Stadtleben
„Darum lasst uns Menschen sein.“ Mit diesem Spielzeitmotto von W. A. Mozart geht das Tiroler Landestheater (TLT) in die Spielzeit 2021.22. Kulturbegeisterte können Theater und Konzerte nun wieder live erleben.
I
m September finden Aufführungen im Haus der Musik Innsbruck (HdMI) und in den Kammerspielen statt. Im Oktober öffnet das renovierte Große Haus nach der umfassenden Sanierung und Modernisierung wieder seine Pforten für Produktionen aller Sparten. Vorab lädt das Tiroler Landestheater am Sonntag, 19. September, zum Spielzeitbeginn zu einer besonderen Soirée in den Großen Saal des HdMI. Mit Ausschnitten aus einzelnen Produktionen und launigen Moderationen erwartet die BesucherInnen ein kurzweiliger Ausblick auf die neue Saison mit ihrer Vielzahl an unterschiedlichsten Angeboten in allen Sparten.
Entlarvendes Schauspiel Fast alle Produktionen konnten aus der vergangenen, pandemiebestimmten Spielzeit in den neuen Spielplan „gerettet“ werden. Dazu kommen neue spannende und überraschende Puzzleteile. Das schauspielinteressierte Publikum erlebt ab 25. September in den Kammerspielen Stefan Vögels rasante Komödie „Die Niere“, in der eine Frau die Liebe ihres Mannes auf die Probe stellt. „Doktor Adler sagt, ich brauche eine neue Niere.“ Mit dieser Ankündigung konfrontiert die PilatesTrainerin Kathrin eines Abends ihren Mann Arnold. Dieser zögert, seiner Frau seine Niere anzubieten. Kathrin ist sofort überzeugt: Arnold liebt sie nicht aufrichtig. Von da an geht es für Arnold nur noch bergab. 34
INNSBRUCK INFORMIERT
Starke Frauen und Männer Enrique Gasa Valga und sein Ensemble starten am 17. September mit dem Tanzstück Terra Baixa in den Kammerspielen in die neue Saison. Terra Baixa ist für Valga ein Stück Heimat, das er, umgewandelt in einen Tanzabend, mit dem Tiroler Publikum teilen möchte. Das bekannteste Werk seines katalanischen Landsmanns Àngel Guimerà (1897) ist voller Leidenschaft. Es ist eine brutale, bildgewaltige Geschichte, eine Geschichte von Unfreiheit und Abhängigkeit: Der Großgrundbesitzer Sebastià, der sich in seiner Gegend gebärdet wie ein Wolf unter Schafen, will auch nach seiner Geldheirat nicht auf seine Geliebte Marta verzichten. Deshalb gibt er sie kurzerhand Manelic zur Frau, einem Schäfer, der ahnungslos in die Ehe mit der wunderschönen Marta einwilligt und ihr sogleich seine ganze Zuneigung schenkt. Eine fatale Beziehung entspinnt sich, da Sebastià weiter auf sein Recht besteht, Marta zu besitzen. Doch diese will sich nicht mehr der Macht des Wolfes beugen und ihr Leben selbst bestimmen.
Programm für Kinder Mit der Spielzeit 2021.22 stellt das TLT das Theater für junges Publikum neu auf und plant ein umfangreiches Programm für den Nachwuchs. GastspielerInnen sorgen beispielsweise zweimal pro Jahr für
neue ästhetische Erfahrungen und Sichtweisen am Haus, außerdem wird ein eigenes Stück für ein junges Publikum ab vier Jahren entwickelt. Neues gibt es auch bei der Musikvermittlung des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck (TSOI): Mit dem Sitzkissenkonzert „Die Omama im Apfelbaum“ frei nach dem Kinderbuch von Mira Lobe kommt am 26. September die Geschichte von Andi auf die Bühne, der sich nichts sehnlicher als eine Oma wünscht: Eine Oma, die mit ihm Ringelspiel fährt, eine, die am Sonntag zu Besuch kommt und Spielsachen mitbringt, eine richtige Oma eben. Und weil er im wirklichen Leben keine „echte“ Oma hat, erträumt er sich eine Omama auf seinem Apfelbaum. Und was für eine! Zwei neue Konzertformate für 1,5- bis Dreijährige bzw. Vier- bis Sechsjährige sowie ein Mitmachheft für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren bringen Kindern die Welt der Musik und das Orchester auf spielerische Weise näher. Ein mit Amnesty International entwickelter Workshop rund um Diversität und Menschenrechte erweitert das Angebot für Schulen. Mit dem Feinripp-Ensemble (Thomas Gassner, Markus Oberrauch und Bernhard Wolf) wird das Konzerthighlight „Herr Zettel ist verwirrt oder ein Sommernachtstraum“ auf die Bühne gebracht.