Jaguar Tribune 111

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JAGUAR

TRIBUNE Nr. 111 路 3/2008

Nr. 111 路 3/2008

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EDITORIAL

Liebe Mitglieder und Freunde des JDCS Ich hoffe, Euer Sommer war schön und es gab viele Gelegenheiten, unserem Hobby zu frönen, nämlich Jaguar fahren und dabei das gesellige Zusammensein zu pflegen. Hoffentlich werden die kommenden Jahreszeiten ebenso schön. Habt Ihr es bemerkt? Ihr habt die neu gestaltete Ausgabe 111 der JAGUAR TRIBUNE in den Händen. Das dies so ist, hat drei Gründe: Der erste Grund ist René Grossenbacher, unser Vizepräsident und langjähriger Redaktor der JAGUAR TRIBUNE. René’s Verdienste um unsere Clubzeitschrift sind auf einer Seite gar nicht aufzuzählen. Deshalb wird sein Schaffen in einer der nächsten Ausgaben der JAGUAR TRIBUNE besonders gewürdigt. Dank seiner Arbeit hat sich unser Blatt in den letzten Jahren nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch im internationalen Blätterwald der Automobilmagazine, einen guten Namen aufgebaut. Dafür danken wir René herzlich. Nach gegen 100 Nummern hat er sich aber nun entschlossen, von dieser Arbeit zurückzutreten und die JAGUAR TRIBUNE in andere Hände zu geben. In dieser Ausgabe lässt René seine 25 Jahre Tätigkeit für die JAGUAR TRIBUNE Revue passieren. Der zweite Grund heisst Jürg Rupp. Auf der Suche nach einem Nachfolger sind wir mit Jürg Rupp fündig geworden, der seit über 20 Jahren Berufsjournalist ist. Was dabei für uns besonders wichtig ist, er war und ist auch Produzent von Fachzeitschriften. Als selbständiger Kommunikationsprofi und Fachjournalist kennt er die ganze Prozedur des Blattmachens von A bis Z. Wir freuen uns deshalb auf eine angenehme und ebenso erfolgreiche Zusammenarbeit für die Zukunft. Neue Ideen hat er auch schon für den nächsten Grund beigesteuert: Der dritte Grund für die Neugestaltung der JAGUAR TRIBUNE hat eigentlich direkt mit dem ersten und zweiten Grund zu tun. Bei einem Neuanfang geht man doch immer wieder mal über die Bücher, und das haben wir nun auch mit unserer Clubzeitschrift getan. Wir vom Vorstand hoffen, nein wir sind sicher, dass Dir die neue «Karosserie» unseres Magazins ebenso gefällt wie uns. Unser neuer Redaktor wünscht sich dabei, dass wie bisher alle mithelfen, dass die JAGUAR TRIBUNE weiter das Schaufenster des JDCS ist und bleibt. Ich wünsche allen viel Vergnügen beim Lesen. |

Hans G. Kuny Präsident Jaguar Drivers’ Club Switzerland

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INHALTSVERZEICHNIS

EDITORIAL

REPORTS

Picnic Fahrt 2008

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4. Jaguar Classic Radstadt 2008

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Joschi Palotas: vom Hobby zum Beruf

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TECHNIK

Die XJ Geschichte

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Bücher und Handbücher

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REGISTER

Classic Jaguar Day 2008 und Alteisen

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Drei-Pässe-Fahrt mit E-Type

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INSIDE JDCS

† von Max Bauhofer

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René Grossenbacher nimmt Abschied

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Accessoires Made by JDCS

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VERKÄUFE

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NEUE MITGLIEDER

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VORSTAND/REGISTRARE

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TERMINE

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Titelbild: Jaguar XJ6 aus der Serie 1 (Bild: René Müller)

IMPRESSUM Redaktion: JAGUAR TRIBUNE, Jürg Rupp, Rigiblickstrasse 32, 8915 Hausen am Albis, Tel. 044 764 01 77, Fax 044 764 01 89, scriptarium@bluewin.ch Präsidium:JAGUARDRIVERS’CLUBSWITZERLAND,HansGeorgKuny,Plattenhof,5024Küttigen,Tel.P0628271806,Tel.G0628399100,hans.kuny@kuny.ch Sekretariat: Marcel Müller, Rebbergstrasse 22b, 8917 Oberlunkhofen, Tel. 056 634 38 00, Fax 062 836 33 87, jdcs.mma@gmail.com Inserate/PR/Werbung: Anna-Marie Hardt, Rigistrasse 66, 6006 Luzern, Tel. 041 370 58 20, Fax 041 370 58 10, rally@bluewin.ch Druck: ea Druck + Verlag AG, Zürichstrasse 57, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 82 82, Fax 055 418 82 84, info@eadruck.ch, www.eadruck.ch JDCS im Internet: www.jdcs.ch Einzelausgabepreis: CHF 25.–

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REPORTS

Picnic 2008 Am 15. Juni 2008 fand das traditionelle Picnic des JDCS’statt. Dabei mussten sichdieVegetariermitSchweineställenundHühnernherumschlagen.Trotzdem, dieStimmungwarsehrgut:einETypehatteGeburtstagundauchmitRegenverbrachten die Teilnehmer einen sehr schönen Sonntagnachmittag.

Am 15. Juni 2008 war das traditionelle Picnic des JDCS’ angesagt. Das Wetter war uns sehr gnädig gestimmt, denn wir konnten gemütlich auf dem Parkplatz plaudern, ohne nass zu werden. Die Prognosen sahen ganz anders aus: Ziemlich verdriesslich, doch der Regen setzte erst später ein – und war auch dann noch sehr erträglich.

Kaffee und Gipfeli ging die Fahrt los über verschlungene, kleine und mitunter schwierig zu navigierenden Wege durch das Emmental, genauer über die Hügel des Emmentals (Abb. 1). Dreimal ging der Teerbelag aus, doch die Strassen waren alle gut passierbar. Es schadet ja nichts, wenn man für einmal den Fuss vom Gas nehmen muss. Unterwegs gab es einen Fragebogen zu bearbeiten mit zwei Posten.

Jaguar E Type hat Geburtstag Wir trafen uns in Thunstetten im Restaurant Forst, das unseren Club schon mehrfach auf Ausfahrten bewirtete. Eine lustige Überraschung war die Tatsache, dass der Jaguar des Wirtes, ein E S1 2+2 an diesem Tag «Geburtstag» hatte. Zur Feier des Tages öffnete der Wirt seinem Auto die Garage, und somit hatte es freien Ausblick auf den Parkplatz. Nach einem kurzen Zwischenhalt mit

Eine schöne Schweinerei (?) Georg, unser prominenter Vegetarier, kündigte an, dass der Posten 2 bei zwei Schweinställen stehen würde. Es handelte sich in der Tat um Ställe, bloss waren darin Legebatterien samt grösseren Hühnervölkern unter einer grossen Lichtanlage untergebracht. Wenn man selber nur Schweine hält, diese aber nicht isst, oder die Posten aus dem fahrenden Auto heraus platziert, dann bleibt man

vor gewissen Erkenntnissen verschont. So etwa, dass die kleinen farbigen Labels auf den Eierschachteln im Coop oder Migros durchaus relevante Informationen enthalten. Das Ziel lag bei Willisau auf einem Bauernhof (Abb. 2). Dieser weiss mit Gästen gut umzugehen, werden doch Ferien auf dem Bauernhof angeboten. Die Stimmungwarsehrgut,gemütlichbrutzelten die Würste und die Fleischstücke sowie Pilze und anderes auf dem Feuer (Abb. 3). An geselligen langen Tischen konnten wir trotz Regen einen sehr schönen Sonntagnachmittag verbringen. |

Abb.1:EineMengeJaguarkamenaufverschlungenenPfadenimEmmentalaufdemBauernhof an. Dreimal ging der Teerbelag aus, doch die Strassen waren alle gut passierbar.

Abb.3:Ob’swohlnochlangegehtmitdiesen Würsten?

Text: Balz Bessenich

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Abb.2:NachgetanerArbeitdasVergnügen: EineguteStimmungundgemütlichbrutzelndes Grillgut lag auf dem Feuer.

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REPORTS

4. Jaguar Classic Radstadt 2008 Die4.JaguarClassic,Radstadt(A),fandvon28.Maibis1.Juni2008statt.DieVeranstaltungwardankdenTeilnehmernsehrgemütlichundfröhlich.Nunsinddie OrganisatorenbereitsamPlanender5.JaguarClassicundhoffenfür2009wieder auf eine vergnügte Teilnehmerschar.

Text:EvaHalterWard,John-ChristopherWard

Am Nachmittag des Mittwoch 28.5.2008 spielten wir bei schönstem Wetter noch etwas Golf, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Hotel machten, um auf der Terrasse unsere Jaguar-Classic-Teilnehmer zu erwarten und zu begrüssen. Wir erwarteten wieder eine kleine, familiäre Gruppe. Ein paar unserer «Stammgäste» musstenwegenübervollerAgendaleider absagen, dafür hatten sich für 2008 einige «Neue» angemeldet. Zum ersten Mal wurde nicht im Konvoi, sondern individuell angefahren. Dabei rechneten wir, dass die ersten wohl kaum vor 17.00 Uhr eintreffen würden. Die Rechnung ging auf, wir waren als erste im Hotel, allerdings nur knapp. Bald nach unserem Eintreffen fuhren Rosemarie und Philippe Pfisterer mit

Philippes neu erworbenem XJR (X300) als Erste auf den Hotelparkplatz. Und während wir noch beim freudigen Be­ grüssen waren, parkierten von uns zuerst unbemerkt, Rolf und Hildegard Bohrmann ihren Daimler Double Six (XJ81) vor dem Hotelportal.

Abb.2:DasWartenaufdieerstenKostproben aus der Küche.

Hervorragendes Essen Nach und nach kamen auch alle übrigen der am Mittwoch anreisenden in Radstadt an (Abb. 1). Zwei Teilnehmer-Paare konnten erst am Donnerstag anreisen. Man machte sich gemütlich frisch, oder ging sogar noch ein paar Längen schwimmen, und traf sich dann um 19.30 Uhr zum Apéro vor dem Hotel. Da sich noch nicht alle Teilnehmer kannten, bot der Apéro die günstige Gelegenheit, alle miteinander bekannt zu machen. Bei angeregter Stimmung wurde später

zum Abendessen auf die Terrasse gewechselt, wo man unsere hungrigen Mägen auf’s Trefflichste verwöhnte (Abb. 2). MithereinbrechenderDunkelheitwurde es auf der Terrasse kühl und die «Heinzelmännchen»,sprichdasHotelpersonal, erschien mit Bergen von warmen Decken, die sie uns um die Schultern legten. Dieses Ritual lief dann jeden Abend gleich ab, denn der Wettergott war uns so gnädig, dass wir regelmässig im Freien «soupieren» konnten.

Abb. 1: Das Katzenrudel vor dem Gründler’s. Endlich ist auch eine E-Type dabei.

Freizeit für alle Am Donnerstagmorgen trafen die meisten beim Frühstück ein erstes Mal zusammen, bevor jeder seiner frei erwählten Freizeit-Beschäftigung nachging. Wie immer gab es eine Spazier-Wandergruppe auf der Jagd nach Kaiserschmarrn, die wie auch immer erfolgreich war. Andere gingen schwimmen und Rad fahren, oder erkundeten gemütlich die Radstädter Sehenswürdigkeiten und Geschäfte. Die Organisatoren Robert Gründler, John-Ch. Ward und Eva Halter Ward bestritten, unterstützt von den Co-Organisatoren Heidi Weissenbacher und Sebastian Kirchgasser sowie der Pro-Shop-Chefin Andrea Gallbrunner das Golfturnier. Rosmarie

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REPORTS Hürlimann war dies Jahr leider nicht dabei. Wie zu erwarten, steckte uns Andrea alle in die Tasche! Am Abend traf die nun vollzählige «Mannschaft» wieder zu einem lukullischen Abendmenue zusammen. Es gab viel zu erzählen, was man am Tag so alles erlebt hatte. Die 1. Etappe: Jetzt wird’s ernst Bei strahlend blauem Himmel wurden am Freitagmorgen die Autos nach dem Frühstück von den meisten einer letzten Prüfung unterzogen (Oel/Wasser). Man bewaffnete sich mit dem Roadbook und ordnete sich dann gegen 09.30 Uhr auf dem Parkplatz nach und nach in die Startreihe ein. Damit wir nicht im Pulk die Strasse bevölkerten, wurde im Minutentakt gestartet, wobei Hausdiener Ulli die gelbe Startfahne schwang und jeden nochmals daran erinnerte, den Tacho vor dem Start auf NULL zu stellen. Als erster startete Robert Gründler im Pacecar, dann folgten Richard und Nadine Munz im Seat (auch genannt Hirtenhund) und nun rückte Rolf Buser mit seinem XKR Coupé in die «Pole Posi­ tion» vor, gefolgt von Werner Ritter und Susi Fuchs im XKR-Coupé GTR Ritter Design. Als nächste nahmen Ueli und Lilo Jaun mit Ihrem E-Type Serie I OTS die Strecke unter die «Pfoten». Rolf und Hildegard Bohrmann nahmen in ihrem Daimler Double Six (XJ81) die Verfolgung auf, während ihnen selbst Adi und Gabi Klammer im Triumph Stag auf den Fersen blieben. Dann wehte die gelbe Startflagge für Brigitte und Peter Brunner im XKR Coupé, anschliessend für Hans und Linda Kuny im XJ-S-Coupé und schliesslich noch für Philip und Rosmarie Pfisterer im XKR (X300). Wir folgten zuletzt im Mk 10 als Besenwagen. Die Teutschen Schon bald stieg die Strasse an Richtung Unter- und Obertauern. In Obertauern begegneten wir sogar einigen verirrten Regentropfen, über den Radstädter Tauern hinüber ins Lungau. Beim Schloss

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Abb. 3: Man ist gespannt und wartet auf die Schlossführung durch das Schloss Moosham.

Moosham gab’s die erste Rast (Abb. 3). In Schloss Moosham erlebten wir eine sehr informative Führung durch Frau Theresita Wilczek. Dabei sahen wir eine Kutsche von Maria Theresia und konnten uns bei der Betrachtung des originellen Bildes «kurze Beschreibung der in Europa befindlichen Völker und Ihrer Eigenschaften» im Entziffern der alten deutschen Schrift versuchen. Wie uns Frau Wil­czek erläuterte, zählten die Schweizer und Österreicher mit den Deutschen damals zur Gruppe der Teutschen. In

der Spalte «Teutscher» fanden sich dann Rubriken wie «offenherzig» unter «Sitte», «wizig» unter «Verstand’» Man beachte dabei die alte Schreibweise ohne tz. Weiter folgten, um nur einige zu nennen «verschwenderisch» unter «Untugend» und «dem Trunk» sowie «in Wein» unter «Lieben» resp. «Ihr Lebensende». Nach der rund einstündigen Schlossführung erwartete uns in der Schloss-Schenke zuerst eine feine Suppe – Frittaten oder Leberknödel, je nach Wunsch – gefolgt von einem «währschaften» Speckbrot.

Abb.4:SchnappschussvonderFreitagsausfahrt Nockalmstrasse undTurracherhöhe. ViaObertauerngehteszurücknachRadstadt.

Die 2. Etappe So gestärkt ging’s dann zur zweiten Ausfahrt, wieder mit Einzelstarts in Minutenabständen, angeführt vom Pacecar mit Robert Gründler. Wir waren daher nicht schlecht erstaunt, als wir, wieder als Besenwagen gestartet, an der ersten Weggabelung Robert stehen sahen, der uns zuwinkte hier rechts zu fahren. Diese Weggabelung war im Roadbook dem Zeilen-Hamster zum Opfer gefallen. Wir fuhren also rechts und Robert begann die Aufholjagd hinter dem Katzenfeld her. Die Strecke führte uns in reizender Landschaft durch Bundschuh und Schönfeld zur Nockalmstrasse (Abb. 4). Bei der Pfandlhütte machten wir Kaffee-Rast und verwöhnten uns mit feinen

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Abb. 6: Katzen und ein Stag verschnaufen in einer Reihe vor dem nächsten Einsatz in Zauchensee.

Marillenknödeln. Da es hier oben doch recht kühl war schlemmten wir nicht draussen, sondern in der Hütte. Bald war zwischen denTischen eine fröhliche Unterhaltung im Gang und einige lachten Tränen, als plötzlich von Tisch zu Tisch Witz auf Witz folgte. Schliesslich machten wir uns auf, den letzen Teil der Ausfahrtsstrecke zu erkunden. Wir fuhren die Nockalmstrasse weiter bis zur Ebene Reichenau und wieder hinauf zur Turracher Höhe (1763 Meter ü.M.), immer durch eine herrliche Bergwelt, dabei langsam aber sicher wieder Richtung Radstadt fahrend. In Radstadt angekommen blieb genügend Zeit zum ausruhen, faulenzen, schwimmen,«wellnessen»,plaudern,etc. Das Abendessen genossen wir im Pool-

Abb.5:LagebesprechungbeimletztenHalt vor dem Zauchenseesprint.

