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JANA KLASEN
Jung und Alt Konzeption zur Neugestaltung der Wohnraumsituation in KĂśln unter BerĂźcksichtigung des demografischen Wandels
BACHELORARBEIT Fachbereich: Medien Studiengang: Media Design (B.A.) Sommersemester 2017
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RHEINISCHE FACHHOCHSCHULE KÖLN University of Applied Sciences
Fachbereich: Medien Studiengang Media Design (B.A)
Bachelor Thesis Jung und Alt Konzeption zur Neugestaltung der Wohnraumsituation in Köln unter Berücksichtigung des demografischen Wandels
Vorgelegt von: Jana Klasen (BMD301142028)
1. Prüfer: Prof. Katja Butt 2. Prüfer: Dipl. Designer Daniel Schreiber
Sommersemester 2017
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KURZFASSUNG
KURZFASSUNG In der vorliegenden Bachelorarbeit wird die Problematik der angespannten Wohnraumsituation für Studenten in Köln thematisiert. Es wird geprüft, ob der demografische Wandel als Ursache für diese ausgemacht werden kann. Da der demografische Wandel nicht nur die junge, sondern auch die ältere Bevölkerung vor Probleme stellt, wird ferner die Herausforderung für das Leben im Alter thematisiert. Neben der Konzepterstellung zur Neugestaltung der Wohnraumsituation in Köln ist ein weiteres Ziel dieser Arbeit herauszustellen, wie ein Kommunikationsmittel gestaltet sein muss, um sowohl die jüngere, als auch die ältere Generation anzusprechen. Die Bachelorarbeit ist sowohl für junge Menschen auf der Suche nach Raum, als auch für ältere Menschen auf der Suche nach Unterstützung und Kontakt, sowie für alle, die sich mit alternativen Wohnkonzepten und zielgruppenspezifischer Plattformgestaltung auseinandersetzen wollen interessant.
ABSTRACT This thesis deals with the problem of the tense housing situation for students in Cologne. It is examined whether the demographic change can be categorized as the cause of this. Since the demographic change poses problems not only to the young population, but also to the elderly population, the challenge for life in old age is also addressed. In addition to the conceptualization of the new housing situation in Cologne, another objective of this work is to show how a communication tool must be designed to address the younger generation as well as the older generation. The Bachelor thesis is interesting for young people in the search for space, as well as for older people in the search for support and contact, as well as for those who want to deal with alternative housing concepts and target group-specific platform design.
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VORWORT
VORWORT Das Thema meiner Bachelorarbeit scheint zunächst etwas fremd gegenüber dem Studiengang Mediendesign zu sein. Jedoch ist es gerade eine der interessantesten Disziplinen eines Designers, sich mit Problematiken der Gesellschaft auseinanderzusetzen. So können mediale Mittel entwickelt werden, die zur Lösung einer solchen Problematik beitragen. Bei der Themensuche war es mir wichtig, ein Thema mit gesellschaftlicher Relevanz zu wählen. Etwas zu gestalten, was nicht nur der reinen Ästhetik dient, sondern einen genauen Ansatz verfolgt, wirkt sich erfüllend auf einen selbst aus. Mit 18 Jahren habe ich mein Studium in Köln begonnen und mich demnach selbst auf Wohnungssuche im Raum Köln begeben. Schnell stellte ich fest, wie schwierig es ist, bei begrenztem Budget bezahlbaren und angemessenen Wohnraum zu finden. Die Gründe dafür zu beleuchten und ein Alternativkonzept zur Lösung des Problems zu entwickeln ist Ziel dieser Arbeit. Da sich im Laufe der Arbeit herausgestellt hat, dass nicht nur die junge Generation unter bestimmten Bedrohungen leidet, lag die gestalterische und konzeptionelle Herausforderung darin, zwei unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Besonders interessant und zielführend waren hier persönliche Gespräche, durch welche individuelle Belange und Nöte der jeweiligen Zielgruppe herausgestellt werden konnten. Ich selbst sehe meine Arbeit als eine Chance auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen. Es wird durch die gestalterische Umsetzung eine gute Grundlage geboten, die Komplexität des entwickelten Konzeptes greifbarer zu machen, Aufmerksamkeit zu erregen und letztlich zur Verbesserung der Situation beizutragen.
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS Kurzfassung
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Abstract
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Vorwort
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1 Einleitung 1.1 Problemstellung, Zielsetzung und Forschungsfrage 1.2 Vorgehensweise
13
2 Der demografische Wandel 2.1 Die Problematik der Wohnraumsituation in Köln 2.2 Ursachen des demografischen Wandels 2.3 Weitere Folgen des demografischen Wandels 2.3.1 Lebenslagen älterer Menschen 2.3.2 Der Generationenkonflikt 2.4 Zwischenfazit
15 15
3 Alternative Wohnkonzepte 3.1 Bestehende Projekte im Raum Köln 3.2 Wohnen für Hilfe 3.2.1 Projektbeschreibung 3.2.2 Analyse der bestehenden Website 3.3 Zwischenfazit
30 30
4 Die Kommunikation von Jung und Alt 4.1 Kommunikation junger Menschen 4.2 Kommunikation der Best Ager 4.3 Die Zielgruppe im Interview 4.3.1 Methodenbeschreibung 4.3.2 Durchführung 4.3.3 Auswertung 4.4 Zwischenfazit
41 41
5 Konzeption des Kommunikationsmittels Website 5.1 Begriffserklärung Design Thinking 5.1.1 What is? - Ebene 5.1.2 What if? - Ebene 5.1.3 What wow? - Ebene 5.1.4 What work? - Ebene
53 53
13 14
19 21 21 25 26
31 31 33 37
42 44 44 45 47 51
55 59 60 62
INHALTSVERZEICHNIS
5.2 Umsetzung 5.2.1 Seitenlayout 5.2.2 Struktur und Navigation 5.2.3 Interaktionsdesign 5.2.4 Grafikdesign 5.2.5 Screendesign
65 66
6 Konzeption des Kommunikationsmittels Magazin 6.1 Konzeption 6.1.1 Lösungsansätze und Umsetzungsideen 6.1.2 Distributionspolitik 6.2 Umsetzung 6.2.1 Seitenlayout 6.2.2 Struktur und Orientierungshilfen 6.2.3 Grafikdesign 6.2.4 Magazindesign
89 89
7 Fazit und Ausblick
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66 69 71 74
90 91 91 91 92 92 93
Anhang A: Screenshots der bestehenden Website
102
Anhang B: Leitfaden Tiefeninterview
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Anhang C: Leitfaden Gruppendiskussion
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Abbildungsverzeichnis
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Literatur- und Quellenverzeichnis
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Eigenständigkeitserklärung
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Lebenslauf
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1 EINLEITUNG
1 Einleitung Anstoß für die Konzeption einer Neugestaltung der Wohnraumsituation in Köln ist der persönliche Bezug der Autorin zu dem Thema. Es ist außerdem sehr aktuell und betrifft eine Vielzahl junger Menschen. Die Einleitung dient im Folgenden dazu, die Problematik des knappen Wohnraums für Studierende in Köln genauer zu beleuchten. Es wird ein grober Ausblick über weitere zu behandelnde Themen gegeben, die zur Problemlösung beitragen. Anschließend werden die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung formuliert, ehe erläutert wird, wie die Vorgehensweise zur Beantwortung der Forschungsfrage aussieht.
1.1 Problemstellung, Zielsetzung und Forschungsfrage Bezahlbaren Wohnraum in Universitätsnähe zu finden, stellt für viele Studierende ein Problem dar. Infolgedessen müssen sie oft lange Fahrtwege auf sich nehmen, die zu Problemen wie Unpünktlichkeit führen. Oftmals müssen sie Kompromisse eingehen, um zum Semesterstart ein bezahlbares Zimmer zu finden. Neben zu hohen Mietpreisen stellt auch die Wohnungsknappheit ein Problem für junge Menschen dar. Zu prüfen gilt, warum es zu einem Mangel an freien Wohnraum kommt. Der demografische Wandel kann als Faktor gesehen werden, der zur Wohnungsknappheit führt. Unter dem demografischen Wandel wird im Folgenden die Alterung der Gesellschaft sowie die schrumpfende Anzahl junger Menschen verstanden. Daraus leitet sich die Hypothese ab, dass die ältere Bevölkerung den Wohnraum in Großstädten belegt und demnach weniger Raum für junge Menschen (insbesondere Studierende) zur Verfügung steht. Diese Hypothese gilt es zu prüfen, um schließlich einen Lösungsansatz zu ermitteln, der die Probleme der jungen Generation sowie die Probleme der älteren Generation in Bezug auf den demografischen Wandel berücksichtigt. Mit der Konzeption einer Neugestaltung der Wohnraumsituation soll ein Beitrag zur Lösung dieses gesellschaftlichen Problems geleistet und das Bewusstsein für das Leben in einer Gemeinschaft gestärkt werden. Neben der Aufstellung eines Konzeptes muss zudem ein Kommunikationsmittel geschaffen werden, das zwei unterschiedliche Zielgruppen anspricht. Bei der Konzeption und Gestaltung des Kommunikationsmittels steht der Design-Thinking-Ansatz im Vordergrund, der zum Lösen eines Problems dient. Auf Grundlagen des Editorial Designs oder der Webgestaltung wird demnach weniger eingegangen, um den Fokus der Gestaltung auf
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1 EINLEITUNG
die Wichtigkeit der Thematik zu legen. Um die Nöte und Belange der Zielgruppe zu fokussieren, ist es weiterhin wichtig diese zu benennen und herauszufinden, wie die jeweilige Zielgruppe kommuniziert. Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet demnach: „Wie muss ein Kommunikationsmittel gestaltet sein, um sowohl die ältere als auch die jüngere Generation anzusprechen?“
1.2 Vorgehensweise Die Umsetzung der Kommunikationsmittel ist auf deren Konzeption und Gestaltung beschränkt. Zur tatsächlichen Veröffentlichung reicht der vorgegebene Zeitrahmen der Bachelorthesis nicht aus. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist eine intensive Auseinandersetzung mit bereits vorhandenen alternativen Wohnkonzepten in Form einer Stärken-Schwächen-Analyse notwendig. Vordergründig müssen weiterhin beide Zielgruppen eingehend analysiert werden, wozu die empirische Forschung in Form einer Gruppendiskussion und mehrerer Tiefeninterviews dient. Die DiskussionsteilnehmerInnen und InterviewpartnerInnen sind mit großer Sorgfalt zu wählen. Um die Seite der Studierenden näher beleuchten zu können, eignet sich eine Gruppendiskussion, durch welche die Auseinandersetzung mit dem Thema der Wohnungsknappheit intensiver angeregt wird. Um die Nöte und Belange der älteren Bevölkerung herauszufinden, eignen sich Tiefeninterviews. Den einzelnen SeniorInnen kann so mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, sodass sie sich im Detail äußern können. Ziel der Kommunikationsmittel soll es sein, auf emotionale Art und Weise zu informieren, um Betroffene erfolgreich zu involvieren und so das entwickelte Konzept zum Erfolg zu führen.
2 DER DEMOGRAFISCHE WANDEL
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Der demografische Wandel
Das folgende Kapitel dient dazu, die Wohnraumsituation in Köln genauer zu beleuchten und befasst sich anschließend näher mit dem demografischen Wandel, der als Ursache für die bestehende Wohnungsknappheit festgemacht werden kann. Der demografische Wandel muss als Megatrend gesehen werden, da er so tiefgreifend ist, dass viele Lebensbereiche von ihm betroffen sind1 und seine Entwicklung sich umfassend auf die Gesellschaft auswirkt. Um die Problematik greifbarer zu machen, muss vorab erläutert werden, wie es zum demografischen Wandel kommt, während im nächsten Schritt intensiver auf seine Folgen in Bezug auf den Wohnungsmarkt und das Leben im Alter eingegangen wird. Auch der Begriff der Generationengerechtigkeit wird erläutert, da dieser Aufschluss über mögliche Handlungsoptionen bzw. Handlungsnotwendigkeiten gibt. Der demografische Wandel wird im Rahmen dieser Arbeit weder dramatisierend noch ignorierend behandelt, sondern soll stattdessen als Anstoß für eine erforderliche Gestaltungspolitik gesehen werden.2
2.1 Die Problematik der Wohnraumsituation in Köln Die Stadt Köln ist durch zahlreiche Studien- sowie vielfältige Lifestyle- und Kulturangebote eine beliebte Stadt für junge Menschen. Das begründet, warum die Metropole am Rhein stetig wächst und folgerichtig als Wachstumsstadt bezeichnet werden kann. Die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) für 2012 verrät, dass nur sechs Prozent der Studierenden im „Hotel Mama“ wohnen bleiben und nur neun Prozent in einem Studentenheim unterkommen wollen.3 Studenten suchen meist nach kleineren Wohnungen in innerstädtischen Lagen im Universitätsumfeld, müssen aber auf andere Wohnquartiere ausweichen, da das Wohnungsangebot in der Innenstadt für diese Zielgruppe eher knapp ist.4 Der Markt ist besonders bei den kleineren Wohnungen sehr eng geworden, weshalb Studierende und andere Alleinstehende regelrecht um diesen begehrten Wohnraum kämpfen. Hinzukommt, dass die Voraussetzung für das Erlangen einer Wohnung in erster Linie ein geregeltes eigenes Einkommen ist. Diese Voraussetzung können die meisten jungen Erwachsenen nicht erfüllen, weshalb sie oftmals als Verlierer im harten Konkurrenzkampf dastehen.5 1 2 3 4 5
Vgl. Frevel (Hrsg.) 2004, S. 7. Vgl. Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 15. Vgl. Middendorff u.a. 2013, S. 404. Vgl. Stadt Köln 2009, S.23. Vgl. Kneip 2014.
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2 DER DEMOGRAFISCHE WANDEL
Doch nicht nur für die junge Bevölkerung ist das Leben in der Stadt interessant. Es kommt auch zu einer Zuwanderung von älteren Menschen, da die Versorgung sowie die Erwerbsmöglichkeiten in Städten wie Köln besser sind als auf dem Land. Laut dem Ergebnis der kleinräumigen Bevölkerungsprognose des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln wächst die Großstadt in Zukunft in allen Altersgruppen und nahezu flächendeckend in allen Stadtteilen noch stärker als bislang. Auch der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen gehen von hohen Einwohnerzuwächsen aus.6 Ein Problem dabei ist, dass die Preise am Immobilienmarkt mit der Bevölkerungsentwicklung einer Stadt eng zusammenhängen. Demnach steigt die Entwicklung der Mietpreise für Wohnraum in Köln stetig an (Vgl. Abb. 1), was wiederum besonders für Studierende ein Problem darstellt, da diese oft über nur geringe finanzielle Mittel verfügen. Entwicklung der Mietpreise für Wohnungen in Köln von April 2016 bis April 2017 128 127
Preisindex (März 2007=100)
127 125,9
126
125,4 124,9
125
124,3 123,6
124 122,9
123
122,4
122 121 120
127,6
126,6
121,3
121,7
120,8
Apr '16
Mai '16
Jun '16
Jul '16
Aug '16
Sep '16
Okt '16
Nov '16
Dez '16
Jan '17
Feb '17
Mrz '17
Apr '17
Abbildung 1: „Entwicklung der Mietpreise für Wohnungen in Köln“
Quelle: Eigene Darstellung nach: Immobilienscout 24, Statista 2017.
Die aktuelle Durchschnittsmiete in Köln liegt derzeit bei 11,36 €/ 2 m , während sie in ganz Nordrhein-Westfalen nur 7,47€/m2 beträgt.7 Auch Immobilienmakler Roland Kampmeyer bestätigt, dass sowohl die Bestandsals auch die Neubaumieten weiter steigen werden.8 Festzustellen ist weiterhin, dass das Wohnen rechtsrheinisch grundsätzlich günstiger ist und sich eine Art Ring um die Innenstadt herum gebildet hat.9 Den meisten bleibt 6 7 8 9
Vgl. Reker/Höing 2016, S. 3. Vgl. Mietspiegel Köln 2017. Vgl. Schminke 2017. Vgl. Schminke 2017.
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also nichts anderes übrig, als ins Umland auszuweichen, was jedoch dazu führt, dass auch dort die Preise nach und nach steigen. Hier bestätigt sich die Annahme, dass es für Studierende und auch den Rest der Bevölkerung mit geringen finanziellen Mitteln immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Laut dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik wird die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen mit dem Bedürfnis nach eigener Haushaltsgründung anwachsen.10 Und obwohl mit dem demografischen Wandel eine schrumpfende Bevölkerung einhergeht, bedeuten weniger Menschen nicht unbedingt eine geringere Wohnraumnachfrage. Denn diese hängt von der Anzahl und Struktur der Haushalte ab, nicht von der Zahl der Einwohner.11 In den alten Bundesländern, also auch in Nordrhein-Westfalen, ist bis etwa 2030 mit einer Zunahme an Privathaushalten und einem damit verbundenen Anstieg an Wohnraumbedarf zu rechnen.12 Auch haben Modellrechnungen ergeben, dass es zukünftig immer mehr Ein-Personen-Haushalte geben wird (Vgl. Abb. 2). Zahl der Privathaushalte* und durchschnittliche Haushaltsgröße in Deutschland, 1991 bis 2035 Haushalte in Mio.
Personen je Haushalt
44
2,3
42
2,2
40
2,1
38
2,0
36
1,9
1,8
34 1991
1994
1997 2000 2003 2006 2009 2012
Zahl der Haushalte
2015
2018
2021 2024 2027 2030 2033
durschnittliche Personenzahl je Haushalt
*Privathaushalte am Haupt- und Nebenwohnsitz
Abbildung 2: „Zahl der Privathaushalte und durchschn. Haushaltsgröße“ Quelle: Eigene Darstellung nach: Statistisches Bundesamt, BiB 2017.
10 11 12
Vgl. Stadt Köln 2009, S. 21 f. Vgl. Freiheit 2011, S. 4. Vgl. Freiheit 2011, S. 4.
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2 DER DEMOGRAFISCHE WANDEL
„Die durchschnittliche Haushaltsgröße wird auf unter zwei Personen zurückgehen – eine Größe, die übrigens heute schon in vielen Städten eine Norm ist.“13 Das ist für die Wohnraumsituation deshalb schwierig, weil viel Raum von nur einer Person beansprucht wird, während genügend Raum für mehrere Personen da wäre. Problem ist also, dass die Versorgungsrate nicht proportional mit dem Bevölkerungszuwachs steigt, wodurch eine Wohnungsknappheit entsteht.14 Köln bleibt zwar durch den Zuzug der vielen Studierenden und Auszubildenden relativ jung, dennoch verändert sich die Altersstruktur erkennbar. Beispielsweise wächst die Zahl der über 65-Jährigen laut Prognose in Köln bis 2035 um knapp 35 000, wobei ein Zuwachs um etwa 20 000 Einwohner im Alter von über 80 Jahren prognostiziert wird.15 Während vor allem Singles und Ältere in der Stadt wohnen, ziehen junge Familien eher in Vorstädte. Das führt dazu, dass Menschen in Eigenheimen in der Stadt, die eigentlich Platz für Kinder haben müssten, tendenziell weniger Kinder haben,16 was ein weiteres Problem bezüglich des Wohnraummangels darstellt, ebenso wie die Problematik der ansteigenden Single-Haushalte, die in den meisten Städten bereits 35 bis gut 40 Prozent ausmachen. „Näher betrachtet erweisen sich Einzelpersonenhaushalte mehrheitlich als alleinstehende ältere – oft verwitwete oder geschiedene – Frauen.“17 Die Wohnflächeninanspruchnahme pro Kopf steigt, da nach der Familienphase und im weiteren Zeitablauf der zahlenmäßige Besatz je Wohneinheit immer kleiner wird. Alleinstehende Ältere bleiben oft dort wohnen, wo sie früher mit einer ganzen Familie wohnten, wodurch nicht genügend große Wohnungen frei werden.18 Die Aussagen von Guggemos sowie die Fakten über die demografisch bedingte Alterung der Stadt bestätigen die Hypothese, dass die ältere Bevölkerung einen Großteil an Wohnraum beansprucht, oder zugespitzt formuliert, der jungen Bevölkerung den Wohnraum wegnimmt. Auch die Schader Stiftung bestätigt, dass die absolut wachsende Gruppe der älteren Menschen, die in ihren zu groß gewordenen Wohnungen bleiben, dazu führt, dass es zu einer Reduzierung der Wohndichte in allen Siedlungsstrukturtypen kommt.19 Zu einer angespannten Wohnraumsituation tragen viele Faktoren wie die „kurzsichtige Wohnungsmarktpolitik, das Bedienen kapitalstarker Investoren durch den Bau von Eigentum beziehungsweise durch die Umwandlung preiswerten Wohnraums in Eigentum“20 sowie leere Staatskas13 14 15 16 17 18 19 20
Hullen, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 22. Vgl. Windrath 2016. Vgl. Stadt Köln 2009, S. 18. Vgl. Guggemos, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 257. Guggemos, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 258 Vgl. Stadt Köln 2009, S. 24. Vgl. Schader Stiftung 2001-2013. Kneip 2014.
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sen bei. Es zeigt sich aber besonders, dass die Wohnraumsituation in Köln von den bisherigen beziehungsweise künftig zu erwartenden Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen ist. Das Städtewachstum stellt aufgrund des mangelnden Wohnraums eine Überforderung dar. Die Nachfrage nach unterschiedlichen Angeboten für kostengünstiges Wohnen sowie für das Wohnen im Alter wird aufgrund der demografischen Entwicklung steigen. Es gibt also einen notwendigen Reformbedarf, weshalb es ein grundsätzliches Ziel sein muss, ein ausreichendes Angebot an Wohnungen bzw. alternativen Wohnkonzepten bereitzustellen.
2.2 Ursachen des demografischen Wandels Nachdem festgestellt wurde, dass die Wohnraumsituation in Köln im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel steht, wird im Folgenden erläutert, warum es überhaupt zu einem solchen Wandel kommt. Der Begriff „Demografie“ wird dadurch greifbarer und besser verständlich. Mit Hilfe des Begriffes „Demografie“ (altgriechisch für „Volk beschreiben“) wird die Veränderung einer Bevölkerung in ihrem Umfang und Strukturen beschrieben.21 Einflüsse für die Veränderung sind vor allem das generative Verhalten, das Sterben sowie das Wanderungsverhalten. Für die Problematik der Wohnungsknappheit ist vor allem die Geburtenentwicklung von Bedeutung, während Ursachen wie die Zuwanderung in Zusammenhang mit der Wohnraumsituation sehr unsicher einzuschätzen sind22 und hier deshalb nicht thematisiert werden. Dass die Bevölkerung zukünftig aus mehr älteren und weniger jüngeren Menschen bestehen wird, ist Fakt. Weshalb es zu zurückgehenden Geburtenraten und der Verschiebung von Altersstrukturen kommt, wird im Folgenden genauer beleuchtet. Das letzte Geburtenhoch gab es nach dem Zweiten Weltkrieg. Phasen mit niedrigem Geburtenniveau lassen sich durch Ursachen wie die beiden Weltkriege oder die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre erklären. Es kommt zu einem sogenannten Timing-Effekt, wenn sich die gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall war, verbessert haben und Geburten nachgeholt werden.23 Die sogenannte „Baby-Boom“-Phase ist mit dem damaligen Rollenverständnis zwischen Mann und Frau zu begründen. Heute hat sich dieses Verständnis wieder geändert, da ein „Ein-Ernährer-Modell“ in den meisten Fällen nicht mehr funktioniert und wieder viel mehr Wert auf Selbstständigkeit gelegt wird. Auch die Gesetzesänderungen zum Schwan21 22 23
Vgl. Höhn 2004, S. 7. Vgl. Fasshauer, in Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 69f. Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 2004, S. 20.
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gerschaftsabbruch aus dem Jahr 1972 sowie die Freigabe von Antikonzeptiva spielen für den Geburtenrückgang eine Rolle. Seit den 1970er-Jahren liegen die Geburtenziffern somit deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau (Vgl. Abb. 3).24 Zusammengefasste Geburtenziffer in Deutschland, 1871 bis 2014*
Zusammengefasste Geburtenziffer 5,0
Zusammengefasste Geburtenziffer Bestandserhaltungsniveau
4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 1870
1880
1890
1900
1910
1920
1930
1940
1950
1960
1970
1980
1990
2000
2010
*Ab 2011 liegen den Berechnungen die Bevölkerungszahlen der Fortschreibung des Zensus 2011 zugrunde.
Abbildung 3: „Zusammengefasste Geburtenziffer in Deutschland“
Quelle: Eigene Darstellung nach: Statistisches Bundesamt, BiB 2016.
Neben weiteren politischen und wirtschaftlichen Veränderungen, wie dem Beitritt der DDR zum Bundesgebiet im Jahr 1990, ist auch der Anstieg des durchschnittlichen Erstheiratsalters der Frauen als Ursache für die Entwicklung festzumachen.25 Die heutige Generation schiebt den Kinderwunsch oft so lange auf, bis dieser nicht mehr existent oder eine Geburt nicht mehr möglich ist. Auch die Partnerschaftssituation sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern spielt hier eine Rolle. Das niedrige Geburtenniveau erklärt außerdem den steigenden Anteil an älteren Menschen. Erneut ist festzuhalten, dass der Anteil der 60-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung laut Prognosen auf einen Wert von 36,7 % (27,6 Millionen Personen) bis zum Jahr 2050 ansteigen soll. Im Jahr 2001 lag der Anteil bei 24,1 % (19,9 Millionen Personen).26 Auch die steigende Lebenserwartung begründet die Alterung der Gesellschaft. Diese ist wiederum durch verbesserte Lebensbedingungen wie beispielsweise Hygiene- oder Arbeitsbedingungen und die bessere medizinische Versorgung zu begründen.27 24 25 26 27
Vgl. Micheel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 46 f. Vgl. Micheel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 46 f. Vgl. Statistisches Bundesamt 2003. Vgl. Micheel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 50.
2 DER DEMOGRAFISCHE WANDEL
2.3 Weitere Folgen des demografischen Wandels Das folgende Kapitel greift die Ursachen des demografischen Wandels auf und geht auf dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft ein. So können Folgen diskutiert und ein Lösungsansatz entwickelt werden. Hauptsächlich werden die Folgen thematisiert, die für die Neugestaltung der Wohnraumsituation in Köln relevant sind.
