Editorial
ich darf Sie zu m Frühlingsanfang recht herzlich auch im N a m en des „ M ünchner Innenstadt – Tea ms“ in unserer 6. A usgabe begrü ß en. Die W M 2006 steht vor der Tür und die da mit verbundene Hektik, hat für viele von uns bereits begonnen. Wir m öchten Sie gerne ein bißchen aus de m W M-Stress herausholen und Ihnen wieder einige Sch m ankerl aus unserer Stadt vorstellen. Diesm al besuchen wir das Vale ntin-Karlsta dt-M usä u m u n d m ach e n Brotzeit i m Turmstüberl des M usäu ms, stellen Ihnen das münchner J esuite n-kloster v or u n d brin g e n Ih n e n Innenstadt König Lud wig I. von Bayern (Teil 2) als Bauherrn näher. 6/2006
Das M agazin für Freizeit, Kultur und Shopping
Wir w ünschen Ihnen eine tolle Zeit w ährend der Fu ß ball-Weltm eisterschaft und hoffen mit Ihnen auf eine erfolgreich spielende deutsche M annschaft. Alle die unser M agazin zu m ersten M al in den Händen halten, haben auch die M öglichkeit uns unter w w w.m ünchner-innenstadt.co m zu besuchen.
PS: Die 7. A usgabe der „ M ünchner Innenstadt“ erscheint Mitte Juli 2006 und wird Sie wieder zu m Spaziergang durch die M ünchner Innenstadt einladen.
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W ussten Sie es ? Besonderheiten aus dem Münchner Stadtleben Jesuitenkloster
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8 VALE N TIN-K ARLSTA DT M U S Ä U M
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Straßen und Plätze und ihre Herkunft
12 Münchner-Innenstadt-Brunnen
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Innenstadt 6/A pril 2006
Impressum Herausgeber: M ario Sch midbauer Sedanstra ß e 14 81667 M ünchen e-m ail: m ario.sch midbauer @ t-online.de
Gesamtherstellung und Anzeigen: sms-sch midbauer G bR Sedanstra ß e 14 81667 M ünchen T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-m ail: info @ sms-sch midbauer.de Grafik, Design und Foto: studio liebhart Breisacher Stra ß e 3 81667 M ünchen T 089-45 87 06 19 F 089-45 87 06 50 e-m ail: herbert-liebhart @ w eb.de Foto und Text: La n d esh a u ptsta dt- M ü nch e n, S t a d t a rc h i v M ü n c h e n , M ü n c h n e r Stadtm useu m, Va l e n ti n-K a rlst a d tM u s ä u m , H a u s d e r B a y e r isch e n G eschichte, H e r b e rt u n d P h i l i p p Lie b h art, Bea Burkhardt
8 Wussten Sie es ? Besonderheiten aus de m M ünchner Stadtleben
Inhalt
Verlag und Redaktion: sms-sch midbauer G bR Sedanstra ß e 14 81667 M ünchen T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-m ail: info @ sms-sch midbauer.de w w w.m ünchner-innenstadt.co m
6 Jesuitenkloster
10 Für Sie probiert..... 12 Münchner Straßen
20 VALENTIN-KARLSTADT-MUSÄUM 22 Münchner Stadtgeschichte
24 Münchner-Innenstadt-Brunnen K a rl Va l e n ti n
28 König Ludwig I. von Bayern
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Jesuitenkolleg München
Geschichte des Kolleges München Verh a n dlu n g e n z w isch e n H erzo g Albrecht V. und der G esellschaft Jesu, neben Ingolstadt ein zw eites Jesuitenkolleg in Bayern zu errichten, gehen ins Jahr 1557 zurück. Die Gründung des Jesuitenkollegs M ünchen erfolgte 1559. Die ersten Jesuiten in M ünchen begannen den G y m nasialunterricht im Kloster der A ugustiner-Ere miten. Die Entwicklung der institutionellfu nktio n ale n Strukture n d es K olle g b a u es in M ü nch e n: D e m M ü nch e n er K olle g w ar seit G rü n d u n gsb e gin n ein grosses Pädag o giu m (G y m nasiu m) an geschlossen. Von 1573 bis 1576 w urde hier d er v o n d er U niv ersität Ingolstadt abgezogene philosophi-
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sche Kurs abgehalten. Weiterhin versah das Kolleg M ünchen, als das in der Regierungshauptstadt angesie d elte K olle g, se elsorg erlich e Fu nktio nen wie Predigt, Beichte, und Beratertätigkeiten für den Hof. Der Sitz des Provinzials der O berdeutschen Ordensprovinz w ar seit 1612 fest in M ünchen (davor in In g olsta dt u n d/o d er A u gsb urg) angesiedelt.
J esu " (= J esuite n ord e n) bin n e n w eniger Jahre ihr künftiges A ufgabenfeld als Seelsorge- und Schulorden. Die Mitglieder der G esellschaft Jesu wirkten als Seelsorger, Prediger und Berater der Fürsten. Sie fanden ihr Hauptbetätigungs-
Der Jesuitenorden im 16. und 17. Jahrhundert Der Jesuitenorden stand von seinen A nfängen an in enger Fühlung mit der zeitgenössischen Politik der Kirche und der Politik der europäischen Staaten. A ufgrund ihrer apostolisch e n Zielsetzu n g fa n d die " G esellschaft Jesu " oder " Societas
Gründer des Jesuitenordens Ignatius von Lyola
feld aber in der Lehrtätigkeit und Erziehungsarbeit an den mittleren und höheren Bildungsstätten der e uro p äisch e n Lä n d er. N ach H. Jedin w ar der Jesuitenorden zunächst ein " Seelsorgs-, wird aber in steig e n d e m M asse Erzie h u n gsorden, w eil m an die Form ung einer neuen G eneration als dringlichste A ufgabe erkannt hat".
ausgeführt. N ach der Zerstörung des Chores durch den Einsturz des Kirchturm es erfolgte die A usführung des zw eiten Bauschnittes (1590/93 bis 1597) m it m assg e blich er F örd eru n g durch Wilhelm V.. In dieser Phase w urde das Q uerschiff und der neue Chor von St. Michael errichtet. Das erst kurz davor an dieser Stelle erbaute Schulgebäude w urde dazu abgebrochen.
