INFORMER FEB 2018

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PRINT-EDITION DEZEMBER

2017

PRINT-EDITION MAI 2016

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MITTE

Ich werde

Duell

Oberbürgermeister

Februar

September

ZUM

Paß Das Rennen ist eröffnet: Reinhard oder Thomas Kufen? Wer wird künftig das Essener Rathaus regieren? Wer pohier gewinnen will, kommt an der genau litischen Mitte nicht vorbei. Und dort dürfte es spannend werden!

2015

Dr. Ludger Stratmann:

Dr. Joachim Bürger

Einen Beifall für sein Lebenswert will er nicht. Der Doktor für die Lachmuskelatur will aufhören, bevor er zum Greis wird. Aber was kommt nach dem letzten Programm? Seite 5

Als Marketing-Mann ist er ein Trüffelschein mal Chauvi oder Macho. In erster Linie ist er aber vor allem eins: ein innovativer Unternehmer! Seite 5

2015

Reinhard Paß, 59 kandidiert für die SPD

auf Wir wagen einen ersten Ausblick das Duell, das auch über Essen hinaus für breite Aufmerksamkeit sorgen wird. Seite 8–9

Andreas Bomheuer Kultur- und Sportdezernent in Essen

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der Bürgerr kam gut zwei Wochen, bevor der entscheid die Modernisierungspläne Und Messe Essen ordentlich verhagelte. Zeit, eine schaffte es dennoch in kürzester

„Ein Tacken mehr Mut in unserer Region“

– Marketingclub wählte Dr. Reinhard Sprenger zum „Kopf des Jahres“.

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Kufen einhard Paß ist, was Thomas der Stadt werden möchte: Oberbürgermeister liefern sich am Essen. Zusammen mit ihnen Kandidaten einen 13. September insgesamt zehn sie alle unter die Kampf ums Rathaus. Wir haben die Wählerinnen Lupe genommen. Nun müssen hat das Zeug zum und Wähler entscheiden: Wer Oberbürgermeister? ab Seite

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zu entwickeln. ‚kleine‘, aber durchaus feine Alternative Essen langfristig in die Oliver P. Kuhrt will die Messe Sein Erfolgsrezept für schwarzen Zahlen katapultieren. … ab Seite 9 die ,Messe Essen der Zukunft‘

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Sperrklausel auf Umwegen Mit einem Gastbeitrag meldet sich der frühere Oberbürgermeister Reinhard Paß zu Wort. Sein Thema: Ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs für das Land NordrheinWestfalen, das jüngst die 2,5 Prozent-Sperrklausel bei Kommunalwahlen gekippt hat. Seit seinem Ausscheiden aus dem Amt äußert sich der Sozialdemokrat im erstmals öffentlich in ausführlicher Form zu einem politischen Sachverhalt.

Kultur- und Sportdezernenten Andreas Irgendwann ist Schluss — für Essens Dann geht der ausgewiesene SoziokulBomheuer mit dem Jahreswechsel. mit dem Im großen Abschieds-Interview turexperte in den Ruhestand. Erfolge über seine achtjährige Amtzeit, seine INFORMER resümiert Bomheuer wird und Wirken in Essen übrig bleiben wie Misserfolge. Was von seinem verdeutlicht nicht mehr verwirklichen kann, welche Ideen und Visionen er leider Bomheuer. … ab Seite 6

– UND DIE MESSE GEHT IN DIE OFFENSIVE HINAUS. ZWAR ÜBER DIE LOKALE DENKE

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IN DIESER AUSGABE

In dieser Ausgabe

AUS DER REDAKTION Einblicke in unseren Recherche-Alltag

Foto: Christoph Bubbe

STIPPVISITE IM LANDGERICHT

KICK-OFF FÜR EINE NEUE MEDIENKOOPERATION Für den INFORMER runter ins tiefste Bayern. Erst ging es für Jöran Steinsiek (Foto) gemeinsam mit Herausgeber Ralf Schönfeldt nach München, dann weiter nach Bad Griesbach. Grund war die erste Publisher-Konferenz der BurdaForward GmbH, über die Jöran Steinsiek vor laufenden Kameras direkt ein Interview ablieferte. Aber Halt! Warum referiert ein INFORMER überhaupt über ein Publishing-Haus, zu dem

6 – 9 Titelstory Gesucht: Bürger mit gesundem Menschenverstand. Das Amt des Schöffen und elf weitere Beipiele, wie Menschen in Essen ehrenamtlich wirken. Grüne Hauptstadt zieht Bilanz: Die Verantwortlichen zeigen sich zufrieden. Doch was hat der Titel der Stadt wirklich gebracht? Kommentar: Green Capital war ein teurer Flop. Stadtplaner der INFORMER-Serie ‚Was wäre wenn?!‘ zum Professor berufen.

13 Nördliche Innenstadt Bürgerliches Engagement: Die Depandance der ‚Ehrenamt Agentur‘ auf der Viehofer Straße . Kommentar: Die City.Nord. – ein Stadtteil zwischen Licht und Schatten Kreative des Monats: Dahlia von Dohlenburg

14 – 17 25 Jahre INFORMER Es wird Zeit für neue Wege – was es mit der Pressekooperation mit FOCUS Online auf sich hat. Wo wir Station machen – Orte, an denen man auf den INFORMER trifft. Verlosungsaktion: Dieter Nuhr in der Grugahalle. 5x 2 Karten zu gewinnen.

Online-Portale wie ‚CHIP Digital‘, ‚HuffPost Deutschland‘ und ‚FOCUS Online‘ gehören? Die Konferenz in Bad Griesbach war quasi das Kick-off für eine Pressekooperation, die ihresgleichen sucht. Und der INFORMER ist Teil dieser Kooperation. Eines schon einmal vorweg: Wir sind und bleiben unabhängig. Alles weitere erfahren Sie ab Seite 14.

18 – 19 Gesundheit Andropause – der Mann in den Wechseljahren. Der Benchmark-Prozess: Mitarbeitergewinnung durch Psychologie. Hatschi! Die größten Irrtümer über Kälte und Erkältungen. Training mit Übergewicht – der INFORMER-Ratgeber von Sensei Alfons Pinders.

20 – 21 Event-Schau Auf vier Rollen gegen Gewalt und Hass – die ‚skate-aid Charity‘ in Essen. Auf Nummer sicher im Colosseum – der 1. Tag der Sicherheit.

22 – 23 Kultur / Tipps & Termine

EINE GALA, DIE BEGEISTERT Selten hört man den Satz „Da hast Du echt was verpasst.“ so häufig, wie er nach der Benefizgala ‚Nessun dorma‘ in unserer Redaktion gefallen ist. Als Medienpartner waren vom INFORMER viele mit dabei, als sich die Lichtburg in einen Konzertsaal zugunsten von Kindern in Not verwandelte. Viele, aber eben nicht alle. So hörten sich jene, die nicht kommen konnten, immer wieder

Zurück zu den Wurzeln: In unserer Serie widmen sich die beiden Planer Frank Eittorf und Ercan Agirbas dem Gründungsort Essens, dem Burgplatz.

10 – 12 Politik / Wirtschaft

kommen sie zum Einsatz. Im Gespräch mit INFORMER-Redakteur Pascal Hesse und Praktikantin Adesua Atamah macht Detlef Heinrich, Vizepräsident am Landgericht Essen, deutlich, was es mit diesem besonderen Ehrenamt auf sich hat. Und dass es Voraussetzungen gibt, die jeder Schöffe erfüllen muss. Ab Seite 6.

Foto: Ralf Schönfeldt

Tagtäglich werden im Amts- und Landgericht Essen an der Zweigertstraße Urteile im Namen des Volkes gesprochen, oftmals unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern, die als ‚ehrenamtliche Richter‘, sogenannte ‚Schöffen‘ tätig sind. Sie sind in den Verfahren den Berufsrichtern gleichgestellt, haben gleiche Rechte und Pflichten und tragen ebenso eine große Verantwortung. Bei Strafprozessen

4 – 5 Stadtentwicklung

Foto: INFORMER

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Opern, Theater, Konzerte – was der Februar bringt. an, wie grandios dieser Abend war – u. a. von Herausgeber Ralf Schönfeldt, Verlagsleiterin Betty Stellmacher und Dr. Claudia Posern (v.l., zusammen mit Initiator Prof. Dr. Stefan Heinemann). Und ein Blick auf die Fotos der Gala zeigt: Sie haben recht. Aber schauen Sie selbst auf Seite 27.

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STADTENTWICKLUNG

Sportlich hoch hinaus – auf dem Burgplatz WAS WÄRE WENN?! DIE BEIDEN PLANER FRANK EITTORF UND PROF. ERCAN AGIRBAS WIDMEN SICH IN DIESEM TEIL DER SERIE DEM GRÜNDUNGSORT VON STADT UND STIFT ESSEN, DEM ZENTRALEN BURGPLATZ UNWEIT DES ESSENER DOMS.

E

r gilt als das historische Zentrum der Stadt Essen: der Burgplatz inmitten der Innenstadt, umringt von Volkshochschule, Münsterkirche, Burggymnasium und Baedekerhaus. Einst befand sich auf dem Areal eine umwehrte Hofanlage, von der vermutlich im neunten Jahrhundert die Gründung des Stiftes Essen ausging. In den 1920er und 1940er Jahren grub der Stadtarchäologe Dr. Ernst Kahrs – er war von 1910 bis 1948 Direktor des Ruhrlandmuseums – unter anderem auf dem Burgplatz. Über die Jahrhunderte wurde der Platz oftmals verändert. Kahrs legte umfangreiche Mauerreste frei, darunter eine in NordSüd-Richtung verlaufende Bruchsteinmauer mit angrenzendem Spitzgraben und Palisaden. Sie bildeten vermutlich die Umwehrung des Stiftsbezirks, von der sich die Bezeichnung ‚Burg’ ableitet. Diese Anlagen gehören trotz fehlender Datierungen in die Zeit deutlich vor der Errichtung der Essener Stadtmauer von 1244. Bei späteren Grabungen entdeckte Kahrs zwei Meter dicke Mauerreste eines abgebrannten, aber vermutlich repräsentativen Bauwerks auf einer 18 mal 21 Meter großen Fläche vor dem heutigen Burggymnasium. Die mächtigen Fundamente der Ausgrabung weisen, nach der heutigen Interpretation,

auf einen Steinturm hin, der wahrscheinlich nach dem Jahr 1000 errichtet wurde. Bis heute gibt der Turm der hiesigen Stadtarchäologie Rätsel auf. „Der Burgplatz von heute, er ist ein Ort der Begegnung – für Lernende an der Volkshochschule, am Burggymnasium sowie für die geistige Begegnung im Essener Münster. Der Burgplatz von morgen: Wir ergänzen ihn um einen Treffpunkt der bewegten Begegnung. Wir setzen dort einen ‚sportlichen’ Hochpunkt mit historischen Bezügen“, betonen die beiden Planer Frank Eittorf und Professor Ercan Agirbas.

SPOT 5 | DER BURGSPORTPLATZ Im ‚November-Spot’ am Willy-BrandtPlatz haben sich beide bereits der Essener Stadtgeschichte bedient, genauer der Inspirationsquelle des Turmes auf der ehemaligen Hauptpost um 1900. Eittorf: „In unserem neuen Spot beziehen wir uns auf jenen rätselhaften Steinturm um etwa 1000 nach Christus. Diesen wollen wir an nahezu gleicher Stelle, im nördlichsten Teil des Schulhofs des Burggymnasiums, wieder aufbauen – nicht nur als Erinnerung der historischen Bedeutung des Burgplatzes, des Stiftbezirks als Keimzelle Essens. Wir wollen einen städtebaulichen Hochpunkt zur Schützenbahn / Gildehofstraße setzen und auf der anderen Seite einen angemessenen Abschluss zum Burgplatz schaffen. Außerdem beabsichtigen wir den Burg-

Frank Eittorf

Prof. Ercan Agirbas

platz mit Menschen, mit bewegten Nutzern zu beleben. Es soll sportlich werden. Der Schulhof unter dem Turm bleibt, zudem regengeschützt.“ Mit ihrer Planung greifen die beiden Planer mitunter die Worte von Michael Imberg auf. Er ist Direktor der Volkshochschule und formulierte zu Semesterbeginn im Herbst 2017: „Es ist unverkennbar: Die Begeisterung für das städtische Leben erlebt eine wahre Renaissance. Die Stadt ist tot, es lebe die Stadt! Neue Lebensideale prägen das urbane Miteinander, neue Herausforde-

Die Innenstadt und ihre Fußgängerzonen (dunkelgrau). Der fünfte von 12 Spots in rot, die weiteren Spots in grün und hellrot.

Grafik: Architekturbüro Agibas Eittorf Friends‘

VON PASCAL HESSE

rungen bedürfen unseres Einfallsreichtums – geistig, politisch, kulturell, ökonomisch und architektonisch. Im lebendigen Organismus namens Stadt ist alles im Fluss. Städte bestehen nicht nur aus Häusern, Brücken, Straßen. Städte sind auch und vor allem Menschen, die soziale Beziehungen eingehen, sie pflegen oder wieder lösen. Menschen, die Sinn stiften oder provozieren.“ Die Stadt könne nicht als ein Haus, sie müsse als soziales Gebilde beschrieben werden. Oder wie es der berühmte Stadtsoziologe Henri Lefebvre in seiner Forderung so treffend formuliert: „Das Recht auf Stadt ist ein gesamtgesellschaftliches Anrecht auf Bewegung, Teilhabe, Austausch, das große Fest und einen kollektiv gestalteten und genutzten städtischen Raum.“ Die heutige Gesellschaft, da sind sich Frank Eittorf und Prof. Ercan Agirbas sicher, bieten ganz eigene Herausforderungen. Agirbas: „In Zeiten von wachsendem Stress durch Schule und Eltern, Leistungsdruck durch Arbeitgeber sowie Familienpflichten, durch Social Media und Gesellschaft wächst die Bedeutung von Gesundheit stetig. Themen rund um Ernährung und Bewegung rücken immer mehr in den allgemeinen Fokus; gesunde und bewusste Ernährung wird zum Standard, vegane Ernährung ist in den Supermärkten angekommen und demnach schon lange keine Randerscheinung mehr.“ Eittorf ergänzt: „Ähnlich ist der Umgang mit Geist und Seele: Meditation, Tai Chi und Yoga finden immer mehr Anhänger für die geistige und körperliche Balance. Kirche und

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STADTENTWICKLUNG

Auf dem Burgplatz soll ein neuer Hochpunkt entstehen, der sportliche Aktivitäten für verschiedene Nutzergruppen bietet.

Volkshochschule informieren, bieten Kurse an, bilden aus. Hier setzen wir an mit unserer Planung, dem BURGSPORTPLATZ.“ Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Burgplatz ebenso als Versammlungsort, für Kundgebungen und Großveranstaltungen genutzt. Auch heute dient er als Ort für kollektiv genutzten städtischen Raum, insbesondere bei schönem Wetter. „Wir ergänzen mit sportlichen Aktivitäten zum allgemeinen Stress- und Aggressionsabbau sowie zur Kontakt- und Teambildung, wetterunabhängig. Der Burgplatz wird vertikal sportlich ergänzt, bekommt eine bewegte Fassade mit Ein-, Aus- und Weitblick“, so Eittorf. In Zeiten von Spielekonsolen, Computerspielen und e-Sport wollen die beiden Planer die jungen Couch-Fußballer zurück in die ‚reale’ Bewegung bringen. „Daher stapeln wir Sportfelder: Der Burgplatz wird in

Teilen vertikal, er wird zum BURGSPORTPLATZ. Dabei liegt unser Fokus insbesondere auf den gängigen Teamsportarten Fußball, Basketball und Volleyball, außerdem soll ein neues Schwimmbad den Wegfall des Hauptbades auffangen. Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene treffen sich informell und spielen, organisieren sich mit der Zeit selbst – ohne Vereinszeiten. Gleiches gilt für jene, die nach Feierabend noch ein paar Körbe werfen wollen, auch wenn es im Büro einmal später wird“, erklärt Frank Eittorf.

