Nr. 2 Oktober / November 2014
g i m u ä B Wettbewerb
Seite 20
Welches Blatt gehört zu welchem Baum ? Fichte (wird auch Rottanne genannt)
Eibe Eiche
Birke
Linde
Buche
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6 Seite Auf ir d kannst du en. au h c Bäume ans ir Das hilft d das bestimmt, sen! Rätsel zu lö ng Lösu e 23 Rätsel Seit
6. 5. Rätsel: Heinz Dahinden
! e h c a S e g i m Eine bäu erbarer Or t! Dort leDer Wald ist ein wund und grosse. Sie krieben viele Tiere, kleine n herum, turnen und chen am oder im Bode kronen oder hüpfen klettern in den Baum t unzählige Sträudurch das Geäst. Es gib n und Früchte. Und cher, Pflanzen, Beere ch Jahreszeit sieht der natürlich Bäume! Je na im Herbst fällt viel Wald anders aus. Jet zt chelt und knistert, Laub zu Boden. Es ras em Streifzug durch wenn man sich zu ein diesem jumi haben den Wald aufmacht. In itet, wie sie im Wald wir einige Kinder begle ren. Was die dort alauf Erkundungstour wa beobachtet haben! les entdeckt und f einen Streifzug in Kommst du auch mit au den Wald? Dann los!
Einheimische Bäume der Schweiz. Seite 6
Unterwegs mit der Waldsc hule. Seite 10 3
brot auf Schlangen r bräteln. d e m Fe u e Seite 12
terner Ke Ein schüch der Dachs. Seite 16
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t i m h c Ma b r e w e tb t e W beim eite 20 ! au f S Fotos: byrdyak, Zerbor / fotolia.com
d l a W Der ase O e n i e t e is l e i v r f端 wesen Lebe
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In der Schweiz gibt es viele Wälder. Manche sind ganz dich t, fast wie ein Dschungel. Andere sind leicht und locker. Der Wald erfüllt wichtige Funktionen: Er liefert Holz, ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere und versorgt die Luft mit Sauerst off. Das alles sind gute Gründe, damit wir Sorge zu ihm tragen.
Pilze & Co. Im Wald gibt es viele Sachen, die wir essen können. Dazu gehören Beeren, Wurzeln und Nüsse. Manche davon können sofort gegessen werden. Zum Beispiel Baum- und Haselnüsse oder Brombeeren. Mit Blüten des Holunders oder der Linde kann Suppe oder Tee gekocht, aus Tannennadeln oder Beeren Marmelade gemacht werden. In unseren Wäldern wimmelt es auch von Pilzen, vor allem wenn es geregnet hat. Manche leuchten in grellen Farben. Andere sieht man kaum, weil sie sich ihrer Umgebung anpassen und sich im Laub oder Moos verstecken. Längst nicht alle Pilze sind geniessbar und viele sind sogar giftig. Darum müssen Pilze und auch Wurzeln, Beeren oder Früchte immer von Erwachsenen kontrolliert werden, bevor sie gegessen werden.
Kleine und grosse Tiere Der Wald ist Lebensraum für viele kleine und grosse Tiere. Das fängt bei den Käfern an, geht über Vögel und Würmer bis hin zu Wildtieren wie dem Fuchs oder Luchs. Fast alle Tiere im Wald sind scheu und weichen den Menschen aus. Wer ein Reh, Eichhörnchen oder sogar einen Fuchs sehen will, braucht Geduld und sollte möglichst leise sein. Wer die
Ohren spitzt, hört vielleicht plötzlich einen Specht, der an einen Baum klopft. Und wer sich umsieht, entdeckt mit etwas Glück den Eingang eines Fuchsbaus oder einen Ameisenhaufen mit Tausenden fleissigen Tierchen.
flege P d n u z Schut Der Wald schützt vor Naturgefahren wie Erdrutschen oder Steinschlag, Überschwemmungen und Lawinen. Die Bäume halten einen Teil der Masse zurück, sodass zum Beispiel die Lawine oder das Wasser abgeschwächt werden. Auch darum ist es wichtig, dass die Wälder gesund und die Bäume stark sind. Damit das so ist, wird der Wald von Förstern und Waldarbeitern gepflegt. Sie sorgen unter anderem dafür, dass die Durchmischung von alten und jungen Bäumen gut ist und bestimmen, welche Bäume gefällt werden dürfen oder nicht. Auch Naturschutzorganisationen kümmern sich darum, dass es dem Wald gut geht. Und das freut auch alle kleinen und grossen Lebewesen, die in ihm leben und die wir Menschen dort beobachten können.