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Garten, während das arme Hotelpersonal sich lächelnd und vergnügt zwischen uns und einer grossen Hochzeitsgesellschaft hin und her jonglierte. Der Zauchenseesprint Der Samstagmorgen präsentierte sich mit strahlendem Sonnenschein: Dem Zauchenseesprint lag somit nichts im Wege. Nachdem Oel und Wasser wieder kontrolliert war und die letzten vom Auffüllen des Benzin-Tankes, nicht zu voll, von wegen Gewicht, zurück waren, konnte die Amadée-Aufwärmrunde starten. Aufgrund der vor der Tür stehenden Euro 08 konnten für die Aufwärmrunde keine «weissen Mäuse» frei gestellt werden, Nur an den neuralgischen Punkten standen zur berechneten Zeit «Schupos» bereit, um unseren Konvoi wieder in die Hauptstrasse einzuschleusen. Es klappte reibungslos und wir kamen pünktlich in Altenmarkt auf dem Dorfplatz an, wo unsere «Katzen auf Gummipfoten», der Stag und der «Hirtenhund» von den Passanten bestaunt werden konnten, während wir mit einer Erfrischung verwöhnt wurden. Dann ging’s auf Richtung Start zum Zauchenseesprint (Abb. 5). In zügigem Tempo wurde zuerst die Besichtigungsfahrt absolviert, dann durften sich alle in den «Turn’s ohne Limit» versuchen. Dabei wurde wieder im Minuten-Takt gestartet und über 40 Streckenposten entlang der 12 km Strecke

sorgten für die Sicherheit. Auch ein Ehepaar aus Heidelberg, ebenfalls Gäste aus dem Gründler’s Hotel, hatte sich an der Strecke postiert, jubelte und wedelte mit Jacken bei jedem vorbeifahrenden Auto. Wir hatten also erstmals auch einen Fan-Club! Nach der festgesetzten Anzahl «Speed Runs» wurde abgebrochen, bevor der Übermut zu gross werden konnte, und man traf in der Almhütte in Zauchensee zum Umtrunk zusammen (Abb. 6). Das Thema der Unterhaltung lässt sich unschwer erkennen:Wer hat welche Kurve oder Bodenwelle wie genommen? Etc. etc. Gemütliches Zusammensein Um 14.30 Uhr sassen wir alle schon wieder hungrig vor dem Hotel und freuten uns auf die zünftige Pongauer Brett’l Jausen und den Bier-Anstich, diesmal durch den Tourismus-Direktor von Radstadt, denn der Bürgermeister war verhindert. Der Bieranstich stand allerdings unter keinem guten Stern, sorgte aber für grosse Heiterkeit bei den Jaguaristen. Der Holzverschluss des Fasses hatte vermutlich einen feinen Sprung, jedenfalls beim alles entscheidenden Schlag ging der ganze Holzverschluss zu Bruch und der Zapfhahn verschwand bei zischend hervorspritzendem Bier einfach im Fass (Abb. 7). Das so malade Fass wurde schnell abtransportiert, Robert und der Tourismus-Direktor trockneten sich ab

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REPORTS und das Bier wurde vom Hotelzapfhahn geholt. Trotzdem hat die Jause allen hervorragend geschmeckt. Bis zum Abend war der Hunger zwar noch nicht besonders gross, aber das italienische Buffet dafür perfekt. Jeder fand etwas «Gluschtiges» und konnte dem Buffet so zusprechen wie der Platz im Magen es zuliess. Bald schon war es 22.00 Uhr und wir wechselten von der Terrasse ins Lechenstüb’l, wo 3 Tische reserviert waren. Hier unterhielt uns Enzo mit Musik, während wir ungeduldig auf das Erscheinen von Robert Gründler warteten. Das Warten wurde wie immer belohnt, seine Elvis Presley Memory Show war wieder hervorragend und viele schwärmten danach noch lange von der Show. Mit dem Frühstück am Sonntag kam für die Meisten leider schon wieder der

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Abschied. Bei immer noch schönstem Wetter machten sich unsere Teilnehmer in Grüppchen oder alleine auf den Heimweg. Nur Brigitte und Peter Brunner verlängerten bis Montag um am Sonntag Salzburg besuchen zu können. Sie hatten wenigsten noch ein paar Stunden Sonnenschein, bevor gegen 16.00 Uhr ein wasserreiches Gewitter übers Salzburgerland zog.

Abb. 7: Hoppla, hier geht was schief. Beim ent­scheidenden Schlag ging der Holzverschluss zu Bruch und der Zapfhahn verschwandbeizischendhervorspritzendemBier im Fass. (Alle Bilder Eva Halter Ward)

Dank an alle Teilnehmer Wir freuen uns, dass die 4. Jaguar Classic Radstadt so überaus harmonisch und familiär war. Wir danken den Teilnehmern und freuen uns, dass sie dabei waren und mithalfen den Anlass so gemütlich und fröhlich zu gestalten. Nun sind wir schon am planen der 5. Jaguar Classic und hoffen für 2009 wieder auf eine vergnügte Teilnehmerschar. |

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REPORTS

Das Hobby zum Beruf gemacht DiegewerblicheundindustrielleNutzungdesMühlentalsbeiSchaffhausenbeginntbereits1802durchJohannConradFischer.DieNachfolgegesellschaft,Georg FischerAG,zähltheuteu.a.zudengrösstenLieferantenderAutomobilindustrie. Eineandere,jaguaristischeErfolgsstoryimMühlentalistJosef(Joschi)Palotas. Vondiesernundochschonfast15-jährigenErfolgsstorysollhierdieRedesein.

Text und Fotos: Peter Esslinger

Bereich anzueignen. Er ist fasziniert von der altenTechnik und irgendwann keimt in ihm der Wunsch, sich selbständig zu machen. Als gebürtiger Schaffhauser zieht es ihn dann wieder in seine alte Heimat am Rhein. Erste Station 1994: Der Anfang In einem gemieteten Schopf an der Mühlentalstrasse Nr. 53 von lediglich 100 m2 und nur einem Autolift eröffnet Joschi seine ersteWerkstatt unter der Bezeichnung «Service-Center für Jaguar Fahrzeuge». Die potentielle Kundschaft hat aber nicht unbedingt auf diesen jungen Mann gewartet. So ist Joschi in der Anfangsphasefroh,tageweisebeiseinen ehemaligen Arbeitgebern in Zürich sein mageres Einkommen noch etwas aufbessern zu können. Am Anfang stehen in seiner Werkstatt vorwiegend XJ Modelle für den Service und Reparaturen (Abb. 2). Aber auch die ersten MK2, XK und E-Type Besitzer finden den Weg ins Mühlental. Die Mund zu Mund Propaganda hilft Joschi, seinen Bekanntheitsgrad als seriöser

Die gewerbliche und industrielle Nutzung des Mühlentals beginnt bereits 1802 durch Johann Conrad Fischer mit dem Bau der ersten Wassermühle als Kraftquelle für eine Hammerschmiede mit angegliederter Schmelzerei. Der innovativeTüftler schafft es, nach wenigen Jahren legierten, und dadurch hochbelastbaren, verschleissfesten Gussstahl zu produzieren. Die direkte Nachfolgegesellschaft, Georg Fischer AG, zählt heute unter anderem zu den grössten Lieferanten der Automobilindustrie und dies, wie ursprünglich, im Bereich hoch beanspruchter Gussteile für Antrieb, Fahrwerk und Carosserie.

Prolog Joschi Palotas (Abb. 1) ist ein eigentlicher Quereinsteiger in das Automobilgewerbe. Aufgewachsen in Schaffhausen absolviert er in einem ersten Schritt eine «autofremde» Ausbildung Richtung Elektrotechnik und Elektronik, aber klassische Jaguars waren schon immer seine Leidenschaft. Als sich ihm dann die Gelegenheit bietet, in diese faszinierende Branche einzusteigen, packt er die Chance und arbeitet zuerst einige Jahre in Garagenbetrieben im Raum Zürich. Dabei hat er das Glück, dass seine ehemaligen Patrons auch Oldies betreuen. Das ist für den jungen Joschi die Möglichkeit sich das notwendige Fachwissenindiesemspeziellenautomobilen

Eine jaguaristische Erfolgsstory Eine andere, ebenfalls automobile Erfolgsgeschichte im Mühlental begann dann aber erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts mit Josef (Joschi) Palotas. Viele von euch haben Joschi bereits bei JDCS Anlässen als Helfer in der Not schätzen gelernt, wenn «etwas» mit dem eigenen Auto nicht mehr so ganz stimmte. Wenige aber kennen die Geschichte seines eigenen Garagenbetriebes von den Anfängen im Jahre 1994 bis heute. Einen grossen Meilenstein setzte Joschi mit dem Entschluss, einen Neubau für den weiter expandierenden Betrieb zu erstellen. Der Umzug in die neuen, grosszügigkonzipiertenRäumlichkeiten erfolgt im Frühjahr 2008. Nun aber alles der Reihe nach:

Abb.1:Auchdasmusssein:JoschiPalotasbeiderweniggeliebten,aberdochunumgänglichen administrativen Arbeit.

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Abb. 2: Viel, sehr viel Arbeit wartet hier.

Mechaniker rasch auszubauen und die Kunden sind froh, im Raum Schaffhausen neu wieder einen kompetenten Ansprechpartner für ihre Young- und Oldtimer Jaguars zu finden. Zu dieser Zeit existierte keine offizielle Jaguar-Vertretung im Kanton Schaffhausen oder in der näheren Umgebung. Schon bald ist der eben gegründete Einmannbetrieb so gut ausgelastet, dass Joschi auf seine zusätzlichen Einsätze im Raum Zürich verzichten kann. Nun, ein Garagenbetrieb besteht nicht nur aus der Werkstatt. Vielmehr, und dies im Besonderen bei älteren Fahrzeugen, ist ein umfangreichesLagernotwendig.Zudem haben Oldtimer naturgemäss längere Standzeiten in der Werkstatt. Ersatzteile müssen vielfach für einen bestimmten Fahrzeugtyp und Jahrgang speziell beschafft werden und das Fahrzeug in der Zwischenzeit irgendwo unter Dach abgestellt sein, ohne dass die ganze, an sich schon kleine Werkstatt blockiert wird. In der näheren Umgebung finden sich immer wieder die notwendigen Lagermöglichkeiten. Nur, von einem effizienten und rationellen Betriebsablauf ist die junge Firma noch weit entfernt. Dieses Defizit kompensiert Joschi mit

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Nachtarbeit bei klassischer Musik und ohne durch Besucher oder Telefonanrufe gestört zu werden. Zweite Station 2001: Der Umzug In der «guten alten Zeit» unterhielten vor allem Grossbetriebe eigentliche Fuhrparks mit Fahrern und eigenen Mechanikern für Reparaturen und Servicearbeiten. Von der Mercedes Limousine

für die Direktion und wichtige Kunden bis zu Kleinfahrzeugen für Kurierdienste waren alle Fahrzeugkategorien vertreten. Auch +GF+ unterhielt eine ansehnliche Fahrzeugflotte mit Garagen und Werkstätten im hinteren Mühlental. Bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wird bei dieser Einrichtung aber der Rotstift angesetzt und der ganze Fahrzeugpark aufgehoben. Heute läuft dies unter der Bezeichnung Outsourcing. Die schon sehr alten Gebäude samt Einrichtungen werden verkauft. Eine erneute Nutzung als Garagenbetrieb scheint unwahrscheinlich aber die gesamten Installationen bleiben weitgehend bestehen. Das ist die Gelegenheit für Joschi, die schon längere Zeit anstehende Expansion zu realisieren. Nun hat er doch eine, wenn auch nostalgisch eingerichtete Werkstatt and der Mühlentalstrasse 250 mit 2 Autoliften und einer Montagegrube sowie (im Moment) genügend Abstellraum für das immer umfangreichere Lager. In diese Periode fällt auch seine kluge strategische Entscheidung des nach wie vor Einmannunternehmers: Konzentration der Kräfte auf einige wenige Jaguar Modellreihen mit dem

Abb. 5: Das Resultat vieler hundert Stunden Arbeit: ein frisch restauriertes XK120 Coupé.

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REPORTS absoluten Schwerpunkt auf seine Lieblingsfahrzeuge: die gesamte XK Palette. Daneben werden jedoch nach wie vor MK2 sowie E-Types betreut, aber auch weiterhin Modelle neueren Datums in dieKurgenommen.Abgerundetwerden die Aktivitäten durch die Zusammenarbeit mit dem neuen lokalen Jaguar-Vertreter Garage Baldinger sowie einem Abkommen mit der Emil Frey AG im Bereich Service und Ersatzteile. Abgesehen von Reparaturen und Servicearbeiten wagt sich Joschi nun auch an Teil- und Totalrestaurationen. Am Anfang steht sein eigener XK140 Jahrgang 1954, den er in seiner knapp bemessenen Freizeit über 3 Jahre mit grossem Aufwand praktisch wieder in den ursprünglichen Neuzustand versetzt. Er sammelt dabei in diesem speziellen Bereich der Restaurationen wertvolle Erfahrungen und baut sich parallel dazu im Laufe der Zeit im In- und Ausland ein äusserst wertvolles Beziehungsnetz von Lieferanten für wenn immer möglich Original-Jaguar-Ersatzteile auf. Einer der ersten Kunden in diesem neuen Segment ist bereit, Joschi den Auftrag für eine Teilrestauration zu erteilen (Abb. 3), was dann aber praktisch in eine Vollrestauration ausartet, ohne dass nennenswerte Referenzen vorliegen. Die Basis ist einfach gegenseitiges Vertrauen. Der Kunde selbst ist am Ende hochzufrieden, aber Joschi muss Lehrgeld bezahlen (Abb. 4). Mit dem Fortschreiten der Arbeiten werden immer wieder ursprünglich nicht sichtbare und nicht zu erwartende weitere Mängel gefunden, die Zusatzaufwand bedeuten, aber zu einer seriösen Arbeit einfach dazugehören. Was da bei der Demontage von so genannten «restaurierten» Fahrzeugen zutage tritt, ist teilweise schlichtweg haarsträubend! Selbstverständlich müssen immer irgendwann Kompromisse eingegangen werden, da z.B. keine Originalersatzteile mehr auffindbar sind. Dafür hat sich vor allem für Jaguar Fahrzeuge eine neue Branche entwickelt, die Teile in mehr,

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Abb. 3: Ein Alu-Roadster 1949 in der Endphase einer Totalrestauration noch ohne …

aber auch weniger guter Qualität nachbaut. Entsprechende Marktkenntnisse müssen über Jahre erarbeitet werden, um für ein bestimmtes Teil den besten Lieferanten zu finden. Joschi schafft dies alles langsam aber sicher nicht mehr allein. Er hat Glück und engagiert einen qualifizierten Mechaniker, der mit viel Enthusiasmus für alte Fahrzeuge und dem Hang zur Perfektion arbeitet. Die Kunden sind zufrieden. Die Platzverhältnisse werden immer enger. Teilweise wird schon halb auf der

Abb. 4: … und hier bereits mit Motor.

Strasse geschraubt und repariert. Hauptgrund dafür ist das sich immer mehr ausweitende Geschäft der Restaurationen. Das braucht Platz, da in diesem Bereich terminlich nicht von Tagen oder Wochen, sondern Monaten oder gar schon mehreren Jahren gesprochen wird. Auch die generellen mittel- bis längerfristigen Beschäftigungsaussichten, speziell im Bereich der historischen XK Typen, sind ausgezeichnet (Abb. 5). Durch diese positive Entwicklung angespornt, fasst Joschi 2005 den richtigen Entschluss, selbst zu bauen. Es folgen Verhandlungen mit dem Landbesitzer, mit Architekten und Handwerkern. Zum Schluss gibt auch die Bank grünes Licht, so dass Anfang 2007 mit dem Bau begonnen wird. Glück für Joschi: das Grundstück liegt nur 500m von seinem bisherigen Standort entfernt, was die notwendigenSitzungenfürÄnderungen und Anpassungen, aber auch die ÜberwachungwährendderganzenBauphase wesentlich erleichtert. Dritte Station 2008: der Neubau An der Mühlentalstrasse 274 auf dem Gelände der ehemaligen Leichtmetallgiesserei der Georg Fischer AG entsteht die neue Mühlentalgarage (Abb. 6). Ein

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REPORTS mehrstöckiger Zweckbau, der dem Geschäft mit Oldtimern Rechnung trägt: Möglichst viel Fläche als Abstellraum und Lager. Das Herzstück ist die helle Werkstatt mit allein ca. 500 m2 und nunmehr 4 modernen Liftanlagen (Abb. 7). Eine angegliederte Werkstatt für Carosseriearbeiten ergänzt den reinen Garagenbetrieb sinnvoll. Roger, ein ausgewiesener Fachmann auf diesem Gebiet hat seine Stelle im Team von Joschi bereits angetreten. Moderne Büroräume und ein kleiner Showroom ergänzen die ganzen Einrichtungen. Im Februar 2008 ist dann der Umzug abgeschlossen. Nur, bis alles an seinem Platz ist, die ganzen Installationen erfolgt sind und auch funktionieren, vergeht noch einige Zeit. Parallel dazu läuft aber der Werkstatt­ betrieb weiter, denn die neue Saison für die Oldtimer steht ja kurz bevor, und jeder Besitzer will mit einem perfekt gewarteten Fahrzeug starten. Joschi zählt die Stunden nicht (mehr), die er im Betrieb verbringt, hofft aber, dass die hektische Anfangsphase nach dem Umzug abflaut, und er sich wieder voll auf das eigentliche Geschäft konzentrieren kann. Eine offizielle Eröffnungsfeier ist geplant, nur das Datum dafür ist noch nicht festgelegt!

