HandSchlag 2013 Willkommen im Handwerk an alle Ausbildungsstarter
Die Trends der IAA
. Das Internet erobert die Fahrzeuge . Elektroantrieb - damit können Betriebe sparen
Starke Frauen
Wie in Handwerksbetrieben die Frauen der Chefs ihren Mann stehen können
Zigarren
Schmackhafte Kerle für lange Winterabende
Ausgabe 04.2013
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Mitten im Leben.
EDITORIAL
Wer Hand an die Meisterpflicht legt, gefährdet das duale Ausbildungssystem Ob im Inland oder Ausland, unser System der dualen Ausbildung wird von allen Seiten gelobt. Delegationen unter anderem aus der Türkei und aus Japan konnten wir vor nicht allzu langer Zeit in unseren überbetrieblichen Lehrwerkstätten begrüßen und auch hier lag das Hauptaugenmerk auf unserem Ausbildungssystem. Gelobt wird insbesondere der hohe Qualifizierungsstandard im Handwerk.
Unser Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert merkte vor kurzem als Gast in der Handwerkskammer in einem Vortrag an, wenn wir dieses System nicht schon hätten, wir würden es heute nicht mehr im Land neu einführen können. Insoweit können wir stolz auf dieses hervorragende Berufsausbildungssystem sein, um das uns viele einfach beneiden. Wie das System nicht mehr funktioniert, können wir deutlich in den seit der Reform der Handwerksordnung 2004 nicht mehr meisterpflichtigen Gewerken beobachten. Wenn eine Ausbildung zur selbständigen Ausübung eines Handwerks nicht mehr erforderlich ist, wird in diesem Berufszweig auch nicht mehr ausgebildet. Die Folge ist eine beängstigende Absenkung des Qualitätsniveaus in diesem Bereich.
Nicht nur die Arbeitsverwaltung hat nach der Zulassungsfreiheit beispielsweise im Fliesenlegerhandwerk Langzeitarbeitslose gedrängt, sich in diesem Beruf selbständig zu machen, auch viele Mitbürger aus den osteuropäischen EU-Staaten drängten mit Fliesenlegerarbeiten auf den Markt. Die meisten von diesen Neu- und Scheinselbständigen haben sich insbesondere wegen ihrer mangelnden Fertigkeiten damit nicht durchsetzen können. So wurden dann vielfach deutsche Meisterfirmen – sofern sie die neu entstandene Wettbewerbssituation überstehen konnten – mit entsprechenden Nachbesserungen der ausgeführten Gewerke beauftragt. Hier ging dann das Vertrauen der Verbraucher zurück in das Bewährte.
Thomas Dopheide
Lutz Denken
Damit das deutsche Handwerk auch in Zukunft eine Erfolgsgeschichte bleibt, können wir nur jeden Betrieb auffordern, auch in Zukunft Fachnachwuchs auszubilden. Dazu sollten Sie frühzeitig das Interesse der jungen Menschen am Handwerk wecken, beispielsweise über Ihr Angebot und Ihre aktive Teilnahme an den „Düsseldorfer Tagen der Studien- und Berufsorientierung 2014“. Näheres hierzu finden Sie im Innenteil dieser Ausgabe.
Wir wünschen Ihnen auch im Namen aller Obermeisterinnen und Obermeister eine schöne Adventszeit, ein besinnliches und Zuversicht bringendes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins nächste Jahr mit Gesundheit, Glück und Erfolg.
Die Europäische Kommission hat in ihrem beständigen Bestreben, alle Marktregularien zu liberalisieren, nunmehr erneut die Überprüfung des Systems der Meisterpflicht von der Bundesregierung gefordert. Aber auch wenn überall außerhalb Deutschlands das Qualitätsniveau niedriger ist, kann es nicht der Weg sein, unser Niveau herabzusenken, vielmehr sollten die anderen sich bemühen, sich unserem Qualitätsstandard zu nähern. Angesichts der Adventszeit hoffen wir, dass die Europäische Kommission auch vom Gedanken der Qualitätssicherung erleuchtet werde.
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INHALT
INHALT 04.2013
EDITORIAL ........................................................................................ 3
Nordrhein-westfälischer Handwerkstag Präsidium für weitere drei Jahre im Amt bestätigt ... 12
Orthopädie-Schuhtechnik NRW Landesinnungsmeister und Vorstand bestätigt ............. 7
IKK classic informiert Gute Bilanz und neue Leistungen .....................................16
KH & INNUNGEN Innung für Parkett und Fußbodentechnik Ehrung von Obermeister Karl-Ernst Troost ................... 6 Lehrlingswartetagung der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Kein Rückgang der Ausbildungsbereitschaft ................. 8 Betriebsjubiläen ...................................................................... 8
Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung 2014 Eintragungsfrist läuft am 20. Dezember ab ..................10
Werbetechniker-Innung Düsseldorf Obermeister Tim Rehse erneut gewählt .......................11
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Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Drei Jahre Perspektive 50plus .......................................... 14 Glaser-Innung Düsseldorf Stabwechsel ............................................................................. 17
Neue Möglichkeiten für Ausbildungsbetriebe Verbund- und Teilzeitausbildung im Handwerk ........ 18 Einschleifservice Bahr Team mit Rekordumsätzen ................................................ 19 Handschlag 2013 Neue Azubis begrüßt ............................................................ 20
INHALT
Innungsfest der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf 2013 Zum Abschied eine rauschende Ballnacht .................... 22
IAA Neue Technik für heute und morgen .............................. 38
Ansprechpartner der KH ................................................... 24
NACHRICHTEN
Neue Mitglieder & Liste der Besten .............................. 24 MARKTPLATZ HANDWERK ...finden und gefunden werden! ........................................ 25 PRAXIS
Employer Branding Hilfe, es brand ...........................................................................30
Chefetage Starke Frauen im Hintergrund ........................................... 32 Berufsunfähigkeitsversicherung Offenheit hält besser ............................................................ 36
AUSZEIT Lauter lange Kerle ................................................................. 42
Rocker mit Altstadt-Background .................................... 46 The Master of Swing ............................................................ 46 Weihnachts-Geister .............................................................. 46 Was für ein Zirkus? ................................................................. 47 Ägypten zu Gast .................................................................... 47 Fortuna international ........................................................... 48 Ein Narr erzählt ....................................................................... 48 Virtuoser Violinist .................................................................. 49 Gäste aus New York ................................................................ 49 Charmante Vicky ..................................................................... 49 AUSBLICK Impressum ............................................................................... 50 04.2013
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KH & INNUNGEN
Ehrung von Obermeister Karl-Ernst Troost und Neuwahlen Innung für Parkett und Fußbodentechnik Auf der Innungsversammlung am 25. November 2013 im Restaurant „Klees“ im Gebäude des Düsseldorfer Museums K20 wurde der scheidende Obermeister der Innung für Parkett und Fußbodentechnik Karl-Ernst Troost mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Handwerkskammer Düsseldorf geehrt. Der Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf Siegfried Schrempf würdigte Troost für sein außerordentliches Engagement in seinem Berufsstand. Seit 1973 könne er nun auf eine 40-jährige Vorstandsarbeit zurückblicken, davon seit 1995 als Obermeister der Innung. Vom Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik überreichte Bundesinnungsmeister Joachim Barth dem langjährigen Obermeister für seine 40-jährige Tätigkeit in der Tarifkommission des Verbandes die Goldene Ehrennadel. Die Anwesenden würdigten die herausragenden Leistungen mit einem langanhaltenden Applaus. Da die bisherigen Vorstandsmitglieder beschlossen hatten, größtenteils nicht erneut anzutreten, wurde bei den nachfolgenden Vorstandswahlen ein fast komplett neuer Vorstand gewählt. Obermeister ist nunmehr Roland Hüsgen von der Firma J. Schrank Parkett GmbH, Jörg Steffens (Fa. M & S Bodenverlegung) ist sein Stellvertreter und Kai Uwe Latz (Fa. Latz) wurde Lehrlingswart. Ferner rückten neu in den Vorstand Marie Albert (Fa. Klaus Hastenrath GmbH & Co.), Ralf Lammersdorf (Fa. Lammersdorf), Johann Markowski (Fa. Markowski Parkett GmbH) und Ulrich Suhren (Fa. Suhren Oberböden GmbH); wiedergewählt wurde Achim Loos (Fa. Loos GmbH).
Der Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Siegfried Schrempf, dankt dem scheidenden Obermeister KarlErnst Troost für sein Engagement
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Wir gratulieren von dieser Stelle aus Karl-Ernst Troost zu seinen mehr als verdienten Auszeichnungen und danken ihm für seine hervorragenden und außerordentlichen Leistungen im Innungsvorstand und auch im Zentralverband. Zugleich geht unsere Gratulation an den neuen Vorstand verbunden mit den besten Wünschen zu Glück und Erfolg für die Zukunft der Innung.
KH & INNUNGEN
Landesinnungsmeister und Vorstand bestätigt Orthopädie-Schuhtechnik NRW Auf der Delegiertenversammlung des Innungsverbandes für Orthopädie-Schuhtechnik Nordrhein-Westfalen am 21.September 2013 in Lünen wurde Landesinnungsmeister Ludwig Vorholt einstimmig im Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden die bisherigen Stellvertreter Werner Siebelhoff und Christoph Wallenborn. Den Vorstand komplettieren Franz-Josef Stiensmeier, Philipp Radtke und Michael Volkery. Geschäftsführerin Irene Zamponi würdigte Ludwig Vorholt und dankte ihm für die geleistete Arbeit in den vergangenen zehn Jahren. Nach einem Sektempfang begaben sich die Delegierten an die Abarbeitung der weiteren Tagesordnung.
Anlässlich seiner Wiederwahl gab Landesinnungsmeister Vorholt ein Interview, das Sie in Auszügen nachfolgend lesen können: Was sind Ihre weiteren Ziele und Visionen? Ludwig Vorholt: Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wollen wir unsere Anstrengungen verstärken und dem Berufsbild der Orthopädie-Schuhtechnik zu einem moderneren Image verhelfen. Für unsere Mitglieder haben wir im letzten Jahr mit nahezu allen Kassen neue, auskömmliche Verträge abgeschlossen. Außerdem haben wir Verfahrensanleitungen ausgearbeitet und damit unseren Betrieben bei ihrem Ritt durch den „Vertragsdschungel“ eine wichtige Hilfe an die Hand gegeben. Auch bei Abrechnungsproblemen stehen wir ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Nicht zu vergessen das Präqualifizierungsverfahren. Auch dabei haben wir alle erforderlichen Schritte rechtzeitig eingeleitet und eine günstige „Flatrate“ zum Wohl unserer Betriebe ausgehandelt. Für die nächsten Jahre wollen wir diese Dienstleistungsbereiche nochmals erweitern. So werden unsere Mitglieder auf unserer neuen Homepage im geschützten Bereich in Zukunft noch mehr Arbeitshilfen finden. Es ist Ihnen also ein Anliegen, Ihren Mitgliedsbetrieben in allen Bereichen Hilfestellung zu geben? LV: Ja, genau. Es ist unser Ziel, von unseren Mitgliedern als Helfer für ihre Sorgen und Nöte wahrgenommen zu werden und ihnen die gewünschten Dienstleistungen auf allen Ebenen bieten zu können. Ein besonderes Projekt ist auch unsere internetbasierte Plattform „Moodle“, bei der die Auszubildenden ihr erlerntes Wissen in einem geschützten Bereich abfragen und überprüfen können. Eine Ausweitung dieser Plattform ist, auch für Mitglieder, durchaus vorstellbar. Das hört sich noch nicht nach „Amtsmüdigkeit“ bei Ihnen an? LV: Wir arbeiten mit unserem aktuellen Vorstand über einen langen Zeitraum sehr homogen zusammen. Trotzdem wird es unsere Aufgabe sein, junge Kollegen an die Vorstandsarbeit heranzuführen, bevor unser Vorstand vergreist. Wie in einem gut geführten Betrieb ist es wichtig, seinem Nachfolger ein gut bestelltes Haus zu hinterlassen. Diese Hausaufgabe werden wir innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre erledigen. Natürlich werden wir dabei auch die kurz- und mittelfristigen Ziele, zum Beispiel die ständige Kommunikation mit den Vertragspartnern und die erfolgreiche Außendarstellung unseres Verbandes, nicht aus den Augen verlieren.
