Journal Frankfurt Special: Schule 1/2024

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SPECIAL SCHULE

VIELFALT SCHULWAHL IN DER

In wenigen Wochen endet das erste Halbjahr des Schuljahres 2023/24. Vor allem für Viertklässler ein entscheidender Moment: Welche weiterführende Bildungseinrichtung und Schulform soll es sein? Realschule oder Gymnasium – Mittlere Reife oder Abitur? Ob Online-Recherche von Schulprofilen oder das Nachlesen in Schulwegweisern, manchmal kann der Besuch einer Schule am Tag der offenen Tür bei der Entscheidung helfen. Text: Sonja Thelen

Fotos: adobestock.com/ kite_rin

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SPECIAL SCHULE

VIELFALT SCHULWAHL IN DER

In wenigen Wochen endet das erste Halbjahr des Schuljahres 2023/24. Vor allem für Viertklässler ein entscheidender Moment: Welche weiterführende Bildungseinrichtung und Schulform soll es sein? Realschule oder Gymnasium – Mittlere Reife oder Abitur? Ob Online-Recherche von Schulprofilen oder das Nachlesen in Schulwegweisern, manchmal kann der Besuch einer Schule am Tag der offenen Tür bei der Entscheidung helfen. Text: Sonja Thelen

Fotos: adobestock.com/ kite_rin

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Welche Schulform passt zum Kind? Welche Schule lässt sich gut mit der Berufstätigkeit von Eltern vereinbaren? Wo liegen die Talente eines Kindes: mehr sprachlich-musisch oder mehr im mathematischnaturwissenschaftlichen Bereich? Welcher Bildungsweg ist für das Kind der richtige: Gesamt-, Haupt-, Realschule oder Gymnasium? Welche weiterführenden Schulen sind nicht weit vom Zuhause entfernt? Soll der Schulunterricht mehrsprachig gestaltet sein? Welche Schule lässt dem Kind auch den nötigen Freiraum, in seiner Freizeit am geliebten Fußball- oder Tennis-Training beziehungsweise dem Gitarrenunterricht teilzunehmen? Das sind Fragen, auf die Familien zurzeit die passenden Antworten suchen. Frankfurt und das Rhein-MainGebiet haben den großen Vorteil einer sehr vielfältig und international geprägten Schullandschaft, die sich ständig weiterentwickelt. Vor allem, um den Bedürfnissen der jungen Menschen und ihrer Familien gerecht zu werden. Erst Anfang Dezember hat die städtische Bildungsdezernentin Sylvia Weber den Aufbau zweier neuer Gymnasien bekannt gegeben, die im kommenden Sommer im ehemaligen Gebäudekomplex der Neuen Börse am Industriehof eröffnen werden.

Foto: adobestock.com/ poplasen

BILINGUAL UND MONTESSORI-PRINZIPIEN Der bilinguale deutsch-englische Ansatz, die individuelle Förderung nach Montessori-Prinzipien und die Internationalität sind drei der zentralen Bestandteile, aus dem sich das pädagogische Konzept der i b m s I n t e r n a t i o n a l B i l i n g u a l Montessori School zusammensetzt. Das betont die pädagogische Schulleiterin Sonja

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Hauck. Weiteres Kernelement in der Arbeit ist das Lernen in kleinen Gruppen und begleitet von jeweils zwei Lehrkräften. Gut 350 Kinder aus 20 verschiedenen Nationen im Alter ab 18 Monate bis Ende der vierten Klasse besuchen aktuell die bilinguale Bildungseinrichtung im Westend, die bereits auf ein gut 30-jähriges Bestehen zurückblicken kann. 1992 waren es Eltern, die damals die Internationale Montessori Pre-School gründeten. Im Laufe der Jahre vergrößerte sich die Schule immer mehr. Es kamen das Kinderhaus für die Kinder im Krabbelstuben- und im Kindergartenalter hinzu, bei dem ebenfalls die zugewandten Methoden der Montessoripädagogik im Mittelpunkt stehen. Seit 2015 ist der Schulzweig bilingual ausgerichtet. Die Grundschule verfügt über eine Eingangsstufe, auf