Abb.6:AnderMühlentalstrasse274stehtdieneueMühlentalgarage,einmehrstöckigerZweckbau, der dem Geschäft mit Oldtimern Rechnung trägt.

Zukunft Das eigene Betriebsgebäude steht, die räumlichen Kapazitäten sind vorhanden und es kann nunmehr auch wesentlich rationeller und effizienter gearbeitet werden. Der Kundenkreis wächst und dehnt sich zunehmend auch auf den süddeutschen Raum aus. Das Geschäft mit Oldtimerfahrzeugen floriert und könnte mit entsprechenden Anstrengungen noch wesentlich weiter ausgebaut werden. Das erklärte Ziel von Joschi ist aber auf keinen Fall die Expansion um jeden Preis mit den entsprechenden personellen und räumlichen Konsequenzen. Er will auch nicht zum

reinen Manager degenerieren, sondern auch in Zukunft immer in der Lage sein, in der Werkstatt persönlich Hand anzulegen und die persönlichen Kontakte zu der Vielzahl der Lieferanten pflegen. Dabei will er aber auch die Zeit finden, um mit seinen Kunden und Freunden tiefgründige Benzingespräche zu führen. Wer Joschi kennt sieht, und fühlt es, dass seine Entscheidung, das Hobby zum Beruf zu machen, für ihn das einzig Richtige war. Er hat dadurch vielen Jaguar Enthusiasten in der Region zu einer neuen Heimat für ihre Oldies verholfen. In diesem Sinne: Danke Joschi und noch auf viele weitere erfolgreiche Jahre! |

Abb. 7: Das Herzstück ist die helle Werkstatt mit allein ca. 500 m2 und nunmehr 4 modernen Liftanlagen.

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TECHNIK

Der Jaguar XJ unter der Lupe DerJaguarXJhatnebendenModellenXKundEeinengleichwertigenPlatzundBedeutungfürdenStatusderMarke«Jaguar»imMarkt.JaguarXKundETypemögenausheutigerSichtspektakulärererscheinen,speziellfürdiedamaligeZeit. DerJaguarXJwaraberinähnlicherWeisespektakulärundwegweisendinseinem Marktsegment. Hier ist seine Geschichte.

Text: Balz Bessenich

Das Design und die technischen Spezifikationen hoben den Wagen seinerzeit wie heute hervor und prägen das Image der Marke Jaguar massgeblich. Man kann sogar soweit gehen, dass das Kürzel «XJ» Jaguar nun schon seit rund 40 Jahren trägt. Technisch betrachtet ergibt sich eine Dreiteilung: |  XJ Serie 1 bis 3, gebaut von 1968 bis 1992, zuletzt vor allem als Daimler Double-Six Vanden Plas. |  XJ 40, X 300 und X 308, gebaut von 1986 bis 2003 |  X 350, die aktuelle Version. Der Kampf ums Überleben Die Geschichte des XJ ist auch die Geschichte des Kampfes um das Überleben der Marke. So schön der Wagen, so enttäuschend war die Qualität über lange Jahre. Dies prägt noch heute die Meinung vieler Leute über Jaguar, die so das Fahren von Marken wie Mercedes, BMW oder Audi «begründen». Die Jaguar XJ Serie 1 und vor allem die Serie 2 stammen aus dieser im wahrsten Sinne nachhaltig schlechten Zeit. Im Lauf der Produktion der Serie 3 (frühe 80er Jahre) übernahm John Egan die Führung und konnte Jaguar auf zwei Rädern unter Rasur des Aussenspiegels und der Türgriffe retten. Die Rettung bedeutete nicht, dass nun alles perfekt war und dem aktuellen

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Stand der Technik entsprach. Noch 1996 gab es in der eher teuren Limousine XJR keine links-/rechts getrennt regelbare Klimaanlage. Die Lackierung der Dächer und Kofferraumhauben bei den XJ 40 und X 300 folgte nicht immer den Qualitätsstandards des Rests der Karosserie. Trotzdem, die XJ ab dem XJ 40 gelten als zuverlässige Autos, wenn sie fachgemäss gewartet werden. Grace, pace and space Typisch für alle Jaguar XJ ist die Fahrweise: «Grace, pace and space» so der Slogan aus der Werbung der 50er und 60er Jahre. Diese drei Worte umschreiben das Gefühl recht präzise. Man fühlt sich gut angezogen, reist stilvoll und komfortabel und zügig. Kurzum: man

fühlt sich wohl. «Space» ist allerdings zu präzisieren: mehr als vier Leute fühlen sich kaum je wohl, das Gepäck sollte keine vier Golftaschen umfassen, und lange Personen stellen mit Erstaunen fest, dass die ältesten Jaguar XJ weit mehr Kopfraumfreiheit gewähren als die späten, stattlicheren XJ, mit Ausnahme des aktuellen X 350. XJ Serie 1 Die 1968 präsentierte erste Serie ist am leichtesten zu erkennen vorne an der tief liegenden Stossstange mit einem ungeteilten Frontgrill (Abb. 1). Weitere Erkennungszeichen sind ausstellbare Dreiecksfenster in den vorderen Türen, das flache Holzarmaturenbrett mit der Reihe von Kippschaltern, die noch ganz an die Bretter der Typen 420 / 420G und ihre Vorgänger erinnern. Die Karosserie war zunächst nur in einer Grösse erhältlich, 1972, nach der Einführung des XJ 12 wurde die Baureihe um eine Langversion ergänzt, die bald zum Standard wurde. Varianten ergaben sich ansonsten nur aus Motor und Ausstattung. An Motoren stand zu Beginn der 2,8 und der 4,2 Liter-XK-Motor zur Verfügung.

Abb.1:Die1968präsentierteersteSeriedesXJistamleichtestenzuerkennenvorneandertief liegenden Stossstange mit einem ungeteilten Frontgrill.

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TECHNIK

Abb.2:DieSerie2wurde1973präsentiertundwarbis1979inProduktion.Der2,8Literwurde durch den 3,4 Liter ersetzt (161 PS/255 Nm).

Dies ganz dem Ziel entsprechend, die kompakten (240, 340 und 420) und die grosse (420 G) Limousine mit einem einzigen Modell zu ersetzen. Mit 149 PS/240 Nm respektive 186 PS/370 Nm konnte man gepflegt bzw. zügig reisen. Ein Überflieger wie seinerzeit der Mark I 3,4 oder der Mark II 3,8 waren die XJ 6 aber nicht. Diese Funktion erfüllte der 1972 eingeführte XJ 12 mit seinen 253 PS/407 Nm sehr gut – zum Preis eines

deutlich höheren Verbrauchs und deutlich höheren Wartungsaufwandes. Aus heutiger Sicht ist die Serie 1 gekennzeichnet durch die ursprüngliche, von Sicherheitsvorschriftenweitgehendfreie Gestaltung des Fahrzeuges. Der Fahrkomfort ist noch heute sehr beeindruckend, auch auf schlechteren Strassen. Die Fahrzeuge liegen gut auf der Strasse, man kann die Leistung ohne ungute Gefühle ausnutzen. Die 186 PS/370Nm der

Abb. 3: Die 1979 präsentierte letzte Version (XJ Serie 3) des klassischen Jaguars XJ ist das Resultat eines Auftrages an Pininfarina.

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am meisten vorhandenen XJ 6 4,2 Liter reichen auch mit einem automatischen Getriebe für zügiges und entspanntes Reisen völlig aus. Die Fahrzeuge sind aber als Veteranen zu verstehen. Fahren im Schnee und Salz, Abstellen im Freien führen rasch zu Schäden an der Karosserie, und die Mechanik sollte auch pfleglich behandelt werden, jedenfalls pfleglicher als dies im Alltag normalerweise möglich ist. Die legendär schlechte Qualität ist heute nicht mehr das grosse Thema: Entweder ist ein XJ Serie 1 heute ein Restaurationsobjekt, oder ein vom Liebhaber gepflegtes Fahrzeug, schlecht unterhaltene und noch zugelassene Fahrzeuge sind heute selten. XJ Serie 2 Was über den Vorgänger Serie 1 aus heutiger Sicht geschrieben ist, gilt auch für die Serie 2 (Abb. 2): Auch diese Wagen sind als Veteranen zu verstehen. Ein gewichtiger Unterschied besteht einzig in der Tatsache, dass es weit mehr Serie 2 Fahrzeuge auf dem Markt und auf den Strassen gibt, angesichts der längeren Produktionsdauer und höheren Produktionszahlen ist das keine grosse Überraschung. Die Serie 2 wurde 1973 präsentiert und blieb bis 1979 in Produktion. Der 2,8 Liter wurde durch den 3,4 Liter ersetzt (161 PS/255 Nm). Anfangs war die kurze viertürige Karosserie auch beim 4,2 Liter noch im Angebot (170 Stück hergestellt), ebenso das Schaltgetriebe mit Overdrive. Den Zwölfzylinder gab es bei der Serie 2 nur mit langem Radstand. Ein wunderbares Intermezzo stellt das Coupé dar, erhältlich mit 4,2 und mit 5,3 Liter Motor. Die Karosserie basierte auf dem kurzen Radstand, war frei von den B-Posten und das mittelstützenfreie Dach wurde in Vinyl verpackt. Daraus ergab sich ein sehr elegantes Fahrzeug mit vierbequemenSitzenundeinemgrossen Kofferraum. Eine Formel die Mercedes Benz seit Jahrzehnten bei ihren S-Klasse-

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TECHNIK Modellen praktiziert, und zwar mit Erfolg bezüglich Image sowie Produktionszahlen. Die Unterscheidungsmerkmale zur Serie 1 sind die höher gelegte Frontstossstange mit geteiltem Frontgrill - zum Teil durch die Nummernschilder verdeckt - feststehende Dreiecksfenster in den vorderen Türen und ein «sichereres» Armaturenbrett und Lenkrad. Es sind die letzten Jaguar XJ, die noch völlig frei vonGummioderKunststoffstossfängern und –flächen sind. XJ Serie 3 Die 1979 präsentierte letzte Version des klassischen Jaguars XJ ist das Resultat eines Auftrages an Pininfarina, den XJ noch für eine weitere «Runde» aufzufrischen (Abb. 3). Der Nachfolger war für die Markteinführung noch nicht bereit. Und weil der Nachfolger selber nicht für den Zwölfzylinder ausgelegt wurde, der Markt aber beständig dafür empfänglich blieb, wurde der XJ 12 Serie 3 bis 1992 gebaut, zuletzt vor allem als Daimler Double-Six Vanden Plas, fünf Jahre länger als die Sechszylinder Versionen (!). Äusserliche Erkennungszeichen sind Gummistossstangen, fehlende Dreiecksfenster in den Vordertüren, der insbesondere gegen hinten höhere Dachaufbau, die grossflächigen Heckleuchten und die versenkten Türgriffe. Dieser Typ ist eine eigenartige Mischung zwischen altem Design und modernen Features, sogar Lenkräder mit Airbag und ein ABS gab es am Ende der Produktion Die Serie 3 ist eng mit Sir John Egan verknüpft, der Jaguar wiederbelebte. Die Produktion lief aber schon vor dem Eintritt von Sir Egan bei Jaguar an und viele seiner Massnahmen zur Qualitätsverbesserung führten zu Modifikationen der Fahrzeuge. Die Serie 3 ist genau genommen unter der Haut einzuteilen in Fahrzeuge «vor» bzw. «nach» Egan. Insbesondere die Einführung des Ölkühlers liess die Motoren dauerhafter werden. Andererseits wurden die erhältlichen Ausführungen reduziert: Es gab eine

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Abb.4:MitdemXJ40,dem1986vorgestelltenWagenverabschiedetesichJaguarvonden60er und 70er Jahren, die Elektronik hielt Einzug.

einzige Karosserie mit drei Motoren (3.4, 4.2 und 5.3 Liter), das war alles. Insbesondere späte Exemplare eignen sich durchaus als Alltagsautos. Man muss sich aber bewusst sein, dass Rostbeständigkeit und Funktionalität im heutigen Sinn nicht die wichtigsten Merkmale dieses XJ waren und sind. Weiter hat die Mechanik ein Alter erreicht, in dem normaler Verschleiss leicht zu Ausfällen führen kann. Zugeständnisse an diese Eigenheiten sind nötig, will man auch im Alltag mit einem XJ der Serie 3 glücklich werden. Vorsicht ist am Platz vor Fahrzeugen, die günstig gekauft und billig gewartet wurden. Ein XJ Serie 3 frisch ab MFK, aber mit «Unterhaltsstau» ist rasch ein ärgerlicher Kauf, der jegliche Freude an diesem ästhetischen und bequemen Wagen ungeniessbar machen kann. Umgekehrt ist ein gut gewarteter und regelmässig betriebener XJ bei jeder Fahrt ein grosser Genuss. Anzufügen bleibt, dass diese XJ Version für handwerklich geschickte Eigner die letzte Version ist, die man noch ohne Computerund PC-Kenntnisse warten kann. XJ 40 Mit diesem 1986 vorgestellten Wagen verabschiedete sich Jaguar von den 60er und 70er Jahren (Abb. 4): die Elektronik hielt Einzug, besonders sichtbar am

Armaturenbrett und unsichtbar im Management von Motor und Getriebe. Dieser Wagen war auch der letzte, dessen Gestaltung noch von Sir William Lyons abgesegnetwurde.DerWagenistgeprägt von seinem kantigen Design, häufig noch betont durch die viereckigen Frontscheinwerfer. Die vom allerersten XJ her typische Silhouette blieb aber erhalten, der Wagen ist flacher als die Konkurrenz, er liegt breit und lang mit hoch angesetzten Radausschnitten auf der Strasse. Mit der neuen Karosserie kam auch der neue AJ6 Motor in die Schweiz, zunächst mit 3.6 Liter. Bezüglich der Leistungsfähigkeit (195 PS/337 Nm) und der Kultiviertheit der Leistungsentfaltung war der Motor nicht sehr beeindruckend, der ja nach der Planung von Jaguar auch den Zwölfzylinder überflüssig machen sollte... 1989 wurde die Lösung präsentiert: Der Motor hatte nun einen Hubraum von 4.0 Liter und überzeugte in vieler Hinsicht weit besser für den Anspruch des Fahrzeuges, als es die erhöhten Leistungswerte suggerieren (221 PS/377 Nm). 1990 wurde der 3.2 Liter vorgestellt (200 PS/298 Nm), der in der Schweiz nicht von grösserer Bedeutung war, wie auch die Versionen 4.0 S und XJR. Der Motor gilt als ausgereift und zuverlässig, wenn der Unterhaltsplan eingehalten wird.

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TECHNIK 1993 wurde der XJ 12 präsentiert, der allerdings wie schon der XJ 12 der ersten Serie, nur ein gutes Jahr produziert wurde. Die Karosserie des XJ 40 musste erheblich angepasst werden, und der Motor auf aktuelle Vorgaben des Umweltschutzes ausgerichtet. Das Resultat war ein Motor mit 6 Liter Hubraum und 318 PS/463 Nm, der ebenfalls als zuverlässig und problemlos gilt. Das Fahrerlebnis ist vom Charakter her den früheren XJ sehr ähnlich, angesichts der Eigenheiten der Karosserie und der Konstruktion nicht erstaunlich. Der Komfort und die Qualität der Strassenlage sind immer noch überzeugend – und Kraft ist auch beim 4 Liter Sechszylinder und erst recht beim 6 Liter Zwölfzylinder genügend vorhanden, um zügig und bequem weit zu reisen. Beim Kauf ist vor allem auf das Einhalten der Unterhaltsvorgaben zu achten. Standzeiten sind schlecht, in den wenigsten Fällen wurden bei nicht benutzten Fahrzeugen die Feuchtigkeit laufend kontrolliert und eigentliche Stilllegungsarbeiten vorgenommen. Ein gut erhaltender XJ 40 ist aber derzeit die günstigste Art, Jaguar zu entdecken und zu geniessen.

