Junge Familie April/Mai

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JungeFamilie

JungeFamilie www.wireltern.de

Ich freuef mich au y! b mein Ba

Heft 2/2013 Österreich 1,20 Euro C 25073

Das Magazin für junge Eltern

NEU

1e

Der erste Brei

Tipps zum Zufüttern

Ratgeber Schwangerschaft

Babyblues & Heultage

Oft steckt mehr dahinter

Special zum Sammeln Die beste Vorsorge und der optimale Sport

Gesunder Schlaf

Darum ist Stillen so gesund

Das ideale Umfeld im Kinderzimmer

Großer Medizin-Report für Sie


Editorial

Unsere Experten für Sie!

Liebe Leserin, lieber Leser,

Diese Fachleute unterstützen die Junge Familie-Redaktion

in diesem Jahr löst ein Lebensmittelskandal den nächsten ab: PseudoBio-Eier, Schimmel-Futtermais, Pferdefleisch getarnt als Rindfleisch. Da bleibt einem das Essen wahrlich im Halse stecken. Aber: Es ist wichtig, diese Missstände nicht einfach als üblichen Medienskandal abzuhaken, sondern langfristig auf Änderungen hinzuwirken. Denn unsere Kinder müssen alles schlucken – ohne zu wissen, ob es gesund ist oder nicht. Wir Erwachsenen müssen sie schützen vor dieser Art „Nahrung“. Deshalb sollte jede Mutter und jeder Vater beim Einkauf sehr genau darauf achten, ob zum Beispiel das gekaufte ­Bio-Ei wirklich seinen Namen verdient. Sicher kann sich der Verbraucher bei regionalen Marktanbietern sein oder bei Läden mit Bio-Prädikatssiegel, die von Stiftung Warentest für gut befunden wurden. Die Vorsorge in Sachen Ernährung beginnt schon früh: beim Stillen, gleich nach der Geburt. Für den Säugling gibt es nichts Gesünderes als Muttermilch, wie der Report ab Seite 8 aufzeigt. Wie bei allen Berichten in diesem Magazin stehen auch hinter der Titelgeschichte fachkundige Experten, die Inhalte und Ratschläge vor der Veröffentlichung genau prüfen. Für uns eine Selbstverständlichkeit: Damit es Ihnen und Ihrem Kind gut geht. Das verstehen wir als unseren Auftrag. In diesem Sinne.

Dr. Christine Biermann, niedergelassene Gynäkologin in Hamburg

Ingeborg Hanreich, Ernährungswissenschaftlerin, Stillberaterin (IBCLC), Verlegerin und Autorin, www.hanreich-verlag.at, Wien

Stefanie Felgenhauer, Deutsche Meisterin im Ultralauf 2011

Professor Dr. Regina Fölster-Holst, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Regine Gresens, Hebamme, Still-/ Laktationsberaterin (International Board Certified Lactation Consultant, IBCLC) und Beauftragte für Stillen und Ernährung des Deutschen Hebammenverbandes, Hamburg

Dr. Andreas Krüger, Kinderpsychiater und Vordenker einer ambulanten Traumata-Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit eigener Praxis in Hamburg, www.praxis-andreas-krueger.de

PD Dr. Corinna Reck, Leitende Psychologin des Mutter-Kind-Projekts, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg

Dr. Barbara Schneider, Kinderärztin und Schlafmedizinerin, Leiterin des Schlaflabors im Kinderkrankenhaus St. Marien, Landshut

Dr. Hasso Thalmann, Arzt aus Hamburg, Mitglied der Gesellschaft für Akupunktur, Spezialist für mentale Entspannung, www.thalmann-training.de

Foto: Theresa Becherer/Thomas Ablard

Christian Personn Chefredakteur

www.wireltern.de

Sie haben eine Frage? Besuchen Sie unser Expertenforum: Elke Weidenbach, Versicherungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

E

Titelfoto: Thinkstock

Herzlich Ihr

Junge Familie 2 | 2013

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Inhalt Die Themen auf dem Titel sind mit

