Geschenke

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Geschenke

kabine 4/2011


Impressum Wirtschaftlich und politisch unabhängige Zeitschrift der kapers, Vereinigung des Kabinenpersonals, Kloten Adresse für Verlag, Redaktion, Anzeigenverkauf und Abonnemente: Sekretariat kapers Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten Tel: 043 2 555 777 Fax: 043 2 555 778 www.kapers.ch redaktion-kabine@kapers.ch

In dieser kabine Geschenke............................................................. 1/2 Tout autour de la CCT......................................... 3 - 5

Redaktion, Satz und Layout: Mario Kesselring

Interbids Countdown............................................ 6 -8

Übersetzungen: Evelyne Basler

Doris Affolter.......................................................8 - 9

Insertionstarife, Probenummern und Abonnementsbestellungen können beim Verlag angefordert werden. Jahresabonnement: Fr. 30.Druck: Offset Haller AG, Kaiserstuhlerstrasse 36 8154 Oberglatt

Eine Bärengeschichte........................................ 12/13 Mario Trapani................................................. 14 - 17 Weihnachten............................................................18 Fringe Benefits................................................ 19 - 21

Auflage: 3‘000 Exemplare

Als Muhammad Ali.................................................22

Erscheinungsdaten: 4 x pro Jahr

Stehplätze........................................................ 23 - 26

Verteiler: Aktiv- und Passivmitglieder der kapers, Direktion und Fachstellen der Swiss International Air Lines Ltd., Edelweiss und AbonnentInnen

Professional Flight-Attendants...............................27

Nachdruck: Erlaubt nur mit Quellenangabe,drei Exemplare an das Sekretariat der kapers

Santa Klaus.............................................................30

Manuskripte/Unterlagen: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine Haftung übernommen werden. Der Verlag verpflichtet sich nicht zur Rücksendung Redaktions- und Insertionsschluss der nächsten Ausgabe: 23. Februar 2012

Stiftung Kinderhilfe.........................................28 - 29


Geschenke

Liebe Kolleginnen und Kollegen Weihnachten stehen vor der Tür und manch einer beginnt sich zu wundern, was einen dieses Jahr unter dem Weihnachtsbaum erwartet. Nicht anders ergeht es den meisten CCM, wenn es um eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber der Swiss geht. Die Zahlen sprechen wieder einmal eine deutliche Sprache, weshalb wir uns doch einen kleinen Zustupf für das abgelaufene 2011 erhoffen. Dabei drehen sich die Gedanken wohl weniger um Tees, Kugelschreiber oder Pfeffermühlen. Es ist ja so eine Sache mit Geschenken. Den einen gefallen sie, die anderen dagegen finden sie absolut überflüssig und unnütz. Meine Familie freute sich tatsächlich über den Weihnachtstee vor einigen Jahren, die Batterie verschlingende Pfeffermühle in Form eines Atomkühlreaktors hätte, meiner Ansicht nach, dort bleiben können wo sie hingehörte, nämlich da, wo der Pfeffer wächst. Ich habe zwar ein gewisses Verständnis dafür, wenn die Swiss Verantwortlichen sich an Weihnachten nicht nur auf „Cash“ abstützen und eine persönliche weihnachtliche Note mitgeben möchten, aber Hand auf Herz, interessieren tut mich nur, ob und wie viel Bares aufs Konto kommen könnte.

Die jetzt getroffene Lösung könnte vielen tatsächlich einen Gewinn bringen, bei anderen könnte sie ebenso gut als Verschlechterung wahrgenommen werden. Wir lassen uns gerne davon überzeugen, dass wir mit unserer Einschätzung falsch lagen. Sollten wir aber recht behalten, wird die kapers im Rahmen des neu zu schaffenden Interbid Comittees im Voraus gesetzte Zielvorgaben durchsetzen, welche Verschlechterungen verhindern müssen. Einen ausführlichen Bericht dazu findet ihr auf Seite 6. Unser Team verändert sich stetig. In dieser kabine wird sich Doris Affolter auf Seite 10 vorstellen. Nachdem Doris in der letzten kabine mit ihrem Interview über Case Management ihre Feuertaufe bestanden hat, werdet ihr in dieser Ausgabe ein Interview mit Mario Trapani lesen. Mario hat mit viel Eigeninitiative eine Homepage kreiert, worin ihr lesen könnt, wie die paar wenigen Stunden, welche uns noch in den verschiedenen Layovers verblieben sind, sinnvoll genützt werden können. Weihnachtliche Grüsse und einen guten Flug ins neue Jahr wünsch ich all unseren Lesern.

Mario Kesselring Vorstandsmitglied kapers

Die Swiss möchte zu den 10 besten, beliebtesten Arbeitgebern der Schweiz avancieren. Was die Arbeitsbedingungen und die langfristige, wiederkehrende Entlöhnung angeht, haben wir ja keine grossen Geschenke zu erwarten. Jeder Arbeitgeber hat aber nebst diesen „Main Factors“ auch die Möglichkeit, mit kleinen, freiwilligen Zusatzleistungen, auf Neudeutsch auch „fringe benefits“, auf der Beliebtheitsskala seiner Mitarbeiter zu steigen, ganz nach ihrem neuen Motto: „ The little things. That’s what we’re perfect in“. Zu zwei solchen „little things“ habe ich etwas Kleines geschrieben. Manch so ein Geschenk oder „fringe benefit“ entpuppt sich oft eher als warme Luft und viel Ärger und auf gewisse Geschenke sollte besser verzichtet werden, um nicht ins Lächerliche zu fallen. Mehr dazu auf Seite 19. Das PBS und damit verbunden auch das Jokerwunsch System verlassen uns nächstes Jahr. Die kapers hat sich intensiv mit dem neuen Interbids System beschäftigt. Die kapers sieht viele Chancen in der Bedienbarkeit dieses neuen Planungstools und manch einer wird wohl das alte PBS bald vergessen haben. Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten. Die kapers hat versucht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten diese Schatten aufzuhellen. O und OK behaupten, sich gewisse Freitage im Voraus zu planen, sei den CCM wichtiger, als sich einzelne Flüge langfristig im Voraus zu planen. Die kapers vertrat eine um 180 Grad entgegengesetzte Ansicht.

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Presents

Dear readers,

Mario Kesselring Boardmember of kapers

With Christmas approaching, some of us start wondering what will be waiting for us under the Christmas tree this year. CCM are no different when it comes to certain expectations towards Swiss. The figures are clear again and so we may hope for a little something for the year 2011 that is soon coming to its end. We don’t basically think about teas, pens, or pepper mills. Well, finding the right present is not easy. While they please some recipients, they are rather bothering others who find them unnecessary or useless. My family enjoyed the Christmas tea some years back. The energy gulping pepper mill in the shape of an atomic power plant, however, could have stayed where it came from, if you asked me. I somehow understand that the responsible people at Swiss want to add a personal touch and not just hand out bare cash. But, let’s face it; I’m only interested in whether and what amount of cash is deposited into my account. Swiss wants to be one of the 10 best, most popular employers in Switzerland. When it comes to working conditions and long term continuous payment we cannot expect much. However, according to: “The little things - that’s what we’re perfect in“, every employer could raise its popularity by negotiating little, voluntary extras called fringe benefits, besides these main factors. I wrote a little something concerning two such “little things”. Often such presents or fringe benefits turn out to be rather warm air or annoyance and some should be left out in order not to appear ridiculous. Find more about this on page 21

The PBS and with it the joker wish system will disappear next year. kapers extensively analysed the new Interbids system and sees chances of user-friendliness in the new planning tools and many will have forgotten about the old PBS pretty soon. No sunshine without shadow! kapers tried to enlighten those shadows wherever they could. O and OK presume that CCM prefer to plan free days instead of flights in advance, whereas kapers has an opposite opinion by 180 degrees. For many of you the new system could bring improvement, others might find it worse. We would love to be convinced that our doubts are to no avail. Should we be right, kapers will insist on reaching the goals previously declared by means of an Interbids-committee that is going to be set up. More details about it are on page 8. Our team changes constantly. Doris Affolter made her debut in the last kabine with her article about case management; this time she introduces herself. She also interviewed Mario Trapani, a very initiative colleague who provides tips on how to spend the remaining few hours during our layovers. I do wish Happy Holidays and a good flight into the New Year to all of our readers!

Hoch im Kurs und

krisenfest! Frischer ist keiner

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Tout autour de la CCT Ce n‘est plus vraiment un secret pour personne, il y 40 ans de la fusion de la VDSH (le syndicat des hôtesses) et du VDSS (le syndicat des stewards) naissait la kapers. Depuis 1971 nombreuses ont été les personnes qui ont fait partie du Comité directeur et nombreuses ont été les Conventions Collectives de Travail (CCT) qui ont été conclues. Une des dernière CCT (CCT09 ou GAV09) a été conclue en janvier 2009, elle contient de nombreuses améliorations par rapport à la précédente. Ainsi, il s‘agit de notre premier contrat à durée illimitée, qui contient une amélioration salariale directe, avec une participation pariétale de Swiss à notre caisse de pension, une participation directe aux gains de l‘entreprise, de nouvelles et nombreuses variations du TZV ainsi que la règle dans les FDR des 32 jours de congé minimum dans une période de trois mois. Notre CCT09 est résiliable par l‘une ou l‘autre des parties chaque année au 30 avril, mais au plus tôt le 30 avril 2012. Les parties pouvant résilier cette convention sont d‘une part la direction de Swiss et d‘autre part la kapers au nom de ses membres. Qu’y a-t-il donc encore à dire à propos de cette convention si critiquée depuis son acceptation par le scrutin de février 2009 et de sa mise en application le 1er avril 2009? Son point faible est et incontestablement les FDR. Nous sommes tous d‘accord que sur ce point et il y a urgence. Le Comité de la kapers persiste à faire comprendre à la direction de Swiss la nécessité d‘effectuer des corrections au niveau des FDR, afin d‘être capable de préserver notre santé tant physique que mentale. Nous voulons être entendus et voir des améliorations nettes se produire car notre fatigue, notre lassitude et nos absences au travail, plus au moins longues, sont des choses dont le déni est désormais vraiment indécent! Membres et non membres de la kapers, nous sommes tous concernés et nous devons continuer à nous montrer inflexibles sur ce sujet. Car nous voulons des améliorations qui ne soient pas cosmétiques mais tangibles et viables.

Quand va-t-on savoir ce qui se passe vraiment? Il est important que nous utilisions tous les outils à notre disposition. Ainsi dès que nous aurons une proposition concrète nous vous la soumettrons. Ceci sera fait dans les délais qui sont imposés par la résiliation du contrat, ce qui veut dire au plus tard au mois de mars 2012. Notre priorité se concentrera sur le potentiel d‘amélioration de notre CCT actuelle. Ce dernier numéro de la Kabine 2011, me donne aussi l‘occasion de vous remercier de la confiance témoignée envers la kapers et ses membres élus pour 2010-2011. Personnellement c‘est un honneur de travailler dans un Comité et au sein d‘une telle institution. Je suis entourée de collègues qui m‘étaient en grande partie inconnus il y a deux ans. Ils sont très engagés, détiennent un grand savoir et sont émotionnellement résistants. C‘est dans ce contexte que je vous souhaite de magnifiques fêtes de fin d‘année ainsi qu’une période de fêtes propice à la réflexion afin d’être prêts pour la nouvelle année qui certainement demandera courage et confiance.

Qui va décider de la résiliation de la CCT? Uniquement les membres de la kapers! Le Comité directeur à lui seul ne décide pas et les personnes ne faisant pas partie du syndicat sont exclus de toute décision.

Valérie Hauswirth Présidente de la kapers

Je vous souhaite à tous une Bonne et Heureuse année 2012 ! Cordialement, Valérie Hauswirth Présidente de la kapers

Que peut-il donc se passer? D’une manière générale une CCT peut en tout temps être améliorée par les deux parties pendant sa durée de validité, cela à condition que les changements soient des améliorations incontestables. Il est ainsi possible d‘améliorer notre CCT09 sans en changer ni sa philosophie ni ses grandes lignes. C‘est donc ce que nous allons chercher à atteindre en premier lieu. Qui va décider de la résiliation de la CCT? Uniquement les membres de la kapers! Le Comité directeur à lui seul ne décide pas et les personnes ne faisant pas partie du syndicat sont exclus de toute décision. Seuls les membres actifs de la kapers concernés par cette CCT seront invités à voter. Vous exercerez votre pouvoir de façon traditionnelle par bulletin de vote.

