Wahlkampfhandbuch Europawahl Online

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Wahlkampfhandbuch


Impressum Jusos in der SPD Redaktionsanschrift: Jusos in der SPD, Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstr. 141, 10963 Berlin Tel.: 030-25 991-366 Fax: 030-25 991-415 www.jusos.de Verlag: Eigenverlag Druck: Werbeproduktion Bucher Design: studiojersch.de


Inhalt 4

K A P I T E L E I N S || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

K A P I T E L S I E B E N ����������������

GR U SSWORTE

A KTIONS­WE R KSTAT T

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J UGE N DWA H LK A M P F K A P I T E L D R E I ����������������������

U NSE R E J U NGE N WÄ H LE R I N N E N

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AU F B AU E U R E S WA H LK A M P F TE A M S

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DI E A KTIONS - U N D K A M PAGN E N P L A N U NG

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WI R AU F TOU R

WI R U NTE RSTÜTZ E N DE N SP D -WA H LK A M P F KAPITEL ZEHN

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P R ESSE A R B E I T I M WA H LK A M P F K A P I T E L Z W Ö L F ����������������

M AT E R I A LI E N U N D WE R B U NG K A P I T E L D R E I Z E H N ������������

WAS MU SST DU B E AC HTE N?

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K A P I T E L E I N S || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Grußworte

LI E B E G E N O S S I N N E N U N D GENOSSEN, im Mai 2014 finden die Europawahlen statt. Diese Wahlen sind eine Zeitenwende in der europäischen Demokratie. Denn die WählerInnen können zum ersten Mal unmittelbar darüber mitentscheiden, wer an der Spitze der EU-Kommission stehen wird. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich als deutscher Sozialdemokrat für die europäischen SozialdemokratInnen

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als gemeinsamer Spitzenkandidat in diesen Europawahlkampf gehe. Ich möchte Nachfolger von Manuel Barroso werden, weil ich die EU verändern will. Denn immer mehr Menschen wenden sich von Europa ab, weil sie sich über die EU ärgern. Ich ärgere mich auch oft über überflüssige Regelungen. Deshalb müssen wir im Wahlkampf unsere Alternativen deutlich machen: Ich will eine demokratischere EU, die nur das regelt, was

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sie besser kann als die Mitgliedsstaaten. Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit gehört ins Zentrum der europäischen Politik. Diejenigen, die an den Finanzplätzen zocken, sollen selbst für ihr Risiko haften. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, dass wir Steueroasen schließen. Der Verbraucherschutz – u.a. gesunde Lebensmittel, sicheres Kinderspielzeug und ein strenger Datenschutz – muss gestärkt werden. Und durch eine geregelte Flüchtlingspolitik müssen wir das tägliche Drama an Europas Grenzen beenden. Wir wollen eine gerechtere EU. Eine EU der Vielfalt. Eine bessere EU. Deshalb lohnt es sich im Wahlkampf zu kämpfen! Ich freue mich darauf, das mit euch zu-

Kommission zu sorgen. Gemeinsam können wir das schaffen – einen Politikwechsel in Europa! Dafür kandidiere ich bei der Europawahl! Und bitte euch um eure Unterstützung!

sammen anzupacken! Geht raus auf die Straße, seid Online aktiv, macht Veranstaltungen, damit wir gemeinsam zeigen: Wir haben die besseren Ideen für Europa als die Konservativen und Liberalen in Deutschland und Europa. Die Chance ist da, bei dieser Europawahl für neue Mehrheiten im Europäischen Parlament und einen anderen politischen Kurs an der Spitze der EU-

riger als bei Bundestagswahlen. Unsere Aufgabe muss es deshalb sein, jungen Menschen die Bedeutung der Wahl nahe zu bringen. Wir haben bei der Bundestagswahl bei den JungwählerInnen erfolgreich zugelegt. Das soll auch im Mai der Fall sein! Wir wollen junge Menschen für Europa begeistern. Wir haben ein großes Mobilisierungspotential!

Euer Martin Schulz

LIEBE GENOSSINNEN UND GENOSSEN, nach unserer Kampagne zum Bundestagswahlkampf im Jahr 2013 geht es nun weiter mit Kommunalwahlkämpfen in zehn Bundesländern und dem Europawahlkampf. Wir wissen, dass die Mobilisierung bei Europawahlen schwierig ist. Die Wahlbeteiligung ist viel nied-

„Gemeinsam können wir das schaffen – einen Politikwechsel in Europa!“

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Für viele ist Europa längst selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Wir wollen im Wahlkampf darauf aufmerksam machen, wie jedeR Einzelne mit ihrer/seiner Stimme an der Gestaltung Europas mitwirken kann. Denn bei dieser Europawahl geht es um viel: Junge Menschen brauchen eine Perspektive – die EU darf nicht weiter kaputt gespart werden! Europa darf auch nicht Rechten, Nazis und PopulistInnen überlassen werden! Noch nie war die Gefahr so groß, dass rechtspopulistische Parteien so viele Sitze im Europäischen Parlament erhalten könnten. Das müssen wir mit allen Kräften verhindern! Die SPD ist mit Martin Schulz als ge-

Um das möglich zu machen, kommt uns – den Jusos und den Juso-Hochschulgruppen – eine entscheidende Rolle zu: Wir haben den Zugang zu jungen Menschen, wir kennen ihre Probleme, wir sprechen ihre Sprache. Auf euch und alle anderen WahlkämpferInnen warten folgende Highlights: Wir touren wieder mit unserem Bus durch Deutschland. Wir führen einen engagierten Online-Wahlkampf. Wir haben eine Reihe an Materialien zum Verteilen für euch. In den letzten 72h sind wir noch einmal richtig aktiv. Es geht um viel, lasst es uns gemeinsam anpacken!

„ Wir wollen junge Menschen für Europa begeistern.“

meinsamem Spitzenkandidat aller sozialdemokratischen Parteien Europas gut aufgestellt. Martin Schulz hat bereits jetzt einen überdurchschnittlich hohen Bekanntheitsgrad. Wir haben die Chance, einen Machtwechsel in Europa zu schaffen und die stärkste Fraktion im Europäischen Parlament zu stellen. Dann hat Martin auch beste Aussichten, EU-Kommissionspräsident zu werden.

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Mit solidarischen Grüßen Johanna Uekermann & Niklas Konrad

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Jugendwahlkampf

WAS GE N AU H E I SST J UGE N DWA H LK A M P F? Wir, die Jusos und die Juso-Hochschulgruppen, organisieren den Jugendwahlkampf f端r die SPD. Jugendwahlkampf bedeutet, dass wir f端r die SPD Wahlkampf machen. Denn die SPD steht zur Wahl und nicht wir. Aber wir

sprechen dabei eine besonders wichtige Zielgruppe an, n辰mlich alle jungen Menschen. Das sind sowohl Leute, die noch zur Schule gehen, als auch Studierende, Azubis und BerufseinsteigerInnen. Es ist wichtig, eine eigene Wahlkampagne f端r junge Menschen zu machen.

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Denn aufgrund ihrer Lebenssituation, in der das „erwachsene“ Berufsleben noch bevorsteht, haben sie auch ganz besondere Anforderungen an eine gerechte Politik. Niemand kennt sich damit so gut aus wie wir. Wir sind der Jugendverband und der Studierendenverband der SPD. Wir sind Teil der „jungen Generation“. Deshalb können wir mit jungen Menschen auf Augenhöhe über ihre Probleme diskutieren und Lösungen entwickeln. Wir wollen sie am Ende überzeugen, dass die SPD die beste Politik für junge Menschen macht. Auch wenn viele dies der „alten Tante SPD“ manchmal nicht zutrauen. Aber es ist tatsächlich so: Die SPD hat zum Beispiel erkannt, dass die Sparpolitik, die Angela Merkel auf europäischer

könnt ihr auch in Kapitel 4 dieses Handbuchs lesen. Wir sind überzeugt davon, dass eine starke SPD gut für junge Menschen ist.

Ebene befürwortet, die Situation für junge Menschen nur weiter verschärft. Deswegen haben die Abgeordneten der SPD auch im Bundestag dafür gekämpft, dass in Europa nicht nur gespart wird, sondern die europäischen Länder auch gemeinsam Geld für Investitionen bereit stellen. So können neue Jobs entstehen und junge Menschen finden endlich wieder eine Arbeit. Dieses und viele weitere Themen zeigen, dass es sinnvoll für junge Menschen ist, wenn sie SPD wählen. Weiteres hierzu

tergebt. Postet sie auf unserer Seite bei Facebook oder schreibt an u jugendwahlkampf@spd.de

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GUT A N KOM M E N I N DE R J U NGE N GE N E R ATION Wir machen den Jugendwahlkampf auch deshalb, weil wir besser als unsere Mutterpartei wissen, wie man Wahlkampf für junge Leute macht. Klar ist: Der Infostand in der Fußgängerzone ist nicht immer das ideale Mittel. Deshalb haben wir kreative Ideen entwickelt, von denen ihr einige auch in diesem Handbuch findet (Kapitel 7). Es gibt darüber hinaus noch viele weitere Ideen, die wir auf o   www.jusos.de und o   www.jusohochschulgruppen.de immer wieder veröffentlichen werden. Wichtig ist, dass ihr gute Ideen an andere wei-

DI E ORGA N ISATION DES J UGE N DWA H LK A M P F S In diesem Wahlkampf organisieren die Jusos und die Juso-Hochschulgruppen gemeinsam den Jugendwahlkampf. Wir haben unsere jeweiligen Schwerpunkte und Zielgruppen. Doch nur zusammen sind wir erfolgreich. Mit „wir“ sind somit alle Jusos und Juso-Hochschulgruppen gemeint.

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Bei uns lernt man, dass eine gute Organisation wichtig ist, wenn wir politisch erfolgreich sein wollen. Deshalb will auch ein Jugendwahlkampf gut organisiert sein. Wie das aussehen wird, wollen wir euch deshalb hier kurz skizzieren und die wichtigsten AkteurInnen vorstellen. Die wichtigsten AkteurInnen seid ihr selbst! Jugendwahlkampf ist nichts, wofür ihr euch bewerben oder besonders geschult werden müsst. Mitmachen können alle. Es ist sogar sehr wichtig, dass alle mitmachen. Selbst wenn ihr nur wenig Zeit habt: Jede noch so

Der Wahlkampf vor Ort Es wird eine gemeinsame Kampagne der Bundesverbände von Jusos und Juso-Hochschulgruppen geben. Materialien, Gestaltung der Kampagne und viele Aktionen werden also „von Berlin aus“ organisiert und unterstützt. Umgesetzt werden sie aber – natürlich – vor Ort. Dies organisieren die jeweiligen Juso-WahlkampfleiterInnen und CampaignerInnen der Hochschulgruppen. Wer eure WahlkampfleiterInnen sind, erfahrt ihr bei eurem Unterbezirk/Kreisverband beziehungsweise bei euren JusoHochschulgruppen vor Ort. Wenn ihr da nicht weiterkommt, erhaltet ihr wei-

„Nur mit viel Unterstützung und Power gelingt es, junge Menschen von der SPD zu überzeugen.“

kleine Hilfe zählt. Denn nur mit viel Unterstützung und Power wird es uns gelingen, junge Menschen von der SPD zu überzeugen. Mitmachen könnt ihr zum Beispiel in eurem jeweiligen Juso-Kreisverband oder Unterbezirk sowie in eurer Juso-Hochschulgruppe vor Ort. Falls ihr dort niemanden kennt, schreibt an u jugendwahlkampf@spd.de. Dort erfahrt ihr mehr. Außerdem bieten auch unsere Websites und Facebook-Seiten viele weitere Infos und Mitmachmöglichkeiten.

tere Infos von den Verantwortlichen im Juso-Bundesvorstand u  moritz.deutschmann@jusos.de und u  jan.krueger@jusos.de oder beim Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen u  niklas.konrad@jusohochschulgruppen.de und u  silke.hansmann@jusohochschulgruppen.de Die WahlkampfleiterInnen und CampaignerInnen werden sich im Wahlkampf auch immer wieder direkt bei euch melden.

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Solltet ihr nichts von ihnen hören, gab es vielleicht einen Personalwechsel, mit der Adressdatenbank stimmt etwas nicht oder, oder, oder. Solche Probleme kennen wir alle, also ärgert euch nicht und schreibt uns einfach eine Mail, und die jeweiligen Verantwortlichen werden sich dann darum kümmern. Die Zentrale hilft euch gerne weiter Die Gesamtkampagne wird von den Bundesverbänden organisiert. Wann immer ihr Unterstützung braucht, Ideen habt oder einmal nicht weiterkommt, meldet euch unter u jugendwahlkampf@spd. de. Der jeweilige Bundesvorstand und die Bundesbüros helfen euch dann gerne weiter.

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K A P I T E L D R E I || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Unsere jungen WählerInnen

Erst mal die gute Nachricht: Das politische Interesse von Jugendlichen steigt. Die Bereitschaft, selbst etwas zu tun, ist in den letzten Jahren ebenfalls angestiegen. 44 Prozent würden bei Demos mitmachen, 77 Prozent auf Unterschriftenlisten ihren Namen setzen. Die Mehrheit der jungen Menschen orientiert sich dabei links. Das ist erst mal gut für uns.