In dieser Ausgabe

gekennzeichnet

JungeFamilie Schwangerschaft & Geburt

Unscheinbares Intermezzo Schwangerschaftsdiabetes: gefährlich, aber gut behandelbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Babys Kosmos

Sweet Dreams Wissenswertes zum Babyschlaf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Still-Leben

Mütter erzählen, warum sie stillen – Experten erklären, warum Muttermilch die beste Ernährung für Babys ist

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Familienleben

8

„Augen auf!“ Passende Policen für Familien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Geschmackswelten

Auftakt

Kostprobe Babys erster Brei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Seelentröster Ob Nucki, Dudu oder Hutti: Schnuller spenden Trost und helfen Babys in den Schlaf. Und sind dazu noch echte Hingucker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Titelthema

Gesundheit

Ein Fall für zwei Warum Mutter und Kind vom Stillen profitieren . . . 8

„Die Erkrankung ernst nehmen“ Mehr als ein Babyblues: die postpartale Depression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Kleine Helfer Nützliches Equipment für die Stillzeit . . . . . . . . . . . . 14

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Ratgeber Schwangerschaft Die Extra-Seiten für werdende Eltern

37 Serimeeln

zum Sam

Teil 2

Sport tut jetzt gut

2/2013

Fit mit Bauch Sport: gut für Mutter & Kind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

zum Sammeln

In diesem Sonderteil über die erfahren Sie alles Bauch, ein Reiseplanung mit und maßvolles Work-out medizinische Vorsorge

Die beste

Vorsorge

Gut

gelaufen!

n

Welche Untersuchunge jetzt anstehen

Foto: www.zweipluszwei.com

#

Sport geht nicht, weil der Babysitter krank ist? Die Ausrede zählt nicht mehr, seitdem man den Nachwuchs im Babyjogger mit auf die Laufstrecke nehmen kann. Worauf Mütter beim Kauf von und Lauf mit dem Gefährt achten müssen.

Warm-up: das Training

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Frauen sollten es langsam angehen lassen, wenn sie nach der Geburt (wieder) ins Training einsteigen. „Wenn man zuvor noch nie oder nur selten gelaufen ist, sollte man erst mal walken oder stramm spazieren gehen, damit sich der Körper an die Belastung gewöhnt“, rät Stefanie Felgenhauer, Deutsche Meisterin im Ultra-

w

Wohlfühlen

Kein Buch mit sieben Siegeln Das kleine ABC der Babyhautpflege . . . . . . . . . . . . . . 46

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 www.wireltern.de

Fotos: Thinkstock (4)

Noch mal richtig vor der Geburt

Foto: Thinkstock

www.wireltern.de

GroSSes Extr a

Reise-Tipps erholen

4 Junge Familie 2 | 2013

Fit&Bab

Runde Reise Was Mütter in spe bei der Urlaubsplanung beherzigen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Zurück zu alter Form – mit Babyjogger

Fitness

Ti pp

Check-up Vorsorgeuntersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Ratgeber

Schwangerschaft

JungeFamilie

JungeFamilie

Die großen Extras in diesem Heft


Gaumenschmaus Tipps für die Einführung der Beikost

Auf Tour

28

Bon voyage! Elsass: romantische Reise zu zweit . . . . . . . . . . . . . . . 50

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Special: Fit & Baby

Alles zu Fitness, Ernährung & Haarpflege

Ti pp

Gut gelaufen! Fit mit Babyjogger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Kopfsache Kein Grund zur Sorge: Haarausfall nach der Geburt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Und sonst Ausgewogen und abwechslungsreich Darauf sollten Mütter in puncto Ernährung setzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Tipps & Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Promi-Kolumne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Mails . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Natürlich still ich ... auch mal mit abgepumpter Milch.

