Jumi grenzen 7 15

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Nr. 7    Juni /Juli 2015

Grenzen


Oft ist die Landesgrenze auch Sprachgrenze: Die Leute sprechen plötzlich anders. In diesem Rätsel haben sich vier englische Wörter unter die deutsche Sprache gemischt. Findest du sie?

Zusatzaufgabe: Zähle alle Punkte auf den Steinen dieser vier englischen Wörter zusammen!

Lösung Seite 23 Rätsel: Heinz Dahinden


Drinnen oder n e s s u a dr Geht dir etwas auf die Nerven, kannst du auch mal sagen: Stopp! Ich will alleine in meinem Zimmer sein – lass mich in Ruhe! Das ist auch eine Grenze, nämlich deine eigene. Und die sollte auch von anderen respektiert werden. An keine Grenze halten sich die Amphibien: Wenn es Zeit zum Laichen ist, machen sich Frösche und Amphibien auf die Wanderung zu ihren immergleichen Plätzen. Dabei überqueren sie gefährliche Routen, zum Beispiel unbewachte Strassen. Landesgrenzen sind hingegen gut bewacht, das zeigt ein Augenschein am Schweizer Zoll. Und auf der Flucht vor Krieg und Elend nehmen Flüchtlinge grosse Gefahren in Kauf, um Grenzen zu über winden.

Kröten auf der Wanderschaf t. Seite 16

Durch die Wüste über das Meer. Ab Seite 6

lerpfade Schmugg Berge. durch die Seite 8

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Unter wegs am Basler Zoll. Seite 10

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Wozu Grenzen ? Bitte anklopfen !

Die erste Grenze

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Die TürDie Zimmer türe. Die Haustüre. e anklopschwelle. Wer hier eintritt, soll bitt von Sifen. Grenzen geben uns das Gefühl st, wenn cherheit. Wir haben weniger Ang hin – hier wir Türen schliessen können. Bis der Hausund nicht weiter! Das Übertreten e Menschwelle ist etwas Besonderes. Bös ssen bleischen und böse Geister sollen drau egnet ges ben. Die hereinkommen, sollen t über viesein. «God bless our home» steh Häusern. len Eingängen von englischen de am 6. C+M+B+2015 wird bei uns mit Krei «Chrisn: Januar an die Haustüre geschriebe

tus Mansionem Benedicat» – Christus segne dieses Haus. Weihwassergefässe hängen bei der Haustüre. In der Türkei sind es blaue Glasperlen gegen den «bösen Blick», oder Amulette mit der «Hand Fatimas», die das Böse an der Grenze zu unserem Zuhause aufhalten sollen. Viele Juden küssen jedes Mal beim Betreten des Hauses die «Mesusa». Die Mesusa ist eine kleine Rolle mit einem Gebet aus der Bibel. Sie wird schräg in einem Gefäss in den Türrahmen hineingemauert oder hineingeschnitzt.


Die zweite Grenze

Das Revier. Das Quartier. Die Stad tmauer. Je grösser und mutiger wir werden , je weiter stecken wir unsere Grenzen. Wir erobern uns ein Revier. Bis zu dem Baum. Bis zum Waldrand. Bis zu dieser Strasse. Bis zum Bach. Auf der anderen Seite beginnt «Feindesland». Fremdes Gebiet. Wo sind gerade die Grenzen von deinem Revier? Wo waren sie vor drei Jahren? Früher war die Stadtmauer die wichtigste Grenze für die Bürger. Die Tore wurden bewacht und nac hts geschlossen. Auch hier galt: Bis hier hin – und nicht weiter! Gutes soll reinkommen , Böses soll draussen bleiben.

Die dritte Grenze

Die Landesgrenze. Zollkontrolle. Die chinesische Mauer. Auch diese Grenzen dienten der Sicherheit und dem Zusammenhalt. Wenn die Landesgrenzen nicht respektiert werden, gibt es Krieg.

