Fio Lookbook 1/21

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fünfzehn

Arc h i tek t u rke ra m i k | D e s ig n i m B a d



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1/2021

Zurück in die Zukunft

lookbook AUCH ONLINE ERLEBEN ALLE AUSGABEN DURCHBLÄTTERN INFORMATIVE ARTIKEL AUF ALL IHREN GERÄTEN

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Ist man (mit dem Auto zum Beispiel) in eine Sackgasse geraten, ist es sicherlich nicht sinnvoll, durch die Mauer zu brechen um so wieder zum Punkt, an dem man falsch abgebogen ist, zurück zu kehren. Man dreht um und fährt den Weg zurück – klingt doch logisch! Die Vorsilbe ‚re-‘ (zurück) kursiert in allen möglichen Ausprägungen und Kombinationen sowohl in der Philosophie wie auch in Ökologie und Bauwirtschaft (Recycling). Sie impliziert ein Zurückkehren, wenn man den richtigen Weg verlassen hat. Es stellt sich die Frage, ob unsere ständigen, von der Politik genährten Hoffnungen auf ein ‚nachher wie vorher‘ samt den Versprechungen des wiederkehrenden Wirtschaftswachstums nicht trügerisch sind? Neben diesen nachdenklichen Überlegungen zur Zeit haben wir wieder jede Menge Anregungen für einen kreativen, modernen und nachhaltigen Umgang mit dem Material aus dem Fliesen gemacht sind. Sowohl technischer Natur wie auch konkrete Anwendungsbeispiele. Das Spektrum dieser Ausgabe reicht bis zur Rekonstruktion der 7.000 Fliesen des berühmten ‚Cabaret Fledermaus‘ in Wien. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Regina Hersey


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Inhalt

Dekorative Klammer aus Fliesen Diese aus den 50er-Jahren stammende Villa in Lissabon bekam einen eleganten Zubau, bei dem weder innen noch außen mit Fliesen gespart wurde.

6


New Delft Blue

10

In Holland wird gerade das Delfter Blau der berühmten Porzellanfliesen neu erfunden – dazu werden mittels 3D-Druck keramische Elemente hergestellt.

Anregung für alle Sinne

26

Mehr als 100 Jahre nach ihrer Entstehung wurden die keramischen Dekorationen des berühmten Cabaret Fledermaus in einer stilistischen Adaption rekonstruiert.

Schöner stiller Ort

56

Toiletten haben in Japan einen besonderen Stellenwert. Sie sind Symbol der Omotenashi-Kultur, die Ausdruck der zuvorkommenden Gastfreundschaft ist.

Fliesen im Schwimmbad

12

Architektin Silvia Lederer teilt ihre Expertise im exklusiven fioLOOKBOOK Interview und gibt Tipps für den Einsatz von keramischen Fliesen im Schwimmbadbau.

Sind Badewannen ein Luxus?

38

Mitnichten! Wir zeigen einige Beispiele, wie Architekten freistehende Wannen in ihre Badplanung integriert haben.

Terrakotta reloaded

58

Unregelmäßige Formen lassen mit lebendigen Polygonen und angesagten VintageAnmutungen ein zeitgemäßes Terrazzo entstehen.

Weniger Plastik im Bad

20

Badewannen & Co. aus Acryl beinhalten beträchtliche Mengen künstlicher Werkstoffe - Stahl-Emaille ist eine umweltfreundliche Alternative.

Nord-Pool

47

Die Gestaltung dieses öffentlichen Schwimmbades in Stockholm folgt der skandinavischen Tradition von coolem schnörkellosen Design.

Farbexplosion aus Fliesen

62

Die für ihre großformatigen Interventionen bekannte Camille Walala entwarf eine provokative Vision für Londons Oxford Street.


fio lookbook | spring 2021

Wie wird sich die Architektur entwickeln?

Auswirkungen des Funktionalismus Wieso gestaltet sich die weltweit agierende Architekturproduktion derart? Wahrscheinlich sind es die Wirkungen des Funktionalismus, auf jeden Fall aber die Folgen eines mittlerweile zur Absurdität gesteigerten Glaubens an die Maxime der Vermehrung: Effizienz, Größe, Qualität, Quantität, Gewinn – alles soll wachsen, gesteigert werden. All diese Produkte einer vermehrten, gesteigerten Produktion bedingen aber ein Kapital, aus welchem sich das ‚Mehr‘ generiert. Und die – seit vielen Jahrzehnten – größte Täuschung der westlichen Welt ist, dass sie vermeint, das Problem der Produktion gelöst zu haben. Dieser Täuschung geben wir uns hemmungslos hin, ständig beruhigt durch technische, wissenschaftliche Errungenschaften -und sind dabei unfähig, zwischen Kapital und Ertrag zu differenzieren. Das lässt sich ganz leicht an unserer Einstellung zu den fossilen Brennstoffen ablesen, wir sehen sie als Ertragsmöglichkeit, obwohl sie ganz sicher ein Kapitalposten sind. Ebenso der Sand, der weltweit zur Architekturproduktion (Betonherstellung) benötigt wird. Er ist mittlerweile genau so rar wie sauberes Wasser und wird – mit unabsehbaren Folgen für Ökologie und Umwelt – vielerorts bereits illegal abgebaut und eine Sandmafia verdient Millionen daran. Folgen des Kolonialismus Betrachten wir einmal die wundervollen Architekturen der Dogon in Mali, Afrika. Es sind Musterbeispiele einer nachhaltigen, ökologischen Haltung - Lehm, oft Fliesen, Steine, Holz und Stroh - also könnte man daraus strukturelle Erkenntnisse ziehen. In diesen Bauten ist keine Spur von Funktionalismus, Stahlbeton, Glas, technoider Übersteigerung zu finden. Oft runde Formen, ganz im Sinne Friedensreich Hundertwassers, der immer schon die Diktatur des rechten Winkels anprangerte, trotzdem stimmungsvoll, atmosphärisch angereicherte Räume in manchmal bis zu 10 Meter hohen, mehrgeschossigen Architekturen. Heute wird dieses Kapital einer lokalen Kultur auf einen musealen Status oder eine Tourismusattraktion reduziert. Oder die anonymen Dörfer und Siedlungen der ägäischen Inseln – wo keramische Fliesen übrigens eine Jahrtausende alte Tradition haben! Wie kann es sein, dass auf Santorin, einer Insel ohne eine einzige nennenswerte Wasserquelle, wo jeder Tropfen in der Regenzeit gesammelt oder von Tankschiffen geliefert werden muss, Architekten in den Höhlen der Kaldera Luxusappartements für Touristen mit Süßwasserschwimmbecken einbauen? Tolle Bilder für Hochglanzmagazine, aber pervers! 6 l

Westlicher Architekturexport als Entwicklungshilfe Der Westen hat diese Unkultur des kolonialisierenden Denkens nach Afrika und Asien gebracht. Missionare der verschiedensten Religionen errichteten ihre Bauten, Schulen, Kirchen mit dem aus Europa importierten Zweckdenken des Rechtecks und der Finanzierbarkeit, deckten mit Wellblech und ließen die Menschen glauben, PETER REISCHER IST JOURNALIST, dass alles, was aus den ARCHITEKTUR-KRITIKER UND ‚industrialisierten‘, reichen REDAKTEUR DES FIO LOOKBOOK Ländern an Architekturexport käme, gut, ja besser sein müsse. Betrachten wir einmal ein einfaches Dorf in Zentralafrika: Runde Hütten aus Lehm, Strohdächer, die aber auch während der Regenzeit genügend Schutz bieten, keine Klimageräte und doch lebenswerte Innenräume. Die Bewohner sind zufrieden mit dem was ist, was sie haben. Dann kommt der weiße Mann und sagt: Ihr könnt es doch besser haben, Blech am Dach ist wartungsfrei, mit Zementsteinen könnt ihr schneller bauen, wir – das heißt, die Bauindustrie liefert euch das. Verdienen daran wird nur der Westen, denn bis jetzt waren Lehm und Stroh vor Ort und gratis. Und das läuft oft unter dem Begriff der Entwicklungshilfe... Geld ist mächtiger als Angst Jeder weiß, dass die Bauindustrie an 40% des weltweiten CO2 Ausstoßes beteiligt ist, und zwar wesentlich. Dämmstoffe, Styropor, Plastik sind Problemstoffe in der Entsorgung, Zement einer der größten CO2 Erzeuger (8% der weltweiten Emissionen) in der Produktion. Wir wissen heute noch nicht genau, was diese Materialien mit unserer Umwelt jetzt und schon gar nicht, was sie mit der Umwelt in 20-50 Jahren machen. Wir wissen allerdings schon heute über die riesigen Plastikmüllinseln in den Meeren Bescheid: Der größte dieser Müllstrudel ist das Great Pacific Garbage Patch im Nordpazifik, das eine Fläche bedeckt, so groß wie ganz Mitteleuropa. Und dass Fische und andere Lebewesen das Plastik in Kleinstbis Großmengen fressen und so das Zeug in die menschliche Nahrungskette gelangt. Ein weiteres Beispiel für die Verwechslung von Kapital und Ertrag. Was macht nun die Bauindustrie, um dem Klimawandel, der Zerstörung der Umwelt entgegen zu treten? Viel zu wenig, bzw. gar nichts! Denn das Lobbying und das Geldverdienen wiegen schwerer als die Vernunft, ja sogar als Angst. Viele Herausforderungen Es mangelt heute nicht an Alternativen: Von recycelbaren umweltfreundlichen Fliesen bis hin zu Dämmstoffen aus Stroh, Hanf,

Text: Peter Reischer

Offensichtlich erleben wir gerade eine Zeit der ‚Weltarchitektur‘. Bauten sind austauschbar geworden, sie können in Amerika, Asien, Afrika und in fast jedem westlichen Land stehen und sehen fast immer gleich aus: parametrisch, Skyscraper oder rechteckige Boxen zur Nutzflächen- und Raummaximierung.


PROJEKT EINER LANDWIRTSCHAFTLICHEN AUSBILDUNGSSTÄTTE IN TATALE/GHANA, ARCHITEKTIN ANNA HERINGER UND IHR TEAM ENTWARFEN EINEN BAU AUS LEHM, HOLZ UND MIT STROH GEDECKT. FOTO: KATHARINA KOHLROSER

Schafwolle, etc., alles ausgesprochen nachhaltige, weil nicht das Kapital aufbrauchende Materialien. Das bedeutet aber auch ein Umdenken in der Architekturproduktion und ein Hinwenden zu zertifiziert nachhaltigen Materialien. Wir werden nicht mehr mit Quadratzentimetern an Nutzfläche, die verkaufbar sind, argumentieren können. Wir werden künftig unsere Ansprüche an manche gewohnte Bequemlichkeiten aufgeben müssen. Reduktion ist notwendig um eine Resilienz zu erreichen. Der Zeit voraus Als der gerade verstorbene Hans Küng 1990 den damals wie heute provozierenden Begriff des ‚Weltethos‘ ins Spiel brachte, erntete er damit genauso viel Verwirrung wie noch heute. Zu diffus, zu ungenau sagten die einen, zu sehr mit Pathos und Moral beladen die anderen. Doch was ist an Moral und Ethik schlecht? Er bezog den Ausgangspunkt, den Ursprung seiner provokativen Idee damals schon auf die aufkeimenden Verwerfungen der Weltgesellschaft durch Klimakrise, Globalisierung und Umweltzerstörung und

DER ERSTE BAUKÖRPER WURDE IN NICHT EINMAL 1 MONAT MIT AUSSCHLIESSLICH LOKALEN RESSOURCEN UND ARBEITSKRÄFTEN FERTIGGESTELLT. FOTO: KATHARINA KOHLROSER

mahnte eine ethische Weltpolitik ein, die ein Bewusstsein für eine gemeinschaftliche, globale Verantwortung beinhalten sollte. Allerdings sind große Ideen und Visionen oft viele Jahre der Zeit voraus und es dauert manchmal Generationen, bis sie umgesetzt werden. Ist nicht langsam die Zeit dafür gekommen?

HAT DER JAHRHUNDERTE DAUERNDE KOLONIALISMUS UND DIE VON DER WESTLICHEN GESELLSCHAFT GEFO(Ö)RDERTE ARCHITEKTUR VIELLEICHT SUKZESSIVE DIE KULTURELLEN UND ARCHITEKTONISCHEN LEISTUNGEN VIELER KULTUREN IN AFRIKA UND ASIEN ZERSTÖRT UND SIE FÜR UNS ALS WERT UNSICHTBAR GEMACHT? SIE SOWEIT VERÄNDERT UND KORRUMPIERT, DASS SIE ZU SCHAUSTÜCKEN WURDEN UND STATT EIGENSTÄNDIGER, TRADITIONELLER UND IM KONTEXT VERANKERTER BAUWERKE NUR NOCH TECHNOIDE WESTARCHITEKTUREN NEBEN IHNEN ENTSTEHEN KÖNNEN?

7 l


fio lookbook | spring 2021

DIE GRÜNEN, DREIDIMENSIONAL GESTALTETEN FLIESEN SCHAFFEN EINE OPTISCHE UND HAPTISCHE VERBINDUNG FÜR DAS GANZE ENSEMBLE.

Dass in Nassbereichen Fliesen verwendet werden, ist nichts ungewöhnliches. Sie sind langlebig, nachhaltig, bunt und sehen gut aus. In Lissabon haben jedoch die João Tiago Aguiar Arquitectos bei der Renovierung des House AD25 dieses Prinzip auf die Spitze getrieben. Sie haben das aus den 50er-Jahren stammende Gebäude im Restelo-Viertel mit dem Komfort, der Geräumigkeit und dem Licht einer zeitgemäßen Architektur kombiniert und sowohl innen als vor allem außen nicht mit Fliesen gespart. Die 70 Jahre alte Villa hat ein komplettes Refurbishment erlebt und ist nun ein ansehnliches Domizil mit spektakulärem Blick über den Fluss Tagus.

Aus architektonischer Sicht hat man eine komplette Renovierung der inneren und äußeren Substanz vollzogen, die Fassaden wurden bereinigt, vereinfacht und die normalen Fenster in französische umgewandelt. Bei dieser Änderung der Außenansicht der Baukörper setzt auch der wohl wesentlichste Teil dieser Renovierung an: Die Architekten verkleideten den Bereich des Schwimmbeckens, des Grillbereiches, der Garage, der Waschküche und des WCs mit 8 l

IN DEN INNENRÄUMEN TAUCHEN DIESELBEN FLIESEN, DIESMAL IN WEISS ALS ZITAT UND AUCH ATMOSPHÄRISCHE BEREICHERUNG WIEDER AUF.

Text: Peter Reischer, Fotos: Fernando Guerra

Architektonische Klammer aus Fliesen


DIE GRÜNE FARBE DER FLIESEN SCHAFFT AUCH EINEN BEZUG ZUR UMGEBUNG, ZUR NATUR.

grünen, handgemachten, dreidimensionalen Fliesen. Sie wählten dieselben Fliesen als Haut auch für einen bereits existierenden Erweiterungsteil des eigentlichen Hauses. Dadurch schufen sie sowohl eine Ausgeglichenheit mit der natürlichen, grünen Umgebung, als auch eine zusammenfassende Sprachlichkeit, welche der Architektur nun einen eigenständigen Ausdruck gibt. Der Außenbereich besteht jetzt aus mehreren Aufenthaltszonen, die alle durch die Merkmale der Gestaltung mit handgemachten Fliesen miteinander verbunden sind. Und alle profitieren von ihrer sonnigen, uneinsehbaren Lage. Fliesen umschließen das Gebäude Das Motiv der dreieckigen Fliesen haben die Designer jedoch auch weiterverwendet: So sind die Balkongeländer der zwei Obergeschosse, die Abgrenzung samt Eingangstüre zur Straße hin und die räumliche Trennung des Wäschebereiches mit einem hellgrau gefärbten Metallgitter, das mittels Laser geschnitten wurde, gestaltet. Dieses nimmt in seiner Formensprache das Fliesenmotiv auf and schafft so eine weitere ‚Klammer‘, welche die Architektur umschließt und zusammenhält. Die Garage – ebenfalls grün verfliest – erhielt eine Lichtdecke und bringt so die darin geparkten Oldtimer bestens zur Geltung. Aber auch im Inneren des Hauses finden sich die dreidimensionalen Fliesen – diesmal in weiß – wieder. Da das ursprüngliche Gebäude viel zu viele Räume hatte, legten die Architekten Augenmerk darauf, soziale, natürliche Verbindungs- und Lebensbereiche zu schaffen. Sie brachten zwischen den Verbindungszonen Schiebetüren an, die – wenn sie offen stehen – einen Raumfluss und

AUCH DIE ALS ABGRENZUNG VERWENDETEN METALLGITTER NEHMEN DEN ENTWURFSGEDANKEN UND DAS MOTIV DER FLIESEN AUF.

eine Kontinuität bewirken. Und hier, im geräumigen Stiegenhaus, welches die vertikale Verbindung der vier Suiten des Obergeschosses mit der mittleren Ebene darstelltt, betonen weiße Fliesen wiederum die homogene Persönlichkeit dieser architektonischen Gestaltung und verbinden durch die Fensteröffnungen das Innere mit dem Äußeren. 9 l


fio lookbook | spring 2021

Zukunftstaugliche Gebäude Nachhaltige Wohn- und Objektarchitektur mit Keramik Jahr für Jahr treten die Auswirkungen des Klimawandels deutlicher zu Tage. Nachhaltiges, ökologisch verträgliches Bauen ist damit die zentrale Aufgabe für Architektur und Städtebau. Jens Fellhauer, Geschäftsführer des Bundesverbands Keramische Fliesen e. V., erläutert im Gespräch mit fioLOOKBOOK, inwiefern Fliesen zu einer nachhaltigen Bodengestaltung beitragen können- und ob dies aktuell bereits „gebaute Realität“ ist. Wie sollte eine nachhaltige, über Jahrzehnte „haltbare“ Bodengestaltung aussehen? Ob Objekt- oder Privatbau - wenn Architektur zukunftsfähig sein soll, müssen die eingesetzten Materialien gleichermaßen funktional wie ästhetisch überzeugen. Für Bodenbeläge bedeutet das: Die Oberflächen sollten eine zeitlose Ästhetik besitzen – und zugleich den teils sehr hohen mechanischen Belastungen, beispielsweise in Flughäfen, über Jahrzehnte standhalten. Und sie sollten am Ende ihrer Lebensdauer wieder einsetzbar, also recycelbar sein.

