DIE ZEITSCHRIFT VON INTERTEAM
DER AUSTAUSCH
NR 1 | 18
GESUNDHEIT FÜR ALLE Im Bild
Interview
Porträt
Kleinbäuerin Fátima Ivania Díaz (20)
Wie gesund ist die Welt? Was kommt
Was machen INTERTEAM-Fachleute
kann sich und ihrem Baby nun selber
nach Aids und Malaria? Der Experte
mit ihrem Know-how zurück in der
zu einer guten Zukunft verhelfen. S. 3
gibt Antworten. S. 4
Schweiz? Ein Beispiel. S. 16
IM BILD
INHALT
EDITORIAL
02 Editorial
IM BILD
03 Fátima Ivania Díaz (20) Nicaragua
GESUNDHEIT FÜR ALLE
04 «Ungleichheit macht krank»
GESUNDHEIT FÜR ALLE
08 Kampf gegen schlechte Hygiene und Unwissen
GESUNDHEIT FÜR ALLE
Liebe Leserin, lieber Leser Die Behandlung von Krankheiten macht weltweit enorme Fortschritte. Auch in Entwicklungsländern werden grosse Anstrengungen unternommen, medizinische Dienstleistungen auszubauen und den Kampf gegen epidemische Krankheiten wie Malaria oder HIV zu führen. Doch misst sich Gesundheit nicht nur an der medizinischen Versorgung: Ist die Ernährung nicht gesichert, fehlt es den Betroffenen an Stoffen für ihre Abwehrkräfte oder – wie am Beispiel der 14-jäh-
12 Lebenswichtige Geräte besser reparieren
rigen Benta Vitalis aus Tansania (S. 8) – an Kalzium für ihre
NEWS
an Wissen über Prävention und mögliche Behandlungen.
15 Konzernverantwortungsinitiative mobilisiert
in Luzern
Knochen. Und ist die Bildung nicht gesichert, mangelt es oft Wie Gesundheit und (Weiter-)Bildung zusammenspielen, zeigt sich auch im Falle des Medizintechnikers Modest Jerome (S. 12). Mit Projekten wie diesen verfolgt INTERTEAM das Sustainable Development Goal 3 der UNO intensiv: «Ein ge-
PORTRÄT
sundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten
16 Für eine bessere Welt – im Süden wie im
und ihr Wohlergehen fördern.» Dabei sind es die Schicksale
Norden
INTERTEAM INTERN
19 Zurückgekehrt/Ausgereist
hinter den Statistiken, die uns in unseren Einsatzländern tief betroffen machen. Und immer führen uns diese vor Augen, wie wichtig es ist, weniger Ungleichheit auf der Welt zu schaffen. Dies ist für INTERTEAM der Ansporn, genau dort aktiv zu sein, wo die Schwächsten der Gesellschaft sind.
INTERTEAM
20 Agenda Erik Keller, Geschäftsleiter INTERTEAM
DER AUSTAUSCH, die Zeitschrift von INTERTEAM, erscheint 2-mal jährlich. INTERTEAM ist eine Schweizer Organisation der Personellen Entwicklungszusammenarbeit. INTERTEAM Redaktion Austausch Unter-Geissenstein 10/12 CH-6005 Luzern T +41 41 360 67 22 F +41 41 361 05 80 austausch@interteam.ch www.interteam.ch
Herausgeber: INTERTEAM Redaktion und Gestaltung: INTERTEAM Gestaltungskonzept: Minz, Agentur für visuelle Kommunikation, www.minz.ch Bilder: INTERTEAM (wo nicht anders vermerkt); zvg: «zur Verfügung gestellt» Auflage: 1500 Ex. Titelbild: Auf gutem Weg: Benta Vitalis (14), dank INTERTEAM-Fachperson Edgar Dubach, Tansania. Bild: INTERTEAM In dieser Publikation ist die weibliche Form der männlichen gleichgestellt; die Beschränkung auf die männliche Form hie und da fand lediglich aus Gründen der Lesbarkeit und Vereinfachung statt.
«ES MACHT MICH STOLZ, UNS JETZT SELBER HELFEN ZU KÖNNEN – MEIN KIND UND ICH HABEN NUN EINE ZUKUNFT OHNE HUNGER.» | Fátima Ivania Díaz (20) ist Kleinbäuerin und profitiert in ihrer nicaraguanischen Gemeinde vom INTERTEAM-Saatgutprojekt und von der Beratung durch Fachleute vor Ort.
3
01
GESUNDHEIT FÜR ALLE
02
«UNGLEICHHEIT MACHT KRANK»
ZIEL 3 «EIN GESUNDES LEBEN FÜR ALLE MENSCHEN JEDEN ALTERS»
Könnten sich alle Menschen Ärzte und Medikamente leisten, gäbe es erheblich Die globale Gesundheit hat sich seit der Jahrtausendwende erheblich verbessert, gerade was übertragbare Krankheiten (3.3) wie Aids, Tuberkulose oder Malaria anbelangt, die es natürlich nach wie vor zu eliminieren gilt. Weiterhin drängend ist die Reduktion von Mütter- sowie Säuglingssterblichkeit (3.1/3.2). Zudem beinhaltet das Ziel 3 unter anderem:
weniger Krankheiten. «Ja, der finanzielle Zugang ist ein grosses Problem», sagt Martin Leschhorn, «aber häufig auch die Qualität des gesamten Gesundheitssystems.» Leschhorn ist Geschäftsführer von Medicus Mundi, einem freiwilligen Zusammenschluss von rund 50 Schweizer Organisationen, die in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit tätig sind, darunter INTERTEAM. Er sagt, was derzeit in Sachen Gesundheit weltweit die grossen Themen sind.
Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Natio-
Aber auch in Nordamerika und Europa gibt es massive Un-
nen. Wie wichtig ist dieses Ziel für die globale Gesundheit?
gleichheiten. In einem wohlhabenden Quartier im britischen
Martin Leschhorn: Wichtig. Denn die UNO hat hier einen sehr
Glasgow etwa beträgt die Lebenserwartung der Bewohner
umfassenden Ansatz: Es kommt klar heraus, dass erstens je-
82 Jahre. In derselben Stadt gibt es ein anderes Quartier, in
der Mensch Zugang zu Gesundheitsleistungen haben soll, und
dem die Leute im Schnitt gerade mal 54 Jahre alt werden.
3.5 Gegen den Missbrauch von Suchtmitteln vorgehen 3.6 Die Todesfälle und Verletzungen im Strassenverkehr halbieren 3.7 Den Zugang zur sexual- und reproduktionsmedzinischen Versorgung (u. a. Aufklärung) gewährleisten
zwar – zweitens – über die ganze Lebensspanne. In diesem
14
15
16 «Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen»
Bild: zvg; Grafik: Sylvie Rapold, Quelle: Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
«Leben an Land»
Gesundheitssystems. Eigentlich haben sich zum Beispiel
«Leben unter Wasser»
auch mehr Geld zur Verfügung.
13
01 Martin Leschhorn (48), Geschäftsführer von Medicus Mundi. 02 Ziel 3 der Sustainable Development Goals (SDGs).
«Massnahmen zum Klimaschutz»
blem dar. Aber allenfalls auch die Qualität des gesamten
12
tiativen erhöhen den öffentlichen Druck, und damit steht oft
«Verantwortungsvolle(r) Konsum und Produktion»
Leschhorn: Ja, der finanzielle Zugang stellt ein grosses Pro-
11
gäbe es erheblich weniger Krankheiten.
