KiNDER 7-8

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Juni 2013 Österreich: 1,20 € Schweiz: 2,00 SFR C 8750

Für Eltern, Erzieher und Kinder

1e Auf Tour Entspannt im Auto mit den Kids

5 1 Seiten

Kinder-Extrahte

geschic Tolle Vorlese lspaß und Rätse tar mit Comic-S Jake

Kein Krippenplatz? Dann lohnt sich eine Klage

Reportage Die Kita im Fußballstadion

Vegetarisch essen Auch für Kinder gesund?

SommerExtra Lohnende Ziele gleich nebenan

So verstehen sich alle besser

Vermeiden Sie diese Erziehungsfehler


Auftakt

News

Tipp des Monats Ob Artistik, Musik, Tanz oder Theater – beim „Kinder- und Jugendfestival“ in München machen Kinder ihr eigenes Programm. Anmeldungen sind noch bis 7. Juni möglich. 30. Juni, BMW Welt München, www.bmw-welt.com Alle Termine und weitere Veranstaltungstipps unter www.wireltern.de/familie/tipps-trends

Behütet Damit macht ein Ausflug in den Zoo noch mehr Spaß: Zebra und Löwe auf dem „Safari-Sonnenhut“ aus Baumwolle passen auf, dass kleine Tierfreunde keinen Sonnenstich bekommen. Größe 48 bis 58, etwa 16,50 Euro, www.dawanda.de (Hersteller „Webas“)

Spritzig Liefern sich tierische Wasserschlachten: „Mini-Wasserspritzpistolen“ als Elefantenoder Fischfigur. Je etwa 2,50 Euro, www.coppenrath.de

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… Detlef D! Soost (42), Choreograf, Juror und dreifacher Vater

Springlebendig Eins, zwei, drei, Hopserei … Die „Hüpfspiele-Box“ präsentiert alte und neue Spielideen für Schulhof, Gehweg und Spielstraße. Metalldose mit Anleitungen und Malkreide etwa 12 Euro, www.moses-verlag.de

Eltern können aufatmen. Wenn der Nachwuchs Chips und Süßigkeiten liebt, muss das nicht unbedingt an ihrem Erziehungsstil liegen. Einer Studie zufolge hängen Geschmacksvorlieben vor allem von der Herkunft und vom Alter ab. Ein internationales Forscherteam hat Vorlieben von 1.700 Kindern im Alter von sechs bis neun Jahren verglichen. Die Kinder aus neun europäischen Ländern sollten unter anderem angeben, welche der angebotenen Cracker (neutral, süß, salzig, mit Glutamat) ihnen am besten schmeckten. Deutsche Kinder mochten fetthaltige Cracker am liebsten, ungarische bevorzugten die süßen, und kleine Spanier griffen zu den Crackern mit Glutamat, das einen würzigen Geschmack erzeugt. Ob diese Kinder als Babys gestillt wurden, wann sie zum ersten Mal Obst gegessen hatten, ob sie viel Fernsehen schauten oder Süßigkeiten von den Eltern als Belohnung bekamen – diese Faktoren spielten dagegen keine Rolle bei ihrer Auswahl. Und noch etwas fanden die Forscher heraus: Die Vorliebe für Zucker und Salz nahm mit dem Alter der Kinder zu, für Würziges ab. www.wireltern.de

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Auffällig Jedes fünfte Kindergartenkind in Bayern zeigt Verhaltensauffälligkeiten, hat eine Umfrage der bayerischen Betriebskrankenkassen ergeben. Die Zahlen basieren auf 7.500 Fragebögen, die Erzieher – auf der Grundlage von Kinderarztdiagnosen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen – in bayerischen Kindergärten ausgefüllt hatten. Beurteilt wurde unter anderem soziale Kompetenz, Feinmotorik, Körperkoordination sowie Konzentrationsfähigkeit der vier- bis fünfjährigen Kinder. Tipp der Redaktion: Bewegung fördert ein positives Körperbewusstsein, stärkt motorische Fähigkeiten und hilft, Stress abzubauen. Kostenlose Bewegungsprogramme für Kinder und Eltern unter www.komm-in-schwung.de

Ökotipp

National

6 Kinder 6/2013

Drei Fragen an ...

