Jumi ost 5 14 issuu

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Nr. 5   April 2015

Di Himmelse vier richtung en

Ost


t r ö h e g s a W stlichen ö e s e i d e wohin? Ordn nder auf dem ä

Japan

L tig zu: h c i r s u b o Gl

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Saudiarabien Russland

Mongolei

Indien Thailand

Philippinen

23 Lösung Seite Rätsel: Heinz Dahinden


t h e g n Im Oste f u a e n n o S die Vier Himmelsrichtungen gibt es und jede zeigt uns ganz andere Welten auf. Bereits haben wir den Süden erkundet. In diesem Heft schauen wir nach Osten. Im Osten geht die Sonne auf, darum spricht man manchmal auch vom «Morgenland». Der Osten ist ein riesiges Gebiet. Dazu gehören so ferne Länder wie China, Korea oder Japan. Der Osten ist aber auch ganz nahe – wie jede Himmelsrichtung beginnt er vor unserer Nasenspit ze. Darum schauen wir auch in die Ostschweiz – das vielfältige Gebiet, zu dem sieben Kantone gehören. Viel Spass auf der Entdeckungsreise in östliche

Japan: Wenn Schönes Fest in ühen. Seite 6 Kirschblüten bl

Gefilde! 3

Jeder Himmelsrichtung widmet das jumi ein Heft. Diesmal schauen wir gen Osten.

Grösste Katze der Welt: Der sibirische Tig er. Seite 16

Kamele in der Schw eiz? Ja, in Mostindien! Seite 10

: Christus und Bibelgeschichte Seite 18 die Morgenröte.


e n i e d n u d n e s Tau n e t s O m i t l a f l Vie

weiz aus betrachtet, geht es Sch r de n Vo t: bie Ge es sig rie ein ist ten Os Der hen bis hin zum Fernen Osten. Na d un n ere ttl Mi n de in a rop teu Os er üb Die Länder, Reiche und Gebiete im Osten wurden im Laufe der Zeit unterschiedlich bezeichnet. Das hat mit der Geschichte, den politischen Veränderungen und auch mit den Religionen zu tun. So gab es früher zum Beispiel das riesige Osmanische Reich, das lange Zeit eine grosse Macht war. Heute zählen die Länder in diesem Gebiet zum Nahen 4

Osten. Dazu gehören etwa die arabische Halbinsel, die Türkei und auch Ägypten. Noch weiter von uns weg ist der Mittlere Osten, auch Südostasien genannt. Zu ihm gehören etwa Indien, Pakistan und der Iran. Und im Fernen Osten liegen Länder wie China, Japan oder die Philippinen. Am besten schnappst du dir eine Weltkarte oder einen Atlas und schaust dir an, wo diese Länder und Gebiete liegen.


cht Geheimnisvolle Märchen: 1001 Na Die fernöstlichen Länder haben ganz andere Bräuche und Traditionen als wir in Europa und stecken voller Geheimnisse. Das faszinierte Abenteurer und Forscher, die den Nahen und Fernen Osten schon vor Hunderten Jahren erkundeten. Sie schrieben Bücher und Geschichten über ihre Erlebnisse und Beobachtungen. Einen Einblick in die faszinierende Welt des Ostens – früher sagte man auch Orient oder Morgenland – gibt die Märchensammlung «1001 Nacht» mit vielen bunten Geschichten. Eine Legende erzählt, dass diese in der Not von der Wesirstochter Scheherazade erfunden wurden: Ein böser Sultan hatte sie gefangen und wollte sie am Morgen töten. Die listige Scheharazade erzählte dem Sultan jedoch die ganze Nacht spannende Märchen. Weil der Sultan mehr von den Geschichten hören wollte, liess er sie am Leben und hörte ihr Abend für Abend zu. Zu der Sammlung 1001 Nacht gehören bekannte Märchen wie «Aladin und die Wunderlampe», «Ali Baba» oder «Sindbads Reisen». Text: Christine Weber Illustrationen: Daniela Rütimann; Wikipedia