Die letzte Grenze Der Horizont. Das Ende der Welt. Der Tod. Früher glaubte man, dass die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Totenreich «Hades» ein Fluss sei. Die Seelen der Toten werden von «Charon», dem Fährmann, über den Fluss gebracht. Wie stellst du dir den Himmel vor? Hat dein Himmel Grenzen? Welche? Gott oder die Natur sind unendlich und grenzenlos.

renzen? G ie d u d t Wie setz daheim ein ir d i e b s e t Gib iten eurer e r h c s r e b Ü Ritual beim Im Werkatelier le? Hausschwel indest du eine f auf Seite 12 ee dazu! tolle Bastelid 5

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann


in g e W m e d f u A ein sicheres Land Auf der Suche nach einem sicheren Platz müssen Flüchtlinge Landesgrenzen überwinden. Und oft auch das Meer, die Wüste oder hohe Berge.

Familien und Kinder in einem Flüchtlingslager an der syrisch-irakischen Grenze. Text: Christine Weber Fotos: Y. Kozyrev / A. Lachant, Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF)


Landesgrenzen kennen wir von den Ferien: Am Zoll zeigen wir den Pass und können in die Schweiz ein- oder ausreisen. Andere Menschen können das nicht. Sie haben gar keinen Pass oder Papiere. Oder sie mussten überstürzt aus ihrem Heimatland flüchten und konnten nicht s mitnehmen. Leider gibt es viele Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Weil Krieg ist, weil sie verfolgt werden oder weil die Armut so gross ist, dass es hinten und vorne nicht zum Leben reicht. Doch diese Menschen aus Afrika, dem arabischen Raum oder Asien können nicht einfach mit dem Auto oder Flugzeug nach Europa oder die Schweiz reisen. Für die meisten von ihnen heisst es an den Grenzen: Stopp! Hier ist die Flucht zu Ende. Ihr könnt nicht einreisen, wir haben keinen Platz für alle. Geht wieder nach Hause! Stimmt schon: In Europa hat es nicht für alle Menschen Platz, die auf der Suche nach einem sicheren Ort sind. Es sind schlicht und einfach zu viele. Aber wohin sollen die Flüchtlinge dann gehen? Niemand weiss eine Lösung auf diese Frage. Alle sind ratlos.

Auf der Suche nach einem sicheren Platz Um einen sicheren Platz zu finden, nehmen die Flüchtlinge viel in Kauf. Die Grenzen nach Nordamerika, Australien oder Europa sind verbarrikadiert: mit hohen Zäunen oder Mauern. Darum versuchen die Menschen, über die Berge, durch die Wüste oder das Meer die Grenzen zu überqueren. Das ist gefährlich. Schlecht ausgerüstet, mit wenig Wasser oder in überfüllten Booten müssen Erwachsene und Kinder auf diese traurige Reise an ein unbekanntes Ziel. Manche schaffen es. Sie stehen dann auf dem Boden von Italien oder Deutschland, England, der Schweiz oder einem anderen Land. Sie sind vorerst gerettet. Aber ein Daheim haben sie noch nicht. Sie wissen nicht, ob sie wieder gehen müssen oder bleiben können. Sie haben schlimme Sachen erlebt und sind im neuen Land oft nicht willkommen. Das ist traurig. Dass wir in der Schweiz einen guten Platz zum Leben haben, ist nicht selbstverständlich. Darum ist Menschlichkeit, Mitgefühl und Nächstenliebe wichtiger denn je!

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Alteelpfade Schmugg

erten fr ü her i t r o p s n a r t r e l Sch mugg en Waren auf versteckten Pfad Und um gekehrt. von der Schweiz ins Ausl and.

