INTERTEAM Jahresbericht 2013

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Wissen teilen – Armut lindern

INTERTEAM

der jahresBericht 2013

FACHLEUTE IM ENTWICKLUNGSEINSATZ


INHALT VOrWOrT

50 JAHRE INTERTEAM

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PErSONALGEWINNUNG & BILdUNG

DER AUSREISEKURS – SEIT 50 JAHREN UNSER ERFOLGSREZEPT 04 GESAMTPrOGrAMM

HERAUSFORDERUNGEN IN DER PROGRAMMPHASE 2013–16

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ANMERKUNG Im Jahresbericht wird die geschlechtergerechte Formulierung meist berücksichtigt. Wo sich die Lesbarkeit dadurch erschwert, wird je nach dem die weibliche oder männliche Form verwendet. Es sind aber immer alle gemeint. TITELBILD Der bekannte Luzerner Illustrator Christoph Fischer hat sich von INTERTEAM-Fachleuten und ihrem Kampf gegen Armut inspirieren lassen. Die Illustrationen zeigen reale Einsätze und stehen für die fünf thematischen Fokussierungen innerhalb der Schwerpunktthemen Bildung, Ernährung und Gesundheit von INTERTEAM.

EINSÄTZE

ÜBERSICHT EINSATZLÄNDER PROJEKTPORTRAITS

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LÄNdErBErICHTE

NICARAGUA/HONDURAS KOLUMBIEN BOLIVIEN NAMIBIA TANSANIA

08 10 12 14 16

KOMMUNIKATION

‹WISSEN TEILEN – ARMUT LINDERN› SICHTBAR MACHEN 18 FINANZEN

BALANCEAKT FINANZEN JAHRESRECHNUNG BILANZ KOSTENAUFTEILUNG & KENNZAHLEN

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OrGANISATION

ORGANIGRAMM UND ORGANE HERZLICHEN DANK! April 2013 INTErTEAM ist eine Schweizer Organisation der Personellen Entwicklungszusammenarbeit INTErTEAM Unter-Geissenstein 10/12 CH 6005 Luzern

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T +41 41 360 67 22 F +41 41 361 05 80 info@interteam.ch

PC 60-22054-2 www.interteam.ch

23 24 Impressum Der Jahresbericht 2013 Auflage: 1600 Ex. Herausgeber: INTERTEAM, Luzern Redaktion: Daniel Scherrer, Luzern Grafik: André Meier und Franziska Kolb, Luzern Druck: Brunner AG, Kriens


VORWORT

HErZLICHE GrATULATION – 50 jAHrE INTErTEAM Wir feiern die eindrückliche Bilanz der vergangenen 50 Jahre. Seit dem ersten Ausreisekurs haben 2’500 Schweizer und Schweizerinnen in über 50 Ländern gewirkt. Der Austausch auf Augenhöhe und die Unterstützung mit Schweizer Berufswissen stand dabei immer im Zentrum unserer Tätigkeit. Am Ehemaligen-Weekend vom vergangenen September mit 200 Teilnehmenden wird dieser Erfahrungsschatz sichtbar. Die Dankbarkeit und Wertschätzung ist spürbar beim Betrachten von Fotos aus der eigenen Einsatzzeit. Marlies Bucher, in den 60er-Jahren im Einsatz in Tansania und Kenia, erzählt uns: «Ich habe immer gerne mit den Frauen und jungen Mädchen zusammen gearbeitet – sie waren so tüchtig und fröhlich. Ich erinnere mich heute noch gerne an diese Zeit.» Die Fotos von damals

sind zwar schwarz-weiss und etwas vergilbt, doch die Vielfalt der persönlichen Erlebnisse erinnern an ein Kaleidoskop, das sich dreht und immer neue bunte Formen und Strukturen ergibt.

«Der Mensch ist die beste Medizin des Menschen.» Nigerianisches Sprichwort

Marlis Bucher schwelgt am Ehemaligen-Weekend von INTERTEAM in alten Erinnerungen. Bild: Archiv Interteam

Für INTERTEAM bedeutet dieses Sprichwort, dass bei allen Einsätzen die Ermächtigung der lokalen Bevölkerung im direkten Austausch im Vordergrund steht. Die Einsatzzeit mit einer Vielzahl an beeindruckenden Begegnungen, sei es in Afrika, Lateinamerika oder in Asien, prägt uns für ein ganzes Leben – Einsätze sind auch Medizin für unser Sein. Das Umfeld der Einsätze und die Berufsprofile haben sich in den vergangenen 50 Jahren verändert. Geblieben sind der Austausch auf Augenhöhe und der gemeinsame Weg mit dem Teilen von Wissen. Es ist und bleibt eine reichhaltige ‹Medizin›, die wir unseren Partnern im Süden anbieten können und von ihnen erhalten dürfen. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön allen Menschen, die einen farbigen Mosaikstein zum INTERTEAM-Kaleidoskop in den vergangenen 50 Jahren beigetragen haben, sei es als Fachperson im Süden (und Norden), sei es als lokale Partner vor Ort oder sei es mit finanziellen Beiträgen in der Schweiz, um unser Engagement seit 50 Jahren zu ermöglichen. Herzlichen Dank und mit den besten Wünschen zum 50jährigen Jubiläum! Max Elmiger, Präsident Erik Keller, Geschäftsleiter

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PERSONALGEWINNUNG & BILDUNG

dEr AUSrEISEKUrS – SEIT 50 jAHrEN UNSEr ErFOLGSrEZEPT Sollen Einsätze im Ausland erfolgreich verlaufen, braucht es die richtige Vorbereitung in der Heimat. INTERTEAM hat diese Tatsache früh erkannt und bereitet seine Fachleute seit 50 Jahren intensiv auf die Einsätze vor – seit jeher mit qualitativ hohen, den Herausforderungen der Zeit angepassten mehrwöchigen Seminaren. Bis zu 45 Frauen und Männer sassen anfänglich im Schulungsraum der bis zu acht Wochen dauernden Ausreisekurse; ausschliesslich Berufsleute aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Handwerk. Dabei waren Mission und Religion bis in die Neunzigerjahre wichtige Themen. Gestartet wurde jeweils mit dreitägigen Exerzitien (inkl. Schweigen); das Kursende bildete der Aussendungsgottesdienst unter dem Segen des Bischofs. Klare Belege dafür, dass ein starker Glaube integraler Bestandteil des Auswahlverfahrens war. Vielfältige und praktische Grundausbildung für das einfache Leben Die thematisch breit abgestützten Kurse wiesen zu Beginn einen höheren Praxisbezug auf: Rassenprobleme, fremde Kulturen oder Tropenmedizin standen genauso im Mittelpunkt wie alltagspraktische Weiterbildungen, beispielsweise Erste Hilfe, Pannendienst oder Latrinenbau. Während vielen Jahren gehörte auch ein einwöchiges Sozialpraktikum zur Vorbereitung: Ein Aufenthalt in einer Asylunterkunft oder einer Berggemeinde sollte für das einfache Leben und die Probleme der Menschen vor Ort sensibilisieren. So wurde versucht, den angehenden INTERTEAM-Fachleuten den Einstieg in die fremde Welt des Südens zu erleichtern.

und idealistischen, hin zu humanitären und persönlichen Gründen gewandelt. Obwohl sich viele Herausforderungen in den Einsätzen gleichgeblieben sind, so hat sich das Berufsbild der durchschnittlich noch 12 Kursteilnehmenden doch merklich verändert; INTERTEAM ist heute vermehrt auch auf gut ausgebildete Informatiker, Betriebsökonomen oder Marketingfachleute angewiesen, um den Herausforderungen in den Einsatzländern adäquat begegnen zu können. Trotz einem steten Wandel im Bereich der Rekrutierung und Vorbereitung während den letzten 50 Jahren, ist die Kernaufgabe der Abteilung Personal und Bildung gleich geblieben: Unverändert sucht INTERTEAM gut ausgebildete und erfahrene Berufsleute und bietet diesen eine professionelle, moderne und den Herausforderungen der Zeit angepasste Vorbereitung für mehrjährige Entwicklungseinsätze im Ausland.

