DER AUSTAUSCH 2017-2 - SDG-Ziel Nr. 1

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ZIEL 1 «ARMUT IN ALLEN IHREN FORMEN UND ÜBERALL BEENDEN»

DIE ZEITSCHRIFT VON INTERTEAM

DER AUSTAUSCH

NR 2 | 17

NACHHALTIGKEITSZIELE DER UNO IM FOKUS Interview

News

Porträt

Warum die Sustainable Development

Kampagne gegen Gewalt an Frauen,

Einer in Haiti, einer in Bolivien: zwei

Goals der Vereinten Nationen so

Konzernverantwortungsinitiative und

INTERTEAM-Einsätze, die bis heute

richtungsweisend sind. S. 4

Swiss Green Economy. S. 12

nachwirken. S.14


INHALT

EDITORIAL

02 Editorial

IM BILD

03 Annagrace Kibogoyo, 21, Tansania

ARMUT BEENDEN

04 «Das gab es noch nie in der UNO-Geschichte»

ARMUT BEENDEN

08 «Dank INTERTEAM konnten wir überleben»

Liebe Leserin, lieber Leser Die Charta der Vereinten Nationen beginnt mit «Wir, die Völker ...» und hat das Zusammenleben auf der Erde nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine neue Basis gestellt. 70 Jahre später hat die UNO die Sustainable Development Goals (SDGs) verabschiedet: Bis 2030 soll die extreme Armut weltweit überwunden und weitere globale Herausforderungen sollen

NEWS

gemeistert werden. Auch die Industriestaaten stehen dabei

12 Lueg häre!

stark in der Pflicht; die Ziele haben globale Relevanz. So be-

PORTRÄT

anderem in seinen nächsten AUSTAUSCH-Nummern. Erfah-

14 Zwei Frauen, zwei Einsätze, ein Ehrentitel

ren Sie zum Einstieg mehr über die Ziele und deren Bedeu-

nachhaltige Entwicklung (S. 4).

INTERTEAM INTERN

trachtet denn auch INTERTEAM die 17 SDGs vertieft, unter

tung von Michael Gerber, Schweizer Sonderbotschafter für

18 Ausgereist

In der Umsetzung der SDGs ist unsere Generation gefordert.

gen? Was verstehen sie unter den Zielen? (Mehr auf S. 7). Fest

INTERTEAM INTERN

Doch wie sehen unsere Kinder die globalen Herausforderun-

19 Zurückgekehrt / Neue Programmleitung Süd

steht: Es reicht nicht, sich in unseren Partnerländern anzu-

INTERTEAM

zu ermöglichen. Es braucht auch in der Schweiz einen gros-

20 Agenda

sen Effort, damit die globale Vision von Nachhaltigkeit und

strengen, um Kindern und Jugendlichen ein Leben in Würde

sozialem Ausgleich Wirklichkeit werden kann.

Erik Keller, Geschäftsleiter INTERTEAM

DER AUSTAUSCH, die Zeitschrift von INTERTEAM, erscheint 2-mal jährlich. INTERTEAM ist eine Schweizer Organisation der Personellen Entwicklungszusam­menarbeit. INTERTEAM Redaktion Austausch Unter-Geissenstein 10/12 CH 6005 Luzern T +41 41 360 67 22 F +41 41 361 05 80 austausch@interteam.ch www.interteam.ch

Herausgeber: INTERTEAM Redaktion und Gestaltung: Sarah Hadorn Gestaltungskonzept: Minz, Agentur für visuelle Kommunikation, www.minz.ch Bilder: INTERTEAM (wo nicht anders vermerkt); zvg: «Zur Verfügung gestellt» Auflage: 1500 Ex. Titelbild: Glücklich: Der nicaraguanische Kleinbauer Anastacio Hernandez und sein Sohn Nolvin (5) können wieder ernten. Bild: Daniel Scherrer, INTERTEAM In dieser Publikation ist die weibliche Form der männlichen gleichgestellt; die Beschränkung auf die männliche Form hie und da fand lediglich aus Gründen der Lesbarkeit und Vereinfachung statt.


IM BILD

«ICH KANN EINE GUTE MUTTER SEIN UND TROTZDEM WIEDER ZUR SCHULE GEHEN – DAS IST UNSERE CHANCE!» | Annagrace Kibogoyo, 21, Mwanza, Tansania. Die junge Frau wird von INTERTEAMFachleuten vor Ort unterstützt.

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ARMUT BEENDEN

«DAS GAB ES NOCH NIE IN DER UNO-GESCHICHTE» 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung nicht nur im Süden, sondern weltweit, für die auch die ganze Welt verantwortlich ist: Das sind die UNO-SustainableDevelopment-Goals (SDGs) bis 2030. Für INTERTEAM Anlass, seine nächsten AUSTAUSCH-Ausgaben an diesen Zielen auszurichten. Ziel 1: «Armut beenden». Zum Auftakt erläutert Michael Gerber, Schweizer Sonderbotschafter für nachhaltige Entwicklung, warum die neuen UNO-Ziele so richtungsweisend sind. Sie wird als Weltzukunftsvertrag gehandelt: die Agenda 2030

die Industriestaaten aber alle Ziele relevant, nicht zuletzt,

der Vereinten Nationen mit ihren 17 Sustainable Develop-

weil sie in einer globalisierten Welt durch ihre Produktions-

ment Goals (SDGs) und 169 Unterzielen. Tatsächlich ist es

und Konsummuster auch die Bedingungen in ärmeren Regi-

das erste Mal, dass die beiden globalen Themen «Armutsbe-

onen beeinflussen und ihren Fussabdruck hinterlassen. So

kämpfung» und «Nachhaltige Entwicklung» in einer weltwei-

trägt die Schweiz beispielsweise durchaus Mitverantwortung

ten Agenda zusammenfinden. Und es ist das erste Mal, dass

für den Zustand der Meere, obwohl sie nicht direkt an einen

dabei alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit berücksich-

Ozean grenzt.

tigt werden: die soziale, die ökonomische und die ökologische Dimension. Also wirklich ein Weltzukunftsvertrag?