Text: Christine Weber Fotos: wikipedia; zVg; farbkombinat, Lars Koch / fotolia.com
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n e t r a Baum in der S chweiz
n, davon wachsen 30 te ar um Ba he isc im he ein 47 es t In der Schweiz gib t gibt es fast immer ar um Ba er jed n Vo . rn de äl W häufig in unseren zwischen Laubbäumen ird w en ed hi rsc te Un . en rt ra te verschiedene Un der Baumarten spricht g un tz se en m m sa Zu ch na Je . und Nadelbäumen sechs Bäume gehören se Die d. al lw de Na er od hisc M man von Laub-, ischen Wäldern: im he ein in n te Ar n te igs uf hä n mit zu de Fichte
(wird auch Rottanne genannt)
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Höhe Bis 70 Meter Alter Bis zu 600 Jahre Rinde Rötlich Nadeln Ca. 2cm lange Nadeln, mittelgrün, spitz (stechen). Die Nadeln sind fast rund, immergrün, und bleiben auch im Winter an den Ästen. Früchte Fichtenzapfen sind anfangs grünlich und später rotbraun, etwa 10-15 cm lang. Sie hängen an der Zweigen.
B uche
Höhe 30-40 m Alter Bis zu 400 Jahre Rinde weisslich-grau und glatt. Blatt Flache Blätter, 5-8 cm lang, 3-5 cm breit. Früchte Die kleinen, leicht eckigen Früchte heissen Bucheckern. Sie sind geschält essbar, schmecken aber leicht bitter.
Linde
E iche
Höhe 30-40 m Alter Bis zu 1000 Jahre und mehr Rinde Hart und dunkel, mit viel Profil Blatt Blätter sind längsgeschnitten, mit je zwei bis fünf Einbuchtungen im Blattprofil, im Sommer saftig grüne Farbe. Früchte Ca. 3cm lange, eiförmige Eicheln; diese sitzen auf einer kleinen, schalenförmigen Hülle. Roh für den Menschen nicht essbar, für Hausund Wildschweine und andere Wildtiere schon.
Höhe 20-30m Alter Bis zu 1000 Jahr en Rinde Grau, längliche Furchen, aber recht glatt Blatt Ca. 5cm lang, herzförmig, spitz zulaufend Früchte Kleine Kapsel mit Nüsschen drin, sie ht am Blatt aus wie ein einse itiger, kleiner Propeller.
Eibe Birke
Zusammenstellung: Christine Weber Illustrationen: wikipedia
Höhe 20-25 Meter Alter Ca. 50-150 Jahre Rinde Weiss, rissig Blatt Wechselständige Anordnung, leicht dreieckige Blätterform Früchte Sehr kleine, braun-gelbe, geflügelte Nussfrüchte, die im Frühsommer zu Millionen mit dem Wind verbreitet werden.
Höhe Bis zu 15 Metern Alter 3000-4000 Jahre möglich en Rinde Rötlich-braun, mit Schupp nen Nadeln Immergrün mit dunkelgrü Nadeln; an der Unterseite heller Früchte Kleine hellrote Beeren. d Achtung Die Kerne der Beeren sin genauso giftig wie die Nadeln.