Muttermilch ist das Beste für Ihr Kind. Überbrücken Sie Stillpausen deshalb mithilfe einer 2-Phasen Milchpumpe und Calma – dem Sauger speziell für Muttermilch, der fast so gut funktioniert wie die Brust. www.medela.de

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Titelthema Eine harmonische Stillbeziehung fĂśrdert die Mutter-Kind-Bindung

Warum Mutter und Kind vom Stillen profitieren

Ein Fall fĂźr zwei 8 Junge Familie 2 | 2013

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Stillen ist die natürlichste Sache der Welt. Und Muttermilch die beste Ernährung für Babys in den ersten Lebensmonaten. Aber warum ist sie eigentlich so wertvoll? Was tun, wenn es mit dem Stillen nicht klappt? Und: Welche Rolle spielt Papa? Antworten für ein harmonisches Stillerlebnis. Text: Janine Overmann

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lrike Brosamler tut es seit drei Monaten. Sonja Reichert seit zwei Jahren. Stillen. Für die beiden Mütter war klar, dass sie ihren Kindern Henrike und Liam die Brust geben. Schließlich ist Muttermilch das Beste fürs Kind.

Die Muttermilch macht’s „Muttermilch ist an die kindlichen Bedürfnisse angepasst“, sagt Hildegard Debertin, Diplom-Oecotrophologin und Generalsekretärin der Stiftung Kindergesundheit. „Sie liefert dem Baby die für das Wachstum und die gesunde Entwicklung wichtigen Nährstoffe – in einer Zusammensetzung, wie sie der kindliche Organismus optimal aufnehmen und verwerten kann.“ Muttermilch enthält unter anderem Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette – und: Abwehrstoffe. Mütter geben ihren Immunschutz nämlich mit der Milch an ihren Nachwuchs weiter. Besonders das Kolostrum – die Vormilch, die in den ersten fünf Tagen nach der Geburt gebildet wird – ist reich an Proteinen und Antikörpern, die für die Entwicklung von Babys Immunsystem wichtig sind. Hildegard Debertin: „Stillen kann das Risiko für Durchfall, Mittelohrentzündung und späteres Übergewicht beim Nachwuchs senken. Außerdem ist die mütterliche Milch hygienisch einwandfrei, richtig temperiert, immer verfügbar und obendrein auch noch kostenlos.“ Aber es ist nicht nur das Kind, das vom Stillen

profitiert. Stillen wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit der Mutter aus. So fördert es beispielsweise die Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt. Zudem purzeln die Schwangerschaftspfunde schneller, da Stillen zusätzliche Energie verbraucht. Und nicht zuletzt fördert es auch die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind.

Rat und Hilfe Mutter Natur hat das Stillen also clever eingerichtet. Aber so natürlich es auch ist, nicht immer klappt es auf Anhieb. „Stillen ist etwas, das Mütter lernen müssen“, sagt Regine Gresens, Hebamme und Beauftragte für Stillen und Ernährung des Deutschen Hebammenverbandes. „Früher, als es noch Großfamilien und dörfliche Gemeinschaften gab, haben Frauen ganz nebenbei gelernt, wie man das Kind hält und anlegt. Heute ist das anders. Ihnen fehlen ein bisschen die Vorbilder.“ Die Nachsorgehebamme ist erste Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund ums Stillen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen im Rahmen der Hebammenbetreuung die Kosten für

Fotos: Thinkstock

Stillen ist etwas, das Mütter lernen müssen

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Babys Kosmos

Tipps für einen gesunden Schlaf

Sweet Dreams Während Säuglinge ihre ersten Lebenswochen fast komplett verschlafen, herrscht in ihren kleinen Körpern Hochbetrieb. Was das genau bedeutet und wie Eltern ein gesundes Schlafumfeld schaffen.

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dem Säugling ein Gefühl zu geben, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt“, rät die Expertin. Bis zum sechsten Monat müssen sich Eltern auf kurze Nächte einstellen. Erst danach gewöhnen sich Babys an einen Tag-NachtRhythmus, der dem der Erwachsenen zumindest ähnelt.