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Früher gab es noch keine Autobahnen und keine Tunnels. Um nach Italien oder Österreich zu kommen, mussten die Alpen zu Fuss durchquert werden. Oft mit einem Esel oder Pferd, die mit Säcken und Körben vollbepackt waren. Die schmalen Saumpfade führten durch Schluchten und steiles Gelände. Es gab Steinschläge und Gewitter, Regen und Schnee – die Reisen waren gefährlich. Noch viel gefährlicher war es für die Schmuggler: Sie transportierten wertvolle Güter von hier nach da. Um nicht von den Zöllnern geschnappt zu werden, waren sie meistens nachts unterwegs und umgingen die offiziellen Routen. So entstanden die Schmugglerpfade. Oft waren es bitterarme Dorfbewohner aus der jeweiligen Grenzregion, die sich mit dem Schmuggel einen Batzen dazu verdienten. Bis zu 40 Kilo schleppten sie auf ihrem Rücken durch die Berge. Geschmug-

gelt wurden ganz unterschiedliche Sachen: Salz, Getreide, Rinder, Kuhhäute, Kristalle, Felle oder Kunstwerke. Auf dem Heimweg in die Schweiz kamen so dann Kastanien, Seide, Seife, Kaffee oder Wein in die Schweiz. Um nicht entdeckt zu werden, kannten die Schmuggler auch Kniffs und Tricks. Zum Beispiel nagelten sie die Sohle verkehrt herum auf die Schuhe – so zeigten die Spuren im frischen Schnee genau in die entgegengesetzte Richtung, die Zöllner folgten einer falschen Fährte. Reich wurden die Schmuggler aber nicht: Den Gewinn kassierten die reichen Handelsherren.

tsel Auf Seite 20 kannst du ein Rä die machen und herausfinden, wo geschmuggelten Sachen sind! Text: Christine Weber Fotos: swissinfo.ch; schmugglerland.com; lombardiabeniculturali.it


Froschhupf aus e m u l B r e d Hast du schon mal einen Frosch geküsst? Nein – gruselig fände ich es aber nicht. Immerhin habe ich vorhin eine Erdkröte angefasst. Ihre Haut fühlt sich etwas klebrig an. Doch Erdkröten gefallen mir. Mit ihren Warzen sehen sie so anders aus.

Nach den Hausaufgaben zieht es Sofia (10) nach draussen. Der Fünftklässlerin macht besonders Spass, die Natur mit Freundinnen zu beobachten. Gerne auch zur Dämmerstunde, wie kürzlich die Amphibienwanderung, an der sie teilnahm.

Kröten auf Wanderschaft halten sich an keine Grenzen. Warum sie deswegen gefährlich leben? Nachlesen auf Seite 16! Text: Edith Arnold Foto: Edith Arnold; Vitalii Hulai / Fotolia.com

Weshalb nimmst du an der Amphibienwanderung teil? Mich faszinieren Frösche, weil sie an Land und im Wasser leben können. Von weit her wandern sie jedes Jahr zu diesem Weiher – auch wenn er inzwischen von Wohnhäusern umringt ist. Eigentlich hätte ich ebenfalls Frösche als Nachbarn. Erzähl! Sie befinden sich beim Bach neben unserer Wohnsiedlung. Beim nächsten Regen verwandeln sich die Kaulquappen vielleicht in winzige Frösche. Manchmal passiert über Nacht etwas. Nimmst du auch mal ein Tierchen mit nach Hause? Ja! Einmal kaufte meine Mutter beim Bauernhof neben dem Bach einen Blumenstrauss. Als sie ihn zuhause in die Vase stellen wollte, schrie sie auf: Ein Fröschchen hüpfte aus einer Gladiole. Ich brachte es sofort zum Bach. Hoffentlich erwischte es unsere Katze nicht. Absichtlich nehme ich aber keine Tierchen mit. Ich fände es ja auch nicht so toll, wenn mich jemand fangen und mitten in Zürich aussetzen würde. Besser die Viecher an ihrem Wohnort besuchen.

