Das SCB-MAGAZIN
SPIRIT
Februar 2013 / CHF 5.– / EURO 4.–
Jaroslav Bednar Der tschechische Stürmer hat sich beim SCB bestens eingelebt und verspricht: «Ich bin sehr, sehr hungrig.» SEITE 15
Sven Leuenberger Zuerst die Konzentration, dann die Emotionen – ein Matchtag mit dem Sportchef, der die Spiele intensiv mitlebt. SEITE 16
«Wir dürfen nicht bequem werden» Byron Ritchie spricht über die Playoffs, seine Ziele, seine Karriere und erklärt, weshalb er nicht mehr ein «bad guy» ist.
Auf den Bärendurst. FELDSCHLÖSSCHEN VERBINDET
Inhalt / Editorial
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Der Countdown läuft
36 Der Schuss- und der Blickwinkel
Die Zuschauer schütteln auf den Tribünen oft den Kopf, wenn ein Spieler das Tor nicht trifft. Doch sie sehen die Situation aus einer anderen Perspektive als die Spieler. Das kann die Beurteilung verfälschen, wie ein spezielles Foto shooting eindrücklich aufzeigt.
Als ich diese Zeilen geschrieben habe, waren in der Qualifikation noch sieben Runden zu spielen. Der gute 2. Platz lässt uns in Ruhe die Playoffs vor bereiten, obschon uns in der Verteidigung diverse Spieler verletzungsbedingt fehlen. Es hat sich bei uns im Verlauf dieser Saison personell auch sonst einiges bewegt: zuerst die Zuzüge der drei NHLSpieler Mark Streit, Roman Josi und John Tavares, dann der Abgang von Nicklas Danielsson, anfangs Januar das Ende des Lockouts, kurz darauf der Zuzug Jaroslav Bednars und schliesslich noch die Verpflichtung von Petr Sykora... Nach den zahlrei chen Wechseln steht unser Team nun für die rest lichen Qualifikationsrundenspiele und die Playoffs. Sowohl in der Rangliste als auch bei den geschos senen und erhaltenen Toren sowie in den Special Teams sind wir ganz vorne dabei. Unser Team macht wirklich Freude! Herausragend natürlich auch der Rekord von Marco Bührer, welcher wäh rend 269 Minuten und 9 Sekunden ohne Gegentor blieb. Ein Rekord für Marco Bührer und ein Riesen kompliment an das ganze Team!
43 2. Fanturnier am 15. Januar
Rund 300 Fans wollten bei der zweiten Austragung des Fanturniers dabei sein. Für 48 Anhängerinnen und Anhänger ging der Wunsch in Erfüllung, und so konnten sie gemeinsam mit den Stars spielen und sie hautnah kennen lernen. 5 Martin Plüss, Marco Bührer, Martin Höhener und die treusten Fans 8 Augenblick 10 Grosses Interview mit Byron Ritchie 15 Jaroslav Bednar – das ist der neue Stürmer 16 So erlebt Sportchef Sven Leuenberger ein Heimspiel 24 Poster von Ryan Gardner 30 Merchandising 33 Küres Talk: Der ängelibeck befragt Alain Berger 41 9. AXA Future Cup 46 Kolumne von Büne Huber
Das Zuschaueraufkommen war in dieser Saison sogar noch besser als in den vergangenen Jahren. Wir werden bereits am Ende der Qualifikation erst mals die Grenze von durchschnittlich 16 000 Zu schauern überschritten haben – und das deutlich. Ein Wert, den wir bisher jeweils «erst» im Laufe der Playoffs übertroffen haben. Die bei uns und bei den anderen Teams engagierten NHL-Spieler hatten sicherlich ihren Einfluss, aber auch die spannende Saison, die attraktive Spielweise und der Spielplan haben ihren Beitrag zu dieser erfreulichen Entwicklung geleistet. Somit werden wir auch in dieser Saison wiederum unangefochten die euro
päische Nr. 1 in Sachen Zuschauerzahlen sein! Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei unserem Publikum, welches die Spiele in der PostFinanceArena Runde für Runde zu einem Erlebnis macht. Ebenso beeindruckend war, dass wir den gemein sam mit der BLS organisierten Fanzug zum Aus wärtsspiel nach Ambrì vom 26. Januar bereits ausverkauft hatten, bevor wir mit der Werbung dafür richtig begonnen hatten. Dies alles sind klare Signale und Bestätigungen: Der SCB lebt und geht unter die Haut, 24/7! Im Merchandising sind wir zufrieden, dass wir nun vor dem Stadion einen begehbaren Shop haben, was unseren Fans ein angenehmes «Lädele» ermöglicht. Der Shop soll in Zukunft noch mehr zu einem Treffpunkt für alle SCB-Fans werden. Ich wünsche uns allen einen guten Qualifikations abschluss, einen erfolgreichen Playoffstart und eine möglichst lange und erfolgreiche Saison! Rolf Bachmann
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50 und mehr Jahre SCB… In spirit 1 dieser Saison hatten wir Anhänger, die dem SCB seit 50 oder mehr Jahren die Treue halten, gebeten sich zu melden. Am 7. Dezember 2012 war es dann soweit: Der SCB lud seine treuesten Zuschauer anlässlich des Heimspiels gegen den HC Ambrì-Piotta zu einem besonderen Abend ein. Zehn Abonnenten, die seit 50 und mehr Jahren eine Saisonkarte beim SCB bezogen haben, wurden von Marc Weber, Geschäftsführer SCB Future, begrüsst und in der Casa Buitoni zum Essen eingeladen. In der zweiten Pause des Spiels wurden die Langzeit-Abonnenten dann auf dem Eis geehrt und erhielten von COO Rolf Bachmann und Sportchef Sven Leuenberger als Dank für ihre Treue ein Saisonabonnement für die Saison 2013/14 geschenkt. l
Plüss bleibt bis 2015 2008 war Martin Plüss vom schwedischen Club Frölunda zum SCB gekommen – und der 35-jährige Captain bleibt dem SCB bis zum Ende der Saison 2014/15 erhalten. Der 218-fache Nationalspieler hatte schon seit längerer Zeit betont, dass er gerne in Bern bleiben würde, und auch für den SCB war klar, dass man den Führungsspieler gerne auch in Zukunft in seinen Reihen haben möchte. Mitte Januar wurde nun der neue Zweijahres vertrag unterschrieben. l
Martin Höhener: «Ich Brauche ein Wunder» Verteidiger Martin Höhener hat eine harte Saison hinter sich. Nach der Ankunft der Lockout-Spieler wurde er zum HC Ambrì-Piotta ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Dort erlitt er zuerst eine Gehirnerschütterung und musste pausieren. Am 23. Dezember im Spiel gegen Biel zog er sich dann einen Wadenbeinbruch und einen Bänderriss zu und musste an Weihnachten operiert werden. Bis Ende Februar sei sein Bein noch im Gips, aber es gehe ihm grundsätzlich gut, sagt er. Doch mit einem Comeback noch in dieser Saison rechnet er nicht: «Wenn man das Bein während zwei Monaten in Gips hat, gibt es ein grosses muskuläres Defizit. Ich brauche ein Wunder, um in dieser Saison nochmals spielen zu können», sagt der 32-Jährige. l
Impressum spirit Nr. 3, Februar 2013 Erscheint 4 x jährlich Herausgeber SCB Eishockey AG Mingerstrasse 12 B 3014 Bern Tel. 031 336 80 80 www.scb.ch
Verlag, Layout, Redaktion und Anzeigenakquisition: IMS SPORT AG Gartenstadtstrasse 17 3098 Köniz Tel. 031 978 20 20 www.ims-sport.ch Verlagsleiter: Michael Dähler Anzeigenakquisition: Sven Zbinden, Michael Dähler IMS SPORT AG
Produktionsleitung: Michel Bongard IMS SPORT AG Redaktion: Christian Dick (dk) Andy Maschek (am) Matthias Müller (mm) Michael Müller (mmü) Verlags-/Inseratekoordination: Björn Siegenthaler
Layout/Litho: Reto Fiechter, Ralf Küffer, Christine Boschung Fotos: Pius Koller, Daniel Wenger, Thomas Hiller, Herbert Lehmann, Christian Pfander/freshfocus.ch Druck: Stämpfli Publikationen AG Wölflistrasse 1, Postfach 8326 3001 Bern