Millionen Todesfälle verhindert werden konnten. Globale Ini-
10
Malariainfektion als früher, was bedeutet, dass bisher 6,2
«Nachhaltige Städte und Gemeinden»
Könnten sich alle Menschen Ärzte und Medikamente leisten,
«Weniger Ungleichheiten»
wende zum Beispiel 60 Prozent weniger Menschen an einer
09
de im Bereich Gesundheit. So sterben seit der Jahrtausend-
«Industrie, Innovation und Infrastruktur»
werden, dies gilt auch in die andere Richtung.
08
erreicht werden kann, müssen alle anderen SDGs erreicht
bereits die Millenniumsziele der UNO haben das getan, gera-
«Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum»
mal globale Initiativen wie die SDGs viel verändern können;
07
mut zu Krankheit und umgekehrt. Damit das Gesundheitsziel
«Bezahlbare und saubere Energie»
ist eine ganzheitliche Perspektive mit grossem Potenzial. Zu-
DIE SDGS SPIELEN ZUSAMMEN – BEI GESUNDHEIT BESONDERS: 06
beenden» oder das Ziel 2 «Hunger beenden». Häufig führt Ar-
05
wie auch in Würde altern und schliesslich sterben kann. Das
«Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen»
sundheit besonders relevant. Aber auch das Ziel 1 «Armut
04
kann, sich später in einem gesunden Arbeitsumfeld betätigen
3.9 Gesundheitsrisiken aufgrund von Umweltverschmutzung erheblich reduzieren
«Geschlechtergleichheit»
Leschhorn: Genau, dieses Ziel ist in Zusammenhang mit Ge-
«Hochwertige Bildung»
sowohl gesund zur Welt kommen und gesund aufwachsen
02 03
verringern.»
01
und sozialen Bedingungen so sein sollten, dass jeder Mensch
3.8 Den Zugang zu qualitativ hochwertigen, bezahlbaren Gesund- heitsdiensten und Medikamenten sicherstellen
«Kein Hunger»
SDG 10: «Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten
«Keine Armut»
Verständnis bedeutet Gesundheit, dass die wirtschaftlichen
17
Gesundheitsdienstleistungen für die Menschen erschweren.
«Partnerschaften zur Erreichung der Ziele»
sind die schwachen Gesundheitssysteme, die den Zugang zu
leisten und ihr Wohlergehen fördern», so lautet das Ziel 3 der
«Gesundheit»
«Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewähr-
3.4 Nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs oder Diabetes eindämmen
afrikanische Staaten mit der Abuja-Deklaration dazu ver-
Wo und was sind derzeit die grossen Themen?
pflichtet, 15 Prozent ihrer jährlichen Budgets in Gesundheit
INTERTEAM setzt hier zum Beispiel an, indem ein Elektro-
mit Beeinträchtigungen Zugang zum Gesundheitssystem
Leschhorn: Das grösste Problem in Zusammenhang mit Ge-
zu investieren. Sie sind jedoch meilenweit davon entfernt
ingenieur in Tansania Personal im Unterhalt von medizini-
erhalten. Sie tun dies auch, indem sie im direkten Umfeld des
sundheit respektive Krankheit ist Ungleichheit. Ungleichheit
– ihnen fehlt der politische Wille, oder sie haben nicht ge-
schen Geräten schult …
Kindes Vorurteile und Stigmata abbauen sowie Eltern und
macht krank. Ebenfalls weltweit eine riesige Herausforde-
nügend Ressourcen. Diese Probleme beschränken sich üb-
Leschhorn: In Ausbildung zu investieren, ist wichtig und
Lehrer schulen. Wie beurteilen Sie diese Arbeit?
rung ist Antibiotikaresistenz. Wenn wir die Themen regional
rigens keinesfalls auf Entwicklungs- und Schwellenländer.
nachhaltig, auch wenn es einen längeren Atem braucht, als
Leschhorn: Ausgrenzungen und Stigmatisierungen sind wei-
aufschlüsseln, so ist der Süden Afrikas noch immer beson-
Weltweit haben eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu
etwa Moskitonetze zu verteilen. In diesem konkreten Fall
tere Faktoren, die dafür sorgen, dass Menschen keinen Zu-
ders stark von Krankheiten betroffen; von übertragbaren wie
ausgebildetem Gesundheitspersonal. Selbst in der Schweiz
trägt INTERTEAM dazu bei, dass bei der Bevölkerung eine es-
gang zu Leistungen des Gesundheitswesens erhalten – Krank-
Aids, Tuberkulose oder Malaria wie auch stark zunehmend
fehlt es an genügend qualifizierten Leuten. Die Qualität der
senzielle Barriere fällt, Gesundheitsleistungen in Anspruch
heiten schreiten fort. Deshalb ist diese Arbeit sehr wichtig.
von nicht übertragbaren wie Herz-Kreislauf- und Atem-
Gesundheitsleistungen – Personal, Medikamente, Geräte –
zu nehmen: der (berechtigte) Zweifel daran, ob die Geräte
Gerade bei Menschen mit Beeinträchtigungen, bei denen
wegserkrankungen, Krebs oder Diabetes. Diese Zivilisations-
ist aber eine wichtige Voraussetzung, dass die Menschen sie
überhaupt funktionieren.
der Transport den Zugang oft zusätzlich erschwert, ist der
krankheiten aus reicheren Ländern haben bereits ihren Weg
überhaupt in Anspruch nehmen möchten. Ein Unterziel des
in Entwicklungsländer gefunden, was für diese zu einer Dop-
SDG 3 ist somit auch der Zugang zu qualitativ hochwertigen
Ebenfalls in Tansania, wo INTERTEAM den Themenschwer-
nen der richtige. Als weiteres Beispiel könnte man die Aids/
pelbelastung führt. Zusätzlich belastend in diesen Ländern
Gesundheitsdiensten.
punkt Gesundheit hat, arbeiten Fachleute daran, dass Kinder
HIV-Prävention nennen; erst Aufklärungsarbeit und der Ab-
4
INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01| 2018
Community-based-Ansatz im Umfeld der betroffenen Perso-
5
01 bau von Stigmata führten mit dem gleichzeitigen Verteilen
Inwiefern?
von Kondomen dazu, dass sich die Ansteckungsrate redu-
Leschhorn: Der Bundesrat könnte etwa bei Freihandelsver-
zierte. Aber Achtung: Solche Errungenschaften sind nicht
handlungen jeweils prüfen, wie sich ein erleichterter Markt-
in Stein gemeisselt. Die Trump-Administration zum Beispiel
zugang für gesundheitsschädliche Produkte auf die Gesund-
finanziert NGOs nicht mehr, deren Gesundheitsleistungen
heit auswirkt und mit welchen Massnahmen dem begegnet
auch nur im weitesten Sinne mit Abtreibung in Verbindung
werden kann. Oder – ein Beispiel aus der Tabakindustrie
gebracht werden könnten. Reaktionäre oder schwache Regie-
– der Bundesrat müsste davon absehen, Tabakprodukte für
rungen gefährden die Gesundheit also genauso wie Kriege.
den Export freizugeben, die er für die eigene Bevölkerung
Doch auch die Wirtschaft – denken Sie an die Pharma- oder
nicht zulässt. Die Schweiz sollte sich fragen: Wie steht es um
Lebensmittelindustrie – nimmt Einfluss auf die globale Ge-
unsere Wirtschaftsethik? Aber auch: Tun wir genug im eige-
sundheit.
nen Land? Denn die Verantwortung in der Schweiz selber gilt es ebenfalls zu übernehmen. Wie schon erwähnt, ist es näm-
Wie tun dies besagte Industrien?
lich auch hierzulande nicht selbstverständlich, dass jede und
Leschhorn: Nehmen wir die hiesige Lebensmittelindustrie:
jeder hochwertige Gesundheitsleistungen erhält – nicht nur
Die Schweiz ist der globale Standort von Nestlé. Die Firma
wegen des fehlenden Gesundheitspersonals, sondern auch
spielt weltweit eine wichtige Rolle in der Verbreitung von
aus finanziellen Gründen oder wegen sprachlicher Barrie-
verarbeiteten Lebensmitteln, welche sich in der Regel nega-
ren, als Migrantin oder Migrant. Zum Glück gelten die SDGs
tiv auf die Gesundheit auswirken. Damit steht natürlich das
global und nicht ausschliesslich für Entwicklungsländer.
