J’N’C News – Brancheninformationen, 26. Jahrgang, Ausgabe 1/18, Mittwoch, 10. Januar 2018
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News
Macher KiNgs of iNdigo / ToNy ToNNAer
yes, k.o.I caN! Jeder, der nach einer guten Jeans sucht, wird bei Kings of Indigo glücklich. Mit einem zeitgemäßen Mix aus Nachhaltigkeit und Innovation etabliert sich K.O.I als die Denim-Brand der Stunde. s. 18
Macher ellesse
treND-shootINg
MarkeN kaPPa
Das letzte wort
BuNte IkoNe
Pretty ugly
zukuNftsvIsIoN
INflueNcer-MarketINg
Matthew Read über den ungebrochenen Erfolg der italienischen Marke. S. 30
Der klobige Dad-Sneaker als Sinnbild für eine Ästhetik im Wandel. S. 28
Hans-Peter Steinle und Patrick Witte über Kappas neuen Glanz. S. 24
Wenn es um Instagram geht, macht Bloggerin Tanja Trutschnig so schnell niemand etwas vor. S. 38
shaping identities 16—18 JANUARY 2018
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Panorama Berlin, 16. - 18.01.2018, Hall 4, Booth 4.30, www.schott.eu Showroom: Fashion Factory, Fichtenstraße 70, 40233 Düsseldorf ad@ffbymg.com, +49 (0) 211-31129901
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Editorial Anzeige
Wenn man in der Modebranche arbeitet, wird man von ‚Außenstehenden‘ bei jeder Gelegenheit, die sich bietet, nach den neuesten Trends gefragt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber vielleicht wäre an dieser Stelle eine Beichte gar nicht so unpassend, denn die Wahrheit ist: Trends zu bestimmen wird zunehmend schwieriger. Warum? Weil es keine Trends mehr gibt. Zumindest keine eindeutigen mehr. Stop! Nicht die Stirn runzeln, sondern rasch weiterlesen. Auf Seite 26, um genau zu sein. Denn lassen Sie es mich anders formulieren: Der Trend, wie er früher einmal war, den gibt es nicht mehr. Wir suchen stets nach dem Unerwarteten. Nach dem gewissen Etwas, das uns von der Mainstream-Masse abgrenzt. Wir lassen uns vom Hype mitreißen, der auf den beliebtesten Social Media-Kanälen unserer Zeit entfacht und durch dessen Akteure verbreitet wird: den Influencern. Ein neues Zeitalter ist angebrochen. Das muss jedoch erst einmal bis zum Inneren unserer routinierten Köpfe durchdringen, denn Instagram bestimmt fortan unser Business. Ob es uns passt oder nicht. Das weiß auch Tanja Trutschnig von Blogger Bazaar, die in dieser Ausgabe ‚Das Letzte Wort‘ hat (S. 38). Zu Wort kommt auch Kings of Indigo-Gründer Tony Tonnaer in unserer Cover-Story. 2017 wurde das nachhaltige Jeanslabel sechs Jahre alt, doch seit dessen Gründung hat sich viel getan. Was genau, das lesen Sie ab Seite 18. Auch René ‚Mecki‘ Meckelburg hat im vergangenen Jahr eine wichtige Veränderung in seiner Meckelburg GmbH vollzogen und betreut nun, in die zweite Saison gehend, neben El Naturalista auch die zwei Schwester-Schuhmarken Art und Neosens. Warum nicht nur er, sondern auch seine Kunden von dieser neuen Dreifaltigkeit profitieren und wie es 2018 weiter gehen wird, erklärt er uns im Interview auf Seite 32. 2018 wird sicherlich auch wieder ein gutes Jahr für Denham. Das niederländische Label wird nämlich zehn Jahre alt! Und das wird ordentlich gefeiert – mit zahl- und facettenreichen Kollaborationen. Wir haben die ‚Gästeliste‘ für Sie auf Seite 15 zusammengestellt. Die italienische Streetwear-Ikone Ellesse wird 2018 ebenfalls deutlich präsenter werden. Schließlich haben wir immer noch nicht genug von der Logo-Manie – und die Brand ist mitunter für das Comeback plakativer Logos verantwortlich – eine Entwicklung, an der sich Matthew Read, Head of Design bei Ellesse, erfreut. Die Pläne für dieses Jahr erklärt er ab Seite 30 etwas genauer. In Sachen Logo spielt auch Kappa neuerdings wieder in der oberen Liga mit und nutzt den Streetwear-Aufschwung, um seine Modelinie weiter voranzutreiben. Mehr dazu ab Seite 24. Doch nicht nur die alteingesessenen FashionGiganten bestimmen den Look von morgen. Newcomer sind und bleiben die Rockstars der Mode. Wir haben uns für Sie einmal umgesehen und die coolsten New Talents ab Seite 22 zusammengestellt. Wenn wir übrigens vorab ein Fashion-Wort für das Jahr 2018 bestimmen müssten, dann wäre es wohl ‚ugly‘. Denn unsere bisherige Auffassung davon, was schön und hässlich ist, wurde bereits zum Herbst/Winter 2017 auf die Probe gestellt. Diese Wahrnehmungs-Verschiebung war Anlass für unsere kleine Schuhstrecke ‚Ugly Sneakers‘. Dabei mag der Titel in Anbetracht unserer Bewunderung für solche etwas irreführend scheinen. Aber wenn wir mal ehrlich sind: Was ergibt in der Mode eigentlich noch Sinn? Alles kann, nichts muss. Und das muss wiederum nicht zwingend etwas Schlechtes sein, oder? Wir wünschen einen guten Start ins neue Jahr!
ORDERSHOW F/W 2018 31st January to 2nd February 2018
IMPressuM
& Show Guide
Herausgeber
EPP Professional Publishing Group GmbH Liesegangstr. 16 40211 Düsseldorf Germany Tel. +49 (0)211 8303 0 Fax +49 (0)211 8303 200 info@jnc-net.de, www.jnc-net.de
verlagsleitung Nikola Köster
cHefredaktion Cheryll Mühlen
associate PublisHer Pierre D’Aveta
redaktion
Freie Mitarbeit: Susanne Kulessa (sk) Rachel Siekmeyer (rs) Deniz Trosdorff (dt) Kristin Walzel (kw)
fotografie Valentin Mühl
lektorat und scHlussredaktion Vanessa Pecherski
anzeigen
Pierre D’Aveta, p.daveta@jnc-net.de Telefon +49 (0)211 8303-151
anzeigen-disPosition Nikola Köster
vertrieb EPP Professional Publishing Group GmbH
Produktion EPP Professional Publishing Group GmbH
grafikdesign
Diana Huste (dgraphix)
B74 Ordershow Fall/Winter 2018
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Date 31st January to 2nd February 2018 Time 10:00 am to 18:30 pm
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Brands RED WING SHOES • STETSON • PASSION FRANCE KNOWLEDGE COTTON APPAREL • SCARTI-LAB BLUE BLANKET • JOHNSON MOTORS INC. SUNSET SURF • OTTER WAX • COLDTECH • HESTRA TELLASON • CROOTS-ENGLAND • 1ST PAT-RN EAST HARBOUR SURPLUS • LEGENDAER MANIFATTURA CECCARELLI • G.R.P KNITWEAR VETRA • ORCIVAL
druck
Schaffrath, Geldern
erscHeinungsweise 6 Ausgaben jährlich (inkl. J’N’C Magazine)
versand
DP AG, Pressepost
und das J’N’C News Team
THE BRAND LIST
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Jahresvorzugspreis bei Vorauszahlung 95,00 Euro inkl. Vertriebsgebühren & MwSt., Ausland (Europa): 110,00 Euro inkl. Tax & Vertriebsgebühren. Anzeigenpreisliste: Nr. 13 vom 01.10.2016
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issn: 2193-8423
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MItteIluNgeN
zAlANdo x ViKTor & rolf
AlBerTo
NachhaltIge couture
flyINg PaNts
Seit ungefähr vier Jahren bestimmt ein Wort die Modewelt: Nachhaltigkeit. Und die Stimmen für einen nachhaltigen Konsum werden immer lauter. Einige kaufen nur noch bei aufstrebenden Eco-Modelabels ein und andere schwören auf LuxusSecondhand-Shops. Aber wirklich nachhaltige Haute-Couture gibt es nicht. Bis jetzt. Das Designer-Duo Viktor & Rolf kreiert nämlich gemeinsam mit Zalando die revolutionäre CapsuleKollektion ‚Re:Cycle‘. Hierfür nehme man die unverkauften Stücke der letzten Saison aus dem Bestand von Zalando,
addiere die künstlerische Handschrift von Viktor & Rolf hinzu und erhalte eine avantgardistische, aber auch tragbare Capsule-Collection. Die T-Shirts, Kleider und Röcke der 17-teiligen Kollektion zeigen ganz klar den Stil des holländischen Designer-Duos: Rüschen, Drapierungen und Patchwork-Applikationen so weit das Auge reicht. /rs www.viktor-rolf.com www.zalando.de
Die neuen Hosenstyles von Alberto zur Herbst/Winter-Saison 2018 stehen in den Startlöchern. Gleich ob Red SelvedgeDenims, Cordstyles oder Flanellstoffe; die Herren dürfen sich auf eine große Auswahl verschiedener Hosenmodelle freuen. Das Mönchengladbacher Label paart Maskulinität und Eleganz mit cooler Lässigkeit. Die neue Kollektion vereint zudem schlanke Bundfalten, scharf geschnittene Silhouetten und schmale Umschläge, auf denen sich Kreidestreifen, Glenchecks oder FischgrUtLWessins wiederfinden. -nd Uuch bei den HUrben b=eiben die Pants dem kühlen Motto des Winters treu, denn sie reichen von natürlichen Erdtönen bis hin zu Grau- und Blauschattierungen. Brandneu in dieser Saison ist hingegen die ‚Urban Traveller-Linie’ mit ihren drei ultrabequemen und zweckmäßigen Jeans-Styles. Sie zeichnet sich durch Safety-Pockets, geknöpfte Billettaschen und nach innen versteckte Backpockets aus. Ergänzt wird das vielseitige Ganze durch eine schmal geschnittene Slack aus atmungsaktivem und wärmendem Jerseystoff. /kw www.alberto-pants.com
eVesoMe
all aBout eve
sHANgHAi Tofu
chINa trIfft auf fraNkreIch In IuropU findet (Un chinesisch inspirierte Bode eher se=ten. Umso schöner, dass das Berliner Schwesternduo Lina und Inga Zangers für ihr neu gegründetes Label Shanghai Tofu asiatische Elemente mit französischer Klassik vereint und so mit jedem Kollektionsteil ein ganz eigenes Statement setzt. So starten sie für ihre erste Kollektion mit dem ‚Forbidden Tassel Earing’ und dem ‚Je Ne Soy Quoi Beret’ und verwenden dafür exklusive BUteriU=ien wie 0i=ber und Go=d sowie 4ekoL.eS PertifiPierte Stoffe. Das stylische Beret ist aus 100 Prozent Schurwolle ge-
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fertigt und wurde anschließend mit dem Statement ‚Sojasauce kaufen’ bestickt. Der Stecker des Ohrrings ist aus Sterling Silber und Gold gefertigt und ist von den antiken Holzgitterfenstern der Verbotenen Stadt in China inspiriert. Wer also ein bisschen asiatische Luft, gepaart mit französischem Stil schnuppern will, der kann sich zur Berliner Messe-Saison einen ersten Eindruck der exklusiven Stücke machen. /kw shanghaitofu.com
Eve de Rothiacob ist Freigeist, Designerin, Geschäftsfrau und PRAgentin zugleich. Die Französin war bereits jahrelang in der PRBranche tätig, bis sie vor vier Jahren ihr eigenes Label Evesome lanciert hat. Die Visionen der Gründerin spiegeln sich in jedem einzelnen ihrer Accessoires wider. So werden nur natürliche Materialien wie Leinen, Kaschmir oder Leder für die Taschen, Schals und Dop@bedeckungen verwendet. Wie grUfischen, @Urben@rohen Muster der Taschen werden durch witzige Details wie kleine Emoticons als Schnalle veredelt. Und wenn das Lookbook geschossen wird, steht Eve gerne auch mal selbst vor der Kamera. Genau diese Komponenten und Eves persönlicher Touch lassen das Pariser Label mit einem Hauch Bohème so authentisch wirken. Die Evesome-Accessoires sind anders, aber tragbar und kommen stets mit einem gewissen Augenzwinkern daher. /rs www.evesome.com
16 –18 JANUARY
2018 BERLIN
T H E FA S H I O N AUTHORITY www.premiumgroup.berlin
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J.liNdeBerg
Neuer creatIve DIrector zAMT
faIr & eco Paris und Berlin könnten unterschiedlicher nicht sein und passen doch sehr gut zusammen. Wie? Das wissen die Berliner Zisan Buga und Max Reinhardt, die im Januar 2017 Zamt in Paris gegründet haben und vor allem auf zeitlose, hochwertige Ledertaschen und -Accessoires setzen. Faire Arbeitsbedingungen sind ihnen wichtig. Entsprechend haben sie auch verantwortungsvolle Hersteller aus Europa ausgewählt, die überwiegend aus Italien stammen, mit Ausnahme der Strickware, die in Berlin mit italienischen Garnen hergestellt wird. „Wir sind sehr um die Umwelt bemüht“, sagen die Gründer. „Daher arbeiten wir ausschließlich mit italienischen Gerbereien und im Rahmen des europäischen Umweltrechts. Und wir haben uns für GoGreen von DHL als unseren Partner in der Logistik entschieden, mit dem Ziel bis zum Jahr 2050 alle logistischen Emissionen auf Null zu reduzieren.“ /cm zamtprojects.com
Das Stockholmer Unternehmen J.Lindeberg hat einen Neuen. Genauer gesagt einen neuen Creative Director. Jens Werner hat die erstmalig geschaffene Position im Dezember 2017 übernommen und soll für die Marke eine zeitgenössische Richtung einschlagen. Dank seines starken Backgrounds in Bezug auf Sport und Mode konnte er sich bei J.Lindeberg in seiner vorherigen Rolle als Design Director beweisen und entwickelte zu der Zeit eine komplett neue Activewear-Kollektion. „Meine Herausforderung war es, einen klaren Look zu kreieren, der unser komplettes 0orti(ent verbindet und g=eichPeitig etwUs Pu finden, das persönlich und einzigartig ist. Wie kann Bekleidung für Skifahrer und Golfer im Hochleistungsbereich gut mit Mode, Konfektion, Denim und Leder harmonieren – in einer Marke?“, erklärte Werner. „Ich erkannte, dass wir alle Sparten miteinander kombinieren mussten. Dies ebnete den Weg für unsere HW/18-Kollektion.“ Und diese vereint sowohl den bereits erwähnten Golf- und Ski-Spirit, als auch zeitgemäße Streetwear- und Urbanwear-Charakteristika und wird erstmals auf der Copenhagen Fashion Week Ende Januar vorgestellt. /cm www.jlindeberg.com
CAMel ACTiVe
eMu
INstINct laB
wIlD at heart Jeder Situation gerecht werden, jeglicher Wetterlage trotzen und dabei immer stilsicher sein – diesen hohen Ansprüchen stellen wir uns täglich. Die Premium-Schuhmarke Emu hat ähnlich hohe Anforderrungen an ihre Produkte und schafft mit ihrer Herbst/Winter-Kollektion 2018 den Spagat zwischen hoher Funktionalität und modischem Look. Das australische Label arbeitet ständig an neuen Waterproof-Technologien und setzt auf eine trendige Kombination aus poppig bunten Farben und ruhigen Erdtönen. „Eine Kollektion, die im Herzen wild und überall tragbar ist“, beschreibt Emu treffend. Dieser Leitsatz prägt jedes einzelne Produkt. So werden beispielsweise die Slipper mit Filz, Wildleder oder gefärbtem Schafsfell veredelt und outdoortauglich gemacht. Eine Schuhkollektion, die selbst die hohen Standards von uns Multitasking-Meistern erfüllen kann. /rs www.emuaustralia.com
Zum Herbst/Winter 2018 setzt das Bielefelder Lifestyle-Label Camel Active bei den Herren auf Mix-and-Match, ‚heavy treatments’ und Folklore-Muster. Bedeutet in der Umsetzung: Neu interpretierte, konfektionierte Klassiker treffen auf innovative SportswearMaterialien und ‚heavily treated’ Workwear. Insgesamt gibt sich die Menswear aufgeräumt wird aber durch spannende Materialkombinationen aufgebrochen. Die Womenswear-Kollektion ist von der Herrenlinie inspiriert und kommt ebenso authentisch und musterfreudig daher. Vor allem Gegensätze spielen hier eine übergeordnete Rolle, was die Jackenkollektion bei den Damen verdeutlicht. Hier spielt Camel Active mit Oversized Parkas, Shortcut-Bombern, sportiven Steppjacken und lässigen Boyfriend-Styles. /cm www.camelactive.de
BrüTTiNg-diAMoNd-BrANd
MaDe IN gerMaNy Seit 1946 stellt Brütting in Oberfranken einzigartige Sportschuhe her. Und doch ist die Marke heute vielen unbekannt. Mit Diamond-Brand, der jüngeren Marke, will Brütting nun wieder an die glorreichen Zeiten anknüpfen, als die Marke noch für die besten Turnschuhe Deutschlands bekannt war. Denn lange bevor alle anderen Hersteller sich eine Expertise erwarben, wurden in Schuhen von Brütting olympische Goldmedaillen gewonnen. In der Leichtathletik, aber auch im Fußball, beim Tennis oder Boxen holten Sportler regelmäßig in Brütting-Schuhen den Sieg. Nicht ohne Stolz kann man daher auch sagen: Made in Germany. Das gilt bis heute. Jeder Schuh ist ein Unikat und selbstverständlich handgemacht. Designed in München, herge-
stellt in Schwarzenbach an der Saale in Oberfranken. Denn anders als bei anderen Unternehmen, die in großen Mengen mit synthetischen Materialien Schuhe zusammenkleben, fertigt bei Brütting ein kleines Team aus Spezialisten die Diamond-Brand-Sneaker Stück @8r 0t8ck per FUnd Un. Fier geht es gUnP k=Ur nicht nur u( 3rofit, sondern vor allem auch um Tradition. Dem inhabergeführten Unternehmen ist Nachhaltigkeit also ein großes Anliegen – entsprechend der Grundprinzipien von Gründer Eugen Brütting. Warum sich die Diamond-Brand nicht vor dem immensen Wettbewerb dort draußen scheut? Eine technische Besonderheit der Schuhe ist die Strobelnaht. Diese verlangt dem Schuster höchste Präzision ab, sorgt aber unter anderem dafür, dass der Schuh eine präzise Passform erhält. Den charakteristischen Diamond-Brand-Look bekommen die Modelle durch die aufgesetzte Gummikappe im Fersenbereich. Ein Relikt aus den 60er und 70er Jahren, als es noch keine Thermoeinlagen gab. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und wiedererkennbares Highlight. /cm www.diamond-brand.de
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diesel
tokyo rave Techno-Festivals in Tokyo sind nichts ohne die inspirierenden 4utfits der 1Uver. -nd genUu diese Looks hat sich Diesel für seine Herbst/ Winter-Kollektion 2018 als Vorlage für Skinny Denims, schwarzes Leder und rockige Pullover genommen. Getreu dem Motto ‚Raves for Braves‘ zeigt das italienische Label eine Auswahl an VintageDenims mit Stonewashed-Behandlungen und roten Baumwollfäden am Saum. Bei den Männern sind die Jeans mit übergroßen Rissen an die Punk-Rock-Szene der späten 70er Jahre angelehnt, während sich der Stil bei den Frauen auf eine klassische, gerade geschnittene Linie in Form der ‚Mom Jeans‘ mit hoher Taille konzentriert. Abgerundet wird die neue Kollektion durch passende Accessoires, Taschen und Schuhe. Der beliebte ‚SKB‘-Sneaker kommt zudem in neuen Farben und Materialien und hat durch den knöchellangen Schnitt ein Upgrade bekommen. Vervollständigt wird das Angebot mit den Unisex-Modellen ‚Danny‘ und ‚Clever‘. Bei den Frauen setzt Diesel für die kommende Saison vermehrt auf Stiefel mit dicken Schnürungen. Zum Statement wird der Shopper ‚Litt-her‘, der ebenfalls mit Schnür-Details und riesigem Diesellogo designt ist sowie die ‚Miss-Match‘Tasche mit auffälligem Schultergurt. /kw
Im Jahr 2017 ist Musikstreaming leichter denn je. Es braucht nur ein Smartphone und ein gutes Lautsprecher-Setup, damit alle Gäste im Raum in den Bann der Bässe gezogen werden. Genau hier kommt der neue drahtlose Lautsprecher des dänischen Lifestyle-Audiolabels B&O Play ins Spiel. Der Beoplay M3 sorgt nicht nur für ein außergewöhnliches Klangerlebnis, sondern passt sich durch sein austauschbares Frontcover jeglichem Interieur an. Der Nutzer hat hier die Wahl zwischen einem akustisch durchlässigen Premium-Wollgemisch des Textilunternehmens Kvadrat oder einem perlgestrahlten, eloxierten Aluminium mit dem bekannten Lochmuster von B&O Play. Beide Varianten haben die gleichen Ansprüche: vollendetes Klangerlebnis, Bedienfreundlichkeit und das gewisse Etwas für die Inneneinrichtung. /rs
www.diesel.com
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BANg & olufseN PlAy
Please DoN’t stoP the MusIc!
