Juso Wahlkampf-Handbuch

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Wahlkampfhandbuch


Impressum Jusos in der SPD Redaktionsanschrift: Jusos in der SPD, Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstr. 141, 10963 Berlin Tel.: 030-25 991-366 Fax: 030-25 991-415 www.jusos.de Verlag: Eigenverlag Druck: Druckhaus Schรถneweide Design: studiojersch.de


Inhalt 4

K A P I T E L E I N S || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

K A P I T E L S I E B E N ����������������

GR U SSWORTE

A KTIONS­WE R KSTAT T

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KAPITE L ZWE I ||||||||||||||||||||||

KAPITE L ACHT

J UGE N DWA H LK A M P F

WI R AU F TOU R

K A P I T E L D R E I ����������������������

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U NSE R E J U NGE N WÄ H LE R I N N E N

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U NSE R E TH E M E N I M B U N DE STAGS­WA H LK A M P F

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AU F B AU E U R E S WA H LK A M P F TE A M S K A P I T E L S E C H S �������������������

DI E A KTIONS - U N D K A M PAGN E N P L A N U NG

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WI R U NTE RSTÜTZ E N DE N SP D -WA H LK A M P F

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K A P I T E L Z E H N ������������������

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ON LI N E -WA H LK A M P F K A P I T E L E L F ����������������������

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P R ESSE A R B E I T I M WA H LK A M P F K A P I T E L Z W Ö L F ����������������

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M AT E R I A LI E N U N D WE R B U NG K A P I T E L D R E I Z E H N �����������

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WAS MU SST DU B E AC HTE N?

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K A P I T E L E I N S || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Grußworte

LI E B E GE NOSS I N N E N U N D GE NOSSE N , am 22. September 2013 wird Rot-Grün die Merkel-Regierung ablösen. Davon bin ich überzeugt. Ich lese natürlich Meinungsumfragen. Aber ich lese auch Wahlergebnisse. Und die Wahlergebnisse aus den Ländern und Kommunen sprechen für uns. In den letzten zwölf Landtagswahlen hat Schwarz-Gelb keine Mehrheit mehr er-

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zielt. Fünf Mal hat Rot-Grün einen CDUMinisterpräsidenten abgelöst, in BadenWürttemberg, in Nordrhein-Westfalen, in Hamburg, in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen. Und auch bei den Kommunalwahlen hat die SPD einen Lauf. In 12 von 16 Landeshauptstädten regiert jetzt die SPD. Das haben wir alle gemeinsam geschafft – und auch die Jusos und Hochschulgruppen haben daran einen beachtlichen Anteil. Wir haben eine kon-

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krete Erfolgsaussicht, die Merkel-Regierung zusammen mit den Grünen abzulösen, damit in Deutschland nicht nur besser, sondern auch anders regiert wird. Jetzt biegen wir ab auf die Zielgerade Richtung Bundestagswahl. Auch dafür braucht die SPD – brauche ich als Kanzlerkandidat – eure Unterstützung. Denn auch hier gilt: Wir müssen mobilisieren. Wir müssen viele Wählerinnen und Wähler aus dem Wartesaal abholen. Das können wir schaffen, aber nur zusammen! Die hart erkämpften jüngsten Wahlsiege der SPD in Niedersachsen und Wiesbaden haben gezeigt, wie es geht: Ein seriöser Auftritt der Spitzenkandidaten und ihrer Partei, Geschlossenheit, großer Einsatz – und: Tür-zu-Tür-Besuche. Unser Überraschungssieger Sven Gerich in Wiesbaden hat an 9.000 Haustüren

Pflege. Deutlich mehr Ausgaben für Bildung. Zugang zum schnellen Internet für alle. Und auch gesellschaftspolitisch sind wir der 50er-Jahre-Union weit voraus: Wir sind für die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Ehen und wollen die vielfältigen Lebensentwürfe auch im Steuerrecht abbilden. Wir kämpfen entschieden gegen Nazis und wir fordern die doppelte Staatsbürgerschaft. Und eins noch: lasst uns gemeinsam für unsere Werte eintreten. Aber macht es auf eure Weise: frech, laut und ohne Angst vor Fettnäpfchen.

geklingelt. Ich möchte euch ermuntern: macht mit! Sprecht mit den Menschen, gerade mit denen, die sich enttäuscht von der Politik abgewandt haben. Macht ihnen klar, was für einen großen Unterschied es bedeutet, wenn die SPD regiert: Einen gesetzlichen Mindestlohn. Gerechte Bezahlung für Frauen. Niedrigere Mieten und Heizkosten. Ausbildungschancen für junge Leute. Bessere Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf. Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin und bessere

Mai erneuern wir die Tradition der Arbeiterjugendtage mit dem Workers Youth Festival in Dortmund. Hier werden wir ein wichtiges Zeichen für den Politikwechsel setzen. Danach geht es in Sachen Wahlkampf richtig los: Wir packen alle gemeinsam an, um im September Union und FDP endlich wieder auf die Oppositionsbank zu schicken. Das Jahr hat für uns dabei schon gut begonnen. Die Landtagswahl in Niedersachsen wurde bereits gewonnen. Dies lag auch daran, dass die SPD besonders bei jungen WählerInnen wieder ordentlich

Euer Peer Steinbrück LI E B E GE NOSS I N N E N U N D GE NOSSE N! 2013 wird ein spannendes Jahr für uns. Im

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an Stimmen zulegen konnte. Das soll auch im September der Fall sein. Junge WählerInnen haben besondere Anliegen an eine gerechte Politik – und wir haben für sie die richtigen Konzepte. Im anstehenden Bundestagswahlkampf spielen wir Jusos und Juso-Hochschulgruppen somit für die SPD eine entscheidende Rolle. Wir haben den direkten Draht zur Jugend – in den Schulen, den Hochschulen, in den Betrieben und auf der Straße! Wir sprechen ihre Sprache und kennen ihre wirklichen Probleme! Für uns ist wichtig: Wir kämpfen für die richtigen Inhalte. Es geht um mehr als einzelne Köpfe, es geht um eine gesamt-

stützen die SPD beim Tür-zu-Tür-Wahlkampf und an den neuen Dialogboxen. Wir feiern vor der Wahl „eine Woche wach“ und nutzen den Sommer für viele kreative Aktionen. Damit wollen wir vor allem eins zeigen: Nur eine Regierung mit der SPD ist auch eine Regierung, die diese Gesellschaft wieder gerechter machen kann. Ihr kämpft nicht alleine für dieses Ziel. Wir unterstützen euch, wo wir können – bei der Durchführung von Aktionen oder mit Tipps, Tricks und Ratschlägen für euer Wahlkampfteam. Mit vielen Materialien zum Verteilen und natürlich vielen Online-Aktionen. Wir sind für euch da!

gesellschaftliche Perspektive! Die SPD wurde schon immer vorrangig wegen ihrer politischen Standpunkte gewählt. Genau mit diesen müssen wir auch auf die Straße gehen und für den längst überfälligen Politikwechsel kämpfen. Linke Politik ist in Deutschland nur mit der SPD machbar. Dafür werden wir uns einsetzen und unsere Positionen an junge Menschen herantragen. Wichtige Highlights warten auf euch und alle anderen WahlkämpferInnen: Wir touren mit einem Bus durch Deutschland. Wir unter-

Es steht viel an im Jahr 2013. Lasst es uns gemeinsam anpacken!

„Linke Politik ist in Deutschland nur mit der SPD machbar.“

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Mit solidarischen Grüßen Sascha Vogt & Mareike Strauß

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Jugendwahlkampf

WAS GE N AU H E I SST J UGE N DWA H LK A M P F? Wir, die Jusos und die Juso-Hochschulgruppen, organisieren den Jugendwahlkampf für die SPD. Jugendwahlkampf bedeutet, dass wir für die SPD Wahlkampf machen. Denn die SPD steht zur Wahl und nicht wir. Aber wir sprechen dabei eine besonders

wichtige Zielgruppe an, nämlich alle jungen Menschen. Das sind sowohl Leute, die noch zur Schule gehen, als auch Studierende, Azubis und BerufseinsteigerInnen. Es ist wichtig, eine eigene Wahlkampagne für junge Menschen zu machen. Denn aufgrund ihrer Lebenssituation, in der das „erwachsene“ Berufsleben

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noch bevorsteht, haben sie auch ganz besondere Anforderungen an eine gerechte Politik. Niemand kennt sich damit so gut aus wie wir. Wir sind der Jugendverband und der Studierendenverband der SPD. Wir sind Teil der „jungen Generation“. Deshalb können wir mit jungen Menschen auf Augenhöhe über ihre Probleme diskutieren und Lösungen entwickeln. Wir wollen sie am Ende überzeugen, dass die SPD die beste Politik für junge Menschen macht. Auch wenn viele dies der „alten Tante SPD“ manchmal nicht zutrauen. Aber es ist tatsächlich so: Die SPD hat früh erkannt, wie sehr unser selektives Bildungssystem die Chancen von jungen Menschen behindert, statt individuelle Fähigkeiten zu fördern. Die SPD kümmert sich um die Ausbildungsbedingungen jun-

setzen wir auch auf einen intensiven Endspurt (mehr dazu in p Kapitel 5).

ger Menschen. Sie kämpft für einen besseren Berufseinstieg. Diese und viele weitere Themen zeigen, dass es sinnvoll für junge Menschen ist, wenn sie SPD wählen. Weiteres hierzu könnt ihr auch in p Kapitel 4 dieses Handbuchs lesen. Wir sind überzeugt, dass eine starke SPD gut ist für junge Menschen. Trotz aller Umfragen kann die SPD wieder stärkste Kraft werden. Die letzten Landtagswahlen haben gezeigt, dass sich so viele Menschen wie nie zuvor erst sehr kurzfristig entscheiden, wen sie wählen. Deswegen

tet sie auf unserer Seite bei Facebook oder schreibt an u jugendwahlkampf@spd.de

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GUT A N KOM M E N I N DE R J U NGE N GE N E R ATION Wir machen den Jugendwahlkampf auch deshalb, weil wir besser als unsere Mutterpartei wissen, wie man Wahlkampf für junge Leute macht. Klar ist: Der Infostand in der Fußgängerzone ist nicht immer das ideale Mittel. Deshalb haben wir in den Wahlwerkstätten gemeinsam mit vielen Aktiven kreative Ideen entwickelt, von denen ihr einige auch in diesem Handbuch findet (p Kapitel 7). Es gibt darüber hinaus noch viele weitere Ideen, die wir auf o  www.jusos.de und o  www.jusohochschulgruppen.de immer wieder veröffentlichen. Wichtig ist, dass ihr gute Ideen an andere weitergebt. Pos-

DI E O RGA N ISATION DES J UGE N DWA H LK A M P F S In diesem Wahlkampf organisieren die Jusos und die Juso-Hochschulgruppen gemeinsam den Jugendwahlkampf. Wir haben unsere jeweiligen Schwerpunkte und Zielgruppen. Doch nur zusammen sind wir erfolgreich. Mit „wir“ sind somit alle Jusos und Juso-Hochschulgruppen gemeint.

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Bei uns lernt man, dass eine gute Organisation wichtig ist, wenn wir politisch erfolgreich sein wollen. Deshalb will auch ein Jugendwahlkampf gut organisiert sein. Wie das aussehen wird, wollen wir euch deshalb hier kurz skizzieren und die wichtigsten Akteurinnen und Akteure vorstellen. Die wichtigsten AkteurInnen seid ihr selbst! Jugendwahlkampf ist nichts, wofür ihr euch bewerben oder besonders geschult werden müsst. Mitmachen können alle. Es ist sogar sehr wichtig, dass alle mitmachen. Selbst wenn ihr

Die CampaignerInnen organisieren den Wahlkampf vor Ort Es wird eine gemeinsame Kampagne der Bundesverbände von Jusos und Juso-Hochschulgruppen geben. Materialien, Gestaltung der Kampagne und viele Aktionen werden also „von Berlin aus“ organisiert und unterstützt. Umgesetzt werden sie aber – natürlich – vor Ort. Dies organisieren die jeweiligen Jugend-CampaignerInnen. Wer eure CampaignerInnen sind, erfahrt ihr bei eurem Landesverband, Bezirk beziehungsweise bei euren Juso-Hochschulgruppen vor Ort. Wenn ihr da nicht wei-

„Jusos und Juso-Hochschulgruppen organisieren gemeinsam den Jugendwahlkampf.“

nur wenig Zeit habt: Jede noch so kleine Hilfe zählt. Denn nur mit viel Unterstützung und Power wird es uns gelingen, junge Menschen von der SPD zu überzeugen. Mitmachen könnt ihr zum Beispiel in eurem jeweiligen Juso-Kreisverband oder Unterbezirk sowie in eurer Juso-Hochschulgruppe vor Ort. Falls ihr dort niemanden kennt, schreibt an u jugendwahlkampf@spd.de. Dort erfahrt ihr mehr. Außerdem bieten auch unsere Homepages und FacebookSeiten viele weitere Infos und Mitmachmöglichkeiten.

terkommt, erhaltet ihr weitere Infos von den Verantwortlichen beim Juso-Bundesvorstand u   johanna.uekermann@jusos.de und u   julian.zado@jusos.de oder beim Bundesvorstand der Juso-Hoch­ schulgruppen u stefan.weger@juso-hochschulgruppen.de und u  kilian.krumm@juso-hochschulgruppen.de Die CampaignerInnen werden sich im Wahlkampf auch immer wieder direkt bei euch melden. Solltet ihr nichts von ihnen hören, gab es vielleicht einen Personal-

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wechsel, mit der Adressdatenbank stimmt etwas nicht oder, oder, oder. Solche Probleme kennen wir alle, also ärgert euch nicht und schreibt uns einfach eine Mail, und die jeweiligen Verantwortlichen werden sich dann darum kümmern. Die Zentrale hilft euch gerne weiter Die Gesamtkampagne wird von den Bundesverbänden organisiert. Wann immer ihr Unterstützung braucht, Ideen habt oder einmal nicht weiterkommt, meldet euch unter u jugendwahlkampf@spd.de. Der jeweilige Bundesvorstand und die Bundesbüros helfen euch dann gerne weiter.

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K A P I T E L D R E I || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Unsere jungen WählerInnen

Erst mal die gute Nachricht: Das politische Interesse von Jugendlichen steigt. Fast 70 Prozent der jungen Menschen sind überzeugt, dass wir uns gegen die Missstände in der Arbeitswelt und Gesellschaft engagieren sollten. Die Bereitschaft, selbst etwas zu tun, ist in den letzten Jahren ebenfalls angestiegen. 44 Prozent würden bei Demos mitmachen, 77 Prozent auf Unterschriftenlisten ihren Namen setzen. Die

Mehrheit der jungen Menschen orientiert sich dabei links. Das ist erst mal alles gut für uns. Jetzt die schlechte Nachricht: Politische Parteien haben nach wie vor ein negatives Image unter Jugendlichen. Wo immer Politik mit politischen Parteien gleichgesetzt wird, stehen wir einer skeptischen Generation gegenüber. Dies sollten wir in unserem Jugendwahlkampf immer

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bedenken. Wenn die typischen Debatten der alten PolitikerInnen um Personalkämpfe und Koalitionsoptionen losgehen, wendet sich unsere Generation ab. Die Schlussfolgerung für uns kann deshalb nur heißen: Personalisierung ist nicht alles, Inhalte zählen mehr. Wir treten dafür ein, die Gesellschaft zu verändern. Wir meinen es ernst. Für uns geht es bei der Wahl um mehr als nur darum, wer der oder die nächste BundeskanzlerIn wird.

nem guten Jugendwahlkampf können wir in unserer Generation diesen Trend umkehren. Bei der letzten Landtagswahl in Niedersachsen ist dies bereits gelungen. Dort waren wir bei jungen Menschen wieder die klare Nummer 1! Lasst uns diesen Trend gemeinsam auf die Bundesebene tragen!

