Jumi sued 1 14

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Nr. 1   August / September 2014

Die vier Himmelsrichtungen

Süd


s u a e Frücht n e d ü S dem hte? c ü r F 1 iese 1 achsen d n e s s i Wie he lche davon w eiz? e Und w h in der Schw auc

Lösung Seite 23

Rätsel: Heinz Dahinden


g n u r e i t Orien ohne GPS en mit «O» tungen werd h ic tr p au H est) und Die vier üd) «W» (W (S » «S ), st oder «E» (O fen uns, die ürzt. Sie hel ek g ab ) rd o uchen «N» (N . Heute bra en d n fi zu g Orientierun eg suchen. n sie einen W en w , PS G as g und es viele d er zuverlässi m im t h ic n t Doch das is kdosen t überall Stec h ic n ch au gibt ja indung. Internet verb e n ei d n u Komas mit dem Anders ist d

ng u t h c i r s mmel s jumi i H r e d Je t da widme ein Heft.

pass: Damit lassen sic h die Himmelsrichtun gen gut bestimmen . Auch eine Sonnen uh r oder die Sternbild er sind gute Orien tierungshilfen. Wer de n Weg gegen Süde n, Osten, Norden od er Westen einschlä gt , entdeckt ganz unte rschiedliche Welten : Da s Wetter, die Landsc haft, die Ar t der Le ute und of t auch die Religionen unterscheiden sich.

Diesmal scha ue wir gen Süde n n.

Tausend Inse ln in der Südsee . Seite 6

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Im Süden d e r S c hw eiz. Seite 10

Selber einen Kompass machen. Seite 12

hl Wo ist wo rs e v teckt? der Schatz e Seit 20


s e t h ! e n g e r d ie en S u Hgeg

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Die Himmelsrichtungen helfen uns bei der Orientierung f端r auf der Erde. Das ist so au Schiffe im Ozean gen er nder wichtig, wie f端r Wa die in der Wildnis: Wer kennt, Himmelsrichtungen seinem findet den Weg zu Ziel besser.


Wer vom Süden spricht, denkt an fremde und exotische Länder, die weit weg von uns sind. Aber Süden beginnt wie jede andere Himmelsrichtung direkt vor unserer Nase. Zum Beispiel nennen wir das Tessin die Südschweiz, die ja ganz nahe ist. Südeuropa ist etwas weiter weg, viele kennen es aus den Ferien: Spanien, Portugal oder Griechenland sind Länder, in denen es wärmer ist. Das ist super, um Ferien am Meer zu machen! Südländer gelten als fröhliche Menschen, die gerne tanzen und lachen und feine Sachen kochen. Kein Wunder, wo doch die Sonne viel öfters scheint und alle in kurzen Hosen und T-Shirt herumspazieren können, oder? Aber im Süden gibt es auch grosse Probleme und das ist für die Menschen dort überhaupt nicht lustig. Aus verschiedenen Gründen sind diese Länder meistens ärmer als bei uns im Norden. Das hat mit dem trockenen und oft heissen Klima, der grossen Arbeitslosigkeit und auch der Politik zu tun. Noch weiter im Süden liegen Afrika oder Südamerika – bei diesen Kontinenten und Ländern spricht man vom «Globalen Süden». Damit werden heute Länder bezeichnet, die sehr arm sind und in denen viele benachteiligte Kinder und Erwachsene leben. Die meisten dieser Länder wurden früher durch den Kolonialismus ausgebeutet: Die europäischen Eroberer segelten mit grossen Schiffen hin und schleppten die Bodenschätze und Reichtümer nach Europa. Die Bevölkerung wurde fast überall unterdrückt und zum Teil versklavt. Einige Länder im globalen Süden haben sich bis heute nicht davon erholt. Heute leben nirgends so viele Katholiken wie in südlichen Ländern, insbesondere in Südamerika. Das war aber nicht immer so: Als Portugiesen, Spanier oder Italiener die fremden Welten entdeckten und eroberten, waren an Bord der Schiffe auch Missionare. Sie bauten Schulen, Spitäler

oder Kinderheime und brachten den christlichen Glauben mit. Das hat jedoch nicht nur Gutes gebracht: Die Menschen hatten dort andere Rituale und Götter und nicht alle wollten den Glauben an Gott übernehmen. Bis heute engagieren sich Missionen in vielen Ländern für Benachteiligte – aber heute ist es nicht mehr so wichtig, welche Religion sie haben. Und das ist gut so. Text: Christine Weber Illustration: Daniela Rütimann Foto: leksele / Fotolia.com

