J'N'C News NOS-Sonderausgabe 2018

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J’N’C News – Brancheninformationen, 26. Jahrgang, Sonderausgabe 2018, Donnerstag, 31. Mai 2018

SonderauSgabe 2018 Mitteilungen Marken Macher Mode Meinungen

News

Macher

alberto / Marco lanowy

Never out oF stock Das Mönchengladbacher Hosenunternehmen hat über 17 Jahre Erfahrung mit NOS-Programmen und erklärt im Interview, worauf es heutzutage wirklich ankommt. S. 8

MarkeN

Macher eiNsteiN NewtoN

Mode

MarkeN

die qual der wahl

pro Flexibilität

Never out oF stock

kapselN & kollabs

Wer macht eigentlich was und wie groß? Rund 30 Marken erklären ihr NOS-Programm. S. 12

Mario Lipovac spricht im Interview über das neue Zeitalter der Kurzfristigkeit. S. 14

Warum NOS und Kapseln die stillen Helden des Einzelhandels sind. S. 6

Die coolsten Capsule Collections und Kollaborationen auf einen Blick. S. 4



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Editorial Anzeige

Never Out of Stock. Die einen nennen es liebevoll NOS, die anderen NOOS. Wie man es aber nun letztlich abkürzt, überall ist dasselbe gemeint: Ware, die immer auf Lager ist. Von klassischen Basics bis hin zu stylischen Highlights. Der wahr gewordene Traum eines jeden Einzelhändlers, der von zahlreichen Marken fast bedingungslos erfüllt wird. Zu schön, um wahr zu sein? Vielleicht. Denn so sicher NOS-Kollektionen in Bezug auf schnelle Abrufbarkeit auch sein mögen, so risikoreich sind sie – vor allem für die Marken selbst. Schließlich kann auch der beste Pokerspieler seinem Gegenüber nicht in die Karten sehen und riskiert, am Ende doch alles zu verlieren. Also worauf kommt es bei NOS-Programmen nun eigentlich genau an? Diese Sonderausgabe der J’N’C News beschäftigt sich mit genau dieser Frage. Sie erörtert den aktuellen Stand zahlreicher NOS-Programme und wagt auch den Blick in die Zukunft. Marco Lanowy, Geschäftsführer von Alberto, ist sich sicher, dass der Verbraucher und sein Bedarf den maßgeblichen Ton angeben und erklärt uns im Interview, dass letztlich ebenjener über das ‚Wann‘ eines Trends entscheidet (S. 8). Und auch Teoman Ademogullari von Fashion Point steht dem ‚alten‘ Saison-System eher kritisch gegenüber, wie er uns auf Seite 30 erläutert. Zweifelsohne schwören viele Unternehmen den klassischen Saisons ab und läuten somit ein neues Zeitalter für Flächenimpulse ein. Diese werden nicht nur von gut aufgestellten NOS-Kollektionen ausgelöst, weiß auch Dr. Martens (S. 24). Im Gegenteil: Es ist vielmehr ein Zusammenspiel aus Berechenbarkeit und Trendscouting. Heißt übersetzt: NOS und Kapseln sind das neue Dreamteam für den stationären Modehandel. So unterschiedlich beide Konzepte scheinen mögen, so unabdingbar sind sie mittlerweile füreinander. Oder vielleicht auch nicht? Banu Yenici von der YBone Textile Consultancy für den türkischen Denimhersteller Baykanlar denkt den NOS-Gedanken auf Seite 18 sogar noch einen Schritt weiter und sieht die Zukunft des Handels in kurzfristig erscheinenden Mikrosaisons. Zahlreiche Capsule Collections ersetzen oder definieren das klassische NOS-Programm von morgen. Geht never out of stock also doch out of style? Egal ob Never Out of Stock oder temporär Not Out of Stock: Der Handel justiert sich gerade neu und sucht nach funktionalen, ertragreichen und effizienten Mechanismen, die mit der unnachgiebigen Schnelllebigkeit von Modetrends mithalten können. Wie das erreicht werden soll? Einblicke in spannende Eindrücke, neue Perspektiven und Veränderungsansätze gewähren uns rund 30 Unternehmen in dieser J’N’C News NOS-Sonderausgabe.

L’ORIGINAL, LE CLASSIC, L’ESPADRIJ. Made in France iMpressuM HerauSgeber

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Freie Mitarbeit: Renée Diehl (rd) Susanne Kulessa (sk)

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SonderauSgabe 2018


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MitteiluNgeN caPSule collectionS / kollaborationen

koMpeteNt & liMitiert: capsule collectioNs das x markiert hier nicht das ziel, sondern eine erfolgversprechende kollaboration zwischen zwei namhaften unternehmen, die ihre Stärken in einer capsule collection bündeln und so hohe begehrlichkeit und neue kaufanreize zwischen überholten Saisons schaffen. wir haben die interessantesten, coolsten und stärksten kapseln der jüngsten und kommenden Monate zusammengestellt.

la Martina x danilo Paura, JacoPo Pozzati & leonardo colacicco

Fair play zwischeN traditioN uNd ModerNe Respekt, Loyalität, Integrität, Nobilität, Mut und Freundschaft. Werte, auf die das argentinische Label La Martina großen Wert legt und mit einer Capsule Collection zelebrieren möchte. ‚Fair Play by La Martina’ ist nicht nur eine Kombination aus Heritage und urbaner Streetwear-Vision, sondern zeigt die Marke von einer ganz neuen Seite. Denn die dynamischen Looks der drei verantwortlichen, jungen Nachwuchsdesigner Danilo Paura, Jacopo Pozzati und Leonardo Colacicco zeichnen sich vor allem durch ihre ikonischen und zugleich zeitgenössischen Designs aus. Damit gelingt La Martina mit der Capsule Collection ein feiner Schachzug, mit dem sie mühelos eine gänzlich neue und deutlich jüngere Zielgruppe ansprechen und sich so auch womöglich den Kunden von morgen sichern. „In einer Zeit, in der die konventionellen Hierarchien von Mode und Streetwear und die Besonderheit ihrer Rollen neu gemischt werden, haben wir unseren Lifestyle in eine ikonische Capsule Collection übertragen und die Marke mit stilistischer Reife weiterentwickelt – ohne dabei unsere Markenidentität aus den Augen zu verlieren“, erklärt La Martina CEO Enrico Roselli. ‚Fair Play’ besteht aus 18 Unisex Pieces, die über die Saison hinausgehen und sich unkonventionell miteinander kombinieren lassen. Dazu zählen Bomberjacken aus Denim oder Nylon sowie eine Neuinterpretation des klassischen PaltòMantels, der in einer neuen Oversize-Version präsentiert wird. Hinzu kommen T-Shirts, Hoodies und Trainingsanzüge aus Baumwoll-Fleece sowie übergroße Pullover und Hosen aus Denim oder Fleece. Zusammengefasst: Eine Capsule Collection für Millennials, Hypebeasts und treue La Martina Anhänger. Ab Juli 2018 erhältlich. /cm www.lamartina.com

elleSSe x anne-Marie

begehrte popkultur Die britische Sängerin Anne-Marie ist eigentlich für ihre HitSingles ‚Ciao Adios‘ und ‚Alarm‘ bekannt, doch nun wagte das 27-jährige Allround-Talent einen kleinen Exkurs in modische Gefilde und kollaborierte zusammen mit der italienischen Streetwear-Ikone Ellesse für eine gemeinsame Capsule Collection. Anne-Marie wusste nach eigener Aussage bereits mit zwei Jahren, dass sie groß herauskommen möchte. Im April tourte sie jüngst mit ihren aktuellen Songs durch Deutschland. Ein idealer Zeitpunkt also, um die farbenfrohe Capsule Collection mit einem frischen Gesicht auf den Markt zu bringen. Aber auch sonst reiht sich Anne-Maries Stil perfekt in den allgemeinen 90s Streetwear-Trend ein und macht die Allover-Prints, das plakative Branding und die pastellfarbenen Keypieces der italienischen Heritage-Brand zu absoluten Must-haves. Insgesamt umfasst die Ellesse x Anne-Marie Capsule Collection fast alles, was das Retro-Herz begehrt – von T-Shirts, Tops und Sweatern über Kleider, Shorts und Jogpants bis hin zu Lang- und Kurzarm-Bodys. Kein Wunder, dass diese Kollektion Anfang April schnell vergriffen war. /cm www.ellesse.co.uk

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eaStPak x MSgM

Übergross Mainstream und Highfashion sind eine begehrte Kombi, denn sie verspricht einen enormen Want-Faktor bei den Endverbrauchern. Die Gleichung ist einfach: Man nehme ein massentaugliches Produkt und veredle es mit der Magie eines Luxuslabels und fertig ist eine erfolgversprechende Capsule Collection à la Eastpak und MSGM. Das Kollaborations-Duo präsentierte seine gemeinsame Kollektion erstmals bei der MSGM Herbst/Winter 2018 Show zur Milano Moda Uomo. Unter dem Thema ‚College Life’ reinterpretierte MSGM die ikonischen Silhouetten Eastpaks und konzentrierte sich mit einem hervorstechenden Branding, dem übergroßen Look und der Verwendung von angesagten Styles wie einer Bauchtasche oder einer Totebag auf die derzeitigen Trends. Die Eastpak x MSGM Capsule Collection ist ab Juli 2018 erhältlich. /cm www.eastpak.com www.msgm.it

fila x weekday

streNgth iN uNity Nicht zuletzt beim Teamsport merkt man: Gemeinsam ist man stärker. Und genau diese Philosophie haben Fila und Weekday sich für ihre gemeinsame Activewearkollektion zu Herzen genommen. Mit vereinten Kräften beider Brands sind so Pieces entstanden, die sowohl von Filas Sportswear-Heritage erzählen als auch von Weekdays skandi-minimalistischer Ästhetik zehren. Beim Design wurde auf Funktionalität und Alltagstauglichkeit Wert gelegt, damit die Teile nicht nur im Gym, sondern auch auf der Straße glänzen können. Die Farbpalette reicht von gedeckten Tönen wie Hellgrau, Weiß, Rosa und Schwarz bis hin zu elektrischem Blau als Highlight und bietet zahlreiche Details, wie das reflektierende Co-Branding, grafische Prints oder Tunnelzüge für mehr Spiel mit der Silhouette. Ob beim Sport oder im Alltag, diese Kollektion promotet: Strength in Unity! /rd www.fila.de www.weekday.com


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MitteiluNgeN caPSule collectionS / kollaborationen

Wenn Sie Hood by Air kennen, kennen Sie auch Shayne Oliver. Der gerade einmal 29-jährige Designer hat sich nach Hood by Air und jüngst Helmut Lang längst neuen Projekten gewidmet. Wie zum Beispiel dem ‚Red Tag Project’ von Diesel. Hinter dem klangvollen Namen versteckt sich eine digitale Plattform für Capsule Collections, die von internationalen Designern entworfen werden. Der eigentlich interessante Part daran ist jedoch, dass diese Kollektionen über die Plattform exklusiv von ausgewählten Händlern weltweit vertrieben werden können. Was Shayne Oliver damit zu tun hat? Er macht den Anfang und entwirft für Diesel neu interpretierte Pieces mit Diesel-Charakter, darunter Cropped-Jackets sowie unkonventionelle Jeanshosen – allesamt erstmalig mit dem roten Diesel Logo gekennzeichnet. „Dies ist ein dynamischer Moment für Diesel“, gibt sich Renzo Rosso, Gründer von Diesel, begeistert. „Wir arbeiten an einer Reihe von globalen Initiativen, unter anderem auch mit den bahnbrechendsten und radikalsten internationalen Designern wie Shayne. Die neuen Generationen sind begeistert von schönen Produkten, die eine Seele haben und die Sprache von heute sprechen.“ /cm

birkenStock x kPM

hart uNd zart Wer hätte gedacht, dass Schuhe und Porzellan so gut zusammenpassen? Die beiden deutschen Traditionsunternehmen Birkenstock und KPM Königliche Porzellanmanufaktur Berlin beweisen mit ihrer limitierten Kollektion, dass Gegensätze sich anziehen – hartes Porzellan hier, zartes Leder dort. Die Designs der zwei Schuhmodelle Arizona und Gizeh sind mit KPMs ‚Kurland Motiv‘ geprägt, einmal Schwarz auf Schwarz, einmal Gold auf Schwarz. Jedes der Modelle ist mit einer Linse aus dem härtesten Porzellan der Welt in Metallfassung versehen, die das Zepter von KPM zeigt. Die ‚Noir Styles‘ sind je auf eine Anzahl von 300 Stück limitiert und werden in einem Pop-upStore im Berliner KaDeWe gemeinsam mit der deutschen Vogue präsentiert. Deren Chefredakteurin Christiane Arp hat sich hier persönlich um die Inszenierung der Looks rund um die Birkenstock x KPM Kollektion gekümmert und gibt der – so könnte man meinen – royalen Capsule den finalen Ritterschlag. /rd

dieSel x SHayne oliVer

das red tag project

de.diesel.com

www.birkenstock.com www.kpm-berlin.com

ugg x y-ProJect

iMagewechsel Seit Paris Hilton nicht mehr als das It-Girl durchgeht, leiden auch Ugg-Boots unter einem Image-Problem, das sie einfach nicht loszuwerden scheinen – bis zur Y-Project Kollaboration Ende Februar dieses Jahres. Denn auch, wenn das kalifornische Unternehmen bereits mit einer Reihe hochkarätiger Partner zusammengearbeitet hat, erweist sich die Capsule Collection mit dem Pariser Label Y-Project als wahrer Glücksgriff. Der Clou: die Schafthöhe. Die hat Creative Director Glenn Martens nämlich einfach mal bis weit über das Knie gezogen und einen knautschig, weich fallenden Overknee kreiert, der – zugegeben – zunächst etwas wirken muss, bevor die neue Silhouette einem plötzlich unglaublich einleuchtend vorkommt. Die Ugg x Y-Project Capsule Collection kommt im September 2018 in die Stores. /cm www.ugg.com www.yproject.fr

ganni x net-a-Porter

dawn deniM

low iMpact Kaum ein Thema ist in der Mode momentan relevanter als das der Nachhaltigkeit. Da das Kölner Label Dawn Denim für eine moderne, frische Interpretation der klassischen Jeans steht, ist es selbstverständlich, dass es sich ebenfalls der Angelegenheit annimmt. Im Rahmen der neuen Herbst/Winter 2018 Kollektion ist so die nachhaltige Kapsel ‚#lowimpact‘ entstanden, die ausschließlich aus OCS-zertifizierter Baumwolle und recyceltem Polyester besteht. Darüber hinaus wurde der Wasserverbrauch bei der Produktion reduziert. Die streetwear-inspirierte Kollektion umfasst elf Denim-Modelle, von Skinny bis Loose Fit, von denen ein Artikel bereits seit April im Handel ist, die restlichen jedoch erst ab Mitte Juli erhältlich sein werden. Gekennzeichnet werden die Pieces durch einen speziellen Aufdruck im Inneren der Hosentaschen. /rd www.dawndenim.com

loNdoN triFFt auF kopeNhageN Retailer – egal ob stationär oder online – haben Kollaborationen mit Marken schon vor langer Zeit für sich entdeckt. So auch der britische Luxus-Online-Retailer Net-a-Porter, der sich dieses Frühjahr mit dem dänischen Label Ganni zusammentat und eine eigene Denim-Capsule lancierte, welche die bis dato bereits bestehende Ready-to-Wear und Accessoires-Kollektion ergänzte. Um eine einzigartige und farbenfrohe Interpretation verschiedener Denim-Styles zu kreieren, arbeitete Creative Director Ditte Reffstrup mit den Mode-Designern Bengt Thornefors und Christoffer Svensson des schwedischen Kreativstudios Magniberg zusammen. Die Capsule Collection besteht aus Pants, Jackets und einem Skirt im klassischen Denimblau oder – passend zum Sommer – in bonbonbunten Farben wie Orange, Pastellgelb und Flieder. /cm net-a-porter.com ganni.com