Sauber Alte Zahnbürsten und Zahnpastatuben bekommen hier eine zweite Chance: Im „RecyclingProgramm“ von „Colgate“ und „Terra Cycle“ entstehen daraus neue Produkte, zum Beispiel Handtaschen, Kulturbeutel oder Kugelschreiber aus Plastik. So geht’s: Sammelbox in Kindergarten und Schule aufstellen, Zahnbürsten & Co. sammeln, kostenlose Versandmarke herunterladen und abschicken. Anmeldung unter www.terracycle.de

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Mit Tanzworkshops wollten Sie Kinder von der Straße holen – so fing alles an. Jetzt gibt es „D!’s Kids Club“ in ganz Deutschland. Was ist das Erfolgsgeheimnis? Kinder klatschen und schaukeln gern im Rhythmus der Musik. Sie wollen tanzen, trommeln, springen, hüpfen und rennen. Die Frage ist nur: Bekommen sie von uns auch die Zeit und den Raum für Bewegung? Genau da setzen wir an. Mit Spaß am Tanzen und Musik, die sie kennen. Viele Kinder finden Sport uncool. Mit dem Tanzen locken Sie die Kids weg von PC und TV. Wie machen Sie das? Der Schlüssel, mit dem man Kinder zum Tanzen bewegt, ist die Musik und die spielerische Bewegung. Zum Beispiel Tanzen wie ein Cowboy, Schlottern wie ein Pinguin oder Stampfen wie ein Nashorn. Um Kindern eine Choreografie beizubringen, erklärt man ihnen die Schrittkombinationen am besten bildlich. Nur so können sie sich die Choreografie merken. Ganz nebenbei schult das nicht nur die Motorik, sondern fördert die Konzentration und die Lust am Lernen. Welche Moves sind momentan angesagt? Gibt es einen neuen Trend? Naja, mit „Gangnam Style“ hat der südkoreanische Popstar Psy einen Trend gesetzt, der sich rasant um die ganze Welt verbreitet hat und immer noch anhält. Dies beweist auch sein neuer Song „Gentleman“. Während „Gangnam Style“ fast zwei Monate brauchte, um auf 100 Millionen Klicks im Internet zu kommen, schaffte der neue Song das in weniger als vier Tagen. Detlef D! Soost live erleben? Bei der Städtetour von „Rewe-Family – das Familienevent“ ist er als Juror von Tanzund Gesangs-Castings dabei. Infos und Anmeldung unter www.deesworld.de

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titelgeschichte > 2 Interesse zeigen „Wenn du willst, kannst du mich um Rat fragen“ Fehler: Warum sollte ich mich abmühen, diskutieren, Widerworte und Streitereien ertragen?, fragen sich geplagte Eltern und denken: Unser Alltag ist auch ohne diesen Ärger schon stressig genug. Soll das Kind doch mit seinen Problemen selbst fertigwerden. Ich wurde früher auch einfach weggeschickt, wenn ich nicht gehorchte. Also, Kinder, macht, was ihr wollt, aber lasst uns in Ruhe. Warum ist das schlecht? Wer seinem Kind zeigt, dass es ihm gleichgültig ist, provoziert, dass das Kind ausprobiert, ob das wirklich stimmt. Es überschreitet Grenzen und tut bald Dinge, die schlimmer sind als die, die Eltern eigentlich bestrafen wollten. Besser: Auch wenn etwas schiefläuft, immer wieder Kontakt suchen – selbst wenn es nicht klappt. Zum Beispiel: „Du glaubst mir nicht, aber ich wollte dir nur

helfen, weil ich dich lieb habe. Wenn du möchtest, kannst du mich immer um Rat fragen.“

3 Konsequent erklären „Ich überzeuge dich, ohne dich zu bevormunden“ Fehler: Genervte Eltern machen es sich einfach, wenn sie meinen, ihrem Kind nichts erklären zu müssen. Sie glauben: Einmal erläutern reicht ja wohl. Wir ha-