„Während niemand die empirische Realität des demografischen Prozesses leugnet (...), ist die Debatte über die Bewertung seiner gesellschaftlichen Folgen umso kontroverser. Die Bandbreite der Einschätzungen ist gewaltig.“28
Neben der Alterung und Heterogenisierung der Gesellschaft ist der zu erwartende Bevölkerungsrückgang nur eine Folge des demografischen Wandels.29 Wie in Kapitel 2.1 bereits festgestellt, hat der demografische Wandel auch Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft. Die Hypothese, dass die angespannte Wohnraumsituation in Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung steht, konnte bereits bestätigt werden. Die ältere Bevölkerung spielt demnach bei der Konzeptentwicklung zur Lösung des Problems eine große Rolle. Um auch die Belange der älteren Generation bei der Konzeptentwicklung berücksichtigen zu können, werden diese im Folgenden genauer beleuchtet. Auch den Konflikt, der zwischen Jung und Alt durch die Folgen des demografischen Wandels entsteht, gilt es genauer zu betrachten.
2.3.1 Lebenslagen älterer Menschen Dass der Alterungsprozess eine große Herausforderung besonders für die junge Generation bedeutet, ist klargeworden. Wichtig ist aber auch die Lebenslagen der älteren Menschen zu beleuchten, da diese genau wie die Jüngeren unter den Folgen des demografischen Wandels leiden. Die Alten bilden zum ersten Mal zahlenmäßig die stärkste Gruppe. Ist man sich den Zahlen und Fakten, die der demografische Wandel mit sich bringt, bewusst geworden, wird eines klar: Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Alten und „für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“.30 Die ältere Generation wird also zum einen über maßgebliches Gestaltungspotenzial verfügen, zum anderen werden die Lebenslagen 28 29 30
Massing/Pohl 2012, S. 6. Vgl. Schader Stiftung 2001-2013. Wölke 2012, S. 6.
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der älteren Menschen aber erheblich durch externe Faktoren beeinflusst.31 Die steigende Anzahl der Älteren führt folglich zu einer wachsenden Anzahl von Pflege- und Hilfsbedürftigen, da die Pflegebedürftigkeit in hohem Maße altersabhängig ist (Vgl. Abb. 4). Pflegebedürftige* und Pflegequoten nach Altersgruppen 2015 am Jahresende, in Tsd. und in % der jeweiligen Bevölkerung
Pflegebedürftige in Tsd. in Heimen versorgt
66,1
zu Hause versorgt
194,5 145,8
500
60 Pflegequote (rechte Achse) 205,4
400
387,9
300
318,3
35,1 270,3
200
100
395,2
30
21,1
269,6
48,8
28,7
0,2
21,2
80,3
0
39,7
103,8
81,4
0,7
0,6
unter 15
15-60
108,3
165,6
9,9
5,4
3,2
2,0
60-65
65-70
70-75
75-80
Im Alter von ... bis unter ... Jahren
80-85
85-90
90 und mehr
in % der Bevölkerung des jeweiligen Alters
600
in Tsd.
22 |
0
*mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz
Abbildung 4: „Pflegebedürfte und Pflegequote nach Altersgruppen“
Quelle: Eigene Darstellung nach: Statistisches Bundesamt 2017, Pflegestatistik 2015.
„Nach Vollendung des 60. Lebensjahres steigt die Pflegequote, d. h. der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung in der gleichen Altersgruppe, deutlich an.“32 Fraglich ist, wie die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Privathaushalten zukünftig aussehen wird, da durch den steigenden Anteil älterer Menschen und durch die sinkende Zahl von erwerbstätigen BeitragszahlerInnen die Einnahmen und Ausgaben der Kranken- und Pflegeversicherung in eine Schieflage geraten.33 „Die geläufige Auffassung, dass die älteren, pflegebedürftigen Angehörigen in Heime ‚abgeschoben‘ werden, findet keine empirische Bestätigung.“34 Dass es neben der steigenden Lebenserwartung zu einem erhöhten Pflegebedarf kommt, zeigt sich auch, indem die stark besetzten Kohorten der Baby-Boomer-Generation in Zukunft in das „pflege-intensivere“ Alter hineinwachsen.35 Dieser Aspekt stellt die ältere Generation vor ein weiteres Problem, nämlich die quantitativen Engpässe an Pflegekräften, da die Zahl der Frauen im mittle31 32 33 34 35
Vgl. Stiehr, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 89. Institut für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen 2002, S. 13. Vgl. Stiehr, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 95 f. Institut für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen 2002, S. 13. Vgl. Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 19.
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ren Alter, die zu der Zielgruppe der Pflegekräfte gehören, im Vergleich zu den Pflegebedürftigen zurückgeht. Auch ist es ein Problem, dass die kulturell geformte Bereitschaft zur Pflege immer mehr zurückgeht.36 Über eine Reform der Pflegeversicherung nachzudenken würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, jedoch stellt sich hier eine weitere Not heraus, in der sich viele ältere Menschen infolge des demografischen Wandels befinden. Doch neben der Pflegebedürftigkeit ist besonders die Einschränkung der Mobilität oder der Kraft auch eine Einschränkung des Lebensraums älterer Menschen.37 Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich heraus, dass die ältere Generation neben der Pflege auch verstärkt Unterstützung im Alltag benötigt. Beispielsweise sind viele ältere Menschen nicht mehr in der Lage, eigenständig einkaufen zu gehen oder den Haushalt zu erledigen. Zwischen den Generationen sind solidarische, familiäre Leistungen nur bedingt möglich, weil Eltern und Kinder aufgrund der wachsenden beruflichen Mobilität oft weit voneinander entfernt leben. Auch die sinkenden Kinderzahlen bedingen ein Alleinbleiben der älteren Generation.38 Zudem kommt es durch die starken Veränderungen in familiären Strukturen, wie die zunehmenden Scheidungsquoten, den steigenden Anteil an Unverheirateten39 sowie die steigende Zahl von Single-Haushalten dazu, dass die ältere Bevölkerung vereinsamt, denn es wird tendenziell zu einer Zunahme partnerlos alternder Menschen kommen.40 „Um 2020 wird etwa ein Drittel der über 65-Jährigen weder Kinder noch Enkel haben. (...) Für das Jahr 2030 ist davon auszugehen, dass der Anteil von alleinlebenden alten Menschen auf 41 % ansteigen wird (...). Hinzu kommt, dass – derzeit jedenfalls beobachtbar – Alleinlebende auch geringere außerfamiliäre Kontakte haben. Allerdings muss Alleinbleiben nicht unbedingt Einsamkeit bedeuten, wohl aber soziale Isolation.“41 Die Kinderlosigkeit hat also auch auf die Lebenslagen älterer Menschen ein erhebliches Ausmaß, denn oft ist professionelle Hilfe bzw. eine alternative Lebensform nötig, wenn es an Pflege- und Hilfspotenzial innerhalb der Familie durch einen fehlenden Partner oder fehlende Kinder mangelt.42 Neben kinderlosen Älteren gibt es natürlich auch viele, bei denen die Kinder keine Möglichkeit zur Unterstützung haben oder der Kontakt abgebrochen wurde. Hier bildet sich eine weitere Gruppe älterer Menschen, für die ein außerfamiliäres Netzwerk von großer Bedeutung ist.
36 37 38 39 40 41 42
Vgl. Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 19. Vgl. Lehr, in: Hunke (Hrsg.) 2011, S. 17. Vgl. Rump/Eilers 2012, S. 11-12. Vgl. Hullen, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 21. Vgl. Stiehr, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 98 f. Zander, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 110. Vgl. Micheel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 62 f.
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Von Vorteil wäre es, wenn sich andere gesellschaftliche Gruppen an der Bewältigung dieses Problems beteiligen. Die Einbindung in Gemeinschaften ist „ein wichtiges Kriterium für subjektiv erfahrene Lebensqualität“.43 Die Auswirkungen des demografischen Wandels erhöhen also die Wahrscheinlichkeit für das Zusammenleben von Generationen und die Vielfalt der Lebenskontexte im Prinzip.44 Neben den Nöten der älteren Generation ist aber auch ihr Produktivitätspotenzial herauszustellen. Bei vielen älteren Menschen hat das Interesse an kulturellen und ehrenamtlichen Tätigkeiten zugenommen.45 Auch sind viele Ältere von der gesellschaftlichen Bedeutsamkeit ihres Engagements überzeugt.46 Die ältere Generation charakterisiert sich also nicht nur durch ihre Pflegebedürftigkeit, sondern stellt auch ein Humankapital dar. Sie kann der Gesellschaft durch ihr Engagement und ihre Erfahrung einen hohen Nutzen bringen.47 Die Gruppe älterer Menschen ist geprägt „durch eine größere Vielfalt an Lebensformen“.48 Zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Lebenslagen kommt es durch die Verlängerung der Lebensphase nach der Erwerbstätigkeit und die unterschiedlichen Wohlstandniveaus. Über alternative Wohnformen in Großstädten nachzudenken ist somit nicht nur für die Zielgruppe der jungen Studenten interessant. Neben ihnen sind auch ältere Menschen in der Regel an urbanen und integrierten Wohnlagen interessiert. Die Umzugsbereitschaft bei älteren Menschen ist jedoch meist gering, weshalb Lösungsansätze entwickelt werden müssen, die den Älteren einen Umzug ersparen und ein barrierefreies Wohnen ermöglichen.49 Mit barrierefreiem Wohnen ist nicht nur der benötigte Platz, um sich problemlos durch Räume zu bewegen, gemeint. Barrierefreiheit kann auch durch Hilfestellungen im Alltag geboten werden. Ein/e MitbewohnerIn kann beispielsweise dafür sorgen, dass die ältere Generation ein ausreichendes Angebot zur Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs erhält. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verlust von familiären und sozialen Beziehungen eine Herausforderung für die ältere Generation bedeutet und für diese deshalb über besondere Integrationsmaßnahmen sowie Kontakt- und Unterstützungsnetze nachgedacht werden muss. Von den jeweiligen Maßnahmen profitieren aber nicht nur die Älteren. Denn deren Erfahrungen und Potenziale sind auch für die junge Generation unverzichtbar. Im Vordergrund sollte ein „bedarfsgerechtes soziales und kulturelles 43 44 45 46 47 48 49
Stiehr, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 97 f. Vgl. Stiehr, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 98. Vgl. Hilbert/Naegele, in: Pohlmann (Hrsg.) 2001, S. 152. Vgl. Kruse, in: Pohlmann (Hrsg.) 2001, S. 39. Vgl. Deutscher Bundestag 2002, S. 13. Stadt Köln 2009, S. 22. Vgl. Stadt Köln 2009, S. 23.
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Angebot“50 stehen, was durch ein alternatives Wohnkonzept geleistet werden kann.
2.3.2 Der Generationenkonflikt
„Das Schicksal der kommenden Generationen hängt davon ab, ob wir wieder den Mut aufbringen, glaubhafte Zukunftsbilder zu entwerfen und mit den besten Kräften für ihre Verwirklichung zu kämpfen.“51
Die vorherigen Kapitel haben herausgestellt, dass der demografische Wandel für einen Teil der Gesellschaft eine enorme Herausforderung darstellt.52 Inwiefern Veränderungen im Sozialsystem wichtig sind, um Konflikte zwischen den Generationen nicht überhand nehmen zu lassen, soll in diesem Kapitel genauer beleuchtet werden. Vorschläge, die die Folgen des demografischen Wandels minimieren, müssen differenziert, passgenau und demografiefest gestaltet werden.53 Gesellschaftliche Bedingungen müssen so gestaltet sein, dass sie trotz einer veränderten Altersstruktur Solidarität entfalten können.54 Auch wenn der demografische Wandel und das Thema dieser Arbeit durchaus eine sozialpolitische Frage ist, lässt sich feststellen, dass der Staat nur wenig Einfluss beispielsweise auf den privaten Wohnungsmarkt hat. Versuche wie die Mietpreisbremse seitens des Staates sind nur schwer realisierbar, weshalb es umso wichtiger ist, alternative Konzepte zu entwickeln, um den privaten Wohnungsmarkt zu umgehen. „Der Markt (...) liegt außerhalb der Reichweite gerechtigkeitsbezogener Urteile. Die aus ihm hervorgehende spontane Ordnung ist weder gerecht noch ungerecht.“55 Was den privaten Wohnungsmarkt in Deutschland betrifft, kann man diesen aber in gewisser Weise als ungerecht ansehen, da von einer absichtlichen Zuteilung an bestimmte Gruppen gesprochen werden kann. Vermieter können sich ihre Mieter nach persönlichen Vorlieben aussuchen, wobei viele andere Interessen außer Acht lassen. Ein Eingriff in die bestehende Ordnung des Marktes kann jedoch auch zu einer Verschlechterung führen, da sie sich auf natürliche Weise aus einem evolutionären Prozess menschlicher Kooperation ergeben hat und eine für menschliche Planung unerreichbare Effizienz erreicht. Eingriffe in diesen Mechanismus würden aufgrund partikularer Interessen entstehen, wodurch die Ordnung aus dem Gleichgewicht 50 51 52 53 54 55
Stadt Köln 2009, S. 23. Gottlieb Duttweiler, zitiert nach: Deutscher Bundestag 2002, S. 12. Vgl. Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 14. Vgl. Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 14. Vgl. Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 15. Nullheimer/Wrobel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 23.
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gebracht werden kann.56 Von sozialstaatlichen Interventionen ist also abzusehen, da diese nicht auf die Durchsetzung von Interessen einer Minderheit zielen dürfen. Versuche wie die Mietpreisbremse können wiederum als Abbau von Markthindernissen gesehen werden, der im Interesse aller liegt, was als Intervention durchaus zulässig wäre.57 Soziale Gerechtigkeit herzustellen ist ein sehr komplexes Thema, weshalb der Begriff auch als Illusion wahrgenommen werden kann. Ziel muss es dennoch sein, Interessen durch alternative Lösungen durchsetzen zu können. Konflikte entstehen nicht nur durch die verschiedenen Interessen, sondern auch durch die verschiedenen Prägungen der Generationen. Sie unterscheiden sich in ihren Stärken, Schwächen sowie ihrer eigenen Entwicklungsgeschichte.58 Auch haben beide Generationen mit Vorurteilen zu kämpfen. Während die alte Generation von vielen Jüngeren als konservativ und weniger lernbereit eingeschätzt wird, wird die jüngere Generation von den Älteren als unzuverlässig und sprunghaft eingeschätzt. Was die Suche nach einer Wohnung angeht, kommt bei den Vorurteilen gegenüber Studierenden hinzu, dass Vermieter Unzuverlässigkeit und Sprunghaftigkeit oftmals als Ausschlusskriterium für potenzielle Mieter sehen. Ob es zu einem Generationenkonflikt oder dergleichen kommt, ist davon abhängig, „wie in der Gesellschaft die Bilder der verschiedenen Generationen gezeichnet werden“.59
2.4 Zwischenfazit
„Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, müssen wir zulassen, dass sich alles verändert.“ Giuseppe Tomase di Lampedusa
Die Mangelsituation, in der sich die ältere Generation in Zukunft befinden wird, droht auch zur Belastung der jüngeren Generation zu werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, für ein Solidaritätsgefühl zu sorgen. Betrachtet man Solidarität als eine beliebig vermehrbare Ressource, müssen der Alterungsprozess und die Tatsache, dass das alternde Gemeinwesen mehr Solidarität von den Jungen mit den Älteren fordert,60 kein größeres Problem darstellen. Da Solidarität aber schnell zu einem knappen Gut werden kann, ist eine Balance zwischen beiden Generationen wichtig.61 Diese 56 57 58 59 60 61
Vgl. Nullheimer/Wrobel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 23 f. Vgl. Nullheimer/Wrobel in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 24. Vgl. Scholz 2014, S. 8. Frevel (Hrsg.) 2004, S. 9. Vgl. Fuchs/Mayer, in: Massing/Pohl (Hrsg.) 2012, S. 18. Vgl. Fuchs/Mayer, in: Massing/Pohl (Hrsg.) 2012, S. 18 ff.
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kann geschaffen werden, indem beide voneinander profitieren und das Alternativkonzept nicht als zu erbringende Dienstleistung gesehen wird, sondern als Chance. Zwar können Rahmenbedingungen seitens der Politik zum Stoppen des demografischen Wandels geschaffen werden, indem beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert wird. Jedoch ist die demografische Entwicklung letztendlich vom Bürger abhängig und es kann nur abgewartet werden, wie sich das Verhalten in Bezug auf Familiengründung und ähnliche Aspekte ändert. Im Rahmen dieser Arbeit soll deshalb ein Konzept zur besseren Wohnraumverteilung unterstützt werden, das die Belange von Jung und Alt berücksichtigt. Der Versuch, den demografischen Wandel als Ursache zu stoppen, würde zu weit führen, denn der demografische Wandel kann weder verhindert noch umgekehrt werden. Es sind allenfalls Anpassungen möglich.62 Allgemein sollten sich die Politik wie auch die Gesellschaft auf eine alternde Bevölkerung mit ihren Konsequenzen einstellen und Reformmaßnahmen entwickeln. „Es geht ausdrücklich nicht darum, den Begriff der Generationengerechtigkeit aufzugeben, sondern ihn zu einem seriösen Konzept zu entwickeln, das dazu beitragen kann, die Solidarität der Generationen zu stärken.“63 Ein Konzept, das also sowohl die Nöte der Jungen als auch die Nöte der Alten zu befriedigen versucht, ist ein guter Ansatz, um die Folgen des demografischen Wandels zu minimieren. In diesem Fall ist hier auf die Wohnungsnot der jungen Generation und auf den Bedarf an Unterstützung und gesellschaftlicher Integration der älteren Generation hinzuweisen. Was die Konzeptentwicklung angeht, beziehungsweise den Versuch eine sozial gerechte Ordnung herzuleiten, ist Unparteilichkeit eine wichtige Voraussetzung und der erste wichtige Baustein.64 Denn nur wenn beide Parteien das Konzept vorurteilsfrei angehen, kann es funktionieren. Wichtig ist auch, sich in die jeweils andere Generation hineinversetzen zu können, um sich den jeweils anderen Nöten bewusst zu werden und gemeinsam eine Lösung zu entwickeln. Das Problem der Generationengerechtigkeit kann als Bewährungsprobe gesehen werden. Als gerecht kann ein Verfahren dann bezeichnet werden, wenn es auf der Zustimmung aller Beteiligten beruht und „wenn die konkreten Verteilungsregeln der einzelnen Sphären den gemeinsamen Wertvorstellungen ihrer Mitglieder entsprechen“.65 Die Verteilung von Ressourcen für allgemeinmenschliche Bedürfnisse, wie dem Bedürfnis nach einem Zuhause oder nach sozialer Integration, darf nicht vom Geld abhängig sein.66 62 63 64 65 66
Vgl. Angenendt, in: Massing/Pohl (Hrsg.) 2012, S. 37. Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 16. Vgl. Nullmeier/Wrobel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 26. Nullmeier/Wrobel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 28 f. Vgl. Nullmeier/Wrobel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 29.
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„Fairness zwischen Jung und Alt heißt: Jeder muss seinen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Landes leisten. Dieser kann durchaus unterschiedlich sein, weil sich die individuellen Möglichkeiten (...) unterscheiden.“67 Während die Alten beispielsweise den Wohnraum zur Verfügung haben, sind es die Jüngeren, die Unterstützung leisten können. Genau wie die alte Generation ist auch die junge Generation vielfältig. Generationen- und Jugendbilder lassen sich also kaum noch verallgemeinern. Denn die Schärfung des eigenen persönlichen Profils hängt auch von der Lebenssituation des jeweiligen Menschen ab. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, ist „dass sich die Werte der jüngeren Generation denen der Älteren anpassen werden, wie es in der Vergangenheit vielfach zu beobachten war“.68 Um eine Dramatisierung des zukünftigen Generationenverhältnisses aufgrund der Spannungen zu vermeiden, muss jede Generation in der Position als gebende und nehmende betrachtet werden.69 So ist es nochmals interessant herauszustellen, dass heute nicht mehr nur die Jungen von den Alten, sondern auch die Alten von den Jungen lernen können. Die Medienkompetenz zählt beispielsweise eindeutig zu den Kompetenzen der jüngeren Generation, von denen auch die Älteren bei einer Zusammenführung profitieren könnten. Die jüngere Generation geht beispielsweise mit größerer Selbstverständlichkeit mit Computern und dem Internet um, wodurch weiterhin Problematiken wie der sogenannte „Generation-Gap“70 gelöst werden können. Des Weiteren können sich Eigenschaften wie Veränderungsbereitschaft und Innovationsfähigkeit sowie Lernbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit und Empathie positiv auf die ältere Generation auswirken. Interessant ist auch, dass gerade die größere Selbstständigkeit und Autonomie der jüngeren Generation einen gewissen Wunsch nach Teamwork nach sich zieht,71 was auch eine ausgeprägte Kommunikationsbereitschaft mit sich bringt. Während die alte Generation die junge in Sachen Identitätsfindung durch bereits gemachte Erfahrungen unterstützen kann, können Erfahrungen und Werte der Jungen Impulse für die Alten auf dem Weg in eine neue und lebenswerte Lebenswelt bieten.72 Diese Punkte lassen den Schluss zu, dass eine Zusammenführung beider Generationen gut gelingen könnte. 67 68 69 70 71 72
Katrin Göring-Eckardt, Bündnis 90/Die Grünen, zitiert nach: Nullmeier/Wrobel, in: Kerschbaumer/Schroeder (Hrsg.) 2005, S. 36. Rump/Eilers 2012, S. 10 f. Vgl. Zander, in: Frevel 2004, S. 114 f. Unter Generation-Gap versteht man eine Kluft zwischen Jung und Alt, die durch die unterschiedliche Mediennutzung beider Generationen entsteht. Die jüngere Generation steht den neuen Medien aufgeschlossen gegenüber, während die ältere diesen eher verunsichert gegenübersteht (vgl. de Witt 2000, S. 1–12). Vgl. Rump/Eilers, S. 171. Vgl. Scholz 2014, S. 8.
2 DER DEMOGRAFISCHE WANDEL
Auch der Mangel an Hilfs- bzw. Pflegepotenzial für ältere Menschen innerhalb der Familie (siehe Kapitel 2.3.1) stellt heraus, dass alternative Lösungen diskutiert werden müssen. Den Mangel an Wohnraum für die junge Generation und den Mangel an Unterstützung für die ältere Generation zu kombinieren, ergibt nach detaillierter Betrachtung beider Herausforderungen Sinn. Die in Kapitel 2.3.1 festgestellte steigende Lebenserwartung bei gleichzeitig voranschreitender Pluralisierung der Lebens- und Familienformen73 bringt also auch eine Erweiterung der möglichen Generationenbeziehungen74 mit sich. Auf die Austauschbeziehungen der Generationen konnte zwar nur kurz eingegangen werden, jedoch sollte deutlich geworden sein, dass die Zusammenführung beider sehr vielfältig sein kann, dass aber grundsätzlich kein Konflikt befürchtet werden muss. Konzepte, die ein Miteinander fördern, um ein Gegeneinander der Generationen zu vermeiden, sind also wichtig, um die gesamtgesellschaftliche Verantwortungsübernahme zu unterstützen. Durch die Thematisierung des demografischen Wandels wurde eine Auseinandersetzung mit diesem erreicht. Ignoriert man nämlich den demografischen Wandel und seine Folgen, kann dieser zum Schicksal werden. Das folglich vorgestellte Konzept ist als Chance zu sehen, „die gesellschaftlichen Strukturen zu überdenken, die Fundamente der sozialen Beziehungen zu stabilisieren und die Architektur des sozialen Systems ‚pfiffig‘ (...) zu gestalten“.75 Diese Arbeit soll nämlich an die optimistische Betrachtungsweise anknüpfen. Denn es gibt bekanntermaßen, was die Zusammenführung von Jung und Alt betrifft, neben dieser auch die Zukunftspessimisten, die in den alten Menschen konservative und weniger lernbereite Menschen sehen. Sicher gibt es auch solche, bei denen sich diese Annahme bestätigt. In der Zusammenführung sollte aber eine Chance gesehen werden, diese Eigenschaften zu verbessern. Spannungen zwischen Jung und Alt können nur gelöst werden, wenn man eine Zusammenführung wagt. Der demografische Wandel ist also eine zu gestaltende gesellschaftliche Aufgabe. Es ist an der Zeit, Lösungen zu entwickeln, um ihn nicht zur ernsthaften Bedrohung werden zu lassen. Lösung für den Konflikt zwischen Jung und Alt soll die Zusammenführung beider sein, durch die beide Generationen voneinander profitieren.
73 74 75
Vgl. Deutscher Bundestag, 1998, S. 614, 642. Unter Generationenbeziehungen wird in diesem Kontext die direkte soziale Interaktion zwischen verschiedenen Generationen außerhalb der Familie verstanden. Frevel (Hrsg.) 2004, S. 12.
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Alternative Wohnkonzepte
Nachdem festgestellt wurde, dass alternative Wohnkonzepte für die Belange der Gesellschaft notwendig sind, werden im Folgenden bereits existierende Maßnahmen beschrieben. Schließlich wird ein Konzept genauer betrachtet, das die Zusammenführung von Jung und Alt fördert, um die Bedürfnisse beider Generationen zu befriedigen.