E is k a lt i m S ud e n

Der Südpol liegt mitten in der Antarktis. Es ist der südlichste Punkt auf der ganzen Erde. Anders als es der Name verspricht, ist es am Südpol nicht warm, sondern unglaublich kalt! Bis zu - 80° Grad fällt das Thermometer während der Winterzeit, die ein halbes Jahr dauert. Hier leben nur wenige Menschen. Es gibt ausser den Pinguinen auch kaum Tiere, die bei dieser Kälte überleben können. Am Südpol ist Schluss mit Himmelsrichtungen - es gibt nur noch eine: Die nach Norden. Schnapp dir einen Globus und schau dir an, wo der Südpol und der Nordpol sind!

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r e h c u s z t a h c S : r r u e F m u a r T d n u e e s d u S die die kleinen eichnung für ez b el m m a S e n ei t Südsee is im Südpazifik. en ri o t ri er -t d n u Inselstaaten

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Die vielen Tausend Inseln im Südpazifik sind über eine riesige Meeresfläche verstreut. Würden jedoch alle die Inseln wie in einem Puzzle zusammengesetzt, gäbe es kein besonders grosses Land. Viele der Inseln sind nur ganz klein und längst nicht alle sind bewohnt. Hellblaues Meer und Sandstrände, Korallenriffe und farbige Fische, Palmen und süsse Früchte – so stellen wir uns die Südsee vor und vieles davon stimmt! Als der englische Seefahrer James Cook 1774 mit seinem Schif f durch die riesigen Insellandschaften segelte und auf Tahiti ankerte, war er überzeugt: Das ist der Garten Eden auf der Erde! Hier gibt es alles, was der Mensch braucht! Die einheimischen Menschen lebten auf den einsamen Inseln noch eng verbunden mit der Natur. Im Innern der Inseln ist die

Vegetation fruchtbar und tropisch. Es gab genügend Nahrung und auch Süsswasser, die Menschen waren den fremden Seefahrern gegenüber misstrauisch. Die Eroberer aus Spanien, England, Frankreich oder Portugal kamen mit grossen Schif fen, die Männer hatten Gewehre dabei – dagegen hatten die Inselbewohner keine Chance. Die Europäer brachten auch Krankheiten mit an Land, die es dort vorher nicht gab: Viele von den Inselbewohnern starben an einer Grip pe oder einer Erkältung, weil sie Kontakt mit den Fremden hatten.


Verschluckt das Meer die Inseln? Heute ist für viele Inseln in der Südsee der Tourismus ein wichtiges Geschäft. Das bringt aber auch Probleme mit sich. Manche Inseln kämpfen mit Süsswasser-Knapp heit, die Müllentsorgung wird immer aufwendiger und Inselbewohner fühlen sich verdrängt. Zeitungen berichten auch immer wieder, dass viele Inseln in der Südsee bedroht sind: Wegen dem Klimawandel, der auch die Gletscher zum Schmelzen bringt, steige der Meeresspiegel immer mehr an. Viele der Inseln liegen nur wenige Zentimeter über dem Meeresspiegel. Wenn das Wasser steigt, würden sie überschwemmt und irgendwann vom Meer verschluckt. Es gibt aber andere Stimmen, die sagen: Der Meeresspiegel hat sich schon immer veränder t. Mal ist das Wasser höher, mal tiefer. Ausgeglichen werde das von den Korallenriffen, die oft rund um Inseln auf einem Vulkanschaft sitzen. Unabhängig davon, welche Stimmen recht haben: Wichtig ist es, dass wir Sorge zur Umwelt tragen – dann bleibt die Südsee vielleicht so, wie sie ist: wunderschön.