se ntativ e W irku n g a bziele n d e n G estaltungsabsichten Wilhelms V.. Der A nlageko m plex des Jesuitenkolleges sa mt Michaelskirche w ur-
Tonnenge w ölbe St. Michael
Klostergarten
Der Bau des regelm ässig angelegten G ebäudequadru ms des Jesuitenkolleges w estlich der Kirche, in d e n a uch die Sch ule inte griert w urde, erfolgte zeitlich parallel zu m Kirchenbau in den Jahren 1585 bis 1590/97. Die G ebäude w urden entlang der Strassenzüge auf eine m
Die Errichtung von St. Michael und des Kollegs München unter Herzog Wilhelm V. Die Ä sth etik d er Ba u a nla g e d es M ünchener Kolleges ist entsprechend ihrer Bedeutung für die jesuitischen Kollegien unter M aximilian I. zu w ürdigen: Für gegründete Ordensniederlassung M ünchen w ar die Einrichtung einer eigenen und de m Stand der J esuite n a n g e m esse n e n O rd e nskirch e erford erlich g e w ord e n. Herzog Wilhelm V. griff den A ntrag d es O rd e ns zur Errichtu n g d es Kirchenbaues im Jahr 1581 auf. Die Errichtung des M ünchener Ordenskolleges und der Jesuitenkirche St. Michael unter Wilhelm V.. A b de m Jahr 1583 erfolgte im Be w usstsein der Bedeutung Bayerns und des Einsatzes sein es F ürste n h a uses gegen das Vordringen des Protestantism us in Deutschland für die Beh au ptu n g d er rö m isch-kath olisch e n Kirch e i m Reich. D e m Kirchenbau St. Michael w urde im Zusa m m enhang mit der erfolgreich e n B e e n dig u n g d es K öln er Konfliktes 1583 die Eigenschaft eines " Sie g esd e nk m als" zu g eschrieben. D er erste B a u a bsch nitt m it d er Errichtu n g d es La n g h a uses d es Kirchenbaues w urde 1583 bis 1590
de in städtebaulicher Hinsicht eindrucksvoll verstärkt durch die fast zeitgleiche Errichtung des nördlich d es K olle gs g ele g e n e n A nla g eko m ple x es d er " W ilh el m sv este " , sp äter " M a x b urg " g e n a n nt. Die Wilhelmsveste w ar von Wilhelm V. als Regierungszentru m konzipiert w orden. Die Errichtung des Baues erfolgte seit 1592 und w urde erst unter der Regierung M aximilians I. vollendet. Wilhelm V. be w ohnte das G ebäude von 1597 bis zu seine m Tod a m 7. Februar 1626. Die A nlage d er W ilh el msv este bild ete ein en eig e nstä n dig e n G e b ä u d eko m ple x unter Bildung eines Innenhofes. Die Wilhelmsveste w ar räu mlich durch eine Strassenflucht vo m Jesuitenkolleg getrennt, jedoch verband ein Ü b erg a n g die b eid e n G e b ä u d eko m plexe. Die G rösse u n d a uf w e n dig e A usfü hru n g d es A rchitekturko mplexes in M ünchen mit Jesuitenkirch e, Jesuitenkolleg u n d d er b enachbarten Wilhelmsveste ist einm alig im Rah m en der zeitgenössischen Architektur in Deutschland.
St. Michael Fassade
rechteckigen G ebäudestreifen unter Bildung m ehrerer grosser Innenh öfe errichtet. Die Weitläufigkeit der M ünchener Kolleganlage und die a uf w e n dig e A usfü hru n g d er G e b ä u d e architekture n u nter Verw endung " m oderner" Dekorform en an der Südfassade (A nschluss an die Kirchenfassade) mit Giebeln, Portalen u n d G esi msen entsprachen den grosszügigen, auf reprämünchner
Innenstadt
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W ussten Sie es ?
Besonderheiten
1906 V
erordnung zum Kinderschutz 11. Januar: Die M ünchener Polizeidirektion veröffentlichte die Kinderschutz-Verordnung, w onach ab 1. A pril 1906 im Stadtbezirk M ünchen in ge w erblichen Betrieben beim A ustragen der Waren und bei sonstigen Botengängen eigene Kinder unter 10 Jahren überhaupt nicht, eigene Kinder bis zu m vollendeten 13. Lebensjahr und über dieses Alter hinaus, solange sie noch zu m Besuche der Volksschule verpflichtet sind, nicht m ehr in der Zeit zwischen 8 U hr A bends und 8 U hr M orgens und nicht vor de m Mittagsunterricht beschäftigt w erden dürfen. Ü bertretungen dieses Verbotes w erden mit G eldstrafen bis zu 150 M ark, bei ge w ohnheitsm ä ßiger Zu widerhandlung auch mit Haft bis zu sechs Wochen bestraft.
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usbruchversuch aus dem Münchner Untersuchungsgefängnis 12. Januar: "Zu einer blutigen M euterei ka m es in der A ngerfronfeste in M ünchen. Der M echaniker Hofm ann von hier, w elcher w egen verschiedener Betrügereien und des an de m Polizeiko m missar Zobel und zw ei Schutzleuten verübten M ordversuches als U ntersuchungsgefangener mit zw ei anderen G efangenen in einer Zelle verw ahrt w urde, hat sich auf unaufgeklärte Weise in den Besitz eines M essers zu setzen ge w u ßt und auch einen Dietrich sich verschafft. Hofm ann und seine zw ei Zellengenossen schnitten mit de m M esser ein Loch in die innere Türe der Zelle, mit der Hand durch dieses Loch langend, gelang es ihnen, die Riegel der zw eiten Tür zurückzuschieben und alle drei gelangten in den G ang des G efängnisses. Es scheint die A bsicht der M euterer ge w esen zu sein, das W ächterpersonal zu überw ältigen, selben die Schlüssel abzuneh m en und die Freiheit zu ge winnen." Der A usbruchsversuch, de m sich noch w eitere G efängnisinsassen angeschlossen hatten, w urde schlie ßlich ge w altsa m beendet. Z w ei Häftlinge so wie ein A ufseher w urden dabei sch w er verletzt.
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rste Münchner Taxis nehmen den Betrieb auf 13. Januar: " Die A uto m obildroschken, die nun m ehr auch in M ünchen zur Einführung gelangen, sind von den A dlerFahrrad w erken der A uto m obildroschken-G esellschaft übergeben w orden. A uf die Einladung der Direktion unternah m Bürgerm eister Dr. von Borscht eine Rundfahrt durch die Stadt." Die Taxis nah m en " bei den Z w eispännern " a m Bahnhof, a m Stachus und M arienplatz so wie a m Hoftheater " A ufstellung ".
A
kademischer Skikurs und internationaler Skisprung-Wettbewerb 21. Januar: Der Akade mische Skiklub M ünchen hat im Laufe dieser Woche zu Bayrischzell einen Skikurs veranstaltet, an w elche m 130 Personen, darunter 25 Da m en teilnah m en." Der Kurs endete mit Wintersport-Wettbe w erben in verschiedenen Disziplinen, darunter eine m " Schneeschuh w ettlauf, bei w elche m die besten deutschen Springer 21 M eter w eit sprangen, die N orw eger 28 M eter w eite Sprünge ausführten.
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aus dem Münchner Stadtleben 1927 M
issglücktes Lokalderby 6. Januar: Im Grün w alder Stadion trafen der FC Bayern und der TSV 1860 aufeinander. N ach 8 Minuten Spieldauer w urde die offizielle Begegnung w egen schlechter Platzverhältnisse (Schneedecke und Eisfläche) abgebrochen und als "Privatspiel" w eitergeführt. De m protestierenden Publiku m w urde gesagt, es bekä m e sein Eintrittsgeld beim sofortigen Verlassen des Platzes zurück. Da die Kassen jedoch bereits geleert w aren, gab es keine Rückerstattung. Die erbosten Zuschauer drängten daher auf das Spielfeld und verhinderten das Weiterspiel. Erst die Zusicherung, die Karten hätten auch beim nächsten Spiel G ültigkeit, konnte die M enge beruhigen.
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teigende Arbeitslosenzahlen 11. Januar: Im Verlauf einer Woche w ar die Zahl der Arbeitslosen u m 9.000 M enschen gestiegen. Von den insgesa mt 48.000 beim M ünchner Arbeitsa mt registrierten Arbeitssuchenden erhielten 33.247 U nterstützung.
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uf Werbetour für's Deutsche Museum 15. Februar: Oskar von Miller, der Gründer des Deutschen M useu ms, sandte von seiner Indienreise ein Telegra m m nach M ünchen, in de m er mitteilte, er sei von zahlreichen Konsuln, G ouverneuren und Eisenbahnpräsidenten aufs Beste aufgeno m m en w orden und habe G elegenheit gehabt, Beziehungen anzuknüpfen, die für die deutsche Wirtschaft und den A usbau des Deutschen M useu ms von gro ß e m Wert seien.