„Kinder haben ein Recht auf Erklärungen“ ben unsere Prinzipien und bestimmen, wo es langgeht. Sonst tanzen die Kinder uns auf der Nase herum. Ob ein Kind sechs oder sechzehn ist, spielt dabei keine Rolle. Warum ist das schlecht? Ohne Er­ klärung können Kinder nicht verstehen, warum sie die Werte ihrer Eltern übernehmen sollen. Erziehung wird dann zur Dressur. Das Kind reagiert bestenfalls

wunschgemäß, wenn die Eltern anwesend sind, bricht aber aus, sobald es allein ist. Besser: Überzeugen Sie Ihr Kind von Ihren Ideen. Auch wenn es schnell gehen muss, haben Kinder ein Recht auf Erklärungen. Zur Not geht auch: „Du tust jetzt, was ich sage, heute Abend besprechen wir das in Ruhe und überlegen, wie es beim nächsten Mal besser klappt.“

Das erste Handy für unser Kind

Kinderfreundlich und elterngeprüft!

4 Klare Rollenverteilung „Du bist mein Kind und nicht mein Kumpel“ Fehler: Manche Eltern verwechseln ihr Kind mit einem kleinen Kumpel. Ich bin so froh, dass ich es habe, da brauche ich doch gar keinen Partner mehr. Ich kann mit ihm über so vieles reden. Es versteht mich wie ein Erwachsener. Warum ist das schlecht? Für Kinder sind die Eltern die wichtigsten Menschen. Sie tun alles, um es ihnen recht zu machen. Zur Not befassen sie sich sogar mit den Problemen der Großen, achten dabei aber nicht mehr auf die eigenen ­Bedürfnisse. Das bedeutet, dass sie Entwicklungschancen verpassen. Besser: Für eine gute Eltern-Kind-­ Beziehung gelten andere Regeln als für eine Paarbeziehung. Große und kleine Leute sind nicht gleichberechtigt. Bringen Sie Ihrem Kind lieber bei, mit Gleichaltrigen zurechtzukommen.

„Ich will auch!“ ist die erste Reaktion von Kindern auf Smartphones mit Touchscreen. „Ich will

Foto: Thinkstock

5 Vertrauen haben

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„Probier es ruhig erst einmal allein“ Fehler: Unser Kind soll es gut haben, denken Verwöhneltern. Weil wir früher selbst viel im Haushalt helfen mussten, möchten wir unserem Nachwuchs das ersparen. Wir haben die Kleinen doch in die Welt gesetzt, damit sie glücklich werden, und möchten ihnen deshalb Frust, Enttäuschungen und Misserfolge ersparen. Wir räumen ihnen alle Hindernisse aus dem Weg. Warum ist das schlecht? Ein Kind, das zu sehr verwöhnt wird, hat es später genauso schwer wie ein vernachlässigtes. Kinder brauchen Herausforderungen, um konfliktfähig, selbstständig und glücklich zu werden. Besser: Wenn ein Kind etwas tun soll, das es noch nicht kann, braucht es Ermutigung und Hilfestellung. Zum Beiwww.wireltern.de

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Seitenmarke „Playmobil Funpark“ bei Nürnberg Was erleben, spielen und sich bewegen – heißt das Motto im „Spieleland des Lächelns“, dem „Playmobil Funpark“ in Zirndorf bei Nürnberg. Hier finden Mädchen und Jungen lebensgroß, was zu Hause klein im Kinderzimmer steht: Das Piratenschiff, die Ritterburg und eine Goldmine sind dabei. Auch ein Kletternetz, ein Bauernhof mit Traktorparcours und PlaymoDinos warten auf Eroberer. Ganz neu in diesem Jahr: die Power-Paddelboote, auf denen die Kids Kapitäne sind. Praktischerweise ist der Park wettersicher. Bei Regen geht’s unterm Glasdach weiter. www.playmobil-funpark.de

Sommerspaß gleich nebenan

Ausflug mit der Eisenbahn

Auf geht’s: Quer durchs Bundesland Bei diesem Abenteuer ist der Weg das Ziel. Unabhängig vom Wetter macht Zugfahren Spaß, weil alle Zeit füreinander haben. Niemand muss das Steuer in der Hand halten und auf die Straße achten. Stattdessen können alle sich entspannt zurücklehnen. Das Ausflugsziel muss nicht teuer sein: eine Stadt oder ein Museum besichtigen, gemeinsam essen und durch die Straßen bummeln – Hauptsache, man ist gemeinsam unterwegs. Tipp: Mit dem preiswerten Länderticket der Bahn fahren bis zu fünf Personen einen Tag lang für 19 Euro in Nahverkehrszügen quer durch ein Bundesland. www.bahn.de

Es muss nicht immer in die Ferne gehen. Auch Kinder, die zu Hause bleiben, können große und kleine Abenteuer erleben. Hier gibt’s Tipps für unvergessliche Ausflüge und Erlebnisse daheim.