Die Blätter oder Nadeln dieser sechs Bäume findest du auch im Rätsel auf Seite 2. Das hilft dir, die Lösung zu finden. Mehr über die Bäume und den Wald findest du hier: www.waldwissen.net
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m u a B r De r e z t ü h c s e B s l a
Bäume können uralt werden. Im Wallis steht eine Lärche, die schon 1 500 Jahre alt ist! Alte Bäume sind besonders geh eimnisvoll. Ihre Äste sind knorrig und krumm. Der Stamm oft dick und verwurzelt. Manchmal sind die Bäume innen hohl. Und wer ganz still ist, kann im Wald die Bäume sogar eine Art sprechen hören: Ihre Blätter säuseln, flüstern, ächzen, rauschen und raunen. Bäume sind gross und stark, sie geben Schutz und Geborgenheit. Ihre Wurzeln sind in der Erde und ihre Krone reicht in den Himmel. In vielen Religionen hat der Baum eine wichtige Bedeutung. In der Bibel etwa begegnet uns der
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Erkenntnis- und Lebensbaum, im Buddhismus der Geburts- und Erleuchtungsbaum Buddhas. Viele Völker rund um die Welt feiern Feste und Bräuche, bei denen ein Baum im Zentrum steht. Bei uns zum Beispiel der Weihnachtsbaum, den wir für das Weihnachtsfest schmücken. Oder auch die Zweige, die wir an Ostern behängen und mit gefärbten Eiern schmücken: Sie sind Symbol für das neue Leben, das mit der Auferstehung Jesu gefeiert wird und sind zugleich auch ein Zeichen für das neue Leben, das im Frühling in der Natur wieder erwacht. Auch in Märchen spielen Bäume eine wichtige Rolle: Manchmal können die Bäume mit Menschen sprechen oder geben ihnen Schutz in ihrem hohlen Stamm.
Diesen Baum kannst du ausmale n. Hier findes t du noch meh r Ausmalbild er: www.jumi.c h
Text: Christine Weber Fotos: zVg; Gold36 / Fotolia.com
n e k c e d t n e r u t a N
Das t es brauch die Natur
Interesse für und die Tiere, gepasste dem Wetter an tes Kleidung und gu Schuhwerk.
Fabian (12) aus Rüti ist sehr naturverbunden. Das verraten seine Hobbys: Er klettert und joggt gerne, schnitzt Figuren aus gefundenen Ästen und bastelt Kunstwerke aus verschiedenen Naturmaterialien. Und er ist Mitglied im Jugendnaturschutz.
Was macht ihr im Jugendnaturschutz? Wir machen etwa einmal im Monat eine Exkursion. Dabei geht es immer um ein Thema im Zusammenhang mit der Natur. Als es zum Beispiel um die Biber ging, suchten und fanden wir Spuren dieser Tiere und ein Leiter erzählte uns viel Wissenswertes über sie. Macht ihr auch etwas für den Naturschutz? Wir bauen zum Beispiel Nistkästen, die die Leute in ihren Gärten aufstellen können. Und wir putzen die Nistkästen, die wir im Wald angebracht haben. Auch pflegen und schneiden wir die Kopfweiden, die Mitglieder des Jugendnaturschutzes früher einmal gepflanzt haben. Einmal bauten wir Astsofas, auf die Menschen sitzen und in denen sich Eidechsen und Igel wohlfühlen können. Eine besondere
Aktivität war für mich auch die Bachputzete. Wir fanden dabei leider viele Abfälle. Wie bist du zu diesem Hobby gekommen? Ein Kollege aus der Nachbarschaft hat mich vor etwa drei Jahren zum jährlichen Schnupperanlass eingeladen. Wir werben für unsere Organisation auch immer am Weihnachtsmarkt, wo wir selbstgebastelte Sachen aus Naturmaterialien verkaufen, zum Beispiel Kränze, Strohsterne, Engel aus Schwemmholz und anderes. Was gefällt dir dort besonders gut? Wir sind fast immer in der Natur, erfahren viel über Tiere und ich geniesse da auch die Gemeinschaft mit andern Kindern. Text und Foto: Lucia Hager
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s e r e d n o s e b Ein Süppchen kochen Basel gehen in tz a pl er st ün M m a s au Die Kinder vom Schulh ter Tobias in ei rb a it lm u h sc ld a W regelmässig mit dem anderen Augen. it m r tu a N ie d e si n ke den Wald. Dort entdec ge gute Sachen für ihr Znüni. Und finden jede Men
