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Augustiner Kloster

W ussten Sie es ? Besonderheiten aus dem Münchner Stadtleben

5 Münchner Tram

9 Münchner-Innenstadt-Brunnen

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Münchner Gastlichkeit um 1900

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Innenstadt

Für Sie probiert...............

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Innenstadt 2/April 2005

Impressum

Verlag und Redaktion: sms-schmidbauer GbR Sedanstraße 14 81667 München T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-mail: info@sms-schmidbauer.de Gesamtherstellung und Anzeigen: sms-schmidbauer GbR Sedanstraße 14 81667 München T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-mail: info@sms-schmidbauer.de Grafik, Design und Foto: studio liebhart Breisacher Straße 3 81667 München T 089-45 87 06 19 F 089-45 87 06 50 e-mail: herbert-liebhart@web.de Foto und Text: LH-München, Stadtarchiv München, Münchner Stadtmuseum, Jagd- und Fischerei Museum, Haus der Bayr. Geschichte, Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Herbert und Philipp Liebhart, Bea Burkhardt

5 Wu s s te n S i e e s ? B e s o n d e r h e i t e n a u s d e m M ü n ch n e r S t a d t l e b e n

9 Augustinerkloster

Inhalt

Herausgeber: Mario Schmidbauer Sedanstraße 14 81667 München e-mail: mario.schmidbauer@t-online.de

12 Münchner Geschichte 15 gesehen bei..... Einkaufstipps

21 Die Münchner und Ihre Trambahn 24 Münchner-Innenstadt-Brunnen I d a Sch u h m a ch e r B r u n n e n

27 Münchner Gastlichkeit um 1900 31 für Sie probiert.....

vo n d e r B r e z ` n b i s z u r H u m m e r s u p p e

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Innenstadt 4


W ussten Sie es ? Besonderheiten aus dem Münchner Stadtleben

G

1900

ründung des "Münchner Kellnerinnenvereins". 9. März: Im großen Saal des Schrannenpavillons fand die konstituierende Sitzung zur Gründung des "Münchner Kellnerinnenvereins" statt. Teilnehmer waren nicht nur zahlreiche Damen aus höheren Schichten, sondern auch 200 Kellnerinnen sowie viele Stellenvermittlerinnen. Der Verein hatte das Ziel, die meist katastrophalen Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe zu verbessern. Kellnerinnen um 1900 hatten nicht selten eine tägliche Arbeitszeit von 19 Stunden zu bewältigen, ihr Verdienst bestand meist nur in der Einnahme von Trinkgeldern.

S

onnenfinsternis 1900. 28. Mai: Obwohl ein bewölkter Himmel zunächst befürchten ließ, dass die angekündigte partielle Sonnenfinsternis nicht zu sehen sein würde, öffneten sich die Wolken überraschend doch und machten eine Beobachtung möglich. Der Chronist berichtet: "Als kurz nach 5 Uhr die Verfinsterung ihre größte Phase erreicht hatte, war eine nicht unbeträchtliche Abnahme der Helligkeit zu bemerken und es gelang, Venus hoch oben am Himmel mit unbewaffnetem Auge zu sehen."

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reiwillige Soldaten für China. 27. Juni: Aus München gingen die ersten Freiwilligen der Münchner Garnison nach Wilhelmshaven ab, um sich dort nach China einzuschiffen, wo die sog. "Boxeraufstände" zu erheblichen Unruhen führten. Allein beim 1. Infanterie-Regiment hatten sich 160 Mann gemeldet.

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ie "Elektrische" nimmt den Betrieb auf. 16. Juli: Die Trambahnlinie vom Ostbahnhof über das Hoftheater (heute Nationaltheater) nach Nymphenburg wurde auf elektrischen Betrieb umgestellt. Bei der Eröffnungsfeier gab es Böllerschüsse, Musik und HochRufe. Schaffner wie Fahrer trugen Rosen an den "properen Uniformen".

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trenge Vorschriften für den ersten Autoverkehr. 5. September: Die Polizeidirektion erließ ortspolizeiliche Vorschriften für den damals noch sehr ungewohnten Verkehr mit "Automobils und Motorwägen". Die Fahrgeschwindigkeit durfte nicht mehr als 12 Stundenkilometer betragen. Die Fahrzeuge mussten Vorrichtungen haben, welche das Überschreiten der Geschwindigkeit unmöglich machten. Während man durch die Stadttore Isartor, Sendlinger Tor und Karlstor sowie den Rathausbogen nur im Schritttempo fahren durfte, waren die Adalbert-, die Dürnbräu-, die Heiliggeist-, die Kuchlbäcker, die Singlspieler- und Sterneckerstraße u.a. gesperrt. Das Fahren in der Residenz, über die Rampe des Hoftheaters, auf dem Max-Joseph-Platz, im Hofgarten sowie im Englischen Garten war ebenfalls verboten. Erst im Jahr zuvor, im April 1899, hatte in München die erste Fahrprüfung der Welt für Autofahrer stattgefunden. Zwar hatten alle zehn Prüflinge bestanden, doch waren zwei Wägen nicht zugelassen worden. Die anderen Gefährte waren registriert worden und hatten die ersten Auto-Zulassungsnummern der Welt erhalten. münchner

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80.