Einschlafhilfen Besonders beim Einschlafen tun sich viele Babys schwer. Barbara Schneider weiß: „Im ersten Lebensjahr benötigt ein Kind zumeist die Hilfe der Eltern, um sich zu beruhigen und in den Schlaf zu finden.“ Wacht der Nachwuchs nachts auf und macht sich lautstark bemerkbar,

sollten ihn die Eltern am besten nicht sofort auf den Arm nehmen. „Erst dann Hilfe anbieten, wenn das Kind ganz klar signalisiert ‚hier komme ich nicht allein weiter‘“, sagt die Leiterin des Lands­huter Kinderschlaflabors. Allerdings: Das Baby längere Zeit schreien zu lassen, in der Hoffnung, es schläft von selbst ein, ist keine gute Idee: Schließlich fällt es dem Winzling dann noch schwerer, sich zu beruhigen. Den kleinen Nachtschwärmern hilft dagegen reichlich Körpernähe und das Gefühl, nicht allein zu sein. Das klappt etwa, wenn Eltern ihr Baby nicht aus dem Bettchen nehmen, sondern sanft an der Hand streicheln, leise zu ihm sprechen, eine Geschichte vorlesen oder ein Wiegenlied singen. „Hat sich das Baby www.wireltern.de

Foto: Thinkstock

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as tun Babys am liebsten? Die Antwort: schlafen! In den ersten Monaten verbringen Säuglinge täglich zwischen 16 und 18 Stunden im Land der Träume. Eine wertvolle Zeit für den kleinen Körper. Schließlich durchlebt das Baby während intensiver Schlafphasen nicht nur Wachstumsschübe, es verarbeitet auch das, was es am Tag gelernt hat. Zwischendurch wacht der Nachwuchs bis zu sechsmal auf, vor allem, weil er Hunger hat. Ob helllichter Tag oder Mitternacht, ist dem Neugeborenen noch völlig egal. „Babys haben den Unterschied zwischen Tag und Nacht noch nicht gelernt, wenn sie auf die Welt kommen“, erklärt Kinderärztin und Schlafmedizinerin Barbara Schneider. Eltern müssen ihrem Baby also zunächst helfen, einen Rhythmus zu finden. Das gelingt am besten durch feste Essenszeiten oder Rituale vor dem Schlafengehen. Das signalisiert dem Kleinen: Jetzt geschieht nichts Aufregendes mehr, es ist Schlafenszeit. Beim Stillen und Windelnwechseln in der Nacht gilt: „Das Licht dimmen und möglichst wenig Aktivierendes anbieten, um so


Familienleben

Passende Policen für Familien

„Augen auf!“ Der richtige Versicherungsschutz ist ein Muss – und zwar nicht erst, wenn die Kleinen auf dem Skateboard die Welt erobern

Krankenversicherung, Risikolebensversicherung, Unfallversicherung – im Policen-Dschungel den Überblick zu behalten stellt frischgebackene Eltern vor eine Herausforderung. Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt, welchen Schutz Klein und Groß wirklich brauchen.

Worauf sollten Eltern achten, wenn sie eine private Haftpflichtversicherung abschließen? Bei vorsätzlich hervorgerufenen Schäden und wenn der Schädiger den Schaden nicht bezahlen muss, tritt diese nicht ein. Kinder unter sieben Jahren – im Straßenverkehr Kinder unter zehn Jahren – sind nicht schuldfähig und müssen von ihnen hervorgerufene Schäden nicht bezahlen. Wenn also beispielsweise ein fünfjähriges Kind mit einem Fußball die Fensterscheibe des Nachbarn kaputt schießt, kann man die Eltern nur belangen, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Anderenfalls muss der Nachbar für die neue Fensterscheibe selbst aufkommen. Das berühmte „Eltern haften für ihre Kinder“ gilt also nur eingeschränkt. Es gibt aber auch Haftpflichtversicherungen, die solche Schäden übernehmen. w

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Foto: Name it

Junge Familie: Frau Weidenbach, welche Versicherungen sind für Familien ein Muss? Elke Weidenbach: Das Gesetz schreibt vor, dass alle Familienmitglieder gesetzlich oder privat krankenversichert sein müssen. Zudem – das steht jedoch nicht im Gesetz – brauchen Familien eine private Haftpflichtversicherung.


