Klassische Moderne
Dienstag
3. Dezember 2024
Kat. Nr. 2501–2724 ab 16.30 Uhr Tuesday
3 December 2024 Lots 2501–2724 from 4.30 pm
Gustav Klimt
(Wien 1862–1918 Wien)
Brustbild eines zeichnenden Mannes im Dreiviertelprofil nach rechts, um 1879
Schwarze Kreide, weiß gehöht auf Papier; gerahmt; 44,5 x 32,2 cm
Bezeichnet am unteren Rand: Gezeichnet von meinem Bruder Gustav / Hermine Klimt / Meiner lieben Freundin Adele Seitz gewiedmet
Provenienz
ehemals Hermine Klimt, Wien; Adele Seitz (Widmung); Ludwig Seitz; Christian M. Nebehay, Wien; Privatbesitz, Wien
Literatur
Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen 1878–1903, Bd. I, Salzburg 1980, Nr. 31, Taf. S. 14 und Abb. S. 25
€ 25.000–50.000
Diese Schülerarbeit von Gustav Klimt zeigt das in Dreiviertelprofil dargestellte Brustbildnis eines Mannes, der sich mit einem Zeichenstift in der Hand seiner künstlerischen Tätigkeit widmet. Über das summarisch angedeutete Pult hinweg konzentriert sich der Blick des Zeichners auf sein uns unbekanntes Ziel. Alice Strobl ordnet die Arbeit in die Reihe der autonomen Bildniszeichnungen ein, die Klimt ab den späten 1870er Jahren während der Ausbildung in der Klasse seines wichtigsten Lehrers, Ferdinand Laufberger, geschaffen hat. Diese Arbeiten sind zumeist nach Fotografien entstanden und geben Personen wieder, deren Identität zum Teil überliefert ist, darunter mehrere Mitglieder seiner Familie.
Von diesen fotorealistisch wirkenden Bildnissen weicht die vorliegende Arbeit technisch gesehen beträchtlich ab; der rund 17-jährige Schüler arbeitet hier praktisch nur mit linearen Mitteln. Mit feinen Schraffen der schwarzen Kreide und mit leichten Weißhöhungen gelingt es ihm, die Oberflächenwerte und die Schattenpartien des markanten Gesichts differenziert zu erfassen. Mit scharfen Umrisslinien konzentriert er sich schon auffallend fortschrittlich auf das Wesentliche, wobei er die zeichnende Hand in den Fokus stellt. Der Hauptakzent dieser Arbeit liegt auf der geistigen Konzentration des in seine Arbeit vertieften Zeichners. Die Frage, in welchem allegorischen oder historischen Kontext das vermutlich als Übung entstandene Blatt zu sehen ist, bleibt offen.
(Marian Bisanz-Prakken)
Gustav Klimt
(Wien 1862–1918 Wien)
Schwangere mit herabfallendem Haar und Mann nach links (Studie zu „Hoffnung I“), um 1902
Blauer Farbstift auf Papier; gerahmt; 44,7 x 30,4 cm
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen 1878–1903, Bd. I, Salzburg 1980, WV-Nr. 957, s/w-Abb. S. 279
€ 35.000–70.000
Im Gemälde „Die Hoffnung I“ (1903/04) wird die leuchtende Profilgestalt einer nackten, hochschwangeren Frau von abstoßenden Fratzen, einer Todesgestalt und einem dunklen Ungeheuer umlagert. Sie selbst wendet ihr Gesicht von diesem finsteren Hintergrund ab und blickt verträumt in die Ferne. Ganz anders gestimmt sind die frühesten, um 1902 gezeichneten Studien für das Gemälde, in denen Klimt abwechselnd mit schwarzer, roter und blauer Kreide mit dem Motiv eines stehenden künftigen Elternpaares experimentiert. In allen diesen Blättern gibt er die nackten, eng miteinander verbundenen Figuren ab einem Punkt etwas unterhalb der Knie bis zum oberen Papierrand wieder, so auch in der vorliegenden, in blauer Kreide ausgeführten Studie. Die Vorfreude des Paares drückt sich in den gemeinsam vorgebeugten, auf das ungeborene Kind herabblickenden Gesichtern aus. Die schützende Rolle des Mannes wird durch den kräftig umrissenen Arm unterstrichen, mit dem er die Schulter und den Oberarm seiner Partnerin zärtlich umfasst. Charakteristisch für diese Studie ist das Spiel der abwechselnd kräftig betonten und weich fließenden Körperumrisse von Mann und Frau. In diesen sensiblen Dialog stimmt, als typische Note, das pointierte Nebeneinander der Geschlechtsmerkmale mit ein. Wie in allen Studien dieser Gruppe zeugt das schwungvoll umrissene, magisch leuchtende Bauchvolumen von Klimts nicht ablassender Faszination für das ungeborene Leben.
Mit ihren fließenden Konturen stehen die Zeichnungen für „Die Hoffnung I“ noch ganz im Zeichen der Studien für den kurz zuvor vollendeten Beethovenfries (1901/02), der innerhalb Klimts Linienkunst eine entscheidende Wende markiert. Was die vorliegende Arbeit auszeichnet, ist ihr unvergleichlicher Ausdruck der Intimität.
(Marian Bisanz-Prakken)
Gustav Klimt, Die Hoffnung I, 1903/04, Ottawa, National Gallery of Canada, abgebildet in: Tobias G. Natter (Hg.), Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Köln 2012, S. 594.
2503
Alfred Kubin *
(Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt)
Die Arbeit, 1901/03
Tuschfeder, laviert, gespritzt auf Katasterpapier; gerahmt; 32,5 x 40,8 cm (Blattmaß)
Signiert links unten in der Darstellung: A. Kubin Eigenhändig bezeichnet rechts unten: 19. Die Arbeit A. Kubin Eigenhändig bezeichnet rechts oben in Tusche: 6.
Provenienz aus der Familie von Franz Barwig d. Ä.; österreichischer Privatbesitz Literatur
Vergleiche: Der Amethyst, Blätter für seltsame Literatur und Kunst, herausgegeben von Franz Blei, Jg. I, Heft 3, Wien, Februar 1906 (Abb. andere Fassung von „Die Arbeit“);
Vergleiche: Das Leben. Illustrierte Wochenschrift. Hrsg. Arthur Kirchhoff, Berlin, 1906, No. 44, Abb. S. 936 (andere Fassung von „Die Arbeit“);
Vergleiche: Paul Raabe, Alfred Kubin, Leben – Werk – Wirkung, Hamburg 1957, Nr. 17 und 20
Die Echtheit des Werks wurde von Frau Dr. Annegret Hoberg bestätigt.
Wir danken Frau Dr. Annegret Hoberg und Herrn Mag. Ferdinand Altnöder für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung und die wertvollen Hinweise.
€ 35.000–70.000
Rückseite
Alfred Kubin im Arbeitszimmer in Zwickledt, 1949, abgebildet in: Annegret Hoberg, Alfred Kubin. Das lithographische Werk, München 1999, Frontispiz.
Alfred Kubin, Die Arbeit, 1901/03
Kubins großformatige Tuschfederzeichnung „Die Arbeit“ gehört in die Gruppe seines berühmten ‚Frühwerks’ von 1899 bis 1904, das zu Recht als die wichtigste Periode seines Œuvres angesehen wird. In diesen Blättern werden phantastische, alptraumhafte Szenerien manifest, die wie Einblicke in die moderne Seele mit ihren Angstkomplexen und Trieben wirken und bei den Zeitgenossen mit ihren nie zuvor gesehenen Bildmotiven Aufsehen und Empörung auslösten. Neben den zahlreichen Werken mit erotischen, oft drastischen Zwangsvorstellungen von Verführung und Verderben ist ein beherrschendes Leitmotiv die Thematik von Macht, Ohnmacht und Ausgeliefertsein. Deren Abhängigkeit von einem massiven, vieldiskutierten VaterKomplex Kubins mildert nicht die Wirkung seiner Visionen von atavistischen Götzen voll rätselhafter, oft todbringender Schrecken, sondern traf im Gegenteil auch mit seiner Kritik einen Nerv der Zeit. In der monumentalen Machtfigur von „Die Arbeit“, an der sich ein proportional kleiner Stier trotz seiner Kraft mit einer übergroßen Kugel auf seinem Nacken wie Sisyphos abarbeitet, sind auch stilistisch alle Elemente von Kubins ‚klassischem’ Frühwerk enthalten: Die sorgfältige Durchführung der Zeichnung mit ihren eigentümlichen, eindringlichen Härten des Strichs und die Hell-Dunkelwirkung, die Kubin durch eine charakteristische Spritztechnik mit durch ein Sieb geriebener Tusche für einen diffus entgrenzten Raum erreichte, sowie die exakt gezogene Einfassungslinie, die seinen Zeichnungen die Bedeutung abgeschlossener Kompositionen gibt. Zudem ist in „Die Arbeit“ die mächtige Symbolfigur in der linken Bildhälfte als steinerne Pyramide mit Pharao-Kopf, kultischem Hoheitszeichen und teilnahmslosem Blick in einer öden, gleichsam vorgeschichtlichen Landschaft ebenso typisch für Kubins Inszenierungen von Übermacht wie die Untersicht, die sich auch in vielen anderen, eher erotisch konnotierten Blättern wie „Adoration“ oder „Der Götze“ zeigt.
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass neben der bekannten „Hans von Weber-Mappe“ 1903 mit 15 Lichtdrucken nach Zeichnungen, die gigantischen und zerstörerischen Schicksalsmächten gewidmet sind, zwei weitere Mappen geplant waren, die jedoch aus Bedenken wegen Provokation unterblieben: Für eine Mappe „Das Weib“ sind über ein halbes Dutzend ausgewählte Zeichnungen nachweisbar, eine dritte sollte offenbar dem Themenkreis Staatsmacht, Militär und Kirche gewidmet werden.
Dass „Die Arbeit“ mit ihrer antikapitalistischen Kritik dafür vorgesehen war, mag mit der kleinen Nummer „6“ am oberen rechten Bildrand angedeutet sein, – andere berühmte Frühwerke wie „Das Kapital“(2), „Der Staat“ (3) oder „Kanonenfutter“ (5) tragen ebenfalls diese eigenhändigen Tuschfeder-Nummerierungen.
Dies könnte wiederum ein Grund dafür sein, dass von „Die Arbeit“ zwei Fassungen existieren, wie es in Kubins Frühwerk für wichtige Blätter häufiger vorkommt, etwa für „Jede Nacht besucht uns ein Traum“ oder „Des Menschen Schicksal“. Die Erstveröffentlichung von „Die Arbeit“ in der Zeitschrift „Amethyst“ von 1906 als bibliophil auf Bütten gedruckte, ganzseitige Tafel zeigt eine leicht abweichende Fassung des Blattes, sie wurde wenig später mit sechs weiteren wichtigen Frühwerken im Aufsatz von Ernst Breuer, „Das Phantastische in der Kunst“ in der Zeitschrift „Das Leben“ erneut abgedruckt. Auch dies unterstreicht die Bedeutung, die Kubin und seine Zeitgenossen diesem Werk beimaßen.
(Annegret Hoberg)
Alfred Kubin, Das Kapital, um 1899/1900 abgebildet in: Ausst. Kat. Alfred Kubin 1877–1959, München/Hamburg 1990/91, Kat. 29, S. 222.
Alfred Kubin, Kanonenfutter, um 1900, Staatliche Graphische Sammlung München, Wittelsbacher Ausgleichsfonds abgebildet in: Ausst. Kat. Alfred Kubin 1877–1959, München/Hamburg 1990/91, Kat. 28, S. 222.
Alfred Kubin, Der Staat, 1901, MoMA New York © 2024 Artists Rights Society (ARS), New York / VG Bild-Kunst, Bonn
2504
Alfred Kubin * (Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt)
Im Chorhemd
Tusche, laviert auf Papier; gerahmt; 35,5 × 21,7 cm
Signiert und datiert rechts unten. AKubin / 6. Feber
Bezeichnet links unten: im Chorhemd
Provenienz
deutscher Privatbesitz
Wir danken Herrn Mag. Ferdinand Altnöder für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 1.000–2.000
2505
Alfred Kubin * (Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt)
Die feindlichen Nachbarn
Tusche, laviert auf Papier; gerahmt; 43,7 × 30 cm
Signiert rechts unten: AKubin Rückseitig bezeichnet: Die feindlichen Nachbarn
Provenienz
deutscher Privatbesitz
Literatur
Vergleiche: Alfred Kubin, Abendrot, München 1952, Abb. 43 („Nachbarn“)
Wir danken Herrn Mag. Ferdinand Altnöder für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 1.000–2.000
2506
Max Oppenheimer * (Wien 1885–1954 New York)
Voltaire, 1916
Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 27,2 × 21,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: MOPP
Provenienz Privatbesitz, Wien
Literatur
Michael Pabst, Max Oppenheimer, Verzeichnis der Druckgrafik, München 1993, Nr. H 1
€ 200–400
2507
Georg Jung * (Salzburg 1899–1957 Wien)
o.T., 1957
Pastell auf Papier, gerahmt; 20,5 × 20 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: G. Jung 57
Provenienz Privatsammlung, Wien
€ 800–1.600
Egon Schiele
(Tulln 1890–1918 Wien)
Kauernde, 1914/1919
Kaltnadelradierung auf Japanpapier; gerahmt; 47,5 x 31,5 cm (Darstellungsgröße), 59,5 x 41,6 cm (Blattgröße)
Bestätigung von Prof. Dr. Rudolf Leopold (5. VII. 68) auf der Rückseite
Auflage des Avalun-Verlages 1919 (50 Abzüge auf Japanpapier Blattgröße ca. 52 x 39 cm, 50 Abzüge auf französischem Bütten Blattgröße ca. 71 x 51 cm, 100 Abzüge auf Massimilianicobütten Blattgröße ca. 66 x 48 cm)
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Otto Kallir, Egon Schiele. Das druckgraphische Werk, Wien 1970, WV-Nr. 6b, S. 114; Jane Kallir, Egon Schiele. The Complete Works, New York 1998, WV-Nr. G. 6b1, Abb. S. 648
€ 8.000–16.000
2509
Egon Schiele
(Tulln 1890–1918 Wien)
Mädchen, 1918/1919
Kreidelithografie auf Papier; gerahmt; 40 x 53,7 cm
Rückseitig Signaturstempel: Egon / Schiele / 1914
Auflage des Avalun-Verlages 1919 (25 Abzüge auf Kupferdruckbütten ca. 45 x 63 cm, 100 Abzüge auf Lithografiehadernstoff ca. 40 x 54 cm)
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Otto Kallir, Egon Schiele. Das druckgraphische Werk, Wels 1970, WV-Nr. 17b, S. 186–187; Jane Kallir, Egon Schiele. The Complete Works, New York 1990, WV-Nr. G. 17b2, S. 650 (mit s/w-Abb.)
€ 5.000–10.000
Egon Schiele
(Tulln 1890–1918 Wien)
Kümmernis, 1914/1919
Kaltnadelradierung auf Papier; gerahmt; 66 x 48,3 cm (Blattgröße), 47,5 x 31,5 cm (Darstellungsgröße)
Auflage des Avalun-Verlages 1919 (50 Abzüge auf Japanpapier Blattgröße ca. 52 x 39 cm, 50 Abzüge auf französischem Bütten Blattgröße ca. 71 x 51 cm, 100 Abzüge auf Massimilianicobütten Blattgröße ca. 66 x 48 cm)
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Otto Kallir, Egon Schiele. Das druckgraphische Werk, Wels 1970, WV-Nr. 7b, S. 122–123; Jane Kallir, Egon Schiele. The Complete Works, New York 1990, WV-Nr. G. 7b3, S. 648 (mit s/w-Abb.)
€ 5.000–10.000
2511
Egon Schiele
(Tulln 1890–1918 Wien)
Selbstporträt, 1980
Bronze; H. 26,5 cm
Prägung: Egon Schiele 66/300 / 1980
Guss Venturi Arte, Bologna
Auflage: 300 Stück
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Jane Kallir, Egon Schiele. The Complete Works, New York 1998, Nr. 4f, Abb. S. 651
€ 3.000–6.000
Detail Prägestempel
Gustav Klimt (Wien 1862–1918 Wien)
Sitzender weiblicher Akt, 1911/12
Bleistift auf Papier; gerahmt; 56,8 x 37,4 cm
Signiert links unten: Gustav / Klimt
Provenienz
ehemals Sammlung Alfred Stix (1882–1957), Wien; österreichischer Privatbesitz
Frau Dr. Marian Bisanz-Prakken (Albertina, Wien) wird dieses Werk in den Ergänzungsband zu dem von Alice Strobl publizierten Werkverzeichnis der Zeichnungen von Gustav Klimt aufnehmen.
€ 30.000–60.000
In Klimts spätem Hauptwerk „Die Jungfrau“ (1912/13) wird die zentrale Titelfigur von sechs Begleiterinnen umkreist, deren nackte Körper von bunten Schleiern und Blumengirlanden umspielt werden. Ihr vielschichtiges Erscheinungsbild ist das Ergebnis von Klimts intensiven zeichnerischen Vorbereitungen. Die Modelle seiner zahlreichen, 1911/12 entstandenen Studien variieren von stämmiger Schlichtheit bis zu feinnerviger Komplexität, und ihr Ausdruck reicht von Schüchternheit bis zu höchster Ekstase. Diese bisher unbekannte Zeichnung einer breitbeinig sitzenden Frau lässt sich stilistisch und motivisch mit zwei verschiedenen Gruppen von Studien für „Die Jungfrau“ vergleichen. Einerseits lässt die Stellung der Beine, die ihre Scham preisgeben, an die Zeichnungen für die dämonisch blickende Frau denken, die sich mit ihren mächtigen, gespreizten Schenkeln rechts von der Hauptgestalt abzeichnet (s. etwa Strobl III, Nr. 2232) – lässt man Merkmale wie ihr hochgezogenes Knie oder ihren brütenden Blick beiseite. In ihrem in sich ruhenden, phlegmatischen Charakter wiederum kommt die Sitzende unserer Zeichnung dem rundlichen Körperideal der Studien für die schüchterne junge Frau nahe, die sich in „Die Jungfrau“ am rechten Rand der Figurengruppe befindet. Mit diesen Studien stimmt auch ihre schlichte, eng anliegende Frisur überein.
Insgesamt scheint die Zeichnung in einem nicht ganz engen Zusammenhang, aber ungefähr gleichzeitig mit den Studien für „Die Jungfrau“ entstanden zu sein. Es dominiert der Eindruck einer autonomen, in sich stimmigen Darstellung, die von der wuchtigen Präsenz des (fast) frontal sitzenden Modells geprägt ist. Die Konturen spielen eine prägnant charakterisierende wie auch eine räumlich definierende Rolle, oder wie Alice Strobl treffend schreibt: „Das Neue [dieser Zeichnungen, d.V.] liegt in einer viel stärkeren Erschließung des Raumes durch die menschliche Figur“ (Strobl III, S. 20). Diese Aussage lässt sich in der präsentierten Arbeit hervorragend nachvollziehen. (Marian Bisanz-Prakken)
Gustav Klimt (Wien 1862–1918 Wien)
Stehender Akt von vorne (Studie im Zusammenhang mit „Die Freundinnen II“), 1915/16
Bleistift auf Papier; gerahmt; 57 x 37,3 cm verso: unvollendete Skizze
Provenienz
ehemals Galerie Manfred Strake, Düsseldorf; Galerie Welz, Salzburg; Kornfeld Galerie & Cie Bern, 20.06.1991, Nr. 523; Neumeister, München, 23.05.1992, Nr. 133; Kunsthaus Zacke, Wien; dort am 29.03.1995 erworben, seither österreichischer Privatbesitz
Ausstellungen
1964 Salzburg, Galerie Welz, Gustav Klimt, Handzeichnungen, 05.08.–13.09., Nr. 82; 1972 München, Arnoldi-Livie, Gustav Klimt, Nr. 6
Literatur
Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen 1912–1918, Bd. III, Salzburg 1984, Nr. 2756, Abb. S. 163
€ 25.000–50.000
Gustav Klimt, Die Freundinnen II, 1916/17, im Mai 1945 auf Schloss Immendorf, Niederösterreich, verbrannt, abgebildet in: Tobias G. Natter (Hg.) Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Köln 2012, S. 633
Das Motiv der stehenden weiblichen Aktfigur ist in Klimts Gemälden häufig anzutreffen und gelangt in seinen letzten Schaffensjahren zu einer besonderen Blüte. Als Zeichner wird Klimt nicht müde, die Körpermerkmale und die Temperamente seiner aufrecht stehenden Modelle festzuhalten, sei es in einem mehr oder weniger engen Zusammenhang mit seinen Gemälden, sei es in einem völlig eigenständigen Arbeitsvorgang. Alice Strobl ordnet die vorliegende Zeichnung den zahlreichen Blättern zu, die Klimt im Zusammenhang mit der frontalen Aktfigur im Gemälde „Die Freundinnen II“ (1916/17, 1945 in Schloss Immendorf verbrannt) geschaffen hat. Sie reiht diese Studie in die frühe Phase der vorbereitenden Arbeiten für „Die Freundinnen II“ ein, die ihren Recherchen zufolge schon ab 1915 zu datieren ist. In dieser frühen Gruppe seien „plastische Werte durchaus betont, was sowohl durch einen vollschlankeren Typus, gerundete Umrisse und Strichkonzentrierungen an bestimmten Stellen seinen Ausdruck findet“ (Strobl, Bd. III, S. 155).
