M Infor it m und A ationen zur M nmeldun g itg s a m m l i e d e r ve rlung 2 0 1 (Seit e 14) 7 DIE ZEITSCHRIFT VON INTERTEAM
DER AUSTAUSCH
NR 1 | 17
CLUSTER – KURZER BEGRIFF, GROSSE WIRKUNG Interview
Drehbuch
Portrait
Agronom und Südamerika-Kenner
INTERTEAM erklärt seine Strategie
Chausiku kam mit einer zerebralen
Salvador Garibay zu Diversität,
mit einem Animationsfilm; hier das
Lähmung zur Welt – das hätte nicht
Fleisch und Food Waste. S. 4
Drehbuch. S. 6
sein müssen. S. 10
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INHALT
EDITORIAL
02 Editorial EIN MONTAG IN …
03 Aris, Namibia STANDPUNKT
04 «20 Sorten Kartoffeln statt nur eine Sorte!» DER THEMEN-CLUSTER
06 So erzielt INTERTEAM seine Wirkung
Liebe Leserin, lieber Leser Direkte Wirkung im Kleinen, allerdings nicht isoliert betrachtet, sondern ganzheitlich, im grossen Zusammenhang – so könnte die Kurzformel lauten, welche die Ausrichtung von
EIN KONKRETES BEISPIEL
08 Kleinbauern säen die Zukunft BEISPIEL TANSANIA
INTERTEAM in ausgewählten thematischen Clustern in den Einsatzländern beschreibt. Doch was heisst das konkret? Erfahren Sie es anhand der eindrücklichen Geschichte von Chausiku und deren Mutter Miriamu in Tansania – die neun-
10 «Später werde ich einmal Kinderärztin»
jährige Chausiku kam mit einer zerebralen Lähmung zur
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten ist (S. 10).
14 Neues Leitbild und neue Ehrenmitglieder
Während unsere Arbeit zugunsten von Ernährungssicherheit
KULTURTIPP
bedeutet; zum Beispiel für den Bauern Arturo und dessen
16 Wie werden wir alle satt? Und: Guatemala!
Familie wie auch für die beiden Jugendlichen María und Les-
INTERTEAM INTERN
17 Danke, Luzius Harder! INTERTEAM INTERN
18 Zurückgekehrt; Ausgereist; Nachruf
Welt. Dank INTERTEAM erhält sie eine gute Bildung, die auf
in Nicaragua Zukunft und Perspektiven für viele Menschen
ter (S. 8). Mir verdeutlichen die zwei Beispiele erneut, um was es bei unserer Arbeit geht: Menschen in Armut direkt zu helfen, aber gleichzeitig den Kontext zu begreifen, um Veränderungen anzustossen, die für alle wichtig sind und nachhaltig wirken.
INTERTEAM
20 Agenda Erik Keller, Geschäftsleiter INTERTEAM
DER AUSTAUSCH, die Zeitschrift von INTERTEAM, erscheint 2-mal jährlich. INTERTEAM ist eine Schweizer Organisation der Personellen Entwicklungszusammenarbeit. INTERTEAM Redaktion Austausch Unter-Geissenstein 10/12 CH 6005 Luzern T +41 41 360 67 22 F +41 41 361 05 80 austausch@interteam.ch www.interteam.ch
Herausgeber: INTERTEAM Redaktion und Gestaltung: Sarah Hadorn Gestaltungskonzept: Minz, Agentur für visuelle Kommunikation, www.minz.ch Bilder: INTERTEAM (wo nicht anders vermerkt); zvg: «Zur Verfügung gestellt» Auflage: 1500 Ex. Titelbild: Oben links: Die kleine Chausiku mit INTERTEAM-Fachperson Anne Kuijs; die beiden arbeiten daran, dass Chausiku eine bessere Kontrolle über ihren Körper erhält; das neunjährige Mädchen hat eine zerebrale Lähmung. Oben rechts: Chausiku mit ihrer engagierten Mutter Miriamu. Unten: Chausiku, Anne Kuijs und Mutter Miriamu. Bilder: Christoph Stulz, INTERTEAM In dieser Publikation ist die weibliche Form der männlichen gleichgestellt; die Beschränkung auf die männliche Form hie und da fand lediglich aus Gründen der Lesbarkeit und Vereinfachung statt.
EIN MONTAG IN … ARIS, NAMIBIA
«BALD MUSS ICH MICH NACH EINER ARBEIT UMSCHAUEN» Morgens schaue ich ganz vorsichtig aus der Haustür – kein
kaufen. Ausserdem bin ich gerne draussen und kann etwas
Elefant in Gartennähe, kein Löwe oder Nashorn direkt am
mit meinen Händen machen. Wenn es auch anstrengend ist
Haus; jetzt losrennen zum Auto und hoffen, dass sich auch
mit der Nachmittagsschule, so verstehe ich es irgendwie, dass
kein Leopard im Gebüsch versteckt. Ja, ja, so ist er halt, unser
wir nicht nur Mathematik, Afrikaans und Englisch lernen.
Namibiaalltag ... Nein, stopp, natürlich nicht! «Mein» Nami-
Es hilft mir ja schon, wenn Herr Zink mir und den anderen
bia ist anders: Unter der Woche stehe ich um 5 Uhr auf, da es
Mitschülern etwas über den Gartenbau oder über Werkzeu-
wichtig ist, dass wir – meine Mutter, meine beiden jüngeren
ge erklärt. Ich finde es wichtig, dass er versucht, uns klarzu-
Geschwister und ich – punkt 6 Uhr von Aris nach Windhoek
machen, dass wir bald nicht mehr in der Schule sein werden
loskommen, um den Schulweg noch vor 7 Uhr hinter uns zu
und uns dann nach einer Arbeit umschauen müssen. Das ist
bringen. Denn ab dann kommen Tausende Autos täglich aus
schon okay, aber trotzdem: Es ist halt Schule ...
dem nicht allzu weit entfernten Rehoboth an unserem Haus vorbei. Rehoboth ist eine ländliche Gegend mit nur wenigen
ERST SPÄT ABENDS ZU HAUSE
Arbeitsplätzen, und so fahren die Leute eben in die Stadt.
Meine Mutter muss bis 18 Uhr arbeiten, manchmal auch bis 20 Uhr. Während ich auf sie warte, kann ich meine Aufgaben
NICHT VIEL ZEIT FÜRS MITTAGESSEN
erledigen. Zu Hause sind wir irgendwann zwischen 19 und 21
Für alle Waldorfschüler – auch für mich als Elftklässler – be-
Uhr. Da gibt es dann noch etwas zu essen und, es wird noch
ginnt der Schulalltag um 7.15 Uhr. Fünf Stunden lang lernen
ein bisschen über den Tag geredet.
wir Geografie, Mathematik, Afrikaans oder Englisch. Erfreulich ist es, wenn wir gegen Mittag 45 Minuten Sportunterricht
Aufgezeichnet von Sebastian Zink, INTERTEAM-Fachperson
oder «Kunst und Werken» haben. Das ist ein bisschen wie Erholung für uns. Um 13 Uhr endet der Unterricht und die Mittagszeit beginnt. Meine Mutter, die mich und meine jüngeren Geschwister alleine erzieht, holt meine Geschwister ab und bringt sie in die Nachmittagsbetreuung. Mir bringt sie etwas zu essen. Viel Zeit fürs Essen bleibt aber nicht, denn bereits eine halbe Stunde später müssen wir wieder zum Berufsschultraining. Keiner von uns Schülern ist so glücklich darüber, dass wir nun nachmittags dieses Training haben. Als ob es nicht schon happig genug wäre für uns Elftklässler: anstrengender Vormittagsunterricht und mehr Hausaufgaben als je zuvor. Dazu kommen die vielen Prüfungen – nächstes Jahr schliessen wir die Sekundarschule ab.
