Journal Frankfurt Special: Wohnen 11/2021

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STADT ADIEU! Dank Homeoffice und mobilem Arbeiten sagen immer mehr Menschen adieu zur Stadt und schauen sich nach einer passenden Immobilie auf dem Land, im Grünen, um. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung erheblich beschleunigt, und sie hält nach wie vor an.

Fotos: stock.adobe.com/Jan

Text: Sonja Thelen

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STADT ADIEU! Dank Homeoffice und mobilem Arbeiten sagen immer mehr Menschen adieu zur Stadt und schauen sich nach einer passenden Immobilie auf dem Land, im Grünen, um. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung erheblich beschleunigt, und sie hält nach wie vor an.

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Auswirkungen hat diese Entwicklung aber auch auf die Immobilienpreise. Wie das Statistische Bundesamt Ende September mitteilte, sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im zweiten Quartal um durchschnittlich 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Ein erneuter Rekordwert. Seit dem Jahr 2000 war das der stärkste Preisanstieg bei den Wohnimmobilientransaktionen. Sowohl in den Städten als auch in ländlichen Regionen kletterten die Preise deutlich in die Höhe. Ein besonders starker Anstieg wurde erneut in den Top-7-Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Stuttgart, Düsseldorf und eben in Frankfurt beobachtet: So erhöhten sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in den sieben Metropolen um 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, Eigentumswohnungen verteuerten sich um 12,9 Prozent. Auch in den anderen kreisfreien Großstädten stiegen die Preise deutlich. Selbst dünn besiedelte ländliche Kreise blieben nicht verschont. Eine ähnliche Preisentwicklung hat auch VON POLL IMMOBILIEN für Frankfurt, das Rhein-Main-Gebiet wie auch weiter von der Metropole entfernte Regionen analysiert. Wenig überraschend führt Frankfurt das Ranking der Angebotspreise mit durch-

schnittlich 750 000 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus an. Im Vergleich zu 2019 sind die Immobilienpreise um 10,5 Prozent gestiegen. Aber auch in den angrenzenden Landkreisen Main-Taunus mit 699 000 Euro und Hochtaunus mit 693 450 Euro, die zu den zehn Städten und Landkreisen mit der stärksten Kaufkraft Deutschlands gehören, müssen Kaufinteressenten mit einem hohen Preisniveau für Ein- und Zweifamilienhäuser rechnen. Hier sind die Preise gegenüber 2019 um 12,7 Prozent beziehungsweise um 7,5 Prozent gestiegen.

MOBILES ARBEITEN MACHT UMLAND ATTRAKTIVER Nachdem sich flexible Arbeitsplatz-Modelle und Home-Office in vielen Unternehmenskulturen fest etabliert haben, wollen viele Mitarbeiter die neu gewonnene Flexibilität für sich nutzen. Da es nicht mehr zwingend notwendig ist, in der Nähe des Betriebs zu wohnen, suchen VON POLL zufolge Interessenten vermehrt nach Immobilien in ländlicheren Regionen mit einer guten Infrastruktur, in denen sie mehr Freiraum und größere Außenflächen zur Verfügung haben. „Ein Faktor ist auch, dass entsprechende Immobi-

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lien mit größerem Grundstück in städtischen Gegenden inzwischen um ein Vielfaches teurer sind. Daher schauen sich Kaufinteressenten seit geraumer Zeit in der Peripherie von Frankfurt um. Die Pandemie hat diese Entwicklung weiter deutlich verstärkt, wodurch die Immobilienpreise unmittelbar um Frankfurt weiter gestiegen sind“, sagt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN, das mit mehr als 350 Shops und gut 1500 Mitarbeitenden eines der größten Maklerunternehmen Europas ist. Aktuell hat das „Capital Magazin“ VON POLL IMMOBILIEN in 109 Städten als FünfSterne-Makler ausgezeichnet. In der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main ist der Vogelsbergkreis am günstigsten, wo Käuferinnen und Käaufer 2020 im Schnitt 227 000 Euro zahlten. Damit ist ein durch-