g-lAB
warMe hülle origiNAl PeNguiN
traDItIoN & MoDerNe Wenn das eigene Foto-Archiv zur Inspirationsquelle wird, kommen die besten und echtesten neu aufgelegten Old-School-Styles heraus. Das stellt zum Herbst/Winter 2018 auch das US-amerikanische Label Original Penguin unter Beweis. Denn zur neuen Saison setzen die Macher auf einen zeitlosen Look, der durch eine vielschichtige Mischung aus Heritage-Elementen und modernen Styles sowie Silhouetten erreicht wird. Legenden wie Clint Eastwood, Frank Sinatra, aber auch die Oasis-Brüder oder Brad Pitt haben den Look von Original Penguin seit den 50er Jahren stark mitgeprägt, wodurch sozusagen in jedem Kollektions-Piece auch ein Stück dieser coolen Typen steckt.
Durch kräftiges Color-Blocking und sportlich-klare Linien wird der Retro Sports-Geist der Kollektion deutlich hervorgehoben, wie auch Bowling-Legende Earl Anthony mit seinem klassischen Style unverkennbar gezeigt hat. Insgesamt präsentiert sich die Kollektion als aufregender Mix aus ‚Buy-Now, Wear-Now’-Teilen und kuscheligeren Styles, die den Träger durch die kalten Wintermonate bringen sollen. Daher passt sich auch der Materialeinsatz an die kalten Temperaturen an: Popeline und leichte Nylon-Ware für die letzten Sommermonate und weicher Fleece sowie Veloursoberfl&chen @8r die k&=teren BonUte. 3er@ekt. Jc( www.originalpenguin.co.uk
Wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv: Bei G-Lab stehen diese drei Punkte immer an erster Stelle. Auch bei der neuen Herbst/Winter-Kollektion für 2018. Wie gewohnt trotzen die neuen Jacken und Mäntel der Düsseldorfer Outerwear-Marke jeder Witterung. Sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen gibt ‚Oversize‘ 2018 den Ton an und zeigt sich im modisch-relaxten Look. In der Menswear spiegeln sich bei den neu interpretierten Jacken die architektonisch-inspirierten Ansätze wieder, die sich durch scharfe Schnitte und lässiges Volumen auszeichnen. Die modische Weiterentwicklung zeigt sich auch in der Materialauswahl, bei der die Range um zwei Positionen erweitert wurde: um den leicht geschmirgelten ‚Cotton Blend‘ und um eine edle Wolle. Key-Piece bei den Männern ist das Modell ‚Scope‘ – ein Oversize-Parka mit Sturmkapuze. Die Womenswear wird für Herbst/Winter 2018 ebenfalls um sieben Styles erweitert und bekommt mit der EyecatcherFarbe ‚Honey‘ einen Frischekick, der die Range um ‚Midnight’, ‚Olivine’ und ‚Dark Navy’ perfekt ergänzt. Auch hier zeigen sich die neuen Pieces in weit geschnittenen und ballonartigen Silhouetten mit Felldetails und goldenen Submaterials. Neben den bestehenden Materialien ‚Wax Touch‘, ‚Soft Touch‘ und T)oo=, bietet die neue )interko==ektion dUs weichLflie$ende Gewebe ‚Soft Canvas‘. Die Womens-Key-Pieces sind neben den ‚2-in-1‘ und ‚3-in-1‘-Modellen ‚Daphne‘ und ‚Audrey‘ mit herausnehmbarem Innenfutter, die Ballonjacke ‚Yuki‘ sowie der Oversize-Hoodie ‚Thuya‘. /kw www.g-lab.com
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HuNTer origiNAl
IN DeN hIghlaNDs Seit 1856 steht das britische Traditionshaus für beste Qualität und Pionierarbeit – was auch die englische Queen zu schätzen wei$. 0ch=ie$=ich wurde Funter bereits Pwei(U= U=s Foflie@erant Ihrer Majestät, die Königin und Seiner Königlichen Hoheit, der Herzog von Edinburgh, ernannt. Und als Alasdhair Willis 2013 Creative Director der Marke wurde, hat er gleich zwei neue Kategorien vorgestellt: Hunter Original und Hunter Field. Erstere bringt nun zum Herbst/Winter 2018 den geogrUfischen DonteSt von Funter Pu( *orschein und visualisiert die Schottischen Highlands, indem sie diesen Kontext mit dem Unerwartetem vereinen, um so ein ‚hypernormales‘ Thema zu schaffen. Die Kollektion spielt daher auf subtile und zugleich plakative Weise mit verschiedenen Formen von Farb-Clashes – ob als lautes oder leises Color-Blocking oder als „hyper-kreativer Print“ aus der Feder von Matt Maitland. In beiden Fällen gelingt es Willis abermals, die Tradition mit der Moderne zu vereinen und beweist, dass die Zukunft Hunters in sicheren Händen ist. /cm www.hunterboots.com
PiNNed By K
accessoIre-lIeBe iNTerView: CHeryll MüHleN
Angefangen hat alles mit einer kleinen Reise nach Paris und Sneakern mit Fransen. Kris und Vincent gründeten 2015 ihr eigenes Accessoire-Label Pinned by K. Binnen nur zwei Jahren hat sich das Amsterdamer Start-up vergrößert und das Portfolio von Schuh-Accessoires unter anderem an Taschen, Schuhe und Pins erweitert. wann und wie kamst du auf die idee, Pinned by K zu gründen? Pinned by K resultierte aus unserer Leidenschaft für Mode und Unternehmertum. Als kleines Mädchen träumte ich davon,
etwas Persönliches und Einzigartiges zu entwerfen und es dann mit der Welt zu teilen. Als wir beide in Paris waren, sahen wir einen Schuh mit kleinen Fransen dran. Als ich im selben Jahr meine neu gekauften Sneaker etwas langweilig fand, erinnerte ich mich wieder an die Fransen aus Paris. Wir dachten, dass wir we=che erfinden k;nnten, die (Un ein@Uch Un die eigenen Schuhe anbringen kann. Vincent hat daraufhin ein Stück Leder sowie ein paar Tools bestellt und wir haben uns ans Designen gemacht. Am 5. Mai 2015 war es dann soweit und Pinned by K war geboren. wann habt ihr denn das erste Mal gemerkt, dass eure Marke wächst? Als wir im ersten Jahr mehr als 1.000 Fransen pro Monat verkauft haben. Wir wurden daher von einem kleinen GaragenBusiness zur schnell heranwachsenden Brand. ihr seid seitdem weit gekommen und von schuh-Accessoires auf eine ganze reihe von Accessoires herangewachsen. wieso habt ihr euer Portfolio erweitert? Ganz einfach, weil wir festgestellt haben, dass nicht nur SchuhAccessoires dein 4utfit Uu@peppen k;nnen, sondern vie= (ehr. In jedem Pinned by K-Produkt sehen wir einen Funken. und was inspiriert dich? Junge Professionals mit sehr viel Durchhaltevermögen, die aus dem Nichts eine große Marke aufbauen können. Das ist die Inspiration, die uns anfacht. das ‚Aufpimpen‘ von Kleidung ist bereits seit einigen saisons ein beliebter Trend. Trends flachen aber auch wieder ab oder verschwinden gänzlich. wie bleibt ihr relevant? Es ist wichtig, immer wieder neue Produkte zu kreieren. Wir glauben aber, dass das Pinnen und Aufpimpen der eigenen Garderobe ein Trend ist, der nie aussterben wird. Es ist die Art sich modisch individuell auszudrücken, ohne dabei wirklich etwas Eigenes zu schaffen. Man kann es mixen und matchen und viele verschiedene Kombinationen für sich und den eigenen Style entdecken.
vINtage INNovatIoN
und zum schluss: was ist dein persönliches lieblingsteil aus deiner Kollektion? Der Leoparden-Sneaker mit den grünen Samtschnürsenkeln. Falls jemand danach fragt, dieser Artikel ist ausverkauft. (lacht)
Innovation und Style werden bei C.P. Company großgeschrieben. So wie die charakteristischen Goggle-Jackets. Für die Pre-Fall Kollektion 2018 hat das italienische Label gleich drei neuartige Fabrics kreiert, die den Jacken noch mehr Pep und Funktion verleihen. Das ‚001020S Nycra‘-Nylongewebe ist dank einer Doppelfärbetechnik in nur einem Stück gefärbt, wodurch ein kontrastreicher Vintage-Look geschaffen wird. Mit dem ‚005268S Pro-Tek‘-Stretch-Jersey mit wasserabweisender "eschichtung, hUt !.3. !o(pUnQ ein u=trUfleSib=es 3er@ormance-Gewebe entwickelt, dass die Goggle-Jackets zudem mit einem Used-Look im changierendem Farbeffekt ausstattet. Und die dritte Neuerung ist das Stretch-Gewebe ‚005266S C.P. Shell’, das den Jacken einen extrem weichen Touch verleiht und – typisch C.P. – auch witterungsbeständig ist. /kw
pinnedbyk.com
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was bedeutet das für euch konkret in den nächsten fünf Jahren? Pinned by K ist dann größer und besser als jemals zuvor. Ich hoffe, dass all unsere Follower unsere Produkte auch weiterhin lieben und zusätzlich hoffen Vincent und ich, dass wir unsere Fangemeinde über die ganze Welt vergrößern werden. Eine Traumvision? Pinned by K erobert die Welt!
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Smarte Pastellfarben zeigen sich jetzt von ihrer kräftigen Seite.