WA H LVE R H A LTE N VON J U NGE N M E NSC H E N Junge Menschen sind noch nicht so festgelegt wie ältere WählerInnen. Viele von ihnen gehen das erste Mal zur Wahl. Sie wollen von unseren Inhalten überzeugt werden. Das bedeutet für uns, dass wir ihnen ganz genau erklären müssen, was die

WE N WOLLE N WI R GE N AU E R R E IC H E N? Unsere Zielgruppe ist hart umkämpft. Alle wollen was von ihr. Das liegt daran, dass gerade im jungen Alter oftmals Einstellungen geprägt werden, auch politische. Wer diesmal SPD wählt, wird es wahrscheinlich später noch mal tun. Gerade deshalb ist es für die SPD so wichtig, bereits jungen Menschen zu zeigen, dass wir ihre Interessen am besten vertreten. Das Problem:

Unterschiede zwischen der SPD und anderen Parteien sind und warum Wählen wichtig ist. Gründe gibt es viele: Mindestlohn, kostenlose Bildung von der Kita bis zur Uni oder eine bessere Rüstungskontrolle. Geht aber nicht davon aus, dass das die Anderen auch schon wissen! In den letzten Jahren ist es der SPD nicht immer so gut gelungen, junge Menschen von ihren Zielen zu überzeugen. In der Altersgruppe der bis 35-Jährigen haben wir meist unterdurchschnittlich abgeschnitten. Hier sind wir gefordert. Mit ei-

Das wissen sowohl die anderen Parteien als auch die private Werbewirtschaft mit ihren Milliarden-Etats. Als Jugendlicher hat man kaum eine Möglichkeit, sich gegen die ganze Werbeflut zu wehren. Wir arbeiten ehrenamtlich und wir haben nicht die Etats von weltweit agierenden Großkonzernen. Gerade deshalb müssen wir uns aber überlegen, wen wir wann und wie ansprechen wollen und können, um mit unseren Vorstellungen wahrgenommen zu werden. Denn nur, wenn wir wahrgenommen werden, können wir

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auch junge Menschen von uns überzeugen. Mit einem guten Wahlkampf können wir ca. 1,2 Millionen junge Menschen zusätzlich gewinnen. Das ist unser Potential. Fast alle linken Parteien werben um

Wir wissen, dass wir linke Politik nach der Wahl nur durchsetzen können, wenn wir am 22. September eine Mehrheit von der SPD überzeugen. Deshalb haben wir uns entschieden, vor allem diejenigen anzu-

eine ähnliche junge Zielgruppe: Politikinteressierte Menschen mit guter Ausbildung, die für Frieden und Gerechtigkeit eintreten. Der Grund dafür ist einfach: die meisten Mitglieder linker politischer Organisationen kommen aus demselben Milieu. Menschen aus dem eigenen Umfeld anzusprechen, ist immer am einfachsten. Für uns ist die Welt aber noch viel größer, so dass wir uns nicht auf diese verhältnismäßig kleine Gruppe konzentrieren werden. Wir möchten möglichst viele unserer potentiellen WählerInnen erreichen.

sprechen, die sich auch vorstellen können, am 22. September SPD zu wählen. Wir wollen neben den bereits von linken Ideen überzeugten Personen (den sogenannten „converted“) auch die „Normalos“ erreichen, für die eine Wahl der SPD in Frage kommt, aber nicht selbstverständlich ist. Das bedeutet, dass wir mit unseren Materialien den ganz normalen Azubi, die Durchschnitts-StudentIn und die junge/n ArbeitnehmerIn ansprechen. Wir nehmen vor allem die in den Blick, die sonst von den anderen linken Jugend-

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organisationen nicht immer als Kernzielgruppe betrachtet werden. Unsere Inhalte bleiben die gleichen. Die Verpackung wird aber manchmal eine etwas andere sein, als wir sie von unseren klassischen Materialien kennen. So sprechen wir noch mehr junge Menschen an und können unsere Inhalte umsetzen. ROLLE VON STU DI E R E N DE N An den Hochschulen treffen wir sehr viele junge und politische Menschen. Fast 60 Prozent der Studierenden interessieren sich stark oder sehr stark für das allgemeinpolitische Geschehen, knapp die Hälfte für hochschulpolitische Themen. Aber auch hier gibt es, wie in der gesamten Altersgruppe, eine verhaltene Einstellung gegenüber Parteiorganisationen und kaum Ambitionen, sich in Parteien zu engagieren. Studierende ordnen sich mehrheitlich links der Mitte ein. Grün-alternative Positionen erhalten ebenso wie sozialdemokratische die höchste Zustimmung auf dem Campus. Das spiegeln auch die Mehrheitsverhältnisse bei den Gre-

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mienwahlen an den meisten Hochschulen wider. Unter den Studierenden gibt es also ein hohes Potential an WählerInnenstimmen für die SPD. Und auch wenn wir bei den Hochschulwahlen längst nicht alle Studierenden an die Wahlurnen bekommen, haben wir mit unseren Themen und Positionen im Bundestagswahljahr die Chance, viele Studierende von der SPD zu überzeugen. Denn wir liefern Antworten auf ihre konkrete Lebens- und Studiensituation, indem wir für ein bedarfsgerechtes BAföG, den Ausbau sozialer Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum und Chancengleichheit beim Zugang zu Bildung und Beruf stehen. Und wir dürfen nicht vergessen: Fast die Hälfte der Studierenden hat ein grundsätzliches Interesse an den Strukturen der universitären Selbstverwaltung – im Bundestagswahlkampf können wir bestimmt auch die eine Kommilitonin oder den

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anderen Kommilitonen für die Mitarbeit in den Juso-Hochschulgruppen überzeugen. N E UM ITGLI E DE R GEWI N N E N Wahlkämpfe sind heiße Zeiten. Politische Konflikte werden im Alltag Gesprächsthema. Veränderung liegt in der Luft. Für viele junge Menschen sind die Zeiten vor entscheidenden Wahlen Momente, in denen sie sich politisch verorten und beginnen, sich zu engagieren. Vielleicht sind sogar einige von euch in dieser Zeit Mitglied bei den Jusos, in der Hochschulgruppe oder der SPD geworden. Fakt ist: Vor und nach Wahlen steigt die Zahl der Neueintritte enorm. Diese Menschen wollen nicht erst warten, bis die erste reguläre Ortsvereinssitzung nach der Wahl sie förmlich aufnimmt. Nein, sie wollen direkt mitmischen. Denkt also immer daran, neue Mitglieder unmittelbar einzubinden. Schreibt sie an, ladet sie ein und zeigt, dass ihr das Engagement wertschätzt. Hier ist Schnelligkeit Trumpf. Wer drei Wochen nach Eintritt nichts von euch hört, hat vielleicht schnell wieder die Lust verloren. Aber auch diejenigen, die uns unterstützen wollen, ohne direkt den Jusos oder der SPD beizutreten, sind unglaublich wichtig. Nervt sie nicht gleich mit Statuten und Gremienkauderwelsch, sondern nehmt ihren Veränderungswillen auf. Zeigt ihnen, dass sie Teil der Kampagne sind. Sagt In-

teressierten immer Bescheid, wann und wo sie euch das nächste Mal sehen können. Und wie sie euch erreichen können. Und abends beim Grillen kommt dann bestimmt der Wunsch auf, Teil einer 150 Jahre jungen Bewegung zu werden. Deshalb: Immer Beitrittsformulare dabei haben!

Info] MÖGLIC H K E ITE N Z U R M ITA R B E IT B E I U NS 1. Punktuelle Mitarbeit bei bestimmten Aktionen – kostet nichts! Die Mitarbeit in Juso-Hochschulgruppen ist immer kostenlos. 2. Nur Juso-Mitgliedschaft – Für einen Euro im Monat kann man mitarbeiten und mitbestimmen. 3. SPD-Mitgliedschaft – Alle unter 35 Jahren sind dann auch bei den Jusos Mitglied. Hier kann man bei Jusos und SPD mitmachen und abstimmen.

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KA P ITE L VI E R || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Unsere Themen im Bundestags­wahlkampf

Die SPD konnte seit der Bundestagswahl 2009 eine Menge Landtagswahlen gewinnen. Das ist eine gute Voraussetzung für die Bundestagswahl in diesem Jahr. Wir haben die Möglichkeit, von diesen Wahlerfolgen zu lernen. Wahlanalysen zeigen, dass vor allem drei Gründe verantwortlich für diese Erfolge sind:

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• Die SPD wird, anders als die Union,

stärker wegen ihrer politischen Inhalte als wegen ihres Personals gewählt. Das bedeutet nicht, dass Personalfragen gar keinen Einfluss haben. Aber es bedeutet schon, dass wir bei der Bundestagswahl unsere Themen in den Vordergrund stellen müssen.

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• Die SPD ist immer dann besonders

dann gewinnen, wenn sie eine klare Abgrenzung zu Union und FDP erkennen lässt und für einen deutlichen Politikwechsel eintritt. Oder anders:

Wir sind für den Jugendwahlkampf der SPD verantwortlich, wir wollen möglichst viele junge Menschen zwischen 18 und 35 davon überzeugen, am 22. September die SPD zu wählen. Die oben genannten drei Punkte gelten dabei auch für unsere Zielgruppen (siehe p Kapitel 3). Wir müssen bei der Auswahl unserer thematischen Schwerpunkte aber die Lebensrealitäten, Lebensstile und Interessen unserer „Generation“ in den Blick nehmen. Gleichzeitig wollen wir einen Wahlkampf machen, von dem wir selbst überzeugt sind und in dem wir für uns wichtige Themen in den Mittelpunkt rücken. Denn wir machen keine Politik nach Umfragen. Daran sollten wir immer denken. Wir haben deshalb et-

Immer dann, wenn die WählerInnen am Ende ohnehin eine große Koalition erwarten, gehen die SPD-Stammwähler­ Innen erst gar nicht zur Wahl. Sie wollen eine andere, gerechtere Politik und keinen alten Wein in neuen Schläuchen. Deshalb müssen wir bei der Bundestagswahl für klare Alternativen eintreten.

liche Studien und Befragungen gesichtet und dabei geschaut, welche Themen jungen Menschen besonders wichtig sind. In einem zweiten Schritt haben wir das mit unseren eigenen Forderungen abgeglichen. Das Gute daran: Das passt bestens zusammen! Mit unseren Vorschlägen für eine andere Politik liegen wir in den allermeisten Fragen nah an dem, was auch vielen jungen Menschen wichtig ist.

stark, wenn ihr eine hohe Glaubwürdigkeit beim Thema „Soziale Gerechtigkeit“ zugesprochen wird. Die Menschen, die die SPD wählen, erwarten von uns, dass wir für mehr Gerechtigkeit sorgen. Natürlich sind deshalb nicht alle anderen Themen vollkommen egal. Aber wir müssen hier einen Schwerpunkt setzen.

• Die SPD kann die Wahlen immer

„Die SPD ist stark, wenn soziale Gerechtigkeit den Schwerpunkt bildet.“

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Z E IT. F Ü R DIC H . F Ü R GE R EC HTIGK E IT. Unsere Grundbotschaft für diesen Wahlkampf lautet: Wir fordern mehr Zeit für junge Menschen. Und mehr Zeit für Gerechtigkeit. Damit wollen wir an ein Gefühl anknüpfen, dass viele junge Menschen umtreibt: Es bleibt zu wenig Zeit für ein gutes Leben. Ob G8 in der Schule, volle Stundenpläne beim Bachelor und Master an der Hochschule, verkürzte Ausbildungsgänge oder Stress bei der Job-Suche bzw. dem Berufseinstieg – ständig haben viele das Gefühl, gehetzt zu werden. Ebenso haben viele das Gefühl, dass die wirtschaftliche Entwicklung zwar insgesamt gut sein mag. Man selbst hat aber kaum etwas davon und die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft nehmen zu. Deshalb sagen wir: Junge Leute brauchen mehr Zeit! Wir machen Politik für dich und für mehr Gerechtigkeit! Das ist eine andere Politik als das, was Schwarz-Gelb in den letzten Jahren veranstaltet hat! Dazu passen unsere thematischen Schwerpunkte:

1. Wir wollen für gute Bildung und Aus-

bildung sorgen. Wir werden mehr Geld in die Hand nehmen, damit das Bildungssystem endlich ausreichend finanziert wird. Wir werden das BAföG verbessern, damit mehr SchülerInnen und Studierende etwas da-

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von haben und somit für mehr Chancengleichheit sorgen. Wir kämpfen für den Ausbau der Studienplatzkapazitäten und einen Rechtsanspruch auf einen Master, um allen den Zugang zur bestmöglichen Bildung zu ermöglichen. Wir werden mit einer Ausbildungsgarantie dafür sorgen, dass alle einen Ausbildungsplatz bekommen, die das wollen. Wir werden die Ausbildungsqualität durch eine bessere Ausstattung der Berufsschulen und über stärkere Kontrollen in den Betrieben erhöhen und den generellen Trend zur Verkürzung der Ausbildungszeiten umkehren.

2. Wir sorgen für gute Arbeit und so-

ziale Sicherheit. Wir werden einen Mindestlohn einführen, Leiharbeit regu­lieren und die sachgrundlose Befristung abschaffen, damit der Berufseinstieg sicherer wird. Wir werden Praktika so regulieren, dass sie einen Ausbildungs- aber keinen Ausbeutungszweck mehr haben. In der Krankenversicherung führen wir die BürgerInnenversicherung ein, damit endlich alle Menschen eine gleiche und gute Behandlung bekommen. Wir sichern unser Rentensystem. Heutige BerufseinsteigerInnen bekommen damit später eine Rente, die deutlich

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über der Armutsgrenze liegt. Wer einen sicheren Job hat und sich auf die sozialen Sicherungssysteme verlassen kann, hat weniger Stress und mehr Zeit für Familie und FreundInnen.

3. Wir

reden nicht nur über Gleichstellung von Frauen und Männern, wir setzen sie um. Wir stellen mit einem Entgeltgleichheitsgesetz sicher, dass Frauen und Männer gleich bezahlt werden. Wir sorgen mit einer Frauenquote dafür, dass auch in den Chefetagen mehr Frauen sitzen. Wir bauen die Kinderbetreuung zügig flächendeckend aus, statt ein unsinniges Betreuungsgeld zu finanzieren. Wir werden das Ehegattensplitting abschaffen und damit auch anerkennen, dass diese Gesellschaft mittlerweile vielfältige Formen von „Familie“ kennt: Klar, Familien müssen gefördert werden – nicht aber die Ehe an sich.