richtige Vorbereitung geht mit der Zeit Eine professionelle Vorbereitung muss mit den aktuellen Herausforderungen Schritt halten können. Heute lautet die Devise: Kürzere Kurse, weniger Glauben, dafür eine kompaktere, die modernen Anforderungen in der Entwicklungszusammenarbeit betreffende Wissensvermittlung. Im Zentrum stehen vierwöchige, konzentrierte Ausreisekurse und Themen wie Entwicklungspolitik, Capacity Development oder interkulturelle Kompetenzen. Anstelle von Religion steht die Auseinandersetzung mit den persönlichen Werten und Erwartungen im Vordergrund. Die Motivation der Interessierten hat sich weg von religiösen

BILDUNGSMODULE 2013 – 8 – 22 – 3 – –

Informationsveranstaltungen 244 Personen Erstgespräche 25 Personen Einführungskurse/Assessments 18 Personen Ausreisekurse 10 Erwachsene Rückkehrkurse 8 Erw./1 Kind

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INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

In den ersten Ausreisekurse stehen neben der Religion insbesondere alltagspraktische Weiterbildungen im Zentrum. Oben: Kurs im Beingipsen Bilder: Archiv Interteam


GESAMTPROGRAMM

GrOSSE HErAUSFOrdErUNGEN IN dEr PrOGrAMMPHASE 2013–16 Mit dem Jahr 2013 begann für INTERTEAM die neue Programmphase 2013–16 und somit auch eine Zeit grosser Herausforderungen. Neben einer Schärfung der Themenschwerpunkte im Süden wird auch eine Steigerung des Bekanntheitsgrades im Norden angestrebt; kein einfaches Unterfangen in Anbetracht reduzierter DEZA-Beiträge. In der aktuellen Programmphase befindet sich INTERTEAM auf einem kritischen Pfad: Anspruchsvolle Zielsetzungen im Süden müssen zukünftig mit einem zu 50% von der DEZA unabhängigen Budget erreicht werden. Bis vor zehn Jahren konnte INTERTEAM noch auf eine 90%-Finanzierung durch den Bund zählen. Mit der Reduktion des Programmbeitrags der DEZA um rund 800’000 CHF gegenüber den Vorjahren musste im mittelfristigen Finanzplan daher mit Defiziten gerechnet werden. Dabei ist es in einem ersten Schritt gelungen, den Verlust im erwarteten Rahmen zu halten. Wichtig wird nun sein, die Einnahmen kontinuierlich zu steigern und die Finanzen bis zum Ende der Programmphase ausgeglichen zu gestalten. Evaluierung der Nordarbeit liefert neue Impulse für das jubiläumsjahr Im vergangenen Jahr erfolgte eine vertiefte Analyse der Kommunikationsarbeit in der Schweiz mit einer externen Expertin. Wie kann INTERTEAM in Zukunft seinen Be-

Links: Richtiges Haareschneiden im Einsatz. Unten: Die Zeiten wandeln sich. Die Präsentation von Sibylle Wyss Bigler am Besuchstag des Ausreisekurses 2012 zu ihrem Einsatz in Namibia.

kanntheitsgrad vergrössern und so den Unterstützungskreis erweitern? Die Erkenntnisse wurden mit der aktuellen Kommunikationsstrategie abgeglichen und flossen in die Planung des 50-Jahr-Jubiläums ein. Eine wichtige Massnahme in Bezug auf das Jubiläumsjahr ist die stärkere Mobilisierung ehemaliger Einsatzleistenden: Dank der Durchführung unzähliger Aktionen wird nun die Wirkung der Personellen Entwicklungszusammenarbeit auch in der Schweiz sichtbarer. Mehr Wirkung im Süden dank grösserer Fokussierung Mit den neuen Landesprogrammen in Afrika und Lateinamerika fokussiert INTERTEAM in jedem Land einen spezifischen Cluster. Neben der konkreten Arbeit der Einsatzleistenden sollen zusammen mit unseren Partnern der Einfluss auf die Rahmenbedingungen gefördert werden. Damit erhält die politische Einflussnahme und Anwaltschaft mit dem neuen Programm eine höhere Bedeutung. Ein weiteres Ziel ist dabei, mit weniger Fachleuten mehr Wirkung und entwicklungspolitische Relevanz zu erreichen. Neben der Umsetzung der Landesprogramme interessierten uns im vergangenen Jahr die Hintergründe, warum Teilnehmende von Informationsveranstaltungen sich oftmals nicht für einen Einsatz bewerben. Mit einer Umfrage bei 476 Personen, welche seit 2009 eine Info-Veranstaltung besucht haben, konnten einige neue Erkenntnisse gewonnen werden. Diese werden nun einerseits für die Optimierung bei der Rekrutierung genutzt, andererseits tragen sie dazu bei das Bestehende zu überdenken. Eine Arbeitsgruppe vertieft nun verschiedene Optionen zu alternativen Einsatzmodellen. INTErTEAM setzt auf Sicherheit Unter Einbezug der aktuellen Fachleute sowie mit Unterstützung eines externen Spezialisten hat INTERTEAM ein neues Sicherheitskonzept entwickelt. Die bereits bestehenden Sicherheitsmassnahmen können nun gezielt ergänzt werden. Dank der intensiven Vertiefung zum Umgang mit Risiken und Sicherheit konnte INTERTEAM zu diesem Thema auch eine Weiterbildungsveranstaltung für den Dachverband unité gestalten; so wurden die wertvollen Erfahrungen auch mit anderen Entsendeorganisationen geteilt.

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ÜBERSICHT EINSATZLÄNDER

SCHWEIZ

STOPP GEWALT

STOPP GEWALT

NICARAGUA/ HONDURAS STOPP GEWALT

Einsätze 2013: 8 Förderung der Nahrungssicherheit: 4 Förderung formaler Bildung: 4 Vor Ort seit: 1987

STOPP GEWALT

STOPP GEWALT

STOPP GEWALT

STOPP GEWALT

KOLUMBIEN

STOPP GEWALT STOPP GEWALT STOPP GEWALT STOPP GEWALT STOPP GEWALT

Einsätze 2013: 8 Friedensförderung: 5 Förderung der Nahrungssicherheit: 3 Vor Ort seit: 1964

Gesundheitsförderung Förderung formaler Bildung

STOPP GEWALT

Einsätze 2013: 11 Gewaltprävention: 6 Förderung der Nahrungssicherheit: 5 Vor Ort seit: 1964

Förderung der Nahrungssicherheit Gewaltprävention Friedensförderung

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Einsätze 2013: 16 Förderung formaler Bildung: 12 Gesundheitsförderung: 4 Vor Ort seit: 1991 STOPP GEWALT

BOLIVIEN

Fokussierung innerhalb der Schwerpunktthemen:

NAMIBIA

INTErTEAM – dEr jAHrESBErICHT 2013

STOPP GEWALT

TANSANIA

Einsätze 2013: 15 Gesundheitsförderung: 12 Förderung formaler Bildung: 3 Vor Ort seit: 1964