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aghalsige Kletterei 21. M ärz: Der Chronist berichtet: "Vo m Knopf des nördlichen Turm es der Theatinerkirche flatterte heute m orgen eine w eiß-blaue Fahne mit der A ufschrift ‚Kletterm axe'. W ährend der N acht hatte irgendein Turmkletterer die Spitze erko mm en und die Fahne angebracht."
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in Landheim für das Wittelsbacher Gymnasium 25. M ärz: Mitglieder von Elternschaft und Lehrkörper des Wittelsbacher G y m nasiu ms schlossen sich zu eine m Landheim-Verein zusa m m en und erw arben ein Bauernhaus in Endlhausen bei Sauerlach. Dieses ist bis heute im Besitz der Schule und wird nach wie vor für Schullandheim-A ufenthalte genutzt.
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Seit 13 Jahren betreibt die Fa milie E m anuel und Elke Orion einer der erste n S e g afre d o-C afé-B ars in M ünchen im Tal Ecke Sparkassenstra ß e. A uf die gleich bleib en d e Q u alität seines Kaffee´s ist Herr Orion stolz u n d sein e la n gjä hrig e n Sta m mkunden bestätigen dies. Für Espresso-Tassen-Sa m mler ist d er B esuch b ei „ Valle U n o “ ein m uss.
Inhaber E m anuel Orion
Für Sie probiert bei.......... Turmstüberl im Valentin-Karlstadt-Musäum Als 1959 das Valentin-M usäu m gegründet w urde, stand der Plan, ein Volksängerlokal einzurichten, und zw ar im stil der Jahrhundertw ende, also im Jugendstil, schon fest. Eas w ar nicht einfach, die M öbel zu finden, die vor 80 Jahren die Cafés zu ge m ütlichen A ufenthaltsräu m en gestalteten. N ur eine m glücklichen Zufall ist es zu Rezept: Die schwarze Sünde v erd a nke n, d ass H a n n es K ö nig, d er Grü n der des Valentin-M usäu ms, auf 2 Tafeln H erre nsch okola d e,1 kuriose Weise auf die Spur gerade auf Pfund Butter, 200Gra m m Zucker und eine Tasse Milch in die Einrichtung des Cafés Grö ß eneine m gro ß en Topf sch m elzen w ahn stie ß. lassen. 400 Gra m m ge m ahlene Seit 2003 ist Petra Perle n u n W irtin i m Tur mstüberl und verw öhnt mit luftigen und leichten Kuchen und Sch m ankerl ihre G äste.
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M andeln, 100 Gra m m M andelblätter, ein halber Liter Sahne, 3 Eier, ein Teelöffel ge m ahlener Chilli, 100 Gra m m M ehl und ein Päckchen Backpulver mit de m Handrührer zu einer ho m ogenen M asse verrühren. In die S prin gfor m gie ß e n u n d ein e Stunde bei 180 Grad backen. Fertig ist die sch w arze Sünde!
L´Atelier
Art & Vin
A userge w ählte französische Weine aus: Bourgogne, Loire, Côtes du Rhône, Cahors, Languedoc-Rousillon Bio-Weine Degustation vor de m Kauf eines jeden Weines m öglich Weinproben auf Wunsch auch als privates/geschäftliches Event M onatlich w echselnde A usstellungen von regionalen Künstlern Regelm ä ßig Vernissagen in A n w esenheit des Künstlers, inkl. Weinprobe
Westenrieder Str. 43, 80337 M ünchen
*1925: Dr. Otm ar von A ngerer (1850-1918), U niversitätsprofessor und Vorstand der chirurgischen Klinik, Leibarzt des Prinzregenten Luitpold.
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Straßen und Plätze und ihre Herkunft
*1902: G abriel A ngler (u m 1404-1483), Tafel- und Fresko m aler, Schöpfer des Hochaltar so wie des Tabernakels in der alten Frauenkirche (M arienkirche).
*1897: Kurfürstin A ntonia M aria Theresia Josepha von Bayern (1669-1692), erste G e m ahlin des Kurfürsten M ax E m anuel, Tochter Kaiser Leopolds von Österreich.
*1862: Bis 1860 befand sich dort das Palais des Grafen Lud wig von Arco aus de m gleichna migen alten Tiroler A delsgeschlecht, das jahrhundertelang im Dienst des bayerischen Herrscherhauses stand.
*1912: Karl M aria Freiherr von Aretin (1796-1868), Wirkl. G eh. Rat, Historiker, errichtete im A uftrag von König M ax II. das Bayerische N ationalm useu m.
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Wann und wie sie zu ihren Namen kamen. Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur anonymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht. Dort standen die Vips unterschiedlichster Epochen Pate.
*1888: Ernst M oritz Arndt (1769-1860), deutscher Patriot und Dichter, Freiheitskä m pfer gegen N apoleon.
*1812: Prinzessin A m alie A uguste von Bayern (1801-1877), Sch w ester König Lud wig I.
*1900: W ilh el m A ltersh ei m er (u m 1570-1643), Bürgerm eister, gründete eine stiftung zugunsten des Siechenhauses a m G asteig.
*1906: Sieg m und A m erstorffer, M ünchner Stadtoberrichter im 16. Jahrhundert.
*1829: N ach de m “ Alten Einla ß ” (seit 1533), durch den m an abends noch nach Torschluss in die Stadt einpassieren konnte.
*1921: Jacopo A migoni (1675-1752), venezianischer M aler, 1717-1729 a m bayerischen Hof zur A ussch m ückung der Schlö ß er Schleiß heim und N y m phenburg.
*13. Jahrhundert: G asteig (frühere Schreib w eisen: G asta, G aster, G achsteig), alte Bezeichnung für einen steilen (“ gachen ”) Weg.
*1890: Prinz Arnulf von Bayern (1852-1907), Sohn des Prinzregenten Luitpold.
*1930: N ach de m Café Harras, das u m 1880 an diese m Platz lag und dessen Besitzer den N a m en Robert Harras trug.
*1951: Josef A nton Attenkofer (gest. 1776), seit 1736 Archivar und G eschichtsschreiber in M ünchen.
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Löwenbräukeller 1861 erw arb der da m alige Eigentü m er der Lö w enbrauerei Lud wig Brey das Areal an der N y m phenburger Stra ß e und baute 1882/83 den Lö w enbräukeller nach Plänen von Prof. Albert Sch midt. Die feierliche Eröffnung w ar a m 14. Juni 1883.