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s g e w r e t n U e z n e r r e an d G zur Schweiz ZOLL DOUANE

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Beim Grenzübergang Basel-Weil reisen Autos und Lastwagen in die Schweiz ein oder aus. Zöllner und Grenzwächter kontrollieren, ob alles in Ordnung ist und suchen nach Schmuggel­ waren. Auch mit dem Drogenspürhund Mocca. Zuerst schauen wir uns die Zollanlage an, wo die Lastwagenfahrer ihre Waren verzollen. Der Zollinspektor Rolf Tschudi erklärt die ganzen Vorgänge. Die Chauffeure müssen ihre Papiere zeigen, in denen aufgelistet ist, was sich genau in ihrem Lastwagen befindet. Manche Lastwagen pickt der Zöllner heraus. Diese müssen zur Rampe rollen, wo alle Waren genau angeschaut werden. Es kann ja sein, dass auf dem Zettel etwas


Grenz wache gibt es separate Räume, w o Festgenommene verh ör t werden. Und vier Ze llen mit Videoüberwachu ng, um die Gefangenen fest zuhalten, bis die Polizei eintrif ft.

steht, und im Lastwagen wird etwas ganz anderes geschmuggelt. Wen picken die Zöllner raus und warum? «Das haben wir so im Gefühl», sagt Zollinspektor Tschudi, mehr wird nicht verraten. Manche Camions müssen auf die Waage. Wenn das Gefähr t überladen ist, müssen sie einen Teil ihrer Ladung beim Zoll lassen und später holen. Dies geschieht nicht aus Bosheit, sondern wegen der Sicherheit auf den Strassen.

Personenkontrolle: Ausweis, bitte! Die Grenzwächter kontrollieren Leute wie dich und mich. Sie halten uns an und schauen in unsere Autos. Auch hier machen sie Stichproben und picken den einen oder anderen raus. Dann werden im Grenzhäuschen die Ausweise kontrolliert. «Unsere Pässe und Identitätskarten haben viele Merkmale, an denen die Grenzwächter sehen, ob ein Ausweis in Ordnung ist», erklärt Herr Gantenbein, der auch Journalisten begleitet. Wenn jemand von der Polizei gesucht wird, sieht man das dank des Computers und die Person wird festgenommen. Die Grenzwächter tragen eine Waffe und sind im Nahkampf ausgebildet, damit sie sich im Notfall verteidigen können. Im Haus der

Spürnase sucht nach Drogen die Arbeit der Auch Hunde unterstüt zen siebenjährige Grenzwache. Wir haben die nen gelernt. Sie Labradorhündin Mocca ken und macht ihre ist eine Drogenspurhündin der HundefühArbeit ganz toll. Kaum zieht uhe an, weiss sie, rer ihr die Pfotenschutzsch be bevorsteht. dass ihr eine spezielle Aufga und beginnt zu Dann spitzt sie die Ohren viel besser als schnüf feln. Hunde riechen ganz schnell das Menschen und so hat sie Auto gefunden. Döschen mit Drogen im zeigt dem HunDann set zt sie sich hin und gefunden hat. deführer an, dass sie etwas e Unterstützung Hündin Mocca ist eine toll e in Basel. für die Schweizer Grenzwach

Text Jay Altenbach-Hoffmann Fotos: Jay Altenbach-Hoffmann; Schlierner / Fotolia.com

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Meistens freust du dich wahrscheinlich über Besuch und Gäste sind in deinem Zimmer willkommen. Wenn du jedoch zwischendurch deine Ruhe brauchst, mal eine schlechte Laune hast oder sonst nicht gestört werden willst, kannst du das mit diesem witzigen Türschild ankündigen.

Du brauchst dazu 1 Stück Karton, Bleistift, farbiges Papier, Leim und Schere. Text und Illustration: Daniela Rütimann


Anleitung Nimm das Kartonstück und zeichne mit dem Bleistift eine schmale, längliche Kopfform mit einer Öffnung für die Türfalle darauf. Das Schild sollte nicht breiter als 10 cm sein.Schneide die Form aus. Nun kannst du auf der einen Seite ein freundliches und auf der anderen Seite ein unfreundliches Gesicht vorzeichnen und danach mit farbigem Papier bekleben. Jetzt noch die Beschriftung und dann ist das Schild bereit, an die Türfalle gehängt zu werden.