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Mode noS

tex

t: c He ryl l

Mü Hle n

Warum NOSProgramme und Capsule Collections die stillen Helden des Einzelhandels sind

Die argumentationsstärksten Schlagworte für NOS und Kapseln lassen sich an vier Fingern abzählen: schnell, flexibel, individuell, risikoarm. Doch NOS ist nicht gleich NOS. Denn jede Marke definiert ihr Programm entsprechend ihrer Ware und ihrer Werte und so manches Unternehmen wirft das klassische Konzept gar ganz über Bord. Doch was macht ein volles Lager eigentlich so wertvoll für den Handel? Warum funktioniert NOS nicht mehr ohne Kapseln? Und wie sieht die Zukunft von NOS aus? US-Präsident Trump hält nicht viel vom Klimawandel. Das hat er in der jüngsten Vergangenheit auf verschiedenste Art und Weise – vorzugsweise über Twitter – mehr als deutlich gemacht. Ob man aber nun Trump oder der Wissenschaft glauben mag: der Einzelhandel kämpft definitiv mit Wetterbedingungen, die die Jahreszeiten, wie wir sie kennen, oder vielmehr kannten, völlig über Bord werfen und somit auch die einst planbare Vororder. Ein milder Winter wird so plötzlich zum undurchschaubaren Widersacher einer ohnehin unberechenbaren Branche. Denn bei 15 Grad Außentemperatur im Dezember besteht schlichtweg keine Nachfrage an Daunenjacken und langen Mänteln. Ebenso „ist es ist doch für jedermann logisch, dass die Cordhose im Juni ein Problem hat und die Bermuda im Dezember nicht läuft“, erklärt Marco Lanowy, Geschäftsführer Alberto. „Solange ich aber das richtige Produkt für den Bedarf des Endverbrauchers habe, brauche ich nicht mehr über Inseason-Management zu reden.“ Und tatsächlich: Verbraucher kaufen immer weniger nach Nutzen oder Saisons, aber stets nach Bedarf. Doch was ist der Bedarf? Und lässt er sich heutzutage überhaupt noch neun Monate im Voraus ermitteln?

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Sicher: Eine Vororder war schon immer ein Blick in die Kristallkugel, aber immerhin ein saisonal festgelegter. Heute hängen die ersten Herbst/Winter-Styles in den Regalen, wenn der Sommer sich im August erst richtig entfaltet und jedermann plötzlich wieder nach T-Shirts und kurzen Hosen fragt. Aber nicht nur das Wetter macht die Orders heutzutage so schwierig, so riskant. Auf der anderen Seite steht das World Wide Web, mit seinen schier endlosen Weiten, endlosen Produktideen, endlosen Angeboten und bequemen Übersichten (Stichwort Suchleiste) gegenüber der einheitlichen Masse an Ware in stationären Stores, die mehr langweilt als inspiriert und den Verbraucher ziellos durch die Regale schweifen lässt. Und der Einsturz der klassischen Saisons hin zum ‚see now, buy now’-Prinzip krönt die notwendige Reform schon beinahe mit einer anmaßenden Süffisanz. Was der Modemarkt also dringend braucht, sind angepasste Angebote und spannende Impulse, die für Bewegung auf der Fläche sorgen und signalisieren: Wir wollen euch inspirieren! Kauft bei uns! Wir haben, was ihr wollt! Zusammengefasst heißt das: Langfristige Orders sind passé und schnelle Anpassungsfähigkeit en vogue. Ein, wenn man so will, überlebenswichtiger Evolutionsprozess ganz im Sinne von ‚survival of the fittest’ mit der Strategie, verantwortungsvoller zu ordern, um totes Inventar zu vermeiden. Denn wie der Einzelhändler am Ende einkauft, entscheidet auch darüber, wie der Verbraucher einkauft. Und schon ist man wieder bei den vier Hauptargumenten: Schnelligkeit, Flexibilität, Individualität und Risikominderung.

NOS-Programme und zeitlich punktierte Kapseln sorgen für Bewegung und Begehrlichkeit auf der Fläche. Das macht sich auch Ümit Ekinci von Cotton Candy zunutze: „In unserem Fall bilden die NOS-Artikel den kommerziellen Kern unserer Kollektionen. Um diese Artikel herum können dann problemlos modische Highlights gebaut werden, sodass auf den Flächen ein gesunder Mix aus bewährten Bestsellern und modischen Neuheiten präsentiert werden kann.“ Also: Weg von starren Saison-Planungen und hin zu Abwechslung sowie passenden Angeboten nach Trends und Bedarf, die Händler und Verbraucher gleichermaßen begeistern. Doch auch das ‚Dynamische Duo’ aus NOS und Capsule Collections birgt Risiken – zum größten Teil aufseiten der Marke. „Wir gehen nicht nur mit dem Produkt, sondern auch mit der Vorstufe ins Risiko“, erklärt Lanowy. Nicht der Kunde geht also in Vorzahlung, sondern die Marke. Letztlich kann aber auch ein kurzfristig erkannter Trend vorübergehen und eine Kapsel nicht laufen wie erhofft. Dennoch ist das klassische Zeitalter vorbei. Das sieht auch Einstein Newton Gründer Mario Lipovac so: „Im leichten Bereich braucht man keine Vororder mehr. Das Thema ist tot.“ Eine radikale Aussage mit viel Wahrheitsgehalt? Was die Zukunft bringt, das weiß keiner. Vielleicht werden Endverbraucher irgendwann via digitaler Plattformen ihre Produktfavoriten im Vorhinein festlegen und der Einzelhändler kauft seine Ware dementsprechend ein. Das Kundenfeedback sozusagen als Wunschliste für den Handel. Fest steht: Eine neue Ära bricht an. Und mittendrin zahlreiche Marken, die diese neue Zukunft mitformen.


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foto: iMaxtree

Mode noS

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iNterview alberto / Marco lanowy

daS logiScHe

»need« Das Kapital von der Fläche zu nehmen, es zu halbieren und diese Hälfte dann in die Nachversorgung zu investieren, die der Nachfrage unterliegt, klingt zunächst einmal riskant. Aber genau darauf baut das Prinzip von Never Out of Stock letztlich auf. Das Mönchengladbacher Hosenunternehmen Alberto bietet sein NOS-Programm bereits seit 17 Jahren an und zählt damit zu den ersten, die viel in dieses System investiert haben. interView: cHeryll MüHlen, fotoS: bernd wicHMann

Heute umfasst Albertos NOS-Programm insgesamt 96 Artikel in verschiedenen Farb-FormKombinationen. Unterm Strich ergibt das eine Summe von circa 100.000 Hosen, die im Lager des Mönchengladbacher Headquarters innerhalb von 24 Stunden abruffähig sind. Alberto Geschäftsführer Marco Lanowy erklärt, worauf es am Ende tatsächlich ankommt und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. never out of Stock, aber auch never out of fashion? welchem modischen anspruch folgen eure kollektionen aus dem noSProgramm? Im Grunde sind das die Bestseller, die wir herausfiltern und die der Handel mit uns auf die Fläche bringt. Und aus diesem Bestseller-Management machen wir letztendlich eine lagerfähige Kollektion; gebündelt in unserer sogenannten AlbertoBibel. Darin unterscheiden wir von Gürtel über Fits und Waschungen bis hin zum Material und Farbe. Das gleiche gilt auch für unsere Golf- und Bike-Kollektion. Sind diese bestseller denn abhängig von den Saisons?

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Ich halte ehrlich gesagt nicht viel von InseasonManagement. Das ist für mich ohnehin ein künstlich geschaffener Begriff. warum? Es ist doch für jedermann logisch, dass die Cordhose im Juni ein Problem hat und die Bermuda im Dezember nicht läuft. Solange ich das richtige Produkt für den Bedarf des Endverbrauchers da habe, brauche ich nicht mehr über InseasonManagement zu reden. Letztlich entscheidet der Endverbraucher, wann er etwas schön findet. Wenn ein Einkäufer sagt, die Hose sei zu leicht für den Dezember, aber der Endverbraucher nun mal keine dicke Hose im Büro tragen möchte, muss man immer auf das logische Need zurückgreifen. Und das kommt vom Endverbraucher. wie kommuniziert ihr also eure noSProgramme? Der Händler hat es bei uns relativ leicht. Wir zeigen hier bei uns im Haus grundsätzlich nicht viel Ware, wenn der Händler kommt, sondern picken sie nach seinen Bedürfnissen heraus. Wir erfragen das Markenumfeld und welche Passformen und Trends um Alberto herumliegen. Denn je

nachdem wie sich diese Nachbarschaft definiert, ändern sich auch die Bedürfnisse. Wir zeigen relativ schnell und innerhalb der Vorlage, was unsere ersten Empfehlungen als NOS sind – teilweise machen wir das bereits auf der Messe. Aus diesen ganzen Erfahrungen heraus, also von der Messe, den ersten Ordern und den ersten Gesprächen, schauen wir, inwiefern sich das überschneidet. Und wir haben tatsächlich eine Überschneidung von 90 Prozent. Weil wir im Vorfeld ein Kernteam haben, das bestimmt, was auf der Fläche zusammen als Kernsortiment liegen kann und das mit den Kundenmeinungen abgleicht. Ab und an wird dann natürlich auch etwas angepasst, aber unsere Empfehlung deckt die Bedürfnisse nahezu eins zu eins ab. Grundsätzlich unterscheiden wir bei Alberto zwischen Ganzjahres- und Seasonal-NOS. Letzteres gibt es also nur in der jeweiligen Saison, läuft dann irgendwann aus und bildet demnach den Ausverkauf. Darauf folgt dann wieder der nächste Seasonal. So können wir einen relativ permanenten und schnellen Refresh im NOS gewährleisten. wenn nun aber eine Saison kurz vor dem ende ist, aber noch etwas aus dieser nachbe-

stellt wird, gibt alberto dann die bestückung vor? Wir pflegen schon die Mentalität des ‚first come, first buy’. Das richtet sich natürlich auch nach der Ordergröße, die wir für uns festgelegt haben, sozusagen unsere eigenen Algorithmen. Erfahrung spielt also eine wichtige Rolle. Was man allerdings auch beachten muss, ist, dass, aufgrund der Dynamik des Handels, der Handel relativ früh in die Reduzierung einsteigt. Wenn ein Händler also mal ein, zwei schlechte Monate am Stück hatte, reagiert er darauf sehr schnell mit Reduzierungen. Dementsprechend sind wir an dieser Stelle gefragt, wieder mit neuen Sortimenten an den Start zu gehen, um die Seasonals abzudecken. Heißt also: Haben wir schon im Oktober/November Liefertermine für die neue Saison, sind wir für die Kunden, die da schon gekauft haben, auch saisonfähig. Indem also keine Kalkulationsminderung gegeben ist, kann man bei uns früh kalkulationsstark verkaufen. Unsere Kunden können uns aber auch die Steuerung übergeben, das heißt: Wir gehen mit ihnen in die Bestandsüberwachung, geben Empfehlungen ab, wann die Bestände heruntergefahren werden sollten und ab wann man sich


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iNterview alberto / Marco lanowy

Marco lanowy kennt die Stärken seines noS-Programms und hat rund 100.000 Hosen abrufbereit auf lager.

nur noch auf Hauptgrößen konzentrieren sollte und so weiter. Denn als Spezialist hat man eine enorme Bandbreite, die man seinem Kunden anbietet, aber die muss man eben auch ab und an zusammendampfen. alberto hat also unterm Strich einen allumfassenden überblick über seine Händler, seinen bestand und somit über euer noS-Programm. Wir haben ihn zusammen mit dem Handel. Irgendwann hat man aber auch die Situation, dass der Sommer im Norden früher kommt als im Süden. Der Süden hat dementsprechend auch einen längeren NOS-Bedarf. also ist flexibilität und anpassungsvermögen ein enormer Vorteil von noS? Ja, absolut. warum sind noS-Programme letztlich so wichtig für den Handel? welche Vorteile bringt es mit sich? Zum einen bringt es starke Vorteile für den Verkäufer. Wenn ich weiß, es sind noch Bestände vorhanden, gehe ich auch gerne zu der Marke hin und verkaufe sie. Wenn ich aber weiß, bei

dem Artikel sind die Hauptgrößen gar nicht mehr vorhanden und Kunde X kommt herein, biete ich den Artikel automatisch nicht mehr an. Ich kann also mit NOS die Abverkäufe sowohl der Hauptgrößen, als auch der restlichen Größen, die noch da sind, forcieren.

hat, dann ist das für viele ein Mehrwert. Wir haben Kunden, die profitieren davon in ihren Umsätzen zwischen 40 und 60 Prozent. Aber wir haben auch Kunden, die bislang nur fünf bis zehn Prozent profitieren. Das sind aber genau die, die erkennen, welche Vorteile das eigentlich hat.

gibt es denn Händler, die die wertigkeit von noS noch nicht erkannt haben? Der Unterschied liegt eher in der Gewohnheit der Länder. Wir sind mit Alberto in über 50 Ländern mit unserem NOS-Programm aktiv. Und nicht jedes Land hat die gleiche Gewohnheit, mit NOS umzugehen.

wird noS denn mit basics verwechselt? oder ist noS basic? Ich glaube, der Markt hat NOS zu sehr zu Basic verkommen lassen. Bei Alberto kriegt man nicht nur Basics, sondern auch eine Zweierbundfalte als Seasonal. Alle Themen, die vom Handel in unserem Segment als stark eingeschätzt worden, haben wir als NOS. Natürlich hat man aber auch Besteller dabei und wenn Bestseller vergriffen sind, muss man sehen, was die Vorstufe bietet.