ES IST GUT, WENN ICH WEISS, WIE MAN GEMÜSE ANBAUT Letztes Jahr hatte ich im Berufsschultraining mit Elektrikunterricht angefangen, weil ich etwas richtig Handwerkliches machen wollte. Aber dann habe ich gemerkt, dass das nichts für mich ist. Zum Glück konnte ich in den Gartenbausektor wechseln, wo mich Herr Zink von INTERTEAM unterrichtet. Meine Familie lebt wegen der günstigen Miete auf dem Land, und wir haben zu Hause die Möglichkeit, einen eigenen Gemüsegarten anzulegen. Es ist gut für uns, dass ich lerne, wie man Gemüse anbaut, so müssen wir nicht mehr so viel ein-
01 Garnett-John Hess (17) besucht die Waldorfschule in Windhoek, wo ihn der Sozialpädagoge und Landwirt Sebastian Zink im Auftrag von INTERTEAM in Gartenbau unterrichtet. Bild: Sebastian Zink
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STANDPUNKT
«20 SORTEN KARTOFFELN STATT NUR EINE SORTE!» Der Klimawandel. Die Armut. Die fehlenden Investitionen in die Landwirtschaft. Ernährungssicherheit ist längst noch nicht in allen Ländern der Welt gegeben. Mangelhaft ist sie etwa in Nicaragua, wo sich INTERTEAM dem Thema verschrieben hat – mit seinem Cluster-Ansatz, bei dem die Vernetzung verschiedener Organisationen im Land zentral ist. «Eine gute Strategie», findet Agronom und Bio-Experte Salvador Garibay, der oft in Südamerika unterwegs ist. INTERTEAM setzt bei seiner Arbeit auf thematische Cluster,
Warum pflanzen Bauern nicht mehr Früchte und Gemüse an?
das heisst: In jedem Einsatzland steht ein vordringliches The-
Garibay: Sie kennen die Pflanzen oder Lebensmittel zum Teil
ma im Fokus, das auf drei verschiedenen Ebenen angegan-
gar nicht. Oder sie sind es sich gewohnt, die Produkte zu kau-
gen wird: national, regional und lokal. Dabei ist die gegensei-
fen – wenn sie es sich überhaupt leisten können und es in den
tige Vernetzung der unterschiedlichen Partnerorganisationen
abgelegenen Dörfern einen Lieferanten gibt, was sehr sel-
im Land zentral (mehr zum Cluster auf den folgenden Seiten).
ten ist. Ausserdem sind sie sich zu wenig bewusst, dass eine
In Nicaragua konzentriert sich INTERTEAM auf Ernährungs-
ausgewogene Ernährung gut für sie wäre. Die Projekte, die
sicherheit; diese ist unzureichend, was eines der zentralsten
INTERTEAM unterstützt und in denen Fachleute Bauern die-
Probleme des Landes darstellt. Sie sind oft selber vor Ort:
ses Bewusstsein vermitteln, sind deshalb sehr wichtig.
Wie erleben Sie die Lage? Salvador Garibay: Das Land ist sehr stark vom Klimawandel
INTERTEAM beteiligt sich auch an Projekten, in denen
betroffen, wie eigentlich alle Länder Südamerikas. In den
Fachleute Bauern zum Beispiel zeigen, wie sie ihre Produkte
letzten Jahren blieb der Regen oft aus, was dazu führte, dass
konservieren können …
die Ernten ausfielen. Hinzu kommt, dass kleine Produzen-
Garibay: Das ist auch wichtig, ja. Denn Food Waste gibt es nicht
ten – selbst wenn sie ernten können – oft keinen Zugang zum
nur hierzulande; bei vielen Bauern in Südamerika verrotten
Markt haben. Die Armut in ländlichen Gebieten ist gross.
die Erträge auf dem Boden, da das Know-how fehlt, wie die-
Und die Ernährung sehr einseitig. Denn die Bauern pflan-
se haltbar gemacht werden können. Dazu fehlen die nötigen
zen meistens nur diejenigen Lebensmittel an, die sie sich
Maschinen. In ganz Lateinamerika haben kleine und mittlere
gewohnt sind und auf die sie auch stolz sind: Mais, Bohnen,
Bauern fast keine Möglichkeit, Kredite zu bekommen, um ein
Yuca, Kartoffeln. Die Folge ist ein Mangel an Vitaminen und
solides Geschäft aufzubauen.
Mineralien, der sogenannte «versteckte Hunger».
Warum ist das so? WEITERHIN MIT VOLLER KRAFT GEGEN HUNGER!
Garibay: Es gab stets wenige und gibt immer weniger Investi-
Noch immer hat jeder neunte Mensch weltweit nicht genug
tionen in die Landwirtschaft; besonders in den Ländern des
zu essen; das sind rund 800 Millionen Menschen. Gleich-
Südens, wo die Regierungen oft selber nicht liquid sind. Dazu
zeitig war der Kampf gegen Hunger noch nie so effektiv wie
kommen Korruption und Eigeninteressen des Staates. So för-
heute: Die Zahl der Menschen, die sich nicht ständig ausrei-
dert etwa Brasilien vor allem den Anbau von Zuckerrohr für
chend ernähren können, geht seit einigen Jahren zurück. Ein
die Produktion von Agrotreibstoffen. Das bringt schnelles
wichtiger Grund dafür ist, dass die Vereinten Nationen im Jahr 2000 klare Ziele zur Bekämpfung von Armut formulierten – die Millenniums-Entwicklungsziele. Zuoberst stand, den Hunger von 1990 bis 2015 zu halbieren; das Ziel wurde knapp erreicht. Jetzt gehen die Anstrengungen weiter. So haben die UN im Rahmen der Sustainable Development Goals 2016 erneut ein klares Ziel formuliert: Bis 2030 soll der Hunger beendet sein. Im Fokus stehen diesmal auch Tun und Lassen der Industrieländer, die alles beeinflussen.
04
Geld. Genauso wie der Export von Rindfleisch nach Europa – beides sind Treiber für eine schlechte Ernährungssicherheit, da weniger Felder für den Anbau von Nahrungsmitteln übrig bleiben. Dafür wird Fleisch – zumindest indirekt – weggeworfen.
Wie meinen Sie das? Garibay: Die grossen Rindfleischproduzenten Brasilien und Argentinien exportieren nur die schönsten Stücke nach Euro-
INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01 | 2017
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«INTERESSANTE PRODUKTE UND FINANZIELLE MITTEL SIND WICHTIGE VORAUSSETZUNGEN, UM AM MARKT TEILNEHMEN ZU KÖNNEN.» | Salvador Garibay, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frick
01/02 Der Agronom Salvador Garibay bezeichnet sich selber als «Hobby-Demeter-Gemüseproduzent» – dieses «Hobby» betreibt er in Weggis, wo ihn diese Bilder zeigen: Links mit Hund Rocky, rechts mit seiner Ernte (Bio-Ingwer und Bio-Topinambur). Bilder:zvg
pa. Der Rest geht in den lokalen Vertrieb. Da das aber viel zu
sie ihre Produktion an die neuen Gegebenheiten durch den
viel ist, landet ein grosser Teil im Abfall.