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!   h c u e    t r Weh S

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ind Eulen auch Zugvögel? Nein. Die meisten von uns wohnen ein ganzes Leben lang im gleichen Revier. Wir markieren die Grenzen unseres Reviers mit dem typischen Eulengeschrei: Hu – Huuuuu! Ich und meine Freunde Nina und Theo fliegen allerdings immer mal wieder über unser Revier hinaus. Wir fliegen zum Schulhausplatz und eulen dort ein wenig herum. Huhuuuu. Gestern sahen wir ganz üble Typen. Ein doofer Angeber sagte zu einem Mädchen: «Hau ab, du bist ja hässlicher als eine Eule!» Das haben wir aber gehört! Das lassen wir Eulen uns nicht gefallen! Theo setzte sofort zum Sturzflug an. Wir lassen nicht zu, dass die Schwächeren einfach ausgegrenzt werden. Theos gestreckte Krallenfüsse schossen am Gesicht des Jungen vorbei. Dem ist das Lachen aber voll vergangen! Es gibt auf jedem Pausenplatz üble Typen – nicht nur Jungs, auch Mädchen – die Spass daran haben, andere fertig zu machen. Sie finden es cool, wenn sie die Schwächeren ausgrenzen können. Sie werden immer fieser, wenn sich niemand wehrt. Die Opfer haben Angst und können sich allein nicht wehren. Also schaut nicht nur zu! Nehmt – wie Theo – euren Mut zusammen, geht zu dem Typen und sagt laut und deutlich: «Hör auf. Wir finden das nicht lustig!» Niemand soll ausgegrenzt werden. Wehrt euch gemeinsam! Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

uri. Ich bin G ir? du m Schreibst zurück! ibe dir Ich schre mi.ch guri@ju


Z

.   t r e g i e w r Befehl ve Leben .   t e t t e ger

u den Aufgaben von Polizeihauptmann Paul Grüninger (1891-1972) gehörte es, dafür zu sorgen, dass sich die Menschen an die Gesetze hielten. 1938 verlangte eine neue Bestimmung, dass alle Juden aus Deutschland ohne Einreisebewilligung in die Schweiz an der Grenze zurückgeschickt werden müssen. Zurück in den sicheren Tod. Paul Grüninger weigerte sich, die Befehle auszuführen. Stattdessen fälschte er Dokumente. So konnten sich trotzdem einige hundert Juden und andere von den Nazis verfolgte Menschen in die Schweiz retten. Ein Jahr später wurde der Polizeihauptmann deswegen hart bestraft. Er verlor seine Arbeit und wurde wie ein Verbrecher verurteilt. Trotzdem war Paul Grüninger immer überzeugt, richtig gehandelt zu haben. Er begründete sein Tun mit den Worten: «Es ging darum, Menschen zu retten, die vom Tod bedroht waren.» Paul Grüninger wurde nicht heiliggesprochen, wird es wohl auch nie. Trotzdem gilt sein Verhalten heute als vorbildlich. Viele bewundern seinen Mut und seine Kraft, sich nicht von Vorschriften davon abhalten zu lassen, auf die Stimme des Gewissens und der Menschlichkeit zu hören.

Text: Lucia Hager Illustration: Daniela Rütimann

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Erst 1995 machten die Schweizer Behörden die Verurteilung Grüningers rückgängig. Da war der mutige Polizist schon seit 25 Jahren tot.


k c a p e k c Hu mit Risiko

Jedes Jahr gehen ErdkrÜten ans Limit. Um ihre vertrauten Laichgewässer zu erreichen, geben sie alles. Auf ihren Wanderungen halten sie sich an keine Grenzen.