Foto: Zoom Erlebniswelt

Springen, Klettern, Hüpfen, Tanzen

Richtig austoben bei Regenwetter Mieses Wetter in den Ferien? Kein Grund für schlechte Laune. Verabreden Sie sich mit befreundeten Familien regensicher auf einem Indoorspielplatz. Hier können die Kids Trampolin springen, rennen, klettern, hüpfen, tanzen oder in Bällen baden – und die Eltern plaudern im Café. Leider ist der Spaß nicht ganz billig (zum Beispiel 25 Euro für eine vierköpfige Familie), hat aber ein großes Plus: Anders als im Freizeitpark muss jedes Kind die eigenen Muskeln in Gang setzen, um in Schwung zu kommen. Die Hallen finden Sie im Internet unter dem Suchbegriff „Indoorspielplatz“ zusammen mit Ihrer Stadt oder unter www.hallenspielplaetze.de

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Unheimliche Nachtwanderung

Mit Katzenaugen durch die Dunkelheit Wenn der Filmheld im Kino von einem Schurken mit Nachtsichtgerät verfolgt wird, ist das besonders gruselig. Die gute alte Nachtwanderung bekommt damit eine neue Dimension. Denn mit dem Gerät können Kinder im Dunkeln gucken wie Katzen. Plötzlich tauchen nachtaktive Tiere auf, die man sonst nie sehen würde. Und wenn’s regnet? Macht nichts. Denn in einem stockdunklen Haus bekommt Versteckenspielen oder Geschwistererschrecken einen Extra-Thrill. Nachtsichtgeräte gibt’s für etwa 100 Euro online oder im Spielzeugladen.

„Legoland“ in Günzburg

Auf Schatzsuche bei den Pharaonen

„Zoom Erlebniswelt“ im Ruhrgebiet

Ganz nah bei den wilden Tieren Durch die ganze Welt an einem Tag – die Gelsenkirchener „Zoom Erlebniswelt“ ist ein neuartiger Zoo und verspricht mitten im Ruhrgebiet exotische Expedi­ tionen: zu Löwen und Hyänen in die Busch- und Baumsavanne, zu Eisbären nach Alaska und zu Orang-Utans in die Tropen. Für die Tiere wurden großzügige, naturnahe Lebensräume geschaffen, wie es sie sonst nur in der Wildnis von Alaska, Afrika oder Asien gibt. Große und kleine Gäste können faszinierenden Tieren von fernen Kontinenten überraschend nahekommen, sie bestaunen, sich inspirieren lassen und die Natur auf entspannende Weise genießen. www.zoom-erlebniswelt.de www.wireltern.de

„Legoland“ ist die Abenteuerwelt aus kleinen Plastiksteinen. Man kann bauen, experimentieren, per Achterbahn umhersausen, Neuschwanstein in Mini oder Showspektakel in Maxi bestaunen. In diesem Sommer gibt’s zwei Neuigkeiten: Im „Reich der Pharaonen“ düsen Schatzjäger per Jeep – vorbei an Mumien und Skeletten – durch einen Tempel bis in die Grabkammer des Pharaos. Im „Legoland-Feriendorf“ kann man jetzt Kurzurlaub in einer Ritterburg machen. Prunkvolle Zimmer bieten nicht nur standesgemäße Schlafgemächer, sondern auch ziemlich viel Lego zum Spielen. www.legoland.de

Foto: Legoland

Foto: Thinkstock

Ins Maisfeld, auf Mäusejagd oder einfach quer durchs Land?

Foto: Playmobil – geobra Brandstätter GmbH & Co. KG

Großes Spielzeug zum Draufklettern

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Seitenmarke Familie heute

Fotos: Thinkstock

auf besondere Härten Rücksicht genommen werden, die sich für Eltern ergeben, wenn ihr Kind keinen Platz bekommt. Eine solche liegt zum Beispiel dann vor, wenn ein Elternteil den Arbeitsplatz aufgeben muss. Wenn Anhaltspunkte für Fehler bei der Platzverteilung vorliegen, sollten Eltern den Gang zum Gericht in Betracht ziehen.