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MarkeN denhaM the jeanMaker
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MarkeN denhaM the jeanMaker
deNHAM THe JeANMAKer
geBurtstags Party! Zehn Jahre Denham the Jeanmaker. Das muss gefeiert werden! Doch Jason Denham macht nicht nur ein paar Kerzen an, stellt den Champagner kalt und bläst ein, zwei Ballons auf; nein. Er feiert ab 2018 jeden Monat das Jubiläum seiner Marke mit spannenden Events, Sonder-Kollektionen und vor allem mit zahlreichen Kooperationen. Denn was wäre ein Geburtstag wohl ohne Freunde? TexT: CHeryll MüHleN, foTos: deNHAM
„Meine Frau und ich sind damals mit dem Fahrrad durch Amsterdam gefahren, auf der Suche nach einem passenden Ort, den wir mieten können“, erinnert sich Jason Denham. „Wir stolperten über eine unglaubliche Kunstgalerie in der Prinsengracht 495 und zogen gleich ein – nur wir Zwei, unsere zwei Hunde, ein Laptop und ein Flipchart. Es war damals sehr aufregend, dieses neue Abenteuer zu starten.“ WUs Abenteuer, von de( EUson WenhU( spricht, begUnn o@fiPie== am 14. Januar 2008, als seine Marke Denham the Jeanmaker lanciert wurde. „Wir sahen die Chance etwas Neues und Frisches auf den Markt zu bringen. Eine Marke, die großartige Stoffe, authentische Modelle und einen originellen Standpunkt anbot. Ich wollte Produkte kreieren, die so schön waren, dass der Mund beim Anblick wässrig würde.“ Fast genau zehn Jahre später kann man zweifellos sagen: Ziel erreicht. Denn die Amsterdamer Marke des britischen Designers hat sich ihren Platz in der Branche wohlverdient – weltweit. „Das zehnjährige Jubiläum von Denham zu feiern, ist ein unglaublicher Meilenstein für unsere Marke“, fährt Denham fort. „Unser ‚Decade of Denham‘-Programm zeigt meine größten Leidenschaften und Inspirationen, die Denham zu dem geformt haben, was es heute ist. Ich fühle mich geehrt und freue mich, mit den Marken und Menschen zusammenzuarbeiten, die meine Karriere am meisten beeinflusst hUben./ -nd Iinfl8sse hUtte EUson WenhU( Pu gen8ge. VusU((enge@Usst werden sie in zehn einzelnen Projekten, die ab diesen Monat beginnen. JANuAr 2018 – MeNdo x deNHAM Den Anfang macht der Januar mit Mendo. Zusammen mit der Buchhandlung hat Jason Denham ‚A Decade of Denham‘ herausgebracht, das zum größten Teil von ihm persönlich verfasst wurde. Darin erzählt er von seinen Erfahrungen, den Menschen, die ihn begleiteten und dem Ethos der Marke Denham. feBruAr 2018 – CANdiANi deNiM x deNHAM Im Februar geht es dann weiter mit einer kleinen ‚Schatzsuche‘ à la Willy Wonka und die Schokoladenfabrik – Jason Denhams Cieb=ingsfi=(. IndverbrUucher beko((en die Ge=egenheit, eine von zehn Reisen in die Candiani-Fabrik ins italienische Mailand zu gewinnen – all inclusive. Dazu werden drei neue und limitierte Styles
vorgestellt (zwei neue Waschungen der Men’s Razor und eine neue Waschung der Women’s Monroe), die ab Februar in Denham-Geschäften und ausgewählten Wholesale Partner-Stores erhältlich sein werden. Zehn dieser Jeanshosen werden ein goldenes Ticket in der Hosentasche versteckt haben und somit auch das Gewinnerticket für den Trip. März 2018 – ATelier reserVé x deNHAM Kooperationspartner Nummer drei ist Atelier Reservé. Mitbegründer des ebenfalls niederländischen Labels ist Alljan Moejamad, der als Künstler ‚Skulljan‘ 2010 bereits für Denham mehrere Illustrationen entworfen hat. Acht Jahre später arbeiten sie erneut an einem gemeinsamen Projekt. Dieses Mal verwenden sie jedoch VintagePieces, die sie zu etwas Neuem rekonstruieren. APril 2018 – CoNVerse x deNHAM Auch bei Converse handelt es sich um einen Wiederholungstäter, denn 2014 brachten die Brands gemeinsam den ‚Jack Purcell‘Sneaker heraus. 2018 ist die ‚All Star Converse 100‘-Silhouette an der Reihe, ein Denham’sches Upgrade zu bekommen. Bedeutet: Der Schuh erhält indigofarbene Details und wird nicht nur in Japan hergestellt, sondern auch von dort aus vertrieben. Maximaler Begehrlichkeitsfaktor! MAi 2018 – JAsoN deNHAM KolleKTioN Hierbei handelt es sich um eine kuratierte Kollektion, die aus wesentlichen, aber luxuriösen Bestandteilen für die Alltagsgarderobe besteht und auf dem praktischen Mix-and-Match-Prinzip basiert. Der Look zelebriert den endlosen Sommer Ibizas – dem Lieblingsrückzugsort der Familie Denham. JuNi 2018 – ANTHoNy Burrill x deNHAM Iiner seiner HUvoriten in 0Uchen GrUfikdesign ist AnthonQ "urri==. Wer schon einmal im Denham-Headquarter war, kennt sicherlich das berühmte ‚Work hard & be nice to people‘-Poster im Eingang, das aus seiner Feder stammt. Außerdem können Burills Arbeiten weltweit in verschiedenen Denham-Stores begutachtet werden. Für den Geburtstag hat er nun ein neues Poster mit Denhams Motto ‚The Truth is in the Details‘ kreiert, wovon es nur 50 Stück geben wird – sowohl von Burrill, als auch von Jason Denham signiert. Wer sich kein Poster sichern kann, hat dennoch die
Möglichkeit auf eines der T-Shirts mit demselben Print zurückzugreifen. Juli 2018 – Norr11 x deNHAM Echte Sammlerstücke bringt die sechste Kooperation zum Vorschein. Die skandinavische Möbelmarke Norr11 bringt insgesamt zehn neue Denham-Möbel und -Interior-Accessoires auf den Markt. Einen ersten Hinweis, wie diese Kollektion im Juli aussehen könnte, gibt die erste Kollab des 2016 lancierten und indigogefärbten ‚Mammoth Chair‘ preis. sePTeMBer 2018 – MoNTBlANC x deNHAM Eine der wohl außergewöhnlichsten Partnerschaften dieses Jubiläums ist die limitierte Stifte-Edition in Zusammenarbeit mit Jason Denham und Montblanc. „Ich verwende jeden Tag Montblanc Stifte – egal ob zum Schreiben oder Zeichnen“, sagt er. Umso mehr freut er sich darüber, dass die Kooperation sein charakteristisches Scheren-Muster featuren wird. oKToBer 2018 – BArBour x deNHAM Kurz vor Schluss und passend zur Jahreszeit gibt es dann eine Special-Edition verschiedener Barbour-Pieces. Zusammen mit der nordenglischen Traditionsmarke werden zwei Jacken, eine Razor Denim-Silhouette sowie ein T-Shirt und ein Sweatshirt neu aufgelegt. Der Denham x Barbour Tigerkopf rundet die Kollektion perfekt ab. NoVeMBer 2018 – iNdig’eAu Und zu guter Letzt schließt das wohl überraschendste Jubiläums-Projekt die zehnmonatige Feier ab: Indig’eau – das neue Unisex-Parfum aus dem Hause Denham. „Die Denham Store-Experience konzentrierte sich immer schon auf alle Sinne“, erklärt Jason Denham. „Wir verwenden in unseren Läden stets japanische Düfte.“ Nun freut sich das Unternehmen, im November seinen ersten eigenen Duft vorzustellen, der sich aus den Komponenten Safran, Obassiastoraxbaum, Adlerholz, Kiefernharz, Salz und Zedernholz zusammensetzt. Indig’eau wird als Parfum, Raumspray und Ölraumduft erhältlich sein. In diesem Sinne: Happy Birthday, Denham the Jeanmaker! Auf die nächsten zehn Jahre. www.denhamthejeanmaker.com
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MarkeN kith / cotton citizen
KiTH
harDcore TexT: susANNe KulessA
Der klassisch-amerikanische Traum zeichnet den Weg vom Tellerwäscher zum Millionär. Nicht ganz so pathetisch, aber nicht weniger beeindruckend ist die Geschichte von Ronnie Fieg: Im süßen Alter von gerade einmal 13 Jahren begann seine Karriere als Lager-Mitarbeiter bei David Z. in New York City, ehe sich Fieg zum Chef-Einkäufer hocharbeitete und sich heute als der Sneaker- und Sportswear-Guru überhaupt etabliert hat – eine Karriere wie im Bilderbuch. Sein Können, mit Marken zu kooperieren, ist beispiellos: Mehr als 50 Schuhe hat Fieg bis dato in Kooperation mit Big Playern wie Nike, Adidas oder New Balance kreiert – eine Zahl, mit der nur eine Handvoll Designer auf der Welt mithalten können. ‚Kith‘ ist der Name seines 2011 entstandenen Babys – eine multifunktionale Lifestyle-Brand, die den Fokus gleichzeitig auf progressives Retail Establishment legt. Das bedeutet: In den Stores, die in New York, Aspen und BiU(i Pu finden sind, setPt Hieg Uu@ Irlebnisse und ist damit vielen seiner Zeit voraus (Stichwort: Point of Experience). Ganz deutlich wird das im Kith-Store in Brooklyn, in dem 750 schneeweiße ‚Nike Air Force 1‘ von der Decke baumeln und dabei weitaus mehr sind, als reine Dekoration. Sie sind ein Gestaltungselement. Dazu wirkt das Verhältnis
von Glas und Raum beinahe schon futuristisch. Viele sagen, man könne Kith-Stores nicht beschreiben, man müsse sie erleben. Eine Resonanz, die verdeutlicht, welchen Anspruch das Label an sich stellt. Denn Kith ist anders. Kith bietet avantgardistische Streetwear, die dem Ursprung ihres Gründers treu bleibt: coole Streetwear – greifbar und doch anders. Sweatpants, Basic T-Shirts und Oversize-Daunenjacken bilden den Fokus. Ergänzt werden sie durch Sportswear-Essentials wie funktionale, verkürzte Anoraks, die durch das Color-Blocking von Magenta und Navy zeitgemäße 90’s-Vibes versprühen und an die berühmten Starter Jackets erinnern. Man könnte es innovatives Normcore nennen, doch genau genommen baut der Erfolg der Marke vielmehr auf Hardcore. Erst 2016 feierte Kith sein Debüt bei der New York Fashion Week und manifestierte damit auf Anhieb sein Standing in der Branche. Denn die Liste der Kooperationspartner liest sich wie eine Forbes-Liste der erfolgreichsten Marken ever: Adidas, Champion, Disney, Coca Cola, Moncler und Nike, um nur wenige zu nennen. Wir können uns also sicher sein, dass da noch einiges auf uns zukommen wird. www.kith.com
CoTToN CiTizeN
lIve aND Dye IN l.a. TexT: susANNe KulessA
„Hier leben mehr kreative Menschen als jemals irgendwo sonst in der Geschichte der Menschheit“, sagte Michael Govan, Direktor des L.A. Country Museum of Art gegenüber dem Branchenmagazin Business of Fashion über die kalifornische Stadt Los Angeles. Nicht zuletzt seit Hedi Slimane das Headquarter von Saint Laurent 2012 vollständig in die Stadt der Engel umziehen ließ, etabliert sich diese langsam aber sicher zum modischen Silicon Valley. Teil dieses Wandels ist auch Cotton Citizen. Der Look und Feel der Marke ist Ausdruck des universe== sp8rbUren 0portsweUrLIinflusses und Uuch die allseits propagierte Leidenschaft fürs Handwerk wird hier groß geschrieben. Hauptsitz liegt natürlich im Golden State – auch wird dort produziert. Denn nur so kann die Qualität garantiert werden. Großes Must des Brands: Jedes Teil wird von Hand gefärbt. Daraus entstehen hochwertige, brilliante, aber vor allem nicht imitierbare Farben wie Fanta-Orange, Stein-Grau oder Schlumpf-Blau sowie einzigartige Farbmuster auf Jersey, Cotton-Modal oder Denim, die durch die individuellen Handgriffe zu wahren Unique-Pieces werden. Diese Einzigartigkeit des Produktes soll gleichzeitig die des Trägers unterstreichen. Denn gerade im farbigen Allover-Look, wie ihn Starlets Bella Hadid und Selena Gomez tragen,
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avancieren die Sportswear-Produkte zu minimalistischen Eyecatchern. Aber was wäre das Label wohl ohne seinen innovativen Drive? Ein zentrales Element davon ist das Military Thermal-Gewebe. Ein Material, das besonders strapazierfähig, leicht und atmungsaktiv ist und beim Militär verwendet wird. Aber warum auch nicht auf funktionales Performance-Material zurückgreifen, wenn sich ohnehin alles um Sportswear inklusive Sweatpants, Crop-Tops und T-Shirts dreht? Klingt logisch und bei Cotton Citizen ganz natürlich, denn das Label ist authentisch und durchdenkt Konzepte über bestehende Grenzen hinaus. Verantwortlich dafür ist Gründer Adam Vanunu, der 2009 das American Dye House seiner Familie übernahm und seinem Wissen über Färbemethoden mit Cotton Citizen das erste Mal 2012 Ausdruck verlieh. Sein Anspruch: „Es ging nie bloß um T-Shirts“, es geht vielmehr um HighEnd-Streetfashion. Und das sieht man! In seinem Store am Melrose Place in L.A. präsentiert Vanunu ausschließlich Fashion in einer ausgewählten Farbe, die dann periodisch wechselt. Und das, um seinen Kunden immer etwas Neues zu bieten. Well, that’s how to live and dye in L.A. www.cottoncitizen.com
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STARKE MARKEN
... zu bewundern
auf diesen Messen:
PANORAMA BERLIN
(ART und Neosens) · Berlin ExpoCenter City · 16.-18.01.2018
ETHICAL FASHION SHOW (El Naturalista) · Kraftwerk Berlin 16.-18.01.2018
MICAM
Mailand · 11.-14.02.2018
Gallery
International Fashion Trade Show Areal Böhler / Düsseldorf 11.-13.03.2018
QUARTERshoetime
Mitteldeutsche Schuhmesse Schkeuditz · 23.-25.03.2018
Essenz
Ordermesse für Schuhe & Accessoires · Zenithgelände München · 25.-27.03.2018
MECKELBURG GMBH | Hopfenweg 38 | D-26125 Oldenburg T +49 441 3049000 | F +49 441 3049001 | E info@meckelburg.eu | www.meckelburg.eu
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Macher kings of indigo / tony tonnaer
KiNgs of iNdigo / ToNy ToNNAer, grüNder
NachhaltIg cool 2017 wurde Kings of Indigo sechs Jahre alt. Eine gute Gelegenheit für einen Rückblick auf alles Vergangene und einen Ausblick auf das, was noch kommt. Denn seit der Gründung im Jahr 2011 hat sich einiges getan. Das Ziel jedoch ist stets dasselbe geblieben: die coolste, nachhaltigste Denimbrand Europas zu werden. iNTerView: CHeryll MüHleN, foTos: KiNgs of iNdigo
A=s G4.0LPertifiPiertes CUbe=, dUs Bitg=ied der Fairwear Foundation ist und Jahr für Jahr mit, entschuldigen Sie, Hammer-Kollektionen glänzt, ist Kings of Indigo wohl das beste Beispiel dafür, dass nachhaltige Mode auf allen Ebenen funktionieren kann. Auf das Wesentliche reduziert, bringt Kings of Indigo das Beste aus zwei Welten zusammen: die minimalistische Schönheit von reinem, japanischen Denim und die toughen Eigenschaften der klassischen, amerikanischen Blue Jeans. Viel wichtiger ist aber, dass K.O.I stets nach innovativen nachhaltigen Alternativen sucht, um qualitativ hochwertige Kleidungsstücke zu produzieren, die eines Tages auf einer zu 100 Prozent nachhaltigen Kette von Rohstoffen bis zum Endprodukt basieren. Wieso dieses Ziel keine Illusion ist, verrät uns Markengründer Tony Tonnaer im Interview. Tony, euer slogan lautet: ‚Quality wear for the next era‘. was heißt das konkret? Das heißt, dass wir Qualitätskleidung machen und uns von solcher inspirieren zu lassen. Wir bringen das Ganze in die Zukunft und kümmern uns mit unserer nachhaltigen Herstellung auch um ebenjene. Dieser Satz fasst also so ziemlich all das zusammen, wofür wir stehen und was wir machen: Future Styles. Future Fits und Future Technology.
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du bist sehr leidenschaftlich, was deine Marke angeht. Ja, ich liebe sie! was genau liebst du so an ihr? Die Kombination. Ich habe 2003 mit Kuyichi gestartet und währenddessen sehr viel darüber gelernt, gute Qualität mit gutem Design zu vereinen und damit weg vom Müsli-essenden HippieÖko-Image zu gehen. Ich wollte etwas wirklich Schönes kreieren. Etwas, das man die ganze Zeit über tragen möchte. Gleichzeitig wollten wir die Industrie verändern und ein Vorbild sein, indem wir aufzeigen, dass man als Marke cool und nachhaltig zugleich sein kann – eine enorme Herausforderung, aber eben auch genau die Dimension, die ich daran mag. Außerdem arbeite ich gerne mit guten Leuten zusammen, die inspirieren und leidenschaftlich sind. Mit den besten Produzenten und Professionals zu arbeiten gibt mir sehr viel Energie, all das hier zu tun. und worauf bist du besonders stolz? Puh, auf unglaublich viele Sachen. Wenn man sich unsere Kollektionen anschaut, erkennt man darin sehr viel Diversität. Wir haben damals mit Jeans und T-Shirts angefangen, uns aber in den letzten drei Jahren stark nach vorne entwickelt.
Wir machen nicht mehr länger nur Five-PocketJeans aus Organic-Cotton, die mit weniger Wasser hergestellt werden, sondern es geht noch viel weiter: mit recycelter Wolle und sehr viel .ence= oder Uuch 1efibrU% wir hUben eine enor(e Vielfalt an Produkten – von Basics bis hin zu modischen Key-Pieces. Die Sache ist nämlich die: Es ist vergelichsweise ‚einfach‘, Basics nachhaltig herzustellen, aber komplizierte Styles wie unsere allover-bestickte Kimono-Jacke sind sozusagen die Königsklasse in Sachen nachhaltige Produktion. Ich bin also sehr stolz auf diesen Mix – nicht nur diesen zu produzieren, sondern ihn auch zu verkaufen. gibt es etwas, dass du rückblickend bereust? Ganz sicher. Vor vier Jahren haben wir Jacken aus recyceltem Polyester entwickelt und als wir versucht haben, sie zu produzieren, hat der Hersteller uns auf einmal mitgeteilt, dass wir dafür mindestens 10.000 Stück kaufen mussten. Das wUr definitiv ein Heh=er. )enn (Un Uber versucht, die Dinge zu ändern und innovativ zu sein, muss man eben manchmal auch scheitern und keine Angst davor haben, Fehler zu machen. Man lernt schließlich aus ihnen, nicht wahr? Du hast die neuen Jacken aus recyceltem Polyester
aus der Herbst/Winter-Kollektion 2018 gesehen. Wir haben endlich einen Lieferanten gefunden, der sehr gute Jacken aus recyceltem Polyester herstellt. Der Oberstoff, das Futter und das Füllmaterial sind allesamt aus diesem Material – und das für unter 300 Euro. warum liegt dir das Thema Nachhaltigkeit so sehr am Herzen? Es ist eine Lebenseinstellung. Wir können gegenüber Menschen und der Natur respektlos sein, aber daran glaube ich nicht, denn wir alle leben gemeinsam auf diesem Planeten und wir haben viele Länder, die versuchen mit der Herstellung von Textilien Geld zu verdienen. Wenn man die aber über’s Knie legt, indem man sie schmutzig hergestellte Kleidung produzieren lässt und sie dazu auch noch schlecht bezahlt, ist das einfach nicht fair. Jeder hat die Chance verdient, sein Leben zu verbessern und dadurch ein besseres Leben zu leben. Wir hingegen haben das Privileg in reichen Ländern geboren zu sein. Dann können wir doch mit großem Beispiel vorangehen und Benachteiligten genügend Geld für ihre Familien und gute Arbeitsumstände zahlen. Ich habe ein großartiges Team, ein tolles Büro und gutes Essen. Das mit anderen Menschen zu teilen, ist doch eine gute Sache. Es nicht so zu tun, wäre schlicht-
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Macher kings of indigo / tony tonnaer
Tony Tonnaer
weg ignorant. Zwar kann sich die Welt nicht von heute auf morgen verändern, aber jeder wird irgendwann damit anfangen müssen. ist denn die Veränderung, von der du sprichst nicht gewissermaßen ein Kampf gegen windmühlen? Wir reden hier von Problemen, die seit tausenden von Jahren bestehen. Es wird immer arm und reich geben, Mächtige und Schwache – überall. Aber ich glaube, dass das Internet und die aufbrechenden Grenzen etwas bewegen. Früher wusste niemand, was in Bangladesch passierte, weshalb es auch niemanden interessierte. Heute weiß man aber, was in Bangladesch passiert und man kann seine Augen nicht länger vor diesen Problemen verschließen – zumindest nicht, wenn man ein Philanthrop ist.