Unternehmen selbst in der Verantwortung, aber auch die Schweizer Politik.
| Interview Sarah Hadorn, Redaktorin DER AUSTAUSCH
«WIR ERWARTEN VON DER POLITIK, DASS SIE DIE NACHHALTIGKEIT ALS OBERSTE HANDLUNGSMAXIME BETRACHTET» Derzeit entsteht der zivilgesellschaftliche Bericht, der die offizielle Berichterstattung der Schweiz an die UNO über den Fortschritt bei der Agenda 2030 kritisch ergänzen wird. Gemeinsam mit zirka 47 anderen Ländern wird die Schweiz den Vereinten Nationen im Juli darlegen, wie sie deren Sustainable Development Goals (SDGs) umsetzen will. Der zivilgesellschaftliche Bericht zeigt vorgängig Handlungsempfeh-
02
03
lungen an den Bund auf, und zwar aus Sicht der rund 40 NGOs und Gewerkschaften – darunter INTERTEAM –, die sich letzten Herbst zur Zivilgesellschaftlichen Plattform Agenda 2030 formiert haben. Dies, um «sicherzustellen, dass die Schweiz den Worten Taten folgen lässt», wie es in der Medienmitteilung zur Gründung besagter Plattform hiess. Der Tenor bei den Akteuren: Die Schweiz könnte viel mehr tun in Sachen Nachhaltigkeit. Doch welche Themen brennen den Mitgliedern konkret unter den Nägeln? Obwohl der kritische Bericht der Zivilgesellschaft noch nicht fertig ist, gibt Sara Frey, Koordinatorin der Plattform Agenda 2030, AUSTAUSCH ihre Einschätzungen ab: «Ein zentrales Anliegen wird sicher sein, dass die Sara Frey, Koordinatorin Zivilgesellschaftliche Plattform Agenda 2030
Umsetzung der SDGs institutionell möglichst hoch und möglichst neutral angesetzt wird, also nicht der Logik eines einzigen Bundesdepartements untersteht.» Ausserdem weise der Bericht bestimmt darauf hin, dass die Agenda 2030 nicht auseinandergenommen werden dürfe. Sara Frey: «Eine der Stärken der SDGs liegt eben genau darin, in der Gesamtheit erkennen zu können, wenn sich etwa umweltpolitische, soziale und wirtschaftliche Ziele widersprechen.»
«BESTEHENDE ABKOMMEN EINHALTEN» Inhaltlich rechnet die Koordinatorin und Nachhaltigkeitsexpertin damit, dass der Finger zum Beispiel auf der nachhaltigen Produktion und dem nachhaltigen Konsum liegen werde: «Das UNO-Ziel ist für unsere Mitglieder zentral. Denn hier hat die Schweiz eine Aussenwirkung, deren wir uns bewusst sein und für die wir Verantwortung übernehmen müssen.» Ein wichtiger Punkt der Agenda sei zudem, dass es bereits verbindliche Abkommen gebe – die Menschenrechtskonventionen etwa –, die es nicht zu vergessen und die es einzuhalten gelte. «Wir erwarten von der Politik, dass sie sich der Nachhaltigkeit verpflichtet und diese als oberste Handlungsmaxime betrachtet», so Sara Frey. Dazu gehöre auch, Regeln zu erlassen, wo es welche brauche, in den Bereichen Klimaschutz oder Unternehmensregulierung zum Beispiel. «Und natürlich ein realistisches Budget für die Umsetzung der Agenda 2030», resümiert Frey.
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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01 | 2018
01 INTERTEAM-Einsatz in der Malaria-Prävention (Annatina Jäckle, 2010 bis 2017 in Tansania). 02 Physiotherapeutin im INTERTEAM-Einsatz (Evelyne Thuner, 2011 bis 2014 in Tansania). 03 INTERTEAM-Einsatz in der HIV-Prävention (Linda Stamm, seit 2017 in Tansania). Bilder: INTERTEAM
GESUNDHEIT FÜR ALLE
Benta und ihrer Familie Ernährungstipps zu geben, in einem
KAMPF GEGEN SCHLECHTE HYGIENE UND UNWISSEN
Land, in dem mehr als 25 Prozent der Menschen Hunger lei-
In Tansania setzt sich INTERTEAM für den Zugang zu qualitativ guten Gesund-
Edgar Dubach ist diplomierter Phy-
den, erscheint mehr als anmassend. Wir entscheiden uns,
siotherapeut und leistet einen drei-
Bentas Mutter finanziell ein wenig unter die Arme zu greifen,
jährigen Einsatz für INTERTEAM im
und siehe da ...
Shirati KMT Hospital in Tansania. In der Physiotherapieabteilung des
KONKRETES BEWIRKEN
Spitals ist er für die Erweiterung
Unsere kombinierte Strategie aus Hygienetipps, regelmäs-
der Behandlungskapazität sowie
sigen Kontrollen und insbesondere den 2.50 Franken, wel-
-qualität verantwortlich. Dank
che INTERTEAM Bentas Mutter wöchentlich zum täglichen
Edgar gewinnen Mitarbeitende des Spitals Fachwissen; dadurch kön-
Kauf von Milch zur Verfügung stellt, scheint erfolgreich.
heitsdiensten und Bildung für alle ein. Zum Beispiel der Physiotherapeut Edgar Du-
Nach einem langen und schwierigen Jahr sind die Knochen
bach. Im Falle der 14-jährigen Benta Vitalis griff er ein und versorgte das Mädchen
der jungen Frau nun weitgehend ausgebildet, sodass wir die
nach einer Beinoperation im Krankenhaus. Ohne INTERTEAM hätte Benta wohl
Gipsklötze an ihren Beinen endlich entfernen können. Was
kaum Zugang zu frischem Verbandsmaterial und genügend Desinfektionsmittel
für ein Moment!
erhalten; ihre Entzündungen wären immer weiter fortgeschritten.
EDGAR DUBACH
Mittlerweile befindet sich Benta in der Rehabilitation und macht ihre ersten Gehversuche an Stöcken. Ihre unglaubliche Lebensfreude und Stärke beeindrucken mich sehr und
Eine Szene, die in der Schweiz undenkbar wäre. Doch in
Dank Zuschüssen von INTERTEAM kann die Familie die Be-
zeigen mir, dass ich mit meinem Einsatz Konkretes bewirken
Tansania sind Situationen wie diese an der Tagesordnung:
handlungs- und Transportkosten knapp tragen, was sonst un-
kann. Ich hoffe von Herzen, Bentas Berufswunsch gehe eines
Seit zwei Wochen liegt Benta Vitalis (14) mit eiternden Wun-
denkbar wäre.