Weltreich Mongolei

Dschingis Khan war 1206 bis 1227 Herrscher über das grösste Weltreich, das es je gegeben hat: das Weltreich Mongolei. Die Mongolen waren Nomaden, die mit ihren Herden herumzogen. Viele Stämme waren zerstritten. Dschingis Khan schaffte es, sie zu vereinen. Unter seiner Führung überfielen und eroberten die mongolischen Krieger viele Länder. Dazu gehörte auch das christliche Abendland so wurde Europa damals genannt. Auf kleinen, struppigen Pferden fielen die Krieger aus dem Osten in Polen und Ungarn ein und drangen bis ins heutige Deutschland vor. Sie waren hervorragende Reiter und grausame Kämpfer, die edlen christlichen Ritter hatten keine Chance gegen ihre Kriegskünste. Die Mongolen versetzten nicht nur die Menschen in Europa, sondern auch in Russland, China und vielen anderen Gebieten über Jahre in Angst und Schrecken. 1227 stürzte Dschingis Khan vom Pferd und starb. Nachfolger wurde sein Sohn, unter dem das Weltreich Mongolei weiter wuchs. So abrupt, wie die Mongolen in Europa eingebrochen waren, so überstürzt zogen die Reiterhorden nach dem Tod ihres Führers 1241 wieder ab. Der Schrecken war überstanden!

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Rosa Wolken in Japan

im fernöstlichen Land. Das Kirschblütenfest ist ein Höhepunkt Dann treffen sich Kinder, Familien und den Bäumen. viele andere Leute zum Picknick unter

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In Japan beginnt der Frühling, wenn die Kirschbäume erblühen, also zwischen Ende März und Anfang Mai. Die Pracht entfaltet sich entlang der «Kirschblütenfront» vom Südwesten bis zum Nordosten der Insel. Das rosa Blütenmeer vor dem schneeweissen Fuji-Berg gilt als krönender Abschluss. Für viele Einheimische ist das Kirschblütenfest das wichtigste Ereignis im ganzen Jahr. Denn «Hanami» bedeutet weit mehr als «Blüten betrachten». Ob in dichtbesiedelten Städten, in Parks oder auf dem Land: Jeder blühende Kirschbaum verleiht Glücksgefühle. Die Japaner sehen Kirschblüten als Symbol für das Leben. Einmal im Jahr, je nach Wetter bis zu 14 Tage, zeigen sich die Bäume in Hochblüte. Fast die Hälfte aller Laub bäume in Japan sind Blütenkirschen, und davon gibt es unterschiedliche Sorten. Das zeigt sich im Frühling, wenn die rosa oder fast weissen Blütenblätter erscheinen und einen zarten Duft verbreiten. Zum Essen sind die Früchte weniger gedacht: Die schwarzen Kirschen sind klein und hart.

Text: Edith Arnold Fotos: Thomas Gittel / Tokio

Picknick mit Kamera im Park Mit Fotokameras und Smartphones halten die Japanerinnen und Japaner die kurzlebigen Blüten fest. Die schönsten Bäume im Shinjuku- oder Yoyogi-Park in Tokio werden bereits am Morgen in Beschlag genommen. Auf ausgelegten Picknickmatten versammeln sich dann Freunde, Familien, Studenten und andere Vergnügungsfreudige. Den ganzen Tag und bis spätabends feiern die Leute unter den rosaroten Wolken. Wie wichtig die Kirschblütenzeit ist, zeigt auch der Kalender: In Japan beginnt das neue Schuljahr für Kinder im April.

E rntedank  in der  S chweiz Das Kirschblütenfest hat für die Japaner einen ähnlich hohen Stellenwert wie das Ernte­dankfest für uns: Was die Natur hervorbringt, betrachten die Christen als Gottesgeschenk. Dafür bedanken sie sich im Herbst mit dem Erntedankfest bei Gott. Im Religionsunterricht erzählen Katechetinnen den Kindern dazu das Gleichnis vom Sämann. In den Gottesdiensten werden symbolhaft Erträge der Ernte vor den Altar gelegt. Weil die Ernten nicht überall gleichzeitig sind, gibt es keinen exakten Termin für das Erntedankfest.