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Rund um den GAV Unterdessen wissen es vermutlich alle, dass die kapers aus dem Zusammenschluss der Vereinigung der Swissair Hostessen und der Vereinigung der Swissair Stewards vor 40 Jahren hervorging. Zahlreiche Personen haben seit 1971 im Vorstand der kapers mitgewirkt und viele Gesamtarbeitsverträge (GAV) wurden abschlossen. Liebe Kolleginen und Kollegen,

Valérie Hauswirth Präsidentin kapers

Wer kann über eine Kündigung des GAV seitens der kapers entscheiden? Ausschliesslich die betroffenen Mitglieder haben das Recht, darüber abzustimmen.

Einer der letzten GAV wurde im Januar 2009 abschliessend verhandelt und trat am 1. April in Kraft. Er brachte im Vergleich zum Vorgängerwerk verschiedene Verbesserungen: eine Erhöhung der Saläre, die Einführung eines Gewinnbeteiligungsmodels, eine Erhöhung der Pensionskassenbeiträge, die Erhöhung von minimal 30 auf 32 Frei-Tage pro drei Monate sowie die Erweiterung der TZV-Modelle. Ausserdem ist unser GAV09 unbefristet und kann jedes Jahr zum 30. April gekündigt werden (erstmals per 30. April 2012) – und zwar von beiden Seiten. Sowohl die Geschäftsleitung der Swiss als auch die kapers kann im Namen ihrer betroffenen Mitglieder den Vertrag kündigen. Hierzu bedarf es einer Zwei-Drittels-Mehrheit der betroffenen kapers-Mitglieder. Was gibt es noch zu sagen zum oft kritisierten GAV09? Ein Schwachpunkt des GAV09 sind sicherlich die FDR. Hier herrscht Einigkeit darüber, dass Veränderungen notwendig sind. Der Vorstand der kapers fordert von der Swiss Geschäftsleitung hartnäckig deutliche Verbesserungen hinsichtlich der FDR zum Erhalt unserer physischen und psychischen Gesundheit. Wir müssen dringend erhört werden, denn ohne Zweifel lassen sich bei den CCM zunehmend Müdigkeit, Verdrossenheit und die Tendenz zu krankheitsbedingten Absenzen erkennen. Davon sind alle CCM betroffen, unabhängig von einer kapers-Mitgliedschaft. Bei diesem Thema sollten wir unnachgiebig und ausdauernd sein und zeigen, dass wir zwingend auf spürbare und nicht nur kosmetische Verbesserungen angewiesen sind. Wie könnte dies geschehen? Grundsätzlich kann ein bestehender GAV während seiner Laufzeit von beiden Vertragspartnern zu jeder Zeit verbessert werden, sofern es sich um deutliche Verbesserungen handelt. Dies wäre möglich, ohne dass die Vertragsphilosophie oder das Gerüst verändert werden müssten und genau hierfür setzt sich der Vorstand in einem ersten Schritt ein.

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Wer kann über eine Kündigung des GAV seitens kapers entscheiden? Der Vorstand selber kann nicht über die Kündigung eines GAV entscheiden. Ausschliesslich die betroffenen Mitglieder haben das Recht, darüber abzustimmen. Somit sind all jene CCM von diesem Recht ausgeschlossen, welche keine Mitgliedschaft besitzen. Wann wissen wir, wie es weiter geht? Die Regelungen des GAV09 zur Kündigungsfrist sind eindeutig, darum muss spätestens im März 2012 Klarheit darüber herrschen, wie es weiter geht. Der Vorstand konzentriert sich in erster Linie darauf, das bestehende Vertragswerk zu verbessern. Sobald konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen, werden wir Euch diese umgehend unterbreiten. Die letzte diesjährige Ausgabe der kabine nütze ich, mich am Ende einer Amtsperiode für Euer Vertrauen in den Vorstand und unsere Kommissionsmitglieder zu bedanken. Mir persönlich ist es eine grosse Ehre, für die kapers im Einsatz zu sein und auch noch im Vorstand mitarbeiten zu dürfen. Ich bin von Kolleginnen und Kollegen umgeben, welche ich vor zwei Jahren kaum kannte und von denen die ich heute sagen kann, dass sie sehr engagiert sind, über ein umfassendes Fachwissen verfügen und standhaft für unsere gemeinsamen Interessen eintreten. In diesem Sinne wünsche ich Euch wunderschöne Festtage zum Jahresende. Sie bieten sich an zum Nachdenken und sich bereit zu machen für das Neue Jahr, welches sicherlich viel Mut und Vertrauen erfordern wird. Herzlichst Valérie Hauswirth Präsidentin der kapers


All About CWA By now everyone knows that kapers was born 40 years ago when the union of the stewardesses merged with union of the stewards. Since 1971 numerous members have worked on the Board and many collective working agreements (CWA) have been finalised. Dear colleagues, One of the last CWA (CWA09) that was finalised in January 2009 contains a number of improvements compared to the previous contract: a direct salary increase, a profit participation plan, higher contribution rates for the pension funds, the FDR rule of minimum 32 instead of 30 days off in three months, as well as extended part time contracts. In addition our CWA09 is without validity period. It can be terminated every year by 30 April (earliest by 30 April 2012) – by both partners, by the way. The Swiss management as well as kapers on behalf of its members can terminate the contract. A majority of two thirds of the members concerned is required. What more is there to say about this CWA09 widely criticised? Its weak points are definitely the FDR. We do all agree that changes are necessary. The kapers Board persistently continues to request considerable improvements from the management of Swiss in order to be able to keep our physical and mental health. We urgently need to be heard as fatigue, weariness, and the tendency to be absent from work due to sickness are by no doubt visible. Concerned are all CCM regardless of kapers membership. It is a subject we should be relentless and persistent and make them understand that we urgently depend on improvements that make a real difference and are not just cosmetics. What is next? Basically a CWA can always be improved by both contractual partners during its validity at any time as long as the improvements are obvious. This would be possible without changing the contract philosophy or the grid and this is what the Board tries to reach in a first step.

Who will decide about a termination of the CWA from kapers’ side? The Board on its own cannot decide about a termination of any CWA. Only the members concerned have the right to vote. All those CCM who are non-members are excluded from this right. When do we know what’s going on? The regulations about the termination are clear. Therefore, by March 2012 we have to know how to proceed. The Board concentrates on improving the current contract first of all. As soon as there are concrete offers available we will present them to you immediately. I use this last issue of the kabine in 2011 to thank you for your confidence you showed to kapers and its elected members in the office period 20102011. For me personally it is an honour to work for this union and in particular to being part of the Board. I am surrounded by colleagues who were mostly unknown to me two years ago. They are very committed, persistent in defending our interests, and hold an incredible knowledge.

The Board on its own cannot decide about a termination of any CWA. Only the members concerned have the right to vote.

Valérie Hauswirth President of kapers

In this sense I wish you all a wonderful Holiday Season as well as some moments to reflect before getting ready for a new year that will require plenty of courage and confidence. Kind regards, Valérie Hauswirth President of kapers

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Interbids Countdown Die Beerdigung des Swissair/Swiss PBS Planungssystems und die Ablösung durch ein neues, durch Jeppesen entwickeltes, Planungssystem wurden von langer Hand vorbereitet. Mit dem Swiss Update Mail vom 7. Oktober dürfte der final Countdown eingeläutet worden sein. Gegen Ende Swissair wurden wir bereits damit konfrontiert, dass die Zeiten der „Planung von Hand“ zu Ende gingen. Als junges CCM, welches sich schon in den 80er Jahren durch Videotex (so etwas wie dem Vorläufer des Internets) von der faszinierenden Welt der Computer begeistern liess, stand für mich ziemlich bald fest: Ich wollte Instruktor dieser neuen, uns alle Wünsche erfüllenden Welt werden. Wie schön doch das Fliegen nach Neigungen sein sollte! Mit der zusätzlichen Möglichkeit, sich durch das Jokerwunsch System Anker setzen zu können, stand uns eigentlich nichts mehr im Wege, um voller Begeisterung in ein neues, goldenes Zeitalter der Fliegerei einzutauchen.

Mario Kesselring Vorstandsmitglied kapers

Die PBS Zeiten werden bald der Vergangenheit angehören und nun wird alles besser! Wenn wir eines gelernt haben sollten aus den PBS Zeiten und den Computer basierten Planungstools, so ist es, die Erwartungslatte nicht allzu hoch zu setzen.

Vielleicht war da ab und zu ein Versprechen zu viel, vielleicht war auch die Hoffnung etwas gross, vielleicht war einigen auch zu wenig bewusst, dass die Anzahl Flüge nach Bangkok gleich gross bleiben würde. Nach der ersten bescheidenen Euphorie kam bei vielen der grosse Kater. Warum bloss plante dieses Unding immer etwas anderes als das, was ich eigentlich wollte, etwas, was nichts mit meinen Wünschen zu tun hatte? Als junger Instruktor kam ich ab und zu in Erklärungsnotstand. Es war schon ein hartes Stück Arbeit, jemandem zu erklären, warum er zu 100 % satisfied sein sollte, obwohl seine Wünsche unerfüllt blieben. Da konnte ich noch so argumentieren, dass die vielen avoid Wünsche tatsächlich zu einem solchen Resultat führen konnten. Und seien wir ehrlich, auch wir Instruktoren verstanden ab und zu nicht, was uns das liebe PBS mit seinem Resultat sagen wollte. Die PBS Zeiten werden bald der Vergangenheit angehören und nun wird alles besser! Wenn wir eines gelernt haben sollten aus den PBS Zeiten und den Computer basierten Planungstools, so ist es, die Erwartungslatte nicht allzu hoch zu setzen. Das neue Interbids sollte uns mittels verschiedenster Funktionen dabei helfen, keine unerwünschte oder sich widersprechende Bids einzugeben. Die Swiss und die Verbände waren sich schon bald einig, dass zum Beispiel alle avoid Bids abzuschaffen seien, denn bei aller Berechtigung für diese Art von Präferenzen, stifteten sie oft mehr Verwirrung, als dass sie zu beglückenden Resultaten führten. Aus den gemachten Erfahrungen wollte die Swiss von Anfang an die Anzahl Bids auf drei beschränken. Es ist schon so, meistens sind drei Bids (auch in Kombination) mehr als genug, um ein einigermassen akzeptables Resultat zu erhalten. Wir von der kapers empfehlen euch, dieses Prinzip, welches sich

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schon beim PBS meistens bewährt hatte, beizubehalten und zur eigenen Übersichtlichkeit die Anzahl Bids auf etwa drei bis vier zu beschränken. Aus unserer Sicht gab und gibt es aber Situationen, bei welchen mehr als drei bis vier Bids nötig sind, vor allem bei einem CCM Corps, welches einen hohen Anteil Teilzeitverträge aufweist. Das Versprechen der Swiss, die Anzahl Bids später vielleicht wieder zu erhöhen, genügte uns nicht, denn wir wissen ja, wie schwierig es ist, zurück zu holen, was einmal abgegeben worden ist. So konnten wir uns zusammen mit unseren Partnern der Cockpitverbände durchsetzen und die Anzahl Bids unbeschränkt belassen. Zusätzlich zur bereits bestehenden Möglichkeit nach Neigungen zu fliegen, kommt nun eine neue Komponente dazu, das sogenannte „Fair Share“. Diese soll verhindern, dass einige CCM bis ans Limit arbeiten, während andere von unterdurchschnittlichen Dutyhours profitieren. Wie hoch diese Komponente bewertet sein wird und wie sehr sie die eigene Erfüllungsquote beeinflusst, ist schwer abzuschätzen. Wir werden aber in einer paritätischen Kommission diesen Punkt genau verfolgen und gegebenenfalls anpassen oder wieder abschaffen. Grundsätzlich sind wir dem neuen Interbids gegenüber durchaus positiv eingestellt und froh darüber, dass die Swiss in ein neues, zeitgemässes, übersichtlicheres System investiert. Wie sieht es nun aus mit der Möglichkeit, Wünsche langfristig zu platzieren? Bei der Einführung des PBS war eine solche Möglichkeit gar nicht geplant. Erst auf Druck der Verbände kam die Idee auf, wichtige Freitage zu ermöglichen, bevor der Optimizer ans Werk ging. Das Jokerwunschsystem war geboren. Später anerkannte der Arbeitgeber zudem das Bedürfnis der Crew Member, spezielle Flugwünsche setzen zu können, damit z.B. die Begleitung von Familienangehörigen nicht im letzten Moment organisiert werden musste. Dieses Jokerwunschsystem wurde bei vielen CCM zu einer wichtigen Stütze unseres Planungssystems. Auch im neuen Planungssystem sind solche Ankerfunktionen vorgesehen, allerdings in einer etwas anderen Art. Statt Wünsche heissen diese Anker nun „Requests“. Aus Sicht der Swiss war das Jokerwunschsystem von Adopt nur bedingt kompatibel mit dem Optimizer von Jeppesen. Ausserdem würde der Support von der Firma Adopt für das Jokerwunschsystem nach der Umstellung auf das Jeppesen System in Frage gestellt. Deshalb bestand Swiss auf einem „Produkt ab Stange“ von Jeppesen.