und was bedeutet das? Es gibt Länder, die einen sehr hohen modischen Anspruch haben und zunehmend überrascht sind, dass wir diese Modernität auch noch im Lager verfügbar haben. Wenn man erst einmal ein Gefühl dafür bekommen hat, dass man eine bestimmte Hose nicht nur ein oder zwei Mal, sondern auch vier Mal verkaufen kann und somit auch die LUG steigt, man aber im Gegenzug seinen Vermögenseinsatz senkt und nach hinten raus schneller ist, weil man die Hose abruffähig

Heißt… Wir gehen ja nicht nur mit dem Produkt, sondern auch mit der Vorstufe ins Risiko, wenn wir Ware hinlegen, die wir noch gar nicht produziert haben. Wir müssen schließlich auch unsere Produktionsstätten, entsprechend der Kapazitäten, blocken. Es ist also komplexer, als man sich vielleicht

vorstellt. Wenn man möchte, ist es kompliziert, aber ich empfinde es eher als komplex. weil ihr es vielleicht bereits seit 17 Jahren macht? Es ist definitiv ein eingespielter Prozess für uns und vielleicht auch einer der Gründe dafür, dass wir hier über 105 Leute in unserem Mönchengladbacher Betrieb haben. Wir stellen nicht nur die Vororder sicher, sondern auch die Nachorder, die ja genauso herauskommen soll wie die Vororder. begünstigt der aktuell instabile Markt den einsatz von noS-Programmen? Wir sind Spezialist für Jeanshosen. Und das ist momentan einer der ertragsstärksten Bereiche. Warum? Weil eine Hose heutzutage im Wesentlichen ein komplettes Outfit verändern kann – egal, ob als Highwaist, mit Bundfalte oder als Skinny. Durch unser Baukasten-System, das wir bereits von Anfang an eingeführt haben, ist auch eine ganz andere Idee von NOS entstanden. Wenn ich nämlich heute in einen Laden gehe und eine schwarze Hose kaufen möchte, werde ich im Idealfall gleich gefragt: Leicht oder schwer? Hoch oder tief? Weit oder eng? Für all diese

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iNterview alberto / Marco lanowy

Mit der sogenannten ‚Alberto Bibel‘ bestimmt Marco lanowy gemeinsam mit seinen kunden die noS-ware.

neuen Bedürfnisse muss also auch ein Produkt da sein. Bei Alberto gehört eine schwarze Jeans nun mal zu den besten Hosen, aber eine leichte Sommerjeans mit einer coolen Waschung im Business-Bereich kommt gleich danach. Das heißt, wenn ich als Händler entdeckt habe, dass ich der Individualität meiner Kunden, mit einem vom Lieferanten gestellten Lagerprogramm, einen Vorteil bieten kann, ist das gleichzeitig auch ein riesiger Vorteil für den Markt. also ist es nicht der instabile Markt, sondern die enorme auswahl, die man geboten bekommt, die das begünstigt? Ja. Der Markt macht sich aber selbst instabil. inwiefern? Indem er sich zu starr mit Sortimenten belegt, die in Monatstaktungen gebracht werden und sich dadurch keine Luft auf der zur Verfügung gestellten Fläche schafft, um Sortimente nachzuversorgen, weil sie noch nach dem Prinzip ‚Was weg ist, ist weg’ arbeiten. Wenn ich aber Bestseller herausarbeite und sehe auf einmal, dass ich bei einer Hose eine LUG von sechs oder sieben habe, aber nicht nachversorge, merke ich doch, dass mir Umsätze verloren gehen. Für mich ist die Pflege von NOS also ein reines Kaufmanns-Werkzeug. die bereits genannte flexibilität gehört ja zu diesem Pflegeprogramm dazu, aber welche Prozesse sind nun notwendig – unabhängig von lieferanten –, um diese flexibilität zu gewährleisten?

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Zunächst sollte man die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt im Haus haben und dann möglichst viele Kontaktpunkte zum Händler bieten – ob über Telefon, Fax, Email oder über EDI.

„WaS IcH NIcHt vErkaufEN kONNtE, ISt DEr blINDE flEck, DEN ES NOcH zu löSEN gIlt“ edi ist eine art b2b-Plattform, richtig? Ja, viele reden aktuell von diversen B2B-Portalen. Wir sind da allerdings mit Alberto noch auf der Lauer, weil wir viel in den Faktor Mensch hinein investieren. Das heißt: Wir denken, dass ein B2BPortal noch nicht die Empfehlung geben kann, was man ordern soll und was nicht. Und ich glaube auch, dass ein Händler, der sich mit über 40, 50 Marken auch 40, 50 Log-Ins und Passwörter merken muss, der Sache schnell überdrüssig wird. Daher bin ich ein Befürworter dessen, abzuwarten, bis es eine Plattform gibt, in der sich alle Marken integrieren können. Der erste Ansatz dessen ist momentan die Fashioncloud. Stichwort: verlängerte Theke. Dann können auch Verkäufer oder Fachberater über mobile Devices direkt an die Bestellung herankommen. Und wenn all diese Prozesse hinter einem liegen, ist die Anruferreichbarkeit bei uns von halb acht morgens bis 18 Uhr gegeben. Alles darüber hinaus läuft über Systeme oder Kommunikationsprogramme. Und ja, die

Lieferanten sind das größte Manko in dieser Kette an Abläufen. Seien es Zollabfertigungen in der Schweiz oder begrenzte Fahrten des Dienstleisters. Dann kann die Ware nämlich anstelle der von uns versprochenen 48, auch mal 72 Stunden unterwegs sein. gibt es dennoch wege und Mittel, die bis dato noch nicht genutzt werden? Ich glaube, dass für die Fläche, sprich für die Berater, zu wenige Informationen darüber verfügbar sind, welche Artikel sichtbar gut verkauft werden. Der Berater kann zwar sehen, dass es diese Größe nicht mehr gibt oder weiß, dass er einen Artikel besonders gut verkauft, aber er hat nicht die faktischen Zahlen des Systems vorliegen. Es kommt nämlich auch vor, dass eine Hose an einem Tag besonders gut lief, aber in Wirklichkeit eine ganz andere Hose immer gut läuft – aber eben im Hintergrund. Das Zusammenspiel von den zur Verfügung gestellten Informationen mit dem, was ich draußen sehe; das kann weiter optimiert werden, um noch mehr in Bedürfnisse des Endverbrauchers hineinzuarbeiten. Was aber nie im System erkennbar ist, sind die Momente, wo der Kunde nachgefragt hat, was ich nicht da hatte. Früher hat man das noch händisch eingepflegt. Also notiert, was fehlte. Und dieses ‚Was fehlte’ wird immer mehr zur Bedarfsermittlung. Bei uns werden beispielsweise ganz stark kleine Größen nachgefragt und auch verkauft, aber wenn ich sie nicht auf der Fläche liegen habe, kann ich sie auch nicht verkaufen und anbieten und werde auch nie die Erfahrung machen, wie gut sie hätten laufen können. Was

ich nicht verkaufen konnte, ist demnach der blinde Fleck, den es noch zu lösen gilt. wie könnte ein lösungsansatz dafür aussehen? Wir setzen dafür Kasten-Manager ein. Sie heißen bei vielen noch Merchandiser, aber bei uns wäre der Begriff vollkommen falsch, weil sie nicht dafür da sind, die Flächen aufzuräumen, sondern, um genau diesen blinden Fleck zu ermitteln. Sie gehen also in die Kommunikation mit unseren Kunden, die mit uns zusammen NOS machen und erfragen, was gut und was weniger gut läuft, wo wir aktiv werden können, wo Längen und wo Weiten fehlten. Diese Informationen werden dann zu uns ins Unternehmen weitergeleitet und wir versuchen so schnell wie möglich darauf zu reagieren. Simpel gesprochen: kommunikation. Genau. Weil man das derzeit durch kein System ermitteln kann, investieren wir hier stark in den Faktor Mensch. Es müsste sonst jeder Fachberater in das System eingeben: Größe 27/34 Schwarz habe ich nicht da. Und das müsste am Ende wiederum ausgewertet werden. kannst du abschließend sagen, was eure signifikanteste Stärke im NOS-Programm ist? Der Faktor Mensch in Zusammenspiel mit Erfahrung, dem System und dem Produkt bildet im Grunde genommen das Viereck. www.alberto-pants.com


kleinigkeit kleinigkeit


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MarkeN gang

roberto chini, gründer und inhaber von gang, bringt sein unternehmen näher zu seinen italienischen wurzeln.

la bella italia „Jeans that fit perfectly.“ So das Credo des deutschen Modelabels Gang. 1994 gegründet, vereint Roberto Chini sein italienisches Herzblut mit oberbayerischem Charme und strebt seit jeher eine perfekte Passform, perfekt eingesetzte Details und perfekte Waschungen an, um letztlich die perfekte Jeans zu entwerfen. Diese Grundelemente sowie ein untrügliches Gespür für den Puls der Zeit stützen den Erfolg von Gang. Up-to-date zu sein heißt schließlich auch, mit der Mode zu gehen und die verlangt heutzutage Flexibilität und Individualität. Perfekte Bedingungen für ein gut aufgestelltes NOS-Programm. text: cHeryll MüHlen

Gleich zu Beginn unseres Gesprächs betont Roberto Chini, dass Gang „geile und aktuelle Mode“ liefere. Die Stärke der Marke Gang liegt nicht nur im verspielt-buntem Design, sondern auch in der NOS-Königskategorie: Schnelligkeit. Sie ist ein nicht zu unterschätzender und immens wichtiger Vorteil in Zeiten von vertikalen Ketten und omnipräsenten Onlineshops, die sich als „brutale und extreme Konkurrenz“ erweisen. Der Service-Gedanke hört aber nicht bei der Reaktionszeit auf, sondern geht über in die Kundenpflege. Dem Kunden zuzuhören sei genauso wichtig wie sich mit ihm auszutauschen, Feedback einzuholen und im Endeffekt ihm gegenüber immer fair zu sein, weiß Chini. Gang produziert aktuell an mehreren Standorten: in der Türkei, in Serbien, Nordafrika, Tunesien und ab und an auch in China, doch das Steckenpferd bleibt Roberto Chinis Heimatland: la bella Italia. Höchste Qualitätsansprüche kombiniert mit italienischem Feeling verleihen der Gang Kollektionen das notwendige Alleinstellungsmerkmal. Die Produktion in Italien hat eine hohe Wertigkeit, einen modischen Flair und den emotionalen Heimvorteil. Außerdem eine kürzere Distanz und im Umkehrschluss eine deutlich kürzere Lieferzeit im Vergleich zu den anderen Produktions-

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stätten. Von Italien aus kann die über 20-teilige NOS-Kollektion innerhalb von kürzester Zeit geliefert werden und auch der Chef selbst kann von Bayern aus in drei bis vier Stunden bei seinen Produzenten nach dem Rechten sehen. „Mode lebt, Mode atmet“, sagt Chini begeistert und will damit ausdrücken: Die Mode verändert sich. Und mit ihr der Bedarf der Endkonsumenten – egal ob auf der Fläche oder im Netz.

„EINIgE tEIlE faNgEN IN DEr kaPSEl kOllEktION aN uND flIESSEN SPätEr IN DIE NOS-kOllEktION EIN.“ Für ihre ‚Pronto NOS’-Kollektion, wie man sie bei Gang nennt, werden Core-Looks aus den stärksten Modellen wie beispielsweise der Skinny-Hose ‚Nena’ oder der relaxed fit ‚Amelie’ definiert, die von einem cleanen Schwarz über Mittelblau bis hin zu saisonalen Farben wie Rosa-Grau oder PatchworkDesigns variieren. Hinzu kommt auch bald eine „nachhaltige

Kollektion“, die das Portfolio rund um Basic- und starke Styles ergänzen wird. In der Vororder bietet Gang auch Kapsel Kollektionen an, die unter anderem Shorts beinhalten, da sie vor allem ein saisonales Thema sind. Aber auch die geplanten ‚Italy Kapseln’, die zukünftig ausschließlich – nomen est omen – in Italien gefertigt werden sollen, gehören demnächst zu den zwei bis drei Highlights, die das Gegenangebot zu NOS darstellen und es zeitgleich erweitern können. „Einige Teile fangen in der Kapsel Kollektion an und fließen später in die NOS-Kollektion ein, wenn ein guter Abverkauf erfolgt“, erklärt Gang Chefdesignerin Yvonne Weitl. Sie erklärt auch, dass die Vorteile von NOS vor allem beim Einzelhändler liegen, da er dadurch diverse Modelle auf der Fläche ‚testen’ und dann die Styles nachordern kann, die sich gut abverkaufen lassen. „Unser Unternehmen“, so Roberto Chini, „wächst in einem natürlichen Tempo. Wir wollen Gas geben und wachsen, auf gesunde Art und Weise, denn wir wissen, wir haben Potenzial.“ www.gang-fashion.com



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Macher einStein newton / Mario liPovac

back to tHe rootS Einstein Newton hat es sich vor knapp fünf Jahren zur Aufgabe gemacht, aufwendige Grafiken auf hochwertige T-Shirts zu drucken. Und die Rechnung ging auf. Heute stehen sie für Originalität und Liebe zum Detail. Doch in Zeiten von Fast Fashion und dem ÜberKonkurrenten Online müssen auch junge Brands auf den Markt reagieren und sich anpassen. Mario Lipovac, Gründer von Einstein Newton, erklärt im Interview, warum Vororder veraltet und Kurzfristigkeit modern ist.

interView: cHeryll MüHlen Mario, kurz zu den fakten: wie groß ist eure noS-kollektion derzeit? Aktuell umfasst sie knapp 200 Teile, mit einer Lieferzeit von drei bis zehn Tagen. Das gilt auch für unsere Kapsel Kollektionen, die wir mittlerweile sechs- bis achtmal im Jahr auf den Markt bringen. Dadurch können wir schnell neue und angesagte Shirts lancieren. Unser modischer Anspruch ist sehr hoch. Daher sind wir auch gerade dabei, zur nächsten Saison hin das gesamte Vororder-Thema abzuschaffen. warum? Weil wir das Konzept schlichtweg für antiquiert halten. Es passt einfach nicht zu uns und dem aktuellen Zeitgeschehen. Die Kunden haben einfach immer weniger Budgets und wollen sich weniger binden. Deshalb haben wir den Switch von zwei Vororder-Kollektionen im Jahr zu acht kurzfristigen Kapseln gemacht. Die sind sehr modisch und basieren mittlerweile auf fünf Jahren Einstein Newton Printerfahrung. Gerade deshalb freut mich der Wandel, weil uns das zudem viel mehr Kreativitätsfreiheit verschafft. Etwas, das jetzt wichtig ist, muss auch jetzt auf die Fläche. In der Vororder waren wir da einfach viel starrer. die nachfrage bestimmt also das angebot? Ja, kann man so sagen. Unsere Abverkäufe sind deutlich besser, weil wir viel näher am Puls der Zeit sind. Natürlich ist nicht jeder Schuss ein Treffer, machen wir uns nichts vor, aber Fakt ist: Die Trefferquote insgesamt ist deutlich besser. Die Mode ist – gerade auch mit den ganzen Onlinebrands – unglaublich schnelllebig geworden. Man bedenke doch nur einmal, dass man die Kollektion ein dreiviertel Jahr im Voraus entwickelt, aber in einem dreiviertel Jahr sehr viel passieren kann: Zum einen sind gewisse Themen einfach nicht mehr relevant und zum anderen sind Themen, die man viel eher und kurzfristiger hätte spielen können, schon längst wieder vorbei. Wir hatten das zum Beispiel mit Einhörnern. Wir waren die Ersten, die Einhorn T-Shirts hatten, aber irgendwann war der Markt von Einhörnern übersättigt, sodass wir uns wieder von dem Print zurückgezogen haben, bevor es kippt. Wir können also besser und kurzfristiger den Markt beeinflussen. aber eure noS-kollektion wird von der abgeschafften Vororder nicht beeinflusst, richtig? Jein. Wir haben kein in dem Sinne klassisches NOS-BasicProgramm. Wir haben aber Artikel, die NOS sind. Sprich: Die T-Shirt Modelle, die sich über die Jahre gefestigt und entwickelt

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haben, sind bei uns immer Teil der Kollektion und können jederzeit geordert werden. Wir nennen sie eben nur nicht NOS, sondern All time Classics. Es wäre einfach zu schade, diese Key-Styles rauszunehmen. Sie sind das Basement. Und darauf bauen die ganzen kurzfristigen Styles auf. Habt ihr denn, darauf bezogen, einen anderen kommunikationsbedarf, weil ihr NOS für euch anders definiert? Ja, wir haben mittlerweile einen eigenen Deutschlandvertrieb, sodass wir sehr nah am Kunden sind.