1901

Geburtstag des Prinzregenten. Die offiziellen Feiern zum 80. Geburtstag des Prinzregenten am 12. März begannen morgens früh um 6 Uhr mit Kanonendonner auf dem Oberwiesenfeld sowie mit dem Spielen aller Trommler und Spielleute der Münchner Garnison auf dem Marienplatz. Die ganze Innenstadt bot sich mit zahlreichen Fahnen und Fensterdekorationen im Festschmuck dar. Nur das Wetter - winterlich rauh - ließ zu wünschen übrig. Höhepunkt des Festtages war die abendliche Illumination der Stadt. Allein am Alten Rathaus brannten 180 farbige Glühlampen, das Neue Rathaus und der Rathausbauplatz waren mit etwa 3.000 Glühlampen sowie mit Girlanden und Fahnen geschmückt. Der Prinzregent und sein Hofstaat besichtigten die Festbeleuchtung bei einer Stadtrundfahrt. Der Korso bestand aus 700 Wägen.

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ier für bayerische Soldaten in China. 6. April: Die Aktienbrauerei Löwenbräu sandte 5.000 Flaschen Exportbier an in China kämpfende bayerische Soldaten. Zwar erreichte die Spende das Bataillon nicht, dennoch gab es erfreute Abnehmer. Die Brauerei erhielt etliche Dank-Postkarten aus Peking.

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eueralarm. 6. Juni: Die Chronik berichtet: "'Kleinfeuer im Thal 21' und etwas später ‚Großfeuer' dortselbst wurde heute Nachmittags gegen 2 Uhr gemeldet. Der Petersthürmer steckte gegen Osten die rothe Fahne aus und schlug nach Instruktion an die große Glocke. Im Dachraum des Dürnbräuhauses war Feuer entstanden, das in wilden Garben aufloderte und gewaltige Wolken entstehen ließ. Der Löschtrain der Berufsfeuerwehr kam bereits drei Minuten nach der (telefonisch erfolgten) Meldung am Brandplatz an." Zum 1. November 1901 wurde die Feuerwache auf dem Turm der Peterskirche eingestellt. Damit endete ein Jahrhunderte lang praktiziertes Alarmsystem. Der Türmer hatte bisher durch das Ausstecken von roten und grünen Fahnen den Feuerwehrleuten die Lage des jeweiligen Brandortes signalisiert.

U

mstrittenes Flaschenbier. 18. Juli: Die Münchner Gastwirte diskutierten über die Gründung einer Flaschenbier-Abfüll-Gesellschaft, die sie eventuell in Eigenregie einrichten wollten. Nachdem einer der Referenten vorgerechnet hatte, dass sich bei einer Beteiligung von 1.000 Mitgliedern und einem angenommenen Tagesverbrauch von je 20 Litern ein erklecklicher Reingewinn ergeben würde, wurde deren Gründung einstimmig beschlossen. Münchens Wirte hatten sich bei Einführung des ersten Flaschenbiers nicht vorstellen können, dass der Verbraucher dieses jemals einem frisch gezapften Bier vorziehen könnte.

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rstmals elektrisches Licht auf dem Oktoberfest. Am 21. September begann das Oktoberfest. Laut Chronist erfolgte in diesem Jahr zum ersten Mal "die Lieferung von Elektrostrom zur Beleuchtung der Festwiese". 233 Bogenlampen und 1.100 Glühlampen wurden installiert. Angeschlossen wurde auch "eine Anzahl Elektromotoren zum Betrieb von Hühnerbratöfen. Außerdem ist der Juwelenpalast des Ingenieurs Haase angeschlossen, welcher allein schon Strom für ein Äquivalent von 700 Glühlampen zu 16 Normalkerzen benötigt."

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Im Frühjahr 1294 ließ sich der noch junge Orden der Augustiner-Eremiten in München nieder. Der erste Konvent kam aus Regensburg. Dies geschah auf gemeinsamen Wunsch des Freisingers Bischofs Emicho und des Herzogs Rudolf, Bruder des späteren Kaisers Ludwig des Bayern. Das Haus Wittelsbach übernahm auch die Vogtei über das Kloster. Den Kern der Niederlassung bildete eine ältere Kapelle mit den Patrozinien Johannes des Täufers und Johannes Evangelist. Die Kapelle und ein dazu gehöriges Wohnhaus lagen auf dem so genannten "Haferfeld" außerhalb der Ringmauer unmittelbar vor dem Stadtgraben. Sie wurde noch 1294 als Chor der künftigen Klosterkirche geweiht; zugleich entstand daneben ein neuer Friedhof. Vermutlich begann damals auch die große Stadterweiterung. Zugleich wurde die Ansiedlung von Klöstern in der mittelalterlichen Stadt abgeschlossen. Mit Ausnahme des Münchner Ostens, den das städtische Heiliggeistspital dominierte, lagen nun an allen wichtigen Ausfallstraßen

Klöster der Bettelorden: im Norden die Franziskaner, im Süden die Klarissen und im Westen die Augustiner. Das eigentliche Augustinerkloster samt seiner neuen Kirche wurde um 1315 fertig gestellt. Nun befand sich der Komplex schon innerhalb der neuen Stadtbefestigung in dem nach ihm sogar benannten "Eremitenviertel" (später: "Kreuzviertel"). Seine Lage in der heutigen Fußgängerzone der Münchner Altstadt wird markiert durch den gewaltigen Bau der ehemaligen Kirche entlang der Neuhauser Straße zwischen der Augustinergasse (ehemals Graben der ersten Stadtmauer) und der münchner