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e h c i l t s Ö n e n o i Relig

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on uns aus Richtung Sonnenaufgang: Osten. Ein anderes Wort für die Länder im Osten ist «Orient». Das bedeutet eben: «Dort, wo die Sonne aufgeht». Morgenland also. Indien und China sind die grössten Länder des Orients. Die Mehrheit der Menschen in China sind Buddhisten. Die meisten Inder haben den Hinduismus als Religion. Im Hinduismus betet man zu vielen verschiedenen Göttern. Brahma, Vishnu oder Durga sind ein paar Beispiele. Sowohl Buddhisten als auch Hindus glauben, dass sie immer wieder auf die Welt kommen müssen. Das Ziel ist, dass man nicht mehr wiedergeboren wird und ins Nirwana eingeht.

Heute leben auch Hindus und Buddhisten bei uns im Westen. Und im Orient gibt es auch Christen. Weltweit am meisten Christen gehören zur römisch-katholischen Kirche. Die zweitgrösste Kirche ist die evangelisch-reformierte. Und die drittgrösste christliche Kirche? Man kennt sie im Westen nicht so gut: Es sind die sogenannten Ostkirchen. Sie heissen auch Orthodoxe. Die orthodoxen Christen haben das gleiche Glaubensbekenntnis wie alle Christen. Sie haben wie die Katholiken die 7 Sakramente und verehren Maria als Gottesmutter. Aber sie haben keinen Papst. Und die Priester dürfen verheiratet sein. Die orthodoxen Christen trennten sich in einem Streit vor 1000 Jahren von den Katholiken.

Text: Beat Röösli


r e i p a P    f u a    k i t a b o r k A Noels (7) Mutter ist Japanerin, der Vater Schweizer. Seit einem Jahr lernt er die japanische Schrift. Einmal pro Woche besucht er eine japanische Schule, jeden Tag übt er eine Stunde. Dennoch findet der Zweitklässler genügend Zeit, nebenher Tenn is und Fussball zu spielen. Eigentlich sind auch die japanischen Schriftzeichen Bewegung, einfach auf klitzekleinstem Feld .

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auch i. Man könnte m m u G d n u er sind Bleistift, Papi m wichtigsten A . n fe ei gr e h Tusc ögen. zu Feder und orstellungsverm , V d n u er u a sd en Disziplin, Au at 2 140 Zeich h ji n a K rt a ft Allein die Schri er lernen 5 000 Zeichen! n gebildete Japa

Wie funktioniert Japanisch? Es gibt drei Schriften: Hiragana ist ein Alphabet wie das ABC. Katakana benutzen wir für internationale Namen von Menschen, Tieren, Blumen oder Orten. Und Kanji haben die Japaner von den Chinesen übernommen. Diese Schrift besteht aus etwa einer Trillion Zeichen. Wie viele kannst du bereits? Alle 50 Hiragana-Zeichen und alle 50 KatakanaZeichen. Jetzt lernen wir in der Schule Kanji. Was findest du dabei am schwierigsten? Stillzusitzen! Eine ganze Stunde muss man ruhig sein und diese kleinen Zeichen üben. Wald finde ich einfach. Im Deutschen überlege ich mir, ob das Wort auf d oder t endet. Im Japanischen stelle ich mir drei Bäume vor:

Ein Baum bedeutet nämlich Kompliziert finde ich Mücke. steht für eine einzige Mücke! Und lieber bekomme ich einen Mückenstich, als das Wort zu schreiben:

Wie sagen deine Schulkameraden dazu? In der Primarschule schreibe ich fast nie auf Japanisch. Kritzle ich dennoch etwas hin, fragen meine Kollegen, was das für einen Geheimcode sei. Dann möchten sie sofort ihren Namen auf Japanisch übersetzt haben. Text und Foto: Edith Arnold

