Die Karten werden neu gemischt

Page 1

kabine

Ausgabe • Issue 3/2012

Zeitschrift der Vereinigung des Kabinenpersonals • Cabin Crew Union

Die Karten werden neu gemischt

Streik

© Bild: Flickr; Michael


Impressum Wirtschaftlich und politisch unabhängige Zeitschrift der kapers, Vereinigung des Kabinenpersonals, Kloten Adresse für Verlag, Redaktion, Anzeigenverkauf und Abonnemente: Sekretariat kapers Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten Tel: 043 2 555 777 Fax: 043 2 555 778 www.kapers.ch redaktion-kabine@kapers.ch Redaktion, Satz und Layout: Mario Kesselring Übersetzungen: Evelyne Basler, Doris Affolter Insertionstarife, Probenummern und Abonnementsbestellungen können beim Verlag angefordert werden. Jahresabonnement: Fr. 30.Layoutkonzept: diezi.com Druck: Offset Haller AG, Kaiserstuhlerstrasse 36 8154 Oberglatt Auflage: 3‘000 Exemplare Erscheinungsdaten: 4 x pro Jahr

In dieser kabine Die Karten werden neu gemischt Odyssée

1-4 5 - 10

Es war einmal...

11 - 15

Was tun die eigentlich?

16 -21

Layoverinfo 22 Dead-Tired.eu 23 War‘s das schon?

24 - 25

Ausserordentliche GV

26 - 27

Die Qual der Wahl

28/29

Warum brauchen wir einen GAV?

30 - 35

Vorstandswahlen

36 - 37

Abstimmen! 38

Verteiler: Aktiv- und Passivmitglieder der kapers, Direktion und Fachstellen der Swiss International Air Lines Ltd., Edelweiss und AbonnentInnen Nachdruck: Erlaubt nur mit Quellenangabe, drei Exemplare an das Sekretariat der kapers Manuskripte/Unterlagen: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine Haftung übernommen werden. Der Verlag verpflichtet sich nicht zur Rücksendung Redaktions- und Insertionsschluss der nächsten Ausgabe: 22. November 2012

kabine 3/2012


> Die Karten werden neu gemischt 15‘000 Franken hat die kapers in Form eines Darlehens investiert, um den Start einer Kinderbetreuung zu ermöglichen, welche an 7 Tagen die Woche, 24 Stunden lang die Möglichkeit bietet, Kinder unter einer professionellen Aufsicht für eine begrenzte Zeit in Obhut zu geben. Ist es Aufgabe einer Gewerkschaft, sich finanziell auf diesem Gebiet zu engagieren? Der Vorstand der kapers ist klar der Meinung JA; ein finanzielles Engagement ist nicht nur gerechtfertigt sondern auch eine moralische Pflicht. Weltweit setzen sich Gewerkschaften dafür ein, dass Eltern ihre Familienpflichten mit den Aufgaben im Erwerbsleben vereinbaren können. Gerade bei uns CCM mit einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb ist die Kinderbetreuung eine nicht immer ganz einfach zu lösende Aufgabe. Der Darlehensvertrag erstreckt sich über eine Länge von 3 Jahren, Zinsen erhalten wir in dieser Zeit keine. Wenn man bedenkt, dass wir in dieser Zeit auf einer Bank nicht sehr viel mehr erhalten hätten, so denke ich, ist dieses Geld mehr als gut angelegt. Die Geschäftsführerin, Morena Inäbnit hat Evelyne Basler, unserem neuesten kapers Vorstandsmitglied (bisher vor allem für die Übersetzung der kabine Artikel zuständig), ihre Geschichte erzählt. Den Bericht über Strampolino lest ihr ab Seite 11.

Die ausserordentliche GV ist vorbei, das Resultat ist eindeutig. Es kommt nun also zu vorgezogenen Neuwahlen, die Karten werden neu gemischt. Wir sind alle gespannt darauf zu erfahren, welche neuen Ideen die neuen Kandidatinnen und Kandidaten haben; wie sie unsere Organisation zu einer schlagfertigen und kampfbereiten Gewerkschaft umgestalten möchten. Was ich bisher aus der Abstimmungsbroschüre und ihrer Homepage entnommen habe, macht mich eher stutzig. Es erinnert mich ein wenig an damals, als das Crossair Management den Flugbetrieb der Swissair übernahm. Es sollte alles neu werden, zukunftsorientierte Methoden sollten aufs Tapet kommen, um die Luftfahrt neu zu erfinden. Geblieben ist - wir kennen es - ein Scherbenhaufen, den wir mit viel Mühe, grossen Opfern und alten Methoden wieder zusammen gekittet haben.