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Ettstraße. Als Bettelorden lebten die wegen ihres Habits "schwarze Mönche" genannten Augustiner in erster Linie von den jährlichen Erträgen der Stiftungen und von Almosen. Auch durch die Bestattungen auf dem bei den Münchner Bürgern beliebten Klosterfriedhof erzielte der Konvent Einnahmen. Spätestens ab 1328 betrieben die Augustiner innerhalb des Kloster eine Brauerei. Sie brauten ihr Bier nahrhaf-

ter und auch stärker, als es in anderen Sudstätten üblich war. Bis zur Einrichtung des berühmten Hofbräuhauses am Platzl im Jahr 1589 bezogen die Wittelsbacher Herzöge ihr Bier von den Augustinern. Im 18. Jahrhundert erreichte der Jahresausstoß rund 250.000 Liter, die dreifache Menge einer durchschnittlichen Brauerei der damaligen Zeit. Nicht nur wegen ihrer Braukunst standen die Augustiner in der Residenz in hohem Ansehen. Dem Haus Wittelsbach bewahrte der Konvent stets Loyalität. Insbesondere hielten die bayerischen Mönche, im Gegensatz zur päpstlichen Position des Ordens, treu zu ihrem Förderer Kaiser Ludwig. Im 15. Jahrhundert scheint die rege Sammeltätigkeit des Konvents nicht mehr auf das frühere Entgegenkommen der Bevölkerung gestoßen zu sein. Vor allem das eifrige Engagement der Augustiner im Ablasswesen stieß nun auf Kritik. Die daraus erzielten Einnahmen flossen nicht zuletzt in den Ausbau der Klosterkirche nach den Stadtbränden von 1429 und 1434. Bis zur Fertigstellung der neuen Liebfrauenkirche war die Hallenkirche der Augustiner der größte Sakralbau in München. Aus seiner spätgotischen Ausstattung ist eine Tafel des Münchner Malers Martin

Pollack mit der Darstellung des hl. Nikolaus in der Alten Pinakothek erhalten. 1473 wurde das Münchner Kloster ausschließlich Rom unterstellt. In päpstlichem Auftrag führten der Freisinger Bischof Sixtus von Tannenberg unter persönlicher Aufsicht Herzog Albrechts IV. im Herbst 1481 den Konvent zur so genannten strengen Observanz. Martin Luther soll auf seinen Reisen als Augustinermönch mehrfach das Münchner Kloster besucht haben. Ab 1522 stand das Münchner Augustinerkloster fest zur romtreuen Religionspolitik der bayerischen Herzöge. Der Preis hierfür war der Austritt zahlreicher Augustiner. Mitte des 16. Jahrhunderts umfasste der Konvent nur noch drei Mönche. Von 1559 bis 1582 diente das Augustinerkloster zugleich der neuen Niederlassung der Gesellschaft Jesu in München als Quartier. Herzog Albrecht V. plante zeitweilig sogar die Übergabe des stattlichen Klosters mit der damals noch zweitgrößten Kirche der Stadt an die Jesuiten. Nur mit Mühe konnten die Augustiner ihre Umsiedlung in die abgelegene Vorstadt Au abwenden. Der machtvollen Ausbreitung und Strahlkraft des 1597 vollendeten Jesuitenkollegs zu St. Michael in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft konnten die


Münchner Augustinermönche nichts gleichwertiges mehr entgegensetzen. Früh übernahmen sie von den Jesuiten den Stil des Barock. Die entsprechende innere Umgestaltung der Augustinerkirche fiel zusammen mit dem Dreißigjährigen Krieg. Das Kloster überstand ihn glimpflich. Die Ausstattung der Kirche beinhaltete seit der Barockzeit römische Katakombenheilige und andere Reliquien, dazu zahlreiche Gemälde, darunter eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit von Peter Paul Rubens (heute in der Alten Pinakothek München) und als Hochaltarbild eine Kreuzigung von Jacobo Tintoretto (heute als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Stift Haug in Würzburg). Berühmt wurde im 17. Jahrhundert das so genannte "Augustinerkindl", eine Darstellung Jesu als Wickelkind ("Fatschenkindl") aus der Zeit um 1600. Nach italienischem Vorbild wurde der "Bambino" alljährlich zur Weihnachtszeit in der Klosterkirche ausgestellt. Zu Lichtmess 1624 erfuhr dem mit dem Abbau der Krippe beauftragten Mönch ein Missgeschick und die wertvolle lebensgroße Wachsfigur litt arg. Aus Furcht verschwieg der Augustiner den Schaden bis zur folgenden Adventszeit. Doch zum allgemeinen Erstaunen erwies sich die Figur als völlig unbeschädigt. Sie wurde nun zum Gegenstand frommer Verehrung und fand in zahlreichen Kopien weite Verbreitung. Ab 1802 hatte das "Augustinerkindl" sein Domizil bei den Elisabetherinnen. 1817 veranlasste der bayerische Kronprinz Ludwig die Transferierung der Figur in die Bürgersaalkirche. Bis heute wird das Original zu Weihnachten dort

präsentiert, nur wenige Schritte entfernt vom einstigen Augustinerkloster. Ungeachtet der traditionellen Förderung der Volksfrömmigkeit durch besondere Andachten, Bruderschaften und Prozessionen standen Münchens Augustiner im 18. Jahrhundert, ganz im Gegensatz zu den Franziskanern und den Jesuiten, dem Gedankengut einer gemäßigten Aufklärung nahe. 1759 zählten Münchner Augustiner zu den ersten Mitgliedern der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bis zur Säkularisation galt die Bibliothek des Klosters mit fast 15.000 Bänden als die umfangreichste Büchersammlung in München. In Kontrast zu den geistlichen und geistigen Leistungen des Konvents stand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Verfall seiner wirtschaftlichen Kräfte. Dabei war das Kloster keineswegs arm. Um seine Einkünfte zu ver-