Klimawandel anpassen können. Ausserdem werden Organisationen gestärkt, die Kleinbauern unterstützen und versu-
Und das in einer Welt, in der noch immer jeder neunte
chen, deren Einkommen zu steigern …
Mensch Hunger leidet (siehe Kasten links). Obwohl es global
Garibay: Das halte ich für eine gute Strategie, die bei den grös-
genügend Nahrungsmittel gäbe …
sten Herausforderungen des Landes ansetzt. Interessante
Garibay: Ja, das ist schlimm. Zum Teil könnten die Bauern sich
Produkte und finanzielle Mittel sind wichtige Voraussetzun-
aber wenigstens selber etwas helfen, um eine Hungersnot
gen, um überhaupt am Markt teilnehmen zu können. Zudem
besser zu überstehen. Dies, indem sie eine breitere Palette
müssen die kleinen und mittleren Bauern Marktinformatio-
von Produkten anbauen würden. Wie zum Beispiel in Peru,
nen erhalten und bei verschiedenen Produkten wissen, wie
wo Produzenten oft 20 Sorten Kartoffeln anbauen, nicht nur
gross die Nachfrage ist. Was die Vernetzung und Stärkung
eine Sorte. Wenn dann eine kaputt geht – wegen des Wetters,
von Kooperativen anbelangt, so ist es wichtig, dass die Bau-
wegen Krankheit oder Schädlingen –, sind vielleicht zwei
ern zu Unternehmern gemacht werden. Sie müssen mitreden
andere resistenter und können eine Familie oder ein ganzes
können, um sich verantwortlich zu fühlen und von sich aus
Dorf ernähren.
in Aktion zu treten.
Wieso tun dies nicht alle Bauern?
| Interview Sarah Hadorn, Redaktorin DER AUSTAUSCH
Garibay: Auch hier: Sie sind sich dessen nicht bewusst. Und manchmal sind sie aufs schnelle Geld aus, wie zum Beispiel
SALVADOR GARIBAY
diejenigen Bauern in Costa Rica, die plötzlich nur noch Ana-
Salvador Garibay, 54, stammt ursprünglich aus Mexiko und
nas anbauten, weil das lukrativer war. Damit fehlte es aller-
arbeitet aktuell beim Forschungsinstitut für biologischen
dings in der Region an anderen Lebensmitteln, die dann teu-
Landbau in Frick. Der Agronom und Bio-Experte berät Bau-
er gekauft werden mussten.
ern und Kooperativen von Mexiko bis Südamerika. Ausser-
INTERTEAM vermittelt Kleinbauern über den Ansatz des
amerika; er kämpft zum Beispiel gegen das «Greening», eine
Themen-Clusters in Nicaragua Wissen – zum Beispiel, wie
dem betreibt er Forschung in der Schweiz und in Lateintödliche Krankheit für Zitrusbäume.
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DER THEMEN-CLUSTER
SO ERZIELT INTERTEAM SEINE WIRKUNG Cluster? Cluster! So heisst die Strategie INTERTEAMs, die den Einsätzen und der Projektfinanzierung in Lateinamerika und Afrika zugrunde liegt. Wie der Cluster genau wirkt, veranschaulicht INTERTEAM ab sofort auf seiner neuen Website im wahrsten Sinne des Wortes – in Form eines Animationsfilms, den Studierende in Nicaragua in Zusammenarbeit mit INTERTEAM umgesetzt haben. Damit der Cluster auch hier fassbar wird, stellen wir euch das Drehbuch zum Film vor. Im Mittelpunkt des Erklärungsfilms steht der 16-jährige
der. So werden Erfahrungen unter den von Armut betrof-
Eduardo. Er ist der älteste Sohn einer sechsköpfigen Klein-
fenen Bauern ausgetauscht und neues Wissen entsteht. Oft
bauernfamilie in Nicaragua. Eduardo hat einen Traum: Er
ergeben sich dadurch auch neue Lösungen, wie man sich an
möchte eines Tages als Bauer das kleine Stück Land seiner
den Klimawandel anpassen kann, zum Beispiel mit lokalem
Familie übernehmen und bepflanzen. Doch der Traum wird
Saatgut. Davon profitieren unzählige Bauernfamilien; sie
sich wohl nie erfüllen. Denn Eduardo und seine Familie lei-
sind nicht mehr gezwungen, teures, chemisches Saatgut von
den bereits seit mehreren Jahren unter den Folgen der Kli-
Grossfirmen zu kaufen, das die Böden zusätzlich schädigt,
maerwärmung; der ausbleibende Regen führt zu immer
unfruchtbar macht und bei Trockenheit nicht aufgeht.
trockeneren Böden. Die Erde ist unterdessen so unfruchtbar, dass kaum noch Bohnen und Mais – die überlebenswichti-
NEUE MÖGLICHKEIT PROJEKTFINANZIERUNG
gen Hauptnahrungsmittel der Familie – angebaut werden
Da INTERTEAM neben der Hilfe durch seine Fachleute vor Ort
können.
auch gezielt Projekte finanziell unterstützt, ist die gemeinsame lokale Saatgutbank heute Realität (siehe Seiten 8/9). Und
FEHLENDES WISSEN UND GELD
unzählige von Armut betroffene Bauernfamilien profitieren
Solche schlechten Lebensbedingungen zwingen Bauernfami-
davon; auch Eduardo und seine Familie. Auf deren Feldern
lien immer wieder, ihr Land zu verlassen und Arbeit in der
wachsen nun wieder Bohnen, Mais und sogar Bananen und
Stadt oder im Ausland zu suchen. Die Folgen: zersplitterte
Zuckerrohr. Und da die Felder dank der neuen, gemeinsamen
Familien und noch grössere Armut, denn die Lebensbedin-
Saatgutbank auch in schlechten Zeiten jedes Jahr bepflanzt
gungen in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua sind
werden können, erzielen Eduardo und seine Familie sogar ei-
für Landflüchtlinge schlimm. Häufig müssen Jugendliche
nen Ernteüberschuss; diesen verkaufen sie gewinnbringend
wie Eduardo illegal Arbeit im Ausland suchen, sind schutz-
auf dem lokalen Markt und steigern dadurch ihr Familienein-
los, ohne Rechte und werden mit Gewalt und Kriminalität
kommen.
konfrontiert. Ihnen steht ein Leben ohne Perspektiven und ohne Zukunft bevor. Um ihr Land nicht aufgeben zu müssen,
HILFE FÜR BAUERN IM GANZEN LAND
hat Eduardos Familie auch schon einen Kleinbauernverband,
Von der INTERTEAM-Unterstützung profitieren aber nicht
wo sie Mitglied ist, um Hilfe gebeten. Doch dem Verband fehlt
nur Kleinbauernfamilien konkret; durch die Beratungen und
das Wissen und Geld, um den trockenen, unfruchtbaren Bö-
Vernetzung des Bauernverbandes wird dieser auch gestärkt
den trotzen zu können.
und kann seine Interessen gegenüber dem Staat besser durchsetzen. Dies wiederum hilft Bauernfamilien im ganzen
FACHLEUTE BERATEN UND VERNETZEN
Land.