3.1 Bestehende Projekte im Raum Köln Die Stadt Köln hat die Herausforderungen für den Wohnungsmarkt und das Leben im Alter erkannt, weshalb dem „Service-Wohnen“ bereits eine hohe Bedeutung zugewiesen wird.76 Das Wohnen in den eigenen vier Wänden wird hierbei mit professioneller Serviceleistung kombiniert. Dazu gibt es verschiedene Varianten, wie die der selbstorganisierten Gruppenwohnprojekte oder Wohnprojekte mit flankierenden Service-Angeboten.77 Köln verfügt also inzwischen bereits über ein differenziertes Angebot für hilfsbedürftige Menschen, jedoch bedarf es eines weiteren Ausbaus ambulanter Wohnprojekte.78 Auch für Studierende gibt es zahlreiche Einrichtungen, jedoch kann das Kölner Studierendenwerk den Ansturm mit seinen gut 4800 Wohnheimplätzen nicht bewältigen.79 Der Geschäftsführer des Kölner Studierendenwerkes Jörg Schmitz kennt den Grund, nämlich den Mangel an bebaubaren Grundstücken, die sich das Studentenwerk leisten kann – ein Grund, der sich nicht so schnell beheben lässt, da der Wille zwar da ist, die Fördermittel des Landes aber nicht ausreichen.80 Während das „Service-Wohnen“ sich auf die Belange der älteren Generation konzentriert und sich das Kölner Studierendenwerk ausschließlich an Studierende richtet, gibt es auch Wohnkonzepte, die die verschiedenen Gesellschaftsgruppen zusammenführen. Es wurde bereits festgestellt, dass Wohnkonzepte, die zum einen ein kostengünstiges Wohnen und zum anderen die Integration der Gesellschaft fördern, wichtig sind, um den Herausforderungen des demografischen Wandels entgegenzuwirken. Es gibt bereits mehrere Mehrgenerationenprojekte, wie den „Ledo-Bewohnerverein“ oder die „WoGE Köln eG“, die beispielsweise moderne 76 77 78 79 80
Vgl. Stadt Köln 2009, S. 107-110. Vgl. Stadt Köln 2009, S. 107-110. Vgl. Stadt Köln 2009, S. 20, S. 107-110. Vgl. Riße 2016. Vgl. Riße 2016.
3 ALTERNATIVE WOHNKONZEPTE
und energieeffiziente Wohnungen für alle Gesellschaftsgruppen bieten und das Gemeinschaftsempfinden der Mieter durch unterschiedliche Initiativen fördern.81 Die Erweiterung dieser Projekte setzt allerdings das Erlangen von noch mehr freien Grundstücken oder Häusern voraus, um weitere Wohnanlagen zu schaffen. Auch kann der Aspekt, dass ältere Menschen für einen Umzug nicht bereit sind, durch solche Projekte nicht berücksichtigt werden. Unter diesem Aspekt wird im Folgenden das alternative Wohnkonzept „Wohnen für Hilfe“ genauer betrachtet, das Wohnpartnerschaften zwischen Jung und Alt im Zuhause der Alten fördert. Bei diesem Konzept können die alten Menschen also in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und als Vermieter fungieren. Das Konzept soll mit dem Ziel der Optimierung auf seine Stärken und Schwächen hin geprüft werden.
3.2 Wohnen für Hilfe Die folgenden Informationen über das Projekt „Wohnen für Hilfe“ sind der aktuellen Website entnommen. Ein weiterführendes Gespräch mit den Mitwirkenden war leider aufgrund von Zeitmangel der Institutionen nicht möglich. Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ existiert in mehreren Städten Deutschlands sowie in vielen verschiedenen anderen Ländern weltweit.82 In Köln ist „Wohnen für Hilfe“ eine Kooperation zwischen dem Amt für Wohnungswesen und der Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit der Seniorenvertretung der Stadt Köln.83 Das Konzept wurde bereits mit Preisen wie dem „Pulsus Award – Gesundheitspreis der Techniker Krankenkasse und der Bild am Sonntag“ ausgezeichnet. In Köln gibt es die Wohnpartnerschaften zwischen den Generationen bereits seit 2009. Die Idee besteht darin, Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenzuführen.
3.2.1 Projektbeschreibung Wie sich in den vorherigen Kapiteln herausgestellt hat, gibt es ein Bedürfnis nach kostengünstigem Wohnraum der Studierenden und ein Bedürfnis nach sozialem Kontakt und Unterstützung im Alltag der Senioren. „Wohnen für Hilfe“ versucht beide Bedürfnisse zu befriedigen, indem es auf eine Wohnpartnerschaft zwischen Jung und Alt abzielt. Der/die SeniorIn dient dabei als Wohnraumanbieter und stellt dem/der Studierenden freien Raum zur Verfügung. Gerade bei der älteren Bevölkerung kommt es, wie 81 82 83
Vgl. Weierstall 2014. Vgl. Universität zu Köln, Wohnen für Hilfe in Deutschland o. J. Vgl. Universität zu Köln, Wohnen für Hilfe o. J.
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in Kapitel 2.4 bereits festgestellt, oft vor, dass früher genutzter Wohnraum infolge von Auszug der Kinder oder Tod des Partners nicht mehr genutzt wird. Hier bietet sich die Möglichkeit, diesen Raum jungen Menschen zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug dazu leistet der/die Studierende Hilfestellung im Alltag. Das Projekt beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Vermittlung zwischen Studierenden und SeniorInnen, sondern auch Familien, Alleinerziehende oder Menschen mit Behinderung, die einen eigenen Haushalt führen und sich Gesellschaft, Unterstützung oder Sicherheit durch eine/n Studierenden wünschen, können ihren Wohnraum zur Verfügung stellen. Die Voraussetzungen, um Wohnraumanbieter zu werden, sind also einfach, solange man über freien Wohnraum verfügt und sich vorstellen kann, mit einem jüngeren Menschen zusammenzuleben. Die Zielgruppe der potenziellen MieterInnen beschränkt sich auf ordentlich eingeschriebene Studierende einer Hochschule. Vorausgesetzt wird, dass der Student über gute Deutschkenntnisse sowie soziales Engagement verfügt. Genau wie der/die WohnraumanbieterIn muss natürlich auch der/die Studierende am Zusammenleben mit der anderen Generation interessiert sein. Die Hilfeleistung seitens des/der Studierenden ist dabei immer individuell festzulegen und richtet sich nach den Bedürfnissen des jeweiligen Wohnraumanbieters/der jeweiligen Wohnraumanbieterin. Unterstützungsleistungen können zum Beispiel das Helfen im Haushalt, Gartenarbeit oder das Einkaufen sowie Spaziergänge und das einfache Leisten von Gesellschaft sein. Da es bei der Zusammenführung von Jung und Alt hauptsächlich um die Unterstützung im Alltag und um die gesellschaftliche Integration geht, können pflegerische Tätigkeiten innerhalb dieses Projektes nicht berücksichtigt werden. Für pflegerische Aufgaben bedarf es geschulten Personals. Durch das Projekt „Wohnen für Hilfe“ bietet sich den Senioren aber in jedem Fall die Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Der individuell vereinbarte Umfang der Unterstützungsleistung sowie die Höhe der Mietbeteiligung werden zwischen den Wohnpartnern in einem Vertrag festgehalten. Es gilt die Faustregel: „Pro Quadratmeter überlassenen Wohnraum leisten die Studierenden eine Stunde Hilfe im Monat. Die Nebenkosten, wie Strom, Heizung und Wasser, tragen die Studierenden.“84 Bei Interesse an dem Projekt kann man einen unverbindlichen Beratungstermin vereinbaren. Auch wird der Service geboten, den/die Interessierte/n zu Hause zu besuchen, um Wünsche und Bedürfnisse zu ermitteln, um schließlich bei der Vermittlung des passenden Wohnpartners helfen zu 84
Universität zu Köln, Wohnen für Hilfe o. J.
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können. Wurde ein passender Wohnpartner gefunden, besteht bei Sympathie die Möglichkeit des Probewohnens, das bis zu zwei Wochen dauern kann und der Sicherheit dient, die richtige Entscheidung zu treffen. Bei erfolgreichem Verlauf des Probewohnens wird ein Wohnraumüberlassungsvertrag aufgesetzt. Von den Studierenden wird bei Interesse das Ausfüllen eines Fragebogens gefordert, der die Wünsche und Bedürfnisse bei der Suche nach dem richtigen Wohnpartner berücksichtigt. Lebenslauf, Lichtbild, Personalausweis und Immatrikulationsbescheinigung sind Formalien, die der/ die Studierende zum Beratungstermin mitbringen muss. Zusammengefasst werden also die persönliche Beratung, die Unterstützung bei der Auswahl und Vermittlung des Wohnpartners, Hilfe beim Vertragsabschluss sowie die Betreuung bestehender Wohnpartnerschaften geboten. Die Vermittlung der Universität zu Köln ist kostenfrei. Mit der langfristigen Förderung des Projektes reagiert die Stadt Köln auf die schwierige Wohnsituation der Studierenden und auf die demografisch bedingten Herausforderungen des Lebens im Alter. Die Vermittlungsarbeit wird derweil von den MitarbeiterInnen der Stadt Köln und der Universität zu Köln durchgeführt. „Die Förderung und Nachhaltigkeit von Wohnen für Hilfe wird durch die Kooperation städtischer und universitärerer Mitarbeiter sichergestellt.“85
3.2.2 Analyse der bestehenden Website Das vorhin beschriebene Projekt wurde während der Recherche nach bereits existierenden alternativen Wohnkonzepten gefunden. Ursprünglich sollte ein eigenes Konzept mit identischer Intention entwickelt werden. Nachdem festgestellt wurde, dass es ein solches Konzept im Raum Köln bereits gibt, wurde als Ziel definiert, das bestehende Konzept auf seine Stärken und Schwächen zu prüfen, um eine Optimierung vornehmen zu können. Als Analysegrundlage dient die aktuelle Website, auf der das Projekt beschrieben wird. Weitere Kommunikationsmittel außerhalb des Internets konnten nicht gefunden werden. Die Tatsache, dass dieses Projekt erst nach eingehender Recherche gefunden wurde und dass es keine weiteren Kommunikationsmaßnahmen gibt, erklärt die mangelnde Bekanntheit. Die folgende Analyse dient weiterhin als Ausgangspunkt für ein späteres Redesign.
85
Universität zu Köln, Wohnen für Hilfe o. J.
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Die aktuelle Website www.hf.uni-koeln.de/33114 dient vordergründig der Informationsverteilung und nicht der eigentlichen Vermittlung von Wohnpartnerschaften. Negativ fällt auf, dass nur gezielte Suchbegriffe wie „Wohnen für Hilfe Köln“ zu der Website führen. „Wohnen für Hilfe“ ist eine Unterseite der Website der Universität zu Köln. Hier findet die erste Verwirrung statt, da bei Klicken auf das Logo zur Hauptseite verwiesen wird, auf der wiederum nicht auf die Unterseite des Projektes hingewiesen wird. Von Vorteil wäre eine gesonderte Website, die sich nur dem Projekt „Wohnen für Hilfe“ widmet, um gezielt Betroffene und Interessierte ansprechen zu können. Hat man zu der Rubrik „Wohnen für Hilfe“ gefunden, findet man die Reiternavigation der Universität zu Köln vor, die einen fälschlicherweise dazu verleitet, wieder auf themenfremde Beiträge zu gelangen. Die eigentliche Primärnavigation des Projektes befindet sich in der rechten Spalte der Website. Hier wird das erste Problem, nämlich die schwierige Informationsarchitektur und die fehlenden Orientierungshilfen, sichtbar (Vgl. Abb. 5).
Abbildung 5: „Home“
Quelle: Screenshot: www.hf.uni-koeln.de/33114
Der Inhalt der Website erschließt sich trotz schwieriger Informationsarchitektur recht schnell. Die Startseite „Wohnen für Hilfe“ vermittelt schnell durch eine passende Bildwelt, dass es um Wohnpartnerschaften geht, in denen der Aspekt der Hilfestellung im Vordergrund steht. Statt bereits hier detailliert auf die Idee einzugehen und das Konzept genau erklären, werden dem/der NutzerIn verschiedene Preise aufgelistet, mit denen das Projekt gekürt wurde.86 Will der/die NutzerIn sich also vorab genauer über das Konzept informieren trifft er/sie auf das Problem der schwierigen 86
Vgl. Abb. 60: Auszeichnungen, im Anhang.
3 ALTERNATIVE WOHNKONZEPTE
Informationsarchitektur und der fehlenden Orientierungshilfen. In Bezug auf die Informationsarchitektur fällt auf, dass dem/der NutzerIn keine klare Struktur geboten wird. Bereits die Platzierung der Navigationsleiste sorgt für Verwirrung, da die Primärnavigation standardgemäß immer oben oder links platziert ist. Diese Platzierungen sind von den meisten NutzerInnen gelernt, was eine einfache Bedienung ermöglicht. Ein weiteres Problem ist, dass sich die Anordnung der Navigationsleiste ändert, sobald der/die NutzerIn eine Rubrik auswählt. Klickt der/die NutzerIn beispielsweise auf die Rubrik „Wohnen für Hilfe - Deutschland“, öffnet sich eine neue Seite mit einer neuen Navigationsleiste (Vgl. Abb. 6).
Abbildung 6: „Wohnen für Hilfe - Deutschland“ Quelle: Screenshot: www.hf.uni-koeln.de/33114
Die Primärnavigation sollte sich nicht in ihrer Anordnung oder in den jeweilig angezeigten Rubriken ändern, da so jegliche Orientierung verloren geht. Dem/der NutzerIn wird zwar eine Brotkrümelnavigation geboten, durch welche die Hierarchie der Website durchschaubar wird, allerdings befindet sich diese unterhalb der Navigationsleiste der Seite der Universität zu Köln. In dieser Navigationsleiste findet der/die NutzerIn Informationen zum Studienangebot der Universität, was für das Konzept weniger zielführend ist. Erneut ist festzustellen, dass eine gesonderte Plattform, die allein der Verbreitung des Konzeptes dient, von Vorteil wäre. Auch die Begriffswahl ist unverständlich. Beispielsweise findet der/die NutzerIn unter der Rubrik „Home“ detaillierte Infos über das Konzept. Eine kontextnahe Betitelung wie z. B. „Über das Konzept“ oder „Die Idee“ wäre angebrachter. Anhand der vorhandenen Formulierungen der Navigationspunkte kann kaum erahnt werden, was sich hinter dieser Rubrik verbirgt. Eine Überarbeitung der Informationsarchitektur ist also dringend notwendig, damit sich der/ die NutzerIn besser orientieren und durch die verschiedenen Ebenen der
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Website navigieren kann. Was die Gestaltung der aktuellen Website angeht, ist diese sehr neutral. Die Hauptfarben Blau und Sandgelb wirken wenig einladend. Allgemein betrachtet ist die Atmosphäre der Website wenig ansprechend. Die Website lädt demnach nicht zum Verweilen ein und bietet kaum Unterhaltungsfaktor. Lediglich die Startseite ist mit Bildern bestückt.87 Der/die NutzerIn findet weiterhin keine besonderen Interaktionselemente vor, die die Bedienung der Website erleichtern und diese interessanter gestalten. Auch wirken Aspekte wie die Schriftgrößen wahllos, da keine einheitliche Gestaltung erkennbar ist. Da die Website von Sandra Wiegeler, der Koordinatorin des Projektes, entwickelt wurde und davon auszugehen ist, dass der Institution nicht genügend Budget zur Verfügung steht, um die Website von einem professionellen Anbieter, der sich mit Thematiken wie nutzerzentriertem Design auseinandersetzt, entwickeln zu lassen, wird auf weitere fachbezogene Kritik verzichtet. Festgehalten werden muss jedoch, dass es der bestehenden Plattform sowohl an Struktur als auch an angemessener Gestaltung mangelt. Die Inhalte hingegen sind sinn- und qualitätsvoll. Die Informationen über das Projekt sind interessant. Allerdings findet eine sehr sachliche Ansprache statt.88 Eine emotionale und direkte Ansprache würde NutzerInnen mehr involvieren. Auch interessant wären aktuelle Inhalte wie beispielsweise Erfahrungsberichte, die der/die NutzerIn auf der bestehenden Website aber nicht vorfindet. Durch Erfahrungsberichte würden weiterhin Texte mit einem gewissen Mehrwert für den/die NutzerIn entstehen. Während die Inhalte annehmbar sind, gilt es vordergründig deren Gliederung zu bearbeiten. Wie bereits angesprochen, sollte vorab über die Idee hinter dem Konzept informiert werden, während schließlich genauer beschrieben wird, wer bei dem Projekt mitmachen kann. Inhalte wie die Auszeichnungen sind hier eher nebensächlich. Auch sollten die Mitwirkenden des Projektes schnell zu finden sein. Rubriken wie „Team“ oder Ähnliches sucht man vergebens. Weiterhin bietet die Website kein Alleinstellungsmerkmal. Auch wurde auf barrierefreie Gestaltung weitestgehend verzichtet, was als besonders negativ zu bewerten ist, da zu der Zielgruppe der Website auch SeniorInnen gehören. Ist ein/e NutzerIn interessiert, findet er/sie kein geeignetes Kontaktformular vor. Der/die InteressentIn findet lediglich Informationen zur Sprechstunde und die Kontaktdaten, um eine solche zu vereinbaren.89 Ein in die Website integriertes Formular würde dem/der jeweiligen NutzerIn 87 88 89
Vgl. Abb. 59: Bildwelt, im Anhang. Vgl. Abb. 61: Programm, sowie Abb. 62: Situation in Köln, im Anhang. Vgl. Abb. 63: Kontakt, im Anhang.
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Aufwand ersparen und die Kontaktaufnahme erleichtern. Berücksichtigt man besonders die SeniorInnen als Zielgruppe der Plattform, sollte auf einfache Bedienmöglichkeiten besonders geachtet werden. Das Konzept benötigt weiterhin eine Plattform, die als Vermittlung dient. Zur Wohnungssuche begeben sich Studierende meist ins Internet, da hier bereits vorab verschiedene Wohnungen angesehen und bewertet werden können. Genau diesen Vorteil sollte auch die Plattform des Konzeptes bieten, da Wohnungen oft sehr kurzfristig gesucht werden und demnach eine schnelle Vermittlung von Vorteil ist. Unter der Schnelligkeit der Vermittlung darf aber keinesfalls die Qualität leiden. Dazu ist es wichtig, Funktionen einzubauen, die dabei helfen, den passenden Wohnpartner zu finden. Unerlässlich bei dem Konzept bleibt die Notwendigkeit des Kennenlernens, da beide Parteien einen Draht zueinander finden müssen. Eine Plattform, die bereits vor dem zeitlich aufwendigen persönlichen Treffen Erwartungen und Finanzfragen abgleichen kann, dient hier als klarer Vorteil. Besonders für Studierende ist eine schnelle Vermittlung von Wohnraum hilfreich. Bei der Vertragserstellung sollte dann, wie im Konzept bereits angedacht, eine dritte Person anwesend sein, die bei Missverständnissen helfen kann. Denn die Plattform sollte in erster Linie zur Ermittlung von Gemeinsamkeiten dienen, sodass das Projekt weniger als Zweck-Wohngemeinschaft sondern als Erlebnis-Wohngemeinschaft wahrgenommen werden kann. Einzelheiten wie die Mitnutzung von Geschirr und dergleichen sollten im persönlichen Gespräch geklärt werden, da solche den Rahmen einer noch anonymen Plattform sprengen würden. Das Ziel, zwei verschiedene Generationen erfolgreich zusammenzuführen, sollte auch bei der Plattformentwicklung im Vordergrund stehen.
3.3 Zwischenfazit Das Konzept „Wohnen für Hilfe“ ist sehr durchdacht und bietet die Möglichkeit, den Herausforderungen des demografischen Wandels entgegenzuwirken und die Wohnraumsituation in Köln aufzulockern. Durch das Konzept wird den Studierenden eine Möglichkeit des günstigen Wohnens geboten und gleichzeitig können SeniorInnen im Alltag unterstützt und in die Gesellschaft integriert werden. Der weiterführende Gedanke, dass durch das Projekt eine neue Form der Gemeinschaft entsteht und das Projekt mehr als nur der Bedürfnisbefriedigung dient wird, jedoch nicht kommuniziert. Bei der Verbreitung des Konzeptes sollte künftig auf eine emotionale Ansprache geachtet werden und Formalien wie die Faustregel, „pro Quadratmeter überlassenen Wohnraum, eine Stunde Hilfe im Monat“
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leisten zu müssen, sollten die Idee in ihrer Komplexität nicht einschränken. Die Zusammenführung beider Generationen und das soziale Engagement sollten nicht durch einschränkende Regeln zerstört werden. Zwar ist eine vertragliche Regelung über die individuell getroffenen Vereinbarungen wichtig, diese sollte aber keiner Faustregel unterliegen. Was den Umfang der Hilfestellung angeht, sollte dieser genau wie die Art der Hilfestellung individuell vereinbart werden. Vielen SeniorInnen reicht beispielsweise bereits die Gewissheit aus, dass jemand da ist und ein Gefühl von Gesellschaft und Sicherheit vermittelt. Das Konzept bietet weitaus mehr als nur die Verbesserung der Wohnraumsituation. Teilnehmende können von Lebenserfahrungen, Sichtweisen und Werten anderer lernen und selbst bedeutende Lebenserfahrung sammeln. Durch ein Geben und Nehmen findet auf beiden Seiten eine Bereicherung statt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass beide Generationen willens sind, von der jeweils anderen zu lernen. „Wohnen für Hilfe“ leistet einen Beitrag dazu, die Gesellschaft zu gestalten, „um ein friedliches, tolerantes und produktives Miteinander zu erreichen.“ 90 Zudem bietet das Konzept eine Lösung für den ansteigenden Unterstützungsbedarf älterer Menschen, indem es auf ein stärkeres soziales Netzwerk abzielt. Auch übermittelt das Konzept die Botschaft besonders an künftige RentnerInnen, mit voraussichtlich niedrigeren Renten, sich Wege zu suchen, mit der jüngeren Generation zusammen etwas Neues zu wagen, um eine bessere Lebensqualität entwickeln zu können. Durch das Konzept können nicht nur beide in Bezug auf Finanzielles bzw. kostengünstige Hilfeleistung profitieren, sondern auch neue Freunde im Miteinander finden, was weitergedacht zu neuer Verortung in der Gesellschaft sowie zu mehr Selbstbewusstsein und Lebenssinn führt. „Untersuchungen zum freiwilligen Engagement erbringen für jüngere wie ältere ähnliche Befunde: Engagement macht Spaß, öffnet den Horizont, bringt wertvolle Kontakte.“91 Durch das Konzept wird ein ergänzendes Zusammenwirken befördert, in dem Kontakte geknüpft und Gemeinsamkeiten entwickelt werden können. „Soziologen wie Pierre Bourdieu und Robert Putnam sprechen hier von sozialem Kapital, das durch Kooperation entsteht, und das nicht wie ökonomisches Kapital beim Gebrauch verzehrt.“92 Das Konzept bietet weiterhin eine gute Voraussetzung auf Erfolg, weil es die verschiedenen Stufen der Maslow'schen Bedürfnispyramide zu befriedigen versucht. Die Pyramide bildet menschliche Bedürfnisse in fünf jeweils aufeinander folgenden Stufen ab. Auf der untersten Ebene befinden 90 91 92
Frevel (Hrsg.) 2004, S. 9. Bauer/Guggemos 2004, zitiert nach: Guggemos, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 259. Guggemos, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 260.
3 ALTERNATIVE WOHNKONZEPTE
sich physiologische Bedürfnisse, gefolgt von Sicherheitsbedürfnissen, sozialen Bedürfnissen, Individualbedürfnissen und schließlich der Selbstverwirklichung (Vgl. Abb. 7). Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow (1908-1970)
Selbstverwirklichung Individualbedürfnisse
Soziale Bedürfnisse
Sicherheitsbedürfnisse
Physiologische Bedürfnisse
Abbildung 7: „Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow“
Quelle: Eigene Darstellung nach: Springer Gabler Verlag (Hrsg.), o.J.
Das Sicherheitsbedürfnis wird beispielsweise für Studierende erfüllt, indem das Konzept Wohnraum vermittelt. Für SeniorInnen spiegelt sich die Sicherheit in der Unterstützung wider, die sie durch das Konzept erhalten und demnach nicht befürchten müssen, den eigenen Alltag nicht bewältigen zu können. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und nach Wertschätzung kann im besten Falle ebenfalls durch das Konzept befriedigt werden, genau wie die Selbstverwirklichung, da das Konzept die eigenen Lebenserfahrungen erweitert und besonders die jüngere Generation in ihrer Identitätsfindung unterstützt. Trotz des guten Lösungsansatzes mangelt es dem Konzept jedoch an geeigneten Kommunikationsmitteln, die die Zielgruppen ansprechen. Umfragen93 stellten heraus, dass das Konzept bei der direkten Zielgruppe nicht bekannt ist. Zwar gibt es neben dem zuvor analysierten Internetaufritt eine Facebook-Seite, allerdings findet man keine Kommunikationsmaßnahmen außerhalb, die auf die genannten Plattformen verweisen. Negativ fällt auch 93
Hierbei handelt es sich nicht um Umfragen im wissenschaftlichen Sinne, sondern um Fragen in informellen Gesprächen im Bekanntenkreis
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auf, dass die existierenden Internetauftritte lediglich über das Konzept informieren, es jedoch keine direkte Vermittlungsplattform gibt. Hat ein/ Studierende/r oder ein/e SeniorIn Interesse, muss diese/r zunächst MitarbeiterInnen der Universität Köln auf umständliche Weise kontaktieren. Wie durch die Analyse der bestehenden Website festgestellt werden konnte, bietet diese Optimierungspotenzial. Um geeignete und zielgruppenorientiere Kommunikationsmittel gestalten zu können, muss als Nächstes herausgefunden werden, wie beide Zielgruppen kommunizieren. Auch ist herauszufinden, welches Kommunikationsmittel neben der Website als Mittel zur Bekanntheitssteigerung gewählt werden kann, sodass die Zielgruppe auch außerhalb des Internets auf die Idee stößt.
4 DIE KOMMUNIKATION VON JUNG UND ALT
4
Die Kommunikation von Jung und Alt
Nachdem im vorherigen Kapitel festgestellt wurde, dass das Konzept, Jung und Alt zusammenzuführen, gut funktionieren kann und beide Generationen voneinander profitieren können, muss nun untersucht werden, anhand welcher Medien beide Zielgruppen kommunizieren. So kann ein Mittel zur Kontaktherstellung entwickelt werden, damit das Konzept am Leben erhalten und stetig weiterentwickelt werden kann. In Bezug auf die Kommunikation von Jung und Alt ist nicht die Alterung der Menschen das Problem, „sondern die durch die veränderte Zusammensetzung der Gesellschaft sich verschärfende ungleiche Verteilung medialer Nutzungskompetenz“94, denn die „Generationen unterscheiden sich heute nicht mehr durch unterschiedliches Lebensalter, sondern durch Mediennutzung“.95 Im Auftrag von Jacobs Krönung hat das Institut für Demoskopie Allensbach eine Studie zur Untersuchung der Kommunikation verschiedener Altersgruppen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass überwiegend Gleichaltrige untereinander kommunizieren und die verschiedenen Generationen verschiedene Wege zum Austausch wählen.96 Hier stellt sich die Frage, wie das Vorhaben, die unterschiedlichen Kommunikationswege der Generationen zusammenzuführen, umgesetzt werden kann.97 Die folgenden Kapitel beschäftigen sich intensiver damit, wie die jeweiligen Generationen und die Zielgruppen des Konzeptes kommunizieren. Es muss überlegt werden, wie eine Plattform zur Unterstützung des Konzeptes und das Kommunikationsmittel zur Bewerbung gestaltet sein müssen, um beide Generationen anzusprechen.