Warum braucht es Ziele wie die SDGs, damit die Industrielän-

Michael Gerber: Die Agenda 2030 ist bestimmt eine besonde-

der dieser Verantwortung nachkommen?

re Leistung. Natürlich ist sie nicht perfekt, aber sie wurde

Gerber: Die Millenniumsziele sind ein gutes Beispiel, was

über drei Jahre verhandelt und schliesslich von allen 193

globale Ziele bewirken können – so hat es etwa im Bestreben,

UNO-Mitgliedstaaten verabschiedet. Mehr als 140 Staats- und

Gesundheitsprobleme in Entwicklungsländern zu reduzie-

Regierungschefs waren bei der Verabschiedung persönlich

ren, grosse Fortschritte gegeben, unter anderem, weil sich die

anwesend. Das gab es noch nie in der Geschichte der UNO.

internationale Entwicklungszusammenarbeit zunehmend an

Genauso wenig, wie dass die Weltbevölkerung bei der Ent-

den entsprechenden MDGs ausrichtete. Auch die SDGs schaf-

wicklung von UNO-Zielen mitreden konnte: Weltweit haben

fen wieder eine moralische und politische Verbindlichkeit.

mehr als sieben Millionen Menschen aus allen Gesellschafts-

Der zeitliche Rahmen von 15 Jahren wurde beibehalten, auch

bereichen an Umfragen teilgenommen. Anders als die Millen-

wenn diese kurze Frist sehr ambitioniert ist. Gäbe es mehr

nium Development Goals (MDGs), die 2015 ausliefen, wurden

Zeit, wäre der Druck aber allenfalls zu klein, sich wirklich zu

die SDGs also bereits sehr partizipativ entwickelt und sollen

engagieren. Bei den MDGs konnte man jedenfalls beobach-

auch so umgesetzt werden. Und ja, die Agenda beschränkt

ten, dass die Mobilisierung am meisten Schub aufnahm, als

sich nicht bloss auf Armutsbekämpfung im Süden, sondern

nicht mehr viel Zeit bis 2015 blieb und man noch weit davon

verbindet diese mit der nachhaltigen Entwicklung weltweit,

entfernt war, die Ziele erreicht zu haben.

die auch wirtschaftliche und umweltpolitische Aspekte beinhaltet. Aufgrund ihrer universellen Gültigkeit nimmt sie auch

Auch die Schweizer Wirtschaft begrüsse die SDGs und erach-

die Industriestaaten in die Pflicht.

te sie als Chance für Unternehmen und Gesellschaft, schreibt

Was bedeutet das genau?

Gerber: Das kann ich sofort unterschreiben. Wie die ande-

Gerber: Dass diese UNO-Ziele für alle Mitgliedstaaten re-

ren nichtstaatlichen Akteure – Wissenschaft oder Zivilge-

levant sind – die traditionelle Nord-Süd- beziehungsweise

sellschaft – wird die Privatwirtschaft in der Agenda 2030

Geber-Nehmer-Logik wird überwunden. Betrachten wir zum

explizit miteinbezogen. Dies sensibilisiert die Unternehmen

Beispiel das Ziel 1, «Armut in allen Formen und überall been-

zunehmend und gibt ihnen zugleich eine Möglichkeit, sich

den»: Ein Unterziel beinhaltet, dass auch die Armut im Ver-

zu profilieren, indem sie nachhaltiger wirtschaften als ihre

gleich mit dem sozialen Umfeld – die relative Armut, gemes-

Konkurrenz. Natürlich haben viele Unternehmen bereits vor

sen an nationalen Definitionen – angegangen werden muss,

den SDGs viel unternommen, etwa in Bezug auf den Umwelt-

was die Schweiz unmittelbar betrifft. Grundsätzlich sind für

schutz und die Reduktion von Treibhausgasen. Es gibt aber

der Dachverband Economiesuisse auf seiner Website …

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02| 2017


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02 ZIEL 1 «ARMUT IN ALLEN IHREN FORMEN UND ÜBERALL BEENDEN» Auch wenn die extreme Armut – sie betrifft Menschen, die mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen müssen – seit den 90er-Jahren stetig sinkt, leiden immer noch über 800 Millionen Menschen unter ihr; der Grossteil davon sind Frauen. Das Ziel 1.1 der Sustainable Development Goals (SDGs) sieht denn auch vor, die extreme Armut bis 2030 gänzlich zu eliminieren. Das Ziel hat weitere Unterziele, die zusammengefasst Folgendes beinhalten: 1.2 Die relative Armut – nach den Definitionen der Länder – im Minimum halbieren 1.3 Pro Land adäquate Sozialschutzsysteme schaffen und Arme und Schwache breit versorgen 1.4 Gleiche Rechte auf (wirtschaftliche) Ressourcen sowie den Zugang dazu für alle

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«Gesundheit»

«Hochwertige Bildung»

«Geschlechtergleichheit»

«Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen»

«Bezahlbare und saubere Energie»

«Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum»

«Industrie, Innovation und Infrastruktur»

«Weniger Ungleichheiten»

«Nachhaltige Städte und Gemeinden»

«Verantwortungsvolle(r) Konsum und Produktion»

«Massnahmen zum Klimaschutz»

«Leben unter Wasser»

«Leben an Land»

«Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen»

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02 «Kein Hunger»

01 Schweizer Sonderbotschafter Michael Gerber (46). 02 Ziel 1 der Sustainable Development Goals (SDGs). Bild: zvg; Grafik: Sylvie Rapold, Quelle: Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

noch viel Luft nach oben. Die nachhaltige Entwicklung muss

das Nachhaltigkeitsmodell 3.0 der Business School Lausan-

es mit den SDGs definitiv schaffen, nicht nur in Nachhaltig-

ne, wonach der aktive Beitrag zu einer besseren Welt zum

keitsberichten, sondern im Kerngeschäft von Firmen veran-

Geschäftsmodell wird. Fakt ist: Man kann damit tatsächlich

kert zu werden.

Geld verdienen, man denke zum Beispiel an die CleantechIndustrie.

Economiesuisse schreibt auch, dass der explizite Einbezug des privaten Sektors Unternehmen unterstützen könne, ihre

Derzeit sind die Unternehmen wieder gefordert, mitzureden,

Verantwortung besser wahrzunehmen.

sowie andere nichtstaatliche Akteure auch; es geht um die

Gerber: Ja, von dieser Seite muss man das durchaus auch be-

Umsetzung der SDGs. Was sind die nächsten Schritte?

trachten. Denn nicht jedes Verbesserungspotenzial liegt auf

Gerber: Seit der Verabschiedung der Agenda 2030 arbeiten

der Hand, und Unternehmen brauchen Wissen und Unter-

die UNO-Mitgliedstaaten daran, die Ziele auf ihre Länder

stützung, um ihren Fussabdruck zu verkleinern. Ziel wäre

herunterzubrechen, sie in nationale Realitäten zu überset-

5

«Partnerschaften zur Erreichung der Ziele»

01 «Keine Armut»

1.5 Die Widerstandsfähigkeit von Menschen in Armut sowie in prekären Situationen erhöhen


zen, Handlungsbedarf zu eruieren und sich in den zahlrei-

ereignissen». Hier können wir unser Wissen über Katastro-

chen Themen zu positionieren. In der Schweiz findet dieser

phenvorsorge einbringen.

Prozess – wie es überall die Idee war – wiederum in Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen Akteuren statt, die auch un-

Welche Rolle spielen die SDGs für Organisationen der Perso-

tereinander kollaborierten. Bis im Frühling 2018 wird der

nellen Entwicklungszusammenarbeit wie INTERTEAM?

Bundesrat über die nächsten Umsetzungsschritte entschei-

Gerber: Für sie wäre sicher ein Ziel, sich an der Mobilisierung

den.

zu beteiligen und vermehrt mit anderen Akteuren wie auch der Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Für alle Akteure in der

In welchen Bereichen hat sich die Schweiz positioniert?

