Innsbruck informiert (September 2021)

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Kulturstrategie 2030: Raum für gute Gespräche Seit einigen Monaten wird in Innsbruck gemeinsam mit der Bevölkerung an der „Kulturstrategie 2030“ und damit an Innsbrucks kultureller Zukunft gearbeitet. Wesentlich ist dabei die Beteiligung möglichst vieler BürgerInnen.

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in wichtiger Teil des Prozesses rund um die Kulturstrategie 2030 sind die Workshops, die Mag.a Aliette Dörflinger mit ihrem Team begleitet. Was man unter der dabei angewandten „Art of hosting“ („die Kunst des Gastgebens“) versteht und weitere Details, erklärt sie im folgenden Gespräch.

Frau Dörflinger, Sie leiten und begleiten die Workshops im „Kulturstrategie 2030“-Prozess in Innsbruck. Wie würden Sie Ihre Aufgabe konkreter beschreiben? „Hosting“ würde man auf Deutsch am ehesten mit „Moderation“ gleichsetzen. Das ist recht ungenau, denn als Host eines Workshops bin ich im Sinne der „Art of hosting“ für weitaus mehr zuständig: Ich versuche, eine gute Gastgeberin zu sein und einen Raum für gute Gespräche zu schaffen. Das beinhaltet auch, dass ich mich selbst als Begleiterin im Hintergrund halte, aber dann immer rechtzeitig vorgebe, in welche Richtung der Weg geht.

In der Corona-Zeit mussten Sie die Workshops online abhalten. 36

Welche Erfahrungen haben Sie mit der virtuellen Vernetzung gemacht? Wir mussten die Gesprächsrunden sehr spontan in einen digitalen Raum verlegen. Die meisten Teilnehmenden haben sich sehr gut darauf eingestellt, denn viele waren diese Art der Kommunikation nach den Lockdown-Phasen mit viel Home-Office gewohnt. Es war anders, aber es hat mit Technik-Checks und einer guten Struktur funktioniert. Menschen konnten von zuhause aus dabei sein, beispielsweise jüngere Eltern, das hatte auch Vorteile. Die Workshops im Herbst werden in Präsenz stattfinden.

Über 400 BürgerInnen haben in diesen Gesprächen mitgeredet. Wie kann die Beteiligung so vieler gut gelingen? Alle sind eingeladen, jede und jeder Einzelne ist wichtig. Wir wollen diesen Prozess möglichst breit und interdisziplinär anlegen und damit möglichst viele erreichen, aus allen Bereichen wie Tourismus, Jugend, Bildung, Soziales, Integration, Kreativwirtschaft, Stadtplanung und auch aus Politik und Ver-

waltung. Beim Bildungs-Workshop waren sogar SchülerInnen einer Schulklasse dabei. Von zentraler Bedeutung ist, dass gute Gespräche, intensive Dialoge gelingen können. Das geschieht durch wertschätzende Fragen und gutes Zuhören. Man macht sich die Vielfalt der Gruppe zunutze und sollte der Aufforderung folgen: „Reden Sie mit jemandem, mit dem Sie noch nie geredet haben.“ Wichtig ist auch, die Ergebnisse aus den Gesprächen gut zu „ernten“ und sie im Prozess weiterzuverarbeiten.

Wenn Sie an das Ziel des Kulturstrategie-Prozesses denken: Wie viel Veränderung erwarten Sie sich dadurch im Innsbrucker Kulturleben? Mit der Erstellung einer Kulturstrategie für Innsbruck werden viele nachhaltige Wege geebnet, die zur Förderung von Kunst und Kultur beitragen. Man muss die Ergebnisse auf jeden Fall ernst nehmen, denn zu viele, die sich bisher beteiligt und eingebracht haben, würden sich nicht ernstgenommen fühlen. Die Erfolge, die bereits zu beobachten sind und auf jeden Fall bleiben werden, sind die

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