die in der Grundstufe die Klassen zwei bis vier folgen. Seit 2019 ist die ibms an der Senckenberganlage 20-22 im Westend beheimatet. „Seit dem Umzug sind wir stark gewachsen“, berichtet Ulrich Becker, Verwaltungsleiter der ibms. Die stattliche Gründerzeitvilla – direkt gegenüber vom Senckenbergmuseum gelegen und früher Sitz eines Versicherungskonzerns – beherbergt heute die Schule mit 170 Plätzen und das Kinderhaus mit 180 Plätzen, das sich in den Nido-Bereich für die Jüngsten und das Kinderhaus aufteilt. „Wir haben das Gebäude komplett umgebaut und neu ausgestattet. Es ist hell und licht und verfügt über ein großes Außengelände“, beschreibt Verwaltungsleiter Becker. Zudem liegt die ibms zentral mitten in der Stadt unweit


SPECIAL

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SCHULE

Der Schulwegweiser Die Frankfurter Bildungslandschaft ist immer Bewegung. Die Schulen bieten ein breit gefächertes Bildungs- und Sprachangebot und entwickeln ihr pädagogisches Profil ständig weiter. Um hier den Überblick zu bekommen und den Durchblick zu erhalten, ist der „Schulwegweiser“ die passende Informationsquelle. In diesem sind alle öffentlichen wie auch privaten Schulen im Frankfurter Stadtgebiet mit ihren Schwerpunkten, besonderen Angeboten und Profilen aufgeführt. Der Schulwegweiser ist online veröffentlicht oder kann als App „Kita & Schule“ auf das Smartphone heruntergeladen werden. Die App bietet Interessierten alle Kindertagesstätten und Schulen in Frankfurt auf einen Blick. In der App sind die Einrichtungen mit Kurzprofil, Adresse, Ansprechpartnerinnen und Kontaktdaten sowie im A bis Z alle wichtigen Informationen rund um Kinderbetreuung und Schule in Frankfurt gebündelt zu finden. Die App „Kita & Schule“ gibt es kostenlos für iOs und Android. wegweiser-kita-schule-frankfurt.de

der Bockenheimer Warte und ist gut mit dem Öffentlichen Nahverkehr erreichbar. Komplettiert wird die ibms durch ihr eigenes Landhaus im Spessart, das der Schulgemeinschaft die Möglichkeit gibt, umgeben von freier Natur sich intensiv mit mehrtägigen Workshops zu beschäftigen und für alle Klassenfahrten zur Verfügung steht. ibms-frankfurt.com

Die R a c k o w - S c h u l e n Frankfurt sind eine Privatschule mit mehr als 150 Jahren Erfahrung. Kleine

Lerngruppen und engagierte Lehrkräfte machen dem Slogan „Frankfurts persönlichste Privatschule“ alle Ehre. Mit den Schulformen Realschule, Gymnasium, Fachoberschule und dem beruflichen Gymnasium sind die Rackow-Schulen breit aufgestellt. Was die Privatschule außerdem so besonders macht: Unabhängig von der bevorzugten Schulform steht der pädagogische Anspruch im Vordergrund. Das Unterrichtsangebot der RackowSchulen startet in Klasse fünf und bietet von Beginn an eine Ganztagsbetreuung. Dafür gibt es ein umfangreiches AG- und Projektangebot. Neben der NaWi AG, wo sich alles um Naturwissenschaften dreht, geht es bei der Basketball- und Fußball-AG sportlich zu. In der Film-AG werden Filme mit professionellem Equipment gedreht. Auf dem im Frühjahr 2023 umgebauten Schulhof können sich die Schülerinnen und Schüler auspowern. Dafür stehen ein Basketballplatz, zwei Fußballtore, eine Tischtennisplatte, sowie eine Calisthenics-Station mit Fallschutzboden bereit.

NEUES FACH: LIFE SKILLS Neu ist das Unterrichtsfach „Life Skills“ für die Stufen fünf bis zehn. Hier können Schülerinnen und Schüler insbesondere über Themen der Identitätsfindung, Emotionen und alltägliche Herausforderungen lernen und sprechen. Ein weiteres Pilotprojekt ist zum Schuljahr 2023/2024 gestartet: eine iPad-Klasse. Damit möchte die Bildungseinrichtung der fortschreitenden Digitalisierung, die die Lebenswelt junger Menschen prägt, Rechnung tragen. Die Rackow-Schülerinnen und -Schüler können die Realschule oder das Gymnasium besuchen. In der Oberstufe gibt es die Wahl zwischen beruflichem Gymnasium (Fachrichtungen Wirtschaft oder Gesundheit und Soziales) und der Fachoberschule (Fachrichtungen Wirtschaft oder Sozialwesen). Alle Schulformen und Abschlüsse (Mittlere Reife, allgemeine Hochschulreife, allgemeine Fachhochschulreife) sind staatlich anerkannt. Interessierte können telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufnehmen und ein Beratungsgespräch mit dem