In unserer Zeichnung führt die teils flüssige, teils mehrmals unterbrochene Linienführung zu einem lebhaften Pulsieren der Umrisse, die die unbearbeitete Hautpartie anders aufleuchten lassen als die gleichfalls leer gelassene Umgebung. Ein für Klimt charakteristisches Spannungselement bildet die Art, in der Kopf und Unterschenkel von den Blatträndern überschnitten werden. Trotz dieser Barrieren scheint die Figur sinnlich nah an uns heranzukommen. (Marian Bisanz-Prakken)
Gustav Klimt
(Wien 1862–1918 Wien)
Stehender Halbakt nach links, den Oberkörper nach hinten gedreht, 1910 Tuschfeder auf Papier; gerahmt; 57 x 37 cm
Signiert rechts unten: Gustav Klimt
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen 1904–1912, Bd. II, Salzburg 1982, Nr. 2009, Abb. S. 251
€ 100.000–200.000
Diese mit Feder und Tusche ausgeführte Zeichnung eines stehenden Halbaktes weist keinen Zusammenhang mit einem Gemälde auf und wird im Werkkatalog von Alice Strobl zusammen mit weiteren autonomen Studien von stehenden Figuren der Gruppe „Akte und Halbakte 1910“ zugeordnet (Strobl II, Nr. 2007–2018). Dass Klimt die Feder nur selten verwendete, mag daran gelegen haben, dass bei dieser Technik die sinnliche Unmittelbarkeit und die Flexibilität des Bleistiftverfahrens nicht gegeben waren. Doch im Verlauf seiner Tätigkeit kam es immer wieder zu überraschenden Experimenten, bei denen er dem harten Nebeneinander der Federlinien reizvolle Effekte abgewinnen konnte. So verstärkt sich in dieser Arbeit die Wirkung der leicht von unten dargestellten Position des Modells. Dabei verleiht Klimts Feder der Drehung des Körpers, den eigenwilligen Überschneidungen von Ellbogen und Schulter sowie dem nach rechts gedrehten Kopf eine ganz eigene Expressivität.
(Marian Bisanz-Prakken)
Oskar Kokoschka *
(Pöchlarn 1886–1980 Montreux)
Blumenstillleben (Flowers in a Red Vase), 1958
Aquarell auf Papier; gerahmt; 61,8 x 49,6 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: OK, May, 58
Rückseitig auf Etikett der Feigl Gallery (601 Madison Ave., New York City) bezeichnet
Provenienz
Feigl Gallery, New York; Privatbesitz, Los Angeles
Das Aquarell wird in das Werkverzeichnis der Zeichnungen und Aquarelle aufgenommen. Wir danken Herrn Dr. Alfred Weidinger für die wertvollen Hinweise und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
▲ € 35.000–70.000
Oskar Kokoschka, dessen umfangreiches und beeindruckend vielseitiges Œuvre den Bogen über fast acht Jahrzehnte spannt, hat die europäische Moderne mitgeprägt und ihr wesentliche Impulse verliehen. War er in den bahnbrechenden frühen Jahren das „enfant terrible“, der radikale und gegen alle Konventionen aufbegehrende Protagonist der expressionistischen Avantgarde, nahm er später auch die Rolle des Bewahrers der Maltradition ein. So hat er sich nach dem Krieg gegen den Weg in die Abstraktion entschieden und eine künstlerische Position vertreten, zu der die Wiederaufnahme tradierter malerischer Werte gehörte.
Nachdem im Jahr 1937 über vierhundert seiner Werke in Deutschland als „entartete Kunst“ beschlagnahmt worden waren, sah sich Oskar Kokoschka dazu gezwungen, nach England zu emigrieren. Während der Kriegsjahre sollte das Thema der Naturdarstellung zunehmend an Bedeutung in der Wahl seiner Bildsujets gewinnen. Bevorzugt widmete er sich Landschaftsskizzen, Tier- und Blumenstillleben. Bei letzteren setzte er die farbenfrohe, vitale Schönheit des Motivs bewusst in Kontrast zu den Schrecken und der Zerstörung des Krieges. Später, als er in der Schweiz in Villeneuve am Genfer See lebte, spiegeln zahlreiche Blumenaquarelle die enge Verbundenheit des Malers mit der Natur und die Liebe zum eigenen Garten wider. Das vorliegende, 1958 entstandene Blumenstillleben zählt zu jenen Werken, die Kokoschka selbst als seine „Fingerübungen“ bezeichnete. In diesen späten Schaffensjahren hat er sich intensiv mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Aquarells auseinandergesetzt und in diesem Medium ein Höchstmaß an malerischer Virtuosität erlangt. In kräftigen, frischen Farben und mit dynamischem Pinselduktus „zaubert“ er einen Strauß einfacher, ungeordneter Gartenblumen mit wild auseinanderstrebenden Blüten und Blättern auf das Papier. Die ebenso feingliedrig wie schwungvoll und spontan gemalten Frühlings- und Sommerblumen in der schlichten rot-braunen Vase vermitteln den Eindruck lebendiger Natürlichkeit und werden in ihrer Farbenpracht zum Sinnbild von blühender Lebenskraft. (Claudia Mörth-Gasser)
Oskar Kokoschka beim Malen eines Blumenaquarells in seinem Atelier in Villeneuve, 1960–1969, Foto: Erich Lessing, abgebildet in: Tobias G. Natter (Hg.), Franz Smola (Hg.), Kokoschka – Das Ich im Brennpunkt (Kat. Ausst., Leopold Museum Wien, 2013/2014), Wien 2013, S. 280.
2516
Oskar Kokoschka *
(Pöchlarn 1886–1980 Montreux)
Landschaft am See (Im Garten von Villeneuve), 1956
Aquarell auf Papier; gerahmt;
47,8 x 63,5 cm (Blattgröße), 44,8 x 56,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: O. Kokoschka / 56
Rückseitig auf Etikett der Feigl Gallery (601 Madison Ave., New York City) bezeichnet
Provenienz
Feigl Gallery, New York; Privatbesitz, Los Angeles
Das Aquarell wird in das Werkverzeichnis der Zeichnungen und Aquarelle aufgenommen.
Wir danken Herrn Dr. Alfred Weidinger für die wertvollen Hinweise und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
▲ € 15.000–30.000
Oskar und Olda Kokoschka im Garten vor ihrem Haus in Villeneuve, 1969, Foto: Erich Lessing, abgebildet in: Zürcher Kunstgesellschaft/Kunsthaus Zürich, Leopold Museum – Privatstiftung (Hg.), Oskar Kokoschka – Expressionist, Migrant, Europäer. Eine Retrospektive. (Kat. Ausst., Kunsthaus Zürich, Leopold Museum Wien, 2019) Zürich/ Wien 2019, S. 293, Abb. 20 / Kat. 349.
In seiner Villa in Villeneuve am Genfer See fand Kokoschka 1953 einen neuen Lebensmittelpunkt und Ruhepol. An diesem Ort, wo er sich der Natur noch mehr verbunden fühlte, schuf er wunderbare, spontan erfasste Landschaftsaquarelle voller farbenfroher Leichtigkeit und lichter Transparenz. Oft unterbrach er seine Arbeit und ging in seinen Garten, um „zu bestaunen, was wieder Neues wuchs oder aufblühte. Es ist wirklich ein Paradies, und jetzt sehe ich, wie notwendig mir der Kontakt zur Natur ist nach 16 Jahren stinkender, lärmender Großstadt“ (Oskar Kokoschka, Briefe, Bd. IV, S. 26, 1954). Die hier präsentierte Landschaft zeigt den Garten der Villa Delphin und gehört zu einer Reihe von etwa dreißig Aquarellen von Kokoschkas Garten, die überwiegend in den Jahren zwischen 1956 und 1958 entstanden.
Kokoschka, dem Gründer der „Schule des Sehens“ (ab 1953), geht es um die Unmittelbarkeit der Naturerfahrung und die Notwendigkeit der raschen künstlerischen Umsetzung des Gesehenen. Die Methode, die Wasserfarben mit rasch geführtem Pinsel – ganz ohne Vorzeichnung – zu Papier zu bringen, ist die künstlerische Herausforderung und beweist die Virtuosität des Malers, der unbestritten ein Meister des Aquarells war.
(Claudia Mörth-Gasser)
2517
Oskar Kokoschka *
(Pöchlarn 1886–1980 Montreux)
Orpheus, 1958
Aquarell auf Papier, gerahmt; 48 x 63,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: OKokoschka 58
Links unten mit Widmung und Monogramm: per la casa Orfeo / con amore / OK Provenienz
Wilhelm Kempff, direkt vom Künstler (Widmung); österreichischer Privatbesitz
Das Aquarell wird in das Werkverzeichnis der Zeichnungen und Aquarelle aufgenommen.
Wir danken Herrn Dr. Alfred Weidinger für die wertvollen Hinweise und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 35.000–70.000
Die Orpheus-Szene zählt zu einer Gruppe von Aquarellen mit mythologischen Darstellungen, die 1958 in Villeneuve am Genfer See entstand. Oskar Kokoschka widmete dieses Blatt 1959 anlässlich eines Besuches dem Pianisten Wilhelm Kempff, der in der Casa Orfeo in Positano wohnte.
Kokoschkas politische und gesellschaftskritische Auseinandersetzung zeigt sich in den Kriegsblättern „Völkerfrieden“ aus 1917. Das MappenProjekt wurde nicht realisiert. In der Zeichnung „Meine heiligsten Güter sind bedroht“ für diesen Zyklus thematisierte Kokoschka die Einberufung der wehrfähigen Männer zum Kriegsdienst und das daraus entstehende Leid der Familien. (Christa Armann)
2518
Oskar Kokoschka *
(Pöchlarn 1886–1980 Montreux)
Meine heiligsten Güter sind bedroht, 1917
Graphit auf Papier; 52,5 × 34 cm
Monogrammiert rechts unten: OK
Datiert links unten: 1917
Betitelt unten: Meine heiligsten Güter / sind bedroht
Provenienz
Kunsthandel, Wien; österreichischer Privatbesitz
Literatur
Alice Strobl und Alfred Weidinger, Oskar Kokoschka, Das Frühwerk, Zeichnungen und Aquarelle, Ausstellungskatalog der Graphischen Sammlung
Albertina, Wien 1994, Nr. 221 (Abb.)
▲ € 12.000–24.000
2519
Oskar Kokoschka *
(Pöchlarn 1886–1980 Montreux)
Hiob, 1917
Kohle auf Papier; gerahmt; 17,5 × 24,7 cm Monogrammiert und betitelt rechts unten: OK / „Hiob“
Provenienz
ehemals Wolfgang Gurlitt, München; Maria Gurlitt; Kunsthandel, Wien; Privatsammlung
Literatur
Ernst Rathenau, Oskar Kokoschka, Handzeichnungen, Werkverzeichnis Band 2, New York 1966, Abb. 68; Oskar Kokoschka, Zeichnungen, Aquarelle, Lithografien, Katalog Galerie Ruberl, Wien 2010, Abb. S. 30
▲ € 8.000–16.000
Die Zeichnung „Hiob“, eine Illustration zu seinem gleichnamigen Sprechtheater, entstand 1917. In diesem Stück geht es um die Beziehung von Anima mit dem gehörnten Hiob. Eine Manie, ähnlich der, die Kokoschka mit Alma Mahler zu diesem Zeitpunkt immer noch verarbeitete. Anima schickt Hiob einen Papagei zur Unterhaltung, während sie sich amüsiert. Intensive Fettkreide, expressive Linien und eine kastenraumähnliche Darstellung mit unterschiedlichen Raumzonen vermitteln einen szenischen Bühnencharakter. (Christa Armann)
2520
Oskar Kokoschka *
(Pöchlarn 1886–1980 Montreux)
Annie Knize, 1934
Bleistift auf Papier; gerahmt; 47 x 59,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: OKokoschka Provenienz
Galerie Ariadne, Wien; 1981 dort erworben, österreichischer Privatbesitz
Die Zeichnung wird von Herrn Dr. Alfred Weidinger in den zweiten Band des Werkverzeichnisses der Zeichnungen und Aquarelle von Oskar Kokoschka aufgenommen.
Wir danken Herrn Dr. Alfred Weidinger für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 8.000–16.000
2521
Carry Hauser * (Wien 1895–1985 Wien)
Knabe und Mädchen, 1957
Ölkreide auf Papier; ungerahmt; 60 × 44 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: CH 57
Bezeichnet links unten: Knabe und Mädchen
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2522
Paul Flora * (Glurns im Vinschgau/Südtirol 1922–2009 Innsbruck)
Das Scharmützel, 1995 Tusche, Farbstift auf Papier; gerahmt; 29,1 × 38,8 cm (Blattmaß)
Signiert und datiert rechts unten: Flora 95
Betitelt links unten: Das Scharmützel
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
Max Liebermann
(Berlin 1847–1935 Berlin)
Frau am Fenster, 1894
Schwarze Kreide auf Papier; gerahmt; 47 x 32 cm (Blattgröße), 43,5 x 30,7 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links oben: M Liebermann (18)94
Provenienz
Grisebach Berlin, 28.11.1997, Nr. 9; österreichischer Privatbesitz
€ 15.000–30.000
Detail Signatur und Datierung
2524
Carl Moll (Wien 1861–1945 Wien)
Café „Hohe Warte“, 1905 Öl auf Leinwand; gerahmt; 80 x 80 cm
Signiert links unten: C. Moll
Provenienz
Zdenko Hans Skraup (1850–1910), 1905 direkt vom Künstler erworben; seither in Familienbesitz, österreichischer Privatbesitz
Ausstellung
1905 Wien, Secession, XXIII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession, März-Mai, Nr. 136 Literatur
Katalog der XXIII. Kunstausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession, März-Mai 1905, Wien, Nr. 136 (Café „Hohe Warte“, ohne Abb.);
Vergleiche: Cornelia Cabuk, Carl Moll. Monografie und Werkverzeichnis, Belvedere Werkverzeichnisse, Band 11, Wien 2020, GE 226, Abb. S. 178 (Café Hohe Warte, Öl auf Holz, 36,5 x 26,5 cm)
Das Gemälde wird in der Ergänzung des Werkverzeichnisses Carl Moll in der Reihe der Belvedere Werkverzeichnisse unter der Nummer GE 226A dokumentiert.
Wir danken Frau Dr. Cornelia Cabuk für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 100.000–200.000
Ansichtskarte aus dem Jahr 1901, „Gruss aus Döbling-Wien, Restauration Hohe Warte“, erschienen im Verlag von Regel & Krug / Leipzig © brandstaetter images/Austrian Ar/Süddeutsche Zeitung Photo.
Ansichtskarte „Gruss von der Hohen Warte“, Kunstdruck von Josef Eberle, Wien.
Carl Moll, Café „Hohe Warte“, 1905
Der impressionistische Einblick in den Gastgarten im Café „Hohe Warte“ im 19. Wiener Gemeindebezirk zeigt diesen in der hellen Morgensonne noch ohne Besucher. Die weißen Kaffeehaussessel an den runden Tischen bilden ein unregelmäßiges Muster und stehen in der zufälligen Ordnung, wie sie das Publikum am Vorabend verlassen hatte. Einer der Gäste war möglicherweise der Vorbesitzer des Gemäldes, der Chemiker und Universitätsprofessor Zdenko Hans Skraup (1850–1910), der nach einer Familientradition das Lokal überaus schätzte und häufig frequentierte. Das in der XXIII. Secessionsausstellung gezeigte Gemälde wurde, wie die Neue Freie Presse im Mai 1905 berichtete (NFP Nr. 14620, Sonntag 7.5.1905, Theater- und Kunstnachrichten, S. 13), aus der Ausstellung angekauft und verblieb seither in Familienbesitz.
Carl Moll, Mitbegründer der Wiener Secession, malte das Motiv zunächst in einer Skizze (GE 226). Er wohnte damals bis 1906 in dem vom Architekten Josef Hoffmann errichteten Doppelhaus Moll-Moser auf der Hohen Warte in der Steinfeldgasse 8 in unmittelbarer Nähe. Als Mitinitiator der Künstlerkolonie Hohe Warte war er vermutlich selbst ein häufiger Gast des Cafés, dessen charakteristische Farben Blau und Weiß Hoffmann inspirierten (Vgl. Markus Kristan, Josef Hoffmann, Villenkolonie Hohe Warte, Wien 2004, S. 20). 1905 beschrieb der stark durch die englische Reformbewegung von John Ruskin und William Morris geprägte Autor Joseph August Lux im Buch „Das moderne Landhaus: Ein Beitrag zur neuen Baukunst“ das 1840 vom Tabakgroßhändler Matthias Grandjean (1787–1852) begründete und als Georg Walch ´ s Meierei 1858 weitergeführte Ausflugslokal als autochthone Attraktion in der Umgebung der modernen Ansiedlung: „die weiß und blau gestrichene Glasveranda sieht noch immer recht gut aus. Ein Stück Biedermeier. Dazu gehören hohe Glasflügeltüren mit der charakteristischen Sprosseneinteilung, das blauweiße Glasservice, die blau-weiße Tischwäsche […] Rückseitig stehen weiße Tische und Sessel unter alten Bäumen. Die Landschaft gehört dazu.“ Das Biedermeier mit seiner Salonkultur, den einfachen geometrischen Formen des Mobiliars, befruchtete die Entwicklung des Wiener Jugendstils. Die Wiener Moderne sollte diese Tradition speziell in jener Gegend, wo auch Ludwig van Beethoven gelebt hatte, durch die Gründung der Künstlerkolonie im Freundeskreis von Moll, Koloman Moser, Friedrich Viktor Spitzer und Hugo Henneberg neu beleben. In seinem Bild der Rückseite des Gastgartens verband Moll die geometrische Stilisierung und die impressionistische Lichtmalerei im quadratischen Format zur reizvollen Synthese. Diese Elemente hatte er in der Studie (GE 226) bereits angelegt. Das verhaltene Licht schillert verheißungsvoll im Blätterschatten der alten Kastanie im Vordergrund, deren knorriger Stamm ein charakteristisches Muster bildet und die Komposition in der Fläche verankert. Dahinter erhellt gleißendes Sonnenlicht die transparente Architektur der Veranda in einer Einheit von Innen- und Außenraum, wobei Moll in der gerasterten Fensterwand ein Leitmotiv der Wiener Moderne zitiert. Im Gegensatz zu seinem Berliner Freund Max Liebermann, dessen Gastgärten durch die Staffage als Orte des Amüsements charakterisiert sind, bevorzugte Moll die „weihevolle“ Stille des Gartens, bevor die ersten Gäste eintrafen. In der stimmungsvollen Atmosphäre des Kastanienhains könnte die Idee des „Freundorts“ ein Gesprächsgegenstand gewesen sein, wie Joseph Maria Olbrich den eigentlichen Plan zur Villenkolonie bezeichnet hatte, bevor er nach Darmstadt übersiedelte. Ein Hauch von Wehmut und Nostalgie in der Malerei Molls wäre in diesem Spiel von Licht und Schatten als Subtext der Bilderzählung daher durchaus nachvollziehbar. Zum letzten Mal für lange Zeit beteiligte sich Moll, der seit 1904 die Avantgarde Galerie Miethke leitete, vor seinem, mit der Klimt Gruppe vollzogenen Austritt aus der Secession, damals an einer Secessionsausstellung und war im gleichen Jahr gemeinsam mit Klimt in der zweiten Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Berlin vertreten.
(Cornelia Cabuk)
Carl Moll, um 1906, Foto: Friedrich Spitzer, abgebildet in: Cornelia Cabuk, Carl Moll. Monografie und Werkverzeichnis, Belvedere Werkverzeichnisse, Band 11, Wien 2020, S. 51.