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Vor einem Waldtag geht Tobias immer in den Wald und schaut, was gerade wächst und aktuell ist. Im Winter verfolgen die Kinder Tierspuren im Schnee, im Frühling machen sie auch mal mit Quark und Kräutern einen Brotaufstrich, im Herbst kochen sie einen Wildkräuter-Tee und im Sommer ist das Angebot an Früchten und Beeren gross. Schon auf dem Weg gibt es für die Schülerinnen und Schüler zu tun: Bei einem Garten helfen die Kinder den Bienen beim Bestäuben der Blüten, indem sie vorsichtig mit dem Finger über den Blütenstaub streichen und ihn so auf die anderen Blüten übertragen (Bild 1). Später im Wald sammeln sie die Früchte des Maulbeerbaums (Bild 2). Sie sehen wie längliche Brombeeren aus, sind aber süsser. Die Blätter des Maulbeerbaums dienen als Nahrung für die Seidenraupe – aber Seide wird heute in Asien produziert. Bei einer Rosskastanie nimmt Tobias drei Stempelkissen aus dem Rucksack. Dann knickt er ein
grosses gefiedertes Blatt von der Rosskastanie ab und drückt das Ende in das Stempelkissen. Der Abdruck sieht aus wie die Hufe eines Pferdes. Und so galoppieren bald wildgewordene Pferde über die Hände und Arme der Kinder (Bild 3). Plötzlich riecht es ganz süss. Wir stehen unter einer Linde. Wir sammeln die Blüten ein, denn heute gibt es ein besonderes Zmittag: Suppe mit frischen Lindenblüten. Auf einem Kirschbaumfeld bleiben wir vor einem Baum stehen. Er hängt voller saftiger, reifer Kirschen. Zora klettert auf die Leiter und pflückt Kirschen. Sie steckt sie in ihren Hosensack, was nicht so gut ist: Die Kirschen sind zu reif und platzen. Justin ist schon zuoberst auf der Leiter und sammelt die Kirschen in seiner Dächlikappe. Dann bemalen sich die Buben mit dem Kirschsaft. Nach einem weiteren Marsch machen wir an einer Waldlichtung ein Feuer und Tobias holt aus seinem Rucksack Töpfe, Wasser, Nudeln und Gewürze. Zusammen mit den Lindenblüten wird eine feine Suppe gekocht und mit Rahm und Käse verfeinert. Mmmmm – schmeckt das fein (Bild 4). Text und Fotos: Jay Altenbach-Hoffmann
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t o r b n e g n a l h Sc mi t Speck
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Hallo. Ich bin Lilly-Eva und 8 Jahre alt. Das Schlangenbrot habe ich zus ammen mit Frederik und Helena gemacht. Das ist super f체r ein Picknick, einen Aus flu g in den Wald oder daheim im Garten. Es ma cht Spass, das Brot 체ber dem Feuer zu br채teln und schmeckt total fein. Den Teig konnten wir gut alleine machen. Beim Aufwickeln auf den Stecken hat uns meine Mu tter ein bisschen geholfen.
An l ei t ung 1. 2.
Für den Teig brauchst du Mehl, Hefe, Wasser, Öl und Salz. Ich habe das Rezept im Internet gesucht - das findest du ganz leicht. Wir haben auch noch Speck dazu getan. Den Teig muss man etwas aufgehen lassen.
Den fertigen Teig in etwa sechs gleiche Teile schneiden und r mern rollen. Ausse ür W n he lic ng lä zu f tun. auch anderes drau Speck kann man en. Zum Beispiel Rosin
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Jetzt braucht es Stecken, um die der Teig dann gewickelt wird. Die Stecken haben wir im Wald gesucht und einfach alle Ästchen abgeschnitten. Wir haben unterdessen auch ein Feuer gemacht. Text und Fotos: Maya Jörg
Wenn die Glut schön ist, kann es losgehen: Die Stecken nicht zu nah e halten, damit der Teig nicht verkohl t und immer ein wenig umdrehen. Na ch etwa 20 Minuten ist das Schlangen brot rundum braun und knusprig. Ä Gu ete!