BLICK IN DIE ZUKUNFT Die Vision: Das Burggymnasium könne seinen Sportunterricht thematisch ausweiten und differenzieren und nach dem Wegfall des Hauptbades Schwimmunterricht auf,

beziehungsweise über dem Schulhof anbieten. Die Volkshochschule könnte zum Sport, zu Schwimmkursen für jung und alt einladen. Anders als andere Sportanlagen solle der neue Turm zur freien Verfügung stehen, zu jeder Tages- und Nachtzeit den Burgplatz in Bewegung bringen, das Leben auf dem Platz bereichern. „Gewohnt wird nebenan. Um die Lebensqualität von ‚morgen’ nachhaltig zu sichern, gilt es den Fokus der Wohnnutzung sinnvoll zu ergänzen. Der neue Essener ernährt sich gesund, fährt mit dem Rad und trifft sich zum Verweilen, Austausch und Sport auf dem BURGSPORTPLATZ“, erklärt Eittorf. Dann blicken die beiden Planer ein weiteres Mal in die Zukunft, ins Jahr 2o30: Der Essener ist kein Couch-Fußballer mehr. Er wohnt in der Innenstadt, überquert die Kettwiger Straße und trifft seine Montagsgruppe auf der neuen Freitreppe gegenüber. Darunter sind

die Umkleiden: umziehen – und los geht’s. Die Jungs spielen von unten nach oben, ein Triathlon im SchulstundenRhythmus. Auf der ersten Platzebene wird mit Basketball angefangen, im zweiten Drittel gibt es Volleyball auf Ebene zwei. Im letzten Drittel wird Fußball gespielt, auf Ebene drei. Derweil schwimmen die Mädels auf dem Dach, tauchen und springen über der Stadt, beheiztes Schwimmen in der Ruhr-Metropole mit Weitblick. Geduscht treffen sich Jungs und Mädels in der Skybar, getrunken wird Stauder, der Weitblick bleibt, das große Fest kann beginnen. Abermals skizzieren die beiden Planer Frank Eittorf und Prof. Ercan Agirbas ihre Vision vom gesunden Leben in der Essener Innenstadt. Und sie fragen: Was wäre wenn?! Schreiben Sie uns Ihre Meinung unter: stadtplaner@informer-online.de ANZEIGE

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TITELSTORY

Ein Dienst an der Gesellschaft

Gesucht: Bürger mit gesundem Menschenverstand VON PASCAL HESSE

Was wäre unsere Gesellschaft ohne das Ehrenamt, ohne bürgerschaftliches Engagement? Ganz klar: Sie wäre arm und würde nicht funktionieren. Undenkbar wäre die Kommunalpolitik in ihrer heutigen Form, mit ehrenamtlich tätigen Stadträten und Bezirksparlamenten. Gleiches gilt für die vielfältige Arbeit in religiösen Gemeinden – sei es bei den christlichen Kirchen, in der Moschee, der Synagoge oder andernorts. Ebenfalls undenkbar: Von Bürgerinnen und Bürgern getragene Sportvereine, in denen junge Menschen Fußball, Schwimmen, Handball oder andere Sportarten erlernen. Auch der Spitzensport und Olympiateilnahmen wären damit passé. Pfadfinder, Jugendvereine, Sanitätsdienste, Gewerkschaften, Berufsverbände, Rotarier und Lions – sie alle leben von der Freiwilligkeit ihrer Mitglieder und Aktiven. Ähnlich ist es bei den Gerichten, bei denen in den Strafkammern sogenannte ‚Schöffen‘ oder ‚ehrenamtliche Richter‘‚ zum Einsatz kommen: Rund 1.800 an den Amtsgerichten und am Landgericht im Landgerichtsbezirk Essen. Alle fünf Jahre werden sie neu gewählt, so wie in diesem Jahr. Der INFORMER sprach mit Landgerichts-Vizepräsident Detlef Heinrich, der zuständig für die Schöffen ist, über die bevorstehende Schöffenwahlen 2018. Für das Landgericht Essen werden bei den Schöffenwahlen 382 Personen als Haupt- und Hilfsschöffen gesucht. „Hilfsschöffen kommen zum Einsatz, wenn Hauptschöffen verhindert sind, etwa weil sie aus gesundheitlichen Gründen ausfallen oder im Urlaub sind“, so Heinrich. Dazu kommen noch einmal jeweils 80 Personen, die als Jugendschöffen tätig werden wollen. Letztere teilen sich je zur Hälfte auf Männer und Frauen auf. Für die Amtsgerichte sind die Zahlen sehr differenziert; auch hier werden Haupt- wie Hilfsschöffen gesucht. In Essen betrifft dies die Amtsgerichte Borbeck, Steele sowie jenes an der Zweigertstraße. Die Schöffen müssen in den jeweiligen Amtsgerichtsbezirken wohnen. Wer aus Borbeck kommt, kann somit nicht in Steele eingesetzt

werden und umgekehrt. Für das Landgericht Essen und alle ihm angeschlossenen Amtsgerichte werden insgesamt 1.287 Haupt- und Hilfsschöffen sowie 528 Jugendhaupt- und –hilfsschöffen benötigt. Heinrich: „Zu den Schöffen wird eine Auskunft aus dem Bundeszentralregister, der Betreuungsabteilung und der Insolvenzabteilung eingeholt, um die gesetzlichen Voraussetzungen für den Zugang zum Schöffenamt prüfen zu können.“ Nur deutsche Staatsangehörige (auch Doppelstaatler) können Schöffen werden, wenn sie bei ihrem Amtsantritt mindestens 25 Jahre alt und nicht älter als 69 Jahre alt sind. Außerdem müssen sie gesundheitlich, das heißt geistig und körperlich geeignet sein, das Amt auszuüben. Dass sie die deutsche Sprache beherrschen, wird vorausgesetzt. Der Vermögensverfall darf nicht eingetreten sein, sprich, wer etwa Privatinsolvenz angemeldet hat, kann kein Schöffe werden. Heinrich: „Auch wer infolge einer gerichtlichen Entscheidung die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter nicht mehr besitzt oder sich in einem schwebenden Verfahren befindet, dass den Verlust der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter zur Folge haben kann, ist vom Schöffenamt ausgeschlossen. Verfassungstreue wird ebenfalls vorausgesetzt.“

NICHT JEDER KANN SCHÖFFE WERDEN Weiterhin sollen Angehörige bestimmter Berufe nicht zum Schöffenamt berufen werden, die aus Gründen der Gewaltenteilung oder der Verpflichtung gegenüber anderen Grundsätzen als dem staatlichen Recht als ungeeignet für das Schöffenamt gelten. Dazu gehören politische Spitzenämter (Staatsoberhaupt, Regierung, Politische Beamte) und justiz(nahe) Berufe, wie Staats- und Amtsanwälte, Polizeivollzugsbeamte, Rechtsanwälte, Notare, gerichtliche Vollstreckungsbeamte, Bedienstete des Strafvollzuges, Gerichtshelfer, Jugendgerichtshelfer, Bewährungshelfer. Auch Religionsdiener und Mitglieder religiöser Vereinigungen sollen nicht zu Schöffen gewählt werden. Die Auswahl der Schöffen erfolgt über eine Vorschlagsliste, die dieses Jahr neu aufgestellt und vom Rat der Stadt Essen mit 2/3-Mehrheit beschlossen wird. Die Liste sollte alle Gruppen der Bevölkerung nach Geschlecht, Alter, Beruf und sozialer Stellung angemessen berücksichtigen und mindestens 1,5 mal so viele Personen enthalten

wie letztlich benötigt werden. In Essen kann Schöffe werden, wer etwa von Parteien, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Vereine und Wohlfahrtsverbände vorgeschlagen wird oder sich selbst bei der Stadt Essen um das Schöffenamt bewirbt. Heinrich: „Anders als bisher kann auch als Schöffe gewählt werden, wer bereits zwei Wahlperioden hintereinander ehrenamtlicher Richter war. Das wurde – wohl aufgrund der rückläufigen Bewerberlage – vom Gesetzgeber geändert.“ An die Schöffen der Jugendgerichte werden besondere Anforderungen gestellt. Sie sollen erzieherisch befähigt und in der Jugenderziehung erfahren sein. Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Essen stellt die Vorschlagsliste für Jugendschöffen auf. Ziel sei es immer, einen Querschnitt der Bevölkerung darzustellen. „Schöffen sind keine Juristen. Sie sollen eine Laiensicht in das jeweilige Verfahren einbringen, den gesunden Menschenverstand. Der Wert der Schöffen liegt vor allem im Bereich der Beweiswürdigung. Es geht um das Thema Glaubwürdigkeit: Glaube ich einem Zeugen oder glaube ich ihm nicht? Diesen Umstand zu beurteilen, da sind Schöffen nicht unbedingt schlechter als Berufsrichter. Das ist der größte Wert der Schöffenbeteiligung“, betont Detlef Heinrich. Als er noch einer Strafkammer vorgesessen ist, habe er die Schöffen immer gerne dazu genutzt, um seine eigene Meinung und Strategie zu hinterfragen. „Ich habe ihnen gespiegelt, genau erklärt, was ich denke, und in der Diskussion nicht selten Probleme in meiner Argumentation festgestellt“, so Heinrich. Haben Schöffen Auslagen (Fahrtkosten, Parkticket, notwendige Hotelübernachtung), werden diese erstattet. Gleiches gilt für Verdienstausfall bei Angestellten wie Selbstständigen in Höhe von maximal 24 Euro je Stunde. Dazu kommt ein Zeitversäumnis von 6 Euro je Stunde. Nachteile bei der Haushaltsführung werden mit 14 Euro je Stunde abgegolten. Näheres regelt das Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetzes (JVEG). Bewerbungen für das Schöffenamt sind ab sofort möglich. Ansprechpartner für die Schöffenwahl sind Herr Bußmann unter der Rufnummer 88-15 107 und für die Jugendschöffenwahl Herr Pletzke unter der Rufnummer 88-51 772. Weitere Informationen rund ums Thema – für Interessierte, Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbstständige – gibt es unter: www.schoeffenwahl.de


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Detlef Heinrich Vizepräsident am Landgericht Essen

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Das Schöffenamt: Ein Ehrenamt mit sehr viel Verantwortung Was heißt es eigentlich, ‚ehrenamtlicher Richter‘ zu sein? Pascal Hesse ist einer von mehreren INFORMER-Redakteuren, die aktuell als Schöffe im Einsatz sind oder es waren. Seit 2014 ist er als ehrenamtlicher Richter am Landgericht Essen tätig.

INFORMER-Redakteur Pascal Hesse ist als ‚ehrenamtlicher Richter‘ am Landgericht Essen tätig.

wird neu ausgelost, welcher Strafkammer ein ehrenamtlicher Richter zugewiesen wird. Angefangen habe ich in einer Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht, war dann in weiteren Strafkammern im Einsatz und bin aktuell beim Schwurgericht tätig.

DIE SUCHE NACH DER WAHRHEIT Im Laufe des Verfahrens kommen alle Details auf den Tisch: Zeugen sagen aus, Gutachter, Opfer, Angeklagte, Polizisten, Mediziner – ja alle, die zum Sachverhalt Sinnvolles beitragen können. Manche Prozesse dauern drei, vier Verhandlungstage an, andere zehn und mehr Tage. Manche gehen über Monate und erfordern 40, 60 oder 80 Tage im Gericht. Derartige ‚Mammutprozesse‘ hatte ich bislang noch nie; mein längstes Verfahren war nach 14 Verhandlungstagen abgeschlossen. Die meiste Zeit höre ich als Schöffe zu und bilde mir über die Stunden und Verhandlungstage ein eigenes Bild. Ich setze verschiedene Teile des Puzzles

Sie ist das ‚Mädchen für alles‘ beim Amateurtheater Das Kleine Theater Essen am Gänsemarkt: als Regisseurin, Schauspielerin, Technikerin sowie in der Bestell-annahme. Über den heutigen künstlerischen Leiter und Vorstandsvorsitzenden des Trägervereins, Ingo Scheuer, fand Petra Broszeit bereits 1982 zum Theater: „Es gefiel mir, und Silvester 1982 hatte ich meinen ersten Auftritt auf der kleinen Bühne mit der stummen Rolle eines Mannequins. Helmut Gahmann, Gründer und Besitzer der ersten Privatbühne, nahm mich unter seine Fittiche, und ich bekam von ihm eine Schauspielausbildung. Im Gegenzug spielte ich ohne Gage (wie alle anderen Schauspieler auch) für ihn.“ 12 Jahre lang gehörte sie dem Vorstand des Trägervereins an. Silvester 2017 feierte Petra Broszeit ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum.

Foto: privat

Foto: privat

Dem Rat der Stadt Essen gehört er nicht an, kommunalpolitisch aktiv ist er jedoch alle male: Martin Hollinger vertritt die Freien Demokraten unter anderem im Jugendhilfeausschuss und in verschiedenen politischen Gremien der Stadt. „Für Politik habe ich mich schon seit meiner Schulzeit interessiert. Nachdem ich zunächst ehrenamtlich in einem Jugendhaus gearbeitet hatte, wollte ich einen Teil meiner Freizeit nutzen, um gestaltend mitwirken zu können. In diesem Jahr bin ich seit zehn Jahren ehrenamtlich aktiv. Ich bereue dabei keine Minute, die ich schon zu jungen Jahren für mein Ehrenamt investiert habe“, so Hollinger. Für ihn habe das Ehrenamt einen sinnstiftenden Charakter. Ohne würde ihm im Leben etwas fehlen! Hollinger: „Ich halte das Ehrenamt für einen gesellschaftlichen Stützpfeiler, ohne das unser Miteinander sehr viel ärmer wäre!“

Max Adelmann, Jahrgang 1956, engagiert, aus dem Südviertel

Alexander Land, Jahrgang 1971, engagiert, aus Kettwig Er ist politisch, konkret unterstützt Alexander Land das Vorstandsteam im Ortsverein der SPD Kettwig als Schriftführer. Darüber hinaus ist er Vorsitzender der AG60+ in Kettwig, die eine Arbeitsgemeinschaft im Ortsverein darstellt. „Ich bin überzeugter Demokrat. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass die Demokratie vom gesellschaftlichen Engagement möglichst vieler lebt“, sagt Lang. Mitglied in der SPD ist er seit 2002. Lang: „Zu diesem Zeitpunkt lebte ich noch in München und engagierte mich dort im Ortsverein, erst als Kassierer und dann als Vize-Vorsitzender. Seit 2015 bin ich endlich sesshaft in Kettwig und engagiere mich dort. Die SPD bildet mit ihren Werten und Inhalten am besten ab, wofür ich einstehen möchte.“ Das Ehrenamt helfe ihm im Alltag dabei, die großen Themen der Welt herunterzubrechen, so dass sie vor Ort greifbar werden.

Sie beraten, vermitteln, organisieren und qualifizieren für das Ehrenamt - die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ‚Ehrenamt Agentur‘, ein Verein, der unabhängig von Verbänden, Kirchen, Politik und Stadtverwaltung agiert und Ansprechpartner für Bürger, gemeinnützige Organisationen und Wirtschaftsunternehmen ist. „Wir finanzieren uns ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, sind ein engagiertes Team voller Leidenschaft und Herzblut“, betont Janina Krüger, Geschäftsführerin der Agentur. Aktuell begleitet sie um die 1.800 bis 2.000 aktiv Ehrenamtliche sowie Interessenten, die gerade im Suchprozess sind, eine Aufgabe zum Wohl der Allgemeinheit. Krüger: „Hilfe für Kinder und Jugendliche wird bei uns stärkstens nachgefragt.“ Einen Großteil ihrer 900 Angebote hat die Agentur online unter www.ehrenamtessen.de veröffentlicht. „Doch nicht alle. Manche Organisationen wollen das nicht. Sie möchten, dass wir die Menschen, die zu uns kommen, beraten, sodass wir ein geeignetes Ehrenamt für sie finden können“, so Krüger. Die Klickrate sei enorm. Über 36.000 Menschen würden die Online-Suche pro Jahr nutzen. Momentan arbeitet die Agentur für 320 gemeinnützige Organisationen; mit über 700 arbeitet sie zusammen. Krüger: „Wir haben jährlich gut 12.000 Anfragen von Bürgern, gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen, die sich engagieren wollen. Vor allem Firmen nutzen unser Angebot, wenn sie mit einer Aktion etwas Gutes tun wollen und ihre Mitarbeiter dafür mal einen Tag, mal eine ganze Woche freistellen.“ In zwei Ladenlokalen (Bredeneyer Straße 6b sowie Viehofer Straße 39) laden sie Bürger zur Beratung ein. Krüger: „Wie bieten auch Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit, ein für sie passendes Ehrenamt zu finden. Gleiches gilt für Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte, etwa ehemalige Flüchtlinge. Gerade sie wollen der Gesellschaft etwas zurück geben.“

Martin Hollinger, Jahrgang 1981, engagiert, aus Essen-Mitte

Foto: privat

Foto: privat

Petra Broszeit, Jahrgang 1962, engagiert, aus Heisingen

zusammen und schaue, ob sie zusammenpassen: Es stellt sich die Frage: Ist der Angeklagte schuldig? Ist er glaubwürdig? Sind die Zeugen glaubwürdig? Kann sich die Angelegenheit so zugetragen haben, wie es die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vorwirft, oder gehe ich eher davon aus, dass die Schilderung der Verteidigung stimmt? Es ist nicht immer leicht, zu einem Ergebnis zu kommen – weder für sich selbst noch in der Kammer mit den übrigen Richtern. Klar ist jedoch: Am Ende müssen wir uns festlegen: Freispruch oder Verurteilung. Und dann wird auch noch das Strafmaß festgelegt bzw. diskutiert, ob in begründeten Fällen eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus vonnöten ist, eine Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder nicht. Gerade Fälle, bei denen Kinder vorkommen, sind harte Kost. Manche Schilderungen gehen unter die Haut. Dennoch: Ich persönlich empfinde die Aufgabe als Schöffe als sehr abwechslungsreich, spannend und ehrenvoll. Sie ist ein sinnvoller und sehr verantwortungsvoller Dienst an der Gesellschaft. | pHes

Ehrenamtliches Engagement in Essen: Die Ehrenamt Agentur berät kostenlos

Es gibt kaum eine Demonstration gegen Rechts, der er nicht beiwohnt: Max Adelmann ist Sprecher des Bündnisses Essen stellt sich quer und ebenso Sprecher der Bürgerinitiative Huyssenallee und Umgebung. „Seit ich mich politisch engagiere, auch durch Einfluss des Elternhauses, war mein politisches Engagement immer auch antifaschistisch. Als ich vor nun 13 Jahren aus dem Rhein-Main-Gebiet hierherzog, musste ich mit Schrecken feststellen, dass das, was in meiner Heimat selten vorkam, hier im Ruhrgebiet fast zum Alltag gehörte - offenes Auftreten von Faschisten. Klar, dass ich mich dann engagierte“, so Adelmann. Politisch aktiv ist er seit 1972, bei ‚Essen stellt sich quer‘ seit 2009. Warum er sich ehrenamtlich engagiert? „Um die Demokratie zu schützen und unsere Gesellschaft positiv weiterzuentwickeln.“

Foto: Dennis Straßmeier

Ehrenamtliche Richter kommen bei allen Strafsachen der ordentlichen Gerichtsbarkeit zum Einsatz – am Amtsgericht bei allen Delikten, bei der eine Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren zu erwarten ist. Bei Landgerichten sind Schöffen in ‚Kleinen Strafkammern‘ mit zwei Berufsrichtern und zwei ehrenamtlichen Richtern sowie in ‚Großen Strafkammern‘ mit drei Berufsrichtern und zwei ehrenamtlichen Richtern im Einsatz. Bei Zivilsachen sind sie nicht beteiligt. Sprich: Geht es um Vergewaltigung, Mord, versuchten Mord, Kindesmissbrauch, Totschlag, Überfälle oder nicht geringfügige Wirtschaftsdelikte, werden die Verfahren vor Schöffengerichten geführt. Jedes Jahr

Foto: Christoph Bubbe

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enn ich im Freundeskreis erzähle, dass ich mal wieder als Schöffe im Einsatz war, sprich als ehrenamtlicher Richter am Landgericht Essen, sorgt das fast immer für die gleiche neugierige Rückfrage. Meist heißt es dann: „Was macht ein ehrenamtlicher Richter denn den ganzen langen Tag?“ Ich sorge dann allerdings schnell für Ernüchterung. Denn erst einmal macht ein ehrenamtlicher Richter gar nichts. Solange er nicht in einem Verfahren als Schöffe geladen wurde als Teil der Kammer, passiert nichts. Doch drei bis vier mal pro Jahr ereilt mich eine Ladung, oft mit mehreren Verhandlungstagen. Dann muss ich an den Sitzungen teilnehmen, sofern ich nicht erkranke oder im Vorfeld mitgeteilt habe, dass ich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub bin. Denn wer unentschuldigt fehlt, muss mit einem Ordnungsgeld rechnen.