PROJEKTPORTRAITS NICArAGUA/HONdUrAS Nicaragua ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Über 40% der Bevölkerung lebt in Armut (2 Dollar oder weniger pro Tag). Starke Abholzung und Intensivierung der Exportproduktion führen in dem von der Landwirtschaft abhängigen Land zu einer gravierenden Verschlechterung der Bodenqualität. INTERTEAM bietet mit seinem Programm im Bereich der Ernährungsförderung nicaraguanischen Bauernfamilien eine reelle Chance auf eine bessere Zukunft. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER EINSATZ FÜR MENSCH UND UMWELT Mit Javier Ortiz unterstützt INTERTEAM die Partnerorganisation CUCULMECA beim Aufbau eines Kleinunternehmens. Damit soll die Finanzierung für die wichtige Bildungsarbeit auf längere Zeit garantiert werden; vom Bildungsprogramm von CUCULMECA profitieren aktuell mehr als 15’000 Bäuerinnen und Bauern. KOLUMBIEN Seit den 60iger Jahren leidet die Bevölkerung in Kolumbien unter einem bewaffneten Konflikt: 5’400’000 Menschen wurden vertrieben, 21’000 entführt, 95’000 ermordet und 6’500 gefoltert. Grosses Leid erfuhr insbesondere die ländliche Bevölkerung. Seit 2012 gibt es nun einen Hoffnungsschimmer: Die Konfliktparteien, Regierung und Guerillas, verhandeln über den Frieden. Allerdings ist der Weg noch weit. Es braucht grosse Anstrengungen in der Zivilgesellschaft um die alten Wunden zu heilen. INTERTEAM unterstützt diese Anstrengungen und fördert mit seinem Landesprogramm eine Kultur des Friedens. MEHR RECHTE UND EIN BESSERES LEBEN FÜR INDIGENE FRAUEN In einem Konflikt sind es oftmals Frauen, die am meisten unter der Gewalt leiden, insbesondere indigene und afrokolumbianische. Hier setzt der INTERTEAMEinsatz von Anita Linares an, die indigene Frauen im Norte del Cauca auf psychosozialer Ebene unterstützt, z.B. mit ‹Erste-Hilfe-Kursen› für gewaltbetroffene Frauen. BOLIVIEN Wirtschaftlich geht es Bolivien unter der Präsidentschaft von Evo Morales besser. Doch die häusliche und sexuelle Gewalt ist weiterhin von hoher politischer und gesellschaftlicher Relevanz. Aufgrund der gestiegenen Zahl von Gewalt gegen Frauen in den letzten Jahren gibt es seit 2013 ein Gesetz, das diese Gewalt vermindern will. Auf dem Papier stehen hohe Ziele, die von den öffentlichen Stellen erreicht werden müssen; eine grosse Herausforderung. INTERTEAM unterstützt mit seinen Einsätzen gezielt die engagierten Frauen und Männer bei dieser wichtigen Aufgabe.

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ERFOLGREICHER KAMPF GEGEN GEWALT UND MENSCHENHANDEL Gute Kommunikationsarbeit, ein grosses Netzwerk und die richtige politische Öffentlichkeitsarbeit sind in der Gewaltprävention entscheidend. Mischa von Arb leistete in Bolivien dazu grundlegende Aufbauarbeit, die nicht nur ‹seiner› Partnerorganisation zugute kommt. NAMIBIA Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre. Damit diese Menschen eine Zukunftsperspektive erhalten, investiert Namibia 25% des Staatshaushalts in die Bildung. Diese Mittel reichen aber bei weitem nicht aus, so dass es in der Schulbildung stark an Qualität fehlt. Damit die ärmsten 10% der Bevölkerung aber die Chance auf eine bessere persönliche Entwicklung erhalten, ist eine solide Grundbildung mit anschliessend adäquater Berufsbildung von zentraler Bedeutung. Nur so können sie zukünftig einen positiven Beitrag für ihr Land leisten – dank der Unterstützungsarbeit von INTERTEAM im Bildungsbereich. BILDUNG ALS SCHLÜSSEL ZU EINER BESSEREN ZUKUNFT Im Rahmen der Bildung unterstützt und stärkt INTERTEAM mit dem qualifizierten und erfahrenen Lehrer und Schulleiter Christian Bigler das Inspektorat, die Schulleitungen und Lehrpersonen des Schulkreises Ncuncuni. Damit erhalten die Kinder dieser ländlichen Region einen besseren Schulunterricht und eine Chance auf eine bessere Zukunft. TANSANIA Tansanias Bevölkerung beträgt 44 Mio. und weist ein sehr starkes Wachstum auf (5.3 Kinder pro Frau). Aufgrund der weit verbreiteten Armut und vielen Krankheitsrisiken ist die Sterblichkeitsrate überdurchschnittlich hoch. Die Gesundheitsversorgung ist vor allem in ländlichen Gebieten, wo 65% der Menschen Tansanias leben, katastrophal; die Schwächsten unter den Schwachen leiden somit am meisten. Dies will INTERTEAM mit seinen Gesundheitseinsätzen ändern. EIN MENSCHENWÜRDIGERES LEBEN FÜR BEHINDERTE KINDER Mit der Heilpädagogin Barbara Engel setzt sich INTERTEAM im Rahmen seines Landesprogramms u. a. für ein menschenwürdigeres Leben für Kinder mit Behinderungen ein, die oft versteckt und unter erbärmlichen Umständen dahinvegetieren. Insbesondere werden gesundheitliche Angebote für diese Kinder aufgebaut und gestärkt.


LATEINAMERIKA

NICArAGUA/ HONdUrAS Noch immer fehlt es in Zentralamerika vielerorts am Bewusstsein für einen verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit lebenswichtigen Ressourcen. Im Departement Jinotega in Nicaragua kämpft daher die gemeinnützige Organisation Cuculmeca seit 23 Jahren für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und leistet auf diesem Gebiet Pionierarbeit. Sie erhält seit anderthalb Jahren erfolgreich Unterstützung von INTERTEAMMitarbeiter Javier Ortiz, dem erfahrenen Marketingfachmann aus Basel. Die Partnerorganisation Cuculmeca, eine der wichtigsten NGOs in der Region Jinotega, engagiert sich seit Jahren in den Bereichen Bildung, Kommunikation und Bürgerpartizipation. Derzeit profitieren knapp 18’000 Begünstigte von den verschiedenen Aktivitäten der Organisation. Trotz ihrer grossen Erfahrung und Wichtigkeit für die Region, kämpft die Organisation ums Überleben; nicht zuletzt wegen den verschlechterten politischen Rahmenbedingungen für NGOs in Nicaragua. Das Ziel war somit klar: Cuculmeca finanziell eine bessere Ausgangslage zu verschaffen. Als Erstes erstellte ich einen Business-Plan für das Unternehmen Guacamaya. Guacamaya wurde von Cuculmeca im September 2012 aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, längerfristig Einnahmen zu generieren, die wiederum zur existentiellen Sicherung von Cuculmeca beitragen sollen. Guacamaya bietet verschiedene Arten von Dienstleistungen an und betreibt u.a. ein kleines Hotel mit Restaurantbetrieb. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus diesem BusinessPlan war, dass Investitionen in die Infrastruktur (bspw. die Renovierung der Küche) dringend notwendig sind, um die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern. Dies würde es dem Unternehmen nicht nur erlauben, sich für andere Marktsegmente zu öffnen, sondern auch die Anforderungen des Tourismusinstituts (INTUR) sowie des Gesundheitsministeriums zu erfüllen. In einem anderen Bereich stand ich bei der Budgeterstellung für eine landwirtschaftliche Fachschule beratend zur Seite; hier war eine Kostenanalyse für die technische Ausbildung gefragt. Auf der Suche nach weiteren Ideen, Einnahmen für die Organisation generieren zu können, ging Cuculmeca

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INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

STOPP GEWALT

COMAyAGUA SOMOTO LéON

jINOTEGA MANAGUA jINOTEPE

Oben: Regelmässige Sitzungen und Besprechungen mit Mitarbeitenden von Cuculmeca stehen bei Javier Ortiz auf der Tagesordnung.

auch eine Partnerschaft mit MATM (Mouvement d’Actions à Travers-Monde) von Belgien ein. Ich wurde dabei mit der Organisation und Koordination eines Pilotprojekts für Freiwilligeneinsätze bei Cuculmeca betraut. Mit meinem INTERTEAM-Einsatz versuchte ich bislang dieser wichtigen Partnerorganisation tatkräftig unter die Arme zu greifen. Dabei konnte ich das bestehende betriebswirtschaftliche Wissen um einiges erweitern; mein Know-how trug massgeblich dazu bei, die Chancen auf eine gesicherte Finanzierung von Cuculmeca für die nächsten Jahre zu erhöhen.