Tages in Erfüllung: Sie möchte als Lehrerin vor einer Klasse
nen sie Patientinnen und Patienten besser behandeln und die Anzahl der Behandlungen merklich steigern. Edgar organisiert regelmässig Weiterbildungen und fördert zudem die Weiterentwicklung der Patientendokumentationen, damit Patienten effizienter Hilfe bekommen können. Das regionale Shirati Hospital liegt im Norden von Tansania, gilt als eines der ältesten Spitäler des Landes und hat ein Einzugsgebiet von zirka 200 000 Menschen. Täglich werden ungefähr 90 Patienten ambulant betreut. Die grössten Herausforderungen sind Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder HIV.
unterrichten – aufrecht stehend und ohne Gehhilfen.
den im Shirati Hospital, nachdem sie wegen ihrer stark ausgeprägten O-Beine beidseitig operiert worden ist. Im Spital
WUNDE FÜLLTE SICH MIT SCHMUTZ
wird sie jedoch kaum versorgt, sodass ich mich als Physio-
Als wir Benta einige Wochen nach der Operation in ihrem
therapeut zusammen mit einer Arbeitskollegin selber um das
Dorf besuchen, finden wir sie im Sand sitzend, fröhlich lä-
Mädchen zu kümmern beginne: Täglich führen wir mit un-
chelnd. Ebenso alle anderen Dorfbewohner, die sich bald zu
seren spärlichen Mitteln einen Verbandswechsel durch. Wir
uns gesellen. Wie wir durch die Verfärbungen der Gipse erah-
reinigen ihre Wunden und können weitere Entzündungen
nen können, sind die unhygienischen Bedingungen einer
stoppen. Dann entlassen wir Benta mit frischen Beingipsen
Heilung nicht zuträglich. Beim einen Gips liessen wir zur bes-
nach Hause. Die erneuten Gipse sind nötig geworden, weil
seren Reinigung der Wunde eine kleine Öffnung frei. Die Le-
ihre Beine weder heilten noch an Stabilität gewannen. Bis zu
benssituation wie auch die Unwissenheit von Benta und ihrer
ihrer Genesung wird es also noch ein weiter Weg sein.
Familie haben jedoch dazu geführt, dass sich die Öffnung im-
| Edgar Dubach, INTERTEAM-Fachperson
«BENTAS LEBENSFREUDE UND STÄRKE BEEINDRUCKEN MICH SEHR.»
mer wieder mit Schmutz füllte oder zum Anlass genommen
WEDER STROM NOCH FLIESSENDES WASSER
wurde, mit Ästen darin «herumzustochern». Erst als wir die
Das junge, aufgestellte Mädchen lebt in Mkoma, einem Dorf
Mutter bitten, die Öffnung mit Tüchern abzudecken, und ihr
etwa 20 Kilometer von meinem Arbeitsort in Shirati entfernt.
erneut erklären, wie sie die Wunden mit Desinfektionsmittel
Sie wohnt mit ihrer Familie zusammen, dem Vater, einem
täglich reinigen kann, blicken wir einer langsamen Heilung
Bauern und Gelegenheitsarbeiter, der Mutter, welche die Fa-
wieder zuversichtlicher entgegen.
| Edgar Dubach, Fachperson INTERTEAM
milie versorgt, und drei Geschwistern. Das Dorf, in dem die Familie lebt, hat weder Strom noch fliessendes Wasser. Ihr
ALLES KÄSE
kleines gemauertes Häuschen, umgeben von traditionellen
Gegen die schlechte Hygiene konnten wir mit Aufklärung und
Rundhütten mit Strohdach, steht direkt auf der Erde. Und zur
dem Verteilen von Desinfektionsmitteln bereits erfolgreich
nächsten Schule ist es eine Stunde Fussmarsch. Für Bentas
ankämpfen. Doch wie steht es um die Ernährung? Zur besse-
Geschwister zwar machbar, für sie selber jedoch ein Ding der
ren Heilung der Knochen bräuchte Benta viel Kalzium. Milch-
Unmöglichkeit; wegen der Operationen, Gipse und Fixatio-
produkte sind aber kaum erhältlich. Also alles Käse – oder
nen ihrer Beine darf sie diese nicht belasten. Dadurch hat sie
eben nicht. Das tägliche Essen besteht meistens aus «Ugali»
bereits ein ganzes Schuljahr verloren.
(Maisbrei) und «Dagaa» (zwei bis fünf Zentimeter kleine Fische, die mit Schuppen und Gräten gegessen werden). Ähn-
SCHLECHTE STRASSE
lich sieht es bei der Eiweisszufuhr für den Muskelaufbau aus:
Die wöchentlichen Kontrollen bei uns sind für Benta und ihre
Dagaa ist auch dort praktisch die einzig verfügbare Quelle.
Familie belastend, insbesondere finanziell. Für die Strecke
Die Kinder erhalten von der täglichen Portion für die Familie
benötigen sie erheblich Zeit, da die schlechte Strasse mit dem
traditionell aber die kleinste Menge und müssen sich mit dem
«PikiPiki» (Motorrad-Taxi) nicht mehr als 30 km/h zulässt.
Maisbrei begnügen.
8
INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01 | 2018
01
01 Nach einer Beinoperation träumt Benta Vitalis (14) davon, einst aufrecht stehend als Lehrerin arbeiten zu können. INTERTEAMFachperson Edgar Dubach tut alles, damit der Traum wahr wird. Bild: INTERTEAM
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02
04
06
01
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07 01–06 Edgar Dubach arbeitet mit der 14-jährigen Benta Vitalis und deren Mutter. Benta ist aus der Rehabilitation zurückgekehrt. 07 Die traditionellen Rundhütten mit Strohdach in Bentas Dorf stehen direkt auf der Erde. Bilder: INTERTEAM
03
02
01–02 Andreas Staubli Zanini von INTERTEAM und Modest Jerome, technischer Leiter des Sengerema-Spitals, messen die Konzentration von Sauerstoff. 03 Einfache Werkzeugtasche für den täglichen Gebrauch. 04 Ein frühgeborenes Baby. Bilder: INTERTEAM
04
GESUNDHEIT FÜR ALLE
LEBENSWICHTIGE GERÄTE BESSER REPARIEREN Die besten Geräte nützen nichts, wenn man nicht weiss, wie man sie unterhält, oder es kein gutes Werkzeug gibt. Im Sengerema-Spital im Norden Tansanias war bis vor kurzem beides der Fall. So lieferten die Sauerstoffgeräte, die in der grossen Frühchen-Station des Spitals besonders gebraucht werden, zu wenig O2. Dem setzte INTERTEAM-Fachperson Andreas Staubli Zanini ein Ende. Um noch mehr von ihm lernen zu können, verschob der technische Leiter des Spitals seine Ferien. Wer kennt die Situation nicht: Nur noch schnell die Schrau-
da sie vorwiegend in Operationssälen und Intensivstationen
be beim lockeren Stuhlbein nachziehen, bevor der Besuch
zum Einsatz kommen und die einzige Möglichkeit zur Sauer-
kommt. Doch der einzige Kreuzschlitzschraubenzieher im
stoffversorgung der Patienten darstellen. Ob die Sauerstoff-
Haus ist ausgerechnet zu gross für diese Schraube. Kein Pro-
konzentration der Geräte auch wirklich genügend hoch war,
blem, wir improvisieren und lösen das Problem mit einem
konnte bislang wegen fehlender Messgeräte nicht beurteilt
Schlitzschraubenzieher – fertig. Kein Wackeln mehr, dafür
werden. Somit lieferten diverse Geräte teilweise nur 30 Pro-
unschöne Spuren am Stuhl; der gewaltsame Drehakt hat
zent O2 . Die Konsequenzen: Patientinnen und Patienten wur-
seinen Tribut gefordert. Und was die Schraube angeht, die-
den ungenügend mit Sauerstoff versorgt, was insbesondere
se lässt sich künftig wohl weder mit Kreuz- noch mit Schlitz-
bei Frühgeborenen schwerwiegende Folgen haben kann; die
schraubenziehern wieder herausschrauben.
