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April 2012

€ 1.50

C 8750

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Hast du ‘ne Macke? Wie man echte Marotten erkennt

„Sie schult die Vorstellungskraft“ Sting-Gitarrist Dominic Miller über die Bedeutung von Musik

Stadtbummel Warum Barcelona eine Reise wert ist

Tolle Knolle

Von Kopf bis Fuß

Schöne Kindermode

Köstliche Kartoffelrezepte

Schlechte Quote U3-Krippenplätze sind Mangelware

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U3-Betreuung: Das knappe Angebot bringt viele Eltern in Not

Foto: Jako-o

Foto: Thinkstock

Die Themen auf dem Titel sind farbig gekennzeichnet

Foto: Wim Woeber

>>>I N H A LT

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Schön bunt: Diese Kleider machen kleine Leute

TITELGESCHICHTE 8 Auf die Plätze ...

MEDIENTIPPS 30 Samsationell!

Begehrt aber rar: Betreuungsangebote für Kleinkinder

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Barcelona: unterwegs in der katalanischen Metropole

LERNEN & SPIELEN 48 Hochbegabt?

Neu im Kino: „Sams im Glück“

32 GESUNDHEIT 16 Verschnupft

Nicht jedes intelligente Kind ist zwangsläufig ein Wunderkind

Gute Aussicht Bunt, heldenhaft, spannend: aktuelle Filme und Bücher

KINDERGARTENNEWS 50 Nur gespielt!

Was kleinen Schniefnasen hilft

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In trockenen Tüchern

Abgehört: CD-Tipps aus Kindersicht

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Bettnässen: Ursachen & Therapien

FAMILIE HEUTE 20 Farbalarm!

KINDERKOCHKLUB 38 Kinderspiel

Zeigt her eure Füße

REISE 40 Bunt, bunter, Barcelona

Gesunde Kinderfüße brauchen Schuhe, die passen

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Spinnst du?

Die katalanische Metropole fasziniert kleine und große Besucher

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Kinder und ihre Marotten

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Schweizer Allerlei Ferien im Wallis: Talfahrt mit vielen Höhepunkten

KINDERKISTE 52 Raten, Malen & Schlaumeiern UND SONST ... 6 Hingucker 14 News 35 Leserbefragung 56 Letzte Seite 58 Spaß muss sein/Impressum

Interview Gitarrist Dominic Miller über die Rolle der Musik im Kinderalltag

GEWINNSPIELE 33 35

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Lampenfieber Leserbriefe zum Thema „Schüchterne Kinder“

Kartoffelsnacks selbst gemacht

Sommermode für Kids

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Pro & Kontra: Wie viel Bildungsarbeit sollen Kindergärten leisten?

Nachwuchs-Kritiker

Kinder-Outfit und Knerten-Fanpakete 100 Fußball-Arenen im Klappkoffer für Teilnehmer der Leserbefragung

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Reisetipps

33 Kleine Kumpel: Knerten und Karoline kommen ins Kinderzimmer

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>>>H I N G U C K E R t Richtiges Timing Ab sofort immer pünktlich sein: Kein Problem mit der Disney Princess Armbanduhr „Sleeping Beauty“. Etwa 35 Euro, www.flikflak.com

Alles für kleine Prinzessinnen

Mädchen Glück gehabt

p

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Durstlöscher Mit der Trinkflasche Pixy kann der Sommer kommen: Sie fasst 0,4 Liter für Durstige. Etwa 17 Euro, www.sigg.com

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>>> T I T E L G E S C H I C H T E

Auf die Ab August 2013 gilt ein Rechtsanspruch auf die Betreuung von unter Dreijährigen. Doch die Mehrzahl der Kommunen hinkt diesem Ziel meilenweit hinterher. Für die Eltern bedeutet das: Sie müssen hartnäckig und erfinderisch sein, um einen Betreuungsplatz zu ergattern. Text: Sara Ebertz, Fotos: Wim Woeber