„DIe MODeINDuStrIe ISt verDaMMt Spät DraN.“ Viele unternehmen nutzen das Thema ‚Nachhaltigkeit’ gerne als Marketing-Tool (aus). was muss sich noch ändern, bis der groschen – sowohl beim endkonsumenten, als auch bei der industrie – gefallen ist? Der Endkonsument hat die Macht. Er ist es also, der verstehen muss, dass der Weg, den wir gerade gehen, nicht der richtige sein kann. Aber Veränderung geht nur sehr langsam von statten. Als ich in 2003 mit Kuyichi angefangen habe, wusste keiner etwas mit nachhaltiger Mode anzufangen. Zwar sind die Leute heute deutlich informierter, wenn man sich aber das Konsumverhalten anschaut, erkennt man schnell, dass sich noch nicht allzu viel getan hat. Interessanterweise gilt das aber nicht für andere Branchen. Man schaue sich doch nur einmal die Energie- oder Automobilbranche an – die grünen Energien sind hier schon lange etabliert. gibt es denn überhaupt berechtigte gründe, nicht nachhaltig zu produzieren? ‚Nachhaltig zu produzieren‘ bedeutet, dass man zu 100 Prozent nachhaltig produziert. Noch gibt es also berechtigte Gründe, nicht zu 100 Prozent nachhaltig zu produzieren. Sich aber kein nachhaltiges Ziel für die nächsten Jahre zu setzen, dafür gibt es keine Entschuldigung. Nichts zu tun ist unentschuldbar. Es gibt doch die Möglichkeiten und Ressourcen. Daher wäre es auch lächerlich, sich nicht damit auseinanderzusetzen und diejenigen, die sich nicht verbessern wollen, sollten auch zur Verantwortung gezogen werden. das ist aber mal eine Ansage. Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass große Unternehmen mehr Zeit für Veränderungen
brauchen. Wenn man beispielsweise Tommy Fi=figer (it eine( '=tUnker verg=eicht, ist es nUtürlich viel schwieriger hier eine Gradwende zu vollziehen, als für ein Speedboot wie K.O.I. Die wichtigste Prämisse ist aber, alle ins selbe Boot zu bekommen. Viele Designer lassen sich nur ungern limitieren; das gehört jedoch schlichtweg dazu. Wir bei K.O.I können beispielweise keine nachhaltigen Seidenjacken herstellen, das funktioniert einfach nicht. Was wir aber machen können, ist eine nachhaltige Jeansjacke oder eine Jacke aus recyceltem Polyester herzustellen. In unserem Fall müssen wir also um die Ecke denken. Die Frage lautet daher immer: Was kann ich machen? Und nicht: Was möchte ich machen? was euch keinen Abbruch tut, denn eure Herbst/winter-Kollektion 2018 sieht großartig aus. und die zahlreichen Materialien, gewebe und stoffe die ihr verwendet, kann ich gar nicht alle auflisten, so viele sind es. ihr seid sozusagen die Könige der Vielfalt. wie behältst du den überblick über all diese Herstellungsprozesse? VertifikUte wie G4.0 he=@en in erster Cinie. Is kann manchmal aber tatsächlich hart sein, überhUupt die richtige HUbrik Pu finden – entweder, um unseren Qualitätsanspruch zu erhalten oder um ein Herstellungsverfahren zu entwickeln. Wenn man aber die Messlatte hoch ansetzt, kommt man irgendwann auch höher und weiter. So etwas geht aber nur mit einem guten Team. Eins, das meine Leidenschaft teilt. Gemeinsam behalten wir den Überblick. und wo produziert ihr? Tunesien, Türkei, Griechenland, Spanien und Italien. Wir sagen dazu immer ‚Made in the Mediterranean‘. Das alle Standorte keine drei Flugstunden von Amsterdam entfernt sind, ist natürlich auch noch mal ein enormer Vorteil für uns. gibt es denn noch andere Materialien, die du gerne herstellen würdest? Wir haben diese Saison bereits zwei neue Gewebe in unsere Kollektion integriert: die Jacken aus recycelten Polyester und recyceltes PolyesterFleece. Letzteres stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste. Ich würde irgendwann auch sehr gerne nachhaltiges Mohair herstellen, um softe, feminine Knitwear daraus zu machen. Und ich wünsche mir, dass wir eines Tages unsere Pieces aus 100 Prozent post-consumer recycelter Baumwolle herstellen können, die richtiger Baumwolle in ihrer Qualität in nichts nachsteht. welche Marken machen denn deiner Meinung nach einen guten Job? Nudie und Knowledge Cotton Apparel machen ihre Sache sehr gut, aber ich bin ein großer Fan von Patagonia. Ich liebe einfach was sie tun: ihre
Philosophie, ihre Kommunikation, das Brand-Feel, die Nähe zur Natur. Sie spendeten beispielsweise den Erlös des Black Friday für einen guten Zweck. Das ist großartig.
„JeDer, Der Nach eINer guteN JeaNS Sucht, wIrD BeI K.O.I glücKlIch.“ Kommen wir nun auf eure Herbst/winter-Kollektion 2018 zu sprechen. was erwartet uns in dieser saison? Bei den Frauen kehrt der Loose-Fit zurück. Die Mom-Jeans war bereits 2017 sehr wichtig und wird es auch in diesem Jahr bleiben. Außerdem geht der Trend in Richtung No-Stretch. Ich befürchte, dass es bei den Männern noch etwas dauern wird, denn es hat sehr viel Zeit gebraucht, sie mit der Skinny Jeans anzufreunden. Slim-Fit und Stretch bleiben der Menswear also vorerst erhalten. Ein weiteres, prominentes Thema sind dunkle, ungewaschene Jeanshosen, ebenso wie bunter Denim und Cord. Wir werfen Hellblau, Rosa und Grün zum Herbst/Winter 2018 in den Farbtopf und spielen mit unterschiedlichen Strukturen. Aber alles in allem entspannt sich die Silhouette, es gibt weniger Stretch und ihr werdet mehr Vintage-Washes und Dry Denim zu Gesicht bekommen. Kurz und knackig: warum sollte ich Kings of indigo kaufen? Jeder, der nach einer guten Jeans sucht, wird bei K.O.I glücklich. Wir haben großartige Passformen, unsere Sachen sind komfortabel, wir haben eine langlebige Qualität und zeitlose Pieces, die
Kings of indigo wurde 2011 von Tony Tonnaer gegründet. Von 2003 bis 2010 war er Ceo beim ebenfalls nachhaltigen label Kuyichi. fun fact fans nennen Kings of indigo auch liebevoll K.o.i und tatsächlich hat Tony Tonnaer ein Koi-Karpfen-Tattoo auf seiner rechten schulter, das er sich in gedenken an seine Mutter stechen ließ. doch der Koi steht auch für glück, liebe und Ausdauer und ist bekannt dafür, gegen den strom zu schwimmen. Nichtsdestotrotz steht der einprägsame Markenname für die Abkürzung von Kings of indigo. dieser Name wurde wiederum bei einem Kings of Convenience Konzert gefunden.
trotzdem zeitgenössisch sind. Man fühlt einfach, dass unsere Sachen gut sind und bei uns findet ?eder etwUs – vom Basic Non-Fashion-Typ bis hin zum Trendsetter. und wann eröffnen die ersten K.o.i-stores? Oh, ich würde sehr gerne eigene Concept-Stores eröffnen, denn gerade machen wir nur Wholesale. Es steht daher in unserem Business-Plan. dann lautet die nächste frage: wo? Wir werden sicherlich in unseren Key-Märkten Holland, Deutschland und Belgien starten. Es wäre einfach toll, wenn wir Orte schaffen könnten, an denen die Leute unsere Brand erleben könnten, wir ihnen den besten Service liefern und unsere Philosophie, aber auch das Thema Nachhaltigkeit erklären könnten. Zusammen mit einem eigenen OnlineShop und den WholesalePartnern wäre das einfach eine runde Sache. welche Märkte möchtest du denn noch erschließen? Ich würde K.O.I gerne in den nächsten fünf Jahren in den USA etablieren. Ich habe ein Jahr lang in Los Angeles gelebt und die Zeit dort sehr genossen. Außerdem könnten die USA ein paar neue Denim-Inspirationen vertragen. (schmunzelt) Aber zuerst ist Europa an der Reihe. Wir sind noch sehr klein und nischengetrieben, aber ich wünsche mir, dass K.O.I einer der Key-DenimPlayer Europas wird. dann beende zum schluss bitte noch diesen satz: denim ist… …alles! (lacht) Deswegen liebe ich es auch mit Denim zu arbeiten, weil man jedes Jahr etwas Neues damit machen kann. www.kingsofindigo.co(
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Macher kings of indigo
k.o.I kaNN TexT: deNiz Trosdorff
TriPle-r. Kings of Indigo vertraut auf eine nachhaltige Zukunft und setzt bei der Produktion auf Recycling. In der Modewelt entsteht viel textiler Abfall – allein 80 Prozent der von uns weggeworfenen Mode landet in der Mülldeponie. Das Fatale: Bei dem Zersetzungsprozess werden Treibhausgase @reigesetPt. D.4.I e(pfieh=t, D=eidung =&nger Pu tragen, indem sie repariert und wiederverwendet wird. Eine weitere Alternative ist eine Kleiderspende im karitativen Rahmen oder man ist einfach kreativ: Re- und Dekonstruktion von alten Kleidungsstücken. THe CrAfT of Boro In seiner HW/18-Kollektion präsentiert K.O.I eine recycelte Kimonojacke (Shotuko) mit Sherpa-Futter und einer Patchworkarbeit aus zweiter Wahl als Obermaterial. Diese Technik wird Boro genannt und stammt aus Japan. Dort fertigen Bauern und Leute aus der sozial schwachen Schicht mithilfe dieser Technik aus alten Sachen neue Kleidungsstücke. reCyCelTes PolyesTer Im letzten Jahrzehnt hat die Menschheit mehr Plastik produziert als in der Zeit des gesamten vorherigen Jahrhunderts. Abhilfe soll recyceltes Polyester bieten, das aus PET-Flaschen gewonnen wird. Es besteht die allgemeine Meinung, dass Textilien aus natürlichen Fasern besser für die Umwelt sind als synthetisch hergestellte. Eine falsche Annahme, denn Polyester benötigt wenig Energie beim
Waschen und Reinigen der Flaschen. Außerdem schont es natürliche Ressourcen und ist komplett recyclebar. K.O.I präsentiert im HW/18 erstmalig dieses wiederverwendete Polyester. orgANiC CoTToN Wenn man von Organic spricht, bedeutet es, dass beim Anbau keine Pestizide oder andere Schadstoffe eingesetzt werden. Stattdessen setzt man auf ökologische Dünger. Die Fülle solcher NachhaltigkeitsPertifiPierungen ist i((ens, doch der TG=obU= Organic Textile Standard‘, kurz ‚GOTS‘ ist der ge=&ufigste "egri@@ und definiert Figh=eve=L-(we=tkriterien sowie Richtlinien für Sozialstandards während der Produktion. K.O.I richtet sich nach diesen GOTS-Standards und verwendet Qualitäten, die G4.0LPertifiPiert sind wie 4rgUnic O"=endedN !ontent Standard oder der Global Recycle Standard. Veggie deNiM In den vergangenen Saisons hat Kings of Indigo sukzessive ‚Veggie Denim‘-Stoffe eingesetzt. Denn Veggie Denim gilt als das Innovativste in diesem Bereich. Der bisherige Nachteil, dass natürlich gefärbte Qualitäten nicht kräftig genug sind, gehört dank intensiver Recherchen und Weiterentwicklungen der Vergangenheit an. Veggie Denim besteht Uus 100LproPentiger, G4.0LPertifiPierter 4rgUnic Baumwolle. Beim Färbeprozess sollen bis zu 70 Liter Wasser pro Kilogramm Stoff eingespart, weniger Chemikalien und 30 Prozent weniger Energie eingesetzt werden.
dry deNiM ‚Dry Denim’ ist nicht gewaschenes Denim. Weil das Gewebe nicht behandelt worden ist, zeigt es sich von seiner puren Seite und ist die Lieblingsqualität von wahren Denim-Connaisseuren. Dry Denim ist außerdem die nachhaltigste Option in Jeans und daher einer der Kings of Indigo Favoriten. In der Kollektion präsentiert die Marke zwei Arten von Dry Denim: ‚Everlastin‘, ‚Non-Selvedge‘Modelle und die Selvedge-Jeans. refiBrA Sie wird die ‚wiedergeborene Tencel-Faser‘ genUnnt. 1efibrU ist .ence= &hn=ich, wird Uber UnstUtt aus der Holzmasse von Baumwollresten mit Zellstoff hergestellt. Außerdem sind die Eigenschaften ebenfalls glatt, saugfähig, stark und robust – eine Faser, die bereits den EU-Preis für den umweltfreundlichsten Produktionsprozess für sich gewinnen konnte. Dings o@ Indigo setPt 1efibrU in seiner HW/18-Kollektion in mehreren WomenswearStyles wie Mänteln, Kleidern, Overalls, Hosen, Hemden und Chinos ein. wATer rePelleNT iNdigo Kings of Indigo präsentiert ein mit Indigo gefärbtes Denimgewebe, das wasserabweisend ist. Das Gewebe weist eine Beschichtung auf, die das Denimgewebe auf Öl- und Wasserbasis vor H=ecken sch8tPt, ohne dUbei die Gri@figkeit, Farbe und Atmungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Die wasserabweisende Ausrüstung enthält 63 Prozent an Rohmaterialien, die aus einer Vielzahl von pflUnP=ichen 2ue==en stU((en. D.4.I verwendet diese Technologie für sein Mantelmodell ‚Howel‘.