Abe nteu r u n d S c h a tz su c h e

Die Südsee ist eine Fundgrube für Abenteurer! Es gibt viele Geschichten und Filme über Schatzsucher und Schiffbrüchige. Zum Beispiel Robinson Crusoe, der auf einer Insel strandete und dort 28 Jahre lang lebte! Diese Geschichte ist nicht frei erfunden: Tatsächlich hat ein Mann das so ähnlich erlebt. Bis heute machen sich Abenteuerlustige auf, um gesunkene Schiffe im Südpazifik zu finden oder auf Inseln nach Schätzen zu suchen, die dort vielleicht von Piraten oder Gestrandeten versteckt wurden. Auf Seite 20 kannst du dich auch auf Schatzsuche machen. Text: Christine Weber Fotos: abramsdesign, Anja Kaiser / Fotolia.com

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t t o G    t n h o W ? e t s u W    r e d    n i

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Es gibt drei Religionen, die an den einen Gott glauben: das Judentum, das Christentum und der Islam. Das sind die drei Ein-Gott-Religionen. Diese drei Religionen haben noch etwas gemeinsam: Sie alle haben alle ihren Ursprung im Süden. In der Wüste. Im Judentum zog Moses mit dem Volk der Israeliten 40 Jahre durch die Wüste. Im Christentum suchte Jesus in der Wüste nach Johannes dem Täufer. Und im Islam? Mohammed war sogar jahrelang Karawanenführer in der Wüste. Alle drei – Moses, Jesus und Mohammed – suchten und fanden Gott in der Wüste. Müssen wir also Gott im Süden suchen? Wohnt Gott in der Wüste?

Stefanie christlich

te nicht in der Wüs t ot G n se üs m Nein, wir llem in erall. Und vor a üb t is t ot G . en ch such t hatte Jesus au ch ei ll ie V . n ze er H unseren er seinen . Und dann hat te üs W er d in r t Angs t sagt zu uns: Ih ot G . rt hö ge r te lieben Va mer bei haben. Ich bin im t gs n A e in ke . st müs hrlichsten Wüste fä ge er d in r ga euch. So

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Merve muslimisch Teppich. enden wir einen rw ve , n te be ir w gen. Wenn en wir Verneigun ch a m h ic pp Te f den Auf dem mit der Stirn au ir w en m m ko i den Dabe ppich gut. So wer Te er d t is m ru Boden. Da Teppich in . Wir legen den ig tz u m h sc ht . ic wir n t Richtung Süden is s Da . ka ek M g Richtun ammed u. Dort hat Moh a n ge en st O . dSü ht nur im Süden ic n t is t ot G r be gelebt. A Gott ist überall. Text: Beat Röösli Illustrationen: Bitter / Fotolia.com


o c n e m a F l anzen t -  Ole !

Möhhat Sara (8) aus Vor einem Jahr Seit-Tanz entdeckt. lin den Flamenco d übt e Tanzprobe un her geht sie in di von ra ist begeistert auch daheim. Sa n. de Tanz aus dem Sü diesem feurigen

t D a s b r a u c h es

ne Kleider, Gutes Taktgefühlt, schö Schuhe mit Nägeln (um den Rhythmus hörbar zu machen), eine stolze al Körperhaltung, manchm auch einen Fächer und ppern). Kastagnetten (Holzkla