Fotos: Stadtschulamt, adobestock.com / Andrey Kiselev/ master1305

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Leitungsteam vereinbaren. Der nächste „Tag der offenen Tür“ ist am Samstag, 3. Februar von 10 bis 14 Uhr in der Eckenheimer Landstraße 303 im Frankfurter Stadtteil Dornbusch.

Foto: Erasmus Campus Heusenstamm

rackow-schulen.de

Mehr Platz für Klassen- und Fachräume, eigene Turnhalle, barrierefrei, direkt am Wald, fußläufig zur S-Bahn-Station und zu einem Schwimmbad gelegen: All das sind einige der zentralen Vorzüge des künftigen Erasmus-Campus in Heusenstamm. Im kommenden Schuljahr nimmt das Gymnasium am neuen Standort seinen Betrieb auf. Bislang war das Gymnasium unter der Trägerschaft des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) im Frankfurter Ostend an der Sonnemannstraße im ehemaligen Gebäude der Frankfurt School of Finance beheimatet, war dort allerdings in seiner Entwicklung wegen der begrenzten Platzkapazitäten stark limitiert. Daher suchte die Erasmus Frankfurter Stadtschule lange nach einem geeigneten Standort. Die Schulleitung erweiterte den Radius über Frankfurt hinaus und fand mit dem Heusenstammer Bildungscampus die perfekte Lösung. „Unser Ziel, ein Gebäude zu finden, dass die anspruchsvollen Kriterien

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im Rahmen unserer pädagogischen Vorstellungen erfüllt und gleichzeitig dem Erasmus Spirit gerecht wird, hat uns monatelang suchen, prüfen und immer wieder verwerfen lassen. Nicht zuletzt, weil wir unserem Namenszusatz ‚Frankfurter Stadtschule‘ entsprechen wollten“, erläutert Schulleiterin Gerlinde HerdHuber.

NEUER CAMPUS IN HEUSENSTAMM Der neue Bildungscampus Heusenstamm ist aus der Frankfurter Innenstadt in 20 Minuten mit der S-Bahn erreichbar.

„Innerhalb Frankfurts ist die Fahrzeit auch oft nicht kürzer“, so die Schulleiterin. Der neue Standort ist barrierefrei, was zudem die Inklusion fördere, er verfügt über mehr Klassenzimmer, Lern- und Fachräume für Physik, Chemie und Biologie, hat einen Medienraum, bietet ausreichend Parkplätze und vielseitige Sportmöglichkeiten, etwa durch die eigene Turnhalle und das benachbarte Schwimmbad. Bislang mussten die Erasmus-Schülerinnen und -Schüler für den Sport- und Schwimmunterricht durch die Stadt gefahren werden. Die neue Bildungsstätte liegt jetzt direkt am Wald. Auf dem Campus sind zudem ein Hotel und soziale Einrichtungen angesiedelt, die

Mehr Platz, mehr Natur: Das bietet der neue Erasmus-Campus in Heusenstamm. Zum Schuljahr 2024/25 eröffnet das Gymnasium.


SCHULE der Schülerschaft Möglichkeiten zu Praktika bieten. „Die räumlichen Gegebenheiten und die gute Infrastruktur ermöglichen schon oft angedachte Innovationen wie konsequenter Projektunterricht mit zukunftsrelevanten Themenfeldern, frühzeitiges Kennenlernen unterschiedlicher Berufe – vom Schreibtisch bis zum Handwerk – durch neue Unternehmenspartnerschaften und an regionale Vereine angebundene sportliche Optionen“, betont Gerlinde Herd-Huber.

