DAS NEUE DSCHUNGELBUCH

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grüne welt journal

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GRÜNE WELT INHALT Winter jetzt anders

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Dschungellandschaften im Innenraum sind angesagt. Im Büro und zu Hause. SEITE 4

Frachtensegler

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Waldgärten

Landbau im Urwald. SEITE 14

Zimmergemüse

Ernten unterm Christbaum. SEITE 24

Leihmode

Skihose zum Mieten. SEITE 28

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FOTO: HERMANN WALKOBINGER

Kaffee kommt mit Windkraft.


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SONDERTHEMA

Im traditionellen Waldgarten wachsen im Schnitt 70 Pflanzenarten, darunter Kaffee, Kakao und Bananen

Johannes Wagenknecht, österreichischer Landwirt in Ecuador, mit rosa Bananen aus seinem Waldgarten

DAS NEUE DSCHUNGELBUCH Aus den Alpen an den Amazonas. Ein Salzburger

ie Finca von Johannes Wagenknecht liegt im Amazonas-Tiefland von Ecuador, genau 400 Meter südlich des Äquators, nahe der kolumbianischen Grenze. 2009 erwarb der Österreicher von der Glocknerstraße, der schon zuvor mit seiner Frau als Entwicklungshelfer nach Kolumbien gekommen war, am Rande des UNESCO Biosphärenreservats Sumaco ein Stück Land. Mit Urwald, kleinen Kaffee- und Kakaopflanzungen und zwei Bächen, die die hügelige Landschaft durchziehen. Der

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Urwald ist dicht und fast undurchdringlich, die Wagenknechts haben sich sogar auf dem eigenen Gelände schon darin verirrt. Dass der Dschungel ihn fasziniert, hat Johannes Wagenknecht seinem Vater zu verdanken, der Gärtner war, Orchideen züchtete und in die Tropen reiste. Welche großen Gefühle das Erleben des Dschungels in seiner Bedrohlichkeit und zugleich üppigen Schönheit auslöst, schildert der gebürtige Salzburger, den es an den Amazonas verschlug, in seinem lesenswerten Online Tagebuch „Den Dschungel l(i)eben

lernen“. Um so ernüchternder wirken seine Berichte über die Umweltzerstörung, die die Ausbreitung einer ausschließlich profitorientierten Landwirtschaft anrichtet.

Waldgärten Mit der Finca ging für Johannes Wagenknecht nicht nur ein Lebenstraums in Erfüllung. Ziel war es, Nachbarn und Zulieferern seines Produktionsprojekts „Kanwan“ (was in der indianischen Ketchua-Sprache „Mit Dir“ bedeutet) zu demonstrieren, wie man in dem sensiblen Ökosystem scho-

FOTOS: WWW.KANWAN.AT, DANIEL TAPAI

betreibt in Ecuador nachhaltige Urwald-Landwirtschaft.

nend Landwirtschaft betreiben kann. „Denn gerade in den Tropen“, sagt Wagenknecht, „kann man ‚live’ beobachten, wie schnell fruchtbares Land unwiederbringlich zerstört werden kann.“ Beispielsweise, wenn Bauern, oft in Unkenntnis der Folgen, auf fruchtbarem Urwaldboden eine Kuhweide anlegen. Beraubt man den Boden der Baumwurzeln, wird er aber durch die vielen Niederschläge weich wie Kuchenteig. Bald wachsen dort nur noch mannshohe Sumpfgräser. Johannes Wagenknecht hingegen orientierte sich auf

seiner Finca an der traditionellen Methode des „Waldgartens“, in dem im Schnitt bis zu 70 Pflanzenarten wachsen. Es handelt sich um eine Form der Landwirtschaft, deren Anbauflächen man beim ersten Blick kaum als solche erkennen kann, weil sie in den Wald integriert sind. Der Wald wird in drei Dimensionen nutzbar gemacht. Unter der Erde wachsen Maniok und Erdnüsse, in mittlerer Höhe Papaya und Ba-

Der Kakaobaum wächst im Unterholz der Regenwälder, er trägt Blüten und Früchte zugleich

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SONDERTHEMA

Im traditionellen Waldgarten wachsen im Schnitt 70 Pflanzenarten, darunter Kaffee, Kakao und Bananen

Johannes Wagenknecht, österreichischer Landwirt in Ecuador, mit rosa Bananen aus seinem Waldgarten