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KH & INNUNGEN
Kein Rückgang der Ausbildungsbereitschaft Lehrlingswartetagung der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Am 19. November 2013 trafen sich die Kreislehrlingswarte zu ihrer jährlichen Kreislehrlingswartetagung der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf. Kreislehrlingswart Klaus Kremer berichtete dabei über die aktuelle Ausbildungssituation in Düsseldorf. Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Oktober 2013 seien 1.399 neue Lehrverträge unterzeichnet worden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 1.414. Demnach konnte im Jahre 2013 fast das gleiche Niveau wie im Vorjahr gehalten werden. „Dies ist eine gute Entwicklung“, bilanzierte Klaus Kremer.
Die Lehrlingswarte diskutierten außerdem intensiv über die Düsseldorfer Tage der Berufsorientierung 2014. Dabei werden vom 4. bis 9. April 2014 alle Düsseldorfer Firmen, Einrichtungen, Institutionen, Berufsschulen und Betriebe schwerpunktmäßig Veranstaltungen durchführen, um die Schüler über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten zu informieren. Die Schulen werden ihre Schüler in diesen Tagen für den Besuch dieser Veranstaltungen freistellen. Kremer wies darauf hin, dass der „Tag der offenen Tür“ im Ausbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf am 4. April 2014 wieder Auftaktveranstaltung zu diesen Tagen sein werde. Der Termin für die Ausbildungsmesse „Berufe Live“ im nächsten Jahr steht auch bereits fest: Sie wird am 28. und 29. November 2014 in der Düsseldorfer Messe stattfinden.
Justiziar Torsten Spengler informierte über die
Rechte und Pflichten im Ausbildungsverhältnis
Die Kreishandwerkerschaft werde wieder einen Gemeinschaftsstand organisieren. Alle Lehrlingswarte sprachen sich dafür aus, dass sich möglichst viele Innungen an diesem Gemeinschaftsstand beteiligen. Im Anschluss an den Bericht von Kreislehrlingswart Kremer informierte Rechtsanwalt Torsten Spengler, Justiziar der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, die Anwesenden über die wichtigsten rechtlichen Grundlagen des Ausbildungsverhältnisses und die Rechte und Pflichten von Lehrlingen und Auszubildenden. Der Vortrag stieß bei den Anwesenden auf sehr positive Resonanz.
Betriebsjubiläen 50 Jahre
25 Jahre
21.11.1963 Claus Mölder Tischlermeister Düsseldorf
01.11.1988 Thomas Bergmann Orthopädiemechaniker- und Bandagistenmeister Oberhausen
11.11.1963 Loos GmbH Fußboden Parkettlegerbetrieb Solingen
17.05.1963 Sanitätshaus Lettermann GmbH Orthopädiemechanikerbetrieb Viersen 13.11.1963 Sanitätshaus Johann Bach oHG Bandagisten-Nebenbetrieb Essen 8
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28.04.1988 Sanitätshaus-Orthopädie technik Tonn GmbH Orthopädiemechanikerbetrieb Düsseldorf
KH & INNUNGEN
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KH & INNUNGEN
Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung 2014 Eintragungsfrist läuft am 20. Dezember ab Nach dem erfolgreichen Verlauf des Pilotprojektes im Frühjahr 2013 mit mehr als 3.000 beteiligten Schülerinnen und Schülern wird es auch im Jahr 2014 in Düsseldorf vier Tage Berufsorientierung pur geben: Die Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung finden vom 4. - 9. April 2014 statt.
Das Düsseldorfer Kompetenzzentrum Übergang Schule-Hochschule/Beruf, zu dem auch die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf gehört, möchte Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8 und Firmen, Betriebe und Einrichtungen zusammenbringen. Es können Erkundungen, Mitmach-Aktionen, Vorstellungen der Ausbildungsmöglichkeiten, Eignungstests und vieles mehr von Ihnen angeboten werden – Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Folgende Zeitfenster sind dabei vorgesehen:
15. Oktober – 20. Dezember 2013: Registrierung und Angebotserstellung durch die Anbieter 20. Januar – 28. Februar 2014: Buchung der Veranstaltungen durch die Schülerinnen und Schüler 6. März - 9. April 2014: Anbieter haben Einsicht in die Teilnehmerlisten und können sich diese sowie die Teilnahmebescheinigungen ausdrucken 4. April – 9. April 2014: die Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung
Wichtig: Der Zeitraum für die Angebotserstellung kann nicht ausgedehnt werden. Veranstaltungen, die bis zum 20. Dezember 2013 noch nicht eingetragen sind, können deshalb NICHT mehr aufgenommen werden.
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Betriebe aus Handel, Dienstleistungen und Industrie haben in diesem Jahr bereits zahlreich das Angebot zur Teilnahme genutzt. Sichern auch Sie sich im Wettbewerb mit den anderen Branchen ihren zukünftigen Handwerksnachwuchs.
Ihre Angebote können Sie unter „Veranstaltungen“ auf der Webseite www.berufsorientierungstage.de online einstellen. Für Ihre Rückfragen und Unterstützung stehen Ihnen Lisa Bäcker von der Unternehmerschaft Düsseldorf und das DTSBO-Team unter (0211) 66 90 822 immer gerne zur Verfügung.
KH & INNUNGEN
Obermeister Tim Rehse erneut gewählt Werbetechniker-Innung Düsseldorf Am 7. November 2013 wurden auf der Innungsversammlung der Werbetechniker-Innung alle Gremien der Innung turnusgemäß neu gewählt. Obermeister Tim Rehse von der Firma Rehse Reklame wurde dabei einstimmig als Obermeister wiedergewählt. Gleichermaßen erhielt sein Stellvertreter Detlef Oeldemann von der Firma Bovè und Oeldemann die Stimmen aller anwesenden Innungsmitglieder. Den geschäftsführenden Vorstand komplettiert Petra Gaberg, der als Lehrlingswartin ebenfalls erneut das Vertrauen ausgesprochen wurde. Dem Vorstand gehören außerdem nunmehr die Beisitzer Guido Joeres (Wiederwahl), Sebastian Grein und Harald Greschok an. Grein und Greschok wurden erstmalig in den Vorstand gewählt.
Wir gratulieren dem neugewählten Vorstand und besonders Obermeister Tim Rehse, der in diesem Jahr nicht nur als Obermeister wiedergewählt, sondern auch vor einigen Wochen zum ersten Mal Vater wurde.
KH & INNUNGEN
Präsidium des NWHT für weitere drei Jahre im Amt bestätigt Nordrhein-westfälischer Handwerkstag Professor Dr. h.c. Wolfgang Schulhoff führt für drei weitere Jahre die Dachorganisation Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag (NWHT). Dessen zentrales Beschlussgremium, der Handwerksrat, bestätigte den Düsseldorfer Handwerksunternehmer und Handwerkskammerpräsidenten am Donnerstag in geheimer Wahl im Amt. Der Inhaber des Düsseldorfer SHK-Unternehmens Schulhoff Haustechnik GmbH mit 70 Beschäftigten und Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf führt die Landeshandwerksvertretung seit dem 1. Januar 2005. Auch die beiden Vizepräsidenten des NWHT erhielten bei den Gremienwahlen Rückendeckung. Wiedergewählt wurden der Präsident der Handwerkskammer Arnsberg und des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), Dachdeckermeister Willy Hesse (Arnsberg) sowie der Landesinnungsmeister der Schornsteinfegerinnung Nordrhein-Westfalen und Präsident des Unternehmerverbands Handwerk NRW, ehemals Landesvereinigung der Fachverbände des Handwerks (LFH), Andreas Ehlert(Düsseldorf). Vorstandsbeisitzer wurden der Präsident der Handwerkskammer Münster, Schornsteinfegermeister Hans Rath (Münster; Wiederwahl) und der Präsident der Handwerkskammer Köln, Maler- und Lackierermeister Hans Peter Wollseifer (Hürth, ebenfalls Wiederwahl). Als Vorstandsmitglieder von Fachverbandsseite gehören dem Vorstand nunmehr Bäckermeister Heribert Kamm (neu; Hagen) Landesinnungsmeister Bäckerinnungsverband Westfalen-Lippe,
und Friseurmeister undstellvertretender Vorsitzender der Unternehmervereinigung Handwerk Olaf Krausslach (wie bisher; Vlotho) an. Für die Seite der Gemeinschaftseinrichtungen komplettiert der Vorstandsvorsitzende der Signal Iduna AG, Ulrich Leitermann (Dortmund) das achtköpfige Spitzengremium. Ebenso einmütig verabschiedeten die 85 Delegierten des Handwerksrats eine Resolution, die Passagen im jüngsten Jahresbericht des EU-Ministerrats zurückweist, welche den Befähigungsnachweis zum Meister – in Deutschland Voraussetzung für die selbstständige Berufsausübung in 41 Handwerksberufen – als „Zulassungshemmnis“ charakterisieren. „Die EU muss endlich verstehen, dass das duale Berufsbildungssystem mit dem Herzstück der Meisterqualifikation eine entscheidende Säule dieses Landes für Wachstum und qualifizierte Beschäftigung und gegen Jugendarbeitslosigkeit ist“, betonte Schulhoff. Der NWHT vertritt die Interessen von 186.193 Unternehmen mit 1,12 Millionen Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Handwerk. Im zentralen Beschlussgremium, dem Handwerksrat, sind 35 Delegierte der sieben Handwerkskammern des Landes, 35 Delegierte von Seiten der Landesfachverbände des Handwerks und 15 Delegierte aus den Gemeinschaftseinrichtungen des Handwerks stimmberechtigt.
Das gewählte Präsidium mit Präsi-
dent Prof. Schulhoff (2.v. re.), Andre-
as Ehlert (re.) und Willy Hesse (2.v.li) sowie NWHT-Hauptgeschäftsführer
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Josef Zipfel (Foto: W. Meyer)
KH & INNUNGEN
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KH & INNUNGEN
Drei Jahre Perspektive 50plus Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Handwerkliche Betriebe profitieren von langjährigen Mitarbeitern. Ihre Berufserfahrung und Lebenserfahrung sind wichtige Faktoren für den Erfolg eines Betriebes. Auch bei der generationsübergreifenden Zusammenarbeit und der Ausbildung von Jugendlichen sind sie Vorbilder und unterstützen ihre Arbeitgeber. Sie kennen das Arbeitsleben, sind loyal und helfen den jungen Kollegen, sich im Betrieb zu integrieren und zu qualifizieren. Sie gehören noch einer Generation an, die sich während ihrer Arbeitszeit auch ohne Smartphone behaupten kann. Langjährige Mitarbeiter können aber auch arbeitslos werden und brauchen dann Unterstützung, um ins Arbeitsleben zurückzufinden. Seit mittlerweile drei Jahren bietet die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Betrieben in und um Düsseldorf Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Programm Perspektive 50plus an. Das vom Bundesministerium für Arbeit geförderte Beschäftigungsprogramm bietet viele Möglichkeiten zur Gestaltung altersgerechter Vollzeit- und Teilzeitarbeitsplätze. Neben Hilfen bei der Einarbeitung kann auch die Aufarbeitung von Qualifizierungsdefiziten mit Zuschüssen zu den Lohnkosten unterstützt werden.
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Die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf hilft Arbeitgebern bei der gezielten Vorauswahl aus einem Pool von Arbeitskräften mit unterschiedlichen Kompetenzen sowie bei der Qualifizierung der künftiger Mitarbeiter. Sie unterstützt Arbeitgeber bei der kostenfreien Arbeitserprobung, zeigt Möglichkeit der finanziellen Förderung des Arbeitsverhältnisses auf und hilft bei der individuellen Nachbetreuung nach einer Arbeitsaufnahme Das Angebot an die Arbeitssuchenden umfasst: die intensive Begleitung und Unterstützung bei der Stellensuche, ein auf das individuelle Bedürfnis abgestimmtes Coaching, eine mögliche Qualifizierung und Weiterbildung sowie das „Türöffnen“ bei den Unternehmen.