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Manche bezeichnen uns als hässlich ste Tiere der Schöpfung. Im Mittelalter dichtete man uns Hexisches und Heilend es an. Vor drei Jahren krönten sie uns zum «Froschlurch des Jahres». Eigentlich müs sten wir auch für unser GPS ausgezeichnet werden. Denn wir laichen seit Generatione n im gleichen Gewässer. Seit unseren Urg rossmüttern und -vätern hat sich die Umgeb ung total verändert. Doch es können noc h so viele Strassen, schnelle Autos und Wohns iedlungen hinzukommen: Wir finden unseren Weiher. Ende Februar, Anfang Mär z verspüren wir diese Aufbruchsstimmun g. Im Umkreis von bis zu drei Kilometern mac hen wir uns auf. Einige Weibchen kommen aus Gärten oder buschigen Hecken, ich aus einem alten Fuchsbau im Wald. Auf dem Weg lauern uns Männchen auf. Davon gibt es mindestens drei Mal mehr. Sie besteig en alles, was irgendwie nach Weibchen aussieht, manchmal sogar Holzstücke. So ziehen wir huckepack weiter. Wir, das star ke Geschlecht! Früher hat der Weg dur ch Felder und Wälder geführt. Jetzt also auc h über Autostrassen. Für 30 Meter Asp halt brauchen wir etwa 20 Minuten. Weil immer so viele Erdkröten plattgefahren wer den, legen Anwohner vermehr t Amphib ienzäune an. Bei diesen sind Kübel plat zier t. Dor t sammeln uns die Menschenfre unde ein, zählen uns und tragen uns über die Strasse. Sie wollen uns wirklich schützen . Manchmal entfernen sie sogar ein paar Män nchen von unseren Rücken – auf Mensche n wirkt diese Aufsässigkeit wohl etwas kom isch. Text: Edith Arnold Fotos: A_Bruno, Martina Berg / fotolia.com

Steckbrief Name Erdkröte (bufo bufo) Vorkommen Wälder, Wiesen, Gärten überall in Europa Aussehen Warzige Haut, braun-olivfarbener Rücken, grauer Bauch, rotgoldene Augen Grösse Weibchen bis 12 cm, Männchen bis 9 cm Alter Bis zu zehn Jahren Ernährung Schnecken, Würmer, Spinnen, Käfer Nachwuchs Wenn es wärmer wird im Frühling, zwischen 7 und 10 Grad, begeben sich die Weibchen zu den Laichgewässern. Auf der 500 bis 3 000 m langen Strecke werden sie von Männchen bestiegen. Diese lassen sich huckepack bis zum Wasser tragen. Dort drücken die Weibchen bis 5 m «doppelreihige Perlenkette» heraus. In der Laichschnur befinden sich fast 6 000 Eier. Diese werden vom Samen des Männchens befruchtet. 18 Tagen später entwickeln sich Kaulquappen, nach zwei, drei Monaten winzige Kröten. Feinde Menschen in Autos und Graureiher, Rabenvögel, Uhus, Ringelnatter

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e s o l n

e z n e Gr e b e i L

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«Die Stadtmauer Jerusalems liegt in Trümmern, die Tore sind durch Feuer zerstört.» * Im Verlauf der Geschichte wurde sie immer wieder eingerissen. Dann wieder aufgebaut: die mächtige Stadtmauer von Jerusalem. Wer heute nach Jerusalem in die Altstadt geht, muss durch eines der acht Tore der mächtigen Mauer eintreten. Die Stadtmauer von heute ist 12 bis 20 Meter hoch. Sie wurde vom Sultan Suleiman dem Prächtigen im 16. Jahrhundert gebaut. Nach der Bibel haben David und sein Sohn Salomo die erste Stadtmauer bauen lassen. Nebukadnezzar, König der Babylonier, zerstörte sie im Jahr 586 vor unserer Zeitrechnung. Wenn die Mauer fällt, sind die Einwohner verloren. Sie werden verschleppt. Aber sie kamen immer wieder zurück und bauten die Mauern wieder auf. Sie suchen Schutz. Ein Hin und Her, aufbauen – einreissen. Ein ewiger Kampf, bis heute. Der Mensch braucht Sicherheit und Grenzen. Auch Israel, das Volk Gottes.