Aus welchem Land kommt der Flamenco eigentlich? Der Tanz und auch die Musik dazu kommen aus dem Süden von Spanien: aus Andalusien. Wie läuft so eine Tanzprobe ab? Wir wärmen uns mit rhythmischen Spielen auf. Dann lernen wir einen Teil des neuen Tanzes. Dann machen wir Choreografie, das heisst wir schreiben mit speziellen Zeichen Bewegungs­ abläufe eines Tanzes auf. Zum Schluss dürfen wir noch ein Spiel aussuchen. Meistens spielen wir Flamenco-Puppen-Einkaufen. Was gefällt dir besonders? Was ist eher schwierig? Super sind die Kastagnetten, die wir manchmal brauchen! Und auch die schönen Kleider gefallen mir. Ich habe Freude am Takt und an den Tänzen. Eher schwierig finde ich die Choreografie und dass wir Hände, Arme, Füsse und Kopf richtig aufeinander abgestimmt bewegen. Tanzt du auch an öffentlichen Anlässen? Ja, bis jetzt zwei Mal. Mir gefällt es, wenn wir alle zusammen vor Publikum auftreten. Natürlich finde ich auch den Applaus toll. Text: Lucia Hager Fotos: Remedios Rosa; bibikoff / istock.com

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e b u t s n e n n Die  So der  Schweiz

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In der Südschweiz ist es oft wärmer und sonniger als im Norden. Darum hat das Tessin den Spitznamen Sonnenstube.


Mit dem Licht am Ende des Gotthardtunnels erscheint der Ferienkanton Tessin. Sein Name führt auf Ticino zurück. Der gleichnamige Fluss entspringt beim Nufenenpass. Von dort zieht er Richtung Süden, durch den Lago Maggiore und in den italienischen Po hinein. 341‘652 Menschen leben im Kanton Tessin, gesprochen wird Italienisch. Vor allem an Wochenenden und zur Ferienzeit bekommen die Tessiner von überall her Besuch. Zum Glück stauen sich die Autos vor allem bei Locarno, Mendrisio oder Lugano. Denn die wirklichen Abenteuer spielen sich in den Wäldern und an den Flüssen ab. Wilde Flüsse und enge Schluchten Sprudelbäder, Wasserfälle, Badewannen aus abgeschliffenem Stein, aber auch Bergseen und Seen: Im Tessin zeigt sich das Wasser in allen möglichen Formen. Während der Lago Maggiore und der Lago Lugano von

In der Deutsc hschweiz gib Rosskastanie t es n . D ie sehen ähnlic aber nicht z h aus, sind um Essen. Da mit kannst lustige Sach du da en basteln. Z um Beispiel m für Zahnstocher it n ein Tier au s mehreren Kastanien z usammenst ecken.

Palmen gesäumt sind, verspricht jeder Flussabschnitt der Maggia oder Verzasca ein neues Abenteuer. Dort locken abgeschliffene Flusssteine und griffige Kletterwände. Das macht Spass! Aber Achtung: Ein kleiner Bach kann nach einem Gewitter plötzlich zu einem reissenden Fluss werden. An vielen Orten stehen darum Schilder, die auf diese Gefahr aufmerksam machen. Wer am Feuer Cervelat bräteln will, sollte sich zuerst vergewissern, ob das möglich ist: Weil die grossen Wälder oft sehr trocken sind, gilt manchmal ein Feuerverbot. Marroni aus dem Kastanienwald Die Menschen in den wilden Tälern der Südschweiz waren früher sehr arm. Kastanien waren ein wichtiges Nahrungsmittel und für Tessiner das tägliche Brot. Jede Familie hatte ihren eigenen «Brotbaum», denn die kugeligen Früchte in den stacheligen Schalen sind nahrhaft und gesund. Gekocht oder über dem Feuer grilliert schmecken sie besonders fein. Auch Mehl wird daraus gemacht, aus dem Brot oder Nudeln hergestellt werden. Die Kastanien liegen im Spätherbst wie kleine Igel auf dem Boden. Längst nicht nur beim Kastanienweg im Malcantone, sondern fast überall: Ein Drittel der Kantonsfläche ist bewaldet. Beim Einsammeln unbedingt Handschuhe und ein Gefäss mitnehmen – dann kann es losgehen und du kannst deine eigenen Marroni bräteln! Text: Edith Arnold Fotos: Jan Geerk; faunuslsd, fotoember / fotolia.com

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schendeckel , Nähnadel, Alu-Fla Papier, Schere, grösseres Magnet, asser und eine Leim, Farbstift, W flache Schale.