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WOHNEN schnittliches Ein- oder Zweifamilienhaus im Landkreis Vogelsberg dreimal günstiger als in Frankfurt. Allerdings kletterten die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Vogelsbergkreis um satte 42,8 Prozent. Im Landkreis Limburg-Weilburg zahlten Interessenten einen Durchschnittspreis von 286 400 Euro, im Odenwaldkreis waren es 295 000 Euro. Obwohl der Main-KinzigKreis und Wetteraukreis direkt an Frankfurt angrenzen, liegen die Preise hier noch unter 400 000 Euro. Im Kreis Groß-Gerau stagnierten die Kaufpreise bei 522 500 Euro, während die Hauspreise in Darmstadt-Dieburg um 10 Prozent auf 495 000 Euro kletterten. Im Rheingau-Taunus-Kreis verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser um satte 20,1 Prozent auf 479 000 Euro. Zum Mittelfeld gehören auch die Landkreise Bergstraße mit durchschnittlich 449 000 Euro für ein Haus, Mainz-Bingen mit 435 000 Euro und Aschaffenburg mit 430 000 Euro. Auch in den Landkreisen Fulda mit 350 000 Euro und Gießen mit 346 800 Euro wirkt sich das steigende Interesse am weiter entfernten Umland zunehmend auf den Immobilienmarkt aus.

HÖHERE BEREITSCHAFT FÜR LÄNGERE ARBEITSWEGE Dass die Menschen bereit sind, für das neue Zuhause im Grünen längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, bestätigt eine aktuelle Online-Umfrage, die das europaweit tätige Maklerunternehmen VON POLL IMMOBILIEN durchgeführt hat. „Seitdem HomeOffice und Video-Meetings auf der Tagesordnung stehen, ist es für viele Menschen nicht mehr zwingend notwendig, in der Nähe ihres Arbeitsorts zu wohnen. Sowohl das Bewusstsein als auch die Prioritäten vieler haben sich durch die neuen Umstände verändert. Das spiegelt sich auch bei der Immobiliensuche wider. Die Flucht raus aus der Stadt und rein in die ländliche Idylle scheint verlockend“, sagt Daniel Ritter. Das bestätigt auch die Mehrheit der befragten Immobilienexperten

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Die Griesheimer Staustufe ist ein beliebtes Ausflugsziel am Main.

deutschlandweit: Seit Beginn der Pandemie verzeichnen 74 Prozent von ihnen eine erhöhte Nachfrage nach Immobilien in Grünlage. „Die erhöhte Nachfrage bestätigt, dass Wohnen auf dem Land immer beliebter wird. Die Sehnsucht nach bezahlbarem Wohnraum mit großzügigen Außenbereichen macht sich vor allem bei Familien mit Kindern oder Paaren, die sich in der Familienplanung befinden, bemerkbar“, erklärt Daniel Ritter. Viele seien daher gewillt, für ihren Wunsch längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen. Bei der Suche nach der Wunschimmobilie sind die meisten Kaufinteressierten (55,2 Prozent) aktuell bereit, zirka eine Stunde zur Arbeit zu pendeln. Vor der Pandemie nahmen gut 70 Prozent der Käufer etwa 30 Minuten zwischen Arbeitsort und Wohnsitz in Kauf. www.von-poll.com