Wann es sich lohnt, einen Kita-Platz einzuklagen

Betreuung garantiert? Krippenplätze sind immer noch Mangelware. Was bringt Eltern das neue Recht auf Betreuung, und was ist daran wirklich neu? KiNDER hat den auf Bildungsrecht spezialisierten Rechtsanwalt Benjamin Unger befragt. KiNDER: Was ändert sich ab dem 1. August? Benjamin Unger: Ab dem 1. August 2013 haben Ein- bis Dreijährige einen Rechtsanspruch auf einen KitaPlatz. Spezielle Bedarfskriterien wie bei unter Einjährigen – beispielsweise Berufstätigkeit der Eltern – müssen hierfür nicht erfüllt sein. Bei Kindern unter einem Jahr – und das ist ebenfalls neu – muss in diesem Fall Platz in der Kita geschaffen werden. Für Kinder ab dem dritten Lebensjahr bis zum Erreichen des

schulpflichtigen Alters ändert sich nichts, sie behalten ihren Rechtsanspruch. Können Eltern den Kita-Platz einklagen? B. U.: Das Klagerecht ist die logische Folge des Rechtsanspruchs. Der Prozess würde aber so lange dauern, dass eine positive Entscheidung für die Eltern viel zu spät käme. In Betracht kommt in diesen Fällen ein sogenannter „vorläufiger Rechtsschutzantrag“. Allerdings kann das Gericht keine Plätze verteilen, die es nicht gibt.

Gibt es für die Eltern also gar keine Möglichkeiten, zu ihrem Recht zu kommen? B. U.: Doch. Im Einzelfall kann es Sinn machen, den Betreuungsanspruch vor Gericht durchzusetzen. Nämlich dann, wenn die Anzahl der verfügbaren Betreuungsplätze in einer Gemeinde oder Kita noch nicht vollständig geklärt ist. Die Plätze können bei Angebotsknappheit nicht einfach nach Gutdünken vergeben werden. Die Verteilung muss nach sachlichen und nachvollziehbaren Kriterien erfolgen. Dabei muss vor allem

Und wenn partout kein Platz mehr frei ist ...? B. U.: In diesem Fall können Eltern grundsätzlich Schadensersatz verlangen und einklagen. Und zwar für die finanziellen Nachteile, die durch den fehlenden Betreuungsplatz entstehen. Zum Beispiel durch die Mehrkosten für die tägliche Fahrt in die Nachbargemeinde, in der noch ein Platz frei war. Oder die Kosten, die für eine private Tagesmutter anfallen. Schlimmstenfalls kann es um das fehlende Gehalt gehen, wenn ein Elternteil notgedrungen zu Hause bleibt, statt wie geplant seine Arbeitsstelle anzutreten. Wer trägt dann die Prozesskosten? B. U.: Spricht das Gericht den geltend gemachten Schadensersatz in voller Höhe zu, muss die Gemeinde auch sämtliche Prozesskosten tragen. Das gilt im Übrigen auch, wenn ein Betreuungsplatz erfolgreich „eingeklagt“ wurde.

Sanft entwöhnen vom Lutschen und Knabbern

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ass sich Kinder ihre Finger in den Mund stecken, ist nur zu natürlich. Doch Daumenlutschen und Nägelkauen sind nicht länger niedlich, wenn dadurch Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers sowie tiefe, eitrige Wunden entstehen. Die Tinktur stop ’n grow aus der Apotheke kann dabei helfen, dass es gar nicht erst so weit kommt. Sie trägt zur schrittweisen Entwöhnung vom Daumenlutschen und Nägelkauen bei. Denn mit den enthaltenen völlig unschädlichen Bitterstoffen sorgt sie dafür, dass die Kleinen die Finger reflexartig aus dem Mund nehmen. Verwendet werden kann sie je nach Bedarf ein- oder mehrmals täglich, indem sie mit dem integrierten Pinsel auf die Nägel und umliegende Haut aufgetragen wird. Die geruchsneutrale, farblose und klebfreie Tinktur ist für Kinder ab drei Jahren geeignet. www.naegelkauen.de

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Rat und Hilfe finden Eltern bei der (öffentlichen) Rechtsauskunft von Städten und Landkreisen.