4. Wir sorgen für Investitionen in unsere

Zukunft. Gerade in den Kommunen ist der Investitionsrückstand bei öffentlichen Gebäuden und Straßen offensichtlich. Wir wollen den Kommunen wieder Luft zum Atmen geben. Wir ermöglichen ihnen, Zukunftsinvestitionen zu tätigen, damit zum Beispiel

keine Schwimmbäder mehr geschlossen werden müssen. Das notwendige Geld dafür und auch für die anderen genannten Projekte wollen wir über eine gerechtere Beteiligung hoher Einkommen und Vermögen an der Finanzierung einnehmen. Deshalb werden wir die Vermögensteuer wieder einführen, den Spitzensteuersatz erhöhen und Kapitaleinkünfte (also beispielsweise Einkünfte aus Zinsen oder Aktiendividenden) wieder genauso hoch besteuern wie alle anderen Einkommensarten.

5. Wir

setzen uns für bezahlbaren Wohnraum ein. Die Mieten sind insbesondere in großen Städten in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Davon sind vor allem junge Menschen betroffen. Studierende müssen laut dem Deutschen Studentenwerk 2012 rund 7 % mehr Miete bezahlen als noch 2009. Azubis müssen oft zu Hause wohnen bleiben, weil das Geld nicht reicht. Wir setzen uns für den Ausbau studentischen Wohnraums durch ein Bund-Länder-Programm für Wohnheimbau ein und fordern mehr sozialen Wohnungsbau in Städten. Auch werden wir uns dafür einsetzen, dass MaklerInnencourtagen zukünftig nach dem Be-

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stellerInnenprinzip von denen gezahlt werden, die die Maklerin oder den Makler engagiert haben.

6. Wir

stehen für eine tolerante Gesellschaft. Wir brauchen eine Politik, die eine offene und tolerante Gesellschaft fördert und nicht an konservativen Vorstellungen festhängt. Wir wollen die gleichen Rechte für schwule und lesbische Paare. Wir wollen die doppelte Staatsbürgerschaft und ein Wahlrecht für alle Menschen, die längere Zeit hier leben. Wir wollen das Asylrecht liberalisieren. Und wir wollen auf der anderen Seite ein entschiedenes Eintreten gegen Rassismus, Faschismus, Homophobie und Sexismus. Nazis müssen bekämpft werden, deshalb muss die Extremismusklausel weg!

7. Wir ziehen die richtigen Konsequen-

außerdem noch nicht mal im Ansatz zu einer Lösung der Krise in Europa beigetragen. Wir wollen ein tatsächliches Wachstumsprogramm auflegen, mit dem die von der Krise betroffenen Länder wieder Luft zum Atmen bekommen. Und wir wollen die europäische Integration vertiefen und eine stärkere Zusammenarbeit der europäischen Länder in der Wirtschaftsund Steuerpolitik ermöglichen. Natürlich können wir heute noch nicht sagen, ob bis zum Wahltermin noch weitere Themen hinzukommen oder sich die Bedeutung einzelner Punkte aufgrund aktueller Ereignisse verändern. Wir werden euch laufend im Wahlkampf mit Argumentationshilfen unterstützen. Schaut dazu auf o  www.jusos.de und o  www.juso-hochschulgruppen.de, wo ihr diese herunterladen könnt.

zen aus der Finanzkrise und wollen die Krise solidarisch überwinden. Trotz vieler Ankündigungen hat Merkel nahezu nichts zur Bändigung der Finanzmärkte unternommen. Wir werden die Finanztransaktionssteuer durchsetzen und weitere Regu­lie­rungs­schritte wie das Verbot der Spekulation mit Nahrungsmitteln voran­bringen. Merkels Spardiktat hat

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U N D WAS M AC HT DI E KON K U R R E NZ? Am Wahltag müssen sich die WählerInnen zwischen uns und den anderen Parteien entscheiden. Deshalb ist es gut, im Wahlkampf zu wissen, was die Konkurrenz so macht und wie wir darauf reagieren. Denn wir wollen den WählerInnen klar machen, dass wir die bessere Alternative sind. Und eine klare Abgrenzung zu Schwarz-Gelb ist wichtig. Natürlich wissen wir nicht genau, was die parteipolitische Konkurrenz an Schwerpunkten setzen wird. Wir können an dieser Stelle auch nicht für jedes Themenfeld eine genaue Analyse machen. Mit Handreichungen, aus denen klar wird, wo die Unterschiede liegen, werden wir euch noch vor Beginn der heißen Wahlkampfphase versorgen, keine Sorge. Man kann aber

Krise schlimmer statt besser geworden ist. Außerdem werden CDU und CSU in vielen innenpolitischen Fragen (Mindestlohn, Bildungsfinanzierung) ähnliche Positionen wie die SPD vertreten. Sie werden versuchen, die Unterschiede zur SPD so gering wie möglich werden zu lassen. Aber die Union ist hier nicht glaubwürdig. Denn warum hat sie ihre Positionen dann nicht mal ansatzweise durchgesetzt? Nur an der FDP kann es ja nicht liegen. Das Betreuungsgeld wurde schließlich auch gegen den Widerstand der FDP durchgesetzt. Und in vielen Punkten sind unsere Vorstellungen dann doch weit voneinander entfernt. Zum Beispiel beim Betreuungsgeld, beim Ehegattensplitting und bei der BürgerInnenversicherung.

schon ganz gut die generelle Ausrichtung der anderen Parteien ausmachen:

die FDP eine Partei ohne jegliche Kompetenzwerte. Wahrscheinlich wird die FDP versuchen, ihr Profil als marktradikale Partei zu schärfen. Da die Schnittmengen mit unseren potentiellen WählerInnen gering bis kaum vorhanden sind, braucht uns das alles nicht stören: Unterschiede gibt es da genug. Die sollte man auch gelegentlich betonen. Gerade, wenn Merkel behauptet, zusammen mit der FDP eine sozialdemokratisierte Politik machen zu wollen.

DU und CSU werden klar auf die Kanzlerin und ihre Popularität in der Eurokrise setzen. Wahrscheinlich wird argumentiert, dass nur Merkel in der Lage ist, die Staatsverschuldung, die angeblich auf Kosten der jungen Generation geht, europaweit in den Griff zu bekommen. Dazu lässt sich sagen, dass Merkels Krisenstrategie gescheitert und die

ach der letzten Wahlauswertung ist

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ie Grünen werden stark auf das Thema Ökologie setzen und in vielen Fragen mit uns auf einer Linie liegen. Im Bereich der Ökologie wird es wahrscheinlich um das Thema Energiewende gehen, bei dem wir stärker als die Grünen über die Bezahlbarkeit von Energie sprechen sollten. Auf der anderen Seite wird es Themen geben, bei denen uns eine höhere Kompetenz zugewiesen wird, etwa bei der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Wir sollten uns deshalb gerade auf diese Themen konzentrieren. Bei jungen Menschen werden die Grünen weniger über die Frage von Ausbildungsplätzen und Ausbildungsqualität sprechen, als wir das tun können und sollten. Und letztlich gilt hier bei aller Konkurrenz natürlich: Wir wollen diese Bundesregierung gemeinsam ablösen, die Grünen sind daher nicht

dert. Zum Beispiel beim Mindestlohn: Die SPD fordert – im Einklang mit den Gewerkschaften – 8,50 Euro. Die Linkspartei fordert dann einfach 10 Euro. Das ist dann lautes Getöse, aber keine sinnvolle Strategie. Und wahrscheinlich sähen die Forderungen anders aus, müsste die Linke damit rechnen, in die Regierung zu kommen. Aber selbst wenn man das anders sieht, muss es doch erstaunen, dass die Linke die SPD als ihren Hauptfeind ansieht. Denn wenigstens gehen ihre Forderungen in die gleiche Richtung. Zum Beispiel: Anstatt die SPD anzugreifen, weil ihr Mindestlohn „nur“ 8,50 Euro vorsieht, sollten doch Union und FDP der Gegner sein, die einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn ganz verhindern. Klar ist jedenfalls: Von solchen fast schon persönlichen Angriffen sollten wir uns im Wahlkampf nicht irritieren lassen. Es geht darum, möglichst viel linke Politik durchzusetzen – und zwar nicht

unser Hauptgegner.

nur in Partei­programmen.

ie Linkspartei wird sicherlich viele Programmpunkte vertreten, die auch bei uns Beschlusslage sind. Allerdings geht es bei ihnen weniger darum, richtige Forderungen zu erheben, um so viel wie möglich davon umzusetzen. Vielmehr nehmen sie (meistens) die SPD-Forderungen, schlagen noch „eine Schippe“ drauf, um sich dann im Wahlkampf nur an der SPD abzuarbeiten und dieser vorzuwerfen, dass sie zu wenig for-

b die Piraten sich überhaupt wieder so stabilisieren können, dass sie ernsthaft Chancen haben, in den Bundestag einzuziehen, ist mehr als fraglich. Bei den Landtagswahlen, bei denen sie erfolgreich waren, wurden sie hauptsächlich aus Protest (und nicht wegen netzpolitischer Themen) gewählt. Auch hier gilt also: Je glaubwürdiger wir eine klare Alternative zu Schwarz-Gelb darstellen, desto geringer sind die Chancen der Piraten.

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Unsere Themen B I LDU NG & AUSB I LDU NG GU T E A R B E I T G L E I C H ST E L L U N G I N V EST I E R E N STAT T SPA R E N B EZ A H LB A R E M I E T E N TO L E R A N T E G ESE L L SC H A F T EC HT E K R I SE N LÖ S U N G

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Aufbau eures Wahlkampfteams Jetzt geht´s los mit euren Planungen. Hier findet ihr alle wichtigen Schritte, die ihr bis Ende September beachten solltet. 1. AU F B AU P H ASE Überlegt euch zuerst, wen ihr in eurem Wahlkampfteam alles einbinden wollt. Wer sollte unbedingt vertreten sein? Wer hat die Ressourcen, sich richtig in den Wahlkampf reinzuhängen? Wer ist besonders gut darin, kreative Ideen und Ak-

Ideen und Aktionen entwickeln. Und vielleicht gibt es ja bei ihr/ihm auch bereits ein Wahlkampf-Team, mit dem ihr euch abstimmen könnt. Im Wahlkampf ist es wichtig, schnell und effektiv miteinander in Kontakt treten zu können. Baut dafür Email- und Telefon-Verteiler auf, erstellt Email- oder Facebook-Gruppen. Um eure Kommunikation noch besser zu organiseren, könnt ihr zum Beispiel Regeln für die Email-Be-

tionen zu entwickeln und wer kann besonders gut auf Leute zugehen? Und am wichtigsten: Startet eine Abfrage, wer wirklich Lust hat, sich im Bundestagswahlkampf 2013 zu engagieren! Bildet ein (nicht zu großes) Koordinierungs-Team für den Wahlkampf. Vergesst aber nicht, alle einzubinden, die sich einbringen wollen! Um einen effektiven Wahlkampf machen zu können, nehmt ihr am besten Kontakt mit eurer/eurem BundestagskandidatIn vor Ort auf. Häufig lassen sich mit den KandidatInnen gemeinsam viele gute

antwortung (Reaktionen innerhalb von 48 Stunden) oder Dringlichkeitsstufen (Email, Telefon, SMS) festlegen. Erfolgreich nach außen kommunizieren (SPD wählen!) könnt ihr nur, wenn eure interne Kommunikation gut funktioniert. Organisiert einen Planungsworkshop (siehe auch p Kapitel 6): Was sind eure Ressourcen (Geld, Zeit, Material) im Wahlkampf? Wo könnt ihr evtl. noch Ressourcen herbekommen (z. B. SPD nach Geld fragen, noch nicht aktive Mitglieder aktivieren)? Was wollt ihr erreichen? Wo-

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rauf habt ihr Lust? Wollt ihr mehr Aktionen machen oder Flyer-Verteil-Aktionen? Überlegt euch, welche großen Events (Festivals, Sommerfeste, oder ähnliches) bei euch in der Nähe stattfinden, die ihr im Wahlkampf nutzen könnt, um viele junge Menschen auf einmal zu erreichen. Plant diese Termine von vornherein ein. Verteilt die Aufgaben und legt eine Struktur fest (wer macht Pressearbeit, wer organisiert, dass immer genug Material da ist etc.). Für solche Planungs­workshops könnt ihr eure CampaignerInnen um Unterstützung bitten! Bei weiteren Fragen könnt ihr

Vergesst auch nicht, alle nach Dortmund zum Workers Youth Festival (9. –12. Mai) zu kommen. Auch dort werden Aktionen für den Wahlkampf entwickelt und vorgestellt. Eine Besonderheit im Wahlkampf 2013 wird der JugendwahlkampfBus sein. Erkundigt euch, wann dieser bei euch in der Nähe Station macht! Schult euch auch gegenseitig. Bestimmt habt ihr ExpertInnen für bestimmte Bereiche vor Ort. Gibt es jemanden, der oder die gut fotografieren kann, oder sich besonders gut mit Online-Wahlkampf auskennt? Nutzt dieses Wissen! Weitere Tipps dazu findet ihr auch auf den nächsten Seiten.

euch auch jederzeit an die Bundesbüros (u jugendwahlkampf@spd.de) wenden.

Das wichtigste im Wahlkampf sind natürlich unsere Inhalte! Macht euch mit unseren Themen und Argumenten vertraut. Dazu könnt ihr natürlich unsere Argumentationskarten (findet ihr auf o  www.jusos.de und o  www.jusohochschulgruppen.de) nutzen. Auch in Bezug auf die Inhalte könnt ihr euch gegenseitig unterstützen. Gibt es besondere ExpertInnen auf einem Themengebiet bei euch vor Ort? Oder übt die wichtigsten Argumentationen oder Gegenargumente vom Wahlkampfstand in Rollenspielen.

„Ladet eure Campaigner­Innen zu euren Planungs­ workshops ein“

2. QUA LI F IZ I E R U NGSP H ASE In der Qualifizierungsphase geht es darum, voneinander und von anderen zu lernen. Nutzt dazu auch die Angebote der Bundesebene und CampaignerInnen. Im ganzen Bundesgebiet haben wir Wahlwerkstätten durchgeführt. Wart ihr selbst oder ein/e andere/r Aktive/r bei euch vor Ort dabei und kann euch davon berichten?