Intensivstation für Frühgeborene in Sengerema ist besonders gross.
DRAMATISCHE KONSEQUENZEN
05
«WIR ALLE SIND FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG DURCH ANDREAS SEHR DANKBAR.» 05 Gute Werkzeuge brauchen eine sinnvolle Verwaltung; Andreas Staubli Zanini von INTERTEAM im Gespräch mit Spitaltechniker Modest Jerome.
| Modest Jerome, technischer Leiter Sengerema-Spital
Bilder: INTERTEAM
Nicht das passende Werkzeug zur Hand zu haben, kann im
SCHRAUBENZIEHER, PHASENPRÜFER, ZANGEN ...
Haushalt ärgerlich sein. Jedoch sind die Konsequenzen sel-
Im Rahmen seines Einsatzes in Tansania konnte der Elekt-
ten dramatisch. Anders sieht dies bei Reparaturen in Spitä-
roingenieur Andreas Staubli Zanini ein Sauerstoffmessgerät
lern aus, insbesondere, wenn es um lebenserhaltende Gerä-
aus dem Ausland organisieren und im Spital einführen. Das
te geht. «Wenn irgendwo ein Problem zu lösen war, ging es
Team von Modest Jerome ist nun im Besitz eines einfachen,
ander», betont Andreas. Modest Jerome lauscht gespannt den
ANDREAS STAUBLI ZANINI
immer erst darum, das passende Werkzeug zu finden», sagt
jedoch äusserst hilfreichen Messgeräts zur Überprüfung
Erklärungen von Andreas zum neuen Sauerstoffmessgerät.
Die Hauptaufgabe des Elektro-
der 37-jährige Modest Jerome. Er arbeitet seit 15 Jahren im
der Sauerstroffkonzentratoren. Zusätzlich konnte Andreas
Er ist froh, durch das neue Equipment und das Wissen der
ingenieurs Andreas Staubli Zanini
Sengerema-Spital in Tansania und leitet seit diesem Jahr die
für die technische Abteilung durch private Spenden diverse
INTERTEAM-Fachperson den Unterhalt des Spitals zukünf-
besteht darin, den neuen Leiter der
technische Abteilung. «Bis anhin haben wir alles mit einem
grundlegende
tig besser gewährleisten zu können – und somit auch die Ge-
technischen Abteilung des Senge-
Schraubenzieher und einer Allzweckzange repariert. De-
Schraubenzieher, Phasenprüfer, Zangen, Schraubenschlüs-
sundheit der Patientinnen und Patienten des Spitals.
rema-Spitals – ebenfalls im Norden
mentsprechend beschädigt wurden die Schrauben und Mut-
sel oder Sechskantschlüssel zum Beispiel. Nun existieren im
tern; die Geräte konnten vielfach gar nicht erst unbeschädigt
Spital nicht nur ein Werkzeugkoffer und drei Werkzeugta-
VOLLER ERWARTUNG
geöffnet werden.»
schen mit den allernötigsten Werkzeugen; die rund elf Perso-
«Wir alle sind für die Unterstützung durch Andreas sehr
nen der technischen Abteilungen erhalten von Andreas auch
dankbar. Ich möchte in der verbleibenden Einsatzzeit von
IST DIE KONZENTRATION HOCH GENUG?
wertvolle Tipps und lernen, wie sie die Werkzeuge richtig
ihm noch möglichst viel lernen und von seinem Wissen pro-
Doch gewisse Geräte lassen sich auch mit einer Allzweckzan-
anwenden und wichtige Reparaturen selber vornehmen kön-
fitieren. Meine Ferien habe ich jedenfalls bereits auf die Zeit
ge nicht reparieren. So beispielsweise die 20 mobilen Sau-
nen.
nach seinem Einsatz gelegt», sagt Modest Jerome mit einem
Werkzeuge
beschaffen:
unterschiedliche
Schmunzeln und erwartungsvollem Blick.
erstoffkonzentratoren des Spitals. Die Geräte saugen Luft an, filtern den Sauerstoff heraus und geben diesen in einer
FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET
optimalen Konzentration von 90 bis 95 Prozent wieder ab.
«Nun hat das Team um Modest Jerome die Möglichkeit, Repa-
Der überlebensnotwendige Sauerstoff wird über eine Kanü-
raturen schneller und vor allem qualitativ besser zu machen.
le an die Patientinnen und Patienten abgegeben. Diese Ge-
Für mich ist es eine enorme Bereicherung, mit diesem moti-
räte sind für das Sengerema-Spital von grosser Wichtigkeit,
vierten Team zusammenzuarbeiten; wir lernen viel vonein-
12
INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01 | 2018
Tansanias – zu unterstützen (Capacity Building). Dabei sollen die bereits eingeführten neuen Prozesse und Strukturen verbessert und gefestigt werden. Hierzu gehören beispielsweise regelmässige Wartungsarbeiten, systematische Reparaturen und Testabläufe, notwendige Dokumentationen, die Erstellung von Reports oder die Verwaltung von Werkzeugen. Neben dem Sengerema-Spital unterstützt Andreas Staubli Zanini auch an zwei Tagen in | Andreas Staubli Zanini, INTERTEAM-Fachperson
der Woche das Bugando-Spital in Mwanza.
NEWS
GEGEN GEWALT – MIT ANIMIERTEN BILDERN
KOVI MOBILISIERT GEMEINSAM MIT INTERTEAM IN LUZERN Schweizweit sensibilisieren zurzeit Freiwillige für die Belan-
In der darauffolgenden Woche gibt es den Film «Trading Pa-
ge der Konzernverantwortungsinitiative KOVI. Zu diesem
radise» im Neubad in Luzern zu sehen: Die KOVI-Freiwilligen
Bolivien ist ein Einsatzland von INTERTEAM, ja. Doch was
Gleichzeitig zeigt er die Interventionsstruktur von INTER-
Zweck organisieren sie in verschiedenen Regionen Veranstal-
laden zu einem Filmabend, der mit dem Werk über die Tätig-
genau macht INTERTEAM in diesem Land, und wie sieht die
TEAM, und warum diese so nachhaltig wirkt.
tungen zum Thema. In Luzern lancieren Mitglieder der regio-
keiten von Schweizer Rohstoffkonzernen und deren Folgen
nalen Mobilisierungsgruppe gleich zwei spannende Events in
im Globalen Süden aufwartet. Die These der Filmschaffen-
Arbeitsweise vor Ort aus? Anstelle vieler erklärender Worte lässt INTERTEAM nun Bilder sprechen: In einem animier-
Jetzt den neuen Erklärungsfilm zu Bolivien anschauen:
einem Monat; beide werden unter anderem von INTERTEAM
den: «Nach dem Nazigold und dem Bankgeheimnis werden
ten Kurzfilm der beiden jungen Schweizer Zeichner Michael
www.interteam.ch/bolivien
mitgetragen.
die Praktiken der in der Schweiz ansässigen Rohstofffirmen für die nächste Rufschädigung des Landes verantwortlich
Flückiger und Theo Barmettler steht das Schicksal von Juanita und ihrer Mutter Marisela im Zentrum. Juanita ist ein
PODIUM UND FILMABEND
sein», so steht es in der Inhaltsangabe des Dokumentarfilms.
neunjähriges bolivianisches Mädchen, das – wie seine Mutter
Beim Podium «Globale Geschäfte, globale Verantwortung?»