Angelika Süllow, Koordinatorin Zentralamerika

Im Programm Zentralamerika ist das Thema ‹Ernährungssicherheit› als primärer Schwerpunkt definiert. INTERTEAM konzentriert sich dabei auf drei Wirkungsfelder: – Ernährungssicherung und Selbstversorgung im Kontext des Klimawandels – Förderung der agro-ökologischen Produktion und Bio-Zertifizierung – Marktzugang, lokale Vermarktung/ solidarische Ökonomie

Oben: Von der korrekten Budgetierung einer landwirtschaftlichen Fachschule profitieren zukünftig eine Vielzahl von Bauern; an der Fachschule lernen sie einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Im Kampf für eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen leistet Cuculmeca in Nicaragua Pionierarbeit. Bilder: Javier Ortiz

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Die Begünstigten unserer Arbeit sind einkommensschwache Bauernfamilien auf dem Land in ihren Dorfgemeinschaften. Diese sollen nachhaltig unterstützt werden. Dafür arbeitet INTERTEAM vorwiegend mit Organisationen zusammen, in denen sich Bäuerinnen und Bauern bzw. die ländliche Bevölkerung selber organisieren. Dazu gehören Kooperativen, Gremien, Verbände, Netzwerke, soziale Bewegungen etc. Diese Organisationen können die Arbeit auch dann weiterführen, wenn die Fachleute wieder in die Schweiz zurückgekehrt sind. Ein gutes Beispiel für eine Zusammenarbeit ist der Einsatz von Javier Ortiz. Er unterstützt die Partnerorganisation CUCULMECA einerseits beim Aufbau eines Kleinunternehmens, anderseits widmet er sich den Vorabklärungen für den Aufbau einer landwirtschaftlichen Fachschule. Damit unterstützt INTERTEAM indirekt 15’000 Bäuerinnen und Bauern, die bislang von der wertvollen Bildungsarbeit von CUCULMECA profitieren. Weitere Einsätze im Rahmen des Zentralamerikaprogramms von INTERTEAM ermöglichten im Jahr 2013 Bauern-Kooperativen in Honduras die Zertifizierung ihres Kakaos und damit höhere Einkommen (der Verkaufspreis liegt nun um 300 USD höher pro Tonne). Ausserdem trug INTERTEAM dazu bei, den Brennholzverbrauch einzuschränken und somit die unkontrollierte Abholzung in Zentralamerika zu reduzieren.


GEWALT

LATEINAMERIKA

KOLUMBIEN

Indigene Frauen leiden in Kolumbien mehr als sonst wo unter den Jahrzehnte andauernden innerstaatlichen Konflikten; Gewalt, Vertreibung und rechtlose Zustände gehören mancherorts immer noch zur Tagesordnung. Daher unterstützt INTERTEAM mit der diplomierten Betriebswirtschafterin Anita Linares aus Bern die lokale Partnerorganisation CODACOP – diese widmet sich dem Kampf für sozialen Wandel, Gerechtigkeit und mehr Frieden in Kolumbien. CODACOP ist eine kolumbianische NGO, die sich mit ihren Basisorganisationen stark in den Bereichen Autonomie, Genderperspektive und der Durchsetzbarkeit von Rechten engagiert. So beispielsweise mit dem Frauenprogramm der ACIN (Regionaler Indigener Verband des Nord-Cauca’s), dessen Koordinationsteam ich seit 2013 begleite und unterstütze. Das Frauenprogramm beinhaltet Aktivitäten zur Stärkung der Identität, der Bekanntmachung, Wahrnehmung und Einforderung von Rechten der indigenen Frauen, sowie für die Verbesserung der Lebensqualität. Eine wichtige Aufgabe dabei ist die Begleitung und Unterstützung von Gewaltopfern. Konkret habe ich in Zusammenarbeit mit Psychologinnen und Psychologen einen Ausbildungsgang durchgeführt, um eine Gruppe von rund 45 Frauen in psychosozialen Themen zu befähigen. In mehreren Workshops wurden mit den Frauen Wissen und Tools zur Begleitung von Gewaltopfern erarbeitet und sie zu sogenannten ‹psychokulturellen Promotorinnen› ausgebildet. Dabei war ein wichtiger Teil die Erarbeitung und das Einüben von Kommunikationstools, damit sich die Frauen und Mädchen überhaupt getrauen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Gemeinsam wurden auch Präventivmassnahmen und Abläufe für Anzeigen erarbeitet. In diesen rund 12 Monaten meines Einsatzes konnten bereits erfreuliche Resultate erzielt werden, nicht zuletzt auch dank meinen Weiterbildungen in Pädagogik und Betriebspsychologie. Für mich besonders beeindruckend und ermunternd waren die Erzählungen der ausgebildeten Frauen: Sie berichteten über konkrete Erfahrungen ihrer ‹erste Hilfe-Begleitungen› der Opfer und den positiven Resultaten beim Gebrauch ihres neu erworbenen Wissens. Generell fühlen sich die Opfer jetzt besser begleitet und die Abläufe für Behandlungen und Anzeigen sind konkreter geworden. Weitere positive Veränderungen sind das gestärkte Selbstvertrauen und die therapeutische Wirkung für die Ausgebildeten, da viele die-

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INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

CArTAGENA

BOGOTÁ NOrTE dEL CAUCA POPAyÁN

ser Frauen selber Opfer von Missbrauch und Gewalt sind. Die Ausbildung hilft ihnen, das Geschehene verstehen und einordnen zu können; dies ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung und Verarbeitung ihrer Erfahrungen. Auch wenn für eine effiziente Unterstützung von Gewaltopfern noch viel getan werden muss, so konnte mit diesem INTERTEAM-Einsatz bereits eine erfolgsversprechende Basis gelegt werden.


juan Carlos, Koordinatorin Kolumbien

Ganz Links: Visualisierung der Auswirkungen von Gewalt am Körper, erarbeitet an einem Workshop. Ganz Oben: Die Workshops sind gut besucht; das Interesse bei den Frauen ist gross. Durch Rollenspiele werden Gespräche mit sexuell missbrauchten Frauen geübt. Oben: Anita Linares (Dritte von links) bei einer Gruppenarbeit zum Thema ‹Sexueller Missbrauch›. Bilder: Anita Linares

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INTERTEAM unterstützt mit dem Schwerpunktprogramm ‹Förderung einer Kultur des Friedens› den Friedensprozess in Kolumbien. Um eine möglichst hohe Wirkung zu erreichen, arbeitet INTERTEAM mit Organisationen zusammen, die dieselben Ziele verfolgen. Eine der einflussreichsten Partnerorganisationen auf diesem Gebiet ist REPRODEPAZ, eine Dachorganisation, die breit in Kolumbien vernetzt ist und wichtige Hintergrundarbeit für die Friedensverhandlungen in Havanna leistet. INTERTEAM unterstützt einerseits die Zentrale von REPRODEPAZ in Bogotá, anderseits die Friedensprogramme in der karibischen Küstenregion. Im Mittelpunkt stehen dabei Fortbildungskurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bspw. partizipative Durchführungen von Workshops mit Basisorganisationen. Zudem werden die Programme auf personeller, administrativer, struktureller und organisatorischer Ebene gestärkt. Solche Friedensprogramme leisten damit einerseits einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Friedensaufbauarbeit mit der armen Bevölkerung, anderseits werden so auch Geldgeber gezielter informiert, was eine bessere Finanzierung der Projektarbeit gewährleistet.


LATEINAMERIKA

BOLIVIEN Der Kommunikationsfachmann Mischa von Arb aus Zürich war von 2011 bis 2013 bei der bolivianischen Partnerorganisation CECASEM für INTERTEAM im Einsatz. CECASEM engagiert sich gegen den Menschenhandel und ist zudem in der ländlichen Entwicklung tätig. Alle Projekte dienen der Gleichberechtigung und der Stärkung der Position der Frauen. Dabei wird ein gesamtheitlicher Ansatz verfolgt was bedeutet, dass auch Männer in die Projekte integriert werden. In der ländlichen Entwicklung ist CECASEM insbesondere im Bereich der Nahrungsmittelsicherheit tätig. Mit verschiedenen Ansätzen versucht diese Organisation das Einkommen der Frauen zu vergrössern, die Produktion zu diversifizieren und die Infrastruktur zu verbessern. Meine konkrete Aufgabe war es, durch den Aufbau einer Abteilung die Kommunikation von CECASEM zu verbessern. Dabei ging es sowohl um die interne wie auch externe Kommunikation. Meine Partnerorganisation konnte ich hierbei auf verschiedenen Ebenen unterstützen: Durch die Entwicklung grundlegender Konzepte wurde die Kommunikation einiges effizienter, zielgerichteter und einheitlicher. Für die jeweiligen Projekte von CECASEM konnte ich zusammen mit dem Team diverse Materialien anpassen. Für jedes Projekt evaluierten wir die Zielgruppe und entwarfen entsprechende Materialien; wir produzierten Radioprogramme, Materialien mit Schaubildern oder passten diverse Broschüren sprachlich an. Während meines Einsatzes fand somit bei CECASEM ein spannender Wissenstransfer statt. Dank meinem Know-how konnte ich unterschiedliche Kenntnisse zu Computerprogrammen, Kommunikationstheorien oder Planungsmethoden vermitteln. Als ich CECASEM verliess, war es mir gelungen eine funktionierende Abteilung mit fünf Mitarbeitenden – zu Beginn war ich alleine – zu hinterlassen. Zusammen haben wir erreicht, dass bei CECASEM die Kommunikation nun ein integraler Bestandteil aller Projekte darstellt. Es ist sichergestellt, dass die Endbegünstigten die Projekte mit ihren Inhalten auch wirklich verstehen, akzeptieren und unterstützen. Die Arbeit meiner Partnerorganisation wurde dadurch um einiges produktiver und nachhaltiger – ein toller Erfolg für mich und INTERTEAM.