X 300 1994 wurde der Nachfolger des XJ 40 präsentiert (Abb. 5), die heute X 300 genannte Version, die bis 1997 gebaut wurde. Zusammenfassend lässt sich diese Version als XJ 40 mit rund gefassten Doppelscheinwerfern charakterisieren. Der XJ 40 war zwar auch mit Doppelscheinwerfernerhältlich,derendoppelte Rundungen wurden aber in der Karosserie nicht aufgenommen. Weiter ist diese Version vom Heck her an den gerundeten, filigraneren Seitenenden zu erkennen: Man könnte auch sagen, ein XJ 40 als Stück Seife sieht nach einer Stunde in der Badewanne aus wie ein X 300. Die beim XJ 40 erhältlichen Motoren (3.2 Liter, 4.0 und 6 Liter) waren auch beim X 300 erhältlich. Neu hinzugekommen ist der durch einen Kompressor auf 326 PS/512 Nm gestärkte XJR, mit einem Hubraum von 4 Litern. Die X 300 sind wie auch die XJ 40 fast alle mit automatischem Getriebe ausgestattet, die Zwölfzylinderversion gab es nur mit Automatik. Manuelle Versionen sind äusserst selten und die Ersatzteillage gilt als heikel. In der Schweiz wurden z.B. vom XJR nur 5 Fahrzeuge eingeführt. Wer jemals mit einem solchen

Abb.5:1994wurdederNachfolgerdesXJ40präsentiert,dieheuteX300genannteVersion,diebis 1997 gebaut wurde.

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Fahrzeug im Feierabendverkehr unterwegs war, weiss, warum die meisten XJR eine Automatik haben. Das Workout ist sehr hart und asymmetrisch, der linke Oberschenkel treibt einem den Schweiss auf die Stirn. Insbesondere bei dem Daimler Double-Six findet sich in Fonds immer wieder eine Einzelsitzanlage, die in Verbindung mit einem längeren Radstand allergrössten Komfort vermittelt. Ästhetisch sind diese Fahrzeuge dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Holzkonsole quer durch das ganze Fahrzeug hinzieht. Grössere Probleme sind derzeit beim X 300 keine bekannt, es gelten die schon beim XJ 40 zusammengefassten Kriterien für den Kauf dieser Fahrzeuge. Mein persönlicher Tipp: ein Vierliter mit Normalbereifung ist die für den Alltagsgebrauch sinnvollste Version, der Sechsliter verbraucht wesentlich mehr und der XJR ist wesentlich weniger komfortabel als das unspektakuläre Normalmodell. X 308 Die 1997 präsentierte Nachfolgeversion des XJ kennzeichnet sich im Wesentlichen durch den vollständigen Ersatz der bisherigen Sechs- und Zwölfzylindermotoren durch V8-Motoren (Abb. 6). Diese gab es als 3.2 Liter und als 4 Liter, ferner als 4 Liter mit Kompressor. Die Karosserie unterscheidet sich aussen nur marginal von der des X 300. Am einfachsten ist sie zu erkennen an den ellipsenförmigen Positionslampen in den Stossstangen, die beim X 300 rechteckig ausgeführt sind. Innen gab es ein neu gestaltetes Armaturenbrett. Der Zwölfzylinder wurde auch bei Daimler durch den aufgeladenen, eher sportlich konzipierten und ausgelegten aufgeladenen Vierliter V8 ersetzt, marketingmässig und bzgl. Prestige ein nicht nahe liegender Entscheid, der aber vom Ergebnis her durchaus überzeugen kann. Was bei den Kriterien für den Kauf beim XJ 40 und X 300 notiert wurde, gilt auch für den X 300 mit der nicht

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TECHNIK

Abb.6:Die1997präsentierteNachfolgeversionX308desXJkennzeichnetsichimWesentlichen durchdenvollständigenErsatzderbisherigenSechs-undZwölfzylindermotorendurchV8-Motoren.

unwesentlichen Änderung, dass natürlich diese Fahrzeuge alle noch weniger alt sind. Die in England bekannten Probleme mit den frühen Nikasil-Motoren scheinen in der Schweiz nicht bekannt zu sein. Hingegen sollten die Kettenspanner rechtzeitig ersetzt werden. X 350 2003 wurde technisch betrachtet, eine neue Baureihe des Dauerbrenners XJ präsentiert, der X 350, der sich einerseits durch eine technologisch hoch interessante Aluminiumkarosserie, andererseits durch die Abkehr von der typischen Jaguar-Silhouette auszeichnet (Abb. 7). Der Wagen ist wesentlich höher gebaut und hat innen deutlich mehr Kopffreiheit als seine unmittelbaren Vorgänger. Er liegt deshalb nicht mehr so flach auf der Strasse wie die anderen Fahrzeuge und die Flanken der Karosserie haben recht grosse Flächen, seit einem Facelift durch Kiemen verziert. Aber der Fahrkomfort ist unverändert beeindruckend und dank dem niedrigen Gewicht sind die Fahrzeuge sehr agil. Grace und Pace haben nun auch Space. Kriterien für den Kaufentscheid Beim Kauf eines Jaguar XJ gibt es verschiedene Aspekte zu bedenken: Kein

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Jaguar XJ ist in der Wartung und im Unterhalt günstig. Je neuer, je komplexer die Elektronik, je älter, je seltener die Fachleute, die noch wissen, wie man die Vergaser einstellt, das Ventilspiel kontrolliert, den Dachhimmel richtig befestigt etc. Die Jaguar XJ Serie 1 und Serie 2 sind als eigentliche Veteranenfahrzeuge zu verstehen. Für den Alltag sind sie zu fragil und insbesondere zu anfällig für Rost. Jaguar XJ Serie 3 können im Alltag benutzt werden, bedürfen aber erhöhten Aufwandes bei Wartung und Unterhalt im Vergleich zu den späteren XJ. Die Jaguar XJ mit den ZwölfzylinderMotoren sind eine Wucht, sie gehörten zu den besten Wagen ihrer Zeit. Wie in einem solchen Fahrzeug die Post abgehen kann, ist schlicht umwerfend, wenn das Auto gut eingestellt und in gutem Zustand ist. Aber man versuche einmal alle Kontakte der Zündkerzen zu prüfen, oder zu begreifen, welcher Schlauch mit welchem Rohr in welcher Beziehung steht und was denn deren Funktion ist? Soll es ein XJ 12 sein, ist die X 300-Version sicher die günstigste Art, die Qualitäten dieser wunderbar souveränen Motoren zu geniessen. Der XJ 40 ist derzeit die günstigste Türe, durch die man zum Genuss des Jaguar

Fahrens kommt. Aber auch diese Modelle sind schon älter, und häufige Halterwechsel mit schwankenderWartungsqualität bekommen ihnen definitiv nicht. Diese Modelle haben Macken, die nicht weiter tragisch sind, weil sie leicht und oft günstig behebbar sind. Der Lauf der Zeit kann aber auch zu kapitalen Problemen führen, die dann nur noch zu Verschrottung raten lassen. Der Kauf auch dieser relativ jungen Jaguar XJ sollte also nur mit fachlicher Beratung erfolgen. Die Versionen X 300 und X 308 gibt es derzeit in reichlicher Zahl im Angebot. Sie sind wie normale Gebrauchtwagen erhältlich und zu beurteilen, und die Auswahl und Preiskriterien sind vertraut: Stand des Kilometeranzeigers,vollständigausgefülltesServiceheft, gleichmässigeBenutzungohnegrössere Unterbrüche, Unfallfreiheit, wenige Vorbesitzer, etc. Bei den XJR-Modellen sind die ultrabreiten Reifen dem Fahrkomfort abträglich: auf schlechtem Untergrund wird der Wagen recht lebendig, Tramschienen und Spurrinnen sorgen häufig für Unterhaltung, und Aquaplaning kann man bei starkem Regen auch ohne Überschreiten der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten«geniessen».Aberdafür sind diese Wagen eindrücklich, vor allem im Rückspiegel der Vorausfahrenden. Sie liegen auf guten Autobahnen wie ein perfekt fliegender Teppich, so dass man lange Etappen ohne weiteres planen kann. Die Coupé der XJ Serie 2 sind stilistisch wie preislich eine Klasse für sich und sehr viel seltener auf dem Markt. Die Karosserie basiert auf der Limousine, hat aber ihre Eigenheiten insbesondere auch bzgl. des Rostbefalls im Interieur zufolge mangelhafter Dichtigkeit. Von all den genannten Jaguar-Modellen gibt es auch Daimler-Versionen. Diese haben jeweils den «fluted grill», den charakteristischen gerippten Grill und Kofferraumgriff sowie eine höherwertige Innenausstattung. Die Stückzahlen

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TECHNIK unterscheiden sich zum Teil erheblich von denen der entsprechenden Jaguar-Modelle: In der Schweiz sind Jaguar Sechszylinder-Modelle jeweils in der Überzahl, bei den Zwölfzylindern ist aber insbesondere bei der Serie X 300 die Überzahl der Daimler Double-Six im Angebot auffällig. Im Übrigen gilt die Schweiz als das Land mit der höchsten Dichte an Daimler pro Einwohner … Auch bei den XJ gibt es Raritäten: die Kombi-Versionen der XJ Serie 3, hergestellt durch Avon, Versionen mit manuellem Getriebe, Cabriolets des XJ Serie 2 Coupé von Lynx oder Sonderserien bzw. Sonderausführungen zu verschiedenen Anlässen. Allen Raritäten gemeinsam ist die Tatsache, dass die die Rarität begründendenTeile meist nur noch sehr schwierig, wenn überhaupt zu erhalten sind. Wenn z.B. nur rund 20 Exemplare des Kombis von Avon einst in Handarbeitentstandensind, lagert bei keinem Händler dieser Welt heute mehr ein Kotflügel oder Kofferdeckel. Mit viel Glück weiss aber noch irgendjemand, wie man seinerzeit diese Teile hergestellt hat und kann die Nachfertigung übernehmen. Bei Farbe und Ausstattung sollte man, je älter derWagen ist, je weniger wählerisch

sein und auf den Zustand grösseren Wert legen. Hinzu kommt, dass Jaguar bei den XJ Serie 1 bis 3 noch eine Farbpalette anbot, die heutigen Käufern bzw. Interessenten nur das Wasser in die Augen treiben kann: Verschiedene Grün, Blau und Rot konnten für das Leder passend zur Kaskade der Aussenfarben gewählt werden. Ein XJ Serie 1 in einer Ton in Ton-Farbkombination sticht meiner Meinung nach jede Ivoryoder Magnolia-Ausstattung aus, die zudem regelmässig schlechter altert. Eben: wessen Garderobe ist heute schon garantiert farbecht und völlig frei von Denim/ Nieten-Hüllen, allgemeiner bekannt als Jeans? Verpasste Chancen Betrachtet man die bisherige Geschichte des XJ, insbesondere auch im Vergleich mit seinem wichtigsten Konkurrenten, so wird meines Erachtens klar, dass das Management bei Jaguar mehrere Chancen für zusätzlichen Erfolg verpasst hat: Die Baureihe XJ rangiert in einer Preisregion, in der auch Coupés und Cabriolets gerne gekauft werden. Der jahrzehntelange Erfolg der Coupé- und Cabriolet-Versionen der S-Klasse und

entsprechender Modelle bei BMW belegendiesnachdrücklich.Dieästhetischen Potentiale der XJ-Linienführung sind bei dem einzigen serienmässig gebauten Modell (Serie 2) ebenso deutlich wie beim Prototypen der Baureihe X 300. Es wäre für das Image wie für die Marktpositionierung förderlich gewesen, hätte es neben der Limousine regelmässig eine Version als Coupé bzw. Cabrio gegeben. Der Erfolg von grossen Dieselmotoren bei der Konkurrenz lässt es angezeigt erscheinen, dass der grosse Diesel aus dem Range Rover übernommen wird. Etwas ganz besonderes wäre eine Kombi-Version gewesen, wie sie bei keinem Konkurrenten erhältlich ist. Wer den weissen Prototypen eines Kombis auf der Basis des XJ 40 je gesehen hat, weiss, was für ein wunderbares Fahrzeug möglich gewesen wäre. Die Eleganz kommt auf den allgemein bekannten Fotos nur zum Teil zur Geltung. Ein solches Fahrzeug wäre der perfekte Reisewagen für Leute mit viel Gepäck, um Lichtjahre besser und vernünftiger als die heute üblichen SUV mit ihrem gebirgsartigen Kühler, den wandgrossen Türen und den in Lastwagenbereiche greifenden Gewichtsdimensionen. |

Abb.7:MitdemX350wurde2003dieBaureihedesDauerbrennersXJpräsentiert,dersicheinerseitsdurcheinetechnologischhochinteressante Aluminiumkarosserie, andererseits durch die Abkehr von der typischen Jaguar-Silhouette auszeichnet.

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TECHNIK

Bücher und Handbücher zum Thema Jaguar Titel

Untertitel

Autor

Verlag

ISBN-No.

Jahr

Sprache

Jaguar

The enduring Legend

Nicky Wright

Tiger Books International, London

1-85501-134-4

1994

Englisch

Fabien Sabatès

Lechner Verlag, Wien/Genf

3-85049-031-9

1989

Deutsch

Original in Französisch

Buch

Foreword by Stirling Moss

Buch

Jaguar

Bemerkung

Art

Buch

Great Marques

Jaguar

Chris Harvey

Octopus Limited, London

0–7064-1687-2

1982

Englisch

Jaguar

D-Type & XKSS

Andrew White

Haynes Publishing Group

0-85429-371-2

1983

Englisch

Jaguar

History of classic marque

Philip Porter

Tiger Books International, London

1-85501-005-4

1992

Englisch

Emil Frey

Auto-Biographie

Emil Frey

3-85569-150-9

1988

Deutsch

Buch

Jaguar

Eine Autolegende

Nicky Wright

Karl Müller Verlag

3-86070-223-8

1992

Deutsch

Buch

Jaguar

E-Type

Denis Jenkinson

Motorbooks Internationl, USA

0-85045-437-9

1982

Englisch

Buch

The British Motorist

A celebration in pictures

Lord Montagu of Beaulieu

Queen Anne Press Book

0-356-12775-3

1987

Englisch

Buch

The Jaguar Tradition

Buch Foreword by Sir John Egan

Buch

Michael Frostick

Dalton Watson

0-901-564-117

1973

Englisch

Buch

Jaguar

Geschichte – Technik – Sport

Bernard Viart/ Michel Cognet

Motorbuch Verlag, Stuttgart

3-613-01021-6

1985

Deutsch

Buch

Jaguar

Saloon Cars

Paul Skilleter (Andrew White)

Haynes Publishing Group

0-86429-596-8

1980

Englisch

Buch

Jaguar Mark VII to 420G

The complete companion

Nigel Thorley

Bay View Books

1-8709-41-9

1994

Englisch

Buch

Jaguar

Il fascino di un nome

Piero Casucci

1979

Italienisch

Lord Montagu of Beaulieu

Ballantine Books

0-854429-199-7

1975

Englisch

Jaguar Jaguar MkVII, VIII, IX; X; 420G

Gold Portfolio

R.M. Clark

Brooklands Book Distribution

1-85520-0686

The Classic Jaguar Saloons

All Models 1950–1970

Chris Harvey

Motor Racing Puplications

0-900549-59-9

Jaguar

The complete illustrated history

Philip Porter

Frederick Warne

0-7232-3248-2

Jaguar

Geschichte – Typen – Sport

Pete Lyons

Heel

3-89365-297-3

1991

Deutsch

Lord Montagu of Beaulieu

Quiller Press

1-870948-46-7

1991

Englisch

Jaguar The Big Jaguars

1981

Buch Introduction by Sir Williams Lyons

Buch

Englisch

Buch

Englisch

Buch

Englisch

Buch Buch Foreword H.R.H. Prince Michael of Kent

Buch

Graham Robson

The Crowood Press

1-85223-922-0

1995

Englisch

Buch

Jaguar

Werbung und Prospekte aus fünf Jahrzehnten

Halwart Schrader

Schrader

3-613-87417-5

1996

Deutsch

Buch

Jaguar XK8

The authorised biography

Philip Porter

Bay View Books

1-870979-75-3

1996

Englisch

Buch

100 Jahre Automobil

Merian

Deutsch

Buch

Calendar Collection

John Beecham

Englisch

Buch

Sportwagen

Die schönsten Sportautos seit 1902

Deutsch

Buch

Jaguar

The complete book of Jaguar

Jaguar Catalogue Raisonné Owners Bible

3-455-28614-3 Franco Mazza

Moewig

Classic & Sports Car

Jaguar The Legend

1992

Libreria dell‘ Automobile Ian Norris

Jaguar Series III Saloon

3-8118-8633-9

Buch 88-85880-42-8

Gavin Coway Jaguar Cars

Jaguar Cars

Verfügbarkeit? 1997

Englisch

1997

Englisch

Buch Buch

Part No. AKM 4176 Edition 2

Buch

Jonathan Wood

Parragon

0-75252-069-5

1997

Englisch

Buch

Jaguar Collectibles

The complete guide to...