Jessica Dorndorf, Jahrgang 1981, engagiert, aus Kray Sie ist Bestatterin. Ihr Name ist Jessica Dorndorf - und er ist Programm. Denn die junge Frau betreibt in Essen eine Hilfsorganisation, die sich mit dem Thema Kinderarmut befasst: Jessica Dorndorf hilft. „Wir sind eine gemeinnützige UG und betreuen nur Menschen, die in Essen leben. Ich war schon immer der Meinung, das nicht nur der Politiker etwas bewirken muss, sondern dass auch die Menschen die genug haben etwas tun sollten“, so Dorndorf. Vor sieben Jahren fing sie mit ihrem Engagement an. Heute ist sie nicht mehr alleine, hat viele Mitstreiter: „Unser Motto lautet: Kinder können für ihre Eltern nichts. Wir haben schon viele Menschen wieder motivieren können arbeiten zu gehen, oder zu verhüten. In unserer Kleiderkammer bekommen bedürftige Kinder tatsächlich oftmals Markenmode wie Steiff oder ähnliches. Auch Lebensmittel und Pampers geben wir raus.“


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Foto: Vanessa Mels

Til Schulte, 19 Jahre alt, engagiert, aus Kupferdreh Im Einsatz für den Menschen: Til Schulte ist einer von aktuell rund 70 Freiwilligen im Sozialen Jahr (FSJ) bei der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Essen. Er nutzt die Zeit bis zum Studium für eine qualitative rettungsdienstliche Ausbildung. Schon zu seiner Schulzeit hat sich Schulte für alles interessiert, was mit dem Menschen und seiner Gesundheit, ja seinem

Wohlergehen zu tun hat. Schulte: „Ich habe einen Notendurchschnitt von 1,6. Das ist okay, doch für Medizin muss man selbst damit noch ein wenig Wartezeit mitbringen.“ Notfallmedizin, da ist er sich sicher, soll der Schwerpunkt seines Studiums werden. „Daran kann ich natürlich inhaltlich ideal mit dem, was ich jetzt bei den Johannitern lerne und mache, anknüpfen“, sagt Schulte, der mit Studienbeginn weiter ehrenamtlich bei den Johannitern aktiv bleiben möchte.

Foto: INFORMER

Dr. Rolf Krane, Jahrgang 1957, engagiert, aus Rüttenscheid Dr. Rolf Krane ist das Gesicht der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR), der er vorsitzt. Doch nicht nur dort ist Krane, der lange Zeit beratender Ingenieur in Entwicklungshilfeprojekten der Bundesregierung zum Thema Energie- und Umwelt tätig war, unterwegs: Er ist sachkundiger Bürger im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Personal und Organisation des Stadt-

rates, Mitglied im Beirat des Stadtverbandes der Bürger- und Verkehrsvereine, Sprecher der Interessengemeinschaft Stadtteilzentren Essen (IGSE), Mitglied im Beirat im Bürger- und Verkehrsverein Rüttenscheid, im Kuratorium der Stiftung Rüttenscheid und in der Stadtteilkonferenz Rüttenscheid. Warum er sich seit über 20 Jahren engagiert? Krane: „Ich bin in Rüttenscheid geboren und aufgewachsen und lebe hier. Wir sind die Gesellschaft, nicht die Verwaltung oder sonstige Institutionen.“

Foto: Ehrenamt Agentur

Tim Geldmacher, 53 Jahre, engagiert, aus Fischlaken Er ist Geschäftsführender Gesellschafter der Cofermin Gruppe (Internationaler Rohstoffhandel), findet aber reichlich Zeit fürs Ehrenamt: Tim Geldmacher ist Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins Menschenmögliches, der sich mit Palliativversorgung beschäftigt. Zudem ist er Kuratoriumsmitglied der Stiftung Ehrenamt Essen. Gekommen ist Geldmacher dazu über

seine 16-jährige Tätigkeit als Mitglied im Rotary Club Essen-Ruhr. Vorstand der Essener Ehrenamt Agentur und des Vereins GRVD e.V. (German Rotary Volunteer Doctors), der vornehmlich in Ghana und Nepal aktiv ist, war er ebenso. „Das Ehrenamt ist ein fester und allgegenwärtiger Bestandteil meines Tages. Ich erlebe tagtäglich, was Ehrenämter zum Guten verändern und bin motiviert, dies auch in Zukunft zu unterstützen. Außerdem: Ehrenamt macht glücklich!“

Foto:privat

Karin Brinkhöfer, 60 plus, engagiert, aus dem Moltkeviertel Sie gilt als Essens Netzwerkkönigin: Karin Brinkhöfer. Die Initiatorin & Organisatorin der Netzwerk-Veranstaltungsreihe Welt im Wandel (WIW) im Sheraton Essen Hotel dürfte in der Essener Wirtschaft nahezu jeder kennen. Doch nicht nur hier ist sie engagiert: Brinkhöfer ist im Vorstand der zur CDU zählenden ‚Frauen Union Kreisverband Essen‘, Vorsitzende des Prüfungs-

ausschusses ‚Staatlich geprüfte(r) Fachwirt/in für Büro- und Projektorganisation‘ bei der IHK Essen sowie Vorstandsdelegierte des Bundesverbandes Sekretariat und Büromanagement e. V. (bSb) – und dort zuständig für Öffentlichkeitsarbeit/Presse/Veranstaltungsmanagement. „Wir leben in einer Zeit rasanter Veränderungen. Viele Werte haben ihre ursprüngliche Bedeutung verloren und müssen neu definiert werden“, betont Brinkhöfer.

Foto: privat

Frank Fitzke, Jahrgang 1972, engagiert, aus dem Süd-Ost-Viertel In seinem Ehrenamt geht es darum, Menschenleben zu retten: Frank Fitzke ist Bootsführer und Sanitäter bei der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) und arbeitet im Wasserrettungsdienst auf dem Baldeneysee. Außerdem engagierte er sich politisch bei der Piratenpartei. Der Kampf gegen die Vorratsdatenspeicherung und Aushöhlung der Bürgerrechte motiviere ihn

dazu. Fitzke: „Für die PIRATEN sitze ich in der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, der sich mit der Zukunfts-Entwicklung und Regionalplanung für das gesamte Ruhrgebiet beschäftigt.“ Bei der DLRG ist er seit 2011 aktiv. Warum er sich dort einbringt? „Stichwort: Loveparade. Außerdem halte ich es für wichtig, in einer Gesellschaft, in der es anscheinlich immer mehr Ich-Menschen gibt, für andere Menschen da zu sein“, betont Frank Fitzke.

Foto: privat

Wolfgang Nötzold, 71 Jahre, engagiert, aus Essen-Süd Bekannt ist er als Vorsitzender des Vereins Lokalfieber, der sich für die nördliche Innenstadt einsetzt. Doch Wolfgang Nötzold engagiert sich in vielerlei Hinsicht: Er ist seit fünf Jahren Pate des Bücherschranks Mercator-Stiftung am Grillo-Theater und seit vergangenem Jahr ebenso des innogy-Bücherschranks an der Viehofer Straße. Nötzold: „Was die Bücherschränke angeht, bin

ich von einem Bekanntem, der wusste, dass Paten gesucht wurden, angesprochen worden. Die Initiative Lokalfieber entstand aus einem Unperfekthaus-Projekt heraus. Hier ist viel Eigeninitiative meinerseits drin.“ In seinem persönlichen Alltag ist das Ehrenamt unverzichtbar. Nötzold: „Ich mache es, weil es mir Spaß und Freude bereitet, Kontakt zu Menschen bringt und weil ich Freude an an der Quartiersentwicklung und Stadtteilarbeit in der nördlichen Innenstadt habe.“

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POLITIK

Die Macher der ‚Grünen Hauptstadt Europas‘ sind mit ihrer eigenen Arbeit zufrieden VON PASCAL HESSE

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ie Bilanz-Pressekonferenz zur ‚Grünen Hauptstadt Europas - Essen 2017‘ ging unkritisch zu Ende. Es blieb bei nur einer einzigen Nachfrage eines Lokaljournalisten, hoch oben in der 22. Rathausetage über den grünen Baumkronen der Stadt. Glaubt man den Verantwortlichen bei der Stadt und dem Projektbüro, war die ‚Grüne Hauptstadt‘ ein (Zitat) „voller Erfolg“. Alles andere war natürlich nicht zu erwarten. Das Hauptstadtjahr, es ist für Essen nun vorbei. Die Bilanz, sie füllt, anders als beim Kulturhauptstadtjahr 2010, keine Bücherseiten und Berge von Pressemappen; sie kommt recht knapp daher. Den Staffelstab hat die Ruhrmetropole nunmehr an die niederländische Stadt Njimegen übergeben. 453 Projekte – davon 187 Eigenprojekte, 56 Tagungen und Konferenzen und 210 Bürgerprojekte – wurden im Hauptstadtjahr realisiert. Rund 200.000 Besucherinnen und Besucher kamen zu den Veranstaltungen. Eindeutiges Fazit der Verantwortlichen: „Die Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017 war ein voller Erfolg und ist nachhaltiger Motor für die

zukünftige Entwicklung der Stadt Essen und der Region“, so heißt es gleich zu Beginn in der Mitteilung des Projektbüros. „Es ist uns gelungen, Essen als pulsierende, zukunftsfähige und moderne Grüne Hauptstadt Europas zu präsentieren, auf die die Bürgerinnen und Bürger zu Recht stolz sein können. Dieses Bild ist um die Welt gegangen – Essen ist nicht mehr die Kohle- und Stahlstadt von einst, sondern eine Metropole, deren beeindruckender Wandel als Zukunftsmodell für andere Städte im Strukturwandel dient. Dabei ist mir eines besonders wichtig: Die Essenerinnen und Essener haben selbst den Wandlungsprozess angestoßen und sind ein wesentlicher Teil dieses Prozesses“, betont Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, der zugleich mit seiner Kollegin, Bau-, Umwelt- und Sportdezernentin Simone Raskob, die „Grüne Dekade“ einleitet. Raskob war Projektleiterin der ‚Grünen Hauptstadt‘.

GESAMTETAT LAG BEI 16,5 MILLIONEN EURO Was es mit der ‚Grünen Dekade‘ auf sich hat? Noch in diesem Jahr endet der Steinkohlebergbau in der Region , der Emscherumbau wird 2020 fertiggestellt, im Jahr 2022 finden die Ergebnispräsentationen der KlimaExpo.NRW und der

Foto: Pascal Hesse

DIE STADT ESSEN UND DAS PROJEKTBÜRO ZIEHEN NACH EINEM JAHR IM ZEICHEN VON NATUR UND UMWELTSCHUTZ POSITIVE BILANZ. DOCH WAS HAT DER EUROPÄISCHE TITEL AM ENDE GEBRACHT?

Ziehen Bilanz: (v.l.) Ralph Kindel, Projektteamleiter der Grünen Hauptstadt, Simone Raskob, Umwelt-, Bau- und Sportdezernentin sowie Projektleiterin der Grünen Hauptstadt, Oberbürgermeister Thomas Kufen und Projektteamleiter Matthias Sinn.

klimametropole RUHR 2022 statt und 2027 präsentiert die Metropole Ruhr ihre Internationale Gartenausstellung. Durch die finanzielle Unterstützung der Stadt, der Landesregierung NRW, des Bundesumweltministeriums und von Sponsoren stand dem grünen Großprojekt ein Gesamtbudget von 16,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon seien über 50 Prozent direkt in die Projekte geflossen. Von den rund 8,6 Millionen Euro Projektmitteln seien 71 Prozent für nachhaltige Projekte, Baumaßnahmen, Ausstellungen, Tagungen und Konferenzen ausgegeben worden, 29 Prozent für Events, wie die Eröffnung und das Familien- und Gartenfest ‚Grün auf! Altendorf‘ sowie Ausstellungen.

„Wir haben Projekte durchgeführt, die die Bürgerinnen und Bürger zum Umdenken angeregt und sie für grüne Themen sensibilisiert haben – ohne erhobenen Zeigefinger. Und wir haben Projekte umgesetzt, die im Stadtbild über das Jahr 2017 hinaus sichtbar sein werden“, sagt Raskob. Fünf Themenfelder wurden im Rahmen der Grünen Hauptstadt in den Mittelpunkt gerückt: ‚Mein Grün‘, ‚Meine Flüsse‘, ‚Mein Einkauf‘, ‚Meine Wege‘ und ‚Meine Zukunft‘. Die Eröffnung von zwei Mobilstationen an zentralen Haltepunkten der Ruhrbahn mit E-Auto-Lade- und Leihfahrräder-Stationen, das E-Rikschaprojekt ‚Radeln ohne Alter‘, das 843 Seniorinnen und Senioren zu ihren Lieblingsorten in

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der Stadt brachte, die Ruhr-Badestelle am Seaside Beach Baldeney, die ‚MS innogy‘, die die Fahrgäste emissionsarm über den Baldeneysee schippert, und die 3.000 mit Sprüchen beklebten Mülleimer im gesamten Stadtgebiet sind nur einige der nachhaltigen Projekte. „Wir haben im Grüne Hauptstadt-Jahr ein neues Bild von Essen gezeigt, das um die Welt gegangen ist und viele überrascht und begeistert hat“, bekräftigt Thomas Kufen. Es sorge dafür, dass Essen international an Ansehen gewonnen habe: Die Stadt arbeite mit in international aufgestellten Netzwerken wie der ‚Climate Alliance‘, ‚Eurocities‘ und der ‚Urban Transition Alliance‘.

NICHT NUR POSITIVE STIMMEN ZUR BILANZ Auch touristisch habe die Stadt von der ‚Grünen Hauptstadt‘ profitiert: 384.000 zusätzliche Besuche von Tagestouristen und 120.000 zusätzliche Übernachtungen wurden in einem vergleichsweise messeschwachen Jahr gezählt. Der Grugapark könne auf ein Rekordjahr zurückblicken: In 2017 kamen 1,1 Millionen Besucher und somit 7,5 % mehr als in 2016. Reflektierter und ohne rosarote Brille bilanziert Kai Hemsteeg, Vize-Fraktionsvorsitzender des ‚Essener Bürger Bündnisses‘ (EBB) im Rat der Stadt Essen, das Jahr der ‚Grünen Hauptstadt‘: „Es hatte Licht und Schatten. Anerkennenswert sind die Bemühungen, Essen als naturfreundliche, lebenswerte Stadt weit über die Grenzen des Ruhrgebiets weiter bekannt zu machen und so nicht zuletzt für eine weitere Belebung des Tourismus zu sorgen. Leider sind auf der anderen Seite die meisten Projekte ohne nachhaltigen Nutzen für die Natur und die Essener. Begonnen mit einer Eröffnungsfeier, die, verunglimpft von Demonstranten, durch nur zögerliches Einschreiten der privaten Ordnungskräfte in ihrer Wirkung beeinträchtigt wurde, zogen sich einige Pannen und Unsinnsprojekte durch das Grüne Hauptstadtjahr.“

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11 Grafik: Grüne Hauptstadt Europas - Essen 2017

POLITIK


POLITIK / WIRTSCHAFT rückläufigen Einnahmen aus Ticketverkäufen und Führungen des RuhrMuseums im vergangenen Jahr. Der Plan ging nicht auf. Museumsdirektor Prof. Heinrich Theodor Grütter blieb mit seinem Museum hinter den Erwartungen zurück. Die Zahl der insgesamt erreichten Personen im Grünen Hauptstadtjahr ist auch aus diesem Grund insgesamt als sehr dürftig zu betrachten und nicht gerade ein Grund, um in Jubel auszubrechen. Was ebenfalls auffällt: Die Personalkosten nehmen mit 3,04 Millionen Euro stolze 18 Prozent des Gesamtbudgets ein. Die Relation steht hier ebenso in keinem verträglichen Verhältnis.

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ÜBERALL

DIE POLIT-KOLUMNE

Die ‚Grüne Hauptstadt‘ war ein teurer Flop Liebe Leserinnen und Leser, ein Jahr lang waren wir ‚Grüne Hauptstadt Europas‘. Zumindest auf dem Papier. Mitbekommen habe ich davon, abgesehen von Pressemitteilungen im Posteingang eher wenig, weder im Alltag noch im Stadtbild. Natürlich: Es gab 453 Projekte, darunter 210 Bürgerprojekte, die sicherlich mit viel Herzblut und Elan von Einzelnen und Gruppen durchgeführt wurden. Das vorbildliche Engagement der Volunteers darf an dieser Stelle ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Der große Wurf für Essen war die ‚Grüne Hauptstadt‘ jedoch nicht, wie ein Blick in die Statistik und in die nackten Zahlen zeigt: Zehn Millionen Euro hatte der Rat der Stadt Essen ursprünglich für das Hauptstadtjahr bewilligt, darunter die Hälfte aus dem Etat der notorisch klammen Stadtkasse. Am Ende lag das Budget Dank zusätzlicher Mittel des Landes und des Bundes bei 16,5 Millionen Euro. Was das Sponsoring angeht, so waren darin ursprünglich 2,5 Millionen Euro eingeplant. Am Ende erreichten externe Sponsorengelder jedoch nur 1,5 Millionen Euro. Hier wurde das Ziel deutlich verfehlt. Die organisatorische Verantwortung dafür liegt bei der Projektleitung, die Umwelt-, Bau- und Sportdezernentin Simone Raskob innehatte. Doch bleiben wir beim Gesamtbudget: 16,5 Millionen Euro stehen etwa 200.000 Besucher und Teilnehmer der ‚Grünen Hauptstadt‘ gegenüber. Das heißt unterm Strich: Jede einzelne Person hat die ‚Grüne Haupstadt‘ rund 82,50 Euro gekostet. Das ist ein enorm hoher Betrag. Im Vergleich: Eine Rückrunden-Dauerkarte für Rot-Weiss-Essen gibt es schon für 49 Euro, eine Jahreskarte für den Grugapark für 29,50 Euro. In den 200.000 Besuchern und Teilnehmern sind bereits jene 30.000 Menschen enthalten, die die Eröffnung im Grugapark mitzelebriert haben. Und ebenso 35.000 Menschen, welche die Ausstellung ‚Grün in der Stadt Essen. Mehr als Parks und Gärten‘ im RuhrMuseum auf dem Welterbe Zollverein besucht haben. Die zentrale Ausstellung zum Grünen Hauptstadtjahr war für alle Interessierten kostenfrei zu sehen beziehungsweise hieß es am Eingang: „Zahlen Sie, was es Ihnen wert ist.“ Dass diese Strategie nicht aufgegangen ist, unterstreichen die

Gerne wird der Vergleich zwischen dem Kulturhauptstadtjahr 2010 bemüht, wenn auf die Signalwirkung und den touristischen Einfluss der ‚Grünen Hauptstadt‘ hingewiesen wird. Doch dieser Vergleich hinkt enorm. Alleine schon, weil es damals ‚Essen für das Ruhrgebiet‘ hieß. Als Bannerträger war die Stadt seinerzeit ins Rennen gegangen; die gesamte Region hat jedoch profitiert und sich mit eigenen Aktionen und Projekten beteiligt. Erinnern wir uns an das ‚Stilleben‘ auf der A40. Das war ganz großes Kino! Genauso wie die Aktion ‚SchachtZeichen‘, eine Visualisierung von Standorten der zumeist ehemaligen Kohleschächte im Ruhrgebiet mit dem Ziel, den Strukturwandel sichtbar und erfahrbar zu machen. Es ging ein ‚Wir sind Kulturhauptstadt‘-Gefühl durch die Stadt und das gesamte Ruhrgebiet. Die Menschen haben sich mit dem Thema identifiziert – ein Jahr lang und noch lange Zeit darüber hinaus. Die ‚Grüne Hauptstadt‘ hat ähnliches nicht annähernd erreicht. Vergleichbare Leuchtturmprojekte wie das ‚Stilleben‘ oder die Aktion ‚SchachtZeichen‘ gab es ebenso wenig. Dass der Baumbestand im Nachklang zu Sturm ‚Ela‘ immer noch nicht ideal ist und am Ende 1.100 Bäumen gepflanzt wurden, das ist gut und schön: Aber von einer Ex-Kulturhauptstadt und ‚Grünen Hauptstadt‘ erwarte ich ein wenig mehr Kreativität und Engagement. Immerhin wurden für diese kreative Leistungen eigens Personen mit üppigen Honoraren und Gehältern beschäftigt. Kam zur Eröffnung im Kulturhauptstadtjahr 2010 mit Bundespräsident a.D. Horst Köhler noch das damals amtierende Staatsoberhaupt nach Essen, war die Eröffnung der ‚Grünen Hauptstadt‘ deutlich provinzieller besetzt, mal ganz abgesehen von einer lautstarken Protestaktion der Kohle-Gegner, welche die Organisatoren mehr als nur überfordert hat.