Jerusalem liegt auf einem Hügel. Er wird Zion, der heilige Berg, genannt. Zion ist zugleich ein anderer Name für Gottes neue Welt. Das «neue Jerusalem» ist das Himmelreich, die neue Welt, das Paradies. Jesus sagt immer: «Sie ist nahe, die neue Welt!» Und manchmal ist sie sogar schon da: Wenn Liebe stärker ist als die dicksten Stadtmauern. Nur die Liebe kann Grenzen überwinden, ohne zu verletzen. Liebe ist grenzenlos. * Einen Bericht über den Wiederaufbau der zerstörten Mauer findet ihr bei Nehemia 1-4.

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann


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m i t k c e Was st ler-Sack ? g g u m h c S

Eine Schmugglerin hat Waren aus der Schweiz nach Ita lie und auf dem Rü n ckweg von dort wieder zurüc geschleppt. Findest kdu die sechs Sachen in ihrem Sack?

S T A A N I K E N H E A M P G S H N X T I F F B E H O A E C Q O F F L R S E P W Y G E T R E I D E T T U N T X L F A S C R N S A L L I N O L E K A F F E E E B H M Q L B E K C P A V S H Z Z M B H C Q N

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Rätsel: Christine Weber Foto: womue / Fotolia.com

Seife

Salz Getreide Felle Kastanien Kaffee

Auf Seite 8 kannst du mehr über die Schmuggler lesen.


g e t r e n n t t h c u l F r e d f Au D Steckbrief Name Abulfazl (12), lebt in Liestal Das macht Spass Fussball spielen Lieblingstier Löwe Ich bin Fan von Real Madrid Wenn ich gross bin, werde ich Erfolgreicher Fussballer Mein grösster Wunsch dass die Eltern und Geschwister in die Schweiz kommen dürfen.

ie Grossmutter von Abulfazl stammt aus Afghanistan, wo seit 40 Jahren Krieg ist. Die Familie gehört zu den schiitischen Hazara. Sie flüchteten wegen des Kriegs nach Iran. Dort wurde auch Abulfazl geboren. Im Vorort Khomeini Shah leben ganz viele Afghanen mit derselben Religion, die ebenfalls geflüchtet sind. Die Familien sind dort nicht erwünscht, nur geduldet. Deshalb entschloss sich Abulfazl’s Familie, weiter zu flüchten. Mit Schleppern gelangten sie in die Türkei, wo sie einen Fluss überqueren mussten, um nach Griechenland zu kommen. Sie mussten in der Nacht in Gummiboote steigen und ihr Gepäck, Ausweise und Handys wegschmeissen. Abulfazl war in einem Boot mit seiner Grossmutter und der Tante. Seine Eltern und Geschwister waren in einem anderen Boot, das nicht auf der griechischen Seite ankam. Ein ganzes Jahr warteten sie auf die Eltern und wussten nicht, was mit ihnen passiert war. Dann zogen sie weiter. In einem Lastwagen versteckt kamen Abulfazl, die Grossmutter und die Tante in die Schweiz, wo sie einen Asylantrag stellten. Seit zwei Jahren geht Abulfazl in die Schule. Er hat jetzt Nachricht von seinen Eltern: Sie wurden von der Strömung abgetrieben und sind wieder im Iran. Abulfazl wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder beisammen zu sein. Text und Foto: Jay Altenbach-Hoffmann