Inwiefern teilen Architekten diese Sicht auf die Fliese? Laut einer Architektenbefragung des Bauinfo Consult-Instituts aus dem Jahr 2013 sehen das erfreulich viele Architekten so. Denn auf die Frage, „Welche Belagsmaterialen werden in 5 Jahren angesagt beziehungsweise häufiger eingeplant?“ nannten 43 % der Architekten und Bauplaner mit Schwerpunkt Wohnungsbau „Keramik und Fliesen“ – noch vor Holz und Parkett, die mit 39 % an zweiter Stelle rangierten. Auch für den Objektbau führten keramische Beläge mit insgesamt 38 % aller Nennungen das Ranking der zukunftsfähigen Bodenbeläge an. Haben denn nicht viele Bodenbeläge eine günstigere C02-Bilanz als die Fliese? Nein – oder nur, wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden. Natürlich erfordert der Brennvorgang einer keramischen Fliese zunächst einen vergleichsweise hohen Primärenergieeinsatz. Andere Bodenbeläge bestehen jedoch aus Grundstoffen, die bereits einen hohen CO2-Fußabdruck aufweisen. Wer das Treibhauspotenzial von Bodenbelägen über den gesamten Lebenszyklus inklusive Recycling oder Entsorgung betrachtet, stellt fest, dass keramische Fliesen über ihre Nutzungsdauer deutlich weniger C02-Aquivalente erzeugen als andere Belagsmaterialien. 10 l

Treibhauspotenzial (GWP) in kg CO 2-Äquivalent über den gesamten Lebenszyklus 250

223,2 200

150 114,3

122,7

100

50 10,9 0

Naturstein- Fliese

16,3

Keramische Fliese

24,0

Parkett

PVC

Laminat

Teppich

Quelle: Nachhaltigkeitsstudie Bodenbeläge - Deutscher Naturwerkstein Verband (DNV)

Was passiert am Ende der Nutzungsphase mit der Fliese? Mit einer Lebensdauer von über 50 Jahren entlasten Feinsteinzeug-Fliesen Ressourcenverbrauch und Stoffkreislauf erheblich. Ökologisch bedeutsam ist aber ebenfalls die Frage: Was kommt danach? Im Unterschied zu vielen anderen Bodenbelägen mit problematischen Inhaltsstoffen oder schwer zu recycelnden Mehrschichtmaterialien wird Keramik schon lange und ohne aufwändige Aufbereitungsprozeduren als Bauersatzstoff weiterverwendet. Architekten treffen ihre Materialwahl nicht selten im Konflikt zwischen ökonomisch machbar und ökologisch wünschenswert. Was bedeutet das für die Bodengestaltung? Nach unserer Erfahrung wird die Belagswahl häufig aufgrund der Anschaffungskosten getroffen – und dann Abstriche bei der ökologischen Verträglichkeit in Kauf genommen. Diese Rechnung funktioniert nicht, wenn eine Nutzungsphase von 50 Jahren angesetzt wird. Denn wer die Kosten verschiedener Bodenbeläge über diesen Zeitraum analysiert, wird überrascht sein. Tatsächlich nivellieren sich die Unterschiede im Laufe der Nutzungsphase – oder kehren sich sogar um.

Foto: BKF

Erfüllt die Feinsteinzeug-Bodenfliese diese Anforderungen? Besser als die meisten anderen Bodenbeläge. Denn Keramik bietet gleich ein ganzes Bündel ökologischer und funktionaler Vorzüge. Unter gestalterischen Gesichtspunkten sind Fliesen aufgrund ihrer riesigen Oberflächen-, Format- und Farbvielfalt eines der variationsreichsten Materialien des Interior-Designs überhaupt. So findet sich für jeden Gestaltungsansatz eine passende Fliese, die visuell stimmig in ein Raumkonzept eingefügt werden kann. Derartige Bodengestaltungen können Jahrhunderte überdauern – wie wir in Gründerzeit-Häusern oder Jugendstil-Treppenhäusern sehen können, die heute noch häufig die Originalfliesen zieren.

JENS FELLHAUER / BKF


Kostenanalyse in Euro (für 1500 m² und 50 Jahre Nutzung) Keram. Fliese

Naturstein

BetonWerkstein

114.000

97.500

73.500

97.500

40.500

64.500

46.500

Reinigung

1.452.179

1.452.179

1.452.179

1.499.493

1.452.179

1.499.493

687.855

Sanierung

0

0

0

118.415

30.912

0

0

Austausch

0

0

0

0

33.015

207.852

144.754

Entsorgung

0

0

0

0

57.046

0

0

1.566.179

1.549.679

1.525.679

1.715.408

1.613.651

1.771.844

879.109

Anschaffung

Gesamtkosten

Parkett

PVC

Laminat

Teppich

Quelle: Nachhaltigkeitsstudie Bodenbeläge - Deutscher Naturwerkstein Verband (DNV)

Wie tauglich sind Fliesen für gesunde Wohnkonzepte? Durch die hohe Luftdichtigkeit moderner Bauten gleicht die Raumluft heute leider häufig einem „Giftcocktail“ verschiedenster gesundheitsschädlicher Substanzen. Durch die große Kontaktfläche spielt eine „schadstofffreie“ Wand- und Bodengestaltung deshalb eine wichtige Rolle. Fliesen aus deutscher Produktion bestehen aus heimischen mineralischen Rohstoffen, deren Bilanz ganz einfach aussieht: Wo kein Gift enthalten ist, dünstet auch keines aus. Was die Verlegematerialien angeht: Es gibt heute eine große Auswahl zertifizierter VOC-freier Fliesenkleber und Fugenmassen. Welche funktionalen Eigenschaften unterscheiden keramische Oberflächen von anderen Bodenbelägen? Die dicht gebrannte Oberfläche ist belastbar, kratzunempfindlich sowie hitzebeständig. Dadurch sind Fliesen auch bei hohen Temperaturschwankungen beziehungsweise starker UV-Strahlung formbeständig, bleichen nicht aus und verspröden nicht. Fliesen sind feuerfest und entwickeln im Brandfall im Unterschied zu vielen anderen Bodenbelägen keine giftigen Gase. Last but not least ist Keramik der ideale Belag auf Fußbodenheizungen. Denn aufgrund des geringen Wärmedurchlass-Widerstands leiten Fliesen die Wärme aus dem System quasi verlustfrei und damit energieeffizient an die Fußbodenoberfläche. Diese physikalische Eignung kommt besonders zum Tragen, wenn Fußbodenheizungen mit regenerativen Energiequellen kombiniert werden; denn dann sind die Vorlauftemperaturen so niedrig, dass ein exzellent wärmeleitender Bodenbelag erforderlich ist, um die nötige Heizleistung zu generieren. Wie umweltverträglich entstehen Fliesen in Deutschland? Umweltverträgliche Produktion und größtmögliche Ressourcenschonung sind seit vielen Jahren fest verankert in der Unternehmenskultur deutscher Produzenten. Im internationalen Vergleich existierten in Deutschland anspruchsvollste Umweltgesetze und strengste Kontrollverfahren. Die deutschen Fliesenhersteller verfügen über eine effiziente Brenn- und Produktionstechnik sowie ein ausgeklügeltes Energie- und Umweltmanagement. Dies fängt mit dem Einsatz von recycelten Rohstoffen und dem sauberen Energieträger Gas an; gängiger Produktionsstandard sind schadstoff-

freie Rohstoffe, effiziente Luftfilter und geschlossene Abwassersysteme. So entstehen in den Werken unserer Mitgliedsunternehmen Fliesen, die sicherlich zu den umweltverträglichsten Fliesen der Welt zählen. Gibt es weitere Aspekte, die für Fliesen aus deutscher Produktion sprechen? Ja, denn für die Ökobilanz eines Produktes ist die Bedeutung des Transportweges nicht zu unterschätzen. In den deutschen Werken kommen meist produktionsnah gewonnene Rohstoffe wie Ton, Feldspat und Kaolin zum Einsatz. Da deutsche Traditionsmarken ihre Produkte auch überwiegend für den Inlandsmarkt produzieren, erreichen wir extrem kurze Transportwege. Dies vermindert - verbunden mit einer extrem effizienten Logistik - Umweltlasten durch den Transport um bis zu 70 % im Vergleich zu ausländischen Lieferanten. Dann gilt auch bei Fliesen der „Buy local“-Ansatz? Ja, denn ökologisch betrachtet ist es nicht von Vorteil, dass zunehmend Fliesen aus China, Indien oder der arabischen Welt nach Europa importiert werden. Denn diese Länder produzieren ohne ökologische Mindeststandards und ebenfalls mit einer deutlich schlechteren C02-Bilanz. Im Falle von Naturstein wird dieser in Indien zum Beispiel häufig durch Ausbeutung der ArbeiterInnen und nicht selten durch Kinderarbeit erzeugt. Wirtschaftlich gesehen können europäische Produzenten, die enorme Summen in ökologisch verträgliche Produktionstechnik investiert haben, mit den Dumpingpreisen derartiger Importware nicht konkurrieren. Hinzu kommt die transportbedingte Umweltbelastung - die umso stärker zum Tragen kommt, je weiter der Produktionsstandort entfernt liegt. Treibhauspotenzial (GWP) in kg CO2-Äquivalent durch Transport am Beispiel Naturwerkstein je m² 9 kg CO2 Äquivalent

So gesehen wären viele vermeintlich günstige Beläge auch ökonomisch eine schlechte Wahl? Exakt. Denn die Unterhaltungskosten summieren sich über einen 50-Jahres-Zeitraum auf ein Mehrfaches der Anschaffungskosten. Im Falle weniger haltbarer Beläge entstehen neben dem Reinigungsaufwand Kosten für teils mehrere Renovierungszyklen sowie die Entsorgung. Eine vergleichende Kostenanalyse zeigt, dass die beiden Hartbeläge Naturstein und Fliesen auf lange Sicht sogar als ökonomischste Materialwahl gelten dürfen. Insofern ist es weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, auf Bodenbeläge zu setzen, die zum Beispiel Luftschadstoffe emittieren oder von denen gar nicht klar ist, wie lange haltbar sie wirklich sind.

7,94

6

3,2

3

0

0,16 Deutschland

Europa

China

Quelle: Nachhaltigkeitsstudie Bodenbeläge - Deutscher Naturwerkstein Verband (DNV)

Physikalisch überdauert Keramik Jahrhunderte – aber wie sieht „nachhaltiges“ Fliesendesign aus? Nachhaltiges Fliesendesign entsteht durch Verzicht auf Effekthascherei und kurzlebige Trends. Wer sich die aktuellen BodenfliesenSortimente deutscher Markenhersteller anschaut, stellt fest, dass exakt jene „zeitlose Optik“, die auch gerne als bodenständig bezeichnet werden darf, die zentrale gestalterische Klammer des gegenwärtigen Fliesendesigns „made in Germany“ ist. Ob klassische Steinzeug-Oberfläche oder authentische Natursteininterpretation; ob strukturierte Betonoberfläche oder die Neuauflage von historischen Dekoren: Wenn eine Fliese stimmig in ein ganzheitliches Raumkonzept eingefügt wird, entsteht eine Bodengestaltung, die problemlos Jahrzehnte überdauert. 11 l


Fliesen aus der Spritze

EINEN PRÄCHTIGEN EINGANG WIRD DAS PORTAL DIESES WOHNBAUS BILDEN UND DEN DIE BOTSCHAFT DES BERÜHMTEN DELFTER BLAUS IN EINER MODERNEN INTERPRETATION VERMITTELN.

Das Studio RAP hat dafür eine Gestaltung entworfen und bereits Prototypen realisiert. Das Projekt soll die dekorativen und qualitativen Merkmale des Delfter Porzellan durch die Transformation mittels Computerdesign neu definieren. Die Architektur des Wohnblocks ist eine Referenz an die mittelalterliche Stadt Delft mit ihren vielen Eingangstoren, durch die Passanten einen Blick auf das Leben in der Stadt erhaschen konnten. Stark veränderte Designsprache Die Designsprache des Delfter Fliesen hat sich über die Jahrhunderte stark verändert, vom Kopieren chinesischer und japanischer Muster und Motive bis zu einem zeitgemäßen holländischen De12 l

AUCH IN DER CHANGIERENDEN FARBE DER GLASUR IST DER GEDANKE AN DELFTER FLIESEN VERTRETEN.

Text: Peter Reischer, Fotos: studio RAP

In Holland wird gerade das Delfter Blau der berühmten Porzellanfliesen neu erfunden. Der PoortMeesters Block, Teil einer großen, städtebaulichen Neuentwicklung in Delft, wird von zwei großen, torähnlichen Eingängen gekennzeichnet. Sie führen in den üppigen, öffentlichen Grünbereich. Diese beiden Eingangsportale sollen, mit Delfter Fliesen verkleidet, in der historischen Stadt Delft auf das Potenzial und die Möglichkeit aufmerksam machen, mittels 3D-Druck keramische Ornamente herzustellen.


fio lookbook | fall 2019

DIESES PROJEKT IST EIN BEWEIS FÜR DIE MÖGLICHKEITEN, DIE 3 D-DRUCK FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT BIETEN KANN.

sign. Dekorative und pittoreske Szenen waren immer ein Merkmal. So gesehen sollen diese beiden monumentalen Eingangsbereiche wieder als dreidimensionale Bilderrahmen für den Blick in den Innenhof stehen. Die Bögen - vier Meter breit, acht Meter hoch und 12 Meter tief - überdachen jeweils einen breiten öffentlichen Stiegenaufgang. Die keramische Seitenverkleidung erfüllt zwei Zwecke: Sie ist eine Trennung zwischen öffentlichem und gemeinschaftlichem Raum und sie lenkt die Aufmerksamkeit auf den Innenhof. Das Blau stellt eine Verbindung mit der Delfter Porzellantradition und den umliegenden Kanälen und Wasserstraßen der Stadt dar, auch ist es ein angenehmer Kontrast zu den architektonischen Körpern und Färbungen der Gebäude.

SÄMTLICHE EINZELNEN FLIESEN SIND AUS KERAMIK, GEBRANNT UND WITTERUNGSBESTÄNDIG ...

Keramikverkleidung in „New Delft Blue“ Die ungefähr 4.000 Fliesen, welche die Torbögen bedecken werden, sind alle 3D gedruckt. Dazu haben die Designer einen Algorithmus verwendet, der den Schwund beim Trocknen, sowie Untergrundstrukturen, etc. mit einberechnet hat. Die Teile sind auch ‚künstlerisch bemalt‘, indem man eine fließende weiße Glasur in den konvexen Stellen verwendete. Dadurch blieben die konkaven Stellen von der blauen Glasur bedeckt und ein sanfter Übergang von blau zu weiß – der normalerweise unmöglich zu erreichen wäre – konnte erzielt werden. 3D gedruckte Keramik ist ein hochqualitatives Verkleidungsmaterial, nachhaltig und resistent gegen alle möglichen Umwelteinflüsse, leicht zu reinigen und bietet einen riesigen neuen Markt für die Anwendung in architektonischen Projekten.