14.724 Follower – kein Grund für Euphorie Dass sich die Projekverantwortlichen der ‚Grünen Haupststadt‘ mit 7.301 Presse-Veröffentlichungen national gedruckt und online brüsten, überzeugt mich ebenso wenig. Hier hätte ich eine deutlichere Trennung erwartet, etwa zwischen konkreten Berichten über Projekte, Vorhaben und Aktionen sowie simplen Terminankündigungen, wie ich sie nahezu täglich aus der hiesigen Tageszeitung kenne. Auch der Verweis in der Pressemappe auf 14.724 sogenannte ‚Follower‘ in den sozialen Medien Facebook, Twitter und Instagram kommt in einer Großstadt wie Essen mit ihren fast 600.000 Besuchern eher piefig daher. Aus diesem Grund muss ich leider insgesamt feststellen: Das Projekt ‚Grüne Hauptstadt Europas - Essen 2017‘ war am Ende nicht mehr als ein teurer Flop. Schade!

In diesem Sinne: Glück auf! Ihr Pascal Hesse

Ercan Agirbas als Professor für Architektur berufen

STADTPLANER DER INFORMERSERIE ‚WAS WÄRE WENN?!‘ LEHRT NUN AN DER ‚GUTECH‘ IM OMAN Foto: Christoph Bubbe

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Professor Ercan Agirbas

D

er Diplom-Ingenieur, Architekt ETH und Stadtplaner der INFORMER-Serie ‚Was wäre wenn?!‘ lehrt nun als ordentlicher Professor für Architektur mit dem Schwerpunkt Baukonstruktionslehre an der 2007 gegründeten ‚German University of Technology‘ (GUtech) im Oman. Sie ist an die RWTH Aachen angegliedert. Ercan Agirbas, der gemeinsam mit Frank Eittorf in der INFORMER-Serie ‚Was wäre wenn!?‘ Ausgabe für Ausgabe Ideen für eine Innenstadt der Zukunft vorstellt, hat am 1. Januar 2018 eine Professur im Oman angenommen. Die von mehreren Professoren der RWTH Aachen gegründete Hochschule mit rund 170 Mitarbeitenden und 1.100 Studierenden ist die einzige deutsche Universität auf der Arabischen Halbinsel und die erste private Universität im Oman, deren Bachelorprogramme international akkreditiert wurden. Agirbas, geboren 1966 in der türkischen Stadt Ayancik und bislang zuhause in Gelsenkirchen, war bereits seit 2005 Vertretungsprofessor an der FH Düsseldorf. Im Oman soll er neben der Lehre ebenso eine Materialbibliothek mit unterschiedlichen Baumaterialien aufbauen und diese erforschen. Energieoptimiertes Bauen in heißen Regionen, der Umgang mit Kühlungen und die Vereinbarkeit traditioneller Bauformen mit modernen Technologien zählen zu seinem Forschungsgebiet. Der mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnete Stadtplaner aus dem Architekturbüro ‚Agibars Eittorf friends‘ ist zudem Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Wuppertal. | pHes

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VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

Februar 2018 Lokalfieber Essen für die nördliche Innenstadt · www.lokalfieber.de ·

KOMMENTAR

Viel Licht in unserem Viertel also, aber: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Dezember-Ereignisse weisen auf eine besorgniserregende Intoleranz hin, die unserer Stadtgesellschaft nicht gleichgültig sein kann. Zwei Fehlentwicklungen sind augenfällig: Es gibt Clans, die unser Rechts- und Sozialsystem missbrauchen - das muss ein Ende haben - und es gibt als Gegenpart dazu extremistische Reaktionen - auch dem muss man begegnen. Ein Reflex ist z.B. die Pauschalbehauptung, „Kulturfremdes“ bedrohe unsere Zivilgesellschaft. Wer sich in der City-Nord mit offenen Augen umschaut, wird erkennen: Vieles an „Kulturfremdem“ kann uns bereichern. Zu erkennen ist aber auch, dass manche Denkweisen und Einstellungen von Menschen, die zu uns kommen, mit unserer Kultur schwer und manchmal gar nicht kompatibel sind. Auch dem müssen wir wirkungsvoller als bisher begegnen. THOMAS WEDEN, FRANK BAUMEISTER, STEFAN MESSINK*

*Die Vorsitzenden der Immobilien- und Standortgemeinschaft ISG City-Nord

Termine für die nördliche Innenstadt

IN EINEM LADENLOKAL AN DER VIEHOFER STRASSE HAT DIE ‚EHRENAMT AGENTUR‘ EINE DEPENDANCE Foto: Wolfgang Nötzold

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er Weg führt uns von der Marktkirche aus in die nördliche Innenstadt. Vorbei an den Essener Stadtzeichen, Dönerbuden, Computergeschäften und kleinen Läden durch die Viehofer Straße. Kurz hinter dem Café Konsumreform wird es auf einmal kunterbunt, quirlig und sehr fröhlich. Wo sind wir denn hier gelandet?? Herzlich Willkommen im Ladenlokal der Essener Ehrenamtagentur! Ehrenamt in der nördlichen Innenstadt? Ja klar! Das vieldeutige und viel versprechende Projekt „zusammen wachsen“, welches sich um den Zusammenhalt von Neubürgern und etablierten Essenern bemüht, hat hier in der Viehofer Straße 39 seinen festen Platz gefunden. Neben aktiver Integrationsarbeit finden hier Sprachkurse, Hausaufgabenbetreuung und viele bunte Veranstaltungen statt. Denn wo andere nur reden, packen die Essener Ehrenamtlichen aktiv an. Die Ehrenamtagentur ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit fast 13 Jahren um die Koordination des Ehrenamtes in Essen kümmert. Die Hauptgeschäftsstelle befindet sich in Essen Bredeney. Projekte finden hier Macher und Macher finden hier Projekte. Neben Aktionen für Geflüchtete gibt es hier Betätigungsmöglichkeiten in der Seniorenarbeit, im Kinderbereich, für junge Erwachsene und viele weitere kleinere und größere Chancen zu helfen. Wussten Sie schon, dass zum Beispiel auch der Bundesfreiwilligendienst im KUNST & KULTUR

Kreative des Monats: Dahlia von Dohlenburg Dahlia von Dohlenburg schreibt Romane und Kurzgeschichten voller Magie, Spannung und Liebe, die die Leser für einige Stunden in eine andere Welt entführen. Inhaltlich geht es dabei querbeet durch die Phantastik – von paranormale Krimis, über epische Abenteuer in fremden Welten bis hin zu geheimnisvollen Schauerromanen. „Schon von klein auf war ich ein Bücherwurm, der alles verschlungen hat, was ihm in die Finger kam“,

DONNERSTAG, 8. FEBRUAR

„Man emigriert eben auf Lebenszeit“, Alte Synagoge, Edmund-Körner-Platz, 19:00 – 20:30 Uhr MITTWOCH, 21. FEBRUAR

Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, findet Informationen und Rat in der Dependance der ‚Ehrenamt Agentur‘ an der Viehofer Straße 39.

Rahmen der Projekte der Ehrenamtagentur absolviert werden kann? Darüber hinaus werden sehr interessante Qualifikationsmaßnahmen für Ehrenamtliche organisiert. Kommen Sie doch einfach mal in die nördliche Innenstadt, genießen Sie die Aufbruchstimmung im Kul-

turquartier und statten Sie der Ehrenamtagentur einen Besuch ab. Informationen gibt es auch telefonisch unter 0201 - 83 91 49-0, per Mail unter info@Ehrenamtessen. de oder im Internet unter www.Ehrenamtessen.de.

sagt Dahlia über sich selbst. Ihre erste Inspiration waren daher andere Geschichten, aber inzwischen ist es das Leben mit all seinen Facetten, das sie Tag für Tag aufs neue inspiriert. „Selbst in den trivialsten Momenten kann der Kern einer großen Geschichte liegen“, so Dahlia – und macht dann eine Geschichte daraus.

RANDNOTIZ

STEPHAN LAMPEL

Indoor-Trödelmarkt am Weberplatz Am Donnerstag, 8. Februar, von 16-20 Uhr heißt es wieder ‚Stöbern, Tauschen, (Ver-)kaufen und Schätze entdecken!‘ im ehemaligen Haus der Begegnung am Weberplatz. Nach der Premiere 2017 lädt der Freiraum Weberplatz wieder ein zum geselligen Indoor-Trödelmarkt für Privates aller Art - DIE Gelegenheit, Schönes und/oder Nützliches abzugeben oder zu entdecken. Eine begrenzte Anzahl an Tischen (2,4 x 0,7m) kann im Freiraum reserviert werden, und man kann ggf. eigene Tische und Kleiderstangen mitbringen. Bei der Anmeldung bitte angeben, was man mitbringt.

Man findet Dahlia meistens irgendwo auf der ersten Etage des Unperfekthauses. „Und falls ich dort einmal nicht anzutreffen bin, kann man mich auch im Internet besuchen“: www.dahliaschreibt.de ANNETTE ALLKEMPER Foto: Wolfgang Nötzold

Viele Stadtteile pflegen eine ruhige Gangart, lange Jahre ändert sich kaum etwas. Manche genießen diese Beharrlichkeit, andere finden sie eher langweilig. Die City-Nord mit dem angrenzenden Universitäts- und Elting-Viertel ist das Gegenteil. Nicht viele Quartiere haben sich in den letzten 15 Jahren so verändert wie diese. Man kann die z.T. atemberaubende Dynamik mit „Vom Umbruch zum Aufbruch“ zusammenfassen: Neue attraktive Wohnungen (Kastanienhöfe, Uni-Viertel), experimentelle Locations, kreative Szenen, ehrenamtliche Projekte und viele urbane Impulse bilden einen faszinierenden Mix. Die Vielfalt ist Fundament für einen spannenden interkulturellen Austausch rund um die Kreuzeskirche, ein Ort interkultureller Begegnung auf der Basis christlich geprägter Toleranz.

Gut beraten zum bürgerschaftlichen Engagement

Foto: Wolfgang Nötzold

Licht und Schatten in der City.Nord.

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/lokalfieber

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind per E-Mail an freiraumweberplatz@egc2017.essen.de möglich. Dort gibt es auf Rückfrage auch weitere Informationen zum Trödelmarkt. Das Team vom ‚Freiraum Weberplatz‘ in der Nördlichen Innenstadt ist im Internet zu finden unter:

Language Exchange, Felis an der Mechtildisstraße, 20:00 – 22:00 Uhr MITTWOCH, 28. FEBRUAR

Lebenskönnerschaft: Resilienz - Film: Mein Leben als Zucchini, Medienforum des Bistums, 19:30 – 21:30 Uhr

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Irgendwann ist Schluss — für Essens Kultur- und Sportdezernenten Andreas Bomheuer mit dem Jahreswechsel. Dann geht der ausgewiesene Soziokulturexperte in den Ruhestand. Im großen Abschieds-Interview mit dem INFORMER resümiert Bomheuer über seine achtjährige Amtzeit, seine Erfolge wie Misserfolge. Was von seinem Wirken in Essen übrig bleiben wird und welche Ideen und Visionen er leider nicht mehr verwirklichen kann, verdeutlicht Bomheuer. … ab Seite 6

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r kam gut zwei Wochen, bevor der Bürgerentscheid die Modernisierungspläne der Messe Essen ordentlich verhagelte. Und schaffte es dennoch in kürzester Zeit, eine

einhard Paß ist, was Thomas Kufen werden möchte: Oberbürgermeister der Stadt Essen. Zusammen mit ihnen liefern sich am 13. September insgesamt zehn Kandidaten einen Kampf ums Rathaus. Wir haben sie alle unter die Lupe genommen. Nun müssen die Wählerinnen und Wähler entscheiden: Wer hat das Zeug zum

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LOKALFIEBER-IMPRESSUM: Verantwortlich für den Inhalt dieser ‚LOKALFIEBER‘-Ausgabe auf Seite 13 des INFORMER Februar 2018, print Edition: Wolfgang Nötzold, 1. Vorsitzender, Verein für Kultur und Kommunikation e.V., Generationenkult-Haus, Viehofer Straße 31, 45127 Essen. Vertretungsberechtigter Vorstand (Herausgeber): Wolfgang Nötzold, Annette Allkemper. Der Verein ist eingetragen ins Vereinsregister beim Amtsgericht Essen unter VR 5664 Redaktion: Wolfgang Nötzold, Annette Allkemper, Stephan Lampel . Grafik/Satz: Pascal Hesse. Telefon: 0201-470916-44, Mobil: 0174-3782375, eMail: info@lokalfieber.de. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.


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Gemeinsam stark!

WARUM DIE PRESSEKOOPERATION MIT FOCUS ONLINE EINEN WICHTIGEN BEITRAG ZUM ERHALT DER PRESSEVIELFALT LEISTET.

Es wird Zeit für neue Wege

VON LARS RIEDEL

B

ad Griesbach im Januar 2018: Die beschauliche 9.000-Seelen-Gemeinde im Südosten Bayerns ist der Austragungsort des jährlichen Kick-Offs für über 500 Mitarbeiter der ‚BurdaForward GmbH‘. In diesem Rahmen findet auch die erste Publisher Konferenz in großer Runde statt. Gekommen sind Vertreter von rund 25 deutschen Pressepublikationen, darunter die ‚Hamburger Morgenpost‘, der ‚Kölner Express‘, die ‚Münchener Abendzeitung‘ und wir, der INFORMER. Aber zunächst einmal auf Anfang: Die ‚BurdaForward GmbH‘ ist Teil des international tätigen, deutschen Medienkonzerns ‚Hubert Burda Media‘, der auch das Nachrichtenmagazin FOCUS herausgibt. Unter dem Dach der ‚BurdaForward‘ vereinen sich die Online-Nachrichtenangebote von Marken wie CHIP Digital, ‚Huffington Post‘ und eben besagtem ‚FOCUS Online‘. Fast unbemerkt startete bereits Ende 2016 eine Testphase zwischen dem ‚Kölner Express‘ und ‚FOCUS Online‘. Eine kurze Erklärung, ohne dabei technisch zu sehr ins Detail zu gehen: Der Express leitet einen Teil seiner Inhalte direkt an den Onlinedienst von FOCUS weiter. Diese Nachrichten erscheinen dann nicht nur

auf der Webseite der Kölner Boulevardzeitung, sondern auch unter www.focus.de – unter dem Vermerk „Dieser Inhalt wird bereitgestellt von EXPRESS“. Nach Abschluss der Testphase wird diese noch einmal verlängert und in ihrem Umfang auch weiter ausgebaut. Zeitgleich beginnt die Suche nach weiteren lokalen Partnern. Etwa 25 solcher Medienpartner sind bereits bei dieser neuen Pressekooperation an Bord. Unter ihnen große Namen wie DuMonts ‚Hamburger Morgenpost‘ oder die ‚Münchener Abendzeitung‘, aber auch Local Heroes, etwa das ‚Münster Magazin‘. Einige sind schon online, bei anderen – wie dem INFORMER – laufen die Vorbereitungen zu diesem wichtigen Schritt bereits auf Hochtouren. In Kürze werden auch unsere redaktionellen Inhalte zusätzlich unter www.focus.de zu sehen sein. Bei der Suche nach geeigneten Partnern konzentriert sich ‚FOCUS Online‘ nicht nur auf bekannte Medienmarken oder regionale Marktführer, sondern auch auf kleinere Wettbewerber und Lokalmedien. Gerade deren lokale Kompetenz ist für die Online-Redaktion mit Sitz in München von großem Wert. Die Bestrebungen, ‚FOCUS Online‘ mit so vielen qualitativen Inhalten wie möglich zu vereinen, führt über regionale und lokale Tiefenschärfe in der Berichterstattung. Diese selbst zu leisten, wäre für eine einzelne Redaktion eine unlösbare – und unfinanzierbare – Sisyphusaufgabe. Die Medienpartner wiederum profitieren ihrerseits von einer entscheidenden Kernkompetenz von ‚FOCUS Online‘: die digitale Vermarktung.

So ähnlich wird die Medienkooperation zwischen FOCUS Online und dem INFORMER künftig im Web unter www.focus.de zu sehen sein.