Jetzt die schlechte Nachricht: Politische Parteien haben nach wie vor ein negatives Image unter Jugendlichen. Wo immer Politik mit politischen Parteien gleichgesetzt wird, stehen wir einer skeptischen Generation gegenüber. Dies sollten wir in unserem Jugendwahlkampf immer bedenken. Wenn die typischen Debatten der alten PolitikerInnen um Personalkämpfe und Koali-

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tionsoptionen losgehen, wendet sich unsere Generation ab. Die Schlussfolgerung für uns kann deshalb nur heißen: Personalisierung ist nicht alles, Inhalte zählen mehr. Wir treten dafür ein, die Gesellschaft zu verändern. Wir meinen es ernst. WA H LVE R H A LTE N VON J U NGE N M E NSC H E N Junge Menschen sind noch nicht so festgelegt wie ältere WählerInnen. Viele von ihnen gehen das erste Mal zur Wahl. Sie wissen nicht immer, wie unser Wahlsystem funktioniert und welche Auswirkung ihre eigene Stimme hat. Sie wollen davon überzeugt werden wählen zu gehen. Sie müssen von unseren Inhalten überzeugt werden. Das bedeutet für uns, dass wir ihnen ganz genau erklären müssen, was die Unterschiede zwischen der SPD und den

die Politik der EU maßgeblich. Das müssen wir im Wahlkampf deutlich machen. Martin Schulz ist der europaweite Spitzenkandidat der SozialdemokratInnen für das Amt des Kommissionspräsidenten. Er hat sich den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und eine bessere Beteiligung aller BürgerInnen Europas als oberste Ziele für die kommenden Jahre auf die Fahne geschrieben. Geht aber nicht davon aus, dass das die Anderen auch schon wissen! In den letzten Jahren ist es der SPD nicht immer so gut gelungen, junge Menschen von ihren Zielen zu überzeugen. In der Altersgruppe der bis 35-Jährigen haben wir meist unterdurchschnittlich abgeschnitten. Das hatte vielfältige Gründe. Eine erste Trendwende gab es im Bundestagswahlkampf 2013. Dort konnten wir fünf Prozentpunkte bei jungen Leuten für die

anderen Parteien sind und warum wählen auch bei der Europawahl wichtig ist. Gründe gibt es viele: Jugendarbeitslosigkeit, öffentliche Daseinsvorsorge, Steuervermeidung von Unternehmen oder eine humanere Asylpolitik. Aber auch der direkte Einfluss der WählerInnen ist bei dieser Wahl ein ganz anderer. Durch die Wahl des Parlaments haben wir großen Einfluss darauf den höchsten Posten der EU zu besetzen: den des/der KommissionspräsidentIn. Ohne das Parlament geht bei dieser Entscheidung gar nichts. Er oder sie prägt

SPD zulegen. Wir haben als Jusos und Juso-Hochschulgruppen einen eigenständigen Wahlkampf geführt, der konsequent Fragen von JungwählerInnen beantwortet hat und der sich vor allem optisch von dem anderer Parteien abhob. Mit einem guten Jugendwahlkampf werden wir die Trendwende auch für die Europawahl schaffen. Denn junge Menschen brauchen ein Europa mit Perspektiven. Junge Menschen müssen mitbestimmen, wenn über Europas Zukunft entschieden wird. Dafür machen wir Wahlkampf bis zum 25. Mai.

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WE N WOLLE N WI R GE N AU E R R E IC H E N? Unsere Zielgruppe ist hart umkämpft. Alle wollen was von ihr. Das liegt daran, dass gerade im jungen Alter oftmals Einstellun-

Großkonzernen. Gerade deshalb müssen wir uns aber überlegen, wen wir wann und wie ansprechen wollen und können, um mit unseren Vorstellungen wahrgenommen zu werden. Denn nur, wenn

gen geprägt werden, auch politische. Wer diesmal SPD wählt, wird es wahrscheinlich später noch mal tun. Gerade deshalb ist es für die SPD so wichtig, bereits jungen Menschen zu zeigen, dass wir ihre Interessen am besten vertreten. Das Problem: Das wissen sowohl die anderen Parteien als auch die private Werbewirtschaft mit ihren Milliarden-Etats. Als Jugendlicher hat man kaum eine Möglichkeit, sich gegen die ganze Werbeflut zu wehren. Wir arbeiten ehrenamtlich und wir haben nicht die Etats von weltweit agierenden

wir wahrgenommen werden, können wir auch junge Menschen von uns überzeugen. Mit einem guten Wahlkampf können wir ca. 1,2 Millionen junge Menschen zusätzlich gewinnen. Das ist unser Potential. Fast alle linken Parteien werben um eine ähnliche junge Zielgruppe: Politikinteressierte Menschen mit guter Ausbildung, die für Frieden und Gerechtigkeit eintreten. Der Grund dafür ist einfach: die meisten Mitglieder linker politischer Organisationen kommen aus demselben Milieu. Menschen aus dem eigenen Umfeld

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anzusprechen, ist immer am einfachsten. Für uns ist die Welt aber noch viel größer, so dass wir uns nicht auf diese verhältnismäßig kleine Gruppe konzentrieren werden. Wir möchten möglichst viele unserer potentiellen WählerInnen erreichen. Wir wollen neben den bereits von linken Ideen überzeugten Personen (den sogenannten „converted“) auch die „Normalos“ erreichen, für die eine Wahl der SPD in Frage kommt, aber nicht selbstverständlich ist. Das bedeutet, dass wir mit unseren Materialien den ganz normalen Azubi, den/die Durchschnitts-StudentIn und die/ den junge/n ArbeitnehmerIn ansprechen. Wir nehmen vor allem die in den Blick, die von den anderen linken Jugendorganisationen nicht immer als Kernzielgruppe betrachtet werden. Unsere Inhalte blei-

klar machen, wie bedeutend diese Wahlen sind. Viele wichtige Entscheidungen, die in der EU getroffen werden, gerade in Zeiten der Krise, beeinflussen unser Leben und haben große Auswirkungen auf die Zukunft. Deswegen müssen wir uns beteiligen. Deswegen müssen wir unsere Stimme abgeben und mitbestimmen, wer die Geschicke der EU lenkt und ob es beim neoliberalen Europa Barrosos bleibt, oder ob wir die Wende hin zu einem sozialen, gerechten Europa schaffen.

ben die gleichen. Die Verpackung wird aber manchmal eine etwas andere sein, als wir sie von unseren klassischen Materialien kennen. So sprechen wir noch mehr junge Menschen an und können unsere Inhalte umsetzen. Bei Europawahlen ist es immer schwieriger, die Menschen dazu zu motivieren, ihre Stimme abzugeben. Wir müssen unserer Zielgruppe

Aber auch hier gibt es, wie in der gesamten Altersgruppe, eine verhaltene Einstellung gegenüber Parteiorganisationen und

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ROLLE VON 
STU DI E R E N DE N An den Hochschulen treffen wir sehr viele junge und politische Menschen. Fast 60 Prozent der Studierenden interessieren sich stark oder sehr stark für das allgemeinpolitische Geschehen, knapp die Hälfte für hochschulpolitische Themen.

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kaum Ambitionen, sich in Parteien zu engagieren. Studierende ordnen sich mehrheitlich links der Mitte ein. Grün-alternative Positionen erhalten ebenso wie sozialdemokratische die höchste Zustimmung auf dem Campus. Das spiegeln auch die Mehrheitsverhältnisse bei den Gremienwahlen an den meisten Hochschulen wider. Unter den Studierenden gibt es also ein hohes Potential an WählerInnenstimmen für die SPD. Und auch wenn wir bei den Hochschulwahlen längst nicht alle Studierenden an die Wahlurnen bekommen, haben wir mit unseren Themen und Positionen bei der Europawahl die Chance, viele Studierende von der SPD zu überzeugen. Europa und die EU haben großen Einfluss auf die Lebens- und Studiensitutation von Studierenden. So hat Erasmus, das Austauschpro-

grundsätzliches Interesse an den Strukturen der universitären Selbstverwaltung – im Wahlkampf können wir bestimmt auch die eine Kommilitonin oder den anderen Kommilitonen für die Mitarbeit in den Juso-Hochschulgruppen begeistern.

gramm der EU, seit 1987 europaweit mehr als drei Millionen Studierenden ermöglicht, im Ausland zu studieren. Alle Bildungs-, Ausbildungs-, Jugend- und Sportprogramme der EU werden nun in Erasmus+ vereint, um so noch mehr EuropäerInnen zu erreichen. Mobilität spielt für Studierende aber natürlich nicht nur im Studium eine Rolle. Ob Arbeiten in Schweden oder Urlaub in Spanien – dank der EuropäischenUnion ist dies möglich. Und wir dürfen nicht vergessen: Fast die Hälfte der Studierenden hat zudem ein

die Zahl der Neueintritte enorm. Diese Menschen wollen nicht erst warten, bis die erste reguläre Ortsvereinssitzung nach der Wahl sie förmlich aufnimmt. Nein, sie wollen direkt mitmischen. Denkt also immer daran, neue Mitglieder unmittelbar einzubinden. Schreibt sie an, ladet sie ein und zeigt, dass ihr das Engagement wertschätzt. Hier ist Schnelligkeit Trumpf. Wer drei Wochen nach Eintritt nichts von euch hört, hat vielleicht schnell wieder die Lust verloren. Aber auch diejenigen, die uns unterstützen wollen, ohne direkt den Jusos, den

N E UM ITGLI E DE R G EWI N N E N Wahlkämpfe sind heiße Zeiten. Politische Konflikte werden im Alltag Gesprächsthema. Veränderung liegt in der Luft. Für viele junge Menschen sind die Zeiten vor entscheidenden Wahlen Momente, in denen sie sich politisch verorten und beginnen, sich zu engagieren. Vielleicht sind sogar einige von euch in dieser Zeit Mitglied bei den Jusos, den Juso-Hochschulgruppen oder der SPD geworden. Fakt ist: Vor und nach Wahlen steigt

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Juso-Hochschulgruppen oder der SPD beizutreten, sind unglaublich wichtig. Nervt sie nicht gleich mit Statuten und Gremienkauderwelsch, sondern nehmt ihren Veränderungswillen auf. Zeigt ihnen, dass sie Teil der Kampagne sind. Sagt Interessierten immer Bescheid, wann und wo sie euch das nächste Mal sehen und wie sie euch erreichen können. Und abends, wenn ihr zusammen sitzt kommt dann bestimmt der Wunsch auf, Teil einer 150 Jahre jungen Bewegung zu werden. Deshalb: Immer Beitrittsformulare dabei haben! WAS WOLLE N W I R E R R E IC H E N? Die SPD konnte nach neuesten Umfragen seit der letzten Europawahl an Vertrauen bei den WählerInnen gewinnen. Das ist eine gute Voraussetzung für die Europawahl in diesem Jahr. Mit Martin Schulz treten wir zudem mit einem Kandidaten an, den viele Menschen kennen. Europa wird damit ein Stück greifbarer und weniger Abstrakt. Die SPD profitiert dann, wenn viele Menschen zur Wahl gehen. Umfragen zeigen, dass unsere WählerInnen bei der Europawahl oft zu Hause bleiben. Deswegen müssen wir deutlich machen, dass es wichtig ist, wählen zu gehen und damit Europa zu verändern. Die SPD kann die Wahlen immer dann gewinnen, wenn sie für einen Politikwechsel

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steht. Wenn die sozialdemokratischen Parteien Europas die Mehrheit der Stimmen im Europäischen Parlament erreichen, haben wir eine realistische Chance, dass Martin Schulz Kommissionspräsident wird. Denn das Parlament hat bei der Wahl ein Wörtchen mit zu reden. Dann hat er die Möglichkeit wirklich etwas zu verändern. Die SPD hat mit Martin Schulz einen Spitzenkandidaten, der Europa aus dem FF kennt. Ob als Abgeordneter, Fraktionsvorsitzender der Europäischen SozialdemokratInnen oder als Präsident des Europäischen Parlaments: Martin steht für ein Europa, das Perspektiven schafft, anstatt das Leben der Menschen zu verkomplizieren.

MÖ G L I C H ­K E I T E N Z U R M I TA R B E I T B E I U NS

Info]

1. Punktuelle Mitarbeit bei bestimmten Aktionen – kostet nichts! 2. Die Mitarbeit in Juso-Hochschulgruppen ist immer kostenlos. 3. Nur Juso-Mitgliedschaft – für einen Euro im Monat kann man mitarbeiten und mitbestimmen. 4. SPD-Mitgliedschaft – alle unter 35 Jahren sind dann auch bei den Jusos Mitglied. Hier kann man bei Jusos und SPD mitmachen und abstimmen.

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KA P ITE L VI E R || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Unsere Themen im Europawahlkampf

Bei der letzten Europawahl hat die SPD leider nicht sehr gut abgeschnitten. Und auch die sozialdemokratische und sozialistische Fraktion im Europäischen Parlament hat sich stark verkleinert. Stärkste Kraft wurde die konservative Fraktion im Parlament. Das wollen wir ändern! Wir wollen möglichst viele junge Menschen zwischen 18 und 35 davon überzeugen, am 25. Mai die SPD zu wählen. Die Bundestagswahl hat gezeigt, dass

wir mit den richtigen Themen und der richtigen Ansprache viele jungen Menschen überzeugen können. Wir wollen deshalb bei der Auswahl unserer thematischen Schwerpunkte die Lebensrealitäten, Lebensstile und Interessen unserer Generation in den Blick nehmen. Gleichzeitig wollen wir einen Wahlkampf machen, von dem wir selbst überzeugt sind und in dem wir für uns wichtige Themen in den Mittelpunkt rü-

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cken. Denn wir machen keine Politik nach Umfragen. Daran sollten wir immer denken. Unser Ziel bei diesem Wahlkampf ist: Wir wollen junge Menschen für ein anderes Europa begeistern! Doch nicht nur die Europawahl findet im Mai statt, sondern auch Kommunalwahlen in zehn Bundesländern. Dies ist zum einen eine große Chance, da viele Menschen wählen gehen und die Wahlbeteiligung somit erhöht werden kann. Die SPD weist gerade bei Kommunalwahlen ein großes Mobilisierungspotential auf. Zum anderen bedeutet dies jedoch auch, dass der Europawahlkampf nicht den Stellenwert erhält, den er verdient hätte. Es wird deshalb auf uns ankommen, verstärkt in diesen Wahlkampf zu gehen, zu mobilisieren und für unsere Themen zu werben. Unsere Botschaft für diesen Wahlkampf lautet: Wir wollen ein anderes Europa! DAZ U PASSE N U NSE R E TH E M ATISC H E N SC HWE R P U N KTE

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In die Zukunft investieren! onservative Regierungen unter der FühK rung von Angela Merkel haben gemeinsam mit einer konservativ-liberalen Europäischen Kommission, die sich auf eine rechte Mehrheit im Europäischen Parlament stützt, eine verheerende Austeritätspolitik über Europa gebracht. Sparzwang ist zum Fetisch geworden und mit dem Fiskalpakt sogar zwingendes Verfassungsrecht. Die Folgen waren und sind Rezession und Massenarbeitslosigkeit gerade in Südeuropa. Besonders verheerend ist die Situation für junge Menschen. Die Jugendarbeitslosigkeit hat in vielen Ländern ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen ist mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Der Sparzwang in der EU muss endlich aufhören. Wir brauchen Investitionen, damit überall in Europa junge Menschen wieder eine Chance auf eine gute Zukunft haben. Deshalb wollen wir einen europäischen Wachstums- und Aufbaufond. Dieser soll aus Teilen der Finanztransaktionssteuer und den nicht genutzten EUHaushaltsmitteln finanziert werden. Damit sollen Bildungseinrichtungen besser ausgestattet, die Infrastruktur in Europa verbessert und neue Energien gefördert werden.