Damit auch in Heusenstamm das Versprechen „Von der Kita bis zum Abitur“ eingehalten wird, starten im Frühjahr die ersten KitaKinder auf dem neuen Gelände. Im Sommer folgt mit Beginn des Schuljahrs 2024/25 das G9-Gymnasium, an dem Schülerinnen und Schüler den Realschulabschluss ablegen sowie in der Oberstufe die Fachhochschulreife und das Abitur absolvieren können. Schwerpunkt ist die trilinguale Ausrichtung der Schule. Neben Deutsch als Muttersprache wird Englisch und Spanisch durch die Immersionsmethode vermittelt. Weiterhin zeichnet sich die Schule durch das Fördern und Leben demokratischer Werte, Toleranz, dem intensiven Blick auf Lern- und Sozialverhalten und ein Quereinsteigerprogramm durch alle Klassenstufen aus.

ERASMUS-GRUNDSCHULE BLEIBT IN FRANKFURT Zum Schuljahr 2025/26 ist geplant, in Heusenstamm zusätzlich einen Grundschulzweig zu eröffnen. Die Frankfurter ErasmusGrundschule aber bleibt in der Mainmetropole bestehen. An der Grundschule auf dem Bildungscampus an der Sonnemannstraße ist ebenfalls die Trilingualität eines der zentralen Elemente in der pädagogischen Ausrichtung. Neben Deutsch stehen Englisch und Spanisch von Beginn an auf dem Lehrplan. Wer Sprachen beherrscht, kann sich besser in einer globalen Welt verständigen, verfügt über mehr Verständnis gegenüber anderen Kulturen. „Die Dreisprachigkeit öffnet die Tür zu einer weltoffenen Gemeinschaft und zum Miteinander. Mehr Respekt füreinander und gegenseitige Akzeptanz sind heute wichtiger denn je“, betont das Schulleitungsteam Angela Drissler-Dietzel und Matthew Bonnici. Dass Bildung die Welt auf friedliche Weise besser machen kann, war bereits der Glaube des Humanisten Erasmus von Rotterdam, dem Namensgeber der Erasmus Frankfurter Stadtschule. Hierfür möchte die Grundschule bei ihrer Schülerschaft den Grundstein legen. So fußt das Konzept der Erasmus-Grundschule auf drei tragenden Säulen: Neben der Trilingualität sind dies Ganztagsbetreuung und der reformpädagogische Ansatz, der den Kindern den Freiraum gibt, ihre individuellen Potenziale

Foto: adobestock.com/ Daniel

GYMNASIUM

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mit Förderung durch die Lehrkräfte zu entdecken und zu entfalten. In der Grundschule wird der Grundstein für das Verhältnis zum Lernen gelegt. Daher ist es der Erasmus Grundschule ein Anliegen, bei den Kindern das selbstständige Lernen zu entwickeln. Auch das Prinzip des gemeinsamen Lernens ist Bestandteil der Arbeitskultur. In der Schule wird grundsätzlich in Teams gearbeitet, auch im Unterricht. Pro Klasse gibt es zwei Lehrkräfte, von denen entsprechend der „Immersionsmethode“ eine immer muttersprachlich Englisch oder Spanisch ist. Durch das Prinzip „One Person – One Language“ tauchen die Kinder fast beiläufig in die andere Sprache ein und erfassen sie. In der Jahrgangsstufe vier führt die Klassenfahrt ins englisch- und spanischsprechende Ausland: Neben England und Spanien sind zum Beispiel Irland oder Malta Reiseziele. Ein besonderes Unterrichtsfach der Erasmus Frankfurter Stadtschule ist „Nature Skills“ in der zweiten Klasse, das die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt, Natur und Pflanzen sowie Tiere miteinander verknüpft. Die Kinder sollen über die Beschäftigung mit den Inhalten ein tiefes Naturverständnis für Pflanzen, Tiere und Menschen und den Wechselbeziehungen entwickeln. In den dritten Klassen wird zusätzlich das Fach „Medien“ unterrichtet. Eine weitere Besonderheit sind die Schulhunde Fritz und Wilma. In der „Sprechstunde“ können die Kinder den Hunden vertraulich ihre Sorgen erzählen. Ebenso unterstützt Wilma bei der Leseförderung. „Kinder, die es möchten, können Wilma laut vorlesen. Sie hört geduldig zu. Das löst bei den Kindern den Druck, sie können entspannter üben, während sich Wilma über die Ansprache freut“, beschreibt Angela Drissler-Dietzel lächelnd.