Neu bekommen wir einmal pro Monat die Möglichkeit, kurzfristig (short term) 1 bis 3 Freitage zu setzen. Diese Freitage werden zwischen dem 26. des Vor-Vormonats und ca. 9. des Vormonats gesetzt. Voraussichtlich ab dem 10. bis zum 15. des Vormonats werden diese vorgemerkten Requests ersichtlich sein, so dass man seine Interbids Präferenzen daran anpassen kann. Wer nach welchen Kriterien bei der Zuteilung dieser Freitage berücksichtigt wird, erfahrt ihr in einem späteren Text. Soweit so gut, mit diesem sogenannten Shortterm Request konnte sich die kapers sehr schnell anfreunden. Das Ganze hat aber seinen Preis, und der heisst Longtermwünsche. Diese Longterm Requests sind das Pendant zu unserem ehemaligen Jokerwunschsystem. Um die Shortterm Requests überhaupt zu ermöglichen, wurde die Anzahl Tage und Flüge eingeschränkt, welche durch dieses Longterm System neu preassigned werden können. Neu erhält ihr die Möglichkeit, vier Mal im Jahr eure Anker zu setzen. Zwei Mal 4-Freitage und zwei Mal 2-Freitage. Als Alternative können diese 2-Freitage-Requests als Flugwünsche gesetzt werden. Hier nun sieht die kapers die Knacknuss im neuen System. Zwar kann es tatsächlich sein, dass, wie die Swiss behauptet, sich die Anzahl erfüllter Bids durch das Interbids im Vergleich zu heute erhöht. Rein theoretisch tönt das plausibel. Man nehme langfristig geplante Flugwünsche raus, dadurch erhöht sich die Anzahl Rotationen, welche durch das Interbids verteilt werden können. Nun hat aber diese theoretische Behauptung einen nicht ganz unwesentlichen Pferdefuss: Niemand kann uns versichern, dass diese frei werdenden Flug-Kapazitäten tatsächlich denjenigen CCM zugutekommen, welche diese spezifischen Flüge auch tatsächlich „bidden“. Deshalb besteht die kapers darauf, dass der durchschnittliche Anteil erfüllter Bids durch das Interbids System um einen prozentualen Anteil X (der noch zu definieren ist) höher ist als beim heutigen PBS. Ähnlich sieht es aus mit den langfristigen Freitagen. Auch hier wurde die Anzahl reduziert, um generell möglichst viele Requests für Freitage (short term) erfüllen zu können. Beim heutigen Jokerwunschsystem gelten alle Freitage, welche das System bei der Eingabe „schluckt“ als gesetzt. Dies bleibt bei den vier Longtermrequests für Freitage unverändert. Bei den Shortterm Freitagen ist dies nicht der Fall. Dort gibt man die Freitage ein und um den 10. des Vormonats erfährt man, ob der Freitagewunsch erfüllt wurde. Welche Kriterien für die Zuteilung entscheidend

sind, werdet ihr später noch lernen. Da die Anzahl Freitage, welche ihr pro Monat benötigt (32 innerhalb von 3 Monaten, mindestens 9 pro Monat) gegeben ist und die Freitagekontingente in etwa der heutigen Situation entsprechen, ist davon auszugehen, dass hier eine sehr hohe Erfüllbarkeit erreicht werden sollte. Auch hier kann sich die kapers nicht auf „könnte, sollte, dürfte“ verlassen. Die kapers besteht auf einer hohen durchschnittlichen prozentualen Erfüllbarkeit dieser Wünsche, da wir sonst davon ausgehen müssten, dass hier eine Verschlechterung gegenüber dem heutigen System stattfindet. Auch diese Erfüllbarkeit wird im Voraus festgelegt und durch die Kommission überwacht. Die Swiss hat ein Trainingskonzept aufgestellt, bei welchem ihr graduell lernen werdet mit den neuen Tools umzugehen. Der Wechsel vom PBS zum Interbids wird nicht so revolutionär sein, wie von der Handplanung zum PBS. Trotzdem empfehlen wir euch, die von der Swiss gestellten Übungssequenzen durchzuspielen, um Mitte 2012 bereit zu sein. Nicht alle werden im Vornherein zufrieden sein mit den diversen Neuerungen und Umstellungen. Es ist vermutlich auch hier, wie bei vielen anderen Themen, die neu auf einen zukommen: Zuerst ist man eher etwas skeptisch und man würde lieber am alten System festhalten. Jedoch ist nicht alles, was alt war per se besser, und nicht alles, was neu ist, muss per se schlechter sein. Wir laden euch ein, der Swiss sowie der kapers mittels Rapporten zu berichten, wenn sich herausstellen sollte, dass ihr mit dem neuen Interbids und Request System schlechter fährt als mit dem PBS und Jokerwunschsystem. Wir haben euch aufgezeigt, wo wir nicht ganz zufrieden sind. Unsere Bedenken können sich bewahrheiten. Die Möglichkeit besteht aber auch, dass wir von der kapers falsch liegen und wir tatsächlich ein System erhalten, welches besser ist und unsere Einflussmöglichkeiten auf unseren persönlichen Arbeitsplan nicht beschneidet sondern erweitert. Wir werden auf jeden Fall daran bleiben. Sollten sich tatsächlich aus eurer und unserer Ansicht massive Verschlechterungen ergeben, lassen wir uns alle Optionen offen, um gegebenenfalls diese Verschlechterungen rückgängig zu machen, denn schliesslich ist das PBS integrierender Teil der FDR und Verschlechterungen können in keinem Fall hingenommen werden. Zum Schluss mache ich euch noch einmal darauf aufmerksam, dass die Jokerpunkte per Ende 2012 verfallen. Somit habt ihr noch ca. ein Jahr Zeit, um euer Konto in Richtung Null zu bewirtschaften.

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Interbids Countdown Preparation work to replace the Swissair/Swiss PBS planning system by a new product developed by Jeppesen has taken up quite some time. The Swiss Update Mail of 07 October might have marked the final countdown. Towards the end of Swissair we said good-bye to “planning by hand”. As a young CCM who was interested in Videotex (some kind of forerunner of the Internet) that somehow introduced the fascinating world of computer in the 80s, I knew then: I wanted to be an instructor of this new world that was going to fulfil all our wishes. How it must be wonderful to fly to where you like to! This new opportunity, which would allow us to set anchors by means of the joker wish system, opened a golden future to flying into which we dove full of excitement.

Mario Kesselring Boardmember of kapers

The PBS times are coming to an end and everything is going to be better! If our experience with computer and planning tools ought to have taught us one thing: We should be careful not to expect too much.

There might have been one or two promises too many, some hope too big, maybe some forgot that the number of BKK flights did not change. After a first euphoria there was the big disappointment. Why did that monster plan what I had never asked for, something that did not come near my requests? As the young instructor I got in trouble now and then trying to explain things. It was not an easy task to make people understand a 100 % satisfaction in spite of unfulfilled requests. Reasoning that the numerous avoid bids were to blame left many questions unanswered. And let’s be honest, even we instructors did not always understand the meaning behind the PBS results. The PBS times are coming to an end and everything is going to be better! If our experience with computer and planning tools ought to have taught us one thing: We should be careful not to expect too much. The new Interbids will rather prevent standing in its own way. Swiss and the unions did soon agree that all avoid bids should be eliminated as they usually resulted in more confusion than necessary, however popular they might have been. With the experience had, Swiss suggested to limit the number of bids to three. They are right: Usually three to four bids (even combined) proved to be sufficient in order to reach a respectable result. kapers suggests you keep your bid file managed that way. However, we do understand that certain CCM, in particular those working part-time, and this is a vast group amongst our cabin crews, need more bids. Then, the promise of Swiss to eventually increase the number of bids did not appeal to us as we all know how difficult it is to get something back that we once gave away. Together with our partners from the cockpit unions we succeeded in keeping number of bids unlimited. In addition to the possibility to fly what we like, there is a new component that is called „fair share“. Its task is to prevent that while some CCM work up to their limit others profit from fewer than

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average duty hours. It is difficult to estimate the value of this component and how much influence it will take to fulfil the requested bid file. There will be a committee with equal representation to monitor the subject in detail and it will be able to adjust or abolish it if deemed necessary. Basically we are quite positive about the new Interbids and glad that Swiss is investing in a new, contemporary, and clear system. Now, what about planning long term wishes? When the PBS was first implemented long term wishes were no option at all. Only upon pressure of the unions the idea came up to set anchor free days before the optimiser took up its work. This is when the joker wish system was born. Later on the employer realised the need of the crew members to request for certain flights in order not to organise e.g. joining family members in the last minute. This joker wish system became a very important pillar of the planning system for many CCM. The new planning system contains such anchor functions too, although they are a bit different. Instead of wishes they are called “requests”. According to Swiss the joker wish system by Adopt was only partially compatible with the optimizer of Jeppesen. Furthermore adopt was sceptical to support the joker wish system once it was changed to Jeppesen. Therefore Swiss insisted on a product that was available from Jeppesen. New we will be given the opportunity to request 1 to 3 free days once per month as short term request. They are to be set between the 26th of the month before the preceding and the 9th of the preceding month. These requests will be visible up to the 15th of the preceding month and allow bidding accordingly. Who and upon which criteria these free days will be assigned, we will tell you later. So far so good, kapers soon agreed to this short term request. There will be a price to pay, of course, and this is called long term requests. These long term requests are equivalent to the former joker wishes. In order to enable the short term requests, the number of days and flights that are pre-assigned by the long term system needed to be limited. In the future you will get the opportunity to set anchors four times a year. Twice 4 free days and twice two free days. As an alternative to the two free day requests you are allowed to set flight requests.


Here kapers expects a tough nut to crack. Swiss promises that the number of fulfilled bids will be higher through Interbids compared to today’s system. Theoretically this sounds possible. If you remove the long term flight wishes, the number of rotations being available to Interbids for distribution will increase. However, this theoretical statement contains a drawback: No one can confirm that it’s those who bid the flights will actually benefit from the freed capacity. For that reason kapers insists that the average number of fulfilled bids has to be rationally higher by factor x (to be defined) compared to the current PBS. The situation in regard to the long term free days is similar. Here as well, the number was reduced in order to fulfil as many free day requests as possible. Today, the joker wish days are set upon requesting as soon as they are “swallowed” by the system. It will be the same for the four long term requests for free days. For the short term requests it will be different. Those free days are applied for and around the 10th of the preceding month these bids are confirmed. You will learn about the criteria for the assignment later. As the number of necessary free days (32 days within 3 months, at least 9 days per month) remains unchanged and the overall allotment will be about the same as today, it could be expected that the fulfilling will be similar as it is today. Again: kapers is unable to rely on “could, would and should”. kapers insists on a high average fulfilling of the wishes as otherwise we would have to understand it as a change for the worse of the current system. The rate of fulfilling is therefore stipulated beforehand and monitored by the committee.