WESTLICHE STADTTEILE NACHGEFRAGTER Auch der Frankfurter Westen wird bei Immobilienkäufen immer interessanter. Das beobachtet Immobilien-Ökonom Peter Hartmann von Hartmann Immobilien in Schwanheim, der mit seinem Unternehmen insbesondere in diesem Gebiet aktiv ist. Westliche Stadtteile wie Schwanheim, Goldstein und vor allem Griesheim werden immer mehr nachgefragt, berichtet der Experte. Denn sie vereinen viele Vorzüge, die etwa Familien an ihr Zuhause stellen oder Menschen, die zwar nah zur Frankfurter Innenstadt wohnen wollen, aber trotzdem den dörflichen Charakter und das Gefühl, im Grünen zu leben, nicht missen möchten. „In Griesheim zum Beispiel werden insbesondere Wohnlagen zwischen dem alten Ortskern und dem Main immer populärer. Hier finden sich schmucke Gebäude, und das schöne Mainufer ist sehr geschätzt. Der Stadtteil hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt“, so Peter Hartmann und betont: „Auch sind die Immobilienpreise in Griesheim noch auf einem vertretbaren Niveau.“ Ansonsten stellt auch er einen deutlichen Anstieg bei den Immobilienpreisen in den peripheren Stadtteilen im Frankfurter Westen fest: „Viele möchten ein Einfamilienhaus oder Wohnungen mit Balkon, Terrasse

oder einem Garten. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Preisentwicklung wie aber auch die Inflation.“

BESTANDSIMMOBILIEN HABEN VORTEILE In den westlichen Stadtteilen sind es zu einem großen Teil Häuser und Wohnungen im Bestand, die den Besitzer wechseln. Große Neubaugebiete werden dort derzeit nicht entwickelt, sondern es wird eher nachverdichtet, erläutert Peter Hartmann. Für ihn liegen die Vorteile von Bestandsimmobilien klar auf der Hand: Sie liegen in bereits erschlossenen Quartieren mit gewachsenen Strukturen und sehr guten Anbindungen an den Öffentlichen Nahverkehr. Wie beispielsweise in Griesheim, „das hervorragend an die S-Bahn angeschlossen ist: Und zwar sowohl in Richtung Innenstadt als auch in Richtung Westen mit dem Industriepark Höchst als großem Arbeitgeber“. Prinzipiell passiert einiges im Gebiet „Griesheim Mitte“ rund um den Bahnhof. Stadt Frankfurt und Deutsche Bahn wollen 2022 die Unterführung am Bahnhof künstlerisch umgestalten lassen, ebenso die Vorplätze, und anfangen, den Bahnhof Griesheim barrierefrei umzubauen. So sind die Bahnhofsvorplätze sowie das Gebiet Griesheim-Stadtmitte nördlich der Bahn Teil des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau in Hessen“, der mit insgesamt 14 Millionen Euro gefördert wird. Der Stadtteil werde von diesen Umbauten sehr profitieren, ist Immobilienexperte Peter Hartmann überzeugt. Stadtteile wie Griesheim oder Höchst sind aus Sicht Hartmanns gerade für Familien sehr interessant: „Die benötigte Infrastruktur besteht bereits: der Supermarkt, der Bäcker und viele inhabergeführte Geschäfte. Auch sind Kindergärten, Schulen und andere soziale Einrichtungen bereits vorhanden. Ebenso verfügen diese Quartiere über solide nachbarschaftliche Strukturen.“ Auch hinsichtlich der weiteren schulischen Versorgung passiere einiges in Griesheim. So hat die Stadt an der Mainzer Landstraße das frühere Fiat-Areal gekauft. Auf dem Gelände soll ein Schulcampus entstehen. Geplant sind größere Neubauten für die bereits bestehende Berthold-Otto-Schule, eine Grundschule, >>

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„Lieber ein Haus mit Garten als so zentral wie möglich“ Interview mit Dr. Amin Aschdjai-Benissi, Leiter Verkauf beim Immobilienunternehmen Engel & Völkers in Frankfurt, über die Entwicklung des Immobilienmarktes in Frankfurt, die Preissteigerungen und zunehmende Attraktivität von weiter entfernten Umlandgemeinden.