Zum Glück wird der Bauernverband von INTERTEAM-Fach-
Eduardo und seine Familie müssen nun ihr Land nicht mehr
leuten beraten und unterstützt. Seither lernen die Bauern
verlassen und auch nicht mehr an Hunger leiden. Ja, sogar
biologische Anbaumethoden, mit denen sie ihre trockenen
Eduardos Traum von einem eigenen Stück Land rückt plötz-
Böden ergiebig und nachhaltig bepflanzen können. Doch die
lich in greifbare Nähe.
Fachleute von INTERTEAM helfen nicht nur dem Bauernverband; sie beraten diverse Organisationen mit Schwerpunkt
Jetzt online ansehen: den Animationsfilm zum Cluster auf
Ernährungssicherheit im Land und vernetzen sie miteinan-
www.interteam.ch
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01 Eduardo möchte nicht in die Grossstadt, sondern zu Hause bleiben ... 02/03/04/05 In Begleitung der INTERTEAM-Fachleute Yvonne und Norvis Vásquez erarbeiten Studenten der Universität Estlí das Drehbuch und zeichnen den Animationsfilm zum Cluster Bilder: Yvonne Vásquez, INTERTEAM
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EIN KONKRETES BEISPIEL
KLEINBAUERN SÄEN DIE ZUKUNFT Wie der Themen-Cluster in Nicaragua funktioniert, zeigt konkret dieses Beispiel: Die Vernetzung dreier Organisationen, die aufgrund unterschiedlicher Bedingungen voneinander profitieren und ihr Wissen erweitern können, garantiert den nachhaltigen Erfolg. Den nachhaltigen Erfolg eines Saatgutprojekts, welches das Leben vieler Familien im Norden des Landes verändert hat.
Es ist nicht ganz einfach, Arturo Reyes Jiménez zu besuchen.
entspricht. Das Resultat kann sich sehen lassen. In kürzester
Er wohnt mit seiner Frau Sonia Carmen und Tochter Anju-
Zeit konnten in verschiedenen Regionen und Gemeinden
li buchstäblich am Ende der Welt, im schwer zugänglichen
Saatgutbanken eröffnet und den interessierten Familien zur
Norden Nicaraguas. Doch die weite Anreise lohnt sich: Die
Verfügung gestellt werden. Aus kleinen Samen entsteht dank
Umgebung ist umwerfend schön, und im kleinen Ort Zapote
dem Zusammenspiel von Erde, Wasser, Luft, Hitze und Licht
hat sich ein Saatgutprojekt so erfolgreich gemausert, dass es
Nahrung, die das Überleben der ansässigen Familien sichert.
die Lebensbedingungen von Arturo und weiteren Familien
Sollte sich erneut eine Ernte ergeben, kann diese für weitere
merklich verbessert hat. Zapote steht indes nicht alleine da.
Aktivitäten gebraucht werden. Eigens entwickelte Finanzie-
Gleich in mehreren Gemeinschaften haben sich die Bedin-
rungssysteme helfen Familien, in das Projekt einzusteigen;
gungen dank dieses innovativen Projekts zum Positiven ver-
zum Vorteil aller Kleinbauernfamilien der Region.
ändert.
«OHNE DIE KINDER GIBT ES KEINE ZUKUNFT» UNABHÄNGIG WERDEN
Zwei wichtige Faktoren garantieren einen nachhaltigen Er-
Grundsätzlich ist das Klima für die Landwirtschaft in dieser
folg: der gegenseitige Austausch der drei beteiligten Sektio-
trockenen Gegend alles andere als optimal. Es regnet zu we-
nen der UNAG, die aufgrund unterschiedlicher Bedingungen
nig und wenn, dann kommt zu viel Wasser auf einmal vom
voneinander profitieren und ihr Wissen erweitern können.
Himmel. Das kennt Arturo nur zu Genüge. Er weiss auch um
Und: die Ausbildung der Familien, die auch Kinder und Ju-
das Thema Klimawandel – und dessen Folgen sind drastisch:
gendliche mit einschliesst. Zurzeit sind diverse Workshops
Missernten bedeuten nicht nur Hunger heute, sondern auch
angesagt und gut besucht. «Ohne die Kinder gibt es keine
morgen, da das Saatgut fehlt. «Wir mussten dieses teuer bei
Zukunft», betont Emma Morales Pedernal von UNAG. «Wir
Produzenten einkaufen und wussten häufig nicht, welche
schulen die Kinder zusammen mit den Eltern, was zu nach-
Qualität das Saatgut hat. Zudem war oft unklar, ob es für die
haltigen Ergebnissen führt.» Dabei wird kein Unterschied ge-
unterschiedlichen Bedingungen der verschiedenen Regionen
macht zwischen Mädchen und Jungen. «Ich habe viel gelernt;
hier geeignet ist.»
nicht nur bezüglich Anbau von wichtigen Nahrungsmitteln,
Die lokale Organisation UNAG (Unión Nacional de Agriculto-
sondern auch bezüglich Gleichstellung von Mann und Frau»,
res y Ganaderos de Nicaragua) unterstützt Kleinbauern seit
sagt denn auch der 15-jährige Lester Josue Tinoco. Und María
34 Jahren und setzt dabei auf die Stärkung der Menschen vor
Nellys Castellón, 17, fügt hinzu: «Wir Frauen haben eine ganz
Ort, auf den gemeinsamen Austausch und die Weitergabe von
andere Stellung als früher. Wir sind Teil der Produktion, der
Wissen. Jetzt haben sich drei bislang zwar ähnlich funktio-
Ernte, der Familie und somit des ganzen Lebens.»
nierende, aber doch unabhängig operierende Sektionen im
Zurück zu Arturo. Er strahlt bei der Frage, was ihm denn
Norden Nicaraguas zusammengeschlossen und ein Projekt
diese neue Form der «Saatgutbank» gebracht habe. «Dank
umgesetzt, das für die Zukunft spricht: Sie haben eine regio-
INTERTEAM, UNAG und dem Projekt habe ich jetzt für meine
nale Saatgutbank aufgebaut. Möglich wurde dies auch durch
Familie eine wirkliche Zukunft», resümiert er.
die Unterstützung von INTERTEAM, welches das Projekt im Rahmen seiner neuen Möglichkeiten finanziert und die UN-
| Mani Sokoll, INTERTEAM-Fachperson
AG-Sektionen beraten hat. Ziel des Projekts war: Unabhängig werden von Saatgut, das den lokalen Bedingungen nicht
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01 María Nellys Castellón, 17, erhielt eine Schulung zur Saatgutbank. 02 Umwerfend schön: der kleine Ort Zapote. 03 Auch Lester Josue Tinoco hat bei der Schulung viel gelernt; nicht nur über den Anbau von wichtigen Nahrungsmitteln … 04 Haben jetzt genug Nahrung und viel Hoffnung: Töchterchen Anjuli, Sonia Carmen und Arturo Reyes Jiménez. Bilder: Mani Sokoll, INTERTEAM
«DANK INTERTEAM HABE ICH JETZT FÜR MEINE FAMILIE EINE WIRKLICHE ZUKUNFT.» | Arturo Reyes Jiménez, Bauer
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BEISPIEL TANSANIA
«SPÄTER WERDE ICH EINMAL KINDERÄRZTIN» In Tansania gibt es kaum spezielle Schulen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Chausiku (9) kann zum Glück so eine Sonderschule besuchen – und traf dort auf INTERTEAM-Fachperson Anne Kuijs; zum zweiten Mal in ihrem Leben. Heute arbeiten die beiden daran, dass Chausiku bald ohne Gehhilfe laufen kann. Und dass sie weiterhin eine gute Bildung erhält, die an ihre speziellen Bedürfnisse angepasst ist. Das erste Mal sah ich Chausiku, als sie drei Jahre alt war.