Geschmackswelten

Babys erster Brei

Kostprobe Die Milch ist nicht genug! Irgendwann braucht es mehr, um den Hunger des Säuglings zu stillen. Brei muss her! Tipps von der Expertin, wie die Einführung der Beikost gelingt.

E

in Löffelchen für Mamaaa, ein Löffelchen für Papaaa ...“ – kaum hat der Karottenbrei den Weg in Nicos Mund gefunden, landet er auch schon auf dem Lätzchen. Oder im Gesicht. Oder auf dem Fußboden. Wenn die

Kleinen das erste Mal Beikost bekommen, hinterlässt das Spuren – das ist ganz normal. Schließlich muss sich der Nachwuchs erst mal an den Löffel gewöhnen.

führen, gut sitzen oder macht es Kaubewegungen, während es Mama und Papa beim Essen beobachtet, können Eltern den ersten Brei servieren, am besten mittags“, weiß Ingeborg Hanreich.

Aller Anfang ...

Ein Brei nach dem anderen

„Gehen Sie die Umstellung von Milch auf Brei gelassen an!“, rät Ernährungswissenschaftlerin und Stillberaterin Ingeborg Hanreich. „Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Manche Babys wollen eine Zeit lang nur Weniges probieren. Andere sind – wie auch beim Laufen- oder Sprechenlernen – einfach später dran.“ Gemäß der allgemeinen Empfehlung sollte man mit Beikost jedoch nicht vor dem vollendeten vierten Monat und nicht nach Beginn des siebten Monats beginnen. Ob der Nachwuchs tatsächlich bereit ist für seinen ersten Brei, erkennen Eltern auch an den sogenannten „Beikostreifezeichen“. „Kann das Baby Dinge greifen und zum Mund

Dieser sollte anfangs ausschließlich aus Gemüse bestehen, damit sich Babys Körper an die neue Gaumenfreude gewöhnen kann. Karotten erfreuen sich bei den Kleinen großer Beliebtheit; Zucchini und Pastinake sind ebenfalls gut geeignet. Vorsicht geboten ist hingegen bei nitratreichem Gemüse wie Fenchel und Spinat. Wichtig: den Brei nicht salzen! „Alle vier Tage nimmt man nun eine neue Zutat dazu – als Zweites Kartoffeln, als Drittes Huhn, Pute oder Rindfleisch und gibt etwas Öl hinzu, bis die erste vollständige Beikostmahlzeit – der GemüseKartoffel-Fleisch-Brei – komplett ist“, erklärt Ingeborg Hanreich. Wenn das Baby diesen gut verträgt, steht etwa einen Monat später der Getreide-Obst-Brei am Vor- oder Nachmittag und anstelle der abendlichen Milchmahlzeit ein MilchGetreide-Brei auf dem Speiseplan. Dieser besteht aus Obstmus, das mit Mutter-

Wenn Eltern auf Fleisch verzichten möchten, sollten sie unbedingt auf andere eisenreiche Beikost zurückgreifen. Anstelle von Fleisch kommt dann Hafer oder Hirse in den Gemüsebrei. Beides ist nämlich reich an Eisen – und das brauchen Babys besonders im zweiten Lebenshalbjahr für ihr Wachstum. Zudem wichtig für kleine Vegetarier: Vitamin C. Den Brei deshalb mit frischem Obst und Gemüse kombinieren.