mehren, hatte Kurfürst Max Emanuel 1699 die Errichtung des so genannten "Augustinerstocks" gestattet. Die Räume dieses großen Hauses waren als Wohnungen gut vermietet. Hinzu kamen die florierende Brauerei mit einer eigenen Malzmühle, etliche Gärten vor der Stadt und mehr als dreißig bäuerliche Anwesen, die an das Kloster jährliche Abgaben und Dienste leisten mußten. Dagegen stand freilich die zeitweilig sehr hohe Zahl der Mönche, so waren es im Jahr 1769 nicht weniger als 69 Mönche. Im Frühjahr 1803 schien, ungeachtet des allgemeinen Klostersturms, der Fortbestand des Konvents gesichert. Denn ab März 1802 fungierte München

als Zentralkloster für alle AugustinerEremiten in Kurbayern. Im Lauf des Jahres 1803 wurde jedoch die Aufhebung vorhersehbar. So wechselten binnen weniger Monate sechzehn Patres freiwillig in den Stand der Weltpriester, auch Prior Imhof. Am 1. Oktober 1803 erfolgte die Aufhebung des Zentralklosters. Bis auf drei alte Patres übernahm nun auch der Rest des Konvents seelsorgerische Aufgaben außerhalb des Ordens. Die Klosterkirche wurde sofort zu einer Mauthalle umgewandelt. In ihrem Inneren baute man mehrere Etagen ein, um zusätzlichen Platz zu gewinnen. Das Konventgebäude diente als Sitz des bayerischen Justizministeriums bis zu dessen Übersiedlung in den Justizpalast 1897 und zugleich von 1833 bis 1912 als Sitz des Stadtgerichts München. Auf dem Areal des Augustinerstocks entstand 1912 das Münchner Polizeipräsidium. Die Klosterbrauerei wurde nach der Säkularisation weitergeführt; zunächst in staatlicher Regie, dann durch private Pächter. 1817 verlegte man die Produktion wegen Beschwerden der Ministerialbeamten und Baufälligkeit der Räume aus dem ehemaligen Klosterareal in ein Haus an der Neuhauser Straße. 1829 erwarb die Familie Wagner die heutige Gaststätte "Augustiner". 1884 wanderte die Sudstätte in das Münchner Westend. Aufgrund der nie unterbrochenen Produktion seit dem 14. Jahrhundert gilt dieser Betrieb als älteste Münchner Großbrauerei. In der ehemaligen Klosterkirche in Münchens Innenstadt befindet sich seit 1966 das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum mit umfangreichen naturkundlichen und kulturgeschichtlichen Sammlungen.

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„Ein Wagen von der Line , weißblau, fährt ratternd durch die Stadt“, so hat schon der Bayerische Volksschauspieler Weiß Ferdl in seinem berühmten Lied von der Linie 8 die Münchner Tram und ihre Gäste beschrieben. München und seine Straßenbahn, liebevoll von den Münchnern Tram genannt, das ist eine lange Geschichte mit vielen Veränderungen, vielen Rückschlägen, mit vielen Emotionen, aber so ganz auf ihre Tram verzichten, das wollten die Münchner bei aller Skepsis nie und so erlebt sie heute nach fast 129

nannten Groschenwägen (Bezahlung erfolgte in Groschen) des Lohnkutschers Michael Zechmeister. Trotzdem beschloss der Münchner Magistrat, wohl mehr auf Wunsch der Bevölkerung denn aus eigenem Antrieb, im Jahr 1876 die Einführung der 1. gleisgebundenen Münchner Pferdetrambahn. Diese erste Linie fuhr in ca. 20 Minuten vom Promenadeplatz über den Stachus bis zur Mailingerstraße. Für diese erste Münchner Tramway, wie sie genant wurde, herrschten von Beginn an polizeiliche Vorschriften. So war u.a. Lärm und Singen verboten, Hunde oder sper-

Marienplatz 1905

Das Wachstum der Stadt erfordert immer weitere Strecken und Transportmöglichkeiten und so wird 1896 schließlich der Widerstand gegen eine Verbindung durch die Innen-

„Die Münchner und ihre Trambahn” Jahren nach ihrer Einführung wieder eine gewisse Renaissance. In der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts war München geprägt von einem wirtschaftlichen Aufschwung, der begleitet war von einem Bevölkerungsanstieg, der von 1886 bis 1900 fast eine Verdoppelung der 200 000 Münchner Bürger bedeutete, die in der Stadt lebten und arbeiteten. Aber trotz des ständig anwachsenden Wirtschaftsverkehrs war München in seiner Entwicklung noch hinter anderen Städten hinterher. So hatte New York bereits seit 1852 die Erste Pferdetram, auch der Norden und Westen des Kaiserreiches hatte sich schon für das neue Transportmittel entschlossen. In München waren die technischen Vorbedingungen zur Einführung einer Pferdebahn noch bei weitem nicht gegeben. Die Straßen waren

Pferdetram

zum weiten Teil nicht geschottert, sehr holprig oder durch die „Abfälle der Ziegel- und Holzfuhrwerke“ verschmutzt oder beschädigt. Die Beförderung der Münchner erfolgte bis zu diesem Zeitpunkt durch pferdebespannte Stellwägen, die soge-