Ian Cooling

Bay View Books

1-87097994x

1998

Englisch

Buch

Jaguar News

Jaguar Daimler Heritage Trust Centre opens

Jaguar Cars

1998

Englisch

Buch

Keeping the legend alive

A complete guide to Dunlop tyres...

SP Tyres UK Limited

1997

Englisch

Buch

The Jaguar File

All Models since 1922

Eric Dymock

Jaguar XK 120

Anatomie eines Kultobjektes Urs Schmid

The C-Type Register

Classic Jaguar Association and Jaguar Daimler Heritage Trust

Compiled by Terry Larson

Manuel d‘instruction pour le fonctionnement et l‘entretien de la Transmission automatique Jaguar

Jaguar MK VII

Borg Warner Corporation

24

Dove Publishing

0-9518750-9-4

1998

Englisch

Buch

Vulcan Verlag AG

3-9521878-0-1

2000

Deutsch

Buch

0-9541039-0-4

2001

Englisch

Buch

N.A.

Französisch

Handbuch

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TECHNIK

Titel

Untertitel

Autor

Jahr

Sprache

Jaguar Operating, Maintenance and Service Handbook

for 3 1/2 Litre Mark VII Model Type «M»

Jaguar Cars

N.A.

Englisch

Handbuch

Jaguar Operating, Maintenance and Service Handbook

for 3 1/2 Litre Mark VII Model Type «M»

Jaguar Cars

N.A.

Englisch

Handbuch

AM Service Jaguar Modell MKVII

«Der Automobil-Mechaniker»

4/1955

Deutsch

Handbuch

Jaguar 1951/52 Mark VII 3.5 Liter

«Der Automobil-Mechaniker»

5/1953

Deutsch

Handbuch

Jaguar Service Manual for Mark VII and XK120 Models (Kopie)

Jaguar Cars

Jaguar XK120 XK140 XK150 XK150‘S‘ and MKVII MKVIII MKIX Models

Service Manual

Jaguar Cars

Jaguar Supplement to Mark VII and XK120 Service Manual to cover variations in technical Data, Euipment etc. For

Mark IX Model

Jaguar Mark IX Spare Parts Catalog

Incorporating Automatic Transmission unit Overdrive unit

Verlag

ISBN-No.

Bemerkung

Art

Handbuch

Brooklands Book Distribution

N.A.

Englisch

Handbuch

Jaguar Cars

N.A.

Englisch

Handbuch

Jaguar Cars

1962

Englisch

Handbuch

Service Manual for the Jagu- (produced by the ar Automatic Transmission Borg Warner Corporation)

Jaguar Cars

Jaguar Mark VIII Spare Parts Catalogue

Incorporating Automatic Transmission unit Overdrive unit Power Assisted Steering

Jaguar Cars

Jaguar Marks VII-X, 1,2,XK,S and E types

Pearson‘s Illustrated Car Servicing Series for Owner Drivers

C.M. Smith

Paul Hamlyn

Jaguar

Die komplette Markengeschichte

Halwart Schrader

Motobuch Verlag

Jaguar The Classic Marque

Distinguishing Coachwork Features

Steve Kennedy

Norman Dewis of Jaguar

Developing the Legend

Jaguar Marketing the Marque

1-870642-297

Englisch

Two Parts: First Part for Mark VII Model, Second Part for changes to either Mark VII and later models

Handbuch

1958

Englisch

Handbuch

1969

Englisch

Handbuch

3-613-02259-1

2002

Deutsch

Buch

Golden Cat Publishing, Golden, Colorado, USA

0-9720083-0-6

2005

Englisch

Buch

Paul Skilleter with Norman Dewis

Paul Skilleter Books, PJ Publishing Ltd

0-9550102-1-7

2006

Englisch

Buch

The history of Jaguar seen Through its advertising, brochures and catalogues

Nigel Thorley

Haynes Publishing Group

978-1-84425 331 9 2006

Englisch

Buch

Ecurie Ecosse

David Murray and the legendary Scottish motor racicng team

Eric Dymock

PJ Publishing Ltd

978-0-9550102-2-4 2007

Englisch

Buch

Jaguar XK 120

The Anatomy of a Cult Object

Urs Schmid

Vulcan Verlag AG

3-9521878-1-X

2002

Englisch

Buch

Original Jaguar XK

The Resorer‘s Guide XK 120, XK140 and XK150

Philip Porter

Bay View Books

1-901-432-025

1998

Englisch

Buch

Chris Harvey

The Oxford Illustraded Press

0 312 43947 4

1978

Englisch

Buch

Philip Porter

Haynes Publishing Group

0 85429-58-1

1989

Englisch

Buch

The Jaguar Scrapbook

Philip Porter

Haynes Publishing Group

0-85429-744-8

1989

Englisch

Buch

The history of a great British car

Andrew White

Patrick Stephens Ltd

0-85059-470-7

1980

Englisch

Buch

Haynes Publishing Group

0-854-29-319-1

1987

Englisch

Buch

489-06698-3

1969

Englisch

Buch

1-85648-361-4

1996

Englisch

Buch

The Jaguar XK Jaguar E-Type

The definitive History

Jaguar

Sports Racing & Works Andrew White Competition Cars from 1954

Jaguar

Lord Montagu of Beaulieu, Dedicated to Sir William Lyons

A.S. Barnes

Jaguar

The Illustrated Motorcar Legends

Roy Bacon

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REGISTER

Classic Jaguar Day 2008 EinenbesonderenTagerlebtendiebegeistertenTeilnehmerdesClassicJaguar Day2008:VordemZielgebietmitEiger,MönchundJungfrauwurdeauchderAutofriedhofvonFranzMesserliimBernerGürbetalbesucht.BeisovielBegeisterung geriet sogar der ausgebliebene Fragebogen in Vergessenheit.

Text: Peter Kellenberger

Und plötzlich war’s wieder soweit: der blaue Briefumschlag mit der Einladung zum Classic Jaguar Day traf ein und erinnerte die Empfänger daran, dass die Sommerferien bald vorbei sein würden und dass der SS, SS Jaguar oder die grosse Jaguar Limousine des Typs MK VII bis MK IX auf den Ausflug vorbereitet werden soll. Der Registrar aus Evilard liess es sich nicht nehmen, schon auf der ersten Seite der Einladung darauf hinzuweisen, dass uns die Reise auf den Autofriedhof führen wird. Nicht irgendein Autofriedhof natürlich, sondern zur «Nationalen Kunstausstellung Historischer Autofriedhof Gürbetal». Er konnte wohl davon ausgehen, dass er damit einige Neugier wecken wird. Flughafenrestaurant Grenchen Der 24. August 2008 rückte näher und das Wetter war während der vorangehenden Woche nicht gerade überzeugend. Der Treffpunkt wurde beim Flughafenrestaurant Grenchen auf 10.00 Uhr festgelegt, zum Frühstücksbuffet à discretion mit reserviertem Parkfeld für die Fahrzeuge. Für viele erfolgte demnach die Anfahrt unverpflegt und mehrheitlich im (Hoch-) Nebel. Wie sich aber zum vereinbarten Zeitpunkt zweifelsfrei feststellen liess, war dieser Treffpunkt ausgezeichnet gewählt. Alle Teilnehmenden fanden problemlos den richtigen Weg und kamen pünktlich in bester Stimmung an. Die Sonne strahlte über dem reservierten Parkfeld und liess die historischen

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Zeitzeugen in voller Pracht glänzen. Jacken und Pullover wurden in den Fahrzeugen verstaut, die Dächer der Fahrzeuge geöffnet und eigentlich wäre man am liebsten gleich weitergefahren – durch eine wunderschöne Landesgegend und voller Neugier auf die «Nationale Kunstausstellung». Aber zuerst galt es, bei der charmanten Kassierin und Mitorganisatorin Ingrid Haehnle durch Bezahlung des Unkostenbeitrags die Anwesenheit zu dokumentieren und das Frühstücksbuffet zu geniessen.

Abb. 1: Jaguar MK VII, gut getarnt.

Freie Fahrt In seiner kurzen und prägnanten Begrüssung erwähnte Urs, dass er keinen Fragebogen vorbereitet habe und dass wir uns anschliessend an das Frühstück in freier Fahrt zur besagten Kunstausstellung zu verschieben hätten. Nicht genau

zu eruieren war, ob die zahlreichen beipflichtenden Gesten dem fehlenden Fragebogen oder der freien Fahrt galten. Sicher ist, dass letzteres individuell interpretiert wurde. Die Organisation stellte hervorragendes Kartenmaterial zur

Abb. 3: Messerli’s Wald: ein Paradies für Tiere.

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REGISTER Verfügung. Gelegentlich war Frau oder Herr Beifahrer aber mit der Umsetzung ordentlich gefordert, wogegen allein Fahrende aus Gründen der Verkehrssicherheit erst gar nicht erst zur Karte griffen. Man verliess sich auf die Kenntnisse des voraus fahrenden SS- oder Jaguar-Fahrers und genoss die Sternfahrt. Was kann schöner sein, als an einer ländlichen Wegkreuzung im Sonnenschein von allen Seiten herannahende Classic Jaguars zu erblicken? So führte uns der Weg via Schnottwil Busswil b.B. zum Wohlensee-Stauwehr und anschliessend via Liebewil – Hermiswil nach Kaufdorf im Berner Gürbetal. Die Fahrzeit betrug knapp 2 Stunden und gab Gelegenheit, in einer wunderschönen Landesgegend zur Kenntnis zu nehmen, dass man in der Schweiz fast überall ein Angebot von frischen Eiern ab Hof/Huhn oder Kartoffeln zu 1 Franken vorfindet, oder was immer der Haushalt aus naturnaher Produktion benötigt. Autofriedhof Franz Messerli Angekommen auf dem Areal des Autofriedhofes von Franz Messerli wurde unverzüglich das gesamte fototechnische Material mobilisiert (Abb. 1). So konnte jeder die Eindrücke bildlich festzuhalten, bis die zuvorkommende Stimme von Frau Messerli die Besucher auf den Eingang zum historischen Teil des Autofriedhofes bzw. dem Teil der Nationalen Kunstausstellung, aufmerksam machte. Dies erwies sich als zweckmässig,wolltendochgleichentags noch einige hundert andere Besucherinnen und Besucher die Kunst sehen und ein Stau beim Eingang wäre unvermeidlich geworden. Die Attraktivität ist unübertroffen. An den ersten zwei Tagen der Ausstellung (Tage der offenen Tür Ende Mai 2008) wurden 12 000 Besucher gezählt und im statistischen Mittel «outeten» sich in der Vergangenheit 5% als Kunstinteressierte. Der Rest entfällt auf die Gruppe, die an alten Autos oder

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an schützenswertem Industriekulturgut gefallen findet. Als Walter Messerli im Jahr 1933 seine Tätigkeit aufnahm, entsprach das Aufbewahren von nicht mehr im Gebrauch stehendenMaterialeinerNotwendigkeit. Alles konnte irgendwann hilfreich sein

Abb.2:BescheidenundBestimmt,FranzMesserli, ein Stück Geschichte aus der Region Bern.

und benötigt werden. Die darauf folgenden Jahre sollten dies noch akzentuieren. Neben dem Verkauf von Autoersatzteilen widmete sich Messerli vornehmlich dem Bau von so genannten Autotraktoren. Eine erfolgreiche Tätigkeit, wie sich aus der beachtlichen Verbreitung dieser Arbeitsmaschinen verschiedenster Hersteller ableiten lässt. Der Pioniergeist und die Phantasie führten Walter Messerli gelegentlich auch zu automobilistischen Exkursen, wovon einige überliefert sind. Der Schutzmann soll zu Walter Messerlis Vater gesagt haben, sein Sohn würde wohl besser im Zirkus arbeiten, nachdem er diesen und seinen Lancia LambdaimFeuerwehrweiherGerzensee gesichtet hatte … Gürbetal erlangt internationale Bedeutung Irgendwann war es jedoch vorbei mit der geruhsamen Abgeschiedenheit des Gürbetals. Kaufdorf erlangte internationale Bedeutung, als zwölf Fahrzeuge an die Gebrüder Schlumpf verkauft wurden. Nicht irgendwelche Autos, sondern – selbstverständlich für die Gebrüder Schlumpf – verschiedene Bugatti Rennwagen,worunterdiverseSiegerfahrzeuge, der Mercedes SSK von Otto Merz,

Abb. 4: Ist er’s oder ist er’s nicht? Der Carrera RSR von «Stumpen-Müller»?

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REGISTER könnten, sind mit modernster Digitaltechnik festgehalten worden. Und der Beobachter freut sich ob der Tatsache, dass auch besonders wertvolle Teile noch immer an den Jaguars geblieben sind, wobei bei Topolinos und VW (Brezel-) Käfern über die Jahre hinweg von Liebhabern und Fachspezialisten doch ziemlich viel demontiert und – ohne Halt beim Kassenhaus – abtransportiert wurde.

Abb. 5: Welcher erlangte wohl die grösste Aufmerksamkeit?

Ungewisse Zukunft für den Autofriedhof Es wäre vermessen, eine Feststellung zum Erlebnis «Historischer Autofriedhof» zu formulieren. Jede Teilnehmerin

und ein Horch Cabriolet, mutmasslich ex Hermann Göring. Legendär und auch für den auswärtigen Beobachter nicht zu übersehen, wurden die Auseinandersetzungen mit den Behörden, die vor allem Franz Messerli, den Sohn des Firmengründersbegleiteten(Abb.2).Dieser übernahm 1975 den Betrieb, genau in dem Jahr, als eigentlich alles und zur allseitigen Zufriedenheit geregelt war. Die gesamte Landparzelle war geteilt, jedes Stück der richtigen Zone zugeordnet, die Unterstände gebaut und die vorgeschriebenen Bäume als Sichtschutz gepflanzt. Was die Teilnehmer an der Classic Jaguar Ausfahrt nun als Teil der Nationalen Kunstausstellung betrachten konnten ist das Resultat jenes Übereinkommens aus dem Jahr 1975, nur eben mehr als 30 Jahre später. Die Bäume sind zu einem stattlichen Wald herangewachsen und haben die Zeugen des Strassenbildes der 40-er bis 60-er Jahre integriert. Unzählige Arten von Wildtieren haben dort ihr (vorübergehendes?) zu Hause gefunden (Abb. 3). Der neu gebaute Steg ermöglicht es dem Besucher auf seinem Rundgang seine Gedanken ungestört in «eine andere Welt» schweifen zu lassen. Da steht der Tatraplan, an welchem der Schwiegersohn des Generals Henri Guisan (M. Decoppet) auf dem Weg nach

und jeder Teilnehmer des Classic Jaguar Days 2008 fuhr mit seinen persönlichen Eindrücken und Erinnerungen nach Hause, im Bewusstsein, dass die Zukunft dieses Platzes wieder gänzlich ungewiss ist (Abb. 5). Der Initiant der integrierten Kunstausstellung, Heinrich Gartentor, hat es geschafft, diesem Platz einen zusätzlichen, eben den künstlerischen Inhalt zu verleihen und es ist zu hoffen, dass dies – zusammen mit der Einmaligkeit dieses Biotops – die Verantwortlichen zur Einsicht führen wird, dass dieses «Ensemble» eben nicht mit den 82 übrigenAutoverwertungsbetriebendes

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Abb. 8: Alle JDCS-Freunde sind willkommen.

Hause Stricke zu befestigen pflegte, um die Schüler aus Kehrsatz auf den Skiern nach Zimmerwald hinauf zu ziehen. Wie sah wohl die Welt aus, als der Fordson Traktor von 1923 seinen Dienst in Riggisberg verrichtete? Hier der Cadillac 1948 des Hotels Mattenhof in Interlaken, dort der Porsche Carrera RSR von Herbert (Stumpen-) Müller (Abb. 4). Gleichsam dem Auge eines geübten JägerserspähtenverschiedeneTeilnehmer beim «spiegeln» sofort die MK VII oder einen MK V. Alle Details, die irgendwie einmal zur Beweisführung bezüglich Originalität herangezogen werden

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Abb.6:VierzehnMKIV–MKIX;sechsSSbzw.SS-JaguarundalsKontrastfünfweitereJaguarfandensichimHofdesSchlossesGerzenseeein.Hier sieht man von links den MKIV DHC von Karlheinz Beck, den SS 100 von Christian Jenny sowie den S.S. von Anna-Marie Hardt.