... UND NATÜRLICH NACHHALTIG.

13 l


DAS PARACELSUS BAD IN SALZBURG (BERGER+PARKKINEN/WIEN) BESTICHT DURCH GEKONNTEN MATERIALEINSATZ. FOTO: AGROB-BUCHTAL.DE/FOTODESIGN PETERS, AMERANG

Der Reiz des Anspruchsvollen… Der Schwimmbadbau gehört von den technischen und gestalterischen Anforderungen her zu den „Königsdisziplinen“ im Bauwesen, ist aber auch entsprechend reizvoll. Über relevante Aspekte dieses Anwendungsgebiets sprachen wir mit DI Silvia Lederer, Schwimmbadexpertin und Projektberaterin der Fliesenmarke Agrob Buchtal. Die auf dieses Metier spezialisierte Architektin war früher Leistungsschwimmerin und hat demnach auch so gesehen einen engen Bezug zum nassen Element. Frau DI Lederer, wie sollte man Planung und Konzeption eines Schwimmbades angehen? So simpel es klingt, aber wie generell in der Architektur ist die erste Frage, was das Bauvorhaben können muss, sprich wie wird das Gebäude genutzt und worauf soll es ausgelegt sein. Schwimmbad ist hier nicht gleich Schwimmbad, denn es macht schon einen Unterschied, ob es sich um einen Freizeit-, Sport-, Therapie-, Schul-, Hotel- oder Privat-Pool handelt, zum Beispiel in Bezug darauf, welches der diversen Beckenrandsysteme in Frage kommt. Parallel dazu gilt es natürlich zu definieren, welche stilistisch-gestalterischen Prioritäten und Vorlieben es gibt, um so eine optimale Symbiose aus Funktion und Ästhetik zu erzielen. 14 l

DI SILVIA LEDERER ERKLÄRT DETAILS ZUM EINSATZ VON FLIESEN IM SCHWIMMBADBAU. FOTO: REDAKTION


EDLER PURISMUS STATT KARIBISCH BUNTEM SPASSBADLOOK: DURCH KLARE BAUKÖRPER UND GEDECKTE FARBEN WIRD EINE AUSGEWOGENE ATMOSPHÄRE GESCHAFFEN. FOTO: AGROB-BUCHTAL.DE/FRANK AUSSIEKER, HANNOVER

Die Formensprache ist ein elementares Ausdrucksmittel in der Architektur. Welche Rolle spielt sie im Schwimmbadbau? Eine sehr bedeutende, denn Pools sind längst nicht mehr nur rechteckige Schuhkartons zur Körperertüchtigung. Mit entsprechenden Konstruktionsprinzipien und Materialien sind hier viele geometrische oder auch organische Formen machbar nach dem Motto: „Nichts ist unmöglich“. Das Thema lässt sich erweitern um den Aspekt der Proportionen und Konstellationen, z.B. bei einem öffentlichen Bad mit mehreren Becken und Bereichen: In welchem Verhältnis und in welcher Anordnung stehen die einzelnen Becken, über welche Verkehrsflächen sind diese miteinander verbunden, wo befinden sich Umkleiden, Duschen, Ruheräume, Saunen und weitere Bereiche wie Foyer, Restaurants etc. Wie nähert man sich dieser anspruchsvollen Aufgabe konkret? Um einen „Flickenteppich“ an Materialien zu vermeiden, sind in diesem Kontext Lösungen gefragt, die ganzheitliche und im wahrsten Sinne durchgängige, raum- und etagenübergreifende Konzepte ermöglichen. Hier offerieren Keramikfliesen dank Ihrer Vielzahl an Formen, Formaten und Trittsicherheiten spannende Möglichkeiten: In Schwimmbädern muss nicht immer nur das klassische Format 12,5 x 25 cm eingesetzt werden, sondern Dimensionen wie 12,5 x 50, 25 x 25 oder 25 x 50 cm geben einem Becken einen ganz anderen Look und ermöglichen weitere gestalterische Optionen. So können mit Rechteckformaten je nach Verlegerichtung Proportionen betont oder kaschiert werden, ein richtungsloses

quadratisches Format dagegen betont die Flächigkeit. In anderen Bereichen wie z.B. im Foyer eines öffentlichen Schwimmbades bieten sich XXL-Fliesen mit Kantenlängen über 60 cm an, aber auch das andere Extrem ist gestalterisch reizvoll: Kleinformatiges Mosaik wirkt nicht nur edel und filigran, sondern schmiegt sich wie ein keramischer Maßanzug an die bereits zitierten organischen Formen an, ob Säulen, Sitzbänke, gerundete Beckenköpfe und vieles mehr - genau das Richtige für Kreative. Apropos Kreativität: Welche Erfahrungen und Empfehlungen gibt es zum Thema Farbe aus Ihrer reichhaltigen Praxis? Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang als Besonderheit der physikalische Effekt, dass Licht unter Wasser gebrochen wird. Natürlich bleibt der Grundton auch im und unter Wasser erhalten, kann aber gewisse „Nebenwirkungen“ entfalten. Zur Verdeutlichung ein bewusst ausgefallenes Beispiel: Ein gelbes Becken kann im oberen Bereich durchaus exotisch-attraktiv wirken, aber dann mit zunehmender Wassertiefe schnell ins Grünliche abdriften bis hin zu einem ungepflegt wirkenden Algen-Look. Auch hier ist die Materialauswahl entscheidend: Mit keramischen Fliesen kann ich die gesamte Bandbreite abdecken, von kristallinem Weiß über frisches Blau oder karibisches Türkis bis hin zu dunklem Blau mit mystischer Tiefe. Im Gegensatz zu anderen Materialien wie Metall, die im wahrsten Sinn des Wortes „eintönig“ sind, offerieren keramische Fliesen eine fein differenzierbare Nuancenvielfalt. Ein expliziter Vorteil dabei ist, dass ungewollte Farbveränderungen wie Ausbleichen 15 l


DIESER UNGEWÖHNLICHE POOL IN EINEM WARENHAUS FÜR OUTDOOR-AUSSTATTUNG WURDE ANGELEGT, UM BOOTE UND TAUCHAUSRÜSTUNG VOR ORT ZU TESTEN. FOTO: AGROB-BUCHTAL.DE/CHRISTOPH SEELBACH, KÖLN

oder Nachdunkeln selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung oder Beleuchtung dank absoluter Farb- und Lichtechtheit kein Thema sind. Die tiefenpsychologische Wirkung von Farben wird im Gesundheitswesen genutzt, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Gilt dies auch im Schwimmbadbau? Ja, gerade deshalb, weil das Ur-Element Wasser neben sportlichen Zwecken ja auch häufig für therapeutische Zwecke oder zur Entspannung genutzt wird. Eine Studie der VAMED belegt, dass sich Badegäste in einem keramischen Becken länger aufhalten als zum Beispiel in einem Pool aus Metall. Dies hat ganz klar mit dem Wohlfühlfaktor und mit Tiefenpsychologie zu tun, genauso wie das folgende Beispiel aus dem Turm- und Kunstspringen: Ein gefliestes Becken vermittelt Klarheit, Reinheit, Transparenz und Tiefe, man taucht und flutscht gerne „in die Farbe“ hinein, weil so eine Wasserfläche Sicherheit vermittelt. Becken aus Metall dagegen können wie ein Spiegel wirken, der erst „durchbrochen“ werden muss und dazu führt, dass Leistungssportler unsauberer springen.

beantworten, sondern letztlich kommt es auf die jeweiligen Einzelumstände und den individuellen Anspruch an. Wenn es sich um übliche Anwendungen ohne besondere statische Anforderungen handelt, mag Metall im Vergleich zu einem gefliesten Betonbecken günstiger sein. Sobald es aber um freie Formen oder differenzierte, dauerhafte Farbigkeit geht, kann die Sache schnell anders aussehen. Gleiches gilt für Thermalwässer, die salz-, schwefel-, ozonoder mineralienhaltig sein können. Dafür sind gegebenenfalls teure metallische Speziallegierungen erforderlich. Hier kann ein gefliestes Betonbecken preiswerter sein, da es nicht nur beständig ist gegen solche Thermalwässer, sondern auch gegen Reinigungsmittel und andere aggressive Medien. Darüber hinaus ist auch wichtig, ob nur die Anschaffungs- oder auch die Unterhaltskosten betrachtet werden, und falls ja, für welchen Zeitraum. Mein norwegischer Kollege hat mir von einem interessanten Beispiel erzählt: Beim „Aquarama“ in Kristiansund haben die Betreiber einen Betrachtungs-Horizont von stolzen 60 Jahren angesetzt und sich dann aus wirtschaftlichen, technischen und optisch-konzeptionellen Gründen für ein gefliestes Betonbecken entschieden.

Sie haben bereits Bezug zu Metallbecken genommen, die als preisgünstig gelten. Was sagen Sie als Architektur-Beraterin eines Anbieters von Keramikfliesen dazu? Becken aus Metall sind trotz der erwähnten optischen Limitierungen in etlichen Fällen natürlich eine probate Lösung. Den von Ihnen angeschnittenen Kostenaspekt kann man leider nicht pauschal

Beckenrandsysteme wie „Wiesbaden“ oder „Finnland“ sind seit Jahrzehnten bewährt. Gibt es eigentlich auch Innovationen im keramischen Schwimmbadbau? Dazu zwei Beispiele: Zum einen die „Bamberger Rinne“, eine Lösung die – man höre und staune – Energie spart durch eine Reduzierung des verdunsteten Wassermassenstroms dank aus-

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geklügelter Formgebung. Dieser akustische Effekt ist übrigens in bestimmten Anwendungsgebieten sehr relevant, z.B. in öffentlichen Schwimmhallen oder Schul- und Therapiebädern. Das andere Beispiel ist unsere „Hytect“-Technologie. Dabei handelt es sich um eine innovative werkseitige Veredelung, deren Effekte durch Lichteinfall aktiviert werden und sich dadurch nicht verbrauchen im Gegensatz zum Beispiel zur Beimischung von Silberionen. Mit Hytect versehene Keramikfliesen sind extrem pflegeleicht, weil Wasser einen dünnen Film bildet, der Verschmutzungen unterspült, sie bauen Luftschadstoffe oder störende Gerüche ab, zum Beispiel in Umkleiden, Duschen oder Toiletten und wirken antibakteriell ohne Chemie. Diese Eigenschaften sind gerade jetzt, wo tadellose Hygiene wichtiger ist als je zuvor, besonders gefragt und all diese Vorzüge kommen in Schwimmbädern, Saunen, Wellnessoasen, Spas etc. voll zum Tragen. Worauf ist bei einem gefliesten Betonbecken zu achten? Besonders wichtig ist natürlich die Erstellung des Beckenkörpers aus Beton, wobei die bekannten Regeln gelten: Auf Grund der Schwindung ist unbedingt eine Ruhephase von mindestens 6 Monaten erforderlich, dazu kommen weitere zwei Wochen während der Dichtheitsprobe. Handelt es sich um ein Freibecken ist eine Einhausung nötig, damit der Beton bei heißem Wetter keine Haut bildet, die den Verbund mit der Fliese beeinträchtigen könnte. Statisch gesehen ist das Becken als eigener Baukörper zu behandeln, da dieser im leeren bzw. mit Wasser gefüllten Zustand

anders arbeitet als das Restgebäude. Ansonsten ist natürlich eine fachgerechte Abdichtung wichtig, insbesondere im Bereich des Beckenkopfes wegen der Kapillarwirkung. Eine Wasseranalyse gibt schließlich vor, ob die Verlegung und Verfugung der Keramikfliesen mit mineralisch-zementären oder speziell vergüteten Materialien zu erfolgen hat. Nach diesen technisch-funktionalen Pflichten folgt dann die gestalterische „Kür“, sprich die Auswahl der Farben, Formate und Trittsicherheiten der Fliesen für die einzelnen Bereiche. Hört sich ziemlich kompliziert an… Ach woher, das täuscht: Erstens handelt es sich bei den konstruktiven Aspekten um übliche Grundprinzipien der Bauphysik, zweitens macht der gestalterische Part riesigen Spaß und drittens unterstützen wir die professionellen Bauschaffenden durch umfassende Beratungs- und Serviceleistungen (Anm. d. Redaktion: siehe Kasten), damit aus entsprechenden Visionen und Vorstellungen gebaute Realität wird. Vom Selbstverständnis her sehen wir uns daher als Problemlöser, Ratgeber, Ideenspender, Sparringspartner, Inspirationsquelle und „Wunsch-Erfüller“ für Architekten/innen und Handwerker/innen. Frau DI Lederer, vielen Dank für die interessanten Ausführungen Ich danke auch für den erfrischenden Dialog und grüße alle Ihre geschätzten Leser/innen sehr herzlich!

Stiehlt anderen Abläufen die Shower.

Schlüter®-KERDI-LINE-VARIO

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Nicht nur beim Einbau, sondern auch designtechnisch eine echte Punktlandung: Die neue Schlüter-KERDI-LINEVARIO, unser variables System für Linienentwässerung von bodenebenen Duschen, ist offizieller Red Dot Winner 2021. Das preisgekrönte Design geht mit höchster Flexibilität einher: Individuell kürzbare Entwässerungsprofile treffen auf ein flach aufbauendes Ablaufgehäuse. Die fest integrierte KERDI-Manschette sorgt dabei für den sicheren Anschluss an die Flächenabdichtung. qr.schlueter.de/kerdi-line-vario.aspx 17 l


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DIE BELASTBAREN, PFLEGELEICHTEN UND TRITTSICHEREN FLIESEN BEWÄHREN SICH IM WOHNUNGSBAU, IN EINKAUFSZENTREN, SPORTSTÄTTEN ODER PFLEGEEINRICHTUNGEN.

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Fotos: Rako

Fliesenhersteller Rako bietet moderne Großformate von bis zu 60x120 cm mit rutschhemmender R10/B-Oberfläche an. Bei Neubau- und Sanierungsmaßnahmen im öffentlichen und halböffentlichen Bereich ebenso wie im Wohnungsbau entstehen damit großzügige Grundlagen mit erhöhter Trittsicherheit und angenehm „sanfter“ Optik. Ob für Wohnungsbau, Einkaufszentren, Sportstätten oder Pflegeeinrichtungen - die belastbaren, pflegeleichten und trittsicheren Fliesen bewähren sich im Alltag. Einladend „warm“ ist auch der Ausdruck der Oberflächen. Selbst in größeren Hallen, Gängen oder Austellungsbereichen entstehen damit optisch wie haptisch ansprechende Fußböden. Mit großer Formatauswahl, in angesagten Farbstellungen sowie mit passend abgestimmten Wandfliesen, Dekoren und Stufenfliesen rundet der Hersteller die Auswahl ab. Industriecharakter kennzeichnet den Serienneuling Betonico. Dank modernster Glasurtechnik zeigt sich die Oberfläche auch hier von ihrer sanften Seite. Und auch die Serie Piazetta orientiert sich mit ihrer Zement-Optik am aktuellen Trend: Fünf Formate von 60 x 60 cm bis 5x5 cm für Innenräume gehören zum Programm ebenso wie 2 Zentimeter starke Terrassenelemente im Format 60x60 cm und mit dem Rutschsicherheitswert R11/B für Outdoor-Bereiche. Passend zu den pflegeleichten Terrassenplatten gibt es Stufenfliesen mit abgerundeter Kante.


GROSSFORMATIGE FLIESEN VON RAKO, DIE MIT RUTSCHHEMMENDER R10/B-OBERFLÄCHE FÜR ZUSÄTZLICHE SICHERHEIT SORGEN.

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E I N F A C H Komplettablauf, nach der jeweiligen Bauphase gegliedert in Rohbauset, Abdichtset und Komplettierungsset.

Sicherer Zugang zum Ablaufrohr durch herausnehmbaren Siphoneinsatz.

Einfache Montage durch höhenverstellbaren Rohbauteil, nachträgliche Höhenanpassung an die Abdichtungsebene.

Nachträgliche Kontrollmöglichkeit von Feuchtigkeitsbildung unterhalb der Duschtasse.

Das Flex-Element (blau) ermöglicht, dass seitliche Abweichungen von bis zu 4cm (plus/minus 2cm von der Mitte) zwischen Rohbauteil und Duschtasse problemlos aufgenommen werden können.