Kindes zugeschrieben, die Väter wenden sich ab und kom-
Damals arbeitete ich als Physiotherapeutin im Bugando Me-
men auch finanziell nicht mehr für die Familie auf. So stand
dical Center in Mwanza, der zweitgrössten Stadt Tansanias,
denn auch Primarlehrerin Miriamu alleine da und musste
wo Chausiku herkommt; dort lebt sie mit ihrer Mutter, zwei
für den Lebensunterhalt der Familie selber aufkommen.
älteren Schwestern und drei Cousinen in einem kleinen Einzimmerhaus. In der Therapie lernte das Mädchen, selbststän-
MUTIGE MUTTER
dig zu sitzen und mittels einer Gehhilfe zu laufen. Chausiku
Heute ist alles etwas leichter: Chausiku ist neun Jahre alt und
hat eine zerebrale Lähmung. Sie leidet an unkontrollierten
geht in eine Sonderschule, die sich nach ihren speziellen Be-
Bewegungen, die ihr Gleichgewicht behindern und sie beim
dürfnissen richtet. Dort habe ich das Mädchen auch wieder
Sitzen, Stehen oder Gehen stören. Zudem hat sie eine Über-
getroffen – seit letztem Jahr bin ich für INTERTEAM unter
produktion von Speichel und das Sprechen fällt ihr schwer.
anderem für die Schule der katholischen Kirchgemeinde Butimba in Mwanza tätig. Ich assistiere bei verschiedenen
DIE KRANKENSCHWESTER VERSCHWAND EINE HALBE STUNDE
Therapien für Kinder mit geistigen und/oder körperlichen
Als Chausikus Mutter Miriamu Matoke Mashauri in den We-
Beeinträchtigungen und setze mich dafür ein, dass diese Kin-
hen lag und pressen wollte, wies sie die Krankenschwester
der endlich mehr Rechte erhalten, zum Beispiel eben Zugang
an, noch zu warten und verschwand für eine halbe Stunde
zu Bildung.
aus dem Zimmer. Bei Rückkehr der Schwester war der Kopf
In der Butimba-Schule lernt Chausiku rechnen und schrei-
des Babys schon draussen – «Binnen weniger Minuten war
ben und hat viele Freunde gefunden. «Meine beste Freundin
Chausiku da», erinnert sich Miriamu. Auch daran, dass ihre
heisst Pili», strahlt sie, und Mutter Miriamu (heute 45) fügt
kleine Tochter weder weinte noch schrie. Daran, dass Chau-
hinzu: «Seit Chausiku zur Schule geht, ist sie viel zugängli-
siku nicht selber atmete. Die Schuld dafür gab die Schwester
cher und selbstbewusster geworden.»
der Mutter; sie hätte zu früh gepresst. Und erst nach langem
Das Engagement Miriamus für ihre Tochter ist für tansani-
Hin und Her wurde das frischgeborene Kind mit Sauerstoff
sche Verhältnisse ausserordentlich gross. Auf eigene Initiati-
versorgt. Mit ebendem Stoff, der ihr während der Geburt ge-
ve hat sie sich kundig gemacht, welche Stellen und Einrich-
fehlt und ihr Gehirn geschädigt hatte, weil die Geburt unnö-
tungen ihrer Tochter helfen können, welche Therapien sie
tig lange gedauert hatte. Etwas, das in Tansania leider häufig
braucht, wo sie zur Schule gehen könnte. Etwas, das die meis-
traurige Realität ist. Die Geburtsvorsorge und die Betreuung
ten Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen in Tansania
während der Geburt sind oft mangelhaft. Entsprechend vie-
nicht wissen. Und selbst Krankenschwestern und Ärzte sind
le Kinder sterben oder kommen mit Beeinträchtigungen wie
oft schlechte Ratgeber. Das Schlimmste: Abergläubische Leu-
einer zerebralen Lähmung zur Welt, die neben den körperli-
te auf dem Lande wenden sich an traditionelle «Heiler», die
chen auch die geistigen Fähigkeiten einschränken kann. Viele
die «verhexten» Kinder mit kochend heissem Wasser oder
der Betroffenen haben Schwierigkeiten mit Gehen, aber auch
Feuer «therapieren» und ihnen schlimme Verletzungen zu-
mit Schlucken, Essen und Sprechen.
fügen oder sie sogar töten.
Chausikus Vater, ein Polizist, liess sich kurz nach ihrer Geburt von Mutter Miriamu scheiden, um eine neue Familie zu
NOCH IMMER EPILEPTISCHE KRÄMPFE
gründen. Auch dies liegt in Tansania an der Tagesordnung.
Chausiku hat zum Glück effektive Hilfe von Ärzten und The-
Oft wird den Müttern die Schuld für die Behinderung eines
rapeuten bekommen. Von klein auf erhält sie zum Beispiel
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«ICH ASSISTIERE BEI VERSCHIEDENEN THERAPIEN FÜR KINDER MIT GEISTIGEN UND/ODER KÖRPERLICHEN BEEINTRÄCHTIGUNGEN UND SETZE MICH FÜR IHRE RECHTE EIN.» | Anne Kuijs, Fachperson INTERTEAM
03
01 Chausiku ist ein intelligentes Mädchen und geht gerne zur Schule. 02/03 INTERTEAM-Fachperson Anne Kuijs arbeitet mit Chausiku in der Butimba-Schule – rechts auf dem Bild eine Lehrerin. Bilder: Christoph Stulz, INTERTEAM
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Medikamente gegen ihre epileptischen Krämpfe – noch heute
die Lehrerinnen und Lehrer unmöglich auf einzelne Kinder
fällt sie ab und zu mit solchen Anfällen in Ohnmacht, die ihr
und ihre Bedürfnisse eingehen können.
Hirn weiter schädigen; die Medikamente sind dringend notwendig.