„WEr zuErSt kOMMt, MaHlt zuErSt.“ gibt einstein newton denn seinen kunden eine Mindest- oder Maximalstückzahl vor? Wenn der Kunde keine Ware braucht, braucht er keine Ware. Und eine Kapsel ist bei uns vier bis sechs Wochen verfügbar, darunter sind Artikel, die natürlich sehr schnell ausverkauft sind. Aber bei uns gilt das Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Uns ist grundsätzlich wichtig, dass der Kunde mit uns gute Abverkäufe hat. Deswegen sind wir natürlich immer ein Stück weit beratend unterwegs. Es ist immer gut, das Geschäft im Auge zu behalten, um zu wissen, welche Artikel zu welchem Kunden passen. Wir haben das ganze Thema Kurzfristigkeit vor einem halben Jahr eingeläutet und schauen bei den Themen genau hin, was bei Kunden funktioniert und was weniger. Das kommunizieren wir ganz offen. Wenn ein Händler aber mal einen Artikel für sich ausprobieren möchte, den wir in erster Linie nicht wirklich bei ihm sehen, sind wir die Letzten, die ihm diesen Artikel verweigern würden und tauschen ihn notfalls auch wieder aus, wenn er am Ende nicht läuft. warum braucht der Markt noS? NOS-Artikel sind für den Handel insofern wichtig, dass der Kunde eine Planungssicherheit hat. Er kann Artikel gut nachziehen und dementsprechend weiterverkaufen. Wir haben Kunden, die seit einem Jahr jede Woche einen ganz bestimmten Artikel nachbestellen. Das ist unglaublich. wie sieht denn deiner Meinung nach die zukunft von noS aus?

Der Einzelhändler kann sich das Sortiment immer flexibler gestalten. Wenn er beispielsweise das Wetter der nächsten Woche checkt und die Sonne scheint, kann er schnell noch Kurzarm-Artikel ordern und diese dann auch rechtzeitig bekommen. glaubst du denn, dass der einbruch der klassischen Saisons dem noS-konzept zugutekommt? Sozusagen als impulsgeber für eine evolution? Sagen wir mal so: Es macht Sinn – gerade für den stationären Einzelhandel. Denn es ist heutzutage sehr wichtig, ein flexibles Sortiment zu haben. Wenn wir einen ganz milden Winter haben, bringt sich der Einzelhändler mit dicken Jacken um. Wenn wir aber einen schönen Sommer haben, wie er sich jetzt gerade auch ankündigt, dann hat der Kunde eventuell zu wenig bedarfsgerechte Ware. Das ist genau der Punkt: Alles wird heute viel bedarfsgerechter. welche risiken bringt noS denn mit sich? Für den Einzelhändler gibt es gar keine Nachteile. Ganz im Gegenteil: Er hat dadurch nur Vorteile. Ich sehe nur Nachteile in der Vororder, weswegen ich auch nicht mehr daran glaube. Es mag sicherlich Unternehmen geben, die so strukturiert sind, dass sie gar nicht anders können, als mit einer Vororder zu arbeiten, aber im leichten Bereich – also im Oberteilbereich – braucht man keine Vororder mehr. Das Thema ist tot. was ist denn trendtechnisch auf dem t-Shirt Markt aktuell quicklebendig? Laute Prints sind zurzeit sehr gefragt, was uns enorm in die Hände spielt. inwiefern das? Wir haben vor fünf Jahren ja genau damit angefangen: laute Prints und Kurzfristigkeit. Wenn wir also in unserem Keller saßen und ein paar Prints gedruckt haben, haben wir sozusagen nach Bedarf produziert. Irgendwann ging das von den Mengen her nicht mehr, weswegen wir auf die Vororder umgestiegen sind. Aber jetzt kehren wir mit plakativen Motiven und schnellen Kollektionen zu unseren Wurzeln zurück. Daher heißt unsere aktuelle Kollektion ‚Back to the Roots’. Hier fühlen wir uns einfach wohl und das macht dem Einzelhändler Spaß. Am Ende haben also beide Seiten deutlich weniger Kopfschmerzen. (lacht) www.einstein-newton.de



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iNterview cotton candy / ÜMit ekinci

zur wM gibt es von cotton candy eine capsule collection mit fußball-Slogans.

Insgesamt wartet Cotton Candy mit vier Ready-to-Wear Vororderkollektionen auf. Zwei für die Frühjahr/Sommer- und zwei für die Herbst/Winter-Saison, strukturiert in Unterprogramme aus vier- bis sechsteiligen Themen-Sets. Für Vielseitigkeit sorgen diverse Farboptionen, in denen die rund 60 bis 70 comtemporary Styles erhältlich sind. Für das Design zeichnet das Creative Team rund um die Mitbegründerin Sandra Csikos verantwortlich. Zum Frühjahr/Sommer 2019 wird das Sortiment erstmalig um NOS-Artikel erweitert und Ümit Ekinci, Co-Geschäftsführer der Just Fashion GmbH, erklärt warum. ümit, wie groß ist die noS-kollektion von cotton candy? Mit dem Start der Frühjahr/Sommer-Saison 2019 werden wir erstmalig unsere bewährten Bestseller Styles ‚Ava’ und ‚Arabella’ in den Standardfarben Weiss, Schwarz und Grau Melange als NOS führen. Diese werden um zwei weitere Artikel ergänzt, sodass unsere Kunden die Möglichkeit haben, aus insgesamt vier Artikeln auswählen zu können. Die Modefarben der NOS-Artikel können jeweils klassisch über die Vororder bestellt werden. und wie lange ist die lieferzeit? Wenn die Styles über unseren B2B-Shop nachbestellt werden, dauert die Auslieferung aktuell zwei bis maximal drei Tage. Zukünftig möchten wir die Lieferzeit nach unten korrigieren und arbeiten daher im Hintergrund an einer Optimierung unserer Prozesse.

interView: cHeryll MüHlen

Schon seit der Markteinführung im Jahr 2012 steht cotton candy für Mode mit einer einzigartigen Handschrift. Seitdem hat das dynamische düsseldorfer label die fashion-welt erobert. frische kollektionen in einem ausgewogenen Mix aus modischen und kommerziellen Styles haben zum schnellen erfolg beigetragen.

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neben noS-Programmen können auch capsule collections spannende impulse im Markt setzen. was bietet cotton candy an? Wir bieten zusätzlich zu unseren Vororder-Kollektionen vier Mal jährlich eine Flash/Capsule-Collection an. Diese bestehen immer aus insgesamt zwölf Styles in je einer Farbe. Die Kalkulation liegt hier bei 3,5. Wenn alle zwölf Styles geordert werden, sogar bei 3,9. Das Konzept geht auf, denn Cotton Candy ist mittlerweile in über 350 Points of Sale ein fester Bestandteil des Sortiments. und wie sieht das dann in diesem fall mit der lieferzeit aus? Wir benötigen nur 14 Tage zwischen der Capsule Collection Order und Auslieferung. wie schätzt ihr denn den modischen aspekt bei euren noS-kollektionen ein? Wir orientieren uns bei den NOS-Artikeln an Styles, die eine hohe Drehung im Handel haben und immer zu unseren Bestsellern in der Vororder gehören. Es sind meist selbsterklärende Styles, die eher

im Basic-Bereich angesiedelt sind und nicht im hochmodischen. Einer unserer neuen NOS-Artikel basiert zum Beispiel auf einer Vielzahl von Kundenanregungen – wenn wir ein entsprechendes Potential sehen, setzten wir auch diese gerne um. wie erfährt der Händler von euren noS- und kapselkollektionen? Wir senden Newsletter an unsere Kunden, bewerben selbige in unserem B2B-Shop und machen über unsere Agenturen auf die Sonderprogramme aufmerksam. du sagst, die kurzfristigkeit sei der entscheidende faktor, der den Händlern das leben erleichtert, aber wie handhabt cotton candy kurzfristige order? Um unsere Kunden die mittlerweile nötige Kurzfristigkeit bieten können, gehen wir als Unternehmen sowohl in das Waren- als auch in das Kapitalrisiko. Die Programme werden vorab gestaltet, disponiert und an unser Lager in Limbach-Oberfrohna gelegt, sodass die Artikel sowohl über den B2B-Shop als auch über unsere Agenturen geordert werden können. und welche tools werden dem kunden zur dienstleistung der noS-kollektionen geboten? Die Ergänzung der NOS-Artikel durch saisonale Farben und die einfache Nachversorgung über unseren B2B-Shop. nun sind noS-Programme keine neuheit, aber zusammengefasst: was sind die Vorteile von noS-Programmen für den Handel und warum braucht der Markt noS? In erster Linie bieten NOS-Programme Flexibilität in der Warensteuerung und Sicherheit durch den Einsatz von passform- und warenerprobten Styles. In unserem Fall bilden die NOS-Artikel den kommerziellen Kern unserer Kollektionen. Um diese Artikel herum können dann problemlos modische Highlights gebaut werden, sodass auf den Flächen ein gesunder Mix aus bewährten Bestsellern und modischen Neuheiten präsentiert werden kann. gibt es denn im noS-bereich noch Möglichkeiten, die bisher noch nicht ausgeschöpft wurden? Es gibt sicherlich noch viele Möglichkeiten, die bisher noch nicht in unseren Fokus gerückt sind. Aktuell liegt unser Augenmerk aber in der weiteren Optimierung unserer Abläufe, sodass wir dem geplanten Wachstum in allen Facetten gerecht werden können. www.cottoncandy-fashion.de


R

hall 1, H1-B17 July 03 - 05, 2018

www.maze-fashion.de


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MarkeN baykanlar

traNs pareNz uNd Mikro saisoNs baykanlar ist einer der führenden denimhersteller weltweit und hat sich seit seiner gründung im Jahr 1998 der aufgabe verschrieben, stets innovativ und nachhaltig zu produzieren. kaum verwunderlich also, dass nachhaltigkeit auch im noS-Programm ein vorherrschendes thema ist und, so baykanlars Prognose, die zukunft des Handels vorrangig mitbestimmt. text: cHeryll MüHlen, foto: bernd wicHMann

Bei Baykanlar wird jeder Produktionsschritt genauestens überwacht, um den Standards von Handwerkskunst, Qualität und Zuverlässigkeit gerecht zu werden. Die Maßnahmen sowie die Ansprüche haben sich jedoch in den vergangenen 20 Jahren enorm verändert und somit auch Baykanlars strategische Umsetzung dieser Standards. Für ihre rund 700-teilige NOS-Kollektion, die innerhalb von drei bis vier Wochen lieferbereit ist, arbeiten sie mit klassischen, zeitlosen und smarten Designs, die „die Launen und Trends überdauert haben“, wie Banu Yenici, Gründerin der YBONE Textile Consultancy und Beraterin bei Baykanlar, zusammenfasst. Die Kollektionen werden nach Baykanlars eigenen Konzepten vorbereitet. Insgesamt entwickelt der türkische Hersteller in Zusammenarbeit mit seinen Designern, Rapid Prototyping und dem Verkaufsteam jedes Jahr 5.000 einzigartige Designs für seine Kunden. Das macht im Schnitt 100 Teile in der Woche. Ausgesucht wird nach inspirativen Konzepten, die jede Saison präsentiert werden und auf die Kundenprofile abgestimmt sind. „Diese setzen sich zum größten Teil aus Fast Fashion Brands zusammen, die entweder NOS oder Capsule Collections mit einem hohen modischen Anspruch anbieten. Als B2B-Firma ist es unser Job, die besten Designs für alle Linien zur Verfügung zu stellen. Uns ist es aber auch sehr wichtig, maßgeschneiderte Kollektionen für jeden Kunden zu produzieren und wir versuchen stets, auch diesem innovative Produkte bereitzustellen. Aber am Ende entscheiden immer die Marken.“ organiSation iSt alleS

Die monatlich erscheinenden Capsule Collections haben mit fünf bis sechs Wochen eine etwas längere Lieferzeit als das NOS-Programm, bilden jedoch auch bei Baykanlar die modische Spitze. Sie seien abhängig von dem Verbraucherwunsch nach ständig neuer

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Kleidung, erklärt Yenici. Sei es nun eine Resort-Kollektion oder eine Kollaboration mit einem Designer. „Wir müssen uns bei Kapseln immer wieder neu auf die Lancierung einstellen und uns dementsprechend darauf vorbereiten.“ Das A und O ist demnach perfekt geplante Organisation. „Es geht letztlich immer um ein gut organisiertes und designtes System sowie die dazugehörigen Technologien. In Anbetracht der heute besten Möglichkeiten ist es mehr als vernünftig, sich eine datengetriebene Zukunft nicht nur vorzustellen, sondern sich auch rechtzeitig darauf vorzubereiten. Eine Zukunft, in der alle internen und externen Aktivitäten über die gleiche Informationsplattform verbunden sind.“ Dazu zählen laut Banu Yenici auch die Lieferanten. „Wir sind sehr wählerisch und arbeiten nur mit der besten Lieferantenkette in Sachen Stoffe und Accessoires, damit wir Last-Minute-Orders wie geplant umsetzen können.“ tranSParenz iSt daS neue grün