O rch ester.S eit d e n a b ca. 1890 veranstalteten Redouten ist der Saal des Lö w enbräukellers eine Hochburg des M ünchner Faschings. Berüh mte Feste, wie die der G aukler und der Da mischen Ritter, w are n Pu bliku m sm agneten, w obei die Faschin gsb älle d er D a m isch e n Ritter noch heute ihr begeistertes Publiku m finden. Bräustüberl
1893 und 1894 w urde der Keller b eträchtlich er w eitert. Im Zuge dieses U m baues gestaltete Prof. Frie drich v o n T hiersch (Erb a u er d es J ustizp alastes) die Fassade und den Turm. Lud wig Brey
Sie bedeutete da m als eine Sensation, w eil erstm als "auf de m Keller" Servietten und Tischtücher ihren Einzug in die G astrono mie hielten und der G ast nicht m ehr genötigt w ar, seinen Keferloher eigenhändig in der offenen Brente zu spülen. Später, u m die Jahrhundertw ende, m usizierten w eltbekannte M ilitärka p elle n i m Bierg arte n, u.a. die W ie n er D e utsch m eister u n d d er a m erika nisch e M arschko m p o nist J o h n Philip p S o usa m it sein e m
Das Wahrzeichen des Turm es, der ru h e n d e Lö w e, m o d ellierte W ilhelm von Rüh m ann. Im 2. Weltkrieg erlitt das G ebäude sch w ere Sch ä d e n; i m D eze m b er 1944 sank der Saal in Schutt und Asche, der 1950 wieder aufgebaut w urde. Im Jahre 1958 erfolgte die Renovierung der ganzen Fassade und des Turms. T ä glich ko m m e n H u n d erte v o n Sta m m gästen und Besuchern aus aller Welt, die mit echten M ünchner Sch m ankerln verköstigt w erden. Hu n derte von Hektolitern d es s ü f f i g e n Lö wenbräuBieres w erden direkt vo m Fa ß ausgeschenkt. M ehrere kleine S äle u n d g em ütliche G asträu m e, wie z.B. d as Brä ustü berl, der Bennosaal und die
Gro ß er Festsaal
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D ach a u er Stu b e n, erg ä nze n d as Rau m angebot. In der Starkbierzeit des "Triu m ph ators" m essen sich i m Lö w enbrä ukeller die starke n M ä n n er Bayerns in eine m Hebe w ettbe w erb a m 508 Pfund sch w eren Stein des legendären M ünchner Wirtes, de m Ste yrer H a ns, d er diese n Stein angeblich einst mit eine m Finger lupfte.
Alte A nsicht des Lö w enbräukellers
Eine Besonderheit ist der Biergarten unter den gro ß en Kastanienbäu m en mitten in der Stadt. Ein ebenso erholsa m er wie angenehm er A ufenthalt an w arm en So mm ertagen, - ein echter Biergartenbetrieb.
VALENTIN-KARLSTADT-MUSÄUM Als Karl Valentin a m 9. Februar 1948, eine m Rosen m ontag, starb, versch w and er tatsächlich zie mlich kla n glos v o n dieser Welt. D er Bayerische Rundfunk spielte, trotz vielfachen Bittens Valentins, seine A ufnah m en nicht m ehr, w eil es sie die Leut’ nicht m ehr hören w ollten. N ach de m Krieg trat er nur noch w enige M ale auf. Für die kriegsge-
beutelten M ünchner w ar sein Witz zu bitter, zu w enig vordergründig, sie w ollten lachen über die deftigen Spä ß e eines Weiß Ferdls und nicht über den düsteren, die Zeit anklagenden Hu m or des Karl Valentin. A m Aschermittw och 1948 w urde er ohne offizielle Vertreter von Stadt und Theater zu Grabe getragen. Dabei w ar und ist er doch der grö ßte Ko miker, den die Stadt je hervorbrachte und nicht nur das, sondern: Film e m acher Stückeschreiber, Literat,
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bildeten den Grundstein für das M usäu m. Seither pilgern jedes Jahr fast 50 000 Besucher, M ünchner wie Touristen, dorthin. Sicherlich auch deshalb, w eil es im Isartor - de m einzigen Stadttor M ünchens, das m an auch begehen kann- seinen idealen Ort findet. Nicht zufällig w urde es von Hannes König für sein M usäu m ausge w ählt, fühlte sich doch schon Karl Valentin vo m Isartor m agisch angezogen. Stets suchte er seine Wohn- und Wirkungsstätten u m das Isartor heru m. Er lie ß hier seine Raubritter vor M ünchen spielen und richtete ganz in der N ähe im Färbergraben die Ritterspelunke ein.
Q uerdenker, Sprachakrobat, Volkssänger wie Avantgardist von internationale m Rang. Z ur W ie d ere ntd ecku n g Karl Valentins in den 60er und 70er Jahren lieferte das Valentin-M usäu m im Isartor ein e n ze ntrale n Beitrag. Es verdankt seine E xiste nz d e m gro ß e n E n g a g e m e nt d es K u nstm alers H a n n es K ö nigs, der selbst noch für Karl Valentin Bühnenbilder fertigte. Mit der tatkräftigen wie finanziellen Hilfe von vielen g ute n Fre u n d e n b a ute er d as kriegszerstörte Isartor wieder auf und richtetet dort 1959 ein ValentinM usä u m ein. Vora usg e g a n g e n w aren 1958 zw ei A usstellungen zu Karl Valentin in eine m Zelt auf der A uer Dult, die im Zentru m der 800 Jahrfeier M ünchens standen. Sie
In A nle h n u n g a n Karl Vale ntins Rittersp elu nke u n d Pa n o ptiku m wird im Valentin-Karlstadt-M usäu m eine Mischung aus kuriosen Details, Ü berraschungen und inform ativen Einheiten präsentiert. Freilich sin d v.a. d er b erü h m te p elzv erbrä mte Winterzahnstocher, die gesch m olzene Schneeplastik und der Ka minkehrer bei N acht der Publiku msrenner, doch fesseln ebenso die vielen inform ativen Stationen
zu m Le b e n u n d W irke n Karl Valentins. 2001 w urde im nördlich e n Tur m d as Liesl-Karlsta dtKabinett eröffnet, das der kongenialen Partnerin Valentins ge wid m et ist. Seither trägt das M usäu m den N a m en beider Protagonisten. Darüber hinaus erfährt m an in einer eigenen A bteilung vieles über die
Sabine Rinberger
M ünchner Volkssänger und regelm ä ß ig e S o n d era usstellu n g e n erg änzen d as M usäu mspro gra m m . Das alles erhält der Besucher für 199 Cent Eintritt, von de m sich das n ach w ie v or priv at b etrie b e n e M usäu m w eitgehend trägt. Zu den Höhepunkten des M usäu msrundgangs zählt im w ahrsten Sinne des Wortes ein Besuch im Turmstüberl, u nter d e m D ach d es sü dlich e n Tur m s. Hier ka n n d er B esuch er nicht n ur „ Wei ß w ürscht “ u n d selbstgebackene Kuchen genie ß en, sondern auch jeden ersten Freitag im M onat gro ß e Kunst auf kleine m Rau m, ein Progra m m mit M usik, Lesungen oder Kabarett. So mit ist die Idee einer Trias von M useu m, Bühne und Wirtschaft wieder hergestellt, die sch o n Karl Valentin zu n ächst in sein e m Pa n o ptiku m
w urde 1966 in M ünchen geboren. N ach de m A bitur studierte Sie an der LM U G eschichte u n d S oziologie. W ährend ihres Studiu ms schrieb sie als freie Mitarbeiterin für die Süddeutsche Zeitung, Landkreis Erding und führte durch die Bavaria Filmtour so wie durch historische A usstellungen. Im A nschluss an ihr M agisterstudiu m w ar sie als wissensch aftlich e M itarb eiterin für d as Haus der Bayerischen G eschichte in u nterschie dlich e n A usstellu n gsprojekten tätig. Seit 1999 ist sie au ß erde m ehrena mtliches Mitglied im Vorstand des Archivs der M ünchner Arbeiterbew egung, organisierte und begleitete als solches verschiedene Veranstaltung zur G eschichte und zu m Leben der Arbeiter und vor alle m Arbeiterinnen in M ünchen. A m 1. N ove m ber 2004 übernah m sie die M usäu msleitung im Valentin-Karlstadt-M usäu m. Ihre Pro m otion über die Wiedergutm ach u n g n atio n alsozialistisch e n U nrechts an der sozialde m okratischen Arbeiterbe w egung in Bayern a n d er Lu d w igM a xi m ilia ns-U niversität M ünchen lie gt w e g e n d er viele n A ufg a b e n derzeit leider auf Eis.