Armutsbekämpfung gilt, besonders darauf zu achten, dass

Gerber: Zentrale Punkte sind die Nachhaltigkeit von Produkti-

die Betroffenen nicht wieder zurückfallen. Ausserdem haben

on und Konsum, Klimaschutz, soziale Sicherheit – hier kann

die zivilgesellschaftlichen Organisationen gegenüber den

die Schweiz eine Vorbildrolle wahrnehmen –, Energie, Was-

Regierungsbehörden selbstverständlich auch in der Schweiz

ser oder Gleichstellung. Ein Unterziel, das ohne die Schweiz

eine Watch-Dog-Funktion wahrzunehmen.

kaum Eingang in die SDGs gefunden hätte, ist die «Stärkung der Widerstandsfähigkeit für Menschen in prekären Situatio-

| Interview Sarah Hadorn, Redaktorin DER AUSTAUSCH

nen und mit Anfälligkeit gegenüber klimabedingten Extrem-

NACHGEFRAGT BEI HOLCIM SCHWEIZ, TOCHTER DES INTERNATIONALEN BAUSTOFFKONZERNS LAFARGE-HOLCIM

Unterstützt Holcim die Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO? Kaspar Wenger, Verwaltungsratspräsident Holcim Schweiz: Ja, wir begrüssen, dass es in unserer globalisierten Welt nun Ziele gibt, die auch global für Unternehmen gelten, sowohl für international tätige wie für lokal tätige. Doch als Player in der Baustoffindustrie, die naturgemäss Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat, unternimmt Lafarge-Holcim schon lange grosse Anstrengungen, um Verantwortung wahrzunehmen und nachhaltig zu wirtschaften. Schon in den 70er-Jahren haben wir uns zum Beispiel mit der Renaturierung der Steinbrüche auseinandergesetzt, lange bevor dies selbstverständlich wurde. Jetzt geht es darum, die SDGs in unsere eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu integrieren.

Wie gehen Sie da vor? Wenger: Der Konzern hat bereits entschieden, welche der UNO-Ziele für uns unternehmensweit relevant sind, und diese in seinem «Plan 2030» festgehalten. Der Plan hat vier Pfeiler: Klima, Kreislaufwirtschaft, Wasser/Natur, Menschen/Nachbarschaft. Das erste SDG, «Armut beenden», fällt also zum Beispiel unter den Pfeiler vier. Die SDGs haben unsere bisherigen, ambitionierten Ziele ergänzt und den eingeschlagenen Weg bestätigt. Nun ist jedes Land verpflichtet, seinen eigenen Plan bis 2030 zu entwickeln. In der Schweiz brechen wir die Strategie derzeit von der Konzernebene herunter und arbeiten konkrete Massnahmen aus.

Können Sie ein paar Massnahmen nennen? Wenger: Etwa die CO2 -Emissionen substanziell zu reduzieren. Die Biodiversität zu erhöhen oder das menschenwürdige Wohnen zu Preisen zu fördern, die sich die Leute auch leisten können – Letzteres natürlich weniger in der Schweiz als in anderen Lafarge-Holcim-Ländern. Aber wie gesagt stecken wir hier noch mitten im Prozess; über die konkreten Massnahmen werden wir 2018 im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsberichts informieren.

Hat der explizite Einbezug der Privatwirtschaft in die Agenda 2030 bei Holcim bewirkt, gewisse Themen anzugehen, die der Konzern bisher nicht angepackt hat? Wenger: Nein, wir engagieren uns seit jeher dafür, Menschen Respekt entgegenzubringen oder den Umweltschutz zu stärken. Dennoch sind die Ziele global gesehen eben sehr wichtig, auch, weil sie dazu beitragen, dass die verschiedenen Akteure weltweit vom Gleichen sprechen und unter den vielfältigen Herausforderungen dasselbe verstehen. Wir sind überzeugt, dass Unternehmen nicht umhinkommen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen; und die Wirtschaft muss dies aus eigenem Antrieb tun, um wirklich nachhaltig zu sein. Deshalb unterstützt Holcim alle Pläne, die das Selbstregulativ von Unternehmen stärken.

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02 | 2017


2015

no data 0 – 1.03 1.03 – 3.77

03

3.77 – 16.5 16.5 – 42.0 42.0 – 94.0 Von Armut betroffene % der Bevölkerung (weniger als 1,90 Dollar pro Tag zur Verfügung)

03 / 04 Die extreme Armut ist seit den 90er-Jahren in fast allen Regionen der Welt zurückgegangen. Grafik: Sylvie Rapold, Quelle: Weltbank 2017

1990

04

no data 0 – 1.03 1.03 – 3.77 3.77 – 16.5 16.5 – 42.0 42.0 – 94.0 Von Armut betroffene % der Bevölkerung (weniger als 1,90 Dollar pro Tag zur Verfügung)

UND WAS SAGT DIE GENERATION VON MORGEN ZU DEN SDGS?

«MÄDCHEN UND BUBEN GEHÖREN DOCH ZUSAMMEN!?!»

«DIE TIERE IM WASSER HABEN JA NICHTS GEMACHT!»


ARMUT BEENDEN

«NUR DANK INTERTEAM KONNTEN WIR ÜBERLEBEN» Der Norden Nicaraguas ist besonders stark vom Klimawandel betroffen: Immer öfter fällt kein Regen, auf den Feldern verdorren Grundnahrungsmittel, die den Menschen schmerzlich fehlen. Viele der Kleinbauern lebten vor allem während der schlimmen Dürre vor zwei Jahren in extremer Armut. Mithilfe von INTERTEAM konnten einige bereits einen Ausweg finden. So spielt INTERTEAM im Globalen Süden eine aktive Rolle bei der Umsetzung der SDGs; aber auch im Norden. Noch immer sind zirka zehn Prozent der Weltbevölkerung

weile zwei «Manzanas» (je 0,7 Hektaren) Mais und zwei

von extremer Armut betroffen; das entspricht über 800 Mil-

Manzanas schwarze und rote Bohnen. Die Felder konnte er

lionen Menschen, die mit ungefähr einem Dollar pro Tag

kaufen, da er durch UNAG und INTERTEAM Zugang zu einem

auskommen müssen. Einer von ihnen war bis vor Kurzem

Kleinkredit unter fairen Bedingungen erhielt.