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Wahlwerkstätten in Halle, Mannheim & Oer-Erkenschwick

Wahlwerkstätten in Nürnberg, Bremen, Hamburg, Frankfurt & Wolfsburg

Im nächsten Schritt solltet ihr eure MateWahlkampfausrialien vorbereiten. gabe der Blattrot Braucht ihr besondere Materialien für eure geplanten Aktionen? Wollt ihr bei euch vor Ort ein besonderes Thema (z. B. weil es bei euch besonders wichtig ist, oder euer Kandidat, eure Kandidatin ExpertIn auf diesem Gebiet ist) in den Vordergrund stellen? Berücksichtigt dies bei eurer Planung. „Normale“ Gimmicks und Flyer bekommt ihr natürlich auch im SPD-Shop und unter o  www.jusos.de bzw. o  www.jusohochschulgruppen.de. Hier stellen wir euch auch ein eigenes Druckportal zur Verfügung, damit ihr eigene Flyer basteln könnt. 3. A KTIONSP H ASE Spätestens ab dem Spätsommer heißt es dann: Start in die heiße Phase des Wahlkampfes. Plant konkrete Aktionen und führt diese durch (schaut dafür auch das p Kapitel 7 an). Vergesst dabei nicht, benötig-

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Launch der Juso-Wahlkampf­ materialien

9. bis 12. Mai: Workers Youth Festival

14. April: Bundesparteitag der SPD

tes Material sowie dessen Transport zu den Aktionen zu berücksichtigen. Begleitet eureN KandidatIn auch während dieser heißen Phase und macht dabei auf Jugendthemen aufmerksam. Plant beispielsweise Hausbesuche in Studi-Wohnheimen oder Kneipentouren in den angesagten Szenevierteln eures Ortes ein. Wir wollen junge Menschen erreichen und diese von unseren Zielen und Inhalten überzeugen. Wo ginge dies einfacher, als an Orten oder auf Events, auf denen viele junge Menschen versammelt sind? Nutzt Veranstaltungen wie Konzerte, Festivals, Jugend-Flohmärkte und so weiter in eurer Gegend, um dort (Verteil-)Aktionen durchzuführen. Plant besonders große Events (z. B. das jährliche Rock-Konzert oder Mittsommerfest) von vorne­herein in eure Zeitschiene ein. Beachtet bei eurer Wahlkampfplanung Besonderheiten wie beispielsweise Schulferien, Einschreibe-

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Beginn der heißen Wahlkampfphase

Bis 22. September: Juso-Sommertour Relaunch der Juso-Websites

1. September: Start des Berufsschuljahrs

Hochschul­ dialoge

Wochen an Unis, Berufsschulstart etc. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr mit euren Aktionen auch eine große Anzahl von jungen Menschen erreicht! Unser Wahlkampf-Bus ist während dieser Phase nonstop im Einsatz. Ladet diesen frühzeitig(!) in euren Heimatort oder an eure Hochschule ein. Wichtiger als die Größe eures Heimat-Unterbezirks oder Kreisverbandes bzw. der Hochschulgruppe sind z. B. großartige Events, die bei euch in der Gegend stattfinden, wie etwa Festivals, die Kirmes oder ein Stadtfest. Gemeinsam mit dem WahlkampfBus unterstützen wir euch mit coolen Aktionen für einen Tag im Wahlkampf. Auch die beste Aktion, die ihr euch ausdenkt und durchführt, ist nur so viel Wert wie die Anzahl der Leute, die sie erreicht. Vergesst also die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nicht! Macht Fotos von euren Aktionen, schreibt Pressemitteilun-

WahlkampfEndspurt

Bundesweite Aktion vor Berufsschulen

15. bis 22. September: „Eine Woche wach!“

gen, bloggt auf eurer Homepage, twittert vom Infostand. Die gute Berichterstattung über eure Aktionen ist ebenso wichtig wie eure Aktionen selbst! Wir wollen unseren Jugend-Wahlkampf gut dokumentieren. Habt ihr Veranstaltungen oder Aktionen, bei denen besonders gute oder witzige Bilder entstanden sind? Schickt sie an uns (u jugendwahlkampf@spd.de) und verbreitet sie in den sozialen Netzwerken. 4. E I N E WOC H E WAC H! Alle Studien zeigen es. Immer mehr Menschen entscheiden sich erst in den letzten Tagen vor der Wahl, ob und wo sie das

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Kreuzchen setzen. Deshalb wird es für uns ganz besonders darauf ankommen, auch in den letzten Tagen noch mit voller Kraft Wahlkampf zu machen. Plant dies mit ein und habt noch eine Kraftreserve für die letzte Woche. Jetzt geht es um die Wurst! Wir Jusos wollen in den letzten Tagen den Schlaf abschaffen und 24 Stunden für Fragen, Kritik, Motivation da sein. Per Mail, Facebook, Twitter, Telefon… Auch die Bundesebene ist aktiv. Bleibt hier online und offline am Ball. Packt noch einmal eure besten Aktionen aus. Die, die am besten angekommen sind, und die, die euch selbst am meisten Spaß gemacht haben, sind jetzt genau richtig. Verteilt alles Material, jetzt muss nichts mehr aufbewahrt werden. Verbindet beispielsweise eine letzte Nacht-Verteilaktion am Abend vor der Bundestagswahl mit einem gemeinsamen Abschluss-Getränk in

Abschluss-Party am Samstag vor der Bundestagswahl oder ein Wahl-Frühstück organisieren. Ein paar Tage bzw. Wochen später, wenn der erste Trubel vorbei ist, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, so ein Event für alle Beteiligten noch nachzuholen. Auf irgendeine Art und Weise einen Dank an alle HelferInnen aus dem Wahlkampf zu organisieren ist wichtig. Denn der nächste Wahlkampf kommt bestimmt! Zu einem richtig guten Wahlkampf gehört natürlich auch eine ehrliche Analyse des Erreichten. Hierfür könnt ihr beispielsweise einen Evaluationsworkshop organisieren. Wie habt ihr vor Ort abgeschnitten? Welche Aktionen haben gut funktioniert, was hat nicht gut geklappt? Welche Ideen oder Merkposten habt ihr für den nächsten Wahlkampf? Lasst euch dafür ruhig ein paar Tage Zeit. Das Ergebnis muss ja

eurer Lieblingskneipe. Die Landtagswahl in Niedersachsen hat gezeigt: Es kommt auf jede Stimme an. Diese wollen wir gemeinsam holen. Was genau in der letzten Woche passiert, darüber informieren euch Bundesbüro und Bundesvorstand dann zeitnah!

auch erst einmal sacken. Gerne könnt ihr gewonnene Erkenntnisse auch an das jeweilige Bundesbüro der Jusos oder JusoHochschulgruppen weiterleiten. Erfahrungsgemäß werden während der Wahlkämpfe stets viele neue Mitglieder geworben. Entwickelt eine Strategie, wie ihr diese engagierten neuen Jusos und Juso-HochschulgrüpplerInnen direkt aktiv in eure Arbeit vor Ort einbinden könnt! Ein paar Infos dazu gibt es auch in p Kapitel 3. Hierzu helfen wir euch auch gerne weiter. Meldet euch dazu in eurem Bundesbüro.

5. N AC H B E R E ITU NGSP H ASE Einen Wahlkampf zu organisieren ist harte Arbeit. Vergesst nicht, euch dafür am Schluss auch selbst ordentlich zu belohnen! Ihr könnt zum Beispiel eine Wahlkampf-

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Die Aktions- und Kampagnenplanung – euer Planungsworkshop Bevor ihr direkt mit Aktionen beginnt, solltet ihr zunächst einige strategische Überlegungen durchgehen und euch insbesondere überlegen, wen ihr wie ansprechen wollt. SO KÖN NT I H R E U R E Z I E LE OP TI M A L E R R E I C H E N . Zu Beginn einer jeden Kampagne steht der politische Hintergrund: Was ist der Anlass? Was sind die politischen Hintergründe? Was sind unsere Forderungen?

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Und daraus resultierend müsst ihr euch fragen: Was sind eure Ziele? Wer sind eure Zielgruppen? Was sind eure zentralen Botschaften, die kommuniziert werden sollen?

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Zieldefinitionen: Wir wollen erreichen, dass die SPD in der Zielgruppe der 18- bis 35-Jährigen stärkste Partei wird. Wir wollen als Jusos und Juso-Hochschulgruppen im Wahlkampf wahrnehmbar sein und neue aktive Mitglieder gewinnen. Wir wollen den Wahlkampf nutzen,

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• • •

um unsere Kampagnenfähigkeit weiter zu verbessern und vorhandene Mitglieder, die bisher nicht aktiv waren, zu mehr Beteiligung animieren. Wir wollen, dass wir einen aktiven Beitrag zur anstehenden Verjüngung sozialdemokratischer Funktions- und MandatsträgerInnen leisten. Wir wollen die politisierte Zeit der Wahl­ auseinandersetzung nutzen, um für unse­re politischen Konzepte zu werben. Wir wollen einen linken und inhaltlichen Wahlkampf.

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WI E E R R E IC H E IC H DI ESE Z I E LE A M B ESTE N? Interesse weckt man, indem man zum Beispiel die Inhalte anschaulich macht und zwar großflächig und plastisch. Es schadet nie, von weitem und für das Publikum, das sich nicht mit der Aktion befasst, erkennbar zu sein. Die Aktionsformen selbst sollten so gestaltet sein, dass man keine Barrieren aufbaut, sondern Beteiligung direkt durch die Aktionsform erleichtert. Insbesondere sollte es kein Problem für PassantInnen sein, sich mit Fragen oder Kommentaren an die durchführenden JugendwahlkämpferInnen zu wenden. Hier bieten sich dialogisch angelegte Aktionen an. Dies kann gut und mit relativ wenig Aufwand über Fragen auf Flugblättern oder Bodenzeitungen erreicht werden (siehe p Kapitel 7). Wichtig ist:

verständigt habt, könnt ihr bestimmen, wie ihr die öffentliche Meinung bei euch beeinflussen wollt.

Benutzt einfache Mittel. Damit spart ihr Geld, Zeit und Arbeitseinsatz. So könnt ihr mehr Aktionen durchführen. Kombiniert verschiedene Medien, um auf eure Aktionen hinzuweisen und kommuniziert vorher und nachher in den sozialen Netzwerken darüber.

hen und die Aufgaben verteilt sind, sollte die richtige „Dramaturgie“ festgelegt werden: Was sind die zentralen Botschaften der Kampagne? Welche Vorbereitungen müssen wann erledigt werden? Was geschieht, wenn es zu zeitlichen Verzögerungen kommt? Wer hält während der Umsetzung die Fäden in der Hand und ist auch nach außen AnsprechpartnerIn für die ganze Aktion?

Z I E LG R U P P E N Je konkreter die Definition der Zielgruppe ist, desto zielgerichteter kann die Kontaktaufnahme erfolgen. Nachdem ihr euch auf Botschaften und Zielgruppen

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Dazu ist zu klären: Welche Aktionsformen sind geeignet, um unsere Zielgruppen zu erreichen? Wie sind die Aktionen aufeinander abgestimmt, wie greifen sie ineinander bzw. bauen aufeinander auf? Welche Materialien werden gebraucht? Was kostet es und wer übernimmt die Kosten? Welche Vorbereitungen müssen wann erfolgen? Wer macht mit und wer übernimmt was?

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Nachdem die Aktionen festste-

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Kurzum: Die Kampagne ist der Rahmen des Ganzen. Die Aktionen sind die einzelnen Bestandteile. Der Wahlkampf selbst, mit seinen Zieldefinitionen und hier insbesondere der Ansprache junger Leute und Überzeugungsarbeit für unsere politischen Forderungen, ist an sich schon eine Kampagne.

U N D DA N AC H? Aktionen und Kampagne sind nicht nur wirksam, wenn ihr auf die Straße geht und die Aktion durchführt, sondern auch, wenn ihr darüber redet und berichtet. Dokumentiert jeweils eure einzelnen Aktionen mit Fotos und Videos. Diese könnt ihr auf eurer Homepage veröffentlichen und auch der Lokalpresse etc. zur Verfügung stellen. Je kreativer und anschaulicher die Aktion ist, desto höher sind die Chancen, damit auch in die Medien zu kommen. Und je mehr ihr über euer Engagement sprecht, desto mehr Leute erreicht ihr. Außerdem macht es Sinn, zu jeder Kampagne bzw. Aktion auch eine Evaluation durchzuführen, um zu entscheiden, ob man Aktionen dieser Art wiederholt und wo vielleicht noch Opti­ mierungsbedarf besteht.

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K A P I T E L S I E B E N || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Aktions­werkstatt Info]

H I E R F I N D ET I H R E I N E B U NTE M ISC H U NG VON A KTION E N , DI E GUT A NGE KOM M E N S I N D, DI E SPASS M AC H E N O D E R D I E S IC H B E I A N DE R E N B EWÄ H RT H A B E N .

DI E A KTION E N S I N D VE R­S C H I E DE N E N K ATEGOR I E N Z UGEOR DN ET:

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Wenig Ressourcen

Ländlicher Raum

Ihr braucht nicht viel Zeit, Geld und Leute, die euch dabei helfen

Funktioniert super in strukturschwachen Regionen und auf dem Dorf

Dialogbox

Studis

Klappt super bei der SPD Dialogbox, aber auch als Aktion in der Innenstadt und am Infostand

Spricht besonders Studierende an

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STIC KE R AU F DEM WOH N KLO Wo liest man, weil man Zeit dazu hat? Auf der Toilette. Klebt Zettel oder Sticker an die Innentüren von öffentlichen Toiletten. Macht hier auf die desaströse Mietenpolitik von Schwarz-Gelb aufmerksam und fordert „Genug vom Wohnklo? Für bessere Mieten- und Stadtpolitik“.

Studis, Wenig Ressourcen

Was ihr braucht: Materialien und Tesa-Film, Sticker SP E E D - DATI NG Nicht für alle BürgerInnen ist der persönliche Kontakt mit PolitikerInnen alltäglich. Wir ändern das! Baut in der Fußgängerzone ein Spalier aus Dialogbox Stühlen und evtl. Tischen auf. Auf jedem Stuhl sitzt ein Politiker, eine Politikerin. PassantInnen können auf den Plätzen gegenüber Platz nehmen. Die Paare haben fünf Minuten Zeit, Fragen zu stellen bzw. einen kurzen Input über ihr wichtigstes politisches Anliegen zu geben. Nach fünf Minten ertönt eine Klingel und die PassantInnen können zu dem nächsten „Date“ weiterrücken. Auf großen Schildern könnt ihr den Namen und das Amt bzw. das Themenfeld des Politikers, der Politikerin kenntlich machen. Was ihr braucht: Einige (Kommunal)PolitikerInnen und Themen-ExpertInnen, Stühle, evtl. Tische, Klingel

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GU E R I LL A GA R DE N I NG – ROTE P R I M E LN F Ü R DI E SP D Ihr habt auch hässliche Beete bei euch in der Straße ohne Bepflanzung? Dann macht sie schön! Kauft rote Blumen der Jahreszeit und pflanzt diese als SPD-Schriftzug in das leere Beet. So sieht es gleich viel schöner aus!