Rechtstipps – so sollten Eltern vorgehen

• • •

Rechtzeitig eine Rechtsschutzversicherung (Vorlaufzeit beachten) abschließen, die das Verwaltungsrecht mit abdeckt. Antrag auf den Kita-Platz frühzeitig stellen, mindestens drei Monate vor dem Wunschtermin. Wird der Antrag abgelehnt und sind die Erfolgsaussichten offen: vorläufigen (Rechtsschutz-)Antrag auf Zuweisung eines Platzes bei Gericht stellen; die Gerichts- und Anwaltskosten liegen bei etwa 500 Euro, sie werden im Erfolgsfall erstattet. Wird der Antrag abgelehnt und sind die Erfolgsaussichten schlecht, weil Plätze fehlen, können Eltern die Mehrkosten einer privaten Betreuung oder Einkommensverluste gegenüber der Gemeinde geltend machen und notfalls einklagen.

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32 Kinder 6/2013

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REise Stille Stunden nutzen Am Abend vor der Abreise dürfen die Kinder besonders lange aufbleiben, und Mutter oder Vater (je nachdem, wer die erste Etappe fährt) müssen besonders früh ins Bett. Wenn die Familie dann morgens um fünf Uhr startet, sind die Autobahnen frei und die Kids auf dem Rücksitz noch müde genug, um die ersten Stunden selig zu verschlafen. Wer nachts und spätabends fit am Steuer ist, kann auch die Nachtstunden nutzen. Familien sollten nicht unbedingt am ersten oder letzten Ferientag unterwegs sein. Da ist es immer voll auf den Straßen.

richtungen für Autofenster, die Schatten auf der Rücksitzbank spenden. Zur Not kann man auch eine Stoffwindel ins Fenster klemmen. Aber Achtung: Auch mit Sonnenschutz sollte man Babys und Kleinkinder nie im geparkten Auto lassen. Die Sonne kann in wenigen Minuten einen Hitzestau mit Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad im Auto erzeugen, der bei empfindlichen Kinder- und Babykörpern zur Ohnmacht und sogar zum Tod führen kann. Pausen mit Bewegung Alle zwei bis drei Stunden braucht nicht nur der Fahrer eine mindestens viertelstündige Pause. Auch die Kinder müssen sich austoben. Fahren Sie kinderfreundliche Autobahnraststätten an. Dort gibt es gut geschützte Spielplätze – häufig direkt neben einem Res­ taurant, sodass die Kinder sich bewegen können, während die Eltern relaxen.

Gemeinsame Konzerte Zusammen singen macht gute Laune. Trällern Sie gemeinsam mit den Kindern Lieder, die alle kennen. Oder lassen Sie sich von einer CD mit Hits für Kids begleiten. Da vergeht die Zeit wie im Flug, und jeder kann so laut singen, wie er will. Im Auto stört es niemanden.

Ruhe auf der Rückbank

Fotos: Thinkstock

Eigene Hörprogramme Hörbücher eignen sich prima, um stundenlang beschäftigt zu sein. Doch es ist

Trinken ohne Pfützen Auch beim Autofahren sollten Kinder viel trinken. Eigens dafür gibt es auslaufsichere Becher, aus denen nur etwas herauskommt, wenn das Kind saugt, und gut verschließbare Flaschen für unterwegs. Auf Reisen eignen sich Saftschorlen besser als Limo und Cola. Taschengeld für Ruhe Für Fahrer gibt es nichts Schlimmeres als

quengelnde, nörgelnde oder streitende Kinder auf der Rücksitzbank. Eine wirkungsvolle Methode hilft: Bieten Sie den Kindern vor der Fahrt ein Geschäft an. Für jede Stunde ohne Streit und Schimpfen gibt’s 25 Cent Taschengeld extra. Manche Kinder entwickeln so schnell einen Geschäftssinn, der sehr nützlich für den Familienfrieden im Auto ist. Hilfe bei Übelkeit Wer unter Reiseübelkeit leidet, sollte im Auto auf kurvigen Strecken nicht lesen, malen oder mit dem Smartphone spielen, sondern möglichst vorn aus dem Fenster gucken und in Gedanken „mitfahren“. Manchen Kindern hilft auch Kaugummi. Falls doch mal ein Malheur passiert, sollte ein verschließbarer Eimer griffbereit stehen. Das Kind braucht schnell Wechselkleidung (vorher bereitlegen,

damit nicht der unterste Koffer geöffnet werden muss) und Feuchttücher für die Haut. Flecken auf dem Sitz sollte man möglichst sofort mit einem feuchten Lappen und Spülmittel entfernen.