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Steuerflucht bekämpfen! Apple, Google, Facebook & Co machen in der EU einen enormen Umsatz, aber diese Gewinne hier ordentlich versteuern? Fehlanzeige! Durch Steuervermeidung und Steuerbetrug fehlen der Gemeinschaft jährlich etwa eine Billion Euro. Wir werden uns dafür stark machen, dass Unternehmen sich endlich an der Finanzierung öffentlicher Aufgaben beteiligen müssen, statt sich durch legale oder illegale Steuervermeidung der Verantwortung zu entziehen. Wir wollen, dass in allen EU-Ländern gleiche Mindeststeuersätze für Unternehmen gelten. Damit endlich Schluss ist mit dem Wettlauf um die niedrigsten Steuern. Und: Steuern müssen da gezahlt werden, wo der Gewinn erwirtschaftet wird.

Finanzmärkte endlich regulieren! Trotz Krise wird an den Finanzmärkten weiter hemmungslos spekuliert. Appelle und Besserungsbekundungen reichen offensichtlich nicht. Deshalb muss jetzt gehandelt werden. Wir brauchen eine Europäische Bankenaufsicht und einen Mechanismus zur Abwicklung von Banken. Die Rettung von Banken darf nicht auf Kosten der Steuer-

zahlerInnen passieren. Spar- und Investmentbanking müssen europaweit getrennt werden. Einfache SparerInnen dürfen nicht dadurch gefährdet werden, dass Banken riskante Spekulationen durchführen, die auch ihre Gelder verzocken. Die durch Spekulationen erwirtschafteten Gewinne müssen stärker besteuert werden, um die Gier nach kurzfristigen Profiten zu verringern. Wer an den Finanzmärkten gewinnt, muss auch dem Staat einen Teil geben, um die Krise zu überstehen. Deswegen fordern wir eine europaweite Finanztransaktionssteuer. Rohstoff- und Nahrungsmittelspekulationen müssen beendet werden, genauso wie das freie Wirken der RatingAgenturen, die die Staaten in die Zange nehmen. Rating-Agenturen brauchen eine strikte Regulierung. Ihr Einfluss muss reduziert werden, deswegen unterstützen wir die Forderung nach der Gründung einer europäischen Rating-Agentur.

Der Jugend eine Ausbildungsgarantie geben! Derzeit gibt es in der EU über 5,5 Millionen junge Menschen, die vergeblich versuchen eine Ausbildung zu finden oder in ihr Berufsleben zu starten. Und dies sind nur diejenigen, die überhaupt nichts finden, vie-

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le mehr stecken in Praktika, Werkverträgen und anderen Warteschleifen fest. Besonders bedrückend ist die Situation in Spanien, Griechenland und Kroatien mit über 50 Prozent Jugendarbeitslosigkeit. Aber auch in Italien, Zypern, Portugal und der Slowakei liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei über 30 Prozent. Damit fehlt einem Großteil unserer Generation eine Perspektive für ihre Zukunft. Oft sind die jungen Arbeitssuchenden gut ausgebildet, hoch motiviert und wollen mit viel Engagement in ihr Berufsleben starten, doch sie bekommen keine Chance dazu. Europa droht eine verlorene Generation. Und damit droht auch das Auseinanderfallen Europas. Deshalb fordern wir einen Jugendbeschäftigungsfond und die Umsetzung der europäischen Jugendgarantie. Allen jungen Menschen muss spätestens nach

Deregulierung, Privatisierung und Liberalisierung. Wir wollen ein Europa, das für soziale Gerechtigkeit eintritt, das für ökologischen Fortschritt steht, ein Europa das Menschen gute Arbeit und faire Löhne bietet. Darum sind wir davon überzeugt, dass Städte und Gemeinde ihre Freiheiten und Spielräume behalten müssen, um die öffentliche Daseinsvorsorge für alle weiterhin garantieren zu können. Sie dürfen nicht unter Privatisierungsdruck geraten. In der letzten Legislaturperiode hat die sozialdemokratische und sozialistische Fraktion im Europäischen Parlament die Privatisierung von Wasserversorgung verhindert. Wir setzen uns auch künftig auf europäischer Ebene dafür ein, dass es keine Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge gibt und wirksame Strategien erarbeitet werden, die eine Rekommu-

4 Monaten eine gute Ausbildung oder ein Job angeboten werden. Wir wollen die Jugendarbeitslosigkeit in den nächsten 5 Jahren um 30 Prozent verringern!

nalisierung ermöglichen.

Privatisierung verhindern Privatisierung scheint für neoliberale Kräfte noch immer das Mittel der Wahl zu sein, wenn es darum geht, Haushalte zu sanieren. Wir wollen ein Europa, das wegkommt von der einseitigen Ausrichtung auf

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Erasmus Mobilität und Freizügigkeit gehören zu den Grundwerten der EU. Wir wollen, dass Menschen selbst entscheiden können, wo sie lernen, arbeiten oder leben. Während des Studiums, der Ausbildung oder als FreiwilligeR Zeit im Ausland verbringen zu können ist aber nicht nur ein großes Abenteuer und Ausdruck persönlicher Freiheit. Austauscherfahrungen wirken Vorurteilen

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und Misstrauen entgegen, eröffnen neue Horizonte und legen den Grundstein für ein Zusammenwachsen Europas, das über die wirtschaftliche Integration hinausgeht. Wer Europa selbst erlebt hat merkt, dass es mehr ist als ein abstraktes Konstrukt. Damit Mobilität aber nicht nur eine theoretische Option bleibt, gibt es seit den 1960ern Förderprogramme, die Aufenthalte in und außerhalb von Europa sowie den grenzübergreifenden Austausch junger Menschen unterstützen sollen. Allein das Erasmus-Programm hat drei Millionen EuropäerInnen ein Studium oder Praktikum im Ausland ermöglicht. Wir wollen, dass noch mehr junge Menschen diese Chance ergreifen und Europa selbst erleben können – und dass der europäische Traum für niemanden am Geldbeutel der Eltern scheitert. Das neue Austauschprogramm Eras-

Situation nicht gerecht sondern verschlimmert sie vielmals. Fluchtursachen sind vielfältig. Wir unterscheiden dabei nicht, ob Menschen vor Krieg, Verfolgung, aus wirtschaftlicher Not oder aus Klimagründen fliehen. Wir wollen, dass Menschen, die nach Europa wollen, auch gefahrenlos unsere Gemeinschaft erreichen können. Wir wollen nicht, dass sie durch Frontex abgeschoben werden. Deswegen fordern wir eine neue europäische Agentur für humanitären Flüchtlingsschutz, die in Not geratene sicher in die EU bringt und die Stellung von Asylanträgen unterstützt. Diese neugeschaffene Agentur muss demokratisch legitimiert sein. In diesem Zusammenhang fordern wir auch den kontinuierlichen Ausbau legaler Einreisemöglichkeiten in die EU und die Legalisierung des

mus+ vereint alle Bildungs-, Ausbildungs-, Jugend- und Sportprogramm der EU und erreicht so Millionen EuropäerInnen. Wir setzen uns dafür ein, dass noch mehr Menschen Zugang zu Erasmus+ erhalten.

Aufenthaltststatus von hier illegal lebenden MigrantInnen. Ein Folgeproblem der Einreise ist die Drittstaatenregelung. So wird Flüchtenden die Chance genommen, frei zu wählen, wo sie ihren Asylantrag stellen. Sie sind gezwungen dies im Land des Ersteintritts in die EU zu tun. Das beschränkt nicht nur die Freiheiten der AsylbewerberInnen sondern sorgt für eine massive Ungerechtigkeit bei der Aufnahme von Flüchtenden. Deswegen muss die Drittsaatenregelung reformiert werden.

Ein humanes Asylrecht schaffen! In kaum einem anderen Bereich braucht Europa so eine Kehrtwende, wie in der Asylpolitik. Wir fordern die Reform der Dublin III-Verordnung, denn sie wird der

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Auch dürfen Menschen, die andere beispielsweise auf hoher See retten, dafür nicht bestraft werden, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war. Menschenleben retten darf nicht jahrelange Prozesse und rechtliche Repressionen nach sich ziehen.

Dem Europäischen Parlament mehr Rechte geben!

mer wieder, dass ohne das Parlament nicht mehr viel geht. Wir fordern, dass das Parlament konsequent mit eigenem Initiativrecht ausgestattet wird. Das heißt, dass es selber Gesetze auf den Weg bringen kann. Nur so lässt sich die Politik der EU rechtfertigen – nämlich wenn sie durch die von den BürgerInnen gewählte Vertretung gemacht wird.

Gleiche Rechte für alle!

Das Europäische Parlament ist das einzige direkt von den BürgerInnen gewählte supranationale Parlament der Welt. Es repräsentiert über 500 Millionen Menschen aus allen Regionen Europas. Es ist ein großartiges Demokratieprojekt, das vor 70 Jahren niemand für möglich gehalten hätte. Doch kommt es immer wieder ins Stocken. Das

Dänemark, Spanien, die Niederlande, Frankreich, Belgien, England und Schweden machen es vor. In diesen Ländern gibt es die gleichgeschlechtliche Ehe ganz selbstverständlich neben der Ehe zwischen Mann und Frau. Wieso ist das nicht in ganz Europa möglich? Wieso gibt es mitten in Europa noch Länder, in denen die

Parlament wird umgangen, wie es bei der Troika der Fall war. Hier muss es sich erst Stück für Stück seine Rechte erkämpfen. Mit dem Parlament ausgehandelte Entscheidungen werden von den Mitgliedstaaten ignoriert, wie es bei den Emissionszielen der Fall ist. Das wollen wir ändern. Wir wollen weg von den nationalstaatlich getriebenen Politiken hin zu einer wirklichen europäischen Demokratie. Seit dem Vertrag von Lissabon hat sich schon viel getan und der tägliche Politikbetrieb in Brüssel und Straßburg merkt im-

gleichgeschlechtliche Ehe verboten ist? Wir kämpfen in ganz Europa, auf der ganzen Welt für Gleichstellung, nicht nur in Deutschland. Zu einem echten Politikwechsel in Europa gehört für uns auch die Ehe für alle mit allen Rechten und Pflichten. Zu diesen Rechten und Pflichten gehört auch das vollständige Adoptionsrecht. Für uns bedeutet das, dass jedes Paar auf dem gleichen Wege adoptieren kann und nicht-heterosexuelle Paare keine Steine in den Weg gelegt bekommen. Nirgendwo in Europa.

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Unsere Themen JOBS FÜ R J U NGE ME NSC H E N WASSE R, E N E RGI E U N D I N FRASTRU KTU R I N ÖFFE NTLIC H E R HAN D MIT E RASMUS+ E U ROPA E NTDEC KE N E I N H E ITLIC H E MI N DESTSTE U E RSÄTZE FÜ R U NTE RN E HME N ADOPTIONSREC HT FÜ R GLE IC HGESC H LEC HTLIC H E PAARE FI NANZMÄRKTE STÄRKE R REGU LI E RE N E I N E H UMAN E ASYLPOLITI K ME H R I NVESTITION E N FÜ R U NSE RE ZU KU N FT

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||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KAPITE L FÜ N F ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Aufbau eures Wahlkampfteams Hier findet ihr alle wichtigen Schritte, die ihr bis Ende Mai beachten solltet. 1. AU F B AU P H ASE Überlegt euch zuerst, wen ihr in eurem Wahlkampfteam alles einbinden wollt. Wer sollte unbedingt vertreten sein? Wer hat die Ressourcen, sich richtig in den Wahlkampf reinzuhängen? Wer ist besonders gut darin, kreative Ideen und Aktionen zu entwickeln und wer kann be-

scheinlich gibt es ja bei ihr/ihm auch bereits ein Wahlkampf-Team, mit dem ihr euch abstimmen könnt. Im Wahlkampf ist es wichtig, schnell und effektiv miteinander in Kontakt treten zu können. Baut dafür Email- und Telefon-Verteiler auf, oder erstellt FacebookGruppen. Um eure Kommunikation noch besser zu organisieren, könnt ihr zum Beispiel Regeln für die Email-Beantwortung (Reaktionen innerhalb von 48 Stunden)

sonders gut auf Leute zugehen? Und am wichtigsten: Startet eine Abfrage, wer wirklich Lust hat, sich im Europawahlkampf 2014 zu engagieren! Bildet ein (nicht zu großes) Koordinierungs-Team für den Wahlkampf. Vergesst aber nicht, alle einzubinden, die sich einbringen wollen! Um einen effektiven Wahlkampf machen zu können, nehmt ihr am besten Kontakt mit eurer/eurem EuropakandidatIn vor Ort auf. Häufig lassen sich mit den KandidatInnen gemeinsam viele gute Ideen und Aktionen entwickeln. Und wahr-

oder Dringlichkeitsstufen (Email, Telefon, SMS) festlegen. Viele Mailprogramme beiten auch die Möglichkeit eine Mail als „besonders wichtig zu markieren“. Erfolgreich nach außen kommunizieren könnt ihr nur, wenn eure interne Kommunikation gut funktioniert. Organisiert einen Planungsworkshop (siehe auch Kapitel 6): Was sind eure Ressourcen (Geld, Zeit, Material) im Wahlkampf? Wo könnt ihr evtl. noch Ressourcen herbekommen (z. B. SPD nach Geld fragen, noch nicht aktive Mitglieder ak-

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tivieren)? Was wollt ihr erreichen? Worauf habt ihr Lust? Wollt ihr mehr Aktionen machen oder Flyer-Verteil-Aktionen? Überlegt euch, welche großen Events (Festivals, Feste oder ähnliches) bei euch in der Nähe stattfinden, die ihr im Wahlkampf nutzen könnt, um viele junge Menschen auf einmal zu erreichen. Plant diese Termine von vornherein ein. Verteilt die Aufgaben und legt eine Struktur fest (wer macht Pressearbeit, wer organisiert, dass immer genug Material da ist etc.). Für solche Planungsworkshops könnt ihr eure CampaignerInnen von den JusoHochschulgruppen und euer zuständiges

wieder einsetzen wollen (siehe p  Kapitel 8 „Wir auf Tour“). Erkundigt euch, wann dieser bei euch in der Nähe Station macht! Alle Daten findet ihr unter o   www.juso-bustour. tumblr.com Schult euch auch gegenseitig! Bestimmt habt ihr ExpertInnen für bestimmte Bereiche vor Ort. Gibt es jemanden, der oder die gut fotografieren kann, oder sich besonders gut mit Online-Wahlkampf auskennt? Nutzt dieses Wissen! Weitere Tipps dazu findet ihr auch auf den nächsten Seiten. Das wichtigste im Wahlkampf sind natürlich unsere Inhalte! Macht euch mit unseren Themen und Argumenten vertraut.

Bundesvorstandsmitglied der Jusos oder der Juso-Hochschulgruppen um Unterstützung bitten! Bei weiteren Fragen könnt ihr euch auch jederzeit an die Bundesbüros (u jugendwahlkampf@spd.de) wenden.