Kantons Bern zu vergleichen ist und somit eine besondere Beurteilung rechtfertigt. Ein Eintrag im Gästebuch steht stellvertretend für die darin reflektierten Eindrücke: «1000 km von Wien – und keiner zu viel!» Ziel Seminarhotel Gerzensee Urs Hähnle musste einiges an Überzeugungskraft aufbringen um seine Reisegruppe davon zu überzeugen, dass das Ziel gemäss Einladungsschreiben das Seminarhotel Gerzensee sei. Und dass man dort neben dem Genuss einer phantastischen Aussicht auf das Dreigestirn der Berner Alpen auch besonders

gut Abendessen würde. Eine gewisse Erleichterung war aus dem Gesichtausdruck der mitreisenden Damen leicht abzulesen. Auch diese Etappe wurde – man war sich ja bereits gewöhnt – pannenfrei absolviert. Vierzehn MK IV – MK IX; sechs SS bzw. SS-Jaguar und als Kontrast fünf weitere Jaguar (XK 120 / E-Type etc.) sowie ein Lagonda LG45 mit ganz besonderer (Polizeifahrzeug-) Geschichte fanden sich nun im Hof des Schlosses Gerzensee ein (Abb. 6). Schöner und repräsentativer hätte der Park kaum sein können. Da fand sich neben «alten Kameraden», die früher an dieser Stelle gelegentlich schon erwähnt

Abb.7:JaguarMKVIIM«untouched»original,mithervorragendenMKIXvonPiaundUrsSchmid sowie einem Exemplar von Anita und Urs Hasler.

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wurden auch ein in jüngerer Vergangenheit in die Schweiz importierter MK VII M (lhd/OD) von Eric und Barbara Schinzel, oder der MK IX von Urs und Anita Hasler (Abb. 7). Alle sind eine Bereicherung für den JDCS und ein Beweis dafür, dass Classic Jaguars bei Enthusiasten auf ungebrochenes Interesse stossen (Abb. 8). Entsprechend den besonderen Erlebnissen des Tages, dem Anblick von Eiger, Mönch und Jungfrau in der Abendsonne und dem eindrücklichen Fahrzeugpark war die Stimmung beim Nachtessen. Selbstverständlich gab es ein ausgezeichnetes regionales Fischmenu. Die mögliche und von gewissen Kreisen nur allzu fleissig herbeigeredete Kontamination des Grundwassers durch den Autofriedhof Messerli konnte anhand des Menus nicht nachvollzogen werden. Alle genossen den gesellschaftlichen Aspekt automobilistischer Anlässe und alle applaudierten den beiden verantwortlichen Registraren Peter Wüthrich (MK VII – MK IX) und Urs Hähnle, als letzterer einen weiteren Anlass für MK VII – IX, SS und SS-Jaguar Fahrzeuge im Jahr 2009 ankündigte. Bei so viel Begeisterung geriet auch der ausgebliebene Frageborgen in Vergessenheit. Vielen Dank, Ingrid und Urs und Peter! |

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Drei-Pässe-Fahrt über Susten, Furka und Grimsel JedesJahrfahrendieBesitzerderJaguarE-Typeszusammenaus.EinJahrwird derAnlassvomE-TypeRegisterdesJDCSorganisiert,unddasandereJahrvom SwissJaguarE-TypeClub.2008hatmansichzusammengetan,umeinendenkwürdigenAnlasszuorganisieren.DerTextistvonJohannesChristverfasst,die Fotos hat Christian Jenny zur Verfügung gestellt. Text:JohannesChrist,SwissJaguarETypeClub

Raststätte Altdorf an der A2 Richtung St. Gotthard. Ein Jaguar E parkiert langsam und wohlbesonnen. Schönstes Wetter erhellt den Parkplatz. Die beiden Coupefahrer sehen sich um und warten. Nichts Spektakuläres erwarten die beiden. Das jedenfalls dachten sie, als sie in Ruhe und mit tiefer Stimme den Kaffee bestellen. Plötzlich, fast aus dem Nichts taucht ein weiterer Jaguar auf. Elegant und leise schleicht er sich von links an den bereits stehenden Jaguar. Ist er einer von ihnen? Oder einer von den anderen? Was spielt das für eine Rolle. Der Swiss Jaguar E Type Club und der Jaguar Drivers Club Switzerland laden ein zu einer der wunderbarsten Passfahrten. DerTotensee:Susten,GrimselunddieFurka... Der Susten, der Grimsel und der Furka werden jeden einzelnen Jaguar erfreuen. Sie alle wurden von Menschenhand in den vergangenen 50 Jahren gebaut, mit Unsummen von Arbeitsstunden, Unsummen von Beton, Unsummen von Kraft und Energie. Und nun werden alle Pässe gemütlich und ohne Anstrengungen befahren. Gedenkt einer der Fahrer dieser Anstrengungen? Gedenkt einer desTotensees? Ein See, ohne jegliche Staumauer, denn man sieht sie nicht! Den Namen verdankt er einer makabren Begebenheit: Ende des 17 Jahrhunderts kämpften Österreicher und Franzosen auf dem Gebirgspass gegeneinander. Da man die Toten in dem harten Granitgestein nicht begraben konnte, warf man

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sie kurzerhand in den See. Gedenken wir derer einen Augenblick! 19 Jaguar E sind gekommen. Die Inhaber dieser edlen Oldtimer geniessen Kaffee und Gipfeli und das gemütliche Gespräch. Die Organisatoren checken die Situation, prüfen die Anwesenden, notieren Kennzeichen, zählen Franken und freuen sich über jeden der gekommen ist. 11 Millionen Arbeitsstunden oder 5500 Mannjahre Der Konvoi nähert sich dem Sustenpass. Er verläuft mit einer Höhe von 2224 m und einer maximalen Steigung von 9% zwischen den beiden Kantonen Bern und Uri. Die Strasse schlängelt sich zwischen Innertkirchen und Wassen und verbindet das Gadmental im Kanton Bern mit dem Maiental im Kanton

Uri. Der Pass liegt auf einer Höhe von 2259 Metern, wenn auch die 45 Kilometer lange Passstrasse durch den Tunnel nur auf 2224 Meter führt (Abb. 1). Die während des ZweitenWeltkrieges erbaute und 1945 fertig gestellte Strasse kostete 32 Millionen Schweizer Franken. Sie umfasst 26 Brücken und 26 Tunnels. 11 Millionen Arbeitsstunden wurden aufgewendet und 20 000 Tonnen Zement verbaut. Der Susten war die erste, eigens für den Autoverkehr neu konzipierte Passstrasse im Alpenraum. Die spektakuläre Sustenstrasse Spät vom Schnee geräumt, dient die bautechnisch spektakuläre Sustenstrasse heute hauptsächlich dem Tourismus: Die Route beginnt in Wassen an der Gotthard-Achse. Durch einen Tunnel fahren die Teilnehmer auf die Schluchtbrücke zu und anschliessend sofort in den nächsten Tunnel. Sieht man aus den kleinen Fenstern der Oldtimer, erkennt jeder anfänglich die kühn gebaute Gotthardbahnstrecke der SBB, die hier zur Überwindung des steilen Anstiegs durch mehrere Tunnelkehren führt.

Abb.1: Christian Jenny’s Jaguar E-Type Serie 3, V12 von 1972 auf dem Sustenpass.

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Abb.2:DieJaguarE-TyperuhensichvordemHotelHandeckaus,währendPilotenundCo-Pilotinnen es sich beim herrlichen Mittagessen wohl sein lassen.

Nach einer scharfen Kurve sind sie bereits hoch über der Meienreuss. Beim Bau der Strasse mussten die Bauherren ständig auf die bereits bestehende Trasse der Gotthardbahn Rücksicht nehmen. Wie konnte man dies verantworten? In einer Zeit, in der in Europa der 2. Weltkrieg zu Tod und Verderben führte? In einer Inschrifttafel oben am Pass ist zu lesen: «In schwerer Zeit dem Frieden geweiht – 1938–1945.»

Nach einer kurzen Rast im und um das Susten Hospiz geniesst die Truppe während der Talfahrt immer wieder die überwältigende Sicht auf das Gadmental und den Steinengletscher. In teils engen Kurven führt die Strasse hinunter zum Dorf Gadmen mit seinen schönen alten bürgerlichen Häusern. Nach dem Ort Nessental geht ein Strässchen rechts hoch zur Engstlenalp und dem gleichnamigen Bergsee.

Der Grimselpass Bei Innertkirchen treffen die Passstrassen von Susten und Grimsel zusammen. Die Jaguar Oldtimer biegen ein in jene Strasse, die auf den jüngste Schweizer Alpenpass führt. Durch das Haslital fahren die eleganten Jaguar E-Typ in Richtung des mächtigen Grimselpasses. 6 km oberhalb Guttannen werden die Fahrzeuge beim Hotel Handeck parkiert (Abb. 2). Die Jaguarfahrerinnen und Jaguarfahrer geniessen die Club-Tradition: Gutes Essen und gute Gespräche (Abb. 3). Unweit des Hotels führt ein Weg über die Handeckfallbrücke. 70 Meter über der Schlucht des Handeckfalls ermöglicht die neue 70 Meter lange Hängeseilbrücke einen spektakulären Blick auf den tosenden Wasserfall – und sodann auf die Talstation der Gelmerbahn. Die steilste Standseilbahn der Welt, erbaut im Jahre 1926. Sie ist seit 2001 für die Touristen aus aller Welt offen. Inmitten einer prächtigen Gebirgswelt führt sie einen auf einen der zahlreichen Stauseen, den Gelmersee. Die Höhendifferenz von 450 m auf einer Streckenlänge von 1030 m wird mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 7 Km/h erfahren. Und das bei einer Steigung von

Abb. 3: Jaguar E-Type Open Two Seaters soweit das Auge reicht, ergänzt von einem XK 120 Roadster.

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REGISTER 106%! Für die Nicht-Naturwissenschafter unter uns: Das sind etwas mehr als 45 Grad Steigung! Nach dem ersten Nervenkitzel fahren wir hinter den unzähligen Cars und Motorrädern hinauf bis zum Grimsel Hospiz (Abb. 4). Von hier könnte man eine exklusive Fahrt mit der Werkseilbahn bis zum Oberaar-Stausee geniessen. Aber die Jaguarenthusiasten entscheiden sich für die Weiterfahrt. Manche von ihnen geniessen die Wartezeit hinauf nach Oberaar mit einer Anekdote. Belohnt werden sie mit einer überwältigenden Aussicht auf die Gletscherwelt des UNESCO Welterbes JungfrauAletsch-Bietschhorn. Andere geniessen die fantastische und einmalige Aussicht vom Grimselpass zum Rhonegletscher! Er glitzert in der Sonne und zeigt uns die Schönheit der Schweiz. Die Besatzung eines dunkelgrünen und eines roten Coupe verschwinden in der glitzernden Kristallkluft. Das Paar, aus einem roten Cabrio entstiegen, folgt mutig. Unzählige Kristalle, wie der Amethyst – Bergkristall, wollen besichtigt werden. Mit jedem Fund ist eine Geschichte verbunden. EinWalliser Gebrüderpaar fand eine Kluft und begann diese herrlichen wertvollen Steine dort abzubauen. Aber leider mussten sie zum Militärdienst. Das wiederum nützten Berner schamlos aus. Denn sie beuteten die Kluft weiter aus. Ein grosser Wortkrieg entsteht und geht mit Streit und Kampf in die Geschichte ein. Oder eine Episode des glücklosen Vaters: Dieser baute regelmässig Rosafluorit vom Zinggenstock ab. Die Kluft befindet sich jedoch im ewigen Eis. Um dem Berg Kristalle zu entreissen, muss viel von diesem ewigen Eis künstlich abgeschmolzen werden. Bei der Bergung eines des ausgestellten Exponates kamen dabei sowohl der Vater als auch seine beiden Söhne ums Leben. Nutzen der Wasserkraft Im Oktober 1932 nahm die anno 1925 gegründete Aktiengesellschaft Kraftwerke

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Abb. 4: Es murmelt das Murmeltier auf der Passhöhe der Grimsel

Oberhasli ihr erstes Kraftwerk Handeck 1 in Betrieb (Abb. 5). Lang, lang ist‘s her. Gewiss. Aber die Kraft des Wassers nutzt der Mensch seit Jahrtausenden. Nördlich der Alpen jedoch ist das Wasserrad seit dem 4. Jahrhundert heimisch. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es

leistungsfähige Turbinen. Allein erst die Entwicklung des Dreiphasen-Generators am Ende des 19. Jahrhunderts liess grosse Elektrizitätswerke entstehen und deren Strom über grössere Distanzen transportieren. 1899 bereits hatte sich ein Zürcher Industrieller um eine Konzession zur Nutzung der Wässerkräfte im Oberhasli bemüht. Vergeblich. Ein Vierteljahrhundert später, im März 1925, erteilte der Berner Regierungsrat die Konzession der Kraftwerke Oberhasli KWO, die sofort mit dem Bau von Handeck 1 begann. Danach entstand in sieben Ausbau-Etappen ihr heutiger Kraftwerk-Komplex mit insgesamt neun Zentralen. Die Kraftwerksanlagen der Kraftwerke Oberhasli AG produzierte im vergangenen Jahr 2195 Mio. Kilowattstunden, das entspricht 7% der Schweizer Stromproduktion. Und das mit einer ressourcen- und klimaschonenden Stromproduktion. Das gesamte Bergmassiv ist ein riesiges Kraftwerk, eines der grössten in Europa. Äusserlich sind die beiden Stauseen mit über 100 Millionen Kubikmetern die markantesten Punkte. Sie werden von einem weitläufigen System aus

Abb.5:DasHotelHandeck,einstfürdieIngenieurederKraftwerkeOberhasligebaut,istheutein einladender Ort an der Grimsel.

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REGISTER unterirdischen Kraftanlagen, Speicherbecken und Druckstollen ergänzt, die bis hinunter ins Tal reichen. Was an der Grimsel spritzend und schäumend zu Tale donnert, ist pure Kraft. Ganz oben auf der Grimselpasshöhe liegt, umrahmt von abgerundeten Steinmassen, der bereits erwähnte Totensee. Ruhig und gelassen werden die Jaguar E von ihren Fahrern und Fahrerinnen gelenkt, die Motoren arbeiten zuverlässig, die Wasserkühlung arbeitet rechtschaffen, das Getriebe schaltet dauerhaft. Unter den Jaguar der 60iger Jahre zieht sich die Grimselstrasse an der steilen Felswand in sechs Kehren hindurch (Abb. 6). Die Fahrzeuge erreichen Gletsch. Ein kleiner, malerischer Ort, der eigentlich nur aus einem riesigen, altertümlichen Hotel «Grand Hotel Glacier du Rhône» besteht, in dem noch die Atmosphäre der grossen Zeit der Alpenpässe zu Beginn des 19. Jahrhunderts spürbar ist, und aus dem kleinen Bahnhof der Furka-Dampfbahn. Eine kurze Verschnaufpause für die 6-Zylinder und 12-Zylinder, dann geht es links zum Furkapass. Furka, einst die längste befahrbare Schweizer Passstrasse Die Strasse, die Oberwald (Wallis) mit Hospental (Uri) verbindet, misst 37.5 Kilometer. Sie wurde vor mehr als 140 Jahren gebaut, genau von 1863 bis 1867. Bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts

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Abb.6:SteilfälltdieWalliserSeitederGrimselpassstrassenachGletschhinunter,umsogleich wieder zur Furka hochzusteigen.

war sie dann auch der längste befahrbare Schweizer Pass. Sicher gab und gibt es immer wieder Ausbesserungen, aber die damaligen baulichen Leistungen sind heute nicht mehr zu schaffen. Die Breite schwankt zwischen 4,5 und 6 Metern. Das Gefälle beträgt bis zu 11%! Der Grossteil der Kurven wurde beträchtlich ausgebaut. Von Brig in 680 Meter Höhe, dem Wachposten des Goms, bis Andermatt in einer Höhe von 1444 Meter, misst die Strecke 84 Kilometer, aber von Gletsch in einer Höhe von 1762 Meter,

dem eigentlichen Ausgangspunkt der Passstrasse, bis Andermatt sind es nur 31,7 Kilometer. Die westlichen und die östlichen Furkaabhänge sind nur rund zwanzig Kilometer lang. Bei dem herrlichen Sommerwetter denkt kaum jemand daran, dass das Goms etwa 100 Zentimeter Niederschläge pro Jahr verzeichnet. Im Gegensatz dazu beträgt die Niederschlagshöhe auf der Passhöhe jedoch 2 Meter. Dieses von Schneegipfeln umrahmte Gebiet gilt als eines der feuchtesten der Schweiz. Ist es

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Abb.7:HansruediSteinersE-TypeaufdemWeg zurFurkapasshöhemitdemHotelBelvedereim Hintergrund.

