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November 2011

€ 1.50

C 8750

www.wireltern.de

„Diese Zeit ist sehr kostbar“ Bärbel Schäfer über intensive Familienmomente

Berührungspunkte Mitmachmuseen: Wissenschaft zum Anfassen

Gegen Masern, Mumps & Co. Die 10 wichtigsten Impfungen

Ungleiches Derby So wird Papa zum Pferdeflüsterer

Freiraum Möbel fürs r Kinderzimme

iPädagogik Wie viel Computer & Konsole ist genug?


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Die Themen auf dem Titel sind farbig gekennzeichnet

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Neue Medien: Tipps für den richtigen Umgang mit Computer & Co.

Foto: Jean Bourget

Foto: Wim Woeber

>>>I N H A LT

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TITELGESCHICHTE 8 Bilder, Bits & Bytes

Beweglich: passendes Mobiliar fürs Kinderzimmer

GESUNDHEIT 30 Bauchgrummeln

Die multimediale Welt der Kinder

FAMILIE HEUTE 16 Pssst ...!

Das hilft gegen Magen-Darm-Infekte

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„Die Kinder ernst nehmen“

Haltung bewahren!

KINDERGARTENNEWS 50 Verschnupft Pro & Kontra: Trotz Erkältung in die Kita?

51 REISE 38 Sattelfest

Alles ohne Zucker? Leserbriefe zum Thema „Süßigkeitenverbot“

Allein unter Pferden

42 Interview Bärbel Schäfer über kostbare Familienzeit, Leistungsdruck und soziales Engagement

Immer einen Besuch wert: Mitmachmuseen

Knuspriges vom Blech

Flexibel und rückenschonend: mitwachsende Möbel

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LERNEN & SPIELEN 46 Anfassen strengstens erwünscht!

KINDERKOCHKLUB 36 Auf die Pizza, fertig, los

So ernten Eltern mehr Respekt von ihren Sprösslingen

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Schutzschild: Welche Impfungen Kinder brauchen

Gut geschützt Impfungen: wenig Aufwand, große Wirkung

Geheimnisse sind wertvolle Schätze in der kindlichen Entwicklung

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Gipfeltreffen Haslital: familienfreundliche Destination im Berner Oberland

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Reisetipps

KINDERKISTE 52 Malen, Spielen, Basteln & Lesen UND SONST ... 6 Hingucker 14 News 26 Medientipps 56 Letzte Seite 58 Spaß muss sein/ Impressum

GEWINNSPIELE 14 14 22 23 44

Sieben Übernachtungen auf Fehmarn und Spiele Sprechender Stift und Spiele Möbelgutscheine Schreibtisch Reisetrolleys für Kinder

44 Immer mobil: Mit einem Reisetrolley sind kleine Abenteurer gut ausgestattet

Online-Gewinnspiele 28 45

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Konsole und Lernspiele Camping-Urlaubswoche

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>>>H I N G U C K E R

t Wiesenträume Holt den Sommer ins Haus: Das „Spielkissen Wiese“ mit Marienkäfer, Wurm und Schmetterling ist kuschelig und regt die Fantasie an. 33 mal 33 Zentimeter, etwa 26 Euro, www.sigikid.de

Der Winter Hier kommt die neue Lieblingsfarbe

t Vielfraß

Leichtgewicht p

„Sorgenfresser Ernst“ verschluckt mit seinem Reißverschlussmund schlechte Gedanken im Nu und macht kleine Unglücksraben wieder glücklich. Etwa 30 Euro, www.schmidtspiele.de

Bei Wind und Wetter: Die „Light Weight Insulation Jacket“ in „Parrot Green“ von Isbjörn of Sweden ist winddicht, wasserabweisend und dennoch atmungsaktiv. Größen 86/92 bis 134/140, etwa 110 Euro, www.scandic.de

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Location: Odysseum, Köln

>>> T I T E L G E S C H I C H T E

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45 Minuten dürfen die Brüder Samuel (10) und Leander (7) täglich an ihrer Wii spielen. „Wir müssen vorher fragen, ob wir spielen dürfen. Häufig gehen wir aber auch lieber raus, und ich lese auch viel“, erklärt Samuel. Sein jüngerer Bruder ergänzt: „Wir spielen auch gerne zusammen Brettspiele – zum Beispiel Monopoly oder Siedler von Catan. Mir ist es egal, ob ich ein Brettspiel spiele oder an der Wii.“

