Axthalterung

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Axthalterung bauen 16.12.2003 von shewolf Isugath brachte die Frage auf, wie man eine Axt transportiert, wenn sie gerade nicht benutzt wird... historische Vorbilder gibt es laut Harbardr leider nicht, und auch in meiner Geschichtsbüchersammlung tummeln sich nur Wikinger, die ihre Axt in der Hand tragen. Im Baumarkt gibt es Lederhalterungen, die aber alle nicht annähernd altertümlich aussehen. Also hab ich mir überlegt, wie würde ich eine Axt im Gelände unterbringen... safetywolf ist der Meinung, daß das schwerste und gefährlichste Teil – der Axtkopf mit der Schneide –fest gelagert sein muß, der Holzstiel darf baumeln. Bei einem Sturz sollte die Schneide bitte nicht im Bauch landen, und der Transport auf dem Rücken verbietet sich wegen der Gefahr, die Wirbelsäule zu verletzen. Steinmann hingegen war der Meinung: Rückentransport ja, aber bitte gut befestigt... Also muß eine Halterung für Gürtel und Rücken mit Sicherung gegen rausrutschen her. Diese hier ist stabil und ganz schnell gemacht. Als Gürtelversion für kleine & leichte Äxte:

Hier die Axthalterung auf dem Rücken getragen für schwere & langstielige Äxte:


Der Trageriemen kreuzt vor der Brust (kann noch mit einem d端nnen Lederband und der Vierlochschn端rung gegen Verrutschen gesichtert werden:


Und so wirds gemacht... Material

ein fester Lederstreifen 2 Lederschnüre ca. 12 cm 1 Lederschnur ca. 30 cm Mustervorlage für Runen, Keltenknoten, Thorshammer oder was Euch gefällt Werkzeug Von links nach rechts: Lochzange (hier mit Kraftverstärkung €19,90 Schusterbedarf) mit Lochleder (€ 2,50 Schusterbedarf oder dickes Reststück) Alternativ Locheisen (Baumarkt) und Hammer Schere, groß & scharf Kantenbrecher (€ 12,- Schusterbedarf) Superweicher Bleistift (B9) oder weicher Pastellstift weiß (bei dunklem Leder) Radiergummi Geodreieck Außerdem noch: 2 kleine Schraubzwingen 2 Brettchen Zuschnitt Mit der Schere schneidet Ihr das Leder in Breite 11 x Länge 43 cm. Je nach Dicke des Axtstiels kann die Halterung auch breiter werden.


Vom Loch für den Stiel bis zum Rand sollten an jeder Seite ca. 3 cm Leder stehen bleiben, auf dem der Axtkopf ruht Biegung für Gürtel Klappt das Leder mittig einmal zusammen. Die Biegekante wird nun zwischen zwei Brettchen geklemmt, und mit zwei Schraubzwingen zusammengedrückt. Ich verwende Spannzwingen von Wolfcraft, weil ich die einhändig spannen und entspannen kann – da habe ich eine Hand am Werkstück zum justieren frei (Baumarkt, € 7,95 /Spannzwinge).

Je nach Druck und dicke des Leders reichen zwischen 30 Minuten und 2 Stunden Fixierung. Löcher Zeichnet mit dem superweichen 9B Bleistift und dem Geodreicke die Löcher ein. Das Loch für den Axtstiel malt Ihr mit einem Zirkel, um einen Weinglasfuß oder sonst was herum, was die passende Größe hat. Auf der Rückseite habe ich das Loch ca. 3 mm tiefer gemacht, um die Biegung des Leders um die Axt herum auszugleichen. Dann markiert Ihr drei Viererlochgruppen: zwei oben, die halten die Halterung zusammen. Steinmann schreibt dazu: Es wäre m.E. besser die beiden oberen Abnäher näher an den Gürtel heranzumachen, Du würdest damit die Bewegung, die das Beil ausführen könnte weiter einschränken. Also meßt erst Euren Gürtel aus, und dann die Löcher einzeichnen! Eine Viererlochgruppe kommt unten in die Mitte, da kommt der Riemen zur Sicherung des Axtstiels rein.


Für Viererlochgruppen habe ich mir eine kleine Schablone gemacht, die Mittellinien erleichtern das Positionieren und die Löcher haben immer den gleichen Abstand.

Mit der Lochzange die Löcher für die Schnur bzw. Haken stanzen. Bei der Lochzange kommt immer ein hartes Leder (Schuhsohle) unter das Lochmaterial, damit die Lochpfeife niemals auf die Backe trifft (sonst ist die ganz schnell stumpf!!!).

Alternativ zur Lochzange nehmt Ihr Locheisen und Hammer. Auch die Locheisen werden auf hartes Leder oder Holz-Stirnseite (z.B. Kiefer o.ä.) geschlagen. Kanten Eine Hand liegt flach auf dem Leder und hält es fest nach unten gedrückt. Der Kantenbrecher wird im Winkel angesetzt.


Mit gleichmäßigem Druck und langsam schieben. Aufpassen, abgleitende Kantenbrecher machen garstige Löcher in die Finger... Dekor Ein zu Eurer Gewandung passendes Dekor bringt Ihr wie im Artikel Leder färben auf. Wählt eine Verzierung, die das tragende Leder nicht schwächt, also bitte vorsicht bei Punzierarbeiten. Wenn 1 kg Stahlaxt sich losreißen und nach Euren Zehen schnappen, ist das nicht witzig... :( Verschnürung Durch die beiden oberen Vierergruppen zieht Ihr eine je 12 cm lange Lederschnur wie folgt: beide Enden durch die unteren Löcher beider Lederteile nach hinten ziehen,

hinten hoch und durch die oberen Löcher nach vorne durchstecken. Dann die Enden nach unten biegen und durch die untere Schlaufe ziehen.

Fest ziehen und schon hält das Leder zusammen.


Durch die untere Vierergruppe zieht Ihr die 30 cm Lederschnur genau umgekehrt. Das sieht dann so aus:

Hier die Verschnürung des Axtstiels mit dem „Holzdummy“. Ihr könnt den Riemen auch länger machen und mehrfach um Stiel & Kopf legen. So gesichert, hält die Axt auch im Gelände. Vorderseite

Rückseite


Damit er nicht herumschlenkert, könnt Ihr den Axtstiel mit einem zusätzlichen Lederriemen am Oberschenkel festbinden, so wie Wyatt Earp sein Pistolenhalfter. Eine besonder scharfe Axtschneide kann mit einem separaten Lederüberzug gesichert werden. Nachwort Vielleicht findet manch einer meine „Sicherheitshinweise“ übertrieben, aber die meisten Unfälle passieren echt in der Freizeit, und wären – im nachhinein gesehen – vermeidbar gewesen. Aus dem Maschinenbau und meiner Arbeit am Flughafen weiß ich, wie schnell Finger und Zehen „ab“ sind. Und ich denke mir, hey, die braucht Ihr noch zum Bogenschießen beim nächsten FC-Treffen! Quelle: www.fletchers-corner.de


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