Die dritte tragende Säule der privaten Erasmus-Schule, die 2006 als Elterninitiative gegründet worden war, ist das Konzept als Ganztagesschule. Das versetzt Eltern in die Lage, Familie und Beruf zu vereinen. Während des Jahres ist die Schule nur an 22 Werktagen geschlossen. Ansonsten ist sie täglich von 7.30 bis 18 Uhr geöffnet und bietet während der Schulferien ein buntes und spannendes Programm. „Verlässlichkeit ist für uns ein wichtiger Punkt“, betont Drissler-Dietzel.

Foto: Erasmus Grundschule

erasmus-frankfurt.de

Kunst verbindet. Daher möchte der Kulturfonds Frankfurt RheinMain mit seinem Förderprogramm KUNSTVOLL gerade junge Menschen ansprechen und ihnen kulturelle Teilhabe auf allen Ebenen sowie mit verschiedensten Ausdrucksformen ermöglichen. Das betont Projektkoordinatorin Regina Fichtner-Haben anlässlich des Starts der Antragsphase für die mittlerweile zwölfte Auflage des Förderprogramms für kulturelle Bildung. „Im aktuellen Schuljahr fördern wir 35 Projekte. So viele wie noch nie“, freut sich die Projektkoordinatorin. Das Programm KUNSTVOLL richtet sich an weiterführende Schulen jedweder Schulform (Gymnasium, Gesamt-, Haupt-, Real-, Förder- oder Berufsschule), die ab der Sekundarstufe I (ab

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SCHULE Klasse fünf) bis zum Abschluss gemeinsam mit einer Kulturinstitution oder freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern ein Projekt in den Bereichen bildende oder darstellende Kunst, Literatur, Musik, (digitale) Medien und Tanz umsetzen möchten.

KULTURELLE TEILHABE ERMÖGLICHEN „Bei KUNSTVOLL bringen wir Kunstschaffende und Lehrende als Tandem zusammen“, erläutert Regina Fichtner-Haben. Auch besonders in fächerübergreifenden und interdisziplinären Projekten kooperieren die Schulen mit verschiedensten Kulturinstitutionen aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet. Die externen Kreativen bereichern mit ihrem Zugang den sonst üblichen Unterrichtsstoff und eröffnen den jungen Menschen in den Projekten neue Horizonte und Blickwinkel. „Viele entdecken dann in sich eine ungeahnte Kreativität, neue Stärken und Talente, denen sie durch das Projekt eine Richtung geben können. Diese Erfahrung stärkt die persönliche Selbstbestimmung, Selbstbeteiligung und Eigenwahrnehmung“, beschreibt die Projektkoordinatorin und betont: „Auch kann Kunst die Menschen verbinden,

„Hallo Natur“ nannte die Helmholtzschule ihr Projekt

was gerade in den aktuellen Konflikten und Krisen wichtig ist.“ KUNSTVOLL als Förderprogramm für kulturelle Bildung trage zu Integration und Inklusion sowie durch die Vielfalt an kreativen Ausdrucksformen und den Austausch zu mehr Toleranz bei. „Auch Diversität ist ein großes Thema. Die Schülerinnen und Schüler lassen sich bei den KUNSTVOLL-Projekten einfach auf Neues ein. Es empowert und ermutigt sie“, umreißt Regina Fichtner-Haben die Intention des Kulturfonds. Für das Schuljahr 2024/25 können sich interessierte Schulen und Kunstschaffende aus dem Hochtaunus-, Main-Taunus-, RheingauTaunus-Kreis und dem Kreis Offenbach sowie den Städten Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel und Offenbach mit einem oder mehreren Kooperationspartnerinnen und-partnern bis zum 20. März online bewerben. Noch vor den Sommerferien entscheidet eine Jury über die zu fördernden Projekte. Diese starten mit Beginn des kommenden Schuljahres und werden zum Abschluss von den Teilnehmenden präsentiert. Seit dem Auftakt von KUNSTVOLL im Schuljahr 2013/2014 hat der Kulturfonds bereits 253 Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Kulturinstitutionen beziehungsweise freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern mit einer Gesamtsumme von knapp 2,5 Millionen Euro unterstützt. kulturfonds-frm.de/kunstvoll