2525
Erwin Lang * (Wien 1886–1962 Wien)
Junge Frau vor Stadtkulisse (Paris)
Öl auf Holz; gerahmt; 65 x 53,5 cm
Signiert und bezeichnet links oben: E. Lang / Paris
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 7.000–14.000
2526
Wilhelm List (Wien 1864–1918 Wien)
Dämmerung, um 1903
Öl auf Leinwand; gerahmt; 212 x 90,5 cm
Provenienz
Dorotheum Wien, 15.11.1983, Nr. 71; österreichischer Privatbesitz
€ 25.000–50.000
Werke von Albert Paris Gütersloh (1887–1973) und Wolfgang Hutter (1928–2014) aus dem familiären Umkreis der Künstler
Kat.–Nr. 2527–2556
2527
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Musikpavillon in Portorosso, 1924 Öl auf Leinwand; gerahmt; 50 x 56 cm Monogrammiert rechts unten: PG Rückseitig am Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet: F. Monti, Eigentum, New York
Provenienz
Federica Beer-Monti, New York; Privatbesitz, Wien
Literatur
Heimito von Doderer, Der Fall Gütersloh, Ein Schicksal und seine Deutung, Wien 1930, Tafel XV; Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, Nr. B 1924/4, Tafel 8 (Farbabb.);
A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 113, Abb. S. 54
€ 8.000–16.000
Albert Paris Gütersloh
Paris Gütersloh im
abgebildet
Der als Albert Conrad Kiehtreiber geborene Künstler beginnt seine Karriere als Schauspieler und wird von Max Reinhardt ans Deutsche Theater in Berlin engagiert. 1909 tritt er auf der internationalen Kunstschau mit Zeichnungen in Erscheinung und gehört dem Kreis um Gustav Klimt, Egon Schiele und Josef Hoffmann an. Neben der bildnerischen Kunst ist er als Schriftsteller äußerst erfolgreich. So erhält er 1922 den Theodor-Fontane-Preis. Im selben Jahr ändert er seinen Namen offiziell in Albert Paris von Gütersloh. Die Geschichte der Entstehung dieses Namens ist Ausdruck seines fantasievollen Wesens. 1914 in Gütersloh als Schauspieler engagiert, musste er sich zwischen zwei Frauen entscheiden, wie einst Paris zwischen den Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite. Ebenso fantasievoll-verschnörkelt wie die Sprache seiner Bücher sind auch seine Bilder: „vielschichtig, verzweigt, witzig, spöttisch, pretiös, mit paradoxer Konsequenz, mit scharfsinniger Überspitzung“ (Agnes Husslein-Arco (Hg.), Phantastischer Realismus, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2008, S. 21). Dabei pendelt Gütersloh mit seiltänzerischer Sicherheit zwischen verschiedenen Stilrichtungen, lässt sich nicht genau einordnen. Dem Figurativen bleibt er aber stets verhaftet. Neben Stillleben und detailreichen Landschaftsbildern entstehen vor allem genreartige Szenerien, direkt aus dem Leben gegriffen und stets von einer bemerkenswerten Erzählfreude sowie einem unglaublichen Fantasiereichtum geprägt.
Diese Vorlieben machen ihn zum perfekten Spiritus Rector der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“. Im legendären Turm-Atelier der Wiener Akademie am Schillerplatz gehören Arik Brauer, Ernst Fuchs, Anton Lehmden und sein unehelicher Sohn Wolfgang Hutter zu seinen Studenten. In seiner offenen, toleranten Art lässt er die Jungen teilhaben an „seiner imaginären Weltsicht, die weniger von formaler Bildanalyse geprägt war als vielmehr von ausschweifenden,… literarischen Exkursen“ (Husslein, S. 21). Er gehört so neben Herbert Boeckl und Fritz Wotruba zu den einflussreichsten und stilprägendsten Professoren der Nachkriegszeit. Seine Bedeutung für die damalige Wiener Kunstszene schlägt sich auch 1947 in seiner Ernennung zum Präsidenten des Art Club nieder, dessen legendäres Club-Lokal, der „Strohkoffer“, ein Sammelbecken aller damals aufkeimenden Strömungen in Malerei, Literatur und auch Musik ist.
Ab 1934 entwirft Albert Paris Gütersloh Glasfenster für verschiedene Kirchen wie die Pfarrkirche Mauer, die NamenJesu-Kirche und die Sandleitenkirche in Wien. Neben einem Konvolut mit den Entwürfen für die Pfarrkirche St. Josef in der Sandleiten, begeben wir uns bei Betrachtung der angebotenen Werke auf einen Streifzug durch das Leben dieses einzigartigen Künstlers, der eine beachtenswerte Sonderstellung in der österreichischen Kunstgeschichte einnimmt, und der wie kein anderer mit seinen Bildern geheimnisvolle, bunte Geschichten zu erzählen versteht. (Sophie Cieslar)
Albert
Atelier,
in: Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, S. 121.
2528
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Stillleben, 1971
Gouache auf Papier; gerahmt; 11 × 11,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 71
Betitelt rechts unten: Stilleben
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1971/39
€ 700–1.400
2529
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Der Tod der Artistin, 1951
Gouache auf Papier; gerahmt; 15 × 21 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 51
Betitelt rechts unten:
‚Der Tod der Artistin
Gedicht rechts oben am Blattrand (verdeckt)
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Albert Paris Gütersloh, Aquarelle, Zeichnungen, Katalog Albertina, Wien 1970, Nr. 65 (m. Abb.);
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1951/2; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 313, Abb. S. 88
€ 2.000–4.000
2530
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Eva erblickt Adam, 1956
Gouache auf Papier; gerahmt; 32,5 x 25 cm (Blattgröße), 21,5 x 11 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 56
Betitelt rechts unten:
Eva erblickt Adam
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Ausstellung
1966 Los Angeles, Felix Landau Gallery, Albert Paris Gütersloh, Watercolors, Nr. 1
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1956/1; Albert Paris Gütersloh, Eröffnungen, 7/20, 1967, Abb. S. 10; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 324, Abb. S. 89
€ 2.500–5.000
2531
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Eine Landschaft, 1971
Gouache auf Papier; gerahmt; 12 × 7 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 71
Betitelt rechts unten: Eine Landschaft
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1971/1, Tafel 32
€ 500–1.000
2532
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Porträt des Malers, 1972
Gouache auf Papier; gerahmt; 13,5 × 13,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 72
Betitelt rechts unten:
Porträt des Malers
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, Schriften zur Kunst, Bilder, Werkverzeichnis, Wien/München 1977, Nr. A 1972/13
€ 1.000–2.000
2533
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Zwei pilgern zu ihrem Vergnügen, 1971
Gouache auf Papier; gerahmt; 14,8 × 13,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 71
Betitelt rechts unten: Zwei pilgern zu ihrem Vergnügen
Mit Widmung links unten
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, Schriften zur Kunst, Bilder, Werkverzeichnis, Wien/München 1977, Nr. 1971/4
€ 1.000–2.000
2534
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Der Gabentisch, 1928
Gouache auf Papier; gerahmt; 15 × 18,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert links unten: Gütersloh
Betitelt rechts unten: Der Gabentisch
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1928/12; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 152, Abb. S. 81
€ 1.500–3.000
2535
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Genug Obst, 1966
Gouache auf Papier; gerahmt; 16,5 × 12,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 66
Betitelt rechts unten: genug Obst! Mit Widmung unten mittig
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A. 1966/6; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 343
€ 1.500–3.000
2536
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Die Bewunderin, 1968
Gouache auf Papier; gerahmt; 11,5 × 12 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 68
Betitelt rechts unten: Die Bewunderin
Provenienz Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1968/18, s/wAbb. S. 161; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Abb. S. 93
€ 1.000–2.000
2537
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Im Irrgarten der Liebe, 1960
Gouache auf Papier; gerahmt; 15,5 x 17,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 60
Betitelt rechts unten: Im Irrgarten der Liebe
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Wilhelm Mrazek, Albert Paris Gütersloh. Maler und Dichter zugleich, in: Alte und moderne Kunst, Heft 81, Juli/August 1965, Abb. Nr. 6;
Heribert Hutter, Zwischen den Zeiten, Texte und Miniaturen von Albert Paris Gütersloh, Wien 1967, Abb. S. 65; Albert Paris Gütersloh, Aquarelle und Zeichnungen, Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 1970, Abb. Nr. 80; Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, Nr. A 1960/4, Tafel 27; Albert Paris Gütersloh Retrospektive, Eine Ausstellung der Niederösterreich-Gesellschaft für Kunst und Kultur, Ausstellungskatalog, Frauenbad, Baden bei Wien 1982, Abb. S. 54; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 329, Abb. S. 91
€ 2.000–4.000
2538
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Drei Apostel wollen in Ephesus die Gottesmutter besuchen, 1966
Gouache auf Papier; gerahmt; 13 × 13,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 66
Betitelt rechts unten: Drei Apostel wollen in Ephesus / die Gottesmutter / besuchen
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, Zwischen den Zeiten, Texte und Miniaturen von Albert Paris Gütersloh, Wien 1967, Farbabb. S. 75; Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1966/16
€ 1.000–2.000
2539
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Ein Festmahl, 1971
Gouache auf Papier; gerahmt; 13,3 × 13,8 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 71
Betitelt rechts unten: Ein Festmahl
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1971/25
€ 1.000–2.000
2540
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Stürmischer Tag, 1938
Gouache auf Papier; gerahmt; 17,5 x 14,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 38
Betitelt rechts unten: Stürmischer Tag
Ausstellungsetikett Museum am Ostwall Dortmund 1979 rückseitig
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Ausstellung
1979 Dortmund, Museum am Ostwall, Die Wiener Schule des Phantastischen Ralismus, 07.10.–02.12., Nr. 36
Literatur
Heribert Hutter, Zwischen den Zeiten, Wien 1967, Abb. S. 37; Albert Paris Gütersloh, Paradiese der Liebe, Wien 1972, Abb. S. 13;
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, Nr. A 1938/2; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 224
€ 1.500–3.000
2541
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Kaffeehausgespräch, 1967
Gouache auf Papier; gerahmt; 13,8 × 9,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 67
Betitelt rechts unten: Kaffeehausgespräch
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1967/4
€ 1.000–2.000
2542
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Kain lehnt die neue Art von Seelenrettung ab, 1971
Gouache auf Papier; gerahmt; 12 × 13,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 71
Betitelt rechts unten: Kain lehnt die neue Art / von Seelenrettung ab
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1971/55
€ 1.000–2.000
2543
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Das Wandballspiel, 1971 Gouache auf Papier; gerahmt; 17,5 × 10,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 71
Betitelt und bezeichnet rechts unten: Das Wandballspiel / Zur Erinnerung an die erste Begegnung mit Milena Provenienz Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1971/13, s/wAbb. S. 167; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 352
€ 1.000–2.000
2544
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Die drei Mondphasen, 1965 Gouache auf Papier; gerahmt; 17 × 17,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 65
Betitelt rechts unten sowie mit Widmung versehen: Die drei Mondphasen
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1965/5; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 340
€ 1.500–3.000
2545
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Der Traum der kranken Mutter, 1934 Tusche auf Papier; gerahmt; 22,3 × 14,8 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Gütersloh 34
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. Z 1934/1
€ 300–600
2546
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Engel (Entwurf für die Tabernakel-Tür in der Seipel-Dollfuß-Gedächtniskapelle), 1934
Gouache und Gold auf Papier; gerahmt; 29,7 × 20 cm Blattgröße, 28 × 12,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 34 (vom Passepartout verdeckt)
Bezeichnet rechts unten: Entwurf für die Engel im Tabernakel der Seipelkirche mt späterer Widmung unten in Bleistift
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, Zwischen den Zeiten, Texte und Miniaturen von Albert Paris Gütersloh, Wien 1967, s/w Abb. S. 31
Das Werk wurde von Dr. Heribert Hutter unter der Nummer D 1934/1 in die Ergänzung des Werkverzeichnisses Albert Paris Gütersloh aufgenommen.
€ 1.500–3.000
2547
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Vor dem Bilde der Eltern, 1970 Gouache auf Papier; gerahmt; 15,5 × 12 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: Gütersloh 70
Betitelt rechts unten: Vor dem Bilde der Eltern
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1970/40, Abb. S. 165; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 353
€ 1.000–2.000
2548
Albert Paris Gütersloh * (Wien 1887–1973 Wien)
Mädchen im Spiegel (Das Erwachen), 1968
Gouache auf Papier; gerahmt; 25,5 × 16 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: Albert Paris Gütersloh
Links unten mit Widmung
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/ München 1977, Nr. A 1968/17 (wohl ident mit „Das Erwachen“)
€ 1.500–3.000
2549
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Stillleben (unvollendet), 1972 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 40 × 50 cm
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, s/w-Abb. S. 139, Nr. B 1972/2, € 2.000–4.000
2550
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Bildnis Milena in südlichem Garten, 1935
Öl auf Leinwand; gerahmt; 48 x 59 cm (Rahmenausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Gütersloh 35
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, s/w-Abb. S. 135, Nr. B 1935/1; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 196 € 3.500–7.000
2551
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Der hl. Thomas von Aquin, 1938 Hinterglasmalerei; gerahmt; 42,5 × 25 cm
Provenienz Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, s/w-Abb. S. 136, Nr. B 1938/5; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 212
€ 3.000–6.000
2552
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Christi Geburt, 1938
Hinterglasmalerei, gerahmt; 29,5 × 24,5 cm
Fachkundig restaurierter Haarriss
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Literatur
Heribert Hutter, A. P. Gütersloh, Beispiele, mit Werkverzeichnis, Wien/München 1977, s/w-Abb. S. 136, Nr. B 1938/2; A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 211 € 1.500–3.000
Glasfenster der Pfarrkirche St. Josef, Sandleiten, Wien XVI
2553
Albert Paris Gütersloh *
(Wien 1887–1973 Wien)
Konvolut: 22 Kartons für Glasfenster in der Pfarrkirche St. Josef, Sandleiten, Wien XVI (Szenen aus dem Leben des ägyptischen Joseph und des Nährvaters Josephs), 1934
Tusche auf Papier auf Hartfaserplatte; gerahmt; 79 x 88 cm, 161 x 87 cm, 241 x 86,5 cm (Rahmenausschnitte); Bildfelder teilweise einzeln, zu zweit oder zu dritt zusammengefasst gerahmt
Provenienz Privatbesitz, Wien
Literatur
A. P. Gütersloh. Zum 100. Geburtstag, Eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst und der Wiener Secession, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1987, Nr. 209
Die Werke wurden von Dr. Heribert Hutter mit den Nummern D 1934/3-D 1934/4, D 1934/6 – D 1934/17 in die Ergänzung des Werkverzeichnisses Albert Paris Gütersloh aufgenommen.
€ 5.000–10.000
2554
Wolfgang Hutter * (Wien 1928–2014 Wien)
Flora I, 1946
Bleistift auf Papier; gerahmt; 49 × 37,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Wolfgang Hutter 1946
Provenienz Privatbesitz, Wien
Literatur
Wolfgang Hutter, Malerei und Zeichnung, Schriften zu „Kunst und Umwelt“, Essay und Werkkatalog von Otto Breicha, Wien / München 1977, s/w-Abb. S. 229, WV-Nr. 3
€ 2.000–4.000
2555
Wolfgang Hutter *
(Wien 1928–2014 Wien)
o.T. (Der Traum), 1946
Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 30,5 × 25 cm
Provenienz Privatbesitz, Wien
Literatur
Vergleiche: Wolfgang Hutter, Malerei und Zeichnung, Schriften zu „Kunst und Umwelt“, Essay und Werkkatalog von Otto Breicha, Wien / München 1977, WV-Nr. 1
€ 1.000–2.000
2556
Wolfgang Hutter * (Wien 1928–2014 Wien)
Die Vogelverbotstafel, 1957
Aquarell auf Papier; gerahmt; 25 x 16,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Etikett Kestner-Gesellschaft Hannover 1965 rückseitig
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Ausstellung
1965 Hannover, Kestner-Gesellschaft, Kat.-Nr. 160
Literatur
Wolfgang Hutter, Malerei und Zeichnung, Schriften zu „Kunst und Umwelt“, Essay und Werkkatalog von Otto Breicha, Wien / München 1977, s/w-Abb. S. 245, WV-Nr. 62
€ 2.000–4.000
Helene Funke *
(Chemnitz 1869–1957 Wien)
Bretonisches Mädchen, 1906–1913 Öl auf Leinwand; gerahmt; 90 x 70 cm
Signiert rechts unten: He. Funke
Provenienz
Kunsthandlung Frank Uhlig, Wien; 1957 dort erworben, Mrs. N. Waynhouse, Wien; 1961 von Letzterer erworben, seither in Familienbesitz, Privatbesitz, USA
Literatur
Vergleiche: Peter Funke, Die Malerin Helene Funke 1869–1957, Wien/Köln/ Weimar 2011, Abb. S. 144 (Kostüm), Abb. S. 145 („Bretonische Bäuerinnen“, 1918–1919) sowie Abb. S. 146 („Trachtenmädchen“)
▲ € 15.000–30.000
Das Kostüm des „Bretonischen Mädchens“ befindet sich in der Sammlung der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Bretonische Bäuerinnen, mit dem rückseitigen, handschriftlichen Vermerk der Malerin „Lebensgroß“ 1918–1919. Dieses Bild habe [ich] zerstört. Kostüme an das österr. Museum, Stubenring, verkauft“, abgebildet in: Peter Funke, Die Malerin Helene Funke 1869–1957, Wien/Köln/Weimar 2011, s/w-Abb. S. 145.
Kostüm aus der Bretagne vormals im Besitz von Helene Funke. Noch zu Lebzeiten im Jahr 1918 verkauft an das österreichische Museum Stubenring (heute in der Sammlung des Museums für angewandte Kunst, Wien, Inventarnummer T 8220), abgebildet in: Peter Funke, Die Malerin Helene Funke 1869–1957, Wien/Köln/Weimar 2011, Abb. S. 144.
Leo Putz
(Meran 1869–1940 Meran)
Magda vor der Ateliertür, 1925 Öl auf Leinwand; gerahmt; 91,5 x 75 cm
Signiert rechts unten: Leo Putz
Provenienz
direkt vom Künstler; seither Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Helmut Putz, Leo Putz 1869–1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Gauting 1994, Band II, S. 707, Nr. 847 (mit s/w-Abb.)
€ 35.000–70.000
Das vorliegende Bild „Magda vor der Ateliertür“ weist alle Qualitäten des Impressionismus auf, jener bedeutenden Kunstströmung, der Leo Putz sich bereits ab 1901 widmete und in deren Malweise er seine eigene unverwechselbare Handschrift fand. Charakteristisch für Putz ist neben der meisterhaften Behandlung von Farbe und Licht die Fähigkeit, die Unmittelbarkeit eines besonderen Augenblicks, einzufangen. So wirkt auch dieses Gemälde aus dem Jahr 1925, das einen lockeren, am deutschen Spätimpressionismus orientierten Malstil aufweist, wie eine spontan vorgefundene Begegnung der beiden dargestellten Frauen. Besonders reizvoll ist, dass es sich um eine Interieur-Szene handelt, die aber durch die geöffnete Tür auch einen Blick in den sonnigen schönen Garten erlaubt. Vermutlich spielt sich die charmante Szene in Gauting ab, wo Putz in seiner Villa mit dem paradiesischen Garten die Sommermonate verbrachte. Der Betrachter befindet sich im Inneren des Ateliers und beobachtet eine Interaktion zwischen der jungen Frau Magda und einer rechts von ihr, etwas versetzt hinter der offenen Tür, sitzenden Frau. Magda scheint von einem Spaziergang in der Sonne zu kommen. Sie trägt ein duftiges, helles Sommerkleid. Ihren linken Arm stützt sie locker auf die Hüfte, in ihrer rechten Hand hält sie den Sonnenschirm und der großkrempige Sonnenhut baumelt angebunden von ihrem Arm. Ihre schlanke Gestalt ist frontal zum Betrachter gerichtet. Magdas Aufmerksamkeit jedoch gilt der sitzenden Frau, mit der sie sich kurz zu unterhalten scheint. Diese hat eine gemütliche Haltung auf dem Fauteuil im Innenraum eingenommen. Die Atmosphäre ist spürbar entspannt. Magda scheint nur einen Sprung hereingekommen zu sein und wird ihren Spaziergang vermutlich gleich wieder fortsetzen. Der sommerliche Tag lädt dazu ein. Die wunderbar abgestimmten Farben, die Putz ganz im Sinne des Impressionismus locker und leicht auf die Bildfläche setzte, zeigen Putz große Kunstfertigkeit. Für den Außenbereich wählt er helle, von der Sonne durchflutete Farben. Den Mittelpunkt des Bildes, den in der harmonischen Komposition Magda vor der Ateliertür einnimmt, betont er mit schönsten Tönen in Weiß, Lila, Rosa, Grün. Selbst ihr Inkarnat weist eine Fülle an unterschiedlichen Farbnuancen auf, welche die Darstellung so lebendig machen. Für den Innenraum wählt Putz dunklere Farbtöne in ebensolch gelungener Abstimmung. Putz erweist sich in diesem reizvollen Werk einmal mehr als Meister einer außergewöhnlichen Lichtregie und des differenzierten, sinnlichen Farbauftrags.
(Sophie Höfer)
Leo Putz vor seinen Werken, um 1900 © Leo Putz jun., Gauting.