Wie zukunftssicher ist derzeit ein Investment in Wohnimmobilien? Gerade der deutsche Immobilienmarkt, und dabei vor allem auch der Wohnimmobilienmarkt, hat sich in den letzten Jahren als sehr stabil und krisenresistent erwiesen. Wir sehen aktuell auch keine echten Anzeichen dafür, dass sich daran in absehbarer Zeit was ändern könnte. Inwiefern hat die Corona-Pandemie diese Entwicklung beeinflusst oder begünstigt? Corona hat aus meiner Sicht zwei wesentliche Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt gehabt: Zum einen, bedingt vor allem durch den Einbruch der Aktienmärkte in den ersten Tagen und Wochen der Krise, hat Corona zu einer gesteigerten Nachfrage nach sicheren

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Immobilieninvestments geführt. Das geflügelte Wort vom vielgepriesenen „Betongold“ hat also nichts an Aktualität verloren und spielt bei vielen Investitionsentscheidungen eine wichtige Rolle. Und zum anderen hat Corona meiner Einschätzung nach das Bedürfnis vieler Menschen nach einem adäquaten Eigenheim noch gesteigert: die eigenen vier Wände quasi als letzter verbliebener, sicherer Rückzugsort vor der Krise. Man könnte also etwas überspitzt sagen: „Wenn schon Ausgangsbeschränkung, Homeschooling und Homeoffice, dann aber bitte wenigstens schön und mit Balkon oder Garten.“ Inwieweit ist die momentane Phase auch ein guter Zeitpunkt, um eventuell Eigentum zu verkaufen? Das hängt natürlich immer von der individuellen Lebens- und Wohnsituation ab, aber wir befinden uns definitiv immer noch in einem absoluten Verkäufermarkt. In der derzeitigen Hochpreisphase braucht sich zumindest kein Verkäufer Sorgen darüber zu machen, dass er keinen schönen Gewinn im Falle eines Verkaufes seiner Immobilie machen wird. Viele haben seit Beginn der Pandemie in den vergangenen anderthalb Jahren das Arbeiten im Homeoffice zu schätzen gelernt. In welcher Form hat das auch Auswirkungen bei der Suche nach der passenden Immobilie? Ich habe den Eindruck, dass nach anderthalb Jahren auch viele das Arbeiten im Büro wieder neu zu schätzen gelernt haben. Gerade für Familien mit Kindern war die Zeit der Ausgangsbeschränkungen mit gleichzeitigem Homeschooling und Homeoffice ja extrem belastend, und dementsprechend haben sich bei vielen Kunden auch die Suchkriterien geändert. Das hat vor allem Auswirkungen im Hinblick auf die notwendige Anzahl an Zim-

mern sowie von entsprechend großzügigen Außenbereichen wie Balkon, Terrasse oder Garten. Welche Wohnlagen in Frankfurt sind bei Ihnen seither stärker nachgefragt? Vor allem die Nachfrage nach Einfamilienhäusern mit Garten hat sich noch einmal dramatisch erhöht, wobei viele Kunden bei der Lage etwas flexibler geworden sind als vor der Krise. Man könnte es durchaus herunterbrechen auf die Formel: „Lieber ein Haus mit Garten als so zentral wie möglich.“ Beobachten Sie also auch ein größeres Interesse am Umland und für weiter vom Rhein-Main-Gebiet entfernte Kommunen? Ja, definitiv. Nachdem gerade im Bereich der Einfamilienhäuser ein durchaus überschaubares Angebot in Frankfurt besteht, sind viele Kunden – auch aufgrund der Erfahrungen in den letzten eineinhalb Jahren – durchaus bereit, ihre Suche auch auf das Frankfurter Umland oder noch weiter entfernte Kommunen auszuweiten. Entscheidend ist dabei aber immer auch die gute Anbindung an Frankfurt. Ist in Sachen Immobilienpreise für Sie das Ende der Fahnenstange in Sicht? Sehr schwer zu sagen. Wenn Sie mit Leuten aus der Branche vor ein paar Jahren gesprochen haben, so werden die ihnen erklärt haben, dass Kunden in Frankfurt niemals bereit sein werden, 5000 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung zu bezahlen. Und heute reden wir für die gleiche Wohnung eher von Preisen um die 9000 oder 10 000 Euro pro Quadratmeter. Deshalb bin ich da immer vorsichtig. Wie sagte schon Karl Valentin: „Prognosen sind immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ www.engelvoelkers.com/frankfurt