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n e g n u k c e d t n E n e t s O im z i e w h c S r de

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one Schaffhausen, nt Ka e di n re hĂś ge eiz w ch ts Zur Os n und Thurgau. de Ăźn ub ra G s, ru la G ll, ze en St. Gallen, die beiden App


Die Ostschweiz erstreckt sich vom Bodensee bis in die Bündner Berge. Die Landschaft ist geprägt von Obstwiesen und Viehweiden auf grünen Ebenen und Hügeln, von Seen, Bächen und Flüssen, von Städten und Fabriken sowie von hohen, felsigen Bergen, die zum Wandern, Klettern und Skifahren einladen. In den Bündner Bergen entspringt der Rhein, den man auf dem Gebiet der Gemeinden Neuhausen am Rheinfall und Laufen-Uhwinden als grössten Wasserfall Europas bewundern kann. In seiner Mitte ragt ein auffallender Fels aus dem Wasser. Man kann sich mit einem Boot dort absetzen lassen und auf einer steilen Treppe zur Aussichtsplattform hochsteigen. Da hat man einen wunderbaren Blick auf den ganzen Wasserfall. Die gewaltige Kraft, die das Wasser hier hat, wird schon seit vielen Jahren von Menschen genutzt für das Antreiben von Mühlrädern und zur Gewinnung von elektrischer Energie. Berühmtes Kloster Die Gründungsgeschichte der Kantonshauptstadt St. Gallen wird eng verknüpft mit der Lebensgeschichte des irischen Wandermönches Gallus. Dort, wo er in einer einfachen Zelle wohnte, wurde später das Kloster St. Gallen errichtet. Heute können in der weltberühmten Stiftsbibliothek Bücher bewundert werden, die die Mönche des Klosters vor vielen hundert Jahren geschrieben und kunstvoll verziert haben.

Kamele in Mostindien Im Kanton Thurgau wird viel Obst produziert, aus dem auch feiner Most gepresst wird. Darum nennt man diesen Kanton manchmal auch Mostindien. A propos Indien: Im Thurgau gibt es sogar Kamele! Auf dem Kamelhof Olmerswil leben beispielsweise 14 der exotischen Tiere, die man selten in der Schweiz antrifft. Mit und auf den Kamelen können Kinder ab sechs Jahren Ausritte und Trekkings durch die Ostschweiz machen. Text: Lucia Hager Fotos: zVg

St. Gallen ist die OLMA, die auch berühmt für Kinder st stattfindet. Für jedes Jahr im Herb t r allem interessan vo ng lu el st us A e es ist di f dem der grossen Chilbi au wegen den Tieren, en d wegen der lecker Aussengelände un Olma-Bratwurst!

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mbol für Sy ls a n pa Ja in lt gi h Der Koi-Fisc volle Wachstum ft a kr d n u e d n su ge s a d obori, so heisst ein in o K m A . es d in K es n ei buntbemalen d er w , st fe er d in K japanisches oder Stoff im te Koi-Fische aus Papier Freien aufgehängt. 12

Das brauchst du da z u

er, SeidenpaTransparentpapi itch, Leimpier, Schere, Bost and, bb stift, Folie, Kle tstifte, Schnur Filzstifte/Leuch passende oder Garn und Nähnadel.

ht S o w ird 's g e m a c 1.

2.

Text und Fotos: Daniela Rütimann

Lege 2 Bogen Transparentpapier aufeinander und zeichne eine Fischform darauf. Der Fisch sollte vorne (Maul) breiter sein als hinten (Schwanz). Schneide die Fischform aus und klebe beide Teile an der Längsseite zusammen.


Tipp

Stoff i-Fisch aus o K n e d r u Wenn d , ist er soga t s h c a m c oder Tyve ! wetterfest

3.

4.

5.

6.