Anschliessend an den Film folgt eine Diskussion mit Doro
– Gewalt durch den Vater erlebt und Angst hat, etwas dagegen
im Gebäude der Universität und Pädagogischen Hochschule
Winkler, Verantwortliche Rohstoffe und Menschenrechte bei
zu unternehmen.
Luzern erwarten die Besucherinnen und Besucher folgen-
Fastenopfer, und Tom Giger, Leiter Bildung und Sensibilisie-
«Die Geschichte berührt und erklärt dem Zuschauer auf an-
de Podiumsgäste: Danièle Gosteli Hauser, Verantwortliche
rung bei Comundo. Dienstag, 27. März 2018, ab 19.30 Uhr, Neu-
schauliche Art und Weise, wie vielfältig INTERTEAM-Fach-
Wirtschaft und Menschenrechte bei der Schweizer Sektion
bad in Luzern.
leute dazu beitragen, dass Familien wie jene von Juanita wie-
von Amnesty International, Prof. Dr. Karl Hofstetter, Präsi-
der zu einem Leben ohne Gewalt zurückfinden», sagt Dani
dent von Swiss Holdings, Dr. rer. publ. Felix Howald, Direktor
Die Plattform «Kirche für KOVI» ging am 1. Februar 2018 online.
Scherrer, Kommunikationsverantwortlicher INTERTEAM.
der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz, sowie
Kirchlich engagierte Menschen, Kirchgemeinden und kirchliche Or-
In knapp zweieinhalb Minuten demonstriert der Film, was
Prof. Dr. Daniel Speich Chassé, Titularprofessor für Global-
ganisationen sowie Behörden sind eingeladen, dort ihr Engagement
unzähligen Frauen und Kindern in Bolivien widerfährt.
geschichte an der Universität Luzern. Die Diskussion wird
und ihre Unterstützung für die Initiative zu zeigen. Weitere Informa-
von Dr. Norbert Bischofberger moderiert, der vor allem aus
tionen auf www.kirchefuerkovi.ch
seiner Arbeit als Moderator und Redaktor bei «Sternstunde
INTERTEAM ERÖFFNET SCHULE NEU Kürzlich eröffnete die heilpädagogische Schule PREEFA (Pro-
didaktisches Unterrichtsmaterial sowie Werkzeuge anschaf-
grama de Educación Especial Fe y Alegría) im bolivianischen
fen konnte.
Cochabamba neu. INTERTEAM hatte die Unterrichtsräume
Das Projekt gilt als erfolgreiches Beispiel dafür, wie durch
wie auch die Aussenanlage der Schule von Grund auf saniert
den kombinierten Ansatz (Fachperson und Projektfinanzie-
und den speziellen Bedürfnissen der rund 100 Schülerinnen
rung) optimale Wirkung erzielt werden kann.
Religion» des Schweizer Fernsehens bekannt ist. Spannung und gute Argumente sind also garantiert! Alle Interessierten sind an der kostenlosen Veranstaltung herzlich willkommen: Donnerstag, 22. März 2018, 19.00 Uhr, Hörsaal 10. Bilder: zvg
und Schüler optimal angepasst. Bislang war beides nicht rollstuhlgängig und für Gehbehinderte ungeeignet gewesen. INTERTEAM-Fachperson Thomas Ittmann unterstützte die Bauarbeiten als erfahrener Heilpädagoge und Schulleiter; er beriet und koordinierte. «Das Projekt konnte sowohl qualitativ, finanziell wie auch terminlich erfolgreich abgeschlossen werden – die Infrastruktur der PREEFA kann als Modell für andere heilpädagogische Schulen dienen», freut sich Thomas. Im Rahmen seines dreijährigen Einsatzes, der vor kurzem endete, begleitete und beriet er auch die Lehrerinnen und Lehrer, Therapeutinnen und Therapeuten der Schule. Während der behindertengerechte Umbau durch den Beitrag der Stiftung Symphasis finanziert wurde, stellte die katho-
Ein Geistlicher (links) mit Sebastian Bockrath (Leiter institutionelles Fundraising und Projektfinanzierung INTERTEAM) und Fachperson Thomas Ittmann (rechts).
lische Pfarrei Hergiswil Mittel bereit, damit sich die Schule
Bild: INTERTEAM
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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01 | 2018
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01
PORTRÄT
FÜR EINE BESSERE WELT – IM SÜDEN WIE IM NORDEN Vor acht Jahren kehrte der Zürcher Ralph Mrowietz von seinem INTERTEAMEinsatz in Kolumbien zurück; damals tobte im Land noch der Bürgerkrieg. Von 2006 bis 2010 leistete der Fachmann für Online-Kommunikation einen Beitrag für die Friedensförderung. Zurück in der Schweiz setzte er sein Engagement für eine bessere Welt fort – bis heute. Seine Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche. Und damit schliesst sich der Kreis zu INTERTEAM. «Bleibt es bei unserem Termin heute Nachmittag?», fragt
bis zu Lama-Trekking. «Es ist ein gutes Gefühl, sich auch in
Ralph Mrowietz am Morgen vor dem Treffen mit AUSTAUSCH
der Schweiz für eine bessere Welt einzusetzen», sagt Ralph.
in Zürich – eine alte Angewohnheit aus vier Jahren Bogotá,
Und über die weiterentwickelte Strategie seines früheren Ar-
Kolumbien: «In einer Millionenstadt ohne wirklich funktio-
beitgebers: «Das ist sehr sinnvoll, denn wenn Kinder unter
nierendes öffentliches Verkehrsnetz ist so eine Frage ganz
guten Bedingungen aufwachsen können, haben sie auch gute
normal; man hält sich kurzfristig auf dem Laufenden», er-
Chancen für die Zukunft.» Was er sowohl bei Pro Juventute
klärt Ralph (53). «Da nimmt es denn auch niemand persön-
wie auch INTERTEAM schätzt: «Beide Organisationen kon-
lich, wenn eine Sitzung eine halbe Stunde später anfängt.»
zentrieren sich nicht nur auf die Kinder direkt, sondern auch auf deren Umfeld, arbeiten zum Beispiel mit den Müttern.
RALPH ERSTELLTE UND OPTIMIERTE WEBSITES
Das Empowerment der Frauen ist besonders unterstützens-
Von der kolumbianischen Hauptstadt aus leistete der Fach-
wert», ist Ralph überzeugt. «Zugang zu Bildung zu erhalten
mann für Online-Kommunikation 2006 bis 2010 einen Ein-
oder eine gute Partnerschaft ohne Gewalt führen zu können,
satz für die Friedensförderung in Kolumbien, den dortigen
das sind Menschenrechte.»