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NewcoMer
TurBo_yuliA
futurIstIsche DystoPIe AlexANdr rogoV
Wenn man sich das glitzernde Kleid auf dem Bild anschaut, scheint es die 4berfl&ch=ichkeit von Bode und den 3runk der sow?etischen Gesellschaft klischeehaft wiederzugeben: übertrieben, überladen, exklusiv, luxuriös. Doch hinter der schimmernden Frühjahr/SommerKollektion 2018 von Mach & Mach verbirgt sich ein ernster und, in ihren Augen, schmerzhafter Gedanke. Die ‚Tsunami Crytsal’-Kollektion soll ein SOS-Signal an die Menschheit sein und ent@8hrt uns in ein OnochN fiktives EUhr 2098. Iin EUhr mit leeren Ozeanen. Hier werden Themen wie der Klimawandel und die Erderwärmung angesprochen (ja, Präsident Trump; sie existiert!). Das georgische Designer-Duo Gvansta und Nina Macharashvili mahnt mit ihrer Kollektion in einem überraschenden Kontext und einhergehend mit überraschenden Looks unseren Umgang mit der Natur. Es sei heutzutage einfacher freies W-Lan zu bekommen als an frisches, sauberes Wasser zu gelangen, sagen sie. Wasser, das aus vielen kleinen Kristallen und Tropfen besteht. Wasser, ohne das wir Menschen nicht überleben können. Wasser, das tagtäglich verunreinigt wird – mit Auswirkungen auf die Tiere und im Umkehrschluss auf uns Menschen. Mach & Mach möchte die Menschen, uns, wachrütteln. Denn wir glauben nach wie vor, mit der Welt sei alles in Ordnung. EcoTerrorismus lautet hier das prägnante Stichwort. Und so ist der Gedanke an ein georgisches Newcomer-Label, das für einen elegantfemininen Stil steht, gleichzeitig aber eine so tiefgründige Botschaft mit sich bringt, mehr als überraschend und zugleich wohltuend im BodeLDos(os der 4berfl&ch=ichkeiten. RWUs D=i(U &ndert sich. Warum wir nicht auch?“, fragt sich Mach & Mach. Hoffentlich folgt darauf bald eine klare Antwort. /cm
Turbo_Yulia heißt im richtigen Leben Yulia Makarova. Wenn man sich aber die ungestümen Kollektionen der gebürtigen Russin anschaut, versteht man, woher der Markenname eigentlich kommt. Denn die Entwürfe des aufstrebenden Labels kommen energetisch, laut und unmissverständlich daher. Ihre leicht wiederzukennende Handschrift – abgesehen vom Alien-Logo – ist von der Club-KidMsthetik gepr&gt und (it Uuthentischen )orkweUrLIinfl8ssen gespickt. Allerdings nicht die Art von Workwear, die wir aus dem Denimbereich kennen und die sehr edel daherkommen kann, sondern die Art von unaufgeregter Workwear, die wir tagtäglich auf den unglamourösen Teilen der Straßen sehen. Und genau davon ließ sich Yulia Makarova ohne Umwege inspirieren. Denn das Stadtbild von Moskau sei geprägt von Baustellen und Renovierungsarbeiten, wie sie sagt. Menschen in Arbeitskleidung kampierten sozusagen in allen zentral gelegenen Straßen und Nachbarschaften und entwickelten sich so zum festen Bestandteil des alltäglichen Lebens. Kaum verwunderlich, dass die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2018 Jacken, Westen und Sweater im Bauarbeiter-, Müllmann- und Straßeningenieurs-Look featurete – allerdings in bunteren, noch grelleren Farben und mit 1eflektoren, die gepUUrt (it eine( kQri==ischen 0chri@tPug Un GoshU Rubchinskiys erfolgreiches Stil-Element erinnern. Passend dazu erinnerte auch die Szenerie auf dem Runway der Mercedes-Benz Fashion Week in Russland an eine dystopische ClubBaustelle, in der sich die Models harmonisch einfügten und der Kerngedanke von Yulia Makarova damit weiter ausgeführt wurde. Bekannt wurde die Designerin, die 2010 ihren Abschluss an der Sankt Petersburger Universität in Technologiedesign machte, im Jahr 2013, nur ein Jahr nach der Gründung ihres Labels, als sie erstmals auf der Aurora Fashion Week zeigte und Opening Ceremony ihre futuristischen Hüte gleich in sein Warenangebot aufnahm. Diese hatte sie im Zuge eines Projekts des British Council Russia entworfen. In Zusammenarbeit mit Designkollegin Ria Keburia produzierte Turbo_Yulia daraufhin eine einzigartige Kunststoffkappe. 2016 präsentierte sie dann erstmals ihre Kollektion auf der Mercedes-Benz Fashion Week. Generell arbeitet Yulia Marakova mit anderen Künstlern und Designern zusammen, darunter Andrey Bartenev, Sasha Frolova und Slava Polunin. Sie nimmt an Ausstellungen zeitgenössischer Kunst teil, produziert Kleidung für das Fernsehen sowie Werbeanzeigen und gibt buchstäblich Turbo. Sie gehört zu den Designerinnen Russlands, die es schaffen könnten, endlich eine eigene Modeindustrie in ihrem Land zu etablieren, denn sie sei eine derjenigen, die die russische Designsprache von heute mühelos beherrschten und ein modernes, modisches Russland präsentierten, das die Welt bisher noch nicht kennt. /cm
Vom Stylisten und TV-Moderator zum gefragten Designer. Das ist die eStre( kurPe "iogrUfie von A=eSUnder 1ogov, der erst 201: sein russisches Label ‚Alexandr Rogov‘ gründete und seitdem für seinen eklektischen Stil gefeiert wird. Denn er vermag es, Mode Pu entwer@en, die @8r @UshionU@fine sowie prUg(Utisch verUn=Ugte Frauen gleichermaßen funktioniert. Das ist sein Anspruch, bei dem ihm sicherlich auch seine langjährige Erfahrung als Stylist zugute kommt. Schließlich versteht er, dass ein Look in der Kombination aus Basics und ungewöhnlichen Elementen am meisten überrascht. Daher kommen auch stets Hoodies, T-Shirts, Röcke, Jacken, Hosen, Tops und Kleider zum Einsatz, die mit Patches, Streifen, asymmetrischen Schnitten und grotesk weiten Silhouetten zu etwas Außergewöhnlichem avancieren und den zeitgenössischen Geschmack so mitten ins Schwarze treffen. Das beweist seine Frühjahr/SommerDo==ektion 2018 ebenso, wie seine @Ust 900.000Lk;pfige Ar(ee Un HUns, die der Wesigner privUt und beruflich Uu@ den 0ociU=LBediUL Kanälen um sich schart. Nichtsdestotrotz entwickelt sich der angesagte, russische Designer stets weiter und weiß, dass mit seiner Fangemeinde auch der Anspruch wächst. So ließ er seine letzte Kollektion in Italien produzieren und katapultierte sein Label damit auf das nächste Qualitätslevel. Gepaart mit seinen exklusiven Designs und seiner langjährigen Erfahrung in der Modebranche, gehören seine Entwürfe zu den derzeit wohl gefragtesten seines Landes und wer weiß, vielleicht auch schon bald über die Grenzen dessen hinaus. Schließlich liegen helle Farben, Gucci’eskes Color-Blocking, Streetwear- sowie Disco-Elemente und natürlich Denim auch bei uns hoch im Kurs. Und etwas russischen Luxus könnten wir Deutschen ab und zu auch vertragen, nicht wahr? Am liebsten in Form von Seide, Gabardine und Jacquard. Letztlich bleibt Geschmack aber subjektiv. Daher könnte das Thema seiner FS/18-Kollektion passender nicht sein: Liebe und Hass. Und während Alexander Rogov das Einfache mit dem Außergewöhnlichen vereint, ko(biniert er (it seiner )orterfindung TCF4A*.II, die beiden Wörter Love und Hate und spielt dabei auf die gegenseitige Abhängigkeit der polarisierenden Emotionen an. Wir haben hingegen nichts als Liebe für das Label Alexandr Rogov übrig. /cm
www.instagram.com/machandmach
www.instagram.com/turbo_yulia
alexandrrogov.com
MACH & MACH
gegeN eco-terror
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sIMPlIzItÄt trIfft eXklusIvItÄt
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NewcoMer
Arys
athleIsure oN fleek
Eugend=iche 1ebe==ion hUt einen der woh= st&rksten Iinfl8sse Uu@ modische Strömungen. Man denke an die Subkulturen der Rockabillys und Punks, an die Skateszene oder an den Grunge, die die Mode der jeweiligen Zeit massiv prägten. Doch manchmal scheint es, als ob die jugendliche Rebellion aussterben würde. Zumindest hierzulande. 9.000 Kilometer weiter westlich gibt es ihn aber noch: den Aufstand gegen das Establishment. Noon Goons sei Dank.Das 2016 gegründete Label gehört zu den Mode-Newcomern, die nicht nur ästhetisch, sondern auch zu 100 Prozent authentisch daherkommen. Man kauft hier keine Klamotte. Man kauft hier ein Lebensgefühl. Dafür sorgt vor allem Gründer Kurt Normore. Gegenüber Vogue sagte er bestimmt: „Wir wollen, dass die Kids die aktuelle Autorität in Frage stellen und sich für das stark machen, woran sie glauben, denn – ohne dabei jetzt zu politisch zu werden – es ist genau das, was wir in Anbetracht des Trump-Bullshits gerade brauchen.“ Der passende Look zu dieser unverblümten Kampfansage ist von ebenjenen Vorreitern geprägt, von denen wir eingangs sprachen. 3unkrock (eets 0ur@er (eets 0kUteboUrdLDu=tur. Iinfl8sse, denen Kurt Narmore selbst jahrelang ausgesetzt war und ist. Und da wären wir wieder beim Thema Authentizität. Aufgewachsen in Südkalifornien trägt er diesen einzigartigen Freigeist-Spirit in sich und versteht es, diese Idee gemeinsam mit Designer Rick Klotz und dem ehemaligem Creative Consultant von Comme des Garçons, Sam Jarou, in seine Kollektionen zu übertragen. Von Posern hält er rein gar nichts und versichert, dass seine Crew echte Skater, Surfer und ein Haufen rowdyhafter Schlingel seien. Noon Goons sei die unvermittelte Repräsentation dessen. Die Kollektionen werden – ebenfalls authentisch – in Los Angeles entworfen und produziert und glänzen auf den ersten Blick mit unUu@geregten, Uber Uu@ den Pweiten "=ick rU@finierten 0tQ=es wie Velours-Hemden, Poloshirts mit Reißverschluss, Chinos mit Bundfalten und übergroßen Sweatshirts. Angefangen hat Kurt Narmore übrigens unter anderem als Lagerist bei Stüssy. Für das im Jahr 2011 mit einem CFDA ausgezeichnete Label Warriors of Radness hat er außerdem mit den Größen Dov Charney und Rick Klotz gearbeitet – eine schicksalhafte Begegnung, wie sich nur wenige Jahre später herausstellen sollte. Wer sich übrigens die ganze Zeit fragt, was Noon Goons bedeutet% hier ko((t die Aufl;sung: In 08dkU=i@ornien eSistieren keine Sommer ohne den berühmten ‚June gloom‘. Zu der Zeit kommt die Sonne erst gegen Mittag heraus. Und wenn sich die Sonne endlich zeigt, dann kommen auch die Touristen scharenweise auf die Straßen. Und die wiederum werden ‚noon goons‘ genannt. Aha. /cm
In der Mode etwas Neues zu kreieren, scheint gerade in der heutigen Zeit beinahe unmöglich. Viele Inspirationsquellen sind ausgeschöpft oder neigen sich dem Ende und Designer bedienen sich vordergründig an Bestehendem und interpretieren Vergangenes neu. Und das funktioniert – noch. Die Schlussfolgerung: Es müssen dringend neue Konzepte her. Konzepte, die durchdacht sind und dem Zeitgeist entsprechen. So wie etwa in puncto Gewebe, was sich als ein Feld mit ungeheurem Innovationspotenzial erweist: plastik-artige Folien werden aus Seide produziert, der 3D-Druck entwickelt sich zunehmend zum Produktionsweg der Zukunft. Es geht darum, über den Tellerrand hinaus zu blicken. Paradebeispiel für diese Denke ist das junge Label Arys. 2014 in Berlin gegründet, entwickelt sich die Brand vom Nobody zum Somebody und beweist, dass Innovationen – insbesondere für den breiten Markt – möglich sind. Denn Arys hat sich auf multifunktionale, aber gleichzeitig hoch-modische Kleidung spezialisiert, die einen Mehrwert für den Lifestyle der Millenials und Nicht-Millenials darstellt. Der Kern der Idee: kategorienübergreifende Kleidung, bei der sich der Träger nicht der Mode, sondern die Mode sich dem Träger anpasst. Die Kreationen eignen sich für die Arbeit, ein wichtiges Date oder das Workout zwischendurch – mit der ‚Fusionwear‘, einem Konzept, das erst 2016 ins Leben gerufen wurde, gelingt genau dieser Spagat. „Was 2013 als Chancenerhöhung im Liebesleben in Form von modischen Trainingsanzügen begann, entwickelte sich schnell zu einem handfesten Konzept“, sagt Frederik Sturm, Gründer des Labels. Die Kollektionen von Arys bieten von eng geschnittenen Tights über Hoodies und Sport-Bras bis hin zum lässigen Parka alles, was das Sportswear-Herz begehrt. Dabei steht die Funktionalität der Designs und die Innovation der Materialien stets im Fokus: In den Outdoor-Jacken integrierte Schultergurte ermöglichen dem Träger beispielsweise die Jacke im Rucksack-Prinzip zu tragen, ohne in sie hineinschlüpfen zu müssen. Neopren sorgt nicht nur für einen sophisticated Look, sondern ist gleichzeitig ein Wärmedämmer. Designt und produziert werden diese detailliert durchdachten Pieces ausschließlich in handverlesenen Fabriken innerhalb Europas unter fairen Arbeitsbedingungen. Die Materialien werden ausschließlich von innovativen Stoffherstellern produziert, die neue Gewebetechnologien entwickeln. Selbstredend sind die verwendeten Fabrics schweiß-absorbierend, schnelltrocknend, aber vor allem: bequem. Und auch optisch überzeugen die High-End-Athleisure-Essentials. Denn auch wenn die Kollektionen klein gehalten werden, sind alle Teile innerhalb dieser miteinander kombinierbar. Dies erlaubt nicht zuletzt die Farbpalette, die für den Sommer 2018 von Oliv-Grün über Petrol bis hin zum Pastell-Gelb reicht. So entstehen durch verschiedene Variationen vollkommen neue Looks – ein Anspruch, der die fortschrittliche Herangehensweise von Arys abermals verdeutlicht. Und diese soll auch in die nächsten Saisons beibehalten oder besser gesagt weitergetragen werden. Seit Dezember 2017 besteht der Online-Shop, die Herbst/WinterKollektion 2017 wurde stationär bereits bei Isetan Mitsukoshi und Beams verkauft. Und auch wenn das Konzept ‚Arys‘ vielleicht noch etwas neu für den breiten Markt erscheinen mag, so sind es doch gerade diese kühnen Ideen, die die Mode spannend halten und neue Impulse sowohl für Händler als auch für Kunden liefern. Um es mit den treffend formulierten Worten von Designerin Gaia Repossi zu sagen: „Ergreif’ jede Gelegenheit, besonders dann, wenn du etwas Neues ausprobieren kannst.“ /sk
Die Mode und das Militär. Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch Julian Woodhouses Leben bestimmen. Vier Jahre diente der heute 27-Jährige in der U.S. Army und war in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul stationiert. Eine prägende Zeit für den damals noch sehr jungen Julian. Er musste feststellen, dass ein völlig falsches Verständnis von Männern im Militär vorherrschte. Und genau dieses Missverständnis sollte der Ideenquell seines Labels werden. In die fünfte Saison der New York Fashion Week gehend, hat er es geschafft für sein eigenes Label ein progressives neues Männerbild zu statuieren. Dafür zieht er Inspirationen aus seinem eigenen jungen Leben heraus – angefangen bei der Armee bis hin zu seinen Abschlüssen in International Business sowohl in den USA, als auch in Spanien. Er sah sich stets der Herausforderung gegenüber gestellt, den beiden Komponenten – Mode und Militär – in seinem Leben gerecht zu werden. Etwas, das Julian Woodhouse für seine Kollektionen einfängt und so dem andauernden Lebenswandel des modernen Mannes Tribut zollt. Doch auch Julian Woodhouse kommt um das Thema Politik nicht herum. Die sozioökonomischen und politischen Auswirkungen, die nach Trumps Wahl zum US-Präsident folgten, haben ihn nachdenk=ich ge(Ucht und ihn reflektieren =Ussen, wo wir U=s Do==ektiv stehen. Auch sei er sich darüber im Klaren, dass es heutzutage manchmal polarisierende Krisen nach sich ziehen könnte, bei dem Versuch unsere Gese==schU@t definieren Pu wo==en, Uber Eu=iUn )oodhouse ist dadurch letztlich zu dem Schluss gekommen, dass nichts von dem, was wir sehen, eigentlich neu ist. „Das ist schon vorausgehenden Generationen passiert und es wird wahrscheinlich auch in Zukunft passieren“, sagt er. Aber „simultane Ereignisse von sowohl bürgerlicher sowie globaler Anspannung bieten die perfekte Grundlage für Wachstum.“ Die perfekte Grundlage für eine Revolution und schlussfolgernd einer Gegengesellschaft. Seine verspielt-sportive FS/18-Kollektion sollte der Lichtblick für eine bessere Zukunft und diese erhoffte Gegenkultur sein. „Sich nicht zu kümmern ist keine Option“, sagt er. Sich ab und an eine Pause zu g;nnen und dUs Ceben Pu genie$en, sei Uber definitiv drin. Iine Pause vom Ernst des Lebens, um die einfachen Dinge zu genießen. Wie seine vom Baseball inspirierte Menswear-Kollektion, die an einen typischen US-amerikanischen Wochenendtag am Spielfeld erinnert. Oder wehmütig ausgedrückt, an den einstigen American Dream. /cm
www.noongoons.com
www.aryswear.com
woodhousearmy.com
NooN gooNs
gegeN Das estaBlIshMeNt
wood House
New age MaN
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MarkeN kaPPa / hans-Peter steinle & Patrick Witte
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MarkeN kaPPa / hans-Peter steinle & Patrick Witte
KAPPA / HANs-PeTer sTeiNle & PATriCK wiTTe
Back IN the gaMe iNTerView: CHeryll MüHleN, foTos: KAPPA
Allerspätestens seitdem Tracksuits wieder gesellschaftsfähig geworden sind, lässt das italienische Kult-Label Kappa die Herzen weltweit wieder höher schlagen. Zum Herbst/Winter 2018 setzen sie auf eine Kombination aus klassischen RetroLooks und zeitgenössischen Styles. Im Interview stehen uns Kappa Vertriebsleiter Hans-Peter Steinle und Head of Marketing Patrick Witte Rede und Antwort und erklären, wohin die Reise im Jahr 2018 gehen wird. Kappa erfährt gerade wieder eines der größten Hochs seit langem. sicherlich hängt das mit dem Comeback von streetwear und den ästhetischen 90’s-referenzen zusammen. wie erklären sie sich diese entwicklung? Kappa steht für etwas, das in der Mode gerade Hochkonjunktur hat: eine gewisse Portion Nostalgie für die 90’s und positive Erinnerungen an die ‚alten Zeiten‘. Das Leben ist ein Hin- und Her zwischen Rückbesinnung auf das Ursprüngliche, auf die Tradition, das Authentische und dem Voranschreiten in etwas Neues – der Drang zur Veränderung. Und irgendwo dazwischen entstehen sie, die neuen Trends, die neuen Styles. was bedeutet dieses Comeback für Kappa? Zunächst einmal sind wir alle über das Ausmaß des Erfolgs im Bereich Fashion, vor allem in dieser kurzen Zeit, sehr glücklich. Und ein Stillstand ist auch für 2018 nicht in Sicht. Demnach haben wir alle Ebenen – vom Produktdesign und Kommunikation über Marketing bis hin zum Vertrieb – in Hinblick auf den Fashion- und Lifestyle-Markt überarbeitet und weiter geschärft. So haben wir beispielsweise unser Netzwerk an Distributionspartnern erweitert. Seit 2016 ist die Agentur Urban Styles im Fashion-Bereich für uns unterwegs. Gemeinsam präsentieren wir auf der Seek in Berlin die neue Authentic-Kollektion. Und darüber hinaus konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung verbuchen. Wir wollen den eingeschlagenen Weg weiterge-