4.1 Kommunikation junger Menschen Klassische Medien wie das Fernsehen, Radio oder das Buch liegen für Studierende bei der Informationsbeschaffung und Unterhaltung immer noch vorn. Was die persönliche Kommunikation angeht, dominiert WhatsApp, während Facebook eher passiv genutzt wird.98 Die Fernsehnutzung bei der jüngeren Generation beschränkt sich jedoch auf nichtlineare Angebote, wie Mediatheken oder Video-on-Demand-Angebote.99 Die Schaltung von klassischer Fernsehwerbung ergibt demnach für die Verbreitung des Kon94 95 96 97 98 99
Rager/Hassemer, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 188. Bolz o.J., S. 6, zitiert nach: Rager/Hassemer, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 188. Vgl. Jacobs Krönung-Studie, Institut für Demoskopie Allensbach 2013. Vgl. Lieber 2014. Vgl. Schwegler 2015. Vgl. Schwegler 2015.
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zeptes wenig Sinn, da dadurch die junge Zielgruppe nicht erreicht werden kann. „Das Gerät der Wahl ist bei Studierenden das Smartphone: Es ist der zentrale Zugang zu Social Media und Kommunikation.“100 Unter Berücksichtigung dessen ist es sinnvoll, eine Smartphone-kompatible Website im Responsive Design zu entwickeln. Bezogen auf das Kommunikationsmittel, das zur Bekanntmachung außerhalb des Internets dienen soll, ist interessant, dass auch gedruckten Medien aufgrund der Haptik eine Zukunft gegeben wird. Sofern Printmedien einen hochwertigen Eindruck vermitteln können, bleiben sie weiterhin relevant.101 Festzuhalten ist, dass junge Menschen generell kein Medium ablehnen. Wichtig ist, dass neben dem Informationsgehalt ein Unterhaltungsfaktor geboten wird.
4.2 Kommunikation der Best Ager Während Studierende sowohl mit klassischen als auch mit neuen Medien und Technologien vertraut sind, muss heute noch von einer eher geringen Medienkompetenz der älteren Generation ausgegangen werden. Vermutlich wird die Nutzung neuer Technologien im Jahr 2050 aber eine Selbstverständlichkeit für ältere Menschen sein.102 Auf den Erhalt des Fernsehens deutet vieles hin. Mit einem Nutzungsanteil von 42 Prozent liegt es bei den ab 50-Jährigen vor allen anderen Medien.103 Auch was die Sehdauer betrifft, bestätigt diese die wachsende Bedeutung. Beispielsweise sahen Menschen ab 50 Jahren im Jahr 2003 40 Minuten mehr Fernsehen als zehn Jahre zuvor, nämlich 261 Minuten am Tag.104 Jedoch ist die durchschnittliche TV-Nutzung inzwischen wieder leicht gesunken, denn besonders die junge Generation informiert und unterhält sich eher im Internet.105 27 Prozent der Deutschen werden von dem Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (Divsi) als „internetferne Verunsicherte“ beschrieben.106 Die Typen der „überforderten Offliner und Internetgelegenheitsnutzer“ sowie die „ordnungsfordernden Internetlaien“ bilden das Milieu der „Digital Outsiders“ und machen 37 Prozent der deutschen Bevölkerung aus.107 Zwar liefert die Studie keine Angaben zur Altersstruktur der Außenseiter, jedoch wurde diese Gruppe mit älteren Menschen bebildert, was der allgemeinen Vorstellung entspricht, 100 101 102 103 104 105 106 107
Schwegler 2015. Vgl. Schwegler 2015. Vgl. Stiehr, in: Frevel 2004, S. 101. Vgl. Rager/Hassemer, in: Frevel 2004, S. 181 f. Vgl. Blödorn/Gerhards 2004, S. 164. Vgl. Handelsblatt 2013. Vgl. DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet 2013. Vgl. DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet 2013.
4 DIE KOMMUNIKATION VON JUNG UND ALT
dass die „Digital Outsiders“ der älteren Generation und die „Digital Natives“ der jüngeren Generation angehören. Hier zeigt sich erneut die Herausforderung, ein Kommunikationsmittel zu gestalten, das beide Generationen anspricht, da bereits deren Medienwahl unterschiedlich ist. Doch neben den „Digital Outsiders“ gibt es auch die „Silver Surfers“. Laut der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) bildet die Generation der „Silver Surfers“ ab 50 Jahren, wie im richtigen Leben auch, mit knapp 8,4 Millionen inzwischen die zahlenmäßig stärkste Altersgruppe.108 Eine weitere Studie belegt, dass der Anteil der Menschen im Alter ab 65, die das Internet nutzen, in Deutschland erstmals mehr als 50 Prozent beträgt.109 „Bei der Bevölkerung ab 65 Jahren ist der Anteil der Internetnutzerinnen und -nutzer von 49 % im Jahr 2015 auf 55 % im Jahr 2016 am deutlichsten angestiegen.“110 Mit dem Internet werden also in Zukunft alle Altersgruppen, die Älteren eingeschlossen, sozialisiert. Während das Internet von den Jugendlichen überwiegend als Unterhaltungsmedium genutzt wird, dient es der älteren Generation hauptsächlich zur gezielten Informationssuche.111 Wenn man weitere soziodemografische Merkmale betrachtet, fällt auf, dass die Generation 50plus, was die Internetnutzung angeht, sich ähnlich wie der Durchschnitt verhält. Insgesamt betrachtet, finden sie den Weg ins Netz nur etwas später als die jüngere Generation.112 Bei der Konzeption und Gestaltung eines Kommunikationsmittels für die ältere Generation ergibt ein Festhalten an traditionellen Altersbildern und Gesellschaftsnormen wenig Sinn. Eher ist die ältere Generation als experimentierfreudig und anspruchsvoll sowie beratungsinteressiert einzuschätzen.113 Beim intensiven Lesen eines Mediums schätzen Best Ager114 besonders das Informationsmedium.115 Festzuhalten ist, dass dem Senioren-Marketing aufgrund des demografischen Wandels eine zunehmende Bedeutung zugeschrieben wird. Die SeniorInnen als homogene Gruppe gibt es jedoch genau so wenig wie die Studierenden.116 Besonders in Bezug auf Ansprüche an ansprechende Gestaltung unterscheiden sich SeniorInnen wenig von Studierenden. Aller108 109 110 111 112 113 114 115 116
Vgl. Briegleb 2006. Vgl. Wilkens, 2016. Statistisches Bundesamt 2016. Vgl. Rager/Hassemer, in: Frevel (Hrsg.) 2004, S. 184. Vgl. Zimmers, in Hunke (Hrsg.) 2011, S. 57. Vgl. Hirsch/Öztürk, in: Hunke (Hrsg.) 2011, S. 151. „Best Ager“ ist ein Begriff, der besonders im Senioren-Marketing verwendet wird und eine Zielgruppe mit einem Lebensalter von über 50 Jahren beschreibt. Vgl. Donnerstag, u.a., in: Hunke (Hrsg.) 2011, S. 207. Vgl. Springer Gabler Verlag o.J.
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dings ist aufgrund der Tatsache, dass das Alter oft Beeinträchtigungen beispielsweise in Bezug auf das Sehvermögen mit sich bringt, auf eine barrierefreie Gestaltung zu achten. Barrierefreiheit kommt nicht nur SeniorInnen mit altersbedingten Einschränkungen zugute. Usability-Verbesserungen können beispielsweise auch für Menschen mit Leseschwäche oder Konzentrationsproblemen, wozu auch Studierende gehören können, von Vorteil sein. Es geht also nicht nur um eine seniorenfreundliche Gestaltung, sondern um eine allgemein nutzerzentrierte Gestaltung.
4.3 Die Zielgruppe im Interview Zwar findet man Literatur über den Medienkonsum beider Zielgruppen, jedoch sind die bisherigen Ergebnisse zur Beantwortung der Forschungsfrage „Wie muss ein Kommunikationsmittel gestaltet sein, um sowohl die jüngere als auch die ältere Generation anzusprechen?“ nicht ausreichend. Um die Frage detailliert beantworten zu können, bedarf es einer empirischen Forschung. Diese konzentriert sich neben der Frage, ob sich beide Generationen ein Zusammenleben mit der jeweils anderen vorstellen können, vordergründig auf die Frage, welche Ansprüche beide an ein Kommunikationsmittel stellen. So kann schließlich das passende Medium gewählt und gestaltet werden.
4.3.1 Methodenbeschreibung Um genauere Aussagen über die Kommunikation beider Zielgruppen machen zu können, wurde eine empirische Forschung in Form einer Gruppendiskussion und mehreren Tiefeninterviews durchgeführt. Bei der Gruppendiskussion mit den Studierenden ging es in erster Linie darum herauszufinden, wie das Konzept „Wohnen für Hilfe“ optimiert werden kann. Auch sollte untersucht werden, wie eine Vermittlungsplattform für das Konzept gestaltet sein muss. Die Tiefeninterviews mit drei SeniorInnen dienten hauptsächlich dazu herauszufinden, welche Medien diese nutzen und wie sie sich den Erstkontakt mit der anderen Generation bei Interesse an dem Projekt vorstellen. Zur Durchführung der empirischen Forschung wurde sich für qualitative Methoden entschieden. Diese erlauben es „Zusammenhänge zu beschreiben, zu interpretieren und zu verstehen, Klassifikationen oder Typologien aufzustellen und Hypothesen zu generieren“.117 Zwar kann bei der Interpretation qualitativer Daten nicht dieselbe Objektivität wie bei der 117
Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 77.
4 DIE KOMMUNIKATION VON JUNG UND ALT
Auswertung quantitativer Daten erreicht werden, jedoch stehen bei der Auswertung auch besonders die jeweiligen Einstellungen und Werte der Befragten im Vordergrund. Offene Interviews liefern also sehr persönliche Beiträge sowie emotionale Äußerungen.118 Die Tiefeninterviews wurden im direkten Gespräch durchgeführt, was zur besseren Verständlichkeit führt, da Verständnisfragen sowie Missverständnisse direkt geklärt werden können. Auch gelingt es in solchen qualitativen Interviews besser, Emotionen einzubeziehen, indem die Stimmung des Gegenübers wahrgenommen werden kann.119 Die Prozesshaftigkeit wird durch einen Leitfaden gegeben, der als Orientierung und als Maßstab für die Vergleichbarkeit mehrerer Interviews untereinander dient. Während es sich bei den Tiefeninterviews also um Einzelerhebungen handelt, in denen je eine Person befragt und zum Erzählen animiert wird,120 erlaubt die Gruppendiskussion eine Meinungsbildung in einer sozialen Situation. Positiv an der Gruppendiskussion sind auch die gruppendynamischen Effekte, da diese zu weiteren Erkenntnissen führen.121 Genau wie das Tiefeninterview liefert die Gruppendiskussion qualitative Ergebnisse. Durch das Verfahren gelingt es, die Zielgruppe auf den Untersuchungsbereich einzustimmen, wodurch erste Informationen über Einstellungen und Interessen von Betroffenen sowie zusätzliche Informationen über die Zielgruppe gewonnen werden können.122
4.3.2 Durchführung Sowohl für die Gruppendiskussion als auch für die Tiefeninterviews wurden vorab Leitfäden entwickelt, die dazu verhelfen, der Diskussion und dem Gespräch eine Struktur zu geben.123 Bei der Erstellung ist neben der Reihenfolge der Fragen, besonders auf deren Formulierung zu achten, denn beides hat Einfluss auf die Antworten der Befragten. Primär ist es wichtig, sich in die jeweiligen Befragten hineinzuversetzen.124 Generell ist aber anzumerken, dass die Leitfäden hauptsächlich der Orientierung dienen und die Formulierung der Fragen sowie die Reihenfolge im Verlauf des Gesprächs durchaus geändert werden können. Sowohl in der Gruppendiskussion als auch in den Tiefeninterviews wird nämlich auf die Gesprächspartner eingegangen, damit die qualitative Funktion nicht verloren geht. Zu beachten gilt also, weder zu sehr an dem Leitfaden zu klammern noch zu stark von der Strukturierung abzuweichen. 118 119 120 121 122 123 124
Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 277. Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 278. Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 76. Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 279. Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 279. Vgl. Anhang B: Leitfaden Tiefeninterview, Anhang C: Leitfaden Gruppendiskussion. Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 273.
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Sowohl den Studierenden als auch den SeniorInnen wurden offene Fragen gestellt, da diese einen großen Antwortspielraum ermöglichen.125 Besonders bei der Gruppendiskussion wurde den TeilnehmerInnen die Möglichkeit geboten, den Themenverlauf mitzubestimmen. Dass die Tiefeninterviews durch die Empfangsbereitschaft der Interviewerin einer Alltagskommunikation sehr nahe kommen, ist besonders für die Zielgruppe der SeniorInnen zielführend, da so eine vertraute Atmosphäre geschaffen werden kann und die Befragten bereit sind, auch über persönliche Dinge zu sprechen. Es wurden Fragen sowohl zur finanziellen als auch zur familiären Situation gestellt. Zum Einstieg wurden die TeilnehmerInnen nach der persönlichen Wohnraumsituation gefragt. Klare, vergleichbare Antworten waren für die empirische Forschung weniger wichtig als möglichst viele persönliche Sichtweisen zu gewinnen und herauszufinden, wie jede/r Einzelne individuell denkt. Hier waren ausschweifende Geschichten besonders von der älteren Generation interessant, um sich besser in diese hineinversetzen zu können. Bereits die Leitfragenerstellung hat gezeigt, dass Studierende und SeniorInnen anders angesprochen werden müssen. Während die junge Zielgruppe mit „Du“ angesprochen wurde, wurden die Älteren gesiezt. Mit der Formulierung mancher Fragen wurde bewusst versucht, Emotionen hervorzurufen. Da das zu gestaltende Kommunikationsmittel auf emotionaler und persönlicher Basis ansprechen soll, ist beispielsweise die Frage nach der Bedeutung von Wohnraum für die Befragten interessant. Ebenfalls wichtig ist es, mit den Fragen nicht zu überfordern, aber auch nicht durch deren Einfachheit zu langweilen.126 Die meisten Fragen fordern eine kurze Überlegungszeit. Durch die offenen Fragen gelingt es im weiteren Verlauf an Erfahrungs- und Denkwelten der Befragten anzuknüpfen, wodurch die Motivation angeregt wird, Antworten zu liefern.127 Obwohl die Befragten möglichst frei zu Wort kommen, ist die Zentrierung auf eine bestimmte Problemstellung, nämlich die unterschiedliche Kommunikationsweise von Jung und Alt wichtig.128 Durch die Gruppendiskussion konnten Informationen über die junge Zielgruppe gewonnen werden. Vorurteile beispielsweise gegenüber der älteren Generation konnten durch die unterschiedlichen TeilnehmerInnen und deren Ansichten offenbart werden. Das Problemfeld der angespannten Wohnraumsituation für Studierende konnte erkundet werden, indem alle Beteiligten ihre Erfahrungen zu diesem Thema äußerten.
125 126 127 128
Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 273. Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 275. Vgl. Balzert/Schröder/Schäfer 2011, S. 275. Vgl. Mayring 2016, S. 67.
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Neben der Leitfragenerstellung ist bei der Gruppendiskussion auch die Wahl der TeilnehmerInnen wichtig. Alle DiskussionsteilnehmerInnen waren eingeschriebene Studierende einer Hochschule in Köln und gehörten demnach zur Zielgruppe des Projektes „Wohnen für Hilfe“. Das Studienfach sowie der aktuelle Wohnort oder soziodemografische Eigenschaften wie das Geschlecht waren für die Diskussion weniger relevant. Wichtig war nur, dass sich alle TeilnehmerInnen bereits mit dem Thema Wohnungssuche beschäftigt haben. Da alle TeilnehmerInnen in Köln studieren, haben sich alle bereits auf Wohnungssuche im Umfeld Köln begeben und konnten sich demnach über die dort herrschende Wohnraumsituation äußern. Durch die verschiedenen Meinungen, besonders in Bezug auf das Thema Wohnpartnerschaft zwischen Jung und Alt, entstand eine angeregte Diskussion. Dadurch entstanden viele Ideen, die besonders für die Gestaltung der Kommunikationsmittel hilfreich waren. Bei der Auswahl der Interviewpartner galt lediglich zu beachten, dass es sich bei diesen um SeniorInnen handelt, die in einer eigenen Wohnung leben. Die drei SeniorInnen konnten durch den Kontakt zu einer Altenpflegerin gefunden werden. Während für die Tiefeninterviews eine Dauer von 60 Minuten angesetzt war, wurde für die Gruppendiskussion 90 Minuten eingeplant. Die Dauer der Tiefeninterviews variierte bei den insgesamt drei befragten SeniorInnen, genau wie deren Aussagen. Sowohl die Gruppendiskussion als auch die Tiefeninterviews wurden später aufbereitet. So konnten die beiden Verfahren sinnvoll ausgewertet und später Belege angeführt werden. Für die Transkription gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Um die Lesbarkeit nicht zu erschweren, wurden Dialekte und Grammatikfehler weitestgehend geglättet. Die sprachliche Färbung ist für die Auswertung nämlich nicht relevant, weshalb aufgrund der verbesserten Lesbarkeit eine Übertragung in normales Schriftdeutsch vorgenommen wurde.129 Denn im Vordergrund steht besonders die inhaltlich-thematische Ebene. Die Leitfäden befinden sich im Anhang. Die Transkripte, sowie die Original Sprachaufnahmen sind auf der CD hinterlegt.
4.3.3 Auswertung Die empirische Forschung hat sowohl die These der angespannten Wohnraumsituation für Studierende in Köln als auch die These der stei-
129
Vgl. Mayring 2016, S. 89 ff.
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genden Hilfsbedürftigkeit im Alter bestätigt.130 Von dem Konzept „Wohnen für Hilfe“ sind beide Zielgruppen überzeugt. Festzustellen ist aber, dass die jüngere Generation eine Wohnpartnerschaft zwischen Jung und Alt deutlich kritischer betrachtet. Während die SeniorInnen von den Vorteilen des Konzeptes sehr überzeugt sind, bedenken Studierende vorab Risiken wie beispielsweise Ausnutzungsgefahr. Im weiteren Gespräch mit den Studierenden wurde jedoch gemeinsam festgestellt, dass das Konzept in erster Linie an ein Gemeinschaftsgefühl appelliert. Es stellten sich neben dem kostengünstigeren Wohnen viele weitere Chancen für die Studierenden heraus. Die Idee, dass man die Lebenserfahrung eines erfahrenen älteren Menschen nutzen kann, um sich selbst weiterzubilden und weiterzuentwickeln, war für alle TeilnehmerInnen von großer Bedeutung: „Also ich find es spannend, wenn ich von dem was lernen könnte. Also wenn ich irgendeinen Mehrwert, irgendeine Bereicherung habe.“131 Auch für die SeniorInnen stand nicht die eigentliche Hilfeleistung, sondern der zwischenmenschliche Kontakt und die Chance, etwas von der anderen Generation lernen zu können, im Vordergrund: „Ich denke schon, dass jede Generation, wenn sie denn Willens ist, von der anderen, ob von der jüngeren oder von der älteren, lernen kann. Man muss guten Willens sein. Also Lernen halte ich für ganz wichtig.“132 Bezogen auf die Kommunikationsmittelentwicklung waren die Gespräche mit den Studierenden dahingehend interessant, dass über eine Vermittlungsplattform nachgedacht wurde, die einer Partnervermittlung ähnelt. Dieser Ansatz scheint zunächst etwas themenfremd, ist aber eine gute Möglichkeit, um den bisherigen undurchsichtigen Vermittlungsprozess zu optimieren. Da besonders die Gemeinschaftsbildung im Vordergrund des Projektes steht, ist es wichtig, einen passenden Wohnpartner zu finden. Dieser kann bereits vor dem ersten Kennenlernen durch das Abgleichen von bestimmten Eigenschaften ermittelt werden. „Auf der Plattform sollte erst mal das Kennenlernen miteinander im Vordergrund stehen. Das ist ein langer Prozess.“133 Ein persönliches Gespräch zeigt dann weiterhin, ob es auch auf dieser Ebene passt. Die Vermittlungsplattform setzt aber die Benutzung des Internets voraus, was aber wie bereits in Kapitel 4.2 festgestellt wurde, kein Problem darstellen sollte. Die Gespräche mit den SeniorInnen haben bestätigt, dass die allgemeine Bezeichnung „Digital Outsiders“ mit Vorsicht zu wählen ist. Alle drei Befragten besitzen einen internetfähigen Computer und wissen mit diesem umzugehen. Das Gespräch mit einer Seniorin hat aber auch bestätigt, dass 130 131 132 133
Vgl. Kathirgamalingam, Anhang G: Transkript Gruppendiskussion, Z. 11 ff., auf CD. Vgl. Baum, Anhang G: Transkript Gruppendiskussion, Z. 548 f., auf CD. Vgl. Bartschart, Anhang E: Transkript Frau Bartschart, Z. 378 f., auf CD. Vgl. Bartschart, Anhang E: Transkript Frau Bartschart, Z. 50 f., auf CD.
4 DIE KOMMUNIKATION VON JUNG UND ALT
Sie das Internet aufgrund von „Angst vor Hackern“ meidet.134 Sicher ist jedoch, dass die ältere Bevölkerung durch das Internet weiterhin die Chance hat, Teil der Gesellschaft zu bleiben. Auch gelingt es der älteren Bevölkerung durch das Internet ihre Selbstständigkeit aufrechtzuerhalten, indem beispielsweise Bestellungen oder dergleichen getätigt werden können. Auch ist festzuhalten, dass die Bereitschaft zur Nutzung und das Interesse an den modernen Medien durchaus gegeben sind. Ein Konzept, das das Erlernen der neuen Technik und die Auseinandersetzung mit modernen Kommunikationsplattformen fördert, ist also durchaus sinnvoll. Dass die Plattform kein Unterhaltungsmedium darstellen, sondern in erster Linie der gezielten Suche nach Wohnraum bzw. Unterstützung dienen soll, passt zu der Art der Internetnutzung von SeniorInnen. Dass ältere Menschen im Gegensatz zu Jüngeren weitaus seltener in Berührung mit neuen Technologien kommen, ist aber nicht zu ignorieren. Vielen ist noch nicht klar, wie sie die technischen Möglichkeiten zu ihrem Vorteil nutzen können. Die Herausforderung des demografischen Wandels für die Medien liegt also darin, ein auseinanderdriftendes Publikum zusammenzuhalten und diejenigen zu integrieren, „die den Anschluss an die Medien und damit an die gesellschaftliche Realität zu verlieren drohen“.135 Von Vorteil ist eine Art Aufklärung,136 die durch einen Vermittlungspartner geleistet werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat bereits eine Initiative ins Leben gerufen, die „zur Wissensvermittlung von Älteren für Ältere zu neuen Informations- und Kommunikationstechnologien“137 dient. Solche Initiativen gilt es weiter zu fördern. In Bezug auf das Projekt „Wohnen für Hilfe“ ist es von Vorteil, einen Botschafter-Service zu haben, der speziell die neu entwickelte Plattform erklärt, um diese den jeweiligen Interessierten näher zu bringen. So können diese in Zukunft eigenständig auf die Suche nach potenziellen MitbewohnerInnen gehen. Auch ist eine Online-Vermittlungsplattform zukünftig gesehen deshalb sinnvoll, weil bald auch die „Digital Natives“ der älteren Generation angehören werden. Der Botschafter-Service sollte zudem die Möglichkeit bieten, den jeweiligen Wohnraum der älteren Bevölkerung zu inserieren. Der Zusatzservice wäre somit nicht nur für die ältere Generation interessant, sondern auch für diejenigen, die auf der Suche nach Wohnraum sind, da mithilfe dieses Service qualitativ hochwertige Inserate ermöglicht werden. Auch ist dieser Service weitergedacht für den Erfolg des Projektes sinnvoll, da professionell eingerichtete Inserate eine höhere Ver-
134 135 136 137
Vgl. Henning, Anhang F: Transkript Frau Henning, Z. 246, auf CD. Rager/Hassemer, in: Frevel, S. 187. Vgl. bitkom 2014. Die Bagso o.J.