Foto: ENGEL & VÖLKERS

JOURNAL FRANKFURT: Herr Dr. Aschdjai-Benissi, die Immobilienpreise ziehen unverdrossen weiter an, auch in Frankfurt. Das Statistische Bundesamt hat sogar für das 2. Quartal den stärksten Anstieg der Wohnimmobilienpreise seit dem Jahr 2000 vermeldet. Was sagen Sie zu dieser Preisentwicklung? DR. ASCHDJAI-BENISSi: Die Dynamik der Entwicklung hat uns schon etwas überrascht, wobei man aber ehrlicherweise auch sagen muss, dass sich an den grundsätzlichen Rahmenbedingungen am Immobilienmarkt – gerade in den Ballungszentren wie Frankfurt – nicht wesentlich etwas geändert hat. Der Markt ist weiterhin geprägt von einer Niedrigzinssituation sowie von einer allgemeinen Angebotsknappheit, und erschwerend kommt hinzu, dass gerade in Krisenzeiten, wie es die Corona-Pandemie zweifelsohne war, viele Menschen zusätzlich in sichere Anlageformen wie Immobilien flüchten.

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und für die Georg-August-Zinn-Schule. Diese Integrierte Gesamtschule würde an ihrem neuen Standort eine gymnasiale Oberstufe erhalten, über die sie derzeit noch nicht verfügt. Künftig wäre somit in Griesheim ein Schulbesuch von der ersten Klasse bis zum Abitur möglich, was derzeit noch nicht der Fall ist. www.hartmann-immobilien.com

Foto: CommerzReal/hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH

E-AUTOS DAHEIM AUFLADEN Auch nimmt in Frankfurt die Elektromobilität immer mehr an Fahrt auf. Doch wer nicht die Möglichkeit hat, sein E-Fahrzeug aufzuladen, kommt damit nicht sehr weit. Am komfortabelsten ist es, das Fahrzeug daheim aufzuladen, zum Beispiel nachts während man schläft oder während der Arbeit im Homeoffice. Wer aber keine eigene Garage hat oder ein Haus, wo sich eine Ladestation vergleichsweise problemlos montieren lässt, hat ein Problem. Gerade in einer Großstadt wie Frankfurt gibt es derzeit nur wenige Ladesäulen in unmittelbarer Nachbarschaft oder zugängliche Stationen im öffentlichen Straßenraum. Auch ist nicht jede Tiefgarage entsprechend ausgerüstet. Während der

Gesetzgeber bei Neubauprojekten den Einbau von Ladestationen vorschreibt, fehlen diese im Wohnungsbestand. Daher mehren sich bei Gregor Weil, Geschäftsführer von „Haus & Grund“ in Frankfurt, und seinem Team die Anfragen von Vermieterinnen und Vermietern. Sie erkundigen sich entweder präventiv oder wegen einer Anfrage nach den rechtlichen Vorgaben, wenn Mieter sich ein E-Auto anschaffen und sie ihren gemieteten Stellplatz nachrüsten wollen. Die 1883 gegründete Eigentümerschutzgemeinschaft, die ihren Sitz im Frankfurter Westend im Grüneburgweg hat, vertritt vor allem private Wohnungs- und Hauseigentümer und setzt sich für deren Interessen auch auf politischer