Mario Kesselring kapers Vorstandsmitglied

Eine unabhängige Gewerkschaft soll gebildet werden. Eine, die sich vor allem aus externen Beratern, Spezialisten und auswärtigen Gewerkschaften formen soll. Da frage ich mich, wie viel Unabhängigkeit noch bleiben wird bei so vielen „fremden“ Experten, welche diese neue, dynamische, partizipative

Klassiker und neue Kreationen –

en Guete! Frischer ist keiner

Flughafen Zürich

l Check-in 1

043 816 35 10

kabine 3/2012

l Check-in 2

043 816 85 78

l Airport Center

043 816 35 43

www.Flughafebeck.ch

1


Gewerkschaftswelt bilden werden. Erstaunlich nur, dass sich weltweit CCM und Piloten praktisch ausnahmslos durch unabhängige Fachgewerkschaften vertreten lassen und nicht durch Konglomerate, welche von unserer spezifischen und spezialisierten Arbeitswelt nicht den Hauch einer Ahnung haben. Bei den wenigen Ausnahmen, bei denen sich CCM durch Riesengewerkschaften vertreten lassen, sind Bestrebungen im Gange, sich wieder daraus zu lösen und selbständig den aufrechten Gang zu gehen. Die Erfahrungen, welche Swiss Gewerkschaften in Zusammenarbeit mit externen Grossgewerkschaften gemacht haben (kapers mit unia, Swiss/Pilots und IPG mit ehemals Geko und VPOD) sprechen eindeutig gegen eine allzu enge Kooperation. Darf man aus Erfahrung klug werden oder muss man die Finger zwingend selber verbrennen? Ist ja Wurst, Hauptsache ein frischer Wind weht und die Sesselkleber, welche in 10 bis 20 Jahren nichts erreicht haben, machen Platz.

Die Erfahrungen, welche Swiss Gewerkschaften in Zusammenarbeit mit externen Grossgewerkschaften gemacht haben (kapers mit unia, Swiss/Pilots und IPG mit ehemals Geko und VPOD) sprechen eindeutig gegen eine allzu enge Kooperation.

2

Auch hier zählen Tatsachen wohl nicht viel. In diesem Zeithorizont gab es ungefähr zehn Vorstandswahlen und insgesamt 32 CCM haben Vorstandsfunktionen ausgeübt, neue Ideen eingebracht und der entsprechenden Zeit ihren Stempel aufgedrückt. Aber eben, es ist halt sexy zu erzählen, dass sich in einem Horizont von 20 Jahren praktisch nichts verändert hat. Eine Aufgabe des Vorstandes ist es ja auch, für eine gewisse personelle Kontinuität zu sorgen. Der grösste Unterschied bei dieser Wahl liegt aus meiner Sicht wohl darin, dass frühere Kandidaten, dank ausführlichen Vorgesprächen und oft mehrjähriger Tätigkeit als Kommissionsmitglieder meistens schon einen tieferen Einblick in die Strukturen der Swiss, der kapers, der Wirtschafts- und GewerkschaftsWelt hatten und ziemlich genau wussten, worauf sie sich einliessen. Das bisherige Einarbeitungsmodell zur Integration neuer Vorstandsmitglieder würde ich grundsätzlich als erfolgreich beurteilen. Eine personelle Kontinuität konnte über all diese Jahre sichergestellt werden. Ob die Integration in jedem Fall erfolgreich war, darüber darf man geteilter Meinung sein.