We do invite you to send Swiss your flight reports, and a copy to kapers, should you come across any disadvantages the new Interbids and request system provide, compared with the PBS and joker wish system. We explained you where we are not quite happy. We might be right, but there is also the possibility that we are not. We could actually get a new system that is better in taking influence on our own plans instead of making them worse. We stay tuned and whenever you feel like being let down, we keep all options open in order to call off any change for the worse as the PBS is an integral part of the FDR and no set back can be accepted. Let me point out once more that the joker points will disappear by the end of 2012. So, you’ve got roughly 12 months to use them up.

Swiss set up a trainings concept, in order for you to learn to handle the new tools. The change will not be as revolutionary as it was when the planning by hand changed to PBS. Nevertheless, we suggest using the programme Swiss will provide in mid-2012 for training. Not everyone will be completely happy with whatever is new and changed. That is nothing new either. Like with all new systems: First there is some scepticism and one would prefer to keep the old system. But not everything old is always better, as much as not everything new must be worse.

Dorfstrasse 11, Postfach H432 8302 Kloten Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45

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Neues Mitglied im kapers Kommunikationsteam: Doris Affolter Sprache und Kommunikation sind mein Ding – und waren es schon immer. So hat es mich ausserordentlich gefreut die Möglichkeit zu erhalten, bei der kapers im Bereich Kommunikation eine neue Aufgabe zu übernehmen und im Kommunikationsteam mit Dassa Smith und Kilian Bohren zu arbeiten. Über mich Privates: Geboren und aufgewachsen in Solothurn (schönste Barockstadt der Schweiz) und verheiratet mit Stephan (nein, er ist kein Pilot), wohne ich heute in Oensingen (das ist dort, wo man von der A1 aus auf der Nordseite die Burg am Jurahang sieht und auf der Südseite Roger Federers übergrosses Konterfei an der Fassade des Kaffeemaschinenkonzerns Jura).

Doris Affolter Kommissionsmitglied kapers

Meine Hobbys sind Hochseesegeln (Yacht Master, 15‘000 Seemeilen) und die Imkerei (momentan ca. 200‘000 „Mitarbeiterinnen“). Ausbildung: Englisch / Deutsch Grundstudium an der Uni Bern (heutzutage Bachelor Stufe), Übersetzerstudium an der Dolmetscherschule Stuttgart mit Fachrichtung Technisches Englisch.

Eigentlich arbeiten SWISS und kapers am gleichen Ziel: dem Erfolg der Unternehmung mittels motivierter Mitarbeiter. Der Approach zu diesem Ziel ist naturgemäss unterschiedlich und die Schwerpunkte sind anders gesetzt.

Berufliches: Seit 21 Jahren bin ich M/C. Solange die FDRs dies noch halbwegs zuliessen (das war im letzten Jahrtausend), arbeitete ich zusätzlich zum Flugdienst als Freelance Übersetzerin für den Telekommunikationskonzern Ascom. Während der total 31 Jahre SWISSAIR/SWISS war ich auch mehrere Jahre in der Schulung, Rotationsplanung (Pairing) und im Quality Management tätig. Seit 2002 (Beginn der SWISS) war ich Mitarbeiterin bei Crew Communication und massgebliche Geburtshelferin für das SCM und SWISS Ansagebuch, welche ich beide aufbaute, mehrmals umbaute und nach einer Kaizen-Kur wieder abbaute. Zum Schluss war ich hauptsächlich verantwortlich für die M/C Kommunikation (M/C Corner und Website) und den Crew Timetable. Ja, und was hat mich nun dazu bewogen, von der Crew Communication in die kapers Kommunikation zu wechseln? Eigentlich konnte ich mit Veränderungen immer positiv umgehen. Als Teenager war es für mich gar unvorstellbar, ein Leben lang für die gleiche Firma die gleiche Arbeit zu verrichten. Deswegen bin ich vermutlich im Airline Business gelandet, da besteht diese Gefahr nie! Die Entwicklung der letzten drei Jahre in OK hat mich die Augenbrauen jedoch ein paar Mal zuviel

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hochziehen lassen. Ich hatte zunehmend Mühe mit der Prioritätenverschiebung unserer Crew Kommunikation weg von der operationell notwendigen Information für das fliegende Corps, hin zu Eventplanung, Werbung und Unterhaltung (Beispiel Crew Soap), sowie mit der Organisationsstruktur und der vermehrten Besetzung von Führungsstellen durch „crewfremde“ Personen. So war es für mich die konsequente Entscheidung, eine Arbeit aufzugeben, die ich jahrelang geliebt hatte. Auch wenn ich diesen Entscheid vorher und unabhängig von meiner neuen Aufgabe bei der kapers traf, so machte mir diese neue Möglichkeit den Abschied doch um Etliches einfacher. Ich habe nicht das Gefühl, fahnenflüchtig zu sein. Eigentlich arbeiten SWISS und kapers am gleichen Ziel: dem Erfolg der Unternehmung mittels motivierter Mitarbeiter. Der Approach zu diesem Ziel ist naturgemäss unterschiedlich und die Schwerpunkte sind anders gesetzt. Trotzdem: die Kommunikation sollte hier wie dort die Mitarbeiter bei ihren täglichen Aufgaben und Herausforderungen unterstützen. Die Themen bleiben dieselben. Neuanfang bei kapers: Mit der heutigen kapers Crew haben wir eine starke und professionelle Delegation, die der zunehmend härteren und unnachgiebigeren Gangart unseres Managements, welches das System immer mehr ausreizt, die Stirne bieten kann. Dass ich diesen Prozess und den kapers Vorstand dabei kommunikativ unterstützen kann, ist für mich folgerichtig. Viele Jahre habe ich schliesslich selbst profitiert von den Verträgen und den Arbeitsbedingungen, die kapers für das Cabin Corps ausgehandelt haben, auch für Nicht-Mitglieder der kapers! Wir brauchen aber auch die Unterstützung von euch allen. Kommunikation ist nicht einseitig. Der Wortstamm „commun“ steht für „gemeinsam“. Nach den ersten Monaten bei kapers erstaunt es mich sehr, wie wenig Inputs wir im Allgemeinen von den Mitgliedern erhalten. Wir brauchen eure Rückmeldungen, eure Rapporte, eure Stimmung. Schreibt uns, telefoniert uns oder kommt vorbei. Kommuniziert mit uns. Nur so können wir sinnvoll mit euch – und mit der SWISS - kommunizieren.


New member of the kapers communication team: Doris Affolter Language and communication are my cup of tea and have always been. This is why I am particularly happy about getting the chance to take over a new communication task and to work together with Dassa Smith and Kilian Bohren in the kapers communication team. About me: On the private side: Born and grew up in Solothurn (nicest Baroque town of Switzerland), married to Stephan (no, he is not a pilot), I presently live in Oensingen (this is where on the north side of the A1 highway you can see the castle on the side of the Jura mountain and on the south side Roger Federer’s larger-than-live portrait on the billboard of the coffee machine factory “Jura”). My hobbies are blue-water sailing (yacht master, 15’000 nautical miles) and bee keeping (presently approx. 200’000 “employees”). Basic education: basic studies of English/German at Bern University (bachelor level), Interpreter’s school in Stuttgart with specialisation in technical English. Professional background: For 21 years, I’ve been an M/C on long-haul flights. When the FDRs still halfway permitted it (that was in the last millennium), I worked – besides flying - as a freelance translator for the telecommunication enterprise Ascom. During the total of 31 years working for SWISSAIR/SWISS, I also had assignments for several years in the training department, rotation planning (“Pairing”) and in the Quality Management. Since the beginning of SWISS in 2002, I worked an average of 50% in the Crew Communication department. At the beginning, I was something like a “midwife” for the SCM and the SWISS announcement book, which I both created, several times re-structured and after various Kaizen therapies reduced to the max again. At the end, I was mainly responsible for the M/C communication (M/C Corner and website) and the crew timetable. Well, and what caused me to change from Crew Communication to kapers Communication? As a matter of fact, I have always been positive about changes. As a teenager, it was even unthinkable for me to be doing the same work for the same company all my life. This is probably why I landed in the airline business, where you never run this risk!

ority shift of our crew communication. The focus moved away from the operationally necessary information for the crews, towards event planning, commercials and entertainment (remember the Crew Soap …). The other important issues for me were the organisational structure and the increasing occupation of management positions by “crew-outsiders”. This is why my consequent decision was to give up a task, which I had really loved for many years. Even though this decision was taken before and irrespective of my new task with kapers, this new opportunity made it much easier for me to say farewell to my former job and team. I don’t feel like a deserter. Actually, SWISS and kapers are working towards the same goal: the success of the company through motivated employees. The approach to reach this goal of course is different by nature and the focus lies in a different direction. Still: communication – on either side - is meant to support the employees in their daily tasks and challenges. The topics remain the same. New start at kapers: With the present kapers crew, we have a strong and professional delegation, which is ready and able to face the increasingly cold and adamant climate created by our management, which is pushing more and more towards the limits of the system. To support this process and the Board of kapers with my communication skills in their quest, is a logical consequence for me. After all, I myself have profited from all the contracts and working conditions, which kapers has negotiated for the cabin corps throughout the years – for kapers members and non-members! However, we also need YOUR support. Communication is not a one-way thing. The word “commun” stands for “together”. After the first months working at the kapers office, I am astounded about the low number of inputs and reports which are sent to kapers. But we need your feedback, your reports and need to know what is going through your mind. Write to us, call us or pay us a visit. Communicate with us. This is the only way for us to set up a meaningful communication with you – and with SWISS.

Doris Affolter Committee Member kapers

SWISS and kapers are working towards the same goal: the success of the company through motivated employees. The approach to reach this goal of course is different by nature and the focus lies in a different direction.

The development within OK during the last 3 years made me frown a few times too many. I had more and more problems accepting the pri-

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Eine Bärengeschichte „Ohne Eis keine Eisbären“

Als Maître de Cabine ist Ruedi Abbühl um das Wohl seiner Passagiere besorgt, als Naturwissenschaftler und Tierfilmer macht er sich Sorgen um die Zukunft der Eisbären. Er hat sie auf Franz Josef Land besucht Daniel J. Schüz, 59, Journalist, Redaktor „Schweizer Familie“ (1987 bis 2007), seither freier Mitarbeiter „Schweizer Familie“ („Familie der Woche“) und „SonntagsZeitung“ (Reisereportagen). Autor der Bücher „Ich schwimme ins Leben - Chronik eines angekündigten Suizids“ (1999), „Die weisse Feder hat die Seele ein Geschlecht?“ (2001), „Der Pfarrer - Begegnungen mit Ernst Sieber (2008), alle Zytglogge-Verlag. Lebt auf der Forch ZH.

Franz Josef Land, die nördlichste Inselgruppe der Welt, gilt als Eisbären-Paradies. Der Meeresbiologe Dr. Ruedi Abbühl arbeitet als Maître de Cabine. Als wisssenschaftlicher Lektor begleitet er Touristen in beide Polarregionen. Kürzlich ist er an Bord des russischen Eisbrechers „Kapitan Dranitsyn“ von dem Archipel zurückgekehrt. Mit schönen Erinnerungen und grosser Besorgnis. Denn die Zukunft des „Königs der Arktis“ ist in Gefahr.

Welches ist Ihre eindrücklichste Erinnerung an die Reise ins Reich der Eisbären? Es ist eine Begegnung, die mich tief berührt und auch traurig gestimmt hat – ein Bild mit starker Symbolkraft: Noch bevor Franz Josef Land in Sicht kam, trieb eine Eisscholle an unserem Schiff vorbei, auf der eine Eisbärenmutter ihre beiden Jungtiere säugte. Die Scholle, kaum grösser als zwei Tischtennistische, muss überraschend abgebrochen sein und ist zur Falle für ihre unfreiwilligen Passagiere geworden. Sie trieb südwärts – vom Land weg, in den Einflussbereich des warmen Golfstromes, wo sie rasch schmelzen wird. Das tönt wie ein Todesurteil für die Tiere … Wenn nicht überraschend eine gegenläufige Strömung die Scholle zurückträgt, wird das Muttertier irgendwann einen Entscheid fällen – und mit den Kleinen ihre Eisscholle verlassen müssen. Für die Bärin habe ich wenig Bedenken; ausgewachsene Eisbären können bis zu 160 Kilometer weit schwimmen. Aber die Kleinen haben kaum eine Chance – sie werden ertrinken.