Ebene ein. Die aktuell rund 10 500 Mitglieder können sich mit ihren Rechtsanfragen rund um ihre Immobilie an die Rechts- und Fachanwälte wenden. „Grund für die gestiegenen Nachfragen ist die Gesetznovelle von 2020, aufgrund derer der Mieter vom Vermieter verlangen kann, dass ihm bauliche Veränderungen der Mietsache erlaubt werden, wenn sie unter anderem dem Laden elektrisch betriebener Fahrzeuge dienen“, erläutert der Rechtsanwalt. Auch wenn Mieter diesen klaren Anspruch haben, hat in Mehrfamilienhäusern die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) das Recht, sich zunächst mit diesem Anliegen in einer Versammlung zu befassen. „Theoretisch kann die

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Die höchste Auszeichnung wurde 6 Mal vergeben

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SPECIAL WOHNEN Eigentümerversammlung einen solchen Einbau ablehnen. Wenn aber keine zwingenden Gründe dagegen sprechen, wird sie es trotzdem nicht verhindern können. Dann wird diese Ladestation zwangsweise installiert“, erklärt Weil.

BUND FÖRDERT WALLBOXEN Klar ist auch: Die Kosten für die Montage und für das Gerät tragen die Mieterinnen und Mieter. Derzeit fördert der Bund eine solche „Wallbox“ mit 900 Euro. Diesen Zuschuss können auch Vermieter und Vermieterinnen einstreichen, wenn sie Stellplätze nachrüsten. „Daher empfehle ich Vermietern, vorsorglich Ladestationen zu installieren, die von mehreren Fahrzeugen genutzt werden können. Damit erhöhen sie durchaus die Attraktivität ihrer Immobilie. Stellplätze ohne Wallbox könnten langfristig nicht mehr so interessant sein. Denn eins ist klar: Wir werden die E-Mobilität nicht mehr abschalten können“, sagt Gregor Weil: „Damit die Elektromobilität sich weiter durchsetzen kann, ist es sehr wichtig, im Bestand mit Ladestationen nachzurüsten.“ Prinzipiell stünden die ratsuchenden Mitglieder den Anfragen ihrer Mieter sehr aufgeschlossen gegenüber, berichtet Geschäftsführer Weil. So möchten viele Vermieter wissen, was sie bei einer Genehmigung der baulichen Veränderung durch die Montage einer Ladestation beachten müssen. Dabei seien – neben der bereits genannten Einwilligung durch die WEG – folgende Punkte zu beachten: Wird durch die Installation ein gefahrträchtiger oder baurechtswidriger Zustand hergestellt? Kann diese bauliche Veränderung andere beeinträchtigen, also Nachbarn oder andere Mieter? Und wie ist der Rückbau geregelt, falls der Mieter auszieht? „In dem Fall könnte zum Beispiel eine separate Kaution vereinbart werden“, so Weil. Grundsätzlich rate Haus & Grund, dass sich Mieter schon vorab Gedanken machen und Vermietern erst nach Vorlage einer detaillierten Planung ihre Erlaubnis erteilen sollen: „In der Regel wird dann aber die Zustimmung zum Umbau seitens unserer Mitglieder genehmigt. Wichtig ist zu verstehen, dass der Vermieter lediglich die Zustimmung zur baulichen Veränderung erteilen muss, wenn nicht gewichtige Gründe dagegen sprechen, aber keinesfalls Kosten hierfür übernehmen muss. Das ist Sache der Mieter.“ Allerdings verweist Gregor Weil noch auf ein anderes, für ihn gewichtiges Problem: „Beim örtlichen Versorger muss auf alle Fälle nachgefragt werden, ob das Anbringen einer Wallbox überhaupt möglich ist. Hier müssen Lösungen entwickelt werden, die es der Hausgemeinschaft erlauben, mehreren Hausbewohnern gleichzeitig das Laden ihrer Fahrzeuge zu ermöglichen. Ein oder zwei Ladepunkte reichen eventuell bei einer höheren Anzahl von E-Autos nicht mehr aus.“ www.haus-grund.org