Die Bürokaufleute im Handwerk – ein Beispiel, das Schule macht
Die administrativen Aufgaben in einem Handwerksbetrieb werden immer umfangreicher. Pflege der Kunden- und Lieferantenkontakte, telefonische Erreichbarkeit, die vorbereitende Buchhaltung,
KH & INNUNGEN
Einkauf, Erfassung der Stundenzettel, Lieferscheine und Rechnungen sind oftmals Arbeiten des Handwerksmeisters am Wochenende. Die Führung des Betriebs kann dadurch leicht vernachlässigt werden. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse im kaufmännischen Bereich sind jedoch für viele Handwerksbetriebe – gerade auch in der Einarbeitungsphase – mit einem finanziellen Risiko verbunden. Eingliederungszuschüsse für über 50-Jährige bei einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Voll- oder Teilzeit helfen, diese Risiken zu minimieren. Beratung und Informationen: Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Walter Schmidt Klosterstraße 73-75 40211 Düsseldorf Telefon: (0211) 36 70 7-29 E-Mail: walter.schmidt@kh-duesseldorf.de
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KH & INNUNGEN
Gute Bilanz und neue Leistungen IKK classic informiert Die IKK classic hat das erste Halbjahr 2013 mit einem Plus von 126 Millionen Euro abgeschlossen. Einnahmen von 4.420,7 Millionen Euro standen bei Deutschlands größter Handwerkerkrankenkasse Ausgaben von 4.294,7 Millionen Euro gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet das Unternehmen in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Anstieg der Leistungsausgaben um 6,3 Prozent auf mehr als vier Milliarden Euro. Dazu trugen Mehraufwendungen für Ärzte (+7,6 Prozent), für Arzneimittel (+6,6 Prozent) und für Krankengeld (+9,6 Prozent) bei. Größter Ausgabensektor blieben die Krankenhäuser mit rund 1,476 Milliarden Euro. Die Verwaltungskosten der IKK classic stiegen um vier Prozent.
Extra-Leistungen erweitert Bei seiner Sitzung im Oktober in Köln beschloss der Verwaltungsrat einen deutlichen Ausbau der Kassenleistungen. Für Gesundheitskurse und Extras wie Osteopathie oder homöopathische Arzneien sollen jedem Versicherten statt bisher 200 Euro künftig insgesamt 300 Euro zur Verfügung stehen. Für Präventionskurse erhalten die Kunden in Zukunft einen Zuschuss von jeweils bis zu 90 Euro (bisher 75 Euro), zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft werden mit weiteren 100 Euro im Jahr gefördert.
Ebenso beschlossen wurde eine erweiterte Kostenübernahme für künstliche Befruchtung und die Rufbereitschaft von Hebammen. Auch das umfangreiche Bonussystem der IKK classic umfasst nach dem Willen des Verwaltungsrats künftig noch mehr Maßnahmen. Alle Leistungserweiterungen treten am 1. Januar in Kraft. „Die neuen Mehrleistungen bekräftigen unseren Anspruch als Familienkasse durch Angebote mit nachweislichem Nutzen“, erläutert Matthias Triemer, Vorsitzender des Verwaltungsrates. „Vorsorge und Prävention sind die zentralen Bausteine dieser Strategie.“
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KH & INNUNGEN
Stabwechsel Glaser-Innung Düsseldorf Am 26. November 2013 fanden sich die Mitglieder der Glaser-Innung Düsseldorf in der Kreishandwerkerschaft zusammen, um ihre Führungsriege neu zu bestimmen. Obermeister Franz-Josef Hirnstein – seit elf Jahren an der Spitze der Innung – hatte sich bereits seit längerem entschlossen, seine Verantwortung in jüngere Hände weiterzugeben. Als sein designierter Nachfolger war sein Stellvertreter Ralph R. Icks schon frühzeitig in viele Aufgaben und Entscheidungen eng eingebunden. Vor dem Wahlgang ließ Ehrenobermeister Werner Fimmers die Amtszeit Revue passieren und stellte die Verdienste Hirnsteins heraus. Dazu gehöre eindeutig der Wechsel von der eigenen Geschäftsstelle zur Kreishandwerkerschaft Düsseldorf. Hier konnte die Innung nicht nur kostengünstiger unterkommen, sondern auch eine breitere Leistungspalette nutzen. Als zweiten großen Erfolg wertete er den Wiedereintritt der Innung in den Landesverband, denn schlagkräftig für die Glaser könne man nur gemeinsam sein. Der Ehrenobermeister lobte Hirnstein aber auch für seinen stets kollegialen Umgang sowohl innerhalb des Vorstandes als auch mit den Innungsmitgliedern. Als Glanzlichter für das Miteinander in der Glaser-Innung erwähnte Werner Fimmers die beiden Jubiläumsfeiern: 70 Jahre im Neusser Swissôtel und 75 Jahre auf der MS Düsseldorf. Außerdem trugen auch die Innungsfahrten nach Berlin und Amsterdam zu einem guten kollegialen Klima in der Glaser-Innung bei. Lobend erwähnte er auch den stets fairen Umgang mit den Finanzen der Innung. So sei es für Hirnstein selbstverständlich gewesen entstandene Einnahmenüberschüsse an die Mitglieder zurückzugeben. Aber zur Ehrlichkeit gehöre auch, wenn der Finanzbedarf gestiegen sei, ebenso entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Fimmers brachte es auf einen persönlichen Satz: „Franz-Josef, das war eine sehr gute Zeit unter deiner Regie.“ Die Anwesenden stimmten dem mit einem minutenlangen Applaus zu.
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Bei der Wahl wurde Ralph R. Icks einstimmig zum neuen Obermeister gewählt. Für die damit freigewordene Position des stellvertretenden Obermeisters wurde aus dem Vorstand Mark Knobloch bestimmt. Da sich auch Uwe Hertel aus dem Vorstand zurückzog, waren anschließend zwei Beisitzer nachzuwählen. Mit Gabriele Schmitz-Bredick und Jürgen Werner war der Innungsvorstand dann wieder komplett. Außerdem wurde Jörg Müntz als Leiter der Überbetrieblichen Ausbildungswerkstatt in den Vorstand kooptiert. Wir gratulieren von dieser Stelle aus allen gewählten Ehrenamtsträgern, danken insbesondere Franz-Josef Hirnstein für die zurückliegende stets ausgezeichnete Zusammenarbeit und wünschen dem neuen Vorstand für die Zukunft viel Erfolg und alle Zeit eine glückliche Hand bei der Führung der Glaser-Innung Düsseldorf.
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KH & INNUNGEN
Verbund- und Teilzeitausbildung im Handwerk Der demographische Wandel und der damit verbundene Rückgang von Absolventen der Schulen trifft schon und wird in den nächsten Jahren auch massiv das Handwerk treffen. Aus diesem Grunde sollten die Ausbildungsbetriebe im Handwerk alle Möglichkeiten nutzen, qualifizierten Nachwuchs für das Handwerk zu finden. Zwei besondere Formen der handwerklichen Ausbildung bekommen dadurch eine größere Bedeutung. I. Verbundausbildung Durch die Verbundausbildung soll das Spektrum der potentiellen Ausbildungsbetriebe vergrößert werden. Sie richtet sich an diejenigen Betriebe, die aufgrund von Spezialisierung nicht in der Lage sind, Lehrlinge auszubilden, weil sie in ihrem Betrieb in der täglichen Praxis nicht den kompletten Inhalt der Ausbildungsordnung abdecken. So dürfte beispielsweise ein Friseur, der ausschließlich Herrenhaarschnitte durchführt, alleine keine Ausbildung im FriseurHandwerk durchführen, da in diesem Fall wichtige Tätigkeiten der Ausbildungsordnung nicht vermittelt werden können. Gleiches gilt für einen Tischler-meister, der beispielsweise ausschließlich Türen und Fenster oder ausschließlich Treppen baut. Solche Betriebe können sich mit anderen Ausbildungsbetrieben zu einer Verbundausbildung zusammenschließen. In diesem Fall würde der Ausbildungsvertrag mit zwei Betrieben abgeschlossen, die sich zusammen die Ausbildung teilen. Im Ausbildungsvertrag würde vorher verbindlich festgelegt, welche Teile der Ausbildung in welchem Betrieb durchgeführt werden. Dieses Modell gibt es schon seit einigen Jahren, es wird bis heute allerdings viel zu wenig von Handwerksbetrieben genutzt. Gerade in Zeiten zunehmender Spezialisierung dürfte dieses Instrument für bestimmte Spartenbetriebe von Interesse sein.
II. Teilzeitausbildung Im Gegensatz zur Verbund- soll die Teilzeitausbildung das Spektrum der potenziellen Lehrlinge vergrößern. Teilzeitausbildung bedeutet, dass die Ausbildungsparteien eine Verkürzung der Ausbildung in derjenigen Art beantragen können, dass nicht die Länge der Ausbildungszeit, sondern die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit verkürzt wird. So könnte beispielsweise die wöchentliche Ausbildungszeit nur 30 statt der üblichen 40 Stunden betragen. Gleichzeitig kann vereinbart werden, dass auch die Ausbildungsvergütung im gleichen Anteil gekürzt wird. Die Teilzeitausbildung bietet vor allen Dingen die Möglichkeit, erziehenden Müttern oder Vätern einen Ausbildungsplatz anzubieten. Da sich durch die Teilzeitausbildung das zeitliche Volumen der Ausbildung verkürzt, eignet sich dieses Instrument jedoch nicht für schwache Schüler oder Lehrlinge. Gegebenenfalls kann jedoch bei der Teilzeitausbildung, wenn sich zeigen sollte, dass der Lehrling die Ausbildung in der verkürzten Zeit nicht schafft, die Ausbildungsdauer verlängert werden.
Die Teilzeitausbildung kann auch in einem bestehenden Ausbildungsverhältnis vereinbart werden, wenn die Auszubildende während der Ausbildung ein Kind bekommt. Die Vereinbarung würde sich dann auf die restliche Ausbildungszeit beschränken. Allerdings ist hierfür ein gemeinsamer Antrag von Ausbildungsbetrieb und Lehrling erforderlich. Die Teilzeitausbildung kann nicht gegen den Willen des Ausbildungsbetriebes durchgesetzt werden. Sie bietet ein Mittel, auch junge Mütter und Väter für eine Ausbildung zu gewinnen bzw. einen Abbruch der Ausbildung aufgrund von Schwangerschaft zu vermeiden. Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, können Sie sich gerne an die Rechtsabteilung der Kreishandwerkerschaf Düsseldorf (Rechtsanwalt Torsten Spengler, Durchwahl: 0211 – 36 70 715) wenden. Für Mitgliedsbetriebe ist die Rechtsberatung kostenfrei. 18
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KH & INNUNGEN
Team mit Rekordumsätzen Gemeinsam mit Team, Freunden und Kunden feierte Dörthe Bahr anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Einschleifservices Bahr ein kleines Oktoberfest im firmeneigenen Wuppertaler Garten. Wir baten Sie, uns die Geschichte ihres Unternehmens zu erzählen ... „Angefangen hat das Ganze nebenberuflich bei mir zu Hause, in der Küche“, verrät uns die Geschäftsführerin der heutigen Einschleifservice Bahr GmbH schmunzelnd auf die Frage, wie alles begann. Ihre Kompetenz und Zuverlässigkeit habe sich schnell herumgesprochen, erinnert sie sich. Die damals 26-Jahre junge Augenoptikerin beschloss daraufhin, ihre Nebenbeschäftigung zum Beruf zu machen und bezog 2003 mit einer Angestellten ihre erste Werkstatt. Der Einschleifservice Bahr war geboren. „Wir hatten viel zu tun“, erinnert sich Dörthe Bahr an diese Zeit zurück. „Wir arbeiteten am Wochenende und teilweise bis in die Nacht hinein ...“ Das Unternehmen wuchs und präsentierte sich 2008 erstmals auf der opti in München, wo die Firma seither alljährlich vertreten ist und 2011 erfolgreich den für alle Brillen verfügbaren Magnet Clip präsentierte. Das Produkt beschert dem Unternehmen bis heute Rekordumsätze. „Um der neuen Auftragslage gerecht zu werden, mussten wir nach der der Messe schnell reagieren“, sagt die Firmenchefin. „Wir vergrößerten uns umgehend, räumlich wie personell.“ Heute bearbeitet das zehnköpfige Team der Einschleifservice Bahr GmbH in der über 80m2 großen modernen Werkstatt auf der Linderhauserstraße in Wuppertal bis zu 100 Aufträge täglich. Dörthe Bahr ist stolz auf ihr Team und ihr Unternehmen und blickt zuversichtlich in die Zukunft. „Nach einer so tollen Feier und so vielen Glückwünschen kann es nur noch besser werden“, sagt die sympathische Geschäftsführerin. „Außerdem präsentieren wir auf der opti 2014 neben weiteren Clipvarianten auch ein neues Produkt: eine spannungsfreie Randlosbrille namens Lensbond, welche ohne jegliche Bohrungen auskommt.“ Mehr verrät Dörthe Bahr vorerst nicht und verweist auf ihre Webseite: www.einschleifservice.de
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KH & INNUNGEN
Willkommen im Handwerk Neue Azubis per Handschlag begrüßt
Viele gute Wünsche begleiteten am Freitag, 11.10.2013, die Ausbildungsstarter dieses Jahres im Handwerk in ihren neuen Lebensabschnitt. Im Rahmen der mittlerweile 4. einer Begrüßungsgala „HandSchlag“ im Robert-Schumann-Saal wurden 30 Azubis – stellvertretend für die im Saal rund 300 Anwesenden – von Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide und Oberbürgermeister Dirk Elbers symbolisch per Handschlag in die Gemeinschaft der Handwerker aufgenommen. Dopheide wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die neuen Lehrlinge in ihren Betrieben täglich vor neuen Herausforderungen stehen und bereit sein müssen, auch schwierige und harte Arbeiten zu erledigen. „Sie haben dabei einen großen Vertrauensvorschuss – bitte verspielen sie ihn nicht!“ schärfte er den Ausbildungsstartern ein. Im Übrigen, ergänzte Dopheide, zähle im Handwerk nicht, woher man kommt, sondern wohin man will.