hen und blicken auch dem Jahr 2018 optimistisch entgegen. inwiefern differenziert sich der Kunde denn von gestern zu heute? Aus den Peer-Groups von Sportlern oder Fashionfans ist inzwischen ein relevanter Kundenkreis geworden, der mehrere Käufer- und Altersgruppen umspannt. Darunter zum Beispiel auch Modefreaks, die gern ein Retro-Shirt in einem Store im Szeneviertel kaufen, aber wiederum nichts mit den 90ern zu tun haben. Das sind auch Leute, die viele Blogs lesen und auf Social-MediaPlattformen unterwegs sind. was bedeutet das konkret für die Kollektion? Mit den aktuellen Kollektionen greift Kappa den gegenwärtigen Hype um klassische SportswearLabels auf. T-Shirts, Hoodies und Sporthosen mit dem markanten Logoband sind unsere Must-Haves der Saison und werden durch das markante Kappa-Logo zum doppelten Hingucker. wie relevant sind social-Media-Kanäle als Marketing-Tool? Social Media und Fashion passen perfekt zusammen! Beide leben von der Interaktion und davon, dass sich Menschen aktiv mit ihnen auseinander setzen. Soziale Netzwerke sind daher sehr relevant für uns. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der digitale Medienkonsum weiter wachsen wird, haben wir entsprechende Budgets in diesem Bereich eingeplant. Für das Jahr 2018 steht eine große inhaltliche Offensive auf unserer Agenda. Es wird auf allen Plattformen verschiedene Aktionen geben, auf die sich unsere Kunden bereits freuen können. Arbeiten sie mit influencern zusammen? und wenn ja, mit welchen? Wie 1e=evUnP von Influencern ni((t stetig Pu, sodass wir uns selbstverständlich mit dem Thema beschäftigen und dies weiter professionalisieren
werden. WerPeit befinden wir uns U==erdings in der glücklichen Situation, dass die Marke einen solchen Hype erfährt, dass sich zahlreiche Prominente in unseren Styles zeigen. welche zum Beispiel? Internationale Stars wie Kendall Jenner, Brooklyn Beckham, Lewis Hamilton oder Selena Gomez setzen beispielsweise auf den Kappa Banda-Look und tei=en ihre Cieb=ingsL4utfits (it Bi==ionen von Instagram-Followern. die Beliebtheit von logos kommt ihnen mit dem wiedererkennbaren Kappa-logo dann sicherlich mehr als gelegen. was bedeuetet das logo für die Kollektion? Wenige Jahre nach der Gründung von Kappa im Jahre 1967 im italienischen Turin, beschloss der Eigentümer von Kappa, ein neues Logo für sein Unternehmen zu entwerfen. Er legte besonderen Wert dUrUu@, (ensch=iche V8ge (it einflie$en Pu =Ussen. Mehr oder weniger zufällig wurde dann während eines Foto-Shootings eine Aufnahme von zwei Models gemacht, die sich Rücken an Rücken sitzend vom Studio-Stress erholten. Heute steht dieses Logo symbolisch für die gegenseitige Fairness und Anerkennung von Männern und Frauen im Sport und bei den alltäglichen Herausforderungen. Wenn das mal keine Botschaft ist, die man gerne zeigt! worauf können wir uns in der kommenden Herbst/winter-saison 2018 besonders freuen? Neben einer großen Schuhkollektion für Damen, Herren und Kids können wir uns auf einen lässigen Mix aus Sports- und Streetwear freuen. Die neue Authentic-Herbst/Winter-Kollektion 2018 ist geprägt von plakativen Logos, Sportlichkeit und Komfort. Styles wie Croptops, T-Shirts, Hoodies, Zip-Jackets und Sweatpants mit dem markanten Logoband sind echte Eye-Catcher und ein klares Bekenntnis zur italienischen Kultmarke. Absolutes Winter-Highlight sind die neuen Sweats aus Samt
für Damen und Herren. Trendorientierte Jacken und Westen runden die lässigen Streetwear4utfits per@ekt Ub. die Bereiche street-, sportswear und fashion verschmelzen zunehmend. wie gelingt Kappa der spagat? 0eit EUhren beeinflusst der 0port die Bode. Mittlerweile ist der Sportswear-Look überall angekommen – sogar in den Front-Rows der Modemetropolen. Eine strikte Trennung gibt es also nicht mehr und die Stilwelten verschmelzen zusehends miteinander. Der Kunde denkt einfach nicht mehr in 3roduktkUtegorien, sondern in 4utfits. GerUde deshalb bietet die neue Kollektion individuelle Styling-Möglichkeiten und kombiniert sportliche Iinfl8sse (it gekonnten 0ti=br8chen. der zusammenhang von logos, streetwear und dem wiederaufgekeimten 90’s-Appeal scheint derzeit für viele Marken eine erfolgsformel mit zukunft zu sein. womit hebt sich Kappa ab? Authentizität! Kappa steht für etwas, das in der Mode gerade Hochkonjunktur hat. Dabei berufen wir uns auf unsere Markengeschichte, die in den Kollektionen mit hochwertigen und sportlich-modischen Produkten zeitgemäß interpretiert wird. Was früher schon als perfekter Mix aus funktionaler Sportbekleidung und der Coolness von Streetwear galt, kommt jetzt im neu interpretierten Look als echter Fashion-Hype zurück. Die damaligen Bestseller haben ihren Look kaum verändert. Sporty, oversized und mit großem Logo versehen, passen sie perfekt ins 90er-Revival und sind sich dabei selbst treu geblieben. dann bleibt nur noch die abschließende frage: wofür steht Kappa? Kappa steht für authentische Streetwear, die den Zeitgeist aufnimmt und dabei ihre einzigartige Markenhistorie und die italieneschen Wurzeln nicht vergisst.
zum Herbst/winter 2018 setzt Kappa auf sein charakteristisches logo. links Hans-Peter steinle (oben) und Patrick witte (unten).
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MoDe essay
treND oDer hyPe? Was war eigentlich in 2017 nur ein Hype und was bleibt uns bis zum Herbst/Winter 2018/19 erhalten? Die Redaktion wagt eine Prognose. TexT: CHeryll MüHleN, foTo: iMAxTree
„Es gibt keine Trends mehr.“ Das behauptet zumindest Mode-Revoluzzer Demna Gvasalia. Der, der die Mode wie ein Tornado aufwühlt, die Social-Media-Kultur wie blind versteht und wie kein anderer eine neue Ära prägte und prägt. Und ja, vielleicht hat er Recht. Vielleicht ist das, was damals der Trend war, heute der Hype. Eine ganze Generation, die Endverbraucher von heute und morgen, die sogenannte Generation Z, kennt gar nichts anderes als den Hype. Der Duden beschreibt ihn als „besonders spektakuläre, mitreißende Werbung (die eine euphorische Begeisterung für ein Produkt bewirkt)“. Doch Euphorie ist temporär. Sie ist begrenzt. Der Trend hingegen ist =Uut Wefinition eine R8ber einen gewissen Veitraum bereits zu beobachtende, statistisch erfassbare Entwicklung[stendenz]“. Die Schlussfolgerung lautet demnach: beides kommt, beides geht. Aber: Ein Trend, speist sich aus verschiedenen Kunstrichtungen, gesellschaftlichen Strömungen und sogar politischen Lagen. Er verändert seine Gesichter, ehe er sich nach mehreren Saisons schließlich manifestiert. Er beginnt auf den Runways, wandert über die Straßen (oder umgekehrt) bis er letztlich die Massen erreicht. Ein Hype wiederum entspricht viel mehr dem Gefühl einer ganzen Genration: blitzschnell, unverbindlich, effekthascherisch und vor allem: Social-Media-kompatibel. Das ist die Heimat und Bühne des Hypes, der den Markt vor zunehmend größer werdende Herausforderungen stellt. Der Handel kann sich jedoch nicht auf ein Momentum verlassen und sein Business auf reiner Hysterie aufbauen. Folglich ist der Hype für den Modehandel zu unsicher, um große Investitionen zu tätigen. Der ultimative Unterschied zwischen Hype und Trend ist demnach die wirtschaftliche Kalkulation. Sicherlich lebt die Mode vom Blick in die Kristallkugel, das macht ihren Reiz aus, aber sie macht ihr Brot und Butter ebenso mit der Beständigkeit aus der Deklination oder der Klimax von Trends. Was letztlich nur ein Hype bleibt und was folglich zum Trend wird, das kann keiner so genau bestimmen. Eine Prognose lässt sich
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dennoch stellen. Dafür reicht grundsätzlich ein erster Querschnitt der Top-Marken, die in so gut wie jedem Quartal von 2017 omnipräsent waren. Dazu zählen Adidas, Gucci, Balenciaga, Vetements, Nike, Supreme, Stone Island und Off-White. Die dazugehörigen kreativen Köpfe wie Alessandro Michele und Virgil Abloh gaben also 2017 mitunter den Ton an und werden mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr daran anknüpfen. Allein der bereits erwähnte, deutschgeorgische Gvasalia, der seit nunmehr fast drei Jahren mit Balenciaga und Vetements den wohl st&rksten HUshioneinfluss seiner Veit innehUt, hUt seinen Fußabdruck mehr als deutlich hinterlassen. WFCL0hirts @8r 297 Iuro# Wefinitiv ein FQpe+ Die Marke Vetements und der überraschend spannende Ansatz von abgeranzter Alltags(ode, die Uu@ FighLHUshion tri@@t# Wefinitiv ein Trend. Soll heißen: Ein Hype hat durchaus das Potenzial, sich zu einem handfesten Trend zu entwickeln. Die Redaktion wirft einen Blick auf die vier vielversprechendsten der kommenden Saison. MuT zur HässliCHKeiT
Der wohl größte Trend für Herbst/Winter 2018: Ugly Sneakers. Ugly Sweater. Ugly alles. Kurz: Hässlich ist das neue Schön. Jetzt aber so richtig! Denn was sich über 2017 bereits angebahnt hat, schöpft in diesem Jahr sein volles Potenzial aus. Aber was ist eigentlich hässlich? Und ist es wirklich hässlich, wenn es alle haben wollen? In einer Zeit, die von schlanken All-WhiteSneakers geprägt ist, gelten klobige Sneaker, die alle Füße ab Größe 41 unvorteilhaft betonen und in eher schlammigen, vergilbten Farben daherkommen, zweifelsohne als hässlich, ja. Einige bezeichnen die runden, ausbeulenden Schuhe auch liebevoll als Dad-Sneaker. Schuhe, die wohl eher US-Amerikaner, darunter auch ExUS-Präsident Obama, zur beigen Bermuda-Shorts und Ralph-Lauren-Poloshirt tragen. ‚Ugly‘ ist und bleibt demnach auch zum Ende des Jahres das Fashion-Statement der Stunde.
KoMforTABel & KoMMuNiKATiV
Was uns zum nächsten Trend führt: Denn Statements werden auch zum HW/18 eine übergeordnete Rolle spielen. Ob Streetwear-Brands ihre Logos und Namen immer größer und plakativer präsentieren oder Botschaften wie ‚There is no Planet B’ von Ecoalf und ‚I am an immigrant‘ von Lala Berlin zahlreiche Shirts und Sweater zieren; wir können unsere Meinung und unsere Markenloyalität auch weiterhin stolz auf unserer Brust herumtragen. Ebenso wie unsere Vorliebe für komfort-geprägte Subkultur-Mode. Denn die allseits beliebten Streetwear-Looks, die einst ihren Ursprung bei Skatern und Hip Hoppern hatten, gelten mittlerweile in der Mode als ein fest etablierter Trend. Hoodies sind salonfähig, Sneaker die neuen High-Heels und Sweatpants bürotauglich, aber: insbesondere die Sweatpant wird sich dahingehend weiterentwickeln, dass sie eine Symbiose mit unseren Jeans eingehen wird. So wandert der Galonstreifen demnächst vermehrt auf verschiedene Denimstyles – von der klassischen Skinny bis hin zum lässigen Boyfriend-Cut. Dass die Boyfriend 2018 ernsthafte Konkurrenz von der Baggypant bekommt, ahnten wir bereits 2017. Der Sitz kann dabei sowohl low oder high sein. Gerade die Taille spielt in der Womenswear auch weiterhin eine große Rolle. Nicht zuletzt ist dies dem beliebten Canvas-Gürtel à la Off-White zu verdanken, der entspannten Silhouetten eine goldene Mitte und somit etwas Form verleiht. sleeK & sofT
In Sachen Texturen bleibt es vielseitig. Lack4berfl&chen bi=den dUs hUptische 3endUnt Pu( bisherigen Underdog Cord, der spätestens Ende des Jahres Samt von seinem Thron gestoßen hat. Den Glamour-Faktor übernehmen Pailletten in Kombination mit Sport-Pieces und Metallic-Farben. Überhaupt experimentiert die Farbpalette im Herbst/Winter 2018 mit satten Farben, die sich einerseits in urbanen Pastell-Betonnuancen zeigen und andererseits mit Nachtblau, Dunkelgrün und
verschiedenen Lilanuancen an dunkle Wintertage in Großstädten erinnern. Die leuchtenden Grundfarben Rot, Blau und Gelb setzen hingegen starke Highlights und ergänzen die Farbskala für die nächste Saison. good-Bye for Now
Ein echtes Highlight im Jahr 2017 war bereits erwähnter Samt. Im nächsten Winter wird er uns jedenfalls nicht mehr in der üppigen Form begleiten, wie er es die letzten vier Saisons präsent getan hat. Vielmehr werden Chenille und Cord die Führung übernehmen. Auch um die gehypten Fanny Packs wird es bald ruhiger werden. Die kleinen Hüftbags verschwinden nicht ganz, werden jedoch nach und nach den Weg für mittelgroße Schultertotes frei machen. Ein ähnliches Schicksal ereilt auch die Basttaschen und -hüte mit Côte d’Azur-Flair. Spätestens mit den Erinnerungen an den letzten Sommerurlaub werden sie gemeinsam mit der Fanny Pack in Frührente gehen. Daunenschals wären ein höchstwahrscheinlich willkommenes Trend-Piece, weil in der Vorstellung nichts wärmer hält, als eine kleine Decke um den Hals, die als Schal durchgeht, aber da die Tendenz zur leichten Daune geht, ist seine Zukunft mehr als ungewiss. Weniger Prognose, aber umso mehr Wunsch ist, dass der see-thorugh-Plastik-Wahn ein Ende nehmen möge! Denn wenn die Welt von einer Sache nicht noch mehr braucht, dann ist es Plastik. Und mal ehrlich: Wer will schon schwitzende Füße in durchsichtigen, beschlagenen Stiefeln sehen? Die selbstbewusste unisono Antwort: niemand. Schlussendlich gibt es aber weitaus mehr, als die oben genannten Beispiele. Denn wenn es einen definitiven .rend gibt, dUnn den, dUss alles kann, aber nichts muss. Die Grenzen von verschiedenen Stilen, von unterschiedlichen Typen, von subkulturellen Uniformen verwischen und ermöglichen einen schier endlos erscheinenden Pool an Möglichleiten, sich modisch auszudrücken. Eine Entwicklung, die ungeheures Potenzial birgt.
Foto: ©Sebastian Schöffel / KAPPA Deutschland GmbH
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treND-shootINg ugly sneakers
filliNg PieCes
filA
NiKe üBer MyTHeresA.CoM
TreNd-sHooTiNg
ugly sNeAKers foTogrAf: VAleNTiN MüHl ProduKTioN: CHeryll MüHleN
Das ist doch irgendwie typisch Mode: etwas als hässlich zu bezeichnen und es dann doch abzufeiern. Aber vielleicht steckt hinter diesem unkonventionellen und etwas lieblosen Begriff für klobige, sagen wir mal ‚Turnschuhe‘, auch einfach nur ein leicht sarkastischer Blick auf das eigene MsthetikLI(pfinden. )ie U==es in der Bode ist und bleibt auch dieses Phänomen nichts als reine Geschmackssache.
reeBoK x VeTeMeNTs üBer MyTHeresA.CoM
ACNe sTudios
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sTellA MCCArTNey
AdidAs origiNAls
sKeCHers
g-lab.com supreme weatherwear
@ t : + 4 9 17 3 2779645
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MarkeN ellesse / MattheW read
ellesse ist „bunt, ikonisch und jugendlich.“
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ellesse / MATTHew reAd, HeAd of desigN
Make It BeautIful, Make It Better Matthew Read hat vor fünf Jahren die Position des Head of Design bei Ellesse übernommen, als die britische Focus Group die Lizenz für die Sports- und Casualwear bekam. Wie sich im Nachhinein herausstellt: perfektes Timing. iNTerView: CHeryll MüHleN, foTos: ellesse
Wer hätte geahnt, dass die ikonische Marke den Start für das Comeback zahlreicher, großer Streetwear-Brands aus den 80ern und 90ern mitinitiiert? Angefangen hat die Erfolgsgeschichte bereits weit vorher. Genauer gesagt im Jahre 1959 in Perugia, Italien. Gründer Leonardo Servadio (LS = Ellesse) hatte Schwierigkeiten, die richtige 0kiweUr Pu finden und entschied sich pro(pt seine eigene zu machen. Der große Erfolg, auf den das Unternehmen bis heute aufbaut, folgte allerdings erst in den 70er und 80er Jahren, als die revolutionären Skihosen mit Kniepads auf den BUrkt kU(en und 0portprofis wie "oris "ecker auf dem Court ihre Siege in Ellesse feierten. Die Folge: Das Label wurde weltberühmt. So wie dessen Logo. Dass Ellesse mitunter zu den ersten Brands zählt, die ihr Logo prominent auf der Kleidung p=UtPierten, verdeut=icht den Iinfluss dieses Unternehmens über die vergangenen Jahrzehnte. Wer übrigens glaubt, das Logo stelle eine Muschel dar, der irrt. Aber das klärt sich im folgenden Gespräch. Matthew, starten wir dieses interview mit drei einfachen worten, die ellesse am besten beschreiben. Bunt, ikonisch und jugendlich. würdest du sagen, dass das Comeback von streetwear-Brands ein resultat des vorangegangen Athleisure-Trends ist? Es kann sicherlich als solches betrachtet werden, aber ich glaube, dass die sozialen Medien eine viel größere Rolle bei der Dominanz von Streetwear gespielt haben. ist dieses Comeback deiner Meinung nach denn eine Blase, die bald wieder platzt? Nun ja, Streetwear ist ja nichts Neues. Sie kann sich jedoch weiterentwickeln und wachsen, weshalb sie zurzeit auch zu neuen Höhen aufsteigt. Grundsätzlich würde ich aber in diesem Fall nie von einer platzenden Blase sprechen, sondern eher von einer progressiven Evolution. ellesse hat diese progressive evolution durchlaufen und avancierte so bereits in den 70er Jahren zu einer ikonischen streetwear-Marke. ganze 40 Jahre später liebt eine junge, gänzlich neue generation ebenfalls ellesse. eine generation, die diese emotionale Bindung zur Marke erst vor kurzem aufbauen konnte und trotzdem schon verrückt nach ihr ist. was ist euer erfolgsrezept? Vielleicht ist Ellesse für jüngere Leute neu, aber gerade weil die von den 80er und 90er Jahren inspi-
rierte Mode im heutigen Markt so relevant ist, gibt die Suche nach dem ‚real deal‘ Ellesse erst den richtigen Vorsprung. Es geht aber auch immer darum, dass all diese Elemente zusammenkommen. Das macht die Marke so erfolgreich und verleiht ihr letztlich das Potenzial zu wachsen.
und worauf kommt es bei ellesse in sachen design generell an? Lass es mich so formulieren: Wenn wir uns immer an unser Motto ‚make it beautiful, make it better‘ halten, kann beim Entwerfen eigentlich nichts schief gehen.