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INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

LA PAZ COCHABAMBA

SUCrE STOPP GEWALT


Claudia Heid und Fanny Luz Guzmán Saavedra, Koordinationsteam Bolivien

Oben: Mit Workshops auf dem Land werden Frauen über ihre Rechte und Möglichkeiten aufgeklärt. Links: Mittels gemeinsamer Demonstrationen stehen Frauen für ihre Rechte ein. Unten: Mischa von Arb mit einem Mitarbeiter der Partnerorganisation CECASEM. Bilder: Mischa von Arb

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Um eine breitere Wirkung zu erzielen, konzentriert sich INTERTEAM in Bolivien auf den Themenschwerpunkt ‹häusliche und sexuelle Gewalt›. Das Thema ist von hoher politischer und gesellschaftlicher Relevanz: Aufgrund der gestiegenen Gewalt gegen Frauen in den letzten Jahren gibt es seit März 2013 ein neues Gesetz; einerseits soll die Gewalt mittels vermehrter Prävention und einem verschärften Strafmass für Täter vermindert werden. Andrerseits sind mehr Beratung und Schutz für Opfer angedacht. Um diese hohen Ziele auf dem Papier erreichen zu können, braucht es jedoch in der ‹Machismo-Kultur› ein Umdenken. INTERTEAM hatte 2013 einige wirkungsvolle Einsätze in diesem Themenbereich. Zukünftige Einsätze sind bei neuen Partnerorganisationen bereits vorgesehen, sowohl bei staatlichen Stellen (die das neue Gesetz umsetzen müssen), bei NGOs oder Netzwerken. Gefragt sind Themen wie Männerarbeit (etwas völlig Unbekanntes in Bolivien), innovative Betreuungsansätze oder Wissensmanagement innerhalb des Sektors. Das Know-how der Fachleute soll Präventionsarbeiten stärken, Opferbegleitungen verbessern und letztlich grössere gesellschaftliche und politische Einflussnahme bewirken.


AFRIKA

NAMIBIA Seit Mitte Februar 2013 arbeitet Christian Bigler aus Basel in der Kavango-Region im Norden Namibias für das Bildungsministerium. Als erfahrener Schulleiter und Managementberater unterstützt und berät er die lokale Inspektorin und ihre 25 zugeteilten Schulen im Ncuncuni-Bezirk. Grosse städtische Schulen mit bis zu 1800 Schülerinnen und Schüler stehen ebenso im Fokus wie kleine, ländliche Schulen mit weniger als 100 Personen; Schulen, die in der Regenzeit schlecht erreichbar sind und teilweise über wenig bis keine Infrastruktur (kein Telefon, kein Handynetz und kein Strom) verfügen. Das Ziel dieses INTERTEAM-Einsatzes ist klar: Die formale Bildung für alle Schülerinnen und Schüler soll verbessert werden.

rUNdU OUTAPI STOPP GEWALT

OKAHANdjA WINdHOEK

Meine Aufgaben sind äusserst vielfältig und herausfordernd: Zusammen mit der Inspektorin organisiere ich Schulleiterzusammenkünfte, unterstütze sie bei der Planung und Umsetzung der Jahresziele und stehe bei Personalangelegenheiten beratend zur Seite. Seit der zweiten Jahreshälfte arbeitete ich zudem wochenweise an Schulen, welche meine Unterstützung in bestimmten Berei-chen anforderten. Dabei konnte ich mein Wissen bereits erfolgreich in der Schuladministration und im Management einbringen. Im Zentrum standen Fragen wie dem Führen einer sachgerechten Buchhaltung, die Erarbeitung und Umsetzung von Schulregeln oder das richtige Planen und Protokollieren von herausfordernden Personalgesprächen. An einer grossen Schule habe ich mit der Schulleiterin auch schon einen Workshop für die Mitarbeitenden organisiert; Ziel hierbei war die Erarbeitung eines verständlichen und umsetzbaren Leitbilds. Natürlich nehme ich mir während meiner Arbeit an den Schulen auch die Zeit, Unterrichtslektionen persönlich zu besuchen. Auf Wunsch stehe ich hier den Lehrkräften gerne mit Rat zur Seite. Einige Male habe ich an den Schulen sogar unter Beobachtung unterrichtet. Dies war eine spannende Erfahrung; insbesondere die anschliessenden Feedbacks waren äusserst bereichernd, da sie oftmals zu weiterführenden Diskussionen über Unterrichtsmethoden führten. Mein INTERTEAM-Einsatz konnte bereits einiges bewirken: Durch die verstärkte Präsenz der Inspektorin und mir an den Schulen konnten vermehrt Anliegen von Eltern und Lehrkräften entgegengenommen und bearbeitet werden. Dies hatte den positiven Effekt, dass in ländlichen Schulen die Absenzen von Lehrkräften abgenommen haben. In der Erfolgsstatistik der Abschlussprüfungen der Grade 10 der Region stehen die Schulen des Ncuncuni Circuits am Ende des Schuljahres 2013 nun sogar an erster Stelle. Links: Die lokale Inspektorin ist für 25 zugeteilte Schulen im Ncuncuni-Bezirk zuständig und wird von Christian Bigler beraten.

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INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

KATIMA MULILO


rené Landolt und Brigithe Oases, Koordinationsteam Namibia

Das Landesprogramm Namibia fokussiert die Qualitätssteigerung der formalen Bildung mit dem Ziel, dass zukünftig mehr Schülerinnen und Schüler die obligatorische Schule erfolgreich abschliessen. Des Weiteren versucht INTERTEAM zusammen mit den zuständigen offiziellen Stellen vermehrt auch die Übergangsphase in die Berufsausbildung zu bearbeiten bzw. diese mehr ins Bewusstsein des nationalen Bildungssektors zu rücken. Damit soll der grossen Anzahl an jungen Erwachsenen eine Perspektive für ihre berufliche und private Zukunft im eigenen Land eröffnet und das bekannte Phänomen des ‹Braindrain› verhindert werden. INTERTEAM wird heute in Namibia stärker als je zuvor als kompetente internationale Organisation in Bildungsfragen wahrgenommen. Insbesondere die erfahrenen und engagierten Fachleute, welche auf verschiedenen Wirkungsebenen vor Ort arbeiten, werden von unseren Partnern geschätzt. Neben Christian Bigler bieten weitere INTERTEAM-Fachleute wertvolle Unterstützung, beispielsweise in einer Regionalen Bildungsdirektion im Bereich der Informatik, des Managements, der Teamführung oder in der Heilpädagogik – hier mit dem Ziel der Umsetzung eines Ansatzes der Schulintegration von lern- und/oder körperlich behinderten Kindern.