Strizzi du und Philosoph, Bauernschlau und damischdoof; Denker du und Querulant, Der die Schwere überwand, Die er übertransponierte Und so ad absurdum führte! Als die Zeit dich unterboten Gingst du klanglos zu den Toten. Willi Brandt
und später in der Ritterspelunke verwirklichte. A utorin, Sabine Rinberger
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„Die Münchner Stadtgeschichte” 1835 Gründung der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, heute vereinigt mit der Bayerischen Vereinsbank zur HypoVereinsbank.
1836
für M alerei des 19. Jahrhunderts. N ach starken Kriegszerstörungen 1944 w urde das G ebäude 1975/81 durch einen N eubau ersetzt.
1882
Erste allge m eine deutsche Industrieausstellung. Der A ufstieg M ünchens zur M essestadt beginnt.
Erste Stro m übertragung der Welt von Miesbach nach M ünchen durch Oskar von Miller anlä ßlich der 1. Internationalen Elektrizitätsausstellung.
Die Erfindung der Weiß w urst in diese m Jahr in einer G aststätte a m M arienplatz darf in das Reich der Fabel verwiesen w erden.
1838
1860
Erstm als fährt von M ünchen aus eine Eisenbahn. Sie ko m mt vorläufig auf der Strecke nach A ugsburg bis Lochhausen, w enige Kilo m eter vor M ünchen.
G rü n d u n g d es T S V (Turn- u n d S p ort-Vereins) 1860. Erst 1902 erh ält d er Verein a uch ein e Fu ß ballabteilung.
1857
G rü n d u n g d er M aschin e nfa brik M affei, später mit der Firm a Krauss zu Krauss-M affei vereinigt.
1848
Enthüllung der Bavaria über der Theresien wiese.
1853 Eröffnung der N euen Pinakothek
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Innenstadt
1887 Weihe der Hauptsynagoge an der H erzo g-M a x-Stra ß e v o n A lb ert Sch midt im neuro m anischen Stil erbaut. Mit 1000 M änner- und 800 Fra u e n b etstü hle n w ar die M ü nch n er S y n a g o g e die drittgrö ß te ihrer Zeit in Deutschland.
1896 Erster Fu ß ballverein "Terra Pila" (= w örtlich Erdkugel oder Erdball = Ball, mit de m m an auf de m Boden spielt) gegründet. Er w urde vorwiegend von G y m nasiasten und Studenten getragen, daher der gelehrte lateinische N a m e.
1838
1850
Eröffnung der Technischen Hochschule, heute Technische U niversität.
1854
Eröffnung der Alten Pinakothek für altd e utsch e M alerei m it 1300 Bildern, die verschiedene Z w eige des Hauses Wittelsbach in ihren ehe m aligen Residenzen Düsseldorf, M an n h ei m u n d Z w eibrücken zusa m m engetragen hatten und die hier zusa m m engeführt w urden.
Revolution mit Rücktritt von König Lu d w ig I. u n d Ü b ern a h m e d er Re gieru n g d urch sein e n S o h n M a xi m ilia n II. B a y ern erh ält als erstes d e utsch es La n d die Pressefreiheit und G esch w orenengerichte. Die Sitzungen des M agistrats der Stadt M ünchen sind ab jetzt öffentlich.
1868
1899 1867-1908 B a u d es N e u es Rath a uses a m M arienplatz. Sein 85 M eter hoher Turm w urde 1899 bis 1905 errichtet und mit eine m Glockenspiel ausgestattet, de m fünftgrö ßten Europas, mit 43 Glocken. Es stellt Szenen aus d er Sta dtg eschichte d ar (o b e n: Turnier bei der Hochzeit Herzog W ilh el m s V. m it Re n ata v o n Lothringen 1568; unten: Schäfflertanz).
Die erste Fahrprüfung der Welt mit A usgabe von Führerscheinen findet in M ünchen statt und die geprüften A uto m o bile erh alte n die erste n Zulassungsnu m m ern der Welt.
1900 W urd e b ereits d er F C B a y ernM ünchen gegründet.
1902 Le gte sich d er T S V 1860 ein e Fu ß ballm annschaft zu.
Der Karl Valentin- Brunnen Vale ntins N a m e w ar eig e ntlich Valentin Lud wig Fey. So jedenfalls hie ß er, nachde m er a m 4. Juni 1882 in M ünchen das Licht der Welt erblickt hatte. N ach seiner Volksschul- und Bürgerschulzeit begann er mit 14 Jahren eine dreijährige
Schreinerlehre. A ber den Z w anzigjährigen zog es zu eine m ersten kurzen ko m ödiantischen Engage m ent nach N ürnberg. N ach de m Tode seines Vaters versuchte er mit seiner M utter vier Jahre das väterliche M öbeltransportgeschäft zu leiten. Das ging nicht lange gut, und er w ar pleite. Sein Sinn stand ih m eben m ehr nach Ko m ödiespielen. Es zog ihn mit aller G e w alt auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Als alter Bastler baute er einen A pparat aus 20 M usikinstru m enten, die er mit Händen und Fü ß en allesa mt gleichzeitig spielen konnte. Da ih m
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mit diese m Orchestrion kein Erfolg beschieden w ar, zertrü m m erte er es wieder. Mit 21 Jahren lernte er seine Schauspielpartnerin Liesl Karlstadt kennen, mit der er in den folgenden rund vierzig Jahren fast ständig auftrat. Wer kennt sie nicht, die noch heute berüh mten Sketche und Stücke: " Der Firmling " - " Der Buchbinder Wanninger" -" Die Raubritter v or M ü nch e n " u n d " Die Orchesterprobe"? Bereits als Dreiu n d drei ß igjährig er g ab d e r s p i n d e l d ü r r e , p r i v at im m er etw as sch w erm ütige Ko miker an allen M ünchner Ka b aretts G astspiele. D ara ufhin w urd e er a uch in andere Städte eingeladen. Er drehte nebenher zahlreiche ko mische Film e. So w ohl die kurzzeitige Eröffnung eines eigenen Theaters wie auch d er B etrie b ein es Pa n o ptiku ms (von de m w esentlic h e Te i l e i n s h e u t i g e " Vale ntin-M usä u m " ein gingen) sa mt e i n e r " R i t t e r s p e l u n k e " , brachte n ih m nicht d e n g e w ü nschte n Erfolg. 1941 w urd e ih m durch die N azis jede Filmarbeit untersagt. Vereinsa mt, unterernährt und fast v erg esse n, starb Vale ntin a m Rose n m o nta g, d e m 9. F e bru ar 1948, im Alter von 66 Jahren in seine m kleinen Häuserl in Planegg an einer Lungenentzündung oder eine m g e w ö h nlich e n Katarrh. F ü nf Jahre später, 1953, errichtete m an de m hintergründigen bayerischen H u m oriste n u n d Erzko m iker a uf de m Viktualien m arkt das von Ernst A ndreas Rauch gestaltete Brunnendenkm al, das von A gostino Zuppa aus M ünchen gegossen w urde. Das M aterial dazu sta m mt übrigens aus
de m zerschossenen Bauch eines bayrischen Lö w en, der vor de m Krieg auf de m Siegestor gestanden hatte. Der da m alige O berbürgerm eister Tho m as Wim m er und ein paar Helfer sollen die bei eine m Bo m benangriff stark beschädigte b a yrisch e Ra u bkatze a uf ein e m st ä d tisc h e n L a g e r p l a tz e n t d e ckt haben. Sogar das M aterial gereicht de m Ko miker zur Ehre. Liesl Karlstadt w ar bei der Ein w eihung a m 18.10.1953 höchstpersönlich dabei. A uf de m Denkm al steht: „ M ünchner Bürger ihre m Valentin ". Valentin selbst liegt auf de m Waldfriedhof in Planegg begraben. Wer vor das Denkm al des volkstü mlichen Links- und Q uerdenkers hintritt, sieht die spindeldürre Figur auf einer Art abgebrochene m Fragezeichen stehen, das wiederu m recht labil auf einer Kugel balanciert. Die Frag w ürdigkeit der Welt und die Frag w ürdigkeit der Fragen an sie unterstreichen auch die vier kleinen M asken auf de m Bogen. Drei davon stellen Valentins berüh mte Rollen dar, als Mixtu m co m positu m aus de m Radfahrer " Wrdlbrm pfd ", de m bärtigen Vater aus de m "Firmling " und dem Gendarm aus den "Raubrittern vor M ünchen ". Von der S pitze d es Fra g ezeich e ns stra hlt de m Betrachter eine Sonne entgegen, auf der Rückseite, etw as w eiter unten grim assiert eine Teufelsfratze. Sonniger Hu m or und teuflische Hinterfotzigkeit w aren Karl Valentin zw eifellos in höchste m M a ß e eigen. Die Denkm alsfigur selbst steht fragezeichen geb o gen auf der Weltkugel und hat über den rechten Arm einen geschlossenen Regenschirm gehängt. So befindet sich Valentin trotz des Parapluies im m er im N assen, w enn es regnet. Waru m h at er d a n n ü b erh a u pt ein e n Schrim? Valentin w ürde sagen: " Die Hauptsache ist doch, da ß m an einen hat."