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Für kleine Vegetarier


JungeFamilie

Ratgeber

Schwangerschaft SeSarmimeeln

zum

Teil 2

Fitness

Sport tut jetzt gut

Reisetipps

Noch mal richtig erholen vor der Geburt

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Die beste

GroSSes Extra zum Sammeln In diesem Sonderteil erfahren Sie alles Ăźber die Reiseplanung mit Bauch, ein maĂ&#x;volles Work-out und medizinische Vorsorge

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Vorsorge Welche Untersuchungen jetzt anstehen


Ratgeber Schwangerschaft

Runde Reise

Was Mütter in spe bei der Urlaubsplanung beherzigen sollten Stressige Städtereisen mit viel Besichtigungs­programm könnten Ihnen schnell zu viel werden. Entspannen Sie sich lieber!

F

ür einen Urlaub sollten Sie sich – wenn möglich – noch einmal richtig Zeit nehmen. Reisen entspannt und bringt Sie auf andere Gedanken. Nutzen Sie die Zeit, in der Sie noch Tag und Nacht tun und lassen können, was Sie möchten. In den nächsten Urlauben wird sich Ihr Zeitplan nach den Essens- und Schlafenszeiten Ihres Babys richten. Ob es ein zweisamer Liebesurlaub mit Ihrem Partner wird oder eine ausgelassene Mädelsreise mit Ihren besten Freundinnen – Sie werden selbst am besten wissen, was Ihnen guttut.

Bester Zeitpunkt Zum Reisen empfiehlt sich besonders das mittlere Drittel der Schwangerschaft. Es wird nicht umsonst „Stadium des Wohlbefindens“ genannt. Das „Stadium der Anpassung“ im ersten Schwangerschaftsdrittel haben Sie dann schon hinter sich und damit in der Regel auch Kreislaufprobleme und Übelkeit – das „Stadium der Belastung“ im letzten Drittel der Schwangerschaft mit dem unbequemeren großen Bauch und vielleicht Rückenschmerzen dagegen lässt Ihnen noch ein Weilchen Zeit. Wenn die Geburt näherrückt, bleiben viele Frauen

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lieber in der Nähe ihres trauten Heims, richten das Nest und nutzen zur Entspannung das Sofa oder allenfalls Ausflüge in die nähere Umgebung. Das mittlere Drittel der Schwangerschaft aber lockt zu Unternehmungen.

Urlaubsziele Zu empfehlen sind alle Ziele, die bequem mit dem Auto, mit dem Schiff oder dem Zug zu erreichen sind. Auch Flugreisen sind in der Regel kein Problem, solange es sich nicht um Langstreckenflüge handelt. Eine vier- bis sechsstündige Flugreise ist aber vollkommen in Ordnung. Gute Reiseziele sind zum Beispiel der Mittelmeerraum, die Kanaren oder die Türkei.

Vorbereitung Das wichtigste Dokument für Ihre Reise ist neben Reisepass oder Personalausweis der Mutterpass. Sollten Sie während Ihres Urlaubs die Hilfe eines Arztes benötigen, so kann er hier alle Details zu Ihrer Schwangerschaft schnell und übersichtlich einsehen. Packen Sie nicht zu viel in Ihren Koffer, damit Sie nicht allzu schwer tragen müssen. Sollten Sie Eisen-, Folsäurepräparate oder sonstige Medi-

kamente benötigen, verstauen Sie sie möglichst nicht gemeinsam mit Duschgel und Zahncreme, sondern in einem extra Kulturbeutel, damit Ihre Medikamente bei einem möglichen Auslaufen der Kosmetika nicht unbrauchbar werden. Bei langen Reisewegen und entsprechend langem Stillsitzen empfiehlt es sich, Thrombosestrümpfe zu tragen. Sprechen Sie darüber mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt. Außerdem sollten Sie sich vorab immer über die medizinische Versorgung im Urlaubsland informieren. Gibt es möglicherweise deutschsprachige Ärzte, wie weit entfernt von Ferienwohnung oder Hotel liegt die nächste Klinik etc.? www.wireltern.de