Das Flex-Element gewährleistet einerseits den dichten Anschluss an das Rohbauteil durch Mehrfach-Lippendichtung u. runde Bauweise, andererseits die sichere Einbindung in die Verbundabdichtung.

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Einbauhöhe: 80 bis 250 mm Ablaufleistungen: 0.5 l/s Abdeckung Abmessung: Ø 113mm

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DAS DRUCKSPÜLSYSTEM VON DELABIE IST GERÄUSCHARMER, HYGIENISCHER UND BESSER FÜR EINE STARKE BEANSPRUCHUNG GEEIGNET ALS SEIN KONKURRENT, DAS WC MIT SPÜLKASTEN.

Au revoir, Spülkasten!

Keine Undichtigkeiten mehr In dem Bewusstsein, dass die neuen Konsummuster und die Herausforderungen, die mit der ökologischen Verantwortung verbunden sind, einen starken Einfluss auf den öffentlich-gewerblichen Bereich haben, hat Delabie die Tempoflux 3 Reihe entworfen. WCDruckspüler, die die Optimierung des Wasserverbrauchs ermöglichen und höchste Anforderungen erfüllen. Mehr noch: Durch das Weglassen des Spülkastens – der Hauptquelle für Undichtigkeiten 20 l

Fotos: Delabie

Das Druckspülsystem von Delabie ist geräuscharmer, hygienischer und viel besser für eine starke Beanspruchung geeignet als sein Konkurrent, das WC mit Spülkasten, und daher ein Muss für den öffentlich-gewerblichen Bereich. Öffentlich zugängliche Orte, auch im Dienstleistungssektor, bringen gewisse Einschränkungen in Bezug auf die Ausstattung mit sich, um den Benutzerkomfort auf Dauer zu gewährleisten. Das Druckspülsystem ist hygienischer als WCs mit Spülkasten und schützt vor Bakterienwachstum. Der Verzicht auf einen Spülkasten verhindert die Stagnation des Wassers sowie Kalkablagerungen oder Schmutzpartikel in den Sanitäranlagen. Das besonders effiziente WC-Druckspülsystem von Delabie sorgt für den vollen Benutzerkomfort. Es ist direkt an die Wasserversorgung angeschlossen und muss nicht nachgefüllt werden. Dank der sehr kurzen Spülzeit von nur 7 Sekunden ist das Druckspülsystem perfekt an mehrere Nutzungen (hintereinander) angepasst. Schluss mit Lärmbelästigung!


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DIE ABDECKPLATTE DES TEMPOFLUX 3 VEREINT DESIGN, KOMFORT UND VANDALENSCHUTZ. DANK KLARER LINIENFÜHRUNG UND ZEITLOSEM DESIGN FÜGT SIE SICH IN JEDEN ÖFFENTLICHEN SANITÄRRAUM EIN.

an einem WC – wird mit dem Druckspüler sogar die Kaltwasserverschwendung reduziert. Delabie verwendet edle Materialien und bietet eine Vielzahl von Formen an, um Architekten noch mehr Möglichkeiten zu bieten und gleichzeitig öffentliche Bereiche mit Produkten auszustatten, die sich für eine intensive Nutzung eignen. www.delabie.de

rako.eu

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ALS EINZIGER BADHERSTELLER PRODUZIERT KALDEWEI DIE NACHHALTIGE EMAILLE IN DER WERKSEIGENEN SCHMELZE. FOTO: KALDEWEI/EVELYN DRAGAN

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KALDEWEI STAHL-EMAILLE AUS NATÜRLICHEN ROHSTOFFEN IST ZU 100 PROZENT KREISLAUFFÄHIG. IM BILD: BADEWANNE KALDEWEI MEISTERSTÜCK CLASSIC DUO OVAL, WASCHTISCH-SCHALEN MING. FOTO: KALDEWEI

Weniger Plastik im Bad Einen großen Anteil am Plastikmüll weltweit haben Plastikprodukte, die täglich im Bad verwendet werden, wie Zahnpastatuben oder Shampooflaschen. Es schlummern aber ganz unbeachtet weitere große Mengen künstlicher Werkstoffe im Bad – in Form von Badewannen, Duschen und Waschtischen aus Acryl. Dabei gibt es mit dem Werkstoff Stahl-Emaille eine umweltfreundliche Alternative. Denn Stahl-Emaille ist glasierter Stahl, aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und zu 100 Prozent kreislauffähig. Damit bei der Badausstattung für die Badewannen, Duschen und Waschtische erst gar keine künstlichen Werkstoffe zum Einsatz kommen, setzt Kaldewei bei der Herstellung seiner hochwertigen Sanitärprodukte auf Stahl-Emaille, ein ebenso umweltfreundliches wie edles Material. Die einzigartige Verbindung von Stahl und Glas wird aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und ist zu 100 Prozent kreislauffähig. Schon der verwendete Stahl besteht zu 20 Prozent aus wiederverwertetem Stahl – vielleicht aus alten Badewannen. So werden wertvolle Ressourcen geschont und die Umwelt geschützt. Nachhaltig und mit edler Glasur Stahl-Emaille ist nicht nur besonders nachhaltig, sondern überzeugt auch durch ihre edle Optik und überlegene Funktionalität. Stahl steht für Robustheit, Belastbarkeit und Formstabilität. Glas bietet eine hochwertige Optik und Haptik, ist widerstandsfähig, pflegeleicht und hygienisch. Eine 30-jährige Werksgarantie unter-

streicht die lange Haltbarkeit der Produkte und ihre hohe Wertbeständigkeit. Gut für die Umwelt Noch nie war das Bewusstsein für umweltgerechtes Bauen und Renovieren so groß wie heute. Gerade im Badezimmer, dem wohl intimsten Raum des Hauses, möchten die Menschen lieber mit natürlichen Materialien in Berührung kommen als mit Plastik oder anderen umweltbelastenden Kunststoffen. Glas, Holz, Naturstein – das sind die Materialien in modernen, nachhaltigen Bädern. Dazu lassen sich perfekt Badewannen, Duschflächen und Waschtische von Kaldewei mit einem edlen Glasüberzug aus Emaille ergänzen. Umweltbewusstsein in der DNA Der Umweltgedanke ist bei Kaldewei fest in der DNA des Unternehmens verankert. „Unser Unternehmen besteht bereits seit über 100 Jahren. Wir möchten, dass auch nachfolgende Generationen auf einer sauberen Erde leben können“, sagt Franz Kaldewei, geschäftsführender Gesellschafter. Deshalb setzt Kaldewei nicht nur auf den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe, sondern arbeitet darüber hinaus auch mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) zusammen und unterstützt als Sponsor das WWF-Meeresschutzprogramm zur Verringerung des Plastikeintrags in die Weltmeere. www.kaldewei.com 23 l


DURCH DIE KOEXISTENZ VON SEHR UNTERSCHIEDLICHEN ELEMENTE IM BAD IST EINE KOLLEKTION ENTSTANDEN,

Die Kollektion Kartell by Laufen umfasst nicht nur Sanitärkeramiken, Waschtische, Armaturen und Badewannen, sondern auch Badmöbel und Badzubehör, dank derer die Badezimmergestaltung immer wieder verändert werden kann. Durch die Koexistenz dieser sehr unterschiedlichen Elemente im Badezimmer ist eine Kollektion entstanden, die die Tradition italienischen Designs mit der Innovation von Laufen, dem Spezialisten für Badezimmerausstattung, verbindet. Der Lebensraum Bad wird so zu einem fließenden Raum, in dem für das körperliche und auch geistige Wohlbefinden gesorgt ist, ein Raum für Entspannung und Regeneration zugleich. Die klaren, geometrischen Linien der Keramiken und der Badmöbel bilden den Ausgangspunkt, um den herum durch die Kombination mit Accessoires, der ganz persönliche Badezimmerstil gestaltet werden kann. Das Zubehör verleiht mit seiner Transparenz Leichtigkeit und bietet die Möglichkeit, mit Farbe zu spielen, und so einen lebhaften oder eher neutralen und besinnlichen Stil zu schaffen. Die Kollektion Kartell by Laufen ist im Laufen Space, Salzgries 21, 1010 Wien ausgestellt. Der Laufen Space vereint Design, Badezimmer und Badkompetenz an einem Ort. Besichtigungen oder Beratungen im Rahmen der Öffnungszeiten nachmittags oder mit individueller Terminvereinbarung. www.laufen.co.at 24 l

DER KOMPOSITIONSFREIHEIT IM BAD SIND MIT DER KOLLEKTION KARTELL BY LAUFEN KEINE GRENZEN GESETZT.

Fotos: Laufen

Kartell by Laufen: The sky’s the limit!

DIE ITALIENISCHES DESIGN MIT DER INNOVATION VON LAUFEN VERBINDET.


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Maximale Flexibilität

MIT EINER BREITE VON LEDIGLICH 26 MM ERMÖGLICHT DAS ENTWÄSSERUNGSPROFIL COVE EINE BESONDERS DEZENTE ENTWÄSSERUNG DER DUSCHFLÄCHE.

Die neue Linienentwässerung Schlüter-Kerdi-Line-Vario für bodenebene Duschen kombiniert leistungsstarke Entwässerungstechnik mit minimalistischen Profilen. Die Basis dieses Systems ist die flach aufbauende Entwässerungseinheit Schlüter-Kerdi-Line-Vario-H mit Ablaufadapter, flexibler Dichtmanschette und einem um 360° drehbaren, wellenförmigen Ablauf mit fest integriertem Geruchsverschluss. Er ermöglicht höchste Variabilität bei der Installation und kann flexibel an die bauseitige Anschlusssituation angepasst werden. Die wellenförmige Konstruktion erzeugt während des Wasserdurchlaufs eine hohe Strömungsgeschwindigkeit und erzielt dadurch einen selbstreinigenden Effekt. Kombiniert wird das variable Ablaufsystem mit den Entwässerungsprofilen SchlüterKerdi-Line-Vario-Cove oder Wave. Sie leiten das Wasser über einen dezenten, mittigen Ablaufschlitz sicher in die Entwässerungseinheit. Die jeweils 120 cm langen Profile lassen sich bis zu einer Mindestlänge von 22 cm beliebig kürzen und können auch in der Höhe angepasst werden. Das Entwässerungsprofil Cove in Form einer Hohlkehle und das W-förmige Wave-Profil gibt es aus gebürstetem Edelstahl oder strukturbeschichtetem Aluminium. Das hat auch die Jury des renommierten Red Dot Award: Product Design überzeugt: Schlüter-Kerdi-Line-Vario hat den Red Dot 2021 in der Kategorie Bad und Sanitär gewonnen. Ausgezeichnet wurde die Kombination des Ablaufs Kerdi-Line-Vario-H mit dem Wave-Entwässerungsprofil. Der flache Aufbau der Gesamtkonstruktion macht das System auch für Renovierungen und Sanierungen attraktiv. DAS W-FÖRMIGE WAVE-ENTWÄSSERUNGSPROFIL FÜHRT DIE ANFALLENDE

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FLÜSSIGKEIT FUNKTIONAL UND ELEGANT DEM ABLAUF ZU.

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Keramische Leidenschaft

MEHR ALS NUR REINE FUNKTION. MIT FLIESEN ERLEBNISWELTEN ZU SCHAFFEN, DIENT ALS IDEENGEBÄUDE FÜR DEN GESAMTEN GESTALTERISCHEN PROZESS.

Wenn man in Hamburg die Eingänge der großen Weißputzoder Rotklinker-Häuser betritt, sieht man sie. Die Fliesen aus Boizenburg.

Anfang mit Geschirr Dabei fing 1903 Hans Dünsing, der Gründer, mit Steingut-Geschirr an. Diese Idee hielt allerdings nur ein Jahr und seitdem, also seit 1904, seit 117 Jahren werden in Boizenburg Fliesen hergestellt. Die Kacheln aus Boizenburg wurden schnell ein Verkaufsschlager, besonders, als man sich 1907 entschied, die Platten mit Jugendstildekoren zu veredeln. Eben jene, die man so häufig in den Hauseingängen von zum Beispiel Hamburger oder Berliner Gebäuden wiederfindet. 26 l

DIE ÜBERSETZUNG VON BEGEISTERUNG FÜR FORMAT, FARBE UND MATERIAL IN KERAMIK.

Fotos: Boizenburg Fliesen

Oft quadratisch, bunt mit fein ziselierten Dekoren. Glasierte, glänzende Schmuckstücke, die sich sauber und ordentlich, mit oder ohne Fase, im klaren Kreuzverband nach oben reihen, um dort von einer Kontrastfarbe aufgehalten und darüber wiederum durch eine Dekorreihe und ein Formteil ergänzt und abgeschlossen zu werden. Jede Fliese, jedes Wandbild wirkt noch heute wie ein kleines Meisterwerk.


Turbulente Zeiten Es folgten turbulente Jahrzehnte. Zwei Kriege überstanden die Werkshallen und die drohende Demontage durch die Sowjets nach dem 2. Weltkrieg. Im Fluss der Zeit wurde man volkseigener Betrieb und Kombinatsführer, um dann mit der Wende privatisiert zu werden. In der wechselvollen Geschichte, die gespickt war von Schwierigkeiten, Investitionen, riesigen Umbauprojekten, Erfolgen, Insolvenzen und mutigen Investoren, ging eines nie verloren: Der Wille, außerordentliche keramische Produkte herzustellen. Zusammenschluss und Markengründung Im Jahr 2017 schloss sich Boizenburg Fliesen mit der Firma t.trading, unter der Führung des Unternehmers Alexander Robert Stenzel, zur Keramischen Partnerschaft Boizenburg zusammen, die dann, Anfang diesen Jahres, unter dem Dach Boizenburg Fliesen verschmolz. Im Zuge dieses Zusammenschlusses wurden die Produktmarken Boizenburg-Freistil, Boizenburg-Terra und Boizenburg-Design, sowie die Produktreihe „Meisterwerk by Boizenburg Fliesen“ entwickelt. Im „Meisterwerk“ verdichtet sich das über 100-jährige Wissen der Fliesenwerkerinnen und Fliesenwerker aus der Stadt an der Elbe. Absolute Detailgenauigkeit und äußerste Sorgfalt in der Auswahl der Oberflächen und Farben. Begeisterung in der Gestaltung außerordentlicher Designs in Verbindung mit höchstem keramischen Können und der ungezähmten Leidenschaft für das Produkt und dessen Anwendung. Aus dieser Essenz entsteht „Meisterwerk by Boizenburg Fliesen“, dessen erste Konzeptserie die Serie Pure Balance ist.

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Alles passt zueinander und die Vielzahl an Variationen offenbaren den Reichtum dieses ganzheitlichen Boden- / Wandkonzepts. Die Kombinationsmöglichkeiten öffnen Gestaltungsfreiräume für jeden Bereich. Farben und Formate fügen sich wie selbstverständlich in die Umgebung ein und schaffen ein außergewöhnliches Ambiente purer Schönheit. Erfahrbar und erlebbar. Lassen Sie sich entführen. In die Welt der pure balance: YouTube: qjHLpq5UhXU

BOIZENBURG FLIESEN GmbH Bahnhofstraße 13 19258 Boizenburg boizenburg-fliesen.de info@boizenburg-fliesen.de

INDUSTRIELLER CHARME AUS DEM FRÜHEN 20. JAHRHUNDERT ALS UMFELD FÜR MODERNE FLIESENKONZEPTE. DIE EHEMALIGE HAUPTMECHANIK DER FLIESENWERKE DIENT HEUTE ALS SHOWROOM.

Mit diesem Meilenstein will Boizenburg Fliesen Maßstäbe setzen für keramische Konzepte aus Deutschland. Starker Partner Mit 2.000.000 m² Lagerbestand und mehr als 1500 keramischen Produkten, in jedem gängigen Format für Boden, Wand und Terrasse, ist Boizenburg Fliesen heute eine starke Kraft am Fliesenmarkt und mit der eigenen Logistikplattform ein verlässlicher Partner für den Fachhandel und das Objektgeschäft.

pure balance Bodenfliesen: Feinsteinzeug, unglasiert, rektifiziert, R10/B Wandfliesen: Steingut, rektifiziert


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FÜR DIE AUSSTELLUNG WURDE DAS KOMPLETTE INTERIEUR DES EHEMALIGEN KABARETT FLEDERMAUS, INKLUSIVE ALLER FLIESEN REPRODUZIERT. FOTO: MANUEL CARREON LOPEZ

„Alle Sinne sollen hier gleichzeitig zum Mindesten Anregungen, wenn möglich auch Befriedigung finden und keine von den Künsten ist ausgeschlossen ...“, so lautete das ästhetische Programm des „Kabaretts Fledermaus“ aus dem Jahr 1907.