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Marco Bührer bricht Rekord Marco Bührer steht mittlerweile in seiner 12. Saison als Torhüter des SCB und zeigt unglaublich konstante Leistungen. Bis zum 28. Januar 2013 hat er für den SCB 651 Spiele (total 721 in der NL A) absolviert und dabei 79 Shutouts mit dem SCB (total 82) erzielt. Diese Zahlen sind beeindruckend, noch imposanter ist aber der Rekord, den der 33-jährige Zürcher zuletzt aufgestellt hat. Er blieb während 269:09 Minuten unbezwungen und löste Cristobal Huet als Rekordhalter ab. Dieser war vor 14 Jahren im Dress des HC Lugano um 20:59 Minuten weniger lang ungeschlagen geblieben. «Rekorde sind wirklich schön, aber sie werden an einem Mann festgemacht», sagt Bührer und hebt hervor, dass der Erfolg von der ganzen Team leistung abhängig sei und er seit Jahren eine tolle Mannschaft vor sich habe. l
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© 2013 McDonald’s Corporation
Ausgerechnet an jenem Sonntag, als das Ende des NHL-Lockouts bekannt wurde, fand im McDonald’s Restaurant in Zollikofen ein Autogramm-Nachmittag mit der ersten Mannschaft statt. Das im August 2012 wegen eines defekten Tumblers von einem Brand zerstörte McDonald’s Restaurant präsentierte sich neu mit einem McCafé. Der Ansturm der Fans war gross. Deutlich über 500 kamen, um sich Autogrammkarten und verschiedenste Utensilien unterschreiben zu lassen. Am meisten gefragt war John Tavares, der sich freundlich und professionell die Finger wundschrieb, bevor er sich umgehend ans Kofferpacken machte.
Byron Ritchie
«Wir wissen, wie wir sp PostFinance Top Scorer Byron Ritchie ist nicht nur der Motor des SCB-Spiels, sondern auch abgeklärt wie kaum ein anderer. Das war nicht immer so. Im Interview spricht der 35-jährige Kanadier über die Lockout-Phase, die Ausgangslage für die Playoffs, die Bedeutung seiner Familie und seine «ewige» Liebe zum Eishockey. Man sieht dich auf dem Eis nie lachen. Warum? (lächelt verschmitzt) Ist das wirklich so? Ja. Nun, ich brauche viel Zeit für die mentale Vorbereitung und bin dann sehr konzentriert auf das Spiel. Wenn ich auf dem Eis bin, befinde ich mich in einer anderen Welt und habe nichts anderes als das Spiel im Kopf. Während deiner Karriere in Nordamerika warst du auch ein «bad guy». Inzwischen wirkst du selbst in emotional brenzligen Situationen stets sehr cool. Ist dieser Wandel Folge von Traineranweisungen oder von mentalem Training? Weder noch. In meiner Juniorenzeit hatte ich pro Saison etwa zehn Schlägereien. Das war die Folge der Intensität und der Emotio nen. Als ich dann in die NHL kam, spielte ich jeweils in der 3. oder 4. Linie. Meine Auf gabe war es, Energie und Körperspiel aufs Eis zu bringen. Ich hatte in Nordamerika nie die Chance, eine spielerisch offensive Rolle zu übernehmen. Aber jetzt und hier lohnt es sich nicht, den bösen Buben zu spielen. Ich habe gelernt, mich besser zu kontrollieren – allerdings ohne Hilfe von einem Mental coach. Ich lasse meine Emotionen nicht mehr an andern aus. Wenn schon, rege ich mich über mich selbst auf. Ich bin sehr kritisch mit mir. Neben dem Eis bist du aber viel weniger ernst und immer für Scherze zu haben... Ja, ich bin ein sehr glücklicher Mensch, der gerne Spass hat. Mein Leben ist gut mit einer gesunden und glücklichen Familie. Dafür bin ich sehr dankbar.
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pielen müssen» Gibt es keinen Schatten, nichts, was du bereust? Oh, natürlich gibt es Schatten. Zum Beispiel Spiel 7 des letztjährigen Playoff-Finals. Und ich bereue, nicht nochmals alles versucht zu haben, um in die NHL zurückzukehren. Das hätte ich beispielsweise 2009 nach meiner Zeit in Genf tun sollen. Zuvor hatte ich kein gutes Jahr in Vancouver gehabt. Aber dann hatten meine Frau Maria und ich bereits einen Sohn, die Tochter war unterwegs… Vielleicht fehlte damals die letzte Energie, um den Schritt nochmals zu wagen. Ich kam dann in die KHL, hatte dort aber Verletzungs pech und kam nur gerade in 12 Partien zum Einsatz. Mit einer jungen Familie in Russland, das war vermutlich keine einfache Zeit, zumal du kaum spielen konntest. Für mich war es kein Problem, für meine Frau war es aber schon ein bisschen schwierig. Du hast das Spiel 7 des Finals 2012 erwähnt, als der SCB gegen die ZSC Lions 2,5 Sekunden vor Schluss das entscheidende Gegentor zum 1:2 erhielt. Leidest du noch immer unter dieser Niederlage oder ist sie inzwischen verarbeitet? Sie ist weitgehend verarbeitet. Ich denke nicht mehr oft daran, aber wenn, dann ist das Leiden noch da. Der bittere Geschmack lässt sich nur mit einem Meistertitel auslöschen. Du hast in den letzten sechs Jahren in der NHL, der KHL, in Schweden und in der Schweiz, also in vier verschiedenen Ligen gespielt. Welche Spielweise sagt dir am meisten zu? Das kann ich so nicht beantworten. Ich bin in Kanada aufgewachsen. Für einen Kanadier gibt es nur den Traum NHL, nichts anderes. Aber die KHL ist sehr gut und kommt der NHL nahe. Ich hätte dort sehr gerne die ganze Saison gespielt. In Schweden stehen Taktik
und physisches Spiel im Vordergrund, in der Schweiz sind Tempo und läufe rische Fähigkeiten gefragt. Mir gefällt beides und ich fühle mich in Bern und beim SCB sehr wohl. Wie beurteilst du den bisherigen Saisonverlauf des SCB? Zu Beginn hatten wir noch einen Hangover aus der letzten Saison. Wir dachten wohl, es sei einfach, wieder vorne dabei zu sein und waren etwas zu locker. Dann kam der Lock out, das war eine Umstellung für alle. Wir mussten uns neu finden. Aber als es dann zusammenpasste, wurde es sehr gut. Als der Lockout zu Ende war, kam die nächste Umstellung. Aber wir haben versucht, die Abgänge mit einfachem, defensivem Spiel zu
kompensieren. Und ich finde, das Team hat diese Aufgabe sehr gut gelöst. Gab es Schlüsselmomente auf dem Weg zum Erfolg? Es war – wie erwähnt – eher ein Prozess als ein Schlüsselmoment. Die drei NHL-Spieler mussten ihr Spiel suchen, und wir mussten uns anpassen. Wie beurteilst du die Saison aus deiner persönlichen Sicht? Sie ist okay. Am Anfang, schon in der Vor bereitung fühlte ich mich gut und war in Form. Später lief es nur noch sosolala. Mit John Tavares an der Seite ging es dann wieder bes ser. John Tavares ist einer der besten Stürmer der Welt, er macht auf dem Eis viel allein, zum
Byron Ritchie
Byron Ritchie Geburtstag: 24. April 1977 Position: Stürmer Beim SCB seit: 2011 Vertrag bis: 2015 Statistik beim SCB (Stand 25. Januar) 2011/12: 64 Spiele, 24 Tore, 33 Assists, 57 Punkte 2012/13: 39 Spiele, 18 Tore, 27 Assists, 45 Punkte PostFinance Top Scorer des SCB: 2012 und 2013
Sohn zu oder sehe die Spiele der New York Islanders am Fernsehen. Eishockey ist einfach in meinem Blut. Das lässt die Vermutung zu, dass Eis hockey nach deiner Aktivkarriere eine Rolle spielen wird. Zuerst einmal möchte ich noch lange spielen. Vielleicht werde ich nachher Coach, aber darüber habe ich mir noch keine ernsthaften Gedanken gemacht. In irgendeiner Form werde ich wahrscheinlich beim Eishockey bleiben.