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Stell dir vor, du gehst zu Fuss auf ein e Reise Richtung Süden. Damit du den Weg findest, nimmst du eine Ka rte mit. Allerdings musst du auch wissen, wie herum du die Karte halten musst, um in die richtige Richtung zu laufen! Mit diesem sel bstgebauten Kompass findest du die richtige Richtung!


Anleitung

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l eine Kompassnade el ad hn ä N r de s Um au sie magnetisiert zu machen, muss mit dem Magnet zu da he ic re St n. werde g vom Nadelöhr der Nadel entlan st du itze. Dies wiederhol Richtung Nadelsp htig ic rs n die Nadel vo t mehrmals. Lege nu . Bevor sie angekleb eis kr ss pa m Ko n de auf den rausfinden, wo Sü wird, musst du he ist. Siehe Kasten!

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Lege den Flasch endec und umkreise ih kel auf das Papier n mit dem Farb Schneide den K stift. reis aus und ze ic hne die 4 Himmelsrichtu ngen ein. Klebe jetzt den Papierkreis auf die offene Deck elseite.

Klebe jetzt die Nadel mit der Spitze Richtung Norden und dem Nadelöhr Richtung Süden auf. Wenn du jetzt den Kompass in die mit Wasser gefüllte Schale legst, beginnt er sich zu drehen und kommt mit der Nadel in Nord-SüdRichtung zu stehen. Gute Reise!

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Himmelsrichtung Stelle dich so hin, dass dein Körper Richtung Osten schaut. Das ist dort, wo die Sonne aufgegangen ist. Wenn du den rech ten Arm seitlich ausstreckst, zeigt er nach Süd en.

Text und Fotos: Daniela Rütimann

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e t n e i n    r a f    e c l o d    l I

Bin Königin der Südsee Tahiti und H awaii Hab meine Hängematt e Was ist den n schon dab ei?

nichts tu ich gar n e st b e li Am mir gut ts-Tun tut Das Nich ne in die Son Ich blinzle er Mut fehlt mir d Zu mehr

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Ich schw itz vor la uter Nic Die Hitz hts-Tun e macht m ich schla Fast vierz pp ig Grad im Scha Kein Kro tten kodil ma cht schn app sse und genie Bin Guri erei ee-Träum Die Süds i und Tahit Timbuktu ii on Hawa Königin v

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

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as meiste, was wir über die Geschwister Felix und Regula erfahren, ist in Legenden erzählt: Sie lebten vor etwa 1750 Jahren und stammten ursprünglich wohl aus Ägypten. Dort gehörten sie der thebäischen Legion an. Die Mitglieder dieser besonderen Abteilung des römischen Heeres sollen alles Christen gewesen sein, die den Menschen gerne von ih­rem Glauben an Jesus Christus erzählten. Später wurden diese Legion – und mit ihr die Geschwister Felix und Regula – im Wallis stationiert und sollten in eine Schlacht gegen Gallier ziehen. Sie weigerten sich jedoch, da sie keine Glaubensgenossen töten wollten. Für ihren Ungehorsam wurden sie mit dem Tod bestraft. Einige aber konn-

Text: Lucia Hager Illustration: Daniela Rütimann

ten fliehen. Unter ihnen waren Felix und Regula. Ihr Fluchtweg führte sie nach Turicum, dem heutigen Zürich. Der römische Kaiser liess sie aber verfolgen. Er wollte sie zwingen, ihren Glauben zu verleugnen. Als sie sich weigerten, die römischen Götter zu verehren, liess er sie umbringen. Danach sollen sie ihre Köpfe ein Stück weit getragen haben, bis zu der Stelle, wo sie schliesslich begraben wurden. Schon bald kamen Pilger aus aller Welt an ihre Grabstelle, um dort zu beten und Blinde und Lahme sollen dort geheilt worden sein. Felix und Regula sind die Stadtheiligen von Zürich. Auch das Knabenschiessen im September wurzelt in dieser Verehrung.

Das bedeuten die Namen: Felix heisst «der Glückliche», Regula bedeutet «die Ordentliche».