Wie eingangs erwähnt, glaubt Baykanlar fest an die Bedeutung von Innovation, Nachhaltigkeit und sozialer Gleichheit. Und diese grundlegenden Kriterien werden in jedes Produkt integriert. Schließlich sind ihre Kollektionen ihre Stärke als Bekleidungshersteller. Das Flaggschiff dieser Kollektionen fährt neuerdings unter dem Banner der Transparenz. „Das ist das neue Grün für uns“, erklärt Yenici stolz. „Wir entwickeln aktiv Strategien, die unser Engagement für Transparenz erhöhen und gefährliche Chemikalien in den Produkten reduzieren. Baykanlar ist sehr um soziale Verantwortung bemüht und darin auch einer der Vorreiter der Denim-Industrie. Doch es ist nicht ausschließlich das soziale Engagement, dass Baykanlar zu dieser Entscheidung führt. Es sind wieder einmal auch die Verbraucher, die sich mehr Transparenz wünschen und den

Markt dazu drängen, sich weniger verschleiert zu geben. Daher weiß Banu Yenici: „Die Verbesserung der Transparenz von Produkten und Lieferketten ist auch rein wirtschaftlich mehr als sinnvoll.“ Und dennoch, unabhängig von verschobenen Jahreszeiten, nachhaltigen Anforderungen oder einfach schnelleren Lieferzeiten, laut Baykanlar sind NOS-Programme für industrielle Unternehmen der Schlüssel zur Effizienz. Gerade große Firmen seien daher auf NOS angewiesen, um unter den harten Bedingungen des Marktes langfristig zu überleben. Die ‚Reiter der Apokalypse’ (Zara, Topshop, H&M und Co.) haben sich schon vor langer Zeit angekündigt. Der Aufstieg solch vertikaler Marken sei auch „das Ende der klassischen Jahreszeiten“. Denn Banu Yenici sieht darin das steigende Wachstum von ‚Mikrosaisons’ begründet: „Fast Fashion wird mit Sicherheit immer mehr beschleunigen und es wird einige Marken geben, die mit diesem Tempo nicht Schritt halten können. Früher gab es zwei Saisons: Frühling/Sommer und Herbst/Winter, aber heute produziert die Modeindustrie unglaubliche 52 ‚Mikro-Jahreszeiten’ im Jahr. So kommen jede Woche neue Trends auf den Markt. Immerhin ist es ja auch das erklärte Ziel von Fast Fashion, Kleidung so schnell wie möglich und davon so viel wie nur möglich auf die Fläche zu bringen.“ Die Vorteile eines gut organisierten Herstellers wie Baykanlar, der mit Vielfalt und einem ausgeklügelten System große NOS-Aufträge beinahe perfekt abwickeln kann, liegen somit auf der Hand. Doch letztlich hat der Hersteller das gleiche Risiko wie die Marke: Beide gehen hohe finanzielle Investitionen ein und nehmen das größte Wagnis auf sich. Doch bei Baykanlar weiß man: Wenn die Produkte, die sie liefern, sich im Handel gut verkaufen, sind sie für ihre Kunden der beste Partner, der sie nur sein können. www.baykanlar.com


3. - 5. JULI 2018 KÜHLHAUS KH-L07


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MarkeN neubau eyewear / citizenS of huManity / Paige neubau eyewear

express yourselF!

Die Wiener Brillenmacher von Neubau Eyewear überzeugen mit modernen, leichten Fassungen für Optik und Sonne Modeaffine und Liebhaber klassischer Designs gleichermaßen. Die NOS-Kollektion besteht aus 53 optischen Modellen, die in der Regel in zwei Größen erhältlich sind, und 21 Sonnenbrillenmodellen, alle davon in jeweils vier bis zehn Farben pro Modell. Eine Auswahl, die die etwa 600 deutschlandweiten Partneroptiker sehr zu schätzen wissen. Seit Mai führt Neubau auch einen Webshop für Deutschland und Österreich, über den circa 90 Prozent der gesamten Kollektion jederzeit ver-

fügbar sind. Die Lieferzeit, bis die Brille beim Optiker eintrifft, beträgt meist nicht mehr als 24, maximal aber 48 Stunden. In Sachen Capsule Collections — die übrigens genauso schnell geliefert werden können wie die NOS-Range — hat das Label erst kürzlich den ersten Schritt gewagt: Die runde Sigmund & Carl Sonnenbrille als Hommage an die Psychoanalytiker Sigmund Freud und Carl Gustav Jung, erhältlich in drei Farbgebungen. /rd neubau-eyewear.com

citizenS of HuManity

caliForNia vibes

SonderauSgabe 2018

Paige

back to basics

Handgemacht. Authentisch. Made in USA. Schon so oft wurde mit diesen Eigenschaften für Jeans geworben, dass sie beinahe nur noch wie leere Worthülsen wirken. Nicht so bei Citizens of Humanity. Denn das Premium Jeanslabel schreibt sich nicht nur Werbeslogans auf die Fahne, sondern baut seine gesamte Markenphilosphie auf authentischem Denim auf. Und obwohl der Umfang der NOS-Kollektion saisonal variiert, besteht sie stets aus einer Mischung aus Klassikern und Trendteilen. Um den Marktanforderungen sowie neuen Entwicklungen und Trends gerecht zu werden, hält Citizens of Humanity über die Teams in den Stores engen Kontakt zu den Kunden. Die klaren Vorteile von NOS-Programmen bestehen dabei in der schnellen Reaktionsmöglichkeit auf den Markt und den dadurch entstehenden Vorteil des Einzelhändlers, individuell auf Kundenwünsche eingehen zu können. Da die NOS-Kollektionen in Mailand lagern, beträgt die Lieferzeit in Europa zwei bis drei Tage und ist somit auch bei kurzfristigen Ordern sehr flexibel. Der gut organisierte Customer Service ermöglicht darüber hinaus eine kurze Reaktionszeit und die schnelle Belieferung des jeweiligen Kunden. Abgesehen von der regulären Kollektion bringt Citizens of Humanity zwei Kapseln pro Jahr raus, von denen aber regelmäßig einige Teile in die NOS eingeführt werden. Bei Capsule Collections arbeitet die Marke allerdings mit üblichen OrderAuslieferungs-Intervallen. Durch die Einbindung des Kunden ist dieser bei Citizens of Humanity also tatsächlich König und bekommt immer was draufsteht: Premium-Denim mit jeder Menge Authentizität. /rd

Denim to live in. Der Alltagsgedanke hat bei den Machern der Jeansmarke Paige oberste Priorität. Ein Best-of der Jeansmodelle findet sich deshalb innerhalb der NOS-Kollektion. Das Angebot umfasst die besten Fits, von Skinny bis Straight und von Mid Rise bis High Rise, alle davon stets in den beliebtesten Waschungen. Denim ist für Paige ein saison- und trendübergreifendes Produkt, weshalb der modische Anspruch in erster Linie darin besteht, die saisonalen Kollektionen der Händler zu ergänzen und den Kunden so mit seiner Lieblings-Basicjeans zu versorgen. Außerdem sieht das Label hier eine große Nachlieferungskompetenz als erforderlich. Da das Lager in Großbritannien liegt, kann die Lieferzeit drei bis fünf Tage in Anspruch nehmen, aber auch bei kurzfristiger Order wird die Ware in der Regel noch am selbigen Tag verschickt. Als Dienstleistungstool bietet Paige den virtuellen Showroom ‚Joor‘ an. /rd

www.citizensofhumanity.com

www.paige.com


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MarkeN inuikii / fritzi auS Preußen / Jockey / Mavi inuikii

FuN shoes

Das Konzept des Schuhlabels Inuikii basiert auf drei Grundmodellen: dem Boot, dem Sneaker und dem Slipper. Dabei setzt das Label auf viele unterschiedliche Styles in verschiedenen Farbgebungen, die vor allem Spaß machen sollen. Die NOSKollektion fällt deshalb, im Gegensatz zur Gesamtkollektion, mit sieben bis zehn Modellen relativ klein aus. Dabei legt Inuikii großen Wert auf den Austausch mit den Einkäufern: Basierend auf dem Feedback des Verkaufspersonals wird so sichergestellt, dass die NOS-Modelle in einem Intervall von ungefähr drei bis vier Saisons entsprechend angepasst oder verändert werden können, damit diese flexibel und attraktiv bleiben. Bestehende Artikel im NOS-Programm sind jederzeit sofort verfügbar, sofern eine gewisse Quantität nicht überschritten wird. Bei der First Order oder hohen Quantitäten beträgt die Lieferzeit maximal vier bis sechs Wochen ab Bestelldatum. Basierend auf den Anfängen des Labels, als es noch ausschließlich auf Winterschuhe spezialisiert war, sind Capsule Collections nur in den Wintermonaten erhältlich, ab der Sommersaison 2019 wird erstmalig aber auch in der warmen Jahreszeit eine kleine Kapsel gezeigt. Als Kommunikationsmedien beider Programme dienen digitale Kanäle sowie klassische Maßnahmen wie Telefonate und Sample-Versände. /rd www.inuikii.com

Jockey

druNter uNd drÜber Seit man sich, bedingt durch die Allgegenwart von Social Media, in allen Lebenslagen online zeigt, wird bequeme, aber stylische Loungewear immer wichtiger. Und genau dort kommt das amerikanische Unterwäsche- und Loungewearlabel Jockey ins Spiel, das sich zwar dem Komfort verschrieben hat, aber niemals auf Mode und Innovation verzichtet. So legt Jockey auch im NOS-Bereich Wert auf ein rundes, in sich stimmiges Bild bewährter Modelle und umfasst dabei sowohl Männerals auch Frauenbekleidung. Die Kollektion, die höchsten Ansprüchen an Tragekomfort gerecht wird, orientiert sich an internationalen Trends, was sich in modischen Schnitten mit vielseitigen Dessins und Karos zeigt. Zusätzlich erscheinen

die sogenannten ‚Fashion Kollektionen‘, die die NOS-Styles in saisonalen Farben neu auflegen. Da diese in der Regel schnell abverkauft sind, bietet Jockey dem Warenträger jederzeit spontan die Belieferung mit NOS an, was dem Händler eine hohe Flexibilität und Sicherheit gewährleistet. Orders kommen in der Regel nach zwei bis drei Werktagen beim Kunden an, kurzfristige Orders werden über ein Lager in Prag ebenfalls schnell bearbeitet. Die NOS- sowie die ‚Fashion Kollektion‘ ergänzen sich bei Jockey also genauso wie Komfort und Mode. Stylisch loungen leicht gemacht! /rd www.jockey.de

MaVi

fritzi auS Preußen

voN haNdtascheN bis apparel

Mode iM Fokus

Das ursprünglich als Taschenmarke bekannt gewordene Berliner Label Fritzi aus Preußen bietet darüber hinaus inzwischen ein NOS-Programm mit Bekleidung an. Dieses umfasst zwei Denim Fits, die ‚Downey Mid Rise Skinny Fit‘ in vier Basicwaschungen und die ‚Indiana Mid Rise Slim Fit‘ in zwei Vintagewaschungen sowie die schwarze Bikerjacke ‚Virginia‘. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass es sich um untereinander kombinierbare, zeitlose Klassiker handelt, die saisonunabhängig, also ganzjährig, angeboten werden können. NOS-Kollektionen sieht Fritzi aus Preußen als Umsatzfundament der Fachhändler an, da sie die stetige Nachversorgung der Flächen und somit Planungssicherheit gewährleisten. Für Orders bietet die Marke ein auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenes B2B-Portal an, welches den Kunden die Möglichkeit bietet, flexibel zu ordern. Außerdem werden durch starke Partner und Lieferanten kurzfristige Programme problemlos koordiniert. Bei den Taschen- und Schuhkollektionen gibt es keine klassischen NOS-Programme, sondern eine Cruise Collection sowie in unregelmäßigen Abständen erscheinende Capsule Collections, wie beispielsweise die zum diesjährigen 10-Jahres-Jubiläum des Labels. /rd

Dass die Türkei einen wichtigen Standort auf der DenimLandkarte darstellt, ist nicht zuletzt dem Jeanslabel Mavi zu verdanken. Dessen beliebte NOS-Range umfasst die Segmente ‚Damen Young Fashion‘, ‚Damen Uptown‘ und ‚Herren‘. Innerhalb dieser Kollektionen ist jeder Fit in drei bis fünf Waschungen erhältlich, die jeweils auf Topsellern sowie saisonalen Artikeln basieren. Dabei, betont Mavi, wird der modische Anspruch immer wichtiger; derzeit findet man hier beispielsweise Ankle Jeans, farbige Hosen und sommerliche Oberteile. Da die vollständige NOSKollektion zum Lagerbestand zählt, ist die Lieferung innerhalb eines Rahmens von 24 Stunden dauerhaft möglich. Kurzlebigere modische Trends werden innerhalb von Capsule Collections, den sogenannten ‚Extra Item‘ Kollektionen, angeboten. Der Vertrieb geschieht hier über sechs Showrooms innerhalb Deutschlands, aber auch mittels digitaler Kataloge. Über ein B2B-Portal besteht außerdem eine direkte Order-Möglichkeit. Mavis ‚Extra Item‘ Kollektionen werden fast ausschließlich digital visualisiert und meist ohne Musterteile verkauft, damit sie mindestens zehn bis zwölf Wochen früher auf den Flächen der Händler verfügbar sind. /rd

www.fritziauspreussen.de

www.mavi-store.de

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MarkeN PePe JeanS / tiMezone / h.i.S PePe JeanS

perFektes tiMiNg text: SuSanne kuleSSa

In den 1970er Jahren war die Hippie-Bewegung in vollem Gange und die Jeans entwickelte sich zum gesellschaftlichen Mode-Must, das auch langsam aber sicher in der älteren Bevölkerungsschicht Anklang fand. Genau zu dieser Zeit, nämlich vor 45 Jahren, wurde das Label Pepe Jeans gegründet und etablierte sich zu einem modischen Garanten für beste Qualität, moderne Looks und ein ausgewogenes PreisLeistungs-Verhältnis. Für diese Garantie steht Pepe Jeans bis heute. Sicherheit gibt dabei vor allem das NOS-Programm, das aktuell sowohl in Bezug auf den Umfang als auch auf die Bandbreite der Waschungen erweitert wird, um bestimmte Styles ganzjährig auf der Fläche platzieren zu können. Die Kollektion umfasst sieben Damen- und sechs Herren-Hosen, die jeweils durch passende Oberteile ergänzt werden. Stilistisch reihen sich die NOS-Produkte in die Riege der Basics ein, die schnell und langfristig Bedürfnisse befriedigen. Modische Aussagen trifft in erster Linie das Fashion-Segment des Brands – wie zum Beispiel die viermal jährlich erscheinenden Capsule Collections, die kurzfristig und saisonal geordert werden können. Das NOS-Programm hingegen liefert dem Handel stets eine Grundbestückung, die immer dann zum Tragen kommt, wenn Fashion-Produkte nur in geringer Stückzahl produziert werden. Damit beweist das Label Weitsicht und strebt eine Weiterentwicklung der unternehmerischen wie designtechnischen Strukturen an. Anzeichen dafür: Das DenimSortiment wird aktuell stark über- und bearbeitet und auch in puncto Oberbekleidung legt Pepe Jeans zu. Damals wie heute gilt es nämlich, den Zeitgeist einzufangen und ihn kundenspezifisch umzusetzen – denn in der Mode dreht sich nun einmal alles um perfektes Timing. www.pepejeans.com