Oben: Die nützlichen Tipps von Christian Bigler helfen der Schulleitung, das Schulmanagement zu verbessern. Mitte und Unten: Vom grossen INTERTEAM-Engagement profitieren in Namibia zukünftig Tausende von Schulkinder. Bilder: Christian Bigler

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AFRIKA

TANSANIA In ländlichen Gegenden im Nordwesten von Tansania, weit weg vom wirtschaftlichen und politischen Zentrum, leben Kinder mit Behinderungen oft noch versteckt und unter erbärmlichen Umständen. INTERTEAM hat diesen traurigen Umstand erkannt und unterstützt unsere Partnerorganisationen mit der diplomierten Logopädin und erfahrenen Heilpädagogin Barbara Engel aus Dierikon. Sie stärkt seit zwei Jahren die wenigen vorhandenen Angebote für Kinder mit Behinderungen und hilft beim Aufbau von weiteren. Hier im St. Nicholaus Children’s Center in Kemondo, im Regionalspital Kagondo und im CBR (Community Based Rehabilitation) Programm der anglikanischen Kirche in Muleba ist mein langjähriges Wissen im Behindertenbereich gefragt. Es gibt kaum ausgebildete Fachkräfte. So gehört zu meinen Hauptaufgaben, die Mitarbeitenden im Umgang mit behinderten Kindern zu schulen. Zuerst steht die Überzeugung, dass jedes Kind, sei es noch so schwer behindert, lernen und so seine Lebensgrundlagen verbessern kann. Für die Eltern von behinderten Kindern ist dies eine wunderbare Erfahrung; sie dürfen erleben, dass auch ihre Kinder wertvolle Mitglieder der Gesellschaft sind. Nebst dem Durchführen von Seminaren arbeite ich in allen drei Organisationen auch praktisch mit. Ich sehe den grossen Wert des Lernens am Modell über längere Zeit. In der Arbeit mit behinderten Kindern braucht es einen langen Atem und viel Überzeugungsarbeit, bis erste Erfolge sichtbar werden. Ich freue mich über die Veränderungen, die ich seit Beginn meines Einsatzes erlebe. An den verschiedenen Einsatzorten treffen sich Eltern mit ihren behinderten Kindern, spielen mit ihnen, übernehmen die physiotherapeutischen Übungen und haben sich viel zu erzählen. Sie fühlen sich gestärkt und freuen sich an den kleinen Fortschritten ihrer Kinder. Als ich anfing, sassen die El-

Rechts: Zufrieden praktiziert ein Vater mit seinem Kind die neuen Therapieübungen.

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INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

BUKOBA

MUSOMA

MULEBA MWANZA dOdOMA STOPP GEWALT

MTWArA

tern mit ihren Kindern in der Warteschlange bis sie eine kurze Behandlung erhielten. In der übrigen Zeit passierte nichts. Heute sehe ich lebendige Gruppen, die aktiv in der Betreuung mitmachen. Viele Kinder erleben wieder Hoffnung durch den Zugang zu medizinischer Behandlung. Infolge der Armut kommt es in Tansania immer wieder vor, dass Krankheiten oder auch kleinere Verletzungen zu bleibenden Behinderungen führen. Doch dank unserer Beratung und dem Zugang zu Medikamenten und Hilfsmitteln können die betroffenen Kinder nun neue Entwicklungsschritte machen. Ich bin sehr dankbar dafür, im Auftrag von INTERTEAM hier vor Ort einen massgeblichen Beitrag zur Verbesserung der Situationen von behinderten Kindern und ihren Eltern leisten zu können.


Nicholas Ineichen, Koordinator Tansania

Das Landesprogramm Tansania strebt in erster Linie eine verbesserte Qualität der psychosozialen und physischen Gesundheit der Menschen an. Im Sinne einer nachhaltigen Weiterentwicklung des Gesundheitssektors spielt dabei Prävention und Sensibilisierung für bestimmte Anliegen der Gesundheit eine ebenso wichtige Rolle, wie die qualitative Behandlung von Krankheiten und Verletzungen. Psychosoziale Gesundheitsaspekte insbesondere bei gefährdeten Zielgruppen wie Kindern, Jugendlichen und Müttern erscheinen dabei zentral. Der Mangel an tansanischen Fachkräften macht sich auch bei der Etablierung einer gewünschten interkulturellen Koordination bemerkbar. Es ist im Jahr 2013 nicht gelungen das Koordinationsbüro bi-national zu besetzen. Mit engagierten Fachleuten bei verschiedenen mittleren und kleineren Partnerorganisationen konnte INTERTEAM jedoch wichtige Unterstützungsarbeit leisten. So hat z.B. eine Public HealthExpertin in der Aufklärung und Prävention von Malaria und anderen Infektionskrankheiten eine sehr gute Breitenwirkung erzielt. Zwei weitere INTERTEAM Fachfrauen – u. a. Barbara Engel – leisteten einen wesentlichen Beitrag zur medizinischen Versorgung von behinderten Kindern und in der Vermittlung von Wissen an deren Angehörige. Einen positiven Effekt auf das Gesundheitssystem in der Lake Zone hatten ausserdem die Einsätze von zwei Ingenieuren im medizinal-technischen Bereich. Sie waren beauftragt mit der Wartung und Instandhaltung der technischen Infrastruktur von Spitälern in einem Einzugsgebiet von 2.5 Millionen Menschen. Von Oben nach Unten: Barbara Engel berät die anwesenden Eltern in einer Therapiestunde und erklärt die Ursachen und Folgen der Behinderungen ihrer Kinder. Dankbar versuchen die Eltern das neu erworbene Wissen in der Betreuung ihrer Kinder umzusetzen. Bilder: Barbara Engel

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KOMMUNIKATION

‹Wissen teilen – Armut lindern› sichtbar machen Wie kann es INTERTEAM schaffen, mit wenig finanziellen Ressourcen, in der Schweizer Öffentlichkeit möglichst sichtbar zu werden? Mit einer externen Spezialistin erfolgte im vergangenen Jahr eine vertiefte Analyse mit dem Ziel, die Ressourcen zu bündeln und bei den Zielgruppen von INTERTEAM mehr Gehör zu verschaffen. In der Bahnhofsunterführung schreien arme Bauern aus Burkina Faso dem Passanten ihr ganzes Leid entgegen – erst erkennbar unter einer Lupe. Es handelt sich hierbei um eine von unzähligen medienwirksamen, schweizweiten Kampagnen grosser Schweizer Hilfswerke. 1960

Solchen Kampagnen kann sich heute kaum mehr jemand entziehen. Die Forderungen der Hilfswerke sind allgegenwärtig und eindeutig: Spendet jetzt und zwar an uns! Für INTERTEAM mit bescheidenem Werbebudget bleiben solche millionenteuren Massnahmen vorläufig Wunschdenken. Nichtsdestotrotz steht INTERTEAM in der Öffentlichkeit und muss sich mehr als je zuvor auf dem Schweizer Spendenmarkt behaupten und Gehör verschaffen. Das Ziel: Als professionelle, seriöse Organisation der Entwicklungszusammenarbeit mit langjähriger Erfahrung wahrgenommen zu werden. Evaluation Nordarbeit Eine Analyse der Nordarbeit im letzten Sommer hat wichtige Erkenntnisse zu Tage gefördert; entsprechende Massnahmen wurden bereits eingeleitet: So wird zukünftig die Medienarbeit nicht mehrheitlich den Fachleuten überlassen sondern vermehrt als Teil einer einheitlichen, integrierten und zielgruppenorientierten Kommunikation zentral von der Geschäftsstelle aus koordiniert. Auch der Rundbrief – als wichtiges Instrument in der Öffentlichkeitsarbeit von INTERTEAM – erhielt mit der Einführung des Rundbriefkonzepts 2014 ein neues, einheitliches Gesicht. Zukünftige Rundbriefe enthalten abgestimmte Informationen über die Organisation und sollen Content liefern, welcher besser und effizienter für die diversen Kommunikationskanäle aufbereitet werden kann. Generell wurde erkannt, dass im Sinne der Gesamtstrategie ein besseres Zusammenspiel der unterschiedlichen Kommunikationskanäle dringend notwendig ist. Unter anderem betrifft dies die konsequente Vernetzung der Social Media-Kanäle mit Inhalten der Website.

1970

1996

Koordination zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising stärken Auf Seiten Fundraising war eine wichtige Erkenntnis, die unterschiedlichen Spenderkategorien und Leistungen noch genauer zu definieren. Zudem gilt es, die diversen Massnahmen aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising besser aufeinander abzustimmen. Nur so wird es möglich sein, den Bekanntheitsgrad zu steigern und die Personelle Entwicklungszusammenarbeit im Süden dank einer erfolgreichen Sensibilisierungsarbeit im Norden noch sichtbarer zu machen.