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m e t k Mit perfe n e d GPS in den SĂź staunliche VĂśgel. er d n si en lb a w h sc ch u a R sie zwischen en eh zi , er w h sc m m ra Gerade mal 20 G hin und her. Nigeria und der Schweiz

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Wir gelten als Glücksbringer. Mitte April, wenn wir in unsere vertrauten Ställe zurückkehren, kündigen wir den Sommer an. Gleichzeitig sind die Bauern wohl beruhigt: Zwischen dem Winterquartier in Nigeria und dem Sommerquartier in der Schweiz ist alles gut. Immerhin beträgt eine Flugroute 5 000 Kilometer. Wie einige afrikanische Menschen bauen wir unsere Hütten aus Lehm. Man nennt uns sogar Baumeister: Für ein Nest beschaffen wir 750 bis 1400 Erdklümpchen bei Wasserpfützen rund um die Höfe. Die Vogelwarte Sempach hat berechnet, dass wir dabei 220 Kilometer zurücklegen. Früher mögen es etwas weniger gewesen sein. Damals gab es ein paar Naturstrassen mehr. Die offenen Ställe sind uns aber geblieben. Sie haben nur Vorteile: Die Insekten rund ums Vieh sind ein tägliches Festmahl. In unseren Nestern unter den Dachgiebeln sind wir vom Wetter geschützt. Unsere Verwandten, die Mehlschwalben, nisten draussen unter Dachvorsprüngen. Die weissen Kotflecken auf dem Boden verraten, wo sie zu finden sind. Bei aller Beschäftigung bleiben wir Genusswesen. Manchmal hört man uns fröhlich zwitschern und plaudern. Dann pflegen wir einander das Gefieder. Wir können aber auch anders: Schleichen Katzen herum, warnen wir uns gegenseitig mit «siflitt»-Rufen. Zwischen April und August brüten wir zwei Mal. Selbst unsere Jüngsten ziehen ab September bereits in den Süden. Noch immer können Forscher nicht restlos erklären, wie wir unser Ziel erreichen. Wir orientieren uns vor allem am Erdmagnetfeld. Dieses nehmen wir über die Augen und den Oberschnabel wahr. Unser Treibstoff sind die Fettreserven, die wir beim Fliegen verbrennen. Text: Edith Arnold Fotos: sid221 / fotolia.com

Steckbrief

Name Rauchschwalbe, Hirundo rustica Vorkommen Überall in Europa ausser in Island, im Winter in Nigeria und Südafrika Grösse 16 bis 25 Gramm bei 17 bis 21 cm, Flügelspannweite bis 34 cm Höchstalter 7 Jahre Ernährung Fluginsekten, aber auch Spinnen und Blattläuse Nachwuchs 2 Bruten zwischen April und August. Die Vogelbabys geniessen 20 Tage Nestwärme, danach gelten sie bereits als flugfähig. Feinde Menschen (durch Verdrängung von Bauernhöfen), Falken, Sperber Besonderheit Rauchschwalben sind Langstreckenzieher, manche legen bis zu 11 000 km zurück und überwintern in Südafrika. Für diese Strecke brauchen sie drei bis vier Wochen. Pro Sekunde legen sie 10 bis 20 m zurück. Dabei schlagen sie mehr als sieben Mal pro Sekunde mit den Flügeln.

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s u s Je in der e t s 端 W 18


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ort, wo die Sonne aufgeht, ist Osten. Wo die Sonne am Mittag steht, ist Süden. Laufen wir also der Mittagssonne entgegen, immer südwärts. Es wird wärmer: Wir kommen ins Tessin. Dann nach Italien. Hoppla, zuunterst in Italien müssen wir übers Meer. Wir kommen nach Afrika. Jetzt müssen wir Richtung Sonnenaufgang. Richtung Osten. Wir kommen ins Heilige Land. Israel. Hier hat Jesus von Nazareth gelebt. Hier wurde die Bibel geschrieben. Zu Fuss würden wir viele Monate für diese Reise brauchen. Mit dem Flugzeug sind es ein paar Stunden. Israel ist kleiner als die Schweiz! Jesus von Nazareth ist im ganzen Land herumgewandert. Zu Fuss. Er kommt aus Nazareth. Das liegt ganz «oben», im Norden von Israel. In der Nähe vom See Genesareth. Er hört von einem Mann, der ganz im Süden von Israel lebt. Er will ihn sehen und wandert tagelang südwärts. Dort beginnt die Wüste. In der Wüste begegnet er Johannes dem Täufer. Johannes trägt ein Gewand aus Kamelhaaren und ernährt sich von Heuschrecken und wildem Honig. Jesus lässt sich