Anastacio Hernandez (36). «Ich und meine Familie litten Hunger, ich wusste nicht mehr, wie ich meine sechs Kinder

SAATGUT OPTIMAL LAGERN ...

ernähren sollte», sagt der Kleinbauer, der in Varillat lebt, ei-

Doch die beiden Organisationen unterstützen nicht nur ein-

nem Dorf im Norden Nicaraguas. Die Region ist besonders

zelne Bauern wie Anastacio, sondern ganze Dorfgemein-

stark vom Klimawandel betroffen, kämpft mit Trockenheit

schaften, auch diejenige in Anastacios Wohnort Varillat:

und Dürre. Vor allem in den Jahren 2014 und 2015 blieb in

Künftig profitieren dort über 20 Familien von einer neuen

der Regenzeit der Regen fast vollständig aus. Die Folge: Bau-

Saatgutbank, die INTERTEAM finanziert und zusammen mit

ern wie Anastacio konnten sich nicht mehr selbst versorgen,

seinen Fachleuten und dem Kleinbauernverband anlegt und

geschweige denn einen Ernteüberschuss erzielen, den sie auf

begleiten wird – sie ist eine von 42 (entstehenden) Saatgut-

dem Markt hätten verkaufen können. Die enorme Trocken-

banken der Organisationen im Norden Nicaraguas. Dabei

zeit zwang viele Bauern, ihre Felder und Dörfer zu verlassen,

handelt es sich um Silos, um Metallbehälter, in denen Saatgut

um etwa im Ausland Arbeit zu suchen. Familien fielen ausei-

unter optimalen Bedingungen gelagert werden kann, um die

nander und verarmten.

Ernte des nächsten Jahres sicherzustellen.

Zu dieser Zeit nahm INTERTEAM seine Zusammenarbeit mit dem Kleinbauernverband UNAG (Unión Nacional de Agricultores y Ganaderos de Nicaragua) auf, der die Kleinbauern in Nicaragua seit 34 Jahren unterstützt; INTERTEAM griff dem Verband mit Know-how und Projektfinanzierung unter die Arme. «Nur dank UNAG und INTERTEAM konnten wir überleben», sagt Anastacio. «Ansonsten hat uns während der Dürre niemand geholfen, auch die Regierung nicht.»

FELDER NACHHALTIG BESTELLEN Aktuell erhalten die Bauern Hilfe von unterschiedlichen INTERTEAM-Fachleuten, etwa vom Agraringenieur Lesly Buezo (siehe Kasten). Dieser klärt Anastacio zum Beispiel darüber auf, was sein Gemüse wert ist und welche Preise er dafür ver-

01

langen kann. Denn Anastacio kann heuer einen Ernteüberschuss verzeichnen, zum ersten Mal seit Langem – in diesem Jahr ist der Regen endlich zurückgekehrt. Ausserdem hat Lesly ihm gezeigt, wie er seine Felder so bestellen kann, dass der Ertrag besser ausfällt und auch in den folgenden Jahren wieder Mais und Bohnen gedeihen. Anastacio besitzt mittler-

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02 | 2017

«WEITERE SCHLIMME TROCKENPERIODEN KOMMEN BESTIMMT.» | Anastacio Hernandez, Kleinbauer


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01 Schlimme Dürre: 2014/2015. 02 Lesly Buezo, INTERTEAM, schult Bauer Anastacio Hernandez auf dessen Feldern. 03 Stolz: Anastacio und Sohn Nolvin (5) mit Kaffee aus dem eigenen Garten. 04 Ebenfalls gelernt: eine Vogelscheuche gegen Vogelfrass. Bilder: Daniel Scherrer, INTERTEAM

02 DAS SAATGUT LAG BISHER IN DEN OFFENEN HÄUSERN DER BAUERN UND SCHIMMELTE SCHNELL.

03

04


Die Schwierigkeit lag bis anhin darin, dass das Saatgut –

Von INTERTEAM habe seine kleine Bauerngemeinschaft im

trockene Samen, Früchte oder Teile davon – in den offenen

Dorf, die die Saatgutbank gemeinschaftlich verwalten wird,

Häusern der Bauern schnell feucht wurde, schimmelte, von

auch gelernt, wie man zusammenarbeitet: «Die Fachleute ha-

Insekten befallen oder von Tieren gefressen wurde. In der

ben uns gestärkt und Wissen vermittelt. Ich bin INTERTEAM

Folge mussten sich die Bauern die lebenswichtigen Keime

und seinen Experten wirklich dankbar. Denn wir Kleinbau-

teuer und chemisch präpariert kaufen – wenn sie es sich

ern brauchen Hilfe, um uns gegen den Klimawandel wehren

denn leisten konnten. War das sogar der Fall, gerieten die

zu können.»

Bauern mit den chemisch aufbereiteten Produkten allerdings in Besitz von wenig resistentem Saatgut, das zudem schlecht

FÜR DIE GENERATION VON MORGEN

an die individuellen Bedingungen der abgelegenen Kleinbau-

Das neu erworbene Wissen hat es den Bauern aus Varillat

ern angepasst war. So oder so waren Bauern wie Anastacio

ermöglicht, in ihren Dörfern bei ihren Familien zu bleiben.

in den meisten Fällen schlicht nicht mehr in der Lage, ihre

Auch Anastacio ist froh, dass er nicht aus seiner Heimat weg

Felder zu bestellen, und die Ernte blieb aus. Den Bauern und

musste, um das Überleben seiner Frau und seiner Kinder zu

ihrer Gemeinschaft fehlten wichtige Grundnahrungsmittel

sichern; nicht zu reden von Anastacios jüngstem Sohn Nolvin

zum Überleben.

(5): «Estoy contento, que papa no nos dejó – Ich bin glücklich, dass uns Papa nicht verlassen musste», sagt der Fünfjährige

... UND SELBER HERSTELLEN

mit festem Blick. Sobald er grösser ist, will auch Nolvin sei-

Konsequenterweise enthalten die Saatgutbankprojekte von

nem Vater auf den Feldern helfen beim Anpflanzen und Ern-

INTERTEAM und UNAG neben der Lagerung noch einen wei-

ten, die Felder später vielleicht sogar übernehmen. Jedenfalls

teren wichtigen Aspekt: «Die INTERTEAM-Fachleute haben

sei das sein Traum, so Nolvin. Ein Traum, der dank der neuen

uns gezeigt, wie man Saatgut selber biologisch herstellen

Saatgutbanken in der Region in Erfüllung gehen kann. Denn

kann», berichtet Anastacio. Und zwar dreht es sich dabei um

sie schaffen für Anastacio und insbesondere die Generation

besonders resistentes Saatgut, das auch in äusserst trockenen

seiner Kinder nachhaltig verbesserte Bedingungen für ein

Böden keimt. «Die Unabhängigkeit von den grossen Händ-

würdevolles Leben ohne Armut.

lern, die wir damit gewinnen, ist für uns sehr wichtig. Ausserdem sorgen wir für weitere schlimme Trockenperioden vor,

| Daniel Scherrer, Kommunikation INTERTEAM, aus Nicaragua

die bestimmt kommen werden», ist Anastacio überzeugt.