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Klein und allein im Dusterwald
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ina und Theo wollten unbedingt die Geschichte hören, wie ich zu ihnen gekommen bin. «Erzähl uns die Geschichte noch einmal, Guri! Jetzt ist es doch schon ein Jahr her, seit du dich in unseren Wald verirrt hast! Hat dir Sofie wirklich das Leben gerettet?» Wenn ich daran denke, werde ich traurig. Aber auch stolz, weil ich dieses Abenteuer ja selber überlebt habe. Das war so: Ich wohnte in einem der grossen Wälder weit oben im Norden. Eines Tages wurde ich von einem lauten Krachen und Tosen geweckt. Rechts und links sind die Bäume umgefallen. Ein gewaltiger Sturm hat den Wald wie Streichhölzer einfach umgelegt. Zack, krack! Stämme und Äste schlugen vor und hinter mir nieder. Dann hat mich der Sturmwind gepackt und in die Höhe gewirbelt. Seit diesem Tag habe ich meine Familie nicht
Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann
mehr gesehen. Ob sie wohl auch überlebt haben? Ich weiss nicht mehr, wie viele Tage ich geflogen bin. Der Sturm hat aufgehört. Erschöpft bin ich in eine Baumhöhle gekrochen. Ich weinte und der Himmel weinte mit mir. Ich war mutterseelenallein. Im finstern Wald sah ich feurige Augen funkeln. Ich weiss nicht, ob es Füchse oder Wölfe waren, die hungrig herumschlichen. Zitternd vor Angst bin ich eingeschlafen. Es träumte mir, ein Engel hätte einen riesigen Flügel über mir ausgebreitet und schütze mich vor den wilden Tieren im Wald. Aber wie erschrak ich, als ich aufwachte! «Hab keine Angst, Kleines», sagte eine Eulenstimme leise und zärtlich. Sofie hatte ihren Flügel über mir ausgebreitet. Sie hat mich gefunden und beschützt. Den Rest der Geschichte kennt ihr ja. Jetzt bin ich hier bei euch und muss keine Angst mehr haben.
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n n a M r De d l a W m aus de
n der katholischen Kirche werden gleich mehrere Männer mit Namen «Silvanus» als Heilige verehrt. Der wohl bekannteste gehörte zu den ersten Juden, die nach der Auferstehung Jesu den christlichen Glauben annahmen: Silvanus. Das ist die lateinische Form des griechischen Namens «Silas». In der Apostelgeschicht heisst es, dass Silas in Jerusalem auserwählt wurde, zusammen mit Paulus und weiteren Glaubensboten nach Antiochia zu reisen und den dort lebenden Christen eine wichtige Botschaft der Apostel zu überbringen. Später begleitete Silas Paulus auf seiner zweiten Missionsreise und erlebte mit ihm manches Abenteuer. Einmal wurden sie gefangen genommen, ausgepeitscht und ins Gefängnis gesperrt. Dort beteten die beiden laut. Plötzlich erbebte die Erde und alle Türen des Gefängnisses öffneten sich. Der Gefängniswärter dachte, sie seien geflohen und wollte sich aus Angst vor der Strafe seiner Vorgesetzten töten.
Text: Lucia Hager Illustration: Daniela Rütimann
Doch Paulus und Silas hielten ihn davon ab. Sie erzählten ihm von Jesus und ihrem Glauben daran, dass er allen Menschen zum Heil verhelfen will. Noch in derselben Nacht bekehrte sich der Gefängniswärter zum christlichen Glauben und liess sich taufen. Auch für Paulus und Silas endete das Abenteuer gut: Die Richter liessen sie am folgenden Tag wieder frei und entschuldigten sich für das, was sie ihnen antun liessen.
Das bedeuten die Namen: Silvanus heisst «der Mann aus dem Wald», Silas bedeutet «der Kleine».
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r e u Ein sche s h c a d h c e r F
Dachse aussehen mit en ig el m m pu e di ie w , en Fast alle wiss m Kopf und R端cken. de er 端b en if re St en rz a ihren schw Der Dachs ist ein sehr . en st ig en w e di n ih n be Aber gesehen ha sch端chternes Raubtier.
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Text: Christine Weber Fotos: byrdyak / fotolia.com; Natural_Warp / istock.com
Steckbrief Name Dachs, Meles meles verwandte leben Vorkommen Dachse und Art fast überall auf der Welt. 000 Dachse. In der Schweiz gibt es etwa 100 Alter Bis zu 20 Jahre Ernährung Fressen fast alles, aber am liebsten Regenwürmer.