Teil unglaubliche Dinge. Ich spielte als sein Assistent. Nach seinem Abgang habe ich dann selbst wieder mehr Initiative ergriffen. Als PostFinance Top Scorer und mit einer beeindruckenden Plus/Minus-Bilanz von +24 (Anm. Red.: Stand 25. Januar) könnte man auch sagen: Du spielst eine perfekte Saison. Blödsinn. Man spielt nie perfekt, man kann es immer noch besser machen. Du hast das Zusammenspiel mit John Tavares schon angesprochen. Gab es konkrete Dinge, die du von ihm gelernt hast oder die er von dir lernen konnte? Wir sind uns neben dem Eis sehr ähnlich. Wir achten extrem auf Fitness und haben viel miteinander gesprochen. Ich bewundere ihn sehr. Man muss sich vorstellen, dass er gera de mal 22 Jahre alt ist und Dinge tut, über die man nur «Wow» sagen kann. Er will der Beste sein und ist eine grossartige Persönlichkeit. In der Schweiz weiss man nicht, welche
Intensität er schon hinter sich hat. Er steht, im Rampenlicht, seit er 14 Jahre alt ist. Welcher Lockout-Spieler hat dich ausser jenen, die beim SCB waren, am meisten beeindruckt? Keine Frage, Henrik Zetterberg. Weshalb? Er ist nicht der Grösste, nicht der Schnellste und nicht der Stärkste. Aber er macht alles, was er tut, auf unglaublich hohem Niveau. Ich erinnere mich an ein Spiel gegen Zug, als wir in Überzahl waren. Henrik Zetterberg war dabei länger im Scheibenbesitz als wir und er kontrollierte das Geschehen. Er hat mich wirklich sehr beeindruckt. Du bist 35 Jahre alt und hast über 900 Spiele in professionellen Ligen hinter dir. Was treibt dich noch an? Ich liebe dieses Spiel. Ich liebe es seit meiner Kindheit. Es gehört zu mir. Wenn ich nicht trainiere oder spiele, schaue ich meinem
Die Playoffs kommen. Wie siehst du die Ausgangslage im Vergleich zur vergangenen Saison? Letztes Jahr hatten wir im Januar arg damit zu tun, unser eigenes Spiel zu finden. Und wir standen nicht gut in der Tabelle. Jetzt ist es anders. Wir liegen gut im Rennen und wissen, wie wir spielen müssen. Aber wir dürfen nicht bequem werden und denken, es funktioniere dann in den Playoffs wie von selbst. Wen stufst du in den Playoffs als stärkste Gegner ein? In den Playoffs ist vieles möglich. Die kleins ten Fehler können entscheidend sein. Des halb sind alle Gegner gefährlich. Aber beson ders Davos. Die Bündner befinden sich in starkem Aufwärtstrend und sie kennen die Wege zu Playoff-Erfolgen besser als die meisten andern. In welchen Bereichen muss sich der SCB in den Playoffs gegenüber dem Vorjahr verbessern? Das letzte Jahr hat gezeigt, wie schmal der Grat ist. Wir haben im Viertel- und Halbfinal
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sehr gut gespielt und hatten auch die ZSC Lions am Seil. Im fünften Spiel haben wir es dann trotz Überlegenheit nicht geschafft, die Entscheidung herbeizuführen. Damit fand der ZSC zu neuem Leben...
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Etwas ganz anderes: Woher kommt deine Sympathie für Manchester United? (lacht) Ich war schon als Kind ein Fussball-Fan und habe 1986 als Neun jähriger praktisch alle Spiele der WM in Mexiko am Fernsehen gesehen. Manchester United war in Kanada die bekannteste Mannschaft. Ich hätte mich auch für Liverpool entscheiden können, aber dann hätte ich weniger glückliche Momente erlebt. War es für dich auch ein Thema, Fussballer zu werden? Nein, ich habe zwar gerne und viel Fussball gespielt, aber Eishockey stand immer vor dem Fussball. Du hast zwei Kinder. Inwiefern hat das Familienleben deine Eishockeykarriere beeinflusst? Das Familienleben relativiert alles. Als ich jung und Single war, ging es für mich in jedem Eishockeyspiel um Leben und Tod. Eine Niederlage bedeutete für mich das Ende der Welt. Jetzt stehen Gesundheit und Glück der Familie über allem, und im April kommt unser drittes Kind. Und dann ein viertes, fünftes und sechstes…? (lacht herzhaft) Nein, nein. Ein viertes hätte ich gerne noch, aber dazu habe ich nichts zu sagen. Der ehemalige SCB-Spieler Andreas Johansson ist dein Schwager. Was macht er und stehst du regelmässig in Kontakt mit ihm? Andreas ist Assistenzcoach bei Färjestad und hat das Ziel, Headcoach in Schweden zu werden. Wir stehen viel in Kontakt und besuchen uns auch. Sein Sohn Wilson ist übrigens in Bern geboren. Und meine Frau Maria habe ich 2004 kennengelernt, als ich während des NHL-Lockouts erstmals in Schwe den spielte. Andreas kannte ich damals allerdings noch nicht. (dk) l
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Jaroslav Bednar
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Nur den Moment im Blickfeld
Seit dem 8. Januar steht Jaroslav Bednar in Diensten des SCB. Der 36-jährige Tscheche hat sich bereits bestens im Team eingelebt und sieht den Playoffs mit grosser Zuversicht entgegen.