Die Geschichte der Pfistermühle " Die Hofpfisterei ist ein über 200 Jahre altes G ebäude, gleich a m Stadtbach und au ß erhalb der Residenz, w orin seit uralten Zeiten das Hofgebäcke unter eine m vo m Kurfürst persönlich ernannten Pfisterm eister besorgt wird ", schrieb anno 1803 Lorenz Hübner in seiner Beschreibung über die Residenzstadt M ünchen. Die G eschichte d er H ofpfisterei (von lateinisch " pistor" = Bäcker) reicht jedoch noch w eiter zurück: das G ebäude zur Brotherstellung wird 1578/79 erstm als erw ähnt ihre A nfänge liegen jedoch urkundlich belegt im Jahre 1331, als Kaiser Lud wig der Bayer seine vier M ühlen, darunter auch die Pfisterm ühle (ehe m. Tarantzm ül), den Do m herren der Frauenkirche stiftete. Im Jahr 1917 pachtete Lud wig Stocker, ein Bauernsohn aus Niederbayern, die Kunstm ühle, Bäckerei und M elberei (M ehlhandlung) der Hofpfisterei von der Krongutsverw altu n g. U nter sein er Leitu n g w urde die M ühle stillgelegt; m an spezialisierte sich auf das Backen von Bauernbroten - und die "Hofpfisterei " stie g zu m fü hre n d e n Spezialisten für Bauernbrote auf w as sie noch heute ist! Fra nz Inselka m m er er w arb d as G ebäude 1959 von der Staatlichen Verwaltung der bayerischen Schlösser, G ärten und Seen. Die Pfisterm ühle selbst w urde im Rah m en des N eub aus v o m Platzl Hotel in en g er Zusa m m enarbeit mit de m Bayerisch e n La n d esa m t für D e nk m alpflege zu m Restaurant u m gebaut. Der U m bau gestaltete sich w egen des w eichen U ntergrundes äu ß erst sch wierig. Die Pfisterm ühle w ar -
wie auch die N achbargebäude nicht unterkellert. Sie stand ge wisserm a ß en auf " Stelzen ", auf sch w eren Eich en pflöcken, die i m sandigen Bo den des einstigen Isarü b ersch w e m m u n gsg e biets den nötigen Halt bieten sollten. Bei der Re n o vieru n g m usste n w eitere Sta hlträ g er u n d - pfeiler ein g ebracht w erd e n. Erst n ach acht M etern stie ß m a n a uf feste n U ntergrund. Viele J a hrh u n d erte d urchzo g e n kleine Bäche und Kanäle das PlatzlViertel. Entlang der M ünze (jetziger
N eubau " Alter Hof" gegenüber de m Platzl Hotel) und der Hofpfisterei flo ß der Pfisterbach. Dieser w urde A nfang des 20. Jahr-hunderts nach und nach überbaut (Sparkassenstra ß e) - gänzlich stillgelegt w urde er erst 1965. N ach aufw endigen Renovierungsarbeiten konnte im Septe m ber 1989 in den Originalge w ölben von 1578 ein 160 Q uadratm eter gro ß es Lokal mit Platz für 90 G äste eröffnet w erden. Das Restaurant Pfisterm ühle ist heute ein beliebter Treffpunkt für Freunde und G enie ß er der gehobenen bayerischen Küche. In Altm ünchner Atm osphäre w erden zu den Speisen nach fast vergessenen Rezepten aus O ber- und Niederbayern erlesene fränkische und internationale Weine gereicht. Im ge m ütlichen Wirtsgarten können im So mm er G äste aus N ah und Fern ein kühles Aying Bier frisch vo m Fa ß genie ß en. U nd in d er la u e n S o m m ern acht kö n nte m an m einen, noch das M urm eln des Pfisterbachs und das M ahlen der M ühlräder zu hören. M ärz 2006 - Peter Inselka m m er
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KÖNIG LUDWIG I. Ein Förderer der Schönheit und der Kunst (2. Teil) M ünchen, das neue Isar-Athen Lud wig I. hatte sich im Laufe seines Lebens von eine m liberalen Kronprinzen, de m die Freiheit des Individuu ms über alles ging, zu eine m absoluten M onarchen entwickelt, der lieber von U ntertanen als von Staatsbürgern sprach. Seinen G edanken von der Freiheit des G eistes und der Schönheit der Kunst blieb der König aber bis zu seine m Tod treu und er tat alles, u m seine Träu m e Wirklichkeit w erden zu lassen. Schon auf seinen Reisen als Kronprinz hatte er seinen wichtigsten Begleiter für seine A bsicht, M ünchen zur einer Kulturm etropole zu m achen, kennen gelernt. Im Jahr 1815 lud er bei eine m Treffen in Paris Franz Leopold Karl von Klenze ein, nach M ünchen zu ko m m en. Bereits ein Jahr später erhielt dieser d e n Titel ein es kö niglich e n Hofbau m eisters. Lud wig I., der keinerlei Sy m pathien für den typisch bayerischen Barock oder den verspielten Rokoko e m p fand, bevorzugte den klassisc h e n S ti l G ri e c h e n l a n d s und des alten Ro ms mit seinen geradlinigen Form en und seiner baulichen Klarheit. Mit Klenze studierte er seine städtebaulichen Konzepte und Bauvorhaben, die er dann bei der U msetzung akribisch genau und persönlich v or O rt ko ntrollierte. N icht d as kleinste Detail entging seiner A ufm erksa mkeit. Mit Leo von Klenze und später mit Friedrich von G ärtn er sch uf d er K ö nig za hlreich e Prunkbauten in M ünchen und in viele n a n d ere n O rte n B a y erns. U nter König Lud wig I. veränderte sich die Stadt. Viele Einzelbauten w ären hier zu nennen, die grö ßten zusa m m e n h ä n g e n d e n K o m ple x e seiner Bautätigkeit stellen aber o h n e Fra g e d as E nse m ble a m Königsplatz und die Erw eiterung d er Resid e nz v o n d er Lu d w ig-