er in seiTagsüber bleibt der Dachs fast imm nenbad nem Bau. Wenn er mal ein Son eren Stelnimmt, macht er das an einer sich ck in den le, von der aus er sehr schnell zurü er in der Bau kommt. Aber eben: Er ist lieb ergang Nacht unterwegs. Nach Sonnenunt Wald hemacht er sich auf und wat schelt im kann er rum. Mit seiner langen Schnauze Lieblingsgut in der Erde wühlen und seine enwürspeise aus dem Boden graben: Reg alles anmer! Aber der Dachs frisst auch fast e kommt. dere, was ihm vor die feine Nas r junge Früchte, Schnecken, Wurzeln ode Dachs in Vögel. Manchmal verirrt sich ein n Maiseinen Gar ten und stibitzt dor t eine Aber er ist kolben oder sonst etwas Feines. ert selten dabei sehr vorsichtig und überqu ihn die eine Strasse. Darum bekommen Menschen so selten zu sehen.
gross und bis zu 10 Kilo cm 70 a w Et en eh ss Au g mit kleinen Ohren. schwer. Recht pummeli ei schwarze Streifen, Der weisse Kopf hat zw Maske. das sieht aus wie eine chen (Fähe) bringt im Nachwuchs Das Weib nf Junge zur Welt. Vorfrühling zwei bis fü r und Luchse Feinde Wolf, Braunbä sind sehr scheu, Besonderheit Dachse man sieht sie selten.
Winterruhe und Frühlingsputz Vor dem Winter muss sich der Dachs viel Fett anfressen: Im Winter bleibt er nämlich wochenlang im Bau, schläft viel und zehrt von seiner Speckschicht. Damit es auch richtig gemütlich ist, richtet er sich gut ein: Die Röhren eines Dachbaus sind bis zu fünf Meter tief in die Erde gegraben. Zum Teil bauen sie sich ganze Labyrinthe mit Gängen und Höhlen. Diese werden dann mit Laub, Gras und Blättern gepolstert – das gibt ein richtig weiches Nest. Darin lebt der Dachs alleine, als Paar oder als Familie. Im Frühling wechseln sie dann die Blätter aus, damit alles wieder schön sauber ist. Logisch, dass der Dachs diesen tollen Bau nicht an jemand anderes abtreten will, oder? Darum markiert er ihn mit einer Duftmarke. So wissen seine Artgenossen: Hier ist schon ein Dachs, das Revier ist besetzt. Wenn dem Dachs Gefahr droht, wenn er übermütig oder verliebt ist, kann er lustige Geräusche mache: fauchen, seufzen, quieken, winseln oder brummen.
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Eine Palme als ? m u a b s t h c a n h i e W 18
Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann
O Tannenbaum, o Tannenbaum …» heisst eines der berühmtesten Weihnachtslieder. Der Weihnachtsbaum gehört bei uns zum Weihnachtsfest dazu, wie der Osterhase zu Ostern. Aber gab es in Israel, wo Jesus geboren wurde, eigentlich Tannenbäume? Stand neben dem Stall in Bethlehem eine Tanne? Nein! Es gibt in Israel keine Tannenwälder wie bei uns in der Schweiz. Israel ist eine Wüstengegend. Vereinzelt wachsen Palmen, Pinien, Zypressen. Eichen, Ölbäume – das sind Olivenbäume – und Feigenbäume werden in der Bibel auch oft erwähnt. Jesus kannte die Bäume in Israel sehr gut. Er hat viele Jahre mit Josef, seinem Vater, als Zimmermann gearbeitet.* Er konnte Holz und Steine bearbeiten und hat Häuser gebaut oder repariert. Er war ein Handwerker, Baumeister und Architekt. Als er 30 Jahre alt war, verliess er seine Familie und seine Heimatstadt Nazareth. Er folgte dem Ruf Gottes und wechselte den Beruf: Er baute nicht mehr Häuser auf der Welt, sondern Wohnungen für das Reich seines himmlischen Vaters. Das Holz brauchte er nicht mehr zum Arbeiten, aber er brauchte die Bäume, die er gut kannte, für seine Gleichnisse: «Wem gleicht das Reich Gottes, und womit soll ich‘s vergleichen? Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten säte; und es wuchs und wurde ein Baum, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen. ** * «Ist das nicht der Zimmermann …» Siehe Markus, 6,3 ** Lukas, 13,19. Das Senfkorn ist der kleinste Samen. Der Senfbaum in Israel ist ein bis zu 6 Meter hoher Strauch. Jesus will damit sagen, dass wenn unser Glaube auch nur so klein ist wie ein Senfkorn, kann er ganz Grosses bewirken.