Dass er beim SCB zu gesagt hat, schreibt Jaroslav Bednar einzig und allein Sportchef Sven Leuenberger zu. «Er hat schnell und klar grosses Interesse an mir gezeigt. Die Verhandlungen liefen zügig und sehr professionell. Was ich seither erlebt habe, bestätigt meinen ersten Eindruck Tag für Tag», sagt Jaroslav Bednar, der sich in der neuen Umgebung und in seinem neuen Team sichtlich wohl fühlt. Als er in Basel die Grenze in die Schweiz überquert habe, sei er vom SCB informiert worden, dass alles für ihn bereit sei. «Und meine Ankunft war dann wirklich perfekt vorbereitet.» Der SCB sei tatsächlich eine sehr professionelle Organisation und – das spricht Jaroslav Bednar unge fragt im gleichen Atemzug an – ein Titelkandidat. «Diese Mann schaft ist angefangen bei Marco Bührer defensiv so stark und hat offensiv so viele Qualitäten, da stimmt die Balance. Das ist eine Basis, die mich im Hinblick auf die Playoffs sehr zuversichtlich stimmt. Dort müssen wir dann einfach noch näher zusammenrücken, so wie das in den Playoffs immer nötig ist», sagt der feine Techniker. Und dann fügt er noch etwas an: «Als ich 2010 zum HC Davos gekommen bin, hatte ich sofort den Eindruck, dass ich zu einem Team gekommen bin, das
meisterliche Qualitäten besitzt. Beim SCB hatte ich sofort das gleiche Gefühl.» Jaroslav Bednar will das Seinige zum Erfolg beitragen, und ein bisschen mehr dazu. Man kennt ihn in erster Linie als eiskalten Scorer und brillanten Passgeber. «Es ist klar, dass ich in diesem Bereich helfen will. Wenn ich beispielsweise mit Byron Ritchie und dem aussergewöhnlich talentierten Joël Vermin zusammenspiele, geht es sehr darum, diese starken Spieler in Position zu bringen.» Aber dem Offensivkünstler ist das nicht genug. «Ich weiss, dass die Defensivarbeit nicht un bedingt als meine Spezialität gilt. Aber ich werde alles tun, um dem Team auch in diesem Bereich zu helfen.» «Sehr hungrig» Jaroslav Bednar spricht mit einem Enthusias mus, der eher zu einem 20-Jährigen als zu einem Routinier seiner Gattung passen wür de. Aber die Zeit in Lugano hat bei ihm neue Motivation geweckt. «Ich habe Ende Novem ber entschieden, Lugano zu verlassen. Denn es hat für einen 36-Jährigen keinen Sinn, auf der Tribüne zu sitzen. Ich bin dann zu meinem Stammclub Slavia Prag zurückgekehrt, um Spielpraxis zu erhalten und mich für ein weiteres Engagement in der Schweiz emp fehlen zu können. Dann hat Sven Leuenber ger angerufen. Jetzt bin ich sehr, sehr hung rig.» So hungrig, dass ihn die weitere Zukunft nach dem Ende der Saison nicht interessiert. «Ich verschwende nicht einen Gedanken daran. Mich interessiert nur der Moment, das Jetzt mit dem Team. Und die Playoffs. Wenn ich gut spiele, wird sich der Rest danach von alleine ergeben.» (dk) l
Sven Leuenberger
«Ich lebe in meiner eigenen Welt mit» Als Spieler gehörte Sven Leuenberger zur raren Sorte jener Schweizer Verteidiger, die nicht nur viel Vista besassen, sondern auch das nötige technische Rüstzeug, um die Gabe grosser Übersicht auch umzusetzen. Und er war kaum aus der Ruhe zu bringen. Seine Leidenschaft für das Spiel hat er als Sportchef bewahrt. Aber der Augenschein während eines Matchtags mit Sven Leuenberger lässt vermuten, sein Puls schlage weit über dem Spielfeld noch höher als früher auf dem Eis.
Am Vormittag ist es noch ein Tag wie eigentlich jeder andere. Sven Leuenberger sitzt in seinem Büro auf der SCB-Geschäftsstelle und erledigt die anfallenden Arbeiten. Dieser Dienstag habe ganz normal begonnen, sagt der Ostschweizer. Auch wenn er erst um Mitternacht nach Hause kommen wird, ist er nicht später als üblich zur Arbeit in der PostFinance-Arena erschienen. «Ich checke
jeweils zuerst die Mails und schaue, was im Welt-Hockey passiert ist.» Zu Zeiten des Lockouts stand da speziell die Entwicklung in Nordamerika im Vordergrund, aber auch die Meisterschaften in Schweden und Finnland oder die KHL verfolgt Sven Leuenberger regelmässig. In diesen Momenten ist Sven Leuenberger noch ruhig und locker, so wie er generell
wahrgenommen wird. Er gleist seinen Tag auf und wechselt dann von seinem Büro in die Katakomben der PostFinance-Arena und besucht das Training. «Da spreche ich mit den Leuten vom Staff und erkundige mich, ob irgendwo irgendetwas anfällt, beispielsweise in den Bereichen Massage, Physiotherapie oder auch beim Material. In dieser Saison war alles ein wenig speziell, denn durch den
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Um 18 Uhr spricht Sven Leuenberger in der Energie Lounge zu den Gästen der SCB-Vermarktungsagentur IMS Sport AG.
Am Nachmittag arbeitet Sven Leuenberger in seinem Büro und versucht, sich so vom bevorstehenden Spiel abzulenken.
Der Sportchef im Gespräch mit Cheftrainer Antti Törmänen, der ab und zu auch als «Blitzableiter» her halten muss.
Lockout und seine Folgen wie zum Beispiel die Verlängerung der Versicherungen von unseren NHL-Spielern wurde der Aufwand generell grösser.» Aus diesem Grund sei er bisher eher weniger als üblich als Zuschauer an den Trainings präsent gewesen, «aber wenn es der Mannschaft gut läuft, spielt das auch weniger eine Rolle, als wenn der Wurm drin ist». Mittagessen mit den Trainern Ein Fixpunkt an den Spieltagen des SCB ist das gemeinsame Mittagessen der Mannschaft in der Arena. Der Sportchef ist – wenn irgendwie möglich – dabei und sitzt mit den Trainern am Tisch. Im Zentrum steht da jeweils das folgende Spiel. Leuenberger
e rkundigt sich danach, wie die Trainercrew die Mannschaft vorbereitet. «Oder dann habe ich vielleicht etwas in einer Zeitung auf geschnappt und kann eine Extra-Motivation beisteuern, denn es ist für einen Trainer nicht immer einfach, einen Punkt zu finden, mit dem er den kommenden Match lancieren kann.» Themen könnten dabei beispielsweise die Schiedsrichter des Abends, das Poweroder Boxplay sein. Diese Begebenheiten zeigen, dass Sven Leuenberger sehr nahe bei den Trainern und der Mannschaft ist. Doch er stellt klar: «Wenn es um ein Spiel geht, bin ich bei den Entscheidungen nicht dabei. Meine Aufgabe ist es, möglichst ideale Bedingungen zu schaffen.» Er gehe davon aus, dass er als Trainer auch
froh wäre, wenn ihn jemand so unterstützen und auch mitarbeiten würde. «Was die Trainer schlussendlich daraus machen, ist aber ihre Sache. Ob sie meine Informationen in der Garderobe weitergeben, ist mir egal. Aber sowohl Antti Törmänen als auch mein Bruder Lars und ich lesen Zeitungen. Wir spüren alle etwas. Je besser unser Austausch stattfindet, desto besser kann man meiner Meinung nach auch eine Mannschaft einstellen.» Dass sein Bruder als Assistenztrainer tätig ist, hat gemäss Sven Leuenberger die Situation nicht verändert. «Die beiden früheren Trainer in meiner Zeit als Sportchef – John van Boxmeer und Larry Huras – waren sehr routiniert. Jetzt haben wir mit Antti und Lars ein Duo mit weniger Erfahrung, und dann ist man natür-
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republica
Gemeinsam besser unterwegs.