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mittlungsquote versprechen. Die drei Gründer von Airbnb138, Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharcyk, fanden durch Nutzerbefragungen heraus, dass ihr Business aufgrund von schlechten Bildern von Inseraten nicht wachsen wollte.139 Obgleich es bei dem Projekt „Wohnen für Hilfe“ um mehr als nur um Wohnungsvermittlung geht, geht es eben auch um diese. Um Studierende von dem Konzept zu überzeugen und zum Mitmachen anzuregen, muss mit ansprechenden Wohnungsbildern geworben werden. Gleiches gilt für ansprechende Profilfotos des jeweiligen Wohnraumpartners. Die Gründer von Airbnb konnten bereits eine Woche später, nachdem sie qualitativ hochwertige Fotos von inserierten Wohnungen veröffentlichten, ein Wachstum feststellen. „Basierend auf dieser Erkenntnis bietet Airbnb heute allen Interessenten einen kostenlosen Fotoservice für die angebotene Immobilie an.“140 Der gleiche Service soll bei „Wohnen für Hilfe“ den interessierten SeniorInnen geboten werden, da diese oftmals nicht in der Lage sind, selbstständig professionelle Fotos aufzunehmen. Neben der Erstellung der Fotos kann zusätzlich bei der gesamten Inserats- bzw. Profilerstellung geholfen werden. So werden auch diejenigen integriert, die zwar Interesse, aber Schwierigkeiten mit dem Bedienen der Plattform haben. Das Beispiel von Airbnb bestätigt, dass digitale Produkte selten sofort fertig sind. Auch die aktuelle Website der Universität zu Köln sollte demnach als optimierungsbedürftig angesehen werden. Wichtig ist es sich in den/die NutzerIn hinzuversetzen, um ihn/sie mit in die Gestaltung einbeziehen bzw. die Gestaltung nach ihm/ihr ausrichten zu können. Wichtig ist auch, dass die Plattform visuell ansprechend auf die Zielgruppen wirkt. Durch die ansprechende Gestaltung kann nämlich weiteres Interesse geweckt werden. Genau wie junge Menschen bevorzugen auch SeniorInnen eine authentische und positive Bildwelt. Wie Frau Henning im Interview äußert, muss das Kommunikationsmittel „Pepp“ haben.141 Bezogen auf das Mittel zur Bekanntheitssteigerung kommt es in erster Linie auf den Inhalt an. Dies bedeutet, dass ein Printmedium als Werbemaßnahme nicht nur für SeniorInnen, sondern auch für Studierende infrage kommt, solange dieses gut aufbereitet ist und einen interessanten Inhalt vermittelt. Denn egal welches Medium zur Bekanntheitssteigerung gewählt wird, muss dieses zum einen Aufmerksamkeit erregen und zum anderen durch Inhalt überzeugen, damit es nicht gleich wieder aus der Hand gelegt wird.
138 139 140 141
Airbnb ist eine Vermittlungsplattform für Unterkünften. Privatleute können über die Plattform ihr Zuhause oder einen Teil davon vermieten. Vgl. Dark Horse Innovation 2016, S. 23. Dark Horse Innovation 2016, S. 23. Vgl. Bartschart: Anhang E: Transkript Frau Bartschart, Z. 228, auf CD...
4 DIE KOMMUNIKATION VON JUNG UND ALT
4.4 Zwischenfazit Mit dem demografischen Wandel kommt es zu erhöhten Anforderungen an die Mediengestaltung, da sie an die sich verändernde Kundschaft angepasst werden muss. Auch ist es wichtig zu beachten, dass die Medienkompetenz bei der älteren Generation heute noch nicht so fortgeschritten ist. Künftig wird sich die Kompetenz bei den MediennutzerInnen jedoch der Technik anpassen.142 Zwei unterschiedliche Zielgruppen mit demselben Kommunikationsmittel anzusprechen, scheint zunächst sehr schwierig. Es konnte jedoch festgestellt werden, dass sich die Ansprüche beider Generationen sehr ähneln und beide auf unterhaltsame Art und Weise angesprochen werden wollen. Moderne Technologien wie das Internet bieten nicht nur Studierenden, sondern auch SeniorInnen vielfältige Möglichkeiten. So soll die internetbasierte Vermittlungsplattform die Möglichkeit bieten, einen passenden Wohnpartner zu finden. Für die Entwicklung der Plattform ist es wichtig, vorab eine gute Informationsarchitektur zu erstellen und herauszufinden, welche Informationsbereiche abgedeckt werden müssen, um zum einen ausreichend zu informieren und zum anderen emotionale Aspekte hervorzurufen. Gleiches gilt für das Kommunikationsmittel, das zur Bekanntheitssteigerung eingesetzt werden soll. Beide Kommunikationsmittel müssen eine gewisse Ernsthaftigkeit bieten, was durch eine seriöse Vermittlungsarbeit und seriöse Inhalte erreicht werden kann. Es geht schließlich auch nicht darum ein Produkt zu verkaufen, sondern die beiden Generationen für ein Thema zu sensibilisieren. Die bisherige Website gilt es zu verbessern und zielgruppengerecht zu gestalten. Es soll ein System entwickelt werden, das ein generationenübergreifendes Netzwerk ermöglicht. Weiterhin gilt es ein Printmedium zu entwickeln, das an verschiedenen Orten zur Bekanntheitssteigerung des Projektes platziert werden kann. Um den seriösen Inhalten sowie der Komplexität des Konzeptes gerecht zu werden, eignet sich die Form eines Magazins, da so detailliert über das Thema informiert werden kann. Weder eine Plakataktion noch ein Flyer könnten eine solch tiefgehende Informationsvermittlung leisten.
142
Vgl. Frevel (Hrsg.) 2004, S. 10.
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
5
Konzeption des Kommunikationsmittels Website
Im Laufe der Arbeit und in Bezug auf das Konzept „Wohnen für Hilfe“ haben sich vor allem zwei Probleme herausgestellt. Zum einen existiert keine geeignete Plattform, die als Informationsquelle und zugleich als Vermittlungsservice dient und zum anderen ist das alternative Wohnkonzept bisher nicht bekannt genug, um als erfolgreich bewertet werden zu können. Das folgende Kapitel widmet sich der Konzeption und Gestaltung des Kommunikationsmittel Website. Es wurde eine neue Website für das Projekt „Wohnen für Hilfe“ gestaltet, welche die Ansprüche und Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigt. Ehe auf die visuelle Umsetzung eingegangen wird, wird die Konzeption anhand des Design-Thinking-Ansatzes beschrieben.
5.1 Begriffserklärung Design Thinking Im Vordergrund der Konzeptentwicklung steht der Design-Thinking-Ansatz. „Design Thinking ist ein Kreativprozess zur Ideenfindung, der sich am Nutzer orientiert und auf Design-Methoden beruht.“143 Der Ansatz verhilft durch die Orientierung an NutzerInnen vor allem zur Problemlösung.
„Design Thinking ist viel mehr als eine von vielen Methoden, um Lösungen für Probleme zu finden: Es ist eine Haltung, in der es um Achtsamkeit gegenüber der Außenwelt geht, um einen Perspektivenwechsel und um Vertrauen in die eigene Lösungsfähigkeit.“144
Die Website soll zwar ansprechend gestaltet, primär aber leicht bedienbar sein, indem ihre Funktionen klar erkennbar sind. Es geht darum, den Menschen zu helfen und ein vorhandenes Problem auf bestmögliche Art und Weise zu lösen, wobei Trends bei der Gestaltung keine Rolle spielen.145 Der Design-Thinking-Ansatz läuft in vier Schritten ab: Verstehen und Beobachten (What is?), Sichtweisen definieren (What if?), Ideenfindung (What wows?) sowie Prototyping und Testen (What works?).146 Dadurch, dass im Rahmen dieser Arbeit vorab die Ursachen des demografischen Wandels genauer beleuchtet wurden, konnte für besseres Verständnis der 143 144 145 146
Acar o.J. Gerstbach 2016. Vgl. Gerstbach 2016. Vgl. Gerstbach 2016.
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zwei Hauptprobleme, nämlich der Problematik des knappen Wohnraums und der Problematik der zunehmenden Hilfsbedürftigkeit im Alter, gesorgt werden. Aus den Problematiken heraus haben sich die Bedürfnisse der Zielgruppe formuliert. Indem die Kommunikationsweise beider Zielgruppen genauer betrachtet wurde, konnten zudem Herausforderungen bezüglich der kreativen Umsetzung definiert werden. Unter den Punkt „Beobachten“ fällt die empirische Forschung. Mit deren Hilfe konnte eine intensive Recherche durchgeführt werden, wodurch weitere wichtige Einsichten und Erkenntnisse gewonnen wurden. Die gesamten Beobachtungen wurden schließlich auf einen einzelnen prototypischen Nutzer heruntergebrochen. Hierzu dienten Methoden wie die Erstellung von Personas und das Anfertigen einer Customer Journey Map. Die Kondensierung der Bedürfnisse verhilft zu einer klareren Konzepterstellung. Der Prozess ist vergleichbar mit dem User Centered Design (UCD), wobei die Design-Thinking-Methode darüber hinaus Innovationen hervorzubringen versucht, welche die Bedürfnisse des Nutzers befriedigen.147 Die Bedürfnisse, die bei der Erstellung der Vermittlungsplattform befriedigt werden müssen, sind vielfältig. Der jungen Zielgruppe muss in erster Linie eine übersichtliche und ansprechende Plattform geboten werden, mit deren Hilfe Wohnraum gefunden werden kann. Bei den SeniorInnen muss vordergründig Vertrauen in das Konzept entwickelt werden, während es im Anschluss um das Finden eines geeigneten Wohnpartners geht. Dass sich der Design-Thinking-Ansatz zur Beantwortung der Forschungsfrage dieser Arbeit eignet, lässt sich damit begründen, dass sich diese Arbeit mit sozialpolitischen Themen auseinandersetzt. Denn Design Thinking stellt weniger einen einfachen Begriff als einen Weg dar, Dinge zu regeln. Design Thinking ist also nicht nur für Mediengestalter interessant, sondern auch für diejenigen, die unsere Gesellschaft gestalten, also Regierungen, Bildungseinrichtungen und dergleichen.148 Auch ist zur erfolgreichen Durchführung des Ansatzes genau wie zur erfolgreichen Durchführung des Konzeptes „Wohnen für Hilfe“ Empathie der Schlüssel, da es in erster Linie um das Auseinandersetzen mit einem anderen Menschen geht.149 „Das Design muss die Zielgruppe berücksichtigen und nicht nur den Geschmack des Designers.“150 Klassischerweise wird der der Design-Thinking-Prozess in interdisziplinären Teams durchgeführt, was im Rahmen der Bachelorarbeit nicht möglich war. Die einzelnen Phasen des durchgeführten Prozesses sind im Folgenden dargestellt. 147 148 149 150
Vgl. Gerstbach 2016. Vgl. Roth, in: Meinel/Weinberg/Krohn (Hrsg.) 2015, S. 71. Vgl. Mehra, in: Meinel/Weinberg/Krohn (Hrsg.) 2015, S. 155. Ambrose/Harris 2013, S.74.
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5.1.1 What is?-Ebene In der ersten Phase wurde eine Persona und eine Archetypen-Map entwickelt, um die gewonnen Informationen über die Zielgruppen des Projekts „Wohnen für Hilfe“ in Visualisierungen umzuwandeln, um so Ideen greifbarer zu machen.
Visualization (Persona und Archetypen-Map)
Mit Hilfe von Personas und einer Archetypen-Map können fiktionale Charaktere bestimmt werden. Diesen können Attribute zugewiesen werden, wodurch dem abstrakten Konzept der „Zielgruppe“ eine menschliche Gestalt gegeben wird. In der folgenden Grafik (Vgl. Abb. 8) werden dem fiktionalen Charakter (Lena, 20 Jahre, Lehramtsstudentin) Eigenschaften und Attribute zugewiesen, die bei der später folgenden Ideenfindung helfen sollen. Der hier dargestellte Charakter gehört zur Zielgruppe des zu behandelnden Problems. Lena studiert in Köln und ist auf der Suche nach einer Unterkunft in Universitätsnähe. Die Wohnungssuche auf Portalen wie „immowelt.de“ oder „wg-gesucht.de“ frustriert sie, da schnell klar wird, dass es kaum ansprechende Wohnungen zu günstigen Mietpreisen gibt. Von ihren Freunden wird Lena als liebenswert, hilfsbereit, nett und zuvorkommend beschrieben. Sie ist eine aufgeweckte, kontaktfreudige, junge Frau, die sich in ihrer Freizeit sozial engagiert. Wenn es die Zeit erlaubt, beschäftigt sie ehrenamtlich SeniorInnen in Seniorenheimen in ihrer Heimat und leistet diesen gern Gesellschaft.
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Lena, 20 Jahre, Lehramtstudentin. WHAT DOES SHE THINK AND FEEL? - ehrgeizig
- Zukunftsängste
- großzügig
- aufgeweckte, kontaktfreudige, junge Frau
- liebenswert
- wenig Wohnraum - hilfsbereit
- überfüllter Wohnungsmarkt
WHAT DOES SHE HEAR?
WHAT DOES SHE SEE? - niedrige finanzielle Mittel
- nett & zuvorkommend
- Geschwisterkind
- sozial engagiert
- Balletttänzerin - sportlicher Kleidungsstil
- liest Bücher über Pädagogik
- Familienmensch
- gutes Verhältnis zur Familie
- auf Wohnungssuche in Köln
WHAT DOES SHE SAY AND DO? PAIN
GAIN
- Zukunftsängste - Unsicherheit - Grundangst
- ehrgeizig - zielgerichtet - kontaktfreudig
Abbildung 8: „Persona“
Quelle: Eigene Darstellung
In der nachfolgenden Archetypen-Map sind neben dem fiktionalen Charakter Lena noch drei weitere Charaktere aufgeführt (Vgl. Abb. 9). Allen Charakteren werden anhand der Archetypen-Map zwei Attribute zugeschrieben, die direkten Einfluss auf das später entwickelte Konzept haben können. Peter (68),
Lena (20),
kontaktfreudige Studentin
kostenbewusst
introvertiert
extrovertiert
Ursula (57),
wohlhabende Witwe
Justus (25),
nicht kostenbewusst
Abbildung 9: „Archetypen Map“ Quelle: Eigene Darstellung
erfahrener Sparer
schüchterner Informatikstudent
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Lena gilt als sehr extrovertiert und kostenbewusst. Im Gegensatz dazu ist der kostenbewusste Peter sehr introvertiert und zurückgezogen. Mit Lena als Mitbewohnerin könnte Peter einen Teil seiner Mietkosten sparen und würde wieder in die Gesellschaft integriert werden. Ursula ist eine wohlhabende Witwe, die aufgrund ihres hohen Privatvermögens nicht sehr kostenbewusst lebt. Sie lässt sich als extrovertiert beschreiben. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters fallen ihr alltägliche Aufgaben wie der Haushalt immer schwerer. Der Informatikstudent Justus könnte sie in Alltagsaufgaben unterstützen und zum Ausgleich kostengünstig in Ursulas Haus wohnen.
Journey Mapping
Die „Customer Journey“ bezeichnet alle Berührungspunkte eines Konsumenten/ einer Konsumentin mit einer Dienstleistung.151 Im Folgenden wird das „Journey Mapping“ genutzt, um den Verlauf einer Wohnungssuche darzustellen (Vgl. Abb. 10). Die Punkte zeigen jeweils an, ob der/die KonsumentIn (hier: Lena (20), Lehramtsstudentin) positive oder negative Erfahrungen an den jeweiligen Berührungspunkten macht. Dort wo die Erfahrung als eher negativ (low) zu bewerten ist, besteht noch hohes Verbesserungspotenzial. Die später folgende Vermittlungsplattform soll alle negativen Erfahrungen in positive Erfahrungen umwandeln. 1. ORIENTIERUNG
2. WOHNUNGSSUCHE
3. PRÄFERENZBILDUNG
Bedürfnisse/Anforderungen formulieren
Wohnungsportale durchsuchen
Anforderungen den Suchergebnissen anpassen
4. BERATUNGSSUCHE
5. BESICHTIGUNG
5.1 DATENABGABE
Makler etc.
endloser Kreislauf
Mieterselbstauskunft etc.
high Erfahrung
low Erfahrung
high Erfahrung
low Erfahrung
Abbildung 10: „Journey Mapping“ Quelle: Eigene Darstellung
151
Vgl. cxomni.net o.J.
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Befindet sich ein/e Studierende/r auf Wohnungssuche, macht er/ sie sich im Vorhinein Gedanken über die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen an eine Wohnung. Schließlich durchsucht er/sie zahlreiche Wohnungsportale und filtert dabei die Suchergebnisse seinen/ihren Anforderungen entsprechend. Die Präferenzbildung stellt schließlich eine sehr enttäuschende Phase der Wohnungssuche dar, da schnell klar wird, dass keine günstige Wohnung gefunden werden kann, die den Anforderungen entspricht. Nach enttäuschender Eigenrecherche begeben sich einige auf Beratungssuche, die besonders für Studierende jedoch sehr enttäuschend ausfällt, da Dienstleistungen wie z. B. ein Makler sehr teuer sind. Kommt es zur Besichtigungsphase, fällt diese in Großstädten oft ebenfalls ernüchternd aus, da nur Massenbesichtigungen angeboten werden und häufig unzuverlässige Angebote gemacht werden. Auch die Datenabgabe ist ein Punkt, der eher negativ bei der Wohnungssuche auffällt. Oftmals verlangen potenzielle Vermieter noch vor der Besichtigung eine Selbstauskunft. Der aktuelle Prozess einer üblichen Wohnungssuche kann also in vielen Punkten noch optimiert werden.
Mind Mapping
Mithilfe des Mind Mapping (Vgl. Abb. 11) werden die Kriterien für die folgende What if?-Ebene ermittelt, in der es vordergründig um die Ideenfindung geht. Die vier Themenbereiche Organisation, Generationen, Kosten und Werte sind demnach Rubriken, die auch für die Vermittlungsplattform von Bedeutung sind. Organisation
Generationen
zentrale Plattform
Unterstützung
Serviceleistungen (Wohnrecht etc.)
Zusammenführung
sichere Datenvermittlung
Verständnis
schnelle Vermittlung
▶
▶ „Wohnen für Hilfe“
▶
Kosten
jung und alt
▶ Werte
beidseitige Ersparnisse
Grundbedürfnisbefriedigung
Mietersparnis durch Hilfeleistungen
individuelle Betreuung
finanzielle Anreize
Vertrauenswürdigkeit Verlässlichkeit
Abbildung 11: „Mind Mapping“ Quelle: Eigene Darstellung
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
5.1.2 What if?-Ebene Am Ende der What if?-Ebene soll bereits ein Konzept für die Plattform stehen, das mithilfe der folgenden Ebenen geprüft werden kann.
Ideation In der Ideation-Phase werden zuvor gesammelte Gedanken strukturiert, um zielorientiert Ideen generieren zu können. Die folgenden Ideen sind anlehnend an die Mind Map stichpunktartig und strukturiert dargestellt (Vgl. Abb. 12).
Zentrale Plattform, die von der Wohnungssuche bis zur Vermittlung unterstützt
Generationen zusammenführen um sich gegenseitig zu unterstützen
Mietersparnis durch Hilfeleistung
Serviceleistungen (Unterstützung bei Wohnrechtsfragen)
Alternative Wohngemeinschaften bilden
Hilfeleistung gegen Wohnraum
Datenvermittlung (Selbstauskunft) erfolgt erst nach positiver Besichtigung
Bedürfnis nach ansprechender Unterkunft befriedigen
schnelle Vermittlung durch Servicekräfte u. Beratungsstätten (Caritas etc.)
Bedürfnis nach sozialer Interaktion befriedigen
Abbildung 12: „Ideation“
Quelle: Eigene Darstellung
vertrauenswürdige, verlässliche, individuelle Beratung
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Concept Development
Mithilfe der zuvor durchgeführten Tools sind Ansatzpunkte entwickelt worden, die zu einem schlüssigen Konzept zusammengeführt werden können. In der Ideation-Phase entstand die Idee, eine Plattform zu entwickeln die bei der erfolgreichen Vermittlung unterstützt. Das Alleinstellungsmerkmal der Plattform ist dabei die Unterstützung bei der Vermittlung des passenden Wohnpartners. Der bisherige undurchsichtige und aufwendige Prozess der Vermittlung soll vereinfacht werden, indem bestimmte Eigenschaften beider Zielgruppen bereits vor dem persönlichen Kennenlernen abgeglichen werden. Auch können die Bedingungen bzw. die Hilfe, die von dem/der Studierenden zu leisten ist, vorab anhand der Plattform geregelt werden. Für die Studierenden, die Wert auf eine ansprechende Unterkunft legen, bietet die Plattform weiterhin die Möglichkeit, die Räumlichkeiten bereits vor dem ersten persönlichen Kontakt zu sehen. Bei der Vermittlung soll das Zwischenmenschliche im Fokus stehen, sodass gute Wohngemeinschaften entstehen können. Ob zwei Menschen zueinander passen, kann anhand von speziellen Fragen wie der Frage nach der Motivation oder nach allgemeinen Interessen ermittelt werden.
5.1.3 What wows?-Ebene Die What wows?-Ebene setzt sich aus den Bereichen Assumption Testing und Rapid Prototyping zusammen. Ziel ist es, die zukünftigen Möglichkeiten des vorhin entwickelten Konzepts zu testen. Im Rahmen dieser Arbeit war nur die Untersuchung der Schlüsselthemen in Gedankenexperimenten möglich. Eine Evaluation war im gegebenen Zeitrahmen nicht möglich.
Assumption Testing
Im Wertschätzungstest wird überprüft, ob die Zielgruppe das Produkt oder die Dienstleistung annimmt. Da es sich bei dem oben beschriebenen Konzept um eine Non-Profit-Organisation handelt, fallen für die Interessierten keine Kosten an. Es wird also eine kostenlose Dienstleistung geboten, weshalb hier die Wertschätzung als hoch einzuschätzen ist. Ein Nachteil ist, dass keine Gewinne erzielt werden können und die Herstellung der Plattform vorfinanziert werden müsste. Eine Überlegung kann es sein, Einnahmen durch Vermittlungsprovisionen zu erzielen. Der Skalierungstest hinterfragt, ob mit der Dienstleistung ein Volumen erzeugt werden kann, das die Herstellung lohnenswert macht. Auch wenn das Konzept „Wohnen für Hilfe“ nicht gewinnbringend ausgerichtet
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ist, kann es zu höherem Ansehen der Stadt Köln verhelfen. Weiterhin lässt sich das Konzept auf andere Großstädte ausweiten. Anhand des Abwehr-Tests wird die Originalität der Idee geprüft und ob Konkurrenz-Unternehmen es schwer haben, das Produkt zu kopieren. Im Falle der Idee, eine auf das Projekt „Wohnen für Hilfe“ zugeschnittene Plattform zu entwickeln, ist die Gefahr kopiert zu werden eher gering. Da das Konzept in erster Linie sozialen Zwecken dient, ist eine Verbreitung durch weitere Anbieter erst einmal nicht als negativ zu bewerten. Um das Konzept profitabel auszulegen, sollte man jedoch durch die zur Verfügung gestellte Plattform und durch das Serviceangebot ein Alleinstellungsmerkmal schaffen, das schwer zu kopieren ist. Vorteil der neuen Plattform für die Zielgruppe ist ein strukturierter und klar organisierter Prozess von der Wohnungssuche bis hin zur Vermittlung eines Mitbewohners/einer Mitbewohnerin. Seitens der Organisation ist der vermutlich hohe Nutzeranteil und das gute Image, das publiziert wird, ein Vorteil.
Rapid Prototyping
Im Folgenden ist ein Prototyp der Sitemap der folgenden Website zu sehen (Vgl. Abb. 13). Home
Login
Die Idee
Wohnungen
Senioren
Studierende
Service
Team
Auszeichnungen
Abbildung 13: „Sitemap“
Quelle: Eigene Darstellung
Profile
Erfahrungen
Kontakt
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Wichtig ist es, die Sitemap nur mit relevanten Inhalten zu füllen, um die NutzerInnen nicht mit unnötigen Informationen zu überfordern. Die NutzerInnen haben die Möglichkeit, unter „Mitmachen“ ein eigenes Profil anzulegen, unter dem schließlich der Vermittlungsstand eingesehen werden kann. Durch das Anlegen eines eigenen Profils haben die NutzerInnen weiterhin die Möglichkeit, mehr Informationen über angebotenen Wohnraum oder über die jeweiligen Studierenden einzusehen. Sie können Favoriten hinzufügen und den Wunsch äußern, an einen bestimmten Menschen vermittelt zu werden. Unter der Rubrik „Die Idee“ finden sie eine detaillierte Beschreibung der Konzeptidee und weitere Informationen beispielsweise zu dem Team oder zu Auszeichnungen, die das Projekt erhalten hat. Unter „Wohnungen“ finden Studierende angebotene Wohnungen bzw. Zimmer mit kurzer Vorstellung des Mitbewohners/der Mitbewohnerin. Sucht ein älterer Mensch gezielt nach einem Wohnraumpartner, findet er unter „Profile“ Studierende, die auf der Suche nach einer Unterkunft sind. Die Rubrik „Erfahrungen“ bietet Erfahrungsberichte, sodass Interesse geweckt und Vertrauen gegenüber dem Konzept aufgebaut wird. Weiterhin soll die Website in der Lage sein, sowohl informative als auch emotionale Aspekte zu kommunizieren. Durch ungefilterte Erfahrungsberichte wird den NutzerInnen Ehrlichkeit und Echtheit geboten. Kontaktdaten sowie ein simples Kontaktformular, das die Kontaktaufnahme zur Institution erleichtert finden sie schließlich unter „Kontakt“. Die Inhalte der Website sollen den vielfältigen Interessen der Zielgruppe entsprechen.
5.1.4 What works?-Ebene Die What works?-Ebene beinhaltet normalerweise die Bereiche Customer Co-Creation und Learning Launch. Beide Bereiche setzen aber die Einbindung der Zielgruppe voraus. Wie bereits angesprochen, konnte keine Evaluation durchgeführt werden. Da das Konzept bereits anhand der Bedürfnisse der Zielgruppe entwickelt wurde und im Rahmen der Bachelorarbeit nicht veröffentlich wird, ist eine Evaluation nicht als notwendig anzusehen. Mithilfe des Tools Visualization wird folglich gezeigt, dass aus einer bloßen Erfindung eine Innovation entstehen kann, da die Umsetzung der Vermittlungsplattform eine Änderung der Wohnraumsituation in Köln bewirken kann. Die folgende Visualisierung zeigt den Prozess der erfolgreichen Wohnungssuche eines Studenten anhand des neuen Konzeptes (Vgl. Abb. 14).
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
▶
▶
1. ORIENTIERUNG
2. WOHNUNGSSUCHE
3. BERATUNG
Junger Erwachsener hat sein Studium begonnen und möchte nach Köln in die Nähe seiner Hochschule ziehen.
Er hat in einem Magazin, von „Wohnen für Hilfe“ gelesen und besucht den dazugehörigen Internetauftritt.
Um abzuklären wie das Konzept genau funktioniert vereinbart der Student einen persönlichen Beratungstermin.
Er formuliert seine Bedürfnisse und Anforderungen an eine Wohnung.
Auf der Plattform findet er eine geeignete Wohnung und auch der Anbieter der Wohnung wirkt sympathisch.
Er wird über das Konzept im Detail aufgeklärt und an einen passenden Wohnpartner vermittelt.