Dass der INFORMER in seinem 25. Jubiläumsjahr künftig mit FOCUS Online kooperieren wird, darüber haben wir bereits erstmailig in der vergangenen Ausgabe berichtet. Seit dem die Katze aus dem Sack ist, häuften sich die Fragen. Was bedeutet diese Kooperation? Warum tun wir das? Und verliert der INFORMER damit seine Selbständigkeit? Die Medienpartnerschaft unter dem Titel ‚FOCUS Online Local‘ ist ebenso komplex, wie die Beweggründe dafür einfach sind. Wir wollen versuchen, es Ihnen näher zu erklären. Aber eines schon einmal vorweg: Der INFORMER ist und bleibt ein selbständiges Nachrichtenangebot in und für Essen.

E

s ist längst kein Geheimnis mehr: Im Zeitalter der Digitalisierung haben die klassischen Pressemedien zu kämpfen. Schnelligkeit zählt, der Zeitdruck wächst. Ebenso die Kosten bei gleichzeitig deutlich rückläufigen Distributions- und Anzeigenerlösen. Echter Qualitätsjournalismus ist nicht billig zu haben – und sollte dennoch der Anspruch sein. Journalismus ist eine Aufgabe im Dienst für die Gesellschaft. Er zeigt Missstände auf und fungiert gleichzeitig als eine Art Gatekeeper, indem er nicht einfach nur vermeintliche Fakten unreflektiert übernimmt, sondern sie auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft, erklärt und sie in ihrem jeweiligen Kontext auch bewertet. Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut und die Pressevielfalt ein Garant für Meinungspluralismus. Nicht grundlos versuchen die Despoten dieser Welt – in der Geschichte wie auch in unserer Gegenwart – die freie Presse einzuschränken oder gar abzuschaffen. Um die Pressevielfalt, den reflektierenden Journalismus und die Möglichkeit der freien Meinungsbildung weiter Richtung Grab zu tragen, bedarf es jedoch nicht zwingend eines machthungrigen Alleinherrschers. Das digitale Zeitalter birgt bereits für sich seine ganz eigenen Gefahren. Schon heute ist ‚Goo-

gle Deutschland‘ stärker am Markt als alle deutschen TV-Sender zusammen. Die rund 2.000 Zeitungen und Zeitschriften hierzulande machen in der Summe weniger Umsatz als der Social-Media-Titan Facebook. Und mit Amazon kommt schon bald der nächste milliardenschwere Player in die digitale Medienlandschaft.

DIGITALISIERUNG – TOTENGRÄBER UND CHANCE ZUGLEICH Natürlich: Auch die Verleger von Pressepublikationen arbeiten weder karitativ noch allein für Ruhm und Ehre. Auch sie müssen geldwerten Umsatz machen. Denn gute Arbeit will auch bezahlt werden. Gleichzeitig leisten sie jedoch einen wesentlichen Beitrag zur freien Meinungsbildung. Sie informieren über das Zeitgeschehen, hinterfragen und bewerten es kritisch, anstatt einfach nur existierende Meinungsbilder zu bestätigen oder sich auf vermeintlich ‚alternative Fakten‘ zu verlassen. Anders sieht es bei den Angeboten von Facebook, Google & Co. aus. Hier entscheiden Algorithmen auf Grundlage des sogenannten Userverhaltens, welche Beiträge der Nutzer zu sehen bekommt. Im ‚WorldWideWeb‘ zählen die Klicks. Und je polarisierender der Beitrag, desto häufiger wird er angeklickt. Sachverhalte und Fakten werden ungeprüft übernommen.

Mehr noch: Sie gehen viral, finden mehr und mehr Verbreitung. Und je häufiger uns eine Geschichte begegnet, desto wahrer scheint sie zu werden. Ob sie wirklich stimmt, spielt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig geht die Reichweite der Inhalte von Journalisten und Verlegern – die ja ebenfalls Facebook & Co. zur Verbreitung ihrer Nachrichten nutzen – aufgrund der Algorithmen-Logik zurück, wenn diese nicht dem Userprofil entsprechen.

GEMEINSAM FÜR DEN ERHALT EINER UNABHÄNGIGEN MEINUNGSVIELFALT In dieser für Pressemedien nahezu schon feindlichen digitalen Welt, kommen die Bestrebungen von ‚FOCUS Online‘, die Stellung des Burda-Portals gegenüber den Vermarktungsgiganten Facebook und Google zu verbessern, nicht ungelegen. Denn hinter den Aspekten der Vermarktung steht auch eine Redaktion aus ‚echten‘ Journalisten. Um jedoch gegen die großen Player bestehen zu können, braucht es ein Mehr an Inhalten – und zwar an unterschiedlichsten und facettenreichen Inhalten. An dieser Stelle kommen die Medienpartner mit ihrer lokalen Expertise ins Spiel. Sie liefern Inhalte, die für ‚FOCUS Online‘ allein in dieser Art und dieser lokalen Schärfe nur schwer zugänglich sind, und nutzen gleichzeitig ihrerseits

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die Reichweite des Portals, um ihre Nachrichten einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Hinter diesen Medienpartnern stehen wiederum unabhängige, seriös arbeitdende Redaktionen, in denen ebenfalls versierte Journalisten ihrem Job und ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nachgehen. Die Verlage ihrerseits profitieren in dieser Partnerschaft von der Reichweite und der Vermarktung ihrer Beiträge durch ‚FOCUS Online‘. Eine Win-Win-Situation und eine Partnerschaft auf Augenhöhe.

PARTNERSCHAFT AUF AUGENHÖHE Die Verlage und Redaktionen bleiben eigenständig – in ihrem wirtschaftlichen wie in ihrem journalistischen Handeln. Auch der INFORMER wurde weder geschluckt noch ist die ‚BurdaForward GmbH‘ am Verlag finanziell beteiligt. Der Erhalt der Eigenständigkeit ist nicht nur uns wichtig. Sie ist ein wesentlicher Teil der neuen Pressekooperation. ‚FOCUS Online‘ greift nicht in die Berichterstattung seiner Partner ein. So entsteht durch die Vielzahl der beteiligten und unterschiedlichen Redaktionen eine Meinungs- und Pressevielfalt, wie sie gebündelt in einem Online-Portal bisher nicht anzutreffen war – und die dem Erhalt der freien Presse in Deutschland definitiv mehr nutzen als schaden kann.


Wo wir Station machen.

Foto: INFORMER Archiv

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Eine Villa am nördlichen Rand von Bredeney

Foto: Dr. Claudia Posern

In der Bredeneyer Straße 23 schlägt das eigentliche Herz des INFORMER. Hier sitzt – hinter einem original eisernen Türblatt und Fenstern mit zum Teil originaler Buntverglasung – unsere Redaktion. Das Gebäude entstand zwischen 1900 und 1905 und ist inklusive der Remise im Hof ein eingetragenes Baudenkmal. Seit 2014 laufen hier die Fäden für unsere gedruckten Ausgaben wie auch für unsere Berichterstattung im WorldWideWeb zusammen. Bei einem solch betagten Gemäuer muss man natürlich Abstriche in Sachen Funktionalität machen. So mussten beispielsweise, als die Redaktion vor fast vier Jahren einzog, erst noch Kabeltrassen verlegt werden – im laufenden Redaktionsbetrieb versteht sich. Dafür strahlt das Bauwerk einen gewissen Charme und Gemütlichkeit aus. Ersterer wurde uns schon oft von Besuchern und Interviewgästen bestätigt. Die Gemütlichkeit wiederum ist uns selbst sehr wichtig. Denn immerhin rotieren wir hier zum Teil bis spät in die Nacht hinein.

Das ChorForum im Sternviertel

Wo andere Menschen Urlaub machen Nicht alle Wege führen ins beschauliche Bad Griesbach im niederbayerischen Rottal. Allerdings: So ganz so unwahrscheinlich ist es nicht, dass man in dem Kurort auf den INFORMER stößt. Es ist noch gar nicht so lange her, da war das Quellness-Hotel Maximilian durch Anzeigenschaltungen im INFORMER präsent – und entsprechend umgekehrt der INFORMER in gedruckter

Form in der Auslage des 5-Sterne-Resorts. Im vergangenen Monat kam es nun zu einem Wiedersehen. Denn wie es der Zufall wollte, fand genau hier, die Publisher-Konferenz für die Pressekooperation mit FOCUS Online statt. Als Partner waren natürlich auch wir dabei. Worum es bei dieser Partnerschaft geht, haben Sie bestimmt schon gelesen. Wenn nicht, blättern Sei einfach eine Seite zurück.

Seit dessen Tod führen seine Ehefrau Ingrid Seroneit, der Publizist und Moderator Dr. Richard Kiessler und eben Nora Meyer-Galow wie auch Alexander Eberle vom ChorForum Seroneits Tradition weiter. Netzwerken gehört für ein modernes Pressemedium ebenso zum Selbstverständnis wie für die Politik, Unternehmen und Verbände. Trotz der digitalen Möglichkeiten unserer Zeit ersetzt nichts, das persönliche Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Deshalb gehört der Besuch von diversen Netzwerkveranstaltungen zu unserem Arbeitsalltag. Der INFORMER war mehrfach auch selbst schon Gastgeber eigener Networking-Events und freut sich darauf, nun auch Partner der Essener ‚Stadtgespräche‘ mit ihren prominent besetzten Talkrunden zu sein.

Foto: Quellness

Keine Sorge: Unsere Redaktion hat noch keinen Chor gegründet – auch wenn manch einer mit unserer zunehmend kritischen Berichterstattung so gar nicht einverstanden ist und vielleicht sogar versucht, uns gerichtlich die ‚Flötentöne beizubringen‘. Dennoch ist die INFORMER-Redaktion regelmäßig im ChorForum anzutreffen. Hier finden die ‚Stadtgespräche‘ statt. Bisher waren wir immer als Gäste mit dabei, doch das ändert sich nun. Beginnend mit dem Abend am 19. Februar ist der INFORMER als Partner bei den ‚Stadtgesprächen‘ selbst aktiv. „Wir sind Alexander Eberle, dem Geschäftsführer des ChorForums, sehr dankbar für seine anhaltende und engagierte Unterstützung“, heißt es in der Einladung. Die ‚Stadtgespräche‘ knüpfen an dem berühmten Stammtisch Viktor Seroneits an.


17 Fotos: Lars Riedel

Der eine holt sich den neuen INFORMER aus dem Briefkasten, der andere liest ihn in einem Café, beim Friseur, beim Arzt, im Autohaus oder einer anderen Auslagestelle. Der INFORMER erscheint stadtweit. Er begegnet uns immer wieder und fast überall. Natürlich auch im Web und neuerdings ebenfalls als App. Es gibt jedoch Stationen, die man vielleicht nicht unbedingt mit dem INFORMER in Verbindung bringt. Hier sind vier davon.

Axel Springer in Essen-Kettwig Im Teelbruch, in der Axel Springer Offsetdruckerei laufen u. a. täglich die BILD-Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, DIE WELT und die WELT KOMPAKT vom Band. Ach ja, und einmal im Monat auch der INFORMER. Und das im selben Format und von der selben Maschine wie die WELT KOMPAKT.

Mit unserer Ausgabe August 2015 hatten wir uns für diese Format- und Papierumstellung entschieden. Unsere redaktionellen Inhalte wurden zunehmend brisanter und kritischer. Schon im Februar 2015 forderte zum Beispiel die Grünen-Ratsfraktion im Hauptausschuss der Stadt Essen: Die politische Berichterstattung des INFORMER muss in den Medienspiegel der Stadt!

Unsere neue inhaltliche Ausrichtung sollte sich aber auch in der optischen und haptischen Wahrnehmung wiederspiegeln. Bei Springer in Kettwig, eine der modernsten Druckereien Europas, fühlen wir uns mit diesem Anspruch gut aufgehoben. „Kundenorientierung ist der Schlüssel, der auch künftig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Druckerei garantiert, deshalb sind unsere Lösungen so vielfältig wie unsere Kundenwünsche“, erläutert Produktionsleiter Reimer Henschel den Grundsatz der Offsetdruckerei. „Wir wollen auch in Zukunft alles dafür tun, dass die Zeitungen unseres Hauses auch die nächsten 20 bis 30 Jahre erfolgreich im Markt agieren können.“ Auch wenn unser INFORMER bereits ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat, wünschen wir uns das natürlich auch. Und wir sind überzeugt davon, dass wir durch unseren kritischen Umgang mit dem Stadtgeschehen dafür die Weichen gestellt haben. Das bedeutet auch, dass wir unangenehme Fragen stellen und wenn erforderlich auch den Finger in die ein oder andere Wunde legen. Das mag vielleicht nicht jedem schmecken. Es gab bereits zahlreiche Versuche – von Personen, Unternehmen, ja sogar Parteien –, mit Anwälten und gerichtlich gegen unsere Berichterstattung vorzugehen. Und es wird sie auch weiterhin geben. Aber wie sagt man so schön? Wat mutt, dat mutt – und das gilt auch für die unbequemen Wahrheiten.

-Nuhr Foto: Jutta Hasshoff

Gewinnen Sie Karten für Dieter Nuhr! Wir feiern Jubiläum – und Sie feiern mit! Auch in dieser Ausgabe können Sie wieder gewinnen. Dieses Mal 5x 2 Karten für Dieter Nuhr in der Grugahalle.

mt in die Grugahalle.

Dieter Nuhr kom ‚Nuhr hier, nur heute‘ –

Ein Künstler, der sein Publikum sowohl zum Lachen und gleichzeitig zum Nachdenken anregt – das ist Dieter Nuhr. Deutschlands wohl vielseitigster und intelligentester Kabarettist, bei dem Ideologen, Populisten und sonstige Heilspredigern durch die Kraft des Humors jegliche Macht entzogen wird. Der tiefenentspannte Komiker marschiert eloquent und faktensicher kreuz und quer durchs Weltgeschehen. Er erklärt das Dasein, die menschliche Psyche und die Lächerlichkeit unserer Empörungsroutine.

Er trägt nicht die kabarettübliche Depression zur Schau, sondern geht mit seinen Gedanken immer einen Schritt weiter. Im klassischen Kabarett ist die Welt schlecht und voller Skandale. Für Nuhr ist sie besser als ihr Ruf. Seine Botschaft: „Es gibt ein Leben vor dem Tod. Wir müssen nur damit anfangen.“ Ein Abend mit Dieter Nuhr ist ein perfekter Start. Er ist der Beweis dafür, dass es einen Humor gibt, der sich der Oberflächlichkeit verweigert und trotzdem Spaß macht. Jetzt kommt er auch nach Essen. Mit seinem nagelneuen Programm ‚Nuhr hier, nur heute‘ tritt er am Samstag, 17.02.2018 in der Grugahalle auf. Der INFORMER verlost 5x 2 Karten für ‚Nuhr hier, nur heute‘. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an gewinnspiel.essen@ informer-magazine.de mit dem Betreff ‚Dieter Nuhr‘ sowie Ihren vollständigen Namen und Ihre Anschrift. Einsendeschluss ist der 09. Februar 2018. Teilnahme ab Vollendung des 18. Lebensjahrs. Keine Teilnahme für Verlagsmitarbeiter und deren Angehörige. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


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GESUNDHEIT

Auch Männer kommen in die Wechseljahre Foto: pixabay

DIE SOGENANNTE ANDROPAUSE VERLÄUFT ALLERDINGS ANDERS ALS DIE WEIBLICHE MENOPAUSE. BEREITS AB 35 NIMMT DIE PRODUKTION VON TESTOSTERON AB Wie bei den Wechseljahren der Frau ist die Andropause mit einigen Begleiterscheinungen verbunden. Dr. Reinhold Schaefer, Geschäftsführer des Ärztenetzwerks, erklärt, was es mit den männlichen Wechseljahren auf sich hat: „Etwa ab dem 35. Lebensjahr nimmt bei Männern die Hormon-Produktion langsam ab, weil der Hoden weniger Testosteron produziert und das Testosteron dadurch im Laufe des Lebens weiter abnimmt. Das typische männliche Hormon Testosteron steuert die Sexualfunktionen Libido, Potenz und Fruchtbarkeit, aber auch die Muskelkraft, den Knochenauf- und -abbau und ebenso die Blutbildung.“

WENN DIE MORGEND­ LICHE ERREKTION AUSBLEIBT

Damit muss Mann erst einmal klar kommen: Jeder fünfte ‚Herr der Schöpfung‘ kommt in die Wechseljahre.

H

itzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen – die Symptome, wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, sind hinlänglich bekannt. Doch viele wissen nicht, dass auch Männer in die Wechseljahre kommen. In der Fachsprache als Andropause bezeichnet, betreffen sie etwa jeden fünften Mann.

Genaugenommen stellt die Andropause keine Krankheit dar, sondern eine natürliche Lebensphase, die im Gegensatz zur weiblichen Menopause unspezifischer, weniger ausgeprägt und langsamer verläuft. Darauf weist die Uro-GmbH, ein Zusammenschluss von Urologen aus Nordrhein-Westfalen hin. Die Vereinigung vertritt etwa 300 niedergelassene Urologen. Das sind rund 90 Prozent aller Urologen dieses Gebiets.

Geraten beim Mann Hormone durcheinander, wirkt sich dies auf Sexualleben, Fruchtbarkeit und Stimmung erheblich aus. Die wichtigsten Indikatoren für die Andropause sind sexueller Natur. „Die meisten Männer stellen fest, dass morgendliche Erektionen seltener auftreten und sich der Sexualtrieb verringert. Zudem leiden einige an erektilen Dysfunktionen.“ Aber auch der Körper ist mit abnehmendem Testosteronspiegel nicht mehr so

leistungsfähig. „Kraft aufzuwenden wie beim Joggen, dem Heben schwerer Gegenstände oder dem Laufen langer Strecken sowie Knien und Bücken fällt nicht mehr so leicht.“ Auch über Schlafmangel, Konzentrationsmangel, Müdigkeit und bisweilen depressive Verstimmungen klagen einige betroffene Männer.

HILFE KOMMT VOM UROLOGEN Einige dieser Begleiterscheinungen erfordern zuweilen den Rat eines Urologen. „Wen Symptome psychisch stark belasten, der sollte in jedem Fall einen Urologen aufsuchen“, verdeutlicht Dr. Schaefer. Zur Diagnostik gehört neben einem ausführlichen Gespräch auch eine körperliche Untersuchung, um organische Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Bluttests bestimmen die Konzentration von Sexualhormonen im Blut. Bei erniedrigten Werten spricht vieles für männliche Wechseljahre. Ein Fragebogen hilft zudem, den Schweregrad und die Behandlungsbedürftigkeit zu ermitteln. „Eine klassische Hormon-Ersatztherapie gibt es bei Männern aber nicht. Sie ist zwar grundsätzlich möglich, sollte aber nur nach einer gründlichen urologischen Untersuchung erfolgen“, ergänzt Dr. Schaefer. Je nach Ursache, die der Urologe genau diagnostiziert, kommen Hormonbehandlungen mit Testosteron, die Gabe von sogenannten PD5-Hemmern, aber auch andere Maßnahmen in Frage.