LESLY BUEZO

INTERTEAM SETZT SDGS AUCH IN DER SCHWEIZ MIT UM

Kleinbauern im Norden Nicara-

Im Frühling entscheidet der Bundesrat über die nächsten

guas einen Ausweg aus der Armut

Umsetzungsschritte der Sustainable Development Goals

ermöglichen – dieses Ziel verfolgt

(SDGs), der neuen UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung.

der Agraringenieur Lesly Buezo im

Die Grundlage dafür werden nicht nur politische Akteure,

Einsatz für INTERTEAM die nächs-

sondern auch solche aus Wirtschaft, Wissenschaft und

ten drei Jahre gemeinsam mit

Zivilgesellschaft liefern; sie alle sind von den Vereinten

dem einzigen Kleinbauernverband

Nationen aufgerufen, den Handlungsbedarf für die Schweiz

Nicaraguas: UNAG (Unión Nacio-

zu eruieren. Denn genauso partizipativ, wie die SDGs

nal de Agricultores y Ganaderos

entwickelt wurden, sollen sie auch umgesetzt werden.

de Nicaragua). Der Verband, der

Zu diesem Zweck haben sich rund 40 Organisationen der

keine staatliche Unterstützung erhält, fördert den Zugang

hiesigen Zivilgesellschaft formiert und im September 2017

zu lokalem Saatgut für Kleinbauern, die Erschliessung von

die zivilgesellschaftliche Plattform Agenda 2030 gegründet.

Absatzmärkten und somit die Integration seiner Mitglieder

Dem Verein, der NGOs schweizweit vernetzt, gehört auch

– Bauernfamilien, Kleinproduzenten – in die Wirtschaft. Für

INTERTEAM an. «Damit verfolgen wir unsere Tradition,

diese Arbeit bringt Lesly Buezo optimale Voraussetzungen

Proble­me nicht nur im Globalen Süden anzugehen, sondern

mit: Er hat einen Master in ländlicher Entwicklung und weist

auch im Norden entsprechende Projekte zu lancieren und

Berufserfahrung in Organisationsentwicklung im Genossen-

zu unterstützen, damit auch hier Verbesserungen erzielt

schafts- und Verbandswesen vor.

werden», sagt INTERTEAM-Geschäftsleiter Erik Keller.

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02 | 2017


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05 In solchen Häuschen stehen die Silos der Saatgutbanken. 06/07 Die Saatgutbanken sorgen fßr Stolz.

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NEWS

OHNE MITTEL AUCH KEINE ENTWICKLUNG! Wiederholt hatte der Bundesrat beteuert, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens

für

Entwicklungszusammen-

arbeit (EZA) aufwenden zu wollen. Davon spricht heute niemand mehr. Zwar signalisiert die Agenda 2030 insofern einen Kurswechsel, als dass der Norden erstmals seine Verantwortung für die Entwicklung des Globalen Südens anerkennt. Gleichzeitig lautet der Tenor in der Schweiz aber weiterhin vor allem: sparen. Der Ton im Parlament wird harsch, wenn es ums Thema EZA geht. So wird ihr vorgeworfen, wirkungslos zu sein. Dies wiederum befeuert Pläne des vorwiegend rechten Parlamentsflügels, weitere Sparmassnahmen für die kommenden Jahre vorzunehmen. Die Akteure der EZA sind durchaus bereit, sich der Kritik zu stellen und ihre Engagements hinsichtlich ihrer Wirkungen zu überprüfen. Doch möglich wird eine Wirkung erst mit entsprechenden Mitteln. Und diese fehlen empfindlich, wenn auch weiterhin rund 20 Prozent der Gelder, welche die Schweiz bei der OECD als Engagement für die internationale Zusammenarbeit deklariert, für Geflüchtete im Inland eingesetzt werden.

Ein Auto braucht Benzin, um fahren zu können. Und Entwicklungszusammenarbeit finanzielle Mittel, um wirksam zu sein.

LUEG HÄRE! Jeweils zwischen dem Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und dem Menschenrechts-

eskalieren (können). Die Geschichten dazu

tag am 10. Dezember findet die schweizweite

basieren auf realen Erlebnissen von jungen

Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»

Männern, die bei Agredis Unterstützung ge-

statt. INTERTEAM beteiligt sich zum dritten Mal

sucht haben. Sie sind deswegen authentisch

mit einer Aktion; dieses Jahr in Zusammenar-

und rütteln auf.

beit mit Agredis, der Luzerner «Gewaltberatung von Mann zu Mann». 2017 legt die Kampagne

NIEMAND IST ALLEINE

ihren Fokus auf Gewalt an jungen Frauen in der

Mit den Kurzfilmen wollen die beiden Akti-

Schweiz. Ziel ist es, für dieses noch immer tabui-

onspartner Menschen, die Opfer oder Täter

sierte Thema zu sensibilisieren.

in Gewaltsituationen wurden, sowie deren Umfeld dazu bewegen, über das Thema zu

ECHTE ERLEBNISSE SOLLEN AUFRÜTTELN

sprechen – also nicht mehr wegzuschauen.

INTERTEAM und Agredis werden für ihre Akti-

Denn niemand ist in dieser Lage alleine und

on 20- bis 30-sekündige Videoclips produzieren.

es gibt Unterstützung – für Opfer und Täter!

Zu sehen sein werden unter anderem in öffentlichen Verkehrsmitteln in Luzern alltägliche Szenen zwischen jungen Menschen, die in Gewalt

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02 | 2017

www.lueg-häre.ch


ERFOLGREICH GRENZEN ÜBERSCHREITEN ... ... unter diesem Titel findet am 30. Oktober in Winterthur das Swiss Green Economy Symposium 2017 statt. Der Event beschäftigt sich damit, wie Grenzen auf nachhaltige Weise überschritten werden können. Dazu referieren diverse Persönlichkeiten, die sich im Alltag und in ihren Tätigkeiten selber der Überwindung von Grenzen stellen. Die Themen reichen dabei von Urbanität über Technologie bis zu Stoffkreisläufen. Auch INTERTEAM ist mit zwei Referenten vor Ort: Vorstandsmitglied Josua Burkart wird das Innovationsforum «Neue Partnerschaften für nachhaltige Geschäftsmodelle» moderieren, während Simon Aebi, ehemalige Fachperson, im Rahmen dieses Forums als Vertreter von Max Havelaar über seine Erfahrungen bei Fairtrade-Projekten spricht. Ein Besuch lohnt sich! Informationen zur Anmeldung findest du auf der letzten Seite.

INTERTEAM MOBILISIERT REGIONAL Im vergangenen Oktober wurden rund 120 000 Unterschriften für die Konzernverantwortungsinitiative beim Bund eingereicht – die Initiative kommt also vors Volk. INTERTEAM unterstützt die Initiative und ruft hiermit Interessierte aus der Zentralschweiz auf, sich zwecks Unterstützung zu melden. Damit ist INTERTEAM eine von über 80 NGOs des Initiativkomitees, die sich bereits in den Abstimmungskampf begeben haben und nun Leute aus allen Regionen suchen, die gerne Aktionen und Events für die Kampagne (mit-)organisieren würden. Hier noch einmal kurz und knapp aus dem Initiativtext, worum es sich genau handelt: «Die Konzernverantwortungsinitiative fordert, dass Firmen den Schutz von Menschenrechten und der Umwelt verbindlich in sämtliche Geschäftsabläufe einbauen. Diese sogenannte Sorgfaltsprüfungspflicht gilt auch für die Auslandstätigkeiten von Schweizer Unternehmen.» Interessiert? Wer – wie INTERTEAM – von der Sache überzeugt ist, kann sich jetzt hier für das Engagement in seiner/ihrer Region melden. Jede Unterstützung zählt! info@konzern-initiative.ch