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Innenstadt

riges oder gar verschmutztes Gepäck durfte nicht transportiert werden. Das Stehen zwischen den Sitzplätzen war untersagt. Diese Regelung galt im übrigen bis ca. 1938). Der Fahrpreis betrug 15 Pfennige, (zum Verg l e i ch eine Maß Bier kostete etwa 20 Wagenfahrer 1917 Pfennige). Das, was es heute wieder gibt, nämlich dass Busse auch ohne Haltestellen halten können, war damals die Regel. Die Pferdetram hielt nach Bedarf der Fahrgäste. Vom fahrenden Wagen allerdings abzuspringen war polizeilich verboten und wurde dementsprechend geahndet. 1882 werden weitere Strecken eröffnet u.a. vom Nationaltheater bis zum Ostbahnhof. Ab 1883 wird zusätzlich die Dampftrambahn eingeführt, die laut polizeilicher Verfügung bis zu 5 Beiwägen ziehen darf. Die Geschwindigkeit beträgt innerhalb des Burgfriedens der Stadt ca 8km/h.

stadt aufgegeben. Pläne, das Sendlinger Tor abzureißen, um den Verkehrsfluss zu erleichtern, scheitern Gott sei Dank, lediglich im Tal und vor dem alten Rathaus fallen die letzten 2 Stadttürme der Trambahn zum Opfer. 1896 beschließt der Magistrat eine Strecke von der Frauenhofer Straße durch das Alte Rathaus bis zum Marienplatz. 1897 ist das Ende der Pferde- und Dampftrambahn gekommen. Die Elektrische hält Einzug in München. Heftige Diskussionen entbrennen über die optischen Auswirkungen des neuen Transportmittels auf die Stadt. Die Drahtoberleitungen verschandeln nach Ansicht vieler Bürger die Stadt, aber die Tram setzt sich schließlich mit dem berühmten „Kontaktstangerl“/Stromzufuhr) durch. Erst 1955 endet mit der Einstellung der Linie 5 die Ära des Stangerlwagens. In den folgenden Jahren wächst in München nicht nur der Schienenverkehr, auch die Zahl der Autos wächst rapide. Gab es um 1900

Sendlingerstr. 1915


gerade 54 Autos so sind es 1928 sät mit Trümmern und Schutt, die schon ca. 86.000. Hinzukommen Tram konnte nur noch eingezahlreiche Radfahrer, so dass die schränkt fahren. Münchner Trambahngesellschaft bereits Lehrfilme erstellt, wie sich Karlsplatz 1910 Radfahrer und Autofahrer zu verhalten haben Der 1. Weltrkrieg hat für die Münchner Trambahn vor allem personelle und finanzielle Auswirkungen. 1915 werden die ersten Schaffnerinnen eingestellt, da die Männer an der Front sind. Bis Kriegsende werden es ca 770 Frauen sein, die für die Aufrechterhaltung des FahrAber die Münchner wussten sich zu betriebes sorgen. Bis dahin gab es helfen. Ab 1944 fährt eine Notbahn die Trambahnritzenreinigungsfraudurch das zerstörte München. Bauen, die in ihrem grünen Gewand Loren, die eigentlich zum Transport dafür sorgten, dass die Weichenvon Schutt und Baumaterial diestellungen der Schienen gewechnen, werden umfunktioniert und selt wurden , und die Trambahn auf mit behelfsmäßigen Dächern versesauberen Gleisen unbehelligt fahhen. Gezogen werden die Fahrren konnten. Berühmt wurden zeuge zum Teil von kleinen Dampfdiese Frauen, erkennbar durch ihre loks, die ihnen bei den Münchnern grünen Hüte, in den den liebevollen 50iger Jahren durch Namen Bockerldas bayerische Oribahn einbringt. ginal Ida Schumacher. Die Münchner beDiedie Trambahnritginnen bald wieder zenreinigungsfrauen mit dem Aufbau ihunsterblich gemacht rer Stadt. Bereits hat. Ihre verbale Aus1947 läuft der Beeinandersetzung mit rufsverkehr wie„so einem Rollwagender, obwohl die admiral“ sind heute Tr a m b a h n g ä s t e legendär. wegen der fehlenDurch die Inflation den Glühbirnen oft müssen die Tarife zwiim Dunkeln fahren schen 1917 und 1923 Schienenritzenreinigungsfrau müssen. Aber das 67 mal geändert werstört die Münchner den, kurz vor der Umstellung der nicht weiter. Währung betragen die Kosten für Im gleichen Jahr erfolgt die einen kleinen Streckenabschnitt Freigabe der Ost-West-Durchfahrt heute würde man das wahrscheindurch die Stadt, die Achse lich als Kurzstrecke bezeichnen- 150 Sendlingerstraße, Marienplatz bis Milliarden Mark. Die Bezahlung der zur Theatinerstraße wird aufgegeFahrtkosten erfolgt in Körben, da ben.. Bereits 1950 sind in München die Geldmengen sonst nicht mehr wieder 1220 Schaffner tätig. untergebracht werden können. In den folgenden Jahren wächst der Individualverkehr in München weiKinder durften bis 1934 abhängig Isartorplatz 1910 von ihrer Größe umsonst fahren. Dafür waren extra an jedem Wagen an der Innentüre Metermarken angebracht. Der 2. Weltkrieg brachte München die fast völlige Zerstörung. 1943 waren die Münchner Straßen über-

ter an. 1964 beträgt das Münchner Straßenbahnnetz ca 135 km, aber die größte Auswirkung auf die Münchner Straßenbahn hat der Beschluss des Münchner Stadtrats, sich um die Olympischen Spiele 1972 zu bewerben. Damit ist das Ende der elektrischen Straßenbahn und des Straßenbahnverkehrs in der Innenstadt besiegelt. Es entsteht die Fußgängerzone, 1968 werden u.a. die Linien Briennerstr./Odeonsplatz und Strecke Karlstor/ Isartor eingestellt. 1972 verschwinden alle älteren Fahrzeugmodelle, die über 6 Jahrzehnte im Einsatz waren. 1975 wird der letzte Münchner Straßenbahnschaffner verabschiedet, und in diesem Jahr endet auch die berühmte Linie 8, die durch den Weiß Ferdl unsterblich geworden ist. Weiß-Blau- trotz mancher Diskussion, was das richtige Blau ist -ist die Straßenbahn geblieben, ratternd fährt sie nicht mehr durch die Stadt, sie ist leiser und bequemer Theatinerstr. 1905