An den Ersten Bürger Düsseldorfs gewandt betonte der Kreishandwerksmeister, dass auch die Innungen schuldenfrei seien: „Wir geben nur das aus, was wir einnehmen – wie die Stadt.“ Oberbürgermeister Dirk Elbers knüpfte in seinem Grußwort an diesen Punkt an und betonte, dass die Stadt die Schuldenfreiheit nicht in Frage stellen werde: „Ehe ich einen Cent Zinsen zahle, stecke ich
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ihn in die Infrastruktur der Stadt.“ Jährlich investiere die Stadt 300 Millionen Euro zur Verbesserung der Infrastruktur und setze damit wichtige Impulse, sagte Elbers. Gleichzeitig hob der OB die hohe Bedeutung des Handwerks für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf hervor. Den neuen Auszubildenden legte Elbers ans Herz, die Ausbildungsjahre zu genießen: „Und ich hoffe, wir sehen uns wieder – in ein paar Jahren bei der Meisterfeier.“
Aufgelockert wurde die Gala von Kabarettist Frank Küster, der die einzelnen Programmpunkte in humorvoller Weise miteinander verknüpfte und zur Begrüßungsgala u.a. auch ein Lied an alle Hausbesitzer präsentierte: „Marmor, Stein und Eisen bricht, doch sie isolieren nicht. Alles, alles leiten sie – weg die Energie…“ Den musikalischen Teil des Abends bestritten neben dem Jugendsinfonieorchester der Tonhalle Düsseldorf unter der Leitung von Ernst von Marschall die „Töchter Düsseldorfs“ – acht Mädchen im Alter von 11 und 23 Jahren. Unter Leitung von Cornelia Hornemann begeisterte die Band mit Songs von George Michael („Careless Whisper“), Lena (Satellite“) Georg Gershwin („Summertime“) und Adele (“Skyfall“).
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Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide (oben) und Ober-
bürgermeister Dirk Elbers nahmen die Neuen per Handschlag in die Gemeinschaft der Handwerker auf
Solcher Nachwuchs macht Freude: Die „Töchter Düsseldorfs“ steuerten
die musikalische
Untermalung zur
Begrüßungs-Gala im Robert-SchumannSaal bei
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Innungsfest der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf 2013 Zum Abschied eine rauschende Ballnacht
Zum Abschied? Keine Angst, auch weiterhin werden die in der Innung organisierten Maler und Lackierer sich in Düsseldorf zu Innungsfesten zusammen finden. Aber am Ende des Showprogramms sprach der stellvertretende Obermeister Jörg Schmitz besonderen Lob und Dank an seinen „Chef“, Obermeister Pistorius, aus – nicht nur für diesen gelungenen Abend, sondern auch für viele Innungsfeste zuvor und sein außergewöhnliches Engagement für die Innungsarbeit insgesamt. Und ein Abschied war dieser Festabend am 22. November 2013 dennoch, denn es war das letzte von Heiner Pistorius federführend gestaltete Innungsfest. Für die fast 400 Gäste dieses Abends präsentierte die Maler- und Lackierer-Innung erneut ein grandioses Showprogramm. Als Gäste waren u.a. Bürgermeister Friedrich G. Conzen, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz Rainer Huke und der Landesinnungsmeister Peter Bartz, Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide, der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lutz Denken und zahlreiche Obermeister aus anderen Gewerken, dazu Mitglieder aus verschiedenen Handwerksorganisationen, Vertreter des Albrecht-Dürer-Berufskollegs, Mitarbeiter des Berufsbildungs- und Technologiezentrums sowie Repräsentanten aus Industrie, Lieferanten, dem genossenschaftlichen Bankwesen und den handwerklichen Versicherungen erschienen. Sie alle wurden im Foyer des Rheinland-Saals im Hilton Hotel Düsseldorf von einem gefühlt drei Meter großen, silbern gekleideten Robotman mit einer sehr unterkühlt wirkenden blauen Gesichtsfarbe empfangen. Im Saal wurden dann alle Gäste von Obermeister Heiner Pistorius und seinem Stellvertreter Jörg Schmitz gemeinsam begrüßt.
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Bürgermeister Conzen lobte in seinem Grußwort die großartige Arbeit der Maler- und Lackierer-Innung insbesondere im Bereich der Ausbildung; Kreishandwerksmeister Dopheide forderte die Innungsbetriebe auf, auch weiterhin auszubilden, denn das duale Ausbildungssystem müsse eine Erfolgsgeschichte bleiben und der Bestand des Meisterbriefes gesichert werden.
Tanja Marschal, Moderatorin beim lokalen Radiosender Antenne Düsseldorf, führte danach durch das Programm und verknüpfte die einzelnen Punkte souverän miteinander. Als erste Amtshandlung erklärte sie sogleich das Buffet für eröffnet. Vor- und Hauptspeisen, Desserts, Warmes, Kaltes, Fisch und Wild, Gemüse, Salate, Süßes und Herzhaftes – hier musste niemand hungrig bleiben.
Sodann begann das Showprogramm: Highlights aus dem Musical „Starlight Express“ präsentierten die „Locomotion Dancers“ – 30 junge Menschen im Alter von sieben bis 20 Jahren auf Rollschuhen und im typischen Lokomotiven-Outfit zeigten neben Formationstanz und Gesang auch einige artistische Einlagen. Im Anschluss brachte Lioba Albus in ihrer Rolle als Mia Mittelkötter die Anwesenden zum Lachen und unterhielt mit ihrem westfälischen Humor aufs Beste. Phil Os wird den Meisten vermutlich weniger bekannt sein, aber seine phänomenale Beherrschung von bis zu drei Diabolos begeisterte das Publikum und produzierte teils ungläubiges Staunen.
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Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Obermeister Heiner Pistorius und Barbara Conzen feierten beim Innungsfest (Foto links außen), Stargast Mary Roos (unten) begeisterte die Festgäste
Als letzter Punkt des Showprogramms kam der Stargast: Mary Roos. Auch wenn es in den zurückliegenden Jahren etwas ruhiger um sie geworden ist – von ihrer Stimme und Ausstrahlung hat sie nichts eingebüßt. Sie riss das Publikum regelrecht mit, sie brachte nicht nur eigene Musik mit, sondern bot vom Chanson bis zum Disco-Medley ihr breites Repertoire und erst nach zwei Zugaben durfte sie dann von der Bühne. Zum Abschied sang sie noch „Gute
Nacht, Freunde“ a capella – einfach großartig. Bis in den frühen Morgen hatten die Gäste Gelegenheit zum Tanz. Die Band „Chicken Skin“ spielte live vom Samba über Reggae bis zum Disco-Fox so hervorragend auf, dass die Tanzfläche zu keiner Zeit leer blieb. Insgesamt – so das Resümee vieler Gäste – ein toller und erinnerungswürdiger Abend, der Freude macht auf das nächste Innungsfest – dann unter neuer Regie.