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n e z n e r G e n h o Ärzte

K 22

rieg verursacht viel Leid. Verletzte brauchen Hilfe. Vertriebene Flüchtlinge leben in Zeltlagern. Wer hilft ihnen? Die Blauen helfen nur den Blauen. Die Gelben nur den Gelben. Und denen zwischen den Grenzen – zwischen den Fronten – hilft niemand. Zu gefährlich. Eine Gruppe von französischen Ärzten und Journalisten wollte das ändern. Jeder Verletzte soll medizinische Unterstützung erhalten – egal auf welcher Seite der Grenze! Jeder Kranke soll die lebenswichtigen Medikamente bekommen – egal ob er zu den Blauen oder zu den Gelben gehört. Die Gruppe nannte sich MSF. Das steht für «Médecins Sans Frontières». Ärzte ohne Grenzen. Heute ist MSF eine der wichtigsten Hilfsorganisationen geworden. Sie schicken ausgebildete Frauen und Männer in Kriegs- oder Katastrophengebiete und leisten dort medizinische Nothilfe. Seit

1981 haben die MSF auch in der Schweiz eine Zentrale. Sie ist in Genf. Es sind also auch Schweizer Ärztinnen und Ärzte, die heute in den Flüchtlingslagern in Syrien das Leben von verwundeten oder kranken Männern, Frauen und Kindern retten. Oder in Westafrika gegen die schlimme Seuche Ebola kämpfen. Oder im Mittelmeer Schiffbrüchige retten.

Mehr Informationen über die wertvolle Arbeit von den Ärzten ohne Grenzen unter: www.msf.ch Text: Beat Röösli Fotos: Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF)


Fastenopfer (Januar) Das jumi erzählt von Pro-

Nach den en ! Sommerferi

t das jumi Nach den Ferien ha dich parat: für spannende Themen

jekten, Ländern und Kindern, die von Fastenopfer unterstützt werden.

Spürnasen (April) Von Detektiven und Spürhunden, Spionen und sonstigen Spürnasen.

Westen (Mai) Im Galopp durch den

Achtung, fertig, los! (August)

wilden Westen nach Amerika. Das vierte und letzte Heft zum Zyklus Himmelsrichtungen.

Der erste Schultag! Alle sind aufgeregt, du auch?

Mauer (Juni)

Norden (Oktober) Ein kühles Heft, das mit viel Lebensfreude in die kälteren Regionen der Welt schaut. Sang & Klang (Dezember) Kennst du die Sternsinger? Wir stellen sie vor! Und auch sonst geht es um schöne Stimmungen in der Adventszeit.

Über die chinesische Mauer bis zur Schloss-, Stadt- und Klostermauer.

Lösung Seitresin2d:

Wörte Die englischen IRL (=Mädchen), mmer), G SUMMER (= So rtstag), BOY (= Junge). u BIRTHDAY (=Geb fgabe: 51 Punkte u a tz Zusa 23

Impressum jumi Nr. 7, Mai 2015; 47. Jahrgang ISSN: 1420-1690 erscheint 7-mal jährlich www.jumi.ch

Herausgeberverein jumi, 14 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Benediktiner Missionare, Uznach; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig; Weisse Väter, Fribourg.

Redaktionsleitung: Christine Weber, redaktion @ jumi.ch Redaktion: Lucia Hager, Beat Röösli, Daniela Rütimann Mitarbeit: Heinz Dahinden, Edith Arnold Layout: Samuel Jordi, Winterthur Illustration: Daniela Rütimann, Luzern Titelbild: Diverse Korrektorat: Lisbeth Schmid-Keiser Druck: Ziegler Druck- und Verlags AG, Winterthur jumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten. Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo: 1-3 Ex. je CHF 20.–; 4-9 Ex. je CHF 12.– ; 10-19 Ex. je CHF 8.–; ab 20 Ex. je CHF 6.– Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. je CHF 1.50) Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 Kriens Tel.: 041 318 34 80, Fax.: 041 318 34 70 E-Mail: info@jumi.ch; Internet: www.jumi.ch


Daniela R端timann


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