NOCH EIN WEITER WEG …
Auch ich unterstütze Chausiku wieder regelmässig – mitt-
Genau das braucht es aber: Spezifisch ausgebildete Lehrper-
lerweile eben als INTERTEAM-Fachperson – sowohl in der
sonen und mehr Schulen für Kinder mit speziellen Bedürf-
Schule wie auch bei ihr zu Hause. Wir üben das Gehen ohne
nissen – dafür setzt sich INTERTEAM in Zusammenarbeit
Gehhilfe und arbeiten daran, dass Chausiku eine bessere Kon-
mit der lokalen Netzwerkorganisation TDIC ein, an die auch
trolle über die Bewegungen ihres Mundes erhält und weniger
die Butimba-Schule angegliedert ist. Bisher gibt es in ganz
speicheln muss. Chausiku ist ein intelligentes Mädchen mit
Mwanza – einer Region von über 600 000 Einwohnern – bloss
einem festen Willen. «Ich möchte später einmal Kinderärz-
fünf Primarschulen für Kinder mit geistigen Beeinträchti-
tin werden», hat sie sich vorgenommen. Mit ihrer Mutter zu-
gungen, eine Primarschule für Kinder mit Hörbehinderun-
sammen erwägt sie, in eine herkömmliche Schule zu gehen
gen und eine Primarschule für Kinder mit Sehschädigungen.
– ein anspruchsvolles Vorhaben. Denn Tansanias Schulen
Und: Die einzige Schule für Kinder mit Hörbehinderungen
sind alles andere als gut zugänglich für Menschen mit Beein-
auf Sekundarstufe ist ausschliesslich für Jungen.
trächtigungen, die Toiletten zum Beispiel schlecht erreichbar
Der Weg ist noch weit.
und sehr schmutzig. Zudem ist es keine Seltenheit, dass eine Schulklasse aus 100 Schülerinnen und Schülern besteht und
DER THEMEN-CLUSTER IN TANSANIA Auch in Tansania arbeitet INTERTEAM mit einem Themen-Cluster, hier zugunsten von Kindern und Jugendlichen mit Beein-
| Anne Kuijs, INTERTEAM-Fachperson
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trächtigungen – sie sollen mehr Rechte erhalten, insbesondere Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und Bildung, die auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Zu diesem Zweck vernetzt INTERTEAM vor Ort die vielen Organisationen im Land mit denjenigen Menschen, die deren Dienstleistungen dringend nötig haben. Häufig wissen beide nicht, wo und wie sie einander finden können. So habe eine Hilfsorganisation in Daressalam, die in Tansania an 1000 Frauen Fisteloperationen durchführen wollte, über Monate kaum Teilnehmerinnen gefunden, berichtet Annatina Jäckle, Landesprogrammleiterin Tansania für INTERTEAM. «Wir übernehmen also so etwas wie eine Post-Rolle», zieht sie einen Vergleich.
WICHTIGER INFORMELLER AUSTAUSCH Doch nicht nur mit der Zielgruppe, auch untereinander versucht INTERTEAM, die NGOs zu vernetzten. In Tansania gibt es über 8000 NGOs, die Aufgaben übernehmen, die in der Schweiz der Staat übernimmt; zum Beispiel erbringen sie Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheitsversorgung oder Bildung. Diese Organisationen arbeiten allerdings kaum zusammen. Die Gefahr, dass alle alles machen, aber eben nur ein bisschen, ist gross. «Tansania ist riesig und hat nicht überall gute Infrastrukturen», erklärt Annatina. Hinzu kämen kulturelle Barrieren. «Die grösste Stadt Daressalam ist wie ein anderes Land.» So arbeitet INTERTEAM in seinem Cluster – analog zu Nicaragua – mit Organisationen in den Dörfern und Städten (Anne Kuijs ist zum Beispiel für die Butimba-Schule tätig), aber auch mit regionalen Netzwerken wie TDIC, das sich für Menschen mit Beeinträchtigungen in der Lake Zone einsetzt. Schliesslich leisten INTERTEAM-Fachleute auch Einsätze auf nationaler Ebene. Der wichtige informelle Austausch, auf dem viel soziale Sicherheit fusst, nimmt zu.
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«WIR ÜBERNEHMEN SO ETWAS WIE EINE POST-ROLLE.» | Annatina Jäckle, Landesprogrammleiterin Tansania, INTERTEAM
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07 01 Macliner Ansichadius und ihre 3.5-jährige Tochter Elisabeth Jacobs. 02 Zufriedene Mutter, zufriedenes Kind – das war nicht immer so. 03 Macliner und INTERTEAM-Fachperson Tobias Peltenburg im Gespräch. Bilder: Christoph Stulz, INTERTEAM
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04 Landesprogrammleiterin Annatina Jäckle. 05 Zufriedene Chausiku. 06 Laufen an einer Gehhilfe klappt sehr gut; gelernt hat Chausiku es von INTERTEAM-Fachperson Anne Kuijs (rechts). 07 Vor Chausikus Zuhause in Mwanza trocknen Kleider im Wind. 08 Frauenpower! Chausikus Mutter Miriamu, Anne Kuijs und eine Lehrerin (v.l.). 09 Vertraut: Chausiku und Anne Kuijs. Bilder: Christoph Stulz, INTERTEAM
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MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2017
NEUES LEITBILD UND NEUE EHRENMITGLIEDER Zum 52. Mal findet heuer die ordentliche Mitgliederversammlung von INTERTEAM statt, auch diesmal wieder in den schönen Räumen der Stiftung Rodtegg in Luzern. Wir danken allen Mitgliedern für ihre Unterstützung und freuen uns auf möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Die Geschäftsstelle von INTERTEAM freut sich, zur diesjährigen Mitgliederversammlung am Samstag, 20. Mai 2017, in die Stiftung Rodtegg in Luzern einzuladen.
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PROGRAMM 09.30
Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli
10.30
52. ordentliche Mitgliederversammlung (Wiederwahl der Vorstände/Ernennung der neuen Ehrenmitglieder 2017/ Verabschiedung Leitbild)
12.15
Gemeinsames Mittagessen
13.45 Nachmittagsprogramm 16.15
Ausklang/offizieller Schluss
KINDERBETREUUNG Für die Kinderbetreuung ist gesorgt.
ORT Stiftung Rodtegg, Rodteggstrasse 3, 6005 Luzern Mit ÖV: Ab Bahnhof Luzern mit dem Bus, Linie Nr. 7, Richtung Biregghof bis Haltestelle Rodtegg. (Für Autofahrer sind Parkplätze in beschränkter Anzahl vorhanden.)
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KOSTEN Das Mittagessen wird von INTERTEAM offeriert. Allfällige Getränkekosten gehen zulasten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
ANMELDUNG Wir bitten um Anmeldung bis zum 30. April unter www.interteam.ch/mv oder via Telefon (T 041 360 67 22) direkt auf unserer Geschäftsstelle. Wir freuen uns auch dieses Jahr über zahlreiches Erscheinen.
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01–04 Eindrücke der Mitgliederversammlung 2016. 04 Assistentin Nord Elisha Frei mit dem INTERTEAM-Jahresbericht 2015, erstmals erschienen im neuen Layout.
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KULTURTIPP
WIE WERDEN WIR ALLE SATT? UND: GUATEMALA! So intensiv wie nie – das gilt für beide Filme, die wir hier empfehlen möchten: Einmal spielt die Handlung in Guatemala, einem Land, das man sonst kaum auf der Kinoleinwand sieht; und wenn doch, nicht so. Das andere Mal zeigen Bauern sehr eindrücklich verschiedene Ansätze für Ernährungssicherheit auf, passend zur aktuellen Ausgabe des AUSTAUSCH. Diesen Film gibt es auch zu gewinnen – jetzt an der Verlosung von INTERTEAM und Trigon-Film teilnehmen!