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

von ihm im Fluss Jordan taufen. In der Wüste brennt die Sonne am Mittag. In der Nacht wird es eiskalt. Jesus will allein sein und bleibt 40 Tage und Nächte in der Wüste. Er fastet. Jetzt ist er bereit. Er kehrt zurück zum See Genesareth und beginnt zu verkünden: «Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe!» * Findet ihr eine Karte von Israel zur Zeit von Jesus? Sucht Nazareth, Jerusalem und die Wüste Negev (Negev heisst auf Deutsch «Süden»). Die Begegnung mit Johannes und Jesus in der Wüste findest du bei Matthäus Kapitel 3 und 4.

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Wo ist der Schatz versteckt!? en versteckt, die

agrecht zehn Sach a w d un t ch re nk se ch si Zahlenfelder e Hier haben di nn da e tz se d un e si . Suche im Süden anzutreffen sind heraus, wohin die Schatzsuche geht! du aneinander - so findest Lösung Seite 23 Diese Wörter musst du finden Insel Wüste Hitze

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Strand Sonnenschirm Tessin Südeuropa Siesta Kokosnuss e ht Früc

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Lösung: Hier ist ein Schatz versteckt … 1 Rätsel: Christine Weber

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s n u Bei   ssin e T   im ! n o h c s ist  es   Ciao! Mi chiamo Gabriele e ho 10 anni. A scuola mi piace la matematica ma non mio l'italiano. La pizza è il piatto preferito. Passo molto tempo a o smontare vecchi giochi apparecchi rotti per i costruire altri oggetti d i mia invenzione. Se avess la bacchetta magica, come prima cosa farei dimenticare la formula . delle bombe a chi le crea Text : Daria Lepori Foto: zVg

Ich lebe in Vaglio und es gefällt mir sehr, weil es viele Kinder hat. Mein Haus ist im alten Dorfkern und von der Haustüre weg kann ich Fussball oder «Versteck» mit meinen Freunden spielen. Wenn es sehr heiss ist, machen wir Wasserspiele am alten Waschbrunnen oder gehen in die Badi. Dort gewinnt, wer am schnellsten am Ende der Wasserrutsche ankommt oder am längsten unter Wasser bleibt. Zur Schule und in die Badi gehe ich zu Fuss oder mit dem Velo, das ist super. Ich finde, im Tessin lebt es sich besser als an anderen Orten in der Schweiz: Weil es hier wärmer ist, wir sind ja näher beim Äquator. Hier hat es aber weniger Wildtiere, zum Beispiel keine Eichhörnchen, die einem aus den Händen die Nüsse fressen. Ich war bereits in Zürich, Baar, der Lenzerheide und Davos. Die Leute dort sind anders, weil sie eine andere Sprache sprechen. Mit den Kindern konnte ich trotzdem spielen. Alle müssten das Tessin besuchen und mit der Seilbahn auf den Monte Bré fahren! Ich war dort auf der Schulreise. Vom Gipfel sieht man in alle Richtungen, auch auf den Luganersee und die Berge. Ich habe die Berge gern und von mir zu Hause kann man die Denti della Vecchia gut sehen. Im Tessin hat es zu viele Autos. Ich möchte nicht, dass unsere Luft so schlecht wird wie in manchen grossen Städten.