Foto: Christof Jakob

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Foto: Phorms-Schule

Die bilinguale, deutsch-englische PhormsSchule in der Frankfurter Innenstadt und in Steinbach im Taunus bietet Kindern und Jugendlichen eine nahtlose Bildungsreise von der Kita bis zum Abitur an. Das Phorms-Konzept bietet Familien aus dem In- und Ausland nicht nur das immersive Erlernen von Sprachen an, sondern legt den Fokus auch auf die Vermittlung von Inhalten naturwissenschaftlicher Fächer in einer digitalen und modernen Lernumgebung. In der mehrsprachigen Kindertagesstätte werden Kinder im Alter von sechs Monaten bis etwa fünfeinhalb Jahren betreut. Die Kita bietet Platz für 84 Kinder. Diese sind aufgeteilt in eine Krippengruppe (Null bis drei Jahre) und drei Kindergartengruppen (ab drei Jahren). Die Phorms-Schule unterstützt bereits als Teil der Grundschule die Phase der kindlichen Begeisterung gezielt mit der Eingangsstufe für Kinder im letzten Kindergartenjahr. In der Reception Class lernen sie ganz nebenbei, sich in zwei Sprachen und Kulturen zu bewegen und werden so sanft auf die erste Klasse vorbereitet. Individuelle Förderung wird bereits in der Grundschule gelebt. An beiden Standorten lernen die Kinder mit einer Lehrperson und einer Assistenz in einem Raum. Durch das Teamteaching und

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das Unterrichten in hellen und gut ausgestatteten Klassenräumen werden beste Bedingungen für das Lernen geschaffen. Der Wechsel von einer Grundschule oder anderen Schule auf das bilinguale Gymnasium bietet Kindern eine ideale Vorbereitung auf die internationale Welt. Das Gymnasium ist Teil des Phorms Frankfurt Taunus Campus, den es sich mit dem Kindergarten und der Grundschule teilt. Wer das Gymnasium besucht, soll es mit dem Abitur verlassen und so bestens auf eine anspruchsvolle Berufsausbildung oder ein Studium überall auf der Welt vorbereitet sein. Das ist das Ziel.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT MIT MINT Als „MINT-freundliche Schule“ legt Phorms einen Schwerpunkt im Unterricht und im Nachmittagsprogramm auf die so genannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Durch den praxisnahen und anschaulichen Unterricht werden die Potenziale des kindlichen Entdeckergeistes gefördert und gefordert. Kleine Forschende können ihre Talente ausprobieren und durch passende Unterstützung unser aller Zukunft mitgestalten. Im

Die PhormsSchule legt Wert auf die Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte in einem digitalen und modernen Lernumfeld.


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außerschulischen Phorms Science Centre können interne und externe Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen entwickeln und diese bei Praktika sowie bundesweiten Wettbewerben beweisen. Des Weiteren gibt es ein umfangreiches Programm für wissenschaftliche Exkursionen und Ausflüge. Interessierte Familien können bei den Open Days den Campus, die zukünftigen Lehrer, andere Eltern und vielleicht die zukünftigen Mitschülerinnen und Mitschüler und Freunde kennenlernen. Dieser ist beim Phorms Campus City – Grundschule mit Eingangsstufe (Fürstenbergerstraße 3-9, Frankfurt-Nordend) am Samstag, 27. Januar, von 11 bis 14 Uhr. Der Standort Phorms Frankfurt Taunus – Kindergarten, Grundschule mit Eingangsstufe und Gymnasium (Waldstraße 91, Steinbach/Taunus) hat seinen Tag der offenen Tür am Samstag, 3. Februar, von 11 bis 14 Uhr. Interessierte erfahren mehr über Kita, Grundschule und Gymnasium am Phorms Campus Frankfurt online. frankfurt.phorms.de

„Selbstständigkeit – Selbstvertrauen – Gemeinschaftssinn“: Das sind die zentralen Werte, die die Privatschule Lucius in Echzell im Wetteraukreis den jungen Menschen vermitteln möchte, die bei ihr in die Schule gehen und zum Teil im angeschlossenen Internat leben. Vor allem erleben die Kinder und Jugendlichen einen ausgeprägten „Gemeinschaftssinn. Eine für das ganze Leben wichtige Erfahrung. An vielen Stellen sind im Laufe des Lebens Teamwork und Teamgeist unverzichtbar. Aber das muss man erst mal lernen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich meist schnell bei uns eingewöhnt und erleben das Gefühl von Gemeinschaft“,

Die neue Sternenwarte auf dem Gelände der Privatschule Lucius ermöglicht einen authentischen Zugang zu den Naturwissenschaften.