01 Ein Junge im damaligen Krisengebiet in einem Projekt einer lokalen INTERTEAM-Partnerorganisation, bei dem es darum ging, Kinder auf spielerische Art in ihrem konfliktbelasteten Alltag zu unterstützen. 02 Ralph Mrowietz zur Zeit seines Einsatzes. 03 «Und du?», fragt eine Strassenverkäuferin auf Ralphs Reisen zu anderen Projekten von INTERTEAM-Partnerorganisationen durchs Land. 04 Eine Friedensdemonstration in Bogotá: Die Leute haben genug von der FARC, der ehemals grössten Guerillabewegung in Kolumbien. Bilder: INTERTEAM; zvg
Themenschwerpunkt von INTERTEAM. Für verschiedene lokale NGOs in diesem Feld (für eine landesweite Menschen-
DIE UMGEKEHRTE WIRKUNG: SÜD-NORD
rechtsorganisation zum Beispiel) erstellte und optimierte
Ralph hat sein Wissen nach Kolumbien getragen und mit
Ralph Internetauftritte und half den Organisationen damit,
seinem Einsatz einen Beitrag für den Frieden geleistet. Doch
ihre Zielgruppen zu erreichen und mit ihren Botschaften
auch umgekehrt gibt es eine Wirkung – von Kolumbien in die
sichtbar zu werden. «In diesen NGOs war damals noch kaum
Schweiz. Ralph: «Ich habe in Kolumbien gelernt, in meinem
Wissen darüber vorhanden, wie man im Internet textet oder
Arbeitsalltag offener zu sein und mich nicht nur starr auf
mediengerechte Podcasts erstellt», erinnert sich Ralph. «Ge-
meine Pendenzen für den Tag zu konzentrieren.» Der Effekt:
nerell waren die Websites in Kolumbien noch sehr rudimen-
Ralph arbeitet vielleicht nicht immer genau die vorgesehe-
tär.» So sei es in einem ersten Schritt oft darum gegangen, Ba-
nen Dinge ab, dafür anderes, was zwar nicht geplant war,
sics zu erarbeiten, hochaufgelöste Logos zum Beispiel. «Der
sich aber gut ergeben hat. «Was mich am Alltag in Bogotá aus-
wichtigste Teil meiner Arbeit war aber, die Mitarbeiterinnen
serdem sehr beeindruckte, war die grosse Geduld der Men-
und Mitarbeiter der Organisationen zu schulen, sodass das
schen», nennt Ralph ein weiteres Beispiel für sinnvollen Süd-
Wissen erhalten blieb.» Ganz gemäss INTERTEAM-Strategie.
Nord-Transfer. «Meine Kolleginnen und Kollegen mussten oft extrem lange Strecken zur Arbeit zurücklegen und am Abend
«SICH NICHT NUR DIREKT AUF KINDER KONZENTRIEREN»
noch für ein Nachstudium zur Schule, um trotz abgeschlosse-
Diese Strategie fokussiert seit jüngerer Zeit verstärkt auf die
nen Studiums Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu behalten»,
Zielgruppe Kinder und Jugendliche. Damit ist INTERTEAM
berichtet Ralph. «Dennoch waren sie fast immer freundlich
dem jetzigen Arbeitgeber Ralphs ein Stück näher gerückt:
und geduldig.»
Seit seiner Rückkehr vor acht Jahren arbeitet Ralph in seiner Heimatstadt Zürich für Pro Juventute. Konkret ist er verant-
UNGEDULD ENTFACHTE LIEBE
wortlich für die Plattform «Feriennet», auf der Kinder und
Ralph indes konnte – obwohl von sanfter, zurückhaltender
Jugendliche sinnvolle Aktivitäten für die Schulferien finden
Natur – seine schweizerische Ungeduld nicht immer ver-
und buchen können – von Bogenschiessen über Schminken
bergen. Als er etwa nach langem Warten auf den jährlichen
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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01 | 2018
«WÄHREND MEINER ZEIT IN BOGOTÁ GAB ES ZWEI BOMBENANSCHLÄGE, ZUM GLÜCK OHNE VERLETZTE. ANSONSTEN WAR DAS LEBEN IN DER GROSSSTADT WENIG BETROFFEN.»
02
| Ralph Mrowietz, ehemalige INTERTEAM-Fachperson Kolumbien
03
04
obligatorischen Gesundheitscheck im Spital vorsichtig nach-
in der Grossstadt nur wenig betroffen.» Auf seinen Reisen
fragte, ob er denn heute noch drankäme, rief man eine Kran-
aufs Land zu anderen Projekten von INTERTEAM-Partneror-
kenschwester zum «Gringo», der keine Zeit hatte; und schrieb
ganisationen habe er aber durchaus erahnt, was der Konflikt
damit den Anfang einer Liebesgeschichte: Die Gesundheits-
bedeutete. Zum Beispiel im Krisengebiet Caquetá im Süden
fachfrau, die dann erschien, ist heute Ralphs Frau. Auch sie
Kolumbiens, wo er in Belén de los Andaquíes Kinder besuch-
lebt derzeit in Zürich. «Wie lange wir bleiben oder ob es doch
te, die mit Hilfe von Medienbeiträgen – animierten Kurzvi-
wieder nach Kolumbien geht, wissen wir noch nicht», sagt
deos – versuchten, mit ihrer schwierigen Situation umzuge-
Ralph. Jedenfalls würden die beiden auch hiesige Gepflogen-
hen. Fast sieben Millionen Menschen wurden während des
heiten schätzen. «Manchmal erblasst man fast vor Ehrfurcht,
rund 50 Jahre andauernden Bürgerkriegs vertrieben; viele
wie hier alles funktioniert», führt Ralph aus, «manchmal er-
von ihnen flüchteten in die Metropole Bogotá, wo sie in Ar-
schrickt man aber auch darüber.»
menvierteln unterkamen. Ralph trifft die Geschichte dieser Menschen doppelt. «Auch meine Familie wurde vertrieben,
PERSÖNLICH BETROFFEN
aus Deutschland am Ende des Zweiten Weltkriegs, dabei kam
Ganz anders sei das Leben in Bogotá: chaotischer, lauter, un-
meine Grossmutter ums Leben. Das Thema liegt mir persön-
sicherer. Vom bewaffneten Konflikt, der zur Zeit von Ralphs
lich am Herzen.»
Einsatz tobte und erst Ende 2016 in einen fragilen Frieden überging, habe Ralph in Bogotá selber jedoch nicht viel bemerkt. «Während meiner Zeit dort gab es zwei Bombenan-
| Sarah Hadorn, Redaktorin AUSTAUSCH
schläge, zum Glück ohne Verletzte, ansonsten war das Leben
ZURÜCKGEKEHRT
EFI ALBISSER UND SEBASTIAN ZEITER, BUKOBA, TANSANIA
BRIGITT BRÖNNIMANN, SURCE, BOLIVIEN
CAROLINE IMESCH, MATAGALPA, NICARAGUA
Efi Albisser unterstützte verschiedene Organisationen, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzen, beim Aufbau und bei der Stärkung ihrer Projekte. Und der Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker Sebastian Zeiter verbesserte die IT-Infrastruktur und -Prozesse seiner Partnerorganisation in den Bereichen Bildung und Gesundheitsförderung.
Als ausgebildete Sozialpädagogin beriet Brigitt Brönnimann bei der lokalen Partnerorganisation gewaltbetroffene Frauen. Dadurch konnten diese Selbstvertrauen aufbauen und sich neue Verhaltensweisen aneignen, um sich zukünftig vor Gewalt zu schützen. Sie haben so neue Perspektiven für ein Leben ohne Gewalt erhalten.
Seit 2015 setzte sich die Sozialanthropologin für die Vernetzung von Kaffeekooperativen ein und beriet diese in der Vermarktung ihrer Produkte. Dadurch gelang es kaffeeproduzierenden Kleinbauernfamilien, ihre Produkte zu besseren Preisen zu verkaufen und damit ihr Einkommen nachhaltig zu erhöhen.