Das Kabarett Fledermaus wurde in diesem Jahr im Souterrain eines im Jahr davor errichteten Hauses in Wien, Kärntner Straße 33, Ecke Johannesgasse 1 gegründet. Obwohl das Etablissement nur bis 1913 existierte, wurde es als Kleinkunstbühne weltberühmt: Altenberg, Friedell und Polgar gaben dafür ihr Bestes. Auf der kleinen Bühne wurde gesungen und getanzt. Die bekanntesten Chansonniers der Zeit sangen dort, die Tänzerin Grete Wiesenthal begann von hier aus ihre Karriere. Die ‚Fledermaus‘ war im Wiener Nachtleben ein Magnet, Ausdruck eines echt großstädtischen Lebens und dementsprechend war auch die Gestaltung sehenswert. Interieur von namhaften Künstlern gestaltet Die Innenausstattung im Jugendstil wurde von Josef Hoffmann geplant, die Ausführung erfolgte durch die Wiener Werkstätte. Neben Hoffmann waren etliche namhafte Künstler des Wiener Jugendstils an der Ausgestaltung beteiligt, unter anderem Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Anton Kling, Koloman Moser, Carl Otto Czeschka und Eduard Wimmer. Dabei wurden die Innenausstattung inklusive der Bühne und Möblierung, aber auch Plakate, Postkarten, Essbesteck und die Anstecknadeln der Platzanweiserinnen von der Wiener 28 l

NACH KLEINEN, ERHALTENEN SKIZZEN UND EINEM SCHWARZ/WEISS FOTO WURDEN IN MÜHEVOLLER KLEINSTARBEIT DIE EINZELNEN MOTIVE REKONSTRUIERT. FOTO: MANUEL CARREON LOPEZ

Konzept und Organisation: Cosima Rainer, Sofie Mathoi, Fotos: Abb. 17, 18, 20, 24, 27, 28, 29 Manuel Carreon Lopez

Eine Provokation der Sinne


BEISPIELE DER EHEMALS KUNSTVOLLEN GESTALTUNG DER INNENRÄUME DES KABARETTS. FOTO: BEATE SECKAUER

Werkstätte entworfen. Das auffallendste gestalterische Element des Kleinkunstlokals war ein aus 7.000 Majolikaplatten bestehendes Mosaik, mit dem die Wände, Bar und Garderobe bedeckt waren. Bertold Löffler und Michael Powolny, die 1906 die Produktionsfirma „Wiener Keramik“ begründet hatten, zeichneten für die Gestaltung der gekachelten Wände verantwortlich. Nur wenige Entwurfsskizzen erhalten Leider ist von diesem Schmuckstück der damaligen Zeit nichts, außer einem Schwarz/Weißfoto und ein paar Entwurfsskizzen übrig geblieben. Die Abteilung Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst hat 2019 dieses keramische Dekor des Barraums nach diesem einzigen existierenden Schwarz-Weiss-Foto in Form einer stilistischen Adaption rekonstruiert. Die Künstlerin Beate Seckauer (Neuzeughammer Keramik) und Maria Wiala (Keramikstudio Universität für angewandte Kunst Wien) arbeiteten in mühevoller Kleinstarbeit daran, aus winzigen, entzerrten Vergrößerungen des einen erhaltenen Fotos und Skizzen die einzelnen Motive zu rekonstruieren. Jedes Stück musste handmodelliert, dann abgegossen und glasiert werden. Eine besondere Herausforderung waren auch die Farben, da man ja aus Schwarz/Weiß keine Farben rekonstruieren konnte. Die Farbgebung wurde anhand von erhaltenen Skizzen sowie Exemplaren der Wiener Keramik durchgeführt. Nach der Fertigstellung dieses außergewöhnlichen Projektes wurde eine Rekonstruktion des Raumes in der Ausstellung ‚Into the Night. Cabarets and Clubs in Modern Art‘ in der Barbican Art Gallery in London im Herbst 2020 präsentiert und anschließend im Belvedere Wien, wo das Raumerlebnis bis Juni 2020 im Zuge der Schau zu ‚Clubs und Kabaretts der Moderne‘ zu erleben war.

FOTO: MANUEL CARREON LOPEZ

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TEIL DER GESTALTUNG IM BELVEDERE, WIEN. FOTO: BEATE SECKAUER

ALS HAUPTAKTEURIN DES PROJEKTES WAR BEATE SECKAUER/NEUZEUGHAMMER KERAMIK ÜBER FÜNF MONATE MIT DER DER UMSETZUNG DER ENTWÜRFE, ENTWICKLUNG, FORMENHERSTELLUNG UND PRODUKTION BESCHÄFTIGT. UNZÄHLIGE VERSUCHE, GLASUR- UND BRENNPROBEN WAREN NOTWENDIG. AUCH VIELE DER EINFÄRBIGEN FLIESEN WURDEN VON IHR PRODUZIERT. FOTOS: BEATE SECKAUER

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GENUSS PUR DURCH VOLLE TRANSPARENZ – DIE RAUMHOHE WALK-IN-DUSCHE MK880 VON DUSCHWELTEN ALS UNTER-PUTZ-LÖSUNG.

Für das besondere Duscherlebnis bietet das Unternehmen Duschwelten eine raumhohe Walk-in-Lösung an. Schnörkellos und auf das Wesentliche konzentriert – so zeigt sich diese XXL-Dusche. Die MK880 Walk-in Max wird mit 8 mm starkem Sicherheitsglas ausgestattet.

Einfach in die Dusche gehen und den raumhohen Schutz genießen – wer Walk-in-Lösungen präferiert, bekommt mit der MK880 Max eine neue Ausführung aus dem Hause Duschwelten. Dabei stehen zwei Einbauvarianten zur Verfügung: Das Profil kann auf die Wand gesetzt werden, sodass es sichtbar ist. Für Puristen 32 l

gibt es außerdem die Möglichkeit, das Profil zu versenken. Dann wirkt ausschließlich die Glasfläche. Der bei den üblichen Modellen erforderliche Stabilisator entfällt bei beiden Varianten. Diese Walk-in-Dusche ist nur im Sondermaß erhältlich, mit einer maximalen Breite von 1.400 mm und einer maximalen Höhe von 2.700 mm. Das Glas selbst kann in verschiedenen Ausführungen geliefert werden, von Klarglas hell über Bronze oder Grau getönt bis zu satiniert. Zudem steht die neue Glasbeschichtung DualPlus mit anhaltender Brillanz und leichter Reinigung zur Verfügung. Die Profile werden in Alu Chrom oder Schwarz matt ausgeführt. www.duschwelten.de

Foto: Duschwelten, Neuwied

Raumhohe Walk-in-Dusche


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Fliesen verbinden modernes Design mit einer über Jahrtausende bewährten Tradition. In der gegenwärtigen Architektur beweist sich Wohn- und Architekturkeramik als universelles Gestaltungselement, das Räumen individuelle Identität verschafft. Keramik ist eine gute Wahl für Architekten, die unter Berücksichtigung funktionaler, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte zukunftsfähige Bauwerke erschaffen wollen. Informationen zu den Vorzügen von Fliesen „made in Germany“ liefert die Mini-Broschüre „Material für die Zukunft“; den eigen-

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Ein Hauch von Glanz und Gloria: Die spiegelglatte Marmoroptik bei CADMIAE FERRO von PAMESA betont die goldfarbenen Accessoires. Nahtlose Übergänge auf der Schwelle zwischen innen und außen: Bei geöffneten Türen setzt sich das Multiformat-Verlegemuster der Fliesenserie GIANT von COLORKER scheinbar endlos fort.

Es muss ja nicht immer rechteckig sein: Bei STARLINE von APAVISA entstehen durch das Zusammenspiel hexagonal geformter Fliesen überaus reizvolle neue Muster.

Planken wie auf dem Deck einer Luxusyacht: Die länglichen Formate der Serie TRÉSOR BALI von ROSA GRES erinnern an edle Holzdielen.

Mehr Inspiration gefällig? Unsere LookBooks machen Appetit auf keramische Fliesen – holen Sie sich Ihre Exemplare kostenlos unter www.tileofspain.de/lookbook.


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INSGESAMT VERLEGTE DAS TEAM VON HB FLIESEN IN DEN BÄDERN, WCS, GÄNGEN UND IN DER LOBBY DES HOTEL PREMIER INN MÜNCHEN RUND 2500 QUADRATMETER FEINSTEINZEUG UND STEINGUT.

Unterschiedlichste Fliesenbeläge verleihen dem Hotel Premier Inn München City in der bayerischen Metropole Chic und Charme und tragen viel zum modernen Gesamtbild bei. Mit den Fliesenverlegearbeiten wurde der österreichische Meisterbetrieb HB Fliesen GmbH aus Mauthausen beauftragt und verlegte mit Murexin Produkten rund 2500 Quadratmeter hochwertige Fliesen und Platten in verschiedensten Formaten und Materialien. Markus Sipmeier, Bauleiter bei HB Fliesen GmbH: „Die verarbeiteten Fliesen und Platten waren aus Feinsteinzeug in unterschiedlichsten Formaten und unterschieden sich auch in Dekor und Farbe so bekam jedes Einsatzgebiet seine individuelle Note.“ Bei den Materialien zur Fliesenverlegung verließ sich HB Fliesen GmbH auf den langjährigen Partner Murexin GmbH. „Uns als Bauchemiehersteller ist es wichtig, unseren Kunden die tägliche Arbeit zu erleichtern. So achten wir darauf, dass unsere Materialien effizient sind und hohe Reichweiten erzielen. Wir wollen bei den Verarbeitern auf der Baustelle die Menge an zu manipulierenden Materialien möglichst reduzieren. Unsere hochwertigen Produkte tragen somit deutlich zu einem rascheren Abschluss des Bauvorhabens bei“, beschreibt Peter Reischer, Vertriebsleiter Murexin GmbH die wichtige Rolle der Bauchemie.

IN DEN BÄDERN DES HOTEL PREMIER INN MÜNCHEN CITY VERLEGTE HB FLIESEN MIT MUREXIN PRODUKTEN FEINSTEINZEUG IN UNTER-

www.hb-fliesen.at | www.murexin.com 36 l

SCHIEDLICHEN FORMATEN UND DEKOREN.

Fotos: © Hotel Premier Inn München City

Stadthotel mit Chic und Charme


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NUR MIT BRUCHSTÜCKEN VON FLIESEN, ABER DAFÜR ZIEMLICH EINDRUCKSVOLL – SO WIRBT EIN CAFÈ IN EINER DER SHOPPINGMALLS IN DUBAI UM KUNDEN.

Text: Peter Reischer, Fotos: Filippo Bamberghi

Fliesen als Zitat Das Design Studio Roar hat sich bei der Inneneinrichtung eines neuen Cafés in Dubais Dar Al Wasl Mall für rein industrielle Materialien entschieden: Fliesen, Beton, rostfreier Stahl und dekorativer Terrazzo bestimmen die Atmosphäre des Drop Coffee. Die Designer reagieren damit darauf, dass die Besucherströme von zwei Eingängen her kommen, von der Mall und von der Straße. Das Kaffeemachen und -genießen sollte durch die Einrichtung keinerlei Ablenkung erfahren. Minimalistisch steht ein rotes Designsofa auf dem lebhaften Terrazzoestrich. Das Motiv der Mineralteile im Estrich nimmt eine ca. 8 x 3 Meter große Wand aus teilweise bereits zerbrochenen und abgeschlagenen weißen Fliesen wieder auf. So finden sich, „metaphorisch“, die abgebrochenen Fliesenteile von der Wand im Terrazzo des Bodenbelages wieder. Die Sitzgelegenheiten vor der von Künstlern gestalteten Wand erinnern zwar eher an eine U-Bahn-Station, aber was soll‘s –am Ende geht es schließlich doch ums Kaffeetrinken.

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Human Design Seit mehr als fünfundachtzig Jahren gestalten wir keramische Produkte, deren Technologien und Innovationen für Menschen gedacht sind. Denn es ist die innige Beziehung zwischen Mensch und Objekt, die wahres Design ausmacht marazzi.it


Bodenbelag: Oltre - Puro Marazzi Antibacterial Technology Wandbelag: Crogiolo Rice Küchemöbel: Grande Stone Look Gris du Gent


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Das Bad in der Wanne... 40 l


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...ein Luxus? Ein Loft, riesige Fenster mit Blick auf den Großstadtdschungel in der Nacht, eine frei stehende Badewanne, edle Armaturen, mit einem Wort: das Traumbad – findet man meist nur in Hochglanzmagazinen.

Aber diese Publikationen können allemal als Inspirationsquelle dienen. Wir wollen hier ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie Architekten ungewöhnliche Bäder gestaltet haben. Denn auch mit weniger spektakulären Aussichten lassen sich sehr ansehnliche Ergebnisse erzielen - mit oder ohne Fliesen! Bad im Wandel Nicht nur hat in den vergangenen Jahren das Badezimmer eine erstaunliche Wandlung vom stiefmütterlich behandelten Kämmerlein zum Wellnessbetonten Vorzeigeobjekt gemacht – in einer individualistischen Gesellschaft muss dieser Wohnbereich mit seinen zentralen Funktionen immer mehr Bedürfnissen entsprechen. Barrierefreier Zugang für alle ist ein absolutes MUSS. Die alleinstehende Badewanne in Retro-Optik, wie wir sie aus alten Bildern und Geschichten kennen, hat sich mittlerweile zu einer erschwinglichen Anschaffung gemausert. Immer mehr Firmen bieten diese ‚Möbel‘ für den Einbau in das persönliche Wohlfühlambiente an.

FOTO: BOYSPLAYNICE

Blickfang: Wanne aus Stein Zum Beispiel haben die tschechischen Architekten vom Studio Formafatal/Tschechien in Costa Rica eine Villa errichtet, welche – direkt über dem Strand Playa Hermosa liegend – (fast) alle Wünsche an ein Traumbad erfüllt. Die Inspiration für das Design fanden sie beim brasilianischen Architekten Paulo Mendez da Rocha. Im Bad (und auch sonst) sind die Stahlbetonstrukturen und Oberflächen der Wände roh belassen. Im Schlafbereich und im Bad finden sich ornamentale Zementfliesen, sie wurden im Nachbarland Nicaragua nach Auftrag von Hand produziert. Die ständig wechselnden Muster reflektieren die Einzigartigkeit der umgebenden Natur in jedem Moment. Mittelpunkt und Blickfang ist eine steinerne Wanne, auf einem Holzrost stehend.

Text: Peter Reischer

Innen- und Außenraum verschmelzen Auf demselben Grundstück in Costa Rica, in unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich eine weitere von denselben Architekten geplante Villa. Sie ist minimalistischer gestaltet und das drückt sich auch in der Atmosphäre des Badezimmers aus. Betonflächen sind glatt gespachtelt und in dunklen Tönen gehalten. Wieder zieren Zementfliesen den Boden und vor einer raumhohen Glaswand mit Blick in die Natur steht eine Wanne aus weißem Porzellanemaille. Innen- und Außenraum verschmelzen hier zu einer Einheit. Außergewöhnlich und zeitgemäß Springen wir nach Tschechien, dem Heimatland der gerade erwähnten Architekten. Hier zeigt sich, dass in unserem Nachbarland eine hohe Dichte an außergewöhnlicher Kreativität herrscht. Das Büro ORA hat in Jevíčko einen Altbau revitalisiert, zu einer zeitgemäßen Wohnstätte umgebaut, und dabei auch ein außerge-

FOTO: BOYSPLAYNICE

wöhnliches Badambiente geschaffen. Hellblaue Mosaikfliesen an den Wänden kontrastieren mit der (durch die Fenster sichtbaren) alten Ziegelstruktur, eine frei stehende Badewanne und zwei Aufsatzwaschbecken auf einem Holzgestell bringen die nötige Großzügigkeit. Verspiegelte Edelstahlbadewanne Ein durchaus extravagantes und sicherlich gewöhnungsbedürftiges Bad stammt vom Atelier Dialect für ein Apartment in Antwerpen. Hier haben sich die Designer vom Grün des Polyurethanschaums inspirieren lassen und grüne Wände mit weißen Fliesen und einer verspiegelten Edelstahlbadewanne kombiniert. Dramatik und Purismus In der Slowakei setzte der Architekt Martin Skoček auf Dramatik 41 l


DRAMATIK UND PURISMUS. FOTO: SKOCEK

VERSPIEGELTE EDELSTAHLBADEWANNE. FOTO: PIET-ALBERT GOETHALS

und Purismus. Mittelpunkt in dem kapellenähnlichen, eher schmalen Raum mit hölzernem Giebel, Oberlichten und Ziegelmauern ist eine frei stehende, weiße Badewanne - sonst nichts. Wanne mit Aussicht Auch in den Bergen kann man stilvoll baden. Bewiesen hat dies das modostudio in Laives in der Nähe von Bozen. Die Architektur bietet einen prachtvollen Panoramaausblick über das Tal und die Weinberge. Um dieser Umgebung einen ihr entsprechenden Rahmen zu geben, sind alle Außenwände des Bades aus raumhohen Glasscheiben. Grundstrukturen sind Holz und Stahl, der Boden ist mit regional gewonnenen Steinplatten gelegt.