Studis

Was ihr braucht: Viele schöne rote Blumen (wie zum Beispiel Primeln), Gießkanne und Wasser OP E N A I R K I NO Veranstaltet doch mal ein Open Air Kino! Ist zwar viel Aufwand, aber macht auch allen Leuten Spaß. Es empfiehlt sich, bereits die Auswahl des Films mit einer politischen Botschaft zu verknüpfen und davor oder danach auch eine DisStudis kussion über den Film und aktuelle politische Forderungen anzubieten. Beispiele, mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat, sind etwa „Fahrenheit 9/11“, „Water makes Money“, „Persepolis“ oder „Supersize me“. Zum Wahlkampf kann man „The Ides of March“ oder den Klassiker „Die Unbestechlichen“ schauen. Was ihr braucht: Leinwand, Kino-Equipment wie Beamer, Leinwand und Boxen, Sitzgelegenheiten, einen Film (denkt hier an die GEMA und Verleih-Gebühren)

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TH E M E NZ E B R ASTR E I F E N Auf einem Gehsteig oder in der Fußgängerzone werden ungefähr fünf weiße oder bunte lange Streifen Folie, Plastik, Plane oder Pappe, je nach Wenig Ressourcen Witterung und Umständen, ausgelegt. Darauf stehen anschaulich formulierte Forderungen oder Fragen von uns, die dann jedeR PassantIn lesen kann. Beispiel: „Mit jedem Schritt geht´s Richtung Gerechtigkeit“. Achtet darauf, dass ihr die Streifen gut befestigt, insbesondere wenn ihr nicht mit einem Stand o.ä. danebensteht. Man kann die Streifen auch morgens anbringen und abends wieder abmachen. Tipp: Ihr könnt statt Streifen auch rote Stühle nehmen und diese entsprechend beschriften. Ein wirklicher Blickfang! Was ihr braucht: 5 Streifen 400 cm x 40 cm aus Tapete oder weißem Lacktuch (wasserfest und wiederverwendbar), Filzschreiber (non-permanent), Klebeband zum Befestigen COM IC - SP R EC H B L ASE N Große Pappen mit Sprüchen schaffen viel Aufmerksamkeit. Sehen aber irgendwie langweilig aus. Daher schreibt eure Forderungen auf große Comic-Sprechblasen und nutzt diese bei Demos oder in der Innenstadt. Alle Leute werden sich umdrehen, wenn ihr einfach so damit durch die Fußgängerzone in eurer Stadt lauft. Was ihr braucht: (Weiße) Pappe oder

Wenig Ressourcen

Papier zum Bekleben, farbige Marker, Schere

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PA RT Y-VE RTE I LU NG Nicht immer muss der Berg zum Propheten kommen, manchmal kann auch der Prophet zum Berg gehen… Sucht euch eine Disco oder eine Ländlicher Raum gute Party, von der ihr wisst, dass es dort immer voll ist. Stellt euch abends vor dem Eingang der Party auf und verteilt Flyer und gute PartyGimmicks wie z. B. rote Knicklichter. Wenn es bei euch vor Ort keine große Disco gibt, überlegt euch Alternativen wie z. B. Verteilaktionen vor dem Kino, Festivals, Konzerten oder z. B. Fachschafts- oder Oberstufenpartys. Geeignet sind alle Orte, an denen Menschen lange anstehen müssen, um irgendwo hinein zu kommen. Was ihr braucht: Flyer, Disco-Gimmick E I NZ UG I N DI E DI A LOGBOX Bei euch gibt es auch Wohnungsnotstand und zu hohe Mietsteigerungen? Eine gute Aktion, um auf die SPD-Wohnungsbau-Politik aufmerksam zu Dialogbox machen, ist ein Einzug in die Dialogbox. Blumen und Tischchen, Kühlschrank und Sofa. Die Dialogbox ist dafür eigentlich zu klein. Doch viele Wohnungen sind es auch. Richtet euch gemütlich ein und stellt Umzugskartons vor der Dialogbox auf mit der Aufschrift: Gute Wohnungen für alle! Was ihr braucht: Umzugskartons, Blumen, Möbel, Stifte

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GE N DE R-TORWA N D Jede/r kennt eine übliche Torwand. In unserer neuen Variante werden jedoch beide Einschuss-Löcher in der oberen Hälfte der „Torwand“ angeDialogbox bracht – denn Aufstieg gibt es für Frauen und Männer. Und so geht’s: Schneidet aus einem Bettlaken auf gleicher Höhe zwei kreisrunde Löcher mit einem Durchmesser von 40 cm aus. Malt unter das eine Loch ein Kreuz (Symbol für Frau), über das andere einen Pfeil, der quer nach rechts oben geht (Symbol für Mann). Auf die untere Hälfte des Bettlakens kann nun noch ein Spruch (z. B. „Mit der SPD kommen Frauen und Männer hoch hinaus“) aufgemalt werden. Hängt das Bettlaken z. B. auf einem Sportfest in ein leeres Fußballtor. Die edlere Variante: Bastelt euch eine Torwand zum Aufstellen aus Sperrholz. Was ihr braucht: Bettlaken oder Sperrholz und Säge, Farbe, Schere, Bindfaden und natürlich ein Fußball

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ROTE A M P E L A KTION Du willst auf die Schnelle noch mal unsere Positionen verdeutlichen? Dann ab an große Kreuzungen, wo AutofahrerInnen lange an roten Wenig Ressourcen Ampeln warten müssen. So versüßt man mit Bannern und Kostümen die Wartezeit und kann dabei auf eine politische Forderung (z. B. „Hupen gegen Merkel“ oder „Stillstand nur mit Schwarz-Gelb“) hinweisen. Aber Achtung: Diese Aktion kann unter Umständen als eine Ordnungswidrigkeit wahrgenommen werden, wenn ihr den Verkehr und seinen Ablauf behindert. Ihr solltet also darauf achten, keine AutofahrerInnen zu stören oder sonstige Gefährdungen auszulösen. Was ihr braucht: zwei große Schilder, ein beschriftetes Banner, Tapete oder ComicSprachblasen, vielleicht Kostüme oder Gimmicks, rote Ampeln Z E IC H E NSTU N DE Ihr möchtet eine Aktion beim Straßenfest, an eurer Schule oder beim Jugendfestival machen? Dann baut eine Kreativwerkstatt auf mit Tischen Dialogbox und Stühlen, Farben und weißen Geschenken, die bemalt werden können. Bei Schulfesten können dies Lesezeichen sein, die aus dicker Pappe ausgeschnitten und mit einem Band versehen werden. Beim Festival habt ihr Jutebeutel parat. Und beim Grillfest gibt´s weiße Stoffservietten. Wichtig: Stempelt vorher überall „SPD wählen“ drauf. Was ihr braucht: Lesezeichen, Jutebeutel oder Servietten zum Bemalen. Stifte, Farben, Sprays etc. zum kreativ sein. Einen Marker oder Stempel für „SPD wählen“, Tische und Stühle und vielleicht sogar einen Pavillon P OST- ITS „Z E IT. F Ü R DIC H . F Ü R GE R EC HTIGK E IT.“ Ihr möchtet eine Umfrage an eurem Wahlkampfstand machen? Dann nutzt dazu große Post-Its. Die werden oft mit Stress gleichgesetzt. Doch wir widmen sie um. Lasst alle jungen Leute aufschreiben, was sie sich wünschen. Wofür sie gerne mehr Zeit hätten. Warum die SPD und die Jusos einen Politikwechsel bringen soll. Diese werden an einer Wand gesammelt und ergeben ein schönes, volles Bild. Was ihr braucht: Viele Post-Its, Stifte, Pinnwand

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Wenig Ressourcen, Dialogbox

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M I N DESTLOH N LI M BO Ihr wollt das Thema Mindestlohn und Lohndumping thematisieren? Wie wäre es mit dem Mindestlohnlimbo!? Musik an und los geht’s! Die LimDialogbox bostange symbolisiert das Lohnniveau – ohne gesetzlichen Mindestlohn wird der Lohn immer weiter gedrückt. Die Lohndrücker setzen jede Runde den Lohn (Limbostange) weiter runter. Ihr zeigt dabei die Höhe mit einer Tafel an. Jemand beginnt mit dem Limbo. Wenn eine Person unter der Stange vorwärts durchkommt, wird die Stange tiefer gehalten. Wie sehr können sich die Menschen verbiegen, bis sie unter den unsozialen Löhnen zusammenbrechen? Was ihr braucht: Besenstange, einen Ghettoblaster und/oder Anlage mit Musik nach Geschmack, eine vorbereitete Lohnskala; Schilder mit „Hier Mindestlohn-Limbo. Kommen Sie und gewinnen Sie...“; Flyer zum Thema „Gute Arbeit“

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VE RTE I L-A KTION E N AU F DE M C A M P U S Die Erfahrungen aus den Uni-Wahlkämpfen zeigen: Um möglichst viele Studierende auf dem Campus mit Flyern zu versorgen, bieten sich gut Studis besuchte Vorlesungen an. Klarer Pluspunkt: Während der Vorlesung haben Studierende häufig Zeit, einen Flyer auch wirklich zu lesen. Ihr könnt die Studierenden beim Reingehen in den Hörsaal direkt ansprechen und ihnen etwas zu lesen mitgeben. Wenn ihr ein wenig mehr Zeit habt, lohnt es sich auch, vor der Veranstaltung Flyer oder anderes Material auf den Plätzen zu verteilen. Auch die Mensa eignet sich als Ort für Verteilaktionen. Dort könnt ihr eure KommilitonInnen direkt am Eingang ansprechen oder Material auf den Tischen verteilen. Studierende bewegen sich häufig mit dem Fahrrad über den Campus oder durch die Stadt. Deshalb eignen sich auch abgestellte Fahrräder, zum Beispiel vor der Mensa, der Bibliothek, dem zentralen Hörsaalgebäude oder dem Bahnhof, um beispielsweise Sattelschoner zu verteilen. Für alle Verteil-Aktionen gilt: Erkundigt euch bei Dozierenden, HausmeisterInnen, Hochschulverwaltung oder eurem Studierendenwerk, inwiefern das Flyern erlaubt ist. Was ihr braucht: viele, viele Flyer und eventuell Sattelschoner Z E LTE N AU F DE M C A M P U S In den meisten Hochschulstädten ist gerade zum Semesterstart bezahlbarer Wohnraum Mangelware. Um auf dieses Problem aufmerksam Studis zu machen, eignet sich eine Zelt-Aktion: Richtet euch mit Zelten, Campingkochern, Campingstuhl etc. häuslich auf dem Campus ein. Stellt ein Schild neben euer Zelt mit euren Forderungen und schon zieht ihr die Blicke auf euch. So könnt ihr mit PassantInnen und KommilitonInnen ins Gespräch über Versäumnisse in der Bundespolitik und die Ideen und Forderungen der SPD sprechen. Ihr könnt auch die Presse zu einem Gespräch ins Zelt bitten – damit schafft ihr es sicher in die Zeitung! Wichtig: Fragt auf jeden Fall vorher bei der Univerwaltung nach, ob ihr euch euren Vorstellungen entsprechend auf dem Campus aufbauen dürft. Andernfalls könnt ihr versuchen, das Zelt an geeigneter Stelle vor dem Unigelände aufzubauen. Was ihr braucht: Zelte und Campingausrüstung, unbedingt eine Genehmigung

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J U SO - LOU NGE Sommer, Sonne, Wahlkampf. Macht es euch an der Dialogbox gemütDialogbox lich. Mit Sonnenstühlen, Palmen und Musik begrüßt ihr interessierte junge Menschen. Am Abend können sogar alkoholfreie Cocktails ausgegeben werden. Was ihr braucht: Sonnenstühle und Sessel, Musik, Deko, alles für Cocktails

GROSSE R STA M MTISC H AU F DE M M A R KTP L ATZ Am Stammtisch wird gerne über Politik geredet. Daher bieten wir einen Ländlicher eigenen Stammtisch an. Räumt viele Bierbänke und Tische direkt auf den Raum Marktplatz, so dass viele Leute Platz finden. Wenn ihr noch Getränke anbieten könnt, umso besser. Gerne könnt ihr auch pro Tisch eine bestimmte These festlegen, die ihr groß auf einen Zettel schreibt und auf den Tisch klebt. Und jetzt los: Ladet Menschen zum Gespräch ein und debattiert! Was braucht ihr: Bierbänke und Tische, Zettel und Marker, Materialien zum Verteilen und natürlich viele Leute, die mitdiskutieren

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P OLITISC H E R I ESE N KÖP F E & KOSTÜM E Eine gute Möglichkeit, die Aufmerksamkeit von PassantInnen auf sich zu ziehen, ist der Einsatz von politischen Riesenköpfen und passenden KosDialogbox tümen. So kann man zum Beispiel die Mitglieder der aktuellen Bundesregierung überlebensgroß mit Papp-Maske darstellen. Macht die Art zu sprechen oder auch die Verhaltensweisen nach, die für diese Person typisch sind, um so breite Aufmerksamkeit für eine Juso-Aktion zu erregen. Was ihr braucht: Riesenköpfe mit hochwertigen Ausdrucken, auf stabilem, aber transportablem und tragbarem Material, Halterungen für die Masken, wenn vorhanden Kostüme, eine Art Programm/Show

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N AC HTI N F OSTA N D/ N AC HTSH UT TLE -A K TION Warum nicht mal Aktionen, die tagsüber funktionieren, einfach auf die Nacht übertragen? Auch ein regulärer Infostand kann nachts in FußgänLändlicher Raum gerzonen oder vor Discos Sinn machen. Gerade wenn man das Programm etwas anpasst, also zum Beispiel Sekt ausschenkt und Kondome zu den Flyern verteilt. Oder ihr setzt einen Shuttlebus ein. Das wiederum kann mit konkreten Themen in der Region verknüpft werden. So kann man einen nicht vorhandenen Discobus in eurer Stadt einfach an einem Samstagabend durch einen Juso-Shuttlebus ersetzen, der die Leute nach dem Discoabend kostenlos nach Hause bringt. Oder ihr fragt unseren großen Wahlkampfbus an und wir machen einen Partyabend in eurer Stadt, ein Open Air Kino, einen Lounge- und Diskussionsabend, oder was euch sonst noch einfällt. Was ihr braucht: einen Bus, einen passenden Führerschein, Kaffee und Infomaterial, oder unseren Wahlkampfbus, für den ihr euch im Juso-Bundesbüro bewerben könnt. DE R B AC H E LOR Du willst mehr als nur den Bachelor? Dann macht darauf in Anspielung auf die RTL-Sendung aufmerksam. Zieht euch schnieke an und verteilt Rosen. Dazu sagt ihr den Spruch „Ich habe eine Rose für dich. Doch wenn du mehr willst als nur den Bachelor, dann wähl die SPD!“ Was ihr braucht: Viele Rosen

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Wir auf Tour

Wir möchten mobil und jederzeit bereit sein, um überall junge Menschen auf uns und unsere Inhalte aufmerksam zu machen. Dafür haben wir die Idee eines großen Wahlkampfbusses umgesetzt. Das ist kein „Roter Bus“, wie man ihn aus früheren Wahlkämpfen kennt. Dieser Bus

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ist ein umgebauter, mit Graffiti besprühter ÖPNV-Bus, der in der heißen Wahlkampfphase durch ganz Deutschland tourt. Durch seine Größe und sein ungewöhnliches Aussehen fällt der Bus auf. Gleichzeitig ist der Bus mobil. Wir können auch kurzfristig auf Wahlkampfnotwen-

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digkeiten reagieren: Wir können nach einem Besuch des Kanzlerkandidaten bei einem Unternehmen vor den Werkstoren mit den Auszubildenden ins Gespräch kommen. Wir können zu Semesterende eine Party vor der Hauptmensa einer Hochschule veranstalten. Wir verteilen je nach Wetter Eis, heißen Tee oder Regenponchos bei Festivals. Wir machen Spiele zu Ferienbeginn. Der Bus wird zum OpenAir-Kino umfunktioniert. Und er wird in Feriengebieten und an Badeseen im Sommer eingesetzt, um dort jugendgerechte und öffentlichkeitswirksame Aktionen zu ermöglichen. Die Möglichkeiten sind endlos – seid dabei! Die Tour des Wahlkampfbusses startet schon im Juni mit einer Hochschultour. Noch vor Ende des Semesters und bevor die stressige Klausurenzeit beginnt, wollen

dem Bus eine Aktion starten? Wer ist AnsprechpartnerIn hierbei? Wer von euch hilft mit? Wir brauchen eure konkreten Ideen und mindestens zehn HelferInnen vor Ort. Dafür bringen wir den Bus mit vielen Aktionen, HelferInnen aus dem Bundesbüro und dem Bundesvorstand sowie Verstärkung durch unsere CampaignerInnen mit. Und wir helfen euch bei der Weiterentwicklung oder Umsetzung eurer Idee und kommen mit jeder Menge Material angereist. Bitte sendet eure „Bewerbung“ für die Hochschultour mit einem kurzen Konzept bis zum 15. April 2013 an das Bundesbüro der Juso-Hochschulgruppen und für die Sommertour bis zum 17. Mai 2013 an das Juso-Bundesbüro (Mails an u jugendwahlkampf@spd.de). Wir melden uns dann zurück und prüfen, wie wir eure Ideen umsetzen können.