Bemale den Fisch nun mit den Filzstiften.

Schneide aus der Folie einen 3 cm breiten Streifen, lege daraus einen Ring und schiebe diesen in die Maulöffnung. Klebe die Nahtstelle mit Klebband zusammen. Um den Ring am Fisch zu befestigen, legst du aussen an die Maulrundung einen Klebstreifen und schlägst ihn nach innen ein. Das wiederholst du an der Schwanzöffnung. Schneide aus dem Seidenpapier schmale lange Streifen mit einem spitzen Ende. Du brauchst 3 - 5 längere Streifen für die Schwanzflosse und 2 kürzere Streifen für die Seitenflossen. Befestige diese mit dem Bostitch am Fisch.

Ziehe die Schnur mithilfe der Nähnadel durch die rechte und linke Maulseite und verknote diese am Ende.

Gu te n Fl u g  !

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!   t h c u s e g    n i d n u e r f f ier. e Hallo Leute! Guri h B ri

Mac auch m hst du it? S Email! g chick mir eine uri@jum i.ch

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Ich habe heute eine Email erhalten. Helen hat mir geschrieben. Sie ist 10 und wohnt in Raron. Raron ist im Wallis. Das Wallis ist – nebst dem Tessin – der südlichste Zipfel der Schweiz. Sie schreibt: «Ich lese immer wieder gerne das jumi und es wäre super, wenn man Brieffreunde kennen lernen könnte!!!» Das ist eine super Idee! Einen Brief bekommen. Das macht noch viel mehr Spass als ein Email zu schreiben. Jumi-Leserinnen und jumiLeser, Jungs und Mädchen schicken sich Briefe von einem Ende der Schweiz zum andern Ende. Von Basel ins Wallis, von Schaffhausen ins Tessin, Luzern, Liestal, Lausanne – von Ost nach West, von Nord nach Süd und umgekehrt. Juhuuu, im Briefkasten ein Brief von meinem Brieffreund an mich! Machst du mit? Es ist ganz einfach: Du schreibst eine Email an mich guri@jumi.ch. In der Mitteilung schreibst du «Brieffreundschaft». Du gibst dein Alter und Wohnort an und kannst sagen, ob du lieber einen Brieffreund oder eine Brieffreundin möchtest. Kurzer Steckbrief über dich: Hobbys und so; ganz kurz. Wichtig: Deine Postadresse nicht vergessen. Fertig. Ich schaue mit scharfen Eulenaugen, wer zusammen passt. Dann sende ich dir eine Email mit der Postadresse deiner Brieffreundin oder von deinem Brieffreund. Und los geht’s mit dem Briefeschreiben. Und noch schöner: Briefe bekommen! Juhuuuu. Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann


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r e d s u a a Id z i e w h c s t Os

da von Toggenburg lebte vor gut 800 Jahren im Kanton Thurgau. Tiere hatten in ihrem Leben eine wichtige Bedeutung. Zwei sind in einer Legende erwähnt: Einmal soll ein Rabe ihr den Ehering gestohlen haben. Das hatte zur Folge, dass ihr Mann, der Graf von Toggenburg, sie von der Burg stossen liess, weil er glaubte, sie sei ihm untreu gewesen. Glücklicherweise überlebte Ida den Sturz ohne grosse Verletzungen. Sie lebte danach während einiger Zeit im Wald gegenüber der Burg. Da ihr die Mitfeier der Heiligen Messe sehr wichtig war, ging sie täglich früh am Morgen durch den dunklen Wald zur Kirche. Dabei soll sie jedes Mal ein Hirsch begleitet haben, der ihr mit zwölf Lichtern im Geweih den Weg geleuchtet habe. Einige Zeit später wurde sie von Dienern ihres Mannes im Wald entdeckt. Die beiden versöhnten sich zwar, aber Ida ging nicht auf die Burg zurück, sondern lebte weiter als Einsiedlerin. Ihr Mann liess für sie in der Nähe der Kirche in Au eine einfache Klause erbauen. Da wurde sie von vielen Menschen aufgesucht, die sie um ihren Rat und ihre Hilfe baten. Sie wurde in der Nähe der Klosterkirche Fischingen begraben und schon bald nach ihrem Tod als Heilige verehrt. Text: Lucia Hager Illustration: Daniela Rütimann

e: t der Nam e t u e d e b Das rin». «die Sehe t s is e h a Id

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e t f a r k r e g i T ! s n u fur