Dr. Ruedi Abbühl, 1964 in Bern geboren, studierte in Basel Zoologie und Chemie. Seine Leidenschaft für Reisen und seine Liebe zu wilden Tieren verbindet er mit seinem Beruf als Maître de Cabine bei Swiss International Air Lines, wo er auch seine Berufskollegin und spätere Frau Priska kennenlernte. Mit Film- und Fotokamera produzieren die beiden eindrückliche Tier-Dokumentationen und Videofilme – auch für das Swiss-Inflight-System. Vor allem die Fauna der polaren Regionen fasziniert das Paar. Als Lektor auf dem russischen Eisbrecher „Kapitan Dranitsyn“ begleitete Ruedi Abbühl im vergangenen Jahr eine Reisegruppe nach Franz Josef Land, der nördlichsten Inselgruppe der Welt. Die Begegnungen mit den vom Klimawandel akut bedrohten Eisbären haben ihn tief berührt. www.naturemovie.ch

Bilder: Sandra Walser

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Haben Sie noch andere Begegnungen mit Eisbären erlebt? Erstaunlich viele sogar. Wenn man die Situation als Momentaufnahme beurteilt, erleben die Eisbären in diesem Jahr eine gute Saison: Nach einem ausserordentlich kalten Winter waren die Sunde, Kanäle und Buchten vor allem im Nordosten des Archipels auch Ende Juli mehrheitlich noch immer zugefroren. Das ist für die Eisbären überlebenswichtig: Ende letzten Jahres haben die Bärinnen in ihren Bruthöhlen Junge geworfen, jetzt ist die Zeit reif, um auf dem Meereis Robben zu erbeuten und den Nachwuchs durchzufüttern. So wurde das Glück der Bären auch für die Touristen zum Glücksfall … Und wie! Praktisch jeden Tag hatten die Passagiere auf dem Eisbrecher Besuch von wandernden Eisbären. Die Tiere haben während ihrer Streifzüge die Witterung des Schiffes aufgenommen, das zwei Tage lang im Eis lag. Und weil sie in diesem Gebiet noch nie bejagt worden sind, zeigen sie keine Scheu und kommen nah ans Schiff heran. Das macht diesen Zauber von Franz Josef Land aus: Hier leben Tiere, die mit Menschen keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Für mich ist Franz Josef Land das Galapagos des Nordens; deshalb sollte man es auch – wie das Tierparadies im Pazifischen Ozean – zum Weltnaturerbe erklären, mit sanftem Tourismus fördern und mit rigorosen Schutzmassnahmen erhalten. So viel zur Momentaufnahme. Wie aber geht es den Eisbären auf längere Sicht? Obwohl wir viel Eis gesehen haben, ist auch dieser Sommer wieder viel zu warm gewesen. Wenn nördlich des 80. Breitengrades die Durchschnittstemperatur deutlich über dem Gefrierpunkt liegt, schmilzt den Bären buchstäblich der Boden unter den Füssen weg. Die Klimaveränderung schreitet dramatisch voran; Jahr für Jahr stellen wir immer grössere Schwankungen fest – die Extreme häufen sich, einem besonders kalten Winter folgt ein besonders warmer Sommer. Das wirkt sich nicht nur auf die Flächenverteilung aus, sondern auch auf die Mächtigkeit des Eises – es wird immer dünner. Und es kann die schweren Tiere nicht mehr tragen. Genau. Wobei die Eisbären immer leichter werden, weil sie im Eis, das später wächst und früher schmilzt, immer weniger Robben erbeuten können. Das Durchschnittsgewicht eines männlichen Eisbären ist um 50 Kilo auf 600 Kilo zurückgegangen. Nur die Tatzengrösse ist unverändert geblieben; so kann das grösste Landraubtier der Welt – mit einer mittleren „Schuhgrösse“ von 62 – sein Gewicht besser auf das dünner werdende Eis verteilen. Vermehrt setzt der Eisbär auch sein scharfes Gehör

www.sandrawalser.ch

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ein: Wenn er mit den Tatzen aufs Eis klopft, hört er sofort, ob das Eis ihn tragen kann. Haben die Eisbären überhaupt noch eine Zukunft? Vieles spricht dagegen, aber auch einiges dafür. Dagegen spricht der unaufhaltsame Schmelzprozess des Eispanzers im Polarmeer – das Eis schwindet in zehn Jahren um zehn Prozent, der Rückzug des Eisgürtels nach Norden betrug in den letzten sieben Jahren 500 Kilometer. Man muss damit rechnen, dass in zehn bis zwanzig Jahren das Nordpolarmeer weitgehend eisfrei ist. Und das ist dann das Ende des Eisbären. Auf der anderen Seite des Globus, in der Antarktis, herrschen ähnliche klimatische Bedingungen wie im Norden. Zwar schmilzt das Eis auch dort, aber unter dem Eis ist kein Wasser. Deshalb schlagen Witzbolde bereits vor, die Eisbären in einer Art „Arche-Noah-Rettungsaktion“ an den Südpol umzusiedeln. Ich denke, dass vor allem die Pinguine gar keine Freude hätten an dieser Idee! Eine solche Aktion wäre ein dermassen massiver Eingriff in die Natur, dass ich sie als Biologe nicht ernst nehmen kann. Aber sie geben die Hoffnung nicht auf …

Sandra Walser

Nein – Bären sind grundsätzlich sehr anpassungsfähig. Seit der Eisbär vor 33 Jahren unter Schutz gestellt worden ist, hat sich der Bestand weltweit auf rund 25 000 Tiere verdoppelt, jeder fünfte Eisbär lebt heute auf Spitzbergen und Franz Josef Land. Das Problem liegt auf dem Meer zwischen diesen Inselgruppen, das den Bären in der kurzen Zeit, in der es vereist und begehbar ist, als Jagdrevier dient. Nach der Paarung ziehen sich die Weibchen im November und Dezember aufs Festland zurück, um ihre Bruthöhlen aufzusuchen. Je früher im Jahr das Eis schmilzt und je später es wieder wächst, desto schwieriger wird es für die Bärin, rechtzeitig ihre Höhle zu finden. Und was spricht nun für die Zukunft des Eisbären? Die Vergangenheit. Vor 150 000 Jahren hat sich der Grizzly-Bär nach Norden ausgebreitet – er hat sich den Umständen angepasst, ein weisses Fell bekommen – und ist zum Eisbären mutiert. Bereits werden Eisbären beobachtet, die sich mit Braunbären mischen und fruchtbare Nachkommen zeugen. Wenn es kein Eis mehr gibt, wird es auch keine Eisbären mehr geben. Sie kehren dorthin zurück, wo sie hergekommen sind – aufs Land.

Sandra Walser

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Mario Trapani – der Mann hinter www.layoverinfo.ch Mario, kannst du dich bitte kurz vorstellen? Seit 1993 arbeite ich in der Fliegerei. Zuerst war ich bei Lufthansa angestellt. Als SWISS im Herbst 2008 wegen eines CCM Unterbestandes temporär 50 CCMs der Lufthansa einmietete, gehörte ich zu dieser Gruppe und erhielt die Möglichkeit ex Schweiz zu fliegen. Das ersparte mir das pendeln nach Frankfurt, was mir sehr gelegen kam. Nachdem dieses 5-monatige Stage abgelaufen war, konnte ich offiziell zu SWISS übertreten und wurde zum regulären SWISS CCM. Ich bin als M/CEU auf der Strecke und nach wie vor begeisterter Flieger.

Doris Affolter Kommissionsmitglied kapers

Wie bist du auf die Idee gekommen, die Layover Info Website zu erstellen? Mit diesem Tool bin ich sozusagen aufgewachsen. Bei der Lufthansa waren diese Layover Informationen offizielle Arbeitsdokumente, welche wir – ähnlich dem i.c.b. – auf unsere Flüge mitnehmen mussten. Es war vorgeschrieben, dass

man sie immer bei sich hat, sobald man das Crew Hotel verlässt, da sie wichtige Kontaktadressen und Telefonnummern für den Notfall enthielten. Mir gefiel die Tatsache, dass auch generelle Informationen über ein Land publiziert waren, sowie Informationen, die für den privaten Gebrauch nützlich sind, wie Empfehlungen für (oder auch Warnungen vor) Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Sightseeing etc. Als ich vor 3 Jahren bei SWISS zu arbeiten begann, habe ich deshalb in meiner Freizeit eine entsprechende Layover Info für SWISS Crews aufgebaut. Diese ist bei uns jedoch ausschliesslich eine Plattform von Crew Members für Crew Members und hat keinen offiziellen Charakter. Trotzdem höre ich auch immer wieder, dass die Layover Info den Einführungs-F/As hilft, ihren Trainees lokale Hints & Tipps zu geben. Was findet man alles auf der Layover Info? Nebst Tipps für Shopping, Sightseeing, Restaurants und Ähnlichem sind auch wichtige Kontaktadressen (z.B. der diplomatischen Vertretungen vor Ort) und Notfalltelefonnummern publiziert. Obschon unsere Nightstops kurz sind, gibt es auch Vorschläge für Ausflüge ausserhalb der Städte, die man zum Beispiel bei einem Ferienaufenthalt ausprobieren kann. Um sich einen detaillierten Eindruck zu verschaffen, empfehle ich jedem, selbst auf die Layoverinfo Website einzuloggen. Wie kann ein Crew Member auf die Layover Info zugreifen? Das ist ganz einfach. Das Crew Member gibt die Adresse www.layoverinfo.ch in einem Browser ein. Dann kann man über einen definierten Link ein Passwort anfordern. Da die Layover Info nur Angestellten von SWISS (oder allenfalls „SWISSnahen Betrieben“) zur Verfügung gestellt wird, ist es am Besten, die Anfrage gleich aus dem SWISS Mail Account zu starten. Innert Sekunden wird das Passwort automatisch geschickt und schon stehen dem Crew Member gratis alle Informationen zur Verfügung. Wie hältst du die Seite up-to-date? Woher nimmst du die Inputs? Auf der Website gibt es unter „Tipps und Kontakt“ ein Formular, welches jeder autorisierte Leser ausfüllen und mir zurückschicken kann. Man kann auch ganz einfach eine normale Email schreiben an die Adresse mail@layoverinfo.ch. Wie gesagt ist diese Informationsplattform „von Flieger für Flieger“. Somit sind unsere ganzen Cabin und Cockpit Corps involviert in den Austausch von Tipps und Informationen. Ich selbst bin quasi nur der Vermittler und Organisator. Ein-

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mal pro Monat nehme ich mir einen Tag Zeit, um die neuen Inputs zu verarbeiten. Bei jedem PDF pro Destination findet man schon im Überblick das Datum des letzten Updates. Die Website wird rege gebraucht, aber es gibt trotzdem noch viele KollegInnen, die sie nicht kennen. Was planst du für die Zukunft? Auf der organisatorischen Seite plane ich eine verstärkte Partnerschaft mit kapers, mit dem Ziel, den Nutzen der Layover Info für die Leser weiter zu optimieren. Persönlich finde ich die kapers für das Cabin Corps eine sehr wichtige Organisation, bei der eigentlich alle CCMs Vollmitglieder sein sollten. Wir Mitglieder müssen die kapers nach individuellen Möglichkeiten möglichst gut unterstützen. Dies ist einer meiner Beiträge dazu und ich bin überzeugt, dass aus unserer Zusammenarbeit eine gute Synergie entstehen kann.

Welche Unterstützung brauchst du von den Lesern um deine Website attraktiv zu halten? Die Layover Info steht und fällt mit den Inputs der Leser. Ich bin darauf angewiesen, möglichst viele Erlebnisberichte zu erhalten. Als M/CEU komme ich eher selten auf die Langstreckendestinationen und kann deshalb nur beschränkt die eigenen Erfahrungen einbringen. Speziell schön ist es natürlich, wenn Leser ihre Geheimtipps preisgeben.

Die Layover Info steht und fällt mit den Inputs der Leser. Ich bin darauf angewiesen, möglichst viele Erlebnisberichte zu erhalten.

Besten Dank, Mario, für das Interview und für deinen Effort im Zusammenhang mit der Layover Info für die SWISS Crews.