wir Studierende für unsere Themen sensibilisieren und sie vor den Semesterferien darauf vorbereiten, ihre Stimme im September der SPD zu geben. Ab Juli geht´s weiter kreuz und quer durchs Land mit der Sommertour. Überall wird es Aktionen und Veranstaltungen geben. Ihr könnt euch in euren Bundesbüros für einen Termin mit unserem Wahlkampfbus bewerben. Schreibt hierfür eine Email an u jugendwahlkampf@spd.de mit dem Betreff „Wahlkampfbus“ und stellt uns eure Idee vor. Wo und wann möchtet ihr mit

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K A P I T E L N E U N || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Wir unterstützen den SPD-Wahlkampf

DI E TÜ R-Z U -TÜ RK A M PAGN E Bei der niedersächsischen Landtagswahl am 20. Januar 2013 gewann die SPD nach zehn Jahren in der Opposition gegen die schwarz-gelbe Landesregierung. Nach der Wahl wird klar, dass das Ergebnis im Wahlkreis Hildesheim den Unter-

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schied gemacht hat. Dort erhielt der Sozialdemokrat Bernd Lynack genau 334 Erstimmen mehr als der Kandidat der CDU. Der Sieg im Hildesheim war für fast alle eine Überraschung, da der Wahlkreis die letzten 15 Jahre in CDU-Hand war. Den Hildesheimer Direktkandidaten und seinem Kampagnenteam hat das Ergeb-

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nis aber nicht überrascht. Denn sie haben während der Kampagne in Hildesheim an 3000 Türen geklopft, die WählerInnen mobilisiert und so die gesamte Wahl gewonnen. Tür-zu-Tür-Gespräche haben eine solche Ausstrahlungs- und Mobilisierungskraft, dass sie Wahlkämpfe entscheiden können. Die erfolgreichen Wahlkämpfe in den USA, Frankreich und den Niederlanden zeigen, dass ein Tür-zu-Tür-Wahlkampf dann am effizientesten ist, wenn der Aspekt der Mobilisierung im Vordergrund steht. Es soll nicht darum gehen, einige BürgerInnen mittels inhaltlicher Diskussionen zu überzeugen, sondern vielmehr darum, mit kurzen persönlichen Besuchen möglichst viele BürgerInnen auf den Wahltermin und unsere wichtigsten Positionen aufmerksam zu ma-

Für den Jugendwahlkampf bieten Tür-zuTür-Aktionen folgende Vorteile: Ihr könnt in die Viertel gehen, in denen viele junge Menschen wohnen. Vor allem Hochschulstädte sind interessant. Hier könnt ihr gezielt Studierendenwohnheime besuchen. Mit dem Tür-zu-Tür-Ansatz erfahrt ihr direkt vor Ort, was die wichtigsten politischen Probleme junger Leute sind. Durch die Variation der Fragen könnt ihr darüber hinaus auf euer Wahlkampf-Thema aufmerksam machen. Ihr könnt zum Beispiel fragen, was die BürgerInnen von einem Ausbau des sozialen Wohnungsbaus halten. Außerdem bietet euch der Tür-zu-Tür-Wahlkampf die Möglichkeit, weitere interessierte Personen für den Jugendwahlkampf zu finden.

chen. Gleichzeitig möchten wir die BürgerInnen fragen, welche Themen ihnen am Herzen liegen. Eine Tür-zu-Tür-Aktion ist somit am erfolgreichsten, wenn ihr Fragen stellt und über den Wahltermin informiert. Die Erwartung sollte nicht sein, dass die Personen hinter der Tür sagen, dass sie nun die SPD wählen werden. Es ist genug erreicht, wenn der Wahltermin erwähnt und in ein paar Minuten herausgefunden wurde, welches die wichtigsten politischen Themen für die Menschen sind.

A LLES: Im Vorfeld: Wenn ihr gerne Hausbesuche machen wollt, meldet euch zunächst auf der MITMACHEN.SPD Plattform (o  www.mitmachen.spd.de) an. Dafür müsst ihr nicht in der SPD oder bei den Jusos oder den Juso-Hochschulgruppen sein. Alle können mitmachen. Auf der Plattform gibt es hilfreiche Informationen und Hinweise, wie eine Tür-zu-Tür-Kampagne am besten durchgeführt werden kann. Außerdem könnt ihr euch mit an-

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deren Aktiven in eurer Region vernetzen und eigene Aktionen organisieren. Nun geht´s mit der Planung los. Macht eure Tür-zu-Tür-Aktion einige Tage vor der Aktion mit einem Ankündigungszettel oder einer Pressemitteilung bekannt. Trefft euch in einem Café und besprecht die folgenden Stunden. Diskutiert kurz die aktuellen politischen Themen, aber macht es nicht zu kompliziert. Ihr braucht nicht das ganze Wahlprogramm auswendig zu kennen. Bildet vor allem ein Team aus ungefähr vier Leuten, das zusammen eine Gegend abgrast. In Zweier-Teams – am besten beide Geschlechter und mit unterschiedlichen Erfahrungen in der politischen Arbeit – wird dann geklingelt. Das macht mehr Spaß und schafft ein größeres Sicherheitsgefühl. Bitte beachtet auch: Bleibt vor der Tür stehen! Nach zwei Stun-

re SPD-WählerInnen wohnen. Hier lohnt sich ein Blick. Und besonders wichtig: Nehmt viel Material mit. Und was zum Schreiben!

den solltet ihr aufhören, denn so lange strahlt ihr Motivation aus. Macht danach lieber an einem anderen Tag weiter. Natürlich lohnt es sich, beim Ort darauf zu achten, dass es eine Gegend mit vielen Türen und kurzen Wegen ist. Wohnheime und Mietwohnungen eignen sich also sehr gut. Wenn es dann noch ein Viertel mit vielen Studierenden und anderen jungen Leuten ist, lohnt sich das Klingeln doppelt. Die LandeswahlleiterInnen und statistischen Landesämter geben Infos raus, in welcher Gegend viele frühe-

wegs, um zu hören, was Sie über die nächste Bundestagswahl am 22. September denken. Dürfen wir Ihnen drei Fragen stellen? Es dauert auch nicht mehr als drei Minuten.“

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U N D WAS GE N AU SAGT I H R? Ein Tür-zu-Tür Gespräch ist am effizientesten und macht am meisten Spaß, wenn das Gespräch maximal drei Minuten dauert. So kann ein Tür-zu-Tür-Zweierteam in einer Stunde mit acht bis zehn Bewohner­ Innen sprechen. Denkt daran: Wir hören zu! Genau das ist eine neue und für die WählerInnen überraschende Form der Kommunikation. Hier gibt´s ein gutes Beispiel für ein Gespräch. „Hallo, mein Name ist ...., und das ist ...... von der Partei SPD. Ich möchte Ihnen diesen Flyer (oder Give-away) geben. Wir sind hier vor Ort unter-

Frage 1: Am 22. September findet die Bundestagswahl statt. Gehen Sie zur Wahl? Frage 2: Denkt euch eine Einstellungsfrage zu einem aktuellen politischen Thema aus, zum Beispiel Mieten oder Mindestlöhne.

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Frage 3: Die SPD kümmert sich um die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger. Welches Thema sollte die SPD nach der Wahl als erstes angehen? Abschluss: „Vielen Dank für Ihre Zeit. Haben Sie Interesse an weiteren Informationen über die SPD? Dann nehmen wir gerne Ihre Emailadresse auf. Wir würden uns sehr über Ihre Stimme freuen, da wir glauben, dass es Zeit für einen Regierungswechsel wird.“ Wenn ihr denkt, dass das Gespräch nichts bringen wird, fangt keine Endlosdiskussionen an, aber beendet das Gespräch höflich. Wenn ihr eine Gegend abgelaufen habt, solltet ihr allen BewohnerInnen die Ergebnisse der Umfrage zukommen lassen. Und nicht vergessen: Immer Lächeln! Und nun viel Spaß beim Klingeln. DI E SP D - DI A LOG - BOX Die SPD setzt die Dialog-Box als einen wichtigen Ort für Aktionen und Gespräche mit den WählerInnen ein. Sie ist eine besondere Art des Infostands, mobil und für Talk-Situationen geeignet. Sie fällt auf, lockt interessierte Menschen an, ist schnell aufzubauen und kann auf vielfältige Weise genutzt werden. Bei Kundge-

bungen kann man auf das Dach der Dialog-Box klettern und so besser sehen. Als feste Dialog-Box ermöglicht sie darüber hinaus noch viel mehr: Sie kann Ausstellungsort sein, einen Anlaufpunkt für Ausschwärmaktionen bieten, zur Veranstaltungsbühne werden und viele Aktionen ermöglichen. Sitzmöglichkeiten und eine aufblasbare Theke werden von der SPD gleich mitgeliefert. Ihr habt die Dialog-Box bei euch in der Gegend? Dann plant einen festen Jugendtag ein. Morgens gibt es eine Jugendsprechstunde mit eurer/m KandidatIn. Nachmittags gibt es eine spannende Aktion wie zum Beispiel die Versteigerung von Ausbildungsplätzen oder Verteilung von Wassereis (weitere Ideen in p Kapitel 7.). Am Abend baut ihr eine Juso-Lounge mit Sonnenstühlen und chilliger Musik auf. Ein absolutes Highlight könnte auch ein Konzert einer Band auf dem Dach der Dialog-Box sein. Fragt die SPD vor Ort an, ob sie sich um die Dialog-Box bewerben kann. Ohne eine Unterstützung der SPD wird ein Einsatz der Dialog-Box bei euch schwierig. Plant genau ein, wer wann die DialogBox bespielt. Und beachtet bei euren Aktionen immer die Vorgaben der Stadt, wie zum Beispiel den Lärmschutz, und andere Anforderungen wie Strom bei bestimmten Aktionen.

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DI E GROSSVE R A NSTA LTU NGE N Die SPD plant eine Reihe großer Veranstaltungen, zu denen vor allem Peer Steinbrück oder Sigmar Gabriel kommen werden. Die beiden ziehen durch das ganze Land und treffen KandidatInnen, Bürger­ Innen und Parteimitglieder. Anstatt klassischer Kundgebungen wird jedoch eine interessante, neue Art der Veranstaltung gewählt. Unter einem großen Schirm werden Familienfeste organisiert, Reden gehalten und die Möglichkeiten zum Austausch gegeben. Für den Jugendwahlkampf sind diese Veranstaltungen sehr wichtig. Mobilisiert eure Leute für die Veranstaltungen und seid präsent. Stellt den KandidatInnen Fragen zu Jugendthemen. Und nutzt den großen Veranstaltungsschirm, zum Beispiel für eine große Juso-Lounge im Anschluss an das Fest oder ein Open-Air-Kino (Ideen in p Kapitel 7). 150 J A H R E SP D – GR E NZ E N LOS F E I E R N! Die SPD feiert 2013 ihren 150. Geburtstag. Mit einem vielfältigen Programm wird die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins am 23. Mai 1863 – dem Vorgänger der SPD – gefeiert. Wir feiern ebenfalls mit. Wir organisieren vom 9. bis zum 12. Mai 2013 in Dortmund

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das Workers Youth Festival. Hier erwarten dich spannende Workshops und Diskussionen, eine Jubiläumsfeier, eine große Demo durch die Innenstadt, Konzerte und Partys. Infos findest du hier: o  www.workersyouthfestival.org

Und es gibt noch viel mehr im Jubiläumsjahr: Vom 16. bis 18. August findet ein großes Straßenfest am Brandenburger Tor in Berlin statt. Wir Jusos organisieren eine große Party und Aktionen. Darüber hinaus gibt es eine Wanderausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung und eine weitere des Archivs der ArbeiterInnen-Jugendbewegung zur Geschichte der ArbeiterInnen-Jugendtage. Wendet euch dafür an u bestellung@sjd-die-falken.de. Eine

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Website ist zum Jubiläumsjahr außerdem online. Hier findest du vor allem gute Aktionsideen zum Geburtstag: o  www.150-jahre-spd.de Das Workers Youth Festival ist das Highlight des Jugendwahlkampfs. Dort werden wir diskutieren und gemeinsam Kraft für den Sommer tanken. Ansonsten könnt ihr eigene Veranstaltungen zum Jubiläum der SPD organisieren. Zum Beispiel könnt ihr im Jugendzentrum eine Diskussionsrunde zur Geschichte der SPD in eurer Region veranstalten. Oder zeigt im Open Air Kino den Film zu 150 Jahren SPD. Lasst euch bei den Aktionen von der SPD unterstützen. Bittet zum Beispiel den Landesverband oder euren Unterbezirk um finanzielle Unterstützung für die Anreise zum Workers Youth Festival oder nach Berlin.

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Online-Wahlkampf

Das Internet ist für junge Menschen das wichtigste Informationsmedium geworden. 99 Prozent der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland nutzen es. Seitdem es mobil verfügbares Internet gibt, sind junge Menschen heute überall online. Damit ist der Zugang zur Zielgruppe der JungwählerInnen enorm erleichtert worden,

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im Vergleich mit der Zeit der klassischen Medien. Das größte und meistgenutzte Netzwerk in Deutschland ist dabei Facebook. 54 Prozent der NutzerInnen sind zwischen 18-24 Jahre alt. Aber auch Twitter, youtube und neue Netzwerke wie Instagram und Pinterest werden bei der Bundes-

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tagswahl eine Rolle spielen. Einige Bildernetzwerke werden zu 90 Prozent von der jungen Zielgruppe genutzt. In der Nutzungsstatistik dominieren auf diesen Internetseiten klar die Frauen. Dialog und Partizipation über likes, shares und Kommentarfunktion sollen Leute unterschiedlich starken politischen Interesses zusammenbringen. In diesem Wahlkampf wird es entscheidend sein, Social Media nicht nur als Verteilungskanal zu nutzen, sondern Inhalte in die jeweilige Community zu transportieren.