Dazu könnt ihr natürlich unsere Argumentationskarten (findet ihr auf o   www.jusos.de und o   www.jusohochschulgruppen.de) nutzen. Auch in Bezug auf die Inhalte könnt ihr euch gegenseitig unterstützen. Gibt es besondere ExpertInnen auf einem Themengebiet bei euch vor Ort? Oder übt die wichtigsten Argumentationen oder Gegenargumente für den Wahlkampfstand in Rollenspielen. Im nächsten Schritt solltet ihr eure Materialien vorbereiten. Braucht ihr besondere Materialien für eure geplanten Aktionen?

„Nutzt große Events in eurer Nähe um junge Menschen zu erreichen.“

2. QUA LI F IZ I E R U NGSP H ASE In der Qualifizierungsphase geht es darum, voneinander und von anderen zu lernen. Nutzt dazu auch die Angebote der Bundesebene und der CampaignerInnen. Eine Besonderheit im Wahlkampf 2013 war der Juso-Bus, den wir auch 2014

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Anfang April: Die Juso-WahlkampfMaterialien sind da!

APRIL

27. April: Start der Bustour

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25. bis 27. April: Europakongress der Jusos in Berlin

Wollt ihr bei euch vor Ort ein besonderes Thema (z. B. weil es bei euch besonders wichtig ist, oder euer Kandidat, eure Kandidatin ExpertIn auf diesem Gebiet ist) in den Vordergrund stellen? Berücksichtigt dies bei eurer Planung. „Normale“ Gimmicks und Flyer bekommt ihr natürlich auch im SPD-Shop und unter o   www.jusos.de bzw. o   www.jusohochschulgruppen.de. Hier findet ihr auch den Link zum SPD-Druckportal mit den Juso-Materialien, damit ihr eure eigenen Postkarten und eure eigenen Flyer basteln könnt. 3. A KTIONSP H ASE Spätestens nach dem 1. Mai heißt es dann: Start in die heiße Phase des Wahlkampfes. Plant konkrete Aktionen und führt diese durch (schaut dafür auch das Kapitel 7 an). Vergesst dabei nicht, benötigtes Material sowie dessen Transport zu den Aktionen zu berücksichtigen.

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Begleitet eureN KandidatIn auch während dieser heißen Phase und macht dabei auf Jugendthemen aufmerksam. Plant beispielsweise Hausbesuche in Studi-Wohnheimen oder Kneipentouren in den angesagten Vierteln eures Ortes ein. Wir wollen junge Menschen erreichen und diese von unseren Zielen und Inhalten überzeugen. Wo ginge dies einfacher, als an Orten oder auf Events, auf denen viele junge Menschen versammelt sind? Nutzt Veranstaltungen wie Konzerte, Festivals, Flohmärkte und so weiter in eurer Gegend, um dort (Verteil-)Aktionen durchzuführen. Plant besonders große Events (z. B. das jährliche Rock-Konzert oder Volksfest) von vorneherein in eure Zeitschiene ein. Beachtet bei eurer Wahlkampfplanung Besonderheiten wie beispielsweise Feiertage und Jahrestage etc..

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27. April: der Bustour

24. Mai: Abschlusskundgebung mit Martin Schulz 24. Mai: in Aachen Abschlusskundgebung mit Martin Schulz in Aachen

MA I

MAI

Wahlkampfendspurt 25. Mai: WahlkampfEuropawahl & endspurt Kommunalwahlen 23. bis 25. Mai: 72 Stunden wach!

25. Mai: Europawahl & Kommunalwahlen

WA HLS I E G

23. bis 25. Mai: So könnt 72 Stunden wach!

WAHL S I EG ihr sicherstellen, dass ihr mit euren Aktionen auch eine gro4. DI E LETZTE N 72H – ße Anzahl von jungen Menschen erreicht! E N D S P U RT Auch die beste Aktion, die ihr euch Alle Studien zeigen es. Immer mehr Menausdenkt und durchführt, ist nur so viel schen entscheiden sich erst in den letzten Wert wie die Anzahl der Leute, die sie erTagen und Stunden vor der Wahl, ob und reicht. Vergesst also die Presse- und Öfwo sie das Kreuz setzen. Deshalb wird es fentlichkeitsarbeit nicht! Macht Fotos von euren Aktionen, schreibt Pressemitteilungen, bloggt auf eurer Website, twittert vom Infostand. Die gute Berichterstattung über eure Aktionen ist ebenso wichtig wie eure Aktionen selbst! Wir wollen unseren Jugend-Wahlkampf gut dokumentieren. Habt ihr Veranstaltungen oder Aktionen, bei denen besonders gute oder witzige Bilder entstanden sind? Schickt sie an uns (u jugendwahl kampf@spd.de) und verbreitet sie in den sozialen Netzwerken.

für uns ganz besonders darauf ankommen, auch noch kurz vor Schluss mit voller Kraft Wahlkampf zu machen. Plant dies mit ein und habt noch eine Kraftreserve für die letzten Stunden. Bleibt online und offline am Ball. Packt noch einmal eure besten Aktionen aus. Die, die am besten angekommen sind, und die, die euch selbst am meisten Spaß gemacht haben, sind jetzt genau richtig. Verteilt alles Material, jetzt muss nichts mehr aufbewahrt werden. Verbindet beispielsweise eine letzte Nacht-Ver-

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teilaktion am Abend vor der Europawahl mit einem gemeinsamen Abschlussgetränk in eurer Lieblingskneipe. Es kommt auf jede Stimme an. Diese wollen wir gemeinsam holen. Was genau in den letzten Stunden passiert, darüber informieren wir euch dann zeitnah! 5. N AC H B E R E ITU NGSP H ASE Einen Wahlkampf zu organisieren ist harte Arbeit. Vergesst nicht, euch dafür am Schluss auch selbst ordentlich zu belohnen! Ihr könnt zum Beispiel eine Wahlkampf-Abschluss-Party am Samstag vor der Europawahl oder ein WahlFrühstück organisieren. Ein paar Tage bzw. Wochen später, wenn der erste Trubel vorbei ist, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, so ein Event für alle Beteiligten noch nachzuholen. Auf irgend-

dafür ruhig ein paar Tage Zeit. Das Ergebnis muss ja auch erst einmal sacken. Gerne könnt ihr gewonnene Erkenntnisse auch an das jeweilige Bundesbüro der Jusos oder Juso-Hochschulgruppen weiterleiten. Erfahrungsgemäß werden während der Wahlkämpfe stets viele neue Mitglieder geworben. Entwickelt eine Strategie, wie ihr diese engagierten neuen Jusos und Juso-HochschulgrüpplerInnen direkt aktiv in eure Arbeit vor Ort einbinden könnt! Ein paar Infos dazu gibt es auch in Kapitel 3. Hierzu helfen wir euch auch gerne weiter. Meldet euch dazu in eurem Bundesbüro.

eine Art und Weise einen Dank an alle HelferInnen aus dem Wahlkampf zu organisieren ist wichtig. Denn der nächste Wahlkampf kommt bestimmt! Zu einem richtig guten Wahlkampf gehört natürlich auch eine ehrliche Analyse des Erreichten. Hierfür könnt ihr beispielsweise einen Evaluationsworkshop organisieren. Wie habt ihr vor Ort abgeschnitten? Welche Aktionen haben gut funktioniert? Was hat nicht gut geklappt? Welche Ideen oder Merkposten habt ihr für den nächsten Wahlkampf? Lasst euch

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| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | K A P I T E L S E C H S || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Die Aktions- und Kampagnenplanung – euer Planungsworkshop Bevor ihr direkt mit Aktionen beginnt, solltet ihr zunächst einige strategische Überlegungen durchgehen und euch insbesondere überlegen, wen ihr wie ansprechen wollt. SO KÖN NT I H R E U R E Z I E LE OP TI M A L E R R E IC H E N . Zu Beginn einer jeden Kampagne steht der politische Hintergrund: Was ist der Anlass? Was sind die politischen Hintergründe? Was sind unsere Forderungen?

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Und daraus resultierend müsst ihr euch fragen: Was sind eure Ziele? Wer sind eure Zielgruppen? Was sind eure zentralen Botschaften, die kommuniziert werden sollen?

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Zieldefinitionen: Wir wollen erreichen, dass die SPD in der Zielgruppe der 18- bis 35-Jährigen stärkste Partei wird. Wir wollen als Jusos und Juso-Hochschulgruppen im Wahlkampf wahrnehmbar sein und neue aktive Mitglieder gewinnen. Wir wollen den Wahlkampf nutzen, um unsere Kampagnenfähigkeit weiter zu

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verbessern und vorhandene Mitglieder, die bisher nicht aktiv waren, zu mehr Beteiligung animieren. Wir wollen, dass wir einen aktiven Beitrag zur anstehenden Verjüngung sozialdemokratischer Funktions- und MandatsträgerInnen leisten. Wir wollen die politisierte Zeit der Wahl­ auseinandersetzung nutzen, um für unsere politischen Konzepte zu werben. Wir wollen einen linken und inhaltlichen Wahlkampf. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass die Wahlbeteiligung steigt.

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WI E E R R E IC H E N WI R DI ESE Z I E LE A M B ESTE N? Interesse weckt man, indem man zum Beispiel die Inhalte anschaulich macht und zwar großflächig und plastisch. Es schadet nie, von weitem und für das Publikum, das sich nicht mit der Aktion befasst, erkennbar zu sein. Die Aktionsformen selbst sollten so gestaltet sein, dass man keine Barrieren aufbaut, sondern Beteiligung direkt durch die Aktionsform erleichtert. Insbesondere sollte es kein Problem für PassantInnen sein, sich mit Fragen oder Kommentaren an die durchführenden JugendwahlkämpferInnen zu wenden. Hier bieten sich dialogisch angelegte Aktionen an. Dies kann gut und mit relativ wenig Aufwand über Fragen auf Flugblättern oder Bodenzeitungen erreicht werden (siehe Kapitel 7). Wichtig

digt habt, könnt ihr bestimmen, wie ihr die öffentliche Meinung bei euch beeinflussen wollt.

ist: Benutzt einfache Mittel. Damit spart ihr Geld, Zeit und Arbeitseinsatz. So könnt ihr mehr Aktionen durchführen. Kombiniert verschiedene Medien, um auf eure Aktionen hinzuweisen und kommuniziert vorher und nachher in den sozialen Netzwerken darüber.

hen und die Aufgaben verteilt sind, sollte die richtige „Dramaturgie“ festgelegt werden: Was sind die zentralen Botschaften der Kampagne? Welche Vorbereitungen müssen wann erledigt werden? Was geschieht, wenn es zu zeitlichen Verzögerungen kommt? Wer hält während der Umsetzung die Fäden in der Hand und ist nach außen AnsprechpartnerIn für die ganze Aktion?

Z I E LGR U P P E N Je konkreter die Definition der Zielgruppe ist, desto zielgerichteter kann die Kontaktaufnahme erfolgen. Nachdem ihr euch auf Botschaften und Zielgruppen verstän-

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Dazu ist zu klären: Welche Aktionsformen sind geeignet, um unsere Zielgruppen zu erreichen? Wie sind die Aktionen aufeinander abgestimmt, wie greifen sie ineinander bzw. bauen sie aufeinander auf? Welche Materialien werden gebraucht? Was kostet es und wer übernimmt die Kosten? Welche Vorbereitungen müssen wann erfolgen? Wer macht mit und wer übernimmt was?

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Nachdem die Aktionen festste-

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Kurzum: Die Kampagne ist der Rahmen des Ganzen. Die Aktionen sind die einzelnen Bestandteile. Der Wahlkampf selbst, mit seinen Zieldefinitionen und hier insbesondere der Ansprache junger Leute und Überzeugungsarbeit für unsere politischen Forderungen, ist an sich schon eine Kampagne.

ob man Aktionen dieser Art wiederholt und wo vielleicht noch Optimierungsbedarf besteht.

U N D DA N AC H? Aktionen und Kampagne sind nicht nur wirksam, wenn ihr auf die Straße geht und die Aktion durchführt, sondern auch, wenn ihr darüber redet und berichtet. Dokumentiert jeweils eure einzelnen Aktionen mit Fotos und Videos. Diese könnt ihr auf eurer Website veröffentlichen und auch der Lokalpresse etc. zur Verfügung stellen. Je kreativer und anschaulicher die Aktion ist, desto höher sind die Chancen, damit auch in die Medien zu kommen. Mit Veranstaltungen und Aktionen im Zuge des Kommunalwahlkampfes zu Themen, die die Menschen vor Ort bewegen, ist es oft leichter Eingang in die regionalen Medien zu finden. Und je mehr ihr über euer Engagement sprecht, desto mehr Leute erreicht ihr. Außerdem macht es Sinn, zu jeder Kampagne bzw. Aktion auch eine Evaluation durchzuführen, um zu entscheiden,

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K A P I T E L S I E B E N || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Aktions­werkstatt Info]

H I E R F I N D ET I H R E I N E B U NTE M ISC H U NG VON A KTION E N , DI E I H R SOWOH L F Ü R DE N E U ROPA- A LS AUC H F Ü R DE N KOM MU N A LWA H LK A M P F VOR ORT A NWE N DE N KÖN NT. VI E LE A KTION E N H A B E N S IC H B E R E ITS B EWÄ H RT ODE R M AC H E N E I N FAC H S PASS!

UM E UC H E I N E N GUTE N Ü B E R B LIC K Z U VE RSC H A F F E N , H A B E N WI R DE N A KTION E N J EWE I LS K ATEGOR I E N Z UGEOR DN ET:

Ländlicher Raum Funktioniert auch super in struktur­ schwachen Regionen und auf dem Dorf.

Kommunalwahl Könnt ihr super für den Kommunal­ wahlkampf einsetzen.

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Wenig Ressourcen Ihr braucht nicht viel Vorbereitungszeit, wenige HelferInnen und nicht viel Geld.

Wahlkampfstand Eignet sich, um klassische Infostände aufzupeppen.