Stofftier: Sigikid

Auf den allerletzten Drücker hat Sara Miebach einen Betreuungsplatz für ihre Tochter Safia (1) gefunden: „Insgesamt acht Kindertagesstätten hatte ich mir angeschaut, doch nur bei der Hälfte davon konnte ich Safia anmelden, weil viele keine Kinder unter zwei Jahren annehmen.“

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Begehrt, aber rar: Betreuungsangebote für Kleinkinder

Plätze ... inn hat ihre erste Kita-Bewerbung abgegeben, als sie noch gar nicht auf der Welt war. Linns Mutter war klar: „Wenn mein Mann und ich berufstätig bleiben möchten, müssen wir uns rechtzeitig um eine gute Kinderbetreuung kümmern“, sagt Stefanie Wasserfuhr. Also machte sich die Kölnerin schon während der Schwangerschaft auf die Suche. Sie klapperte etliche Einrichtungen ab, verglich und ließ sich auf mehreren Wartelisten vormerken, um bei der Platzvergabe auf keinen Fall leer auszugehen. Die Wasserfuhrs hatten Glück. Doch selbst planvolles und mehrgleisiges Vorgehen ist keine Garantie für einen Betreuungsplatz in vielen (westdeutschen) Ballungsräumen, wo nach wie vor deutlich mehr Kita-Plätze benötigt werden als zur Verfügung stehen. Am besten, man meldet sich schon ab Kinderwunsch in einer Tagesstätte an, lautet das zynische Fazit manch verzweifelten Elternpaares. Angesichts der Not wird die Kita-Suche oft zu einem Szenario mit absurden Auswüchsen. Um aus der Masse der eifrigen Mitbewerber herauszustechen, muss man sich etwas einfallen lassen: Es werden bunte Bewerbungsmappen gebastelt, die die Talente des Nachwuchses in ein schmeichelhaftes Licht rücken. Bei mancher Elterninitiative gilt es, aufwendige Vorstellungsrunden zu überstehen, in denen die

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Erziehungsberechtigten wie CastingshowKandidaten versuchen, ihr Kind zu qualifizieren. Es wird selbst gebackener Apfelkuchen in die Wunsch-Kita geliefert, in panischer Verzweiflung bei Tagesmüttern gebettelt oder dem Jugendamt mit Rechtsmitteln gedroht. Auch Stefanie Wasserfuhr kennt abenteuerliche Geschichten: „Besonders beliebt ist derzeit, sich als Alleinerziehende auszugeben.“

Der Osten punktet mit Traumquoten Spaß macht den meisten Eltern der Bewerbungszirkus gewiss nicht. Doch gibt es dort, wo die Betreuungsnot am größten ist, im Moment nur wenige Alternativen. „Die Situation ist in der Stadt wie auf

„Die Empörung der Eltern ist verständlich“ dem Land dramatisch, die Wartelisten sind oft ellenlang, die Empörung der Eltern verständlich, schließlich sind viele Familien auf eine Kinderbetreuung angewiesen“, sagt Birgit Riedel, Expertin für den Fachbereich Kinderbetreuung beim Deutschen Jugendinstitut (DJI) München. Wer sich dann keine private Kinderfrau leisten kann, hat oft das Nachsehen. „Eine ganze Reihe von Frauen ist heute nicht in der Lage, die Form der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu führen, die sie sich eigentlich wünscht.“ Doch jetzt mal Tacheles: Wie groß ist der Mangel wirklich? Und wo ist er am größten? > KiNDER 4/2012

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>>> FA M I L I E

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Bye-bye Winter, hier kommt der Frühling – mit frischem Grün, warmen Sonnenstrahlen und Outfits, die Farbe bekennen.