Auf Tour Schönes Straßburg Die elsässische Metropole hat jedoch weitaus mehr zu bieten als eine beeindruckende Fachwerkkulisse. Sie versprüht nostalgischen Charme – und verbindet zugleich Tradition und Moderne. Davon können sich Besucher bei der einstündigen Bootstour auf der Ill überzeugen. Eine weitere Station: das Münster – ein herausragendes Element der europäi­ schen Gotik im Herzen der siebtgrößten Stadt Frankreichs. Das Kunstwerk aus rotem Vogesensandstein ist Teil der „großen Insel“, die zum UNESCO-Welterbe gehört. Die Fahrt geht weiter vorbei am „Musée alsacien“, dem Elsässischen Museum, wo es allerlei Interessantes zu den regionalen Traditionen und Brauchtümern zu bestaunen gibt, dem Henkersturm, bis hin zu den europäischen In­ stitutionen: Das Europäische Parlament, der Europarat und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte haben in Straßburg ihren Sitz.

Elsass: romantische Reise zu zweit

Bon voyage! Hand in Hand durch die Gassen Straßburgs spazieren oder französische Gemütlichkeit in einem der zahlreichen Bistros genießen: Das Elsass hat viele Facetten – und bietet werdenden Eltern unzählige Möglichkeiten, noch einmal ungestörte Zweisamkeit zu genießen, bevor das Baby kommt.

V

or der Schleuse legt das Boot einen kurzen Zwischenstopp ein. Quietschend und knarrend öffnet sich das schwere Holztor – und gibt den Blick frei auf „Petit France“, das „Kleine Frankreich“: Straßburgs Gerberviertel, wo sich dicht an dicht bunte Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert drängen. Fast zerbrechlich wirken

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die kleinen Knusperhäuschen mit ihren hohen Spitzdächern, die sich über die offenen Dachböden spannen. Früher hat man dort die gegerbten Tierhäute zum Trocknen aufgehängt. Heute können Eltern in spe bei einer Bootstour auf der Ill nur noch erahnen, wie es zu Zeiten von Fischern, Müllern und Gerbern in Straßburg zuging.

Eine Bootsfahrt auf der Ill macht hungrig. Vor allem wenn man – wie in Frankreich üblich – den Tag mit einem „kleinen Frühstück“ („petit déjeuner“) begonnen hat. Eine traditionelle „Winstub“ ist da eine gute Möglichkeit, seinen Hunger zu stillen. Dort kann man die gesamte Palette lokaler Spezialitäten genießen. Zum Beispiel „choucroute“. Während man das Sauerkraut hierzulande meist mit Eisbein und Kartoffelpüree serviert, kombiniert man es im Elsass gerne mit Würsten, Bauchfleisch und Fisch. Eine landestypische Gaumenfreude, die auch bei uns immer beliebter wird: Flammkuchen. Der dünne Brotteig mit Rahm, Speck und Zwiebeln schmeckt am besten in speziellen Flammkuchenrestaurants. Nicht zuletzt sollte man in der Winstub – jedenfalls als werdender Vater – Wein verkosten. Das Elsass ist nämlich bekannt für seine große Auswahl an Rebsortenweinen.

Natur pur Werdende Mütter genießen den Wein in anderer Form: bei einer wohltuenden „Vitis“-Massage mit Weinblättern. Das Hotel „La Cour du Bailli“ in Bergheim www.wireltern.de

Fotos: Fremdenverkehrsamt Straßburg Airdiasol-Rothan (2), Sébastien Hanssens (2), Thinkstock (1)

Mehr als ein „petit déjeuner“


Auf Tour

&

Tipps

Trends

t aktion Die Rediehlt: empf

Im Rheinland Die Jugendherbergen im Rheinland punkten mit modernen Familienzimmern, Spielecken und viel Platz zum Spielen und Toben – ideal für einen erholsamen und abwechslungsreichen Familienurlaub.