SĂźdostasien. in te ie eb G e el vi h rc du Raubkatzen streifen auf Erden: en tz Ka en st Ăśs gr e di h uc Unter ihnen sind a die Sibirischen Tiger.

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Sibirischer Tiger werde ich genannt. Amur-Tiger oder Ussur-Tiger ist inzwischen treffender. Wir haben uns zwischen die gleichnamigen Flüsse und dem Japanischen Meer zurückgezogen. In diesem russischen Gebiet leben wir fast in Ruhe: Die Regierung hat für uns Schutzreservate eingerichtet. Trotzdem soll dort eine Autobahn gebaut werden. Wir mögen die dichten Wälder auf hügeligem Gelände, durchzogen von Wassersystemen. Nicht nur wegen unserer Schwimmkünste: Je vielfältiger die Natur, desto reicher die Beutearten. Rund 400 Tiger und Tigerinnen teilen sich 150 000 Quadratkilometer. Als grösste Katzen brauchen wir viel Platz. Zudem sind wir Einzelgänger. Zu meinem Revier gehören 800 bis 1 000 Quadratkilometer. Darin dulde ich höchstens zwei Weibchen. Zur Paarungszeit suche ich für ein paar Tage deren Nähe. Am gefährlichsten ist für uns der Winter. Dann verfolgen Wilderer unsere Spuren im Schnee. Es ist zum Brüllen: Menschen in China, Korea und Taiwan wollen nebst den Fellen auch unsere Tigerkräfte. Sie mahlen unsere Knochen für die chinesische Medizin. Ab in den Zoo? Ein paar Ferientage in Zürich wären nicht zu verachten. Immerhin soll im Gehege ein Bächlein fliessen. Hinter Hügeln und Gebüschen lassen sich Besucher beobachten. Vor deren Augen wird dann aber das Fleisch serviert. Unsere schönen Streifen in Bewegung zu sehen, muss schon eindrücklich sein.

Text: Edith Arnold Fotos: Zoologischer Garten Magdeburg

Steckbrief Name Sibirischer Tiger, Panthera tigris altaica Vorkommen Heute im russischen Amur- und Ussur-Gebiet, das an Nordkorea, China und das Japanische Meer grenzt. Aussehen Rotbrauner Rücken, weisser Bauch, darüber und bis zur Schwanzspitze braunschwarze Streifen. Grösse der Männchen Kopfrumpflänge bis 280 Zentimeter, Schwanzlänge bis 100 Zentimeter und Schulterhöhe bis 115 Zentimeter bei einem Gewicht von 320 Kilogramm. Alter In Freiheit 12 bis 20 Jahre, in Gefangenschaft bis 25 Jahre . Ernährung Täglich 9 bis 10 Kilo Frischfleisch. Der Tiger versteckt einen Teil der Beute, um sie nach dem Verdauungsschlaf zu geniessen. Nachwuchs Nach rund 100 Tagen bringt das Tigerweibchen zwei bis vier Tigerbabys zur Welt. Besonderheit Von acht Tigerarten sind bereits drei ausgestorben: der Bali-, Java- und Kaspi-Tiger. Zusammen mit dem Südchinesischen Tiger steht der Sibirische Tiger auf der Roten Liste. 17