Momentan bin ich auch am Zusammenstellen der Informationen für die neue Destination Peking. Diese soll im Januar aufgeschaltet werden. Auf deiner Website gibt es keine Werbung. Warum nicht? Ich selbst finde es lästig, wenn auf einer Internet Informationsplattform ständig Reklamen aufpoppen. Auf meiner eigenen Website will ich die Leser deshalb davon verschonen. Movadis_inserat_Layout 1 01.12.11 16:10 Seite 1

Movadis GmbH Coaching, Training, Consulting Thomas Gelmi, Brühlstrasse 33, 5313 Klingnau, www.movadis.ch, info@movadis.ch

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Mario Trapani – the man behind www.layoverinfo.ch Mario, may I ask you to present yourself? I’ve been working in the airline business since 1993. First, I was employed by Lufthansa. In autumn 2008, when SWISS temporarily took over 50 CCMs from Lufthansa, due to a cabin staff shortage, I was part of this group being given the possibility to be based in Switzerland. This spared me the hassle of commuting to FRA, which of course served me well. After this 5 month assignment had expired, I had the opportunity to be transferred officially to SWISS and became a regular SWISS CCM. M/CEU is my function on board and I am still enthused about my job.

Doris Affolter Committee Member kapers

What gave you the idea to set up the layover info website? I practically grew up with this tool. At Lufthansa, these layover information sheets were part of the official working documentation, which we had to take along on our flights – similar to the SWISS i.c.b. We were even required to carry these sheets with us, whenever leaving the crew hotel, because they contained important contact addresses and emergency telephone numbers. I particularly liked the fact that the information sheets also contained general information about a

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country, as well as useful hints & tips for private use, such as recommendations for (or warnings against) restaurants, shopping facilities, sightseeing etc. This is why, when I started working for SWISS, I also started setting up a corresponding website with layover information for SWISS crews during my spare time. This website however is exclusively a tool from crew members to crew members and has no official character. Nevertheless, I often get the feedback that the layover info supports for example instructor F/As in giving their trainees local hints & tips for their night stops. What can we find on the Layover Info sheets? Besides hints & tips for shopping, sightseeing, restaurants and similar facilities, you will find important contact addresses (such as diplomatic missions on site) and emergency telephone numbers. Even though our night stops are short, there are also suggestions for longer trips out of town, which CCMs can try out for example during a


holiday stay. In order to get a detailed impression of the character of this information, I suggest to log-in directly onto the layoverinfo website. How can a crew member access the Layover Info? This is pretty easy. The crew member simply has to enter the address www.layoverinfo.ch on their browser. Via a defined link, they can request a password. The Layover Info is only accessible for SWISS employees (or employees from closely associated firms). Therefore it is best, if the request for a password is sent directly from the SWISS mail account. The password will be sent within seconds and from this moment, the crew member has free access to all the local information.

to spare my readers from such unsolicited information on my own website. What support do you need from your readers in order to keep your website attractive? The Layover Info stands and falls with the readers inputs. I depend on getting as many reports and inputs as possible. Being an M/CEU, I hardly fly to long-haul destinations. This is why I only have limited possibilities to contribute to the respective destination information myself. Of course, I particularly appreciate to get the very secret insider tips!

The Layover Info stands and falls with the readers inputs. I depend on getting as many reports and inputs as possible.

Thank you, Mario, for the interview and for your effort in connection with the Layover Info website for SWISS crews.

How do you manage to keep the information up to date? Where do you take the inputs from? On the website itself, there is a link called „Tipps und Kontakt” containing a form, whereas each authorised subscriber may fill in and send back to me. It is also possible to send a regular email to the address mail@layoverinfo.ch. As mentioned before, this information platform is “from flyers to flyers”. Therefore, our whole cabin and cockpit corps are involved in the exchange of tips and information. Me personally, I’m practically just the organiser and go-between. Once a month I take the time of a full day to process all the new inputs, which have come in. In the overview you will already see each PDF per destination and its last update. The website gets a lot of hits, but there are still many colleagues, which don’t know it yet.

Die Umwelt liegt uns am Herzen. Dank modernster Technologie kommen 90% weniger Chemikalien bei uns zum Einsatz. Somit können wir umweltverträglicher produzieren – ein gutes Gefühl.

What are you planning for the future? On the organisational side, I am presently setting up a closer partnership with kapers, with the goal to optimise the Layover Info even more for its readers. Personally, I consider kapers as a very important organisation for the cabin corps, and in my opinion all CCMs should be full members. All kapers members should support their union as well as possible, according to their individual possibilities. This is one of my personal contributions and I am convinced that we can create a fruitful synergy out of our collaboration.

There are no commercials on your website. Why not? Personally, I find popping up commercials on a website extremely annoying. This is why I want

diezi.com

At the moment, I am also setting up the information sheet for our new destination Beijing. This info sheet will go online in January. wir drucken grüner.

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Offset Haller AG Kaiserstuhlstr. 36 8154 Oberglatt Tel. 044 886 31 00 info@offsethaller.ch www.offsethaller.ch

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WEIHNACHTEN! Nun ist sie also wieder da, diese ganz besondere Zeit im Jahr. Kerzenlicht, Tannenzweige und duftendes Weihnachtsgebäck. Christbaumkugeln und Engelshaar. Glühwein und Lebkuchen. Drei Nüsse für Aschenbrödel und später Dinner for one. Ein Schwank aus dem Bernhardtheater für die ganz Hartgesottenen. Es erfasst uns alle, wie auf Knopfdruck. Jedes Wort, jeder Händedruck hat mit einem Mal eine tiefere feierliche Bedeutung, Ergriffenheit und tränenfeuchte Blicke überall, man gibt sich gern besinnlich und versöhnlich. Rücksichtsvoll. Eine Zeit des inneren Friedens und der stillen Freude. Das Fest der Liebe!

Sunil Mann CCM und Schriftsteller

Und es beginnt immer früher! Dauert von Jahr zu Jahr länger! Damals, in meiner natürlich verklärten Erinnerung, dauerte die Weihnachtszeit kurze vier Wochen, Zimtsterne und Brunsli gab es erst zum ersten Advent und die Vorfreude auf das Fest war groß, da zeitlich beschränkt. Heute stehen die Schoko-Nikoläuse in den Regalen kaum ist die Erdbeersaison vorüber, und Kinder werden mit weltweit umspannenden Marketingstrategien bereits ab Mitte Oktober – man hat die Kürbisse und Gespenstermasken noch nicht mal weggeräumt – gezwungen, sich auf den Weihnachtsmann zu freuen. Doch nicht allein deswegen erfasst die meisten eine klebrige Sentimentalität. Aus dem Radio, im Warenhaus, in den Aufzügen wird man mit penetrantem Glockengebimmel und Kinderchören malträtiert, und ohne es zu wollen, summt man plötzlich das zuckersüße „Last Christmas“ mit (und fragt sich ganz nebenbei, ob George Michael und Lady Diana damals tatsächlich den gleichen Frisör hatten). Man schreibt Karten an Verwandte, die einem das Jahr über gestohlen bleiben können, und ertappt sich dabei, Leuten, die man eigentlich nicht ausstehen kann, fröhliche Festtage zu wünschen. In den Restaurants kriegt man kaum noch Platz, weil die Firmen mit ihren Weihnachtsessen alles besetzen, und Konzernchefs wechseln den Angestellten gegenüber abrupt die Sprache, vom imperativen „Ihr müsst!“ zum pathetischen „Gemeinsam haben wir ...“ Und so weiter. Nur um umgehend zum schnarrenden Befehlston zurückzukehren, kaum ist das letzte Fleischstückchen aus dem Fondue Chinoise gefischt, der Sekt von Aldi leer. Nein, niemand kann sich diesem Zauber entziehen, selbst wenn man weiß, dass es ein fauler ist. Denn unter dem Zuckerguss lauert meist nur trockener Lebkuchen. Man sieht das eiskalte Kalkül hinter all den Glitzerfassaden aufblitzen und weiß, dass diese Wochen vor allem dazu dienen, den Jahresumsatz heraufzukurbeln - gerade in wirtschaftlich kritischen Zeiten. Dieselben werden auch von Vorgesetzten in aller Welt nur zu gern zitiert. Gemeinsam mit bedeutungsschwangeren Worten ein beliebtes Mittel um zu verschleiern,

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dass sich für die Untergebenen nichts ändern wird und wenn, dann sicher nicht zum Besseren. Spaziert man an einem späten Nachmittag im Dezember über die Bahnhofstrasse ist auch da wenig Besinnlichkeit zu sehen. Stattdessen gehetzt wirkende Geschäftsleute, die irgendwelche Anweisungen in ihre Handys bellen, quengelnde Kinder und gereizte Väter. Blasse Gesichter, gestresst zusammengepresste Lippen, Tunnelblicke. Verkäuferinnen kurz vor dem Nervenzusammenbruch und Kellner, die nicht aufhören wollen, sich die Haare zu raufen. Dazu diese Generation junger Mütter, deren Kinderwagen an militärische Kraftfahrzeuge erinnern und die sie auch entsprechend einsetzen, und Rentner, die immer just am oberen Ende der Rolltreppe stehenbleiben, um sich erst mal gemütlich umzusehen, und einen dann beschimpfen, wenn man sich zwangsläufig an ihnen vorbeidrängen muss. Man wird darauf getrimmt, sich vom Zauber der Weihnachtszeit anstecken zu lassen, als wäre es eine allgemein verordnete Grippe. Doch wenn man sich umblickt, richtig umblickt - mit offenen Augen und nicht mit diesem kitschverschleierten oder grogseeligen Blick - ist da wenig Weihnachtliches zu entdecken. Meist nicht einmal Schnee. In den Gesichtern sucht man die von den Geschäftemachern verordnete Vorfreude vergebens, im Kaufrausch wird Geben und Schenken oft mit Gier verwechselt, und Nächstenliebe ist mehr, als knausrig ein paar Münzen in den Spendenbeutel der Heilsarmee zu schmeißen. Und wer tatsächlich glaubt, die Leute seien in dieser Zeit besonders rücksichtsvoll andern gegenüber, soll sich doch bitte an einem dieser Verkaufssonntage ins Glattzentrum begeben. Von dem, was wir tagtäglich in der Tagesschau zu sehen bekommen, will ich gar nicht erst anfangen. Wenn man es genau betrachtet, hat die Weihnachtszeit wenig Weihnachtliches an sich. Leider. Aber vielleicht könnte man ja während des Jahres ein wenig mitfühlender und rücksichtsvoller sein. Die alte Tante im März anrufen, den Angestellten spontan etwas gönnen und den Liebsten etwas schenken, wenn man gerade Lust dazu hat. Für einmal nett sein zu jemandem, den man eigentlich nicht so sympathisch findet. Lächeln, auch wenn es nicht vertraglich verordnet ist. Einfach so und aus eigenem Antrieb. Dann wäre man an Weihnachten entspannter. Und auf die Heuchelei könnte man auch verzichten.