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! r e l h e F ie d e d : in F b r e w e b Wett Lilo & Balz machten einen Ausflug in den Wald. Am Abend erzählen sie, was sie alles gesehen haben. Aber sie schummeln ein bisschen - manche Dinge gibt es in einem Schweizer Wald nämlich nicht. Findest du heraus, welche fünf Sachen sie erfunden haben? 20
Schick uns eine Postkarte und schreibe die fünf Sachen drauf, die nicht in den Wald passen.
1. - 5. Preis: Gesellschaftsspiel Natur 6. - 15. Preis: Ravensburger-Puzzle 16. - 40. Preis: Lilo & Balz-Buch Rätsel: Christine Weber Illustration: Daniela Rütimann
Wir brätelten ein Schlangen brot. Zum Dessert haben wir von einem Strauch eine An anas gepflückt. Plötzlich hüp fte ein Eichhörnchen auf einem Ast vorbei. Herzig! Die Ameisen fanden wir weniger herzig, weil sie uns gepiekt haben. Dafür streich elten wir dann ein Meerschwein chen, das vorbei lief. Dann haben wir noch einen Höhleneingang gefunden. Wahrscheinlich war das ein Fuchs- oder Dachsbau . Oder vielleicht sogar die Hö hle eines Drachens! Unter wegs sahen wir viele Bäume: Weisstannen, Buchen , Palmen und Birken. Wir waren ganz still und hör ten einen Specht am Baum klopfen. Auch Vögel sahen wir viele. Am bes ten gefiel uns der Papagei, weil er uns immer alles nachgesprochen hat.
Einsenden bis am 15. November: jumi Kindermagazin, Postfach 7922, 6000 Luzern 7. Vergiss nicht, deinen Namen und die Adresse auch drauf zu schreiben! (Schulklassen: Bitte Lösung auf eine Karte schreiben, inkl. Kontakt Lehrperson). Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und am 25. November auf www.jumi.ch veröffentlicht. Die Preise werden per Post zugestellt.
e t k e Perf cht i s s u A n e b o n o v
Steckbrief
Name Linus (9) Das macht Spass Mit Freunden durchs Gelände ziehen Lieblingsfach Lesen, Rechnen, Zeichnen Das mag ich nicht Schreiben Lieblingsessen Pommes Frites mit Ketchup Ich bin Fan von AC/DC, besonders den Song «Hells Bells» Wohin ich gerne gehen möchte In den Europapark! Was ich einmal werden möchte Polizist oder Detektiv Text und Foto: Edith Arnold
Gebüsche, ganze Wälder fand ich schon immer toll. Mit drei Jahren ging ich in den Waldspielgarten. Dort streiften wir bei jedem Wetter durchs Gelände. Aus den Pflanzen von der Lichtung machten wir Salben. Die Äste auf dem Boden spitzten wir zu Pfeilen und Wurststecken. Manchmal verschwand ich in den Tannen: Ich kletterte so hoch, bis man mich nicht mehr sah. Einen guten Ausblick habe ich auch von der Linde in unserer Siedlung aus: Ich sehe aufs Fussballfeld, auf den Abenteuerspielplatz, auf die Nachbarskinder. Von oben wirkt alles kleiner – auch meine Mutter, die zwischendurch hochlinst. Angst hat sie nicht. Sie findet, wir wüssten schon, was wir tun. Einzig zum Fluss auf der anderen Seite des Waldstreifens dürfen wir nicht alleine gehen. Das viele Wasser fliesst im Moment ganz schnell. Mit Kollegen gehe ich gerne in die Haselnusshecke. Seit wir mit einer Säge ein paar Äste entfernt haben, ist sie wie eine grosse Höhle. Das Haselnussholz eignet sich gut zum Schnitzen. Nach dem Flötenunterricht am Nachmittag setze ich mich oft auf den Baumstrunk vor dem Schopf. Dort schnitze ich Pfeile, Löffel, Messer. Mein Schulweg führt durch eine Weidenbaumallee an weiteren Bäumen vorbei. Im Winter bin ich schon zu spät gekommen, weil ich überall Schnee von den Bäumen geschüttelt habe.