Apropos 90er Jahre. es gibt sicherlich einige, die sagen, dass ellesse ausschließlich auf den wiederbelebten 90’s-Vibes gedeiht. inwiefern differenzieren sich die Kollektionen von heute zu denen von damals? gibt es überhaupt einen unterschied? Sicherlich ziehen wir unsere Inspiration aus unseren Archiven, aber das macht nur einen kleinen Teil unserer Kollektionen aus, da wir stets mit verschiedenen Themen arbeiten. Dabei wahren wir natürlich auch immer die DNA unserer Marke. Wie ich vorhin schon gesagt habe: Evolution ist der Schlüssel. Die Gewebe haben sich weiterentwickelt; ebenso wie die Passformen. Im Grunde geht es also darum, ein Produkt für die Gegenwart relevant zu machen.
und wie viel Matthew read steckt in den Kollektionen? Der Designprozess ist eigentlich Teamarbeit. Wir alle bringen unsere Stärken ins Spiel, sodass die Do==ektionstei=e i((er den Iinfluss eines ?eden Designers aufweisen. Unterm Strich wird jede Kollektion auch vom gesamten Team abgesegnet.
„IrgeNDetwaS aN uNSereM lOgO ScheINt DIe leute eINfach aNzuzIeheN.“ würdest du sagen, dass die Träger von ellesse den gleichen lifestyle leben wie die, die eure Marke damals trugen? Von den 70ern über die 80er bis hin zu den 90ern war Ellesse eine Sportmarke, die nach und nach in die Alltagsgarderobe übernommen wurde. Ganz im Gegensatz zu heute. Ellesse wird zuallererst als Lifestyle-Brand wahrgenommen. Daher, eher nein.
gibt es denn ein bestimmtes Teil, das für dich persönlich eine große Bedeutung hat? Ja, die ‚Rimini‘-Jacke. Sie markiert den Start unserer Reise und ist eines unserer ikonischsten Pieces. Außerdem habe ich sie selbst benannt. Authentische Namen waren aber grundsätzlich nie von großer Bedeutung bei uns. was sind die bis dato stärksten Produkte in der ellesse range? Ganz ehrlich? Alles, wo ein Logo drauf ist, sind die am besten verkauften Waren. woran liegt das deiner einschätzung nach? Irgendetwas an unserem Logo scheint die Leute einfach anzuziehen.
den nächsten Jahren entfalten. Dann wird Ellesse an den für uns richtigen Orten deutlich präsenter zu sehen sein. Kannst du einen Vorgeschmack geben? worauf können wir uns zum spring/summer 2018 freuen? Wir werden zum ersten Mal unsere Tennis-Kollektion global vertreiben. Auf der Lifestyle-Seite werden der 90er-Trend weitergeführt und die gewebten Produkte – inklusive Shell Suits – sich durch die Men’s- und Women’s-Kollektionen ziehen. und im darauffolgenden Herbst/winter 2018? Die Herbst/Winter-Kollektion 2018 ist fertig und die Samples liegen bereit, aber ich werde keine Geheimnisse preisgeben. Das werdet ihr schon früh genug sehen. Na gut. dann beenden wir das interview wieder mit drei Begriffen, aber dieses Mal möchte ich dich bitten, dass du die aktuelle Modesituation beschreibst. (Überlegt) Exciting, evolutionairy und energised. …Hast du gemerkt, dass ich drei Wörter mit ‚e‘ gewählt habe? Schließlich ist das ja auch Ellesse Interview. (zwinkert) www.ellesse.com
ihr habt letztes Jahr auch mit den BsTN-Jungs kollaboriert. sind noch weitere Kooperationen in der Pipeline? Ja, bei uns steht einiges auf der Agenda, aber mehr verrate ich nicht.
Kommen wir noch mal auf eure dNA und deine rolle als designer zu sprechen. wie überträgst du das reiche und sportive erbe von ellesse auf die gegenwart und die zukunft? Nun, indem ich einfach immer bei dem Thema Sport bleibe. Der Zusammenhang führt mich immer wieder zurück zum Erfolg der Marke.
okay, dann warten wir mal geduldig und wechseln galant das Thema. welche Märkte performen für ellesse am besten? Da wir eine in Großbritannien ansässige Marke sind, haben wir uns auch hier in den vergangenen fünf Jahren an einem massiven Wachstum er@reuen k;nnen, Uber Weutsch=Und ist definitiv der Markt mit dem meisten Potenzial. Für die Zukunft haben wir unseren Blick aber auf die USA gerichtet. Dort wartet nicht nur der offensichtlich größte Markt, sondern dort kennt man Ellesse und erinnert sich an die Anfänge der Marke.
welche sportarten sind bis heute in der dNA verankert? Also wir haben nach wie vor eine funktionale Tennis-Kollektion, die das Herz der Marke ist. Schließlich formt der Tennisball auch unser Logo.
gibt es für deutschland eine strategie, die sich stärker offline präsentiert? es gibt aktuell noch recht wenige stationäre Anlaufstellen... Sicherlich ja. Unsere Strategie wird sich kurzfristig in den nächsten Monaten und langfristig in
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Macher Meckelburg gMbh / renÉ Meckelburg
Meckelburg gMbH / renÉ Meckelburg, gescHäftsfüHrer
loyalItÄt zahlt sIch aus Wer in der Branche El Naturalista kennt, der kennt auch René Meckelburg. Seit über vierzehn Jahren vertreibt er die nachhaltige, spanische Schuhmarke in seinem Oldenburger Generalvertrieb. Und seit nunmehr zwei Saisons gehören die zwei Schwesternmarken Art und Neosens ebenfalls zu seinem Portfolio. Ein vielseitiges Trio, das sich erfolgreich ergänzt. interview: cHeryll MüHlen
du bist ein verfechter des themas nachhaltigkeit – das beweist dein Markenportfolio. inwiefern besteht deiner einschätzung noch Handlungsbedarf für eine progressive entwicklung in richtung nachhaltigkeit? Oh, da besteht noch sehr viel Handlungsbedarf. Man muss doch nur mal den Fernseher einschalten und sich anschauen, was in Bangladesch und Co. vor sich geht. Wir versuchen uns zu verbessern und wir setzen es teilweise bereits um, aber das reicht eben nicht. Man muss sich ständig weiterentwickeln und immer wieder versuchen, neue Wege zu gehen. für viele ist nachhaltigkeit durchaus ein ‚tricky’ Thema. Ja, beispielsweise hört sich eine nachhaltige, vegetabile Gerbung erst einmal gut an, aber man braucht für dieses Verfahren bis zu sechs Mal mehr Wasser als bei einer Chromgerbung. Es geht also letztlich auch immer darum, wie etwas recycelt wird, wie das Wasser aufgefangen wird oder wo die Rückstände hinkommen – eine Gesamtbetrachtung, sozusagen. ist denn dieser notwendige soziale wandel eine romantische illusion oder ein tatsächlich erreichbares ziel? Eine Illusion ist er nicht, nein. Aber es ist wahrscheinlich eine Illusion zu sagen, dass wir von heute auf morgen auf einem nachhaltigen Planeten leben werden. Das ist nicht machbar, aber wir können einen kleinen Teil dazu beitragen. Der sollte dann aber auch sorgfältig durchdacht sein. dann kommen wir doch mal auf art, el naturalista und neosens zu sprechen. wie kam es dazu, dass du jetzt alle drei Marken in deinem Portfolio hast? Das hat sich einfach so ergeben und kam beidseitig zustande – also von mir und seitens der
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spanischen Inhaber Life Concept S.L. Die Marken haben mich schon immer interessiert, weil sie die gleichen Produktionsstätten und Inhaber haben. Ich war damals eigentlich auf der Suche nach anderen Brands, um mein Break Even ein wenig aufzustocken. Und genau zu dem Zeitpunkt, als ich mich bereits umgehört hatte und auch die ersten guten Angebote hereinkamen, meldete sich Life Concept S.L. mit dem Wunsch bei mir, alle ihrer drei Marken unter einem deutschen Agenturdach unterbringen zu wollen. also ein match made in heaven? Zu 100 Prozent. Ich muss wohl dazu sagen, dass ich El Naturalista gegenüber immer loyal war – seit 14 Jahren. Ich habe nie tausend andere Marken übernommen und bin auch, wenn die Geschäfte mal nicht so gut liefen, nicht direkt zur nächsten Brand gehüpft. Das war sicherlich auch ein entscheidender Punkt, warum die Spanier das Vertrauen in mich und mein Team gesteckt haben. in guten wie in schlechten zeiten. Das klingt vielleicht pathetisch, aber es ist so. Und aktuell haben wir gute Zeiten, denn bei El Naturalista konnten wir ein zweistelliges Wachstum zu verzeichnen. Bei Art und Neosens gibt es ebenfalls Zuwächse, aber da muss noch einiges gemacht werden. woran denkst du konkret? Die Leute müssen nach und nach wieder verstehen, was Art einst war, um nur ein Beispiel zu nennen. Immerhin ist The Art Company die Mutter von El Naturalista. Das Schöne ist aber, dass alle drei Marken drei verschiedene Zielgruppen haben: Art ist vom Look jünger, verrückter und arbeitet mehr mit Farben – nomen est omen –, während El Naturalista Komfort mit Fashion-Anklängen verbindet. Und obenauf liegt Neosens mit deutlich modischeren und hochpreisigeren,
rahmengenähten Schuhen aus hochwertigem Leder. eine sich ergänzende dreifaltigkeit… Ja. Für mich ist es von enorm großem Vorteil alle drei Marken in der Agentur zu haben, weil sie sehr viele Bereiche abdecken und ich meinen Händlern ein allumfassendes Portfolio vorstellen kann. Wir haben bereits nach den ersten beiden Saisons erlebt, dass El Naturalista-Kunden die anderen beiden Marken mitgeschrieben haben. Oder umgekehrt, dass Art-Kunden plötzlich El Naturalista mitschreiben. Das ergänzt sich also schon sehr gut, denn man kann das Budget bei uns verteilen oder aber aufeinander aufbauen. Ich kann letztlich meinen Kunden ein Konstrukt vorstellen, das, wenn sie diese drei Marken in ihrem Geschäft haben, schon sehr viel abdeckt. vor allem handgearbeitete schuhe, denn bei art, neosens und el naturalista wird schließlich noch viel von Hand gefertigt. ist das schuh-Handwerk eine letzte bastion von langlebigkeit in einer immer schneller werdenden welt? Da würde ich dir schon recht geben, wobei man auch berücksichtigen muss, dass wir uns hier im Nischenbereich bewegen und ein Zehntel oder Zwanzigstel von dem produzieren, was diverse Global Player zum Teil an Ware herstellen. Aber man kann gleichzeitig beobachten, dass sich viele Großunternehmen bemühen, gewisse Dinge wieder handwerklicher zu gestalten. angenommen, ich wäre ein Händler. warum sollte ich diese drei Marken in mein warenportfolio aufnehmen? Man deckt wahnsinnig viel ab, was den Endverbraucher betrifft – auch in den Bereichen Nachhaltigkeit, Handwerk und Transparenz. Etwas, das im Zuge des mächtigen Onlinehandels für Händler heutzutage enorm wichtig ist. Und nicht
ohne Stolz kann ich sagen, dass wir einen fantastischen Ablauf im Service-Bereich haben – sowohl in Oldenburg als auch in La Rioja, Spanien. Denn hier wird auf Service sehr viel Wert gelegt. Wenn du in deinem beruflichen Rahmen drei wünsche frei hättest, welche wären das? (überlegt) Der erste Wunsch wäre, dass der Glaube, dass diese drei Nischenprodukte – einzeln oder zusammen – eine starke Einheit sein können, wächst. Mit Nummer zwei würde ich mir wünschen, dass wir mit unserer Hilfe in erster Linie den Einzelhandel unterstützen können und die Leute eines Tages wieder Bock auf Adventure-Shopping haben und rausgehen, um unsere Marken stationär einzukaufen. Und der letzte Wunsch ist relativ einfach, aber schwer zu formulieren, ohne dass er falsch verstanden wird. Es muss wieder viel mehr Wertigkeit im Produkt dargestellt werden. Momentan wird einfach zu viel Billigware vertrieben, obwohl jeder weiß, unter welchen Umständen die Sachen hergestellt werden. Mein Wunsch wäre also, dass die Leute verstehen und akzeptieren, dass es manchmal sinnvoller ist, zwei Euro mehr auszugeben – und zwar nicht nur für das eigene Gewissen, sondern auch für die Umwelt und somit für uns alle – und damit einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Alles andere wäre nur Rückschritt. Und wenn ich noch einen dritteinhalben Wunsch dazu schmuggeln dürfte, dann den, dass wir das übermitteln können, was wir von Herzen über die Spanier bekommen; nämlich diese ehrlichen und nachhaltigen Produkte richtig auf den Markt zu bringen und das Vertrauen von sowohl dem Händler, als auch dem Endverbraucher zu gewinnen. www.the-art-company.com www.elnaturalista.com www.neosens.com www.originals4life.de
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MItteIluNgeN Messen & retail ATelier gArdeur
Neuer INvestor für DeN hoseNsPezIalIsteN Die Zukunft ist gesichert: Der Hosenspezialist Gardeur kann endlich wieder aufatmen. Nach der Insolvenz im Oktober übernimmt nun die familiengeführte Duijndam Gruppe aus den Niederlanden das Ruder der Mönchengladbacher Gardeur Gruppe. „Ich freue mich, mit dem Erwerb von Gardeur die Chance zu verwirklichen, eine der bekanntesten und renommiertesten Textilmarken Deutschlands aus einer schwierigen Situation heraus weiterentwickeln und ausbauen zu können. Ich habe mich in den vergangenen Wochen vom Konzept, den Prozessen und insbesondere dem Engagement der Mitarbeiter und des Managements um CEO Gerhard Kränzle überzeugt und glaube daran, die Marke gemeinsam zu neuer Stärke führen zu können“, erklärt Steef Duijndam, Gründer der Duijndam Gruppe. Sein Ziel ist die Stabilisierung der Lieferprozesse und die Marke am nationalen und internationalen Markt zu repositionieren. /kw www.atelier-gardeur.de
lieBesKiNd BerliN
zurück zur PreMIuM Diesen Januar kehrt das deutsche Modelabel Liebeskind Berlin nach einjähriger Pause zur Premium Exhibition zurück und präsentiert sich in einem doppelstöckigen Container in der Outside Area, unmittelbar hinter dem Haupteingang. Grund für die Rückkehr seien die strategische Neuausrichtung sowie der Wunsch, die neuen Highlights der Herbst/WinterKollektion 2018 einem zahlreichen Fachpublikum zu präsentieren. „Wir haben viel spannendes zu zeigen“, sagt Brigitte
Danielmeyer, CEO von Liebeskind. „In den letzten zwei Saisons lag unser Fokus vor allem darauf, Kunden in unser frisch eingeweihtes Headquarter einzuladen. Da wir aber immer wieder überraschen wollen, kommen wir jetzt mit einem neuen Stand und neuem Look and Feel zur Premium zurück.“ /cm de.liebeskind-berlin.com
sHow & order x PreMiuM
retaIl eXPerIeNce zuM aNfasseN
DIe 10 fashIoN BraNDs voN 2017 welche Brands wurden im letzten Jahr am meisten gegoogelt? der suchmaschinenkonzern hat die Top 10 fashion-labels veröffentlicht. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
gucci louis Vuitton supreme fashion Nova Chanel yves saint laurent Christian dior dolce & gabbana Valentino Moschino
ViTrA