WANNE MIT AUSSICHT. FOTO: LAURA EGGER PHOTOGRAPHER

Freistehende Wanne im Altbau Auch in klassischen Räumen, wie in Altbauten mit Füllungstüren und Parkettböden lassen sich Badewannen frei stehend unterbringen. Natürlich mit den entsprechend farblich abgestimmten Accessoires wie zum Beispiel Badevorlegern und Textilien. Keine Funktionsräume mit Wasseranschluss! Diese und unzählige andere Beispiele zeigen, dass den Möglichkeiten beim Verwirklichen von Badträumen keine Grenzen gesetzt sind. Einige dieser hier gezeigten Bäder beweisen auch, dass es keine finanziellen Grenzen, sondern Grenzen der Kreativität sind, die uns immer noch in kleinen ‚Funktionsräumen mit Wasseranschluss‘ verweilen lassen. 42 l

FREISTEHENDE WANNE IM ALTBAU. FOTO: HABIDECOR


fio lookbook fio lookbook | spring | fall 2019 2021

Die Revolution in der Fuge Fugenmassen von hoher Qualität gehören zu den wichtigsten Investitionen in jedem Bad. Mit Ceresit Ultraepoxy präsentiert das Unternehmen nun eine neue Generation Epoxid-Fugen, die dauerhaft schön, leichtgängig zu verarbeiten und extrem pflegeleicht ist. Hier drei gute Gründe für den Einsatz von Epoxid-Fugen: Farbstabilität Die Fugenmasse Ceresit Ultraepoxy Premium basiert auf einer neuartigen Quartz Power Technologie, die für höchste mechanische und chemische Beständigkeit und Farbstabilität sorgt. Da die Farbpigmente nicht auswaschen, ist eine anhaltende Farbbrillanz gewährleistet. Keine Gefahr besteht weiters für Ausblühungen oder Schrumpfen und dank der hohen Flankenhaftung ist auch die Gefahr der Rissbildung gebannt. Pflegeleichtigkeit Durch eine Rezeptur aus innovativen Rohstoffen sind EpoxidFugenmassen von Ceresit Schmutz- und stark Wasser abweisend, dadurch ist der Pflegeaufwand unkompliziert und gering. Zudem ist die Fuge widerstandsfähig gegen saure oder scharfe Reinigungs-

mittel und widersteht aufgrund ihrer hohen chemischen Beständigkeit auch täglichem Kontakt mit aggressiven Substanzen im privaten sowie im öffentlichen Bereich (Spas, Gastronomie, Waschanlagen, etc.). Langlebigkeit Epoxid-Fugen sind sehr lange haltbar, da sie besonders beständig sind gegen Flecken, Chemikalien, raue Witterungsbedingungen sowie mechanische Belastung und Abrieb. Ihr Einbau lohnt sich also, da eine Sanierung der Fugen praktisch nicht notwendig sein wird. Die Fuge ist ähnlich strapazierfähig wie Keramik. So rechnet sich über die lange Lebensdauer auch der höhere Anschaffungspreis. Die Ceresit Ultraepoxid-Fugenmassen sind leicht und einfach, ähnlich wie zementäre Fugenmassen, zu verarbeiten und bestechen durch kreative Optik mit optionalen Spezialeffekten, brillante Farben und Langlebigkeit. www.ceresit.at

Die Revolution in der Fuge. CERESIT CE 89 UltraEpoxy Premium Designfugenmasse.

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Quadratisch muss nicht fad sein!

Text: Peter Reischer, Foto: Giovanni Barbieri

Hinter dem Waschbecken die immer gleiche verflieste Fläche mit quadratischen, rechteckigen, manchmal auch gemischten Formaten – wie langweilig, denkt sich da der User oft... In Ermangelung von kreativen Alternativen bilden solche monotone Gestaltungen meist die Mehrheit der Lösungen. Der in Vicenza, Italien beheimatete Designer Giovanni Barbieri hat sich jetzt etwas gegen Langeweile bei Fliesenhintergründen einfallen lassen. Seine Squar(e) Collection kombiniert unregelmäßig geformte Mosaikteile mit durchaus herkömmlichen, quadratischen Fliesen. So lassen sich sehr individuell gestaltete Wandflächen verwirklichen. Insgesamt gibt es in der Kollektion neun verschiedene Varianten, die unterschiedlichst zu texturalen Kombinationen verarbeitet werden können. Je nach Projekt kann der Nutzer sich für eine flache Oberfläche entscheiden, oder mit den Fliesen eine dreidimensionale Anmutung kreieren. Die Übergänge und Anschlüsse von erhabenen, aufgefalteten Teilen zu gänzlich zweidimensionalen Flächen gelingen ansatzlos. Es ist, als ob die Fliesenfläche auf einmal von einem geheimen Leben erfüllt wird und sich zu bewegen beginnt. Ein simples Waschbecken mit dreidimensional sich verwerfenden Fliesen im Hintergrund ist auf jeden Fall ein Hingucker, diesfalls ausgezeichnet mit dem Red Dot Design Award.

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Genau das Richtige für alles Area Pro ist das neue Objektfliesen-Programm von Agrob Buchtal, dem führenden Anbieter von Architekturkeramik. Zeitlos im Design, beispiellos vielfältig und durchdacht bis ins Detail. Die große Auswahl an Farben, Formaten, rutschhemmenden Oberflächen und zahlreichen keramischen Spezialprodukten macht diese Kollektion zu einem perfekten Allrounder für jeden Einsatzbereich.

#areapro


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FOTO: TILE OF SPAIN / NATUCER

Kleine Details mit großer Wirkung Das Zusammenspiel von Fliesenformat, Design und Verlegeart unterstützt ausdrucksstarke Raumkonzepte.

Vielseitige Verlegearten Quadratisch, rhombisch, vieleckig – so vielfältig Fliesenformate sind, so vielseitig können sie auch im Raum realisiert werden. Zeitlose Optiken werden z. B. durch die Verlegung im klassischen Kreuzverband erreicht. Rechteckige sowie quadratische Fliesen können dabei wahlweise vertikal oder horizontal im Parallelverband angeordnet werden und unterstützen durch ihre durchlaufenden Fugen ein geordnetes, harmonisches Gesamtbild. Soll ein urbaner 46 l

FOTO: TILE OF SPAIN / ESTUDIO CERAMICO

FOTO: TILE OF SPAIN / HARMONY

Fotos: Tile of Spain / Hersteller

Die Gestaltung von Böden und Wänden trägt aufgrund ihrer großen Flächen maßgeblich zur Atmosphäre von Räumen bei. Greift man dabei auf Fliesen zurück, wird das Ambiente nicht allein durch deren Farbgebung und Oberflächendesign, sondern auch durch die Verlegart beeinflusst. Mit keramischen Fliesen können unterschiedliche Verlegemuster realisiert werden, die Einfluss auf die Raumproportionen nehmen. Somit eröffnet sich die Möglichkeit, außergewöhnliche Stile zu kreieren, ganz gleich ob klassisch, modern oder extravagant. Für die Umsetzung individueller Wünsche bieten spanische Fliesenhersteller Architekten und Planern eine vielseitige Produktpalette mit zahlreichen Formaten und abwechslungsreichen Optiken für ausdrucksstarke Raumkonzepte.


FOTO: TILE OF SPAIN / APARICI

FOTO: TILE OF SPAIN / TOGAMA

FOTO: TILE OF SPAIN / EQUIPE CERAMICA

FOTO: TILE OF SPAIN / OSET

Look entstehen, bieten sich kleine Formate wie Metrofliesen an. Werden die Fliesen im Fischgrätmuster verlegt, wird der keramische Baustoff zum optischen Highlight des Raums. Bei der Anordnung im Diagonalverband hingegen werden die Fliesen um 45 Grad gedreht. Der Diagonalverband ist eine Variante des Reihenverbands. Mit dem unaufdringlichen und zeitlosen Pflasterbild lassen sich lineare Flächenmuster beeindruckend klar und elegant gestalten. Feinsteinzeug, das im Halb-, Viertel- oder Drittelverband inszeniert wird, wirkt symmetrisch und bringt rechteckige Formate besonders zur Geltung. Um Akzente zu setzen oder bestimmte Bereiche hervorzuheben, eignen sich sechseckige Mosaikfliesen: Werden unterschiedliche Formate und/oder farbige Designs verlegt, lassen sich individuell gewünschte Effekte erzielen. Die Wabenform der Fliesen harmonisiert dabei den Gesamteindruck.

dreidimensionalen Effekt, der durch die Verlegung als Fliesenspiegel in Fischgrätoptik zusätzlich hervorgehoben wird. Die Fliesen der Kollektion „Babylone“ von Equipe Cerámica in der Farbe „Perle Noir“ kommen im Einsatz als Bodenbelag durch die Verlegung in Fischgrätoptik besonders gut zur Geltung – die Verlegeart verleiht dem Raum in Kombination mit der dunklen Farbgebung der Fliesen eine besondere und edle Note. In kleineren Räumen wie z. B. dem Badezimmer ist es empfehlenswert, größere Fliesen wie „CR Illusion“ von Pamesa Cerámica zu wählen, da sie den Raum optisch vergrößern. Im klassischen Kreuzverband verlegt, verleihen sie ihm zudem dank der polierten Oberfläche in Mamordesign ein edles Ambiente. Die Mosaikfliesen-Serie „HexPattern“ von Onix Mosaico evoziert durch die farblich abgestimmten, im rhombischen Muster verlegten Fliesen eine moderne Atmosphäre. Feinsteinzeug mit mallorquinischem Design wie die Kollektion „Vinci“ von Oset erfüllt jeden Raum mit Leben. Um einen kunstvollen Gesamteindruck zu schaffen, wird sie im Parallel- oder Diagonalverband verlegt.

Die Wirkung der Verlegeart auf den Raum Das Zusammenspiel von Verlegeart, Fliesenformat und Design bestimmt die Wirkung spanischer Keramikfliesen auf den Raum. Die beigen Fliesen der Serie „Bella“ vom Hersteller Natucer etwa erzeugen durch ihre Volumina und ihre geometrischen Reliefs einen

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DANK DER CHARAKTERISTISCHEN METALLOPTIK IST DIE KOLLEKTION IRONSTONE FÜR

WOHNBEREICHE EBENSO GEEIGNET WIE FÜR GEWERBEUMGEBUNGEN.

Fliesen in Metalloptiken liegen im Trend für Wand und Boden. Die neue Feinsteinzeug-Kollektion Ironstone des italienischen Produzenten Ragno interpretiert die für Metalle typischen changierenden Grafiken neu und punktet mit seidenmatten Oberflächen. Die Kollektion ist in den Farben Argento und im dunkleren Ghisa erhältlich, ausschließlich mit natürlicher Oberfläche in den rektifizierten Formaten 75x150 cm, 75x75 cm, 60x60 cm, 30x60 cm. Zwei Mosaike und zwei Dekore runden die Kollektion ab. Diese beiden Module in floraler Komposition folgen einem genauen Verlegemuster, das sich unbegrenzt fortsetzen lässt. Das Mosaik ist in erster Linie für die Wandverkleidung konzipiert, auch wenn ein Einsatz am Boden in Räumen möglich ist, in denen keine besonderen Ansprüche an die Rutschhemmung bestehen. Das erste Mosaik ruft die Erinnerung an antikes Brokat wach, dass durch die changierende Oberfläche Modernität erlangt; das zweite Mosaik präsentiert kräftige Zeichnungen mit einer für Tribal Tattoos typischen Konnotation. Diese Dekorationen lassen sich sowohl am Boden als auch als Wandverkleidung einsetzen und werden aufgrund der speziellen Bearbeitung auf Anfrage gefertigt. Die Dekore eignen sich auch gut zur Kennzeichnung spezifischer Bereiche innerhalb größerer Räume, beispielsweise Empfangsbereiche in Hotels. www.ragno.it 48 l

IRONSTONE VON RAGNO INTERPRETIERT DIE FÜR METALLE TYPISCHEN CHANGIERENDEN GRAFIKEN NEU UND PUNKTET MIT SEIDENMATTEN OBERFLÄCHEN.

Fotos: Ragno

Changierende Metalloptiken


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DIE KLAREN, KÜHLEN FARBEN DER FLIESEN UND GLASTEILE GEBEN DEN STADTPLAN

Cool im Norden

Text: Peter Reischer, Fotos: Erik Lefvander

Skandinavien ist für ein eher klares, zeitweise etwas unterkühltes Design bekannt. Dieser Tradition folgte auch das schwedische Designduo Folkform bei der Gestaltung des öffentlichen Schwimmbades in Spånga, Stockholm.

Über 1.000 Stück individuell angefertigte Fliesen und Glasteile verzieren die Wände und das Becken. Diese Installation war von ‚Stockholm Konst‘, einem Fond für Kunst im öffentlichen Raum, beauftragt worden und der Entwurf der Künstler orientierte sich am Stadtplan der Region Spånga. Die Muster ergeben sich aus einer abstrakten Visualisierung der Stadt – so wie sie von oben betrachtet werden kann – und sind eine Collage verschiedenster Materialien. Man kann Plätze erkennen, von Bäumen besäumte Straßen und auch die Eisenbahnlinie samt Bahnstation. Handverlegtes Wandbild Die Designer verwendeten unterschiedliche, noch brauchbare Materialien, einschließlich alte Glasziegel, Klinkersteine und Fliesen

DER GEBIETES UM DAS SPÅNGA-BAD IN STOCKHOLM WIEDER. BERUHIGT SICHER BEIM SCHWIMMEN.

für das Wandbild, welches 10 Meter lang und vier Meter hoch ist. Alle Teile sind mit der Hand verlegt und verklebt worden, dazwischen stechen handgefertigte Glasteile aus dem Jahr 1950 heraus – sie wurden von der südschwedischen Orrefors-Glasproduktion erzeugt. In der Farbigkeit orientierte man sich an den gedämpften Farben der Gebäude aus den 60er Jahren, genauso wie an den Blautönen des Schwimmbeckens. Das Finish der Einzelteile in einem gebrochenen, transparenten Weiß bricht sich sehr interessant mit dem durch die seitlichen Fenster eindringenden Tageslicht. Für die Besucher des Bades soll so eine beruhigende Wirkung entstehen, man kann den Blick auf der Gestaltung ohne Aufregung ruhen lassen und dabei das Schwimmen im Wasser genießen. Starker Nachhaltigkeitsgedanke Eine Grundmotivation des Projektes war auch, statt alle Einzelteile neu zu erzeugen, alte ‚Fundstücke‘ wieder zu verwenden und damit auch eine Anregung für mehr Nachhaltigkeit an die Menschen weiter zu geben. 49 l


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NACH DEM EINBAU DER FLEXBOX BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT DER KON-

Sicher, dicht und schnell

TROLLE VON FEUCHTIGKEITSBILDUNG UNTERHALB DER DUSCHTASSE.

Revolutionär in der Anwenderfreundlichkeit, innovativ im Einbau, sicher im Gebrauch: So lässt sich die neue Systemlösung HL570 FlexBox des Siphon-Profis HL Hutterer & Lechner kurz beschreiben. Durch die schnelle Montage eignet sich die FlexBox auch für größere Projekte.

Revolutionär in der Anwenderfreundlichkeit, innovativ im Einbau, sicher im Gebrauch: So lässt sich die sichere Systemlösung des Siphon-Profis HL Hutterer & Lechner kurz beschreiben.

Duschtassen fügen sich heutzutage fast nahtlos ins Bad ein. Lösungen aus emaillierten Stahl, Mineralguss, Stein oder Verbundwerkstoffen setzen besondere Akzente. Gemäß ÖNORM B 3407 ermöglichen sie einen niveaugleichen Einbau: „Die Verlegung direkt unter dem Estrich mit einer Restschwelle von bis zu 2 cm ist eine gute Alternative zum barrierefreien Einbau“, erklärt Schütz. 50 l

DIE FLEXBOX HL570 VON HL IST EINE ECHTE INNOVATION - DIE HANDHABUNG IST EINFACH, DAS ERGEBNIS SICHER.