Wird bei dieser neuen Konstellation das Kollegialitätsprinzip bestehen bleiben? Spricht die kapers nach einer harten internen Diskussion nach aussen mit einer geeinten Stimme (oder wird jeder nach seinem Gusto das kommunizieren, wofür er vor der Diskussion eingestanden ist)? Wie gross ist das Frustpotenzial eines jeden, wenn er seine Anliegen nach einem halben Jahr nicht erfüllt sieht, weil die Swiss nicht so mitmacht, wie er will, oder die Mehrheit im Vorstand eine andere Meinung vertritt? Haben wir in einem halben Jahr erneut Neuwahlen? Interessengruppen werden aufgezählt, welche verdeutlichen sollen, dass man einzelne Bedürfnisse nicht erkennt und nicht dabei hilft, diese spezifischen Interessen mit genug Entschiedenheit durchzusetzen. Dabei vergisst man, dass unsere kapers eben genau die Interessen aller vertreten muss und möglichst nicht einzelne Gruppen bevorteilen sollte zum Nachteil anderer Gruppen. Ganz interessant wird es bei der Frage, was uns die Unabhängigkeit unserer Gewerkschaft kostet? Nebst höheren Mitgliederbeiträgen ist die Rede auch von „anderen neuen Finanzierungswegen“. Ich hoffe, die neuen Kandidaten werden noch vor den Wahlen die Katze aus dem Sack lassen und uns über diese neuen Finanzierungswege aufklären. Ich bin gespannt, wir sind gespannt, und die ganze Gewerkschaftswelt in der Schweiz ist gespannt zu erfahren, wo die Kohle herkommen soll, wenn nicht von den Gewerkschaftsmitgliedern. Eines ist für mich aber heute schon klar: Solidarität, Unabhängigkeit, Gerechtigkeit lassen sich weder importieren noch kann man sie einkaufen. Diese müssen im täglichen Betrieb erarbeitet, erkämpft und gelebt werden. Wer da von aussen oder von oben auf Erlösung hofft, hat mit Beten wohl die grösseren Erfolgsaussichten.

kabine 3/2012


>Reshuffle the pack kapers has invested 15’000.- CHF in a loan, in order to help set up a nursery, which provides a 7 days a week / 24 hours a day child care facility, supervised by professional guardians, where parents can leave their children for a limited amount of time. Is it the task of a union to invest money in this type of facility? The opinion of the Board of kapers is a clear YES. A financial participation is not only justified, but even a moral duty. All over the world, unions stand up for parents, in order to provide them with better opportunities to combine family duties with their professional life. Particularly for us crew members with our roundthe-clock operation, child care is an issue, which is not always easy to solve. The loan extends over a time span of three years, during which we will not receive any interest. Considering the fact that the interest we would obtain from a bank wouldn’t really be an amount worth mentioning, I think that this money is well invested. The initiator, Morena Inäbnit, told her story to Evelyne Basler, new member of the Board of kapers, who up until now has done the English translations of most of the kabine texts. You will find the article about Strampolino on page 11 and ff. The eo GA is past, the result is clear: early elections of the Board will be held, the pack is reshuffled. We are all very interested in hearing, what the new ideas are, which the new candidates intend to bring up and how they plan to restructure our organisation into a forceful and effective union. All I have read so far in their ballot documentation and on their website rather makes me frown. It reminds me a bit of the time, when the Crossair Management took over flight operations from Swissair. Everything had to be new. “Future-oriented” methods were to be introduced in order to reinvent the aviation business. We all know what the result was: our airline was left in shambles and had to be patched up again with a lot of effort, many sacrifices and old methods.

kabine 3/2012

An independent union shall be set up; a union, which is mainly composed of external consultants, specialists and external unions. I really wonder how much independence will remain with so many “foreign” experts, which are to create this dynamic, participation-focused, brave new union-world. Isn’t it amazing that all over the world CCM and pilots are - almost without any exceptions - represented by independent professional unions and not by generalised union conglomerates that do not have the foggiest notion of our very specific and specialised work environment? In the few exceptions, where CCM have delegated the representation of their interests to huge unions, the members are presently striving to detach themselves and to take matters in their own hands again. Experiences that Swiss associations had with external major unions (kapers with unia, Swiss/Pilots and IPG with the former Geko and VPOD) clearly suggest keeping away from any too tight cooperation. Is it legitimate to learn from experience or is it wiser to have everyone’s fingers burned? Never mind, the main thing seems to be that a fresh wind is blowing and that the bench warmers, who haven’t achieved a thing in ten or twenty years, beat it. Apparently, facts do not count here either. Within this time frame, there were approximately ten elections of the Board and a total of 32 CCM have been a member of the Board of kapers, have brought new ideas and have left their marks on the respective time of office. But it seems to be sexy to claim that within a time frame of twenty years, practically nothing has changed. Now, what is so different with these elections? One of the tasks of the Board is to make sure that some continuity within their team is granted. In most cases, the announcement of job vacancies within the Board did not trigger a major run of interested members. By approaching eligible candidates who had mostly worked as committee members of kapers before, we could prepare colleagues for the new task by providing them with a thorough insight into the structures of

Mario Kesselring Boardmember of kapers

Experiences that Swiss associations had with external major unions (kapers with unia, Swiss/Pilots and IPG with the former Geko and VPOD) clearly suggest keeping away from any too tight cooperation.