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lich etwas näher dran.» John van Boxmeer habe ihm immer gesagt, er sei so etwas wie ein Assistenztrainer oder ein Sportchef mit Assistenztrainer-Qualitäten und auch Larry Huras habe sich zu Beginn an seine Nähe gewöhnen müssen. «Ich gehe aber nie in die Mannschaftsgarderobe, um Ansprachen zu halten, auch nicht um zuzuhören, wenn der Trainer zur Mannschaft spricht. Ich bin höchstens dort, wenn ich jemandem etwas bringen muss.» Anspannung nach der Pressekonferenz Die Zeit vergeht wie im Flug, der Match rückt langsam näher und bei Sven Leuenberger macht sich erste Nervosität bemerkbar. Um sich etwas abzulenken, surft er im Internet oder bereitet eine Sitzung vor. Auf diese Weise braucht er den Kopf und kann sich nicht mit dem bevorstehenden Spiel befassen. Dies zeigt, dass auch ein so erfahrener Mann wie er nicht vor Nervosität gefeit ist. «Stehen wir in der Tabelle gut, bin ich sicherlich ruhiger. Aber etwa ab 18.30 bin ich jeweils zunehmend angespannt», gesteht er. Noch vor der Medienkonferenz eine halbe Stunde vor Spielbeginn hat der Sportchef andere Fixpunkte auf dem Programm. Um 17.30 Uhr spricht er vor den Gästen, die das Angebot «Medien insider» gebucht haben, erklärt dort die Ausgangslage für den bevorstehenden Match und gibt Hintergrund-Informationen. Eine halbe Stunde später verrät er dann in der Energie Lounge mehr oder weniger das gleiche Wissen den Gästen der SCB-Vermarktungsagentur IMS Sport AG, ehe er den Gang in die Trainer-Garderobe antritt, «um zu schauen, ob es etwas Spezielles gibt und um ein wenig zu plaudern». Anders gesagt ist es auch ein Mittel, um die Zeit bis zum ersten Bully zu verkürzen. Nach der Medienkonferenz zieht er sich dann in die Loge zurück, um den Match zu verfolgen. «Während des Spiels bin ich extrem konzentriert, spreche höchstens in der Pause mit anderen Leuten oder wenn es mal eine strittige
Den Match verfolgt Sven Leuenberger auf einem Sitzplatz vor der Loge –und ist dabei höchst konzentriert. «Ich habe es nicht gerne, wenn da jemand neben mir sitzt und Fragen stellt. Da bin ich zu fokussiert», sagt er.
Szene gibt», sagt Sven Leuenberger. «Ich habe es nicht gerne, wenn während des Spiels jemand neben mir sitzt und Fragen stellt. Da bin ich zu fokussiert. Ich lebe in meiner eigenen Welt mit.» Deshalb könne er während eines SCB-Spiels auch kein Scouting von gegnerischen Spielern be treiben, denn er erwische sich spätestens
nach fünf Minuten dabei, dass er die eigenen Spieler beobachte und kontrolliere, ob die Taktik funktioniere. «Ich fiebere sehr mit, das ist so.» Psycho-Hygiene nach dem Match Wie der weitere Abend verläuft, hängt auch ein wenig vom Spiel ab. Fix ist, dass der
Geladen in die Playoffs.
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Nach dem Spiel tauschen sich der Sportchef und die Trainer Antti Törmänen und Lars Leuenberger über das Geschehen aus – mal mit mehr, mal mit weniger Emotionen.
Sportchef nach dem Match ziemlich schnell in die Trainergarderobe geht, dort wartet, bis Antti Törmänen und Lars Leuenberger zur Mannschaft gesprochen haben und sich dann mit ihnen über das Gesehene austauscht. Nicht selten geht es dann auch äusserst intensiv zu und her. «Ich bin ein emotionaler und ehrgeiziger Typ», sagt der 127-fache Nationalspieler. «Einer meiner Fehler ist es, dass die Trainer ab und zu unter mir leiden müssen. In der Loge muss ich eher ruhig bleiben und danach bin ich manchmal zu auf brausend. Antti Törmänen ist da aber dankbar und bleibt zumindest äusserlich ruhig.» Larry Huras sei jeweils auch positiv geblieben, wogegen John van Boxmeer und er sich gemeinsam angestachelt hätten, so dass am Schluss oft alles schlecht erschien. «Aber die Zeit nach dem Match ist für mich wie PsychoHygiene», so Leuenberger. Nach dem durchzogenen Saisonstart hatte er zuletzt aber
nicht mehr viel Grund für Ärger und Sorgen, da die Mannschaft im Verlauf der Meisterschaft immer besser in Schwung kam. «Wir hatten in meinen bald sieben Jahren in dieser Position in jeder Saison eine Krise», blickt er zurück. «Mit John van Boxmeer war sie zweimal am Schluss der Saison in den PlayoffViertelfinals, das war für mich am schlimmsten. Generell ist es so: Immer wenn es dem Team schlecht geht, geht es auch mir nicht gut. Schliesslich bin ich der Verantwortliche, der die Mannschaft so zusammengestellt hat.» Als Spieler sei man «nur» für seine Leistung verantwortlich, als Sportchef für alles. «Ich denke, dass ich oft mehr leide als die Spieler.» Wann der SCB-Sportchef nach einem Match wieder «auf Normaltemperatur» läuft, hängt ebenfalls vom Spiel ab. Nach einem Sieg sei er relativ schnell relaxed, nach einer Niederlage komme es auf die Art und Weise an, wie
man verloren habe. War der Gegner einfach besser? Oder hat die eigene Mannschaft zuviel falsch gemacht? «Wenn das der Fall ist, kann mein Ehrgeiz mit mir durchgehen und ich werde stinksauer», sagt der 43-Jährige. «Da bin ich impulsiv und kann das auch in der Garderobe bei den Trainern sein. Dann sind sie meine Blitzableiter.» Dass er sich beruhigt, ist im Hinblick auf den weiteren Verlauf des Abends auch wichtig. Oftmals isst er nach einem Match gemeinsam mit den Trainern im VIP-Restaurant, wobei die Mitglieder des Sportlichen Beirats oft mit am Tisch sitzen. «Dann trinken wir noch etwas und fachsimpeln ein wenig. Manchmal führt das auch zu Diskussionen», so Leuenberger, der meistens etwa um Mitternacht wieder daheim ist und dort die Zusammenfassungen der Spiele, die aktuelle Scorerliste anschaut und damit schon die Arbeit des nächsten Tages beginnt. (am) l
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REHYDRATATION BEIM SPORT – ENERVIT G SPORT IST «OFFIZIELLES WETTKAMPFGETRÄNK DES SCB» Trinken spielt im Sport eine entscheidende Rolle. Bereits ein Flüssigkeitsverlust von 2% des Körpergewichts kann die Leistung um bis zu 10% vermindern.
Vor allem bei Sportarten, die länger als ein paar Minuten dauern und der Schweissverlust gross ist, ist es wichtig, ohne Flüssigkeitsdefizit zu starten und während dem Sport dem Körper das zurückzugeben, was durch Schweiss und Urin verloren gegangen ist. Ist beispielsweise ein Eishockeyspieler dehydriert, wird seine Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt, er verliert an Konzentration und die Sprints werden langsamer. Getränke brauchen einige Zeit, um aufgenommen zu werden. Daher ist es sinnvoll, bereits vor der Aktivität zu trinken, beim Warm-up, beim Warten auf den Wettkampfeinsatz oder auch in den Pausen. Während dem Sport gilt Müdigkeit als der wahre Gegner und Dehydrierung als das grösste Risiko. Mit einem sinnvoll zusammengesetzten Sportgetränk kann man dem entgegen wirken. Ein Sportgetränk muss in kürzester Zeit ersetzen, was durch den Schweiss verloren gegangen ist, Wasser und Elektrolyte. Somit darf es nur kurz im Magen verweilen und muss schnell absorbiert werden. Dies ist möglich, wenn ein Getränk 5% oder weniger Kohlenhydrate und nicht zu
v iele Mineralstoffe enthält. Kohlenhydrate liefern Energie, um länger leistungsfähig zu bleiben, und begünstigen die Wasseraufnahme. Natrium, der Mineralstoff, welcher im Schweiss am höchsten vertreten ist, trägt auch zur Wasseraufnahme bei. Eine ungenügende Natriumkonzentration im Blut kann zu Muskelkrämpfen, Schwächesymptomen bis zu Bewusstlosigkeit führen. Reines Wasser wird weniger schnell aufgenommen als ein Kohlenhydrat-Elektrolyt-Getränk. Enervit G Sport Getränke beinhalten den idealen Kohlenhydrat- und Mineralstoffmix für Sportler, egal welcher Intensität. Nach der Aktivität müssen die Athleten dem Körper zurückgeben, was er verbraucht hat. Kohlenhydrate um die Energiereserven aufzufüllen, Wasser und Mineralstoffe um den Wasser-/Natriumhaushalt auszugleichen und Aminosäuren um Entzündungen zu reduzieren und Muskelstrukturschäden zu reparieren. Enervit R2 erlaubt Athleten eine vollständige und schnelle Regeneration, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Körpers. Dies ist der effizienteste Weg für eine schnelle Erholung. l
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SPIRIT 33
höllisch guet!