Das Ende von aufwendigen Sonderkonstruktionen Neben zahlreicher Vorteile wie einer homogenen, fugenlosen und dadurch pflegeleichten Oberfläche des Duschbereichs gibt es mit der Einbindung von herkömmlichen Ablaufgarnituren in die Verbundabdichtung eine Hürde. Bis dato bedurfte es dafür aufwendiger Sonderkonstruktionen wie z. B. Schalungen und Aussparungen.

Fotos: HL Hutterer & Lechner

„Als Ablauf-Hersteller wissen wir, worauf es beim Siphon ankommt. Mit unserer FlexBox kann der Verarbeiter nichts falsch machen. Der Einbau ist selbsterklärend und einfach, selbst wenn man diese Arbeiten nicht täglich macht. Am Markt gibt es derzeit nichts Vergleichbares“, versichert HL-Geschäftsführer Christoph Schütz. Durch die schnelle Montage eignet sich die FlexBox auch hervorragend für größere Projekte.


FEUCHTE ÜBERRASCHUNGEN UNTERHALB DER DUSCHTASSE GEHÖREN MIT DER HL570 FLEXBOX DER VERGANGENHEIT AN.

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Alles dicht und leicht zu reinigen Feuchte Überraschungen unterhalb der Duschtasse gehören mit der HL570 FlexBox der Vergangenheit an. Das Flex-Element ermöglicht durch Mehrfach-Lippendichtung und runde Bauweise den dichten Anschluss an das Rohbauteil, und auch die sichere Einbindung in die Verbundabdichtung ist gewährleistet. Die FlexBox wird vor der Estrichaufbringung eingebracht. Nach dem Einbau besteht die Möglichkeit der Kontrolle von Feuchtigkeitsbildung unterhalb der Duschtasse. Ein herausnehmbarer Siphoneinsatz bietet immer einen sicheren Zugang zum Ablaufrohr. Technische Details zur HL570 Flexbox: Einbauhöhe: 62 bis 230 mm Ablaufleistungen: 0,5 l/s (HL541I, HL541Q: 0,45 l/s) Abdeckung Abmessung: 115 x 115 mm.

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Einfache und sichere Montage der FlexBox Der Fachhandwerker kann die FlexBox dank höhenverstellbarem Rohbauteil und nachträglicher Höhenanpassung an die Abdichtungsebene einfach montieren. Auch seitliche Abweichungen von bis zu 4 cm (plus/minus 2 cm ausgehend von der Mitte) zwischen Rohbauteil und Duschtasse können mithilfe des blauen FlexElementes problemlos aufgenommen werden. Diese Toleranz beim Einbau ist einzigartig bei HL. Die Montage ist nicht nur sauber, sondern ganz easy. Selbsterklärend ist der Komplettablauf, der sich nach der jeweiligen Bauphase in Rohbau-, Fliesenleger- und Komplettierungsset gliedert.

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„Undichtigkeiten sind dabei oft vorprogrammiert“, warnt Schütz. Die Experten von HL Hutterer & Lechner aus Himberg (NÖ) tüftelten an einer Lösung – und fanden sie in der HL570 FlexBox. Die Handhabung ist einfach, das Ergebnis sicher.

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S I C H E R

Starker Partner für Planer und Architekten 1950 startete das Unternehmen mit einer Werkshalle in Himberg. Heute agiert die niederösterreichische Familienfirma am internationalen Markt bereits in dritter Generation. Das führende Unternehmen im Bereich von Siphons, Abläufen und Sanitär-Verbindungsteilen wird von GF Christoph Schütz geleitet. Mehr als die Hälfte der in Österreich produzierten Erzeugnisse wird im europaweiten Export eingesetzt. Hauptmärkte für die anwenderfreundlichen, nachhaltigen und ISO-zertifizierten Kunststoff-Produkte sind neben Österreich vor allem Deutschland und Osteuropa. Seit einigen Jahren produziert HL neben Siphons auch edle Design-Duschrinnen. Am Standort Himberg entwickeln, forschen und produzieren 112 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das großzügige, moderne „HL Haus“ dient als Service-Einrichtung sowohl für lokale Handwerker wie als auch für national und international tätige Planer und Architekten. www.hl.at 51 l


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DIE FLIESENSERIE ALBA VON MARAZZI GEWÄHRLEISTET MAXIMALE SICHERHEIT UNTER DEM GESICHTSPUNKT DER HYGIENE UND DES ANHALTENDEN OBERFLÄCHENSCHUTZES.

Recycelt mit Stil Die Fliesenserie Alba von Marazzi wurde mit der antimikrobiellen Technologie Puro Marazzi Antibacterial veredelt und gewährleistet maximale Sicherheit unter dem Gesichtspunkt der Hygiene und des anhaltenden Schutzes der Oberflächen. Alba besteht zu 40 % aus Recyclingmaterialien und stellt eine sichere und nachhaltige stilistische Entscheidung dar. Die drei von Marmorgestein inspirierten Farbvarianten für Boden und Wände, lassen sich frei zu den keramischen Holzdielen in goldfarbener Schattierung kombinieren, wobei und mannigfaltige eine Vielzahl an Dekorationen die erweitern und ergänzen. Die rutschhemmende Oberfläche StepWise™ vereint die weiche Haptik mit Reinigungsfreundlichkeit und macht Alba zu einer schönen Basis für die Gestaltung von Innen- und Außenbereichen mit schlichter, komfortabler Eleganz. www.marazzi.it | Fotos Marazzi VEREDELT MIT DER ANTIMIKROBIELLEN TECHNOLOGIE PURO MARAZZI ANTIBACTERIAL STELL ALBA EINE NACHHALTIGE STILISTISCHE ENTSCHEIDUNG DAR.

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DIE NEUEN WASCHTISCHMODELLE »WT1« UND »WT2« DER HASENKOPF INDUSTRIE MANUFAKTUR LASSEN SICH IN NUR VIER SCHRITTEN INDIVIDUELL KONFIGURIEREN.

Fotos: Hasenkopf

Individuelle Waschtische Hasenkopf fertigt Waschtische, Duschen und Badewannen millimetergenau nach Maß und ab Stückzahl 1. Mit einem neuen, durchdachten Konzept ergänzt der Mineralwerkstoffverarbeiter sein Produktportfolio für den Sanitärbereich. Das Konzept beinhaltet einen montagefertigen Waschtisch mit Aufsatzbecken »WT1« und einen Waschtisch mit Unterschrank »WT2«. Beide Modelle werden aus acrylgebundenem Mineralwerkstoff (Corian® oder Hi-Macs®) gefertigt. In der Ausführung Simply stehen je vier Größen, Beckenformen und Farben zur Auswahl, die sich stimmig miteinander kombinieren lassen. Noch mehr Variabilität bietet die Ausführung Special, bei der aus dem gesamten Waschbeckenprogramm von Hasenkopf und der umfangreichen Farbpalette von Corian® und Hi-Macs® gewählt werden kann. Für eine einfache und schnelle Montage sind im Lieferumfang des WT1 und WT2 höhenjustierbare Montagekonsolen enthalten, die unsichtbar im Waschtisch verschwinden. Die in Deutschland produzierten Waschtische von Hasenkopf werden schnell, zuverlässig und in perfekter Qualität zugeliefert.

Die monolithische Waschtischplatte des WT1 in Verbindung mit einem filigranen Aufsatzbecken überzeugt mit klarem Design und modernen Farben. Die haptisch angenehme, porenlose Oberfläche erfüllt hohe Hygiene-Anforderungen und ist leicht zu reinigen. Der WT2 sorgt mit einer Kombination aus einem umlaufenden, weißen Rahmen und einem fugenlos eingelassenen Becken für einen effektvollen Auftritt. Der Korpus aus acrylgebundenem Mineralwerkstoff ist besonders formstabil und beständig gegen Feuchtigkeit. Das elegante Design wird durch hochwertige, fingergezinkte Massivholzschubladen unterstrichen. www.hasenkopf.de/waschtische

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DER EISCREME – DAS NEUE ERFOLGSREZEPT IM HEISSEN SOMMER IN ATHEN.

Die Sommer in Europa werden immer wärmer, unerbittlich schlägt der Klimawandel zu, auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen. Egal ob Klimaleugner oder nicht – Eis zur Erfrischung ist manchmal ganz gut. Und so ist heuer im Sommer in Athen ein neuer, 28 Quadratmeter großer Eissalon aufgepoppt, er nennt sich SPOILD. Das Design stammt von Studiomateriality und dem Chefdesigner Miltos Kontogiannis. Blaue Wände, kontrastiert von einer gelben Decke und pink Türen sind schon von außen durch die blauen Bögen der Geschäftsfassade sichtbar. Alles das deutet auf Pop und Erfrischung hin, gewürzt mit einer Brise Humor. Der Shop befindet sich in der Voulisstraße, einer der engsten und geschäftigsten Gassen im Herzen der Stadt. Jeder Besucher kann sich seinen Instagramoder Facebook-Schnappschuss mit dem professionellen Presslufthammer, der zum Interieur gehört, machen lassen. Dieser ist zugleich das Logo des Eisladens. Im Stil der 90er Jahre gestaltet, steht SPOILD für bunte Farben, pastell getönte Oberflächen in Kombination mit mechanischen und grafischen Elementen. Witzige Bonmots auf blauen Fliesen sollen die Philosophie des Betreibers vermitteln und Eisliebhaber ansprechen: “Made with Love and Power.’’

UND HUMOR FEHLT DEN GRIECHEN AUCH IN DER HITZE NICHT.

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Text: Peter Reischer, Fotos: Alina Lefa

Geschmolzen oder nicht geschmolzen ...

FARBEN UND FLIESEN PASSEND ZU DEN FARBEN


DAS SCHÖNE UND NÜTZLICHE WURDE NOCH NIE SO GUT KOMBINIERT! Die elektronischen Armaturen BLACK BINOPTIC laden mit einer Ausführung in Chrom matt schwarz in moderne Lebensräume ein. Diesem Technologiebündel fehlt es an nichts: Absolute Hygiene: berührungslose Funktionsweise, Hygienespülung zur Begrenzung des Bakterienwachstums Wasser- und Energieersparnis von 90 % Spezifische Konzeption für den öffentlichen Bereich


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PERFEKTE FARBHARMONIE: DIE AUF MITTIGER HÖHE EINGESETZTE DREIDIMENSIONALE VARIANTE DER SERIE CRAFT GLIEDERT DIE WAND UND ERZEUGT MIT IHREM WELLENPROFIL REIZVOLLE OPTISCHE EFFEKTE.

Speakeasy in Finnland zusammen mit stilvollen, gemäldeähnlichen Wanddekorationen die großzügige Theke.

Die Cocktailbar Bardem befindet sich in einer erstklassigen Lage von Helsinki und ist ein trendiger Ort für Nachtschwärmer. Keramische Fliesen der Serie Craft von Agrob Buchtal ergänzen gekonnt dieses entspannte Flair und überzeugen mit imposanter optischer Tiefe sowie lebendigem Farbspiel.

Gedämpftes Licht und dunkle Farben Zur geheimnisvollen Anziehungskraft einer Speakeasy Bar tragen die gedämpfte, stimmungsvolle Beleuchtung und die dunkel gehaltenen Interieur-Farben bei. Ein vorhangähnlicher marineblauer Hintergrund in Samtoptik versprüht einen Hauch von klassischem Theatercharme, während tiefe Polstermöbel die Gäste zum Entspannen einladen. Die gedämpfte Beleuchtung bietet zudem Schutz vor neugierigen Blicken und gibt den Gästen die Ruhe, sich zu entspannen.

Hotspot für gepflegte Barkultur Für das Interieur-Studio Fyra bestand die Herausforderung darin, für eine ehemalige Verkaufsfläche ein Barkonzept zu entwickeln, das die Gäste anzieht und eine Rückzugsmöglichkeit vom hektischen Alltag bietet. Sie entschieden sich, eine Bar zum Zentrum des Raums und zum Herzstück des gesamten Design-Konzeptes zu machen. Insbesondere die Rundungen der Bar, die durch Holzpaneele mit einem hellen, honigfarbenen Finish bekleidet sind, fallen hierbei ins Auge. Perfekt arrangierte Spirituosen ergänzen

Keramische Fliesen spielen elementare Rolle Ein besonderes Highlight an der Wand schuf Fyra mit Hilfe von keramischen Fliesen, die per Langzeitbrand im klassischen Tunnelofen gefertigt wurden. Das Studio setzte diesen edlen Belag in unterschiedlichen Farben ein und spielte insbesondere mit den exquisiten hochglänzenden Glasuren. „Die Fliesen spielen eine wichtige Rolle in unserem Interieur-Konzept, denn sie bringen Leben in den dunklen, schwach beleuchteten Raum“, erläutert Laura Järvinen, federführende Innenarchitektin bei diesem Projekt.

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Fotos: agrob-buchtal.de / Riikka Kantinkoski

Das Interieurkonzept der Cocktailbar Bardem in Helsinki greift in einer modernen Interpretation das Prinzip einer Speakeasy Bar auf. Stilsicher liegt die Betonung in dem bewusst dezent beleuchteten und atmosphärisch geheimnisvollen Raum auf der großen zentralen Bar.


DIE GESCHWUNGENE BAR IST DAS HERZSTÜCK DER COCKTAILBAR UND BILDET BEWUSST EINEN STARKEN KONTRAST ZUM DUNKLEN HINTERGRUND.

„Wir arrangierten die Fliesen darüber hinaus in mehreren horizontalen Reihen und kreierten mit Hilfe eines Farbverlaufs ein optisches Bindeglied zwischen Boden und Decke.“ Urwüchsig-archaische Optik Die hier verwendete keramische Fliesenserie Craft von Agrob Buchtal ist eine Kollektion, die im Zusammenspiel mit Brenntemperatur und offener Flammführung besonders markante und intensive Kolorationen erzeugt. Hochglänzende Glasuren ermöglichen darüber hinaus eine imposante optische Tiefe und ein lebendiges Farbspiel. Keramikfliesen werden heute überwiegend liegend per Schnellbrand und im Rollenofen hergestellt. Craft hingegen wird stehend per Langzeitbrand im klassischen Tunnelofen gefertigt. Dort kreiert das natürliche Spiel des Feuers eine urwüchsig-archaische Optik inserat-SIMO-210x50mm 11.04.2017 14:21 Uhr Seite 1

und ermöglicht dadurch Ergebnisse mit Unikat-Charakter. Craft ist in verschiedenen Varianten und Farben erhältlich. Fyra entschied sich für die Variationen Mittelgrau, Olivgrün geflammt und Benitblau. Die auf mittiger Höhe eingesetzten Riemchen mit Wellenprofil (ebenfalls olivgrün) geben der Wand eine rhythmischdreidimensionale Gliederung und erzeugen je nach Lichteinfall unterschiedliche optische Effekte. Wohl austariert adaptieren sowohl die Polsterung der Sitzbank, die Wandleuchten als auch die Falten des darüber hängenden mehrschichtigen Vorhangs die Textur des Riemchenformats. In der Summe entstand so ein stylishe und dennoch zwanglos-intime Cocktailbar sowie ein in sich stimmiges Gesamtkunstwerk. www.agrob-buchtal.de

INNOVATIVE PRODUKTE & LÖSUNGEN

www.silikon.at


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DIE MEISTEN DER 17 VON RENOMMIERTEN ARCHITEKTEN GEPLANTEN „TOKYO TOILETS“ WURDEN BEREITS FERTIGGESTELLT UND SORGEN IM STADTBILD TOKIOS FÜR AUFSEHEN.

The Tokyo Toilet

Die meisten „Tokyo Toilets“ wurden im November 2020 fertiggestellt und sorgen im Stadtbild für Aufsehen. Beim Toilettenpavillon von Shigeru Ban sind die Wände von außen transparent und Passanten können die Toilettenräume einsehen. Sobald die Verriegelung der Tür von innen betätigt wird, verfärbt sich das Glas als undurchsichtige Wand, sodass der Nutzer von unliebsamen Blicken geschützt ist. Schöner stiller Ort So schön kann der stille Ort sein – und das inmitten einer Millionenmetropole: Architektonisch und hygienisch auf dem neuesten Stand der Technik sind die innovativen Toilettenhäuser, die in Tokio in Zusammenarbeit mit dem Sanitärhersteller Toto und der Nippon 58 l

TOILETTEN SIND IN JAPAN SYMBOLE DER OMOTENASHI-KULTUR, WELCHE AUSDRUCK EINER ZUVORKOMMENDEN GASTFREUNDSCHAFT IST.