JETZ T DVD GEW INNE Send N e ein e t
eam. Mail an ch den P mit deine austausc h@in m Na ost z ter um me auf F aceb neuen A n oder te o U ile o S k TA ein w u enig nd gewin USCH G n «10 M lück die e mit D illiar den» VD !
10 MILLIARDEN – WIE WERDEN WIR ALLE SATT? Zehn Milliarden Menschen – so viele werden wir im Laufe dieses Jahrhunderts sein. Nur: Wo soll die Nahrung für uns alle herkommen? Schon heute hat jeder Neunte nicht genug zu essen. Im Film des Regisseurs Valentin Thurn von 2015 steht die Landwirtschaft als Basis der Welternährung im Zentrum. Zwei Lager der Branche behaupten, das Rezept für Ernährungssicherheit zu kennen: Einerseits die industrielle Landwirtschaft, die global immer weiter expandiert und hocheffizient auf Massenproduktion setzt. Demgegenüber stehen die biologische und die traditionelle Landwirtschaft, die zwar weniger Masse produzieren, dafür aber schonend mit den begrenzten Ressourcen umgehen. Der Film zeigt die globalen Wechselwirkungen in der Landwirtschaft anhand von Protagonisten aus den zentralen Produktionsbereichen Saatgut, Düngung, Schädlingsbekämpfung, Futtermittelherstellung, Tierproduktion und Handel. Dabei wird die gängige Praxis beider Seiten kritisch hinterfragt, aber auch unvoreingenommen ihre Lösungsansätze und Visionen für die Zukunft vorgestellt. Am Ende stehen innovative Ansätze für die Ernährungssicherung auf lokaler oder regionaler Ebene. www.trigon-film.org
IXCANUL María, eine 17-jährige Maya-Frau, lebt mit ihren Eltern in Guatemala auf einer Kaffeeplantage am Fuss eines aktiven Vulkans. Sie soll mit einem Vorarbeiter verheiratet werden, sehnt sich aber danach, die Welt jenseits des Berges kennenzulernen. Sie verführt einen Kaffeepflücker, der in die USA fliehen möchte. Doch dieser lässt sie zurück ... Die Figuren in diesem Film sind Menschen, wie man ihnen an jenem Flecken Erde begegnet, an dem die Handlung spielt. Regisseur Jayro Bustamante ist dort aufgewachsen, und man spürt es in jeder Sekunde seines ersten Spielfilms. www.trigon-film.org Bilder: zvg Trigon-Film
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ABSCHIED NACH 20 JAHREN – DANKE, LUZIUS! Luzius Harder hat 20 Jahre lang das INTERTEAM-Programm mitgestaltet und unsere Organisation nachhaltig geprägt. Das hat auch Annatina Jäckle während der letzten sieben Jahre getan, zuletzt als Landesprogrammleiterin Tansania. Wir bedanken uns herzlich.
Ein starker Baum braucht tiefe Wurzeln. Diese Wurzeln sind für dich Konzepte, Strukturen und Zusammenhänge. Für dich war die Arbeit bei INTERTEAM in den vergangenen 20 Jahren immer ein Vertiefen bis zu den Wurzeln, um unsere Arbeit zu hinterfragen und neu zu gestalten. Doch geleitet haben dich dabei immer dein grosses Herz und die Menschen, welche einen Einsatz zugunsten einer gerechteren Welt wagen wollen. In all den Jahren hat sich das Umfeld in der Entwicklungszusammenarbeit grundlegend gewandelt. Die Programmlogik verlangte nach durchdachten Konzepten und überzeugenden Wirkungshypothesen. Luzius, du hast diesen Prozess bei INTERTEAM hin zu einer von der DEZA anerkannten Programminstitution geprägt, und für uns alle
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01 Luzius Harder heute. 02 Luzius Harder 1988 in Nicaragua (schon damals in der Entwicklungszusammenarbeit).
steht das von dir mitentwickelte und 2003 eingeführte Veranschaulichungsmodell des Schmetterlings als Sinnbild für das Capacity Development, das unsere Fachleute bei den lokalen Partnern anwenden. Bis zum Schluss hast du engagiert und aktiv mitgewirkt. Und zum Jahresabschluss durften wir dann gebührend deinen Geburtstag und deine Pensionierung feiern. Wir wünschen dir im neuen Lebensabschnitt
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viel Freude und gute Gesundheit. Und nochmals unseren herzlichen Dank für die starken Wurzeln bei INTERTEAM! Erik Keller, Geschäftsleiter INTERTEAM
NEUE LANDESPROGRAMMLEITUNG IN TANSANIA
03 03
03 Annatina Jäckle 04 Janneke Compiet
Nach fast sieben Jahren im Entwicklungseinsatz in Tansania
für die Programmphase 2017–2020 eine angepasste Landes-
– die letzten drei Jahre in der Funktion als Landesprogramm-
strategie erarbeitet, die es nun umzusetzen gilt. INTERTEAM
leiterin – verabschiedet sich Annatina Jäckle (siehe auch S.
bedankt sich bei Annatina und Christoph ganz herzlich für
12) per 30. März 2017 von INTERTEAM. Sie kehrt mit ihrem
die überaus fundierte und kompetente Arbeit und wünscht
Ehepartner Christoph Stulz, der die Landesprogrammleitung
der ganzen Familie für die Zukunft nur das Beste. Ab dem
in einem 20-Prozent-Pensum logistisch und administrativ
1. März 2017 konnte mit Janneke Compiet eine neue kompe-
unterstützte und ausserdem einen Einsatz als Fachperson
tente Landesprogrammleiterin gewonnen werden. Da Janne-
leistete, und ihren drei Töchtern Malin, Nika und Lovis in die
ke bereits seit 15 Jahren in Tansania lebt und arbeitet, kennt
Schweiz zurück. Annatina Jäckle hat das Landesprogramm
sie das Land und dessen Einwohner sehr gut und spricht
Tansania thematisch fokussiert und sehr gut vernetzt.
fliessend Suaheli. Wir heissen sie herzlich willkommen und
Zusammen mit den strategischen Partnern vor Ort hat sie
freuen uns auf die Zusammenarbeit.
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INTERTEAM INTERN
ZURÜCKGEKEHRT AUS LATEINAMERIKA UND AFRIKA Drei Betriebsökonomen, eine Sozialpädagogin, eine Kommunikationsfachfrau, eine Krankenschwester und ein Lehrer – so unterschiedliche Berufsleute sind kürzlich von ihren INTERTEAM-Einsätzen zurückgekehrt. Eines haben sie aber sicher gemeinsam: Sie haben in ihren Einsatzländern viel Konkretes bewirkt.
MANI SOKOLL, MANAGUA, NICARAGUA
BENJAMIN UND MICHELLE STARK, OCATAL, NICARAGUA
MARK UNTERSANDER, CARTAGENA DE INDIAS, KOLUMBIEN
In den vergangenen eineinhalb Jahren entwickelte die Kommunikationsfachfrau bei ihrer Partnerorganisation «Fe y Alegría» die Kommunikationsstrategie weiter und stärkte durch ihren Einsatz für die Netzwerkbildung den lokalen Partner. So konnte dieser sich dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche aus ärmeren Gebieten Zugang zu Bildung erhalten.