Foto: DJH Rheinland

Mehr Infos im Katalog „Familien 2013“, www.jh-familien.de

Bei den Zwergen Wellness-Urlaub – mit oder ohne Kind? Laut einer Umfrage von Tripadvisor.de unter 456 seiner deutschsprachigen User fahren die meisten Mütter und Väter am liebsten ohne ihren Nachwuchs in den Wellness-Urlaub. Die, die sich gezielt eine Wellness-Auszeit mit Kind nehmen – das sind gerade mal zehn Prozent –, legen vor Ort besonderen Wert auf Sportprogramme und Betreuung der Kleinen. Die Mehrheit der User gibt an, gelassen zu sein, wenn sich Kinder im Wellness-Bereich aufhalten – vorausgesetzt, es gibt spezielle Ruhezeiten. Etwa 20 Prozent verbringen die schönste Zeit des Jahres grundsätzlich in speziellen Hotels für Erwachsene.

Rund 500 Meter über dem Haslital im Berner Oberland liegt das Feriendorf Hasliberg. Zu der Anlage gehören sechs Ferienhäuser mit 60 Ferienwohnungen, Kindergarten, Dorfladen, Hallenbad, Badesee – und: ein Zwergenspielplatz. Auf den Zwergenwegen begleiten kleine Wanderfreunde den Haslizwerg Muggestutz bei seinen Abenteuern.

www.reka.ch

Im Großstadt-Dschungel Städtereisen mit Kind sind anstrengend und teuer? Nicht unbedingt! Housetrip.com hält Privat- und Ferienwohnungen bereit, die zentral gelegen und bezahlbar sind. Und: ausreichend Platz für die Familienbande bieten.

Zum Beispiel die „Villa Kunterbunt“ in Paris: Das Haus mit Garten für sechs Personen kostet ab 176 Euro pro Nacht, www.housetrip.com/de

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Fit&Bab

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Zurück zu alter Form – mit Babyjogger

Gut Foto: www.zweipluszwei.com/pd-f

gelaufen!

Sport geht nicht, weil der Babysitter krank ist? Die Ausrede zählt nicht mehr, seitdem man den Nachwuchs im Babyjogger mit auf die Laufstrecke nehmen kann. Worauf Mütter beim Kauf von und Lauf mit dem Gefährt achten müssen.

Warm-up: das Training Frauen sollten es langsam angehen lassen, wenn sie nach der Geburt (wieder) ins Training einsteigen. „Wenn man zuvor noch nie oder nur selten gelaufen ist, sollte man erst mal walken oder stramm spazieren gehen, damit sich der Körper an die Belastung gewöhnt“, rät Stefanie Felgenhauer, Deutsche Meisterin im UltraJunge Familie 2 | 2013

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Fit & Baby

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Ausgewogen abwechslungsreich Darauf sollten Mütter in puncto Ernährung setzen

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aren in der Schwangerschaft bestimmte Nahrungsmittel tabu, können Mütter während der Stillzeit nach Herzenslust schlemmen. Aber: bitte gesund und vollwertig! Schließlich wirkt sich Mamas Ernährung auf die Nährstoffe in der Muttermilch aus. Heißt im Klartext: viel Obst und Gemüse, reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln, Milchprodukte, Fisch und wenig Fleisch. Da der Energiebedarf während der Stillzeit erhöht ist, benötigen Frauen zusätzlich zu ihrem Grundbedarf von 2.100 Kalorien rund 530 Kalorien.

Vitaminbomben Obst und Gemüse sind wichtige Vitaminlieferanten. Fünf Portionen – drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst – sollten laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) täglich auf dem Speiseplan stehen. Auf Orangen, Kiwis und andere säurehaltige Obstsorten brauchen Mütter übrigens nicht verzichten: Studien konnten den Verdacht nicht bestätigen, dass der Verzehr beim Säugling zum Wundsein führt.

Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil der Zellen und werden während der Schwangerschaft sowie während der ersten Lebensmonate in großer Menge in Netzhaut, Gehirn und Nervensystem von Fötus und Säugling eingebaut. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, muss man sie durch die Nahrung

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Fotos: Thinkstock

Fetter Fisch


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