Die wichtigsten Websites für den Wahlkampf SC H AUT H I E R R EGE L M ÄSS IG VOR B E I! o  www.jusos.de o  www.juso-hochschulgruppen.de o  www.spd.de o  www.mitmachen.spd.de o  www.peer-steinbrueck.de o  www.150-jahre-spd.de

ON LI N EWA H LK A M P F F Ü R E I NSTE IGE R Facebook: 70 Prozent der Nutzeraktivitäten resultieren inzwischen aus Bildern. Die Facebook-Kommunikation ist stärker denn je bildlich geworden. Die Chronik eröffnet neue Möglichkeiten für Fotos. Häufigere Wechsel und anlassgerechte Titelbilder ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Neben Fotos und Videos interessiert sich die Community aber auch für interessante Linkverweise oder Veranstaltungstipps und kurze eigene, pointierte Textbeiträge als Posts. Dabei ist immer wichtig, eine Einordnung mitzuliefern, warum etwas als interessant befunden wird. Bei Facebook gibt es die Möglichkeit des privaten Profils oder der Fanpage. Manche von euch betreuen ja auch die Seiten von KandidatInnen oder eurer Juso-Gruppe. Ab 5000 Freunden zwingt dich Facebook entweder zur Umstellung auf die Fanpage oder deine darüber hinaus angenommenen Freunde werden zu Abonnenten. Wer genaueres zur Nutzerstatistik seiner Seite erfahren will, schaut am besten in die so genannten „Facebook Insights“, die eine genauere Aufschlüsselung über die eigenen Seitenbesucher liefern. Diese findet ihr bei eurer Fanpage oben rechts unter Edit Page/Update Info/Insights. In der

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Timeline könnt ihr die wichtigsten Apps einbauen. Die sogenannte „App-Row“, die rechte Leiste unterhalb des Titelbilds in der Chronik, sollte die eigenen weiteren Social Media Kanäle wie Youtube, Twitter etc. enthalten. Neben Bildern sind weitere Erfolgsfaktoren einer Facebook-Page Authentizität der Inhalte, keine Floskeln Unterhaltungswert durch spannende und amüsante Inhalte Partizipation ernst nehmen durch ein zeitnahes Reagieren auf Messages und Kommentare Benutzerfreundlich­

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keit und visuelle Ein­ fachheit

„Der Hashtag ist die digitale Straßen­ver­ sammlung, in der Masse ergibt sich eine InternetDemo.“

Twitter: Der aktive TwittererKreis ist derzeit noch recht klein, einen Groß­ teil stellen die passiven MitleserInnen dar.

Twitter ist in erster Linie ein Kanal, um aktuelle Informationen und Nach­richten zu verbreiten. Bilder und Videos können zwar verbreitet werden. Da diese aber erst geöffnet werden müssen, ist die Bedeutung des Visuellen bei Twitter geringer. Das Netzwerk sollte nicht als Pressemitteilungs- oder Linkschleuder verstanden werden. Twitter als Informationskanal bezieht sich darauf, eine Neuigkeit mit einem persönlichen Eindruck oder einem Kommentar anzureichern.

Sascha Lobo

Exklusive, multimediale und authentische Inhalte haben einen hohen Mehrwert für alle und lösen die erwünschte Handlung auf Facebook aus: Inhalte werden geliked, geteilt und kommentiert. Wahlkampfstrategie muss sein, dass Inhalte zahlreich geteilt werden und in die jeweils eigenen Freundeskreise getragen werden. Auch dort sollen sie schließlich weiter geteilt werden. Bei Social Media

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Strategien unterscheidet man in diesem Bereich grundlegend zwischen Pull- und Push-Prinzipien. Man spricht von der PullKommunikation, wenn der/die UserIn Informationen von einem Medium abruft. Beim Push-Prinzip werden die Informationen einfach über verschiedene Kanäle gesendet. Für uns von Bedeutung ist eine Mischung von Pushund neuem Pull-Prinzip (darunter fällt das Teilen-Prinzip/Dialogkommunikation).

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Beim Twittern aus folgenden Gründen unbedingt #Hashtags verwenden. Sie wirken wie eine Überschrift und geben damit eine Einordnung. Sie können als Appelle eingesetzt werden, wie ein Aufruf zum Mitmachen. Und sie tragen zur Auffindbarkeit der Themen bei. Um sich mit seinem Twitter-Namen bekannt zu machen empfiehlt sich, Fragen zu stellen bzw. Antworten zu geben (@...) genauso wie darauf zu achten, retweetbar zu sein (130 Zeichen für RT@....) Analysen haben ergeben, dass in erfolgreichen Tweets Bewertungen oder Emotionen stehen. Vor allem die negative Bewertung löst viel Resonanz aus.

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• Doch eins ist wichtig: Wir wollen

konstruktiv sein! Reines Pöbeln ist nicht respektvoll.

Instagram: Das Web wird visueller – Instagram erklärt dabei wohl den Siegeszug des Bildes im Social Web am besten. Bei dieser App geht es darum, Botschaften so zu verpacken, dass der Eindruck eines Schnappschusses entsteht. Es gibt verschiedene Tools, um den Instagram Feed auf der eigenen Website mit

einzubinden. Nutzer können mit der App (iPhone und Android) ihre Bilder hochladen und dann mit Hilfe verschiedener Filter aufhübschen, die Farben verstärken, einen Nostalgie-Schleier darüber legen oder sie in Rahmen packen. Instagram ist nicht “nur” ein Fotosharing-Service, sondern ein inzwischen sehr mächtiges Social Network. Die größten Interaktionspotenziale liegen derzeit schließlich bei Fotos. Die App zeichnet sich durch eine einfache Nutzbarkeit aus: Blitzschnelles Bearbeiten von Bildern sowie Versenden via Twitter, Facebook oder Tumblr ist möglich. Wenn ihr Bilder im Wahlkampf macht dann kennzeichnet diese mit #jusos. Die Bildansprache setzt auf Emotionalität. Pinterest: Bei Pinterest geht es um das Teilen von Inhalten. Damit ist das Netzwerk Vorreiter einer neuen Welle von Pinnwandverwaltungen, auf denen NutzerInnen mit einfachen Mitteln Inhalte sammeln und zusammenstellen können. Andere NutzerInnen können die Bilder ebenfalls teilen (repinnen), liken oder kommentieren. Auch Videos der Plattformen YouTube und Vimeo lassen sich auf die Pinterest-Pinnwand pinnen. Das Netzwerk verbreitet sich vor allem viral und lockt BesucherInnen über Twitter und Facebook auf die Pinnwände.

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SO WE R DET I H R Z UM P ROF I - F OTO GR A F E N M IT DE M H A N DY Mit den meisten Smartphone-Kameras kann man Fotos machen, die so manche Kompaktkamera in den Schatten stellen. Hier ein paar Tipps, wie ihr das Beste aus Fotos herausholt: Bildkomposition Beschränkt euch im Motiv auf wenige Objekte, um das Bild nicht zu überladen. Achtet auf den Goldenen Schnitt, also darauf, mehrere Ebenen im Bild zu haben (Vorder- und Hintergrund).

Hohe Auflösung, kein Zoom Stellt die Auflösung der Bilder immer so hoch wie möglich ein. So hat man in der Nachbearbeitung alle Möglichkeiten offen. Bei Smartphones nicht zoomen, denn dadurch verliert das Bild an Qualität. Besser: Einfach näher ran gehen und eventuell später in der Nachbearbeitung das Bild

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beschneiden. Für Handys gibt es auch gute, anschraubbare Objektive. Das erleichtert das Fotografieren ohne Verwackeln. HDR (Erweiterter DynamikUmfang) Mit der HDR-Technik könnt ihr Fotos mit besonders hohem Kontrastumfang herstellen. Dies macht Bilder interessanter und erkennbarer. Ihr findet diese Technik unter den Menüeinstellungen eurer Smartphone-Kamera. Licht Gutes Licht ist einer der wichtigsten Faktoren beim Fotografieren. Achtet darauf, die Lichtquelle beim Aufnehmen eures Fotos im Rücken zu haben und das Motiv gut auszuleuchten. Ungewöhnliche Perspektiven Smartphone-Kameras sind äußerst handlich, was euch beim Fotografieren sehr entgegen kommt. Ob Frosch- oder Vogelperspektive, schräge Winkel – das alles kann sehr spannende Bilder ergeben. Foto-Apps Es gibt zahlreiche gute Foto-Apps, mit denen ihr noch mehr aus eurem Bild herausholen könnt. Zum Beispiel für IOs: Camera + oder Filterstorm, für Android: FX Camera oder Camera zoom FX

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ON LI N E -WA H LK A M P F F Ü R P ROF IS Eigene Website/Blog Noch vor der heißen Wahlkampfphase ist unser Wahlkampflayout über o    www.jusos.de und o    www.juso-hochschulgruppen.de verfügbar. Videos Im Wahlkampf sind Videos eine gute Möglichkeit, um euch vorzustellen, die Aktionen zu filmen und neue Leute für eure Arbeit zu gewinnen. Wem keine professionelle Videoausstattung zur Verfügung steht, sollte auf ein Smartphone zurückgreifen. Fast alle Geräte verfügen inzwischen über die Videofunktion. Die Herausforderung beim Drehen liegt allerdings darin, eine ruhige Kameraführung hin zu bekommen, da das Handy sehr leicht ist. So entstehen schnell verwackelte Aufnahmen. Hier kann ein Stativ helfen, sofern es Adapter für euer Smartphone gibt. Die Bildqualität ist auf jeden Fall in Ordnung. Schwieriger wird es aber beim Ton. Das in einem Handy verbaute Mikrofon ist sehr klein. Abhilfe kann nur ein externes Mikrofon schaffen. Dies könnt ihr über den Mikrofon-Eingang am Handy anschließen. Die Videodateien könnt ihr entweder mit den entsprechenden Apps

(zum Beispiel iOS imovie) direkt auf dem Smartphone bearbeiten oder auf euren Computer ziehen. Um dort dann die Filmdateien ansehen zu können, müsst ihr sie möglicherweise konvertieren (etwa bei o  www.media-convert.com). Mit dem einfachen Schnittprogramm Movie Maker (Windows) könnt ihr die Clips dann bearbeiten. Ihr könnt eure Dateien schneiden, mit Effekten versehen und mit Musik unterlegen. Aber Achtung: Am besten lizensfreie Musik verwenden, gibt es zum Beispiel bei o  www.jamendo.com/de.

Info] AU F GE PASST! Bei der Veröffentlichung eures Clips müsst ihr gewährleisten, dass Personen, die im Film gezeigt werden, mit der Veröffentlichung im Internet einverstanden sind. Die sicherste Art und Weise, eine Einwilligung zur Veröffentlichung einzuholen, ist eine schriftliche Einverständniserklärung der gefilmten Personen. Wenn ihr eine große Gruppe an öffentlichen Orten filmt, entfällt dies.

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Professionelle Videos Richtig professionelle Videos sorgen für viel Aufmerksamkeit. Dies kann ein Jugendpodcast aus eurer Region sein, ein Interview mit der/m KandidatIn oder ein Imagevideo eurer Wahlkampfgruppe. Ein Video zu drehen ist nicht ganz einfach, wenn es am Ende ein größeres Publikum begeistern soll. Ihr braucht ein umfangreiches technisches Equipment, ein gutes Verständnis von Kameraeinstellungen und Ton und nicht zuletzt einen sicheren Umgang mit dem gewählten Schnittprogramm. Checkliste Equipment für einen Dreh: Digitale Videokamera Externes Mikrofon Kopfhörer Kameralicht

• • • • • Stativ • Schnittprogramm: Bei bereits fortge-

SEO (SuchmaschinenOptimierung) Je mehr Links eine Seite bekommt, desto besser wird sie in Suchmaschinen gelistet. Daher empfiehlt es sich, so viel wie möglich untereinander zu verlinken, auf JusoSeiten, Blogs und soziale Netzwerke. Poste deine eigenen Links in den Netzwerken und optimiere deine Website so, dass Suchmaschinen alle Seiteninhalte optimal erfassen. Dafür sollten deine Seiteninhalte auf die entscheidenden Schlüsselwörter ausgerichtet sein, also solche Schlüsselwörter und Kombinationen, die in Suchmaschinen häufig eingegeben werden. Die daraufhin optimierten Seiten sollten über den Aufbau externer Links promotet werden, zum Beispiel durch Posts, Shares, Tweets und Likes in sozialen Netzwerken.

schrittenen Kenntnissen sind Premiere Pro oder Final Cut zu empfehlen

Eine ausführliche Anleitung zu Dreh, Kamera und Schnitt findet ihr unter: o  www.jederkannvideo.de

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Pressearbeit im Wahlkampf

Pressemitteilungen sind die wichtigste Kommunikationsform zwischen dem Wahlkampfteam und klassischen Medien. Die Pressemitteilung ist eine Informationsquelle der JournalistInnen und Grundlage für weitere Recherchen und Beiträge. Grob lässt sich je nach Aufgabe folgende Unterteilung treffen:

• Presseinformationen, um Informatio• •

nen und Positionen zu aktuellen Anlässen zu verbreiten. Presseeinladungen, um zu einer Veranstaltung einzuladen. Presseberichte, um im Nachhinein ausführlich über eine Veranstaltung oder ein Ereignis zu berichten.

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Die Redaktionen erhalten wesentlich mehr Informationen, als ihnen an Platz in ihrem Medium zur Verfügung steht. Eine Pressemitteilung tritt also in Konkurrenz zu vielen anderen. Die Entscheidung, welche Pressemitteilung einE RedakteurIn aufgreift und welche direkt im Papierkorb landet, hängt vom Inhalt ab, der Bedeutung, die ihr zugewiesen wird und dem für die Bearbeitung erforderlichen Zeitaufwand. JournalistInnen prüfen zunächst den Nachrichtenwert (Nähe, Prominenz, Überraschung, Konflikt). Erfüllt die Pressemeldung oder das Ereignis einige dieser Kriterien, dann muss noch der Aufbau des Artikels stimmen und möglichst wenig Arbeit mit dem Redigieren verbunden sein. Ihr könnt lebendig und

W-Check nach dem Verfassen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?). Wichtig ist auch das Äußere einer Pressemitteilung. Eine gute und bedeutsame Information in schlechter Verpackung wird unter Umständen gar nicht erst gelesen. Pressemitteilungen sollten weder zu selten, aber schon gar nicht zu häufig herausgegeben werden.

interessant schreiben. Jugendslang ist aber ebenso unangebracht wie ein unsachlicher Ton. Information und Meinung müssen säuberlich getrennt werden. Nutzt nur wenige Worte pro Satz. Schachtelsätze verkomplizieren unnötig. Je kürzer und klarer die Informationen aufbereitet werden, umso besser. Dabei sollte der Text nicht länger als eine Seite sein. Mach den

farbfrohen und ungewöhnlichen Aktionen schafft ihr Bilder, die JournalistInnen gut für eine kleine Geschichte verwenden können. Dabei solltet ihr aber nie das Verhältnis zwischen der Ernsthaftigkeit des politischen Themas und dem Spaßfaktor eurer Maßnahme aus den Augen verlieren. Also informiert vorab die Presse, wenn ihr eine spektakuläre Aktion plant.

P R-A KTION E N Die Presse ist ein wichtiger Multiplikator. Mit kreativen, ungewöhnlichen und spektakulären Aktionen könnt ihr einen Nachrichtenwert bieten und damit Berichterstattung generieren. Wichtig ist dabei, dass ein deutlicher Bezug zu euren Forderungen und Inhalten besteht. Mit bunten,

„Mit kreativen Aktionen könnt ihr die Presse auf euch aufmerksam machen.“

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P R ESSE F OTOS Die Presse braucht professionelle Fotos. Laien-Aufnahmen haben keine Chance auf Veröffentlichung. Die Auflösung eines ausreichend großen Bildes beträgt 300 dpi. Außergewöhnliche, kontrastreiche und gut belichtete Fotos werden gerne genommen. Gruppenaufnahmen sind einfallsloser Standard und deshalb wenig gefragt. UMGA NG M IT DE R P R ESSE JournalistInnen müssen bei ihrer Arbeit die Interessen ihrer LeserInnen bedienen, um ihre Zeitung zu verkaufen. Es ist wichtig, dass ihr auch bei negativer Berichterstattung einen sachlichen und höflichen Umgang wahrt. Beispielsweise widerspricht ein Ausschluss von

COR P OR ATE DES IGN ( CD ) Ein einheitliches Erscheinungsbild aller Kommunikationsmittel vom Plakat über das Blog bis hin zu den Briefen ist wichtig, weil durch die Wiedererkennung eine hohe Bekanntheit geschaffen wird. So können die BetrachterInnen unterschiedlicher Jugendwahlkampf-Kommunikationsmittel eher erkennen, dass es sich immer um einen Absender handelt und uns besser einordnen. Wenn wir uns alle an unserem Wahlkampf-Design orientieren, wird jede Aktion auch die Wiedererkennung von anderen Juso-Aktionen steigern. Die Gestaltungsrichtlinien des Corporate Designs, die Themenicons und Gestaltungsbeispiele könnt ihr auf o  www.jusos.de bzw. o  www.jusohochschulgruppen.de herunterladen.