▶
▶
4. BESICHTIGUNG
5. VERTRAGSERSTELLUNG
6. EINZUG
Eine Besichtigung der Wohnung und ein Kennenlernen mit dem Vermieter kommt zu Stande. Beide Parteien sind sich sympathisch und vereinbaren gemeinsam die Hausregeln und legen fest, wie der Student den Senior im Alltag unterstützt.
Nachdem die Sympathie stimmt und sich beide Parteien eine Wohngemeinschaft vorstellen können, werden die Bedingungen schriftlich im Mietvertrag festgehalten.
Student zieht nach erfolgreicher Vermittlung in die neue und ansprechende Wohnung ein und zahlt fortwährend einen Teil der Miete durch Haushalts- und Gartenarbeit.
Abbildung 14: „Prozess Wohnungssuche“ Quelle: Eigene Darstellung
Als Innovation lässt sich das hier entwickelte Vermittlungsverfahren beschreiben. Wie bereits festgestellt können neben den jungen auch viele ältere Menschen von den Möglichkeiten des Internets profitieren. Die Plattform dient zur Vermittlung von Wohnraum bzw. zur Vermittlung von Unterstützung im Alltag und sozialem Kontakt. Durch die Plattform kann eine potenzielle Vermittlung strukturierter und damit schneller ablaufen. Die jeweiligen Interessierten müssen nicht vorab Beratungsstellen aufsuchen, sondern können sich bequem von Zuhause über das Konzept informieren sowie passende Wohnpartner finden. Während man bei anderen Immobilienplattformen die Kontaktaufnahme mit potenziellen VermieterInnen nur selbst durchführen kann, bietet die neu entwickelte Website die Option, sich passende Wohnungen bzw. Wohnpartner vorschlagen zu lassen. Hierfür müssen lediglich einfache Fragen beantwortet werden, die die Intention des jeweiligen InteressentInnen prüfen. Diese Vorgehensweise ist mit der Vorgehensweise vieler Da-
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ting-Apps zu vergleichen. Wie bei zahlreichen Partnervermittlungsbörsen geht es auch hierbei darum, ein „Match“ zu finden. Dieser „Matching“-Ansatz soll aber nicht auf oberflächliche Art und Weise wie bei „Tinder“, der erfolgreichsten Dating-App weltweit, funktionieren.152 Sowohl die Wohnungsinserate als auch die angelegten Profile der InteressentInnen sollen wertgeschätzt werden. Ein Endlosmodus voller potenzieller Wohnungspartner bringt nichts, da schon im Voraus gewisse Eigenschaften übereinstimmen müssen. Hat ein/e Studierende/r oder ein/e SeniorIn ein Profil erstellt und angegeben, wie er/sie sich das Zusammenleben vorstellt, werden nur die zu ihm/ihr passenden Inserate angezeigt. Auch besteht die Option, sich via Telefon oder E-Mail kontaktieren zu lassen, sobald ein neues, passendes Profil angelegt wurde. Was den Mechanismus der neu einkommenden Profile angeht, wird weiterhin darauf geachtet, dass nicht mehr als ein neuer Vorschlag alle 24 Stunden gemacht wird, sodass sich sowohl SeniorIn als auch Studierende/r auf das jeweilige Profil konzentrieren können. Zu Beginn des Konzeptes sollen hier noch reale Personen als Vermittler dienen, indem diese sich die Profilangaben im Detail ansehen. Für die Ausweitung des Konzeptes kann aber ein Algorithmus folgen, der dazu in der Lage ist, zueinander passende Angaben und Aussagen zu ermitteln. Das Risiko bei dieser Vorgehensweise besteht natürlich darin, dass die Funktion nicht ernsthaft benutzt wird. Denn am Ende ist das Konzept nur so gut wie die Menschen dahinter. Dadurch, dass der/die NutzerIn aber eine gewisse Zeit bei der Profilerstellung investieren muss, ist es naheliegend, dass es ihm/ ihr wirklich um eine ernsthafte Vermittlung geht. Ein Vorteil gegenüber gängigen Immobilienplattformen ist auch, dass im Vordergrund der jeweiligen Profile nicht Angaben über Einkünfte oder dergleichen stehen, sondern Angaben über die eigene Motivation sowie persönliche Angaben wie beispielsweise zur Sonntagabend-Routine. Dieser Ansatz versucht das Problem der oft demotivierenden Kontaktaufnahme zu lösen, da die empirische Forschung gezeigt hat, dass viele Kontaktversuche seitens der Mietinteressenten vergeblich sind. Positiv ist auch, dass die Plattform beide Parteien berücksichtigt und nicht nur der/die MietinteressentIn zur Auskunft gezwungen wird. Auch der Vermieter durchläuft einen Inserats-Prozess, um den MietinteressentInnen bereits im Vorfeld alle benötigten Informationen zu bieten. Studierende berichten, dass oft auch nur die Möglichkeit zur Massenbesichtigungen besteht, bei denen die Chance auf erfolgreiche Vermittlung sehr gering ist. Massenbesichtigungen 152
Tinder ist eine kommerzielle Mobile-Dating-App, bei der dem Nutzer nur das Profilfoto, der Vorname und das Alter einer anderen Person angezeigt wird. Anhand dieser Informationen entscheidet der Nutzer, ob er an einer Konversation interessiert ist. Auch verstärkt die Geste des „Wischens“ die Oberflächlichkeit dieser App.
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vernachlässigen das Zwischenmenschliche. Die Plattform unterstützt also die InteressentInnen dabei, eine/n passende/n VermieterIn bzw. MieterIn zu finden. Den InteressentInnen steht aber auch die Möglichkeit offen, ein eigenes Profil einzurichten, mit dem sie angebotene Wohnungen oder Profilbeschreibungen von Studierenden einsehen können. Wünscht der/die jeweilige InteressentIn eine Vermittlung mit einem bestimmten Inserat, kann das angegeben werden, sodass eine Vermittlung eingeleitet wird. Die Veröffentlichung von persönlichen Daten wie der Telefonnummer oder der E-Mail-Adresse ist nicht zu empfehlen. Die Universität zu Köln sollte zumindest zu Beginn noch als Dachorganisation gesehen werden, die die Seriosität der verschiedenen Vermittlungen sichert.
5.2 Umsetzung Nachdem das Konzept entwickelt und das Alleinstellungsmerkmal formuliert wurde, geht es im Folgenden um die gestalterische Umsetzung des Kommunikationsmittels. Durch die theoretischen Grundlagen sowie durch die empirische Forschung konnte festgestellt werden, dass ein Computer nicht mehr aus dem Leben vieler junger Menschen wegzudenken ist und auch das Interesse bei SeniorInnen wächst. Wie die Website also schließlich gestaltet sein muss, um auch die SeniorInnen barrierefrei zu erreichen wird im Folgenden thematisiert. Jungen WebdesignerInnen kann dadurch geholfen werden, sich bei zukünftigen Projekten besser in die ältere Generation hineinzudenken und Berührungsängste mit dem Alter abzulegen.153 Zu beachten gilt, dass Silver Surfer anspruchsvolle Nutzer sind und Schwächen in der Bedienung oder eine mittelmäßige visuelle Umsetzung wenig toleriert werden. Eine grundlegend andere Website als die jüngere Generation brauchen die SeniorInnen allerdings nicht, lediglich müssen ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt werden.154 Zwar kann Design als Geschmackssache empfunden werden, jedoch ist es zum größten Teil ein Handwerk, das Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien folgt. Auch für die Gestaltung einer Website gilt, dass das Design sowohl die Form als auch die Funktion eines Produktes betrifft.155 Bei der Umsetzung wurde demnach auf verschiedene Designprinzipien geachtet, die es genauer zu erläutern gilt. Was die Texte der Website angeht, wurden diese teilweise von der aktuellen Website übernommen, da diese sprachlich und inhaltlich passend 153 154 155
Vgl. Kleinschmidt 2015. Vgl. Ludewig 2010. Vgl. T3n News 2016.
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sind. Die Ansprache wurde auf „Du“ geändert, um die Plattform persönlich wirken zu lassen und die SeniorInnen auf gleicher Ebene wie die Studierenden abzuholen. Durch eine persönliche Ansprache wird außerdem das Prinzip „Design ist menschlich“156 erfüllt.
5.2.1 Seitenlayout Zur Entwicklung der Website wurde ein Gestaltungsraster angelegt. So konnte ein klarer Seitenaufbau angelegt werden, der die Orientierungsfreundlichkeit der Website unterstützt. Auf die technische Umsetzung soll im Folgenden weniger eingegangen werden, mehr geht es darum herauszustellen, welche Prinzipien für die Zielgruppe relevant sind. Neben einem orientierungsfreundlichen ist auch ein ruhiges Design von Vorteil, sodass alle Funktionen der Website klar erkennbar sind und die NutzerInnen nicht unnötig abgelenkt werden.157 Bei der Rubrik „Wohnungen“ (Vgl. Abb. 31) wurde das Seitenlayout von Airbnb als Inspirationsquelle genutzt. Airbnb bietet dem Nutzer eine ansprechende und klar strukturierte Darstellung der angebotenen Unterkünfte. Große Bilder wecken das Interesse des Nutzers und Zeichen wie das Herz mit der Funktion „Favoriten hinzufügen“ sind bereits gelernt. Damit sich der/die NutzerIn durch eine bereits gelernte Struktur auf der Website von „Wohnen für Hilfe“ schnell zurechtfindet, wurde das Layout weitestgehend übernommen (Vgl. Abb. 47). Gleiches gilt für die Rubrik „Profil bearbeiten“ (Vgl. Abb. 46). Hier geht es nicht darum, ein innovatives Layout oder Design zu bieten, sondern den/die NutzerIn bei der Bedienung der Website durch klare und gelernte Strukturen zu unterstützen. Auch sind Navigationselemente in klassischer Form gestaltet, damit diese als solche gut erkennbar sind und der/die NutzerIn die Funktion dahinter versteht. Was die Platzierung von Inhalten innerhalb des Layouts betrifft, wurde darauf geachtet, die Seiten nicht zu überfrachten, um Übersichtlichkeit zu wahren.
5.2.2 Struktur und Navigation Dadurch, dass sich die Website nicht nur an Studierende, sondern auch an SeniorInnen richtet, kommt es zu hohen Anforderungen an die Bedienbarkeit (Usability). Mit einer Abnahme der Seh- sowie der kognitiven Leistungsfähigkeit ist bei der Zielgruppe zu rechnen.158
156 157 158
T3n News 2016. Kleinschmidt, 2015. Hümmer 2005.
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Durch den Aufbau der Website und auffällige Überschriften wie „Den passenden Wohnpartner finden“ (Vgl. Abb. 30) wird der/die NutzerIn durch das Design gelenkt und dabei angeleitet, die Plattform optimal zu nutzen,159 was wiederum seiner/ihrer Bedürfnisbefriedigung dient. Durch die überschaubare Informationsarchitektur und die Integration des Vermittlungsformulars wird weiterhin das Prinzip „Design ist schnell“ befolgt.160 Besonders die junge Zielgruppe charakterisiert sich dadurch, dass sie nach dem schnellsten Weg sucht, ein Problem zu lösen, bzw. in dem Fall eine Wohngemeinschaft zu finden. Dieses Bedürfnis scheint mit der Intention der Website, eine qualitative Vermittlungsarbeit durchführen zu wollen, zu kollidieren. Allerdings gelingt es durch nur wenige Klicks und wenige, dafür jedoch persönliche Fragen, ein schnelles Verfahren zur Formularausfüllung zu erreichen. Weiterhin dienen Aufzählungszeichen und Hervorhebungen der Orientierung (Vgl. Abb. 25, 26). Es wurden außerdem keine langen Fließtexte integriert, um den/die NutzerIn nicht zu langweilen. Die leichte Bedienbarkeit ist mit dem Prinzip „Gutes Design ist so wenig Design wie möglich“ des Industriedesigners Dieter Rahms verknüpft. Denn durch die einfache Gestaltung gelingt es dem/der NutzerIn, sich schnell zu orientieren. Die Usability der Anwendung ist also aus Sicht der Zielgruppe zu beurteilen, was umfassende Kenntnisse über die Zielgruppe voraussetzt, 161die mithilfe der empirischen Forschung gewonnen werden konnten. Die Gestaltung der Informationsarchitektur spielt eine große Rolle für die Zielgruppe der SeniorInnen, damit die RezipientInnen nicht in einer Datenflut untergehen. Klar formulierte Menüpunkte verraten, was sich unter der jeweiligen Rubrik versteckt, sodass ein sicheres Auswählen von benötigten Informationen gesichert wird. „Die Navigation auf einer Website ist wie die Gangschaltung in einem Auto; Sie muss funktionieren – am besten so einfach, dass wir über sie nicht mehr nachdenken müssen.“162 Auch dient die farbliche Markierung in der Navigationsleiste der Orientierung. Der/die NutzerIn weiß so beim Scrollen stets, an welchem Inhaltspunkt er/ sie sich gerade befindet. Während viele Unterhaltungsplattformen ein „Surfen“ unterstützen, unterstützt die hier gestaltete Plattform besonders den Aspekt des gezielten „Navigierens“. Das Informationsangebot bleibt zudem überschaubar, sodass der/die RezipientIn bewusst auswählen kann, um sich schließlich einen Überblick über die Seite zu machen. Durch die vereinfachte Benutzerober159 160 161 162
Vgl. Hümmer 2005. Vgl. Hümmer 2005. Vgl. Eberhard-Yom 2010, S. 13. Eberhard-Yom 2010, S. 30.
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fläche wird zudem die digitale Kluft zwischen modernen Medien und der älteren Bevölkerung überbrückt. Wie in der Analyse der bestehenden Website festgestellt werden konnte, ist das Durchbrechen von gelernten Benutzungsmustern sehr riskant. Deshalb wurde bei der Optimierung der Website auf eine klare und logisch strukturierte Struktur geachtet. Die Reiternavigation befindet sich im Redesign immer an derselben Stelle und immer sichtbar und direkt erreichbar, sodass ein direkter Zugang zu den gewünschten Inhalten immer gewährt ist. Die Primärnavigation setzt sich aus den Begriffen „Die Idee“, „Wohnungen“, „Profile“, „Erfahrungen“ und „Kontakt“ zusammen und bietet durchweg Orientierung. Einzig unter der Rubrik „Die Idee“ findet der/die NutzerIn eine Sekundärnavigation, die sich aus den Begriffen „Senioren“, „Studierende“, „Service“, „Team“ und „Auszeichnungen“ zusammensetzt. Durch das Logo ist zudem gesichert, dass der/die NutzerIn immer wieder zur Startseite zurückfindet. Es wurde auf eine einfache und wenig umfangreiche Hauptnavigation geachtet, sodass eine schnelle Orientierung stattfinden kann (Vgl. Abb. 23). Bezogen auf die verringerte kognitive Leistungsfähigkeit wurde auf eine gute Navigationsstruktur geachtet. Durch farbliche Markierung der Primärnavigation wissen die SeniorInnen immer, in welcher Rubrik sie sich gerade befinden. Auch sind die Begriffe einfach gewählt, sodass nachvollziehbar ist, welcher Inhalt sich unter dem jeweiligen Navigationspunkt verbirgt. Auf englische Begriffe wie „Login“ wurde verzichtet. Es wurde weiterhin auf Begriffe wie „Registrieren“ verzichtet, da Senioren gegebenenfalls nicht wissen, was damit gemeint ist. Stattdessen steht der Community-Gedanke durch den Begriff „Mitmachen“ im Vordergrund. Die Option „Mitmachen“ zählt zu den wichtigsten Funktionen der Website, weshalb sie mehrmals platziert wurde. So findet man die Funktion beispielsweise auch unter der Rubrik „Den passenden Wohnpartner“ finden (Vgl. Abb. 30). Diese Rubrik wurde bewusst unter „Die Idee“ eingebaut, um auf das Alleinstellungsmerkmal verstärkt aufmerksam zu machen. Zudem hebt sich die Funktion bewusst durch den farbigen Hintergrund von dem anderen Inhalt der Website ab. Der Button „Mitmachen“ führt schließlich zum Anmeldeformular.
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
5.2.3 Interaktionsdesign Um eine altersgerechte, barrierefreie Gestaltung zu berücksichtigen, wurden die Funktionen „Schriftgröße ändern“ und „Text vorlesen“ eingebaut. So wird besonders den SeniorInnen mit Sehschwäche der Zugang zur Plattform erleichtert (Vgl. Abb. 19). Wichtige Elemente wie die Infoboxen bei dem Formular ziehen durch die gesonderte Farbgestaltung ihre Aufmerksamkeit auf sich. Der Inhalt der Infoboxen kann durch ein einfaches Mouseover geöffnet werden. Eine exakte Positionierung des Mauszeigers ist dabei nicht notwendig, da sich das, aufgrund der abnehmenden feinmotorischen Fähigkeiten, als Schwierigkeit für SeniorInnen herausstellen kann. Die Pull-Down-Menüs, die einen exakten Einsatz der Maus erfordern, lassen sich aufgrund der vielfältigen Filterfunktionen nicht vermeiden, technisch gesehen ist es aber möglich, den Radius der klickbaren Fläche so zu erweitern, dass nicht exakt das Icon zum Ausklappen ausgewählt werden muss. Was die mangelnde Medienkompetenz betrifft, braucht es beim Bedienen der Plattform besonders gewisse Erfolgserlebnisse der SeniorInnen. So erscheinen beispielsweise beim Veröffentlichen des Profils Meldungen wie „Die Profilerstellung war erfolgreich“. Besonders für die ältere Generation sind Feedbacks darüber wichtig, ob ihre Interaktion erfolgreich war. Hinweisfelder sind wie üblich blau markiert (Vgl. Abb. 15). Diese fallen somit ins Auge der NutzerInnen und es wird klar, dass sich Zusatzinformationen hinter diesen Feldern verbergen. Rückmeldungen wie „Das eingegebene Passwort ist falsch“ sind zudem rot hinterlegt, sodass bereits mit der Farbe eine Fehlermeldung assoziiert wird (Vgl. Abb. 16).
Abbildung 15: „Infobox“
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 16: „Feedback“
Quelle: Eigene Darstellung
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Haupt Alleinstellungsmerkmal der Website ist das „Mitmachen“-Formular (Vgl. Abb. 41 - 45). Die Formularfelder sind untereinander dargestellt, um dem/der NutzerIn eine bessere Struktur und Übersichtlichkeit zu bieten.163 Das Formular zur „Match“-Findung folgt dem Prinzip, dass gutes Design innovativ ist.164 Bezogen auf ein Wohnkonzept zwischen Jung und Alt den Faktor des Matchens miteinbeziehen zu können beweist, dass die technologische Entwicklung immer wieder neue Ausgangspunkte für zukunftsfähige Gestaltungskonzepte bietet. Dadurch, dass die Plattform der Bedürfnisbefriedigung dient, ist weiterhin das Prinzip, dass gutes Design brauchbar ist, erfüllt. Auch die Detailsuche unter der Rubrik „Wohnungen“ und „Profile“ repräsentiert das Alleinstellungsmerkmal der Seite, da diese die Suche nach dem passenden Wohnpartner unterstützt (Vgl. Abb. 35, 38). Die Filter sind so konzipiert, dass die Suchergebnisse den individuellen Bedürfnissen der NutzerInnen angepasst werden können. Unter der Rubrik „Profile“ erfährt der/die SeniorIn durch Mouseover über ein Bild mehr über den/die jeweilige/n Studierende/n (Vgl. Abb. 36). Es erscheint eine kurze Vorstellung. Durch Klicken auf das Bild gelangt der/die NutzerIn schließlich zu einer Detailansicht, in der weitere Informationen über den Studenten zu finden sind. Das Icon des Briefumschlags vermittelt die Möglichkeit der Kontaktaufnahme, die aber nur möglich ist, wenn sich der/ die NutzerIn anmeldet bzw. ein Profil anlegt. Die Vermittlung findet dann über die Betreiber des Projekts statt, sodass eine professionelle Vermittlung gesichert ist. Bevor das Formular zu Anmeldung erscheint, erhält der/die NutzerIn den Hinweis üben den Service der Hausbesuche (Vgl. Abb. 41). Der/die NutzerIn kann dann selbst entscheiden, ob er/sie dieses Service nutzen oder sein/ihr Inserat selbst anlegen möchte. Neben der einfachen Platzierung der Kontaktinformationen findet der/die NutzerIn unter der Rubrik „Kontakt“ ein einfaches Kontaktformular vor, sodass keine umständliche Kontaktaufnahme per Telefon notwendig ist. Zusätzlich findet der/die NutzerIn rechts neben dem Kontaktformular Social-Media-Links vor, die sich in erster Linie an die junge Zielgruppe richten (Vgl. Abb. 40). Die Website kann anhand der Links auf den verschiedenen sozialen Netzwerken geteilt werden, sodass eine Bekanntsheitssteigerung erzielt werden kann. Dass zusätzlich zu den Kontaktinformationen Ansprechpartner genannt werden, nimmt der Plattform eine gewisse Anonymität. So stellt die Anonymität des Internets für SeniorInnen kein ein Problem dar. Durch die Benennung von Ansprechpartnern kann Vertrauen und das Gefühl geschaffen werden, „dass [die] Anfrage nicht im Daten-Nirwana entschwindet.“165 163 164 165
Vgl. Eberhard-Yom 2010, S. 95. Vgl. Rams o.J. Eberhard-Yom 2010, S. 117.
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Es werden zahlreiche Hilfefunktionen eingebaut. Fährt man mit der Maus über die Primärnavigation, öffnet sich direkt die Sekundärnavigation, ein Klicken ist nicht notwendig (Vgl. Abb. 17). Auch werden durch Mouseovers Erläuterungen zu verschiedenen Icons gezeigt. Es erscheint beispielsweise bei Mouseover ein Feld mit „Schrift vergrößern“ bei dem zugehörigen Icon, oder der Hinweise „Vorlesen“ bei Mouseover über das Megafon. Auch eigentlich gelernte Icons wie das Herz werden bei Mouseover durch den Zusatz „Favoriten hinzufügen“ erklärt. So wird sichergestellt, dass auch die Funktion der gelernten Icons klar ist. Hinter der Option „Mehr“ findet der/ die NutzerIn alle inserierten Wohnungen, Profile und Erfahrungsberichte im Überblick (Vgl. Abb. 31, 36, 39).
Abbildung 17: „Sekundärnavigation“ Quelle: Eigene Darstellung
5.2.4 Grafikdesign Während in den vorherigen Kapiteln der Fokus auf die Struktur sowie auf die Funktionen der Website gelegt wurde, dient das Kapitel Grafikdesign dazu, die Intention hinter der visuellen Gestaltung zu beleuchten. Ein Logo ist der wesentliche Bestandteil eines visuellen Erscheinungsbildes und repräsentiert ein bestimmtes Subjekt. Da das Projekt „Wohnen für Hilfe“ jedoch bisher kein Logo besitzt, musste vorab eines erstellt werden. Es wurde sich bei der Gestaltung für eine Wort-Bild-Marke entschieden. Somit kann die Wortmarke „Wohnen für Hilfe – Gemeinsam Zuhause“ auch als Überschrift der Website fungieren. Mit der Subline „Gemeinsam Zuhause“ wird dem Titel des Projekts eine emotionale Ansprache beigefügt. Für die Wortmarke wurde die Schrift PT Sans in den Schriftschnitten Bold und Regular verwendet. Die Schrift ist frei verfügbar und gehört zu der Gruppe der Webfonts. Somit stellt diese für die Verwendung im Web kein Problem dar. Das Bildelement zeigt ein Hausdach und zwei ineinandergreifende Hände (Vgl. Abb. 18). Das Dach greift den Aspekt der Wohngemeinschaft auf, während die ineinandergreifenden Hände sowohl das Zusammenkommen als auch den Zusammenhalt der Generationen symbolisieren.
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Abbildung 18: „Logo“
Quelle: Eigene Darstellung
Wie im vorherigen Kapitel bereits aufgegriffen ging es bei der Entwicklung der Icons hauptsächlich darum, das Prinzip „Design ist vorhersehbar“166 zu verfolgen. Die junge Generation wäre hier vielleicht eher noch an neuen optischen Konzepten interessiert, jedoch ist es für die Bedienung und die Verständlichkeit der Website wichtig, dass der/die NutzerIn die Gestaltung versteht. Beispielsweise wurde für die Funktion „Vorlesen“ das gelernte Zeichen des Megafons verwendet, sodass der/die NutzerIn weiß, welche Funktion sich hinter diesem Button versteckt (Vgl. Abb. 19). Drei Icons wurden verwendet, um den Service des Konzeptes zusammenzufassen. Hierbei ging es also nicht darum, eine gelernte Konvention aufzugreifen, sondern Text zu verbildlichen (Vgl. Abb. 20.). Abbildung 19: „Buttons“
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 20: „Iconfamilie Service“ Quelle: Eigene Darstellung
Generell wurde auf eine ästhetische und zugleich verständliche Gestaltung geachtet. Mit der Ästhetik einher geht die Unaufdringlichkeit der Website. Bei der Gestaltung wurde auf dekorative Objekte verzichtet, allenfalls dienen Bilder und Akzentfarben dazu, den/die NutzerIn positiv zu beeinflussen. Auf Animationen oder dergleichen wurde verzichtet, um die Sinne der älteren Generation nicht zu sehr zu reizen. Um auf wichtige Funktionen hinzuweisen oder Buttons klar erkennbar zu gestalten, wurden kontraststarke Elemente benutzt. Im Allgemeinen hält sich das Design jedoch sehr zurück. Besonders das Prinzip „Gutes Design ist langlebig“ ist für die Forschungsfrage, wie ein Kommunikationsmittel gestaltet sein muss, um sowohl die jüngere als auch die ältere Generation anzusprechen, inter166
Vgl. T3n News 2016.