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Neue Mitglieder Nicole Teuber
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Praktischer Leistungswettbewerb Die Liste der Besten in NRW Die Erstplatzierten: Buchbinderin Eichblatt,Julia Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf Siegerin des Landes Nordrhein-Westfalen Graveur Roos, Niels Till Esser, Düsseldorf Sieger des Landes Nordrhein-Westfalen Schornsteinfeger Heylingers, Tobias Franz-Josef Schoofs, Kalkar Sieger des Landes Nordrhein-Westfalen Die Zweitplatzierten: Bürokauffrau Niestroj, Nicole Handwerkskammer, Düsseldorf 2. Siegerin des Landes Nordrhein-Westfalen Maßschneiderin (Damen) Poppenberg, Jennifer Helga Grünwoldt-Okan, Düsseldorf 2. Siegerin des Landes Nordrhein-Westfalen Sattler (Fahrzeugsattlerei) Monaco, Pietro GbR Gläser und Müller, Düsseldorf 2. Sieger des Landes Nordrhein-Westfalen 24
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Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Hauptgeschäftsführung ____________________ . Thomas Dopheide, Kreishandwerksmeister thomas.dopheide@kh-duesseldorf.de 36 707-11 . Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer lutz.denken@kh-duesseldorf.de 36 707-12 . Duygu Duran, Sekretariat duygu.duran@kh-duesseldorf.de 36 707-10 . Beate Kwiotek, Sekretariat beate.kwiotek@kh-duesseldorf.de 36 707-39 . Wolfgang Müller, Referent Marketing wolfgang.mueller@kh-duesseldorf.de 36 707-17 . Angelika Behrens, Zentrale Dienste angelika.behrens@kh-duesseldorf.de 36 707-22
Rechtsabteilung ___________________________ . Torsten Spengler, Geschäftsführer
torsten.spengler@kh-duesseldorf.de 36 707-15 . Christine Kleindienst, Sekretariat christine.kleindienst@kh-duesseldorf.de 36 707-14
Rechnungswesen __________________________ . Wilhelm Grothoff, Geschäftsführer
wilhelm.grothoff@kh-duesseldorf.de 36 707-30 . Andrea Laabs, Buchhaltung andrea.laabs@kh-duesseldorf.de 36 707-28 . Gertrud Ruben, Buchhaltung gertrud.ruben@kh-duesseldorf.de 36 707-31 . Elke Latuszeck, Buchhaltung elke.latuszeck@kh-duesseldorf.de 36 707-25 . Walter Schmidt, Arbeitsmarktprojekte walter.schmidt@kh-duesseldorf.de 36 707-29
Ausbildungs- und Prüfungswesen ____________ . Evelyn Grosser, Prüfungen
evelyn.grosser@kh-duesseldorf.de 36 707-24 . Sabine Sauer, Lehrlingsrolle sabine.sauer@kh-duesseldorf.de 36 707-26 . Jörg Brandenburg, ÜBL joerg.brandenburg@kh-duesseldorf.de 36 707-23
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PRAXIS
Hilfe, es brand Stell Dir vor, Du hast eine Stelle ausgeschrieben und keiner bewirbt sich. Vollbeschäftigung in Deutschland? Davon hätte man gehört. Vielleicht ist es um den Ruf des Unternehmens als Arbeitgeber nicht gut genug bestellt? In solchen Fällen soll Employer Branding weiterhelfen. Wieder einmal ist eine Spitzenkraft auf der Lohnliste des Mitbewerbers gelandet statt im eigenen Unternehmen? Dann wird es Zeit, nach den Gründen zu suchen, weshalb die Anderen stets attraktiver sind als der eigene Betrieb. Und das, obwohl die eigenen Leute stets erstklassige Arbeit beim Kunden abliefern. Vielleicht ist das genau das Problem. Nicht die erstklassige Arbeit ist das Problem – die muss in jedem Fall sein. Aber vielleicht ist es der einäugige Blick ausschließlich nach außen, auf den Kunden, der in
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die Irre führt. Wie sieht es eigentlich im eigenen Team aus? Sind die Mitarbeiter gerne an Bord? Macht es Spaß, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten? Hier hilft ein neuer Blickwinkel. „Employer Branding“ klingt zwar ziemlich anstrengend, ist aber in Wirklichkeit eine leicht verständliche Herangehensweise. Es reicht eben nicht, bei den Kunden beliebt zu sein, wenn man ständig Gefahr läuft, dass einem die besten Mitarbeiter für ein paar Dollar mehr zum Nachbarn ab-
PRAXIS
wandern. „Arbeitgebermarke“ wäre zum Beispiel eine brauchbare Übersetzung für den englischen Fachbegriff, wobei die Betonung auf Arbeitgeber im Gegensatz zum Dienstleister liegt. Employer Branding nennt man unternehmensstrategische Maßnahmen, die sich bestimmter Marketing-Tools bedienen, um gezielte Maßnahmen zu ergreifen, die ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber erscheinen lässt und es ermöglicht, sich von Wettbewerbern abzuheben. Das Ziel ist, einfach gesagt: Fähige Handwerker sollen sich nichts sehnlicher wünschen, als ausgerechnet in Ihrem Betrieb zu arbeiten. Oder – anders ausgedrückt: Die Angestellten sollen sich mit Ihrem Betrieb identifizieren, sie sollen stolz darauf sein, den Namenszug des Unternehmens auf dem Overall oder dem Kittel tragen zu dürfen. Emotionale Bindung würden das die Experten nennen. Die Idee der Arbeitgebermarke entstand in den späten 1990er Jahren, als erkennbar wurde, dass die Zahl der auf dem Arbeitsmarkt verfügbaren talentierten und qualifizierten Fachkräfte im Abnehmen begriffen war. Employer Branding soll die Effizienz des Rekrutierens von Personal ebenso steigern wie die Qualität der Bewerber. Außerdem sollen die qualifiziertesten Leute durch den Aufbau der schon beschrieben emotionalen Bindung langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Wissenschaftliche Studien vor allem in Großbritannien und den USA haben ergeben, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen einer funktionierenden Arbeitgebermarke und erhöhter Identifikation, mehr Leistungsbereitschaft bis hin zur Senkung von Krankenstand gibt. Zum Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke gehören zum Beispiel diese Aspekte: Welche Werte verkörpert das Unternehmen? Wie sieht es mit dem Gehalt, den Karrieremöglichkeiten und der Unternehmenskultur aus? Wie verlässlich ist der Betrieb (die Betriebsleitung, der Chef) für die Mitarbeiter? Welche besonderen Stärken zeichnen die Wettbewerber aus? Die Antworten auf diese Fragen haben allerdings keine Ewigkeitsgarantie. In wirtschaftlichen Krisenzeiten gewinnen beispielsweise Werte wie Arbeitsplatzsicherheit, Kultur und Weiterbildungsmöglichkeiten ein stärkeres Gewicht als 50 Euro mehr monatlich auf dem Gehaltskonto. Experten haben diese schöne Umschreibung für den Sinn von Employer Branding erfunden: Es dient der Unterscheidung zwischen denen, die schon dazugehören und denen, die noch nicht mit von
der Partie sind. Wer davon profitieren will, muss auf er praktischen Seite unterscheiden zwischen der Mitarbeitergewinnung und der Mitarbeiterbindung. Für die Mitarbeitergewinnung gilt: Je genauer der Betrieb seine Stärken beschreibt und je präziser er die Vorteile benennen kann, die sich für den Bewerber außer dem bloßen Arbeitsplatz eröffnen, desto größer die Chance, nicht nur gute Leute zu finden, sondern auch Mitarbeiter, die bestens ins bereits bestehende Team passen. Das Risiko von Fehlbesetzungen und die Mitarbeiterfluktuation sinken, innerbetriebliche Störfaktoren (Unverträglichkeiten bis hin zum Mobbing) verschwinden, der Aufwand bei der Personalbeschaffung wird geringer. Auch die daran anschließende Mitarbeiterbindung minimiert die Fluktuation bei den Beschäftigten. Wer sich im Betrieb rundum pudelwohl fühlt, wandert nicht zur Konkurrenz ab. Ein wichtiger Effekt von Mitarbeiterzufriedenheit und daraus resultierender stabiler Beschäftigungsverhältnisse ist auch, dass das im Unternehmen gebundene fachliche Know how festgehalten wird. Schafft es der Chef, die Mitarbeiter auf die strategischen Ziele des Unternehmens auszurichten und gleichzeitig ihre Identifikation mit dem Unternehmen zu stärken, führt das in der Regel zu einem Plus bei der Leistung und steigert die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Unternehmenskultur hat nichts mit Folklore oder gemeinsamem Zumba-Tanzen zu tun. Unternehmenskultur bedeutet, dass die Mitarbeiter nicht bloß morgens pünktlich kommen und bis zum Abend alle anstehenden Aufgaben erledigt haben. Es bedeutet auch, dass ihnen das Arbeitsklima gefällt, dass sie sich „soweit der Arbeitsplatz im Betrieb ist“ in den Räumen wohl fühlen. Und es gehört eine positive Unternehmenskommunikation dazu. Das heißt nicht, dass sich die Mitarbeiter lieben lernen müssen; es bedeutet, dass durch regelmäßigen Meinungsaustausch das Arbeitsklima verbessert und Reibungsverluste reduziert werden. Das kann organisiert vonstatten gegen (Betriebsversammlungen, wenn die Betriebsgröße das erfordert) oder informell etwa dadurch, dass die Beschäftigten Raum (Kaffeeküche) und Gelegenheit (Pausen) vorfinden, sich untereinander zu besprechen („Flurfunk“). Das stärkt den Zusammenhalt und senkt den Krankenstand. Wenn einige dieser Faktoren umgesetzt werden können, wächst in jedem Betrieb eine Kultur der Ausgeglichenheit und Glaubwürdigkeit, welche die Mitarbeiter zu optimalen Botschaftern des Unternehmens-Images werden lässt.
Fragen, die auch zum Ziel führen Wird Ihr Betrieb als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen? Warum? Warum nicht? Was sind Ihre Stärken als Arbeitgeber und was Ihre Schwächen? Wodurch unterscheiden Sie sich positiv von Ihren Wettbewerbern? Wie ist das Image Ihres Unternehmens als Arbeitgeber in der Öffentlichkeit?
Können Sie Bewerber mit Extras überzeugen, zum Beispiel flexiblen Arbeitszeitkonten, Weiterbildungs- oder Gesundheitsangeboten? Verwenden Sie in Ihrer Kommunikation (Briefe, Stellenanzeigen, Webauftritt etc.) einen griffigen Slogan und/oder ein unverwechselbares Erscheinungsbild? 04.2013
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PRAXIS
Starke Frauen im Hintergrund Unternehmerfrauen müssen nicht zwischen der Rolle des Heimchens am Herd oder der firmenfernen Selbstverwirklicherin in der eigenen Nippes-Boutique wählen. Frauen können auch im Familienbetrieb ihren Mann stehen und dabei zu unverzichtbaren Gestalterinnen des Unternehmensbildes in der Öffentlichkeit werden.
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PRAXIS
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Rolladen Margarethe Paul* aus einer norddeutschen Kleinstadt hat ihre Karriere als Ehefrau eines Chefin eines Malereibetriebs noch in der ganz traditionellen Weise absolviert. In erster als Hausfrau und Mutter, die den Haushalt in Ordnung hielt und sich um die beiden Kinder kümmerte. Aber selbstverständlich lief das Unternehmertum ihres Mannes nicht ganz ohne sie ab. Sie hielt ihm nicht nur in Haus und Familie den Rücken frei, sie begleitete ihn zu wichtigen Terminen und fungierte als das unverzichtbare Gedächtnis im Hintergrund: zum Beispiel für die Erledigung der guten Wünsche, wenn Firmenkunden wieder einmal Geburtstag hatten. Aus dem eigentlichen Firmengeschäft hat sie sich immer herausgehalten. Ganz anders schon Ingeborg Froese*. Auch ihr Mann führte einen gar nicht so kleinen Malereibetrieb; in dessen Gelingen war die Unternehmersfrau aber unmittelbar involviert. Sie kümmerte sich um Post und Buchführung und nahm auch sonst viel Organisatorisches von den Schultern ihres Mannes. Dass diese Unterstützung dem Betrieb auch wirtschaftlich half – Ingeborg Froese bekam für ihre viele Arbeit keineswegs das, was ein angestellter Vollzeit-Mitarbeiter verdient hätte – steht auf einem anderen Blatt.
Beide Frauen, die ihre so unterschiedlichen Lebensläufe zeitlich in etwa parallel erlebten, sind heute Witwen und verbringen ihren Lebensabend, ohne sich um einen Betrieb im Hintergrund sorgen zu müssen. Kämen sie heute noch einmal in die Situation, quasi in einem laufenden Betrieb einzuheiraten, würden sie sicherlich Einiges anders machen als damals. Viele Unternehmerfrauen können und wollen sich ein eigenes Leben ohne sinnerfüllte Arbeit gar nicht vorstellen. Und da liegt es nahe, den Einsatzort nah an dem des Mannes zu suchen. Spannende Aufgaben gibt es dort heutzutage genug. Erschöpfte sich das Unternehmensmarketing vor drei Jahrzehnten häufig noch im Schalten von Anzeigen in der lokalen Presse und dem großzügigen Spendieren netter Abende mit Kunden in Kneipe oder Restaurant, liest sich die Liste der MarketingAufgaben längst deutlich länger. Das fängt beim Briefpapier, das wie die Image- oder Stellenanzeigen einem einheitlichen Corporate Design folgt, nicht erst an und hört bei der Betreuung einer möglichst interaktiven Interseite noch nicht auf. Weil die Mehrzahl der Handwerksberufe doch eher von einer kräftig-männlichen Note bestimmt werden, tut bei solchen Maßnahmen mit Außenwirkung eine dezente, aber unübersehbare weiblich Note ganz gut. Die kann sich zum Beispiel beim Knüpfen von Kontakten, aus denen vielleicht einmal eine Kundenbeziehung entsteht, als überaus nützlich erweisen, aber auch bei der Repräsentation des Betriebs nach außen. Nicht zuletzt beim Umgang mit der örtlichen Presse – heute um ein Vielfaches bedeutsamer als vor drei Jahrzehnten – können Unternehmerfrauen ihre gewinnenden Seiten ins Spiel bringen. Zu beachten beim letztgenannten Punkt: „Presse“ ist nicht nur die jeweils führende Lokalzeitung am Ort; das sind auch die zahlreichen meist werbefinanzierten Anzeigenblätter und andere Stadtteilma-
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Frauen sorgen für mehr emotionale Intelligenz in einer Männerdomäne
gazine. Mit der ihnen eigenen Ausstrahlung können die starken Frauen im Hintergrund Einiges zu einem positiven Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit und beim Kunden beitragen. Das ist auch aus einem weiteren Grund wichtig: Nur ein nach außen und in seinem menschlich positiven Innenleben überzeugender Betrieb wird auch als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen – angesichts des Problems, gute Fachkräfte zu bekommen, ein wichtiger Aspekt. (Lesen Sie dazu auch den Beitrag über „Employer Branding“ in diesem Heft.)