2559
Leo Putz
(Meran 1869–1940 Meran)
„Negerdorf an der Lagoa II“, 1930 Öl auf Karton; gerahmt; 36,8 x 49,8 cm
Signiert, datiert und bezeichnet links unten: Leo Putz 1930 Rio Rückseitig betitelt und datiert: „Negerdorf Lagoa Rio 1930 Rio“
Provenienz direkt vom Künstler; seither Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Helmut Putz, Leo Putz 1869–1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Gauting 1994, Band I, Farbabb. S. 352 sowie Band II, S. 942, Nr. 2584 (mit s/w-Abb.)
€ 5.000–10.000
2560
Leo Putz
(Meran 1869–1940 Meran)
„Indianerkinder“, 1929
Öl auf Karton; gerahmt; 62,8 x 49,5 cm
Bezeichnet, datiert und signiert links unten: Cajeiras 29 / Leo Putz
Provenienz
direkt vom Künstler; seither Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Helmut Putz, Leo Putz 1869–1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Gauting 1994, Band I, Farbabb. S. 321 sowie Band II, S. 796, Nr. 1500 (mit s/w-Abb.)
€ 10.000–20.000
2561
Leo Putz
(Meran 1869–1940 Meran)
Castelbell, 1936
Pastell auf Papier; gerahmt; 41,5 × 31,6 cm (Passep.-Ausschnitt)
Betitelt, datiert und signiert rechts unten: Castelbell 36 / Leo Putz
Provenienz
direkt vom Künstler; seither Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Helmut Putz, Leo Putz 1869–1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Gauting 1994, Band I, Farbabb. S. 484 sowie Band II, S. 962, Nr. 2756 (mit s/w-Abb.)
€ 1.200–2.400
2562
Leo Putz
(Meran 1869–1940 Meran)
Schönna, 1938
Pastell auf Papier; gerahmt; 51,5 × 43,5 cm (Passep.-Ausschnitt), 59,2 × 49 cm (Blattmaß)
Signiert und datiert rechts unten: Leo Putz / 3.1938
Rückseitig eigenhändig bezeichnet:
Dorf Schenna im Vorfrühling / Reproduktionsrecht vorbehalten
Provenienz
direkt vom Künstler; seither Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Helmut Putz, Leo Putz 1869–1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Gauting 1994, Band I, Farbabb. S. 498 sowie Band II, S. 972, Nr. 2832 (mit s/w-Abb.)
€ 1.500–3.000
2563
Leo Putz
(Meran 1869–1940 Meran)
Payersberg, 1936
Kreide auf Papier; gerahmt; 25,4 × 31,7 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert, bezeichnet und datiert rechts unten: Leo Putz / Payersberg 20.8.36
Provenienz
direkt vom Künstler; seither Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Helmut Putz, Leo Putz 1869–1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Gauting 1994, Band II, S. 969, Nr. 2805 (mit s/w-Abb.)
€ 1.000–2.000
2564
Leo Putz
(Meran 1869–1940 Meran)
Guiomar, 1933
Öl auf Karton; gerahmt; 62,5 x 49,4 cm
Bezeichnet und signiert rechts unten: Bahia Leo Putz Rückseitig auf Etikett bezeichnet und datiert sowie Künstlerstempel: Guiomar / Bahia 1933
Provenienz direkt vom Künstler; seither Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Helmut Putz, Leo Putz 1869–1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Gauting 1994, Band I, Farbabb. S. 463 sowie Band II, S. 801, Nr. 1543 (mit s/w-Abb.)
€ 10.000–20.000
2565
Franz von Zülow *
(Wien 1883–1963 Wien)
Haus mit Garten
Aquarell auf Papier; ungerahmt; 18,5 × 21,5 cm
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2566
Franz von Zülow *
(Wien 1883–1963 Wien)
Neumarkt im Mühlkreis, 1928
Öl auf Karton; gerahmt; 30,5 × 41 cm
Signiert und datiert links unten: Fv Zülow 28
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.000–6.000
2567
Franz von Zülow *
(Wien 1883–1963 Wien)
Pferde, 1955
Öl auf Karton; gerahmt; 48,5 x 64 cm
Signiert und datiert rechts unten: F. Zülow / 1955
Rückseitig auf Karton bezeichnet. Archiv No. 41
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 4.000–8.000
2568
Franz von Zülow *
(Wien 1883–1963 Wien)
Blumentopf vor Fenster
Mischtechnik auf Papier; 47 × 37,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: FvZülow
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2569
Franz von Zülow *
(Wien 1883–1963 Wien)
Reiter, 1930
Öl auf Karton; gerahmt; 20 × 25,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: FvZülow 30
Provenienz Privatbesitz, Wien
€ 800–1.600
2570
Franz von Zülow *
(Wien 1883–1963 Wien)
Pferde auf der Koppel
Kleistertechnik auf Papier; gerahmt; 43,3 x 56,3 cm (Blattgröße), 42,5 x 55 cm (Rahmenausschnitt)
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
2571
Oskar Laske
(Czernowitz 1874–1951 Wien)
Markt in Czernowitz Aquarell, Gouache auf Papier; gerahmt; 24,2 × 35,2 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: O. Laske
Bezeichnet rechts unten: Markt in / Czernowitz
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2572
Oskar Laske
(Czernowitz 1874–1951 Wien)
Der Dom zu Kaschau, 1932 Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 39 × 50,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: O. Laske 32
Bezeichnet links unten: Der Dom zu / Kaschau
Provenienz Privatsammlung, Österreich
€ 3.000–6.000
2573
Franz von Zülow *
(Wien 1883–1963 Wien)
Motiv aus Haugsdorf, 1930
Öl auf Karton; gerahmt; 43 x 59,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: F. Zülow 30
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
2574
Oskar Laske
(Czernowitz 1874–1951 Wien)
Altaussee, 1948
Gouache auf Papier; gerahmt; 38,5 × 30 cm
Signiert und datiert rechts unten: O. Laske 48
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 1.000–2.000
2575
Oskar Laske
(Czernowitz 1874–1951 Wien)
Hügelige Landschaft, 1940
Aquarell, Gouache auf Papier; gerahmt; 36 × 49 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert, datiert und bezeichnet rechts unten: O. Laske / 1940 / Ostern
Provenienz Privatbesitz, Wien
€ 2.500–5.000
2576
Oskar Laske
(Czernowitz 1874–1951 Wien)
Apotheker in Tunis, 1948
Öl auf Karton; gerahmt; 48 x 45 cm (Rahmenausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: O. Laske / 1948
Rückseitig bezeichnet: Apotheker / in Tunis 1948
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 5.000–10.000
2577
Carl Fahringer
(Wiener Neustadt 1874–1952 Wien)
Pelikane
Öl auf Leinwand; gerahmt;
39 × 63,5 cm
Signiert links unten: C. Fahringer
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 2.500–5.000
2578
Carl Fahringer
(Wiener Neustadt 1874–1952 Wien)
Papageien
Öl auf Karton; gerahmt; 58,5 × 41 cm
Signiert rechts unten: C. Fahringer
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 7.000–14.000
2579
Carl Fahringer
(Wiener Neustadt 1874–1952 Wien)
Papagei und weißer Kakadu
Öl auf Leinwand; gerahmt; 35 x 92 cm
Monogrammiert rechts unten: C. F
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 7.000–14.000
2580
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Stehender Frauenakt
Pastell auf Papier; gerahmt; 81 × 56 cm (Passep.-Ausschnitt)
Monogrammiert links neben der Darstellung: J D
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2581
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Blumen, 1944 Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 66 × 49,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: J. Dobrowsky 44
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 5.000–10.000
2582
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Wien vom Ringturm, um 1956
Öl auf Leinwand; gerahmt; 65,5 x 80,5 cm
Monogrammiert links unten: J D
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Vergleiche: Galerie Schütz (Hg.), 120 Jahre Josef Dobrowsky 1889–1964, Verkaufskatalog, Wien 2009, Abb. 22, S. 18 („Wien vom Ringturm“, 1956)
€ 10.000–20.000
2583
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Dorfansicht mit Kirchturm, 1936
Aquarell, Kreide auf Papier; gerahmt; 45,5 × 60,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: J Dobrowsky 36.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2584
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Damenporträt, 1944
Öl auf Holzplatte; gerahmt; 49 × 39 cm
Signiert und datiert links oben: J. Dobrowsky 44
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2585
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Erntefelder aus dem Burgenland, 1960
Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 53,5 x 72,4 cm
Signiert rechts unten: Dobrowsky
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Vergleiche: Agnes Husslein-Arco (Hg.)/Axel Köhne (Hg.), Josef Dobrowsky. Wahrnehmung und Farbe, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, Tafel 33, Abb. S. 105 („Erntefelder aus dem Burgenland“, 1960, 70,5 x 101 cm, Dauerleihgabe der Artothek des Bundes im Belvedere)
€ 10.000–20.000
2586
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Blumen in roter Vase
Öl auf Leinwand; gerahmt; 60,5 × 46,5 cm
Monogrammiert rechts unten: JD.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
2587
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Felder nach der Ernte, 1946
Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 31,5 × 50,5 cm
Monogrammiert rechts unten: JD
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Vergleiche: Agnes Husslein-Arco (Hg.)/ Axel Köhne (Hg.), Josef Dobrowsky. Wahrnehmung und Farbe, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, Tafel 27, Abb. S. 99 („Felder nach der Ernte“, 1946, 75 x 94,5 cm, Belvedere, Wien)
€ 3.000–6.000
2588
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Venedig, 1937
Öl auf Leinwand; gerahmt; 60 x 70 cm
Signiert und datiert links unten: Dobrowsky 37
Provenienz
österreichischer Privatbesitz; Auktionshaus im Kinsky, 17.06.2008, Nr. 238; österreichischer Privatbesitz
€ 5.000–10.000
2589
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Allee, 1950er Jahre
Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 47 × 67,5 cm (Rahmenausschnitt)
Signiert rechts oben: J Dobrowsky Rückseitig Etikett Galerie Würthle, Wien
Provenienz
Galerie Würthle, Wien (Etikett rückseitig); österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2590
Ernst Stöhr
(St. Pölten 1865–1917 Wien)
Liegender Akt
Öl auf Holz; gerahmt; 20 × 30,5 cm
Monogrammiert rechts unten: ESt Rückseitig eigenhändig auf Etikett signiert und bezeichnet: EStöhr / Aktstudie
Studie eines Damenporträts rückseitig
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 2.000–4.000
Johann Nepomuk Geller *
(Wien 1860–1954 Weißenkirchen a. d. Donau)
Markt am Herrenplatz in St. Pölten
Öl auf Leinwand auf Karton; gerahmt; 68 x 52,7 cm
Signiert links unten: Joh. Nep. Geller
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
2592
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Wehr bei Ybbsitz, um 1947
Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 46 × 66 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: J. Dobrowsky
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
▲ € 800–1.600
2593
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Blumen
Pastell auf Papier; gerahmt; 60 × 48 cm (Passep.-Ausschnitt)
Monogrammiert links unten: JD
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.000–2.000
2594
Josef Dobrowsky *
(Karlsbad 1889–1964 Tullnerbach)
Dorfstraße in Egerland, 1930
Öl auf Leinwand; gerahmt; 51 x 63 cm
Signiert und datiert links unten: J Dobrowsky 1930
Rückseitig am Keilrahmen bezeichnet: Secession Herbst 1931
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Ausstellung
1931 Wien, Secession, Herbstausstellung CXIX, Nr. 139
Literatur
Marie-Theres Gryksa, Josef Dobrowsky. Leben und Werk, (Diplomarbeit), Wien 2001, S. 208
€ 5.000–10.000
Max Ritter von Esterle
(Cortina d'Ampezzo 1870–1947 Bezau, Bregenzer Wald)
Bachmotiv aus St. Anton am Arlberg
Tempera auf Papier auf Karton; gerahmt; 40 x 30 cm
Signiert links unten: M. Esterle
Rückseitig auf Karton bezeichnet: Bachmotiv aus St. Anton a. A.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2596
Max Ritter von Esterle
(Cortina d'Ampezzo 1870–1947 Bezau, Bregenzer Wald)
Bei St. Christoph am Arlberg, gegen Kuchenspitze und Patteriol
Tempera auf Papier auf Karton; gerahmt; 50 x 71 cm
Signiert rechts unten: M. Esterle
Rückseitig auf Karton bezeichnet: Bei St. Christoph am Arlberg / gegen Kuchenspitze und Patteriol
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 5.000–10.000
2597
Wilhelm Nicolaus Prachensky *
(Innsbruck 1898–1956 Innsbruck)
Spätwinter, 1955
Aquarell, Gouache auf Papier; gerahmt; 29,5 × 21 cm
Signiert und datiert links oben: Prachensky 55
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.000–2.000
2598
Alois Arnegger *
(Wien 1879–1963 Wien)
Alpenglühen über Neustift im Stubaital Öl auf Leinwand; gerahmt; 60,5 × 93 cm
Signiert rechts unten: A. Arnegger
Rückseitig bezeichnet: Neustift im Stubaital
Provenienz Privatbesitz, Österreich
▲ € 2.500–5.000
2599
Karl Pancheri *
(Kitzbühel 1906–1974 Kitzbühel)
Scheffau am Wilden Kaiser, um 1935 Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 36 x 51,5 cm
Signiert rechts unten: K. Pancheri
Provenienz
Privatbesitz, Salzburg
€ 7.000–14.000
Artur Nikodem
(Trient 1870–1940 Innsbruck)
Sistrans bei Innsbruck, 1914 Öl auf Leinwand; gerahmt; 39,5 x 43,5 cm
Signiert und datiert links unten: A. Nikodem 14
Rückseitig signiert, datiert, zweifach monogrammiert (ligiert) und betitelt: A.Nikodem 1914 AN / Sistrans bei / Innsbruck. / AN
Provenienz
Privatbesitz, Tirol
€ 15.000–30.000
„Ich will nur: schöne Sachen, die ich gesehen habe, festhalten – nicht Bilder machen. Ich habe Sachen zu sagen, die nur durch Formen und Farben ausgesprochen werden können, und deswegen muss ich malen.... Ich forsche mich durch Farben und Formen hindurch und erlebe.“ (Artur Nikodem, Tagebucheintragung, 9.1.1915, zit. nach Gottfried Hohenauer, Artur Nikodem, Innsbruck 1961, S. 30)
Alfons Walde, Trattalmen
Die „Trattalmen“ oberhalb von Kitzbühel waren im Sommer wie im Winter ein beliebtes Bildsujet von Alfons Walde, jedoch ist der für das vorliegende Gemälde gewählte Blickwinkel auf die „Almen im Schnee“ äußerst selten. Mit Landschaftsmotiven wie diesem schuf Walde den Inbegriff der Winteridylle in den Tiroler Bergen. Das rückseitig auf dem originalen Etikett eigenhändig vom Künstler bezeichnete Bild ist ein kraftvolles Zeugnis seiner Malerei, die von der Farbe und dem Licht lebt. Neben dem strahlenden, tiefen Blau des Himmels fasziniert das für Walde charakteristische, leuchtende Weiß, mit dem er sich als unbestrittener „Maler des Schnees“ in die österreichische Kunstgeschichte eingeschrieben hat. Ein Weiß, das sich aus nuancenreichen Farbpartikeln zusammensetzt und sich mit den Blau-Schattierungen zu einer stimmungsvollen Harmonie vereint. Wie ein Bildhauer modelliert der Maler und verwandelt die über die Landschaft gelegte Schneedecke in eine weich gewölbte, amorphe Masse, aus der sich Hügel, Mulden und Kuppen wie von selbst formen und verstreut Bauernhöfe auftauchen. Unter der Wintersonne durch das subtile Spiel von Licht- und Schattenzonen belebt, wird die Schönheit der Natur zum alleinigen Protagonisten, kein Zeichen der technisierten Welt stört die Stille der winterlichen Bergeinsamkeit. Kompositorisch raffiniert leitet Walde den Blick von einem leicht erhöhten Vordergrund über einen tiefer gelegten Mittelgrund mit weichen Hügelformationen zum kulissenartig in die Höhe ragenden Bergmassiv im Hintergrund. Ganz oben wird der Blick auf ein wolkenloses Himmelsstück freigegeben. Unverkennbar ist schließlich die in einer schönen Wellenbewegung gesetzte Signatur „A. Walde“ links unten.
Alfons Waldes Aufstieg als Künstler ging einher mit der Entwicklung Kitzbühels zu einer florierenden Tourismusregion. Bei den ausländischen Gästen fanden die Bildschöpfungen Waldes in den zwanziger und dreißiger Jahren viel Anklang, sodass sich schon damals beachtliche Verkaufserfolge einstellten. Waldes unbeschwerter Blick auf sonnenbeschienene Schneelandschaften und die typische Lebenswelt Tirols entsprach der städtischen Idealvorstellung einer unberührten Natur und unverdorbenen ländlichen Lebensweise. Bis heute haben Waldes Winterbilder nichts an Strahlkraft eingebüßt.
(Claudia Mörth-Gasser)
Originalrahmen
Rudolf Wacker (Bregenz 1893–1939 Bregenz)
Süesswinkel, 1930 Öl auf Malkarton; gerahmt; 55 x 40 cm Monogrammiert und datiert rechts unten: RW / V. 30 Provenienz direkt vom Künstler erworben; seither in Familienbesitz, Privatbesitz, Italien Literatur
Max Haller, Rudolf Wacker 1893–1939. Biografie mit dem Œuvre-Katalog des malerischen Werkes, Lustenau 1971, WV-Nr. 180 (ohne Abb.)
Wir danken Dr. Jürgen Thaler, Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek/Vorarlberger Literaturarchiv, für die wertvollen Hinweise und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 15.000–25.000
Postkarte aus Alt Luzern, Süsswinkel, Zeichnungen von Schülern der Kantonsschule, A. Bucher, gelaufen 1921.
Städtebilder nehmen einen wichtigen Platz im maelrischen Œuvre Rudolf Wackers ein. Wackers Interesse galt nicht dem pulsierenden Leben der Stadt, vielmehr war sein nostalgischer Blick auf menschenleere, verlassene Winkel und Gassen gerichtet. In unspektakulären, teils trostlos wirkenden Ecken alter Städte fand er ein ihn inspirierendes Motivrepertoire. Die pittoreske Ansicht am „Süesswinkel“ in Luzern hat Wacker am 26. Mai 1930 malerisch verewigt.
(Claudia Mörth-Gasser)
Rudolf Wacker
(Bregenz 1893–1939 Bregenz)
Dorfstraße, 1924
Kohle auf Papier; gerahmt; 39 x 30 cm (Passep.-Ausschnitt)
Monogrammiert und datiert rechts unten: RW / 24
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
▲ € 1.500–3.000
2604
Leopold Hauer *
(Wien 1896–1984 Lengenfeld)
Altes Tor
Öl auf Holzfaserplatte; gerahmt; 27,7 × 26 cm
Monogrammiert rechts oben: LH (in Ligatur)
Rückseitig bezeichnet: L. Hauer
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 800–1.600
2605
Eugen Jussel *
(Feldkirch 1912–1997 Lustenau)
Gurtisspitze von Walgau, Richtung Süden Öl auf Holz; gerahmt; 55 × 41 cm
Signiert rechts unten: Jussel
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.000–2.000
Auch das Werk „Nadelbäume im Schnee“ weist in seinem Sujet auf jene spezielle Topografie hin und zeigt mit dynamisch gesetzten Pinselschwüngen ein mit mehreren Jungbäumen bedecktes, karges Waldterrain in formelhafter Darstellungsweise. Der Künstler verzichtet dabei auf eine detaillierte Modellierung der einzelnen Bildgegenstände und reduziert die sanften, horizontalen Bodenwellen auf weiche konturlose, übereinander geschichtete Farbflächen, von denen sich der vertikal emporragende Baumbewuchs kontrastreich abhebt. Vor allem beeindruckt das Gemälde aber durch seine außergewöhnliche, brillante Farbigkeit. Einfallendes Sonnenlicht lässt den teils von Schnee bedeckten Boden in intensiven Orange- und Rosatönen leuchten und verwandelt das unspektakuläre Motiv in ein spannungsreiches Farbenspiel. Sebastian Isepp hat in diesem Werk seinen persönlichen, subjektiven Blick auf eine ihm sehr vertraute Landschaft wiedergegeben, den er durch den Einsatz expressiver Gestaltungsmittel wie beispielsweise der Betonung des Eigenwerts der Farbe, einem skizzenhaften, gestischen Malstil und einer zunehmenden Abstrahierung der Erscheinungsformen künstlerisch souverän umgesetzt hat.