Fringe Benefits Was macht ein Arbeitgeber, wenn er beliebt sein möchte aber eher knapp bei Kasse ist oder behauptet, knapp bei Kasse zu sein? Richtig, er kann auch „versuchen“, mit kleinen, freiwilligen Zusatzleistungen zu punkten. Dies gelingt aber nicht immer…. Fringe Benefits ist das Zauberwort manch eines Arbeitgebers, der nicht kann, wie er möchte oder nicht möchte, wie er sollte. Wenn man auf unsere Intranet Homepage geht, dann muss man nicht lange suchen. Drückt man mit der Maus auf das unscheinbare Wort in den Staff Links, so eröffnet sich einem das Schlaraffenland. Was die Anzahl Fringe Benefits betrifft, könnte sich die Swiss tatsächlich schnell einmal zu den besten 10 Arbeitgebern der Schweiz zählen. Wenn man da sieht, was uns alles vergünstigt angeboten wird, versteht man vielleicht, wieso die Swiss, wenn’s darum geht, die Löhne langfristig zu erhöhen, sich doch eher von der knausrigen Seite zeigt. Von der Krankenkasse über Zahnbehandlungen, Staubsauger, Winterpneus, Mobiltelefone etc. kann man so ziemlich alles finden, was man zum Leben braucht. Man findet sogar alte Bekannte aus der Swissair Zeit. Der gute Personalshop verfolgte mich schon zu Zeiten, als es noch gar kein Internet gab. Fehlt nur noch ein Link zu meinem Vermieter und meinem Lebensmittelhändler und ich würde rundum sorgenfrei leben können. Wieso sollte mir mein Arbeitgeber zu einer Lohnerhöhung oder einem Dreizehnten verhelfen, wenn ich meine Ausgaben Dank der Swiss dermassen reduzieren kann? Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich aber manch ein Fringe Benefit eher als „Rohrkrepierer“ und ist nicht wirklich hilfreich beim Senken meiner Ausgaben. Ein Preisvergleich im Internet oder ein Besuch bei einem Discounter dürfte erfolgreicher sein, um meine Kosten zu optimieren. Aber warum so weit in die Ferne schweifen, wenn ich doch bei einer Airline arbeite. Wer wurde nicht schon beneidet von seinem Nachbarn: „Was, du arbeitest bei einer Airline, da kannst du immer gratis in die Ferien reisen“. Ich will ja jeweils nicht unhöflich wirken und ihnen mit einer langweiligen Litanei über das Leben eines Airline–Standby-Mitarbeiters berichten, der versucht, gratis in die Ferien zu fliegen. Am eigentlichen Prinzip, vergünstigt fliegen zu können, habe ich gar nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil, es wäre eine tolle Sache. Ich habe sogar die Möglichkeit, Freunde einzuladen, um mit vergünstigten Tickets zu reisen. Dass in der Praxis dann alles etwas anders aussieht, kennen wir ja zur Genüge. Meine Frau erwartet ein Kind und was liegt näher, als zwei Verwandte aus Brasilien einzuladen, die wissen, dass ich als Airline-Angestellter Zugang zu „vergünstigten“ Tickets habe? Ich muss ihnen dann aber schon erklären, dass das Finden solcher Tickets nicht ganz ohne ist. So mache ich mich auf der Stafftravel Seite auf die Suche nach

freien Kapazitäten in der N Buchungsklasse. Ich frage mich natürlich beim Suchen von freien Sitzen, wieso die N Klasse ausgerechnet N Klasse heisst. N könnte für „NICHTS zu finden“ stehen. Eben so gut könnte sie M für „Mensch ärgere dich nicht“ oder R für „Restposten“ heissen. Es ist zuweilen einfacher, eine Nadel im Heuhaufen zu finden, als einen freien, buchbaren Sitz in der N Kategorie. Irgendwie gelingt es mir dann doch noch, etwa zwei Monate vor dem Hinflug, etwas zu buchen. Leider decken sich die Daten überhaupt nicht mit meinen Wünschen, aber hey, ich bin ja schliesslich Mitarbeiter und kann froh sein, dass ich überhaupt etwas gefunden habe. Für den Rückflug wäre es toll gewesen, ich hätte sie an einem Datum buchen können, an dem ich selbst on Duty bin. Der Joker Wunsch wurde erfüllt und genau an diesem Tag hat es auch noch massenhaft freie Sitze in allen Klassen. Doch meine Freude währt nur kurz, denn, der aufmerksame Leser wird sich schon denken warum: die N Klasse steht immer auf 0. Bleibt nur eins, erst mal landen beide auf der Warteliste. Für einmal muss ich mich somit nicht über den Namen wundern, denn die Warteliste heisst ja nicht grundlos so. Das bedeutet: warten, warten und nochmals warten. Und so vergehen die Tage und bei der schon fast naiven Frage meiner Verwandten, ob es denn nun klappen könnte, mit mir wieder zurück in die Heimat zu fliegen, kann ich nun schon fast mitleidig antworten: Ich weiss es nicht. Aber eben, ich arbeite ja schliesslich in einer gewinnorientierten Fluggesellschaft, da sollte ich doch Verständnis dafür haben, dass die Swiss die noch verbleibenden 34 freien Sitze in Economy und 13 Sitze in der Business Klasse lieber noch etwas länger auf dem Markt für die „vollzahlenden“ Passagiere offenhalten will. Es dauert ja noch knapp zwei Wochen bis zum Abflug.

Mario Kesselring Vorstandsmitglied kapers

Etwa zur gleichen Zeit hat mir das Leben das grösste Geschenk gegeben, welches ich mir vorstellen kann. Unser Kind ist gesund zur Welt gekommen und erfreut uns alle mit seiner Anwesenheit. Einige Tage später, nach der Anmeldung beim Personaldienst der Swiss, holte mein Onkel ein Paket aus dem Briefkasten. Tatsächlich, mein Arbeitgeber will diesem neuen Konsumenten von Swiss Dienstleistungen, welcher in ungefähr 18 Jahren auch noch in den Arbeitsprozess integriert werden will, seine Aufwartung machen. Ich öffne also stellvertretend für meinen Sohn das Paket und bin natürlich gespannt, was sich einer der besten Arbeitgeber der Schweiz als Willkommensgeschenk ausgedacht hat: Ein Plastik-Löf-

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Es ärgert mich schon ein wenig, mit einer neuen Werbekampagne eingedeckt zu werden, welche behauptet „The little things. That’s what we’re perfect in“ und mir dann immer wieder vor Augen geführt wird, dass diese Werbebotschaften an die Kunden gerichtet sind und nicht an die Dienstleistungen für die eigenen Mitarbeiter.

feli mit zwei Flügeln. Mein Onkel schaut mich etwas verdutzt an und meint: „Da hat sich wohl jemand bei der Swiss einen Scherz erlaubt. Ein so toller Arbeitgeber hat sicher noch etwas mehr auf Lager.“ Nein, hat er nicht, und es war auch kein Scherz. Ich bin mir sicher, die zuständige Person bei der Swiss hat es ja nur gut gemeint und voller Überzeugung aus dem ihr zur Verfügung stehenden Budget das Beste gemacht. Eine nicht ganz repräsentative Umfrage bei einigen Arbeitgebern hat aber ergeben, dass die Swiss auch auf diesem Gebiet noch nicht ganz am Ziel angelangt ist, zu den besten Arbeitgebern zu gehören. Mit dem Rückflug nach Sao Paulo hat es dann schliesslich mit Würgen und Brechen doch noch geklappt. Interessant ist, dass auf besagtem Flug, auf dem ich on Duty war, die letzten 50 freien Sitze innerhalb von etwa 10 Tagen restlos ausverkauft und überbucht wurden. Ich möchte ja nicht wissen, zu welchen Preisen, denn meine gebuch-

„ The „little“ things. That’s what we’re perfect in“.

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ten Tickets hatten in Konkurrenz zu diesen letzen im Ausverkauf stehenden Billette keine Chance: Die gebuchten Tickets wurden zu Standby Tickets und schrammten harrscharf an den Jump Seats vorbei. Was beklage ich mich denn überhaupt? Die Spielregeln sind ja im Voraus bekannt und dass wir Mitarbeiter nicht höchste Priorität haben, wenn‘s darum geht, von den Vorzügen des „Frei“-Flugreglements zu profitieren, weiss ich doch. Es ärgert mich schon ein wenig, mit einer neuen Werbekampagne eingedeckt zu werden, welche behauptet „The little things. That’s what we’re perfect in“ und mir dann immer wieder vor Augen geführt wird, dass diese Werbebotschaften an die Kunden gerichtet sind und nicht an die Dienstleistungen für die eigenen Mitarbeiter. Wer schon einmal mit einer anderen Airline als Staff geflogen ist und dabei wie ein König behandelt wurde, weiss wovon ich spreche.


Fringe Benefits What are the options an employer has if he wants to be popular but is or claims to be short of cash? Correct, he could “try” to score with little, voluntary extras. Yet, he doesn’t always succeed… Fringe benefits is the magic word for employers who would like to but cannot or who don’t want the way they should. You will easily find it on our Intranet homepage. Clicking on the plain staff links button opens up a land of milk and honey. According to the number of fringe benefits Swiss must be among Switzerland’s 10 most popular employers. Finding all the discounts, it becomes obvious why Swiss is not keen on raising our salaries long lasting. From health care to dental treatment, vacuum cleaners, winter tires, mobile phones, etc. there is almost everything we wish for. There is even a familiar name from the good old Swissair times: The Personalshop has been part of my life since before Internet was invented. I just miss the links to my landlord or grocer or my life would be without care in the world. Why should my employer raise my salary or grant a thirteenth portion if I am able to lower my expenses massively thanks to Swiss? Taking a closer look, some of the fringe benefits are rather damp squibs and not at all helpful to manage my budget. Comparing prices in the Internet or dropping by a discounter might be more favourable in optimising my spending. But why go far if I work for an airline? Who has not been envied by neighbours: “Whew, you work for an airline; you get holiday travels for free!” I don’t want to be impolite and bore them with long airline-employee-travelling-standby-stories from someone who tries to go on holiday on reduced tickets. Don’t get me wrong: I don’t mind at all being able to fly at reduced rates. That’s actually a wonderful thing. I even get the opportunity to offer reduced tickets to my friends. However, it turns to be much more difficult in real life, as we all know. My wife is due to have her baby and what would we prefer more than inviting two relatives from Brazil who know that I am entitled to reduced tickets? I had to start with explanations that it was not so easy to find such tickets. So I went to staff travel to find free capacity in booking class N. While searching for free seats in N booking class I wondered why this booking class is called N class. Does it stand for “NOTHING to find”? It could as well be called T for “Take it easy!” or O for “ODD lot”. Sometimes it’s easier to find the needle in the haystack than a spare bookable seat in N class. Somehow I succeed and can book about two weeks prior to the flight date. Unfortunately my plans are different, but hey, I work for the airline and have to be more than glad to have found anything at all. I would have loved to fly them back home myself. I received the joker wish and there were plenty of seats available in all classes. My joy didn’t last for long as the careful reader already knows: availa-

bility in N class is always 0. So there, they ended up on the waiting list first. At least I don’t need to wonder about the list’s name, as it is called so for the exact reason. For us it meant: wait, wait, and wait once more. I felt sorry for my relatives as they kept asking me for days if flying home together with me was going to work out and the only thing I could answer was: I don’t know! But remember: I work for an airline that is interested in making money and I should understand that they prefer to keep those 34 economy and 13 business class seats available for “full paying” passengers, and after all, we got two more weeks to go. At about the same time life gave me the greatest gift I could have asked for. Our child was born, is healthy, and makes us really happy. A few days later, after I had registered my son with HR at Swiss, my uncle returns from the letter box with a parcel. Indeed, my employer wants to welcome this new consumer of Swiss services, who will be ready to join the working world in about 18 years, with a present. On behalf of my son I open it while I’m pretty curious about the choice of one of the best employers in Switzerland: A little plastic spoon with wings. My uncle looks at me with surprise and wonders: “It seems like someone at Swiss is making a joke. Such a great employer must be up to more than that.” No, they wouldn’t be and no one made any jokes. I am sure that the responsible person at Swiss was convinced to do their very best with the budget available. A little non-representative survey among some employers showed that Swiss has still to cover some grounds before they belong to the best. In the end it worked out well with our flight to Sao Paulo by make or break. Interestingly, on the flight that I was on duty, the last 50 seats were completely sold out in about 10 days. I wonder to what price they went as they were no match for my tickets. These were changed to stand-by tickets and passed the jump seats only just about. Why do I complain at all? The rules have been clear from the beginning and I know that I do not have any privileges whatsoever when talking about staff travel. However, I am a bit anoyed that we are showered with a new advertisement campaign, which points out the importance of “The little things. That’s what we’re prefect in.”, while we, the employees, are rather neglected when it comes to exactly those “little things”. If you have ever been able to fly as staff on another airline and were treated like a king, you know what I’m talking about.

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I am a bit anoyed that we are showered with a new advertisement campaign, which points out the importance of “The little things. That’s what we’re prefect in.”, while we, the employees, are rather neglected when it comes to exactly those “little things”.