ängelibeck, der Bärner Bio-Beck.
Kurt Sahli ist als «ängelibeck» in Bern ein bekanntes Gesicht und seit 40 Jahren eingefleischter SCB-Fan. Für spirit unterhielt sich der SCB-Partner mit Alain Berger über seine Erfahrungen in Nordamerika und die Rückkehr zum SCB.
Alain, du bist erst während der Saison vom AHL-Team Hamilton zur Mannschaft gestossen und als ehemaliger SCB-Junior trotzdem kein neues Gesicht. Wie hast du selbst deine Rückkehr erlebt? Es war ein sehr schönes Gefühl, nach etwas mehr als drei Jahren wieder als SCB-Spieler in die Garderobe zu kommen, soviele bekannte Gesichter zu sehen und wieder mit meinem Bruder Pascal in einem Team zu sein. Es freut auch mich, dich wieder in der PostFinance-Arena zu sehen. Ich habe das Gefühl, der Kern von eigenen Spielern wird immer grösser... Ja, tatsächlich. Und es ist schön zu sehen, wie sich alle weiterentwickelt haben. Mittlerweile hast du auch schon wieder einige Partien in der NL A bestritten. War das eine grosse Umstellung für dich? Es war sicherlich nicht ganz einfach. Die Mannschaft hatte schon die ganze Vorbe reitung und etwas mehr als die Hälfte der Regular Season bestritten. Ich musste mich einfügen und quasi einen Rückstand in der Systemprogrammierung wettmachen. Ausserdem war da auch noch die Umstellung von den kleineren auf die grösseren Eisfelder. Gut, dass du das ansprichst. Ich höre das nämlich immer wieder und kann es mir
trotzdem nicht richtig vorstellen. Macht das denn wirklich so viel aus? Ja, das habe ich jetzt erfahren. Die Eisfläche in Nordamerika ist zwar einen Meter länger, aber vier Meter weniger breit. Ausserdem ist die Mittelzone kürzer. Das verändert das Spiel und folglich auch die Gewohnheiten, was dazu führt, dass man auf der grösseren Eisfläche schnell falsch positioniert ist. Ausserdem musste ich wieder lernen, den Platz auf den Seiten besser zu nutzen. In Nordamerika sind die Spieler tendeziell grösser und schwerer. Woran liegt das? Essen die anders? (lacht) Nein, ich denke, dass das in erster Linie mit dem viel grösseren Konkurrenz kampf zu tun hat. Es gibt so viele Spieler, die das Ziel haben, nach oben zu kommen – da ist es nur logisch, dass sie schon in sehr jungen Jahren sehr zielorientiert sind. Das ist schon etwas anderes als bei uns. Warst du, als du 2009 nach Kanada in die Juniorenliga gegangen bist, überrascht, wie kompetitiv es zu und her ging? Überrascht nicht, ich habe es ja im Vorhinein schon gewusst. Aber es war trotzdem ein
wenig gewöhnungsbedürftig. Teilweise mussten bis zu fünf Spieler an einem Match auf der Tribüne Platz nehmen. Diese Ausgangslage war für mich aber zu keinem Zeitpunkt ein Problem. Du hast nach deiner Juniorenzeit einen Vertrag bei den Montréal Canadiens unterschrieben. War das der grösste Moment deiner Hockeykarriere? Ja, rückblickend wohl schon. Ich konnte danach zwei Testspiele mit den Canadiens im ausverkauften Bell-Center vor 21 000 Zuschauern bestreiten. Das war eine extreme Erfahrung. Da du im Dezember zum SCB gekommen bist, hast du die Lockout-Verstärkungen noch kennengelernt. Was macht diese Spieler aus? Wieso sind sie in der NHL und unsere Spieler in der NL A? Vielleicht haben sie einfach ein wenig mehr Biss. Wenn man sieht, wie hart sie trainieren und ausnahmslos immer alles geben – das ist schon beeindruckend. Auch wenn sie alles erreicht haben und viel Geld verdienen, arbeiten sie genauso hart, ja vielleicht sogar noch härter als zuvor. l
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spirit 35
Mérat
Für einen echten Fan mit «Bärenhunger»
Zu einem erfolgreichen SCB-Abend gehören Tore, Fans und der echte «Bärenzipfel». Seit fünf Jahren ist die Mérat & Cie AG stolzer Partner des SC Bern und liefert, mit bestem Fleisch und feinsten Würsten, die Energie für eine lautstarke Unterstützung «unseres» SCB!
Das Berner Traditionsunternehmen Mérat legt grossen Wert auf persönliche Bedienung und Betreuung, fördert regionale Produkte und arbeitet nachhaltig. Die Nähe zu Konsumenten und Partnern wird gross geschrieben. So entwickelte die Mérat & Cie AG beispielsweise den heiss geliebten «Bärenzipfel», den es neu nicht mehr nur an den Heimspielen «unseres» SCB gibt, sondern auch in verschiedenen Filialen der Migros Aare. «Ein B ärenzipfel ist der vollendete _ Genuss aus Tradition und dem Feuer vom SCB», sagt Hans Reutegger, Unter-
nehmensleiter der Mérat & Cie AG. Davon werden an einem Abend rund 2000 Stück verkauft. Sehr beliebt in der PostFinanceArena sind aber auch die Kalbsbratwürste und die berühmten Mérat-Beef Burger. Mérat ist seit fünf Jahren Fleischpartner des SCB. «Wenn sich alle gemeinsam für ein Ziel einsetzen, dann haben wir Erfolg. Das Team ist der Star. Ich bin immer wieder beeindruckt von der fantastischen Atmosphäre in der PostFinance-Arena und dem Einsatz und Kampf des Teams bis zum Schluss», so Reutegger. Ein Gourmet-Steak für den echten Fan Wer keine Lust auf Burger und Wurst hat, der findet bei der Mérat auch exklusives aus der traditionellen Schweizer Metzger-Handwerkskunst. Die renommierten Produkte aus der «Swiss Gourmet» Linie über zeugen durch hervor ragende Qualität und sind
Sinnbild für das Schweizer Genuss-Erlebnis. Für «Swiss Gourmet» Produkte von Mérat werden nur die besten Stücke von Schweizer Tieren ausgewählt. Das Angebot der Mérat in der «Gourmet»- Linie ist vielfältig: Rind, Kalb, Poulet und Kaninchen bietet das Berner Traditions unternehmen seinen Kunden an. Die Krönung dieser Linie ist das exklusive «Swiss Gourmet Grand Cru», in welchem ausgewähltes Rind-, Kalb- und Schweine-Fleisch bis zu acht Wochen am Knochen trocken gereift wird. Regional, nachhaltig, persönlich Egal ob in einem Eishockeystadion, in einer klassischen Dorfbeiz oder im prämierten Gourmet-Lokal, der Gast legt stets grössten Wert auf die Zartheit und den exklusiven Geschmack der Fleischgerichte. Seit über 60 Jahren engagiert sich Mérat, als langjäh riger Partner der Gastronomie, für einen garantierten Schweizer Fleischgenuss. Mit gut ausgebildeten Fachleuten in einem modernen Betrieb können wir Ihre Wünsche im Sortiment Fleisch, Geflügel, Wurstwaren, Fisch und Convenience erfüllen. Mérat wünscht dem SCB eine erfolgreiche Saison und möglichst bald den verdienten «Meisterburger»! l
Schusswinkel
Es kommt auf den Blickw 1
Wenn Stürmer im Abschluss das vermeintlich offene Tor nicht treffen, schütteln die Zuschauer den Kopf. Doch es ist oft anders als man meint, wie der «Fotobeweis» in drei Situationen zeigt.