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n r e Ost beginnt n e t s im O J

esus stirbt am Kreuz. Karfreitag. Er ist tot. Die Sonne geht im Westen unter. Es wird dunkel. Es wird Samstag. Jesus liegt im Grab. Am Sonntagmorgen gehen drei Freundinnen von Jesus zum Grab. Sie finden das leere Grab, als eben die Sonne im Osten aufgeht. Ein Engel sagt zu den Freundinnen: «Er ist nicht hier. Er ist auferstanden.» * Dort, wo die Sonne aufgeht, ist Osten. Der auferstandene Christus kommt wie die Sonne mit der Morgenröte. Er bringt Licht und Wärme. Er ist das Licht der Welt. Und er wird – wie die Sonne – wiederkommen: Im Osten wieder aufgehen. Ostern. Ostern ist das wichtigste Fest aller Christen. Wir feiern die Auferstehung von Jesus. Die Christen erwarten ihn im Dunkeln und beten in Richtung Osten. Sie erwarten ihn in der Richtung, wo die Sonne aufgeht. Ostern beginnt im Osten.

Darum sind fast alle frühen und mittelalterlichen Kirchen mit dem Altar immer genau Richtung Osten gebaut. Die Architekten nennen das Ostung. Kein Kompass? Die nächste alte Kirche suchen! Das «Kirchenschiff» gerade vorwärts Richtung «Chor» und «Apsis» schauen: Da ist Osten. Die Kirchen sind geostet. Das könnt ihr auch auf Plänen von Kirchen anschauen. * Begräbnis von Jesus bei Markus 15, 42-47 und Osterereignis Mk 16,1-8

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

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1 e t n n a k e b n U M M n e t if r Sch ; S

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Je weiter gegen Osten, umso anders wird auch die Schrift. Schon in Russland sind die Buchstaben nicht mehr lateinisch wie bei uns. Kyrillisch heisst die Schrift dort. Noch weiter gegen Osten haben viele Länder Schriftzeichen. Es lesen und schreiben auch längst nicht alle von links nach rechts, so wie wir das machen. Arabisch oder Hebräisch werden von rechts nach links geschrieben. Und die japanischen, chinesischen und koreanischen Schriftzeichen liest man sogar von oben nach unten. Diese Schriften und Zeichen zu lernen, ist eine Herausforderung. Wir machen es dir hier etwas einfacher! Wenn du den Text von hinten liest, findest du heraus, wo Lilo war und was sie dort gesehen hat. Rätsel: Christine Weber Foto: wikipedia

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Lösung Seite 23


Ich wohne gern im  ! l l e z n e p Ap Steckbrief

Name Luzia Geburtsdatum 11 . April 2004 Das macht Spass mit den Katzen spiel en Appenzeller Spezia litäten, die ich gerne esse Chäsflade, Biberli Ich bin Fan von Fr ancine Jordi Was ich einmal w erden möchte Coiff euse Hobbie Hackbrett sp ielen, jodeln im Jugendch örli Appenzell Einige AppenzellerMundartausdrück e Backnasli (Fünfliber), Döbeli (20er Note), Flade (Wähe)

Ich wohne sehr gerne hier auf unserem Bauernhof im hügeligen Appenzellerland. Besonders gut gefällt mir die Nähe zum Skigebiet Ebenalp und dass wir gleich vor unserer Haustüre schlitteln können. Ich feiere auch gerne die Bräuche mit, die wir in unserer Familie pflegen. Das ist im Herbst die «Öbelifahrt», wenn wir mit unseren Kühen von der Alp zurückkommen. Wir schmücken sie dafür mit schönen Glocken und wir ziehen die Tracht an. Die Mädchen sind dann gekleidet als «Gässmedli» und die Jungs als «Gässbueb». An Weihnachten, am Neujahrstag und am Dreikönigstag wird bei uns «geröichlet». Wir zünden in einer Pfanne ein Kohlestück an und streuen Weihrauch darauf. Damit gehen wir von Zimmer zu Zimmer, ums Haus und in den Stall und unser Vater spricht dazu ein Segensgebet. Im März feiern wir dann den Funkensamstag, um den Winter zu vertreiben. Wir versammeln uns um ein grosses Feuer, das die Funkenbuben angezündet haben und geniessen miteinander Würste, Getränke und Kuchen.