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stra ß e bis hin zu m Siegestor dar. Den A bschluss seines Trau ms, die Grö ß e und Bedeutung Bayerns und M ü nch e ns sy m b olisch h era uszustelle n bil d ete n a b er die B a v aria und die dahinterstehende Ruh m eshalle. Bereits als Kronprinz hatte Lud wig I. Kunstw erke in ganz Europa gesa m m elt und sie nach M ünchen gebracht. Diese w ollte er aber nicht nur für sich haben, seine U nterta n e n sollte n diese Bild er u n d Skulpture n e b e nfalls b esichtig e n und w ürdigen. Dazu hatte er bereits früh entsprechende Grundstücke a m Königsplatz erw orben, u m dort ein Kunstm useu m zu errichten. Es
König Lud wig I. von Bayern
dauerte allerdings bis 1862, als mit de m Bau der Propyläen der Köngisplatz vollendet w urde. Der Platz ist geprägt von 3 Te m pelbauten mit u nterschie dlich e n F u nktio n e n. W ährend die Propyläen im griechischen Stil errichtet sind, w eist die Glyptothek rö mische Form en auf. Die Glyptothek, erbaut von Leo von Klenze, sollte der U nterbringung der königlichen Figurensa m mlung dienen. Im Inneren w ar diese Glyp-
tothek mit farbigen Deckenge m älden von Peter Cornelius verziert, die Räu m e w aren mit Stuck und M arm orarbeiten gestaltet. A uch an der A u ß enfassade, die aus strahlend w eiß e m M arm or w ar, befanden sich in den einzelnen Nischen an der Ost- und Westfassade zahlreiche herausragende Beispiele der griechischen und der europäischen Bildhauerkunst. Leider w urde das G ebäude im Krieg stark zerstört, und da m an das Deckenge w ölbe nicht rechtzeitig wieder herrichtete, w urde die gesa mte Innenausstattung durch die Witterungseinflüsse nachhaltig zerstört. A uch die A usse nfassa d e h at ihre n e h e m als strahlenden Glanz verloren. G egenüber der Glyptothek befindet sich die v o n Frie drich Zie bla n d errichtete A ntike nsa m m lu n g, die ursprü n glich ein Te m p el G ottes w erden sollte, die aber schlie ßlich der Förderung der Künste und des G e w erb es g e w id m et w urd e u n d seit 1919 die N eue Staatsgalerie beherbergt. Der ursprünglich kirchliche Bau, die St. Bonifaz Kirche, befindet sich an der Rückseite dieser G alerie und beherbergt heute das Grab m al König Lud wigs und sein er Fra u T h erese. A llerdin gs konnte deren Sarg 1854 nur durch ein e n zusätzlich g esch affe n e n M auerbruch in die Kirche gebracht w erd e n, d e n n ein e Protesta ntin durfte nicht durch den Haupteingang der Kirche getragen w erden. Erst im Jahr 2002 w urden beide wieder in eine m Grabdenkm al zusa m m engeführt. Die Propyläen als A bschluss des Platzes sollten eigentlich die Funktion eines Eingangstores zur Königsburg erfüllen, ähnlich wie der E i n g a n g z u r A kr o p o l is i n A t h e n . Der Giebel dieses G ebäudes enthält zahlreiche Darstellungen aus de m Griechenland des 19.Jhds und zeigt die enge Verbundenheit des Hau-
ses Wittelsbach mit Griechenland. M an kann aber die A usgestaltung des Königsplatzes nur im Zusa mm e n h a n g m it d e m A usb a u d er kö niglich e n Resid e nz se h e n, d a v o n d ort die Stra ß e ü b er d e n O d e o nsplatz u n d die Brie n n erstra ß e bis zu m Kronprinzenplatz, de m heutigen Stiglm aierplatz, und darüber hinaus zu m Schloss N y mphenburg führen sollte. In die letzte n Re gieru n gsja hre Lud wig I. fällt die städtebauliche Planung des Ense m bles vo m O deonsplatz bis hin zu m Siegestor. Das ehe m alige Sch w abinger Tor und 32 W o h n b a ute n m usste n w eich e n. Klenze begann die städtebauliche N euordnung u mzusetzen. Es sollte zu nächst eine gro ß e Platzanlage errichtet w erden, die als Zentru m eines neuen Stadtviertels dienen sollte. Zunächst entstanden zw ei palastartige G ebäude, das O deon, das heutige Innen ministeriu m und das Leuchtenberg-Palais, das heutige Finanzministeriu m. Hier siedelte sich der Herzog von Leuchtenberg, d er Stiefso h n N a p ole o ns u n d Sch w ager Lud wig I. an. Weitere B a u h erre n m usste n sich a n die Vorgaben der gleichen Fassadengestaltung halten. A ber auch an die Versorgung der neuen Be w ohner d achte Kle nze u n d lie ß in d er U mfriedung des Hofgartens einen "Bazarbau " errichten, die heutigen Hofarkaden. Als der Platz 1830 u mgestaltet w ar, hatte sich die Stadt aber w eiter ausgebreitet und der a m O deonsplatz geplante O belisk als zentraler Mittelpunkt m usste auf den heutigen Karolinenplatz ausw eichen. Als A bschluss des Platzes entstand die Feldherrnhalle. Ebenso wie die Fassade der Residenz, die de m Florenzer Palazzo Pitti nache m pfunden w ar, w ar die Feldherrnhalle ein N achbau der Florenzer Loggia dei Lanzi . Sie diente als Verbin d u n gsglie d zw isch e n Residenz und Theatinerkirche. Zur Regieru n gszeit Lu d w igs w urd e n in dieser Halle die Figuren der Feldherren Johann Graf von Tilly und Carl Philipp Fürst von Wrede aufgestellt, beides siegreiche bayerische Heerführer, die Lö w en vor der Halle entstanden erst zu Beginn des 20.
Jhds.. A n König Lud wig erinnert heute nur noch sein Wappen an den Bogenarkaden der Halle. Der Erbauer der Halle, Friedrich von G ärtner, sollte mit diese m Bau w erk auf Wunsch des Königs einen zentralen Sichtpunkt zu m Siegestor a m Ende der Lud wigstra ß e setzen.
Feldherrnhalle Bauherr König Lud wig I.