Es geht nicht darum zu erklären, dass es für die Spieler schwieriger ist als es aussieht, sondern aufzuzeigen, dass sich die Situa tion im Abschluss je nach Blickwinkel völlig unterschiedlich präsentiert. Zuschau er haben stets ein anderes Bild vor Augen als die Spieler. Eine weitere Differenz im Blick winkel ergibt sich für den Spieler selbst: Die Perspektive allfälliger Schuss möglichkeiten, die sich seinen Augen bietet, entspricht nicht jener, welche sich aus der Position des Pucks auf dem Eis ergibt. Dem heutigen Profispieler ist das klar, aber in Anbetracht von Mangel an Zeit und Raum
führt er seine Aktionen aufgrund dessen, was er sieht, aus. Drei Beispiele, in denen jeweils der Über blick über die Situation, der Blickwinkel des schiessenden Spielers und die Sicht aus d er Position des Pucks fotografisch festgehalten sind, zeigen auf, welch teilweise grosse Unterschiede sich in der Perspektive er geben. Die Fotos geben die effektive Situa tion nicht hundertprozentig wieder, weil der Fotograf die Kamera weder in den Augen des Spielers noch im Puck einbauen konnte. Dennoch lassen sich Differenzen gut erkennen.
Blaue Linie. Tristan Scherwey steht an der blauen Linie und möchte einen Schuss anbringen. Zwi schen ihm, Olivier Gigon und dem Tor steht Flurin Randegger ca. vier Meter von Scher wey entfernt. Tristan Scherwey sieht Torhüter Gigon nicht, aber ein Loch in der oberen rechten Torecke. Bild 3 zeigt aus der Position des Pucks ebenfalls ein Loch auf der rechten Torseite und zudem auch ganzflächig einen schmalen offenen Streifen auf der linken Tor seite. Ob die Schussbahn des Pucks das Tref fen eines dieser beiden freien Räume erlaubt, ist jedoch eine andere Frage (siehe Linie
spirit 37
winkel an
2 3
Flugbahn des Pucks auf Bild 2). Die Chance, den Puck ins Tor zu schiessen, erscheint auf der linken Seite grรถsser, obwohl der Spieler aus seiner Sicht dort gar kein Loch sieht.
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Schusswinkel
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spirit 39
2
3 Bullykreis. Der Spieler befindet sich in Abschlussposition im Bullykreis. Flurin Randegger sieht auf Bild 2 oberhalb von Olivier Gigons Schulter einen kleinen offenen Raum in der linken hohen Torecke. Auf der rechten Seite präsentiert sich relativ viel Platz, insbesondere im oberen Bereich. Bild 3 zeigt eine völlig andere Ausgangslage. Oben rechts ist nur noch eine sehr kleine Lücke offen, links bietet sich auch nicht viel, aber deutlich mehr Platz als aus Sicht von Flurin Ran degger auf Bild 2. Randegger versuchte bei den Fotoaufnahmen trotzdem die ziemlich aus sichtslose Variante oben rechts und traf tatsächlich ins Tor.
1
2
3
Torraum. Der Angriffsspieler kommt allein vor Olivier Gigon zum Abschluss. Auf Bild 1 präsentiert sich die linke Torhälfte zu zwei D ritteln offen, aus Sicht des Spielers ist der raum etwas kleiner und aus der Position des Pucks ist die offene Fläche nochmals reduziert. (dk) l
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AXA Future Cup 2012
SPIRIT 41
«Der Ablauf hat perfekt funktioniert»
Der 9. AXA Future Cup stand in der Altjahrswoche zum zweiten Mal unter der Leitung von Daniel Krebs (Foto). Der Turnierchef zeigt sich mit dem Verlauf der Veranstaltung und mit dem neu eingeführten Modus rundum zufrieden. Daniel Krebs, der 9. AXA Future Cup ist Geschichte, sind Sie zufrieden mit dem Turnier? Ja, ich bin sehr zufrieden. Der Ablauf hat perfekt funktioniert. Es gab bei den Teams keine Unruhe und bei 98 Spielen mit einem Handbruch nur eine nennenswerte Verlet zung. B esonders am 26. Dezember hatten wir organisatorisch, vor allem bei den Garde robenübergaben von Team zu Team, mehr Schwierigkeiten erwartet. Was war im Vorfeld die grösste Heraus forderung? Das war sicher die Organisation der Teams. Auf den Stufen Bambini und Piccolos ist das recht einfach, da kommen die Teams aus der näheren und weiteren Umgebung immer wieder gerne und teilweise haben wir sogar eine Warteliste. Bei den Moskitos ist es schwieriger, weil wir nicht unbedingt Teams einladen wollen, denen wir im Verlauf der Saison sowieso schon mehrmals begegnen.