Der Organisationsentwickler hat seinen lokalen Partner «Grupo Fénix» beim Aufbau effizienter Strukturen und Prozesse unterstützt; mehr ökologischer Anbau und Verwendung erneuerbarer Energien waren das Ergebnis. Indes hat die Sozialpädagogin sich bei «Los Pipitos» für Kinder und Jugendliche mit (sprachlichen) Beeinträchtigungen eingesetzt.
Der Betriebsökonom unterstützte das Friedensprogramm seiner Partnerorganisation «Corporación de Desarrollo y Paz» in den vergangenen zweieinhalb Jahren bei der nachhaltigen Entwicklung ihrer Organisation. Zum Beispiel durch den Aufbau einer systematischen internen Kommunikation trug er zum Frieden nach über 50 Jahren Bürgerkrieg in Kolumbien bei.
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URS HÄUSERMANN, RUNDU, NAMIBIA
HEINZ UND ANNI SCHMID, RUNDU, NAMIBIA
Seit Anfang 2014 arbeitete der Betriebsökonom mit langjähriger Erfahrung in Unternehmensentwicklung beim Bildungsministerium «Directorate of Education Kavango Region». Dort setzte er sich für die Optimierung der Prozesse und Abläufe ein, sodass sich das Bildungsministerium auf Verbesserungen im Bildungssystem konzentrieren konnte.
Auch der Sekundarlehrer arbeitete beim «Directorate of Education Kavango Region». Er unterstützte Lehrer und entwickelte Unterrichtsmaterialien weiter. Dadurch trug er zu einem qualitativ besseren Unterricht bei. Während die Krankenschwester im Auftrag ihrer Partnerorganisation «Ministry of Health and Social Welfare Services» u. a. in einer fahrenden Klinik Patienten besuchte.
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AUSGEREIST
V.l.: Héloïse Calame, Spezialistin für Internationale Beziehungen und Ernährungssouveränität, Bolivien Bea Decoster, Physiotherapeutin, Tansania (Andreas Furrer, Personaleinsätze, Geschäftsstelle INTERTEAM) (Marlène Schenk, Assistentin Süd, Geschäftsstelle INTERTEAM) Hannah Lina Schütz, Geografin, Ethnologin und Absolventin in Stadtentwicklung, Bolivien Nicola Stanisch, Betriebsökonomin, Namibia
FRÜCHTE IN DER WÜSTE Marie-Therese Zimmermann, 28. März 1941–14. September 2016, war ihr Leben lang in Hilfsprojekten engagiert, auch für INTERTEAM. Ihre zweite Heimat war Bolivien. Nicht nur dort lebt vieles von ihr weiter.
Von Visperterminen aus war der erste grosse Schritt nach Menzingen (ZG) ins Kindergartenseminar. Und welch grosser Sprung nach Algerien! Dort leitete Marie-Therese Zimmermann einen Kindergarten. Dann folgten fünf Jahre im Kin-
die Ruhe des Hochlandes aus, wusste ihren Erfahrungsschatz
derheim Hogar Suizo im ecuadorianischen Quito.
unaufdringlich zu präsentieren, nahm einen mit auf ihre Rei-
Von jedem ihrer Auslandseinsätze kam Marie-Therese mit ei-
sen. Ihr Geheimnis: mitleben, mit anpacken, die Ressourcen
ner «Prägung» zurück, am stärksten aus Bolivien: 1984–1989
der ihr anvertrauten Personen stärken. Darin war sie eine
war sie im dortigen Titicachi im Hochland, wo sie in einem
Meisterin. In der Todesanzeige steht: «Wüste muss jeder er-
Frauenhaus den Bereich Frauenarbeit betreute. Im Jahr 2000
leben, der Frucht tragen soll.» In schwierigen Zeiten hat sie
durfte sie endlich wieder dorthin zurück; Bolivien war zu ih-
bei «ihren» Leuten ausgeharrt, hat mit ihnen gesät. Und sie
rer Heimat geworden. Leider erschwerte ihre Erkrankung
durfte vieles ernten, was weiterlebt.
die Aufenthalte zunehmend. Wir haben Marie-Therese als eine Wanderin zwischen den Welten geschätzt: Sie strahlte
Max Elmiger, Präsident INTERTEAM
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AGENDA INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN
LINDAU-TAGUNG
Interessiert an einem Einsatz mit INTERTEAM? Dann
Am 4.–5. April 2017 findet die internationale
besuchen Sie eine unserer kostenlosen Informa-
Fachtagung zur Personellen Entwicklungszusam-
tionsveranstaltungen. Diese finden jeweils im
menarbeit in Lindau am Bodensee, Deutschland,
Zentrum Barfüsser an der Winkelriedstrasse 5 in
statt. Im Zentrum steht das Thema «Personelle
Luzern von 18.30–21.00 Uhr statt.
Entwicklungszusammenarbeit und die grosse Transformation». Die Tagungskosten betragen 120
Nächste Daten:
Euro pro Person. Zu diesem Preis werden Zwischen-
Donnerstag, 23. März
verpflegungen und das Abendessen am 4. April zur
Donnerstag, 11. Mai
Verfügung gestellt.
Anmeldung erforderlich unter:
Die Tagung wird organisiert von INTERTEAM,
www.interteam.ch/info
AGEH und HORIZONT3000 Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2017 Die Geschäftsstelle von INTERTEAM freut sich, zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 20. Mai, 9.30–16.15 Uhr, einzuladen. Die MV 2017 findet in der Stiftung Rodtegg, Rodteggstr. 3, Luzern statt. Wir freuen uns bereits auf zahlreiches Erscheinen! Wir bitten um Anmeldung bis zum 30. April 2017 unter www.interteam.ch/mv oder via Telefon (T 041 360 67 22).
INTERTEAM setzt sich für Kinder und Jugendliche in Afrika und Lateinamerika ein, damit diese ihre Potenziale entfalten und als Hoffnungsträger die Zukunft ihrer Gesellschaft selbstbestimmt mitgestalten können. Die Hilfe erfolgt durch mehrmonatige bis mehrjährige professionelle Einsätze von Fachleuten, kombiniert mit gezielten Projektfinanzierungen. Als Schweizer Hilfswerk der Personellen Entwicklungszusammenarbeit steht INTERTEAM für langjährige Erfahrung, effiziente Strukturen sowie starke Partnerschaften im Globalen Süden. In der Schweiz ist INTERTEAM die führende Ansprechstelle für qualifizierte Berufsleute, die einen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit im Sinne eines solidarischen Engagements leisten wollen.
ZEWO-Gütesiegel Das ZEWO-Gütesiegel belegt, dass INTERTEAM seine Spendengelder zweckbestimmt, wirtschaftlich und wirksam einsetzt.
Der 1964 gegründete Verein INTERTEAM finanziert sich über öffentliche, private und kirchliche Gelder und garantiert als ZEWO-zertifizierte Non-Profit-Organisation einen verantwortungsvollen, zweckbestimmten und wirkungsvollen Mitteleinsatz.
INTERTEAM Unter-Geissenstein 10/12 CH 6005 Luzern
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T 041 360 67 22 F 041 361 05 80
info@interteam.ch www.interteam.ch PC 60-22054-2
www.facebook.com/interteam www.youtube.com/interteamluzern
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