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Wer passt in mein Unternehmen? GEEIGNETE MITARBEITER ZU FINDEN, IST EINE FRAGE DER HERANGEHENSWEISE. Wie komme ich beruflich weiter voran? Bin ich meinen Aufgaben gewachsen? Wie werde ich mit anstehenden Herausforderungen fertig? Oder: Wie geht es nach der Schule für mich weiter? Dies sind Fragen, mit denen Carmen und Dr. Holger Klein häufig konfrontiert werden. Doch auch die Unternehmen selbst wenden sich an die beiden erfahrenen Business-Coaches – zum Beispiel wenn es um das Finden und die Auswahl neuer Mitarbeiter geht. Denn statistisch erweisen sich zwei von drei Neueinstellungen schon im ersten Jahr als nicht optimal. Und Fehleinstellungen erzeugen vor allem eines: Kosten. Längst sind es daher nicht nur die großen Konzerne, die auf die Expertise der Business-Coaches vertrauen. Carmen und Dr. Holger Klein arbeiten mit der AEC-Potenzialanalyse, ein anerkanntes, von Psychologen entwickeltes Verfahren zur Darstellung der Entwicklungschancen unter Berücksichtigung persönlicher Motive, Kompetenzen und Verhaltensweisen. Was dem einzelnen dabei hilft, sich selbst zu reflektieren und seine eigenen Potenziale zu erkennen, funktioniert auch umgekehrt: Unternehmer suchen mit der AEC-Analyse geeignete Mitarbeiter, die zu ihrem Unternehmen passen. So auch ein Schreinerbetrieb, der sich an die Business-Coaches wandte. Es ist ein innovativer Betrieb, der auch einiges Wachstumspotenzial aufweist. Nur gab es da ein Problem: Der 41-jährige Inhaber fand einfach keine passenden Gesellen. Der Schreinermeister bietet seinen Angestellten viel, ist mitarbeiterorientert und bindet diese auch aktiv in die Betriebsprozesse ein. Auf der anderen Seite

verlangt er aber auch entsprechenden Einsatz. „Unser Kunde suchte zwei neue Mitarbeiter – einzige Voraussetzung: Einsatzund Lernbereitschaft“, erinnert sich Carmen Klein. „Er hatte Anzeigen geschaltet, mit der Kammer sowie der Arbeitsagentur gesprochen und die Stellenanzeige sogar auf Facebook gepostet.“ Das Ergebnis jedoch war immer wieder ernüchternd. Meistens blieben die Reaktionen auf seine Bemühungen sogar ganz aus. „Von den beiden InteressenCarmen und ten, die schließlich zur Dr. Holger Klein Probearbeit kommen wollten, erschien formal präzise lediglich einer. Und dieser sagte nach hinterfragend drei Tagen, dass er einen Job als vorsichtig Chauffeur in einem anderem Undiplomatisch ternehmen gefunden hätte“, so Dr. Holger Klein. „Wir fragten den loyal Inhaber, was denn ein Mitarbeiter vertrauensvoll bräuchte, damit er ins Unternehhilfsbereit gelassen men passt. Ad hoc konnte er es nicht mitfühlend sagen.“ Dieses Problem begegnet den beiden Business-Coaches häufig: Im Kopf existiert ein vages Bild, wie ein potenzieller Mitarbeiter sein sollte, doch daraus die Anforderungen herauszuarbeiten, fällt schwer. „Zunächst ging es also darum, ein Soll-Profil für die Bereiche Verhalten, Motive und Kompetenzen zu definieren“, erklärt Carmen Klein. „Ergebnis war ein Profil, das stark von Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit geprägt war. Selbstständiges Arbeiten und

Termintreue waren sehr wichtig.“ Der Mitarbeiter sollte aber auch ausreichend Zeit haben, um die Anforderungen zu erfüllen. „Der Inhaber erwartete keine perfekte Arbeitskraft. Er war gerne bereit, Zeit in die individuelle Einarbeitung und Weiterbildung zu investieren“, schildert Dr. Klein. Basierend auf diesem Soll-Profil haben die Business-Coaches die Standard-Stellenanzeige auf das Soll-Profil angepasst. „Daraufhin haben sich 23 Menschen beworben. Mit diesen Bewerbern führten wir dann die AEC-Potenzialanalyse durch, um deren Ist-Profil festzustellen und dieses mit dem gewünschten Soll-Profil abzugleichen – der sogenannte Benchmark-Prozess“, erläutert Carmen Klein das Vorgehen. Die infrage kommenden Bewerber wurden zum persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Fragen zielgerichtet willensstark wurden zuvor ebenfalls auf Basis des mutig Soll-Profils hergeleitet. Mit diesem Vorfordernd gehen konnte der Unternehmer die beisachorientiert den bislang offenen Stellen in seinem Betrieb schließlich besetzen. „Den übenthusiastisch rigen 21 Bewerbern hat er übrigens die spontan redefreudig Potenzialanalyse als ‚Geschenk‘, quasi offen als Karrieregutachten zur Verfügung gemitreißend stellt – und damit auch bei ihnen trotz Absage einen positiven Eindruck hinterlassen.“

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GESUNDHEIT

Hatschi! Zeit für Kälteirrtümer

Der INFORMER-Ratgeber Gesundheit mit Kampfkunst-Experten Sensei Alfons Pinders Diese Kolumne und weitere Beiträge finden Sie unter www.informer-online.de oder mit dem nebenstehenden QR-Code.

Foto: pixabay

„ICH HABE SO SEHR GEFROREN, DASS ICH MICH ERKÄLTET HABE“, LAUTET IM WINTER EIN VIELGEHÖRTER SATZ. DOCH STIMMT DAS WIRKLICH?

Es war im Januar 2016: Ich stehe an der Rezeption meiner Akademie. Die Tür öffnet sich. Ein lautes „Servus“, erfüllt den Raum. In der Tür steht Josef mit seiner Frau. Es dauerte zwei bis drei Sekunden, bis ich ihn erkenne. Der gebürtige Bayer trainierte vor einigen Jahren bei mir Kickboxen und Fitness und hatte seine sportlich durchtrainierte Figur in den letzten Jahren in einen pfundigen XXL-Körper verwandelt. Seine Frau stand ihm an körperlicher Präsenz in Nichts nach.

ALLE JAHRE WIEDER

Erkälten wir uns, weil es draußen kalt ist?

S

oll man bei Winterkälte oder kühlem Wind nicht mit nassen Haaren vor die Tür gehen, weil man sich sonst erkältet? Soll man eine Mütze aufsetzen, weil die meiste Wärme angeblich über den Kopf verloren geht? „Natürlich kann jeder diese Ratschläge befolgen“, sagt Alfred Tatura vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Essen. „Falsch ist es grundsätzlich nicht, aber die Begründungen sind nicht ganz richtig.“

EINE ERKÄLTUNG, WEIL‘S KALT IST? Eine Erkältung bekommt man ausschließlich durch Viren, die sich über Tröpfcheninfektion übertragen. Die holt man sich durch Berühren infizierter Türklinken, Rolltreppengeländer oder durch hustende und schniefende Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Durch Unterkühlung kann das Immunsystem allerdings geschwächt werden, so dass man für Husten, Fieber und Schnupfen anfälliger ist. Hinzu kommen stark beheizte Räume, die die Schleimhäute austrocknen und für Erkältungserreger eine leicht zu überwindende Barriere darstellen.

VERLIEREN WIR DIE MEISTE WÄRME ÜBER DEN KOPF ? „Die meiste Wärme verlieren wir an Körperteilen, die weiter vom Körperrumpf entfernt sind, also an Füßen und Händen“, weiß Tatura. „Lediglich zehn Prozent der Körperwärme gehen über den Kopf verloren“. Da er aber die am wenigsten mit Kleidung bedeckte Stelle ist und zudem mit vielen Nervenenden versehen ist, spürt man die Kälte dort besonders intensiv. Bei längeren Aufenthalten im

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Winter heißt es darum immer: wärmende Sport- und Handschuhe anziehen und Mütze aufsetzen!

HILFT ALKOHOL GEGEN DIE KÄLTE? Gänzlich falsch ist es, sich mit heißen alkoholischen Getränken wie beispielsweise Glühwein, Grog und Lumumba aufzuwärmen. „Auch wenn es am Anfang wohltuend wirkt: Der Alkohol erweitert die Blutgefäße und bringt den Wärmehaushalt zum Erliegen“, so Tatura. Das führt zu einer erhöhten Wärmeabgabe sowie zur Absenkung der Körpertemperatur mit dem Ergebnis, dass man noch leichter friert.

KÜSSEN BEI ERKÄLTUNG VERBOTEN? Einen letzten Irrtum über Erkältungen haben wir noch. Es hat zwar nichts direkt mit der Kälte zu tun, fällt aber auch durchaus in die kalte Jahreszeit. Das Küssen gehört für viele zum Karneval einfach dazu. Aber wir alle kennen den Satz: „Ich küsse Dich lieber nicht, ich bin erkältet.“ Die gute Nachricht: Wer erkältet ist, muss ebenso wenig aus Rücksichtnahme aufs Küssen verzichten wie jemand, der Angst hat, sich mit einer Erkältung anzustecken. Ein grippaler Infekt wird, wie eingangs bereits erwähnt, durch Tröpfcheninfektion weitergegeben – oder aber durch eine Schmierinfektion. Der Klassiker dafür ist die Hand, die beim Niesen vor die Nase gehalten wurde. Eine Infektion über den Mund dagegen ist nicht möglich. Nachdem man sich geküsst hat, auch nach einem leidenschaftlichen Kuss, werden die Viren über den Mund direkt in den Darmtrakt transportiert und dort unschädlich gemacht. Ganz im Gegenteil: Die zwischenmenschliche Zuwendung stärkt das Immunsystem.

Nach kurzem Smalltalk über alte Zeiten kam Josef auf den Punkt: „Du, weißt du“, begann er, „in der Weihnachtszeit haben meine Frau und ich uns ein wenig gehen lassen. Also, der Speck muss weg.“ Ich schaute ihn an, in meinem Kopf arbeiteten die grauen Zellen. Es war offensichtlich: Die beiden hatten ihre Kilos nicht nur über Weihnachten gesammelt – wie viele Deutsche. Nach Silvester wird sich dann ein Herz gefasst und es wird diätet und gesportet, bis sich die Balken biegen. Mit guten Vorsätzen wird durchgestartet, ohne Rücksicht auf Verluste bzw. ohne Rücksichtnahme auf Gelenke und körperliche Konstitution, was massive gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann. Darum bekommen Josef und seine Frau eine Beratung und eine Einweisung in die Übungen mit einem langfristigem Trainingsplan.

Rund 40 % der Deutschen bringen zu viel auf die Waage. Mindestens jeder zehnte ist stark fettleibig. Seit Anfang der 70er haben wir im Schnitt jährlich etwa 2 ½ Kilo zugelegt – Tendenz steigend. Die Zahl der adipösen Kinder und Jugendlichen hat sich in den vergangenen 20 Jahren sogar verdoppelt. Laut einer Umfrage haben 59 % der befragten Erwachsenen bereits erfolglose Diäten hinter sich. Viele Füllige fühlen sich als Versager. Spaß ist die beste Motivation. Nutzt Treppen, verzichtet, wenn möglich, auf das Auto und geht zu Fuß – frei nach dem Motto ‚Jeder Gang macht schlank‘. Vor dem Sport gründlich aufwärmen, denn je höher das Gewicht, desto größer ist die Last für Sehnen, Bänder und Gelenke. Kräftigungs-Workouts erhöhen den Muskelanteil, sie steigern den Kaloriengrundumsatz. Es sollten zwei bis drei Workouts pro Woche nach und nach in den Wochenablauf eingebaut werden. Bei Ausdauerübungen langsam starten, gelenkschonend bewegen, nicht springen. Pausen zwischen den Trainingstagen. Wichtig: Eigene Grenzen beachten! Der korpulente Sportler sollte nicht den Körper mit Essensentzug quälen, sondern sich ausgewogen und gesund ernähren. Auf Dickmacher verzichten und vielleicht einen Kochkurs besuchen, um sein Kochtalent zu verfeinern. Das Ernährungsgeheimnis heißt: klüger essen. Josef trainiert jetzt ein Jahr mit seiner Frau. Sie haben ihren alten Lebensstil abgelegt, sind immer noch von einer griechischen Götterfigur weit entfernt, aber gesund, fit und schlanker. Beide fühlen sich wohl in ihrem Körper und haben dadurch eine bessere Lebensqualität erhalten. ADVERTORIAL

EXPERTENTIPP Parodontitis Zahnfleischtaschen – ein Problem? Der harmlose Begriff „Tasche“ lässt Patienten meist nicht aufhorchen. Doch das, was sich manchmal im Mund entwickelt, ist ernst zu nehmen. Das merkt der Patient spätestens, wenn eine Zahnfleischtasche ernsthafte Probleme macht. Dr. Jan Heermann erklärt, warum Zahn­ fleischtaschen im Mund so gefährlich sind: „Das Zahnfleisch liegt eigentlich eng um den Zahn an und gibt ihm zusammen mit dem darunterliegenden Knochen festen Halt. Doch Bakterien setzen sich im Mund an allen Stellen fest, wo die Zahnbürste nicht perfekt hinkommt. So können kleine Lücken zwischen Zahn und Zahnfleisch entstehen, die sich mit der Zeit zu tiefen Zahnfleischtaschen entwickeln. Dadurch kann der Kieferknochen zurückgehen und der Zahn locker werden.“ Je früher eine Zahnfleischtasche behan­

Dr. Jan Heermann Dr. Jan Heermann kennt die Tücken von unangenehmen Zahnfleischtaschen. delt wird, desto besser. „Dadurch schüt­ zen Sie sich vor Zahnfleischrückgang und Zahnverlust.“ Daher bietet die Praxis ThiemerHeermann eine persönliche Bera­ tung in ihrer Spezial-Sprechstunde. Praxis­Öffnungszeiten: 8 – 20 Uhr (Montag­ Donnerstag), und 8 – 18 Uhr (Freitag).

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Auf vier Rollen gegen

„SKATE-AID CHARITY“ IN ESSEN WILL DIE ENTWICKLUNG VON KINDERN UND Unabhängig von sozialer Herkunft, Ethnie, Sprache, Religion, Nationalität oder Kultur: Skateboarding ist global und universell. „Es kennt weder Grenzen noch Krieg, Hautfarbe oder Hass, arm oder reich“, so formuliert es Titus Dittmann. Titus gilt als ‚Vater der deutschen Skateboard-Szene‘. Und als dieser 2009 die Stiftung ‚skate-aid‘ gründet, die weltweit einen umfassenden Ansatz der Kinder-, Jugend- und Entwicklungshilfe verfolgt, steht dabei natürlich eines im Mittelpunkt: Das Skateboarding. Am 6. März 2018 findet im GOP Varieté-Theater eine ‚skate-aid‘-Charity-Gala statt. Der Abend ist der Auftakt für ein noch stärkeres Engagement des skate-aid e. V. in Essen für den guten Zweck bzw. die gute Sache. Die gemeinnützige Stiftung skate-aid fördert Kinder- und Jugendprojekte in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten – und zwar weltweit. Der Vorstand von ‚skate-aid‘ in Essen möchte den Standort in der Ruhrgebietsmetropole nun noch engagierter vertreten. Man will sich sowohl um lokale Projekte kümmern als sich auch künftig auf die Entwicklungshilfe von skate-aid in Afghanistan konzentrieren. Dazu sind jedoch Spendengelder nötig; jeder Euro zählt. Deshalb hat Oli-

ver Noack, Vorstandsvorsitzender des skate-aid e. V. Essen eine Charity-Gala auf die Beine gestellt. „Spenden und Dinieren“, lautet die Devise am Abend des 6. März. Das Charity-Event richtet sich an alle, die den Gedanken unterstützen möchten, „mit der pädagogischen Kraft des Skateboards das Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsbewusstsein, die Eigenverantwortlichkeit von Kindern und Jugendlichen und ihre freie Entfaltung zu fördern.“ Also ganz im Sinne des Stiftungsgründers Titus.

FÖRDERUNG VON KINDERN IN AFGHANISTAN UND DEUTSCHLAND „Dieses Prinzip lässt sich in Afghanistan oder Afrika ebenso gut zur Kinder- und Jugendarbeit einsetzen wie bei Projekten in Deutschland“, erklärt Noack. In Afghanistan liegt der Fokus jedoch mehr auf die Stärkung der Stabilität und Demo-

Skateboard-Papst Titus Dittmann (r.) bei der ‚Arbeit‘ mit Jugendlichen in Afghanistan.