Text: Peter Reischer, Fotos: Toto/Satoshi Nagare

Weltbekannte Architekten gestalten öffentliche Toiletten neu. Das bemerkenswerte Projekt ist eine Kooperation zwischen der Nippon Foundation und der Stadt Tokio. Eine Schlüsselrolle übernimmt das japanische Sanitärunternehmen Toto als Berater.


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Für meine Fliesen nur das Beste.

BEIM TOILETTENPAVILLON VON SHIGERU BAN SIND DIE WÄNDE VON AUSSEN TRANSPARENT UND PASSANTEN KÖNNEN DIE TOILETTENRÄUME EINSEHEN. SOBALD DIE VERRIEGELUNG VON INNEN BETÄTIGT WIRD, VERFÄRBT SICH DAS GLAS ALS UNDURCHSICHTIGE WAND, SODASS DER NUTZER VON UNLIEBSAMEN BLICKEN GESCHÜTZT IST.

Foundation errichtet wurden. Toto nahm aufgrund seiner großen Expertise im Sanitärbreich bei diesem Projekt eine Beraterfunktion ein, denn nicht nur in Japan, sondern weltweit steht das Unternehmen für eine Bad- und Toilettenkultur auf höchsten Niveau. Die meisten der 17 von renommierten Architekten geplanten „Tokyo Toilets“ wurden bereits fertiggestellt und sorgen im Stadtbild für Aufsehen. Pünktlich zur Olympiade, die ja für heuer geplant ist, soll das Projekt seinen Abschluss finden - als Ausdruck der Omotenashi-Kultur, der weltweit geschätzten, japanischen Gastfreundschaft. Hygiene in der japanischen Kultur Seit jeher spielen in der japanischen Kultur Hygiene und Reinheit eine außergewöhnliche Rolle. Die Reinheit des Körpers wird seit Jahrhunderten in der Bäder-Tradition gelebt, und Toiletten haben in diesem Zusammenhang einen besonderen Stellenwert. Sie sind Symbol der Omotenashi-Kultur, die Ausdruck der zuvorkommenden Gastfreundschaft ist. Daher sollen künftig auch die Toiletten im öffentlichen Raum schöner, einladender und besser zugänglich werden. Auch wenn Japans öffentliche Toiletten vergleichsweise sauber sind, ist das Hygienebewusstsein mittlerweile noch größer geworden und gibt es auch in diesem Bereich noch einiges zu verbessern. Eine Haltung, die nebenbei bemerkt, ebenfalls typisch japanisch ist.

Günther Wiesböck Selbständiger Fliesenleger, Tulln/Donau

BEST4YOU Die Produktlinie für Profis Als Fliesenleger hab‘ ich einen guten Ruf zu verteidigen. Was meine Kunden von mir erwarten? Beste Performance, hohe Qualität und maximale Umweltverträglichkeit. MUREXIN BEST4YOU Produkte liefern das perfekte Ergebnis unter Einsatz von minimaler Kraft, großer Zeitersparnis, mit optimalen Verarbeitungseigenschaften und in Topqualität. BEST4YOU hält, was ich verspreche. Mehr erfahren über die BEST4YOU Produkt-Reihe unter murexin.at/best4you

de.toto.com Murexin. Das hält.

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MIT NUR ZWEI VERSCHIEDENEN MOTIVEN LÄSST SICH DIESES AUFREGENDE TERRAKOTTAMUSTER REALISIEREN. EINE GROSSE ROLLE SPIELT DABEI, DAS UNTERSCHIEDLICHE FARBSPIEL NACH DEM BRENNEN.

In der spanischen Stadt Málaga entwickelten zwei Designer für die kleine Manufaktur todobarro neue Terrakotta-Produkte. Damián López vom Designstudio Leblume und Carlos Jiménez sollten den Begriff ‚Terrakotta‘ neu überdenken und zwei neue Kollektionen entwickeln. Jeder der beiden wählte einen eigenen Zugang zum Thema und danach arbeiteten sie zusammen, um die Farben und Muster zu komponieren. Eine wichtige Inspirationsquelle war die Stadt Málaga selbst, ihre architektonischen Kleinodien und auch der Ursprung von todobarro. Allerdings sollten die Produkte einen Kontrast zum üblichen Programm der Terrakottamanufaktur darstellen.

Damián López fand seine Anregungen in den typischen Bögen und Kurven der traditionellen Architektur von Vélez bei Málaga, wo die Manufaktur todobarro beheimatet ist. So war es ein Leichtes, die klassischen geraden Linien der bisherigen Produkte mit neuen Inspirationen zu versehen. Carlos Jiménez orientierte sich an einer bekannten TV-Serie aus den 80er Jahren und durchbrach mit irregulären Formen und Teilen die typischen Terrakottastrukturen und -muster. 60 l

DAS PRODUZIEREN DER EINZELNEN TEILE IST ZWAR AUFWÄNDIG, ABER ...

Text: Peter Reischer, Fliesenfotos: Juan Partal, Herstellungsfotos: Marina M Luna

Terrakotta neu interpretiert


... DER ERFOLG LOHNT DEN AUFWAND.

Beide Kollektionen – mit den Namen Vélez and Nerja – überraschen mit ungewohnten Bildern, Formen und vor allem mit Variationsmöglichkeiten. Die Nerja Kollektion lässt aus zwei unregelmäßigen Dreiecken und zwei Trapezoiden zehn verschiedene unregelmäßige Polygone entstehen, die perfekt zum Image eines Terrazzos passt. Ebenso Vintage- und klassische Muster. Vélez hingegen besteht aus sechs, an die Architektursprache der Örtlichkeit angelehnten Motiven. Sie erlauben sowohl zeitgemäße als auch einer avantgardistischen Ästhetik entsprechende Kombinationen und psychedelische Muster der 60er Jahre. Wir sprachen mit Carlos Jiménez über den langen und aufwendigen Weg der Entstehung dieser Kollektionen.

Gibt es für Ihre Beschäftigung mit Ton und Lehm einen ideologischen oder philosophischen Hintergrund? Für mich war es das erste Mal, dass ich in einer professionellen, industriellen Weise mit Ton gearbeitet habe. Hier in Andalusien gibt es kaum große Industrien. Für Designer ist es hier eher üblich, sich mit dem (Kunst)Handwerk zu befassen, das ist schon fast wie eine industrielle Tätigkeit. Es besteht ja diese Kluft zwischen Designern und dem Handwerk und mit todobarro und einigen anderen Manufakturen versuchen wir diesen Spalt zu schließen. Wie sehen Sie die Nachhaltigkeit bei Ihrer Arbeit? todobarro bedeutet so etwas wie ‚alter Lehm‘ und die Firma bemüht sich sehr, nicht nur Terrakotta Fliesen zu produzieren und

zu verkaufen. Ihr Fokus liegt auch auf der Gestaltung nachhaltiger Räume. Momentan versuchen sie mit den typischen Eigenschaften des Terrakotta (Porosität) Pflanzwände zu entwickeln. Für das Feuern ihrer Öfen benutzen sie Holzreste der Umgebung und auch die Kerne der Olivenölproduktion, diese haben einen sehr hohen Brennwert. todobarro versucht gerade die komplette Manufaktur auf einen Ökobetrieb umzustellen. Die Firma trachtet auch, in ihrer Umgebung die alten, traditionellen Pflanzen und Bäume wieder anzupflanzen, statt neuer importierter Arten. Für mich sind das sehr unterstützenswerte Aspekte. Welche Brennöfen benutzen Sie? Das ist der sogenannte arabische Ofen, ein Zweikammerofen, bei dem in der unteren Kammer das Brennmaterial verheizt wird und die Flammen im oberen Teil das Brenngut erhitzen. Deshalb kann bei dieser Feuerung auch kein exaktes oder identes Ergebnis erzielt werden. Wie gestaltete sich der Entwicklungsprozess dieser zwei Kollektionen? Ton und Fliesen, Terrakotta, sind nichts Vergangenes, sie können sehr modern sein. Ein wichtiger Punkt war, dass neben der Sichtweise der Menschen – dass diese Produkte eben ‚alt‘, traditionell sind - unter Beibehaltung der Materialität und Produktionsweise durch die neue Form und das Design eine zeitgemäße, moderne Ausdrucksweise entstehen sollte. Wir wollten auch neue Trends aufgreifen. 61 l


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DER INHABER DIESES GESCHÄFTSGEBÄUDES LIESS DIE

Hingucker Goldmosaik Hier ist alles Gold, was glänzt: Mit 51.000 Mosaikplättchen aus Blattgold ließ ein Bauherr der deutschen Stadt Neuss die Fassade eines Geschäftsgebäudes verzieren. Der farblich exakt passende Farbton des Fugenmörtels PCI Durapox® Premium Multicolor rundet die extravagante Goldmosaik-Optik perfekt ab und ermöglichte das Verfugen auch bei niedrigen Temperaturen.

Fotos: PCI

Bei der Einweihung im Mai 2020 ging ein Raunen durch die Reihen, als die Verhüllung fiel und den Blick freigab auf die golden glänzende Fassade des Geschäftshauses mitten in der Neusser Fußgängerzone. Geladene Gäste, zahlreiche Passanten sowie Presse und Fernsehen nahmen an der Feier teil, die Inhaber Georg Wentges auf rotem Teppich vor dem Gebäude ausrichtete. Er wolle der Stadt etwas Dauerhaftes hinterlassen, erklärte der 80-Jährige und freute sich sichtlich über die gelungene Goldfassade. In nur sechs Wochen hatten die Handwerker das außergewöhnliche Verlegeobjekt fertiggestellt. Die 51.000 Mosaikplättchen aus Blattgold sind durch Glas aus recycelten italienischen Weinflaschen geschützt. Das soll es Dieben unmöglich machen, das Gold aus den Mosaiksteinchen zu entfernen. Fugenmörtel in goldgelbem Farbton Zur Verlegung des Mosaiks verwendeten die Verarbeiter den frostund witterungsbeständigen Reaktionsharzmörtel PCI Durapox® NT plus. Die hohe Haftzugfestigkeit des Klebers sollte unter anderem

VORHER ETWAS TROSTLOS WIRKENDE FASSADE MIT MOSAIKPLÄTTCHEN IN BLATTGOLD VERZIEREN.

verhindern, dass sich die wertvollen Mosaike vom Untergrund lösen lassen. Beim Fugenmörtel galt es, den richtigen Farbton zu treffen. Denn die Fugen beeinflussen gerade bei diesem außergewöhnlichen Objekt die Gesamtoptik und Wirkung der Fassade entscheidend. Den PCI Durapox® Premium Multicolor gibt es in Hunderten von Farben. Farbauswahl mit digitalem Farblesegerät Das digitale Farblesegerät „PCI Colorcatch Nano“ liefert einfach, schnell und sicher die passende Farbauswahl: Es misst die Farbe der Belagsoberfläche - ob glatt, strukturiert oder gemustert - und visualisiert in Sekundenschnelle die passenden Farbharmonien. „PCI Colorcatch Nano“ funktioniert zusammen mit der PCI-App „Multicolor“. Baufortschritt trotz niedriger Temperaturen Neben der riesigen Farbauswahl punktet auch der hohe Verarbeitungskomfort des PCI Durapox® Premium Multicolor. Der Epoxidharzfugenmörtel lässt sich dank geschmeidiger Konsistenz so einfach verarbeiten wie zementärer Mörtel, mit nur einer Hand und ohne Spezialwerkzeug. Auch das Waschverhalten entspricht dem von Zementmörteln. In Verbindung mit PCI Durapox® Finish verbleiben keine Restschleier. Beim Verfugen der Goldmosaik-Plättchen zählte außerdem, dass sich PCI Durapox® Premium Multicolor auch bei niedrigen Temperaturen verarbeiten lässt. www.pci.at 63 l


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CAMILLE WALALA UND JULIA JOMAA DIE OXFORD STREET BELEBEN.

Fliesen an der Oxford Street? Wer träumt nicht davon, dass die großen Verkehrsknotenpunkte in unseren Städten Menschen (Fußgänger) freundlicher werden? Orte zum Verweilen, mit grünen, lebenden Pflanzen befüllt und kreativ gestaltet? Die für ihre farbenfrohen, großformatigen Interventionen im öffentlichen Raum bekannte Künstlerin Camille Walala hat mit Julia Jomaa 64 l

(die ebenso sehr provokativ farbig arbeitet) eine Vision für ihre Heimatstadt London entworfen. Nachdem während des Lockdowns die englische Metropole eher ruhig und beschaulich erschien, veröffentlichte die Künstlerin nun eine Serie von Bildern, welche die Oxford Street in einer bisher noch nie gesehenen Aufmachung zeigen. Als Fußgängerzone, mit Farbexplosionen und voll von neuen Stadtmöblierungen, die zur Interaktion einladen. Oxford Street ist in

Text: Peter Reischer, Rendering: Camille Walala und OmniVisual

DERART BUNTE, GEOMETRISCHE UND WITTERUNGSBESTÄNDIGE STADTMÖBEL SOLLEN NACH DEN VORSTELLUNGEN DER KÜNSTLERINNEN


EINE SICHERLICH SEHR KOMMUNIKATIONSFÖRDERNDE GESTALTUNG ALS GEGENPOL ZU ALL DEN MOMENTANEN EINSCHRÄNKUNGEN.

ihrer Vision ein Ort der Freude, der Überraschung und der Asymmetrie, ein echter Gegenpol zu der Flachheit und Homogenität der üblichen Hauptstraßen. Liebeserklärung an London Sie betrachtet und bezeichnet ihre Idee als eine Liebeserklärung an London, aber auch als ernst zu nehmenden Vorschlag für neue, anregende urbane Landschaften. Voll von färbigen, kräftigen architektonischen Strukturen zeigen die Renderings eine städtische Vision, die aber mehr als eine praktische Möglichkeit ist. Es ist ein Platz zum Staunen, einander Treffen, Ausruhen und so weiter, er evoziert Erinnerungen an die klassische Agora, den öffentlichen Platz im alten Griechenland. Mensch- und Natur gemachtes können hier nebeneinander existieren, einander ergänzen, Wasser, Grünflächen und das Leben verweben sich zu einer neuen (spekulativen) Oberfläche. Und Fliesen sind das ideale Material, um die projektierten Objekte färbig und dauerhaft zu verkleiden. Fliesen könnten die Projekte dauerhaft verkleiden Eine frei verfügbare Augmented Reality (AR) App erlaubt es den Nutzern Fotos ihrer Smartphones untereinander auszutauschen. Gebäude und Straße zeigen sich als dreidimensionale Bilder am Handy und können in verschiedenen Skalierungen als Hintergrund für das eigene Zuhause benutzt werden und so gelangt die Farbenfreude des öffentlichen Raums der Oxford Street bis in die privatesten Hinterzimmer.

FLIESEN SIND (FACHGERECHT VERLEGT) FAST EWIG HALTBAR, LEICHT ZU REINIGEN UND NACHHALTIG.

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HUMORVOLLE, ABER AUCH IRRITIERENDE OBJEKTE AUS PORZELLAN UND KONTRASTIERENDEN MATERIALIEN KREIERT DER KÜNSTLER GLEN MARTIN TAYLOR.

Stärker könnten die Kontraste gar nicht sein: rostiger Stacheldraht und zerbrechliches Porzellangeschirr. Jede Intervention des Künstlers Glen Taylor weist auf die Unberührtheit, auch auf die delikate Qualität des Materials Porzellan hin. Ausgehend vom japanischen Kintsugi, einer Handwerkskunst, bei der mit geschmolzenem Gold oder Kupfer ein zerbrochenes Porzellangefäß repariert und sogar aufgewertet wird, benutzt er ‚zerstörtes‘ Porzellangeschirr, um Gegensätze zu erzeugen. Fehlendes, Kaputtes und Verlorenes wird betont, statt ersetzt oder repariert. Für den Künstler ist es aber auch ein Prozess der Befreiung, der psychischen Erneuerung und Heilung, indem er die alten Geschirrteile und Erbstücke seiner Vorfahren, sozusagen zu einem ‚second life‘ erweckt. Er wird nicht nur im großmütterlichen Geschirrschrank fündig, sondern sucht auch gezielt bei Antiquitätenhändlern und Trödlern nach Teilen, die für ihn Nostalgie und Geschichte ausdrücken. Es ist das Bewusstmachen einer Vergänglichkeit, eine Hommage an die Zeit und ihre Unabänderlichkeit, die sich in solchen, teils sehr humorvollen und ironischen Stücken ausdrückt. Nur zum Trinken und Essen sind sie nicht mehr geeignet.

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Text: Peter Reischer, Fotos: Glen Taylor

Stacheldraht und Porzellan


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