H.i.S

kreativer pioNiergeist text: SuSanne kuleSSa

tiMezone

iNdividuelles kollektiv text: SuSanne kuleSSa

Was bedeutet Identität heute? Ist sie ein soziales Konstrukt oder aber die Definition persönlicher und unternehmerischer Eigenständigkeit? Um den Begriff zeitgemäß zu definieren, heißt es im einflussreichen Trend-Report ‚Youth Mode‘ (2013) des New Yorker Künstler-Kollektivs K-Hole: “Identities aren’t mutually exclusive. They’re always ripe for new combinations.” Denn Menschen verlangen mehr denn je nach Individualität und fragen nach dem limitierten Anderssein, nach einer unnachahmlichen Identität. Timezone, Denim- und Cotton-Spezialist aus Stephanskirchen bei München, möchte genau das bieten und kreiert Mode mit Glaubwürdigkeit. Die Brand selbst steht für Authentizität, Nahbarkeit und Individualität – Werte, die sich überall wiederfinden – auch im saisonalen NOS-Programm. Die modische Übersetzung: hochwertige Hosen mit stilsicherem Anspruch. Saisonale NOS-Artikel ergänzen die regulären Kollektionen, um den Kunden etwas zu bieten, auf das sie sich unabhängig von Lieferzeiten verlassen können: pure TimezoneAuthentizität ohne Kompromisse. Die beispielsweise 68 Designs der Herbst-/Winter-Kollektion 2018 umfassen schmale Jeans mit aufwändigen Waschungen. Moderne Schnitte treffen hier auf smarte Details wie markante Nähte und dekorative Pockets. Baumwoll-Hosen komplettieren das Portfolio mühelos.

SonderauSgabe 2018

Durch das breit gefächerte NOS-Portfolio kann Timezone auch kurzfristige Anfragen aus dem Handel bedienen. Und um auch die Exklusivität der Marke zu bespielen, erscheinen in diesem Jahr – Timezone feiert sein 25. Jubiläum – gleich vier Capsule Collections. Als Flash-Programme entwickelt, sind auch diese Kollektionen sofort lieferbar und bieten dem Markt reichlich Vielseitigkeit. Sie ermöglichen damit auch dem Kunden, seine Persönlichkeit zu jeder Zeit noch modischer auszudrücken. Die Brandstory, bei der der identitätsstiftende Charakter des Trägers im Fokus steht, wird von den sofort lieferbaren Designs unterstrichen. Denn Timezone macht Mode, die kleidet – und nicht verkleidet. Es ist Mode, die die Persönlichkeit unterstreicht, hervorbringt und feiert zelebriert – unabhängig von demographischen oder gesellschaftlichen Faktoren. Oder wie es weiter im Trend-Report heißt: “Once upon a time people were born into communities and had to find their individuality. Today, people are born individuals and have to find their communities.” Timezone ist genau so etwas: ein verbindendes Glied, das einzelne Individualisten zusammenbringt. www.timezone.de

“Concrete jungle where dreams are made of, there’s nothing you can’t do”, so die Hymne von Alicia Keys und Jay-Z an die Stadt New York City. Ein Lied, das die unendlichen Möglichkeiten in der Großstadt zelebriert. Für die Marke H.I.S begann der Traum dort bereits 1949, als Jesse Siegel das Unternehmen seines Vaters übernahm und in die heute bekannten drei Buchstaben umbenannte. Produzierte H.I.S zuvor noch Arbeitskleidung aus Denim, so veränderte die Umfirmierung auch den modischen Anspruch: Passformen und Waschungen wurden angepasst und immer neue Styles entwikkelt. 1970 kreierte H.I.S als erster Denim-Hersteller Hosen mit unterschiedlichen Beinlängen und -weiten – eine Sensation in der damaligen Zeit und für das Label der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Vom notwendigen Kleidungsstück zum It-Piece, das heute in Form von modebewusstem Denim in den regulären H.I.S Kollektionen seinen Platz findet. Capsule Collections sollen als Ergänzung trendbezogene Themen kurzfristig auflegen und auf die Fläche einsteuern. Einen Gegenpol dazu stellen die NOS-Kollektionen dar, die aus 16 Womensund 10 Menswear-Styles mit diversen Waschungen bestehen und innerhalb von zwei bis drei Werktagen geliefert werden können. Dabei soll das NOS-Programm keineswegs eine langweilige Standard-Linie sein, sondern erscheint zeitlos und entspricht zugleich dem modischen Jetzt in Bezug auf Passform, Waschungen und Materialien. NOS-Seasonals, kurzzeitige, saisonale Produkte innerhalb des NOS-Programmes, sollen den Modegrad der gesamten Kollektion anheben und so Begehrlichkeiten wecken. Zukünftig werden zusätzlich Basic-Sweater und -Shirts die NOS-Hosen ergänzen, um den Kunden ein ganzheitliches, saisonübergreifendes Angebot zu bieten. The Empire State of Mind – für H.I.S die Basis des Pioniergedankens. www.his-jeans.de



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MarkeN Maze / dr. MartenS Maze

geist der rebellioN text: SuSanne kuleSSa

Früher galt die Lederjacke als Zeichen von Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll. Sie war Ausdruck einer Generation, die nicht mehr von gesellschaftlichen Verpflichtungen und Normen bestimmt werden wollte. Sie wollte frei sein und ohne Zwang leben. Es waren die 50er und 60er Jahre, als Schauspieler wie James Dean die lederne Jacke zum Kult-Objekt klassifizierten, das bis heute nicht an Charme und modischer Rebellion verloren hat. Hersteller dieser weiterentwikkelten Klassiker ist das Label Maze. Die Brand steht für Urban Lifestyle, hochwertiges Material und kann auf viele Jahre Know-how in der Lederverarbeitung zurückblicken. Bei gleichbleibender Qualität entstehen seit der Gründung 2003 so aktuelle Styles, die einerseits den Spirit der Lederjacke transportieren, gleichzeitig aber die Persönlichkeit des Trägers individuell in den Fokus stellen. Beispiel dafür: die NOS-Kollektionen. Diese bestehen primär aus klassischen und zeitlosen Basics wie Biker-Jacken, die durch aktuelle Trendfarben ins modische Jetzt geholt werden. So werden für Damen zwei Styles in je sieben Farboptionen und für Herren ebenfalls zwei Styles in je drei Optionen angeboten. Das macht 35 Designs, die das ganze Jahr über geordert werden können und unabhängig von aktuellen Trends die Bedürfnisse von Kunden erfüllen. Bereits innerhalb von 24 Stunden können die Produkte im Handel sein. Das gelingt insbesondere durch eine B2B-Plattform, die die Abwicklung auch kurzfristiger Orderaufträge garantiert. Eine geringe Kapitalbindung, eine schnelle Reaktion auf den aktuellen Bedarf und eine permanente Verfügbarkeit, die Produkte jederzeit auf der Fläche garantiert, sind die Vorteile, die Maze im NOS-Programm sieht. Capsule Collections stellen einen designtechnischen Gegenpol zu den langfristigen NOS-Produkten bei Maze dar. Sie erscheinen bis zu sechsmal im Jahr – je nach Modebedarf und Marktsituation – und geben dem Kollektionsportfolio neue modische Impulse, um direkt auf aktuelle Trends zu reagieren. Die Lieferzeit beträgt hier vier bis sechs Wochen. Die Mischung macht das Produktangebot von Maze vielseitig, ohne es zu überladen. Jeder Charakter findet passende Produkte, die die eigene Persönlichkeit unterstreichen und zeigen, dass die Lederjacke trotz modischer Anpassungen nichts von ihrem rebellischen Spirit verloren hat. Sie kleidet viele, aber kommuniziert noch immer den Freigeist einer legendären Generation und verkörpert so eine zeitgemäße urbane Uniform der Rebellion. www.maze-shop.de

dr. MartenS

zeicheN eiNer geNeratioN text: SuSanne kuleSSa

Acht Ösen, Fersenschlaufe, gelbe Nähte, dicke Sohle. Diese Beschreibung ist so eindeutig wie bezeichnend: Dr. Martens. Eine Marke, die seit über 50 Jahren eine Bedeutung erlangt hat, die beispiellos ist. Dr. Martens macht früher wie heute Schuhe für Menschen mit individuellem Stil und einer klaren Geisteshaltung: Authentizität. Im Kern tief verwurzelt und unumstößlich agiert die Fußbekleidung als leidenschaftliches Symbol der expressiven Individualität. Die Erfolgsgeschichte der Schuhe mit den gelben Nähten begann bereits 1901, als die britische Familie Griggs in den englischen Midlands Arbeitsstiefel herstellte. Weitere 59 Jahre dauerte es dann, bis aus dem Alltagsschuh das wurde, was wir heute unter dem Begriff Docs verstehen. Denn erst aus der Zusammenarbeit mit dem deutschen Armeearzt Dr. Klaus Maertens, der eine neue Sohle mit Luftkissen erfand, resultierte genau zur richtigen Zeit ein Schuh, den die Generation der 60er und 70er Jahre verlangte: der 1460 Dr. Martens 8-Loch-Schuh. Mit der Zeit avancierte der heute legendäre Boot zum Wahrzeichen einer ganzen Generation, die den kulturellen und gesellschaftlichen Umbruch in Großbritannien und der Welt kennzeichnen sollte. Denn als multikulturell geprägte Ska-Skinheads den Schuh für sich entdeckten, dauerte es nicht lang, bis auch prominente Musiker aufmerksam wurden. Peter Townshend, Frontmann

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von The Who, gilt bis heute als eine der wichtigen Schlüsselfiguren in der Markenhistorie, da er der erste high profile Fan von Dr. Martens wurde und den Weg für viele weitere A-List Promis in die Welt der kultigen Boots ebnete. Und der Erfolg hält bis heute an. Obwohl der Schuh über die Jahre modifiziert wurde, ist das ursprüngliche Design noch immer die Basis aller Styles. Da verwundert es auch nicht, dass Dr. Martens NOS-Programme als Kern der Marke und als wichtigstes Geschäft erachtet. Zum NOS gehören neben genau dem Schuh, der am 01. April 1960 erstmals lanciert wurde, ebenfalls der 1461 Halbschuh und die charakteristischen Chelsea Boots. Diese Klassiker mit ihrer Farbrange in Schwarz, Rot und Braun aus Glatt-, Fett- oder Softleder sind die wichtigsten Designs und Bestseller des britischen Unternehmens. Zehn bis 15 Modelle sind immer im Lager verfügbar und können mit einer Lieferzeit von ein bis drei Arbeitstagen im Handel sein. Das ist besonders wichtig für das Label, denn zum Doc-Service gehört eine kurzfristige Verfügbarkeit dazu, die vom Kunden auch erwartet wird. Eine Ergänzung dazu stellen die Capsule Collections und Kooperationskollektionen mit anderen Marken dar, die nach Markenauskunft sehr erfolgreich laufen. Im Gegensatz zum NOS-Programm, das immer verfügbar ist, sind diese Designs jedoch streng limitiert und exklusiv nur für bestimmte Händler vorgesehen. Dadurch kann die Marke ihre Begehrlichkeit steigern und neben den klassischen Modellen für eine zeitgemäße und trendbewusste Erweiterung des Portfolios sorgen. Manchmal braucht es eben nicht viel, um erfolgreich zu sein. Manchmal reicht eine recht simple Idee aus, um über Generationen hinweg zum Symbol der Jugendkultur zu werden. Dr. Martens: Vom Arbeiterschuh zum Synonym rebellischer Haltung. Eine Entwicklung, die bis heute einzigartig ist. www.drmartens.com


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MarkeN eSPadriJ l’originale / ruSty neal ruSty neal

deNiMkultur text: SuSanne kuleSSa

Der Werdegang der Jeans ist innerhalb der Modebranche nahezu beispiellos. Von der Arbeiterhose zum topaktuellen It-Piece, das jeden Rekord in Sachen Preis, Verarbeitung, Waschung und Passform knackt. Denim ist Kult und genau dort knüpft das Label Rusty Neal an. Das deutsche Label produziert hochwertige Hosen, die durch ein modernes Design, passgenaue Schnitte und eine stylische Optik überzeugen. Zeitloses Denim eben und das sollen auch die NOS-Kollektionen vermitteln. Dabei handelt es sich um etwa 20 Modelle, die besten Komfort mit aktuellen Trends verbinden. Innerhalb von zwei bis drei Werktagen können die Styles im Handel sein. So wird das Label den hohen Ansprüchen der Modebranche mit ihren schnelllebigen Trends gerecht. Die Kommunikation des NOS-Sortiments wird durch Onlineshops für

ESPAdrij l’OrigiNAlE

puNktlaNduNg text: SuSanne kuleSSa

Wiederverkäufer, Handelsvertreter, Messen und die klassische Werbung gewährleistet. Den Vorteil von NOS-Programmen sieht die Brand vor allem in der Risikominimierung der Order sowie der Ladenhüter, die durch markt- und verbrauchergerechte Bestellungen reguliert und eben auch minimiert werden sollen. Dadurch wird der Großhändler ein immer stärkerer Partner für den Einzelhandel. Neben den NOSProdukten und den zwei Hauptkollektionen erscheinen in der Saison mehrere Zwischenkollektionen, die durch ihre modischen Designs überzeugen und den aktuellen Ansprüchen der Endkonsumenten entsprechen. Diese werden dem Handel als Sofortprogramm innerhalb weniger Tage zur Verfügung gestellt und können ganzjährig geordert werden. Individuelle NOS- und Capsule-Collections kann Rusty Neal ebenfalls anbieten. Aus der Bestellhistorie heraus können für den jeweiligen Handelsplatz nach individuellen Wünschen Ergänzungen aus dem gesamten Mode-Portfolio angeboten werden. Die daraus entwickelte Produktionseinheit kann der B2B-Bereich mit geringen Stückzahlen bestellen. Ein weiterer Zusatz: eine Order-Kollektion mit kurzfristigen Lieferzeiten, die noch individuellere Bedürfnisse schnell befriedigt. Ein Konzept, das Potential für den Markt zeigt und erneut den Stellenwert von Denim verdeutlicht, gleichzeitig aber auch beweist, wie viel Individualität und Einfallsreichtum nötig sind, um den Handel zeitgemäß bedienen zu können.