Buchtipp „Kinder, spielt doch mal was Schönes!“ Die Aufforderung stößt auf taube Ohren, wenn niemand eine Idee hat. Der kleine Rabe Socke weiß Abhilfe. „Alles unterwegs!“ heißt das neue Büchlein, in dem der Vogel Reisespiele mit Rabenregeln vorstellt. Die kann man ohne weitere Utensilien spielen, wenn einer vorliest, wie’s geht. Esslinger 2013, 6,95 Euro.

Unterwegs singen, schlummern oder spielen Autoreisen in den Urlaub sind für Kinder langweilig und für Eltern nervenaufreibend. Hier ein paar Tipps, damit die Fahrt in die Ferien für alle einigermaßen erträglich wird.

gar nicht so leicht, Geschichten zu fin­den, die Eltern und Kinder gleichermaßen fesseln. Benjamins Törööö ist nicht unbedingt Mamas Lieblingssound, und Papas Audiofassung von „Herr der Ringe“ ist nichts für den dreijährigen Sohn. Deshalb ist es gut, wenn jedes Kind seinen eigenen MP3-Player dabeihat. Leichtes Essen Autofahren macht hungrig,

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und Essen hilft ja bekanntlich gegen Langeweile. Ein paar Süßigkeiten dürfen natürlich sein, doch damit es nicht zu viele werden, sollten leichte Lebensmittel im Angebot sein. Kleine Gurken, Karotten, kernlose Weintrauben, Kohlrabi- oder Paprikastücke und Äpfel lassen sich ohne Kleckereien essen. Ein nasser Waschlappen in der Tupperdose macht klebrige Hände im Nu wieder frisch.

SICHER ANS ZIEL.

Schlummerkissen Nicht nur Babyköpfchen brauchen Halt. Auch größere Kinder schlafen leichter und länger, wenn ihr Kopf nicht wegknickt. Nackenrollen für Kids gibt’s als Nackenhörnchen, Schlange oder Schlafmaus im Fachhandel. Vorsicht, Sonne Damit kein Kind unter Sonne leiden muss, gibt es spezielle Sonnenschutzvorwww.wireltern.de

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ue Der ne seit h r e h Sic fi pro

Modernste Sicherheitstechnologien kombiniert mit einem Sitzkomfort, der Maßstäbe setzt: Der neue RECARO Monza Nova 2 Seatfix ist der perfekte Sitz für Kinder von ca. 3 bis 12 Jahren und 15 bis 36 kg. • Isofix-Anbindung, ASP Seitenaufprallschutz, spezielle Crashpads, extrafeste Armlehnen • Hervorragende Sitz-Ergonomie, integriertes Soundsystem, 11-fach höhenverstellbare Kopfstütze Unter www.recaro-cs.com finden Sie den Fachhändler in Ihrer Nähe, der Sie gerne persönlich berät. www.recaro-cs.com


Reisetipps

Urlaubsziele für Familien

Die Redaktion empfiehlt

Mit Bestnoten Im Juli und August wird die Nordseeinsel Föhr zur Universität: Professoren und Uni-Dozenten halten Vorlesungen zum Thema „Wattenmeer“ und unternehmen mit Nachwuchsforschern zwischen fünf und 14 Jahren spannende Exkursionen. www.kinderuni-foehr.de

Mehr als Käse Windmühlen, alte Schlösser und ein uriges Flussschiff zum Übernachten – bei der „Familien-Fahrradtour“ durch Holland gibt es viel zu entdecken. Los geht’s für kleine und große Radler in Amsterdam – und dann in Tagesetappen von 20 Kilometern weiter über den Merwedekanal bis in die Käsestadt Gouda. Wem die Puste ausgeht, der kann tagsüber an Bord bleiben, denn das schwimmende Hotel fährt dem Radlertrupp hinterher. Acht Tage (inklusive Leihräder) kosten ab 584 Euro pro Person in der Zwei- bis Vierbettkabine, www.renatour.de Tipp der Redaktion: Über 400 spannende Aktivitäten stellt Monika Diepstraten in ihrem Reiseführer „Hollands Küste mit Kindern“ vor. Peter Meyer Verlag 2012, 16 Euro.