Nicht weniger wichtig ist die Rolle, die eine Unternehmensgattin nach innen, in den Betrieb hinein, spielen kann. Sie muss ja nicht gleich die Mutter der Kompanie spielen, aber: Weil sie in der Regel sehr viel häufiger im Betrieb ist als der Chef, kann sie dort eine wichtige emotionale wie organisatorische Schlüsselrolle spielen. Sie ist im Zweifelsfall die erste verfügbare Ansprechpartnerin für die Mitarbeiter; sie kann Aufgaben verteilen, die Ratgeberin (auch und gerade in privaten Fragen) spielen, sie kann aber auch Konflikte bereinigen, die sie ohnehin schon eher als der Chef schon im Entstehen spürt. Sie sorgt darüber hinaus für jenes Quentchen mehr an Heimeligkeit und Zuhause-Gefühl, das für ein gelungenes Team-Working unverzichtbar ist. Und selbstverständlich ist sie
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die erste, die bemerkt, dass neuer Kaffe für den Aufenthaltsraum besorgt werden muss. Mit der Rolle der Mutter Teresa muss sie sich deshalb keineswegs begnügen. Im Backoffice ist genug zu tun: Termine machen und verwalten, Versicherungen prüfen, sich darum kümmern, dass die Altersvorsorge nicht vernachlässigt wird zum Beispiel. Mit entsprechenden guten kaufmännischen Kenntnissen ausgerüstet, erledigt sie womöglich auch die Buchführung. Mit ihrem Talent, Gespräche konstruktiv führen und aktiv zuhören zu können, ist sie nicht nur in der Lage, gegenüber Kunden überzeugend zu beraten und zu argumentieren; sie ist zugleich die ideale Fachkraft zur Behandlung von Reklamationen und Einwänden. Wenn es darum geht, aus einem guten einen sehr guten Betrieb zu machen, ist ihre Rolle weitaus wichtiger als nur das Tüpfelchen auf dem i zu sein. * Namen von der Redaktion geändert
DÜSSELDORF INTERN
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Offenheit hält besser Berufsunfähigkeitsversicherungen sind für viele Handwerker ein Muss. Der Abschluss birgt allerdings viele Tücken. Wer hier Fehler macht, kann am Ende im Versicherungsfall leer ausgehen. Beratung ist dringend zu empfehlen. Von Mike Görn Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt. Wie die Statistiken in der Sozial- und Krankenversicherung zeigen, können immer mehr Deutsche wegen Krankheit ihren Beruf nicht mehr ausüben. Viele sind aber gegen das Risiko, nicht mehr arbeiten zu können, schlecht abgesichert. Ihnen droht die Armutsfalle – das gilt insbesondere für Menschen, die jünger als 50 Jahre sind. Gegen dieses Risiko hilft eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu erstaunlich niedrigen Kosten. Wer sich auf diese Weise absichern möchte, muss vor dem Vertragsabschluss allerdings alle Karten auf den Tisch legen: Wer gefährliche oder außergewöhnliche Hobbys beim Abschluss einer solchen Versicherung verheimlicht, gefährdet im Ernstfall möglicherweise seinen Versicherungsschutz. Das gilt unter Umständen auch für die Liebhaber eigenwilliger Sexspielchen. Einige Hobbies schließen die Versicherern von vornherein vom Berufsunfähigkeitsschutz aus oder versichern sie nur mit erheblichen Beitragszuschlägen. Normales Skifahren oder Fuß- und
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Handball gelten dabei selbstverständlich nicht als gefährliche Hobbys: schließlich führen sie nur selten zu langfristigen Gesundheitsschäden oder Todesfällen. Wesentlich risikoreicher lebt aber, wer regelmäßig als Freikletterer oder mit einem Gleitschirm unterwegs ist oder Renn- oder Kampfsport betreibt: Sie gelten als gefährliche Hobbies, welche die Versicherungsgesellschaften individuell entscheiden und berechnen. Auch Freizeitbeschäftigungen, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht besonders waghalsig wirken, können Einfluss auf Versicherungen haben. Hier ist deshalb völlige Offenheit ein Muss. Auch wer aus Unwissen unvollständige Angaben macht, läuft Gefahr, im Schadensfall leer auszugehen. Der Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung enthält auch Fragen zur Gesundheit. Die sind oft verwirrend und können zu einer ungewollten fehlerhaften Beantwortung führen – was im Fall der Fälle einen Leistungsausschluss zur Folge hätte. Antragsteller sollten diese Fragen deshalb mit einem Fachmann durchgehen,
PRAXIS
denn: Im Leistungsfall überprüft das Versicherungsunternehmen die korrekte Beantwortung der Gesundheitsfragen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Problem-Versicherung. Das liegt vor allem an den Versicherungsbedingungen, in denen Begriffe wie „Meldefristen“, „Verweisung“, „6-Monats-Prognose“ und „Nachversicherungsgarantie“ vorkommen, deren Bedeutung für Laien nur schwer zu verstehen ist. Besonders tückisch ist die „abstrakte Verweisung“. Mit der nimmt sich Ihr Versicherer das Recht, Sie unter bestimmten Voraussetzungen auf die Ausübung einer neuen Tätigkeit zu verweisen (unabhängig davon, ob Sie diese Tätigkeit schon einmal ausgeübt haben und ob es dafür überhaupt Stellenangebote gibt). Verweigert der Kunde diese Verweisung, gibt es ebenfalls kein Geld vom Versicherer. Ich empfehle Ihnen, bei der Suchen nach einem Versicherer keine Gesellschaft zu wählen, die mit solchen Regelungen in ihren Verträgen arbeitet. Selbständige sollten vor dem Abschluss der Police dringend darauf achten, dass ein Verzicht der „abstrakten Verweisung“ in der Erst- und Nachprüfung vereinbart ist und wie die genauen Mitwirkungspflichten im Rahmen der Umorganisationsklausel (Umorganisation des Arbeitsplatzes) in den Tarifbedingungen vereinbart sind. Gerade wegen solcher komplizierten Detailfragen eignet sich die Berufsunfähigkeitsversicherung keinesfalls für einen Online-Vergleich oder gar einen Abschluss per Internet – hier ist definitiv persönliche Beratung angeraten.
Gerade selbständige Handwerker benötigen eine Berufsunfähigkeitsversicherung, deren Umfang und Versicherungsschutz individuell auf ihre Bedürfnisse angepasst sind. Sie sollten vor dem Abschluss einer solchen Police eingehend beraten lassen und sich von einem Experten möglichst viele Vergleichsangebote einholen.
Quelle: map-report, Zahlen für 1993 - 1999
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PRAXIS
IAA: Neue Technik für heute und morgen Die Ausstellungshallen der diesjährigen IAA strotzten nur so von heißblütigen PS-Boliden; viel Lack und Chrom, dazu die Kurven windschnittiger Karosserien und sexy Hostessen zogen die Blicke auf sich. Die bestimmenden Themen für den Mann vom Handwerk waren andere: Dateneinsatz und Elektroantrieb bestimmen den Trend. Für den Autofahrer von anno dazumal gab es zwei Varianten, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten: a) die akustische und b) die Lichthupe. Die wird’s auch weiter geben. Aber die Zahl der Kontaktmöglichkeiten wird schon bald ins Uferlose gehen. „Connectivity“ heißt das Zauberwort, das Mobilfunkanbieter wie Autobauer gleichermaßen elektrisiert. Beide Branchen reagieren mit neuen Ideen und Produkten auf die Tatsache, dass Smartphones aus dem Alltag der Menschen – gleichgültig, ob beruflich oder privat – nicht mehr wegzudenken sind. „Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Die Plattformen werden sich öffnen“, sagte Andreas Baier vom Beratungsunternehmen Accenture während der IAA in Frankfurt. „Die mobilen Dienste haben mit den Smartphones eine unglaubliche Verbreitung bekommen. Und warum soll der Kunde eine iPhone- oder AndroidOberfläche nicht auch in seinem Fahrzeug angezeigt bekommen?“ Die Fahrer wären sogar weniger abgelenkt, weil sie die Bedienung ihrer Smartphones kennen, glaubt der Experte.
Total digital
Die Verbindung von Auto und Datentechnik wird ohnehin zwingend werden: Die EU-Kommission will ab 2015 den europaweiten Notrufdienst „eCall“ verpflichtend in Neufahrzeuge integrieren. Fahrzeuge mit „eCall“-Bordsystem melden unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 alle relevanten Daten an die Rettungsleitstelle. Die Meldung wird entweder manuell per Notruftaste oder automatisch über Sensoren im Auto ausgelöst, etwa nach einem schweren Unfall. Beim ADAC glaubt man, dass „eCall“ die Zahl der Verkehrstoten pro Jahr um bis zu fünf Prozent reduzieren kann.
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So oder so: Auch ohne „eCall“ wäre der Vormarsch des Internets auch im Auto nicht mehr aufzuhalten. Schließlich sitzen immer häufiger Fahrer hinterm Lenkrad, die längst damit vertraut sind, ihre Angelegenheiten über Apps und andere mobile Dienste zu regeln und zu organisieren. Toyota und Nokia haben sich zum Beispiel verbündet und eine Lösung entwickelt, mit der alle Funktionen des privaten Smartphones auf einem Display im Armaturenbrett angezeigt werden. Die Bedienung erfolgt übers multifunktionale Lenkrad oder via Touchscreen. Möglich macht dies eine neue Verbindung nach den Standards des Car Connectivity Consortiums, ein Zusammenschluss von Auto-, Elektronik-, Handyund Systemherstellern. Das Ziel der im Frühjahr 2011 ins Leben gerufene Vereinigung ist die Integration von mobilen Kommunikationslösungen in Fahrzeugen mit neuen globalen verbindlichen Standards.
PRAXIS
Private Autonutzer werden sich in naher Zukunft die Apps fürs Auto nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen. Dazu kann ein Concierge-Dienst gehören, mit dem beispielsweise von unterwegs Theaterkarten oder Tickets für ein Rockkonzert gekauft werden, oder eine Parkhaus-App, die einen Stellplatz sucht und auch gleich bezahlt. In der Praxis der Gegenwart steckt die Nutzung von InternetDiensten im Auto allerdings noch in den Kinderschuhen. Vorerst können Halter oder Fahrer die Online-Hilfsangebote der Autohersteller noch immer nur über PC oder Smartphone nutzen. Die „myOpel-App“ zum Beispiel, die ein interaktives Fahrzeug-Handbuch mit Suchfunktion und genaue Erläuterungen zu den Hinweisund Warnsymbolen im Cockpit ebenso liefert wie Service-Erinnerungen (Inspektion/HU) oder einen Unfallbericht – damit können wichtigsten Daten zur Erstellung eines Reports mit GPS-Koordi-
naten und Fotos per E-Mail verschickt werden. Die Opel-App, die sofort nach der Registrierung des Neuwagens aktiviert wird, gibt auch Hinweise zu den wichtigsten Notfallmaßnahmen (Starthilfe, Sicherungstausch, Abschleppen, Radwechsel) und merkt sich auf Wunsch einen Parkplatz für die spätere Navigation dorthin.