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>>> T I T E L G E S C H I C H T E verantwortungsbewusst umgehen kann.“ Ein ähnliches Problem sieht Thomas Rathgeb auch in Sachen Social Media. Die KIMStudie hat festgestellt, dass verstärkt auch Kinder ab zehn Jahren in sozialen N etzwerken wie beispielsweise Facebook angemeldet sind, obwohl diese Plattf ormen nicht für sie bestimmt sind. „Das Angebot richtet sich an Er wachsene! Für Kinder gibt es spezielle Kinder chats – und der Einstieg in die Kommunikationsmöglichkeiten des Internets sollte von Erwach-

„Die meisten Eltern treffen Absprachen“ senen positiv begleit et werden. Für den Anfang reicht es aus, w enn Kinder mit Freunden und Gleichaltrigen kommunizieren und nicht mit der g anzen Welt!“ Die Medienerziehung beginnt nicht erst, wenn Probleme auf tauchen, sondern im Vorfeld – bei der Anschaf fung der Geräte und der Auswahl der Angebote, die im Internet genutzt werden. Alina soll einen kontrollierten Umgang mit den verschiedenen Medien lernen – das ist ihren Eltern wichtig. „Ich habe mit meinen Eltern abgesprochen, dass ich eine Stunde pro Tag an einer Konsole spielen oder fernsehen darf. Das finde ich in Ordnung. Schließlich hat man ja gar keine Freunde, wenn man sich nur mit der Konsole oder dem Computer beschäftigt. Ich spiele nicht jeden Tag, nur wenn es regnet“, sagt die Neunjährige.

> ihr Kind zu lange und viel zu viel vor dem Bildschirm hängt, vor welchem auch immer. „Die Sorge spiegelt die Unsicherheit der Erwachsenen wider. Gerade bei Computerspielen und Onlineangeboten zeigt sich eine große Verunsicherung und teilweise eine Überforderung“, weiß Dr. Claudia Lampert, Erziehungswissenschaftlerin mit dem Forschungsschwerpunkt Medienpädagogik. Die Sorge sei jedoch ein gutes Zeichen, findet sie, denn sie zeig e, dass

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Spiel, Spaß, Spannung – Gefahr? Wie ein alt ersgerechter Zugang zu den Medien für Kinder aussieht? „Je jüng er die Kinder, desto weniger elektronische Medien sollten sie nutzen“, formuliert Dr. Claudia Lampert eine mögliche F austregel, an der sich Elt ern orientieren können. Zudem müssen E ltern sich fr agen: Wie viel Zeit sollen Medien im Alltag meines Kindes einnehmen? Wie soll sein Tag, wie die Woche aussehen? Und vor allem: Was ist meinem Kind zumutbar? Das is t nicht einfach zu beantw orten und sehr individuell! „Die meisten Eltern treffen mit ihren Kindern Absprachen über Nutzungsdauer und die Häuf igkeit der Nutzung“, weiß Thomas R athgeb. Durchschnittlich verbringen Kinder pro T ag, nach Aussagen der Eltern:

sich Eltern Gedanken machen über Medien und deren Wirkung auf den Nachwuchs. Nicht alle Elt ern tun das, wenn sie den ausr angierten Fernseher und den veralteten PC ins Kinderzimmer stellen. Und: Jüngeren Kindern ein internetfähiges Handy in die Hand zu drücken, findet Lampert bedenklich. „Väter und Mütter sollten sich Gedanken machen, ob ihr Kind das Internet ständig verfügbar haben muss, und ob es damit

• 98 Minuten vor dem Fernseher • 44 Minuten am PC • 24 Minuten im Internet • 36 Minuten an der Konsole Bei den Konsolenspielen ist dabei der stärkste Anstieg zu verzeichnen. Spielten 2008 Kinder (sechs bis 1 3 Jahre) noch 29 Minuten lang, sind es in der aktuellen KIMStudie 2010 schon 36 Minuten. Aber nicht die Dauer allein entscheidet, ob das Spielverhalten des Kindes bedenklich ist, sondern welche Spiele gespielt werden, wie das Kind die Spiele nutzt, in welchen > www.wireltern.de


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HEUTE

Foto: Blue Seven Kids

>>> FA M I L I E

Geheimnisse sind wertvolle Schätze in der kindlichen Entwicklung

Pssst ...! Ein Geheimnis zu besitzen, ist eine wichtige Erfahrung im Kinderleben. Und: ein entscheidender Faktor für den Aufbau einer eigenen Identität.