DAS NEUE DSCHUNGELBUCH Aus den Alpen an den Amazonas. Ein Salzburger

ie Finca von Johannes Wagenknecht liegt im Amazonas-Tiefland von Ecuador, genau 400 Meter südlich des Äquators, nahe der kolumbianischen Grenze. 2009 erwarb der Österreicher von der Glocknerstraße, der schon zuvor mit seiner Frau als Entwicklungshelfer nach Kolumbien gekommen war, am Rande des UNESCO Biosphärenreservats Sumaco ein Stück Land. Mit Urwald, kleinen Kaffee- und Kakaopflanzungen und zwei Bächen, die die hügelige Landschaft durchziehen. Der

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Urwald ist dicht und fast undurchdringlich, die Wagenknechts haben sich sogar auf dem eigenen Gelände schon darin verirrt. Dass der Dschungel ihn fasziniert, hat Johannes Wagenknecht seinem Vater zu verdanken, der Gärtner war, Orchideen züchtete und in die Tropen reiste. Welche großen Gefühle das Erleben des Dschungels in seiner Bedrohlichkeit und zugleich üppigen Schönheit auslöst, schildert der gebürtige Salzburger, den es an den Amazonas verschlug, in seinem lesenswerten Online Tagebuch „Den Dschungel l(i)eben

lernen“. Um so ernüchternder wirken seine Berichte über die Umweltzerstörung, die die Ausbreitung einer ausschließlich profitorientierten Landwirtschaft anrichtet.

Waldgärten Mit der Finca ging für Johannes Wagenknecht nicht nur ein Lebenstraums in Erfüllung. Ziel war es, Nachbarn und Zulieferern seines Produktionsprojekts „Kanwan“ (was in der indianischen Ketchua-Sprache „Mit Dir“ bedeutet) zu demonstrieren, wie man in dem sensiblen Ökosystem scho-

FOTOS: WWW.KANWAN.AT, DANIEL TAPAI

betreibt in Ecuador nachhaltige Urwald-Landwirtschaft.

nend Landwirtschaft betreiben kann. „Denn gerade in den Tropen“, sagt Wagenknecht, „kann man ‚live’ beobachten, wie schnell fruchtbares Land unwiederbringlich zerstört werden kann.“ Beispielsweise, wenn Bauern, oft in Unkenntnis der Folgen, auf fruchtbarem Urwaldboden eine Kuhweide anlegen. Beraubt man den Boden der Baumwurzeln, wird er aber durch die vielen Niederschläge weich wie Kuchenteig. Bald wachsen dort nur noch mannshohe Sumpfgräser. Johannes Wagenknecht hingegen orientierte sich auf

seiner Finca an der traditionellen Methode des „Waldgartens“, in dem im Schnitt bis zu 70 Pflanzenarten wachsen. Es handelt sich um eine Form der Landwirtschaft, deren Anbauflächen man beim ersten Blick kaum als solche erkennen kann, weil sie in den Wald integriert sind. Der Wald wird in drei Dimensionen nutzbar gemacht. Unter der Erde wachsen Maniok und Erdnüsse, in mittlerer Höhe Papaya und Ba-

Der Kakaobaum wächst im Unterholz der Regenwälder, er trägt Blüten und Früchte zugleich

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Links: Brauerei Puntigam: einzigartiges Energieversorgungskonzept mit Gärwärme. Rechts: C. Huber, Braumeister der Region; Schwechater BM K. Baier; LH-Stv. S. Pernkopf; EVN Vorstandssprecher S. Szyszkowitz; A. Urban, Braumeister Schwechat (vlnr)

VERANTWORTUNG FÜR DIE ZUKUNFT ÜBERNEHMEN Bier der Zukunft. Nachhaltige Produktion in den Brauereien der Brau Union Österreich

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ier ist mehr als nur ein Getränk – Bier ist ein wichtiger Teil der Lebenskultur. Als größtes Brauereiunternehmen des Landes ist es für die Brau Union Österreich selbstverständlich, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Für das Vorzeigeprojekt „Grüne Brauerei Göss“ wurde die Brau Union Österreich bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Zuletzt mit dem edie Sustainability Leader Award. Weitere Meilensteine wurden mit den Energieversorgungskonzepten der Brauerei Puntigam und Schwechat gesetzt.