Das Siegestor, eine N achbildung des Constantinbogens in Ro m sollte völlig antik sein. O ben auf de m eigentlich als Stadttor gedachten Siegestor befand sich eine Q uadriga mit der Bavaria und vier bayerischen Lö w en, die de m siegreichen bayerischen Heer ge wid m et ist. Die Lud wigstra ß e selbst wird von zahlreichen Renaissancebauten flankiert, die von Klenze und dann später von Friedrich von G ärtner gestaltet w orden sind. Zentrale G ebäude sind einerseits die U niversität, die Lud wig in seine Residenzstadt holte und auf der anderen Seite die Bayerische Staatsbiblioth ek, d er grö ß te Bla nkzie g elb a u Deutschlands und die Lud wigskirche, eine Kirche, die so w ohl den N a m en eines Heiligen als auch den eines Königs trägt. Zahlreiche w eitere G ebäude sind unter Lud wig I. in M ünchen entstanden, wie die 1836 erbaute alte Pinakothek, eine der bedeutendsten G e m äldegalerien der Welt, 1835 die Erw eiterung des Königsbaus der Resid e nz, 1837 die A llerh eilig e n Hofkirche, der Festsaalbau der Residenz, 1837 der M onopteros im Englischen G arten, das wiederaufgeb a ute N atio n alth e ater 1848 u n d 1850 die St. Bonifaz-Basilika. Zu m Schutz der historischen Bauten in M ünchen und in Bayern, zu denen u.a. die Befreiungshalle bei Kehlheim und die Walhalla zählen, erlie ß König Lud wig eine Denkm al-
schutzverordnung, die u.a. verhinderte, dass in N ürnberg die Burg abgerissen w urde und in M ünchen das Isarsartor und das Sendlinger Tor grö ßtenteils erhalten, bzw. wiederhergestellt w urden. Der Bau der Ruh m eshalle für verdie nte B a y ern u n d die Errichtu n g der Bavaria erstreckte sich von den ersten Planungen im Jahr1809 bis zur Enthüllung der Bavaria a m 9.10.1850. Viele Grundvoraussetzu n g e n m usste n zusa m m e nko mm en, u m diesen Trau m des Königs zu verwirklichen. Im Jahr 1824 fertigt Leo von Klenze die erste Skizze einer Kolossalfigur an. N ach m ehrere n Pla n u n g e n u nterzeich n e n schlie ßlich 1837 Michael Sch w anthaler, Leo von Klenze, Johann Baptist Stiglm aier und Ferdinand von Miller den Vertrag mit Lud wig I .A m 15. Oktober 1843 wird der Grundstein für die Ruh m eshalle gelegt. Im Jahr 1844 wird der Kopf der Bavaria gegossen, 1845 das Bruststück und 1846 das Hüftstück,1848 der gesa mte O berkörper, im Frühjahr 1850 ist der G uss endlich vollendet .Im So m m er 1850 wird das Haupt der Figur zur Theresien wiese gebracht und schlie ßlich wird die Bavaria im Oktober enthüllt. Drei Jahre später dann ist die Ruh m es-
N ationaltheater Bauherr König Lud wig I.
halle fertig. Lud wig I. w ar in seine m privaten Leben ein sehr sparsa m er, ja geiziger M ensch und verzichtete freiwillig auf viele A nneh mlichkeite n in sein e m Le b e n, für sein e Ku nstbauten allerdin gs zahlte er aus seiner Privatschatulle Millionen G ulden. Lud wig w ar für M ünchen ein Glücksfall.Er hat sehr schnell erkannt, dass die politische Stellung M ünchens in Europa nur klein ausfallen konnte, seine Bedeutung als "europäischer M äzen " allerdings bleibt unvergänglich. münchner
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Münchner Frühlingsfest auf der Theresienwiese Das 1. M ünchner Frühlingsfest auf der Theresien wiese fand vo m 3. 19. A pril 1965 statt. Es gibt U nterlagen von 1947, nach denen die M ünchner Schausteller schon jahrela n g die D urchfü hru n g ein es Frühlingsfestes auf der Theresienwiese bei der Stadt M ünchen beantragt haben. Das G esuch w urde aber im m er wieder aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Mit Schreiben vo m 14. Deze m ber 1964 hat der d a m alig e O b erb ürg er m eister Dr.
Hans-Jochen Vogel den M ünchner Schaustellern mitgeteilt, dass der Wirtschaftsausschuss des M ünchner Stadtrats die A bhaltung eines
14tägigen Frühlingsfestes auf der T h eresie n w iese in d er Z eit u m Ostern geneh migt hat. Bürgerm eister Albert Beyerle und der Erste Vorsitzende des Landesverbandes der Schausteller, G eorg Pötzsch, erläuterten das Zustandeko m m en dieses Frü hlin gsfestes: Erste ns solle da mit der Jugend ein Tu mm elplatz geschaffen w erden, zw eitens ist für die M ünchner Schausteller dieses zentralgelegene Frühlin gsfest ein e Le b e nsn ot w e n digkeit, da die alten Plätze a m Rande der Stadt durch N eubauten verloren gegangen w aren. Schon beim 1. Frühlingsfest gab es attraktive Fahrgeschäfte wie z.B. einen Zeppelin-Weltflug, einen JetClip p er (Pressluftkarussell), ein e Kalipsobahn, einen Sturzbo m ber, 3 A utoskooter und 3 Kettenkarussells so wie ein Riesenrad und eine G eisterbahn. Josef Hei m er w ar der erste Wirt auf de m Frühlingsfest u n d w urd e v o n d e n M ü nch n er Brauereien beliefert
42. Münchner Frühlingsfest von Freitag, 21. April bis Sonntag, 7. Mai 2006 auf der Theresienwiese D as M ü nch n er Frühlingsfest auf d er T h eresie nwiese ist in M ünchen das grö ßte Volksfest n ach de m Oktoberfest. Es gibt 2 Bierzelte (ca. 2.000 Sitzplätze) mit täglich wechselnder Liv e-M usik u n d ein e n " n ostalgisch e n Bierg arte n " m it et w a 500 Sitzplätzen. Dazu ko m m en über 100 Schaustellerbetriebe aller Sparten (F a hrg esch äfte, B elustig-u n g, Kin d erg esch äfte, Im bissb e-trie b e S ü ß w are n, Schiess-, S piel- u n d Verkaufsgeschäfte). Besonders gro ß en Wert legen die M ünchner Schausteller als Veranstalter auf die Fa milienfreundlichkeit des Festes und das ab w echselungsreiche Rah m enprogra m m.
Auer Dulten N ach einer harten Winterzeit freuen sich Dult-Fans und alle, die es w erden w ollen, auf die A uer M aidult: Vo m 29. A pril bis zu m 07. M ai findet der Traditionsm arkt mit fa milien-
fre u n dlich e m Sch a ustellerb ereich wieder auf de m M ariahilfplatz im M ünchner Stadtteil A u statt. Mit der M ai-D ult b e gin nt die stä dtisch e Volksfest- und M arktsaison, es folgt i m Juli die Jakobi-Dult und der Reigen schlie ßt sich mit der Kirchw eih-D ult i m O kto b er. Die A u er Dult, bereits im Mittelalter urkundlich belegt, wird vo m Tourism usa m t d er La n d esh a u ptsta dt M ü n-
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chen veranstaltet. Die A uer Dult ist ein M ünchner Original. Der Ruf „ Duit is! “ lässt A ugen leuchten und Herzen höher schlagen. Für viele M ünchnerinnen u n d M ü nch n er g e h öre n die Besuche der Dulten zu m Jahresablauf wie die Brezn zur Weiß w urst. Das Besondere der A uer Dult ist ihre spezielle Mischung aus Volksfest und M arkt. A uf knapp 22.000 Q u a drat m etern g e n utzter D ultfläche entsteht eine Insel in mitten d er G ro ß sta dt, w o Verg n ü g e n, G e m ütlichkeit und z w isch e nm e nschlich e A nsprach e zu h a use sind.
Die A uer Dult ist bekannt für den riesig e n G eschirr m arkt, d er als w ohl grö ßter in Europa gilt. Sie ist a uch b erü h m t für ihre n gro ß e n Tandlerbereich, eine m Eldorado für Sa m mler von Kitsch und Kunst. Sie wird geliebt von gro ß und klein für ihre n n ostalgisch e n Flair m it Russenrad und Kettenflieger. G em ütliches A m biente garantiert die D ult-G astro n o m ie, die für je d e n G esch m ack Delikates im A ngebot hat. www.auerdult.de
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Innenstadt 6/2006
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