2004

2014

Daniel Scherrer

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INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013


FINANZEN

Balanceakt Finanzen Mit der Reduktion der DEZA-Beiträge um mehr als 800’000 CHF gegenüber 2012 musste im vergangenen Jahr mit einem Verlust gerechnet werden. Dieser entspricht mit CHF 296’273 den Erwartungen des mittelfristigen Finanzplanes. Erfreulich ist, dass die notwendigen Sparbemühungen sich positiv auswirken. Dies bedeutet aber auch, dass der Programmaufwand tiefer ausfiel als in den Vorjahren. Trotz weniger Fachleuten im Einsatz konnte das Fundraising bei institutionellen Geldgebern und bei privaten Spendenden auf dem erreichten Niveau gehalten werden. Weniger Aufwandmonate, stabile Einnahmen Mit 678 Aufwandmonaten, die unsere Fachleute im Einsatz im 2013 leisteten, liegen wir bei der Jahresrechnung etwas unter dem Budget. Der Rückgang bei den Programmausgaben gegenüber den Vorjahren liegt daran, dass mehr INTERTEAM Fachleute in die Schweiz zurückkehrten und nur wenige in den vergangenen 12 Monaten ausreisten. Diese Einsparungen auf der Ausgabenseite bedeuten aber auch, dass der vertraglich vereinbarte Beitrag des Bundes (DEZA) nicht ausgeschöpft werden kann. Daher müssen rund 100’000 CHF von der Jahresrechnung 2013 abgegrenzt werden und fehlen somit auf der Einnahmeseite. Auch muss beachtet werden, dass nicht alle Bedürfnisse unserer Partner im Süden gedeckt werden konnten und in Zukunft die Einsatzzahlen wieder steigen sollen. Zudem ist zu erwähnen, dass die Sparpotenziale auf der Kostenseite z.B. bei den Versicherungen in den vergangenen zwei bis drei Jahren ausgeschöpft wurden.

Für eine ausgeglichene Jahresrechnung ist INTERTEAM auf zusätzliche Einnahmen angewiesen, um den Rückgang der Staatsbeiträge zu kompensieren. Trotz einer deutlich geringeren Anzahl Fachleute im Einsatz konnten die Einnahmen im 2013 stabil gehalten werden. Die privaten Spenden im persönlichen Umfeld der Einsatzleistenden sind zwar spürbar gesunken, was aber auch auf Umstellungen im Fundraising zurückzuführen ist. Bei den privaten und öffentlich-rechtlichen Stiftungen konnte das gute Vorjahresergebnis wiederholt werden, wenn der Sondereffekt einer Doppelvergabung im Vorjahr (plus 110’000 CHF in der Rechnung 2012) berücksichtigt wird. Für die kommenden Jahre muss jedoch die finanzielle Unterstützungsbasis kontinuierlich ausgebaut werden, um das Gleichgewicht beim Balanceakt zwischen Programmausgaben und Finanzierung der Einsätze zu finden. Ausblick 2014 Mit Blick auf das Jubiläumsjahr hat sich INTERTEAM vorgenommen, die Sichtbarkeit zu erhöhen und seine Basis zu erweitern. Mit zusätzlichen Investitionen in die Öffentlichkeitsarbeit und in das Fundraising soll die geplante Ertragszunahme von rund 5% pro Jahr bei in etwa gleichbleibendem Betriebsaufwand erreicht werden. Wir wünschen uns zum 50. Geburtstag, dass das Jubiläum nachhaltig wirkt; somit könnten die Erwartungen des mittelfristigen Finanzplans erfüllt werden, was bis spätestens 2016 wieder eine ausgeglichene Jahresrechnung zur Folge hätte. Die vollständige Jahresrechnung mit allen Bestandteilen gemäss ‹Swiss GAAP FER 21› kann bei INTERTEAM bestellt oder auf der Website www.interteam.ch heruntergeladen werden. Angela Reutimann und Erik Keller

Bild: Archiv Interteam

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FINANZEN

Jahresrechnung

Rechnung 2013 Rechnung 2012

Spenden Einsatzkosten Fachleute von Privat Beiträge Einsatzkosten Fachleute von Organisationen Beiträge DEZA Spenden ohne Zweckbindung Ertrag aus Geldsammelaktionen

158’167.84 775’114.05 1’725’000.00 304’540.05 2’962’821.94

260’880.56 876’916.25 2’500’000.00 206’692.67 3’844’489.48

43’030.00 8’383.00 68’582.25 33’895.30 39’577.30 193’467.85

43’705.00 11’895.00 90’956.65 53’961.50 16’919.20 217’437.35

3’156’289.79

4’061’926.83

–1’594’873.96 –6’386.05 –493’789.86 –50’191.42 –468’641.67 –19’032.65 –43’315.93 –123’188.52 –2’799’420.06

–1’865’937.25 0.00 –490’400.80 –87’829.91 –517’465.94 –13’138.00 –49’657.84 –85’958.28 –3’110’388.03

–339’344.08 –73’418.77 –6’036.45 –37’709.74 –25’385.24 –143’949.55 –625’843.84

–330’177.71 –53’076.33 –5’818.39 –57’177.47 –20’237.87 –127’647.02 –594’134.78

–3’425’263.90

–3’704’522.81

268’974.11

357’404.02

71’552.52

98’216.26

–197’421.59

455’620.28

Verwendung von zweckgebundenem Fondskapital –111’856.57

28’000.00

Mitgliederbeiträge/Abonnemente Ertrag aus Kursen Ertrag aus Mandaten Ertrag aus Dienstleistungen Sonstige Erträge Ertrag aus erbrachten Leistungen

TOTAL ERTRAG Fachleute im Einsatz Aufwand für Süd-Süd und Süd-Nord Austausch Koordinationsstellen in den Einsatzländern Aufwand für Rekrutierung und Vorbereitung der Fachleute Personalaufwand Auswahl, Ausbildung und Begleitung Fachleute Besuche im Einsatz/Programmevaluation/Wirkungsstudie Anteil Bürogemeinkosten Informationsarbeit: Sensibilisierung, Suche Fachleute (Vollkosten) Projektaufwand Personalaufwand Büro- und Verwaltungsaufwand Reise- und Repräsentationsaufwand übriger Aufwand Öffentlichkeitsarbeit Fundraising (inkl. Personal- und Bürogemeinkostenanteil) Administrativer Aufwand

TOTAL BETRIEBSAUFWAND

BETRIEBSERGEBNIS Finanzergebnis

JAHRESERGEBNIS OHNE FONDSERGEBNIS

JAHRESERGEBNIS VOR ZUWEISUNG AN ORGANISATIONSKAPITAL Zuweisung/Verwendung erarbeitetes freies Kapital Zuweisung/Verwendung Wertschwankungsfonds Zuweisung/Verwendung Fonds für Härtefälle Zuweisung/Verwendung Jubiläumsfonds

JAHRESERGEBNIS NACH ZUWEISUNG

20

INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

–309’278.16

483’620.28

296’273.56 0.00 7’466.15 5’538.45

–364’891.18 –75’000.00 –18’729.10 –25’000.00

0.00

0.00


FINANZEN

Bilanz AKTIVEN Flüssige Mittel Wertschriften Forderungen ggü. Dritten Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen

per 31.12.2013 CHF

per 31.12.2012 CHF

1’359’756 1’207’341 165’969 254’538 2’987’605

1’654’963 1’031’092 212’637 311’677 3’210’369

Mobiliar/EDV/Auto Immobilien Anlagevermögen

29’911 1 29’912

44’663 1 44’664

TOTAL AKTIVEN

3’017’517

3’255’033

PASSIVEN Kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Kurzfristiges Fremdkapital

95’261 49’840 145’101

92’276 6’800 99’076

Wiedereingliederungssumme Langfristiges Fremdkapital

481’260 481’260

567’380 567’380

Zweckgebundenes Fondskapital

111’857

0

Erarbeitetes freies Kapital Wertschwankungsreserve Fonds für Härtefälle Jubiläumsfonds Organisationskapital