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Jeder Mensch will sich sicher fühlen. Das gilt vor allem in den eigenen vier Wänden. Doch die Realität sieht leider anders aus. Die Zahlen sprechen für sich: 2016 (Anm. d. Red.: Statistik für 2017 liegt noch nicht vor) kam es in Essen zu 2.218 Wohnungseinbrüchen, wovon lediglich 13,3 % aufgeklärt werden konnten. Im Schnitt lag der wirtschaftliche Schaden bei 5.370 Euro pro vollendeten Einbruch. Vom seelischen Schaden, sich in der eigenen Wohnung nicht mehr sicher zu fühlen, den das Eindringen in die Intimsphäre mit sich bringt, ganz zu schweigen. „Deshalb ist das Thema Sicherheit für jeden Menschen von großer Bedeutung“, sagt Frank Skrube, Marketingleiter der Wohnbau eG. Und daher veranstaltet die Essener Wohnungsbaugenossenschaft nun erstmalig den Tag der Sicherheit im Colosseum Theater. Sicheres Wohnen ist der Wohnbau eG ein besonderes Anliegen. „Wir hatten all unsere Wohnungen bereits mit Feuermeldern ausgestattet, schon lange bevor es zur gesetzlichen Pflicht wurde“, erzählt Skrube. Bei Neubauten und der Sanierung bestehender Objekte wird die Genossenschaft

künftig auch noch enger mit der Polizei zusammenarbeiten. „Wie schaltet man tote Winkel im Wohnumfeld aus? Was kann man machen, um die Haustüren noch sicherer zu machen? Wie kann man die Beleuchtung zur Abwehr von Einbrechern einsetzen? Alles Fragen, die bei der Umsetzung nicht viel Geld kosten, wenn man schon bei der Planung daran denkt und sie mit den Experten der Polizei bespricht.“

EXPERTEN AUS VERSCHIEDENEN FACHGEBIETEN

Als nächstes steht nun aber erst einmal der erste Tag der Sicherheit am 3. März an. Neben dem Informationsangebot des Malteser Hilfsdienstes wird auch das KK KP/O der Polizei Essen im Colusseum Theater vor Ort sein. Hinter dem Kürzel verbirgt sich das Kriminalkommissariat Kriminalprävention Opferschutz. „Zum einen geben wir jenen Hilfestellung, die bereits Opfer eines Einbruchs geworden sind“, erklärt Kriminalhauptkommissar Lutz Müller. „Vor allem wollen wir aber darüber informieren, was jeder von uns unternehmen kann, damit es gar nicht erst zu einem Einbruch kommt. Die Maßnahmen reichen von technicher Prävention – etwa an

Türen und Fenstern – über Listen von uns zertifizierten, seriösen Unternehmen für die Umsetzung bis hin zu Tipps für das eigene Verhalten“, so Müller. Denn schon ein überfüllter Briefkasten oder ein Stapel Zeitungen vor der Tür zeigten dem potenziellen Einbrecher: Hier ist keiner zu Hause, hier könnte sich ein Einbruch lohnen. Zum Thema Sicherheit gehört jedoch viel mehr als der Schutz vor Langfingern. Es geht ebenfalls darum, aufeinander aufzupassen und füreinander da zu sein. „Sicheres Wohnen schließt den sozialen Bereich mit ein“, erklärt Arndt Sauer. Sauer leitet das Mehrgenerationenhaus in Essen. „Über Jahrzehnte wurde die Nachbarschaft – gerade in größeren Wohnkomplexen mit kleinen Wohneinheiten – immer anonymer. Dem kann man entgegenwirken, indem man den Quartieren wieder, ich sag mal, dörfliche Strukturen gibt. Damit meine ich, dass sich die Nachbarn untereinander kennen und sich auch umeinander kümmern, für sich sorgen und hinhören bzw. hinsehen, wenn etwas nicht zu stimmen scheint.“ Das soziale Miteinander, das Zusammenleben zu gestalten, ist eine der Aufgaben, um die sich das bundesweite Aktionsprogramm ‚Mehrgenerationenhäuser‘ bemüht.


VORSCHAU 2018

Krieg und Hass

JUGENDLICHEN IN AFGHANISTAN UND DEUTSCHLAND FÖRDERN. kratie durch die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Auch die Geschlechtergerechtigkeit ist dort ein Schwerpunkt für die Arbeit von skaid-aid. Denn meist noch völlig unbekannt, ist die Sportart Skateboarding nicht geschlechtsspezifisch zugeordnet und so oft die einzige sportliche Aktivität, an der die Mädchen teilhaben dürfen. In Deutschland setzt die Stiftung hingegen andere Schwerpunkte. Das Thema Ritalin ist einer davon. Das Arzneimittel wird heute hauptsächlich zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Kindern – kurz ADHS – eingesetzt. ‚Skaten statt Ritalin‘ lautet der Denkansatz von ‚skate-aid‘, zu dem Titus Dittmann und Oliver Noack auch im GOP Varieté sprechen werden.

Um zu demonstrieren, wie positiv sich das Skateboarding auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken kann, werden Videos gezeigt – u. a. zur Kooperation mit der Deutsch-Afghanischen Gesellschaft für den Bau eines Skateparks in Kabul. Moderiert wird der Abend von der Hamburger Sängerin und Schauspielerin Nina Maleika. Als prominente Gäste und Special Guests werden u. a. der TV-Schauspieler Henning Baum und Torsten ‚Toto‘ Heim, bekannt aus ‚Toto und Harry‘, erwartet. Das GOP Varieté-Theater Essen zeigt zudem Auszüge aus der aktuellen Show. Neben Vorspeise und Hauptgericht im Saal erwartet die Gäste ein Nachtischbuffet im Restaurantbereich zum Ausklang des Abends bei

Foto: Lars Riedel

Der eintrittsfreie Aktionstag richtet sich nicht nur an die Mieter der Wohnbau eG. Jeder kann am 3. März von 12 bis 16.30 Uhr vorbeischauen.

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Sängerin und Schauspielerin Nina Maleika moderiert das Charity-Event im GOP Varieté.

Live-Musik und netten Gesprächen. Die Eintrittskarten kosten 59 Euro und sind über den Ticketverkauf des GOP Varieté-Theaters Essen erhältlich. Der Reinerlös kommt ‚skate-aid zugute. Darüber hinaus erhoffen sich die Veranstalter – skate-aid e. V. Essen in Kooperation mit dem GOP – auch, dass viele der von Prominenten handsignierten und für eine Auktion am 06. März zur Verfügung gestellten Objekte an diesem Abend versteigert werden können. Auch dieses Geld fließt in die skate-aid Afghanistanhilfe und in lokale Projekte wie ‚Skaten statt Ritalin‘.

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‚skate-aid Charity‘ am 3.06.2018 Einlass ab 18 Uhr, Beginn 19 Uhr GOP Varieté-Theater Essen

In den Vorbereitungen zum Tag der Sicherheit am 3. März (v.l.): Kriminalhauptkommissar Lutz Müller, Moderator Uwe Loch, Frank Skrube von der Wohnbau eG und Arndt Sauer vom Mehrgenerationenhaus Essen.

PROMINENT BESETZTE TALKRUNDEN

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PROMINENTE UNTERSTÜTZUNG

Titus (Mitte) mit seinen Unterstützern in Essen: Oliver Noack (l.) und Tim Klötzing (r.) aus dem Vorstand des skate-aid e.V. Esen.

„Und das kann letztlich auch vor Einbrüchen schützen oder vielleicht sogar Leben retten. Denn wenn jemand in der Gemeinschaft bemerkt, dass etwas nicht stimmt oder nicht mit rechten Dingen zugeht, kann auch schnell Hilfe verständigt werden.“

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„Der Tag der Sicherheit ist für alle gedacht, die an dem Thema Sicherheit interessiert sind“, sagt Skrube. „Sogar für die Kleinen, quasi für die Mieter von morgen.“ Sie dürften sich wahrscheinlich besonders für die zwei amerikanischen Streifenwagen interessieren, die an diesem Tag nicht nur vor, sondern in das Colosseum fahren werden. Aber auch auf die Erwachsenen wartet ein buntes Aktionsprogramm. Neben dem Sicherheitsexperten Marco Brandes aus Hannover wird auch Peter Althof vor Ort sein. Der Personenschützer

wurde vor allem als Bodyguard von Micheal Jackson und der deutschen Fußballnationalmannschaft sowie durch die Security bei internationalen TV-Boxevents bekannt. Mit Torsten Heim wird an diesem Tag ein weiteres bekanntes Gesicht zu sehen sein. Die meisten kennen den Polizeibeamten eher unter seinem Spitznamen: Toto. Fast ein Jahrzehnt ging er mit seinem Kollegen Harry in Bochum auf Streife – und das deutsche Fernsehpublikum begleitete sie dabei. In einer Talkrunde auf der Bühne werden Toto, Peter Althof und Marco Brandes den Fragen von Moderator Uwe Loch Rede und Antwort stehen. „Unsere prominenten Sicherheitsspezialisten werden aber auch für ein Meet and Greet und eine Autogrammstunde dem Publikum zur Verfügung stehen“, so Skrube. Auf dem Podium werden sich ebenfalls Polizeipräsident Frank Richter, Oberbürgermeister Thomas Kufen und Alexander Rychter, Direktor des VdW Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, einfinden. Mit ihnen geht es in einer weiteren Diskussionsrunde dann ganz konkret um die Sicherheit in Essen. Wie stellt sich die Situation in unserer Stadt dar? Denn auch wenn die 2016er Zahl mit über 2.000 Einbrüchen hoch erscheinen mag, bedeutet diese bereits einen Rückgang von 26,77 % im Vergleich zum Vorjahr. Tag der Sicherheit 3.03.2018 von 12 bis 16.30 Uhr Colosseum Theater Essen

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KULTUR – TIPPS & TERMINE Fotos: Frank Wilde / GOP Varieté Theater Essen

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Krissie Illing hat sich zum ‚blind date‘ verabredet. Doch es kommt alles ganz anders als geplant.

DINNER FOR ONE, HUMOR FÜR ALLE – IN DER ‚SPRECHSTUNDE‘ GIBT ES KEINE BITTERE PILLE ZU SCHLUCKEN Ihr Mikrofon ist gut versteckt, dort, wo es zunächst niemand vermutet: in ihrer voluminösen Haarpracht. Wenn die internationale Bühnenkünstlerin im GOP Varieté Theater Essen auftritt, sind die Lacher vorprogrammiert. Krissie Illing schafft es, das Humorzentrum alleine durch ihre Anwesenheit anzusprechen wie keine andere. Schwarzgeränderte Kassenbrille mit Flaschenböden, Haare, die an einen zementierten Wischmop erinnern und eine Mimik, die sich irgendwo zwischen Miss Piggy und Kermit, dem Frosch, einpendelt: Mit viel Körpereinsatz und fast ohne Worte ringt Illing mit den Widrigkeiten des Alltags – beispielsweise als schonungslose Verkörperung Ihrer Königlichen Hoheit, der Queen höchstpersönlich! Dieses Mal hat sich die Gute gleich zweimal verabredet – mit dem Allgemeinmediziner ihres Vertrauens und zum ‚blind date‘, das dann jedoch eine unerwartete, ja sehr bewegliche und urkomische Wendung nimmt. Noch bis zum bis 25. Februar ist Krissie Illing neben dem Stand-up-Comedian Benni Stark und vielen weiteren Mitgliedern des Ensembles in der ‚Sprechstunde‘ des GOP zu sehen.

rechtsanwalt

BENJAMIN NAUSCHÜTZ

Familienrecht & Arbeitsrecht Bürogemeinschaft Nauschütz, Brinkmann & Schumann-Gooß Zweigertstraße 55 · 45130 Essen Tel.: 0201- 87 76 551 · Fax: 0201- 87 76 552 www.ra-nauschuetz.de · kanzlei@ra-nauschuetz.de

UR AUFFÜHRUNG

Karten für die zweistündige Show inklusive Pause gibt es ab 26,-€ im Vorverkauf. Die Regie der GOP showconcept-Eigenproduktion führt Knut Gminder. Weitere Informationen gibt es online unter www. gop-essen.de. pHes Erik Ivarsson

Foto: Sebastian Konopik

DA S MÄRCHEN VON DER SOZIALEN GERECHTIGKEIT F R E I N A C H M A R K T WA I N Vorstellungen 17. Februar 2018 21., 22. Februar 2018, Grillo-Theater Tickets T 02 01 81 22-200 www.theater-essen.de

ZEIT, SICH ILLUSIONEN HINZUGEBEN Die Ehrlich Brothers versetzen mittels Illusionstechniken in ihrer Show ganz Deutschland in Faszination. Das wird am 23. und 24. Februar in der Grugahalle nicht anders sein. Im Gegensatz zu anderen Magiern, die auf die Mystik der schwarzen Magie setzen, verstehen die Ehrlich Brothers ihre Illusionen als in der Wirklichkeit verwurzelte klassische Unterhaltung. Sie scheinen auf der Bühne Bahnschienen nur mit den Händen verformen zu können. Oder in Sekunden Bäume sprießen zu lassen, an denen sogar Früchte wachsen. Menschen aus dem Publikum werden von einem Ort zum anderen teleportiert. Die lockere und lustige Art der beiden Illusionskünstler überträgt sich selbst in den größten Arenen mühelos auf Zuschauer aller Altersgruppen.

Meister der Illusion: die Ehrlich Brothers.

09.01.2018 17:12:34

Beeindruckend ist ebenfalls der Auftritt von Erik Ivarsson mit seiner Einradakrobatik. Wer sich einmal auf ein Einrad gewagt hat, weiß zu ermessen, was es bedeutet, in dieser Fortbewegungsform so schnell, so perfekt und so trickreich zu sein wie Erik Ivarsson. Der smarte Artist aus Schweden rast auf fünf verschiedenen Einrad-Varianten über die Bühne, springt über Hindernisse und jongliert während der Fahrt mit Händen und Füßen. Ein wahrhaft rasantes Vergnügen, bei dem es plötzlich ruhig im Saal wird – vor allem an den vorderen Tischen, denen er mit seinem Einrad ganz schön nah kommt. Gepaart mit Witz, Akrobatik und einem gesunden bisschen Größenwahn geht es für Erik Ivarsso auf der Bühne wahrlich hoch hinaus.

Diese kommt dabei ganz ohne bittere Pillen aus. An Nervenkitzel mangelt es dennoch nicht. Der Facharzt dieser Sprechstunde ist kein Dr. med. sondern ein versierter Herrenausstatter: Benni Stark kennt sich aus mit Konfektionsgrößen, Problemzonen und Textilien, die dem Teint schmeicheln. Stark beantwortet Fragen aus dem Alltag mit messerscharfen Pointen und serviert einen skurril-satirischen Blick auf eine Wirklichkeit zwischen Ghetto und Gucci. Zusammenzuführen, was nicht zusammengehört, ist dabei ohne

D E R P R IN Z , D E R B E T T E LK N A B E U N D DA S K A P I TA L

2017_18_Informer_Der Prinz, der Bettelknabe und das Kapital.indd 1

Frage seine Spezialdisziplin. Darum garniert Benni Stark seine Sprechstunde mit reichlich Dynamik und den besten Acts zeitgenössischer Akrobatik. Dabei führt er charmant durch ein Programm voller internationaler Top-Artisten. Messerscharfe Pointen und allerfeinste Artistik geben Antwort auf beinahe alle Stil- und Lebensfragen. Wie von Zauberhand vertreibt diese Show jede Art von Weltschmerz.

Tickets gibt es ab 43,50 €. Weitere Infos unter www.ehrlich-brothers.com.


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Foto: Saad Hamza

KULTUR – TIPPS & TERMINE

G r u g a h a ll e 1958 - 2018

In der Rolle des Hans Heiling, dem König der Unterwelt, sucht Bariton Heiko Trinsinger nach einem oberirdischen Leben, der Liebe und einem ganz normalen Menschendasein.

‚HANS HEILING‘: EIN SCHLÜSSELWERK DEUTSCHER KULTURGESCHICHTE In diesem Jahr endet die Ära des deutschen Steinkohlebergbaus; in Bottrop schließt die letzte Zeche des Ruhrgebiets. Mit Heinrich Marschners ‚Hans Heiling‘ – Premiere am 24. Februar – greift das Aalto-Musiktheater dieses Thema auf. Die romantische Zauberoper, uraufgeführt 1833 in der Zeit des Durchbruchs der industriellen Revolution, ist auch eine Reflexion über die Gesellschaft der Arbeiter und Bergleute sowie deren Lebensstrukturen. Dieser Bezug wird in der Regie von Andreas Baesler ebenso deutlich werden wie in der Ausstattung – die RAG stellt dem Aalto-Theater originale Bergbau-Kleidung zur Verfügung.

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Subergs Ü-30 Party Mehr als eine Party

09 | 02 | 2018

44. EKV Essener Volkskarneval Große Kostüm- & Galasitzung

14 | 02 | 2018

Sixx Paxx „Sexxy Circus“

15 | 02 | 2018

Luke Mockridge Ausverkauft! „Lucky Man“

16 | 02 | 2018

Luke Mockridge Ausverkauft! „Lucky Man“

17 | 02 | 2018

Dieter Nuhr „Nuhr hier, nur heute“

18 | 02 | 2018

Mädchen Klamotte Der Mädchen-Flohmarkt

23 | 02 | 2018

Paul Panzer „Glücksritter ... vom Pech verfolgt!“

24 | 02 | 2018

Ehrlich Brothers „Faszination“

02 | 03 | 2018

Kaya Yanar „Ausrasten! Für Anfänger.“

10 | 03 | 2018

Conni Das Schul-Musical!

07 | 04 | 2018

Subergs Ü-30 Party Mehr als eine Party

12 | 04 | 2018

Mario Barth „Männer sind faul, sagen die Frauen!“

23 | 06 | 2018

Michael Patrick Kelly ID Tour 18

01 | 07 | 2018

Mädchen Klamotte Der Mädchen-Flohmarkt

06 | 09 | 2018

Sascha Grammel „Ich find´s lustig!“

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präsentiert Ihnen die

KULTURTIPPS IM KULTURTIPPS FEBRUAR 2018

‚Sissi‘ befindet sich auf Abschiedstournee durch Deutschland und Österreich. Am 20. Februar macht sie Halt in der Philharmonie Essen. Elisabeth Amalie Eugenie – kurz Sissi genannt – entstammt aus der Linie der Herzöge in Bayern. Ihre sorglose und glückliche Kindheit verbringt das junge Mädchen auf dem Schloss Possenhofen am Starnberger See. Zusammen mit ihren sieben Geschwistern wächst die junge Sissi ohne eine klassische Erziehung auf, wie es für einen Nachkommen des Hochadels üblich wäre. Statt ihrem Unterricht nachzugehen, widmet sie sich lieber dem Wandern, Zeichnen oder Reiten. Als die erst 15-Jährige mit ihrer Mutter zum bevorstehenden Geburtstag des österreichischen Kaisers Franz Joseph reist, findet der junge Kaiser Gefallen an Sissi und verliebt sich unsterblich in sie. Nach der Hochzeit mit dem Kaiser ist sie von Reichtum und Wohlstand nur so umgeben. Doch sie fühlt sich wie gefangen am kaiserlichen Hofe. Die streng vorgegebenen höfischen Sitten machen der jungen Kaiserin schwer zu schaffen. In dieser schwierigen Zeit gibt ihr die Freundschaft zu ihrem Adjutanten Major Krespl, ihrem engsten Vertrauten am Hofe, und dem ungarischen Grafen Andrassy besonders viel Kraft.