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r e z i e w iD e Sch Kapuziner
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Die Kapuziner tragen ein braunes Ordensgewand mit Kapuze. Diese Kleidung erinnert an Franziskus von Assisi, der anfangs des 13. Jahrhunderts als «Bruder aller Menschen» bekannt wurde. Franz von Assisi wollte wie Jesus arm sein. Einfach und engagiert lebte er das Evangelium. Seiner neuen Lebensform schlossen sich damals viele Männer an: die Kapuziner. Aber wie soll ein einfacher und echter Bruder des Heiligen Franziskus und der Menschen leben? Diese Frage stellten sie sich immer wieder. Die Kapuziner leben noch heute sehr einfach, das Gebet und Zusammenleben haben einen hohen Stellenwert. Die Brüder gehen direkt auf die Leute zu und helfen ihnen bei ihren Sorgen und Problemen. Die Kapuziner sind aber auch in vielen Ländern auf der ganzen Welt als christliche Botschafter unterwegs. Hier wie dort setzen sie sich für ein friedliches Miteinander ein und helfen benachteiligten Menschen.
rd von Das Kindermagazin jumi wi ften mehreren Missionsgesellscha ser Seite unterstützt - Danke! Auf die e vor und stellen wir in jedem Heft ein erzählen, was sie machen.
Franz von Assisi
In der Schweiz leben heute noch 140 Mitbrüder. Sie wohnen an zwölf Orten, meistens in Klöstern. Die Schweizer Kapuziner waren lange in Afrika, Südamerika und Asien als Missionare im Einsatz. Heute sind die Schweizer Missionare älter geworden, neu e werden nicht mehr ausgesandt. Dafür sind in diesen Ländern eigene Kapuzinerprovinzen entstanden mit Tausenden von afrikanischen, südamerikanischen und indischen Kapuzinern. Mehr darüber: www.kapuziner.org
Text: Christine Weber Foto: Lefteris Papaulakis / fotolia.com
d l s u a a e W Witz m e d Wie kommt der Elefant wieder vom Baum? Er setzt sich auf ein Blatt und wartet auf den Herbst. spazieren. Gehen zwei Zahnstocher im Wald bei. Plötzlich läuft ein Igel an ihnen vor eren: and zum Da sagt der eine Zahnstocher ein «Sag mal, wusstest du, dass hier Bus fährt?» Abends im Zeltlager. Petra un kämpfen verzweifelt gegen d Florian die Mücken. Plötzlich kommen auch no ch ein paar Leuchtkäfer angesch wirrt. Ruft Florian: «Schnell weg hier ! Jetzt suchen uns die verflixten Mücken schon mit Laternen!»
l « Welcher Voge l: pp Se en d gt Der Lehrer fra «Der Kuckuck!», ruft Seppl. »hat kein Nest? t! Und warum?» «Sehr gu hnt.» in der Uhr wo - «Na, weil er
e2 Lösung Seit 1. Birke 2. Eibe 3. Buche 4. Eiche 5. Linde 6. Fichte 23
Impressum jumi Nr. 2, Oktober / November 2014; 47. Jahrgang ISSN: 1420-1690 erscheint 7-mal jährlich www.jumi.ch
Herausgeberverein jumi, 14 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Benediktiner Missionare, Uznach; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig.
Redaktionsleitung: Christine Weber, redaktion @ jumi.ch Redaktion: Lucia Hager, Beat Röösli, Daniela Rütimann Mitarbeit: Edith Arnold, Heinz Dahinden, Jay Altenbach, Maya Jörg Layout: Samuel Jordi, Winterthur Illustration: Daniela Rütimann, Luzern Titelbild: Eva Bossart (2009) Korrektorat: Lisbeth Schmid-Keiser Druck: Ziegler Druck- und Verlags AG, Winterthur jumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten. Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo: 1-3 Ex. je CHF 20.–; 4-9 Ex. je CHF 12.– ; 10-19 Ex. je CHF 8.–; ab 20 Ex. je CHF 6.– Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. je CHF 1.50) Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 Kriens Tel.: 041 318 34 80, Fax.: 041 318 34 70 E-Mail: info@jumi.ch; Internet: www.jumi.ch
Daniela R端timann