(Sigrid Diewald)
Etikett Rückseite
Arnold Clementschitsch *
(Villach 1887–1970 Villach)
Kumitzberg mit Karawanken, 1953
Öl auf Leinwand; gerahmt; 47 x 61 cm
Signiert und datiert links unten: Clementschitsch 1953
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Christine Wetzlinger-Grundnig/Museum Moderner Kunst Kärnten (Hg.), Arnold Clementschitsch, Klagenfurt 2016, WVAC 677, Abb. S. 374
€ 5.000–10.000
2608
Arnold Clementschitsch *
(Villach 1887–1970 Villach)
Spanische Hofreitschule, um 1920 Öl auf Leinwand; gerahmt; 70 x 100 cm
Signiert links unten: Clementschitsch
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Christine Wetzlinger-Grundnig/Museum Moderner Kunst Kärnten (Hg.), Arnold Clementschitsch, Klagenfurt 2016, WVAC 119, Abb. S. 322
€ 7.000–14.000
Herbert Boeckl * (Klagenfurt 1894–1966 Wien)
Stehender weiblicher Akt, 1927 Öl auf Leinwand; gerahmt; 90 × 65,5 cm
Provenienz
Mag. Marie-Cécile Boog; Privatbesitz, Österreich
Literatur
Agnes Husslein-Arco (Hg.), Herbert Boeckl. Retrospektive, Katalog mit Werkverzeichnis der Ölbilder, Skulpturen, Fresken und Gobelins, Belvedere Wien, 21.10.2009–31.01.2010, WV-Nr. 119, Abb. S. 351
€ 25.000–50.000
Die lebendigen, pastos aufgetragenen Farben der nackten Figur ziehen den Blick des Betrachters auf sich. Rosa und Gelb in allen möglichen Schattierungen, dazu etwas Grün und Blau geben der Gestalt eine realitätsnahe Körperlichkeit. Die Ölmalerei wird mit breitem Pinsel und starkem Duktus ausgeführt. Der Maler spielt mit Licht und Schatten, Flächen und Konturen. Der dunkle Hintergrund und der rotbraune Boden suggerieren das Eingebettet-Sein in die Natur. Die Figur tritt klar hervor. Sie wirkt stark und herausfordernd.
Herbert Boeckls Œuvre spannt sich über fünf Jahrzehnte. Zu Beginn seiner künstlerischen Karriere ist der Maler ebenso wie seine Kollegen aus dem Österreichischen Künstlerbund stark von Gustav Klimt, Paul Gauguin oder auch Vincent van Gogh beeinflusst. Später lassen seine Gemälde den Einfluss von Symbolismus und Postimpressionismus erkennen. Ende der 20er-Jahre, dem Zeitraum aus dem das vorliegende Werk stammt, wagt Herbert Boeckl den expressiven Realismus. Die Themenfelder Landschaft, Akte und Porträts, Beobachtungen und Aussagen zu Leben und Tod bearbeitet Herbert Boeckl, indem er die menschliche Figur um raumbildende Farben ergänzt und durch die angedeutete Auflösung der naturalistischen Form eine Ausdruckssteigerung erreicht. Vorbilder und Weggefährten waren damals unter anderem Oskar Kokoschka und Lovis Corinth.
(Clarissa Mayer-Heinisch)
2610
Anton Mahringer *
(Neuhausen 1902–1974 St. Georgen/ Gailtal)
Ulm, 1958
Pastell auf Papier; gerahmt; 40 × 53 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Anton Mahringer / 58
Provenienz
Dorotheum Wien, 17.12.2015, Nr. 89; österreichischer Privatbesitz
Literatur
Vergleiche: Gerbert Frodl und Elisabeth Brandstötter (Hg.), Anton Mahringer, Salzburg 2004, WVAM 774, Abb. S. 339 (Ulm, 1958, Pastell, 36,3 x 52,5 cm)
€ 1.500–3.000
2611
Anton Mahringer *
(Neuhausen 1902–1974 St. Georgen/ Gailtal)
Blick auf eine Stadt, 1961
Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 42 × 51 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert mittig unten: Anton Mahringer 61
Provenienz
Städtische Sparkasse Stuttgart (Etikett auf Rückkarton);
Dr. Hermann Krieg, Vorstandsmitglied der Städtischen Sparkasse Stuttgart (anlässlich des 60. Geburtstages gewidmet, Etikett auf Rückkarton); seither in Familienbesitz, Privatbesitz, Deutschland
Literatur
Gerbert Frodl und Elisabeth Brandstötter (Hg.), Anton Mahringer, Salzburg 2004, WVAM 909 (Id.-Nr. 823), Abb. S. 350
€ 1.500–3.000
2612
Herbert Boeckl * (Klagenfurt 1894–1966 Wien)
Sitzender Frauenakt
Kohle auf Papier; ungerahmt; 65 × 48,6 cm
Randmängel, Einrisse an den Blattkanten
Provenienz ehemals Sammlung Alfred Stix (1882–1957), Wien; österreichischer Privatbesitz
Wir danken Herrn Dr. Matthias Boeckl für die Bestätigung der Echtheit anhand von Fotos (E-Mail vom 24.07.2024) und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 500–1.000
2613
Felix Esterl
(Klagenfurt 1894–1931 Klagenfurt)
Frau des Künstlers mit Blumen, um 1926 Öl auf Leinwand; gerahmt; 55 × 63 cm Rückseitig auf Keilrahmen altes Etikett mit Druckschrift: An die Österreichische Galerie zu Hd. Herrn Dr. Demus / Felix Esterl, Frauenbildnis
Provenienz
Privatbesitz, Klagenfurt
Literatur
Karl Newole, Felix Esterl. Mit einem Werkverzeichnis des Autors, Klagenfurt 1975, Nr. 30, s/w-Abb. S. 16
€ 2.500–5.000
2614
Ernst Huber * (Wien 1895–1960 Wien)
Jäger im Schnee (nach Pieter Breughel d. Ä.)
Öl auf Leinwand auf Karton; gerahmt; 53,5 × 42 cm
Signiert unten mittig: E. Huber Alte Etiketten mit Eigentumsvermerk rückseitig
Provenienz Prof. Gustinus Ambrosi, Wien (Etikett rückseitig); Oberarzt D. Böhme, als Honorar für ärztliche Dienste erhalten (Etikett rückseitig); österreichischer Privatbesitz
€ 2.000–4.000
2615
Ernst Huber * (Wien 1895–1960 Wien)
Winter im Mühlviertel
Öl auf Leinwand; gerahmt; 77 × 99 cm
Signiert rechts unten: E. Huber
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 4.000–8.000
2616
Josef Stoitzner
(Wien 1884–1951 Bramberg im Pinzgau)
Motiv aus dem Alpenvorland, um 1945 Öl auf Karton, gerahmt; 58 x 44 cm
Signiert links unten: Josef Stoitzner
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Das Werk ist im Archiv von Prof. Jakob Wirz und Christian Nindl unter der Nummer WVJS 1.8.88 dokumentiert und wird in die Ergänzung zum Werkverzeichnis aufgenommen.
€ 5.000–10.000
2617
Friedrich König (Wien 1857–1941 Wien)
Landschaft
Öl auf Leinwand, gerahmt; 92 × 65 cm
Signiert links unten: Friedrich König
Provenienz
Privatsammlung, Wien
€ 3.500–7.000
2618
Franz Kaindl * (Stollberg 1932 geb.)
Kleiner Feldweg, 2007
Öl auf Leinwand; gerahmt; 60 × 80 cm
Signiert und datiert links unten: F. Kaindl 07
Rückseitig auf Leinwand bezeichnet: Kaindl „Kleiner Feldweg“, Öl/L, 2007, 60 x 80 cm / WV 849
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Karl Pallauf, Oliver Jungnickel (Hg.), Franz Kaindl. Werkverzeichnis der Ölgemälde, Weitra 2015, Nr. 849, Abb. S. 417
€ 2.500–5.000
2619
Ludwig Ferdinand Graf (Wien 1868–1932 Wien)
Blick auf die Sellagruppe (Dolomiten), 1905
Öl auf Karton auf Leinwand; 69 x 100 cm
Signiert und datiert links sowie rechts unten: L F Graf 1905
Aufkleber der Hagenbund-Ausstellungen aus 1906 und 1909 mit Einlaufnummern rückseitig
Provenienz
Privatbesitz, Wien
Ausstellungen
1906 Wien, 19. Hagenbund-Ausstellung, III-VII/1906, Kat.-Nr. 13; 1909 Wien, Alpine Kunst-Ausstellung des Hagenbundes, IX/1909, Kat.-Nr. 115
Literatur
Ludwig Ferdinand Graf 1868–1932. Eine Entdeckung, Katalog Österreichische Galerie Belvedere, Wien, 25. Oktober 1995 bis 7. Jänner 1996, WV-Nr. 109, s/w-Abb. S. 162
€ 6.000–12.000
Albin Egger-Lienz
(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
Nelken, 1898
Öl auf Leinwand; gerahmt; 41 x 27,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: Egger Lienz 98
Signiert links unten: A. Egger
Links mittig mit eigenhändiger Widmung: Für Laura / z. Weihnachtsabend / 1898
Rechts oben bezeichnet: „für ihm“
Provenienz
ehemals Laura Egger-Lienz; Privatbesitz, Wien; Dorotheum Wien, 03.12.1996, Nr. 2; österreichischer Privatbesitz
Literatur
Wilfried Kirschl, Albin Egger Lienz. Das Gesamtwerk, Band II, Wien 1996, Nr. M 120, S. 515 (o. Abb.)
Kopie eines Brief von Ila Egger-Lienz, Tochter des Künstlers, vom 13.01.1957, an den Vorbesitzer, liegt bei.
Kopie eines Briefes von Wilfried Kirschl an den Mann der gegenwärtigen Eigentümerin liegt bei.
€ 25.000–50.000
„Ihrem Wunsch nach einer 'Schilderung der Vorgänge' bei der Entstehung des Bildes 'Nelken' glaube ich vielleicht am besten nachzukommen indem ich Ihnen hier wörtlich die Ausführungen Prof. Hammers zu diesem Bild mitteile. (...) Hammer gibt im Ganzen vier Bilder desselben Sujets an. 1896 'Sonntagmorgen' (...) / Um 1896 'Der Antrag' (...) / 1898 'Brennende Nelken' (...) / 1898 'Nelken' (mit Widmung.) / Dieses Letztere ist (...) die einzige Fassung, auf welcher das Mädchen allein dargestellt ist. Nach Hammers sowie auch unserer Kenntnis ist es keine Wiederholung, sondern eine neue Fassung. Hammer führt hierzu aus: 'Im Jahre 1896 entsteht ein 'Sonntagmorgen', dessen Motiv mit einigen Regieänderungen im gleichzeitigen 'Antrag' und den 'Brennenden Nelken' des Jahres 1898 wiederkehrt. Immer stehen sich die Gestalten in ganz einfachen Ansichten gegenüber: ein sonntäglich geputztes Bauernmädchen steckt dem Burschen eine Nelke auf den Hut. Schon in den Figuren herrscht eine Farbenzusammenstellung und ein Spiel der Reflexe, wie Defregger es nicht gekannt; die halbdunkle Stube leuchtet vollends im Zauber der Sonnenflecke. Alles ist dabei frei und breit gemalt. So defreggerisch das Motiv erscheint, in Auffassung wie Kolorit sind diese Bilder weit über Defregger hinaus.“
(Auszug aus einem Brief von Ila Egger-Lienz, vom 13.01.1957)
„...das Bild (gehört) zu einer Gruppe von Varianten desselben Themas. DIe früheste Fassung liegt in M 111 aus dem Jahr 1896 vor. In den späteren, 1898 entstandenen Fassungen wird der Bildausschnitt immer enger gefasst. Ihr Bild ist das einzige in dem Egger die bereits skizzierte Gestalt des Mannes getilgt und das Mädchen allein zum Bildgegenstand gemacht hat. Wie aus der Widmung ersichtlich ist, war das Gemälde Eggers erstes Weihnachtsgeschenk an seine spätere Frau Laura, mit der er sich am 10.4.1898 in Lovrana verlobt hatte. (...) Das Bild war bei Lebzeiten von Laura Egger-Lienz immer in deren Besitz.“
(Auszug aus einem Brief von Wilfried Kirschl, o. D.)
Vorderseite
2621
Albin Egger-Lienz
(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
Rückseite
Skizzenblatt (Geige spielender Straßenmusikant mit Hund recto; Soldat, Hund, totes Geflügel verso), um 1881
Bleistift auf Papier; gerahmt; 21,2 x 14,5 cm
Signiert links unten (recto): A. Egger
Geige spielender Straßenmusikant mit Hund nach einem Gemälde von A. W. Bayes
Provenienz
1946 direkt von Laura Egger-Lienz, der Gattin des Künstlers, erhalten; seither in Familienbesitz, österreichischer Privatbesitz
Literatur
Wilfried Kirschl (Hg.), Albin Egger-Lienz. Das Gesamtwerk, Band II, Innsbruck 1996, Z 133a und Z 133b, S. 583 (o. Abb., mit den Maßen 20,2 x 12,6 cm)
Beiliegend Brief von Laura Egger-Lienz, der Gattin des Künstlers, Wien, 8. Oktober 1946, an eine Vorfahrin des jetzigen Eigentümers.
Wir danken Herrn Dr. Carl Kraus und Herrn Dipl.-Vw. Erich Mair für die Begutachtung anhand von Fotos sowie die wissenschaftliche Unterstützung.
€ 2.000–4.000
„Sehr geehrte Frau Hofrat! Sie haben mich und meine Tochter fast gut 1 Monat lang in Ihrem Hause beherbergt und dadurch einige unvermeidliche Auslagen gehabt, da Sie mir aber dieselben auf mein Verlangen hin nie genannt haben, will ich die Angelegenheit jetzt vor meiner endgültigen Abreise von Lienz in Ordnung bringen und übersende Ihnen daher eine Originalzeichnung von der Hand meines Mannes. Mit bestem Gruß / Ihre Laura / Egger Lienz.“
(Transkription des beiliegenden Briefes von Laura Egger-Lienz, Wien, 8. Oktober 1946)
Albin Egger-Lienz
(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
Aus Lovrana, 1899–1901 Öl auf Leinwand auf Karton; gerahmt; 38,5 x 25,7 cm
Signiert und bezeichnet links unten: Egger Lienz / aus Lovrana Rückseitig auf Karton handschriftliche Bestätigung von Wilfried Kirschl: „Nach meiner Überzeugung ein Original / von Albin Egger-Lienz, wahrscheinlich von einem der ersten Aufenthalte in Lovrana / 1899/1901 / Wilfried Kirschl“
Provenienz
A. Kende, Wien, 152. Kunstauktion, 20.5.1946, Nr. 284 (Nummernetikett rückseitig); Artur Kofler, Innsbruck; Privatbesitz, Tirol
Literatur
Wilfried Kirschl, Albin Egger Lienz. Das Gesamtwerk, Band II, Wien 1996, Nr. M 155, S. 519 (ohne Abb.)
Wir danken Herrn Dr. Carl Kraus und Herrn Dipl.-Vw. Erich Mair für die Begutachtung anhand von Fotos sowie die wissenschaftliche Unterstützung.
€ 3.000–6.000
Albin Egger-Lienz
(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
Bauer aus Längenfeld (Studie zur Mittelfigur der Entwürfe I und II zu „Totentanz“), um 1906 Schwarze Kreide auf Papier; gerahmt; 32,8 × 23,1 cm
Signiert in Bleistift links unterhalb der Darstellung: Egger Lienz
Rückseitig auf Unterlagekarton handschriftliche Bestätigung von Wilfried Kirschl: Original von E. L. / Wilfried Kirschl / 21.8.75
Provenienz
Artur Kofler, Innsbruck; Privatbesitz, Tirol
Literatur
Wilfried Kirschl (Hg.), Albin Egger-Lienz. Das Gesamtwerk, Bd. I-II, Wien 1996, Z 300, S. 596 (Bd. II), s/w Abb. S. 122 (Bd. I)
Wir danken Herrn Dr. Carl Kraus und Herrn Dipl.-Vw. Erich Mair für die Begutachtung anhand von Fotos sowie die wissenschaftliche Unterstützung.
€ 2.000–4.000
2624
Albin Egger-Lienz
(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
Alte Bauernhäuser, wohl 1903 Bleistift auf Papier; gerahmt; 30,5 × 22,8 cm
Signiert rechts unten: Egger Lienz
Rückseitig rechts unten Nachlass-Stempel
Prof. Egger Lienz
Auf originalem Unterlagekarton handschriftliche Bestätigung von Wilfried Kirschl: "Mit Sicherheit ein / Original von A. Egger-Lienz / (wahrscheinlich 1903) / Wilfried Kirschl
Rückseitig auf Unterlagekarton Stempel von G. v. Hibler Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers (Stempel rückseitig); Artur Kofler, Innsbruck; Privatbesitz, Tirol
Literatur
Wilfried Kirschl (Hg.), Albin Egger-Lienz. Das Gesamtwerk, Bd. II, Wien 1996, Z 281, S. 593, s/w Abb. S. 594
Wir danken Herrn Dr. Carl Kraus und Herrn Dipl.-Vw. Erich Mair für die Begutachtung anhand von Fotos sowie die wissenschaftliche Unterstützung.
€ 1.500–3.000
Alfons Walde *
(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühel)
Porträt von Gedeon v. Hibler, um 1918
Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 47 x 31,3 cm
Monogrammiert links unten: AW
Provenienz
Privatbesitz, Tirol
Das Bild ist im Werksarchiv von Alfons Walde registriert.
€ 3.000–6.000
Gedeon von Hibler (1864–1919) war ein Tiroler Kolonialwarenhändler, der sich auf die Herstellung von Feigen- und Malzkaffee in Innsbruck spezialisierte.
2626
Eduard Kasparides
(Krönau 1858–1926 Gleichenberg)
Abendstimmung am Meer, 1920
Öl auf Leinwand; gerahmt;
95 × 120 cm
Signiert und datiert rechts unten: Ed. Kasparides / Wien 1920
Provenienz Privatsammlung, Österreich
€ 3.500–7.000
2627
Alexander Rothaug
(Wien 1870–1946 Wien)
Jäger im Wald
Öl auf Platte; gerahmt; 13 × 10 cm
Signiert links oben: Alexander / Rothaug
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2628
Alexander Rothaug (Wien 1870–1946 Wien)
Badende und Mönch
Öl auf Leinwand; gerahmt; 67 x 49 cm
Signiert rechts unten: Alexander Rothaug
Provenienz
österreichischer Privatbesitz; Auktionshaus im Kinsky, 17.12.2020, Nr. 1435; österreichischer Privatbesitz
€ 10.000–20.000
Karl Sterrer *
(Wien 1885–1972 Wien)
Transfiguration, 1928/1929
Öl auf Leinwand; ungerahmt; 108 x 295 cm
Bei dem Werk handelt es sich um den oberen Bildteil des Gemäldes „Transfiguration“.
Provenienz
Privatbesitz, Österreich
Ausstellung
1929 Wien, 50. Jahresausstellung, Jubiläumsausstellung des Künstlerhauses, 21.03.–02.06.
Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis Karl Sterrer aufgenommen.
Wir danken Herrn Prof. Josef Seiter für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 10.000–20.000
Karl Sterrer, vor großformatigem Gemälde sitzend, vor 1933, ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung Pf 11.843:C (1) © Bildarchiv ÖNB.
Fünf Bilder von Wilhelm Thöny (1888–1949)
aus einer österreichischen Privatsammlung
Kat.–Nr. 2627–2631
2630
Wilhelm Thöny
(Graz 1888–1949 New York)
Herr und Diener, 1931–33 Öl auf Karton auf Homogenplatte; gerahmt; 38 x 50 cm
Provenienz
Galerie Welz, Salzburg (Etikett rückseitig); österreichische Privatsammlung
Literatur
Wilhelm Thöny. Porträt eines Einzelgängers, Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen, Ausstellungskatalog, Galerie Artcurial, München 1985, Abb. Nr. 7, Abb. Umschlag; Christa Steinle / Günther Holler-Schuster (Hg.), Wilhelm Thöny. Im Sog der Moderne, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz 2013, WV-Nr. 239 (mit Abb.)
Wir danken Herrn Mag. Günther Holler-Schuster für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 28.000–50.000
Diese Gesellschaftsszene dürfte in Graz entstanden sein. Thöny reiste 1931 erstmals nach Paris und ging 1933 von Graz weg, nach Paris. Die Grazer Bilder sind von einer düsteren, pastosen Malweise bestimmt, die noch lineare Elemente aufweist. Es sind nahezu modellierte Oberflächen, aus deren bewegter Struktur das Motiv erscheint – meist Stadtansichten, Landschaften oder Portraits. Im gezeigten Bild sind Linien kein Gestaltungselement mehr. Das Motiv taucht aus der Farbmasse auf bzw. verschwindet darin. Die Reduktion als Methode scheint der Künstler hier bereits begonnen zu haben. Thöny formuliert typischerweise sehr kursorisch, legt nur notwendige Partien fest und spielt mit Farbkontrasten. Das Rot der Livree des Dieners setzt den zentralen Bildakzent, während der elegante Mann im Frack in seinem Schwarzweiß dezent wirkt.