13


PORTRÄT

ZWEI FRAUEN, ZWEI EINSÄTZE, EIN EHRENTITEL Catherine Goumoëns (70) ging während zehn Jahren in Bolivien gegen Gewalt an Frauen vor, während Franziska Schefer (59) frisch vom Lehrerseminar mit INTERTEAM nach Haiti fuhr und die Organisation seitdem unterstützt – seit 36 Jahren, zeitweise im Vorstand. So hat INTERTEAM diese beiden Frauen zu seinen Ehrenmitgliedern 2017 gekürt, ein Ritual, das das Bewusstsein um die Verdienste von INTERTEAM und dessen Persönlichkeiten schärfen soll. «Nicht einmal meinen Eltern sagte ich etwas» – Franziska

voller Mitglieder will INTERTEAM das Bewusstsein für seine

Schefer erinnert sich. Daran, wie sie als 20-Jährige direkt ab

über 50-jährige Geschichte schärfen sowie für die Persönlich-

dem Lehrerseminar mit INTERTEAM wegwollte. Daran, wie

keiten, die diese Geschichte geprägt haben.

festentschlossen sie war, so dass sie kaum mit jemandem über ihre Bewerbung für den Einsatz sprach. «Ich hatte einen sol-

KLASSISCHER KULTURSCHOCK

chen Hunger nach allem Fremden», sagt die heute 59-Jährige.

«Verursacht das Arbeit?», fragte Franziska halb im Scherz,

Sofort sollte es damals allerdings nicht klappen mit dem Ein-

während Catherine ihr Erstaunen zum Ausdruck brachte, als

satz, denn Franziska konnte noch keine Berufserfahrung

die Frauen von ihrer Ehrenmitgliedschaft erfuhren. Aber sie

vorweisen. Kaum hatte sie den nötigen Posten jedoch im Le-

freuten sich auch unisono: «Was für eine Wertschätzung!»

benslauf, ging die noch immer Anfangszwanzigerin 1981 mit

Mit INTERTEAM fühlen sich Franziska und Catherine noch

INTERTEAM nach Haiti, sah zum ersten Mal das Meer und

immer stark verbunden. «Ich bin nach wie vor vom Ansatz

ihre vielköpfige Schülerschar, die sie ab sofort unterrichten

der Organisation überzeugt, bin es auch von den neuen We-

sollte. «Es waren nur zwei Jahre», sagt Franziska, «aber sie

gen Projektfinanzierung oder Themen-Cluster und deswegen

haben mich für mein ganzes Leben geprägt.»

nirgends so lange dabei wie hier, nämlich 36 Jahre», rechnet

Ähnlich klingt es, wenn Catherine Goumoëns über ihren

Franziska vor; sechs Jahre davon war sie Mitglied des Vor-

Einsatz spricht: «Im Herzen bin ich Bolivianerin geworden

stands, Kontakte zu anderen «INTERTEAMlern» pflegt sie

– oder war es vielleicht schon immer.» Anders als Franziska

rege, seit sie in den 80ern als junge Lehrerin aus Haiti zurück-

machte sich Catherine erst spät, im Alter von 50, zu einem

kehrte. Als sie damals in Migros und Coop ob der meterlangen

INTERTEAM-Einsatz auf, als ihre drei Kinder schon selbst-

Joghurt-, Teigwaren- oder Fleischsortimente den klassischen

ständig waren. Dafür blieb sie zehn Jahre: Von 1998 bis 2008

Kulturschock erlitt, seien es vor allem andere Rückkehrer ge-

baute die Psychologin das erste Frauenhaus Boliviens mit

wesen, die sie hätten auffangen können. «Freunde und Fami-

auf. «Ich erfüllte mir so meinen lebenslangen Traum, ein-

lie konnten es nicht, ich brauchte jemanden, der Ähnliches

mal in einem anderen Land, in einer ganz anderen Kultur

erlebt hatte.»

zu leben», sagt Catherine, die heuer 70 geworden ist und auf entsprechend viele Jahre als Freigeist zurückblickt. «Das fing

WELTOFFENE ANSICHTEN ZU ZEITEN DES TERRORS

schon als protestantisches Kind einer norwegischen Mutter

Ähnliches, das war vor allem Armut. Franziska: «Ich habe

in der katholischen Innerschweiz an.»

seitdem nie mehr ein so armes Land gesehen.» Ähnliches, das war aber auch die Freude an kleinen Dingen, an einem ein-

AUSSERGEWÖHNLICH

fachen Transistorradio zum Beispiel, das einen rauschenden

So unterschiedlich die Biografien der beiden Frauen auch

Tanzabend an Franziskas Schule in der Hafenstadt Port-de-

sind, so haben sie eines gemeinsam: Franziska und Catherine

Paix auslösen konnte. Die Fähigkeit, den Moment zu leben.

haben Aussergewöhnliches geleistet, sowohl im Globalen Sü-

Etwa im Klassenlager auf der kleinen Insel, auf die man dank

den wie auch in der Schweiz, wo sie sich über Jahre sozial

genügend Wind gelangte und auf der es nicht viel mehr gab

engagierten, beruflich – Franziska als Lehrerin, Catherine als

als einen Kessel mit Essen für alle, Reismatten für die Nacht

Psychologin und Sozialpädagogin – wie auch freiwillig. Aus

und ein paar gute Witze. Oder in den seltenen Fällen, in de-

diesen Gründen hat INTERTEAM die beiden Frauen zu seinen

nen jemand an der Schule Halt machte – ein Priester mit welt-

Ehrenmitgliedern 2017 gewählt; durch die Ehrung verdienst-

offenen Ansichten zu Zeiten der Terrordiktatur, eine Frau,

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02 | 2017


01

01 INTERTEAM-Mitgliederversammlung Mai 2017: Franziska Schefer (links) und Catherine Goumoëns werden zu Ehrenmitgliedern gekürt. 02 Die Ehrung mit der INTERTEAM-Nadel. 03 Damals: Franziska Schefer in ihrem Lehrerteam Anfang der 80er-Jahre auf Haiti. 04 Und Catherine Goumoëns Ende der 90er in Bolivien. Im Bild: Catherine (rechts), eine Mitarbeiterin des Frauenhauses (links) und eine gewaltbetroffene Frau. Bilder: INTERTEAM; zvg

02 «WAS FÜR EINE WERTSCHÄTZUNG!» | Franziska Schefer, Catherine Goumoëns, Ehrenmitglieder INTERTEAM / ehemalige Fachleute