Text : Lucia Hager Foto: zVg; Wikipedia

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n e t i u s e J

t i e w t l e w

Y

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OLO – «You Only Live Once». YOLO ist also eine Abkürzung für «Du Lebst Nur Einmal». Mit dem Spruch wären die Jesuiten nicht ganz einverstanden. Du lebst nur einmal hier auf dieser Welt. Aber mit dem Glauben an die Auferstehung von Jesus wird uns ein ewiges, zweites Leben geschenkt. S.J. – diese Abkürzung schreiben die Mitglieder des Jesuitenordens hinter ihren Namen. S.J. heisst «Schlaue Jungs». Nicht wirklich: Es steht für «Societas Jesu». Das ist lateinisch und bedeutet: «Wir haben Jesus als Gefährten» – Jesus ist mit uns unterwegs. Darum heissen sie auch Jesuiten. S.J. – «Schlaue Jungs» ist aber auch nicht ganz falsch: Lernen und Studieren ist den Jesuiten wichtig. Darum setzen sie sich auch überall auf der Welt dafür ein, dass Kinder in die Schule gehen können. Auch dort, wo die Schulen vom Krieg zerstört wurden. Heute im Irak und in Syrien, im «Nahen Osten», wo seit Jahren Krieg ist. Ein Jesuit verspricht – wie andere Ordensleute auch – Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Gehorsam vor allem auch dem Papst gegenüber. Und jetzt – nach 500 Jahren – ist zum ersten Mal ein Jesuit selber Papst geworden: Papst Franziskus! Text: Beat Röösli

Das Kindermagazin jumi wird von mehreren Missionsge sellschaften unterstützt Danke! Auf dieser Seite stellen wir in jedem Heft eine vor und erzählen, was sie machen.


Ostdeutschland

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Deutschland zweigeteilt: Aus der Besatzungszone der Sowjetunion ging die Deutsche Demokratische Republik (DDR) hervor. Im Westen entstand die Bundesrepublik Deutschland (BRD) aus den Besatzungszonen der Franzozen, Amerikaner und Briten. Die beiden Staaten waren durch eine scharf bewachte Grenze und die berüchtigte Berliner Mauer getrennt. 1989 erzwangen die Deutschen die Öffnung der Berliner Mauer und seit 1990 sind die beiden Staaten DDR und BRD endlich wieder vereint zu einem einzigen Land: Deutschland.

te 2 i e S g n   Lösu Russland

ei Türk

Mongole i Japan

Saudiarabien Indien

Thailand Philippi nen

20   Lösung Seite Letztes Jahr war ich mit meinen Eltern in China. Ich habe dort auch mein Lieblingstier gesehen: einen Pandabären! 23

Impressum jumi Nr. 5, April 2015; 47. Jahrgang ISSN: 1420-1690 erscheint 7-mal jährlich www.jumi.ch

Herausgeberverein jumi, 14 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Benediktiner Missionare, Uznach; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig; Weisse Väter, Fribourg.

Redaktionsleitung: Christine Weber, redaktion @ jumi.ch Redaktion: Lucia Hager, Beat Röösli, Daniela Rütimann Mitarbeit: Heinz Dahinden, Edith Arnold Layout: Samuel Jordi, Winterthur Illustration: Daniela Rütimann, Luzern Titelbild: Nelly Rodriguez Korrektorat: Lisbeth Schmid-Keiser Druck: Ziegler Druck- und Verlags AG, Winterthur jumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten. Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo: 1-3 Ex. je CHF 20.–; 4-9 Ex. je CHF 12.– ; 10-19 Ex. je CHF 8.–; ab 20 Ex. je CHF 6.– Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. je CHF 1.50) Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 Kriens Tel.: 041 318 34 80, Fax.: 041 318 34 70 E-Mail: info@jumi.ch; Internet: www.jumi.ch


Daniela R端timann


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