arie hat einen Schatz: Einen Stein, der g anz besonders funkelt! Und weil er das tut, muss er magische Kräf te besitzen und zauber n können, freut sich die Fünfjährige. Sie wickelt ihren Zauberstein in ein Taschentuch, damit ihr Schatz sicher ist, vor anderen, v or neugierigen Blicken und Händen. A uch Mama und Papa dürfen den Stein nicht sehen, sonst verliert er seine Zauberkraft! Maries Herz klopft und es kribbelt in ihrem Bauch vor Aufregung, als sie den eing ewickelten Stein unters Kopfkissen schiebt, in sein sicheres Versteck. Zum ers ten Mal hat Marie etwas, das ihr g anz alleine gehört: ein richtiges Geheimnis!

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Das Geheimnis der Geheimnisse Die Welt der Kinder ist voller Geheimnisse: Versteckte Schätze, geheime Wege, rätselhafte Zeichen, Botschaf ten und Spr achen, die nur sie v erstehen können. Es gibt Kinder, die entdeck en Geheimnisse oder Heimlichkeiten ganz spontan, andere entwickeln die dafür nötigen Fähigkeiten erst nach und nach, meis t zwischen

„Eine eigene, private Welt“ drei und fünf Jahren. In diesem Alt er ist es Kindern besonders wichtig, dass ihr Geheimnis ihnen g anz allein gehört. Des-

halb werden selbst Mama und Papa nicht eingeweiht, bis die Kinder die Spannung nicht mehr aushalt en und das Geheimnis aus ihnen her ausplatzt. „Im V orschulalter sind sie den Eltern meist noch zu nahe, um ein Geheimnis be wusst zu hüten“, erklärt Professor Dr. Renate Valtin, „sie verschweigen etwas, das sie nicht ausdrücken können, verstecken manches, spielerisch oder vielleicht auch aus V erlegenheit, oder sie er zählen ein Ereignis anders, als es tatsächlich passier t ist“, weiß die Erziehungswissenschaftlerin, die sich mit der sozial-kognitiven und moralischen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Aber: „Es gelingt ihnen noch kaum, absichtlich etwas g ewww.wireltern.de


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>>> FA M I L I E

HEUTE

„Die Kinder ernst nehmen“ So ernten Eltern mehr Respekt von ihren Sprösslingen KiNDER: Herr Juul, Sie empfehlen Eltern, eine gleichwürdige Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen, wenn sie sich mehr Respekt vom Nachwuchs wünschen. Jesper Juul: Ja, in einer gleichwürdigen Beziehung werden alle Beteiligten wahrund ernst genommen. Dazu gehört, dass Eltern sich die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder anhören und diese auch berücksichtigen, wenn sie etwas zu entscheiden haben.

Foto: www.bellybutton.de

Respektiert ein Kind seine Eltern automatisch, wenn die Familie diese Form der Beziehung lebt? Wenn ich auf Elt ern treffe, die sag en „Unsere Kinder haben keinen Respekt vor uns!“, kommt im Gespräch immer heraus, dass alles mit einem Mang el an Respekt auf der Elt ernseite angefangen hat. Sobald die Elt ern ihr Verhalten ändern, ändert sich auch die R eaktion der Kinder. Es gibt weniger Konflikte und alle fühlen sich wohler. Das Problem is t nur: Wie machen Eltern das? In unserer Erziehungsgeschichte gibt es so viel, was respektlos gegenüber Kindern ist, da is t es nicht leicht, den Nachwuchs plötzlich ernst zu nehmen. Kann ich überhaupt „Nein!“ sagen, wenn ich die Wünsche und Gefühle meines Kindes ebenso ernst nehme, wie meine eigenen? Aber ja. Geben Sie mir ein Beispiel?

Ein entspanntes Verhältnis zu ihren Kindern, ohne ständiges Meckern und gegenseitige Vorwürfe – das wünschen sich nahezu alle Eltern. Wie eine solche Beziehung gelingen kann, erklärt der dänische Familientherapeut Jesper Juul. 18

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Gleich gibt es Essen und ich möchte nicht, dass mein fünfjähriger Sohn vorher Schokolade nascht. Dann schauen Sie den Fünfjährig en freundlich an und sagen: „Nein, das geht jetzt leider nicht!“ Er warten Sie jedoch nicht, dass Ihr Sohn damit einverstanden ist. Er dar f durchaus ein paar Minut en unzufrieden mit Ihnen sein. Schieben Sie dem „Nein“ zudem nicht gleich ein „Du www.wireltern.de


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>>> M E D I E N T I P P S

Nachwuchs-Kritiker Isabel geht in die erste Klasse und kann schon ganz gut lesen. Weil die Sechsjährige gerne schmökert, hat sie für KiNDER die neuesten Bilderbücher unter die Lupe genommen. Ein starkes Mädchen hat sie dabei besonders beeindruckt.