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
essant. Denn solange die Website nicht irgendwelchen kurzlebigen Trends folgt und nicht versucht modisch zu sein, gelingt es beide anzusprechen. Das Design soll eine freundliche und einladende Atmosphäre vermitteln. Aspekte wie das Bild von Köln auf der Startseite lassen einen thematischen Bezug zum Konzept zu. Das große moderne Bild Kölns stellt zudem eine direkte Verbindung zur Stadt her (Abb. 23). Die inserierten Wohnungs- und Profilbilder sollen zudem die Nutzungsfreude positiv beeinflussen. Auch im Alter gilt – Leben hat Farbe. „Was aber viele nicht wissen: Das Farbempfinden älterer Menschen unterscheidet sich wesentlich von dem jüngerer. Das belegen auch wissenschaftliche Studien. Demnach favorisieren alte Menschen im Gegensatz zu jüngeren auffällig hellere Farben und warme Pastelltöne, also dezente Farben, die in Richtung freundliche Ruhe und Sanftheit tendieren.“167 Als Hauptaktzentfarbe wurde demnach ein freundliches Mintgrün im Pastellton gewählt (Vgl. Abb. 21). Diese Farbe dient hauptsächlich dekorativen Zwecken. Mintgrün wirkt beruhigend, ohne zu ermüden. Zusammen mit dem hellen Weiß wirkt die Website einladend. Die helle Farbwelt eignet sich auch deshalb, weil die Sehschärfe geringer wird, je dunkler es wird. „Dies liegt daran, dass die Netzhaut weniger Licht erhält. Bei einem 65-Jährigen erhält die Netzhaut lediglich noch 30 % des Lichts, welches bei einem 20-Jährigen auf der Netzhaut auftrifft. Daher benötigen Senioren auch mehr Licht.“168 Die Farbe Hyazinth soll nachweislich von älteren Menschen bevorzugt werden.169 Aus diesem Grund ändert sich die Hauptakzentfarbe, sobald sich ein/e SeniorIn bei der Plattform anmeldet, von Mintgrün in Hyazinth (Vgl. Abb. 22). Abbildung 21: „Mintgrün“ R: 50 G: 170 B: 145
Abbildung 22: „Hyazinth“ R: 143 G: 104 B: 155
Bei der Schriftwahl wurde neben der Verwendung von Webfonts auf gute Lesbarkeit geachtet. Neben der PT Sans-Familie wurde die PT Serif Regular verwendet. Optisch harmoniert diese sehr gut mit der PT Sans. Während sich die PT Sans vor allem für Überschriften und kurze Begriffe und Texte eignet, führt die Verwendung der PT Serif durch die Serifen bei längeren Texten zu verbesserter Lesbarkeit. Bei der Verwendung von Text wurde außerdem auf einen großzügigen Zeilenabstand geachtet. Da die Möglichkeit besteht, die Schriftgröße zwecks besserer Lesbarkeit manuell 167 168 169
Kuratorium Deutsche Altershilfe 1997. Kleinschmidt 2015. Kuratorium Deutsche Altershilfe 1997.
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
zu ändern, konnte bei der Hauptseite eine optisch passende Schriftgröße gewählt werden. Auch die Verwendung von einfarbigen Hintergründen und der Verzicht auf Mustern verbessert die Lesbarkeit der Texte. Sollte die Website programmiert und veröffentlicht werden gilt es weitere Aspekte wie Perfomance, Suchmaschinenoptimierung, Cross-Browser-Compatibility, Resolution Independence und viele andere Aspekte zu beachten. Die technische Umsetzung ist jedoch im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich.
5.2.5 Screendesign
Abbildung 23: „Startseite“
Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 24: „Die Idee“
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 25: „Senioren“
Quelle: Eigene Darstellung
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Abbildung 26: „Studenten“ Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 27: „Service“
Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 28: „Team“
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 29: „Auszeichnungen“ Quelle: Eigene Darstellung
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Abbildung 30: „Den passenden Wohnpartner finden“ Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 31: „Wohnungen“ Quelle: Eigene Darstellung
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Abbildung 32: „Wohnungen, Filter: Art der Unterkunft“ Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 33: „Wohnungen, Filter: Art der Unterstützung“ Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 34: „Wohnungen, Filter: Preisspanne“ Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 35: „Wohnungen, Detailsuche“ Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 36: „Profile“
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 37: „Profile, Filter: Alter“ Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 38: „Profile, Detailsuche“ Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 39: „Erfahrungen“ Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 40: „Kontakt“
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 41: „Mitmachen, Info“ Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 42: „LogIn“
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 43: „Anmeldung | 1“ Quelle: Eigene Darstellung
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Abbildung 44: „Anmeldung | 2“ Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 45: „Anmeldung | 3“ Quelle: Eigene Darstellung
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5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Abbildung 46: „Profil bearbeiten“ Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 47: „Profil ansehen“ Quelle: Eigene Darstellung
5 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS WEBSITE
Abbildung 48: „Erfolgreiche Vermittlung“ Quelle: Eigene Darstellung
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6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
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Konzeption des Kommunikationsmittels Magazin
Während die neue Website vordergründig als Vermittlungsplattform dient, soll das im Folgenden beschriebe Magazin zum Zweck der Bekanntmachung eingesetzt werden. Die komplexe Thematik in Form einer einfachen Plakatkampagne oder eines einfachen Flyers zu bewerben, wäre nicht zielführend. Mit der Bekanntmachung des Konzeptes soll nämlich gleichzeitig eine Bewusstmachung stattfinden. Beide Generationen sollen den Mehrwert des Projektes auch auf zwischenmenschlicher Basis verstehen und so dem Thema Generationszusammenführung offener gegenübertreten. In Kapitel 4 konnte zudem festgestellt werden, dass Printprodukte sowohl von der älteren als auch von der jüngeren Generation genutzt werden. Außerdem kann ein Magazin an beliebig vielen Orten verteilt werden, umso die Zielgruppe auf direkte Weise zu erreichen. Im Folgenden wird zunächst die Konzeption des Doppelbuches beschrieben, die auf Basis der theoretischen Grundlagen sowie der empirischen Forschung entstanden ist, während im nächsten Schritt genauer auf die visuelle Gestaltung eingegangen wird.
6.1 Konzeption Im Vordergrund der Konzeption liegt, genau wie bei der Websitegestaltung, der Design-Thinking-Ansatz. Auch der Rezipient des Magazins soll eine Art Design-Thinking-Prozess durchlaufen. Um bei den RezipientInnen eine Bewusstmachung für das Thema der Generationenzusammenführung auszulösen, muss ihnen erst einmal die Relevanz und die Aktualität des Themas nähergebracht werden. Im ersten Teil des Magazins ist demnach darauf einzugehen, dass sich sowohl Jung als auch Alt auf verschiedene Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels gefasst machen müssen. Schließlich gibt es zum einen die Problematik der angespannten Wohnraumsituation und zum anderen die Problematik der steigenden Hilfsbedürftigkeit. Weiterhin ist auf die Bedürfnisse der jeweiligen Generation einzugehen, die mit den Herausforderungen einhergehen, bevor zuletzt über das Konzept „Wohnen für Hilfe“ informiert werden kann. Dadurch, dass erst eine Auseinandersetzung mit dem Problem erfolgt, ist die Bereitschaft der Annahme des Konzeptes viel höher. Wie auch die Plattform soll das Magazin die Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen der Zielgruppen aufnehmen. Dadurch kann es weiterhin als Kommunikationsgrundlage zwischen beiden Generationen dienen.
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6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
6.1.1 Lösungsansätze und Umsetzungsideen Das Magazin kann als Beitrag zum besseren Verständnis des Verhältnisses von demografischen Wandel und sozialstaatlicher Entwicklung gesehen werden. Beleuchtet werden zwei Zielgruppen, die unter den Herausforderungen des demografischen Wandels leiden. Da zwei Generationen von den Herausforderungen betroffen sind, werden zwei unterschiedliche Magazine entwickelt. So können beide Seiten genauer beleuchtet werden. Damit die beiden Magazine weiterhin aber auch als Kommunikationsgrundlage dienen können, besteht die Möglichkeit, beide gemeinsam durchzugehen. Hat sich also eine Wohnpartnerschaft gefunden, können die beiden Magazine zusammengelegt werden und beide gehen den Inhalt nochmals gemeinsam durch, um sich der Belange der jeweils anderen bewusst zu werden. Da bevor Wohnpartnerschaften gebildet werden können, das Konzept aber erst an Bekanntheit gewinnen muss, ergibt eine getrennte Bindung der beiden Magazine mehr Sinn. So kann sich der/die jeweilige RezipientIn aussuchen, ob er/sie sich mit der Problematik der Wohnrausituation oder der Problematik der Hilfsbedürftigkeit im Alter näher auseinandersetzen möchte. Ihm/ihr steht aber auch die Möglichkeit offen, beide Magazine zu lesen. Das Magazin soll durch eigenwillige, moderne und auffällige Gestaltung ins Auge fallen, anders als bei der Plakatwerbung muss sich der/die InteressentIn dann aber intensiv mit dem Medium und seinem Informationsgehalt auseinandersetzen. Dadurch bleibt das Kommunikationsmittel und damit auch das Konzept „Wohnen für Hilfe“ länger in Erinnerung und die Bereitschaft mitzumachen steigt. Genau wie Online- sollten auch Printmedien nutzerfreundlich und effizient in der Handhabung und effektiv in der Vermittlung sein.170 Deshalb wurde insbesondere für die SeniorInnen als Zielgruppe bei der Wahl des Papiers auf gute Grifffestigkeit und Glanzlosigkeit geachtet. Durch die Glanzlosigkeit werden Spiegeleffekte beim Lesen vermieden. Die Magazine gehen auf die in Kapitel 2.4 beschriebene Notwendigkeit ein, beide Sichtweisen der unterschiedlichen Generationen zu beleuchten, sodass Verständnis für die jeweils andere Generation entsteht, um letztlich soziale Konflikte zu beheben und für ein Miteinander zu sorgen. Das Medium verspricht sowohl Haptik als auch Inhalt. Wie in Kapitel 4.4 festgestellt, kommt es beiden Generationen bezüglich der Mediennutzung nämlich vor allem auf diese beiden Kriterien an.
170
Vgl. Feuß 2013, S. 69.
6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
6.1.2 Distributionspolitik Nicht nur die Wahl des Mediums an sich, sondern auch die Wahl der richtigen Distributionskanäle muss gut durchdacht sein, um beide Zielgruppen zu erreichen. Um Studierende zu erreichen, eignen sich Auslegungen an Universitäten und Hochschulen. Was die SeniorInnen angeht, haben sich durch die empirische Forschung vor allem Institutionen wie die Kirche, Pflegeeinrichtungen oder karitative Institutionen als geeignet herausgestellt. Die Informationsquellen sollten eine persönliche Basis haben, da die meisten älteren Menschen von wachsender Unsicherheit geprägt sind.171 Institutionen wie die Caritas oder die Diakonie können diese persönliche Basis bieten, indem das Personal an den jeweiligen Infoständen über das Konzept informiert und den Zugang zum Medium dadurch erleichtert.
6.2 Umsetzung Während zuvor verstärkt auf die Intention des Magazins eingegangen wurde, wird nun die visuelle Umsetzung gezeigt und erläutert. Für die Gestaltung wurden Prinzipien der Zeitungsgestaltung wie Lesbarkeit, Ordnung, Selektion, Visualisierung, Appeal, Kontinuität und Divergenz berücksichtigt.172 Beide Magazine sind von der Grundstruktur gleich aufgebaut, auch die Inhalte sind bis auf die wesentlichen, unterschiedlichen Aspekte gleich. Genau wie die Website folgt auch das Magazin keinem Trend, entspricht in seiner Gestaltung aber dennoch in gewisser Weise dem Zeitgeist.
6.2.1 Seitenlayout Für das Format wurde eine klassische Magazinformatgröße von 190 mm x 270 mm gewählt. Für die Erstellung des Seitenlayouts wurde schließlich ein dreispaltiges Grundraster angelegt. Anhand der dadurch entstandenen unsichtbaren Einteilungen konnten die Elemente des Magazins ausgerichtet werden. Für eine interessante Gestaltung wurde das Raster allerdings mehrmals durchbrochen, aber immer so, dass eine klare Einteilung der Inhalte gegeben ist. Trotz des durchbrochenen Rasters liefert das Magazin ein durchgängiges Erscheinungsbild auf allen Seiten. So besteht eine visuelle Zusammengehörigkeit. Bei der Rastererstellung wurde zudem auf eine ausreichende Mindestbreite für den Bundsteg geachtet, damit der Text auch nach der Bindung noch gut zu lesen und nicht zu nah an der Falz platziert ist (Vgl. Abb. 53). Auch die Verwendung von Weißraum tritt 171 172
Vgl. Schaumberger, in: Hunke (Hrsg.) 2011, S. 113. Vgl. Barmettler 1995, S. 289–297.
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6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
als Gestaltungselement in der Magazingestaltung häufig auf, um wichtigen Inhalten „Luft zum Atmen“ zu geben (Vgl. Abb. 55, 58).173
6.2.2 Struktur und Orientierungshilfen Durch das übersichtliche Inhaltsverzeichnis sowie die Verwendung eines Rasters ist Struktur und Orientierung geboten. Auf Sachlichkeit sowie Nutzenorientiertheit wurde bei den Informationen geachtet. Ebenfalls wurde auf die unnötige Verwendung von Fachbegriffen verzichtet, um die LeserInnen nicht zu überfordern. Die eindeutige Gliederung von Überschriften und Spaltentext sorgt ebenfalls für eine verbesserte Orientierung (Vgl. 54). Das schnelle Durchblättern des Buches wird durch interessante und klar formulierte Überschriften in Versalien, die als „verführerische, bequeme und informative Einstiege, also Türen“ zu den Texten eingesetzt werden, vermieden.174 Jedes Kapitel wird durch eine übermäßig große Überschrift eingeleitet, die eine ganze Magazinseite in Anspruch nimmt (Vgl. 53, 55). Dadurch, dass die einzelnen Wörter der Überschriften aufgebrochen sind, ist ein konzentriertes Lesen gefordert um das eigentliche Wort zu erkennen. Das visuelle Aufbrechen der Worte erzeugt Aufmerksamkeit und Spannung, außerdem findet eine andere Art der Betonung auf spielerische Art und Weise statt. Als weitere Orientierungshilfe dienen die Seitenzahlen, die immer an derselben Stelle zu finden sind. Auch wird das aktuelle Kapitel auf jeder Seite am oberen Rand des Magazins angezeigt.
6.2.3 Grafikdesign Um eine Verbindung zur Website aufzubauen, wurde das neu gestaltete Logo auf dem Cover des Magazins platziert (Vgl. Abb. 51). Somit ist ein Wiedererkennungswert gegeben. Auch werden dieselben Farbwelten genutzt. Die Akzentfarbe Grün (Vgl. Abb. 49) wird bei dem Magazin, das sich an Studierende richtet, genutzt und die Farbe Hyazinth (Vgl. Abb. 50) bei dem Magazin für SeniorInnen. Legt man beide Magazine nebeneinander, fällt eine weitere Besonderheit der beiden Farben auf. In ihrer Grundform sind beide Farben komplementär (Vgl. Abb. 51). Durch den hohen Blauanteil beider Farben sind sie aber auch in gewisser Weise miteinander verbunden. Der Aspekt des gegenseitigen Ergänzens und des Miteinander-Verbunden-Seins spielt auf die Bedeutung des Konzepts „Wohnen für Hilfe“ an. Weiterhin dient die jeweilige Akzentfarbe zur Kontrastbildung, da diese „eine entscheidende Rolle bei der Generierung von Aufmerksamkeit“175 spielt. 173 174 175
Vgl. Blog Brandenburg 2015. Vgl. Barmettler 1995, S. 290. Feuß (Hrsg.) 2013, S. 75.
6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
Abbildung 49: „Mintgrün“ C: 97 M: 14 Y: 93 K: 3
Abbildung 50: „Hyazinth“ C: 41 M: 38 Y: 2 K: 0
In der Schriftwahl unterscheiden sich beide Kommunikationsmittel. Ein Webfont eignet sich nicht für den Druck, weshalb sich für die beiden Schriftarten Montserrat und Civita light entschieden wurde. Die Schrift Montserrat gibt es in vielen verschiedenen Schriftschnitten, weshalb sie vielfältig einsetzbar ist. Im Magazin wird sie hauptsächlich für Überschriften verwendet, aber auch um verschiedene Textstellen hervorzuheben. Die Schrift Civita light wurde für den Fließtext verwendet, um aufgrund ihrer Serifen die Lesbarkeit zu erhöhen. Zur verbesserten Lesbarkeit wurde zudem auf einen großzügigen Zeilenabstand geachtet, da die Schrift realtiv klein gewählt wurde. Eine kleine Schrift mit einem großen Zeilenabstand führt zu einer besseren Lesbarkeit, als eine große Schrift mit kleinem Zeilenabstand. Ansprechende, themenbezogene Bilder, sowie visuell passende Infografiken lockern die Gestaltung des Magazins auf (Vgl. Abb. 54). Das Cover zeigt jeweils eine nach etwas greifender Hand. Legt man beide Magazine nebeneinander, stellt man fest, dass die eine Hand nach der anderen greift. Die beiden Magazincover dienen also als Verbindungselement. Es wird darauf angespielt, dass beide Generationen nach etwas verlangen, die Bedürfnisse aber erst dann befriedigt werden, wenn sie zusammenhalten und sich die „Hände geben“. Beide Magazinrückseiten nebeneinander zeigen die Geste des „Händeschütteln“ (Vgl. Abb. 51, 52).
6.2.4 Magazindesign
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6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
WOHNEN FÜR HILFE
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WOHNEN FÜR HILFE
Ein Heft über eine alternative Wohnform und die Belange der jüngeren Generation
LLO IOR
HA JUN
LLO IOR
Abbildung 51: „Magazin Cover nebeneinander“ Quelle: Eigene Darstellung
32 | HALLO JUNIOR
32 | HALLO SENIOR
Abbildung 52: „Magazinrücken nebeneinander“ Quelle: Eigene Darstellung
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Ein Heft über eine alternative Wohnform und die Belange der älteren Generation
HA SEN
6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
8 | HALLO JUNIOR
RELEVANZ UND AKTUALITÄT DES THEMAS | 9
WARUM SOLL ICH DAS HIER LESEN?
01 RELEVANZ UND AKTUALITÄT DES THEMAS Dieses Heft ist sowohl für Menschen auf der Suche nach Raum, als auch für Menschen auf der Suche nach Kontakt und Unterstützung im Alltag interessant. Aber auch für all diejenigen, die sich für alternative Wohnformen und die Zusammenführung zweier unterschiedlicher Generationen interessieren. Das Leben in der Stadt wird immer mehr zur Herausforderung. Der demografische Wandel führt zu Bevölkerungsrückgängen auf dem Land und zu Wohnungsmangel in den Großstädten. Sowohl die junge, als auch die ältere Bevölkerung leidet unter den Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt. Er ist von so hoher Relevanz, dass er bereits als Megatrend bezeichnet werden kann. Während junge Menschen, insbesondere, Studenten einem Wettkampf um Wohnraum ausgesetzt sind, stellt besonders der Verlust von familiären und sozialen Beziehungen eine Herausforderung für die ältere Generation dar. Um den Folgen des demografischen Wandels entgegenzuwirken, muss sich vorab mit diesen auseinandergesetzt werden. Auch ist eine Auseinandersetzung mit der jeweils anderen Generation dringend erforderlich, um eine Gemeinschaft herzustellen und die sozialen Beziehungen zu stabilisieren. Während vorab über die Ursachen des demografischen Wandels aufgeklärt wird, informiert das Heft „Hallo Junior“ über Belange der jungen Generation in Bezug auf die Wohnraumsituation in Köln. Das Gegenstück „Hallo Senior“ vermittelt die Belange der älteren Generation, bezogen auf das Leben im Alter. Beide Hefte vermitteln schließlich den Lösungsansatz „Wohnen für Hilfe“, welcher den demografischen Wandel, sowie die Belange beider Generationen berücksichtigt.
Abbildung 53: „Warum soll ich das hier lesen?“ Quelle: Eigene Darstellung
12 | HALLO JUNIOR
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02 D
er Begriff „Demografie“ dient zur Beschreibung der Veränderung einer Bevölkerung in ihrem Umfang und Strukturen. Einflüsse für die Veränderung sind besonders das generative Verhalten, das Sterben sowie das Wanderungsverhalten. Für die Problematik der Wohnungsknappheit ist besonders die Geburtenentwicklung von Bedeutung, während Ursachen wie die Zuwanderung in Zusammenhang mit der Wohnraumsituation sehr unsicher einzuschätzen sind und hier deshalb nicht thematisiert werden. BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Dass die Bevölkerung zukünftig aus mehr älteren und weniger jüngeren Menschen bestehen wird, ist Fakt. Phasen mit niedrigem Geburtenniveau lassen sich durch Ursachen wie die beiden Weltkriege oder die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre erklären. Das letzte Geburtenhoch gab es nach dem Zweiten Weltkrieg. Es kommt zu einem sogenannten Timing-Effekt, wenn sich die gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall war, verbessert haben und Geburten nachgeholt werden. Die sogenannte „Baby-Boom“-Phase ist mit dem damaligen Rollenverständnis zwischen Mann und Frau zu begründen. Heute hat sich dieses Verständnis wieder geändert, da ein „Ein-Ernährer-Modell“ in den meisten Fällen nicht mehr funktioniert und wieder viel mehr Wert auf Selbstständigkeit gelegt wird. Auch die Gesetzesänderungen zum Schwangerschaftsabbruch aus dem Jahr 1972, sowie die Freigabe von Antikonzeptiva spielen für den Geburtenrückgang eine Rolle. Seit den 1970er-Jahren liegen die Geburtenziffern somit deutlich unter dem Bestand-
serhaltungsniveau. Neben weiteren politischen und wirtschaftlichen Veränderungen, wie dem Beitritt der DDR zum Bundesgebiet im Jahr 1990, ist auch der Anstieg des durchschnittlichen Erstheiratsalters der Frauen als Ursache für die Entwicklung festzumachen. Die heutige Generation schiebt den Kinderwunsch oft so lange auf, bis dieser nicht mehr existent oder eine Geburt nicht mehr möglich ist. Auch die Partnerschaftssituation, sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern spielt hier eine Rolle. Das niedrige Geburtenniveau erklärt außerdem den steigenden Anteil an älteren Menschen. Erneut ist festzuhalten, dass der Anteil der 60-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung laut Prognosen auf einen Wert von 36,7 % (27,6 Millionen Personen) bis zum Jahr 2050 ansteigen soll. Im Jahr 2001 lag der Anteil bei 24,1 % (19,9 Millionen Personen). Auch die steigende Lebenserwartung begründet die Alterung der Gesellschaft. Diese ist wiederum durch verbesserte Lebensbedingungen wie beispielsweise Hygiene- oder Arbeitsbedingungen und die bessere medizinische Versorgung zu begründen. FOLGEN FÜR DEN WOHNUNGSMARKT Das Leben in der Stadt ist sowohl für Jung als auch für Alt interessant. Es kommt neben einer Zuwanderung an Studenten auch zu einer Zuwanderung von älteren Menschen, da die Versorgung sowie die Erwerbsmöglichkeiten in Städten wie Köln besser sind als auf dem Land. Laut dem Ergebnis der kleinräumigen Bevölkerungsprognose des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln wächst die Großstadt in Zukunft in allen Altersgruppen und nahezu flächendeckend in allen Stadtteilen noch stärker als bislang. Auch der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen gehen von hohen Ein-
wohnerzuwächsen aus. Ein Problem dabei ist, dass die Preise am Immobilienmarkt mit der Bevölkerungsentwicklung einer Stadt eng zusammenhängen. Demnach steigt die Entwicklung der Mietpreise für Wohnraum in Köln stetig an, was wiederum besonders für Studierende ein Problem darstellt, da diese oft über nur geringe finanzielle Mittel verfügen. Die aktuelle Durchschnittsmiete in Köln liegt derzeit bei 11,36 €/ m2, während sie in ganz Nordrhein-Westfalen nur 7,47€/m2 beträgt. Das Wohnen rechtsrheinisch ist grundsätzlich günstiger und es hat sich eine Art Ring um die Innenstadt herum gebildet. Den meisten bleibt also nichts anderes übrig, als ins Umland auszuweichen, was jedoch dazu führt, dass auch dort die Preise nach und nach steigen. Hier bestätigt sich die Annahme, dass es für Studierende und auch den Rest der Bevölkerung mit geringen finanziellen Mitteln immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Obwohl mit dem demografischen Wandel eine schrumpfende Bevölkerung einhergeht, bedeuten weniger Menschen nicht unbedingt eine geringere Wohnraumnachfrage. Denn diese hängt von der Anzahl und Struktur der Haushalte ab, nicht von der Zahl der Einwohner.
Abbildung 54: „Folgen für den Wohnungsmarkt“ Quelle: Eigene Darstellung
Angebot und Nachfrage
45%
WBS-Berechtigte* * Anteil der Haushalte, die grundsätzlich Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein hätten (Angaben der Stadt Köln).
7,5%
angemessene Wo h n u n g e n * *Anteil der auf immowelt.de und immonet.de in Köln angebotenen Wohnungen, die den Vorgaben der Stadt für angemessenen Wohnraum nach dem SGB entsprechen.
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96 |
6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
18 | HALLO JUNIOR
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AUF DER SUCHE NACH RAUM
Abbildung 55: „Auf der Suche nach Raum“ Quelle: Eigene Darstellung
26 | HALLO JUNIOR
DAS ALTERNATIVE WOHNKONZEPT | 27
EIN STUDENT IM INTERVIEW Ben Stein (26) studiert Wirtschaftswissenschaften an der Cologne Business School. Zum Semesterstart suchte er dringend eine Wohnung in Köln und hat durch „Wohnen für Hilfe“ nicht nur eine Unterkunft, sondern auch einen Freund gefunden.
BEN STEIN, 26
Studiert Wirtschaftswissenschaften
Abbildung 56: „Ein Student im Interview“ Quelle: Eigene Darstellung
WIE BIST DU AUF DAS KONZEPT AUFMERKSAM GEWORDEN?
HAST DU ETWAS VON DER ÄLTEREN GENERATION LERNEN KÖNNEN?
Durch Freunde und das Internet. Ein Freund von mir hat eine Freundin, die sich vor einiger Zeit über das Konzept informiert hat. Sie lebt nun bereits seit einem Jahr mit einer älteren Frau zusammen. Ich fand es sehr spannend und bin anschließend selbst auf die Suche gegangen. Ich habe dann die Homepage über Wohnen für Hilfe gefunden. Dort sind alle wichtigen Informationen zusammengetragen und ich habe mich schließlich dort angemeldet.