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F OTOA KTION E U ROPA Wenig Macht doch eine Fotoaktion, wo ihr PassantInnen mit ihren Forderungen Ressourcen und Wünsche für Europa oder ihre Kommune auf Pappe oder Comicblasen Kommunalwahl schreiben lasst und anschließend fotografiert. Ihr könnt auch europäische Wahrzeichen basteln (z. B. den schiefen Turm von Pisa), mit denen ihr Fotos macht. Später könnt ihr die Fotos dann im Internet veröffentlichen. Beachtet aber vorher, dass ihr die PassantInnen um ihr Einverständnis bittet. Sorgt außerdem dafür, dass die Bilder zeitnah im Internet zu finden sind und informiert die PassantInnen darüber wo. Was ihr braucht: Kamera, Stifte, Pappe oder ähnliches zum Beschriften

E U ROPA- QU IZ Veranstaltet ein Quiz zu Europa, in dem ihr zum Beispiel geografisches WisWenig sen, Fragen zur EU und von der EU geförderten Projekten vor Ort, aber Ressourcen auch skurrile Fragen stellt. Als Dekoration und Hilfsmittel kann dabei eine große Europakarte dienen. Versucht zwei Teams zu organisieren und sie gegeneinander antreten zu lassen – und bereitet für die GewinnerInnen eine Belohnung mit Europa-Bezug vor! Was ihr braucht: Fragen, ModeratorIn, TeilnehmerInnen und ein Geschenk als Belohnung

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DE I N E U ROPA Europa ist mehr als eine abstrakte Idee – Menschen verbinden längst viele Wahltolle Erlebnisse und Träume mit Europa. Erinnert sie an diese und macht Eu- kampfstand ropa und die Europawahlen greifbar. Sammelt in der Innenstadt oder auf dem Campus unter Leitfragen wie „Dein schönstes Europa-Erlebnis“, „Genzenlos in Europa…“ oder „Dein europäischer Traum“ Beiträge von PassantInnen. Visualisiert diese mithilfe von Sprechblasen oder einer Bodenzeitung. Was ihr braucht: Stifte, Pappe, Kreise oder ähnliches zum Beschriften, evtl. Stellwände o. a. zum Aufhängen der Sprechblasen

GU E R I LL A GA R DE N I NG – ROTE P R I M E LN F Ü R DI E SP D Ihr habt auch hässliche Beete bei euch in der Straße ohne Bepflanzung? Ländlicher Oder ist eine große Wiese bzw. ein brachliegender Acker an der HauptRaum straße ziemlich langweilig anzusehen? Dann macht sie schön! Kauft rote Blumen der Jahreszeit und pflanzt diese als SPD-Schriftzug in das leere Beet. Mit etwas mehr Aufwand könnt ihr auch gleich eine Forderung „pflanzen“. So sehen sie gleich viel schöner aus und erinnert die Menschen an die anstehenden Wahlen. Was ihr braucht: Viele schöne rote Blumen (wie zum Beispiel Primeln), Gießkanne und Wasser

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SP E E D - DATI NG M IT E U ROPA Nicht für alle BürgerInnen ist der persönliche Kontakt mit PolitikerInnen alltägKommulich. Wir ändern das! Baut in der Fußgängerzone ein Spalier aus Stühlen und nalwahl evtl. Tischen auf. Auf jedem Stuhl sitzt ein Kandidat, eine Kandidatin für Europa oder eure Kommune. PassantInnen können auf den Plätzen gegenüber Platz nehmen. Die Paare haben fünf Minuten Zeit, Fragen zu stellen bzw. einen kurzen Input über ihr wichtigstes politisches Anliegen zu geben. Nach fünf Minuten ertönt eine Klingel und die PassantInnen können zu dem nächsten „Date“ weiterrücken. Auf großen Schildern könnt ihr den Namen und das Amt bzw. das Themenfeld des Politikers, der Politikerin kenntlich machen. Was ihr braucht: Einige (Kommunal-)PolitikerInnen und Themen-ExpertInnen, Stühle, evtl. Tische, Klingel VOK A B E L- SP I C K E R EU – das bedeutet auch eine Vielfalt von mittlerweile 24 Amts- und ArbeitsStudis sprachen. Verteilt Vokabelzettel als Flyer oder verseht unsere Postkarten mit kurzen Sätzen. Die Vokabeln oder Wortgruppen sollten natürlich einen politischen Bezug (bspw. „Wählen gehen“, „Deine Stimme für Europa“) haben und auf die kommenden Wahlen hinweisen! Was ihr braucht: Kleine Zettel mit jeweils der Vokabel auf der einen und der Übersetzung auf der anderen Seite OP E N A I R K I NO ländlicher Veranstaltet doch mal ein Open Air Kino! Ist zwar viel Aufwand, aber macht Raum Kommunalwahl auch allen Leuten Spaß. Es empfiehlt sich, bereits die Auswahl des Films mit Studis einer politischen Botschaft zu verknüpfen und davor oder danach auch eine Diskussion über den Film und aktuelle politische Forderungen anzubieten. Zum Thema Wahlkampf allgemein kann man „The Ides of March“ oder den Klassiker „Die Unbestechlichen“ schauen. Filme die sich um Europa drehen und daher gut für den Europawahlkampf eignen sind etwa „L’auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr“, „One Day in Europe“ oder „Water makes money“. Wollt ihr diese Aktion im Rahmen des Kommunalwahlkampfes durchführen, dann eignet sich beispielsweise „Herr Wichmann aus der dritten Reihe“. Was ihr braucht: Leinwand, Kino-Equipment wie Beamer, Leinwand und Boxen, Sitzgelegenheiten, einen Film (denkt hier an die GEMA und Verleih-Gebühren)

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M A RTI N SC H U LZ I N LE B E NSGROSS WahlIm Wahlkampfendspurt der Bundestagswahl 2013 sind wir mit einem Papp- kampfstand Peer in lebensgroß durch die Innenstadt gezogen. Wir sind mit ihm U-Bahn gefahren und vieles mehr. Das hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt! Der lebens­ großen Figur aus Pappe haben wir „Forderungen“ mit Comic-Sprechblasen in den Mund gelegt. Vor allem die jungen PassantInnen hatten viel Spaß dabei, Peer „SWAG“, „YOLO“ oder „Ich mag feiern“ sagen zu lassen. Das war auch eine super Fotoaktion, die wir auch mit Martin Schulz wiederholen können. Schreibt eine Mail an u ariane.werner@spd.de, wenn wir euch die Druckdatei zukommen lassen sollen, mit der ihr Martin Schulz in lebensgroß ausdrucken lassen könnt. Was ihr braucht: Druckdatei, Druckdetails: 120gramm Natur, 4/0c, 1 x ca. 60 x 180 cm (circa 45 Euro), Pappe zum Aufkleben und Befestigen (damit die Pappfigur auch steht), Comicsprechblasen aus Pappe, Papier zum Bekleben, farbige Marker, Schere COM IC - SP R EC H B L ASE N Wenig Große Pappen mit Sprüchen schaffen viel Aufmerksamkeit. Sehen aber ir- Ressourcen gendwie langweilig aus. Daher schreibt eure Forderungen auf große Comic-Sprechblasen und nutzt diese bei Demos oder in der Innenstadt. Oder schreibt Kommentare in Sprechblasen und haltet sie beispielsweise den KandidatInnenPlakate der anderen Parteien an den Mund und macht so auf deren Schwächen aufmerksam. Alle Leute werden sich umdrehen, wenn ihr einfach so damit durch die Fußgängerzone in eurer Stadt lauft oder die Sprachblasen an Orten hinterlasst, an denen viele Menschen vorbeigehen oder vorbeifahren. Was ihr braucht: (Weiße) Pappe oder Papier zum Bekleben, farbige Marker, Schere

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ländlicher N AC HTI N F OSTA N D Raum Warum nicht mal Aktionen, die tagsüber funktionieren, einfach auf die Kommunalwahl Nacht übertragen? Auch ein regulärer Infostand kann nachts in Fußgängerzonen oder vor Discos Sinn machen. Gerade wenn man das Programm etwas anpasst, also zum Beispiel Getränke ausschenkt und Kondome zu den Flyern verteilt. Oder ihr setzt einen Shuttlebus ein. Das wiederum kann mit konkreten Themen in der Region verknüpft werden. So kann man einen nicht vorhandenen Discobus in eurer Stadt einfach an einem Samstagabend durch einen Juso-Shuttlebus ersetzen, der die Leute nach dem Discoabend kostenlos nach Hause bringt. Was ihr braucht: einen Bus, einen passenden Führerschein, Kaffee oder andere Getränke und Infomaterial/Gimmicks J U SO - F R Ü H LI NGSLOU NGE Ländlicher Der Frühling steht vor der Tür und mit ihm wieder einige Frühlingsfeste oder Raum die erste Kirmes und Feuerwehrfeste. Präsentiert euch dort mit eurem eigenen Stand. Mit Liegestühlen, Musik und guter Laune begrüßt ihr interessierte junge Menschen. Dabei könntet ihr je nach Wetter Waffeln verteilen, Kaffee oder Tee anbieten und am Abend sogar alkoholfreie Cocktails ausgeben. Wichtig: Erkundigt euch unbedingt vorher beim Ausrichter/verantwortlichen Organisator/der Gemeinde, ob ihr einfach euren Stand auf dem Volksfestgelände aufbauen dürft. Was ihr braucht: (Sonnen-)Stühle und Sessel, Musik, Deko, alles für Cocktails

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E U ROPA VOR ORT WahlDie Europäische Union ist groß: Insgesamt 28 Mitgliedsstaaten gibt es. Stellt kampfstand euch mit einer großen Europakarte auf den Platz und fragt ab, wo in Europa die Menschen bei euch vor Ort bereits einmal gelebt, gearbeitet oder studiert haben – da können sie dann eine Nadel reinstecken. Darüber könnt ihr symbolisieren, dass Europa auch bei euch vor Ort ganz aktuell ist und die Menschen überall in Europa unterwegs sind. Hier kommt ihr sicherlich mit den Leuten ins Gespräch. Und am Ende habt ihr nicht nur eine bunte Karte mit vielen verschiedenen Pins, die Aufsehen erregt, sondern auch ein schönes Motiv für eure Facebook-Seite. Was ihr braucht: Europakarte, Pins STE U E R LI M BO WahlIhr wollt das Thema Steuergerechtigkeit thematisieren? Wie wäre es mit kampfstand dem Steuerlimbo!? Musik an und los geht’s! Die Limbostange symbolisiert das Steuerniveau – ohne europaweite Regelung wird das Steuerniveau durch Sonderregelungen für Einzelne immer weiter gedrückt. Die Steuerdrücker setzen jede Runde das Steuerniveau (Limbostange) weiter runter. Ihr zeigt dabei die Höhe mit einer Tafel an. Jemand beginnt mit dem Limbo. Wenn eine Person unter der Stange vorwärts durchkommt, wird die Stange tiefer gehalten. Wie sehr können sich die Menschen verbiegen, bis sie unter den unsozialen Steuerabgaben zusammenbrechen? Was ihr braucht: Besenstange, eine Stereoanlage und/ oder Anlage mit Musik nach Geschmack, eine vorbereitete Steuerskala; Schilder mit „Hier Steuerlimbo. Kommen Sie und gewinnen Sie...“; Postkarte zum Thema „Steuervermeidung“

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DISK R I M I N I E R U NG WEGB A LLE R N

Ländlicher

Jede/r kennt eine übliche Torwand. In unserer neuen Variante werden jeRaum doch zwei Einschuss-Löcher in der Mitte der „Torwand“ angebracht: Jeweils zwei Männer- bzw. Frauensymbole nebeneinander. Denn wir wollen, dass gleichgeschlechtliche Paare die gleichen Rechte haben wie heterosexuelle. Diskriminierungen wie beispielsweise im Adoptionsrecht wollen wir wegballern! Und so geht’s: Schneidet aus einem Bettlaken mittig zwei Löcher mit einem Durchmesser von jeweils ca. 40 cm aus. Malt um diese Löcher jeweils die Symbole für weiblich bzw. männlich. Wenn möglich, könnt ihr auch beide Varianten wählen, wenn ihr das Banner beidseitig bemalen wollt. Darüber schreibt ihr einfach noch den Spruch „Diskriminierung wegballern“. Hängt das Bettlaken z. B. auf einem Sportfest in ein leeres Fußballtor. Die stabilere (aber auch aufwändigere) Variante: Bastelt euch eine Torwand zum Aufstellen aus Sperrholz. Was ihr braucht: Bettlaken oder Sperrholz und Säge, Farbe, Schere, Bindfaden und natürlich einen Fußball

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„WOA N DE RS SP I E LE N“- F OTOA KTION Studis Ihr wollt Europa erleben und auch nochmal woanders spielen? Stellt das Motiv unserer Erasmus-Postkarte nach und macht eine Foto-Aktion daraus. Sucht euch einen Spielplatz vor Ort, macht Fotos, ergänzt diese um den Postkarten-Spruch und versucht, möglichst viele Leute für die Aktion zu gewinnen. Ergänzend könnt ihr auch ein Wahrzeichen oder eine Stadt als Hintergrund auf großem Papier ausdrucken, sodass Interessierte auch über europäischen Städten schaukeln können. Die Fotos könnt ihr auch prima in eurem Online-Wahlkampf verwenden. Was ihr braucht: eine Kamera, einen Spielplatz und Freiwillige PA RT Y-VE RTE I LU NG Wenig Nicht immer muss der Berg zum Propheten kommen, manchmal kann auch Ressourcen der Prophet zum Berg gehen… Sucht euch eine Disco oder eine gute Party, von der ihr wisst, dass es dort immer voll ist. Stellt euch abends vor dem Eingang der Party auf und verteilt Flyer und gute Party-Gimmicks wie z. B. rote Knicklichter oder Brausepulver. Wenn es bei euch vor Ort keine große Disco gibt, überlegt euch Alternativen wie z. B. Verteilaktionen vor dem Kino, Konzerten oder z. B. Fachschafts- oder Oberstufenpartys. Geeignet sind alle Orte, an denen Menschen lange anstehen müssen, um irgendwo hinein zu kommen. Was ihr braucht: Flyer (z. B. Briefwahlpostkarte), Disco-Gimmick (z. B. rote Knicklichter), Brause-Pulver Wenig

Ressourcen ROTE A M P E L A KTION Ländlicher Raum Ihr wollt auf die Schnelle noch mal unsere Positionen verdeutlichen? Dann ab Kommunalwahl an große Kreuzungen, wo AutofahrerInnen lange an roten Ampeln warten müssen. So versüßt man mit Bannern und Kostümen die Wartezeit und kann dabei auf eine politische Forderung (z. B. „Für ein soziales Europa“ „Hupen gegen den Stillstand in Europa/der Stadt“) hinweisen. Aber Achtung: Diese Aktion kann unter Umständen als eine Ordnungswidrigkeit wahrgenommen werden, wenn ihr den Verkehr und seinen Ablauf behindert. Ihr solltet also darauf achten, keine AutofahrerInnen zu stören oder sonstige Gefährdungen auszulösen. Sowohl für den Europa- als auch für den Kommunalwahlkampf geeignet. Was ihr braucht: zwei große Schilder, ein beschriftetes Banner, Tapete oder ComicSprachblasen, vielleicht Kostüme oder Gimmicks, rote Ampeln