Thöny war ein sentimentaler Vertreter einer „Welt von gestern“. Etikette und formale Ordnung waren für den Gesellschaftslöwen selbstverständlich. In vielen Bildern stellt er Generäle, Admiräle und historische Persönlichkeiten dar – Frack, Zylinder, Uniformen, Orden als Attribute dieser „alten Ordnung“. Der Theaterbegeisterte erkannte in dem Treiben die Inszenierung. Er wird dieser in Auflösung begriffenen Welt formal gerecht, wenn er die Darstellung zunehmend abstrahiert – selten kann man Physiognomien erkennen, fast immer ist es das Attribut, das Zugehörigkeit andeutet. Eine Nähe zum Grotesken ergibt sich aus Thönys Zeichnungen, die karikaturenhaft erscheinen. (Günther Holler-Schuster)
Wilhelm Thöny beim Malen in freier Natur, um 1925, Galerie Welz, Salzburg, abgebildet in: Christa Steinle / Günther Holler-Schuster (Hg.), Wilhelm Thöny. Im Sog der Moderne, Kat. Ausst. Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz 2013, S. 442.
Wilhelm Thöny (Graz 1888–1949 New York)
Dame mit schwarzen Handschuhen, 1936–38 Öl auf Leinwand; gerahmt; 36 x 44,8 cm
Signiert rechts oben: W. Thöny
Provenienz österreichische Privatsammlung
Literatur
Wilhelm Thöny. Aus dem Nachlass, Ausstellungskatalog, Kunstverein München, München 1959, Nr. 50; Christa Steinle / Günther Holler-Schuster (Hg.), Wilhelm Thöny. Im Sog der Moderne, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz 2013, WV-Nr. 352 (mit Abb.)
Wir danken Herrn Mag. Günther Holler-Schuster für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung. € 28.000–50.000
Als Wilhelm Thöny mit seiner Frau Thea, einer deutsch-amerikanischen Millionärstochter, 1933 nach Paris umzog, kam er in die Stadt, die ihm Inbegriff der Moderne war. Für ihn galt die Moderne des 19. Jahrhunderts. In sentimentaler Hinwendung zu den Impressionisten versuchte er diesen Stil zu variieren bzw. zu überwinden. Die Szenen spiegeln seine Welt in den Cafés, Konzertsälen und Promenaden. Paris war in dieser Zeit seine Bühne, dazu die Reisen an die Côte d’Azur, wo das Ehepaar Thöny gemeinsam mit illustren Freunden den Sommer verbrachte. Thöny malte dort im Freien, spontan, frei und höchst innovativ. Diesen trockenen Stil, diese Sparsamkeit auf der schwach grundierten Leinwand kann man auch hier in der Darstellung der Dame mit schwarzen Handschuhen feststellen. Große Teile der Leinwand bleiben frei. Der Maler integriert das Weiß der Grundierung in die Bildgestaltung. Wer die Dame ist, bleibt unbekannt. Oft ist Thea, seine Frau, gemeint, oft sind es aber auch anonyme Beobachtungen, die keine nähere Definition nahelegen. Die Figur ist sehr schemenhaft abgebildet, an den Rand des Vordergrundes gestellt und bestimmt das Bild, wie in einem Portrait. Der uniformierte Mann im Hintergrund mag uns, ähnlich wie das opulente Kleid der Dame, in die Zeit versetzen – damals im „Bois de Boulogne“. Thöny versteht es auch hier, überaus virtuos nur die notwendigsten Akzente zu setzen und möglichst teilnahmslos zu beobachten.
(Günther Holler-Schuster)
Wilhelm Thöny
(Graz 1888–1949 New York)
Dame mit Schirm, 1936–38 Öl auf Karton auf Homogenplatte; gerahmt; 36 x 40 cm
Provenienz
Galerie Welz, Salzburg (Etikett rückseitig): österreichische Privatsammlung
Literatur
Wilhelm Thöny. Porträt eines Einzelgängers, Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen, Ausstellungskatalog, Galerie Artcurial, München 1985, Abb. Nr. 10; Christa Steinle / Günther Holler-Schuster (Hg.), Wilhelm Thöny. Im Sog der Moderne, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz 2013, WV-Nr. 351 (mit Abb.)
Wir danken Herrn Mag. Günther Holler-Schuster für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 18.000–35.000
Wilhelm Thöny
(Graz 1888–1949 New York)
Offizier im Gespräch, 1936–38 Öl auf Leinwand; gerahmt; 31,5 x 51 cm
Rückseitig am Keilrahmen Bestätigung von Thea Thöny: Ich bestätige, daß dieses Bild / ein Werk meine Mannes / Wilhelm Thöny ist. / Thea Thöny
Provenienz
österreichische Privatsammlung
Literatur
Wilhelm Thöny 1888–1949, Gemälde und Graphik, Gedächtnisausstellung aus Anlass der 80. Wiederkehr seines Geburtstages, Ausstellungskatalog, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz 1968, Nr. 29 (mit Abb., Umschlag Ausschnitt);
Christa Steinle / Günther Holler-Schuster (Hg.), Wilhelm Thöny. Im Sog der Moderne, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz 2013, WV-Nr. 347 (mit Abb.)
Wir danken Herrn Mag. Günther Holler-Schuster für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 28.000–50.000
Wilhelm Thöny
(Graz 1888–1949 New York)
Dame in Schwarz im Garten, 1936–37 Öl auf Karton auf Hartfaserplatte; gerahmt; 52 x 40,5 cm
Signiert links oben: W. Thöny
Provenienz
österreichische Privatsammlung
Literatur
Vergleiche: Christa Steinle / Günther Holler-Schuster (Hg.), Wilhelm Thöny. Im Sog der Moderne, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Graz 2013, WV-Nr. 341 („Dame mit weißem Haar“, 1936/37)
Das Gemälde wird in die Ergänzung des Werkverzeichnisses aufgenommen.
Wir danken Herrn Mag. Günther Holler-Schuster für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 28.000–50.000
Die Darstellung von Damen im Park ist in Thönys Werk zentral. Bis in seine New Yorker Jahre sollte er dieses Motiv aufgreifen. Meist geht es dabei um seine Frau Thea – als Ideal, als Pars pro Toto -, oft auch in seiner Begleitung. Die Beiden sind dabei stets in „Grande Robe“ dargestellt und wirken nicht selten grotesk bzw. wie Schauspieler. Die Damen im Park auf Thönys Bildern wirken meist statuarisch, streng und scheinen ausschließlich aus ihren Roben zu bestehen – diese bestimmen die Figuren. In archaischer Weise positioniert der Maler diese Damen frontal im Bild. Sie sind Botinnen einer „Welt von gestern“. Der pastose Farbauftrag kommt aus Thönys Zeit vor Paris, allerdings malt er hier viel freier und löst die Formen weitgehend auf. So stehen die Damen im abstrakt anmutenden Ambiente, das manchmal Blüten, Äste oder Architekturteile zeigt, meist aber in indifferenten Grüntönen erscheint.
Auch hier im Bildnis einer Dame in Schwarz, ist der Hintergrund expressiv und topografisch nicht einzuordnen. Die weißhaarige Frau ist unbekannt. Sie wirkt flüchtig ins Bild gesetzt, obwohl sie in ihrer Statuarik die Szene bestimmt. Die Malweise ist für Thöny in dieser Zeit typisch. Er lässt Linien als gestalterisches Element zu, setzt sie aber sehr gestisch. Die grundierte Leinwand scheint immer wieder durch und macht die Szene transparent. Minimale Farbakzente, die exakt verteilt sind, geben Thönys Gemälden eine unglaubliche Spannung und zeugen von seiner malerischen Virtuosität. (Günther Holler-Schuster)
Willy Eisenschitz *
(Wien 1889–1974 Paris)
La Valette du Var, Anfang der 1930er Jahre
Öl auf Malkarton; gerahmt; 38 x 61 cm
Signiert links unten: W. Eisenschitz
Rückseitig bezeichnet: Willy Eisenschitz / Canal St Martin / à Paris
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Ausstellung
1972/1973/1974 Osaka/Tokyo, Galerie La Tournelle, W. Eisenschitz, ohne Nr.
Literatur
Jean Perreau, Willy Eisenschitz 1889–1974, Edition Schütz, Linz 1999, Nr. H 822, s/w-Abb. S. 266 (Titel dort: Canal dans le Midi)
Wir danken Herrn Jean Perreau für die wissenschaftliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
€ 8.000–16.000
2636
Willy
Eisenschitz *
(Wien 1889–1974 Paris)
Schlafende Nackte im Freien (Allegorie auf die Nacht), um 1945
Öl auf Leinwand; gerahmt; 58 x 59 cm
Signiert rechts unten: W. Eisenschitz
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Willy Eisenschitz, Ausstellungskatalog, Edition Irene und Josef Schütz, Linz 1997, Nr. 22; Jean Perreau, Willy Eisenschitz 1889–1974, Edition Schütz, Linz 1999, Nr. H 167, Farbabb. S. 96, s/w-Abb. S. 223
€ 15.000–30.000
Josef Floch *
(Wien 1894–1977 New York)
Stillleben mit Blumen und Vase, 1960
Öl auf Leinwand; gerahmt; 61 x 41 cm
Signiert rechts unten: Floch
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Ausstellung
1998 Wien, Wienerroither & Kohlbacher, Nr. 12 (mit Farbabb.)
Literatur
Karl Pallauf, Josef Floch. Leben und Werk 1894–1977, Wien 2000, Nr. 665, s/w-Abb. S. 372
€ 15.000–30.000
Josef Floch in seinem Pariser Atelier, 1948, abgebildet in: Karl Pallauf, Josef Floch. Leben und Werk, 1894–1977, Wien 2000, S. 37.
2638
Josef Floch *
(Wien 1894–1977 New York)
Frau ins Zimmer gehend, um 1952
Öl auf Leinwand; gerahmt; 60 x 32 cm
Signiert rechts unten: Floch
Provenienz Privatbesitz, Schweiz
Das Gemälde wurde von Karl Pallauf unter der Nummer 472 A in den Nachtrag zum Werkverzeichnis Josef Floch aufgenommen. Wir danken Karl Pallauf für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
▲ € 6.000–12.000
2639
Josef Floch *
(Wien 1894–1977 New York)
Hafen von Dieppe, 1955
Öl auf Leinwand; gerahmt; 55 x 47 cm
Signiert links unten: Floch
Rückseitig am Keilrahmen eigenhändig bezeichnet: Floch / Dieppe 1955
Provenienz
Privatbesitz, Schweiz
Das Gemälde wurde von Karl Pallauf unter der Nummer 496 A in den Nachtrag zum Werkverzeichnis Josef Floch aufgenommen. Wir danken Karl Pallauf für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
▲ € 8.000–16.000
Josef Floch *
(Wien 1894–1977 New York)
Construction (California), um 1955
Öl auf Leinwand; gerahmt; 46,5 x 41 cm
Signiert rechts unten: Floch
Provenienz
Privatbesitz, Schweiz
Das Gemälde wurde von Karl Pallauf unter der Nummer 528 A in den Nachtrag zum Werkverzeichnis Josef Floch aufgenommen. Wir danken Karl Pallauf für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.
▲ € 5.000–10.000
2641
Georg Mayer-Marton *
(Raab, Ungarn 1897–1960 Liverpool)
Popplars and Hill (North Wales), 1954
Öl auf Leinwand; gerahmt; 56,5 × 79 cm
Rückseitig am Keilrahmen handschriftliche Bestätigung von HJ. Braithwait (Nichte des Künstlers): „Aus dem Nachlass von / G. Mayer Marton“
Rückseitig am Keilrahmen bezeichnet und datiert:
Poplars & Hill 1954 / (North Wales)
Provenienz
aus dem Nachlass des Künstlers (rückseitige Bezeichnung am Keilrahmen);
österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
2642
Gustav Hessing *
(Czernowitz 1909–1981 Wien)
Stillleben mit Früchten („Buchegger“)
Öl auf Leinwand; gerahmt; 40 × 55 cm
Rückseitig auf Leinwand Etikett der Galerie PeithnerLichtenfels mit Bezeichnung
Provenienz
Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien (Etikett rückseitig); österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2643
Viktor Planckh (Troppau 1904–1941 Athen)
Besinnung
Gouache auf Papier; gerahmt; 31,5 × 25,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: V. Planckh
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2644
Viktor Planckh (Troppau 1904–1941 Athen)
Frühlingsblumen
Gouache auf Papier; gerahmt; 26,5 × 21,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert links unten: V. Planckh.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2645
Sergius Pauser *
(Wien 1896–1970 Klosterneuburg)
Blumen in zwei Vasen, um 1930 Öl auf Leinwand; gerahmt; 73 x 60 cm
Signiert links unten: Sergius Pauser
Rückseitig am Keilrahmen bezeichnet: Maler Sergius Pauser / Titel: Blumen in 2 Vasen / Preis: S. 700 / Adresse: Wien II. Vorgartenstr. 140
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Rupert Feuchtmüller, Sergius Pauser. Eine Monographie mit Beiträgen von Albert Paris Gütersloh und Walter Koschatzky. Mit Erinnerungen der Freunde, Kollegen und Schüler (hrsg. und mit einem Werkkatalog versehen von Angela Pauser), Wien 1977, Nr. 127 (o. Abb.);
Niederösterreich-Gesellschaft für Kunst und Kultur (Hg.), Sergius Pauser. Retrospektive, Ausst.-Kat. Frauenbad Baden bei Wien, 06.09.–26.10.1986, Wien 1986, Kat.-Nr. 39 (mit Abb.); Sergius Pauser 1896–1970. Ölgemälde, Ausst.-Kat. Österreichische Galerie Belvedere, mit einem Werkverzeichnis der Ölbilder von Angela Pauser, Wien 1996, Nr. 127 (o. Abb.)
€ 7.000–14.000
Holzschnitte von Werner Berg (1904–1981) aus bedeutenden Sammlungen
Kat.-Nr. 2646–2656
„Der Holzschnitt, und gerade die Beschränkung auf den Holzschnitt, entspricht sowohl den künstlerischen Möglichkeiten wie den Gegebenheiten meines bäuerlichen Lebens besonders. Ich sehe die Hölzer um mich herum wachsen, ich kann sie verarbeiten und als Künstler habe ich die Möglichkeit vom Brett, von der Zeichnung, vom Schnitt bis zum fertigen Druck alles in der eigenen Hand zu haben. Was sich aber für die Außenstehenden vielleicht nur als Beschränkung erweist, ist geradezu eine abenteuerliche Fülle von Möglichkeiten im Beharren der Jahre und Jahrzehnte. Und so habe ich es dankbar und mit Freuden angenommen, den Holzschnitt auf meine Art zu bearbeiten und zu entwickeln – in einem reinen Schwarz-Weiß, in dem man die Schwingung trotzdem spüren konnte.
Ich nehme für meine Holzschnitte ein echtes und sehr taugliches Japanpapier, lege den Bogen auf den mit Druckerschwärze eingefärbten Holzstock vorsichtig auf und beginne mit dem Falzbein zu reiben. Japanpapier und Falzbein haben den Vorteil, dass sich der Abdruck im Laufe des Verfahrens sehr genau beobachten lässt. Wenn er sich dann von der Rückseite klar genug abzeichnet, hebe ich das Blatt vorsichtig ab.
Dies ist die älteste oder auch primitivste Form des Druckes, aber auch die, bei der der Charakter des Holzes, des Holzschnittes, viel besser zum Ausdruck kommt als bei einer Presse. Dieses etwas umständliche Verfahren gestattet keine Reproduktion mechanischer Art in x-beliebiger Anzahl, aber der einzelne, genau überprüfte Abdruck hat dafür den Charakter eines Originals – die Reproduktion wird zu einer ursprünglichen Produktion.
Ich habe früher auch radiert und mich in fast allen Techniken umgetan. Dass ich mich schließlich auf den reinen Schwarz-Weiß-Holzschnitt als einer Technik, die ich von A bis Z selbst in der Hand habe, beschränkt habe, erscheint mir keineswegs als Minderung. Ihr Schwarz-Weiß bietet unerschöpfliche Möglichkeiten und ist geradezu ein Gegenpol zu den vielfältigen und extensiven Finessen heutiger Druckgraphik.
Meine Holzschnitte könnten in ihrem puren, starken Schwarz-Weiß den Eindruck vermitteln, sie hätten nichts mit der Malerei zu tun. In Wirklichkeit ist dieses Schwarz-Weiß nur eine Steigerung, eine Konzentrierung, eine Zusammenfassung der gesamten Malerei, wie es denn wenig Holzschnitte gibt, die für mich nicht aus einem ursprünglichen Farbsehen und -empfinden entstanden wären.“
(Werner Berg zu seinen Holzschnitten, 1964)
Werner Berg vor dem Rutarhof, 1964, abgebildet in: Franz Smola (Hg.), Werner Berg (Kat. Ausst., Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2004/2005; Museum Moderner Kunst Stiftung Wörlen, Passau 2005), Wien 2005, S. 230.
2646
Werner Berg *
(Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Rutarhof, 1931
Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 40 x 57,5 cm (Darstellungsgröße); 46,5 x 63 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Rutarhof“
Auflage: 12 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kristian Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte. Mit einem vollständigen Werkkatalog 1929–1972, Wien 1973, WV-Nr. 7, Abb. S. 67; Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 17, Abb. S. 317
€ 5.000–10.000
2647
Werner Berg * (Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Ländliches Paar, 1959
Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 43,5 x 23 cm (Darstellungsgröße); 60,5 x 45 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Ländliches Paar“
Auflage: 14 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kristian Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte. Mit einem vollständigen Werkkatalog 1929–1972, Wien 1973, WV-Nr. 224, Abb. S. 98; Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 232, Abb. S. 380 € 5.000–10.000
2648
Werner Berg *
(Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Humpelnde, 1952
Holzschnitt auf Papier; gerahmt;
28 × 33,7 cm (Darstellungsgröße); 47 × 63 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Humpelnde“
Auflage: 10 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kristian Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte. Mit einem vollständigen Werkkatalog 1929–1972, Wien 1973, WV-Nr. 144, Abb. S. 41; Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 151, Abb. S. 357
€ 5.000–10.000
Werner Berg *
(Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Keuschlerpaar und Händler, 1972
Holzschnitt auf Papier; gerahmt;
40 × 56,1 cm (Darstellungsgröße); 45,5 × 61 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Keuschlerpaar und Händler“
Auflage: 12 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kristian Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte. Mit einem vollständigen Werkkatalog 1929–1972, Wien 1973, WV-Nr. 377, Abb. S. 120; Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 382, Abb. S. 425
€ 5.000–10.000
2650
Werner Berg *
(Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Anweg (Cinquecento), 1980
Holzschnitt auf Papier; gerahmt;
33,5 × 54,5 cm (Darstellungsgröße); 49,5 × 63 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Bezeichnet links unter der Darstellung sowie betitelt links unten: Pbd. II / „Cinquecento“
Probedruck, Auflage: 12 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 485, Abb. S. 456
€ 5.000–10.000
Werner Berg *
(Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Hof im Winter, 1967
Holzschnitt auf Papier; gerahmt;
30,6 × 76,5 cm (Darstellungsgröße); 63 × 92,5 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Hof im Winter“
Auflage: 12 Drucke auf großem Format
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kristian Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte. Mit einem vollständigen Werkkatalog 1929–1972, Wien 1973, WV-Nr. 348, Abb. S. 20/21; Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 355, Abb. S. 417
€ 5.000–10.000
2652
Werner Berg *
(Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Una Villana Vindisch, 1972
Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 35 x 54 cm (Darstellungsgröße); 46 x 63 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Una Villana Vindisch“
Auflage: 12 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kristian Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte. Mit einem vollständigen Werkkatalog 1929–1972, Wien 1973, WV-Nr. 392, Abb. S. 63; Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 398, Abb. S. 430
€ 5.000–10.000
Werner Berg * (Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Davoneilende II, 1972
Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 26 × 18 cm (Darstellungsgröße), 60 × 45 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Bezeichnet links unter der Darstellung sowie betitelt links unten: Pbd. II / „Davoneilende“
Probedruck, Auflage: 12 Stück
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kristian Sotriffer, Werner Berg. Die Holzschnitte. Mit einem vollständigen Werkkatalog 1929–1972, Wien 1973, WV-Nr. 380, Abb. S. 120; Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 385, Abb. S. 426 € 3.500–7.000
2654
Werner Berg * (Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Zwei Bäume und früher Mond, 1980
Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 43 × 28,5 cm (Darstellungsgröße), 62,5 × 49 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Zwei Bäume und früher Mond“
Auflage: 12 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 459, Abb. S. 448
€ 3.500–7.000
Werner Berg * (Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Weggabelung (Wintermond), 1981 Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 23,4 × 41,5 cm (Darstellungsgröße), 49,5 x 62 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Weggabelung (Wintermond)“
Auflage: 12 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 533, Abb. S. 469
€ 3.500–7.000
2656
Werner Berg *
(Elberfeld 1904–1981 Rutarhof)
Zwei sitzende Frauen, 1980
Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 24 × 39,1 cm (Darstellungsgröße), 49,5 × 62 cm (Blattmaß)
Signiert rechts unten: Werner Berg
Betitelt links unten: „Zwei sitzende Frauen“
Auflage: 12 Drucke
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Barbara Biller, Werner Berg. Werkverzeichnis der Holzschnitte Bd. II, Klagenfurt 2001, WV-Nr. 476, Abb. S. 453
€ 3.500–7.000
Wilhelm Kaufmann *
(Wien 1895–1975 Wien)
Reit- und Springturnier im Prater, um 1960
Öl auf Hartfaserplatte, gerahmt; 40 × 50 cm
Signiert rechts unten: Wilhelm / Kaufmann
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 2.500–5.000
2658
Wilhelm Kaufmann *
(Wien 1895–1975 Wien)
Eishockey 2, vor 1956
Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 50,5 × 65 cm
Signiert rechts unten: Wilhelm / Kaufmann
Künstlerhaus-Etikett rückseitig: 1956/423 (von Herrn
Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt)
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 2.500–5.000
2659
Albert Birkle *
(Berlin 1900–1986 Salzburg)
Die Mutter, wohl Ende der 1970er Kohle auf Papier; ungerahmt; 44 × 56,5 cm
Signiert links unten: Albert Birkle Bezeichnet rechts unten: Die Mutter
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Ausstellung
1982 Wien, Galerie Schwarzer
Wir danken Roswita und Viktor Pontzen, Archiv und Werkbetreuung Albert Birkle, für die freundliche Unterstützung. Das Werk ist im Werkverzeichnis unter der Erfassungsnummer 2297 gelistet.