03

04

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die Haare schneiden konnte, jemand mit Gesundheitstipps –,

und nichts, worüber man spricht.» Catherine half mit, dass

und man sofort alles stehen und liegen liess, um zu plaudern

sich dies sukzessive zu ändern begann, und passte nicht nur

oder zusammen zu essen. Trotz der Begegnungen und des

ihre Arbeit, sondern auch sich – «Mit kurzen blonden Haa-

Betriebs an der Schule fühlte sich Franziska aber auch ein-

ren, blauen Augen und immer in Hosen war ich ein typischer

sam, war sie doch als junge Frau ohne Partner nach Haiti ge-

‹Gringo› – den bolivianischen Gepflogenheiten an: «Ich liess

kommen, anders als Kolleginnen und Kollegen, die mit ihren

mir immerhin die Haare wachsen, um in den Augen der Boli-

Männern und Frauen im Einsatz waren. Als Franziska später

vianer etwas weiblicher daherzukommen.»

ihrem künftigen Ehemann, mit dem sie heute vier Kinder hat, vom Aargau in die Ostschweiz folgte, offenbarte sie ihm bald

MEISTER IM IMPROVISIEREN

ihren Traum, gemeinsam ins Ausland zu gehen. Doch es sollte

Catherine setzte auf ihre Kreativität, benutzte Theater, um

anders kommen: Die Familie blieb in St. Gallen. Und heute ist

alle Bolivianerinnen und Bolivianer zu erreichen, auch jene,

es Franziskas Sohn, der sich auf den Weg macht, mit Mission

die nicht lesen und schreiben konnten. Sie begann, nach Mög-

21. «Das Rad dreht sich weiter», lacht Franziska.

lichkeit auch mit den Männern zu arbeiten, die in Sachen häusliche Gewalt damals wie heute fast ausschliesslich die

«GEWALT IST PRIVATSACHE»

Täter waren und sind. «Für mich war es das Grösste, wenn

Bei Catherine ist wieder alles ganz anders und doch so ähn-

unsere Unterstützung bewirkte, dass die Gewalt aufhörte,

lich: Auch sie unterhält nach wie vor enge Kontakte zu Leuten,

ohne dass ein Paar sich trennen musste», sagt Catherine. Sie

die ebenfalls mit INTERTEAM im Einsatz waren, und verfolgt

habe in Bolivien gelernt, nicht zu verurteilen und auch die

die Aktivitäten von INTERTEAM mit grossem Interesse. Und

Schicksale der Täter zu berücksichtigen. «Dabei habe ich ge-

auch Catherine verbrachte ihren Einsatz ohne Partner, weil

schätzt, dass ich nicht immer so grossen Zeitdruck hatte wie

sich der Vater ihrer drei Kinder das Leben in Bolivien nicht

in der Schweiz.» Die Rückkehr ins Baselbiet zu ihren Kindern

habe vorstellen können. Schliesslich blieb Catherine viel län-

fiel Catherine dementsprechend schwer, der Neustart in der

ger als geplant im ärmsten Land Südamerikas, um dort gegen

Schweiz harzte trotz der Enkel. «Gerettet hat mich ein Projekt

Gewalt an Frauen vorzugehen. Das Leben im bolivianischen

mit Asylbewerbern in meiner Wohngemeinde – wir bringen

Hochland zog sie in seinen Bann, die fremden Kulturen und

ihnen Deutsch bei und unterstützen sie in administrativen

die Voraussetzungen für ihre Arbeit, die so grundverschie-

Belangen. Übrigens, Westafrikaner ticken sehr ähnlich wie

den zu denjenigen in der Schweiz waren und es immer noch

Bolivianer: Sie sind Meister im Improvisieren.»

sind (siehe Kasten). «Die Frauen in Bolivien lassen eine gewisse Dominanz des Mannes zu, wünschen diese sogar», hat

| Sarah Hadorn, Redaktorin AUSTAUSCH

Catherine bald erfahren. «Gewalt ist ausserdem Privatsache

BOLIVIEN: NEUE PROBLEME, NEUE ANSÄTZE Bolivien gilt nach wie vor als das ärmste Land Südamerikas. Doch die Herausforderungen haben sich verändert: «War früher die Diskriminierung indigener Völker bis hin zu Leibeigenschaft ein drängendes Problem Boliviens, fordern heute die Begleiterscheinungen der Modernisierung stark heraus», sagt INTERTEAM-Landesprogrammleiter Peter Strack, der Bolivien seit den späten 70er-Jahren kennt und seit 20 Jahren mit Unterbrüchen im Land lebt. Als Beispiel nennt er das Miteinander der mittlerweile anerkannten verschiedenen Kulturen, die Einfluss auf den Staat haben, seit sich Bolivien mit der neuen Verfassung unter Präsident Evo Morales 2009 gewandelt hat. «Dieser Wandel hat zudem die Institution Familie geschwächt; die jungen Menschen sind vermehrt sich selber überlassen.» Gleichzeitig hätten Kinder und Peter Strack, Landesprogrammleiter Bolivien

Jugendliche breiten Zugang zum Internet, ohne dass jemand mit ihnen darüber sprechen würde, was sie zu sehen bekommen. «Den jungen Leuten fehlt in der Folge Orientierung, was auch die Gewalt im Land zunehmen liess – die Frauenmorde etwa sind in den letzten Jahren gestiegen», berichtet Peter Strack.

INTERTEAM-METHODEN NACHHALTIG IM SYSTEM VERANKERN So fokussierte sich INTERTEAM denn auch auf Opferbegleitung und Gewaltprävention, als es 2015 darum ging, sich im Rahmen des neuen Cluster-Ansatzes pro Einsatzland auf ein Thema zu konzentrieren. Die Fachleute konnten auf ein solides Fundament bauen, das unter anderen Catherine Goumoëns (siehe Porträt) gelegt hatte. Seitdem stehen verstärkt die gesamten Strukturen des Landes im Fokus und nicht mehr so sehr die einzelnen Institutionen wie vor dem Cluster-Ansatz. Es geht darum, Wissen zu verbreiten und so dafür zu sorgen, dass sich die Methoden der INTERTEAM-Fachleute nachhaltig im bolivianischen System verankern und Gewalt an Kindern und Frauen tiefgreifend und langfristig bekämpft werden kann.

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02 | 2017


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«ES WAREN NUR ZWEI JAHRE, ABER SIE HABEN MICH FÜR MEIN GANZES LEBEN GEPRÄGT.» | Franziska Schefer

05 Franziska Schefer Anfang 20 mit Kindern von Arbeitskollegen in ihrer Schule in Port-de-Paix auf Haiti. 06 Abenteuerliche Reise dank genügend Wind: Franziskas Schülerinnen und Schüler legen ab ins Klassenlager auf eine nahegelegene Insel. Mit an Bord: Lehrerin Franziska. 07 Auf der Insel: Franziska und ihre Schüler. Viel mehr als einen Kessel mit Essen für alle, Reismatten für die Nacht und ein paar gute Witze gab es nicht.