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F I N A NZ H A I E A NGE LN

Wahl-

Entenangeln war gestern – wir angeln nach Finanzhaien! Denn sie privati- kampfstand sieren unser Trinkwasser und machen es dadurch unbezahlbar. Wir wollen aber, dass Wasser öffentliches Gut bleibt und für alle in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Dafür muss die Wasserversorgung in öffentlicher Hand bleiben. Deshalb angeln wir die symbolischen Finanzhaie aus dem Trinkwasser: Ihr könnt kleine Quietsche-Haie im Internet bestellen (zum Beispiel bei o   www.badeenten.de) oder selber welche aus Holz basteln. Mit einer Schlaufe oder einem Magneten versehen und mit einer dazu passenden Angel wird schnell ein witziges Spiel daraus, mit dem ihr sicher Aufsehen erregen könnt. Diese Aktion eignet sich auch, um bei Stadtfesten oder am Infostand viele Leute anzulocken. Verteilen könnt ihr dazu die Postkarte „Haie im Trinkwasser“! Was ihr braucht: Ein Planschbecken, eine große Wanne oder eine Regentonne, Holzstäbe und Schnur mit Haken als Angel, Haie, Draht oder Magnete, Gimmicks als Preise

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E R AS MU S - R U N DE Studis Veranstaltet eine Diskussionsveranstaltung mit Menschen aus ganz Europa. Sucht zum Beispiel Leute, die grade als Erasmus-StudentInnen vor Ort sind, oder bereits über das Erasmus-Programm Zeit im Ausland verbracht haben. Bringt sie zu einem spannenden Diskussionsthema mit Bezug zum Erasmus-Programm, ihrer Sicht auf die EU oder den Europa-Wahlen zusammen. Solch eine Diskussionsrunde kann man sicherlich trotz Abstandsgebot in der Hochschule lange bis vor den Europawahlen ausrichten. Was ihr braucht: aktuelle und ehemalige Erasmus-Studis STU DI E R E N I N PA R IS, B U DA P EST... Studis Immer nur in Raum A1 oder 1.200 lernen? Das ist doch öde. Benennt die Wenig Hörsäle an eurer Hochschule um: in Paris, Budapest oder andere europäRessourcen ische Städte. So könnt ihr auf Europa und die Europawahlen aufmerksam machen. Tipp: Verteilt in den Veranstaltungsräume unsere Postkarte „Nochmal woanders spielen?“. Denkt daran dazu evtl. eine Pressemitteilung vorzubereiten, in der ihr, wie sonst auch üblich, die Umbenennung der Räume bekannt gebt. Was ihr braucht: Zettel, Stifte und Tesafilm

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||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KAPITE L ACHT

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Wir auf Tour

Wir sind mobil und jederzeit bereit, überall junge Menschen auf uns und unsere Inhalte aufmerksam zu machen. Deshalb sind Jusos und Juso-Hochschulgruppen auch im Europawahlkampf erneut mit unserem großen Wahlkampfbus unterwegs!

sign verpassen und ihn während der heißen Wahlkampfphase auf Tour schicken. Dabei wollen wir vor allem Grenzregionen ansteuern, um gemeinsam mit unseren befreundeten Verbänden aus den Nachbarländern für unsere Ideen für Eu-

Viele von euch kennen unseren umgebauten und besprayten Bus schon aus dem Bundestagwahlkampf im letzten Jahr. Wir werden ihm ein neues Europa-De-

ropa zu werben. Mit unseren Materialien wollen wir unsere Themen bekannt machen und die jungen Menschen vor Ort für Europa und die anstehenden Wahlen

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sensibilisieren. Wir verteilen Brausepulver, Stifte, Kondome oder Reisezahnbürsten bei Konzerten und Stadtfesten. Wir kegeln mit euch „Nazis weg“ oder zeigen, wo wir schon einmal zu Besuch in Europa waren. Der Bus wird eingesetzt, um vor Ort zusätzliche jugendgerechte und öffentlichkeitswirksame Aktionen zu ermöglichen, die ihr euch auch individuell überlegen könnt. Die Tour des Wahlkampfbusses startet am 27. April nach unserem Europak­ ongress in Berlin. Von da an sind wir vier Wochen lang quer durch Deutschland unterwegs, um junge Menschen davon zu überzeugen bei der Europawahl für die SPD und ein solidarisches Europa zu stimmen. Wir kommen mit unserem Bus, vielen Aktionsmodulen, Wahlkampfmateri-

te zusammengestellt, bei der wir vor allem Wert auf Grenzregionen legen. Wir kontaktieren euch rechtzeitig, wenn wir mit dem Bus vorbei kommen. Die Route findet ihr bald auch online unter o   www.jusos.de und regelmäßige Updates zur Tour wird es wieder auf dem Blog unter juso-bustour.tumblr.com geben. Als Verantwortliche für die Bustour erreicht ihr Mareike im Bundesbüro der Jusos unter u mareike.strauss@spd.de oder telefonisch unter 030-25991-337.

al und HelferInnen aus dem Bundesbüro und den Bundesvorständen der JusoHochschulgruppen und der Jusos bei euch vorbei. Aber natürlich brauchen wir dabei auch eure Unterstützung: Es wäre toll, wenn ihr uns vor Ort mit zehn (oder mehr!) HelferInnen zur Seite stehen könntet, damit wir gemeinsam tolle Aktionen auf die Beine stellen und möglichst viele junge Menschen erreichen können. Da wir nur vier Wochen unterwegs sind, können wir mit dem Bus leider nicht überall stoppen, sondern haben eine Rou-

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K A P I T E L N E U N || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Wir unterstützen den SPD-Wahlkampf Die SPD plant eine Reihe großer Veranstaltungen im Zuge der Europawahl in deren Mittelpunkt Martin Schulz als gemeinsamer Spitzenkandidat aller europäischen sozialdemokratischen Par-

Kandidatinnen und Kandidaten für das Europaparlament aus eurer Region werden sich sicherlich bei diesen Veranstaltungen präsentieren. Für den Jugendwahlkampf sind auch

teien steht. Er macht bei seiner Wahlkampftour durch Europa auch in vielen deutschen Städten Station. Wie schon im vergangenen Bundestagswahlkampf wird es auch dieses Mal keine klassischen Kundgebungen geben. Stattdessen versammeln sich unter einem großen Schirm wieder zahlreiche Menschen, um gemeinsam zu feiern, Reden zu hören und sich auszutauschen. Auch die

diese Veranstaltungen sehr wichtig. Seid präsent und mobilisiert eure Leute dazu, gemeinsam die Veranstaltungen zu besuchen. Stellt den KandidatInnen Fragen zu Jugendthemen. Und nutzt den großen Veranstaltungsrahmen, zum Beispiel für eine große Juso-Lounge im Anschluss an das Fest oder ein Open-Air-Kino (Ideen in Kapitel 7).

„Nutzt den Rahmen großer SPDVeranstaltungen für eigene Aktionen.“

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W W W.M ITM AC H E N .SP D.DE Freiwillige können sich bei mitmachen.spd. de registrieren, um den SPD-Wahlkampf zu unterstützen. Wenn du dich dort einträgst, bekommst du auch immer alle wichtigen Infos aus dem SPD-Wahlkampf.

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VE R A NSTA LTU NGE N I M KOM MU N A LWA H LK A M P F Wahlkampfveranstaltungen auf kommunaler Ebene, die im Zuge der Kommunalwahlen stattfinden, werden von den Ortsvereinen, Unterbezirken und Landesverbänden organisiert. Ob Kundgebung, Infostände oder Familienfest – auch hier gilt: seid präsent! Mobilisiert eure Leute und beteiligt euch mit eigenen Aktionen an den Veranstaltungen der SPD-Gliederungen. Setzt unabhängig davon auch eure eigenen Wahlkampfideen in die Tat um. Veranstaltet bspw. eine Jugenddiskussionsrunde in der eure/euer KandidatIn mit Jugendlichen diskutiert. Oder macht einfach eine kurze Aktion. Euren Ideen sind dabei (fast) keine Grenzen gesetzt. Anregungen für Aktionen findet ihr in p   Kapitel 7.

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||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KAPITE L ZE H N

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Online-Wahlkampf

Das Internet ist für junge Menschen das wichtigste Informationsmedium geworden. Seitdem es mobil verfügbares Internet gibt, sind junge Menschen heute überall online. Damit ist der Zugang zur Zielgruppe der JungwählerInnen enorm erleichtert worden, im Vergleich mit der Zeit der klassischen Medien.

Das größte und meistgenutzte Netzwerk in Deutschland ist dabei Facebook. Aber auch Twitter, Youtube oder Instagram werden bei der Europawahl sowie in den Kommunalwahlkämpfen eine Rolle spielen. Einige Bildernetzwerke werden zu 90 Prozent von der jungen Zielgruppe genutzt. In der Nutzungsstatistik

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dominieren auf diesen Internetseiten klar die Frauen. Junge WählerInnen bilden sich vor allem eher in den sozialen Netzwerken eine politische Meinung als auf den Webseiten der Parteien. Dialog und Partizipation über likes, shares und Kommentarfunktion sollen Leute unterschiedlich starken politischen Interesses zusammenbringen. O N L I N E WA H L K A M P F F Ü R EINSTEIGERiNNEN UND FORTGESCHRIT TENE Facebook: Über 70 Prozent der Nutzeraktivitäten resultieren inzwischen aus Bildern. Die Facebook-Kommunikation ist stärker denn je bildlich. Die Chronik eröffnet neue Möglichkeiten für Fotos. Häufigere Wechsel und anlassgerechte Titelbilder ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Am beliebtesten in der Community sind kurze pointierte Posts, versehen mit einem ansprechendem Foto und einem interessanten Anteaser-Text zum Beitrag. Es ist immer wichtig, eine Einordnung mitzuliefern, warum etwas als interessant befunden wird. Bei Facebook gibt es die Möglichkeit des privaten Profils oder der Fanpage. Manche von euch betreuen auch

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die Seiten von KandidatInnen oder eurer Juso- oder Hochschulgruppe. Ab 5000 Freunden zwingt euch Facebook entweder zur Umstellung auf die Fanpage oder die darüber hinaus angenommenen Freunde werden zu Abonnenten. Wenn ihr genaueres zur Nutzerstatistik einer Seite erfahren wollt schaut am besten in die so genannten „Facebook Insights“, die eine genauere Aufschlüsselung über die eigenen SeitenbesucherInnen liefern. Diese findet ihr bei eurer Fanpage oben rechts unter Edit Page/Update Info/Insights. In der Timeline könnt ihr die wichtigsten Apps einbauen. Die sogenannte „App-Row“, die rechte Leiste unterhalb des Titelbilds in der Chronik, sollte die eigenen weiteren Social Media Kanäle wie Youtube, Twitter etc. enthalten. Neben Bildern sind weitere Erfolgsfaktoren einer Facebook-Page: Authentizität der Inhalte, keine Floskeln Unterhaltungswert durch spannende und amüsante Inhalte Partizipation ernst nehmen durch ein zeitnahes Reagieren auf Messages und Kommentare

• • •

Exklusive, multimediale und authentische Inhalte haben einen hohen Mehrwert für alle und lösen die erwünsch-

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te Handlung auf Facebook aus: Inhalte werden geliked, geteilt und kommentiert. Wahlkampfstrategie muss sein, dass Inhalte zahlreich geteilt werden und in die jeweils eigenen Freundeskreise getragen werden. Auch dort sollen sie schließlich weiter geteilt werden. Der Jugendwahlkampf zur Bundestagswahl hat vor allem gezeigt, dass witzige Fotomontagen mit einer pointierten Textzeile unter Berücksichtigung der Schaltung von Ads eine hohe Reichweite erzielen. Somit agieren wir über „Grenzen“, erreichen also Zielgruppen, die mit unserer Fanpage bisher nicht in Berührung gekommen sind oder gekommen wären. Als Jugendverband mit einer online-affinen Zielgruppe sollten wir uns die Chance nicht entgehen lassen, unsere Themen gezielt zu platzieren, um

Nutzung von Social Media führt nicht automatisch zur Erhöhung der Reichweite, schnell ist das mögliche Potential an zu erreichenden Leuten ausgeschöpft. Auf o   www.allfacebook.de findet ihr eine gute Einführung in die MarketingMöglichkeiten.

WählerInnen zu mobilisieren. Denn eins ist sicher: Zielgruppen werden differenzierter. Alle ansprechen funktioniert nicht mehr! Werbung kann für euch auch insbesondere dann relevant sein, wenn Themen eine Relevanz für bestimmte Regionen haben. Dank des Targeting könnt ihr Posts nur an Personen richten, die dieses Thema tatsächlich interessiert. Neben der zielgenauen Ansprache ist auch die Erweiterung der Reichweite ein Argument für den Einsatz von Werbung in der Online-Kommunikation. Die

für Themen-Setting geworden. Bilder und Videos können hier auch verbreitet werden. Die Bedeutung des Visuellen ist bei Twitter aber um einiges geringer. Das Netzwerk sollte nicht als Pressemitteilungs- oder Linkschleuder verstanden werden. Twitter als Informationskanal bezieht sich darauf, eine Neuigkeit mit einem persönlichen Eindruck oder einem Kommentar anzureichern. Beim Twittern solltet ihr außerdem aus folgenden Gründen unbedingt #Hashtags verwenden:

Twitter: Der aktive Twitter-Kreis ist derzeit noch recht klein, einen Großteil der UserInnen stellen die passiven MitleserInnen dar. Twitter ist daher in erster Linie ein Kanal, um aktuelle Informationen und Nachrichten zu verbreiten. Aber auch gesellschaftspolitische Debatten werden immer intensiver auf diesem Kanal geführt und einzelne Tweets von klassischen Medien in deren Berichterstattung aufgegriffen. Twitter ist also ein relevantes Netzwerk

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• Sie wirken wie eine Überschrift und

Analysen haben ergeben, dass in erfolggeben damit eine Einordnung. reichen Tweets Bewertungen oder EmotiSie können als Appelle eingesetzt onen stehen. Vor allem die negative Bewerden, wie ein Aufruf zum Mitmawertung löst viel Resonanz aus. Doch eins chen. ist wichtig: Reines Pöbeln ist nicht respektUnd sie tragen zur Auffindbarkeit voll. Wir wollen konstruktiv sein! der Themen bei. Um sich mit seiVINE: nem Twitter-Namen Die kurzen verwackelbekannt zu machen ten Clips, Animated empfiehlt sich, Fragen GIFs, sind seit einiger zu stellen bzw. AntworZeit wieder absolut beten zu geben (@...) geliebt. nauso wie darauf zu Mit der zu Twitter achten, retweetbar zu gehörenden App Vine sein (130 Zeichen für könnt ihr kurze VideoRT@....). schnipsel aufnehmen Achtet bei euund über eure Twitterren Antworten darauf, Profile verschicken. Die Sascha Lobo ob ihr nur der Person Videos werden dort di-

• •

„Der Hashtag ist die digitale Straßen­ver­ sammlung, in der Masse ergibt sich eine InternetDemo.“

antworten wollt (dann reicht einfach auf „Antworten“ klicken, oder ob ihr wollt, dass alle UserInnen eure Antwort sehen. Dann achtet darauf, dass vor dem @ noch ein Zeichen steht, beispielsweise ein Punkt (.@). So wird der Tweet für alle sichtbar, auch für die, die der Person, der du antwortest, nicht folgen. Empfehlenswert sind auch Tools, die euch ermöglichen eure Twitterbilanz zu beobachten, um zu sehen, welche Tweets gut ankamen, wer euch entfolgt hat oder wem ihr vielleicht noch folgen solltet.