JournalistInnen aufgrund von schlechten Berichten der Pressefreiheit und damit einem akzeptablen Demokratieverständnis. Aber natürlich könnt ihr eure Veranstaltungen auch nicht presse­ öffentlich ausrichten. Wichtig ist, dass ihr dies im Vorfeld transparent macht und gemeinsam entscheidet. Beispiel: Eine Vorstandssitzung im Ortsverein kann problemlos nicht presseöffentlich stattfinden. Sobald ihr zu einer öffentlichen Veranstaltung einladet, sollte auch die Presse Zugang erhalten.

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Checkliste Pressearbeit {

P R ESSE M IT TE I LU NGE N SOLLTE N E NTH A LTE N: die Art der Veranstaltung, den Ort, die Zeit, das Datum, den Namen einer AnsprechpartnerIn, einen kurzen inhaltlichen Text

{

den Namen der/des Pressebeauftragten

{ Übersichtlichkeit und Erkennbarkeit des Themas { klares Erscheinungsbild der Pressemitteilungen (Corporate Design)

{

KONTI N U ITÄT IST WIC HTIG:

Aufbau eines umfassenden Verteilers (Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Amts- und Gemeindeblätter, Szenezeit­ schriften, lokale Radio- und Fernsehstation, lokale Redakteure, überregionale Zeitungen, Internet-Portale etc.). Vergesst hier nicht die Online-Medien, wie bspw. regionale oder politisch interessierte BloggerInnen.

{

Antrittsbesuche/Gespräche in den Redaktionen (ruft in den Redaktionen an, fragt nach den Zuständigen in den Büros für Wahlkampf und Politikberichterstattung und vereinbart ein Kennlerntreffen)

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Gute Versorgung der Redaktionen mit Bildmaterial (Auflösung min. 300 dpi)

Regelmäßige Informationen über die Aktivitäten der KandidatIn

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Übersicht über alle geplanten Aktivitäten im Wahlkampf

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|||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KA P ITE L ZWÖLF

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Materialien und Werbung

J UGE N DWA H LK A M P FM ATE R I A LI E N I M SP D DR UC KVOR L AGE N P ORTA L Für den Bundestagswahlkampf stehen euch verschiedene JugendwahlkampfLayoutvorlagen im SPD-Druckvorlagenportal zur Verfügung, die ihr dort individualisieren könnt. Das heißt zum Beispiel: Bei euch vor Ort soll der Jugendclub ge-

schlossen werden? Dann macht dazu einen Flyer. Es gibt im Druckportal schon fertige Layouts. Ihr müsst nur den Text einfügen und den Flyer drucken lassen. Die fertigen Materialien können dann entweder direkt über das System bestellt werden. Oder ihr könnt auch eine kostenlose Druck-PDF per Link zumailen lassen und diese an eine Druckerei vor Ort geben.

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Mein Weg ins SPD-Druckportal Den Zugang zum SPD-Druckportal findest du auf o  www.jusos.de bzw. o  www.jusohochschulgruppen.de. Dort gibt es auf der Startseite einen Button, der dich direkt zum Portal führt.

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2. Registrieren/Anmelden im Druckportal

m in das Druckportal zu kommen, U musst du dich nun registrieren. Solltest du dich schon registriert haben, dann kannst du dich einfach anmelden.

3. Willkommen im Druckportal

irekt auf der Startseite unter der D Rubrik Druckvorlagen findest Du den Juso-Ordner.

M ATE R I A LI E N Auf unserer Homepage findest du unter o  www.jusos.de/materialien/bestellen unsere Materialien. Ab Mai kannst du hier viele tolle Flyer und Gimmicks bestellen. Wir setzen dieses Jahr auf ansprechende und zielgruppengerechte Materialien. Das bedeutet, es gibt nicht zu jedem Einzelthema einen Flyer – damit ihr nicht in Chaos ausbrecht am Infostand. Wir konzentrieren uns auf wenige, gute Flyer, Postkarten und witzige Materialien wie Festivalutensilien. Ihr könnt jederzeit im Druckportal eigene Flyer im Wahlkampfdesign kreieren.

Bei Fragen hilft dir gerne Ariane im Bundesbüro weiter (u ariane.werner@spd.de).

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Was musst du beachten? OR DN U NGSA MT Jede Aktion in der Öffentlichkeit, also auf öffentlichen Straßen und Plätzen, bedarf prinzipiell einer Sondernutzungserlaubnis durch das Ordnungsamt der zuständigen Kommune. Auch wenn es ein unauffälliger Stand ist. Dies gilt noch viel mehr, wenn etwa laute Musik bei einem

dem Ordnungsamt der Stadt oder Gemeinde Kontakt aufnehmen und euch die entsprechenden Genehmigungen einholen. Es lohnt sich, eine Genehmigung für das ganze Jahr für bestimmte Plätze zu beantragen. Dies kann im schlimmsten Fall einige Wochen dauern, in der Regel aber nur einige Tage. Gerade in Wahlkampf-

Infostand gespielt wird, ein Park für Public Viewing genutzt werden soll, eine Demo geplant wird oder es Aktionen anderer Art in der Öffentlichkeit geben soll. Auch die Verteilung von Flyern benötigt in einigen Städten eine Erlaubnis, außer wenn sichergestellt ist, dass PassantInnen das Material direkt in die Hand gedrückt bekommen, kein Müll entsteht und kein Stand gebraucht wird. Fragt bei eurer SPD nach, ob es bereits solche Genehmigungen gibt. Falls nein, solltet ihr in jedem Fall rechtzeitig mit

zeiten verhalten die Ämter sich kulant. Es kann aber auch sein, dass es in Einzelfragen Ärger oder Auflagen gibt. Daher bietet sich frühzeitige Klärung an. P L A K ATE U N D „STÖR E R“ Plakate sind ein wichtiges Kommunikationsmittel. Weit verbreitet sind DIN A0 und A1 Formate. Dies organisiert in der Regel die örtliche SPD. Fragt am besten bei den WahlkampfleiterInnen nach, ob ihr für eigene Plakate weitere Genehmigungen benötigt. Im Normalfall solltet ihr

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Was | | | | | | | |musst | | | | | | | | | | du | | | | | |beachten ||||||||||||| ?

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als Arbeitsgemeinschaft der SPD unter die Regelungen der Partei fallen. Außerdem könnt ihr als Variante oder Blickfang auch „Störer“ für Plakate nutzen. Dafür druckt ihr auf große Papierstreifen, die ihr auf die Plakate klebt, eure zentrale Botschaft. GE M A-VE RTR AG Der SPD-Parteivorstand hat mit der GEMA einen Gesamtvertrag für alle Gliederungen und Arbeitsgemeinschaften der SPD bundesweit abgeschlossen. Wenn ihr als Wahlkampfteam eine Veranstaltung mit musikalischem Begleitprogramm (Musikgruppe, Kleinkünstler, etc.) vor Ort plant, dann muss der SPD-Unterbezirk/Ortsverein der zuständigen Bezirksdirektion der GEMA dies vor der Veranstaltung mitteilen (Kontakte über o  www.gema.de/nc/ die-gema/adressen/). Bei Veranstaltungen mit MusikerInnen ist die Playlist mit dem kompletten Programm spätestens 14 Tage nach dem Veranstaltungstag der GEMA zu übersenden. Nach dieser Anmeldung ist die Veranstaltung für euch bezüglich der GEMA kostenlos. Versäumt ihr die Anmeldung und steht eure Veranstaltung danach z. B. in der Zeitung, können einige Kosten auf euch zukommen. Bitte verweist bei der Anmeldung auf den Gesamtvertrag mit dem SPD-Parteivorstand mit der Nr. 1510270100.

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Der Pauschalvertrag umfasst folgende Musikbereiche: Veranstaltungen mit MusikerInnen (Musikaufführungen z. B. von Bands) Tonträgerdarbietungen (Tanzveranstaltungen z. B. mit DJ) Tonfilmvorführungen (Fernseh-, Kino- und Großleinwandvor­ führungen, etc.)

• • •

Achtung! Der GEMA-Rahmenvertrag betrifft bei Tonfilmvorführungen nur die Musik! Denkt deswegen bitte unbedingt auch an die Genehmigung des Inhabers der Verwertungsrechte, des sog. „Filmverleihers“ (insb. benötigt ihr die Verbreitungs-und Aufführungsrechte nach den §§ 17,19 Urhebergesetz). Sofern der Film zum Repertoire der MPLC GmbH gehört, könnt ihr auch dort (entweder unter o  www.mplc-gmbH oder telefonisch unter: 06150 1085-69) die entsprechenden Rechte erwerben, die so genannte Schirmlizenz. Und noch mal Achtung! Der GEMA-Gesamtvertrag gilt nicht für Musik auf Internetseiten, die Herstellung von Musikvideos, Kurzfilmen oder Wahlwerbespots und selbstverständlich nicht für Musik in Clips, die SPD und Jusos und Juso-Hochschulgruppen (Bundesebene) erstellt haben. Es sei denn, dass dies vor-

| | | | | |musst | | | | | | | | | |du | | | | | beachten | | | | | | | | | | | | | | | |?| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Was


her abgeklärt wurde. Für die Produktion oder sonstige Verbreitung von Musik, die nicht von der Gesamtzahlung pauschal abgegolten ist, erhaltet ihr aber einen Nachlass bei der GEMA von 20 Prozent auf den entsprechenden Tarif. H A F T­ P F LIC HT VE RS IC H E R U NG Achtung! Ausführliche Hinweise zu Haftpflichtversicherungen für Veranstaltungen und Parteiarbeit findet ihr auf o  www.spd.de im internen Bereich („Mein Bereich“) für Parteimitglieder. Dort auf Mitgliederservice und „Versicherungen und Verträge“ klicken. Bitte vor jeder Veranstaltung dort nachschauen, wie der aktuelle Stand ist. Grundsätzlich sind alle bei Durchführung einer Veranstaltung für die Parteiarbeit verantwortlichen Personen durch eine Haftpflichtversicherung für Veranstaltungen und Parteiarbeit versichert. Allerdings sind bei bestimmten Leistungen auch Selbstbeteiligungen vereinbart worden. So ist z. B. bei „Mietsachschäden“, also bei Schäden an von der Partei gemieteten (entgeltlich) oder geliehenen(unentgeltlich) Sachen, vertraglich eine Selbstbeteiligung von 20 Prozent (mindestens aber 100 Euro, höchstens jedoch 500 Euro) vereinbart worden.

Nicht versichert sind z. B. Schäden durch Abhandenkommen von Sachen, die ihr mit Fahrzeugen verursacht habt oder wenn die SPD gemeinsam mit anderen Organisationen als Veranstalter auftritt (allerdings kann eine Anschlussversicherung durch deinen Ortsverein abgeschlossen werden bzw. eine Zusatz-Kaskoversicherung für ein für Parteizwecke eingesetztes Privatfahrzeug).

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Wenn ihr vertragliche Haftungsrisiken übernehmt, die über die gesetzliche Haftpflicht hinausgehen, könnte es sein, dass diese nicht vom Versicherungsschutz umfasst sind! Beim internen Mitgliederbereich findet ihr Vertragsformulierungen, die das verhindern. Bei Problemen: u alexander.grapentin@spd.de FI NANZE N Bei der Planung eurer Aktion solltet ihr euch möglichst konkret ein Bild von den entstehenden Kosten machen. Kostenpflichtig ist insbesondere das Material, das zur Aktion gebraucht wird, aber oft auch das, was verteilt werden soll. Eine Sondernutzungserlaubnis bei der Gemeinde kostet in der Regel etwa 20 Euro Bearbeitungsgebühren.

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Nachdem ihr den Finanzbedarf ermittelt habt, empfiehlt es sich, bei der SPD nach Mitteln oder Materialien zu fragen. Gerade im Wahlkampf stößt man hier in der Regel auf offene Ohren. Auch MandatsträgerInnen der SPD und KandidatInnen haben Wahlkampfbudgets oder beteiligen sich oft auch gerne persönlich, wenn ihr eine kreative Aktion im Wahlkampf plant. A KTION E N A N SC H U LE N , AU F D E M C A M P U S U N D I N WOH N H E I M E N Wahlkampfaktionen und -veranstaltungen auf dem Schulhof sind in der Regel nicht erlaubt. Außerhalb des Schulgeländes stellen sie jedoch kein Problem dar und sind eine gute Möglichkeit, viele ErstwählerInnen zu erreichen. Stellt euch also vor das Eingangstor oder an die Bushaltestelle der Schule. Anders an den Hochschulen: Die JusoHochschulgruppen haben die Möglichkeit, unter gewissen Bedingungen Aktionen und Veranstaltungen auf dem Campus durchzuführen. Die Verteilung von Materialien der Juso-Hochschulgruppen ist erst einmal kein Problem, da die Juso-Hochschulgruppe als studentische Interessenvertretung an der Hochschule agiert (im Zweifelsfall bei der Uni-Verwaltung nachfragen!). Publikationen der Jusos und der

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SPD verteilt ihr besser nur außerhalb des Campus vor dem Eingangsbereich. Wenn die Juso-Hochschulgruppe eine Veranstaltung, z.  B. mit dem/der örtlichen BundestagskandidatIn, durchführen möchte, sollte sie die Veranstaltung bei der Hochschulleitung anmelden. Wichtig ist, hier deutlich zu machen, dass es sich um eine Veranstaltung der Juso-Hochschulgruppe (und nicht der SPD) handelt und dass es einen Bezug zu den Studierenden gibt. Um die Zielgruppe der Studierenden zu erreichen, empfiehlt sich auch der Besuch von Wohnheimen. Wenn ihr im Rahmen des Tür-zu-Tür-Wahlkampfes Flyer verteilt, achtet bitte auf die „Bitte keine Werbung“-Aufkleber auf den Briefkästen. Hier dürfen keine Wahlkampf-Flyer eingeworfen werden. Tipp: Es ist aber immer möglich, einen kleinen Stapel an Publikationen bei den Briefkästen im Wohnheim zu deponieren.

| | | | | |musst | | | | | | | | | | du | | | | | beachten | | | | | | | | | | | | | | | |?| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Was


Notizen

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Notizen

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22. September 2013

Jusos in der SPD und Juso-Hochschulgruppen Willy-Brandt-Haus, WilhelmstraĂ&#x;e 141, 10963 Berlin Tel.: 030-25 991-366, Fax: 030-25 991-415 www.jusos.de www.juso-hochschulgruppen.de


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