3


Swiss, of kapers and the world of economics and unions. Consequently, they knew quite well what they were getting into. I would consider the introduction scheme we have used so far for the integration of new members of the Board as rather successful. Opinions might well differ on whether we managed to succeed in every individual case. Will the principle of collective responsibility remain in this new situation? Will kapers communicate externally with one united voice after a hard internal discussion or will each one just

Die Umwelt liegt uns am Herzen. Dank modernster Technologie kommen 90% weniger Chemikalien bei uns zum Einsatz. Somit können wir umweltverträglicher produzieren – ein gutes Gefühl.

stand up for his own opinion which he/she had had before the discussion? How big is the frustration potential of each one, if they couldn’t get their ideas through, because Swiss doesn’t cooperate the way they want, or because the majority of the Board has another opinion? Will we have new elections yet again in half a year? Interest groups are listed, which is supposed to emphasize that individual needs are not recognized and that kapers doesn’t support individual interests with enough determination. No consideration is given to the fact that it is precisely our kapers, who has to represent the interests of ALL of its members and must avoid any preferential treatment of individual groups to the disadvantage of other groups. Particularly interesting is the question how much the independence of our union may cost. There is talk about “other new ways of financing”. I hope that the new candidates will let the cat out of the bag before the elections and will reveal what these new ways of financing are going to be. I am eager, we are eager, and the whole union world in Switzerland is eager to hear where they intend to dig up the dough, if not to collect it from their union members.

diezi.com

One thing however is clear to me already today: solidarity, independence and justice can neither be imported, nor can they be bought. These features must be developed, fought for and lived. Those who hope for redemption from outside or from above will have the best chances of success by praying.

4

wir drucken grüner.

Offset Haller AG Kaiserstuhlstr. 36 8154 Oberglatt Tel. 044 886 31 00 info@offsethaller.ch www.offsethaller.ch

kabine 3/2012


Voulez-vous élire un nouveau Comité pour novembre 2012? Après le vote portant sur cette question, le 25 juillet dernier une assemblée générale extraordinaire a été tenue. Les résultats de vos suffrages y ont été rendus publics

> „Odyssée“ Chers membres et cher(e)s collègues, La procédure de cette votation vous a été expliquée abondamment. Les conséquences pour le Comité actuel, au cas où le résultat serait affirmatif, ont été maintes fois largement commentées. Le résultat des votes rendus public par les deux contrôleurs présents lors de l‘assemblée générale extraordinaire sont choquants. Plus de 70% des membres n‘ont simplement pas voté!... Exactement 70,1% des membres ne se sentent pas concernés. En démocratie un faible le taux de participation laisse une minorité décider. Les répercussions immédiates et celles qui prendront de l‘ampleur durant les deux prochaines années concernera directement cette majorité silencieuse! Cela me laisse sans voix! Si je me base sur ce que veulent les 486 membres (sur 2706 soit 18% du total et moins que le nombre de signatures qui nous sont parvenues!) qui ont voté «OUI» pour l‘élection d‘un nouveau Comité, il y aurait une nécessité urgente et prioritaire d‘agir, avec des moyens bien plus radicaux, face au management de Swiss. Mais voilà, au nom de la majorité silencieuse je m‘interroge: • QUELS sont ces moyens et OÙ sont-ils? • OÙ se trouvent concrètement ces personnes et leurs bonnes idées? • OÙ est le soutien au Comité, afin que Swiss puisse enfin se rendre compte que nous sommes unis et que nous nous battons pour notre métier et son avenir? Les critiques qui nous sont faites ne sont pas agréables! Elles sont toutefois nécessaires car elles réveillent l‘attention de part et autre sur un mécontentement. Pour que les critiques aboutissent à un changement, il faut qu‘elles soient basées sur des faits et qu‘elles contiennent des propositions d‘améliorations réalisables. Dans notre environnement professionnel nous vivons dans une culture du feedback, nous en connaissons tous les règles. Alors pourquoi en seraitil autrement du travail de kapers?