Foto: Cakewalk

Sommermode für Kids

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Teamplayer Zwei, die gut zusammenpassen

Knallige Kombi

Blumiges Duo

Gelber Cardigan und blau-karierter Hosenanzug aus Baumwolle. Größen für zwei bis zwölf Jahre, ab etwa 55 bzw. 42 Euro, www.petit-bateau.de

Strickjacke mit Stoffblume und geblümtes Top aus Baumwolle. Größen für drei bis 14 Jahre, etwa 55 bzw. 38 Euro, www.geox.com

Musterhaftes Doppel Kariertes Shirt und sportliche Shorts aus Baumwolle. Größen 92 bis 176, je ab etwa 50 Euro, www.marc-o-polo.de/junior

Wickelarbeit Lässige Accessoires für kühlere Tage Fransige Angelegenheit Pinkfarbenes Schaltuch aus Polyester, etwa 5 Euro, www.ernstings-family.de

Mustermix Blau-weiße Webschals aus Baumwolle, etwa 20 Euro, www.bellybutton.de

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>>> FA M I L I E

HEUTE

Spinnst du?

Foto: Jean Bourget

Kinder und ihre Marotten

Der eine zwirbelt an den Haaren, der andere lutscht am Ärmel seines Pullovers. Was Eltern häufig nervt, hilft Kindern, Anspannung, Unsicherheit oder Verlegenheit abzubauen. Werden Angewohnheiten jedoch zu einer zwanghaften Handlung, ist Vorsicht geboten. chon beim Hinschauen wird Millas Mutter ganz kribbelig. Warum muss die Kleine bloß ständig auf ihrer Unterlippe kauen? Meistens ist sie rissig, manchmal sogar blutig. Hinzu kommt das permanente Lippenlecken. Im Winter ist Millas Mund deshalb so rot wie in einem Clowngesicht. Dagegen kommt kein Pflegestift an. Auch Ermahnen, liebesvolles Erinnern oder gar heftiges Schimpfen haben bisher wenig gebracht. Millas Mutter findet die Angewohnheit ihrer Tochter zum Verzweifeln. Die meisten Kinder denken sich ihre Marotten oder kleinen Ticks aber nicht aus, um ihre Eltern damit zu ärgern. In der Regel sind sie einfach ein

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Ventil, um innere Unruhe, Angst, Nervosität und andere unangenehme Gefühle zu überspielen. „Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kinder noch nicht gelernt, mit Anspannung und Belastun-

„Ventil für emotionale Konflikte“ gen angemessen umzugehen. Geraten sie in einen emotionalen Konflikt, entwickeln sie bestimmte Verhaltensweisen, um ihre Gefühle zu regulieren. Und nicht wenige beginnen dann, an sich selbst herumzumanipulieren“, erklärt die Kinderpsychiaterin Professor Annette

Streeck-Fischer. Während Milla also hartnäckig ihre Unterlippe bearbeitet, kaut ein anderes Kind vielleicht an den Fingernägeln, dreht seine Haare zu Knoten oder knibbelt an seiner Haut herum. Wieder ein anderes hat prompt die Zunge im Mundwinkel, wenn es sich konzentriert, zwinkert mit den Augen, zappelt unentwegt mit den Beinen oder muss vor dem Schlafengehen unbedingt kontrollieren, ob sich auch wirklich keine Geister im Schrank verstecken. Auch lustige Angewohnheiten wie alles zu zählen, auf dem Bordstein zu balancieren oder den Fuß immer genau auf die Gehwegplatten und bloß nicht auf die Fugen zu setzen, gehören dazu. www.wireltern.de


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>>> FA M I L I E

HEUTE

Dominic Miller (52), Gitarrist des britischen Rockmusikers Sting, über Gefühle in der Musik und seinen Beruf, der sich nicht wie Arbeit, sondern wie

Foto: Axel Schulten

Spielen anfühlt.