geworden, hat viele technische Neuerungen mitgemacht und ist trotzdem immer noch eine Münchner Tram geblieben, obwohl die elektronische Haltestellenangaben durch eine Computerstimme gegenüber der typisch bayerischen Haltestellenauskunft des Weiß Ferdl viel an ihrem Münchner Charme verloren haben. Aber wir sind ja inzwischen ja auch eine Weltstadt! münchner

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Der Ida Schuhmacher Brunnen auf dem Viktualienmarkt Die 1894 in Arnstorf (Niederbayern) geborene Komödiantin Ida Schumacher ist besser unter ihrem Namen "Ratschkathl" bekannt. Sie kam mit zwei Jahren nach München. Im Alter von 13 Jahren trat sie in den Chor des Münchner Künstlertheaters ein. Mit 15 Jahren wurde sie von Ralph Benatzky für das Kabarett entdeckt. Nach zwei Jahren im Kabarett Benz ging sie zum Tegernseer Bauerntheater, wo sie achtzehn Jahre lang auftrat. Danach gründete ihr Mann in München ein eigenes Volkssängerensemble, das in den verschiedensten Lokalen in Erscheinung trat. Im Krieg verlor Ida Schumacher ihren Mann, ihre Wohnung und ihren Arbeitsplatz und auch ihre Gesangsstimme. Erst in den Jahren 1950 bis 1956 machte sie eine beispiellose Spätkarriere als "Ratschkathl". Dies verdankte sie, wie jemand spöttelte, vor allem einer Halskrankheit. In der Maske dieser originellen Figur verkörperte sie am Platzl besonders gerne Besucherinnen des Viktualienmarktes oder dessen Marktfrauen, die flinkzüngige "Oatandlerin" (Eierverkäuferin) und die "Trambahnschienenritzenreinigungsdame". Wenn sie einmal mit ihrer heiseren, verquetschten Stimme eine ihrer derben, wasserfallartigen Schimpfkanonaden über die Bühne fegen ließ, blieb im Zuschauerraum kein Auge trocken. Auch im Rundfunk war sie häufig zu hören. Am 6. April 1956 starb die Humoristin Ida Schumacher. Erst 21 Jahre nach ihrem Tod, 1977, fand sie als Brunnenfigur, die von Marlene Neubauer-Woerner gestaltet und von Werner Braun gegossen worden war, unter den Standlfrauen des Viktualienmarktes, von drei Bäumen flankiert, ihren Ehrenplatz. Fortwährend sprudelt ihr zu Füßen seither aus dem aufgerissenen Schnatterschnabel einer Ente (oder ist es eine Gans?) ein nie versiegender Wasserstrahl, als wäre es ein Wasserfallwortschwall der Ratschkathl höchstpersönlich. Ida Schumacher ist beim "Ratsch im Treppenhaus" dargestellt. Mit der Linken umklammert sie, wie eine Siegerstandarte, ihren Schrubber, und in der Rechten hält sie den Putzkübel und es scheint, als warte sie darauf, sich beim Großreinemachen des Platzes beteiligen zu dürfen, um dabei gleich die brisantesten Neuigkeiten herumzutratschen. Dazwischen glaubt man fast den Schlüsselbund, der

Münchner-Innenstadt-Brunnen am Schürzenband baumelt, klirren zu hören. Den anderen weiblichen Brunnenfiguren der Liesl Karlstadt und Elise Aulinger kehrt sie den Rücken, und man erinnert sich unwillkürlich an den Satz der "Trambahnschienenritzenreinigungsdame": "Mia san uns drei Damen, soweit ma vo de andern von Damen red'n ko ..." Enthüllt wurde der Brunnen am 23.9.1977 und wie es heißt, "war's ein Sauwetter", als sehnte sich die Schumacher damals schon nach einem Eimer voll Wasser. Am Eierstandl lassen wir aber jetzt die Ratschkathl selbst zu Wort kommen und hören ihr zu, was sie bei einem Marktbesuch erlebt hat: "Ja heit is scho guat oganga, gäi. Am Viktualienmarkt war i, do war's scho zünfti. Ja stelln 'S Eahna vor, gäi, kumm i do vom Gmiasmarkt, und wia i do nübageh, dawei kommt mir eine Stimme entgegen: ‚Gnädige Frau, geht vielleicht noch was ab?' - Sie, i werd Eahna wos song, mir is da Schnaufara

ausganga. Sog i: 'Stimmt des, Sie, das Ei 26 Pfenning? Ihr seids ja unter d'Raubritter ganga! Vorige Woch hams 21 Pfenning kost.' Sogt die protzad Handlarin zu mir: ‚Des stimmt scho, brauchans Eahna nix denga. Und wenn S' 's nächstmoi net gscheit sehng, na nehman S' ein Lorgnett mit. Es stimmt scho, und wenn 'S a bißl a Hirn hättn, na miaßtns wissen, daß bei dera Köitn d' Henna net legn.' Sog i: ‚Ja freili, es habts aba raffinierte Henna beinand. Mit 21 Pfenning, do is eahna z' koit, und mit 26, do leint eahna da Hintan wieda auf.' ‚Ja freili', hots gsogt, ‚na derfas Eahna schleicha, Sie Bixlmadam sie windige, weil wegn dem einen Ei, wos Sie mir vielleicht obkaffa, do werd i aa