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LESEF UTTER : Büche

Echt super „Nein” zu sagen, das ist manchmal gar nicht so leicht. Das weiß auch Lena. Sie wird von allen Nachbarn und Verwandten immer geknuddelt und geküsst, und das kann sie gar nicht leiden! Eines Tages reicht es ihr. Isabel meint: „Mir gefällt das Buch richtig gut, weil Lena am Ende so stark ist. Ihre Idee ist echt super! Bei den Bildern habe ich mich schlapp gelacht, am witzigsten fand ich Onkel Erwin mit seinem stacheligen Bart. Ich finde mit dem Buch lernt man, dass man ,Nein’ sagen kann, auch bei Fremden.“ ☺☺☺ Petra Mönter und Barbara Korthues: „Küssen nicht erlaubt“, Kerle Verlag 2011, 12,95 Euro.

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rtipp Kinders s aus icht

Absolut süß Cloudette, die winzige Wolke, ist manchmal traurig. Denn wenn die anderen Wolken stürmen und regnen, kann sie nicht mitmachen. Aber auch die kleine Cloudette bekommt ihre Chance. Isabel urteilt: „Ich glaube, die Geschichte ist für jüngere Kinder, man lernt eben, dass Kleine auch was können. Meiner Schwester hat das Buch zum Beispiel echt gut gefallen. Ich konnte viel selbst lesen, leider ist die Schrift manchmal ein bisschen zu klein. Aber die Bilder sind absolut süß!“ ☺☺

Wirklich toll Die Bergziege hat genug vom kalten Winter. Also nimmt sie einen Job als Postbotin an – in der Savanne! Beim Briefe austragen begegnen ihr ungewöhnliche, aber sehr nette Tiere. „Meine Mama musste mir die Geschichte vorlesen, denn es gibt viel Schrift und die ist klein“, sagt Isabel. „Das Buch ist aber wirklich toll! Es gibt so viel zu entdecken, auf jeder Seite sind lustige kleine Sachen versteckt. Sehr witzig, dass die Ziege den Elefanten gar nicht erkennt. Aber kein Wunder: Sie hat ja noch nie einen gesehen!“ ☺☺☺

Keine gute Idee Mama und Papa Möwe geben ihren Zwillingen den gleichen Namen: Gertrud. Das bedeutet jede Menge Ärger für Gertrud und Gertrud. Isabel findet: „Die Bilder waren toll und die Ger truds sind echt niedlich. Aber von der Geschichte war ich nicht so begeistert. Es ist keine gute Idee, den beiden den gleichen Namen zu geben, denn dann kommen immer beide Möwen angeflogen, wenn man Gertrud ruft. Ich wäre auch beleidigt, wenn meine Schwester den gleichen Namen hätte.“ ☺

Tom Lichtenheld: „Die kleine Wolke Cloudette“, Baumhaus Verlag 2011, 12,99 Euro.

Constanze Spengler: „Zum Elefanten immer geradeaus“, Beltz 2011, 5,95 Euro.

Katja Alves und Irene Mehl: „Gertrud und Gertrud“, Mixtvision Verlag 2011, 13,90 Euro.

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>>> G E S U N D H E I T ahezu kein Kind bleibt da von verschont: Brechdurchfall plagt mitunter ganze Kindergartengruppen. Die Symptome: dünner, wässriger Stuhl, meist mehrmals täglich. Häufig wird das läs tige Übel von Erbrechen und Fieber begleitet.

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Wer ist Schuld? Verursacher von Magen-Darm-Infekten sind Bakterien oder Viren (70 bis 80 Prozent). Als eine der Hauptübeltät er gelten die Rotaviren. Sie sind die häufigste Ursache von Brechdurchfall bei Säugling en und Kleinkindern. Fast jedes Kind erkrankt bis zum fünften Lebensjahr einmal am Rotavirus-Brechdurchfall. Die Folgen: quälende Bauchschmerzen, wässrige Durchfälle, Erbrechen und F ieber. Gegen diese Erkrankung gibt es eine Schluckimpfung, die aus zwei beziehungsweise drei Teilimpfungen besteht. Die erste Impfung kann

Durchfall kommt gerne plötzlich und ohne Vorwarnung. Fast jedes Kind kennt die lästigen Darmbeschwerden. Meist sind sie schnell überstanden. Mitunter sind Abwarten und Teetrinken jedoch keine geeignete Therapie.