HELEN UND THOMAS ITTMANN, COCHABAMBA, BOLIVIEN
YVONNE KAUFMANN, MUSOMA, TANSANIA
PATRICK LEFKADITIS, BOGOTÁ, KOLUMBIEN
Als Berufsschullehrerin engagierte sich Helen Ittmann für die Aids- und HIV-Prävention sowie die Vorbeugung von sexueller Gewalt in der Bevölkerung. Der Heilpädagoge und ehemalige Schulleiter Thomas Ittmann indes setzte sich in einer heilpädagogischen Schule für bessere Unterrichtsqualität ein und half mit, eine barrierefreie Infrastruktur zu gestalten.
Die Sozialarbeiterin war seit Anfang 2013 für INTERTEAM in Tansania im Einsatz. Dabei hat sie sich intensiv für Strassenkinder engagiert, die Mitarbeitenden der Partnerorganisation im lösungsorientierten Beratungsansatz geschult und den Aufbau sowie die Führung eines Mädchenhauses unterstützt.
Bei der lokalen Partnerorganisation, die sich für Frieden und soziale Sicherheit einsetzt, engagierte sich der Jurist im Menschenrechtsbereich. Zudem entwickelte er eine Methode zur Messung der Einhaltung der Menschenrechte. Dadurch leistete er seit 2011 einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der Menschenrechte und zum Frieden in Kolumbien.
KOMPETENZEN DER ZURÜCKGEKEHRTEN NUTZEN. ODER: SIND ENTWICKLUNGSHELFER OUT? Anlässlich der aktuellen kritischen entwicklungspolitischen Debatten macht es Sinn, danach zu fragen, inwiefern Entwicklungszusammenarbeit mit Fachleuten vor Ort noch zielführend ist. Zudem fragt sich, wie die erworbenen Kompetenzen der entsendeten Fachleute auch nach der Rückkehr genutzt werden können.
«EIN WEITERHIN NOTWENDIGES KORREKTIV» Beidem ist der deutsche Berater, Autor und Redaktor Lutz Schrader nachgegangen, und zwar im Rahmen einer Studie für die Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste (AGdD) in Deutschland. Braucht es die Personelle Entwicklungszusammenarbeit noch? «Dieses Instrument wurde ja geschaffen als Gegengewicht zur staatlich gesteuerten und marktwirtschaftlich ausgerichteten Entwicklungszusammenarbeit. Und als solches Korrektiv ist der Entwicklungsdienst weiter notwendig und hat eine Zukunft», sagt Schrader. «Beim Entwicklungsdienst geht es darum, gemeinsam in Nord und Süd Erfahrungen mit Ansätzen zur nachhaltigen Entwicklung zu machen und sich darüber auszutauschen.» Dafür sei der Entwicklungsdienst unverzichtbar, betont Schrader. Die Studie basiert auf qualitativen Interviews mit zurückgekehrten Fachleuten und leistet auch einen guten Beitrag zur Frage, wie
AUSGEREIST
Rückkehrende durch eine bessere Inwertsetzung ihres spezifischen Kompetenzprofils nachhaltig gestärkt werden können. Die vollständige Studie kann bei der AGdD kostenlos heruntergeladen werden: www.agdd.de/de/dabei
Guido Renner, Primarlehrer Sonderschule, Namibia Chris Renner, Sozialarbeiterin, Namibia Claudia Wittmer, Flight Attendant, Buchhalterin, Namibia Irene Weber, Betriebsökonomin, Nicaragua Isabel Schläppi, Landwirtin, HF Agrotechnikerin für Agrarwirtschaft, Nicaragua Andreas Koller, Elektroingenieur, MBA Internationales Management und Changemanagement (Andreas Furrer-Küttel, Personaleinsätze, Geschäftsstelle INTERTEAM)
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INTERTEAM DER AUSTAUSCH 01 | 2018
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DER AUSTAUSCH 1/18
AGENDA MITGLIEDERVERSAMMLUNG
KONZERNVERANTWORTUNGSINITIATIVE:
Die INTERTEAM-Geschäftsstelle freut sich, zur
PODIUMSDISKUSSION UND FILMABEND
Mitgliederversammlung (MV) am 26. Mai 2018
Die Mobilisierungsgruppe Luzern der KOVI organi-
einzuladen. Auch dieses Jahr findet die MV wieder
siert im März gleich zwei Events (siehe auch
in der Stiftung Rodtegg statt. Wir freuen uns bereits
S. 15). Lassen Sie sich für die Belange der Initiative
auf zahlreiche Anmeldungen!
begeistern.
Datum / Zeit: Sa., 26. Mai 2018, 9.30–16.30 Uhr
Podium:
Ort: Stiftung Rodtegg, Rodteggstrasse 3, Luzern
Am 22. März 2018 diskutieren hochrangige VertreterInnen der Wirtschaft, der Wissenschaft und der
Wir bitten um Anmeldungen bis zum 6. Mai 2018
KOVI selbst über die Konzernverantwortungs-
unter www.interteam.ch/mv oder via Telefon an
initiative. Die Podiumsdiskussion ist kostenlos.
041 360 67 22. Wo: Gebäude Universität und PH Luzern, Hörsaal 10,
INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN
Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern
Interessiert an einem Einsatz mit INTERTEAM? Dann
Wann: Donnerstag, 22. März 2018, 19 Uhr
besuchen Sie eine unserer kostenlosen Informationsveranstaltungen. Diese finden 18.30–21 Uhr
Filmabend:
im Zentrum Barfüesser an der Winkelriedstrasse 5 in
Am 27. März 2018 ist im Neubad der Film «Trading
Luzern statt.
Paradise» zu sehen. Thematisiert werden dort die Geschäfte von Rohstoffhandelsfirmen mit Sitz in der Schweiz. Die Veranstaltung ist kostenlos (Kollekte).
Nächste Daten: Montag, 30. April
Wo: Neubad Luzern, Bireggstrasse 36, 6003 Luzern
Donnerstag, 7. Juni
Wann: Dienstag, 27. März 2018, ab 19.30 Uhr Anmeldung nötig unter: www.interteam.ch/info
INTERTEAM setzt sich für Kinder und Jugendliche in Afrika und Lateinamerika ein, damit diese ihre Potenziale entfalten und als Hoffnungsträger die Zukunft ihrer Gesellschaft selbstbestimmt mitgestalten können. Die Hilfe erfolgt durch mehrmonatige bis mehrjährige professionelle Einsätze von Fachleuten, kombiniert mit gezielten Projektfinanzierungen. Als Schweizer Hilfswerk der Personellen Entwicklungszusammenarbeit steht INTERTEAM für langjährige Erfahrung, effiziente Strukturen sowie starke Partnerschaften im Globalen Süden. In der Schweiz ist INTERTEAM die führende Ansprechstelle für qualifizierte Berufsleute, die einen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit im Sinne eines solidarischen Engagements leisten wollen.
ZEWO-Gütesiegel Das ZEWO-Gütesiegel belegt, dass INTER TEAM seine Spendengelder zweckbestimmt, wirtschaftlich und wirksam einsetzt.
Der 1964 gegründete Verein INTERTEAM finanziert sich über öffentliche, private und kirchliche Gelder und garantiert als ZEWO-zertifizierte Non-Profit-Organisation einen verantwortungsvollen, zweckbestimmten und wirkungsvollen Mitteleinsatz.
INTERTEAM T 041 360 67 22 Unter-Geissenstein 10/12 F 041 361 05 80 CH-6005 Luzern
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www.facebook.com/interteam www.youtube.com/interteamluzern