nicht beachtlich, dass die Schneefälle hier etwa 50 bis 65% der Schweizer Niederschläge ausmachen? Die Augen der Jaguarfahrer folgen den Kurven, folgen aber auch den Gebirgszügen. Oberhalb der Furkastrasse schimmerndieEismassendesRhonegletschers in verschiedenen Blautönen. Seine Zunge reichte in früheren Jahrhunderten bis hinunter ins Tal, wo heute die junge Rhone fliesst. Hier wird sie Rotten genannt. Dieses silberne Band durchschneidet das schattigeTal zwischen den beiden Hängen. Das schmale Bächlein wird sich 800 Kilometer weiter als wasserreichster Fluss Frankreichs ins Mittelmeer ergiessen. Dennoch ist der Gletscher sehr eindrucksvoll und jeder denkt beim Anblick des blanken Felsens unweigerlich an die Klimaerwärmung. In Gletsch sind noch Blockpyramiden zu sehen mit Jahreszahlen, die den damaligen Gletscherrand bezeichnen. Fünf Kurven lassen noch einmal Fahrspass aufkommen. In der vorletzten Kurve vor dem historischen Prachtbau des Belvedere-Hotels beherrscht der

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Rhonegletscher das Bild. Ein idealer Fotopunkt, um den Jaguar E vor dem Eis abzulichten. Von hier aus kann man zum Gletscher und in eine Grotte hinabsteigen. Entsprechend wild ist der Verkehr rund um das Hotel. Der grüne Jaguar versucht sein Glück auf dem Parkplatz, aber unzähmbare BMWs, Audis und VWs versperren den Weg, verschaffen sich wortaggressiv Platz und brüllen ungeduldig fremdländische Wörter aus den Kehlen. Da zieht sich der wohlbehütete und gut erzogene Jaguar zurück und fährt brummend die letzten Kilometer hinauf zur Furkapasshöhe (Abb. 7). Am Horizont zeichnet sich eine herrliche Kette von Schneebergen ab: das Weisshorn, die Mischabelgruppe und sogar das Matterhorn. Unzählige Motorräder aus allen Herren Ländern, es sind Velofahrer, die sich der Strapazen einer Passfahrt mit menschlicher Kraft hingeben und es sind die Sightseeingbusse mit Touristen aus ferner Übersee. Keiner der Japanerinnen oder Chinesen wagt wohl

den dreistündigen Marsch durch ein Paradies von Flora und Fauna. Sie erfreuen sich der gezähmten Bergwelt, die sie gefahrlos und unspektakulär in ihre neuste Digitalkamera einfangen. 100-mal mehr Reisende über den Pass Im Jahre 1878 hat die Post 2000 Reisende zwischen Brig und Andermatt befördert. Fünfzig Jahre später lag ihre Zahl bei 20 000. Heute wird die Furka von mehr als 250 000 Personen im Jahr überquert (Abb. 8). Über Realp treten die E-Type den kehrenreichen Abstieg nach Andermatt an. Teilweise eng und fast unbefestigt ist die Passstrasse, die nach Andermatt führt. Cars, Motorräder, oder Töffs wie man in der Schweiz sagt, und natürlich Velos. Immer das gleiche Bild. Teilweise kommen sie den Jaguars gefährlich nahe. Diese aber gehen mit Ruhe und Gelassenheit ihren Weg nach Andermatt um sich bei einem guten Getränk noch einmal der Gemütlichkeit hinzugeben. |

Abb.8:NunbrausendieOffenfahrerdenBerghinaufzurFurkapasshöhe.(AlleBilder:Christian Jenny)

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INSIDE JDCS

Abschied von Max Bauhofer † MitgrosserTrauerhabenwirEuchdietraurigeMitteilungzumachen,dassMaxBauhofer,unserSpecial/Replica Registrar,nichtmehrunterunsweilt.NachkurzerschwererKrankheitisterimvergangenenJuligestorben.

Wir verlieren in Max einen Jaguarkameraden und Enthusiasten, der uns jahrelang als Registrar der Special- und Replikafahrzeuge des JDCS unterstützte. Mitglied unseres Clubs seit 1996, war er besonders stolz auf seine D-Type Replica. Im Gegensatz zu vielen Eignern von Replicas war er immer sehr begeistert und angetan von diesem Fahrzeug. Weiter nannte er einen XJ-S HE sein eigen und später kam noch ein XJ 40 als Alltagsauto nach Messen.

Max war für uns da, wenn der Club seiner tatkräftigen Unterstützung bedurfte. Seine angenehme und liebenswürdige Art, seine stets frohen und aufmunterndenWorte, seine Begeisterung, wenn er an einer Veranstaltung mit dabei war, werden uns stets in bester Erinnerung bleiben. Auch als häufiger Besucher des Jaguarstamms in Kestenholz werden wir Ihn sehr vermissen. Viel zu früh ist Max von uns gegangen, er hinterlässt eine bittere Lücke und wird uns als Registrar, Enthusiast und lieber Freund immer wieder von neuem fehlen.

Dir liebe Karin entbieten wir unser herzliches Beileid. Hans G. Kuny

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INSIDE JDCS

Aadie zämme LangeJahrehatRenéGrossenbacher,Vizepräsidentundseit2001Ehrenmitglied desJDCS,massgeblichdieGestaltungunddenInhaltderJAGUARTRIBUNEbeeinflusst.UnterdemTitel«Mewillskumglaube,wieschnälldochd’Zytvergoot!», schauterzurückaufdievergangenen25JahreerfolgreicherArbeitfürdenJDCS.

Text: René Grossenbacher

Im Sommer 1983 ist mit der Nummer 18 erschien unsere Jaguar Tribune zum ersten Mal im neuen Kleid (vom Format A5 zu A4). Die Nummer, mit der ich – nach dem überraschenden Hinschied unseres damaligen Clubredaktors – die Verantwortung für deren Inhalt und Gestaltung übernommen habe. Und nun liegt bereits die Nummer 111 in Euren Händen! Die erste Ausgabe, welche vom neuen Clubredaktor gestaltet wurde. 25 Jahre In den 25 Jahren habe ich steht’s versucht, der mir selber gestellten Aufgabe gerecht zu werden und die Ziele des Jaguar Drivers’ Club Switzerland hochzuhalten: die Vertiefung der Kenntnisse über Jaguar und die Berichterstattung über unsere diversen Clubanlässe. Es war mir dabei auch immer ein Anliegen, dass den «neueren» Jaguar einen festen Platz in der Jaguar Tribune eingeräumt wurden. Ich habe nie aufgeschrieben, wie viele Stunden meiner «Freizeit» ich dafür geopfert habe!Wobei, wenn ich ehrlich sein will, dies für mich überhaupt kein Opfer war; höchstens, dass mir diese Stunden an der für mich und mein Privatleben verfügbaren Zeit abgegangen sind. 93 Jaguar Tribune Meine Devise lautete:Wenn schon, denn schon! Und so sind in dieser Zeit 93 JaguarTribune entstanden und dabei mehrere tausend Seiten gestaltet worden. Anfangs noch ohne Computer und später

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mit dem Beizug der Druckerei Helber, dessen Inhaber Hansjörg Helber leider viel zu früh verstorbenen ist, mit professionellen Computerprogrammen. Doch das Layout wurde von mir bis zuletzt

Erstmals wurde die Clubchronik des JDCS schriftlich festgehalten. Dann die im Jahre 1990 zum ersten Mal durchgeführte, mehr­tägige Clubausfahrt auf eigener Achse nach England (siehe JT No 42 1990/4). Diese von Wolfgang Walzinger organisierte Fahrt wird auch heute noch gerne an den diversen Stammtischgesprächen erwähnt. Aber auch die Sonderausgabe No 84 2001/2 zum 25jährigen Jubelanlass des JDCS in Interlaken mit dem mehr­seitigen Bericht

René Grossenbacher während der Hauptversammlung 2008 im Palace Hotel Luzern.

noch von Hand gefertigt. Ich habe während dieser Zeit unzählige Jaguar- Anlässe im In- und Ausland besucht und dabei über eine Million Fotos «geschossen». Highlights Was waren für mich persönlich die Highlights in den von mir gestalteten Jaguar Tribune? Sicherlich das ausführliche Programmheft zur Feier des 10jährigen Jubiläums des JDCS.

über die Jubiläumsausfahrt nach Venedig verdient herausgehoben zu werden. Aber auch die diversen, von Anna-Marie Hardt organisierten Mehrtagesfahrten ins Ausland waren für die JT immer ein Highlight, konnte doch nicht nur über Jaguar und deren Besatzungen, sondern auch über Kultur und Geschichte geschrieben und dies zudem mit entsprechend hervorragendem Fotomaterial dokumentiert werden.

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INSIDE JDCS Der absolute Höhepunkt Als absoluter Höhepunkt darf ich jedoch die Berichterstattung über den exklusiven Besuch der Herstellung des Supersportwagens Jaguar XJ220 im Jahre 1991 bezeichnen. Bericht und Fotos über die Herstellung und Montage des XJ220 wurden übrigens in der Jaguar Tribune No 45 1991/3 weltweit erstmals veröffentlicht, was bei den ausländischen Jaguar-Clubs – vor allem in England – neidvoll kommentiert wurde. Aber auch die Fahrt mit dem XJ220 von England in die Schweiz, meines Wissens die einzige Überführung auf der Strasse ausserhalb des Mutterlandes, ist mir noch gut in Erinnerung (siehe Bericht in JT No 54 1993/3).

wenn ich, nachdem ich mich vorgestellt habe, die folgende Antwort bekam: «Ah, sie sind derjenige, der die schöne Gazette macht». Dies waren die kleinen Aufsteller, die mich motiviert haben, möglichst jedes Mal eine noch schönere und informativere Tribune zu gestalten. Auf Wiedersehen Nun war es an der Zeit, die Verantwortung in neue Hände zu legen. Ich wünsche meinem Nachfolger viel Erfolg und vor allem Befriedigung beim Gestalten der Jaguar Tribune.

Im Vorstand, davon viele Jahre als Vizepräsident, vertrat ich vor allem die Anliegen unserer JaguarTribune. Nachdem ich nun nicht mehr als Clubredaktor amte, habe ich mich entschlossen, mein Amt im Vorstand einem – hoffentlich – jüngeren Mitglied zu überlassen und werde an der nächsten Hauptversammlung zurücktreten. So verabschiede ich mich von Euch und freue mich darauf, Euch auf der einen oder anderen Veranstaltung als «gewöhnliches» Mitglied wieder zu begegnen. |

Herzlichen Dank an alle Es ist mir ein grosses Bedürfnis, all denjenigen Menschen herzlich zu danken, die mir bei der Gestaltung der Jaguar Tribune als Ganzes oder durch die zurVerfügungstellung von eigenen oder überarbeiteten Beiträgen sowie Fotos derverschiedenenAnlässen geholfen haben, aber auch den verschiedenen Lektoren sei mein Dank ausgesprochen. Ohne sie alle hätte ich keine Chance gehabt! Dass die Jaguar Tribune sowohl im Inwie auch im Ausland grosses Ansehen genoss, wurde mir etliche Male bewusst,

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INSIDE JDCS

Accessoires by JDCS AccessoiresgehörenzueinemClubwiedieMitgliederselbst.Wersichzuseinem Clubbekennt,trägtauchdieFarben,undbenutztweitereAccessoireswiezum BeispielSchirme,etc.Werdastut,machtnichtnursichselbst,sondernauchder Clubkasse eine Freude. Text: Georg B. Dönni

Unseren Club gibt es schon über 30 Jahre. Für viele unserer Mitglieder war vor 30 Jahren noch eine jaguarlose Zeit. Gegründet von ein paar jungen Enthusiasten, fasziniert vom Stil dieser alternden Schönheiten und von der überragenden Leistung, die damals dem gesamten Strassenverkehr weit überlegen war. 1976, dem Gründungsjahr, wurde in der Schweiz noch nicht von Oldtimer gesprochen, da waren alte Autos einfach alt und wertlos und die Erhaltung solcher Automobile wurde als verschroben abgetan.

Abb. 1: In den 70er Jahren entstanden die ersten Clubaccessoires des JDCS wie etwa Schirme und Tassen.

Accessoires oder Merchandising? Zum Beispiel wechselte damals der Weltpremière E-Type für Fr. 2300.– die Hand. Auch wenn die Teuerung noch einberechnet wird, immer noch ein Kaufwert von unter Fr. 10 000.–! In diese graue automobile Zeit fiel die Gründung unseres Clubs. Es galt viele neue Wege zu beschreiten. Einer davon war die Idee mit den Accessoires. Heute gibt es MerchandisingalsgrosseUmsatzzweigevon

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Automarken, Rennställen, Musikern, Spielwaren und Film, um nur einige wenige zu nennen. Werbung auf Motorsportfahrzeugen war erst ab den 60er Jahren in grossem Stile zu sehen. In den 70er Jahren war es einfach undenkbar, Werbung auf der Bekleidung zu tragen, man wollte doch keine Litfasssäule sein! Trotzdem bestand unter den enthusiastischen Gründungsmitgliedern das Bedürfnis die Zusammengehörigkeit zu demonstrieren und so entstanden die ersten Clubaccessoires: Schirm, Scheibenkleber,Wappenscheibe, Shirts und Clubbadge (Abb. 1). Verwaltet und produziert wurden diese Artikel von Fernando Ghisleni, damals bekannt für seinen primrose yellow EType. Abgelöst wurde Fernando durch Dieter und Marina Bachmann. Sie begannen das Sortiment auszuweiten und die Zeit kam, dass Jaguar Cars Accessoires herzustellen begann, die Dieter und Marina via Emil Frey vertrieben. Als ich diese Charge im Club übernahm, begann wieder eine neue Ära. Dank unseren regelmässigen Reisen nach England, unter anderem ins Werk, konnten wir von Sonderangeboten Gebrauch machen und den Mitgliedern tolle Artikel zu gemässigten Preisen anbieten, und trotzdem für den Club noch die Accessoireskasse füllen. Diese Quelle ist heute leider fast versiegt. Ein Vorstandsentscheid ermöglichte dann, dass ich mit meiner Firma dem Club Accessoires zu Einstandspreisen zur Verfügung stellen konnte, um das Sortiment zu erweitern. Neben diesem Zweig habe ich in meiner Amtszeit schon zwei Mal Schirme herstellen lassen, zwei Auflagen

Clubbadges in Auftrag gegeben, Club Tassen, Scheibenkleber, Ansteckpins und Mützen. Unterstützung ist nötig Zur Zeit sind wir am Evaluieren, ob wieder Pins hergestellt werden sollen. Neben den bereits genannten Artikeln, sind aber auch Kleinstserien mit Clublogos entstanden, wie z.B. die Whisky Brustflaschen. Zur Zeit bin ich am Abklären, ob wir Kleinauflagen von Bekleidung mit dem Club Logo machen sollen, dies bedingt aber, dass die Mitglieder diese Artikel auch gerne tragen. Ich hoffe auf grosse Unterstützung, dass sich meine Bemühungen für den Club auch lohnen, denn neben dem Einkauf entstehen keine Kosten, da ich in Fronarbeit die Accessoires lagere, einräume, Zuhause wieder

Abb.2:AuchunterwidrigenUmständen,wiein Morges2008,kennendieAccessoiresVerkäufer des JDSC keinen Schmerz.

ausräume und wieder in Gestelle räume. Ich bin froh um jeden Einkauf und um Hilfe wie z.B. Eva Halter Ward, die mich regelmässig gratis mit selbst gebackenem Short-Bread versorgt. Der Preis von Fr. 5.– pro Paket kommt vollumfänglich dem Accessoires-Konto zu Gute. Vielen Dank an Euch alle und denkt daran: Ihr unterstützt beim Kauf der Accessoires den Club und nicht GB Dönni Classic Cars (Abb. 2). |

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INSIDE JDCS

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VERKÄUFE

Jaguar V12-S3 Cabrio Jg. 73 Dunkelblau, schwarzes Interieur, beiges Dach. Preis: nach Besichtigung Fahrzeug ist innen und aussen in hervorragendem Zustand. Bremsen, Kupplung, ganze Mechanik revidiert, Karosserie einwandfrei. Tel. 031 951 69 85, Natel 079 300 23 57

1998 Jaguar XKR Coupe 152 000 km, bei 125 000 km Austausch Werksmotor Preis: CHF 30 000.– (2006), Karosserie neu lackiert, Farbe dunkelviolett, Interieur Schwarz. Satz Felgen Jaguar original mitWinterreifen, neue gelochte Scheibenbremsen, Bremsen überholt. MFK Dez. 2007. Thomas Meyer, Lindenbergstrasse 12, 5630 Muri Tel. G: 056 675 77 70, Thomas Meyer verlangen E-Mail: thomas.meyer@robatech.ch

KLEINANZEIGEN SIND FÜR MITGLIEDER GRATIS DerTextbeiKleinanzeigenistfürMitgliedergratis,fürNichtmitgliederwerdenCHF50.–verrechnet.BilderkostenfürallejeCHF50.–proBild.VergessenSienicht, Absender,Telefonnummerund/oderE-Mail-Adresseanzugeben.BiszumRedaktionsschlusseingegangeneKleininseratewerdeninderfolgendenAusgabeveröffentlicht. Ihre Anzeige senden Sie bitte an Anna-Marie Hardt, E-Mail: rally@bluewin.ch.