Bauchgrummeln ein Baby ab dem Alter von sechs Wochen bekommen, bis zur Vollendung des sechsten Lebensmonats sollte die Immunisierung abgeschlossen sein. Die S tändige Impfkommission (STIKO) hat zwar noch keine allgemeine Empfehlung für alle Säuglinge ausgesprochen, stuft diese vorbeugende Maßnahme jedoch als sinnvoll für Säuglinge ein, die bereits eine Kindertagesstätte besuchen. Durchfallviren werden durch direkten Kontakt weitergegeben. Außerdem tummeln sie sich auf Türklink en, auf Spielzeug oder in der Tur nhalle der Schule. Bakterien hingegen – wie Salmonellen oder Campylobacter-Bazillen – f inden sich vorwiegend in verdorbenen Lebensmitteln.

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Foto: Sanetta

Das hilft gegen Magen-Darm-Infekte

Was können Eltern tun? Die meisten Brechdurchfälle heilen v on selbst aus und sind nach einem T ag überstanden. Der dur chfallgeplagte Körper verliert jedoch viel Flüssigkeit und Salze (Elektrolyte), die es rasch zu ersetzen gilt. Die „Gesellschaft für Kindergastroenterologie und Ernährung (GPGE)“ betont, dass Getränke wie Säfte oder Tee

mit Zucker für die kleinen P atienten nicht geeignet sind. Kinder sollt en stattdessen Trinklösungen (Elektrolyt-GlucoseLösung) aus der Apotheke oder ab dem siebten Lebensmonat auch Elektrolyt-Reisschleim bekommen. Sie ent halten Salze und Traubenzucker in einem für den Aufbau der Dar mschleimhaut günstigen Verhältnis. Säuglinge und Kleinkinder www.wireltern.de


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>>> R E I S E

Sattelfest Allein unter Pferden

arlotta ist verliebt. Mirko hat große Kulleraugen, eine samtweiche Nase und ist so knuddelig wie ihr Kuscheltier, behauptet meine Tochter. Ich finde, Mirko hat gelbe Zähne und 20 Kilo zu viel auf den Rippen. Mirko ist Karlottas Pflegepony während unseres Herbsturlaubs auf einem Reiterhof. Ihren Job als Pf erdepflegerin nimmt meine Neunjährige ernst. Mirko bekommt nicht nur zweimal pro Tag ein Vollwaschprogramm, sondern auch massenhaf t Streicheleinheiten und Leck erlis. Der dick e Haflinger kann sich nicht beklag en. Ich dagegen komme mir ein bisschen vernachlässigt vor. Schon bei unserer Ankunft war Karlotta sofort im Stall verschwunden, während ich noch den Geruch von Heu und Misthaufen einatmete und mich aus der Ferne mit den Pferden anfreundete, die aus den Bo xenfenstern schnaubten. Mit diesen Tieren hatt e ich eigentlich noch nie etwas zu tun, w enn man von der Planwagenfahrt bei meinem

Für eine pferdeverrückte Tochter sind Reiterferien der Himmel auf Erden, für den Papa ein Abenteuer der besonderen Art.

Fotos: Thinkstock

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feuchtfröhlichen Junggesellenabschied vor Jahren absieht. U m Karlottas Reitleidenschaft zu v erstehen, habe ich einen Vater-Tochter-Reiturlaub gebucht. Unser Reiseziel, der R eiterhof Tramm, liegt in der Nähe v on Damp an der Os tsee. Der

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ehemalige Bauernhof, den die pf erdebegeisterte Familie Tramm vor 40 Jahren in einen Reiterhof umgewandelt hat, ist idyllisch von Feldern, Kuhweiden und Wald umgeben. Hier gibt es Platz für 75 Pf erde, drei Reithallen, etliche Reitplätze,

eine Galopprennbahn und sogar ein Pferdesolarium.

Stalldienst und Pferdewahn Meine Tochter trabt schon morg ens um sieben in R eitstiefeln in den S tall, zum www.wireltern.de


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