Schweden/Frankreich/... Familien-Kanutouren Familiencamps Ferienhaus-Urlaub

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Zum Abheben München ist für Familien der perfekte Flughafen in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Skyscanner.de. Die Reisesuchmaschine hat 1.000 Deutsche mit mindestens einem Kind gefragt, welche für sie die wichtigsten Kriterien für einen perfekten Familienflughafen sind. Die Antworten unter anderem: ausreichend Sitzgelegenheiten, kurze Wegstrecken und Spielecken für die Kleinen.

Mit Familienanschluss An den „Generationen-Wochenenden“ im „Vila Vita Burghotel Dinklage“ im Oldenburger Münsterland ist die ganze Verwandtschaft willkommen – von der Oma bis zum Enkelkind. Während Großeltern und Enkel durch den Wildpark streifen, genießen Mama und Papa im Spa-Bereich die Zeit für sich. 21. bis 23. Juni sowie 5. bis 7. Juli. Zwei Übernachtungen mit Halb­ pension, Wildparkführung, ­Fahrradausflug, Erinnerungsfotoalbum kosten 235 Euro pro Person im Doppelzimmer, Kinder bis sechs Jahre übernachten gratis, www.vilavitahotels.com

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Reif für die Insel Reiten, Beachvolleyball, Tennis: Das Hotel „Iberostar Club Cala Barca“ in der Cala Mondragó auf Mallorca punktet unter anderem mit vielfältigen Sportmöglichkeiten für kleine und große Athleten. www.neckermann.de

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Auf vier Rädern Papageientaucher, Geysire, Vulkane mit unaussprechlichen Namen: Island ist für Familien auf jeden Fall eine Reise wert. Mit einem Wohnmobil sind Sie unabhängig, können die Insel ganz nach Ihren Wünschen erkunden und haben immer alles dabei, was Sie für die Kleinen so brauchen. Zum Beispiel vom 17. bis 27. August, Wohnmobil der Klasse „Family Luxury“ mit sechs Schlaf- und sechs Sitzplätzen, etwa 2.900 Euro. www.mcrent.de

Für Pferdefans Urlaub im Sattel: Der Bauernhof „Le Pradine“ bei Ferrara in der italienischen Emilia-Romagna bietet Reitkurse für Kinder ab sechs Jahren und Erwachsene an. Nichtreiter können sich Fahrräder mieten und die Gegend strampelnd erkunden. www.lepradine.it, www.emiliaromagnaturismo.it

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Volles Programm für die Eltern im Kinderhotel Alpenrose 1/2 Anz

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usgezeichnet urlauben“ – diese Aussage trifft auf das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose****S zu 100 Prozent zu: Der „Travellers’ Choice Award 2013“ von TripAdvisor, der „Spa Award 2013“ im Relax Guide und die Auszeichnung als „TopHotel 2012“ auf HolidayCheck sind nur die drei jüngsten Belohnungen für das gesamte Alpenrose-Team. Das

First-Class-Hotel überzeugt die Tester mit überdurchschnittlich vielen Inklusivleistungen sowie 13 Stunden Baby- und Kinderbetreuung an sieben Tagen pro Woche. Auch Eltern kommen in den Genuss von außergewöhnlichem Luxus und einem grandiosen Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Sechs Tage pro Woche animiert das Elternprogramm zum Schnuppergolfen mit dem Pro Joe,

zu einem Blitz-Make-up mit Aperitif in der WineLounge, zu Pilates, Yoga, PowerPlate-Intro und einem MaxxF-Krafttraining. Auch ein Meersalzpeeling im Soledampfbad wird kostenlos angeboten. Während die Kids im 2.000 Quadratmeter großen Kinderclub ihren Clubstatus voll ausspielen, wird die 750 Quadratmeter große Wellnessoase zur „Hot Zone“ für eine genussvolle Zeit zu zweit.

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