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NEUE MITGLIEDER EinherzlichesWillkommenunserenneuenMitgliederndesJaguarDrivers’ClubSwitzerland Andrea Rothenberger

Chefexperte StVA GR X 308 3.2

Hochwangstrasse 18 7205 Zizers

Tel. P 081 322 37 22 Tel. G 081 257 80 60

Mutschellenstrasse 53 8038 Zürich

Tel. P 044 482 50 67 Tel. G 044 225 85 87

Christ + Tanja Weingartner

Grossmatt 11 6314 Unterägeri

Tel. P 041 752 00 05 Tel. G 041 766 15 29

Antonio + Cordelia Gabrieli

Bleicherweg 12 8002 Zürich

Tel. P 079 402 98 89 Tel. G 043 222 42 00

Helmuth + Franziska Studer

Eggstrasse 18b 8124 Maur

Tel. P 044 980 43 93 Tel. G 044 387 87 17

Kapellweg 10 8806 Bäch

Tel. P 079 672 27 66 Tel. G 043 268 83 70

9930 Harney PKWY Soth NE 68114 Omaha USA

Tel. P 001 4023970640

Postfach 8802 Kilchberg

Tel. P 079 207 31 53

Bernstrasse 73 3267 Seedorf

Tel. P 032 393 76 20 Tel. G 031 377 75 01

Galliweg 45 4852 Rothrist

Tel. P 062 794 03 83 Tel. G 062 788 20 20

Rainacherstrasse 9 6012 Obernau

Tel. P 041 320 16 10 Tel. G 041 280 83 33

Sägetstrasse 25b 3123 Belp

Tel. P 031 819 12 02 Tel. G 031 358 89 22

Im Loorain 24 8803 Rüschlikon

Tel. P 079 570 10 00 Tel. G 044 303 10 00

Alpenblickweg 7 4665 Oftringen

Tel. P 062 797 20 26 Tel. G 062 797 79 11

Kittenmühle 8704 Herrliberg

Tel. P 044 915 48 88 Tel. G 043 817 46 66

Dominik Loew Steuerexperte XKR Coupé 2002

Garagist E S3 Coupé 1972

Kaufmann XK 140 FHC 1955

Dr. iur. 2,4 S 1961

Christoph Gössi CEO XK 120 SE OTS 1953

Edward H. Jelinke

Farmer Mk IV Worblaufen

Ruurd De Fluiter Sylva Fisnar

XK 140 FHC 1955

Christian Bock

Jurist Daimler 6/6 1995 Beat + Sandra Weber

Geschäftsführer S-Type 2000

Hansjörg + Hedy Holzer

XJ6 3.2 1994

eid. dipl. Feuerungsfachmann

Markus Aebischer + Marléne Hagmann

Fotograf X-Type Estate 2005

Unternehmer

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Reto Ringger

Claus Hörr Dipl. Ing. X-Type 3.0 2002 Caspar R. Tuchschmid

Biochemiker 340 1968

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NEUE MITGLIEDER

Stefan + Erika Eigenmann

Verkaufsberater Jaguar

Fahrnstrasse 38 9402 Mörschwil

Tel. P 071 866 20 08 Tel. G 071 228 64 32

Verkaufberater Jaguar

Amriswilerstrasse 49 8590 Romanshorn

Tel. P 071 463 54 03 Tel. G 071 228 64 31

Schinebüelstrasse 10 5413 Birmenstorf

Tel. P 056 210 48 21

Boglerenstrasse 55 8700 Küsnacht

Tel. P 044 910 34 37 Tel. G 044 333 21 35

Bernstrasse 45 3053 Münchenbuchsee

Tel. P 079 215 38 02

Höheweg 8 3074 Muri

Tel. P 031 954 05 30 Tel. G 031 819 38 38

Tino-Martin + Marga Schmid

Haus am Bach 7050 Arosa

Tel. P 079 610 26 46 Tel. G 081 378 72 72

Heinz + Gerlinde Bachmann

Frauenfelderstrasse 22 8555 Muellheim

Tel. P 079 681 93 59

Zügerstenstrasse 28 8762 Schwanden

Tel. P 055 644 34 55 Tel. G 055 617 21 43

Richard + Sonja Schultes

XK8 1997

Max Stäheli

Ingenieur E S2 OTS 1969, XJ12 1984 Alois + Judith Bättig

Kfm. Angestellter XK 120 OTS 1954

Dino + Flordeliza Egli

Automechaniker XJ6 S1 1974

Jürg Streit + Regula Hofer

E S1 FHC 1965

Hotelier XK 150 DHC 1960 Ingenieur XK 120 OTS 1949 Werner Bühler

Sozialpädagoge XJ-S Coupé 1986

Nello + Judith Wiesendanger

XK 140 DHC 1956

44

Wolfensbergstrasse 12

Tel. P 052 212 18 19

8400 Winterthur

Tel. G 071 226 34 13

Friedrich Vonaesch

Seonerstrasse 7 5600 Lenzburg

Tel. P 062 891 21 38 Tel. G 062 891 21 38

Marc Altenbach + Arlette Beyeler

Im Bachacker 7 4153 Reinach

Tel. P 061 711 82 60

Kornstrasse 9 4950 Huttwil

Tel. P 062 962 00 00 Tel. G 062 962 00 00

Büelstrasse 22 8192 Glattfelden

Tel. P 043 299 00 11 Tel. G 043 249 47 56

Friedbergstrasse 49 9200 Gossau

Tel. P 071 385 10 55 Tel. G 071 385 04 40

Kaufmann E S1 FHC 1966

Kaufmann XKR Conv. 2004 John Cornillie

Int. Steuerang. E S3 OTS 1973 Matthias Eiberle

Kfm. Angestellter E S OTS 1973

Bruno + Theres Damann

Dr.med. XK 120 OTS 1951

JAGUAR TRIBUNE

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NEUE MITGLIEDER

Werner + Christine Schmid

Unternehmer

In den Reben 5

Tel. P 061 731 23 65

4114 Hofstetten

Tel. G 061 385 85 85

Masch. Ing.

Bliesdorfer Strasse 29

Tel. P 0049 4564900077

Unternehmer

D-23730 Schashagen

XK 120 OTS 1952

Robert Meyer

Mk1 2.4 1957, Mk IX 1960, Mk X 1964

XJ6 4.2 1984, XJ40 Daimler 1993

Daniel Meile

Obere Berglistrasse 16

XJ 6 S2 1979

9630 Wattwil

Christopher Bradbury + Elenora Christen

Bahnhofstrasse 42

3.4 S 1967

9450 Altstätten SG

Stuart + Delphine Heir

XK 140 SE DHC 1956

Christian Brustlein

XK 140 FHC 1955

Waldemar F. + Marie-Louise Gerber

XK 120 SE DHC 1953

Nicolas + Karine Matter

E-Type S1 OTS 1963

Patrick Andres

Daimler Double Six 1987

Ronald Egli

E-Type S3 OTS 1974

Daniel Hänngi

XJR 1996, Daimler 1989

Rudolf W. Hug

XK 150 DHC 1959

Poul Kramer + Else Jensen

XK 8 Conv. 1997

Heinz Wirth + Rita Emmenegger

Daimler Double Six Limousine 1994

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JAGUAR TRIBUNE

Stefanstrasse 36 4106 Therwil «La Commanderie» 1066 Epalinges Seestrasse 92 8700 Küsnacht ZH 5B chemin de Conches 1231 Conches Löwen Apotheke AG 4800 Zofingen Ziegelhüttenweg 2 8604 Voketswil Arbenzstrasse 1 8008 Zürich Postfach 525 8034 Zürich Ch. des Cerisiers 3 1789 Lugnorre Neugüetliweg 2 6023 Rothenburg

45


NEUE MITGLIEDER

William Frenzel

XJ 2008

Bernhard Bürgin

XKR Conv. 2003

Carmen Hirt + Hanny Bühlmann

XK 120 OTS 1952, XK 140 DHC 1955 MK II 3.4 1967

Bruno Müller

XJ-S Coupé 1978

Bernard Büschi & Cie SA XK 8 Conv. 2006, Daimler V8 1999

46

Im Russer 13a 8708 Männedorf Jupiterstrasse 7 3015 Bern Obere Vorstadt 4a 4305 Olsberg

Südeweg 12 2532 Magglingen/Macolin 6, Av. Frontenex 1207 Genève

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JAGUAR WIEDER IM BÜNDNERLAND DerersteSchrittderErneuerungenaufdemArealderDoschGarageAGChuristgeschafft:NachdreiMonatenUmbauzeitistEndeSeptemberdasneue«Raubtier­käfig» und Zuhause für Jaguar eröffnet worden. EinmodernerhellerShowroommitPlatzfüralleModellebietetdenKundeneingemütlichesAmbiente.EineprofessionelleVerkaufsberatungundeinefachmännische BetreuungderbestehendenJaguarKundschaftbieteteinenoptimalen«Rundum»-Service.FürtechnischeFragenstehtdasgeschulteWerkstattteamzurSeiteunderklärtauchgernedietechnischenHighlightsderumfangreichenModellpalette.DasTeamderDoschGarageAGChuröffnetfüralleAutofansdieTürenundfreutsich auf viele Besucher. NachdemUmbauderattraktivenundhellenAusstellungsräumewerdenaufdem40-jährigenDosch-AeralnochweitereMassnahmenfüreineoptimaleKundenbetreuungundNeukundenberatunggetroffen.DasZielistdeutlich:BestmöglicheKundenbetreuungmitWohlfühlambiente.DoschGarageAGChur,Kasernenstrasse148, Tel. 081 258 66 66, www.doschgaragen.ch



VORSTAND/REGISTRARE Vorstandsmitglieder Hans Georg Kuny Präsident

Plattenhof 5024 Küttigen

Tel. P 062 827 18 06 Tel. G 062 839 91 00

hans.kuny@kuny.ch

Tel. P 061 411 49 70 Tel. G 061 706 77 99 Fax G 061 706 77 78

info@brg-broker.ch Mobile 079 333 50 70

Rebbergstrasse 22b 8917 Oberlunkhofen

Tel. P 056 634 38 00 Tel. G 062 836 33 87

jdcs.mma@gmail.com

c/o Finturicum AG Talacker 29, 8001 Zürich

Tel. 043 888 72 20

f.lienhard@finturicum.ch

Holzbodenweg 48 4052 Basel

Tel. P 061 311 27 48 Tel. G 061 279 45 00

bbessenich@crplaw.ch

Old Mill 6265 Roggliswil

Tel. G 062 754 19 29 Fax G 062 754 19 80

gbd@jaguarclassic.ch Mobile 079 340 27 28

Rigistrasse 66 6006 Luzern

Tel. P 041 370 58 20 Fax P 041 370 58 10

rally@bluewin.ch

Mittlere Bühnenbergstr. 59 4665 Küngoldingen

Tel. P 062 794 45 15 Fax P 061 794 45 16

jfraoult@bluewin.ch Mobile 079 225 41 25

Tel. P 062 824 86 82

cstoe@highspeed.ch

René Grossenbacher Tunnelweg 8 Vizepräsident 4142 Münchenstein

Marcel Müller Sekretariat

Felix Lienhard Finanzen/Kassier

Balthasar Bessenich Technik und Sport

Georg B. Doenni Accessoires

Anna-Marie Hardt PR/Werbung

Jean-François Raoult Web-Redaktor

Claudine Stöcklin Tellstrasse 10 Dachverbandsdelegierte Vorstand SDHM 5000 Aarau

Kontakt Registrare 2008

Name

Register

Tel. P

Tel. G oder Mobile

E-Mail

1

Urs Haehnle

SS

032 325 15 54

032 322 45 43

haehnle@bluewin.ch

2

Urs Schmid

XK

032 637 36 54

032 622 58 22

mail@advochmid.ch

3

Peter Wüthrich

Mk VII–IX

044 715 16 15

044 249 21 42

phwuethrich@bluewin.ch

4

Urs Kleeb

S

081 284 18 33

081 284 69 04

mail@kleeb-co.ch

5

Hansruedi Steiner

E-Type

032 672 40 55

032 625 70 32

h.steiner@solnet.ch

6

John-Chr. Ward

Grand Tourer

071 891 57 19

071 243 52 75

johncward@bluewin.ch

7

Vakant

8

Balz Bessenich

XJ

061 311 27 48

061 279 45 10

bbessenich@crplaw.ch

9

Jürg Locher

Mk 1/2

044 713 08 15

044 234 26 82

juerg56@bluewin.ch

10

Evi Buchmann

X-/S-Type/XF

062 823 57 77

076 387 56 88

evi.buchmann@mysunrise.ch

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JAGUAR TRIBUNE

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TERMINE

29. November 2008

JDCS Clausen-Hock in Ralph’s «WunderBar» in Liestal Organisation: Ralph Weibel und Bruno Bracher

29. Januar 2009

Info Abend JDCS/SCR im Autocenter Safenwil Gemeinsame Veranstaltung JDCS und Swiss Car Register Organisation: Christian J. Jenny und Urs Ramseier

4. Februar 2009

JDCS Neumitgliederabend in Thalwil für Neumitglieder des Jahres 2008 auf persönliche Einladung

21. Februar 2008

JDCS Hauptversammlung im Hotel Seerose in Meisterschwanden Organisation: Anna-Marie Hardt

28./29. März 2009

Oldtimer- und Teilemarkt in Fribourg mit JDCS-Stand und «Wunderbar Bus» Organisation: Ralph Weibel und Bruno Bracher

19. April 2009

JDCS Grand Tourer Day Region: Appenzell/Bodensee; Organisation: John-Christopher Ward

26. April 2009

JDCS Frühlingsanfahrt Region: Aargau; Organisation: Claudine Stöcklin und Urs Höhener

23. Mai 2009

Anneau du Rhin (Rundstreckenkurs) Gemeinsame Veranstaltung mit Aston Martin Owners’ Club Organisation: Georg Dönni

27./28. Juni 2009

JDCS Frühsommerausfahrt (2 Tage) Organisation: Marcel Müller und Hans Kuny

10. bis 12. Juli 2009

British Classic Car Meeting in St. Moritz Mit Teilnahme des JDCS als einer von vier Clubs Kontaktperson: Claudine Stöcklin

23. bis 28. Juli 2009

JDCS Mk 2 Jubiläumsfahrt nach England Organisation: Georg Dönni und Franz-Xaver Hodel

6. September 2009

JDCS PicNic Organisation: Balz Bessenich

27. September 2009 4. Oktober 2009

24. Rassemblement National des SDHM Kontaktperson JDCS: Claudine Stöcklin

18. Oktober 2009

JDCS XJ Register-Ausfahrt Organisation: Balz Bessenich

28. November 2009

JDCS Chlausen-Hock in Ralph’s «WunderBar» in Liestal Organisation: Ralph Weibel und Bruno Bracher

JDCS Schlussfahrt Organisation: Felix Lienhard und Jean-François Raoult

Weitere Termine 2009 und Registeranlässe in Tribune Nr. 112

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JAGUAR-ADRESSEN

3000

5000

Kuny AG Benkenstrasse 39, 5024 Küttigen Tel. 062 839 91 91, Fax 062 839 91 19 info@kuny.ch, www.kuny.ch

Jakob Müller AG 5070 Frick, Switzerland Tel. 062 8655 111, Fax 062 8655 777 www.mueller-frick.com

Bäumlin & Ernst AG Bleikenstrasse 17, 9630 Wattwil Tel. 071 987 02 02, Fax 071 987 02 22 beag@beag.ch, www.beag.ch

Alexander Brero AG Postfach 4361, 2500 Biel 4 Tel. 032 344 20 07, Fax 032 344 20 02 info@brero.ch, www.brero.ch

Kuny AG Benkenstrasse 39, 5024 Küttigen Tel. 062 839 91 91, Fax 062 839 91 19 info@kuny.ch, www.kuny.ch

Jakob Müller AG 5070 Frick, Switzerland Tel. 062 8655 111, Fax 062 8655 777 www.mueller-frick.com

Jakob Müller AG 5070 Frick, Switzerland Tel. 062 8655 111, Fax 062 8655 777 www.mueller-frick.com

4000

54

Kuny AG Benkenstrasse 39, 5024 Küttigen Tel. 062 839 91 91, Fax 062 839 91 19 info@kuny.ch, www.kuny.ch

Kuny AG Benkenstrasse 39, 5024 Küttigen Tel. 062 839 91 91, Fax 062 839 91 19 info@kuny.ch, www.kuny.ch Alexander Brero AG Postfach 4361, 2500 Biel 4 Tel. 032 344 20 07, Fax 032 344 20 02 info@brero.ch, www.brero.ch

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Nr. 111 · 3/2008


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