€ 800–1.600
2660
Albert Birkle *
(Berlin 1900–1986 Salzburg)
Das Ende der Kreatur, um 1970 Kohle auf Papier; ungerahmt; 53 × 37 cm
Signiert rechts unten: A. Birkle
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Wir danken Roswita und Viktor Pontzen, Archiv und Werkbetreuung Albert Birkle, für die freundliche Unterstützung. Das Werk ist im Werkverzeichnis unter der Erfassungsnummer 833 gelistet.
€ 800–1.600
2661
Albert Birkle *
(Berlin 1900–1986 Salzburg)
Himmelszeichen, um 1975
Öl auf Leinwand; gerahmt; 72 x 52 cm
Signiert links unten: A. Birkle
Bezeichnet oben auf der Nagelleiste: Himmelszeichen (vom Rahmen verdeckt)
Provenienz
Galerie Heinze, Salzburg (1985 direkt vom Künstler); wohl 1986 dort erworben, österreichischer Privatbesitz
Literatur
Sylvia Kraker, Albert Birkle. 1900–1986, phil. Diss. (ms.), Innsbruck 1992, Bd. 2, Kat.-Nr. 383 (ohne Abb.)
Wir danken Roswita und Viktor Pontzen, Archiv und Werkbetreuung Albert Birkle, für die freundliche Unterstützung. Das Werk ist im Werkverzeichnis unter der Erfassungsnummer 1010 gelistet.
€ 8.000–16.000
2662
Pablo Picasso * (Malaga 1881–1973 Mougins)
Toros, 1952
Runder Madoura-Teller aus weißer Steingutkeramik mit farbiger Engobe und Glasur; Durchmesser: 20,5 cm
Auf der Unterseite bezeichnet (geritzt): „Edition / Picasso / Madoura“ sowie zwei Stempel: „Madoura / plein feu“,„Edition / Picasso“
Auflage: 500 Stück
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Alain Ramié, Catalogue of the Edited Ceramic Works, 1947–71 Paris, Nr. 161
€ 1.500–3.000
2663
Pablo Picasso * (Malaga 1881–1973 Mougins)
Tête de Chouette, 1968
Kachel, rotes Steingut, weiß und schwarz glasiert; 21,5 × 21,5 × 2 cm
Rückseitig mit den Stempeln: Madoura und Empreinte Originale de Picasso
Rückseitig handschriftlich nummeriert:
J.131A 17/100
Auflage: 100 Stück
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Alain Ramié, Catalogue of the edited ceramic works 1947–1971, Paris 1988, Nr. 583; Georges Bloch, Pablo Picasso. Katalog des graphischen Keramikwerkes, 1949–1971. Bern 1972, Nr. 190, Farbabb. S. 164
▲ € 3.000–6.000
2664
Pablo Picasso * (Malaga 1881–1973 Mougins)
„Femme assise au Chapeau et Femme debout drapée“ aus „La Suite Vollard“, 1933
Radierung auf Papier Vergé de Montval mit Wasserzeichen „Vollard“; gerahmt; 27,8 × 19,8 cm (Platte), 45,5 × 34,2 cm (Blattmaß)
Handsigniert rechts unten: Picasso
Bezeichnet und datiert links unten in der Platte (spiegelverkehrt): Paris / 29 janvier / XXXIV
Wasserzeichen Vollard am unteren
Blattrand
Edition von 260 Stück, herausgegeben von Ambroise Vollard, Paris, 1939
Provenienz
europäischer Privatbesitz
Literatur
Georges Bloch, Pablo Picasso. Band I, Katalog des graphischen Werkes 1904–1967, Bern 1984, Nr. 210, S. 70 (mit Abb.)
€ 3.500–7.000
2665
Pablo Picasso * (Malaga 1881–1973 Mougins)
„Le Repos du Sculpteur devant un Centaure et une Femme“ aus „La Suite Vollard“, 1933
Radierung auf Papier Vergé de Montval mit Wasserzeichen „Vollard“; gerahmt; 19,4 × 26,8 cm (Platte), 34,2 × 45,5 cm (Blattmaß)
Handsigniert rechts unten: Picasso
Bezeichnet und datiert rechts unten in der Platte (spiegelverkehrt): Paris 18 mars XXXIII
Wasserzeichen Vollard am linken
Blattrand
Edition von 260 Stück, herausgegeben von Ambroise Vollard, Paris, 1939
Provenienz
europäischer Privatbesitz
Literatur
Georges Bloch, Pablo Picasso. Band I, Katalog des graphischen Werkes 1904–1967, Bern 1984, Nr. 167, S. 62 (mit Abb.)
€ 3.500–7.000
Gerhild Diesner *
(Innsbruck 1915–1995 Innsbruck)
Blumenstrauß in Vase, um 1960
Öl auf Leinwand; gerahmt; 60 x 50,5 cm
Signiert rechts unten: Diesner
Provenienz
Geschenk der Künstlerin an Loisl Sachseneder Wieser; im Erbgang an den jetzigen Eigentümer, Privatbesitz, Deutschland
€ 15.000–25.000
Gerhild Diesner, 1965, abgebildet in: Matthias Boeckl, Gerhild Diesner. 1915–1995, Innsbruck 2007, S. 233.
2667
Max Weiler *
(Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien)
Wie eine Landschaft, 1965
Pinsel in Tusche auf Papier; gerahmt; 86 × 61 cm
Signiert und datiert rechts unten: Weiler 65
Provenienz
Yvonne Weiler, Wien; dort 2004 erworben, seither österreichischer Privatbesitz
Das Blatt ist im Werkverzeichnis Max Weiler Zeichnungen/Arbeiten auf Papier (online) unter der Nummer Weiler156 angeführt.
€ 3.000–6.000
2668
Max Weiler *
(Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien)
Engel des Dorfes 2, 1953
Feder und Pinsel in Tusche auf Papier; gerahmt; 61,2 × 43 cm Signiert und datiert rechts unten: Weiler 53 Rückseitig bezeichnet: Engel des Dorfes 2 Verso „Gabelweihe“
Provenienz
Yvonne Weiler, Wien; dort 2004 erworben, seither österreichischer Privatbesitz
Ausstellung 1990 Wien, Albertina, Verwandlungen. Arbeiten auf Papier von 1953 bis 1969, Nr. 18 (Abb.)
Literatur
Graphische Sammlung Albertina (Hg.), Max Weiler. Verwandlungen. Arbeiten auf Papier von 1953 bis 1969, (Kat. Ausst. Albertina, Wien, 20.11.1990–05.01.1991), Wien 1990, S. 39 (mit Abb.)
Das Blatt ist im Werkverzeichnis Max Weiler Zeichnungen/Arbeiten auf Papier (online) unter der Nummer Weiler566 angeführt.
€ 2.000–4.000
2669
Max Weiler *
(Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien)
Verwandlungen 11, 1957
Pinsel in Tusche auf Papier; gerahmt; 80,4 x 61,2 cm
Monogrammiert rechts unten: MGW
Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: „Verwandlungen 11 M Weiler 57“
Provenienz
Yvonne Weiler, Wien; dort 2004 erworben, seither österreichischer Privatbesitz
Ausstellung
1967 Wien, Galerie Würthle, Nr. 45 (Abb.)
1990 Wien, Albertina, Verwandlungen. Arbeiten auf Papier von 1953 bis 1969, Nr. 38 (Abb.)
Literatur
Graphische Sammlung Albertina (Hg.), Max Weiler. Verwandlungen. Arbeiten auf Papier von 1953 bis 1969, (Kat. Ausst. Albertina, Wien, 20.11.1990–05.01.1991), Wien 1990, S. 61 (mit Abb.)
Das Blatt ist im Werkverzeichnis Max Weiler Zeichnungen/Arbeiten auf Papier (online) unter der Nummer Weiler161 angeführt.
€ 3.000–6.000
2670
Max Weiler *
(Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien)
o.T., 1968
Tuschezeichnung auf Papier; ungerahmt; 27,8 × 39,2 cm (Passep.Ausschn.)
Signiert und datiert rechts unten: Weiler 68
Provenienz Privatbesitz, Kufstein
Das Blatt ist im Werkverzeichnis Max Weiler Zeichnungen/Arbeiten auf Papier (online) unter der Nummer Weiler3743 angeführt.
€ 1.000–2.000
2671
Max Weiler *
(Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien)
Engel der die Zornesschale ausschüttet, 1952 Monotypie auf Papier; ungerahmt; 53 × 43 cm
Signiert und datiert links unten: Weiler 52
Betitelt unten mittig: Engel der die / Zornesschale / ausschüttet Rückseitig mit Widmung
Provenienz österreichischer Privatbesitz
Das Blatt ist im Werkverzeichnis Max Weiler Zeichnungen/Arbeiten auf Papier (online) unter der Nummer Weiler3742 angeführt.
€ 2.500–5.000
2672
Herbert Danler *
(Fulpmes Tirol 1928–2011 Telfes)
Castello Fleimstal, 1973
Öl auf Leinwand; gerahmt; 42 x 75 cm
Rückseitig auf Leinwand bezeichnet und datiert:
Castello Fleimstal / H Danler 1973
Signiert rechts unten: H. Danler
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 7.000–14.000
Kurt Absolon * (Wien 1925–1958 Wulkaprodersdorf)
Selbstporträt mit Malpalette, um 1948 Öl auf Papier; gerahmt; 54 x 36,5 cm
Provenienz
Nachlass Kurt Absolon, Wien; Galerie Maier, Innsbruck; österreichischer Privatbesitz
Ausstellungen
2005 Innsbruck, Galerie Maier, Kurt Absolon, 17.11.–03.12., Kat.-Nr. 15; 2008 Innsbruck, Galerie Maier, Kurt Absolon, 12.04.–03.05., Kat.-Nr. 1
Literatur
Bernhard Hainz (Hg.)/Stefan Üner (Hg.), Kurt Absolon. Monografie und Werkverzeichnis, Weitra 2021, Nr. 13, Abb. S. 192
€ 25.000–50.000
Der Wiener Maler und Grafiker Kurt Absolon zählte zu den interessantesten Künstlerpersönlichkeiten der österreichischen Nachkriegsmoderne. In nur zehn Jahren bis zu seinem tragischen Unfalltod 1958 schuf er ein originelles Werk zwischen Figuration und Abstraktion, Expressionismus und Surrealismus. In Anlehnung an den Existenzialismus schöpfte er seine Themen aus dem Leben und dem Tod, dem Menschen und der Natur. Absolon studierte von 1945 bis 1949 Malerei bei Robin Christian Andersen an der Akademie der bildenden Künste Wien. Parallel besuchte er den legendären Abend-Akt von Herbert Boeckl. Aus dieser Zeit stammt auch sein frühes Selbstporträt mit Malpalette. Absolon bediente sich dabei eines flüchtigen Pinselduktus in abstrakt-expressiver Formensprache. Das Gesicht des Malers wirkt maskenhaft. Dabei versuchte Absolon seine inneren Empfindungen nach außen zu transportieren. Die Sonne und der Mond im abstrakten Raum intensivieren den psychologischen Eindruck. Der Einfluss von Vincent van Gogh und dem Fauvismus bis hin zu Herbert Boeckls leuchtendem Expressionismus wird deutlich sichtbar, wobei Absolon zu pastelligen Farbtönen neigte. Da er in seiner Anfangszeit kaum Geld hatte, malte er oft auf Papier. Absolons Malereien nehmen aufgrund der begrenzten Anzahl von rund 80 Stück eine exklusive Rolle im Gesamtwerk ein und überzeugen vor allem durch ihr Wechselspiel von Abstraktion und Gegenständlichkeit in expressiver Farbigkeit. Das Selbstporträt mit Malpalette um 1948 ist im Werkverzeichnis von Dr. Bernhard Hainz und Dr. Stefan Üner mit der Nummer 013 dokumentiert (Bernhard Hainz (Hg.) / Stefan Üner (Hg.): Kurt Absolon – Monografie und Werkverzeichnis, Weitra 2021, S. 192, WV Nr. 013, mit Abb.). Zur Kunst äußerte sich Absolon einmal so: „Ebenso wie die Frage nach dem Sinn des Lebens eine Gewissensfrage ist, die niemals beantwortet werden kann, sondern nur die Überzeugung und geistige Haltung des Befragten aufzeigt, hat auch das Kunstwerk keinen Zweck, ist keine Antwort, keine Lösung und niemals ein Genussobjekt, sondern einfach das Produkt menschlichen Geistes und menschlicher Schöpferkraft, entsprungen der Sehnsucht, dem Dasein Dauer zu verleihen und den Tod durch ein Werk zu besiegen, nicht den leiblichen, wohl aber den geistigen, das Aufgehen in ein Nichts durch ein Zeugnis des Hiergewesenseins zu überwinden.“ (Kurt Absolon: Originalität, Radikalität, Individualität, in: Hans Weigel: Stimmen der Gegenwart 1953, Wien 1953, S. 126). (Stefan Üner)
Kurt Absolon *
(Wien 1925–1958 Wulkaprodersdorf)
Sodom, 1954
Aquarell und Tusche auf Papier; ungerahmt; 39 × 56 cm
Signiert und datiert rechts unten: Absolon / Kurt / 1954
Betitelt links unten: Sodom
Rückseitig nummeriert links oben (Nachlassnummer): 216
Provenienz
Nachlass Kurt Absolon, Wien; Privatbesitz, Wien
Literatur
Bernhard Hainz (Hg.)/Stefan Üner (Hg.), Kurt Absolon. Monografie und Werkverzeichnis, Weitra 2021, Nr. 529, S. 302 (ohne Abb.); Otto Breicha (Hg.), Kurt Absolon. 1925–1958. Der Zeichner mit der Grasharfe, Graz 1989, Nr. 216, S. 211 („Sodom und Gomorra“)
€ 1.500–3.000
2675
Gerhart Frankl * (Wien 1901–1965 Wien)
Haus und Garten in Berkshire, 1932
Aquarell auf Papier; gerahmt;
39,2 × 57,8 cm (Blattgröße), 37,2 × 55,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Gerhart Frankl, Ölbilder und Arbeiten auf Papier, Galerie Welz, Salzburg 1997, Kat.-Nr. 19 (Abb.)
€ 1.500–3.000
2676
Kurt Moldovan * (Wien 1918–1977 Wien)
London, 1970
Aquarell auf Papier; gerahmt; 32,5 × 48 cm
Signiert, datiert und bezeichnet rechts unten: Moldovan 70 / London
Provenienz
Privatbesitz, Wien
€ 1.500–3.000
2677
Kurt Moldovan * (Wien 1918–1977 Wien)
Dorflandschaft, 1973
Aquarell auf Papier; gerahmt; 31 × 46,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Moldovan / 73
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
Sigmund Walter Hampel
(Wien 1867–1949 Nußdorf am Attersee)
Pfingstrosen
Öl auf Malkarton; gerahmt; 43,5 × 33 cm
Signiert rechts unten: Sigmund / Walter / Hampel
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
2679
Alois Hänisch
(Wien 1866–1937 Wien)
Sonnenblumen („Helianthus“), 1926
Öl auf Leinwand; gerahmt; 88 × 65,5 cm
Rückseitig auf Etikett am Keilrahmen bezeichnet:
Alois Hänisch / Wien 1926 / „Helianthus“
Provenienz
Dorotheum Linz, 14.05.2015, Nr. 61; österreichischer Privatbesitz
€ 2.000–4.000
2680
Maximilian Florian *
(Klagenfurt 1901–1982 Klosterneuburg)
Schwertlilien, 1933
Öl auf Leinwand; gerahmt; 70 × 50 cm
Signiert und datiert rechts unten: M. Florian 1933
Rückseitig Reste eines alten Etiketts mit eigenhändiger Bezeichnung
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
2681
Maximilian Florian *
(Klagenfurt 1901–1982 Klosterneuburg)
Stillleben mit Zitronen, 1948
Öl auf Leinwand; ungerahmt; 72 × 91 cm
Signiert und datiert links unten: M. Florian / 1948
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 3.000–6.000
2682
Hans Wilt
(Wien 1867–1917 Wien)
Kahlenbergerdorf, 1904
Öl auf Leinen auf Karton; gerahmt; 42 × 54 cm
Signiert, bezeichnet und datiert rechts unten: H. Wilt. Kahlenbergerd. / 16.04.904
Rückseitig bezeichnet: „Kahlenbergerdorf“ / H Wilt / I ... Künstlerhaus-Etikett rückseitig: 1908/2759 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt)
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.000–2.000
2683
Fritz Zerritsch der Jüngere *
(Wien 1888–1981 Wien)
Landschaft mit Kirche Öl auf Leinwand; gerahmt; 25,5 × 37,5 cm
Signiert links unten: F. Zerritsch
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.000–2.000
2684
Hans Frank
(Wien 1884–1948 Salzburg)
Belvederepark, Blick auf Wien, 1942 Öl auf Karton; gerahmt; 50 × 65 cm
Signiert und datiert rechts unten: Hans Frank 42 Rückseitig auf Etikett bezeichnet: V. Z. / 587
Rückseitig eigenhändig bezeichnet
„Hans Frank / Belvederepark, Blick auf Wien“ sowie Künstlerhaus-Etikett: 1943/842 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt)
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.000–6.000
2685
Hans Frank
(Wien 1884–1948 Salzburg)
Attersee mit Blick Richtung Mondsee Öl auf Karton; gerahmt; 48 × 61 cm Rückseitig eigenhändige Bestätigung von Dr. Gerhart Frank: "Ich bestätige, daß dieses unsignierte Ölbild mit Sicherheit von / meinem Vater, Hans Frank, 13.V.84.- 19.XII.48, gemahlt wurde. / Dr. Gerhart Frank
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.500–3.000
Karl Stark *
(Glojach/Stmk. 1921–2011 Klosterneuburg)
Werkstätten im Grünen, 1961
Gouache auf Papier; gerahmt; 48 × 64,5 cm
Signiert und datiert links unten: K. Stark 1961
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Bernhard Hainz (Hg.), Karl Stark. Ein Leben für die Malerei, Salzburg 2002, Nr. 34, Abb. S. 102
€ 1.500–3.000
Karl Stark *
(Glojach/Stmk. 1921–2011 Klosterneuburg)
Obststillleben, 1992
Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 26,5 × 37,5 cm
Signiert und datiert unten mittig und rechts unten: K. Stark 1992
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 1.000–2.000
2686
2687
2688
Karl Stark *
(Glojach/Stmk. 1921–2011 Klosterneuburg)
Punat auf der Insel Krk, 1975
Öl auf Leinwand; gerahmt; 71,5 × 101 cm
Signiert und datiert rechts unten: K. Stark 1975
Rückseitig bezeichnet und datiert: Punat auf der Insel Krk, 1975
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Bernhard Hainz (Hg.), Karl Stark. Ein Leben für die Malerei, Salzburg 2002, Nr. 89, Abb. S. 158
€ 5.000–10.000
2689
Karl Stark *
(Glojach/Stmk. 1921–2011 Klosterneuburg)
Stillleben mit Äpfeln, 1982
Öl auf Leinwand; gerahmt; 27,5 × 29,5 cm
Signiert und datiert links unten: K. Stark 1982
Provenienz Privatbesitz, Wien
€ 2.000–4.000
2690
Karl Stark *
(Glojach/Stmk. 1921–2011 Klosterneuburg)
Blumen in gelber Vase, 1975
Öl auf Leinwand; gerahmt; 80 × 70,5 cm
Signiert und datiert links unten: K. Stark 1975
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 2.500–5.000
2691
Karl Stark *
(Glojach/Stmk. 1921–2011 Klosterneuburg)
Liegender Akt, 1972
Öl auf Leinwand; gerahmt; 61 x 80 cm
Signiert und datiert links oben: K. Stark 72
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Bernhard Hainz (Hg.), Karl Stark. Ein Leben für die Malerei, Salzburg 2002, Nr. 83, Abb. S. 151
€ 3.500–7.000
2692
Otto Rudolf Schatz * (Wien 1900–1961 Wien)
Bauerntanz
Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 32 × 24 cm
Monogrammiert rechts unten: ORS
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Dietrich Kraft, Matthias Boeckl, Otto Rudolf Schatz 1900–1961, mit einem vorläufigen Werkverzeichnis, Weitra 2010, Farbabb. S. 234
€ 500–1.000
2693
Otto Rudolf Schatz * (Wien 1900–1961 Wien)
Apfelernte
Mischtechnik auf Papier; ungerahmt; 28,5 × 48 cm
Nachlass-Stempel rechts oben
Künstlerstempel links oben
Provenienz
aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2694
Otto Rudolf Schatz *
(Wien 1900–1961 Wien)
Mödling, 1924
Öl auf Karton; gerahmt; 68 x 84 cm (Rahmenausschnitt)
Monogrammiert links unten: ORS x
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Dietrich Kraft, Matthias Boeckl, Otto Rudolf Schatz 1900–1961, mit einem vorläufigen Werkverzeichnis, Weitra 2010, S. 201, Farbabb. S. 28
Cornelia Cabuk, O. R. Schatz. Monografie und Werkverzeichnis, Wien 2018, WV-Nr. M 1924 4, Farbabb. S. 137 (dort: Öl auf Holz)
€ 3.500–7.000
Hans Fronius * (Sarajewo 1903–1988 Wien)
Amsterdamer Fischmarkt
Öl auf Leinwand; gerahmt; 51 × 31 cm
Monogrammiert rechts unten: Hf.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 2.500–5.000
2696
Lyonel Feininger
* (New York 1871–1956 New York)
Hafen (Kriegsschiff in der Hafeneinfahrt), 1918 Holzschnitt auf Papier; gerahmt; 16,3 × 22 cm (Darstellungsgröße), 21,8 × 28 cm (Blattmaß)
Signiert links unten: Feininger Unten mittig mit Werknummer bezeichnet: 1899 Nachlass-Stempel mit Nummer in der rechten unteren Ecke (vom Passepartout verdeckt)
Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; Galerie Welz, Salzburg; österreichischer Privatbesitz
Literatur
Leona E. Prasse, Lyonel Feininger, Das graphische Werk: Radierungen, Lithographien, Holzschnitte, Berlin 1972, W 110, S. 169 (mit s/w-Abb.)