1’772’934 125’267 361’637 19’462 2’279’300

2’069’207 125’267 369’103 25’000 2’588’577

TOTAL PASSIVEN

3’017’517

3’255’033

AUSZUG AUS DEM BERICHT DER REVISIONSSTELLE «Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals und Anhang) des Vereins INTERTEAM für das am 31. Dezember 2013 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21unterliegen die Angaben im Leistungsbericht keiner Prüfpflicht der Revisionsstelle. Für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21, den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 vermittelt und nicht Gesetz und Statuten entspricht. Ferner bestätigen wir, dass die gemäss Ausführungsbestimmungen zu Art.12 des Reglements über das ZEWO-Gütesiegel zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind.» Luzern, 25. März 2014 BDO AG Bruno Purtschert und Christof Bättig, zugelassene Revisionsexperten

21


FINANZEN

KOSTENAUFTEILUNG UNd KENNZAHLEN KOSTENAUFTEILUNG Aufwand nach Einsatzland

Aufwand nach Schwerpunktthema Pilotprojekt 2%

Nicaragua / Honduras 18%

Tanzania 26%

Ernährung 26% Gesundheit 43%

Kolumbien 15%

Namibia 24%

Bildung 29%

Bolivien 17%

KENNZAHLEN Nicaragua/Honduras

Kolumbien

Bolivien

Namibia

Tansania

Total 2013

Total 2012

8 96 121

10 67 82

16 111 125

7 120 153

14 170 198

55 564 679

59 632 810

Verträge während 2013 davon neue davon verlängert davon vorzeitig beendet

8 2 0 1

8 2 1 1

11 0 3 1

16 5 1 2

15 1 4 1

58 10 9 6

67 14 4 6

Anzahl PartnerorganisationsWechsel

0

0

1

1

2

4

2

Lokale Fachpersonen

0

0

0

0

0

0

0

Anzahl Partnerorganisationen+ Anzahl Leistungsmonate* Anzahl Aufwandmonate**

Landesprogrammkosten (CHF) +

* **

462’576 391’585 454’486 647’082 698’868

Partnerorganisationen mit Vollzeit- oder Teilzeit-Einsatz Einsatzmonate inkl. Teilzeitarbeit von Partner/innen Aufwandmonate: erwachsene Person 1; Kind 0,33

22

INTERTEAM – DER JAHRESBERICHT 2013

2’654’597 2’989’462


ORGANISATION

DIE ORGANE VON INTERTEAM

GESCHÄFTSSTELLE

ORGANIGRAMM DES VEREINS UND DER GESCHÄFTSSTELLE

Geschäftsleitung Erik Keller

MITGLIEDERVERSAMMLUNG (MV)

Administration (Bereich Mitte) Angela Reutimann, Finanzen und Administration Maria Kunz, Fundraising, Krankenversicherung Viola Langhagen, Sekretariat Aisha Kunz, Sekretariat Kommunikation (Bereich Nord) Regina Hauenstein, Fundraising Daniel Scherrer, Öffentlichkeitsarbeit Sebastian Bockrath, Fundraising & Öffentlichkeitsarbeit Personalgewinnung und Bildung (Bereich Süd) Andreas Furrer-Küttel Marlis Notter Programmleitung (Bereich Süd) Luzius Harder, Lateinamerika Tony Jungo, Afrika, Stv. Geschäftsleiter Mitglieder des Vorstandes Die Wahl der Vorstandsmitglieder erfolgt jeweils für drei Jahre und kann erneuert werden. Max Elmiger, Bülach, Präsident, seit 2008 Marc Bloch, Hünenberg, seit 2011 Walter Egli, Zürich, seit 2010 Ernst Engler, Sissach, seit 2009 Astrid Graf Thoma, Stein AR, Vizepräsidentin, seit 2004 Thomas Russenberger, Lenzburg, seit 2008 Roland Schuler, Ebikon, seit 2013 Bernice Staub Vierneisel, Scherzingen, seit 2013 Yvonne Vasquez, Winterthur, seit 2013

Kommissionen

Die Kommissionen bilden die Brücke zwischen strategischer und operativer Leitung von INTERTEAM. Sie setzen sich jeweils aus den verantwortlichen Mitarbeitenden der Geschäftsstelle und delegierten Mitgliedern des Vorstands zusammen.

REVISIONSSTELLE

VORSTAND Kommission SÜD

Kommission NORD

GESCHÄFTSLEITUNG

PERSONALGEWINNUNG & BILDUNG

PROGRAMMLEITUNG SÜD – Lateinamerika

– Afrika

Bereich SÜD

ADMINISTRATION

KOMMUNIKATION

– Finanzen – Administration

– Öffentlichkeitsarbeit – Fundraising

Bereich MITTE

KOORDINATIONEN

in den Einsatzländern

FACHLEUTE im Entwicklungseinsatz

Koordinationen

Zentralamerika, Managua Angelika Süllow Mila Incer Kolumbien, Bogotá, Juan Carlos Godoy Bolivien, Cochabamba Claudia Heid Fanny Luz Guzmán Saavedra Namibia, Windhoek René Landolt Brigithe Oases Tansania, Mwanza Nicholas Ineichen

Revisionsstelle BDO AG, Luzern

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Kommission MITTE

STAND 31. DEZEMBER 2013

Bereich NORD


HErZLICHEN dANK! Wir danken allen Mitgliedern, Gönnerinnen und Gönnern sowie weiteren Privatpersonen und institutionellen Spenderinnen und Spendern, die unsere Arbeit im Jahr 2013 unterstützt haben. Ein spezieller Dank gebührt den Frauen, die regelmässig und unentgeltlich unsere Mailings verpacken sowie den engagierten Mitgliedern der Kerngruppe von INTERTEAM Schweiz. Namentlich verdanken möchten wir: Arbeitsgemeinschaft ‹Malters hilft Menschen in Not›, Malters Arbeitsgruppe 3. Welt Lommiswil Bote der Urschweiz, Schwyz Carl und Elise Elsener-Gut Stiftung Christa Foundation Evang. -ref. + röm.-kath. Kirchgemeinden Küsnacht Evang.-ref. + röm.- kath. Kirchgemeinden Münsingen Fastenopfer Gemeinde Arlesheim Gemeinde Binningen Gemeinde Glarus Nord Gemeinde Wettingen Gemeinnütziger Frauenverein Rapperswil-Jona Kanton Aargau Kanton Basel-Landschaft Kanton Basel-Stadt Kanton Luzern Kanton Zürich Katholische Kirche im Kanton Zürich LED, Liechtensteinischer Entwicklungsdienst, Schaan Ökumenische Arbeitsgruppe für Entwicklungshilfe Stäfa/Ürikon Reformierte Kirche Luzern Reformierte Kirchgemeinde Arlesheim Reformierte Kirchgemeinde Steffisburg Röm.-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung Röm.-kath. Kirche des Kantons Basel-Stadt Röm.-kath. Kirchgemeinde Brugg Röm.-kath. Kirchgemeinde Egg ZH Röm.-kath. Kirchgemeinde Winterthur Rotary Club Langenthal Stadt Bern Stadt Zug Stadt Zürich Steyler Missionsprokur Stiftung Rodtegg für Körperbehinderte, Luzern Stiftung Solidarität Dritte Welt SDW

INTErTEAM IN KÜrZE Wissen teilen – Armut lindern. Nach diesem Grundsatz setzt sich INTERTEAM ein für bessere Lebensbedingungen im Süden und für mehr Solidarität im Norden. Seit 1964. INTERTEAM vermittelt qualifizierte Schweizer Berufsleute in dreijährige Einsätze nach Afrika und Lateinamerika. Die rund 55 Fachleute engagieren sich in den Bereichen Bildung, Ernährung und Gesundheit. Im Mittelpunkt der Entwicklungseinsätze stehen der Austausch und die Weitergabe von Wissen, Fertigkeiten und Erfahrungen. Als ZEWO-zertifizierte Non-Profit-Organisation garantiert INTERTEAM einen verantwortungsvollen Umgang mit Spenden und Mitgliederbeiträgen sowie öffentlichen, privaten und kirchlichen Geldern. INTErTEAM Unter-Geissenstein 10/12 CH 6005 Luzern

T +41 41 360 67 22 F +41 41 361 05 80 info@interteam.ch

PC 60-22054-2 www.interteam.ch


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