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Abschalten mit Thierry Bader findet seinen Ausgleich in der Fotografie

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Thierry Bader ist ein begeisterter Fotograf. Im spirit spricht der 25-jährige SCB-Stürmer über seine zweite Leidenschaft neben dem Eishockey und präsentiert seine besten Bilder.

Text: Reto Kirchhofer Fotos: Thierry Bader, Reto Fiechter

Bei einem Spaziergang im Wald fällt ihm die Stelle auf. Das Licht, das Moos, die Bäume – Thierry Bader weiss sofort: Hier will, nein, hier muss er einmal fotografieren. Auf Instagram sucht er nach Inspiration. Bald konkretisiert sich in seiner Vorstellung das Sujet: Ein Porträtshooting im Wald, die Farbe der Bäume, das sanft beige Outfit eines Models, dazu Rauch, Nebel, ein Element, welches «perfekt zum Märchenhaften eines Walds» passt, wie Bader sagt. Und so zieht Thierry Bader mit seiner Kollegin Jenny Steiner im Spätherbst in den Wald, begleitet vom spirit im Rahmen der neuen Rubrik «Abschalten mit», welche die Spieler des SC Bern, nomen est omen, beim Abschalten fernab der Eishalle in Szene setzt.

Eishockeyprofi oder Grafiker

Thierry Bader steht in seiner dritten Saison beim SCB. Er stammt aus einer Eishockeyfamilie. Vater Roger Bader ist seit der Saison 2016/17 als Nationaltrainer in Österreich tätig. Er nahm seinen Sohn früh mit aufs Eis – bereits mit zweieinhalb Jahren stand Thierry auf den Schlittschuhen. Bald kam er zum Eishockey, zuhause im Keller wurde ein Schussraum eingerichtet, Vater Roger widmete sich jeweils am Abend Thierrys Technik. Die Nachwuchszeit verbrachte Thierry Bader in Uzwil und Kloten, erste Erfahrungen auf höchster Stufe sammelte er ebenfalls bei den Klotenern. Nach dem Abstieg verliess er das Zürcher Unterland in Richtung Davos. Seit 2020 spielt und lebt der 25-Jährige in Bern. Hätte es als Eishockeyprofi nicht geklappt, wäre die Alternative für Thierry Bader klar gewesen: «Ich wollte im Bereich Grafiker/Polygraf arbeiten.» Bader ist kreativ veranlagt, und so erstaunt es nicht, kam er vor einigen Jahren mit der Fotografie in Berührung. Er besuchte seinen Vater in Wien, nahm die Kamera eines Kollegen mit und versuchte sich im Wiener Zoo an ein paar Tiersujets. Die Begeisterung war entfacht. «Es hat mir extrem Spass gemacht. Die Resultate zeigte ich meinem Kollegen, der viel Erfahrung im Bereich Bild und Fotografie hat. Er meinte, ich hätte Potenzial. Diese Einschätzung hat mich angespornt, weshalb ich mir zum Geburtstag eine Kamera wünschte.»

Die Resultate zeigte ich meinem Kollegen, der viel Erfahrung im Bereich Bild und Fotografie hat. Er meinte, ich hätte Potenzial. Diese Einschätzung hat mich angespornt, weshalb ich mir zum Geburtstag eine Kamera wünschte.

Thierry Bader über seine Lieblingsbilder

«Ich bin ein grosser Fan von Raubkatzen. Dieses Bild eines Tigers ist eines meiner ersten überhaupt. Es entstand im Wiener Zoo, als ich erstmals mit einer Kamera unterwegs war. Ich habe sofort gespürt, wie viel Spass ich am Fotografieren dieses Tigers hatte.»

«Das Sujet mit der Zeitung ist spontan entstanden. Ich liess mich von einem amerikanischen Fotografen inspirieren und dachte: Das muss ich nachmachen. Ein Kollege half mir dabei. Die angebrannte Zeitung, die unscharfen Flammen, die Schärfe auf dem Gesicht, das lodernde Feuer, im Hintergrund der Wald: Die ganze Komposition gefällt mir ausgezeichnet.»

«Ich fotografiere häufig und gerne Autos. Diesen Wagen finde ich megacool. Wir haben in einem Wald einen entsprechenden Spot gefunden. Die Rauchgranate im Hintergrund, das Licht, welches sanft durch die Bäume scheint: Die gesamte Stimmung finde ich toll.»

Bader ist in der Fotografie gewissermassen ein Autodidakt: Via Youtube und Buchlektüre lernte er die Basics, orientierte sich am Motto: inspirieren lassen – und danach selbst versuchen. Mittlerweile unterhält er einen eigenen Instagram-Kanal (@tb.grafie) und sagt: «Fotografieren hat sich zu meiner zweiten Leidenschaft neben dem Eishockey entwickelt.»

Viele Bilder entstehen spontan

Bader fotografiert so ziemlich alles: Landschaften und Street-Art, Lifestyle, Porträts, bei Tag und bei Nacht, mit mehr und weniger Licht, von der Pfütze bis zum See. «Fotografieren bedeutet für mich Abschalten und der Kreativität freien Lauf lassen», sagt der Stürmer. Er ist gerne in der Natur, aber auch in Städten unterwegs. Die freien Tage während der Nationalmannschaftspause etwa verbrachte er in London. Viele Bilder entstehen intuitiv. Er legt auch mal während einer Autofahrt einen spontanen Zwischenhalt ein, steigt aus dem Auto. Ist die Kamera nicht dabei, genügt das iPhone. Auf den Social-

GUTES SPIEL MIT SC BERN GUTER STIL MIT PKZ

Media-Kanälen folgt Bader vielen Fotografinnen und Fotografen, sammelt Eindrücke und Ideen. «Kreativ sein kann auch bedeuten, einzig die Perspektive zu wechseln, beispielsweise nicht nur im Stehen zu fotografieren – und mit der Schärfe zu spielen.» Er zieht eine Parallele zum Eishockey: «Du kannst so hart trainieren, wie du willst, hast aber keine Garantie, zu den Besten zu gehören. Ebenso ist es im Fotografieren so, dass du zig Kurse absolvieren kannst, diese dich aber trotzdem nicht zu einem hervorragenden Fotografen werden lassen. Ausbildung ist wichtig, aber ohne Talent wird es schwierig.»

Die Hochzeit seiner Schwester

Innerhalb der Mannschaft ist das Hobby des Stürmers mit der Nummer 79 kein grosses Thema. «Die wenigsten wissen davon. » Mit Verteidiger Colin Gerber und dessen Drohne etwa war Bader auch schon unterwegs – auf der Suche nach einem speziellen Bild. Bader kennt seinen Anspruch, aber auch seine Grenzen. So riet er seiner Schwester, als sie ihn für das Fotografieren ihrer Hochzeit anfragte: «Nimm doch einen Profi. Eine Hochzeit ist etwas Einmaliges, ich weiss nicht, ob ich diesem Moment mit meinen Bildern gerecht würde. » Am Ende hat Thierry Bader die Bilder dann doch gemacht. Und er könnte sich vorstellen, künftig häufiger Aufträge zu übernehmen. «Aber die Priorität ist und bleibt beim Eishockey – zumindest für die nächsten acht bis zehn Jahre.»

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