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«IM HERZEN BIN ICH BOLIVIANERIN.» | Catherine Goumoëns

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08 Putztag im Frauenhaus in Cochabamba, der viertgrössten Stadt Boliviens, während des Einsatzes von Catherine Goumoëns vor gut 20 Jahren: Mit vereinten Kräften gehen die Frauen daran, die herrschende Gewalt wegzufegen. 09 Catherine Goumoëns (an der Geige) ist bekannt für ihre kreativen Arbeitsmethoden; im Bild am Tag des Kindes in Cochabamba, gemeinsam mit Mitarbeiterinnen des Frauenhauses. Bilder: zvg; INTERTEAM

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INTERTEAM INTERN

AUSGEREIST NACH LATEINAMERIKA UND AFRIKA

V. l. n. r.: Luis Miguel Villafranca, Gärtner, Radiojournalist und Geschäftsführer im Gastgewerbe, Bolivien Martin Jann, Geschäftsführer, Jurist, Kommunikationsspezialist und Projektleiter, Nicaragua Markus Worch, Unternehmensberater, Bolivien Christina Eugster-Leu, Eventmanagerin und kaufmännische Angestellte, Namibia Regula Käser, Sekundarlehrerin mit einem Master in Erziehungswissenschaften, Namibia (Andreas Furrer-Küttel, Personaleinsätze, Geschäftsstelle INTERTEAM) Karin de Fries, Primarlehrerin, Ethnologin und Psychodramatikerin, Bolivien

Es fehlt: David Eugster-Leu, Primarlehrer, Schreiner und Fachmann für Sicherheit und Bewachung, Namibia

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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 02 | 2017


ZURÜCKGEKEHRT

ANITA LINARES, BOGOTÁ UND NORTE DEL CAUCA, KOLUMBIEN

YVONNE VÁSQUEZ, ESTELÍ, NICARAGUA

LAURA VILNITZKY, EL ALTO UND LA PAZ, BOLIVIEN

Seit 2013 hat sich die Betriebswirtschafterin mit Weiterbildungen in Pädagogik und Betriebspsychologie unter anderem für die Rechtssicherheit, für Schutzmechanismen und Gesundheitsversorgung von indigenen Frauen in Kolumbien eingesetzt. Zudem hat sie lokale NGOs bei der Umsetzung eines Handbuchs zur Konfliktbewältigung begleitet.

Die Marketingfachfrau und Projektleiterin unterstützte seit 2015 unsere Partnerorganisation Asociación para el Desarrollo Social de Nicaragua (ASDENIC). Dort begleitete sie junge Unternehmer etwa beim Aufbau ihrer Organisationen. Zudem war sie in den Bereichen ökologische Produktion, nachhaltige Landwirtschaft und faire Vermarktung tätig.

In ihrem dreijährigen Einsatz unterstützte die Kommunikationsfachfrau das departementale Netzwerk zum Schutz vor sexuellem Missbrauch von Kindern in der Präventionsarbeit. Zuletzt wirkte sie bei der Umweltorganisation RED ECO-SAF bei der Erarbeitung von didaktischem Material zur Vermittlung der Agroforstmethode in Sekundarschulen mit.

NEUE PROGRAMMLEITUNG SÜD AM INTERTEAM-HAUPTSITZ Seit Mitte August begegnet man am Hauptsitz von INTERTEAM einem neuen Gesicht: Mit der Umweltwissenschaftlerin Silvia Jundt, die zudem über einen Master in Green Economy verfügt, konnte nach einem intensiven Auswahlverfahren eine kompetente Nachfolge für Tony Jungo gefunden werden. Silvia Jundt hat damit neu die Programmleitung Süd inne und ist zudem stellvertretende Geschäftsleiterin von INTERTEAM. Die 46-Jährige verfügt über langjährige Auslandserfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit: Sie war in den vergangenen sieben Jahren in Laos und Kambodscha für unterschiedliche internationale Organisationen und Hilfswerke tätig, unter anderem fürs United Nations Development Programme UNDP, für Fauna and Flora International und Helvetas Swiss Intercooperation. Dabei hat sie insbesondere in Umwelt- und Bildungsprojekten gearbeitet sowie im Bereich der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. «Ich freue mich sehr darauf, meine Erfahrungen in der Personellen Entwicklungszusammenarbeit einbringen zu können und die dynamischen Landesprogramme von INTERTEAM zu unterstützen», sagt Silvia Jundt zu ihrer neuen Herausforderung.

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DER AUSTAUSCH 1/17

AGENDA SWISS GREEN ECONOMY SYMPOSIUM 2017

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN Um sich für einen Einsatz mit INTERTEAM zu bewerben, ist der Besuch einer unserer Informations-

Das Symposium (siehe S. 13) stellt dieses Jahr das

veranstaltungen obligatorisch. Diese finden jeweils

Thema «Erfolgreich Grenzen überschreiten» ins Zen-

von 18.30 bis 21 Uhr im Zentrum Barfüsser an der

trum und lässt hochqualifizierte Referierende über

Winkelriedstrasse 5 in Luzern statt.

nachhaltige Lösungsstrategien zu ökonomischen, sozialen und ökologischen Problemen diskutieren.

Nächster Anlass: Donnerstag, 14. Dezember

30. Oktober 2017, Kongresshaus Liebestrasse, Winterthur

Anmeldung erforderlich unter: www.interteam.ch/info

Weitere Informationen resp. Anmeldung: www.sges.ch resp. www.sges.ch/tickets

16 TAGE GEGEN GEWALT AN FRAUEN Innerhalb der schweizweiten Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» vom 25. November bis 10. Dezember lanciert INTERTEAM gemeinsam mit der Männerberatungsstelle Agredis die Aktion «Lueg häre!» (mehr Informationen: S. 12 / www.lueg-häre.ch).

INTERTEAM setzt sich für Kinder und Jugendliche in Afrika und Lateinamerika ein, damit diese ihre Potenziale entfalten und als Hoffnungsträger die Zukunft ihrer Gesellschaft selbstbestimmt mitgestalten können. Die Hilfe erfolgt durch mehrmonatige bis mehrjährige professionelle Einsätze von Fachleuten, kombiniert mit gezielten Projektfinanzierungen. Als Schweizer Hilfswerk der Personellen Entwicklungszusammenarbeit steht INTERTEAM für langjährige Erfahrung, effiziente Strukturen sowie starke Partnerschaften im Globalen Süden. In der Schweiz ist INTERTEAM die führende Ansprechstelle für qualifizierte Berufsleute, die einen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit im Sinne eines solidarischen Engagements leisten wollen.

ZEWO-Gütesiegel Das ZEWO-Gütesiegel belegt, dass INTER­ TEAM seine Spendengelder zweckbestimmt, wirtschaftlich und wirksam einsetzt.

Der 1964 gegründete Verein INTERTEAM finanziert sich über öffentliche, private und kirchliche Gelder und garantiert als ZEWO-zertifizierte Non-Profit-Organisation einen verantwortungsvollen, zweckbestimmten und wirkungsvollen Mitteleinsatz.

INTERTEAM T 041 360 67 22 Unter-Geissenstein 10/12 F 041 361 05 80 CH 6005 Luzern

info@interteam.ch www.interteam.ch PC 60-22054-2

www.facebook.com/interteam www.youtube.com/interteamluzern


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