Vom Glanz der vergangenen Donaumonarchie inspiriert, schrieb George Amande eine fesselnde Bühnenfassung über die tragische Lebensgeschichte der jungen Kaiserin. Die romantische Kulisse der Bergwelt des Salzkammergutes, im Schloss Possenhofen und anderen Originalschauplätzen, finden die Zuschauer dank moderner Projektionstechnik wieder. Über 140 Kostüme nach originalen Schnittmustern, imposante Frisuren und Requisiten aus der Sissi-Epoche schaffen eine gelungene Atmosphäre. Tickets sind ab 39,90 € erhältlich. Weitere Infos unter www.sissi-musical.com. Foto: ASA Event GmbH

EIN MUSICAL ÜBER LIEBE, MACHT UND LEIDENSCHAFT

Unter der musikalischen Leitung von Frank Beermann, der am Aalto-Theater bereits in der vergangenen Spielzeit in ‚Tristan und Isolde‘ am Pult der Essener Philharmoniker stand, darf man sich auf ein spielfreudiges Aalto-Ensemble mit Bariton Heiko Trinsinger in der Titelpartie des Hans Heiling freuen. Karten gibt es ab 30,-€ im Vorverkauf. Weitere Infos unter www.aalto-musiktheater.de. A

Getragen wird sie von den Erdgeistern, die in ihren unterirdischen Gängen nach Schätzen graben. Doch ihr König Hans Heiling hat anderes im Sinn: Er geht hinauf in die ‚obere Welt‘, um seine magische Herkunft hinter sich zu lassen, zu heiraten und ein gewöhnliches Menschendasein zu führen. Doch wie lange kann das gut gehen?

Eine alte böhmische Sage war die Inspirationsquelle für Marschners Oper, die hineinführt in die tiefste deutsche Romantik. Der unbehauste Titelheld erscheint wie ein verkehrter Faust: Alle Gelehrtheit, alle Zauberkraft und alle Erkenntnis opfert Hans Heiling zugunsten einer für ihn scheinbar erstrebenswerten Normalität. Und auch musikalisch ist ‚Hans Heiling‘ ein Schlüsselwerk deutscher Kulturgeschichte, ein Verbindungsscharnier zwischen Carl Maria von Weber und Richard Wagner. Dabei ist Marschner ästhetisch höchst eigenständig, setzt etwa die Ouvertüre hinter ein durchkomponiertes Vorspiel und wechselt zwischen Rezitativen und gesprochenem Dialog hin und her.

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60 JAHRE VIELFALT!

Terminstand: Januar 2018 . Änderungen vorbehalten

info@grugahalle.de . www.grugahalle.de Die pompöse Hochzeit mit dem österreichischen Kaiser läutet den Wendepunkt in Sissis Leben ein.

MESSE ESSEN GmbH Grugahalle / CCE Messeplatz 2 . 45131 Essen Telefon: +49.(0)201.7244.0 Telefax: +49.(0)201.7244.500


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REISE

Ein echter Geheimtipp: Wellness im Salzkammergut Fotos: Dr. Claudia Posern

IDYLLISCH GELEGEN LÄDT DER ERHOLUNGSORT FUSCHL AM SEE FREUNDE VON WELLNESS, AUSGEDEHNTEN WANDERUNGEN, SKI, LANGLAUF UND SCHNEESCHUWANDERN INS ÖSTERREICHISCHE SALZKAMMERGUT IM SALZBURGER LAND. DR. CLAUDIA POSERN (FOTO) PASCAL HESSE (TEXT)

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wei prächtige grünsatte Fichten, dazu eine rechtshin schwimmende silberne Forelle schmücken das Wappen der Gemeinde ‚Fuschl am See‘, jenem Örtchen, das zum Pflichtprogramm aller Fans der Sissi-Filmtrilogie zählen dürfte. Hier, auf dem malerischen Schloss Fuschl, wurden Teile der berühmten Verfilmung über die österreichische Kaiserin gedreht: Als Kulisse für das am Starnberger See gelegene und zum Dreh 1955 in schlechtem Zustand befindliche Schloss Possenhofen, wo die spätere Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn ihre Kindheit verbrachte, diente das Schloss am Fuschlsee inmitten des Salzkammerguts im Salzburger Land. Heute gilt der Landstrich als eine Oase für alle, die einen Gang runter schalten und sich erholen wollen. Wellness ist im beschaulichen 1.500-Seelen-Ort, in dem immerhin der Weltkonzern ‚Red Bull‘ seinen Sitz hat, das Thema. Wer will sich nicht einfach nur verwöhnen lassen, sich ein paar Tage aus dem Stress des Alltags herausziehen und bei einem Mix aus Massagen, Anwendungen und angenehmen Wanderungen das Salzburger Land genießen? „Sehnt sich Ihr Körper nach wohltuender Erholung? Möchten Sie dem Feinschmecker in Ihnen kulinarische Höhepunkte gönnen? Inmitten der malerischen Berg-, Seen- und Kulturlandschaft am Ufer des kristallklaren Fuschlsees hat das Genießer-Leben ganzjährig Hochsaison“, betont Thomas Ebner, der das Vier-Sterne-Superior-Hotel ‚Ebner‘s Waldhof am See‘ in Fuschl gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern führt. Das Wellnesshotel Waldhof, zu dem unweit der fußläufigen hauseigenen Alm ein Neun-Loch-Golfplatz mit fantastischem Ausblick auf den Fuschlsee zählt, stellt gemeinsam mit dem Fünf-Sterne-Hotel

Nicht mehr als 1.500 Einwohner leben im kleinen Örtchen Fuschl am See unweit von Salzburg.

Schloss Fuschl zu den führenden Häusern am Platz dar. „Unsere Vision ist es unser Haus als das mit dem besten Ferienangebot im Salzkammergut zu positionieren“, betont Stephi Ebner, die den Gästen bei der Fahrt auf dem Pferdeschlitten durch die alpine Natur die Region näher bringen will. Im Sommer bietet sich neben einem ausgedehnten Golf-Erlebnis etwa eine Fahrt mit der ‚Fuschlerin‘ an, die erste öffentliche Personenschifffahrt auf dem Fuschlsee. Sie gibt es bereits seit 1996. „Türkisfarbenes Wasser, sanfte Wellen, das idyllische Ufer im Blick – das sind die besten Zutaten für eine Bootsfahrt über den Fuschlsee. Mit der Fuschlerin ist das besonders schön! Spüren Sie die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut und die laue Seebrise im Gesicht. Kurz: Genießen Sie eine Zillenfahrt über den Fuschlsee“, geben Vroni und Dani Ebner allen Fuschlsee-Touristen mit auf den Weg. Mit der ‚Zille‘ kommt dabei ist ein spezielles Boot zum Einsatz. Sie gehört zur Gattung der Kaffenkähne und zeichnet sich durch die

spitz zusammenlaufenden Rumpfenden aus. Die Zille auf dem Fuschlsee besteht aus Holz und verfügt über einen elektronischen Antrieb. Ein Dach schützt vor zu viel Sommersonne und kurzweilige Regenschauer.

HIER RESIDIERTE SCHON ALTKANZLER KOHL Ein Ausflug zum nahe gelegenen Wolfgangsee und den ihn anliegenden Orten St. Wolfgang, St. Gilgen, und Strobl ist ganzjährig empfehlenswert. Ein prominenter deutscher Gast in der Region war schon seit den 1970er Jahren Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl. Er reiste bis ins Jahr 2000 jeden Sommer für vier Wochen an den Wolfgangsee. Eine Dreiviertelstunde mit dem Bus oder Auto entfernt liegt die Mozartstadt Salzburg mit ihrer bezaubernden Altstadt, die zahlreiche Gebäude aus dem Mittelalter und Barock umfasst. Wanderungen auf die Alm sind ganzjährig möglich; im Winter lassen sie sich ergän-

zen durch Schneeschuhwanderungen, Langlaufen, Skifahren oder andere alpine Aktivitäten. Und wem das alles zu viel ist, der kann sich getrost eine Woche zurücklehnen und das reichhaltige Wellness-Angebot am Fuschlsee genießen. Wem Hotelaufenthalt und Wellness noch zu viel Rummel sind, wer die absolute Ruhe braucht und Abgeschiedenheit sucht, dem steht der ‚Salzkammergut BergeSeen-Trail‘ offen, ein einzigartiger Weitwanderweg von See zu See. Hohe Herrschaften wie Erzherzog Johann oder Kaiserin Elisabeth haben das Salzkammergut in seiner Vergangenheit bereits durchwandert, Forscher wie Friedrich Simony, Dichter und Schriftsteller wie Nikolaus Lenau, Musiker und Komponisten wie Johannes Brahms, Maler wie Ferdinand Georg Waldmüller. Von einem See zum nächsten zu gehen und gleich weiter zum übernächsten – die Region macht es möglich. Tag für Tag geht es dem Ufer entlang, immer am glasklaren Wasser. Das Salzkammergut BergeSeen-Trail Buchungscenter von Salzkammergut Tourismus-Marketing unterstützt abenteuerlustige Alleinreisende und Gruppen bei ihrer Planung, telefonisch unter +43 6132 26 909 und per E-Mail an info@salzkammergut.at.

IN ZWEI STUNDEN NACH ÖSTERREICH

Zu Fuß, zu Ross, zu Pferdeschlitten: Am besten lässt sich die herrliche Natur im Vorbeiziehen genießen.

Alpakas in den Alpen? Ja, die gibt es ebenfalls – natürlich am Fuschlsee im Stall von Familie Ebner.

Karlheinz Böhm und Romy Schneider drehten in Fuschl am See wichtige Szenen der Sissi-Filme.

Der Bademantel ist das typische Fortbewegungsmittel im ‚Waldhof‘ und seinem Spabereich auf gut 4.000 m².

Eine echte Wellness-Oase ist das Vier-Sterne-SuperiorHotel ‚Ebener‘s Waldhof am See‘ direkt am Fuschlsee.

Erreicht werden kann der Erholungsort Fuschl am See im Salzburger Flachgau über die Wolfgangsee-Bundesstraße zwischen Salzburg und Bad Ischl, mit der Eisenbahn bis Salzburg und über den Salzburger Flughafen, der von vielen deutschen Fluglinien per Linienflug in meist unter zwei Stunden Flugzeit angesteuert wird. Wer seine Reise in die Region planen möchte, sollte sich das kostenfreie ‚Salzkammergut Magazin‘ unter www.s-i-e.at herunterladen. Der Waldhof bietet ebenso zahlreiche für die Reiseplanung hilfreiche Infos zur Region auf www.ebners-waldhof.at, wie auch Hotel Schloss Fuschl auf www.schlossfuschlsalzburg.com und Salzkammergut Tourismus-Marketing: www.salzkammergut.at.


REISE

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MOMENTAUFNAHMEN

IMPRESSUM

INFORMER Paparazzi

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Ralf Schönfeldt (HERAUSGEBER)

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Ingo Schulz (GRAFIK)

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Fotos: Raoul Roßbach (Grüne); Edgar Strobl (SPD Kettwig); Ronald McDonald Haus; Claudia Anders (FDP); Zuhorn & Partner

Auf der Jagd nach Essens Stadtprominenz

Die Neujahrsempfänge im Januar haben Tradition. Bis weit über die Mitte des Monats gibt es kaum einen Abend, an dem nicht geladen wird. Allen voran sind es natürlich die Parteien, die den Auftakt in das neue Jahr mit einem Empfang feiern. Aber auch für viele Initiativen und Vereine unserer Stadt, für nichtpolitische Organisationen wie das Ronald McDonald Haus Essen sowie für Unternehmen aus der Privatwirtschaft wie die Rechtsanwaltskanzlei Zuhorn & Partner sind die Neujahrstreffen bereits zu einem festen Brauch geworden. Hier ein paar fotografische Auszüge aus dem Auftakt des Jahres 2018.

Schlusstermine für die Ausgabe »März 2018« REDAKTION: 16.02.2018 & ANZEIGEN: 19.02.2018 DRUCK Ruhrnetzwerk GmbH DISTRIBUTION Briefkasten-Zustellung: Delta Werbung GmbH Auslage-Vertrieb: Direktwerbung Van Hoewijk Postvertrieb: Axel Springer

VERLAG Presse-Verlag Ruhr GmbH Bredeneyer Str. 2b, 45133 Essen Geschäftsführer: Ralf Schönfeldt REDAKTION Bredeneyer Str. 23 Fon: (0201) 45189 - 100 Fax: (0201) 45 853089

www.informer-magazine.de www.facebook.com/INFORMER.Essen eMail: info@informer-magazine.de Die INFORMER MAGAZINE Essen erscheinen 12×jährlich jeweils vor Monatsbeginn im kombinierten Haushalts- und Auslagevertrieb. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.08.2015. Vom Verlag gestaltete Anzeigen unterliegen dem Urheberrecht und dürfen ohne schriftliche Genehmigung nicht verwendet werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. INFORMER MAGAZINE ist ein eingetragenes Markenzeichen der Bredeneyer Informer Verlags GmbH & Co. KG.

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Fotos: Tom Schulte; Knut Vahlensieck

MOMENTAUFNAHMEN

Eine Kolumne von Dr. Richard Kiessler

Verlierer sind die Kurden Die Türkei entfacht neuen Brand in Syrien.

Stehende Ovationen für ‚Nessun dorma‘ gab es in der Lichtburg. Die Initiative ‚Lieblingsfarbe BUNT‘ und die ‚Stiftung Universitätsmedizin Essen‘ hatten zugunsten von Kindern in Not zum Benefiz-Konzert geladen. Ausnahmekünstler und über 900 Besucher kamen zusammen. Insgesamt wurden 41.762 Euro eingenommen, die als Spende der Universitätsstiftung übergeben werden konnten. Mit diesem Erlös wird am Universitätsklinikum Essen die Musiktherapie für insgesamt 30.000 Kinder weiterfinanziert. „Ich bin überwältigt. Mit dieser Summe habe ich nicht gerechnet“, sagt Heike Werner von Niessen von der Stiftung Universitätsmedizin Essen glücklich. Irina Kazakov, die Geschäftsleitung von ‚Lieblingsfarbe BUNT‘, strahlte ebenso: „So viele engagierte Partner und Akteure Seite an Seite für die gute Sache, das hat mich begeistert.“

Das Kalifat zerfällt, das Paradies ist entzaubert. Die Dschihadisten des ‚Islamischen Staates‘ (IS) sind besiegt. „Fast 100 Prozent des eroberten Territoriums“, triumphierte US-Präsident Donald Trump auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, „sind zurückerobert.“ Als staatliches Gebilde mag der IS Geschichte sein, seine Einnahmequellen sind versiegt, seine Rückzugsgebiete und Ausbildungslager nicht mehr nutzbar. Doch der Terror ist nicht gestoppt, die Pläne der überlebenden Gotteskrieger für Anschläge in den Staaten der ‚Ungläubigen‘ sind nicht Makulatur. Nach dem militärischen Sieg über den IS ist im Krieg um Syrien eine neue Phase eröffnet, die Einfluss-Sphären unterschiedlicher Akteure werden neu abgesteckt. Als Verlierer auf dem geopolitischen Schachbrett stehen vor allem die Kurden da. Im zerrissenen Irak bekriegen sie sich mit den erstarkten Truppen der Zentralregierung in Bagdad. Im zersplitterten Syrien nutzt der türkische Machthaber Erdogan die verworrene Lage für eine völkerrechtswidrige militärische Offensive. Türkische Leopard II- Panzer aus deutscher Produktion stoßen durch die Hügel im syrischen Nordosten nach Westen vor, Kampfjets fliegen seit zehn Tagen Angriffe gegen militärische Stellungen der kurdischen YPG-Milizen. Das sind die ‚Volksschutzeinheiten‘, ein Ableger der ‚Kurdischen Arbeiterpartei‘ (PKK). Wie zynisch dieser neue Brandherd im Nahen Osten in den letzten unzerstörten Regionen Syriens angefacht wird, zeigen die unterschiedlichen und zum

Teil widerlaufenden Interessen der beteiligten Akteure: Erdogan punktet mit seiner Gewalt-Strategie gegen die Kurden innenpolitisch, weil er neben seinen Anhängern auch die Opposition hinter sich geschart hat. Die USA haben die von der Türkei als ‚Terroristen eingestuften YPG-Milizen im Kampf gegen den IS mit Waffen unterstützt und werden sowohl in Syrien wie im Irak mit Spezialeinheiten präsent bleiben, um das Vordringen der Regionalmacht Iran einzudämmen. Paradox, aber wahr: Trump suchte Erdogan vergeblich zur Mäßigung in seinem Vormarsch gegen YPG anzuhalten, versprach aber zugleich, die vom Westen als ‚Terroristen‘ gebrandmarkten Kurden in den von der PKK beherrschten Gebieten zu unterstützen. Sollte Erdogan seine Drohung wahrmachen und seine Soldaten weiter vorrücken lassen, könnten die Leo II von Panzerabwehrraketen des Typs ‚Milan‘ angegriffen werden. Die haben die Deutschen den kurdischen Peschmerga-Kämpfern für ihre Aktionen gegen die hochgerüsteten IS-Milizen geliefert … Als Profiteure dieser verwirrenden Schlachtordnung können sich Wladimir Putin und sein syrischer Lakai Baschar al-Assad die Hände reiben: Die russischen Soldaten haben sich aus der YPG-Hochburg Afrin zurückgezogen und die Kurden fallen gelassen. Den Streit zwischen den Nato-Partnern USA und Türkei verfolgt man in Moskau mit Häme. Und Assad wird bereits von den bedrängten Kurden aufgerufen, „seinen staatlichen Pflichten bezüglich Afrins nachzukommen und seine Grenze gegen die türkischen Besatzer zu verteidigen.“


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Charity-Gala 6. März 2018 | 18:00 Uhr

Titus Dittmann begeistert mit skate-aid Kinder auf der ganzen Welt, Nina Maleika moderiert den Charitiy-Abend, Henning Baum – prominenter Gast und Special Guest auf der Bühne, v. li.: Oliver Noack (1. Vorstand skate-aid e.V. Essen), Titus Dittmann („Anstifter“), Tim Klötzing (2. Vorstand skate-aid e.V. Essen).

Wir machen Kinder stark meets

Ein Abend, um mit dem Erlös skate-aid e.V. Essen in seiner Arbeit zu unterstützen: beim Bau eines Skateparks in Kabul mit der Deutsch-Afghanischen Gesellschaft und „Skaten statt Ritalin“ als lokalem Projekt. Exklusiv am Mi., 6.03.18 um 18:00 Uhr im GOP Essen mit prominenten Gästen wie Henning Baum und Thorsten Toto Heim, der Show „Appartement“ und der Versteigerung handsignierter Objekte von diversen Prominenten. Karten gibt es über den GOP Essen-Ticketservice: www.variete.de oder über die Tickethotline unter: 0201 / 2 47 93 93.

Ihr persönlicher Kontakt: skate-aid e.V. Essen Oliver Noack (1. Vorstand skate-aid e.V. Essen) Heinrich-Held-Straße 33 | 45133 Essen | E-Mail: o.noack@skate-aid.org Tel.: 0201/84 85 99-00 | www.skate-aid.org Spendenkonto: Nationalbank Essen IBAN: DE46 3602 0030 0000 1561 59 | SWIFT-BIC: NBAGDE3EXXX

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