INDIEKINO MAG #14, Oktober 2021

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Vento Seco

INDIEMagazin

Hamburg International Queer Film Festival Nach 32 Jahren

haben die Lesbisch-Schwulen Filmtage Hamburg (19.-31.10.) einen neuen Namen: Erstmals finden sie 2021 unter dem Titel Hamburg International Queer Film Festival statt. Was 2010 als Zusatzprogramm begonnen hatte, wird nun zur Hauptüberschrift. Auf dem Weg dorthin gab es viele Diskussionen, doch am Ende war klar, dass alle queeren Menschen, die längst schon Teil des Filmprogramms waren, nun auch im Titel eingeschlossen werden sollen. „Lesbisch und schwul werden sich weiterhin in unserem Programm finden, das wir auch in Zukunft politisch, empowernd und auffordernd gestalten werden“, verspricht die Festivalleitung. Alle Filme sind in diesem Jahr online verfügbar, können aber zum Glück auch in den Kinos Metropolis, Passage und 3001 gezeigt werden. Das Programm eröffnet der Dokumentarfilm GENDERATION (Besprechung auf Seite 27) in Anwesenheit der Regisseurin Monika Treut. Weitere Filmhighlights sind NICO (Deutschland 2021) von Eline Gehring, in dem ein rassistisch motivierter Überfall das Leben der Heldin schlagartig verändert, oder Ümüt Ünals LOVE, SPELLS AND ALL THAT (Türkei 2019), der sich mit lesbischer Liebe in der Türkei beschäftigt. Es gibt ein Rahmenprogramm mit Videoinstallationen und eine Schulvorstellung mit Materialien für Lehrkräfte. www.lsf-hamburg.de

GRIT LEMKE: KINDER VON HOY – FREIHEIT, GLÜCK UND TERROR Grit Lemke, bis 2017 Programmchefin des Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig, hat seit ihrem Ausscheiden unter anderem den herausragenden Dokumentarfilm GUNDERMANN REVIER (2019) gedreht. Zum 30. Jahrestag der tagelangen rassistischen Pogrome in Hoyerswerda, die im September 1991 die Flitterwochen des wiedervereinigten Deutschlands beendeten, erscheint nun ihr dokumentarischer Roman „Kinder von Hoy“ im Suhrkamp Verlag. Lemke wuchs in Hoyerswerda auf und schildert in ihrem Buch die Kindheit und Jugend ihrer Freunde in der für das Gaskombinat „Schwarze Pumpe“ in den fünfziger und sechziger Jahren hochgezogen Stadt. ¢ Grit Lemke: Kinder von Hoy. Freiheit, Glück und Terror, Suhrkamp, 255 Seiten Nasim

Moon Rock für Monday

DOK LEIPZIG

KINDERFILMFEST SCHLINGEL

Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, kurz DOK Leipzig, findet vom 25.-31.10. zum 64. Mal statt. Das diesjährige Filmprogramm soll sich in erster Linie in den Kinos abspielen. „Wir werben damit für einen physischen Neustart nach einer kulturellen Durststrecke“, so Festivalleiter Christoph Terhechte. Weil die Organisator*innen den Kinos Vorrang geben möchten, veröffentlichen sie ihren deutschlandweit verfügbaren „DOK-Stream“ mit einer Auswahl an Filmen und Filmgesprächen erst im Anschluss an das Festival (1.-14.11.). Nach einem reduzierten Lineup 2019 stehen diesmal wieder rund 200 Produktionen auf dem Plan. www.dok-leipzig.de

Beim 26. Kinderfilmfest Schlingel (9.-16.10.) lädt der Sächsische Kinder- und Jugendfilmdienst in verschiedenen Chemnitzer Spielstätten ein. Das Filmfestival zeigt Zuschauer*innen von 4 bis 16 Jahren Filme aus aller Welt. Unter den Langfilmhighlights sind Produktionen aus Australien (MOON ROCK FÜR MONDAY), Indonesien (YUNI) oder Russland (PIRATENSEELE). Einzelne Vorführungen sind als Schulveranstaltungen konzipiert und nur in Gruppen buchbar. Parallel zum Festival bietet das Schlingel Industry Forum einen Branchentreffpunkt für die Kinder- und Jugendfilmszene. Eine Fachtagung zum Thema „DDR-Alltag im Film“ richtet sich gezielt an Lehrkräfte. Auch in diesem Jahr werden wieder Schüler*innen, ausgestattet mit professioneller Filmtechnik, als „Schlingel-Reporter“ vom Festival berichten. www.ff-schlingel.de

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