Da muss man dann manchmal auch kurz fristig Ersatzteams finden. Und was waren die kniffligsten Momente während des Turniers? Das war sicher der 27. Dezember. Alle Teams waren von unserem Partner Westside in den Aquapark eingeladen, was eine attraktive Abwechslung und Erholung für die Spieler bedeutete. Den Transport effizient und auch ökologisch sinnvoll zu organisieren, war nicht einfach. Auch dank dem Entgegenkommen einiger Gastteams, die uns ihre Busse zur Verfügung stellten, funktionierte der Ausflug in den Aquapark reibungslos. Hat sich der Turniermodus von drei Tagen im Vergleich zu jenem mit fünf Tagen als richtig erwiesen? Der Modus hat sich auf jeden Fall bewährt. In den Jahren zuvor war jeweils vor allem am 26. Dezember viel Betrieb in der PostFinanceArena. Mit dem gedrängteren Spielplan wurde
das Turnier nun auf zwei Eisfeldern gespielt und über seine ganze Dauer lebendiger. Für Familien und Freunde lohnte es sich, dabei zu sein, weil sie ihre Teams mehrmals am gleichen Tag sehen konnten. Man kann sicher einige kleine Anpassungen vornehmen. Aber – wie schon erwähnt – in den Grundzügen ist der Modus sehr gut. Wo waren die über 250 Kinder unterge bracht? Alle Teams waren im Ibis Budget Hotel zu Spezialkonditionen untergebracht. Und von unserer Sportgastro wurden sie in der Post Finance-Arena erstklassig verpflegt. Das war natürlich optimal. Haben Sie das Budget ausgeglichen gestalten können? Ja, dank der Namensgeberin AXA und di versen Inseraten im Turniermagazin. Zudem haben uns Naturalsponsoren wie Westside, Enervit, PostFinance, Camille Bloch mit Ragu sa und die Firma Krenger FGT mit Früchten enorm geholfen. Schön war auch, dass wir den Spielern Medaillen abgeben konnten. Sind Sie mit den Leistungen der SCB Teams zufrieden? Ja, unsere Teams haben sich gut geschlagen. Die Bambini standen im Final, die Piccolos wurden Fünfte und die Moskitos haben im Halbfinal gegen die Berner Auswahl ein tolles Spiel gezeigt. (dk) l
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2. SCB-Fanturnier
SPIRIT 43
Spiel und Spass mit der ersten Mannschaft
Nach dem erfolgreichen Debüt in der vergangenen Saison hat der SCB sein Fanturnier am 15. Januar zum zweiten Mal durchgeführt. Rund 300 Fans bewarben sich um eine Teilnahme. 48 Gewinnerinnen und Gewinner hatten die Möglichkeit, mit der ersten Mannschaft in die PostFinance-Arena einzulaufen. Marc Lüthi eröffnete das Turnier mit einer kurzen Begrüssung der Fans vor deren Hockey erlebnis der besonderen Art. Die Vorfreude bei den Teilnehmern war gross. «Ich habe mich mental auf den heutigen Tag vorbereitet und mich sehr darauf gefreut,», sagte Fiona Thalmann. In zwei Gruppen à drei Teams wurde das Turnier mit Spielen quer über das Eisfeld
g estartet, wobei der Spass bei den B eteiligten jederzeit im Vordergrund stand. In jedem Team standen je drei SCB-Spieler, die für eine lockere und begeisternde Stimmung in ihren Reihen sorgten. «Wenn man auf der Steh rampe ist, hat man das Gefühl, es seien Über menschen. Steht man nun direkt neben ihnen auf dem Eis, merkt man, dass es ganz nor male Menschen sind. Das Fanturnier kommt
einem vor wie ein ganz normales Training, sehr familiär», zeigte sich Teilnehmer Marc Rufer beeindruckt. Einige Fans spielten zum ersten Mal in voller Eishockey-Montur – und dies erst noch in der Post Finance-Arena. Byron Ritchie und Co. liessen auch vor leeren Rängen immer wieder ihr Können aufblitzen. Marco Bührer und Olivier Gigon versuchten sich als Feldspieler, er wiesen sich als talentierte Flügelstürmer und eröffneten ihren mitspielenden Fans wie alle SCB-Cracks so oft wie möglich die Chan ce auf einen Torerfolg. «Es ist cool, mal in der PostFinance-Arena auf dem Eis zu stehen und die Spieler hautnah zu erleben. Schön wäre es, wenn die Stehrampe dazu noch gefüllt wäre, um auch einmal diese Atmosphäre zu erleben», meinte Dominik Wyssen.
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2. SCB-Fanturnier
Entscheidung im Penaltyschiessen Die Finalspiele weckten dann zunehmend den Ehrgeiz jedes Einzelnen, das Fairplay blieb aber jederzeit zentral. So gab es auch keine Verletzungen zu beklagen. Der über das ganze Feld gespielte F inal sorgte für packen de Duelle und wurde erst im Penaltyschiessen entschieden. Team Grün besiegte Team Gelb mit 2:0, wobei sich Travis Roche und Sascha
Brandenberger (Fanclub Redline Bern) als Siegestorschützen feiern lassen durften. Beim gemeinsamen Abendessen im ArenaRestaurant nahmen sich die Spieler des SCB dann ausgiebig Zeit, um sich mit ihren Tischnachbarn zu unterhalten und selbst verständlich auch deren Autogrammwün schen nachzukommen. Stellvertretend für die 48 Fanturnier-Teilnehmer und ihre Begleit
SPIRIT 45
personen gab Daniel Schenk nach dem Turnier seiner Begeisterung Ausdruck: «Ich komme immer mit Freunden zu den Spielen des SCB. Das Fanturnier war nun wirklich etwas Spezielles. Bisher kannte ich nur Marc Reichert. Jetzt habe ich auch die Spieler der aktuellen Mannschaft hautnah erlebt und kennengelernt. Das ist für mich natürlich ein Highlight.» (mmü) l
Kolumne Büne Huber
EIN GUTER VERLIERER
Meine Grossmutter starb bei bester Gesundheit, aber müde vom Leben, zehn Tage nach ihrem hundertsten Geburtstag. Sie war eine eigenwillige Person. Unzähmbar wie eine Katze und unberechenbar wie das Wetter im April. Vererbt hat sie mir einige von ihren hübschen Eigenschaften und auch noch ein paar andere. Was sie mir aber definitiv nicht mitgab, ist ihren unbändigen Wettkampfgeist. Das Verlieren fiel ihr zeitlebens furchtbar schwer. Ich erinnere mich, wie sie mir nach einer ihrer seltenen Niederlagen beim Halmaspiel wutentbrannt das Brett an den Kopf warf, weil ich ihrer Meinung nach zu laut und zu lange triumphiert hatte. (Ich hatte mir brüllend den Pulli vom Leib gerissen und in der Wohnzimmerecke mit der Stehlampe eine Art Pole Dance aufgeführt.) Ich bin kein ausgesprochen kompetitiver Mensch, versuche mit geschmeidiger Gelassenheit durchs Leben zu gehen und weiche den Hürden lieber aus, als dass ich sie mühsam überwinde. Die meisten Zweikämpfe fechte ich ohnehin mit mir selber aus. Was übrigens nicht zwangsläufig zur Folge hat, dass man immer als Sieger vom Platz geht. Ein alter Kumpel, von Haus aus leidenschaftlicher Langnau-Supporter, führte mir aber kurz vor Weihnachten vor Augen, dass einiges mehr vom ungestümen Wesen meiner Grossmutter in mir schlummert als ich
angenommen hatte. Langnau hatte soeben den SCB knapp mit 2:1 besiegt, und nun gefiel sich dieser Kerl darin, mir Triumphbotschaften auf mein Handy zu senden. «Der Tiger hat den Bären in den Arsch gebissen!» Das sind Texte, wie sie Sieger schreiben. Kurz und bündig, gewürzt mit einer Prise Kraftmeierei. Wie reagiert ein guter Verlierer auf sowas? Ich entschied mich für die sportliche Variante. «Gratulation.» In der Knappheit meiner Antwort schwang die stille Hoffnung mit, er möge mich mit weiteren höhnischen Kommentaren verschonen. «Warum so wortkarg? Bist am brieggen, Alter?» Dieser Meldung hängte er fünf breit grinsende Smileys an. (Männer, die ihre Texte mit Smileys verzieren, finde ich auch in weniger dramatischen Lebenssituationen weibisch.) Ich beschloss, nicht näher auf seinen Spott einzugehen. Ich würde im Nachhinein behaupten, ich hätte mich im Berghotel Schatzalp in einem Funkloch befunden. Er liess nicht locker. «Ich gäb viel dafür, wenn ich deine Verliererschnute sehen könnte.» Wieder fünf Smileys! Schier im Sekundentakt folgten weitere Wort meldungen mit bescheuertem Inhalt. Ich fühlte, wie der unwirsche Geist meiner Grossmutter erwachte und mein Kämpferherz befeuerte. Ich fühlte, wie der Dampf im Kessel langsam gegen die Ventile drückte, und ich sah, wie meine Finger über das Display des Handys huschten, sah, wie die verbale Mittelstreckenrakete zum nächstbesten Satelliten emporschoss, um von da mit jähem Zorn ins Bernbiet zu stürzen, wo sie mit ungeahnter Wucht auf ihr Ziel traf. Die darauf folgende Stille war gespenstisch. Dass ich trotzdem ein guter Verlierer bin, bewies ich am folgenden Tag. Wir spielten mit Patent Ochsner in Langnau. Den Namen Etienne Froidevaux, der den matchentscheidenden Topf geschossen hatte, liess ich nämlich nicht von der Gästeliste streichen. Euer Büne Huber
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mal ehrlich, der SCB hat zwar eine Dusche, aber lieber habe ich ein ganzes Schwimmbad im Bernaqua.
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