electroNIc shelf laBels )enn o@fline und on=ine versch(e=Pen, dUnn ist (Un bei *itrU künftig genau an der richtigen Adresse. Die Einrichtungsmarke, die für ihre langlebigen Produkte bekannt ist, präsentiert ab so@ort e=ektronische 3reisschi=der. DurP: I0C. Wurch die e=ektrifizierten Systeme von Vitra lassen sich die ESLs in marktüblichen Größen und Farben an die Produkte integrieren und mit einem Einklipsen befestigen. Der Vorteil: Mit einer unsichtbar geführten 3V-Stromschiene werden für die elektronischen Preisschilder keinen Batterien gebraucht. Die ESLs eignen sich für Systeme wie ‚Invisible 6 P/L’, ‚Xero Frame P/L’, ‚Xero L P/L’ und ‚Xero Twin P/L’. /kw www.vitra.com Mit dem Umzug aus dem Kraftwerk Berlin ins Kühlhaus auf dem Gelände der Station-Berlin präsentiert die Show & Order x Premium im Januar 2018 ein neues Konzept. Dieses soll entgegen konventioneller Messekonzepte die Besucher inspirieren, diesen „erlebbaren Retail Experience Space“ in ihre Konzepte zu integrieren und anzubieten. Das Ausstellerportfolio umfasst 200 Modekollektionen, die nach dem Prinzip eines Departement Stores in unterschiedlichen ‚Floors‘, Etagen, zur Schau gestellt werden. Auf diesen sechs, teilweise Galerie-ähnlich aufgebauten Stockwerken, die nach bekannten Fashionmetropolen New York, Kopenhagen, Mailand, Berlin, Paris und London benannt sind, präsentieren sich die Ausstellerkollektionen gemeinsam mit Marken und Unternehmen aus den Bereichen Beauty, Interior und Design, Papeterie, Bücher, Kunst, Musik,
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Magazine sowie Food. Mit der Zusammenführung der unterschiedlichen Lifestyle-Konzepte will man den Einkäufern mannigfaltige Einblicke in zeitgenössische und individuelle StoreModelle ermöglichen. Die kuratierte Auswahl der Marken und Unternehmen sollen den Besucher außerdem anregen, berühren und für neue Handelsmodelle begeistern. Letztendlich zielt die neu konzipierte Show & Order x Premium darauf ab, neue Lösungen auf einer Business-Plattform anzubieten, die einzigartige, unvergleichliche und auf den Einkäufer individuell zugeschnittene Retail-Lösungen ermöglichen, die zu einer erfolgreichen Abhebung von Wettbewerbern führen. /dt www.premium-group.com
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WINTER
SUMMER
3 – 5 MAR 1– 3 SEPT WWW.ILM-OFFENBACH.DE FOLLOW US ON
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MItteIluNgeN Messen & retail
fAsHioN Cloud
DIgItales BusINess leIcht geMacht Wenn 250 Brands mit über 2.000 Händlern aus 45 Nationen vereint und in der digitalen Ausrichtung unterstützt werden, dann muss ein Experte am Werk sein. Und dieser heißt Fashioncloud – Europas führende B2B-Plattform in der Modebranche. Warum das so ist? Zusammen mit der Content-Plattform, dem Ind=osregU= und der fir(eneigenen !=UrULApp ste==t sich die Fashioncloud konkurrenzlos auf und bedient die Branche mit allem, was sie digital benötigt. Marken können über die Plattform beispielsweise ihre Marketingmaterialien, Produktbilder und Beschreibungen mit Handelspartnern austauschen, während Händler diese für ihr Marketing nutzen und in ihre WaWi-Systeme integrieren können. Außerdem ermöglicht das Endlosregal die Lieferverfügbarkeiten in Echtzeit einzusehen und gegebenenfalls fehlende Artikel direkt nachzubestellen. Die Clara-App ergänzt das umfassende Angebot von Fashioncloud, da Verkaufsmitarbeiter über Smartphones oder .Ub=ets Uu@ der 0torefl&che dUs Ind=osregU= 8ber die App verwenden können, um Bestellungen aufzugeben – ohne zusätzliche Kosten. Alles in allem verspricht das Hamburger Unternehmen den Mehrwert von vielfältigem Content, optimierten Prozessen und daraus resultierend steigende Umsätze sowie einfachen, intuitiven Zugang zur digitalen Datenbank. Fashioncloud hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Modebranche im Digitalisierungsprozess zu unterstützen und eine B2B-Plattform zu entwickeln, die den Austausch zwischen Brands und Händlern erleichtert. /cm www.fashion.cloud/de
H&M
sIchere zukuNft? Was vor vier Jahren verkündet wurde, ist heute immer noch ein Versprechen: Mit der ‚Clean Clothes’-Kampagne erinnert das schwedische Modeunternehmen H&M an die noch ausstehende Umsetzung, dass bis 2018 rund 850.000 Näher und Näherinnen einen existenzsichernden Lohn erhalten sollen. Aktuell sieht das jedoch noch anders aus: Näher*innen aus Bangladesch, die für das Unternehmen arbeiten, verdienen derzeit rund 87 US-Dollar pro Monat und liegen damit knapp unter der von der Weltbank errechneten Armutsgrenze von 88 US-Dollar. „Der Lohn müsste fast verdreifacht werden, damit die Arbeiter genügend Geld haben für ausreichende Ernährung, Unterkunft, Arztkosten und die Schulbildung ihrer
Kinder“, erklärt Gertrude Klaffenböck von der ‚Clean Clothes’-Kampagne. Laut der Kampagne ist die Bezahlung eines existenzsichernden Lohns für H&M möglich. Denn allein der Vorstandsvorsitzende Stefan Persson könnte mit seinem Vermögen von rund 19 Milliarden US-Dollar die Löhne für die Näher in Bangladesch bezahlen. Auch der Nettogewinn, der sich 2016 auf rund 2 Milliarden US-Dollar belief, würde eine Umverteilung zulassen. Mit 1,9 Prozent dieses Gewinns könnte H&M den Arbeitern zusätzlich 78 USDollar bezahlen. /kw www.hm.com
KJus
faIr Play Zum dritten Mal hat das Schweizer Sportswearlabel Kjus von der AonL3rofitL4rgUnisUtion HUir )eUr HoundUtion OH)HN den Status ‚Leader’ erhalten und ist damit für seine gerechten Arbeitsverhältnisse ausgezeichnet worden. Die FWF kennzeichnet mit dieser Kategorie Mitglieder, die auf einem vorbildlichen Level Bereiche wie Sicherung des Existenzminimums, Beschwerdemanagement oder Vereinigungsfreiheit zeigen. „Unsere Mitarbeiter sind der wichtigste Faktor unseres Erfolgs. Für uns geht dieses Leitbild aber über den eigenen Tellerrand und das Headquarter hinaus. Deshalb kämpfen wir für faire Arbeitsbedingungen bei unseren Zulieferern und gestalten diese aktiv mit“, erklärt Nico Serena, CEO von Kjus. Besonders den Einsatz im ‚Living Wage’-Projekt der Premium-Marke hebt die FWF hervor. Hier arbeitet Kjus mit anderen Unternehmen zusammen, um nicht nur das Existenzminimum, sondern darüber hinaus einen angemessenen Lebensunterhalt der Arbeiter eines Betriebs in Vietnam zu sichern. /kw www.fairwear.org
PANorAMA BerliN
Neuer MIX 45.000 Quadratmeter, 800 Aussteller und elf Hallen. Die Panorama Berlin ist für die Herbst/Winter-Saison 2018 bestens gerüstet und präsentiert sich vom 16. bis 18. Januar unter dem Motto ‚Shaping Identities‘ mit einem überarbeiten Ausstellerportfolio und einer neuen Segmentstruktur. „Nach zehn erfolgreichen Saisons wollen wir das bisherige Konzept sinnvoll überarbeiten“, sagt Jörg Wichmann, Geschäftsführer der Panorama Berlin. „Shaping Identities beschreibt unsere Mission und ist zugleich ein Aufruf an die Marken: 0ch&r@t euer 3rofi= und pr&sentiert eure "rUnds (it einer starken Message.“ Die neue Hallenstruktur, erweiterte LifestyleFlächen und neu geschaffene Community-Areas sollen dafür als ideale Plattform dienen. Zur besseren Orientierung wird es in sich geschlossene Damen- und Herrenstränge geben, die von casual bis formal, von klassisch bis progressiv nahtlos ineinander übergehen und so das Kaufverhalten moderner Kunden optimal darstellen sollen.
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‚Grace‘ in Halle 1 präsentiert exklusive DOB, die sich in Halle 3 mit ‚Style Hub‘, einer jüngeren und extrovertierten Frauenwelt, fortsetzt. Daran anschließend, fokussiert sich Halle 5 auf ‚Accessoires‘. ‚Gents‘ in Halle 2 und ‚Modernists‘ in Halle 4 spannen den Bogen von klassischer Menswear hin zu progressiven Upper Casual- und zeitgemäßen Unisex-Kollektionen, an die sich in ‚Soled‘ in Halle 6 die Schuhkollektionen anschließen. ‚Xoom‘ ist die neue Plattform für nachhaltige Mode, die Besucher in Halle 6! finden, w&hrend in FU==e 6" die 3=usL0iPeLAreU TFipstUr, weiterhin bestehen b=eibt. Wie TCectures, finden in FU==e 6A stUtt und auch der Denim- und Streetwear-Bereich ‚Nova‘ ist wieder in FU==e 5 Pu finden. Wen the(Utischen und r&u(=ichen Ankn8pfungspunkt schafft die ‚Selvedge Run Trade-Show for Quality Garments and Crafted Goods’ im Marshall Haus gleich nebenan und rundet die vielseitige Modelandschaft der Messe ab. /cm www.panorama-berlin.com
THE CONFERENCE ON THE FUTURE OF FASHION
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Das letzte wort blogger bazaar / tanja trutschnig
Das letzte wort
…HAT TANJA TruTsCHNig, Co-grüNderiN VoN Blogger BAzAAr iNTerView: CHeryll MüHleN, foTo: Blogger BAzAAr
liebe Tanja, starten wir mit einem kleinen intro: warum haben du und lisa damals eigentlich Blogger Bazaar gegründet? Wir haben Blogger Bazaar eigentlich als EventReihe gegründet. Die Idee war, im digitalen Bereich alles zwischen dem Dreierkonstrukt Blogger, "=og=eser und BUrken in der 4@flineL)e=t PusU(menzubringen und dadurch ein cooles FashionEvent entstehen zu lassen, auf dem Modeinteressierte und Fans erstmalig die Möglichkeit haben, solch ein Event zu erleben und ihr Idol aus dem Internet zu treffen. Das kam so gut an, dass wir gleich erkannt haben, dass für unser Konzept ein Markt und großes Interesse existiert. Für damalige Verhältnisse waren wir damit sehr früh unterwegs, wenn nicht sogar zu früh, denn der Hype um Blogger war zu der Zeit noch gar nicht so groß. dann wart ihr eurer zeit also weit voraus. in vielerlei Hinsicht. wie würdet ihr die Anfänge rückblickend beschreiben? Aufregend und anstrengend. (lacht) Wir haben sehr viel bewegt und sehr viel wachgerüttelt, wodurch die Branche im deutschen Markt stark vorangetrieben wurde. Wir haben immer versucht mit der Marke ein besonderes Markenerlebnis in einem natürlichen Kontext zu schaffen und diese Story dann über die Social-Media-Kanäle zu erzählen. guter Content wird also über Authentizität suggeriert? Das ist zwar immer so platt gesagt, aber es muss authentisch bleiben, ja. was habt ihr denn, das andere nicht haben? Als Agentur haben wir gegenüber anderen InfluencerLAgenturen k=Ur den *ortei=, dUss wir se=bst Uuch U=s Influencer Urbeiten und so tie@ in
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der Branche verwurzelt sind, dass wir unsere Konzepte für Markenstories bis zum Ende durchdenken. Im Bloggerbereich vertreten Lisa und ich unsere eigenen Interessen, die wir auf unseren Kanälen stark einbringen. ihr nehmt euer Business zwar sehr ernst, ein Augenzwinkern ist aber immer mit dabei. ist das überlebenswichtig in dieser Branche? Für uns schon, weil wir einfach lustig sind. Ha, Ha. Nein, wir nehmen das Ganze einfach nicht zu ernst. Denn niemand stirbt, wenn wir nicht da sind. Zu einem gewissen Grad sind wir nämlich einfach nur Entertainer und die SocialMedia-Industrie eine Entertainment-Industrie. Kommen wir einmal konkreter auf das Thema influencer-Marketing zu sprechen. denn Marken haben gerade in 2017 ihr Kapital vermehrt in die neue währung ‚influencer’ investiert. worin liegt deren erfolg begründet? Ich glaube, dass es eine Medienentwicklung gab, wodurch neue Kommunikationswege und Persönlichkeiten entstanden sind. Die Kommunikationslandschaft wie wir sie bis dato kannten war sehr routiniert und veraltet, weshalb die Start-up-Industrie und junge Leute daran interessiert waren, neue Plattformen zu entwickeln und Produkte anders zu vermarkten. Plötzlich tauchte dann dieses Phänomen Blogger auf, dank welchem ‚the girl next door‘ Hintergrundeinblicke in eine sonst sehr exklusive Branche bekam. Das hat in deren Community zu sehr viel Vertrauen und Interesse geführt. Vertrauen ist das richtige stichwort, denn influencer sind mittlerweile der Marke freund und des Prints feind. Quasi der Buhmann, der die Budgets klaut. wie können Printmedien und influencer in zukunft Hand in Hand gehen?
Also da muss ich auch Kritik an der Verlagsbranche üben. Wie kann es sein, dass große Medienhäuser, die seit Jahrzehnten auf dem Markt sind und Millionen-Umsätze machen, sich plötzlich von einer One-Man-Show bedroht fühlen? Sie haben teilweise zig Angestellte da sitzen und schaffen es trotzdem nicht, Vermarktungskonzepte zu schaffen und diesen Trend bei sich zu integrieren. Und dabei gibt es so viele Möglichkeiten das zu tun. influencer-Marketing kann durchaus tricky sein, wenn man sich nicht auskennt. wozu würdet ihr einer Marke immer raten, wenn sie mit einem influencer zusammenarbeiten will und wovon abraten? Wir sind nach wie vor Fans davon, sich die Leute UnPuschUuen, die ein "rUndfit hUben und =Ungfristig mit der Marke zusammenarbeiten wollen. Denn ist die vorhin erwähnte Authentizität gegeben, kann eine Partnerschaft aufgebaut werden. Man sollte außerdem nicht so stark nach Reichweite gehen. Viele Marken tendieren zunehmend Pur VusU((enUrbeit (it sogenUnnten BicroLInfluencern – vor allem die, die auch andere Talente haben und beispielsweise Creative Illustrator, Musiker oder DJane sind. Das gibt dem Ganzen mehr Substanz. Grundsätzlich würde ich ihnen aber immer empfehlen, an eine Agentur heranzutreten, damit das Budget richtig investiert wird. wohin entwickelt sich dieses Business langfristig? wie lautet eure zukunftsprognose? Die Blase wird auf alle Fälle nicht platzen. Es werden sicherlich einige wegfallen, weil sie sich weiterentwickeln, andere Interessenbereiche haben oder ein@Uch Uuch &=ter werden. InfluencerLBUrketing wird aber weiter heranwachsen und sich zunehmend professionalisieren und etablieren.
wo wird Blogger Bazaar in fünf oder zehn Jahren sein? Weltherrschaft. Das war von Anfang unser Ziel. (lacht) Nein, wir wollen auf alle Fälle unsere Agentur stärker aufbauen und neue Mitarbeiter zu uns holen. Es gibt so viele talentierte junge Menschen da draußen, die einfach Bock haben gute, neue Ansätze zu konzipieren. Wir waren schon immer Förderer, achten deshalb auch auf Uu@strebende Influencer. Au@ der !ontentL0eite wollen wir vermehrt eigene Produktionen umsetzen sowie eigene Stories und Inhalte. Wir wollen Marken organischer bei uns integrieren und uns auch einfach intellektuell weiterentwickeln, um das ganze Geschäftsmodell gemeinsam mit unserer Community nachhaltig aufzubauen. Das ist unser Ziel und Go für die nächsten Jahre. www.blogger-bazaar.com Blogger Bazaar wurde im oktober 2013 von lisa Banholzer und Tanja Trutschnig ursprünglich als Blogger-flohmarkt gegründet, entwickelte sich aber schnell zur erfolgreichen und beliebten Kreativagentur sowie einem „Blogazin für Powerfrauen, die über ihren Horizont sehen und handeln, die sich in keine schubladen stecken lassen und High fashion und Beauty genauso lieben, wie Hoodie und gesichtsmaske am sonntag.“ Als Agentur betreuen sie Marken, die mit influencern und Bloggern zusammenarbeiten wollen, aber nicht den überblick über die Branche haben oder kreativen input brauchen. „wir planen dann für sie digital-Kampagnen, machen events oder gebündelte Kampagnen-Pakete für das ganze Jahr.“
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