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rekt angezeigt, TwitterNutzerInnen können die Kurzclips ihrer Freunde also ohne einen weiteren Klick direkt auf der Twitter-Webseite betrachten. Im Gegensatz zum Instagram-Video darf ein Vine-Video höchstens sechs Sekunden lang sein. Instagram: Ein Bild schafft Emotionen, es prägt sich ein und transportiert eine Botschaft. Instagram erklärt dabei wohl den Siegeszug der visuellen Kommunikation am besten.

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Bei dieser App geht es darum, Botschaften so zu verpacken, dass der Eindruck eines Schnappschusses entsteht. Es gibt verschiedene Tools, um den Instagram-Feed auf der eigenen Website mit einzubinden. NutzerInnen können mit der App (iPhone und Android) ihre Bilder hochladen und dann mit Hilfe verschiedener Filter aufhübschen, die Farben verstärken, einen Nostalgie-Schleier darüber legen oder sie in Rahmen packen. Instagram ist nicht “nur” ein Fotosharing-Service, sondern ein inzwischen sehr mächtiges Social Network. Die größten Interaktionspotenziale liegen derzeit schließlich bei Fotos. Die App zeichnet sich durch eine einfache Nutzbarkeit aus: Blitzschnelles Bearbeiten von Bildern sowie Versenden via Twitter, Facebook oder Tumblr ist möglich. Inzwischen kön-

Tumblr Tumblr ist eine Social-Blogging-Plattform, die wegen ihrer sehr simplen Bedienung bevorzugt genutzt wird. Tumblr wurde im vergangenen Bundestagswahlkampf vor allem für eine Reihe von Satireformen zu aktuellen „Aufreger-Themen“ genutzt. Ein Beispiel dazu ist der Blog merkelraute.tumblr.com oder auch merkelschautesnochmalgenaueran. tumblr.com. Tumblr eignet sich also dann besonders gut, wenn man schnell auf ein Meme (ein im Netz gut laufendes Thema) aufspringen will. Das ist meist ein witziger Beitrag, der sich in kürzester Zeit zum Massentrend entwickelt.

nen auch kurze Videoclips (15 Sekunden) produziert werden. Das Netzwerk spielt im Visual Social Marketing inzwischen eine bedeutende Rolle. Auch für politische Kampagnen kann Instagram gezielt eingesetzt werden. Gerade Europa lässt sich gut bildlich und emotional darstellen. Verwendet eine Breite an unterschiedlichen Hashtags, so dass möglichst viele UserInnen auf eure Inhalte aufmerksam werden. Ihr könnt eure Bilder auch direkt mit anderen Accounts verlinken, das funktioniert wie bei Twitter: @NUTZERNAME.

D E M H A N DY Mit den meisten Smartphone-Kameras kann man Fotos machen, die so manche Kompaktkamera in den Schatten stellen. Hier ein paar Tipps, wie ihr das Beste aus Fotos herausholt: Hohe Auflösung, kein Zoom Stellt die Auflösung der Bilder immer so hoch wie möglich ein. So hat man in der Nachbearbeitung alle Möglichkeiten offen. Bei Smartphones nicht zoomen, denn dadurch verliert das Bild an Qualität. Bes-

SO WERDET IHR ZUM P RO F I - F O T O G R A F E N M I T

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ser: Einfach näher ran gehen und eventuell später in der Nachbearbeitung das Bild beschneiden. Für Handys gibt es auch gute, anschraubbare Objektive. Das erleichtert das Fotografieren ohne Verwackeln. Bildkomposition Beschränkt euch im Motiv auf wenige Objekte, um das Bild nicht zu überladen. Achtet auf den Goldenen Schnitt, also darauf, mehrere Ebenen im Bild zu haben (Vorder- und Hintergrund).

HDR (Erweiterter DynamikUmfang) Mit der HDR-Technik könnt ihr Fotos mit besonders hohem Kontrastumfang herstellen. Dies macht Bilder interessanter und erkennbarer. Ihr findet diese Technik unter den Menüeinstellungen eurer Smartphone-Kamera. Licht Gutes Licht ist einer der wichtigsten Faktoren beim Fotografieren. Achtet darauf,

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die Lichtquelle beim Aufnehmen eures Fotos im Rücken zu haben und das Motiv gut auszuleuchten. Ungewöhnliche Perspektiven Smartphone-Kameras sind äußerst handlich, was euch beim Fotografieren sehr entgegen kommt. Ob Frosch- oder Vogelperspektive, schräge Winkel – das alles kann sehr spannende Bilder ergeben. Foto-Apps Es gibt zahlreiche gute Foto-Apps, mit denen ihr noch mehr aus eurem Bild herausholen könnt. Für IOs sind zum Beispiel die Apps Camera + oder Filterstorm gute Optionen, für Android: FX Camera oder Camera zoom FX. ON LI N E -WA H LK A M P F F Ü R P ROF IS Eigene Website/Blog Noch vor der heißen Wahlkampfphase ist unser Wahlkampflayout über o   www.jusos.de und o   www.juso-hochschulgruppen.de verfügbar. Videos Videos zu erstellen, die sich viral gut verbreiten, ist keine leichte Aufgabe. Viel effektiver sind tatsächlich Bilder, bei denen sich im direkten Vergleich zu Videos viel

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höhere Interaktionsraten in den sozialen Netzwerken feststellen lassen. Wenn ihr euch dennoch an der Kamera probieren möchtet, aber über keine professionelle Videoausstattung verfügt, solltet ihr auf ein Smartphone zurückgreifen. Fast alle Geräte verfügen inzwischen über die Videofunktion. Die Herausforderung beim Drehen liegt allerdings darin, eine ruhige Kameraführung hinzubekommen, da das Handy sehr leicht ist. So entstehen schnell verwackelte Aufnahmen. Hier kann ein Stativ helfen, sofern es einen Adapter für euer Smartphone gibt. Die Bildqualität ist auf jeden Fall in Ordnung. Schwieriger wird es aber beim Ton. Das in einem Handy verbaute Mikrofon ist sehr klein. Abhilfe kann nur ein externes Mikrofon schaffen. Dies könnt ihr über den Mikrofon-Eingang am Han-

freie Musik verwenden! Die gibt es zum Beispiel bei o   www.jamendo.com/de.

dy anschließen. Die Videodateien könnt ihr entweder mit den entsprechenden Apps (zum Beispiel iOS imovie) direkt auf dem Smartphone bearbeiten oder auf euren Computer ziehen. Um dort dann die Filmdateien ansehen zu können, müsst ihr sie möglicherweise konvertieren (etwa bei o   www.media-convert.com). Mit dem einfachen Schnittprogramm Movie Maker (Windows) könnt ihr die Clips dann bearbeiten. Ihr könnt eure Dateien schneiden, mit Effekten versehen und mit Musik unterlegen. Aber Achtung: Am besten lizens-

Richtig professionelle Videos sorgen für viel Aufmerksamkeit. Dies kann ein Jugendpodcast aus eurer Region sein, ein Interview mit der/m KandidatIn oder ein Imagevideo eurer Wahlkampfgruppe. Ein Video zu drehen ist nicht ganz einfach, wenn es am Ende ein größeres Publikum begeistern soll. Ihr braucht ein umfangreiches technisches Equipment, ein gutes Verständnis von Kameraeinstellungen und Ton und nicht zuletzt einen sicheren Umgang mit dem gewählten Schnittprogramm.

AU F GE PASST! Bei der Veröffentlichung eures Clips müsst ihr gewährleisten, dass Personen, die im Film gezeigt werden, mit der Veröffentlichung im Internet einverstanden sind. Die sicherste Art und Weise, eine Einwilligung zur Veröffentlichung einzuholen, ist eine schriftliche Einverständniserklärung der gefilmten Personen. Wenn ihr eine große Gruppe an öffentlichen Orten filmt, entfällt dies.

Info]

Professionelle Videos

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Checkliste Equipment für einen Dreh: Digitale Videokamera Externes Mikrofon Kopfhörer Kameralicht Stativ Schnittprogramm: Bei bereits fortgeschrittenen Kenntnissen sind Premiere Pro oder Final Cut zu empfehlen

• • • • • •

Eine ausführliche Anleitung zu Dreh, Kamera und Schnitt findet ihr unter: o    www.jederkannvideo.de

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SEO (Suchmaschinen-
 Optimierung) Je mehr Links eine Seite bekommt, desto besser wird sie in Suchmaschinen gelistet. Daher empfiehlt es sich, so viel wie möglich untereinander zu verlinken, auf Juso- und Juso-Hochschulgruppenseiten, Blogs und soziale Netzwerke. Postet eure eigenen Links in den Netzwerken und optimiert eure Website so, dass Suchmaschinen alle Seiteninhalte optimal erfassen. Dafür sollten eure Seiteninhalte auf die entscheidenden Schlüsselwörter ausgerichtet sein, also solche Schlüsselwörter und Kombinationen, die in Suchmaschinen häufig eingegeben werden. Die daraufhin optimierten Seiten sollten über den Aufbau externer Links promotet werden, zum Beispiel durch Posts, Shares, Tweets und Likes in sozialen Netzwerken.

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K A P I T E L E L F || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Pressearbeit im Wahlkampf

Pressemitteilungen sind die wichtigste Kommunikationsform zwischen dem Wahlkampfteam und klassischen Medien. Die Pressemitteilung ist eine Informationsquelle der JournalistInnen und Grundlage für weitere Recherchen und Beiträge. Grob lässt sich je nach Aufgabe folgende Unterteilung treffen:

• Presseinformationen, um Informatio• •

nen und Positionen zu aktuellen Anlässen zu verbreiten. Presseeinladungen, um zu einer Veranstaltung einzuladen. Presseberichte, um im Nachhinein ausführlich über eine Veranstaltung oder ein Ereignis zu berichten.

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Die Redaktionen erhalten wesentlich mehr Informationen, als ihnen an Platz in ihrem Medium zur Verfügung steht. Eine Pressemitteilung tritt also in Konkurrenz zu vielen anderen. Die Entscheidung, welche Pressemitteilung einE RedakteurIn aufgreift und welche direkt im Papierkorb landet, hängt vom Inhalt ab, der Bedeutung, die ihr zugewiesen wird und dem für die Bearbeitung erforderlichen Zeitaufwand. JournalistInnen prüfen zunächst den Nachrichtenwert (Nähe, Prominenz, Überraschung, Konflikt). Erfüllt die Pressemeldung oder das Ereignis einige dieser Kriterien, dann muss noch der Aufbau des Artikels stimmen und möglichst wenig Arbeit mit dem Redigieren verbunden sein. Ihr könnt lebendig und

den W-Check nach dem Verfassen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?). Wichtig ist auch das Äußere einer Pressemitteilung. Eine gute und bedeutsame Information in schlechter Verpackung wird unter Umständen gar nicht erst gelesen. Pressemitteilungen sollten außerdem weder zu selten, noch zu häufig herausgegeben werden.

interessant schreiben. Jugendslang ist aber ebenso unangebracht wie ein unsachlicher Ton. Information und Meinung müssen säuberlich getrennt werden. Nutzt nur wenige Worte 
pro Satz. Schachtelsätze verkomplizieren unnötig. Je kürzer und klarer die Informationen aufbereitet werden, umso besser. Dabei sollte der Text nicht länger als eine Seite sein. Mach

farbfrohen und ungewöhnlichen Aktionen schafft ihr Bilder, die JournalistInnen gut für eine kleine Geschichte verwenden können. Dabei solltet ihr aber nie das Verhältnis zwischen der Ernsthaftigkeit des politischen Themas und dem Spaßfaktor eurer Maßnahme aus den Augen verlieren. Also informiert vorab die Presse, wenn ihr eine spektakuläre Aktion plant.

P R-A KTION E N Die Presse ist ein wichtiger Multiplikator. Mit kreativen, ungewöhnlichen und spektakulären Aktionen könnt ihr einen Nachrichtenwert bieten und damit Berichterstattung generieren. Wichtig ist dabei, dass ein deutlicher Bezug zu euren Forderungen und Inhalten besteht. Mit bunten,

„Mit kreativen Aktionen könnt ihr die Presse auf euch aufmerksam machen.“

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P R ESSE F OTOS Die Presse braucht professionelle Fotos. Laien-Aufnahmen haben keine Chance auf Veröffentlichung. Die Auflösung eines ausreichend großen Bildes beträgt 300 dpi. Außergewöhnliche, kontrastreiche und gut belichtete Fotos werden gerne genommen. Gruppenaufnahmen sind einfallsloser Standard und deshalb wenig gefragt. U M GA N G M I T D E R PRESSE JournalistInnen müssen bei ihrer Arbeit die Interessen ihrer LeserInnen bedienen, um ihre Zeitung zu verkaufen. Es ist wichtig, dass ihr auch bei negativer Berichterstattung einen sachlichen und höflichen Umgang wahrt. Beispielsweise widerspricht ein Ausschluss von

COR P OR ATE DES IGN ( CD ) Ein einheitliches Erscheinungsbild aller Kommunikationsmittel vom Plakat über das Blog bis hin zu den Briefen ist wichtig, weil durch die Wiedererkennung eine hohe Bekanntheit geschaffen wird. So können die BetrachterInnen unterschiedlicher Jugendwahlkampf-Kommunikationsmittel eher erkennen, dass es sich immer um einen Absender handelt und uns besser einordnen. Wenn wir uns alle an unserem Wahlkampf-Design orientieren, wird jede Aktion auch die Wiedererkennung von anderen Juso-Aktionen steigern. Die Gestaltungsrichtlinien des Corporate Designs und Gestaltungsbeispiele könnt ihr auf o   www.jusos.de bzw. o   www.jusohochschulgruppen.de herunterladen.