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Stehplätze Die Besatzungen haben mit ihrem Gepäck in den Crew-Bussen auf dem Flughafen Zürich oft nicht genügend Platz. Das herumstehende Gepäck kann leicht zur Gefahr werden. Schnelle Lösungen sind wegen des Platzmangels beim Operations Center allerdings nicht in Sicht Die Situation dürfte den Langstreckenbesatzungen in Zürich bekannt sein: Das Gepäck hat keinen Platz im Gestell und türmt sich im Gang des Crew-Busses, und ein Teil der Crew kann sich nicht hinsetzen, da die Koffer im Weg stehen. Oft sind auch zwei Kurzstreckenbesatzungen in einem Bus unterwegs, weil es am Morgen an Bussen mangelt. Im Januar 2011 ereignete sich auf dem Flughafen ein Unfall, in den auch ein Crew-Bus verwickelt war. Beide Fahrer sowie zwei Crew-Mitglieder erlitten Verletzungen. Nehmen wir diesen Unfall als Grundlage, um uns einige Gedanken zur gängigen Praxis der Beförderung unserer Besatzungen zu machen. Chronischer Platzmangel Wie würde ein ähnlicher Fall aussehen, wenn ein vollbesetzter Bus mit 13 Passagieren und ihrem Gepäck, je ein Koffer und ein Crewbag, einen Unfall hätte? Die folgende Beschreibung basiert auf Dutzenden von Fahrten, die der Autor selber erlebt hat. Wie schon eingangs beschrieben, passen nicht alle Koffer in das Gestell, das für das Gepäck vorgesehen ist. Somit bleiben vermutlich drei oder vier Koffer im Eingangsbereich des Busses neben dem Gestell stehen. Inmitten dieser Koffer stehen zwei oder drei Personen, da die Bänke nicht genügend Sitzplatz für alle bieten. Das heisst, genügend Plätze wären schon vorhanden, denn der vorderste Teil der Bänke kann heruntergeklappt werden. Aber er bleibt oft hochgeklappt, da die Koffer im Weg sind. Eventuell würde sich eine bessere Verteilung finden lassen, aber eine Crew, die von einem Nachtflug zurückkommt, hat weder Lust noch Zeit, um im Bus eine reale Version von Tetris zu spielen und in mehreren Versuchen das Gepäck optimal zu verstauen.

Center haben die Busse auf dem Wendeplatz nur Text aus der AEROPERS RUNDSCHAU Steve noch sehr beschränkt Platz. Die Verhältnisse las- Rösli, Spezialist Safety, AEROPERS sen den Einsatz grösserer Modelle nicht zu. Auch eine Lösung mit Anhängern für das Gepäck sei nicht durchführbar. Falls die Kurve falsch angefahren wird, könne nicht mehr zurückgesetzt werden, und das führe zu einem Stau. Auch würde beim Entladen, falls die Koffer von beiden Seiten des Anhängers geholt werden, wohl noch ein zusätzliches Unfallrisiko entstehen. Auf dem Flughafen Zürich gilt laut dem Betriebsreglement für den Fahrzeugverkehr das Strassenverkehrsgesetz SVG. Dieses besagt unter anderem: «Die Ladung eines Fahrzeuges ist so anzubringen, dass sie niemanden gefährdet oder belästigt ...» In der Verkehrsregelnverordnung (VRV) steht: «Der Fahrer hat sich zu vergewissern, dass Fahrzeug und Ladung in vorschriftsmässigem Zustand sind.» Die Fahrer müssten sich also die Frage stellen, ob sie unter diesen Zuständen die Verantwortung für ihre Fahrgäste übernehmen wollen. Die Verantwortlichen des Busbetriebs müssten sich aber überlegen, wie viel Zeit noch vergehen darf, bis ein erkanntes, systemabhängiges Sicherheitsproblem behoben wird.

So beladen fährt der Crew-Bus vom Flieger Richtung Operations Center. Wenn es auf dem Weg dorthin zu einer Kollision käme, kann sich jeder leicht ausmalen, welcher Beschleunigung die Koffer und die stehenden Personen ausgesetzt wären. Man würde sich rechts vorne neben dem Fahrer wohl unangenehm nahe kommen. Trotz der Beschränkung auf eine Geschwindigkeit von 30 km/h auf dem Vorfeld und auf 50 km/h im Tunnel ist dabei auch mit Verletzungen zu rechnen. Dies hat der Unfall im Januar gezeigt. Enger Vorplatz und eindeutige Weisungen Wie kommt es nun, dass für den Crew-Transport keine Fahrzeuge verwendet werden, die genügend Platz für Mensch und Material bieten? Seit dem Neubau des Crew-Ausgangs im Operations

Inmitten der Koffer stehen zwei oder drei Personen, da die Bänke nicht genügend Sitzplatz für alle bieten.

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Umbauten und zusätzliche Busse Kurz- oder mittelfristig scheint sich keine Verbesserung abzuzeichnen, denn zur Vergrösserung der Busvorfahrt würde es einen massiven Umbau benötigen. Eine ursprüngliche Idee war es, die Busse geradeaus wegfahren zu lassen, aber dort steht inzwischen das neue Frachtgebäude. Bei der bestehenden Struktur bleibt wohl nur eine Vergrösserung des Kehrplatzes oder ein Zuführer zur Rampe Richtung Fracht. Damit müssten die Busse nicht wenden, sondern könnten mit einer Linkskurve wieder vom Crew-Ausgang wegfahren. Zur Diskussion steht auch, die Busvorfahrt vor die Fracht zu verlegen und für die Besatzungen gegenüber dem Ausgang aus dem Operations Center einen Lift zu installieren, mit dem sie nach der Sicherheitskontrolle auf den Tarmac gelangen. Zurzeit ist das Thema bei der ISS und dem Flughafen auf der Agenda. Die Swiss lässt die Situation durch die Abteilung Occupational Safety beobachten. Die Crews stehen vor dem Problem, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Bis jetzt haben sich nur sehr wenige Unfälle mit schweren Fol-

gen zugetragen. Soll man nun also darauf vertrauen, dass dies so weitergeht, und den Status quo einfach akzeptieren? Oder kann man Einfluss nehmen und etwas ändern? Zwei Möglichkeiten bieten sich an: Jedes betroffene und interessierte Crew Member kann einen Rapport zuhanden seiner Firma schreiben. Dies ändert zwar unmittelbar nichts an der Lage, aber es würde ein deutliches Zeichen setzen, dass man nicht gewillt ist, dieses Risiko weiter auf sich zu nehmen. Oder die Besatzungen verschaffen sich den nötigen Platz, indem sie jeweils einen zweiten Bus bestellen – am besten schon bei der Ankunft am Standplatz, wenn man erkennt, dass der Platz im Bus eng wird. Der Preis dafür ist allerdings eine wohl deutlich spätere Ankunft im Operations Center und ein entsprechend verzögerter Feierabend. Die eigentliche Frage ist aber eher, welche Massnahmen die Verantwortlichen ergreifen wollen und wie lange sie die Situation noch so weiterbestehen lassen können, bevor sie am Tag X, nach einem schweren Unfall mit Verletzten, zu ihrer Verantwortung stehen müssen.

Solche Zustände herrschen zum Glück bei der Swiss noch nicht …

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Standing places There is often not enough space for the crews and their luggage in the crew buses at Zurich’s airport. The luggage standing around can easily become a danger. Quick fixes are not in sight due to the lack of space at the Operations Center. The situation is likely to be known to the longhaul crews in Zurich: The luggage has no place in the luggage racks and piles up in the aisle of the crew bus, and part of the crew cannot sit down, as the luggage pieces are in the way. Often two short-haul crews share a bus, because there is a lack of buses in the morning. In January 2011, an accident occurred at the airport in which a crew bus was involved. Both drivers and two crew members were injured. Let’s consider this accident as a basis to give some thought to the common practice of our crew transportation. Chronic lack of space How would it be if a fully loaded bus with 13 passengers including their luggage (a suitcase and a crew bag each) had an accident? The following description is based on dozens of trips, which the author himself has experienced. As described previously, not all suitcases fit into the foreseen luggage rack. Thus, probably three or four suitcases remain at the entrance of the bus next to the luggage rack. In the middle of the suitcases two or three people stand around since the seating bench does not offer enough space for everyone. Actually, plenty of seating space would be available, since the front part of the bench can be folded down. But this bench often stays folded up since the suitcases are in the way. Maybe a better arrangement of the luggage could be found, but a crew arriving from a night flight neither has a mind nor the time to play a real version of Tetris and to stow the luggage in several different ways to reach the optimum. With such a loading the crew bus rides from the airport to the Operations Center. If there would be a collision on the way, anyone can easily imagine, to which acceleration the suitcases and the people standing would be exposed to. They would probably wind up uncomfortably close to the right next to the driver. Injuries must be expected despite the speed restriction of 30km/h on the apron and 50km/h in the tunnel. This is what the accident in January showed. Narrow forecourt and clear instructions How is it that for the crew transportation a vehicle is used which does not offer enough space for people and their belongings? Since the re-construction of the crew exit at the Operations Center, the turning area for the buses is very limited. The circumstances no longer allow larger bus models. A solution with a luggage trailer is neither feasible. If the curve is approached incorrectly and the bus cannot back up, the result would be a traffic congestion. Also unloading the trailer, if the

trailer would be unloaded from both sides, could Text aus der AEROPERS RUNDSCHAU Steve cause an additional risk of accidents. Rösli, Spezialist Safety, AEROPERS According to the airport regulations for vehicle traffic, the “Strassenverkehrsgesetz SVG” applies for Zurich airport. It is stated: “the loading of a vehicle shall be arranged in a way that no person is endangered or inconvenienced...”. In the road traffic regulations “Verkehrsregelnverordnung VRFV” it is written: “The driver must ensure that the vehicle and its loading must be in proper condition.” Therefore, the drivers need to ask themselves whether they can take the responsibility for their passengers under these conditions. Those in charge of the bus service need to think about how much more time needs to pass by before the recognized and system-dependent safety issue will be resolved.

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Kinder brauchen uns.

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Reconstruction and additional buses No improvement seems to emerge on a short or medium term, because an enlargement of the bus stop area would require a massive reconstruction. A solution was foreseen to have the buses continue to drive straight on, but in the meantime the new cargo building is in the way. Within the present structure, only an enlargement of the inverse square or a road in direction to the cargo ramp would be feasible. In this case the buses would not have to turn around and could take a left turn away from the crew exit. Another option is being discussed to move the bus stop area to the cargo area and to build an elevator across from the Operations Center exit, whereas the crew could then reach the tarmac after the security checkpoint. Currently, the issue is on the ISS and airport’s agenda. The Occupational Safety department of Swiss is monitoring the situation. The crews are faced with the problem on how to deal with the situation. Until now, only very

few accidents have happened with serious consequences. So should we now trust that this goes on, and simply accept the status quo? Or can you influence and change something? There are two possibilities: Any affected and interested crew member can write a report to the attention of the company. Although this does not alter the situation directly, but it would send a clear signal that we are no longer willing to take this risk. Or the crew gets the necessary space by ordering a second bus – best upon arrival at the parking position if it looks like bus space will be tight. The price tag, however, is probably a much later arrival at the Operations Center and therefore a later calling of the day. The real question is rather, which measures will be taken by those responsible and how much longer shall this situation persist, before on day X after a serious accident with injured people, those in charge will have to acknowledge their responsibility.

Fortunately, such conditions do not prevail at Swiss…

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Berufsprüfung

Im Oktober 2011 haben 41 Cabin Crew Members die eidgenössische Berufsprüfung für Cabin Crew Members erfolgreich bestanden. kapers gratuliert ihren Mitgliedern recht herzlich:

Alfieri-Salvaggio Melania

Miard

Subal

Ahl-Ouajen

Mohamed

Molbert

Joel

Becher

Nicolas

Moreau

Julie

Bernasconi

Ornella

Peer

Melanie

Betrix

Michael

Ritzi

Claudia

Bourcart

Aurélie

Scalena

Michele

De Lima

Allan

Schafer

Elina

Diaz Pego

Sonia

Schillig

Wolfram

Erdogan

Sema

Sortino

Marina

Furter

Michela

Stübi

Loredana

Gabler

Andreas

Studer

Brigitte

Herrous

Andrea

Suter

Roland

Hofer

Jasmin

Sutter

Hans

Hofer

Regina

Teissèdre

Cyril

Maderthaner

Elisabeth

Thurnheer

Sabrina

Melliger

Christine

Valle Alonso

Rebeka

Sie dürfen nun den Titel “Cabin Crew Member mit eidgenössischem Fachausweis” tragen. Wir wünschen allen weiterhin viel Erfolg.

In October 2011 41 Cabin Crew Members successfully passed the federal professional exam. Congratulation to our members: They are now allowed to carry the title “Cabin Crew Member with Advanced Federal Certificate of Higher Vocational Educations and Training”. We wish them all lots of success.

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