Brauchen Kinder Musik, Herr Miller? KiNDER: Inwiefern ist Musik für Kinder wichtig? Dominic Miller: Sie schult die Vorstellungskraft. Man kann Musik nicht sehen. Vielmehr ist sie eine einheitliche Sprache, die über Emotionen funktioniert. Schon als Kind fiel mir auf, dass es fröhliche und traurige Musik gibt. Interessanterweise trägt traurige Musik oft dazu bei, dass es einem besser geht. Kinder sind für so etwas sehr empfänglich, ohne dass es ihnen bewusst ist. Welche Rolle spielt Musik für Sie und Ihre Kinder privat? Ich spreche gerne mit meinen Kindern über Musik, zum Beispiel im Auto. Dann frage ich sie, ob ihnen ein Lied gefällt und weshalb. Meine Tochter meinte unlängst, sie möge ein bestimmtes Lied, weil es sie

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zum Lachen bringe. Die Gefühle sind wie ein Schlüssel zur Sprache der Musik. Ich mache mir dann Gedanken darüber, wie Musik eine bestimmte Stimmung erzeugen kann. Manchmal singen meine Kinder mit, wenn ich Gitarre spiele. Sind Sie ein guter Vater? Ich versuche es auf jeden Fall und lege Wert darauf, meine sechs Kinder regelmäßig zu sehen. Manchmal besuchen sie mich auf Tour. Es ist mir wichtig, dass wir eine gute Verbindung zueinander haben. Und wenn ich zu Hause bin, habe ich alle Zeit der Welt. Dann zeichne ich mit ihnen, wir gehen raus oder wir spielen. Spiele finde ich sehr wichtig, weil man dabei nachdenken und Entscheidungen treffen muss. Ich möchte am Leben meiner Kinder teilhaben. Aber wenn ich

weg bin, sehe ich sie teilweise wochenlang nicht. Vermissen Sie Ihre Kinder, wenn Sie unterwegs sind? Ja, sehr! Es bricht mir jedes Mal das Herz. Aber ich glaube, ich vermisse sie mehr als sie mich. Erwachsene sind bei so etwas sensibler. Manchmal fühle ich mich auch schuldig. Die Musik ist meine Leidenschaft, aber gleichzeitig führt sie mich von meiner Familie weg. Das tut mir weh, und es ist ein hoher Preis, den ich zahle. Ihre Tochter Misty ist inzwischen auch Musikerin ... So lange sie hinter dem steht, was sie macht, finde ich das gut. Sie ist talentiert, und ihre Laufbahn scheint für sie das Natürlichste der Welt zu sein. Schließlich www.wireltern.de


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>>> R E I S E

Foto: Thinkstock

Unzählige Sehenswürdigkeiten, Strandspaß und kulinarische Verlockungen: Barcelona gehört zu den vielseitigsten Urlaubszielen in Europa

SERIE

Foto: Thinkstock

RIPS T E T D STÄ KIDS MIT

Bunt, bunter, Barcelona Die katalanische Metropole fasziniert kleine und große Besucher

Parks wie aus dem Märchen, Museen zum Mitmachen – und das Meer zum Reinspringen nah: Barcelona präsentiert sich Kindern als Ort, an dem es jede Menge zum Entdecken und Staunen gibt.

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at die sich gerade bewegt?“, will das kleine Mädchen mit dem Sonnenhut wissen. Es deutet auf eine goldfarbene Prinzessinnenstatue am Straßenrand. „Da, die blinzelt doch! Ich glaube die ist echt!“, ruft das Mädchen. Und tatsächlich: Als ihr Papa zwei Münzen in eine ebenfalls goldene Schatzkiste wirft, steigt die Prinzessin von ihrem Podest herab, verneigt sich höflich und dreht ihren Schirm, sodass er in der Sonne glitzert. Das Mädchen mit dem Hut staunt. Was die Kleine für eine

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Statue gehalten hat, entpuppt sich als einer der vielen Straßenkünstler, die Barcelonas Flaniermeile, die Ramblas, bevölkern. Die belebte Straße mit ihren

„Das Mittelmeer glitzert in der Sonne“ fliegenden Händlern, Künstlern und Kiosken ist das Herz der Metropole – und zugleich ein guter Startpunkt für einen Städtetrip mit der Familie. www.wireltern.de


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