€ 800–1.600
2697
Anton Lutz *
(Prambachkirchen 1894–1992 Linz)
Frachtensegler in Sibernik, 1959 Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 56 x 65 cm
Signiert und datiert rechts unten. A. Lutz 59
Provenienz
1978 direkt beim Künstler erworben; seither österreichischer Privatbesitz
Literatur
Das Gemälde ist im digitalen Werkverzeichnis Anton Lutz unter der Nr. 576 dokumentiert. Peter Assmann und Franz Smola (Hg.), Der Maler Anton Lutz (1894–1992), Lichtimpressionen, Ausstellungskatalog Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2005, Abb. S. 84
€ 8.000–16.000
2698
Norbert Drexel * (Hohenems 1933 geb.)
Kaffeehausszene, 1986
Pastellkreide auf Papier; gerahmt; 24 × 34,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Drexel 86
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2699
Norbert Drexel * (Hohenems 1933 geb.)
Kaffeehausszene, 1986
Pastellkreide auf Papier; gerahmt; 21,3 × 30,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Drexel 86
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2700
Norbert Drexel * (Hohenems 1933 geb.)
Kaffeehausszene, 1986
Pastellkreide auf Papier; gerahmt; 21,5 × 30,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: Drexel 86
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2701
Jean Hélion *
(Couterne sur Orne 1904–1987 Paris)
Marché aux homards, 1976
Pastel, Gouache auf Papier; gerahmt; 67 × 104 cm
Rückseitig signiert, datiert und betitelt rechts oben: marché / aux homards / Hélion 76
Rückseitig auf Karton Etikett der Galerie Academia, Salzburg
Provenienz
Galerie A. Flinker, Paris; Galerie Academia, Salzburg, (Etikett rückseitig); dort in den 80er Jahren erworben, seither österreichischer Privatbesitz
€ 4.000–8.000
2702
Victor Bauer *
(Wien 1902–1959 Nizza)
Stillleben, 1946
Öl auf Leinwand; gerahmt; 50 × 61 cm
Signiert und datiert links unten: V. Bauer 46
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
2703
Rolf Nesch *
(Esslingen am Neckar 1893–1975 Hamburg)
Vögel
Metalldruck auf Papier; gerahmt; 64,5 × 49,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Bezeichnet links unten: tiré par l'artiste Datiert und signiert mittig bzw. rechts unten: 28. September Rolf Nesch
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2704
Rolf Nesch *
(Esslingen am Neckar 1893–1975 Hamburg)
Vögel, 1969
Metalldruck auf Papier; gerahmt; 64,5 × 49,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Bezeichnet links unten: Tiré par l'artiste Datiert und signiert mittig bzw. rechts unten: 14. August 1969 Rolf Nesch
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2705
Rolf Nesch *
(Esslingen am Neckar 1893–1975 Hamburg)
Zwei Vögel, 1969
Metalldruck auf Papier; gerahmt; 64,5 × 49,5 cm (Passep.-Ausschnitt)
Bezeichnet links unten: tiré par l'artiste Datiert und signiert mittig bzw. rechts unten: 11. September 1969 Rolf Nesch
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
Rolf Nesch *
(Esslingen am Neckar 1893–1975 Hamburg)
Triptychon: Der Heilige Sebastian (Drei Metalldrucke), 1941
Metalldruck auf Papier; gerahmt; je 65 x 50 cm
Jeweils bezeichnet links untent: EA 14
Signiert jeweils rechts unten: Nesch
Ein Druck eigenhändig bezeichnet unten mittig: unverkäuflich
Unikat
Provenienz
Ketterer München, 23.11.1987, Nr. 877, 878, 879; österreichischer Privatbesitz
€ 4.500–9.000
„Das Materialbild 'Der Heilige Sebastian' aus dem Jahr 1941 ist eines der Hauptwerke Rolf Neschs, wie seine Rezeption, die Präsenz in beinahe sämtlichen Nesch-Ausstellungen, beweist. [...] 1941 schuf er dann eine Serie Metalldrucke in drei Teilen, wählte also die Pathosformel des Triptychon, um dem Leidensthema die angemessene, an einen Flügelaltar erinnernde Gestalt zu verleihen. [...] Im Kolorit, daß Nesch mit den Fingern auftrug, unterscheiden sich die Versionen erheblich, so daß jeder Unikat-Wirkung zukommt, bei ausgesprochen malerischer Wirkung und einem hohen Grad farblicher Differenzierung.“ (Maike Bruhns, Rolf Nesch: Der Heilige Sebastian, in: Gabriele Saure und Gisela Schirmer (Hg.), Kunst gegen Krieg und Faschismus, Weimar 1999, S. 147–149)
2707
Franz Windhager * (Wien 1879–1959 Wien)
Stehender weiblicher Akt, 1929 Öl auf Holz; gerahmt; 37 × 21,5 cm
Signiert und datiert rechts oben: F. Windhager 1929
Provenienz
1983 Galerie Peter Kovacek, Wien; seither Privatsammlung, Österreich
€ 700–1.400
2708
Robin Christian Andersen * (Wien 1890–1969 Wien)
Stillleben mit Obst, Krug und Sonnenblumen, um 1928
Öl auf Leinwand; gerahmt; 60,5 × 85,5 cm
Signiert rechts unten: R. C. Andersen
Provenienz Privatbesitz, Österreich
Das Gemälde wurde von Herrn Dr. Franz Smola unter der Nummer M347 für das Werkverzeichnis Robin Christian Andersen dokumentiert.
€ 3.000–6.000
2709
Georg Eisler * (Wien 1928–1998 Wien)
Stehender Akt, 1971
Pastel auf dunkelrotem Papier; gerahmt; 64,8 × 50 cm (Blattmaß)
Signiert und datiert links oben: Eisler / 15. III. 71
Provenienz Privatsammlung, Wien
€ 500–1.000
2710
Ernst Huber * (Wien 1895–1960 Wien)
Winterlandschaft, 1926
Öl auf Holzplatte; gerahmt; 31,3 × 44,6 cm (Rahmenausschnitt)
Signiert und datiert rechts unten: E. Huber / 1926
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 2.500–5.000
2711
Wilfried Zeller-Zellenberg * (Wien 1910–1989 Wien)
o.T., 1970
Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 19 × 9 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert und datiert links unten: W Zellenberg / 70
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 200–400
2712
Rudolf Hradil * (Salzburg 1925–2007 Wien)
Parkgarage New York, 1971
Aquarell, Tusche auf Papier; gerahmt; 27 × 34,3 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert rechts unten: R Hradil
Auf Rahmenrückseite bezeichnet und datiert: Parkgarage New York, aquarellierte Federzeichnung 71
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2713
Edith Kramer *
(Wien 1916–2014 Grundlsee)
Grundlsee, 1992
Öl auf Leinwand; gerahmt; 70 x 90 cm
Signiert und datiert rechts unten: Kramer / 1992
Provenienz
direkt von der Künstlerin erhalten; seither in Familienbesitz, österreichischer Privatbesitz
€ 5.000–10.000
2714
Josef Stoitzner
(Wien 1884–1951 Bramberg im Pinzgau)
Dalmatische Fischerbarke („Aus Gravosa“), 1921
Farbholzschnitt auf Papier; gerahmt; 28,5 × 23 cm
Signiert und datiert rechts unter der Darstellung: Josef Stoitzner / 21 Bezeichnet links unter der Darstellung: „Aus Gravosa“ / Original Holzschnitt. Handdruck.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Kolhammer & Mahringer Fine Arts (Hg.), Josef Stoitzner. Das Gesamtwerk, Wien 2019, WVJS 3.2.8., Farbabb. S. 387
▲ € 1.000–2.000
2715
Ludwig Heinrich Jungnickel *
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
Meereslandschaft
Öl auf Leinwand; gerahmt; 26 × 28 cm
Nachlass-Stempel (zweifach) rückseitig auf Leinwand:
Nachlaß / Prof. L. H. Jungnickel / 1965
Rückseitig am Keilrahmen bezeichnet: Südspitz von Istrien
Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz
€ 800–1.600
2716
Ludwig Heinrich Jungnickel *
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
Katzenkopf
Kohle auf Papier; gerahmt; 18,5 × 18,5 cm (Passep.-Ausschnitt), 19,5 × 19,5 cm (Blattgröße)
Nachlass-Stempel rückseitig
Provenienz
aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz
€ 400–800
2717
Ludwig Heinrich Jungnickel *
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
Zwei Polo Spieler, 1928
Kohle auf Papier; gerahmt; 26 × 42 cm (Passep.-Ausschnitt), 29 × 45,5 cm (Blattgröße)
Rückseitig bezeichnet: VI / 28
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
2718
Ludwig Heinrich Jungnickel *
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
Reh, 1935
Kohle, Aquarell auf Papier; gerahmt; 20 × 20 cm (Passep.-Ausschnitt), 21,5 × 24 cm (Blattgröße)
Nachlass-Stempel rückseitig sowie Skizze
Rückseitig bezeichnet. IV / 35
Provenienz
aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz
€ 500–1.000
Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz)
Antilopen an der Tränke, 1919 Öl auf Leinwand; gerahmt; 70,5 x 150 cm Signiert und datiert rechts unten: N. Roth / 1919 Provenienz von der Großmutter des jetzigen Eigentümers direkt bei der Künstlerin erworben; seither in Familienbesitz, Privatbesitz, Österreich
Wir danken Frau Dr. Christa Steinle und Frau Petra Hammer-Maier, MA für die freundliche Unterstützung.
Das Gemälde wird anhand von Fotos in die Ergänzung des Werkverzeichnisses, Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, aufgenommen.
€ 15.000–25.000
Norbertine Bresslern-Roth mit Zeichenblock, um 1930/32, Foto: Trude Fleischmann, abgebildet in: Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, (Kat. Ausst. Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, Graz 2016/2007) Graz 2017, S. 190.
Drei Antilopen halten sich nahe eines Gewässers auf, dicht neben dem Schutz des hohen Grases und dem dunklen Wald. Nur das männliche Tier trägt spiralförmige Hörner und dunkles Fell, die Weibchen hingegen sind hellbraun und hornlos. Die Tiere sind in diesem Gemälde nicht ins Zentrum gerückt, wie es die Tiermalerin Norbertine Bresslern-Roth üblicherweise tut. Vielmehr ist die Darstellung der Landschaft, in der sich die Tiere aufhalten und erfrischen, Thema des Bildes. Erst viel später, nämlich ab 1936, widmet Bresslern-Roth der Landschaft als Lebensraum wieder bildfüllende Bedeutung. Sie erhielt damals von Adolf Meixner, dem Botaniker und Abteilungsvorstand der naturwissenschaftlichen Sammlung des Landesmuseums Joanneum in Graz, den Auftrag, die Hintergründe für die neu geplanten Dioramen zu gestalten. 1936/37 wurden die ersten Hintergründe fertiggestellt. Aufgrund des Krieges konnte Bresslern-Roth die Arbeiten erst 1949 wiederaufnehmen und 1952 abschließen.
Auch die Malweise des Gemäldes „Antilopen an der Tränke“ ist noch ganz konträr zu Bresslern-Roths späterer so typischen Manier. Der markante getupfte Farbauftrag weicht hier dem gezogenen Pinselstrich. Als Material verwendet sie Leinen statt der später typischen Jute. Dadurch entsteht nicht wie gewohnt der durchscheinende, flirrende Effekt, sondern die Künstlerin legt ihr Augenmerk auf das Fließen der Strömung und die Übergänge des Grases. Auch in anderen Gemälden dieser Zeit fokussiert sich Bresslern-Roth auf die Darstellung des Wassers. Dabei löst sie die Spiegelungen mal mehr, mal weniger als dekorative Elemente auf. Dieses Stilmittel kann als Nachfolge des Jugendstils gedeutet werden und hat vor allem in ihren Linolschnitten Einzug gefunden.
Bresslern-Roth fertigte zahlreiche Studien und Skizzen von dem lebenden Tier an – dies geschah allerdings nicht in freier Wildbahn, so wie dieses Gemälde vermuten lassen würde, sondern in Zoos und Tierparks. Vor allem während ihrer Studienzeit in Wien bei Ferdinand Schmutzer (1911 bis 1917) verbrachte sie ihre Freizeit großteils im Tiergarten. Vor ihrer Ausbildung in Wien, studierte sie bei Alfred Schrötter-Kristelli in Graz (1901 bis 1910) und für einige Sommermonate an der Tier- und Landschaftsmalschule von Hans von Hayek in der Künstlerkolonie in Dachau.
(Petra Hammer-Maier)
Rückseitig auf Etikett auf Keilrahmen eigenhändig bezeichnet und datiert:
Das Gemälde wird anhand von Fotos in die Ergänzung des Werkverzeichnisses,
Etikett mit eigenhändiger Bezeichnung, Rückseite
2721
Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz)
Holzmarkt, 1928
Farblinolschnitt auf Papier; ungerahmt; 22,8 × 22,6 cm
Signiert rechts unten: Bresslern-Roth. Bezeichnet links unten: Handdruck.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Christa Steinle (Hg.), Norbertine BresslernRoth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26.10.2016–17.04.2017, Graz 2016, WVD 175
€ 400–800
2722
Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz)
Löwe, November 1928
Farblinolschnitt auf Papier; gerahmt; 19,5 × 21,4 cm
Signiert rechts unten: Bresslern-Roth. Bezeichnet links unten: Handdruck.
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Christa Steinle (Hg.), Norbertine BresslernRoth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26.10.2016–17.04.2017, Graz 2016, WVD 096, Abb. S. 71
€ 500–1.000
2723
Norbertine Bresslern-Roth *
(Graz 1891–1978 Graz)
Schaf und Lamm
Gouache auf Papier; gerahmt; 60 x 65 cm (Passep.-Ausschnitt)
Signiert links unten: B-Roth
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Literatur
Vergleiche: Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26.10.2016–17.04.2017, Graz 2016, WVD 251
Gutachten von Verena Gschnitzer Konzert, Innsbruck, 23.11.2023, liegt bei.
Wir danken Frau Dr. Christa Steinle für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung und die wertvollen Hinweise.
€ 3.000–6.000
Norbertine Bresslern-Roth war auch als Gebrauchsgrafikerin und Illustratorin tätig und entwarf Naturkundewandtafeln für den Schulunterricht, Werbeprospekte für den Tourismus oder auch Postkarten und Tierkalender. Das vorliegende Werk ist dieser Kategorie ihres künstlerischen Schaffens zuzuordnen, da es sich wohl um einen Entwurf für eine Schulwandtafel handelt.
Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz)
Markt, 1939
Öl auf Jute; gerahmt; 150 x 110 cm
Signiert links unten: B. Roth
Künstlerstempel rückseitig am Keilrahmen sowie bezeichnet: 101, „Markt“ / Öl
Provenienz
Galerie Moser, Wien; Privatbesitz Steiermark
Literatur
Helene Martischnig, Norbertine Bresslern-Roth (1891–1978). Das malerische Werk, Dipl.-Arb; Graz 1994, Abb. 116; Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog, Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26.10.2016–17.04.2017, Graz 2016, Nr. 169 (ohne Abb.)
€ 70.000–140.000
Die Szene zeigt einen Markt mit vier Frauen. Anstatt miteinander zu interagieren oder einer Tätigkeit nachzugehen, wirken die Figuren wie Stillleben. Es sind Halbakte in unterschiedlichem Alter. Jede Frau wird in einer anderen Ansicht wiedergegeben, sodass sich eine Rundumansicht erschließen lässt, würde man alle Figuren zusammenlegen. Mit entblößter Brust und von einem mit Tuch umhüllter Taille vermitteln sie die damalige Vorstellung von Exotik und fernen Ländern.
Unter ihren Armen, zu ihren Füßen und auf den Köpfen tragen sie in geflochtenen Körben die Waren für den Markt –ihre Ernte ist reich an landestypischen Früchten und Tieren. So zählen Truthähne neben Schalentieren und Fischen, Kürbisse, Tomaten und eine Ananas zu den Marktwaren. Ein bunter Querschnitt der Schätze des Landes wird so wiedergegeben.
Anregungen für derartige Marktszenen hat Bresslern-Roth während ihrer Libyenreise nach Tripolis im Jahre 1928 gesammelt. Die Reise unternahm sie mit ihrem Mann Georg Bresslern. Während Sie ihre Eindrücke in Bleistift und Aquarell als Studien skizzierte, hielt ihr Mann sie mit zahlreichen Fotografien fest. Nach ihrer Rückkehr nahmen Bresslern-Roths Impressionen in Form von Ölgemälden und Farblinolschnitten Gestalt an. Die Reise nach Tripolis war ihre einzige Fernreise. Doch immer wenn sie Menschen abbildete, setzte sie sie in eine tropische, arktische, fernöstliche oder afrikanische Umgebung.
Auch die Völkerschauen und Kolonialausstellungen könnten sie inspiriert haben. Das Phänomen breitete sich von Hamburg über viele europäische Großstädte aus und fand vornehmlich in Tiergärten und im Zirkus statt. In den 1930er-Jahren stellte sich ein enormer Besucherandrang ein, der maßgeblich zur Verbreitung rassistischen Gedankengutes beitrug. Auch wenn nicht gesichert ist, dass Bresslern-Roth eine derartige Zurschaustellung menschlichen Seins gesehen hat, liegt dies doch nahe. Studienzwecke führten sie immer wieder in Tierparks, wo sie von dem lebenden Tier ihre Skizzen nahm. In ihrer Denkweise hatten diese Völkerschauen jedoch nicht unbedingt einen rassistischen Hintergrund. Bresslern-Roth empfand es eher als Ideal, Mensch und Tier als gleichwertige Partner in der Natur anzusiedeln. Die Vermenschlichung der von ihr portraitierten Tiere und deren Aufladung mit menschlichen Themen und Emotionen ist schließlich die logische Konsequenz in ihrer Malerei. (Petra Hammer-Maier)