INTERNAT MIT EIGENER STERNWARTE

verdeutlicht Geschäftsführerin Vera Kissner, die zusammen mit Schulleiterin Laura Lucius und Luise Schüssler die älteste familiengeführte Internatsschule Deutschlands leitet. Und auch das Erlernen von Selbständigkeit ist ein wichtiges Element an der privaten, 1809 gegründeten Internatsschule. „Unsere Kinder sind schon sehr eigenständig, müssen selbständig aufstehen, sich ihr Frühstücksbrot schmieren und wenn sie ihren Turnbeutel für den Sportunterricht vergessen, sind sie dafür verantwortlich“, sagt Kissner lächelnd. Und doch ist das Lucius ein Ort der Geborgenheit und des Miteinander, was viele gerade während der Corona-Pandemie zu schätzen wussten. Zugleich wird auch die Bindung zur Familie gepflegt. Denn über die Wochenenden ist das Internat, das 45 Minuten Autofahrt von Frankfurt entfernt ist, geschlossen und die Kinder fahren nach Hause. „Die Wochenenden sind Quality- und Family Time. Unsere Schüler können so ihre Freunde weitersehen, ihre Hobbys pflegen, an Sportturnieren teilnehmen. Das ist ein großer Vorteil“, erklärt die Geschäftsführerin.

Zugleich entwickelt das staatlich aner anerkannte Gymnasium sich und seine Unter Unterrichtsinhalte ständig weiter. „Unsere Lehrkräfte und Erzieher bilden sich regelmäßig fort, stellen sich aktuellen Themen wie etwa dem Umgang mit Künstlicher Intelligenz – KI – oder forcieren den digitalen Unterricht“, beschreibt die Geschäftsführerin. So liefert die im Frühjahr eröffnete eigene Sternwarte der Privatschule Lucius, die vor allem dank der Unterstützung von Ehemaligen errichtet werden konnte, neue Impulse für die naturwissenschaftlichen Fächer. „Mit der Sternenwarte haben wir uns einen langgehegten Traum erfüllt. Wir haben zudem das Glück, mit dem Astrophysiker und Physiklehrer Walter Gröning einen ausgezeichneten Experten an unserer Schule zu haben“, erläutert Vera Kissner. Der Astrophysiker betreibt mehrere Sternenwarten in Hessen und „gibt seine Passion an die Schüler weiter. So erhalten unsere Schüler einen echten und authentischen Zugang zu den Naturwissenschaften“, betont die Geschäftsführerin. Künftig möchte die Privatschule Lucius verstärkt englischsprachige Familien insbesondere aus dem Rhein-Main-Gebiet ansprechen, die Interesse an einer Internatserziehung für ihre Kinder haben. Eine neue, englischsprachige Website informiert über die Privatschule, das Internat und die Möglichkeiten, die sich dort bieten. Über insgesamt 180 Plätze von der fünften Klasse bis zum Abitur verfügt die Privatschule Lucius. Daher sind im Durchschnitt nicht mehr als 16 Schüler in einer Klasse. In der Unterstufe ist die Klassengröße oft kleiner, ebenso in den Leistungskursen in der Oberstufe des G9-Gymnasiums. Aus Sicht der Schule stellen gerade diese „kleineren Lerngruppen einen zentralen Kernvorteil dar“. Er schafft Raum für ein fokussiertes Lernen, bei dem die Lehrer ein Augenmerk auf die Förderung und Forderung jedes einzelnen Kindes legen können. Nach den verbindlichen Studierzeiten gibt es zahlreiche Sportund Freizeitangebote. Die Internatskinder leben in Wohngruppen, betreut von gut ausgebildeten pädagogischen Mitarbeitenden. Theater-, Chor- und Musicalprojekte runden das Freizeitangebot der Privatschule ab, die Wert auf musische Inhalte und darstellendes Spiel legt. Die Privatschule Lucius plant für Samstag, 3. Februar, und Samstag, 8. Juni, jeweils von 11 bis 16 Uhr Tage der offenen Tür. „Einfach bei Interesse ohne Anmeldung vorbeikommen, sich informieren, Zimmer ansehen und mit Lehrkräften sprechen“, ermuntert Vera Kissner. Wer möchte, kann auch vorher Kontakt aufnehmen, E-Mail: info@ internat-lucius.de oder Tel. 06008/232. privatschule-lucius.de

Fotos: adobestock.com/ New Africa, Privatschule Lucius

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