JournalistInnen aufgrund von schlechten Berichten der Pressefreiheit und damit einem akzeptablen Demokratieverständnis. Aber natürlich könnt ihr eure Veranstaltungen auch nicht presse-öffentlich ausrichten. Wichtig ist, dass ihr dies im Vorfeld transparent macht und gemeinsam entscheidet. Beispiel: Eine Vorstandssitzung im Ortsverein kann problemlos nicht presseöffentlich stattfinden. Sobald ihr zu einer öffentlichen Veranstaltung einladet, sollte auch die Presse Zugang erhalten.

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Checkliste Pressearbeit {

P R ESSE M IT TE I LU NGE N SOLLTE N E NTH A LTE N: die Art der Veranstaltung, den Ort, die Zeit, das Datum, den Namen einer AnsprechpartnerIn, einen kurzen inhaltlichen Text

{

den Namen der/des Pressebeauftragten

{ Übersichtlichkeit und Erkennbarkeit des Themas { klares Erscheinungsbild der Pressemitteilungen Corporate Design

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KONTI N U ITÄT IST WIC HTIG:

Aufbau eines umfassenden Verteilers Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Amts- und Gemeindeblätter, Szenezeit­ schriften, lokale Radio- und Fernsehstation, lokale Redakteure, überregionale Zeitungen, Internet-Portale etc. Vergesst hier nicht die Online-Medien, wie bspw. regionale oder politisch interessierte BloggerInnen.

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Antrittsbesuche/Gespräche in den Redaktionen ruft in den Redaktionen an, fragt nach den Zuständigen in den Büros für Wahlkampf und Politikberichterstattung und vereinbart ein Kennlerntreffen

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Gute Versorgung der Redaktionen mit Bildmaterial Auflösung min. 300 dpi

Regelmäßige Informationen über die Aktivitäten der KandidatIn

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Übersicht über alle geplanten Aktivitäten im Wahlkampf

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|||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KA P ITE L ZWÖLF

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Materialien und Werbung

J UGE N DWA H LK A M P FM ATE R I A LI E N I M SP D DR UC KVOR L AGE N P ORTA L Für die Europawahl/Kommunalwahlen stehen euch verschiedene Jugendwahlkampf-Layoutvorlagen im SPD-Druckportal zur Verfügung, die ihr dort individualisieren könnt. Das heißt zum Beispiel: Bei euch vor Ort soll der Jugendclub geschlossen werden? Dann macht dazu eine Postkarte oder einen Flyer. Es gibt

im Druckportal Vorlagen, die ihr entsprechend anpassen könnt. Ihr könnt das Foto und den Slogan austauschen, den Text und die Logos anpassen. Bitte achtet bei eigenen Kreationen unbedingt darauf, die Impressumszeile anzupassen! Die fertigen Materialien können dann entweder direkt über das System bestellt werden. Oder ihr könnt auch eine kosten­ lose Druck-PDF per Link zumailen lassen und diese an eine Druckerei vor Ort geben.

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Mein Weg ins SPD-Druckportal Den Zugang zum SPD-Druckportal findet ihr auf o   www.jusos.de bzw. o   www.jusohochschulgruppen. de. Dort gibt es auf der Startseite einen Button, der euch direkt zum Portal führt. Registrieren/Anmelden im Druckportal Um in das Druckportal zu kommen, müsst ihr euch registrieren. Solltest ihr euch schon registriert haben, dann könnt ihr euch einfach mit euren Zugangsdaten anmelden. Willkommen im Druckportal Ihr klickt auf „Vorlagen auswählen“ und bekommt dann das Verzeichnis angezeigt. Im ersten Ordner mit der Bezeichnung Europa findet ihr den Juso-Ordner „Europa und Kommunal“.

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M ATE R I A LI E N Auf unserer Website o   www.jusos.de bzw. o   www.jusohochschulgruppen.de findet ihr unsere Materialien. Ab Mitte März könnt ihr hier Postkarten und Flyer bestellen. Ab Anfang April könnt ihr die Gimmicks beziehen. Wir setzen auf ansprechende und zielgruppengerechte Materialien. Das bedeutet, es gibt nicht zu jedem Einzelthema einen Flyer – damit ihr nicht in Chaos ausbrecht am Infostand. Wir konzentrieren uns auf wenige gute Postkarten, einen zentralen Flyer und witzige Materialien. Ihr könnt jederzeit im Druckportal eigene Postkarten und Flyer im Wahlkampfdesign kreieren.

Bei Fragen hilft euch gerne Ariane im Bundesbüro weiter (u ariane.werner@ spd.de).

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| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | K A P I T E L D R E I Z E H N || | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

Was musst du beachten? OR DN U NGSA MT Jede Aktion in der Öffentlichkeit, also auf öffentlichen Straßen und Plätzen, bedarf prinzipiell einer Sondernutzungserlaubnis durch das Ordnungsamt der zuständigen Kommune. Auch wenn es ein unauffälliger Stand ist. Dies gilt noch viel mehr, wenn etwa laute Musik bei einem

dem Ordnungsamt der Stadt oder Gemeinde Kontakt aufnehmen und euch die entsprechenden Genehmigungen einholen. Es lohnt sich, eine Genehmigung für das ganze Jahr für bestimmte Plätze zu beantragen. Dies kann im schlimmsten Fall einige Wochen dauern, in der Regel aber nur einige Tage. Gerade in Wahlkampf-

Infostand gespielt wird, ein Park für Public Viewing genutzt werden soll, eine Demo geplant wird oder es Aktionen anderer Art in der Öffentlichkeit geben soll. Auch die Verteilung von Flyern benötigt in einigen Städten eine Erlaubnis, außer wenn sichergestellt ist, dass PassantInnen das Material direkt in die Hand gedrückt bekommen, kein Müll entsteht und kein Stand gebraucht wird. Fragt bei der SPD vor Ort nach, ob es bereits solche Genehmigungen gibt. Falls nicht, solltet ihr in jedem Fall rechtzeitig mit

zeiten verhalten die Ämter sich kulant. Es kann aber auch sein, dass es in Einzelfällen Ärger oder Auflagen gibt. Daher bietet sich eine frühzeitige Klärung an. P L A K ATE U N D „STÖR E R“ Plakate sind ein wichtiges Kommunikationsmittel. Weit verbreitet sind DIN A0 und A1 Formate. Dies organisiert in der Regel die örtliche SPD. Fragt am besten bei den WahlkampfleiterInnen nach, ob ihr für eigene Plakate weitere Genehmigungen benötigt. Im Normalfall solltet ihr

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |Was | | | | | | | musst | | | | | | | | | | |du | | | | |beachten ||||||||||||| ?

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als Arbeitsgemeinschaft der SPD unter die Regelungen der Partei fallen. Außerdem könnt ihr als Variante oder Blickfang auch „Störer“ für Plakate nutzen. Dafür druckt ihr auf große Papierstreifen, die ihr auf die Plakate klebt, eure zentrale Botschaft. GE M A-VE RTR AG Der SPD-Parteivorstand hat mit der GEMA einen Gesamtvertrag für alle Gliederungen und Arbeitsgemeinschaften der SPD bundesweit abgeschlossen. Wenn ihr als Wahlkampfteam eine Veranstaltung mit musikalischem Begleitprogramm (Musikgruppe, Kleinkünstler, etc.) vor Ort plant, dann muss der SPD-Unterbezirk/ Ortsverein der zuständigen Bezirksdirektion der GEMA dies vor der Veranstaltung mitteilen (Kontakte über o   www.gema. de/nc/die-gema/adressen/). Bei Veranstaltungen mit MusikerInnen ist die Playlist mit dem kompletten Programm spätestens 14 Tage nach dem Veranstaltungstag der GEMA zu übersenden. Nach dieser Anmeldung ist die Veranstaltung für euch bezüglich der GEMA kostenlos. Versäumt ihr die Anmeldung und steht eure Veranstaltung danach z. B. in der Zeitung, können einige Kosten auf euch zukommen. Bitte verweist bei der Anmeldung auf den Gesamtvertrag mit dem SPD-Parteivorstand mit der Nr. 1510270100.

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Der Pauschalvertrag umfasst folgende Musikbereiche: Veranstaltungen mit MusikerInnen (Musikaufführungen z. B. von Bands) Tonträgerdarbietungen (Tanzveranstaltungen z. B. mit DJ) Tonfilmvorführungen (Fernseh-, 
Kino- und Großleinwandvorführungen, etc.)

• • •

Achtung! Der GEMA-Rahmenvertrag betrifft bei Tonfilmvorführungen nur die Musik! Denkt deswegen bitte unbedingt auch an die Genehmigung des Inhabers der Verwertungsrechte, des sog. „Filmverleihers“ (insb. benötigt ihr die Verbreitungs-und Aufführungsrechte nach den §§ 17,19 Urhebergesetz). Sofern der Film zum Repertoire der MPLC GmbH gehört, könnt ihr auch dort (entweder unter o   www. mplc-gmbH oder telefonisch unter: 06150 1085-69) die entsprechenden Rechte erwerben, die so genannte Schirmlizenz. Und noch mal Achtung! Der GEMA-Gesamtvertrag gilt nicht für Musik auf Internetseiten, die Herstellung von Musikvideos, Kurzfilmen oder Wahlwerbespots und selbstverständlich nicht für Musik in Clips, die SPD und Jusos und Juso-Hochschulgruppen (Bundesebene)

| | | | musst | | | | | | | | | | |du | | | | | beachten | | | | | | | | | | | | | | | ?| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Was


erstellt haben. Es sei denn, dass dies vorher abgeklärt wurde. Für die Produktion oder sonstige Verbreitung von Musik, die nicht von der Gesamtzahlung pauschal abgegolten ist, erhaltet ihr aber einen Nachlass bei der GEMA von 20 Prozent auf den entsprechenden Tarif. H A F TP F LI C HT­ VE RS IC H E R U NG Achtung! Ausführliche Hinweise zu Haftpflichtversicherungen für Veranstaltungen und Parteiarbeit findet ihr auf o   www.spd.de im internen Bereich („Mein Bereich“) für Parteimitglieder. Dort auf Mitgliederservice und „Versicherungen und Verträge“ klicken. Bitte schaut vor jeder Veranstaltung dort nach, wie der aktuelle Stand ist. Grundsätzlich sind alle bei Durchführung einer Veranstaltung für die Parteiarbeit verantwortlichen Personen durch eine Haftpflichtversicherung für Veranstaltungen und Parteiarbeit versichert. Allerdings sind bei bestimmten Leistungen auch Selbstbeteiligungen vereinbart worden. So ist z. B. bei „Mietsachschäden“, also bei Schäden an von der Partei gemieteten (entgeltlich) oder geliehenen (unentgeltlich) Sachen, vertraglich eine Selbstbeteiligung von 20 Prozent (mindestens aber 100 Euro, höchstens jedoch 500 Euro) vereinbart worden.

Nicht versichert sind z. B. Schäden durch Abhandenkommen von Sachen, die ihr mit Fahrzeugen verursacht habt oder wenn die SPD gemeinsam mit anderen Organisationen als Veranstalter auftritt (allerdings kann eine Anschlussversicherung durch deinen Ortsverein abgeschlossen werden bzw. eine Zusatz-Kaskoversicherung für ein für Parteizwecke eingesetztes Privatfahrzeug).

• •

Wenn ihr vertragliche Haftungsrisiken übernehmt, die über die gesetzliche Haftpflicht hinausgehen, könnte es sein, dass diese nicht vom Versicherungsschutz umfasst sind! Beim internen Mitgliederbereich findet ihr Vertragsformulierungen, die das verhindern. Bei Problemen: u alexander.grapentin@spd.de FI NANZE N Bei der Planung eurer Aktion solltet ihr euch möglichst konkret ein Bild von den entstehenden Kosten machen. Kostenpflichtig ist insbesondere das Material, das zur Aktion gebraucht wird, aber oft auch das, was verteilt werden soll. Eine Sondernutzungserlaubnis bei der Gemeinde kostet in der Regel etwa 20 Euro Bearbeitungsgebühren.

| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Was | | | | | | | |musst | | | | | | | | | | du | | | | | beachten |||||||||||||| ?

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Nachdem ihr den Finanzbedarf ermittelt habt, empfiehlt es sich, bei der SPD nach Mitteln oder Materialien zu fragen. Gerade im Wahlkampf stößt man hier in der Regel auf offene Ohren. Auch MandatsträgerInnen der SPD und KandidatInnen haben Wahlkampfbudgets oder beteiligen sich oft auch gerne persönlich, wenn ihr eine kreative Aktion im Wahlkampf plant. A KTION E N A N SC H U LE N , AU F DE M C A M P U S U N D I N WOH N H E I M E N Wahlkampfaktionen und -veranstaltungen auf dem Schulhof sind in der Regel nicht erlaubt. Außerhalb des Schulgeländes stellen sie jedoch kein Problem dar und sind eine gute Möglichkeit, viele ErstwählerInnen zu erreichen. Stellt euch also vor das Eingangstor oder an die Bushaltestelle der Schule. Anders an den Hochschulen: Die Juso-Hochschulgruppen haben die Möglichkeit, unter gewissen Bedingungen Aktionen und Veranstaltungen auf dem Campus durchzuführen. Die Verteilung von Materialien der Juso-Hochschulgruppen ist erst einmal kein Problem, da die Juso-Hochschulgruppe als studentische Interessenvertretung an der Hochschule agiert (im Zweifelsfall bei der HochschulVerwaltung nachfragen!). Publikationen

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der Jusos und der SPD verteilt ihr besser nur außerhalb des Campus vor dem Eingangsbereich. Wenn die Juso-Hochschulgruppe eine Veranstaltung, z.  B. mit dem/der örtlichen KandidatIn für das Europaparlament, durchführen möchte, sollte sie die Veranstaltung bei der Hochschulleitung anmelden. Wichtig ist, hier deutlich zu machen, dass es sich um eine Veranstaltung der Juso-Hochschulgruppe (und nicht der SPD) handelt und dass es einen Bezug zu den Studierenden gibt. Um die Zielgruppe der Studierenden zu erreichen, empfiehlt sich auch der Besuch von Wohnheimen. Achtet aber bitte auf die „Bitte keine Werbung“-Aufkleber auf den Briefkästen. Hier dürfen keine Wahlkampf-Flyer eingeworfen werden. Tipp: Es ist aber immer möglich, einen kleinen Stapel an Publikationen bei den Briefkästen im Wohnheim zu deponieren.

| | | | |musst | | | | | | | | | | du | | | | | beachten | | | | | | | | | | | | | | | |?| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Was


Notizen

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Notizen

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25. Mai 2014

Jusos in der SPD und Juso-Hochschulgruppen Willy-Brandt-Haus, WilhelmstraĂ&#x;e 141, 10963 Berlin Tel.: 030-25 991-366, Fax: 030-25 991-415 www.jusos.de www.juso-hochschulgruppen.de


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