net reicha.' ‚Wos', hob i gsogt, ‚ein Ei? Gor koans! Weil i möcht ja Oar und koane Schussa, und jetz bleib i extra steh, weil i sehng möcht, ob si net do oane findt, so a bläde Gans, die wo des Glump kafft.' In dem Moment is hinta die Eiakistn a Mordslacklmannsbuid aufgstandn. Sie, der hot mi vielleicht oghaucht: ‚Du werst jetz glei vaschwundn sei, du gschlampats Christkindl, do paß auf! Bei dir brauch i bloß oamoi niasn, na flaggst scho drüm auf da andan Straßnsteitn!' ‚Ja', sog i, ‚das is ja weiters keine Kunst mit dem Löschhorn, wosd du in deina Lädschn host, do brauchst bloß einmal niasn, na host scho den schönstn Zimmabrand glöscht!' Aba, glam Sie, auf das war ich nicht gfaßt, daß der rausglangt und taat mi beim Krong packa. Die Rettung is komma, weil hinter mir schon ein ganza Volksauflauf war, gäi, do is eine Stimme rausgruafa kumma, und die hot gschrian: ‚Du, paß auf, du tuast jetz augenblicklich deine Griffe weg von dem Weibal do, sonst heb i di raus aus deim persern Klüfterl, du armseliga Eiertandla!' ‚Ja', schreit da Handla, ‚den kenn i doch, freili, des is ja da Alisi, da Schenkkellna von da Lilienstraß, geh weida', hot er gsogt, ‚kümma di liaba um dei sauers Bier und führ den schialichn Bochratzn spaziern, wosd an deim Arm drohänga host.' Sie, der Schenkkellna hot eine Ruhe ghabt. Sogt er: ‚Kathi, hostas ghört, der hat dich beleidigt, hoit ma mei Joppn, weil den werd i mir jetz rauskitzln do hintn. Und du, gwampata Dultstampf', hot er gsogt zu der Handlerin, ‚schaugst deinem Geliebten noch einmal ins Antlitz, weilsdn danach wahrscheinlich nicht mehr kennst.' Mi hots direkt gforn, aba glams, des war wieder ein Zufoi, weil in dem Moment hot a Frau gschrian: ‚D' Schutzleit kemma! D' Schutzleit!' Ob sas glam oda net, do sans ausananda, d' Leit, da Eierhandla is hinta die Kistn vaschwundn, da Alisi hot sei Dulcinea packt und is obghaut, und i bin allein dogstandn vor dera, gäi. Glaums, in meina Valegnheit hob ich net gwußt, wos i doa soi, in meina Verzwei... hob i dem frechn Frauenzimma buchstäblich zwoa Eia obkafft. Und wie na d' Schutzleit herkemma san, nacha schreit mir die scheinheilige Mistamsl no noch: ‚Auf Wiedersehn, gnädige Frau, beehrn S' mich fei recht bald wieda!'."

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Der schöne Turm 1157 als Torturm der ältesten Stadtmauer Münchens erbaut. 1479 wurde der Turm neu aufgebaut und mit Fresken geziert, die ihm den Namen „Schöner Turm“ gaben. 1807 wurde der Schöne Turm abgebrochen. Am Boden vor dem HirmerHaus wird durch eine Pflasterung der einstige Standort des Turms gezeigt. Wer an der westlichen Ecke des Hirmer-Hauses steht und nach oben schaut, erblickt eine Nachbildung des ehemaligen Stadtturms.

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Münchner Gastlichkeit um 1900 Ansichten von Hotel und Gaststätten in der Münchner Innenstadt um die Jahrhundertwende. Viele der gezeigten Gaststätten bestehen heute noch unter gleichen Namen und befinden sich zum größten Teil an der selben Stelle.

Restaurant Hoftheater Heutiges Spatenhaus in der Residenzstraße

Weinrestaurant Boettner Theatinerstraße um 1905

Dom Hotel Kaufinger Straße/Ecke Liebfrauenstraße. Bereits 1529 ist als Besitzer des Anwesens ein Wirt genannt. Der Gasthof „zum schwarzen Adler (wie das Dom Hotel früher hieß) eines der ersten Häuser am Platz, beherbergte berühmte Gäste, darunter W. A. Mozart und J. W. Göthe, der auf seiner ersten Reise nach Italien 1786 unter dem Decknamen „Kaufmann Möller aus Leipzig“ dort abstieg. Ab 1890 unter dem Namen „Dom Hotel“ geführt. 1898 wurde der Hotelbetrieb eingestellt.

Cafe Fürstenhof Neuhauserstraße 21/jetzt Nr.33 Am 16. März 1912 eröffnete das vornehme „Grand Cafe Fürstenhof“ ein Billard-Palast, wie er sich nannte, mit Spiel-, Turnier- und Tanzräumen, einen eleganten Teesalon, Kegelbahn und den großen Billardsaal mit 20 Tischen.

Cafe Fink, um 1860 Links der 1866 abgebrochene Dechanthof von unserer lieben Frau

Zum Spöckmeier, um 1885 Name kommt von einem Brauer Melchior Spöckmeier münchner

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Hofbräuhaus vor dem Umbau 1896

Orlando di Lasso Haus am Platzl, um 1890 Auf dem heutigen Grundstück Platzl Nr. 4 standen ursprünglich zwei Häuser. Eines der Gebäude war von 1556 bis 1599 im Besitz des Hofkapellenmeister Orlando di Lasso. Im 18. Jahrhundert befand sich eine Bierzapflerei „Bei der Gretl“. Im Nebengebäude befand sich seit dem 16. Jahrhundert die Braustätte „Platzlbräu“.