Modemacher neigen bei der Kreation ihrer Kollektionen dazu, besonders viel zeigen zu wollen, um die Bandbreite der Inspiration, aber auch der eigenen Leistung aussagekräftig zu präsentieren. Das birgt natürlich den Vorteil für Kunden, auf einen Blick all das zu sichten, was relevant ist. Allerdings werden die Sinne auch überflutet und das innerhalb eines ohnehin schon überfüllten Marktes. Anders agiert da Espandrij l’originale. Das Traditionsunternehmen, das bereits in den 1980er Jahren große Erfolge feiern konnte, schwört bis heute auf die Präsentation limitierter Styles und diese Strategie funktioniert noch immer. Jede Kollektion enthält eine reduzierte Anzahl von Key-Pieces, ansonsten bietet das Unternehmen, insbesondere mit den NOS-Artikeln, Beständigkeit. Diese Programme umfassen in der Regel zwei bis drei KeyProdukte und dazu die Bestseller, die jeweils in bis zu 56 neuen Farben erscheinen. Zeitlose Klassiker und Basics wie die Modelle ‚Classic‘ und ‚Handmade’ finden sich wieder und beweisen, dass Altbewährtes mit leichten Abänderungen das schnelllebige Modegeschäft bereichern und sinnvoll ergänzen kann. Und es funktioniert. Denn auch heute noch sind Espadrijs – und

gerade die authentischen Modelle – ein modisches Must-have, das man im Sommer an nahezu jedem Fuß auf der Straße sieht. Die Notwendigkeit, das Design gänzlich neu zu überdenken, besteht nur bedingt, denn sowohl die Marke selbst, als auch ihre Kunden schätzen die wiederkehrenden Looks, die noch immer so sind, wie sie von Anfang an waren – und das seit nunmehr über 30 Jahren. Dieser Anspruch wird auch innerhalb der Produktion eingehalten: Die Schuhe werden in einem kleinen französischen Dorf in den Pyrenäen entweder per Hand oder aber an den ursprünglichen Maschinen gefertigt. Das stärkt die Brand Credibility und garantiert beste Qualität. Auf klassischen Wegen wie Messen, durch Vertreter oder mittels Newsletter werden die saisonalen NOS-Programme kommuniziert und dem Handel zugänglich gemacht. Ein weiterer Vorteil der Marke in puncto NOS: Das Unternehmen verfügt über volle Lager und ist daher stets in der Lage, auch kurzfristig zu liefern. Ansonsten kann die Ware auch innerhalb von vier bis acht Wochen produziert werden. Eine Punktlandung. C’est la vie, Espadrij. espadrij.com

reseller.rustyneal.de

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MarkeN blue Monkey / danner / knowledge cotton aPParel blue Monkey

deNiM lebt! text: SuSanne kuleSSa

Das Time Magazine kürte die Jeans in seiner Milleniumsausgabe zum Kleidungsstück des 20. Jahrhunderts. Ein Standing, das die modische und ökonomische Wichtigkeit der blauen Hosen verdeutlicht, die bis heute einzigartig ist. Mittlerweile geht es in Sachen Denim nicht mehr allein um den Faktor des Bekleidens an sich, sondern um den Ausdruck von modischem Stilempfinden, Persönlichkeit und Geschmack. Das klassische Five-PocketModell stellt nach wie vor die Basis aller Designs dar, wird aber stetig weiterentwickelt. So entstehen immer wieder neue Styles, um stetig neue Optionen anbieten zu können. So auch bei Blue Monkey. Das Jeanswear Label aus Kaiserslautern stellt besondere Denim Styles her, die mit zeitgemäßen Waschungen, stylishen Pokkets, Destroyed-Looks, aufwändigen Coatings und modischen Stickereien überzeugen. Innerhalb des NOS-Programms der Denim Maker lässt sich dieser Designansatz, zusammen mit der DNS des Brands, eindeutig wiederfinden. Moderne Waschungen treffen hier auf zeitlose, ausgefallene Schnitte und sorgen für einen Hauch Extravaganz im Alltag. Weniger ist bei Blue Monkey mehr: Die jederzeit verfügbare Kollektion umfasst vier Damen- und drei Herrenmodelle, die

innerhalb von ein bis zwei Werktagen am POS sein können. Eigenständig nachordern können Händler zusätzlich über das B2B-Online-Portal. Die Handelsvertretung ebenso wie der Außendienst übernehmen die Vorstellung der neuen NOS-Pieces im Handel, der Shop dient als allgegenwärtige Quelle für die Konsumenten selbst, um sich an den Produkten direkt zu bedienen. Für Blue Monkey erweist sich das NOS-Programm nicht nur als Arbeitserleichterung, sondern auch als Sicherheitsfaktor. Denn der Kunde kann jederzeit auf ein bewährtes Produkt zurückgreifen. Er kennt die Passform, Waschung und das Material genau und geht bei der Order nicht das Risiko ein, mit der Bestellung den Abverkauf zu gefährden. Kurzum: Er kann auf Erfahrungen aufbauen. Die gleichbleibende Qualität über einen langen Zeitraum ist ein weiterer Faktor für das Label, der die Etablierung der NOSKollektion in jedem Fall rechtfertigt. Das Standing des Denims ist für Blue Monkey auch ein Standing für sich selbst und bietet die Möglichkeit, schnell und unkompliziert auf marktbezogene Wünsche und Bedürfnisse zu reagieren. Denim lebt und die Mode des 21. Jahrhunderts ist der handfeste Beweis dafür.

knowledge cotton aPParel

vielFältiges MeNÜ text: cHeryll MüHlen

www.bluemonkey.de

danner

waNderlust text: cHeryll MüHlen

Danner gehört zu den Marken, die auf eine lange Unternehmenshistorie zurückblicken können. In diesem Fall bis ins Jahr 1932. Damals gründete Charles Danner die Danner Shoe Mfg. Company in der alten Holzfäller-Stadt Chippewa Falls, im US-amerikanischen Wisconsin. Was mit zwölf Mitarbeitern begann, ist heute ein globales Unternehmen, das nach wie vor auf die gleichen Traditionen und denselben Qualitätsstandard setzt, die Charles Danner einst festlegte. Heute entwickelt und fertigt Danner in Portland, Oregon, eine komplette Range an Wander-, Jagd-, Uniform-, Arbeits- und Lifestyle-Stiefeln, die auch die NOS-Kollektion umfasst. Sie besteht aus insgesamt 14 Modellen, die Danner selbst als ‚Long Seller’ bezeichnet und die vor allem für die Markenidentität und den -aufbau wichtig sind. „Es versteht sich von selbst, dass diese Modelle eine Preisbindung haben“, erklärt Fred Bschaden, verantwortlich für DACH und Chef der Agentur Treibstoff. „Der Endverbraucher, der das Produkt kauft, soll das Gefühl haben, investiert zu haben.“ Investieren müssen auch die Kunden – und zwar Zeit:

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Denn aktuell liegt die Lieferzeit der NOS-Pieces noch bei vier Wochen. In naher Zukunft soll dieses Zeitfenster auf gerade einmal vier Tage drastisch verkürzt werden, sobald das europäische Lager im Einsatz ist. In besonders dringenden Fällen kann Danner aber auch aus dem amerikanischen Lager innerhalb von acht Tagen liefern. Neben der regulären NOS-Ware schafft das Unternehmen mit zwei bis drei Mal jährlich erscheinenden Capsule Collections zudem spannende Zwischenanreize. So ist derzeit die Kollaboration mit TOPO Design auf dem Markt und wird im Juni von der Zusammenarbeit mit Nigel Cabourn abgelöst. Eine eigens dafür eingestellte Einheit namens ‚The Nest’ zeichnet für diese Kollektionen verantwortlich und kann bis zu 150 – 300 Stückzahlen anfertigen, ohne die laufende Produktion zu beeinträchtigen. Insgesamt bietet Danner ein allumfassendes Angebot, dass dank der Preisbindung kein Risiko und keine Abschriften mit sich bringt.

Im Jahr 1969 gründete Jørgen Mørup zusammen mit seinem Vater ein kleines Textilunternehmen in der dänischen Stadt Herning, um dann 2008 mit seinem Sohn Mads das nachhaltige Menswear Label Knowledge Cotton Apparel zu gründen. Heute baut die Marke auf fast 50 Jahren Familienerfahrung in Design, Innovation, verantwortungsvoller Umweltpraxis und einer Leidenschaft für Qualität. Diese grundlegenden Standards bilden auch heute den Mittelpunkt ihrer Unternehmensphilosophie, ebenso wie ihr NOS-Programm, das seit Anbeginn Teil der Kollektion ist. Typisch für Knowledge Cotton gilt auch hier ein nachhaltiger Grundgedanke. Denn „gute Teile stellen den Kunden auch auf Dauer zufrieden“, weiß Aki Tuncer, Country Manager DACH von Knowledge Cotton Apparel. Die 20-teilige NOS-Kollektion kommt in maximal sechs Farben und baut auf ihre besten Core-Produkte auf. Das saisonale NOSAngebot stellen die Express-Kollektionen dar, die zwei Mal im Jahr für Highlights auf der Fläche sorgen. Doch diese werden nur den stärksten Kunden mit 90 Prozent Abverkauf angeboten. Der kann im Übrigen auch mit Knowledge Cotton selbst eine eigene Capsule Collection entwerfen. Ohnehin gilt: Der Kunde soll mit dem Service zufrieden sein und kann gegebenenfalls auch NOS-Ware austauschen, wenn die Saison eine andere Nachfrage verlangt. So soll das Risiko minimiert werden. Allerdings empfiehlt Aki Tuncer auch, dass die Balance stimmen muss und nicht zu viel NOS gespielt werden darf. Immerhin könne diese Ware, auf den Bedarf abgestimmt, nachbestellt werden. Dadurch behielte man auch das Budget unter Kontrolle. Sein Tipp: Das Warenangebot wie ein abwechslungsreiches Menü zusammenzustellen. Vor allem der Kunde kann in diesem Punkt hilfreich sein – insbesondere durch Kommunikation. Denn manchmal sei es eben auch entscheidend, warum er etwas nicht ordert. Über die Zukunft des NOS ist sich Aki Tuncer sicher, dass der Endverbraucher noch viel Einfluss auf die Frage nehmen wird, ob NOS überhaupt noch gebraucht wird. Denn letztlich entscheidet er, was auf der Fläche verlangt wird.

www.danner.com

knowledgecottonapparel.com



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MarkeN croSS JeanS / M.o.d.

croSS JeanS

jeaNs FÜrs lebeN text: SuSanne kuleSSa

Es ist bemerkenswert, wie sehr Mode die eigene Persönlichkeit zur Geltung bringen kann. Früher unterschieden sich Subkulturen wie Punk, Goth, Hip-Hop oder Metal optisch deutlich durch die ‚Uniform‘ der jeweiligen Szene. Heute gestaltet sich die Unterscheidung etwas schwieriger, dadurch aber umso interessanter. Ein Metal-Girl kann heute Rosa tragen, einem Punk ist es erlaubt, ohne politisches Statement auf seiner Jacke durch die Stadt zu laufen und einem BusinessMann ist es freigestellt, ob er ein Hemd oder ein T-Shirt unter dem Sakko trägt. Grenzen werden mehr und mehr aufgehoben und der persönliche Charakter folgt nicht mehr zwingend gesellschaftlichen Regeln. Es sind diese dezenten Gegensätze, die die heutige Mode vielleicht spannender machen denn je. Cross Jeans lebt von genau dieser Diversität. Klassische Zeitlosigkeit möchte die Brand aus Deutschland vermitteln und zeigt sie in Form von klassischem Denim, modernen Schnitten und Waschungen sowie kreativen Vintage-

Modellen. Im umfangreichen NOS-Programm befinden sich mehr als 100 Produkte, die innerhalb von 48 Stunden beim Händler auf der Fläche sein können. Von Skinny Fit bis Relaxed Fit – innovative Waschungen geben moderne Impulse für die breite Zielgruppe. Geordert werden können die Styles vom Handel über die B2B-Plattform, auf der außerdem umfassende Informationen über die Brand und die Kollektion bereitstehen. Sein modisches Know-how stellt Cross Jeans auch in den saisonunabhängigen Kollektionen unter Beweis. Denn hier zeigen sich modische Komponenten, die für eine gute Mischung von zeitlos-klassischen und trendbewusst-modernen Styles sorgen. Dieser Mix bietet nicht nur für den Handel, sondern auch für die Konsumenten ein breites Spektrum, das die erzielte Vielseitigkeit zur Geltung bringt. Außerdem sieht das Label die NOS-Programme als Wegweiser für den Handel, da diese das Risiko der Order minimieren: Basics, die gleichzeitig zeitgemäßes Design aufweisen, sind am POS

bei den Endkonsumenten nach wie vor gefragt. Ein kleiner Nachteil des NOS-Programmes, das sich aber dennoch für die Brand rentiert: NOS verlangt eine ganzjährige Lagerkapazität, die mit entsprechenden Haltungskosten verbunden ist. Diese nimmt das Label jedoch gern in Kauf, denn es möchte einen bestmöglichen Service bieten. Neben den langfristig lieferbaren NOS-Produkten bietet Cross Jeans auch Capsule Collections, die viermal im Jahr zwischen den Main Collections erscheinen und das Produktportfolio um aktuelle, modische und direkt lieferbare Styles ergänzen. Vielseitig, unkompliziert und direkt – das ist Cross Jeans und das ist auch die Mode. Denn hier geht es längst nicht mehr nur um ein Kleidungsstück, das schlicht einen Nutzen erfüllt. Es geht um den Ausdruck von Persönlichkeit, die Findung des eigenen Styles und einfach um Denim fürs Leben. www.crossjeans.de

M.o.d.

be diFFereNt! text: SuSanne kuleSSa

Ein bisschen anders. Das kann manchmal schon ausreichen, um einen gravierenden Unterschied zu machen. Wahrscheinlich wäre selbst Hollywoodlegende Marilyn Monroe nicht so erfolgreich gewesen, hätte sie sich – abgesehen von ihrem optischen und charakteristischen Make-over – in ihrer Attitüde, ihrer Mimik und Gestik betont ‚normal‘ gegeben. Im Gegenteil: Sie galt immer als etwas Besonderes, als eine Erscheinung wie nicht von dieser Welt und verstärkte gerade dadurch ihre unnachahmliche Anziehungskraft. Einen ähnlichen Anspruch verfolgt auch das junge Denimund Fashion-Label M.O.D. Seit dessen Gründung im Jahr 2004 steht die Kreation von lässiger, authentischer und ungezwungener Mode stets im Vordergrund – immer mit der Herausforderung und dem Anspruch, etwas anders zu sein. Keine leichte Aufgabe angesichts der Konkurrenz, aber M.O.D. reüssiert mit markantem Denim, das auf smarte Passformen und Schnitte trifft, die dem kundenspezifischen Anspruch gerecht werden. Seit 2016 sind auch NOS-Programme ein wichtiger Bestandteil der Marken-DNS und zugleich Garanten dafür, dass den Kunden mehr Diversität geboten werden kann. Startete man zu Beginn noch mit 32 Hosenmodellen innerhalb des NOS-Lagerprogramms, so sind es für die Herbst/Winter-Kollektion 2018 bereits 53 Pants in verschiedenen Längen aus Dual Core Denim und mit umweltfreundlichen Waschungen. Diese werden durch weitere Details wie Destroyed-Elemente, unterschiedliche Taschenformen, innovative Schnitte und Materialmischungen komplettiert. Die Vorteile der NOS-Programme sieht die Marke ganz klar in der schnellen Nachlieferung von Topsellern sowie der Möglichkeit, diverse Wa-