Ja, aus der Wohnpartnerschaft habe ich sehr viel mitgenommen. Vor allem, dass Empathie und Respekt sehr wichtig sind. Aus meiner Sicht kommen gerade diese Dinge in der heutigen Zeit zu kurz und durch meinen Wohnpartner habe ich gelernt wie wichtig es ist, einander mit Respekt zu begegnen und für einander da zu sein. Das gibt der jüngeren Generation, der ich ja angehöre, etwas Halt in einer sonst sehr instabilen Welt.
WAS HAT DICH BEWOGEN MITZUMACHEN?
WÜRDEST DU DAS KONZEPT WEITEREMPFEHLEN?
Dafür gab es eigentlich zwei Gründe. Ich habe zum einen durch mein Privatstudium kaum finanzielle Mittel zur Verfügung und zweitens lebe ich gerne mit anderen Menschen zusammen. Zur älteren Generation hatte ich schon immer einen sehr guten Draht und es hat mir immer Freude gemacht, mich mit Senioren zu unterhalten. Als ich mich dann informiert habe, hat mich das Konzept überzeugt. Ich kann Gutes tun und gleichzeitig günstig wohnen.
Auf jeden Fall. Aber man muss sich sehr gut informieren, denn ich kann mir vorstellen, dass es nicht für jedermann geeignet ist. Man muss älteren Menschen gegenüber aufgeschlossen sein. Ich würde außerdem empfehlen, dass man sich sehr gut mit dem möglichen Wohnpartner beschäftigt und sich kennenlernt, ehe man sich ganz drauf einlässt. Das hat mir sehr geholfen. Letztlich habe ich nicht nur eine Unterkunft, sondern auch einen Freund gefunden.
6 KONZEPTION DES KOMMUNIKATIONSMITTELS MAGAZIN
14 | HALLO SENIOR
FOLGEN FÜR DAS LEBEN IM ALTER | 15
ALTER -
Die verdrängte Lebensphase?
Die neuen Lebensformen, die mit dem demografischen Wandel einhergehen, werden nicht selten im Alter zum Problem. Viele Menschen sind auf professionelle Hilfe bzw. eine alternative Lebensform angewiesen, wenn es an Pflege- und Hilfspotenzial innerhalb der Familie durch einen fehlenden Partner oder fehlende
Kinder mangelt. Neben kinderlosen Älteren gibt es natürlich auch viele, bei denen die Kinder keine Möglichkeit zur Unterstützung haben oder der Kontakt abgebrochen wurde. Hier bildet sich eine weitere Gruppe älterer Menschen, für die ein außerfamiliäres Netzwerk von großer Bedeutung ist.
Abbildung 57: „Alter - verdrängte Lebensphase?“ Quelle: Eigene Darstellung
20 | HALLO SENIOR
WAS BRAUCHST DU EIGENTLICH | 21
DIE BEDEUTUNG VON INTEGRATION
Z
wischen den Generationen sind solidarische, familiäre Leistungen nur bedingt möglich, weil Eltern und Kinder aufgrund der wachsenden beruflichen Mobilität oft weit voneinander entfernt leben. Auch die sinkenden Kinderzahlen bedingen ein Alleinbleiben im Alter. Zudem kommt es durch die starken Veränderungen in familiären Strukturen, wie die zunehmenden Scheidungsquoten, den steigenden Anteil an Unverheirateten sowie die steigende Zahl von Single-Haushalten dazu, dass die ältere Bevölkerung vereinsamt, denn es wird tendenziell zu einer Zunahme partnerlos alternder Menschen kommen. „Um 2020 wird etwa ein Drittel der über 65-Jährigen weder Kinder noch Enkel haben. (...) Für das Jahr 2030 ist davon auszugehen, dass der Anteil von alleinlebenden alten Menschen auf 41 % ansteigen wird (...). Hinzu kommt, dass – derzeit jedenfalls beobachtbar – Alleinlebende auch geringere außerfamiliäre Kontakte haben. Allerdings muss Alleinbleiben nicht unbedingt Einsamkeit bedeuten, wohl aber soziale Isolation.“
03 Von Vorteil wäre, wenn sich andere gesellschaftliche Gruppen an der Bewältigung dieses Problems beteiligen. Die Einbindung in Gemeinschaften ist „ein wichtiges Kriterium für subjektiv erfahrene Lebensqualität“. Die Auswirkungen des demografischen Wandels erhöhen also die Wahrscheinlichkeit für das Zusammenleben von Generationen und die Vielfalt der Lebenskontexte im Prinzip. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verlust von familiären und sozialen Beziehungen eine Herausforderung für die ältere Generation bedeutet und für diese deshalb über besondere Integrationsmaßnahmen sowie Kontakt- und Unterstützungsnetze nachgedacht werden muss. Von den jeweiligen Maßnahmen profitieren aber nicht nur die Älteren. Denn
deren Erfahrungen und Potenziale sind auch für die junge Generation unverzichtbar. Im Vordergrund sollte ein „bedarfsgerechtes soziales und kulturelles Angebot“ stehen, was durch ein alternatives Wohnkonzept geleistet werden kann.
Abbildung 58: „Die Bedeutung von Integration“ Quelle: Eigene Darstellung
« Sozialkontakt ist das einzige, was Menschen langfristig befriedigt, was uns länger leben lässt und was uns glücklich macht. Nichts sonst. » Prof. Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler
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7 FAZIT UND AUSBLICK
7
Fazit und Ausblick
„Gelingt eine Verknüpfung über die Bereichsgrenzen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft hinweg, so entstehen neue unkonventionelle Lösungen, die den Menschen Sinn, Halt und Heimatverortung geben, und dadurch soziales Kapital fördern und letztlich auch die Lebens- und Standortqualität eines Ortes steigern. Der ressourcenorientierte Ansatz möchte zugleich eine positivere Herangehensweise an soziale Fragen befördern, mehr die Chancen als die Defizite in den Blick nehmen, ohne allzu einfachen ‚Think positive‘- Managementansätzen zu erliegen. Diskussionen um Gerechtigkeitsfragen und Lebenschancen werden auch künftig nicht weniger wichtig sein. Worum es jedoch geht, ist, dass auch in einer nicht perfekten Welt sozialpolitisches Handeln möglich bleibt, und die Handlungsressourcen nicht durch Krisendiskurse erstickt werden soll.“176
Mit dem Konzept „Wohnen für Hilfe“ wurde ein guter Grundstein gelegt, um die Risiken des demografischen Wandels, bezogen auf die Wohnraumsituation für Studierende und das Leben im Alter, zu minimieren. Die Ausarbeitung sowie die neu entwickelte Plattform bieten der Bevölkerung die Möglichkeit, die Gesellschaft neu zu formen. Der Erfolg der Plattform hängt jedoch von der Akzeptanz des Konzeptes innerhalb der Bevölkerung ab. Zudem basiert der Erfolg des Konzeptes sehr stark auf Vertrauen und Zutrauen und erfordert ein positives, aber kein unrealistisches Menschenbild. Bei der Bewertung des Konzeptes ist unter anderem auch zu berücksichtigen, dass es schon jetzt eine Vielfalt an verschiedenen Ansichten gibt, sich aber vor allem die ältere Generation der Zukunft von der jetzigen, was Bildung, den Gesundheitszustand, die Wohnsituation und auch die sozialen Beziehungen und somit auch die persönlichen Ansichten angeht, unterscheiden wird. In allen Chancen steckt meist ein Risiko. Als Risiko kann beispielsweise gesehen werden, dass es zur Ausnutzung von Gutmütigen kommen kann. Die Frage, wo Ehrenamt aufhört und wo Ausbeutung anfängt, ist jedoch kaum zu beantworten. Im Vordergrund soll demnach nicht das Risiko nach Ausbeutung stehen, sondern die Chance auf Sozialkontakte, Lernerfahrungen und Sinnstiftung. Außerdem ist zu beachten, dass durch vertragliche Regelungen das Risiko minimiert wird. Das im Rahmen dieser Arbeit ausgearbeitete Konzept bietet zwar keine allgemeine Lösung für das Grundproblem „demografischer Wandel“, liefert aber eine Antwort auf die Frage, wie der demografische Wandel genutzt werden kann, um die Beziehungen zwischen Jung und Alt zu verbessern. 176
Guggemos, in: Frevel 2004, S. 271.
| 99
100 | 7 FAZIT UND AUSBLICK
Diese Arbeit ist auch als Appell an die Gesellschaft zu verstehen, aus einem kleinbürgerlichen Einzelkämpferleben auszutreten, um eine Gemeinschaft herzustellen, von der man selbst profitieren kann. Die Forschungsfrage „Wie ist ein Kommunikationsmittel zu gestalten, um sowohl die ältere als auch die jüngere Generation anzusprechen?“, lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: In den Ansprüchen an ein Kommunikationsmittel unterscheiden sich beide Generationen nicht sehr, wichtig bei der Gestaltung ist aber, alle individuellen Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppe zu berücksichtigen. Bei der entwickelten Vermittlungsplattform ist es wichtig, diese aus gutem Willen heraus groß werden zu lassen. Ein lokaler Start, bei dem reale Menschen als Vermittlungspartner dienen und die Angaben der Interessenten händisch vergleichen, ist daher sinnvoll. Später jedoch kann das Konzept gewinnorientiert ausgebaut werden, indem eine Vermittlungsgebühr erhoben oder Zusatzleistungen wie die Vertragserstellung oder ein Service bei Unklarheiten und Konflikten kostenpflichtig werden. Während sich in dieser Arbeit auf die Zielgruppe Studierende und SeniorInnen beschränkt wurde, kann zukünftig durch ein weiteres Kommunikationsmittel die Zielgruppe der Personen mit Handicap oder unterstützungssuchender Familien genauer beleuchtet werden. Die Problematik des Wohnraummangels und der Hilfsbedürftigkeit von Menschen im hohen Alter kann mit dem Konzept „Wohnen für Hilfe“ minimiert werden. Festzuhalten ist jedoch, dass das Konzept gewiss nicht für jedermann gedacht ist. Es hat sich herausgestellt, dass die Zielgruppe nicht nur auf junge und alte Menschen zu beschränken ist, sondern vor allem auf Menschen, die Lust an dem Projekt haben und offen genug sind, um mit einer anderen Generation auf engem Raum zu leben. Diese Einteilung ist noch viel wichtiger als zu sagen, dass sich das Konzept nur an Studierende oder nur an SeniorInnen richtet. Denn finden sich erst einmal Menschen, die Lust auf ein alternatives Wohnkonzept haben, kann sich die Zielgruppe wieder um ein Vielfaches erweitern. Nicht nur Studierende, sondern natürlich auch Auszubildende oder andere Menschen, die wenig finanzielle Mittel zur Verfügung haben, können in Zukunft ein solches Wohnkonzept in Betracht ziehen. Die Zielgruppe kann also wie das Konzept selbst expandieren. Um das Problem jedoch vernünftig anzugehen, ist es wichtig, klein und lokal zu starten. So ist die Bewusstmachung größer und die Chance, dass die Durchführung verschiedener Vermittlungen erfolgreich verläuft, höher. Während das Konzept und vor allem die Vermittlungsplattform also zu Beginn ehrenamtlich betrieben werden sollte, kann in Zukunft ein Algorithmus dazu dienen, den Vermittlungsprozess beider Zielgruppen zu vereinfachen. Aus einer Non-Profit-Organisation kann so eine For-Profit-Or-
7 FAZIT UND AUSBLICK
ganisation entstehen. Da aber die sozialen und gesellschaftlichen Ziele im Fokus stehen, ist ein gemeinnütziger Ansatz zu Beginn eher passend. „Wohnen für Hilfe“ bietet eine Chance auf neue Lebensformen, indem bisher privat gehaltene Erfahrungen veröffentlicht werden. Auch wenn es diesem Weg an Erfolgsgarantien und Absicherungen mangelt, ist er es wert, ausprobiert zu werden. Diese Arbeit kann als Chance gesehen werden, auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen. Es wird eine gute Grundlage geboten, um das komplexe Thema und das komplexe Konzept zu verbreiten und die Problematik des knappen Wohnungsmangels und der vereinsamten älteren Bevölkerung zu lösen. Eine Kooperation mit dem Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln und der Universität Köln, sowie der Seniorenvertretung war leider aufgrund mangelnder Zeit der verschiedenen Institutionen nicht möglich. Nachdem die Kommunikationsmittel nun entwickelt wurden, ist diese aber vielleicht zukünftig denkbar.
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102 | ANHANG A: SCREENSHOTS DER BESTEHENDEN WEBSITE
Anhang A: Screenshots der bestehenden Website
Abbildung 59: „Bildwelt“
Quelle: Screenshot: www.hf.uni-koeln.de/33114
Abbildung 60: „Auszeichnungen“
Quelle: Screenshot: www.hf.uni-koeln.de/33114
ANHANG A: SCREENSHOTS DER BESTEHENDEN WEBSITE
Abbildung 61: „Programm“
Quelle: Screenshot: www.hf.uni-koeln.de/33114
Abbildung 62: „Situation in Köln“
Quelle: Screenshot: www.hf.uni-koeln.de/33114
Abbildung 63: „Kontakt“
Quelle: Screenshot: www.hf.uni-koeln.de/33114
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104 | ANHANG B: LEITFADEN TIEFENINTERVIEW
Anhang B: Leitfaden Tiefeninterview Geplante Dauer: ca. 45-60 Minuten Zielgruppe: Senioren Begrüßung: Vielen Dank für Ihre Bereitschaft an dieser Studie teilzunehmen. Das Thema meiner Bachelorarbeit lautet: „Jung und Alt - Konzeption zur Neugestaltung der Wohnraumsituation in Köln unter Berücksichtigung des demografischen Wandels.“ Bei der Befragung geht es um alternative Wohnkonzepte und das Kommunikationsund Informationsverhalten verschiedener Generationen. Ich möchte mit Ihnen hauptsächlich über Anforderungen an ein Kommunikationsmittel sprechen, um herauszufinden welche Kriterien ein solches erfüllen muss, um sowohl die ältere als auch die jüngere Generation anzusprechen. Ich würde das Gespräch gerne für meine Unterlagen aufzeichnen und hoffe Sie sind damit einverstanden. Ihre Daten werden natürlich ausschließlich für diese Befragung genutzt.
Einstiegsfrage: Welche (emotionale) Bedeutung hat Wohnraum für Sie?
Warm up: Frage 1: Wie empfinden Sie die Wohnraumsituation in der Stadt? (z.B. Wohnraummangel? Zu teure Mietpreise?) Frage 2: Haben Sie bereits von alternativen Wohnkonzepten gehört? (Überprüfung ob das Konzept „Wohnen für Hilfe“ bekannt ist)
Thema persönliches Informationsverhalten: Frage 3: Wie kommunizieren Sie? Frage 4: Welche Medien nutzen Sie als Informationsquelle? (Internetnutzung?)
ANHANG B: LEITFADEN TIEFENINTERVIEW
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Thema Anforderung an ein Kommunikationsmittel: Frage 5: Welche Anforderungen sollte ein Kommunikationsmittel erfüllen? (z.B. Überschaubarkeit, Einfachheit, Funktionsvielfalt etc.) Frage 6: Fällt Ihnen ein Positiv-Beispiel eines guten Kommunikationsmittels/ einer guten Plattform ein? (z.B. eine bestimmte Website oder ein Magazin etc.)
Thema alternative Wohnkonzepte: Frage 7: Was steht dem Zusammenleben mit der jüngeren Generation entgegen? (Unter welchen Bedingungen könnten Sie sich ein Zusammenleben mit der jüngeren Generation vorstellen?) Frage 8: Inwiefern könnten beide Generationen voneinander profitieren?
Abschlussfragen: Möchten Sie noch zusätzliche Bemerkungen machen?
Vielen Dank!
106 | ANHANG C: LEITFADEN GRUPPENDISKUSSION
Anhang C: Leitfaden Gruppendiskussion Thema: Die Wohnraumsituation in Städten und die Anforderungen an ein Kommunikationsmittel Geplante Dauer: ca. 90 Minuten | Geplante Teilnehmeranzahl: 5-7 Studenten Zielgruppe: Studenten Warum Up: Zielsetzung: Vorstellung, Kennenlernen, Aufwärmen Herzlich Willkommen zu unserer heutigen Gruppendiskussion. Vielen Dank für Eure Bereitschaft an dieser Studie teilzunehmen. Das Thema meiner Bachelorarbeit lautet: „Jung und Alt - Konzeption zur Neugestaltung der Wohnraumsituation in Köln unter Berücksichtigung des demografischen Wandels.“ In den nächsten 90 Minuten dreht sich alles rund um alternative Wohnkonzepte, um Generationenkonflikte und Kommunikationsmöglichkeiten. Ich würde das Gespräch gerne für meine Unterlagen aufzeichnen und hoffe Ihr seid damit einverstanden. Eure Daten werden natürlich ausschließlich für diese Befragung genutzt. Habt Ihr noch Fragen? ---> Kurze Vorstellungsrunde: Name, Alter, Tätigkeit, Wohnsituation Einstiegfrage: Welche (emotionale) Bedeutung hat Wohnraum für Euch?
Thema Wohnraumsituation in Köln/ in der Stadt: Zielsetzung: Diskussion über die Wohnraumsituation in Städten Frage 1: Wie empfindet ihr die Wohnraumsituation in Köln/ in der Stadt? (z.B. Wohnraummangel? Zu teure Mietpreise?) - Wie lange sucht ihr schon nach einer Wohnung bzw. woran ist es bisher gescheitert? - Wie geht Ihr bei der Wohnungssuche vor? Frage 2: Habt ihr bereits von dem Konzept „Wohnen für Hilfe“ gehört? (Überprüfung ob das Konzept „Wohnen für Hilfe“ bekannt ist)
ANHANG C: LEITFADEN GRUPPENDISKUSSION
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Thema alternative Wohnkonzepte: Zielsetzung: Zugang zur älteren Generation herausstellen Frage 3: Was steht dem Zusammenleben mit der älteren Generation entgegen? (Unter welchen Bedingungen könnt Ihr euch ein Zusammenleben mit der älteren Generation vorstellen?) Frage 4: Inwiefern könnten beide Generationen voneinander profitieren?
Thema Anforderung an ein Kommunikationsmittel: Zielsetzung: Anforderungen an ein Kommunikationsmittel herausstellen zentrale Punkte an der Tafel festhalten Nun möchte ich mit euch über die Möglichkeit sprechen, Jung und Alt zusammenzuführen. Ziel ist es herauszufinden wie ein Kommunikationsmittel gestaltet sein muss, um beide Zielgruppen anzusprechen und auf das Konzept aufmerksam zu machen. Frage 5: Welche Erstinformationen sind euch bei der Suche nach einer Wohngemeinschaft vor Besichtigung wichtig? Unter welchen Kriterien wählt Ihr ein potenzielles Zimmer aus? Frage 6: Wie kommuniziert Ihr und welche Medien nutzt Ihr als Informationsquelle? Frage 7: Welche Anforderungen sollte ein Kommunikationsmittel erfüllen? (z.B. Überschaubarkeit, Einfachheit, Funktionsvielfalt etc.) Frage 8: Fallen Euch Positiv-Beispiele für ein gutes Kommunikationsmittel/ eine gute Plattform ein?
Abschlussfrage: Möchtet Ihr noch zusätzliche Bemerkungen machen?
Vielen Dank!
108 | ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1:
„Entwicklung der Mietpreise für Wohnungen in Köln“
16
Abbildung 2:
„Zahl der Privathaushalte und durchschn. Haushaltsgröße“
17
Abbildung 3:
„Zusammengefasste Geburtenziffer in Deutschland“
20
Abbildung 4:
„Pflegebedürfte und Pflegequote nach Altersgruppen“
22
Abbildung 5:
„Home“
34
Abbildung 6:
„Wohnen für Hilfe - Deutschland“
35
Abbildung 7:
„Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow“
39
Abbildung 8:
„Persona“
56
Abbildung 9:
„Archetypen Map“
56
Abbildung 10:
„Journey Mapping“
57
Abbildung 11:
„Mind Mapping“
58
Abbildung 12:
„Ideation“
59
Abbildung 13:
„Sitemap“
61
Abbildung 14:
„Prozess Wohnungssuche“
63
Abbildung 15:
„Infobox“
69
Abbildung 16: „Feedback“
69
Abbildung 17:
„Sekundärnavigation“
71
Abbildung 18:
„Logo“
72
Abbildung 19:
„Buttons“
72
Abbildung 20: „Iconfamilie Service“
72
Abbildung 21:
„Mintgrün“
73
Abbildung 22:
„Hyazinth“
73
Abbildung 23:
„Startseite“
74
Abbildung 24:
„Die Idee“
75
Abbildung 25:
„Senioren“
75
Abbildung 26:
„Studenten“
76
Abbildung 27:
„Service“
76
Abbildung 28:
„Team“
77
Abbildung 29:
„Auszeichnungen“
77
Abbildung 30:
„Den passenden Wohnpartner finden“
78
Abbildung 31: „Wohnungen“
78
Abbildung 32:
„Wohnungen, Filter: Art der Unterkunft“
79
Abbildung 33:
„Wohnungen, Filter: Art der Unterstützung
79
Abbildung34:
„Wohnungen, Filter: Preisspanne“
80
Abbildung35:
„Wohnungen, Detailsuche“
80
Abbildung 36:
„Profile“
Abbildung 37:
„Profile, Filter: Alter“
Abbildung 38:
„Profile, Detailsuche“
Abbildung 39:
„Erfahrungen“
Abbildung 40:
„Kontakt“
Abbildung 41:
„Mitmachen, Info“
81 81 82 82 83 83
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
| 109
Abbildung 42: „LogIn“
84
Abbildung 43:
„Anmeldung | 1“
84
Abbildung 44:
„Anmeldung | 2“
85
Abbildung 45:
„Anmeldung | 3“
85
Abbildung 46:
„Profil bearbeiten“
86
Abbildung 47:
„Profil ansehen“„
86
Abbildung 48:
„Erfolgreiche Vermittlung“
87
Abbildung 49: „Mintgrün“
93
Abbildung 50:
„Hyazinth“
93
Abbildung 51:
„Magazin Cover nebeneinander“
94
Abbildung 52:
„Magazinrücken nebeneinander“
94
Abbildung 53: „Warum soll ich das hier lesen?“
95
Abbildung 54:
„Folgen für den Wohnungsmarkt“
95
Abbildung 55:
„Auf der Suche nach Raum“
96
Abbildung 56:
„Ein Student im Interview“
96
Abbildung 57:
„Alter - verdrängte Lebensphase?“
97
Abbildung 58:
„Die Bedeutung von Integration“
97
Abbildung 59:
„Bildwelt“
102
Abbildung 60:
„Auszeichnungen“
102
Abbildung 61:
„Programm“
103
Abbildung 62:
„Situation in Köln“
103
Abbildung 63:
„Kontakt“
103
110 |
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Bildnachweise GRAFIKEN: Immobilienscout24 | Statista (2017): Entwicklung der Mietpreise für Wohnungen in Köln von April 2016 bis April 2017 (März 2007=Index 100). Statista, https://de.statista. com/statistik/daten/studie/267047/umfrage/mietindex-fuer-wohnungen-in-koeln/,
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FOTOS: Das Titelbild der Bachelorarbeit, sowie die Fotos die zur Gestaltung der Kommunikationsmittel genutzt wurden, wurden der Plattform Pexels entnommen. Alle Bilder auf Pexels sind unter der Creative Commons Zero (CC0) Lizenz veröffentlicht. Die Bilder dürfen kostenlos für alle legalen Zwecke benutzt werden. Eine Namensnennung ist nicht notwendig. Siehe hierzu: https://www.pexels.com/de/fotolizenz/, abgerufen am: 14. Juni 2017.
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EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG
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Eigenständiskeitserklärung Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus anderen Quellen direkt oder indirekt übernommenen Daten und Konzepte sind unter Angabe der Quelle gekennzeichnet. Dies gilt auch für Quellen aus eigenen Arbeiten. Ich versichere, dass ich diese Arbeit oder nicht zitierte Teile daraus vorher nicht in einem anderen Prüfungsverfahren eingereicht habe. Mir ist bekannt, dass meine Arbeit zum Zwecke eines Plagiatsabgleichs mittels einer Plagiatserkennungssoftware auf ungekennzeichnete Übernahme von fremdem geistigem Eigentum überprüft werden kann. Ich versichere, dass die elektronische Form meiner Arbeit mit der gedruckten Version identisch ist.
Datum Unterschrift
120 | LEBENSLAUF
Jana Klasen Geboren am: 14. Juni 1996 Staatsangehรถrigkeit: deutsch
LEBENSLAUF
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Lebenslauf Adresse
Adrianstr. 144, 53227 Bonn Deutschland.
Kontakt
jana-klasen@web.de +49 157 511 633 74 janaklasen.wordpress.com
BILDUNGSWEG 2006 2014 2014 vsl. 2017
HERMANN-JOSEF KOLLEG STEINFELD Leistungskurse: Deutsch, Englisch Abschluss: Allgemeine Hochschulreife RHEINISCHE FACHHOCHSCHULE KÖLN Fachbereich: Media Design Schwerpunkt: Creative Leadership Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)
BERUFSERFAHRUNG Himmel und Erde, 53227 Bonn-Oberkassel Aushilfe, November 2015 - heute
Nordeifel Tourismus GmbH, 53925 Kall Praktikantin, Juni - August 2014
- aktive Beratung der Kundschaft - Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen
- Überprüfung des neuen Internetauftritts - Fotorecherche und -bearbeitung - Unterstützung von DTV-Klassifizierungen
Transparenz UG, 53879 Euskirchen Ropes Course Trainer, Anfang 2013 - 2015
Theater im Hof, 50674 Köln Praktikantin, März 2012
- Betreuung von stationären Rope Courses - Sicherheitscheck der Anlage und der Ausrüstung - Sicherheitseinweisung, Knotenkunde, Personenbergung
- Teilnahme an Proben und Aufführungen - Betreuung und Bedienung der Künstler - Buchhaltung
Crispy Wallet, DARV studios GmbH, 10827 Berlin Praktikantin, Februar 2015 - Design, Produktentwicklung, Produktion - Webentwicklung: Social Media und Homepage