Nix mit Sprit Totgesagte leben länger: Erst lange hochgejubelt, dann umso gründlicher wieder für untauglich erklärt, sind Elektro-Autos schwer im Kommen. Rechtzeitig die Zeichen erkannt hat man in Frankreich. Als weltweit einziger Hersteller mit einer Palette von gleich vier Elektromodellen in Großserie gilt Renault längst als Marktführer bei der Elektromobilität. Geeignet für Handwerker ist vor allem der Renault Kangoo Z.E. (Zero Emission), dessen soeben
Mit der „BlueMotion“-Check-App von Volkswagen können Handwerksbetriebe ihre Flottenkosten überprüfen
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Den Renault Kangoo Z.E. gibt es auch in einer Maxi Version (rechts oben); der Akku sitzt unter der Motorhaube (rechts unten)
erschienene neue Generation in allen Motorversionen in Frankreich zum „Leichten Nutzfahrzeug des Jahres“ gekürt wurde. Die Null Emissions-Modelle liegen wirtschaftlich weit vorn, wie ein neuer Award belegt. Die Jury – Flottenmanager, Medienvertreter und Fachjournalisten des veranstaltenden Magazins „L’Automobile & L’Entreprise“ (vergleichbar mit dem deutschen Titel „Firmenauto“) – lobten vor allem die günstigen Gesamtbetriebskosten. Diese im Fachjargon als TCO (Total Cost of Ownership) bekannte Auflistung ist für Unternehmen eine sehr wichtige Kennzahl, um zu erkennen, wie wirtschaftlich ein Fahrzeug über seine gesamte Nutzungsdauer ist. Der seit einigen Wochen in Deutschland erhältliche Renault ZOE ergatterte außerdem den die Auszeichnung zum umweltfreundlichsten und sichersten Flottenfahrzeug. In Wolfsburg gingen die Uhren etwas langsamer. Nun aber gehen die beiden Stromer E-Golf und E-Up in Serienproduktion. Die Lithium-Ionen-Batterie des 1.185 Kilogramm schweren E-Up ist in den Fahrzeugboden integriert und soll mit einer Speicherkapazität von 18,7 kWh für eine Reichweite von bis zu 160 Kilometer sorgen. Als Viertürer von 3,54 Metern Länge bietet der e-load up, auf der IAA laut Auto-BILD ein „echter Publikumsliebling“, in der Version für Profis und Praktiker mehr als einen Kubikmeter Stauraum.
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Zu diesem Zweck haben die Ingenieure die Rückbank aus- und zusätzlich neben dem Fahrer einen Klappsitz eingebaut. Der Stauraum vergrößert sich dadurch von maximal 951 Liter wie in der Pkw-Version auf 1400 Liter beim Mini-Lieferwagen. Zu den Serienaussichten machte VW noch keine Angaben. An Stelle der Rücksitze gibt es einen mit Kunststoff beplankten Laderaum, der gut einen Kubikmeter Stückgut fasst und sich – so noch einmal die Tester von Auto-BILD – „so hochwertig anfühlt wie eine RecyclingParkbank“. Ein massives Gepäckraumnetz trennt Cockpit und Laderaum. Durch den umklappbaren Beifahrersitz haben Sachen mit einer Länge von maximal 2,20 Metern Platz. 306 Kilo Nutzlast können mit auf Tour. Als Basis für den Stadtlieferwagen nutzen die Entwickler den neuen e-up! und versprechen so emissionsfreien Lieferverkehr. Der mit dem Ladesystem CCS versehene Mini-Transporter kann an Gleich- wie an Wechselstrom-Stationen geladen werden und soll bereits nach einer halben Stunde Ladezeit wieder 80 Prozent seiner maximalen Kapazität erreicht haben. Interessant für Handwerksbetriebe: Die neue und kostenlose Volkswagen BlueMotion CHECK-App von Volkswagen ermittelt die Fahrleistungen und den Verbrauch der gesamten Flotte – und gibt anschließend Empfehlungen, ob die Umstellung auf Elektromobilität oder andere nachhaltige Antriebe sich für Ihr Unterneh-
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men rentiert. Den BlueMotion CHECK gibt es als App für Android und iOS. Die Fahrer laden sie sich kostenlos herunter, wählen Fahrzeugtyp und Motorisierung aus und aktivieren die App vor der täglichen Abfahrt. Das Programm läuft selbstständig im Hintergrund, ohne den Fahrer abzulenken. Durch anonymisierte GPSBewegungsdaten des Fahrzeugs und die Verbrauchswerte aus der ADAC-Fahrzeugdatenbank errechnet die App ein Fahr- und Kostenprofil, das schon nach zwei Wochen aussagekräftige Ergebnisse liefert. Die eigenen aktuellen Fahrtkosten lassen sich in der App direkt mit denen von Elektro-, Plug-in-Hybrid und Erdgasantrieb sowie dem TDI BlueMotion verglichen. Auch die jeweiligen Reichweiten, die zur Verfügung stehen, ermittelt die BlueMotion CHECK App. Der Nutzer sieht auf einen Blick, wie weit er von seinem aktuellen Ausgangspunkt aus mit einem Elektro-Fahrzeug fahren könnte. Bei seinem VW-Händler kann der Chef eine detaillierte Auswertung erhalten. Darin enthalten ist auch eine Simulation, die zeigt, wie sich die Kosten optimieren lassen. Das zeigt Ihnen übersichtlich und praxisnah, ob die gefahrenen Kilometer Ihres Fuhrparks mit der Reichweite von Elektrofahrzeugen in Einklang stehen, wie viel Ihr Unternehmen mit Elektromobilität spart oder ob andere nachhaltige Antriebe für Ihre Flotte eine Option sein können.
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Lauter lange Kerle Rauchen ist gesellschaftlich verpönt. Aber leider lecker. Warum nicht einmal ein langes Vergnügen statt des eiligen Quickie. Zigarre zu rauchen, ist eine erlernbare Kunst. Weihnachtszeit, Ausblick auf ein neues Jahr, einige freie Tage zum Ausspannen und Genießen. Zeit für Experimente. Wie wär’s mal mit einer von diesen vornehmen Zigarren? Laden Sie doch mal einen Freund oder Kollegen. der das auch schon immer mal wollte, ein. Versprochen: Das schmeckt so richtig lecker – wenn man’s denn richtig macht. Und das geht so. Bei Zigarren ist es wie bei vielen Dingen zum Genießen: Man sollte bei der Auswahl eines geeigneten Objekts der Begierde von vornherein etwas anspruchsvoller sein. Heißt erstens: Wir besorgen einen oder mehrere sogenannte Longfiller, das Zigarren, die aus
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ganzen Blättern gearbeitet sind statt aus klein geschnittenem oder gerissenen Tabak. Heißt zweitens: Bitte einen (oder zwei) Euro drauf legen und handgearbeitete Puros (wie die Spanier und Kubaner die Zigarren nennen) erwerben statt industriell verarbeiteten Tabaks. Es ist zwar ein (immer wieder gern erzähltes) Märchen, dass Zigarren auf den Schenkeln junger Latinas gerollt würden, aber trotzdem: Handmade schmeckt viel besser. Keinen Schreck bekommen: Gute Zigarren, die schon einmal diese beiden Forderungen erfüllen, gibt es schon ab vier oder fünf Euro. Erste Wahl zum Kauf sind die beiden führenden Düsseldorfer Geschäf-
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te: Da ist einmal Linzbach in der Graf-Adolf-Straße, gleich in der Nähe des Stresemann-Platzes, als traditionsreichste Adresse in der Stadt. Und im Hinterhof der Burghofstraße 28, etwa gegenüber dem Hinterausgang des S-Bahnhofs Bilk, bieten Patricia und Marc Benden in ihrer „Cigarworld“ nicht nur 800.000 Zigarren, sondern auch gleich bequeme Sessel zum Proberauchen. Wir wissen jetzt, in welcher Klasse und Preislage wir suchen wollen. Fehlen noch Herkunft, Größe und Form des Rauchstengels. Bei der Herkunft scheiden sich manchmal die Geister. Für die einen sind nur karibische Zigarren akzeptabel. Damit macht man allerdings auch
nichts falsch. Tolerantere Geister rauchen aber gerne auch einmal deutsche Ware. Deutsche Zigarren? Na klar. Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es in diesem Land eine blühende Zigarrenkultur und -herstellung. Davon ist nicht viel, aber einiges Ausgezeichnete geblieben. Noch heute residiert zum Beispiel in der einstigen Tabakmetropole Bünde in Westfalen die Firma Arnold André, die einst mit der „Handelsgold“ die Marke aller Marken produzierte und heute auch als Importeur agiert. Eine wahre Geschmacksperle findet sich seit geraumer Zeit im thüringischen Bad Lobenstein. Dort führt man die langjährige Tradition der bereits 1886 gegründeten Zigarrenfabrik in Lobenstein weiter. Enteignungen am Ende des zweiten Weltkriegs und das vollständige Erliegen der Produktion 1972 brachten eine tiefe Zäsur. 2004 aber stellten ehemalige Zigarrenmeister und Mitarbeiter Ihre Erfahrungen zur Verfügung, um die Tradition wieder zu beleben. Die Zigarren sind ausschließlich von Hand gefertigt. Richtig lecker und trotzdem preiswert: die 1886 Toro Sumatra oder Brasil für 4,30 Euro. Nachteil: Die Leckerchen können nur über den Hersteller bezogen werden: Christo Zigarrenmanufaktur, Christoph Hetterle, Helmsgrün 77 in 07356 Bad Lobenstein. Umständlich, lohnt aber! Was sonst? Wer unerfahren ist, sollte es trotz des (zu Recht) großartigen Rufs nicht gleichmit einer kubanischen Montecristo oder Cohiba versuchen. Das sind ganz harte Kerle, die Fortgeschrittenen vorbehalten sind. Anfänger greifen eher zu den milderen Zigarren aus der Dominikanischen Republik. Die schon etwas pikantere Zwischenstellung zwischen DomRep und Kuba nehmen Honduras und Nicaragua ein – auch eher für Raucher, die die Feuertaufe schon hinter sich haben. Fehlen noch Format und Ringmaß. Unter „Format“ versteht man die äußere Form sowie die Länge der Zigarre. Eine Robusto benötigt rund eine halbe Stunde Aufmerksamkeit, eine Corona schon eine Dreiviertelstunde. Aber es geht auch noch länger. Das Ringmaß definiert, wie dick die Zigarre ist. Das ist nicht gleichgültig: Je voluminöser die Zigarre, desto mehr unterschiedli04.2013
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Der sogenannte Cutter (oben) funktioniert wie eine kleine
Guillotine, der Bohrer (unten)
taugt nur für Zigarren mit größerem Ringmaß und entsprechend großem Kopf der Zigarre. Sein Gebrauch will geübt sein
che Tabakblätter sind verarbeitet und verleihen dem Endprodukt einen delikateren Geschmack mit zahlreichen Geschmacksnuancen. Oh je, nun muss die Zigarre auch noch vorbereitet, nämlich angeschnitten werden. Nur Al Capone & Consorten beißen die Spitze ab. Auch Taschenmesser sind keine wirklich gute Lösung. Am besten taugt der Cigarrencutter, der in einfacher, aber guter Ausführung beim Händler schon für 1,20 Euro zu haben ist. Das Werkzeug erklärt sich und seine Gebrauchsweise von selbst. Zigarrenbohrer, die ein scharfes, rundes Loch in den Kopf schneiden, sind erst für erfahrene Raucher geeignet. Nicht so richtig geeignet sind die Erbstücke vom Großvater. Der Kerbschneider, erzeugt einen V-förmigen Schnitt. Vorsicht: Das Deckblatt kann beim Einkerben erheblich beschädigt werden. Jetzt geht’s an Eingemachte! Wir wollen schmecken. Das Anzünden einer Zigarre ist keine Wissenschaft für sich, verlangt aber ein wenig Geduld. Das Schlimmste, was man einer Puro antun kann, ist es, die so anzünden, wie es Gangster in amerikanischen Krimis gerne tun und wie es auch Ex-Kanzler Schröder gelegentlich öffentlich vorexerzierte: Streichholz dranhalten und feste ziehen. Das überlebt keine Zigarre schadlos. Richtig ist: erstmal nicht ziehen, sondern das Feuer, ob vom Zündholz oder vom Feuerzeug, an das dicke Ende zu halten und das dabei langsam drehen. Nach und nach glimmt die Zigarre dann nach einiger Zeit. Jetzt ist es erlaubt, ganz vorsichtig zu ziehen, damit die Glut sich über das ganze Zigarrenende verteilt. Aber auch danach gilt: Wer zu viel und zu fest zieht, ruiniert sich den Geschmack. Die Zigarre brennt nämlich zu heiß, alles schmeckt grauenhaft. Faustregel für Anfänger: nur einmal pro
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Minute ziehen. Das wird keineswegs langweilig, denn in den 59 Sekunden dazwischen kann man den Rauch (der ja NICHT inhaliert wird) im Mund kreisen lassen und schmecken. Außerdem lieben Zigarren gerne eine Begleitung durch einen Rotwein, einen Cognac oder Ähnliches – und das braucht ja auch Zeit. Eile ist beim Zigarrenrauchen völlig fehl am Platz. Wer den Quickie fürs Rauchen sucht, ist in dieser Abteilung ganz falsch. Zigarren sind nämlich sehr sensibel. Schenkt man ihnen nicht genug Aufmerksamkeit, gehen sie aus. Es gab Zeiten, da Aficionados, wie (Zigarren-)Liebhaber im Branchenjargon heißen, eine unabsichtlich erloschene Zigarre als kleinere Katastrophe empfanden. Das ist aber kein Drama, sondern ein ganz gewöhnlicher Umstand. Ist die Glut während eines Gesprächs erloschen, die Zigarre aber noch heiß, genügt es, mit einem Streichholz oder einem Feuerzeug den Rand zwischen Deckblatt und Asche ohne weitere Umstände erneut zu entzünden, während man die Zigarre langsam um ihre Längsachse dreht. Nur wenig schwieriger ist die Aktion, wenn die Zigarre schon erkaltet ist. Mit einem Streichholz streift man die vorhandene Asche möglichst restlos ab und zündet sie, ohne daran zu ziehen, wieder an – genauso, als ob sie frisch wäre, nur, dass es diesmal schneller geht. Nach dem Wiederanzünden pustet man – langsam und ganz vorsichtig – etwa fünf Mal durch die Glut. Dadurch wird der restliche Abbrand beseitigt und der schale Geschmack der erkalteten Zigarre verschwindet.