Cafe Rathaus Am 1. Oktober 1912 wurde das Cafe Rathaus am Marienplatz eröffnet. Die Zeitungen schrieben von einem „vornehmen Konzert-Cafe“ allerersten Ranges. Heute befindet sich an dieser Stelle das Kaufhaus Beck am Rathauseck.

Weinhaus Kurtz, um 1910 Rechts der Alte Augustinerblock

Nürnberger Bratwurst Glöckerl, um 1904 Zum Franziskaner, um 1912 münchner

Innenstadt 28


„Die Münchner Stadtgeschichte” 1314

1158 München tritt als "Munichen" erstmals in das Licht der Geschichte. Der Ort ist Gegenstand eines Streits zwischen Bischof Otto von Freising und dem Herzog von Sachsen und Bayern, Heinrich dem Löwen, vor Kaiser und Reichstag in Augsburg. Der Ortsname wurde schon im Mittelalter auf "munich/münich", also "Mönch", zurückgeführt, weshalb das erste überlieferte Stadtsiegel (1239) bereits einen Mönchskopf mit Zipfelmütze zeigt, ab 1304 einen aufrecht stehenden Mönch mit Segenshand und Gebetbuch. So ist er in stilisierter Form heute noch als Stadtwappen und Stadtsiegel gebräuchlich. Durch missverständliche Darstellungen wurde der Mönch später als Kind gedeutet und so zum "Münchner Kindl".

1180 Pfalzgraf Otto aus dem Hause Wittelsbach wird Herzog von Bayern. Es beginnt die bis 1918 andauernde Regierung dieses Geschlechtes als Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern.

1255 Zwei herzogliche Brüder - Heinrich und Ludwig - teilen das Herzogtum Bayern unter sich. Es entstehen ein Teilherzogtum Niederbayern mit Hauptort Landshut und unter Herzog Ludwig II. ein Teilherzogtum Oberbayern mit Hauptort München. München wird ab jetzt zum Amtssitz eines Landesherrn ausgebaut und ist nicht mehr wie bisher nur Bürgerstadt und Handelsplatz.

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münchner

Innenstadt

Der Herzog von Bayern - München wieder ein Ludwig und Sohn des bereits genannten - wird zum König und 1328 zum römisch-deutschen Kaiser gewählt. München wird dadurch vorübergehend - bis zu seinem Tod 1347 - zur kaiserlichen Residenzstadt. Auf diese Zeit dürfte der Gebrauch der Farben schwarz und gelb (Gold) als Stadtfarben zurückgehen, die auch die Farben des Reiches waren.

1468 Baubeginn für die Frauenkirche, die erst 1525 ihre charakteristischen runden Kuppeln erhält.

1470 Baubeginn für das Tanzhaus, das heutige "Alte Rathaus", das den Weg vom Marktplatz (heute "Marienplatz") hinunter ins Tal abriegelte. Im Obergeschoss befindet sich der Festsaal, der nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wieder hergestellt wurde. Im Untergeschoss gab es Brotverkaufsstände und das Stadtgefängnis. Die beiden breiten Durchfahrten wurden erst 1877 und 1934 geschaffen, um dem Verkehr Raum zu geben.

1481 Der bisher auch noch mit mehreren Gebäuden, unter anderem einer Kapelle, bebaute Marktplatz wird von diesen befreit und wird erst jetzt zu dem rechteckigen freien Platz als der er sich heute darstellt. Seine endgültige Größe erhielt er

erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zurückverlegung der Baulinie auf der Südseite. Seinen Namen "Marienplatz", der von der Mariensäule mitten auf dem Platz abgeleitet ist, erhielt er erst 1854. Vorher hieß er nur "Platz" oder "Markt" und zuletzt - nach dem dort stattfindenden Getreidemarkt oder der Getreideschranne auch "Schrannenplatz".

1487 Herzog Albrecht IV. erlässt eine neue Brauordnung für München, die erstmals das sogenannte Reinheitsgebot für Bier enthält, wonach Bier aus nichts anderem als aus Hopfen, Gerste - gemeint ist das daraus gewonnene Malz - und Wasser gesotten werden dürfe. Das Gebot wurde 1516 in das "Buch der gemeinen Landgebot, Landesordnung, Satzung und Gebräuch" übernommen und für das ganze Herzogtum Bayern verbindlich gemacht. Noch heute erneuern die Münchner Bierbrauer alle Jahre auf dem Brauertag den "Preu-Eid" mit dem Reinheitsgebot als Selbst-Verpflichtung, da es nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes von 1986 keine Gültigkeit mehr besitzt.

1505 Nach dem Aussterben der Landshuter (niederbayerischen) Herzogslinie im Mannesstamm 1503 kam es zu einem Krieg ("Landshuter Erbfolgekrieg") um das weitere Schicksal dieses Teilherzogtums und schließlich 1505 durch Entscheidung des Kaisers Maximilian in Köln ("Kölner Spruch") zur Wiedervereinigung der bayerischen Teilherzogtümer. Sie entsprachen gemeinsam etwa den heutigen Regierungsbezirken Ober- und Niederbayern und einem Teil der Oberpfalz. Die Landesteilungen waren damit beendet. Es gab ab jetzt nur noch ein Herzogtum Bayern und München war seine Hauptstadt.


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