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r e t ä V n e s s i e W a Die k i r f in A

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Ich war noch in der Primarschule, als ich das erste Mal einen «Weissen Vater» sah. Weiss war nur sein Gewand. Der Mann war von der Sonne braungebrannt. Fast wie ein Afrikaner. Es war Herbst und ziemlich kalt. Er trug Sandalen und keine Socken. Wenn er zu Besuch war, fand ich den Gottesdienst in der Kirche spannend. Aber er kam nur alle 5 Jahre zu Besuch. Ein Mann aus meinem Dorf, der in Afrika lebte! So weit weg, das war spannend. Afrikamissionare heissen sie richtig. Den Spitznamen «Weisse Väter» gab man ihnen, weil sie weisse Kutten als Ordensgewand tragen. Die Missionsgemeinschaft wurde vor 150 Jahren gegründet. Damals gab es keine Flugzeuge, keinen Computer, keinen Fernseher. Die Missionare wollten den Glauben an Jesus den Menschen in Afrika verkünden. Das war anstrengend und gefährlich. Sie kamen nicht als weisse Eroberer nach Afrika. Sie wurden selber Afrikaner, mit den Afrikanern zusammen. Sie setzen sich auch heute noch für Gerechtigkeit ein und kämpften gegen die Sklaverei. In der Schweiz aber gibt es nur noch wenige «Weisse Väter». Lange Zeit hat die Missionsgemeinschaft der Afrikamissionare das jumi unterstützt. Vielen Dank euch. Adieu! Text: Beat Röösli

Die Missionsgesellschaft der Afrika­ missionare wurde 1868 gegründet. Sie waren in Nordafrika tätig, wo sie Zeugnis vom christli chen Glauben ablegen sollten. Sie lernt en die Sprache der einfachen Menschen un d kleideten sich wie die Nordafrikaner m it weisser Gandura und mit Burn us. Diese Kleidung brachte ihnen auch den Spitznamen «Weisse Väter» ein. Heut e sind etwa 2 000 Afrikamission are in 26 Ländern Afrikas und in ihren jeweiligen Heimatländern tätig.

rd von Das Kindermagazin jumi wi ften mehreren Missionsgesellscha ser Seite unterstützt - Danke! Auf die e vor stellen wir in jedem Heft ein en. und erzählen, was sie mach


e k c ü r b s l e Es Himmelsrichtungen Damit kannst du dir die Himmelsrichtungen in richtiger Reihenfolge und auch den Verlauf der Sonne merken: Im Osten geht die Sonne auf, im Süden hält sie Mittagslauf, im Westen will sie untergeh'n, im Norden ist sie nie zu seh'n. : auch dieser Spruch ist h ac nf ei d un Lustig

e2 t i e gS n u s   Lö nge, Mango, Kiwi, Ora Die Früchte heissen ette, Ananas, Melone, , Lim Zitrone, Kirschen s, Bananen. Die orange us Aprikosen, Kokosn hte wachsen auch in geschriebenen Früc der Schweiz. warmen Regionen

te 20 i e S g n u   Lös SÜDPAZIFIK

Nie Ohne Seife Waschen 23

Impressum jumi Nr. 1, August / September 2014; 47. Jahrgang ISSN: 1420-1690 erscheint 7-mal jährlich www.jumi.ch

Herausgeberverein jumi, 14 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Benediktiner Missionare, Uznach; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig; Weisse Väter, Fribourg.

Redaktionsleitung: Christine Weber, redaktion @ jumi.ch Redaktion: Lucia Hager, Beat Röösli, Daniela Rütimann Mitarbeit: Edith Arnold, Heinz Dahinden, Daria Lepori Layout: Samuel Jordi, Winterthur Illustration: Daniela Rütimann, Luzern Titelbild: Nelly Rodriguez Korrektorat: Lisbeth Schmid-Keiser Druck: Ziegler Druck- und Verlags AG, Winterthur jumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten. Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo: 1-3 Ex. je CHF 20.–; 4-9 Ex. je CHF 12.– ; 10-19 Ex. je CHF 8.–; ab 20 Ex. je CHF 6.– Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. je CHF 1.50) Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 Kriens Tel.: 041 318 34 80, Fax.: 041 318 34 70 E-Mail: info@jumi.ch; Internet: www.jumi.ch


Daniela R端timann


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