Secondhand Warenhaus Neufundland Lärchenstr. 135, 65933 Frankfurt (Griesheim) Tel.: 069 939 996 - 0 Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Samstag 10-16 Uhr

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Foto: stock.adobe.com/Foto-Ruhrgebiet

Wir lieben Secondhand. Deshalb hat Neufundland vieles auf Lager, das Wohnen und Leben schöner macht: Schicke Secondhand-Möbel und Accessoires, Elektrogeräte, Hifi-Komponenten, Computer, Textilien und mehr. Viele Unikate zu sehr günstigen Preisen. Also: Schnell vorbeikommen und zuschnappen, bevor es jemand anderes tut.

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Neufundland. Seit der Gründung vor 28 Jahren ist es dem Betrieb ein Anliegen, ausrangierten, aber gut erhaltenen Möbelstücken ein neues Zuhause zu geben. Da kommt es Neufundland sehr entgegen, dass Vintage-Möbel im Trend liegen und immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einrichten auf Nachhaltigkeit achten. „Durch den Kauf eines gebrauchten Betts, Tischs oder eines Sofas bleiben diese Stücke weiter im Gebrauch. Das spart erhebliche Ressourcen, sowohl an Materialien als auch in der Herstellung und ist somit klimaneutral“, erläutert Peter Heinemann, Bereichsleiter für das Warenhaus, das zudem ein sozial agierender Qualifizierungsbetrieb ist. Um zu verdeutlichen, wie sich durch den Kauf gebrauchter, aber gut erhaltener Waren Abfallmengen sowie Energiekosten und Materialverschwendung reduzieren lassen, beteiligt sich Neufundland Ende November zum bereits sechsten Mal an der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“. Zwischen 20. und 28. November werden in dem Secondhand-Warenhaus in Griesheim verschiedene Stationen und Hinweistafeln aufgestellt, „um über Nachhaltigkeit und Klimaneutralität zu informieren und aufzuklären, wie jeder Einzelne durch seinen Einkauf bei uns einen Beitrag dazu leisten kann“. Sicher können die Kundinnen und Kunden vor allem sein, dass die angebotene Ware im Shop in der Lärchenstraße 135 von guter Qualität und funktions- sowie gebrauchsfähig ist. „Wir geben im Gegensatz zu Privatverkäufen auf alles eine Gewährleistung von einem Jahr, auch auf Elektroartikel wie Fernseher, Computer oder Radio“, unterstreicht Heinemann. Die Artikel stammen aus Haushaltsauflösungen oder sind Spenden von Bürgern an den gemeinnützigen Betrieb. „Viele unserer Kunden sind überrascht, was für schöne und originelle Möbel sie bei uns entdecken und kaufen können. Übrigens arbeiten wir in unserer Werkstatt auch Möbel auf und restaurieren sie.“ So kommen Schnäppchenjäger und Liebhaber von besonderen Stücken bei Neufundland voll auf ihre Kosten. Aber auch Menschen, die finanziell nicht so gut dastehen, finden in dem Kaufhaus für den guten Zweck gut erhaltene Möbel für Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer wie auch Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher, Geschirr, Textilien und Wohnaccessoires und vieles mehr. Auch gewährt Neufundland Frankfurt-Pass-Inhabern einen Nachlass.

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Zudem sucht Neufundland ehrenamtliche Unterstützung in verschiedenen Bereichen im Secondhand-Warenhaus, berichtet der Bereichsleiter: „Im Verkauf, bei der Beratung, beim Sortieren, Einräumen und Auspreisen der Ware können wir helfende Hände sehr gut gebrauchen. Ebenso kommen bei uns ehrenamtliche Helfer und Helferinnen bei der Spendenannahme zum Einsatz, um die Artikel in einem ersten Schritt zu überprüfen.“ Schließlich steht Neufundland für „gute gebrauchte Stücke zu fairen Preisen“.

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