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schungen pro Style herzustellen. Dadurch kann die Nachfrage der Kunden einfacher bedient werden. Natürlich sind auch ein hoher Rohertrag sowie eine hohe Lagerumschlaggeschwindigkeit wichtige Faktoren, die die NOS-Programme so unentbehrlich für das gesamte Kollektionsportfolio von M.O.D. machen. Der interne Außendienst sorgt zusätzlich dafür, dass auch am POS, also konkret auf der Verkaufsfläche, eine stetige Optimierung herrscht. Ein weiteres Argument für die NOS-Kollektion von M.O.D.: Die Lieferzeit beträgt für den B2B-Bereich nur 24 bis maximal 48 Stunden. Das bedeutet, dass der Markt innerhalb kürzester Zeit bedient werden kann und die Styles schnell zum Verkauf auf der Fläche landen. Damit verbunden kann auch dem Endverbraucher eine große Bandbreite an Styles geboten werden, die eine Bereicherung auf der Verkaufsfläche darstellen. Das Prinzip der Kombinationsvielfalt macht demnach saisonale Kollektionen heutzutage so attraktiv für den Endverbraucher, gleichzeitig gibt es auch dem Handel Sicherheit, da sich das Abverkaufsrisiko durch Erfahrungswerte und geringe Stückzahlen bei der Order minimiert. Das Konzept des NOS-Prinzips scheint bei M.O.D. schlichtweg aufzugehen und erweist sich zusammen mit Kapsel-Kollektionen, die viermal jährlich erscheinen, als richtiger Weg, um den Kunden von heute immer wieder die notwendige Abwechslung zu bieten, nach der sich der Markt so sehr sehnt – ohne die eigene DNS außer Acht zu lassen. Be different! www.mod-denim.com


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MarkeN rePlay / kleinigkeit kleinigkeit

#keiNeprobleMe FÜr bois & görls text: cHeryll MüHlen

‚Made in Wiesbaden‘ verkauft Kleinigkeit seit 2015 seine puristisch designten ‚T-Shörts‘ und ‚Kapuzenswätshörts‘ für ‚Bois‘ und ‚Görls‘ – mit jeder Menge hessischer Selbstironie, wie die Produktbeschreibungen deutlich zeigen. Hinter dem jungen Label steht das Trio aus Steffen Großkurth, Ibo Ücel und Leon Andreasen, das einst durch die gemeinsame Liebe für den Ballsport zusammen fand. In ihren eigenen Worten heißt das: „Ob Fußball oder Handball, man musste einfach einen Ball werfen und wir rannten hinterher.“ Irgendwann aber geriet eine gewisse Kleinigkeit zwischen ihnen und die heilige Kugel, die sich – paradoxerweise – alles andere als eine Kleinigkeit erweisen sollte. Unter dem Motto ‚Eine #Kleinigkeit für jeden und #keineProbleme für alle‘ lancierten die drei Freunde ihre Marke Kleinigkeit, die sich durch schlichten Streetstyle mit dem gewissen Etwas auszeichnet. Hierbei setzen sie vor allem auf aussagekräftige Designs und Eyecatcher, die begeistern, aber auch Erinnerungen und Emotionen wecken sollen und im Idealfall die Persönlichkeit des Trägers unterstreichen – von Shirts und Hoodies über Caps und Boxershorts bis hin zu Kidswear. Damit ihre Händler allerdings noch kundenorientierter auftreten können, bietet die Kleinigkeit Textil GmbH zusätzlich individualisierbare Designs an, die mehr Authentizität und Exklusivität an den Verbraucher kommunizieren sollen. Gemeinsam ist so eine gezielte Positionierung und Abgrenzung zur Konkurrenz möglich. Um jedoch grundsätzlich im heutigen Markt wettbe-

werbsfähig zu sein, bietet auch Kleinigkeit ein gut aufgestelltes NOS-Programm und modische Kapsel Kollektionen an. Die ‚Görls‘-NOS-Kollektion umfasst einen Normalfit und einen Loose Fit Schnitt in je sechs Farben, während die ‚Bois‘ auf einen Roundcutschnitt und einen Normalfit in ebenfalls sechs Farben zurückgreifen können. Und dadurch, dass Kleinigkeit jedes Teil selbst veredelt, benötigt das Label im Durchschnitt drei bis maximal fünf Tage von Auftragseingang bis zur Auslieferung. Kommuniziert wird das Ganze über die Handelsagenturen, sodass ein direkter Kontakt zwischen Händler und Agentur besteht, um dem Kunden zeitgleich neue NOS-Vorschläge machen zu können. Die Capsule Collections werden hingegen ganz bewusst über das Kleinigkeit Direktmarketing mit den Agenturen und Händlern über die hauseigenen Social Media Kanäle und Testimonials beworben. Ein zeitgenössisch wichtiger Aspekt, der der erst in diesem Jahr eingeführten Kapsel die richtige Plattform bietet. (Die Debüt Capsule Collection war auf knapp 500 Hoodies limitiert.) Pünktlich zur Fußball-WM bietet Kleinigkeit seinen Händlern jetzt spezielle Deutschland-Motive an und ist somit ein perfektes Beispiel für das Zusammenspiel von NOS und Kapseln, die den Veränderungen im Handel und der Schnelllebigkeit gemeinsam gewachsen sind. Ganz gemäß dem Credo von Kleinigkeit eben: #keineProbleme. www.kleinigkeit.info

rePlay

deMokratisch uNd sexy text: cHeryll MüHlen

Für Replay sind Jeans mehr als nur ein Kleidungsstück. Sie werden eins mit dem Körper, werden von diesem geformt und sind letztlich ein stofflicher Fingerabdruck, der die Individualität und die Gewohnheiten des Trägers repräsentiert. Darüber hinaus sind Jeans standhaft und demokratisch. Warum? Weil sie für jedermann zugänglich sind. Dabei bleiben sie im Kern stets sexy, weil ihnen immer noch die Aura der Rebellion anhaftet, die den Denim-Hype seit jeher umgibt. Gerade deshalb überdauert das blaue Gold Saison um Saison, wie es kaum ein anderes Fashion-Item zu tun vermag. Diesen besonderen Spirit rund um das Produkt Jeans hat sich das italienische Jeanslabel Replay seit seiner Gründung im Jahr 1978 zu Nutze gemacht und zählt seit über drei Dekaden zu den ‚big playern’ der Branche. Die Eckpfeiler des Mutterkonzerns Fashion Box S.P.A., die von einem erfahrenen Team gestützt werden, sind Innovation, italienisches Design und beste Qualität. Gebündelt werden diese Stärken in dem soliden NOS-Programm, das aus zehn Ober- und Unterbekleidungs-Styles besteht und durchschnittlich sechs Hosenmodelle beinhaltet, die nochmals in verschiedenen Waschungen daherkommen. Bei Bedarf kann Replay seine Bestseller ‚asap’ ausliefern und ist somit die vorbildliche Definition von ‚Never Out of Stock’. Saisonale Highlights werden durch gezielte Kapseln gesetzt, die mit dem ersten Drop ausgeliefert werden und sich entweder einer Innovation oder eines spezifischen Themas bedienen. Grundsätzlich orientieren sich die Capsules jedoch an saisonalen Trend-Ansprüchen und ergänzen so gekonnt die alltäglichen ‚core items’ der NOS-Kollektion. Geordert werden kann über verschiedene Service-Tools: von B2B über E-Katalog bis hin zu den klassischen Reorder Books, die jede Saison upgedatet werden. Auf die Frage hin, welche Vorteile NOS-Programme für den Handel bringen, antwortet Replay Geschäftsführer Matteo Sinigaglia kurz und bündig: „Sie ermöglichen es dem Handel zweifelsohne, alle Verkaufsmöglichkeiten auf dem Markt zu ermitteln und dementsprechend innerhalb kürzester Zeit darauf zu reagieren.“ Ein Vorteil, über den sich wohl alle einig sind und der erneut den Erfolg und die Notwendigkeit von smarten und auf das Unternehmen abgestimmten NOS-Programmen belegt. www.replayjeans.com

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MarkeN faShionPoint / garcia garcia

alles aus liebe text: SuSanne kuleSSa

faSHion Point

stabilität iN zeiteN voN schNelllebigkeit text: cHeryll MüHlen, foto: bernd wicHMann

Jährlich rund 1.000.000 NOS-Teile zu produzieren ist eine mehr als stattliche Leistung. Wenn also jemand über umfangreiches Never Out of Stock Know-how verfügt, dann der türkische Hersteller Fashion Point. Innerhalb von vier bis fünf Wochen kann bei ihm die Ware ausgeliefert werden. Das liegt unter anderem daran, dass fast 70 Prozent der Ware inhouse produziert werden, darunter auch die Sonderlinie unter dem Namen ‚Fast Track’, und Fashion Point die Stoffe sowie Zutaten stets vorrätig hat, um auch in puncto Produktion schnell auf Order reagieren zu können. Außerdem legt das Unternehmen jährlich eine Stückzahl fest, die sofort verschickt werden kann, wenn der Einzelhändler seine wöchentliche Order macht. Die dann fehlende Ware wird sofort nachproduziert, um das Lager wieder aufzustocken. Möchte ein Kunde die Ware nicht mehr ordern, wird die Produktion dementsprechend gestoppt. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht Fashion Point eine enorme Freiheit im kreativen Prozess. Die neuesten Technologien wie Laser- und Wasch-Techniken sorgen für eine große sowie schnell umsetzbare Bandbreite an optischen Trends. Und schnelles Reaktionsvermögen, so ist sich Gründer und Inhaber Teoman Ademogullari sicher, wird zunehmend wichtiger. „Kurze Saisons, Klimawandel und das Konsumverhalten“ seien die Hauptfaktoren, die die neue Schnelllebigkeit vorrangig prägen. Das dementsprechende Reaktionsvermögen

SonderauSgabe 2018

auf etwaige Veränderungen muss stimmen, um auch weiterhin modisch attraktive Produkte liefern zu können. Dafür sollen zusätzlich Kapsel Kollektionen sorgen, die alle zwei Monate das Angebot ergänzen und innerhalb von fünf bis sechs Wochen geliefert werden können. „Wirtschaftliche Schwierigkeiten, ein verändertes Konsumverhalten, plus der Klimawandel forcieren uns dazu, immer schneller zu werden, ohne ein Risiko einzugehen“, erklärt Ademogullari. „NOS ist meiner Meinung nach die einzige Lösung für beide Seiten.“ Doch ganz ohne Risiko geht es auch nicht für einen Experten wie Fashion Point. Zum einen bringt der notwendige Vorrat an Stoffen hohe Kosten mit sich, zum anderen kann es bei der Herstellung zu Komplikationen kommen, wie uns Ademogullari erklärt: „Wir hatten einige Schwierigkeiten beim Färbeprozess unseres NOS-Programms. Denn von Zeit zu Zeit gibt es im Laufe der Produktion Farbunterschiede. Das lässt sich bei einem jährlich durchlaufenden Programm leider nicht vermeiden.“ Ebenso wie die zunehmende Geschwindigkeit in der Modebranche, die umso mehr einen stabilen Partner an ihrer Seite braucht, der sie in Zukunft hin zu mehr Individualität und weg vom reinen Quantitäts-Druck führt. fashionpoint.com.tr

Leidenschaft und Liebe können sowohl beruflich als auch privat regelrecht Berge versetzen. Dies hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder bewahrheitet und gilt auch heute noch. Genau das beweist das Label Garcia. Denn nichts weniger als diese intensiven Emotionen waren es, die den Grundstein für die Etablierung der Marke legten. Nach seiner großen Liebe Isabella Garcia benannt, konnte der Italiener Maurizo mit seiner Brand seine Leidenschaft für modische Handwerkskunst ausleben, die ab 1985 durch den niederländischen Entrepreneur Martin Kouwenberg perfektioniert wurde: Dieser übernahm die Fabrik und fügte der italienischen Hingabe etwas niederländischen Unternehmergeist und Kreativität hinzu. Dies findet sich im umfangreichen NOS-Programm wieder, das zum einen speziell auf den Bereich Denim, zum anderen auf die Bereiche Women/Men/Kids ausgerichtet ist. Beim Denim umfasst die Kollektion etwa 74 Optionen, davon 40 für Damen und 34 für Herren, die durch Vielseitigkeit überzeugen: von progressiv bis hin zu klassischen Varianten. Bei den Divisionen Women/Men/Kids wird abermals zwischen den ganzjährigen ‚Essential‘ und ‚Seasonal‘ Produkten unterschieden. Letztere definieren sich durch die Pre-Order der Kunden, die je nach Wunsch und auf Anfrage ausgeliefert werden kann. So sind es 25 Styles in 69 Optionen beim ganzjährigen Angebot, 22 Styles in 101 Optionen beim saisonalen. Ein Umfang, der die Wichtigkeit des NOS-Programmes in seiner Gesamtheit verdeutlicht. Garcia sieht den Vorteil der NOS-Kollektionen in der Klarheit. Denn die Styles besitzen laut Brand einen längeren Lebenszyklus, wodurch dem Handel Sicherheit geboten wird – risikolos. So erfüllen die Bereiche Women/Men/Kids noch konkretere Kundenwünsche, denn hier wird dem Handel nur das als NOS-Produkt angeboten, was sich über mehrere Saisons hinweg bewährt hat. In Sachen Capsule Collection ist das Label ebenfalls weit vorn und möchte sich gleichzeitig verbessern. Denn während für Women/Men/Kids bereits zweimal im Jahr Kapseln designt werden, so wird im Oktober 2018 erstmals ein vergleichbares Konzept für den Bereich Denim ins Leben gerufen – als Bereicherung für das Gesamtportfolio. Denn genau darum geht es bei Garcia: um das Feiern der guten Dinge im Leben, die uns verbinden und das Leben ein kleines Stückchen besser machen. Kurzum: um Liebe. www.wearegarcia.com


DYNAMIC SUPERFIT CHINO

alberto-pants.com



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