Heimische Kürbissuppe mit gerösteten Kakaobohnen aus Amazonien

nanen und hoch oben Chonta (Pfirsichpalmen) und Guaven. Die Anlage eines Waldgartens beginnt damit, dass man jene Bäume, die einen bestimmten Nutzen haben, stehen lässt und nur den Rest fällt. Das gibt dann die Ordnung des Waldgartens vor: An lichten Stellen setzt man Bananen, dazwischen Maniok, an den beschatteten gedeihen Kakao und Kaffee. Das erlaubt zwar keine maschinelle Ernte, dafür aber eine von sprichwörtlich handverlesener Qualität. Die Verarbeitung der Ernte im wesentlichen Kaffee, Kakao und Schokolade aus 100 Prozent Kakao - erfolgt vor Ort in kleinen Betrieben, so dass der Groß-

teil der Wertschöpfung im Herkunftsland verbleibt, statt bei den Schokoproduzenten und Kaffeeröstern in Europa.

Kanwan-Produkte In Hallein betreibt die Familie Wagenknecht unter der Marke „Kanwan“ einen Online-Shop mit eigenen Produkten und denen vertrauter Zulieferer. Ein möglichst direkter Vertriebsweg, der bis zum einzelnen Bauern zurückverfolgt werden kann, ist Programm. „Im Gegensatz etwa zum Massenkaffee, der auf Kosten von Bodenund Umweltschäden, die sein Anbau verursacht, heute billiger verkauft werden

kann als vor 30 Jahren“, sagt Johann Wagenknecht. Logisch, dass seine bioproduzierte Ware teurer ist. Sie bringt aber auch einen Zugewinn an Genuss. In einem Online-Kochbuch führt „Kanwan“ die Amazonas-Küche mit der alpinen zusammen. Beispielsweise, wenn es Apfelstrudel oder Kürbissuppe mit gerösteten Kakaobohnen gibt. Der Anteil an Kakaobutter bewirkt, dass sich das Aroma von Löffel zu Löffel leicht verändert, so nehmen wir dieses besser wahr.

BESTES BIER – NACHHALTIG GEBRAUT Als reines Naturprodukt ist Österreichs bestes Bier abhängig von einer intakten Umwelt. Deshalb setzt die Grüne Brauerei in Göss ganz auf Nachhaltigkeit: Neben sorgfältig ausgesuchten österreichischen Rohstoffen wird im Brauprozess ausschließlich erneuerbare Energie verwendet. Für das umfassende Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde die Brauerei Göss bereits mehrfach ausgezeichnet: Unter anderem mit dem Energy Globe Austria, dem EU Sustainable Energy Award inkl. Publikumspreis und 2018 mit dem edie Sustainability Leaders Award.

INGRID GREISENEGGER

Information www.kanwan.at oder Mail an hannes@kanwan.at

FOTOS: WWW.KANWAN.AT

Die Schokolade von Kanwan besteht zu 100 Prozent aus Kakaobohnen

BRAUEREI PUNTIGAM FÜR DIE UMWELT Mit einer Reihe von Umweltleistungen trägt auch die Brauerei Puntigam zur Nachhaltigkeit bei und ist Partner bei einem umweltfreundlichen Nachbarschaftskonzept. Die Brauerei Puntigam, die KELAG Energie & Wärme GmbH und das Immobilienunternehmen C&P Immobilien AG setzen für das „Brauquartier Puntigam“ in Graz eine clevere und umweltfreundliche Wärmeversorgung um: Die rund 800 Wohnungen sowie die Büros, Geschäftslokale und der Kindergarten werden mit Abwärme aus dem Gärprozess der Brauerei Puntigam versorgt.

INNOVATIVES ABWÄRMEPROJEKT In den nächsten Jahren werden auf den ehemaligen Brauereigründen der Brauerei Schwechat 900 Wohneinheiten errichtet. Zur nachhaltigen Wärmeversorgung dieser Wohnungen haben Brau Union Österreich und EVN ein innovatives Konzept entwickelt: auch hier wird Gärwärme, die im Brauprozess entsteht, über eine Wärmepumpe zur nachhaltiger Naturwärme für die Kunden. GREEN BRANDS AUSTRIA SIEGEL Mit der Auszeichnung GREEN BRANDS Austria werden „grüne Marken“ geehrt, die einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in Österreich leisten. Als nachhaltig agierendes Unternehmen setzt die Brau Union Österreich eine Reihe von Initiativen, um Österreichs Umwelt zu schützen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dafür wurde das Unternehmen erneut nach 2016 von der internationalen Brand-Marketing Organisation GREEN BRANDS mit dem GREEN BRANDS Austria 2018/2019 Siegel ausgezeichnet. Innovative umweltfreundliche Partnerschaft: v.l.n.r.: Adolf Melcher, Geschäftsführer KELAG Energie & Wärme GmbH; Gabriela Maria Straka, Leitung Kommunikation/PR & CSR Brau Union Österreich; Markus Ritter, Vorstand der C&P Immobilien AG


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