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Da ist dann noch die Bauchbinde. Was tun – weg damit oder dranlassen nach dem Motto ‚Leicht bekleidet ist immer noch aufregender als völlig entblößt’? Das ist letztlich reine Geschmacksache. Was nehmen wir eigentlich am besten zu Anzünden? Die extralangen speziellem Zündhölzer sind sehr schick, aber – ehrlich gesagt – ziemlich unpraktisch. Ein Feuerzeug muss sein. Gar nicht in Frage kommen Zippos oder andere Benzinfeuerzeuge. Die ruinieren den Geschmack er Zigarre, bevor Sie auch nur einen einzigen Zug genommen haben. Also Gas. Einigermaßen praktisch sind die sogenannten Feuerzeuge mit Jet-Flamme. Die zünden prima, allerdings wird bei den Verkaufsgesprächen im Handel weniger häufig wird auf die Nachteile der flotten Brenner hingewiesen. Die Düsen sind nämlich sehr fein und verschmutzen schneller, als die Polizei erlaubt. Das bedeutet meistens: neu anschaffen.
Der letzte Schrei unter den Aficionados kommt stattdessen aus dem Baumarkt. Die Profis benutzen kleine Lötbrenner. Zugegeben: Die Behaglichkeit, welche die Verwendung der langen Streichhölzer im entsprechenden Ambiente (Kamin, Beistelltisch mit Ascher und passendem Getränk, angenehmer Gesprächspartner oder eben auch traute Einsamkeit) verströmt, ist damit Geschichte. Es ist ein wenig, als würde man Champagner aus einer Tupper-Kanne trinken. Aber es funktioniert einfach wunderbar – und Aufmerksamkeit erregt man damit ohne Ende.
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NACHRICHTEN
Rocker mit Altstadt-Background ... Vor mehr als einem halben Jahrhundert startete Lindenberg in Düsseldorf seine berufliche Karriere. Geboren wurde er 1946 in Gronau. Mit 15 Jahren begann er eine Ausbildung als Kellner im Hotel Breidenbacher Hof. In den Altstadtkneipen spielte er nebenher Schlagzeug. 1969 gründete Lindenberg seine erste Band, der große Durchbruch kam 1973 mit dem Album „Andrea Doria“. Demnächst kommt er wieder. „Vom Aschenbecher-Putzer ins Stadion. Das hätte ich auch nicht gedacht. Da fliegt mir fast der Hut weg“, sagt Lindenberg. Für ihn sei „ein amerikanisch-westfälischer Traum wahr geworden“. Den Hotels ist Lindenberg treu geblieben – als Dauergast. Er wohnt seit nunmehr 35 Jahren in Hotels und könne sich das auch nicht mehr anders vorstellen: „Im Hotel musst du den Müll nicht persönlich runterschleppen.“ Auch wenn er inzwischen „Gema-Rentner“ sei: Er werde mit 70 Jahren immer noch auf der Bühne stehen, kündigte Lindenberg an und macht das demnächst auch wahr: Im Juni will der Rock-Opa vier Stadion-Konzerte geben – in Düsseldorf (7./8. Juni) und Leipzig (13./14.6.). Zwei“im Wilden Westen“ und zwei „im wilden Osten“. Er wolle die Arena in Düsseldorf mit 45 000 Zuschauern pro Abend zur „PanikPilgerstätte machen“. Die Bühnentechniker bastelten schon an einem „Udo-Ufo“.
The Master of Swing Da geht die Post ab: Wenn Robbie Williams im nächsten Jahr mit seinem Swing Album auf Tournee geht, ist der ISS-Dome neben Berlin und Hamburg Robbies einziger Stop in Deutschland. Datum für das Konzert ist der 7. Mai 2014. Auf seiner Konzertreise will Williams sein neues Swing-Album vorstellen.
Weihnachts-Geister Im Mittelpunkt des Musicals „Vom Geist der Weihnacht“, das im London des 19. Jahrhunderts spielt, steht der alte kaltherzige Geldverleiher Ebenezer Scrooge, der seine Schuldner zu Weihnachten besonders heftig quält. Das geht, bis er an einem Heiligen Abend seltsamen Besuch bekommt: Sein eigentlich längst verstorbener Geschäftspartner Marley erscheint, um ihn zu bewegen, ein besserer Mensch zu werden.
Diese Story ist schon vielfach verfilmt, mit Schauspielern und als Trickfilm. Die Geschichte basiert auf dem Buch „A Christmas Carol in Prose, Being a Ghost-Story of Christmas“ von Charles Dickens, veröffentlicht im Dezember 1843. Temporeich in Szene gesetzt und mit vielen ergreifenden Momenten, bietet Vom Geist der Weihnacht die einmalige Gelegenheit, die beliebte Weihnachtsgeschichte live zu erleben „ samt himmlischer Starbesetzung: Stefanie Hertel, einer der Stars der deutschen Musikszene, wird in ihrer ersten Musicalhauptrolle als „Engel der Weihnacht“ das Publikum verzaubern. Vorstellungstermine: 26.11. bis 29.12.2013, in der Regel zwei Vorstellungen täglich. Ort: Capitol Theater Düsseldorf, 46
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NACHRICHTEN
Was für ein Zirkus? „Mei Li‘s Traum“ heißt die neue Akrobatik-Aktion-Show voller Sensationen, welche der Chinesische Staatscircus vom 19. Dezember 2013 bis zum 5. Januar in Düsseldorf präsentiert. In der Inszenierung, die traditionell auf Tiernummern verzichtet, wird eine wahre Geschichte aus den 30er Jahren erzählt. Das Waisenmädchen Mei Li wächst zwischen Schwerttänzern, Schlangenmenschen und Feuerspuckern wächst vor den Toren eines Zirkus“ auf. Sie hat einen Traum: Eines Tages will sie selbst eine Artistin sein. Viele Chinesen kennen die Geschichte von Mei Li aus einem bekannten Bilderbuch. Die Künstler präsentieren in knapp zwei Stunden - auf dem Boden und in der Luft - eine Mischung aus traditioneller chinesischer Akrobatik und modernen Artistiknummern.
Ägypten zu Gast Die Ausstellung „Mumien – Reise in die Unsterblichkeit“ bringt vom 23. November 2013 bis zum 27. April 2014 den Glanz des Alten Ägypten ins Neandertal. Die Präsentation gibt anhand von Originalexponaten aus dem Ägyptischen Museum in Florenz einen Einblick in die religiösen Vorstellungen der ägyptischen Hochkultur mit ihren geheimnisvollen Mumien, den prunkvollen Grabausstattungen und der rätselhaften Götterwelt. Der Glaube der alten Ägypter an ein Leben nach dem Tod gehört zu den faszinierendsten Themen der Archäologie. Gräber sind die wichtigste Quelle für unser Verständnis der altägyptischen Kultur. Nirgendwo sonst erfahren wir so viel über den Glauben, aber auch das alltägliche Leben der Ägypter. Schwerpunkte der Ausstellung sind das religiöse Konzept des Jenseits, die Praktiken der Mumifizierung und Einbalsamierung und die Rolle des Sarkophags im Totenkult. Außerdem werden Ritualobjekte sowie Alltagsgegenstände in den Grabbeigaben gezeigt. Ort: Neanderthal Museum, Talstr. 300, 40822 Mettmann Öffnungszeiten des Museums sind Dienstag bis Sonntag 10 -18 Uhr
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NACHRICHTEN
Fortuna international Zum 8. Mal bringen sich die Fußball-Profis von F95 während der Winterpause mit einem von den Stadtwerken Düsseldorf gesponserten Wintercup in Form. Das Turnier findet am Sonntag, den 19. Januar 2014, ab 14.00 Uhr statt. Als internationaler Gast ist dieses Mal der kroatische Verein Dinamo Zagreb mit von der Partie. Außerdem reisen aus der ersten deutschen Liga mit Bayer Leverkusen eine der Spitzenmannschaften und mit Eintracht Braunschweig eine aus dem Tabellenkeller an. Angst vor einem strengen Winter müssen die Fans nicht haben: Das Hallendach wird fürs Turnier geschlossen, die Arena kann selbst bei Außentemperaturen im zweistelligen Minusbereich mit einer Basistemperatur von 15°C aufwarten. Pünktlich um 14 Uhr wird am 19.1. das erste Spiel angepfiffen. Jede Begegnung dauert 45 Minuten, so dass jedes einzelne Team jeweils 90 Minuten zum
Einsatz kommt. Aus den ersten beiden Spielen gehen Gewinner und Verlierer hervor, die in einem kleinen Finale und dem Finale gegeneinander antreten.
Die Paarungen: Spiel 1 - 14.00 Uhr Fortuna Düsseldorf - Eintracht Braunschweig Spiel 2 - 15.00 Uhr Bayer 04 Leverkusen - Dinamo Zagreb Kleines Finale - 16.00 Uhr Verlierer Spiel 1 - Verlierer Spiel 2 Finale - 17.00 Uhr Gewinner Spiel 1 - Gewinner Spiel 2
vs. Ein Narr erzählt Jan Cornelius präsentiert seinen autobiographisch geprägten Roman „Narrenstück“. Dem Erzähler ist Dolmetscher flieht in den 1970ern aus Rumänien nach Deutschland. Nachdem er sich eingelebt hat und die ganze Welt bereisen kann, wünscht er sich das Beste aus beiden Welten. Lachen und Leid liegen in diesem Buch nah beieinander. Termin: 21. Januar 2014. Ort: Stadtbibliothek, Berta von Suttner-Platz 1
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Virtuoser Violinist Nein, nicht Paganini oder sein Leinwand-Double kommen an den Rhein. Der Walzerkönig André Rieu und das Johann Strauß-Orchester spielen am 9. Januar in Oberbilk auf. Der Teufelsgeiger freut sich schon jetzt: „Das deutsche Publikum ist das treueste Publikum der Welt. Ich werde mir wieder ein wunderschönes Programm für 2014 ausdenken und auf die Bühne bringen.“ Ort: Mitsubishi Electric Halle, Siegburger Straße 15
Gäste aus New York Seit mehr als 20 Jahren sind die Harlem Gospel Singers mit Queen Esther Marrow die erfolgreichste Formation ihres Genres. Während ihrer Tournee im Winter 2013/14 kommen sie mit ihrer brandneuen, aufwendig inszenierten Produktion „The Power of Love“ auch nach Düsseldorf. Termine: 23. und 24. Januar 2014. Ort: Tonhalle Düsseldorf, Ehrenhof 1
Charmante Vicky
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Ein Weihnachtsgeschenk ganz femininer Art: Vicky Leandros gibt am 21. Dezember im der Johanneskirche ein Weihnachtskonzert unter dem Stichwort „Ein Herz für Kinder“. C
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