kabine 3/2012

Malgré les critiques et la votation dont je vous ai parlé ci-dessus, à ce jour rien n‘a été entrepris par les protagonistes pour solidifier la kapers et son comité, • aucune proposition concrète ne nous est parvenue • aucune alternative sur le plan financier • aucune stratégie nouvelle • aucune vision nouvelle • Rien, nada! Ni même une seule candidature pour le poste de responsable de la communication, au concours en février-mars. Pas plus que pour celui de juriste ou de personne responsable des contrats et règlements, au concours depuis mai, n‘ont été enregistrées. Pourtant, cela fait depuis le mois de janvier 2012 que la kapers est sous le feu des critiques. Oui je suis d‘accord, il faut une portion d’audace pour déposer sa candidature car la garantie de pouvoir changer les choses rapidement et ainsi de briller aux yeux de tous en opposition au long travail de fond qui ne fait bouger les choses que lentement, n’est pas très valorisant pour sa popularité. Lors de l’assemblée générale extraordinaire, il a pourtant été proclamé haut et fort par les initiateurs que certaines personnes étaient prêtes à s’engager et à intégrer nos rangs. Clairement cela signifie se présenter personnellement au Comité actuel, échanger avec lui afin de recevoir de nombreuses informations importantes avant l’officialisation d’une candidature. Ce qui n’a pas été fait! Il est possible que je manque d‘imagination, car je crois que pour qu’une équipe soit gagnante, je ne vois aucun moyen autre qu‘un engagement personnel inscrit dans la durée. Dans un syndicat tel que le nôtre fonctionnant avec le système de milice, une étroite coopération et une excellente collaboration sont capitales. Pas de succès possible sans le savoir-faire permettant de maîtriser les particularités

Valérie Hauswirth Présidente de la kapers

Le résultat des votes rendus public par les deux contrôleurs présents lors de l‘assemblée générale extraordinaire sont choquants. Plus de 70% des membres n‘ont simplement pas voté!...

5


techniques de nos contrats et des différentes conventions. Pas de réussite possible non plus sans expérience ni solide réseau de relations externes. Sans cela impossible de sauvegarder nos places et nos conditions de travail, sincèrement, de ça j‘en suis convaincue.

bres réalise l‘importance de l‘enjeu de leur silence et participe enfin activement à l‘unification et au renforcement de notre syndicat.

Cette guérilla au sein de nos rangs dilue nos énergies et nous fait oublier que c‘est en unissant nos forces que nous avons du succès. La façon dont ces divergences sont conduites nuisent à la solidité de notre syndicat et à l’image que nous lui donnons. Malgré tout, je crois toujours en nos membres, et désire vivement que cette majorité de 70% de mem-

Valérie Hauswirth Présidente de la kapers

Bonne fin d‘été à vous Cordialement

Fly the plane.... ...Live in Bülach, the new economic centre in greater Zurich Condominiums with first class amenities.

Only 7 minutes drive to Zurich airport, direct motorway connection, 15 minutes walk to the railway station and public buses. Quiet site surrounded by nature, adjacent to the agricultural zone. All schools up to gymnasium level within walking distance, indoor and outdoor swimming pools, ice rink, no air traffic noise, beautiful old town, and much much more, for attractive prices. Watch your colleagues during their approach to ZRH, and enjoy the beautiful view of the Berner Alps.

Beautiful roof garden condominiums with direct lift link to the garage: 140 to 169 square metres, plus large rooftop terraces from CHF 1‘250‘000.or 4 ½ room and 3 ½ room flats, from CHF 630‘000.-

For further information please visit our website, or for any advice contact Intercity AG Robert Kuenzler Tel 044 388 58 60

6

kabine 3/2012


Wollen Sie Neuwahlen des kapers Vorstandes per November 2012? Nach der Abstimmung über diese Frage im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung (ao GV) am 25. Juli wurden die Abstimmungsresultate hierüber veröffentlicht.

> „Odyssee“ Liebe Mitglieder, liebe Kolleginnen und Kollegen Das Prozedere dieser Abstimmung wurde euch ausführlich erklärt. Die Konsequenzen für den aktuellen Vorstand im Falle einer Zustimmung wurden des Langen und Breiten kommentiert. Die von der Kontrollstelle während der ao GV veröffentlichten Ergebnisse sind schockierend: Mehr als 70 % von allen Mitgliedern haben gar nicht erst abgestimmt! Genauer gesagt 70,1 % der Mitglieder fühlten sich nicht betroffen. In einer Demokratie führt eine derartig geringe Stimmbeteiligung bekanntlich zu einer Entscheidung durch eine Minderheit. Die sofortigen Auswirkungen und deren längerfristiges Ausmass auf die kommenden zwei Jahre betreffen somit die stille Mehrheit ebenso. Es verschlägt mir die Sprache! Laut den 486 Mitgliedern (entspricht weniger als 18% der Gesamtmitglieder (2706) und sogar weniger als die Anzahl der Unterschriften, die uns erreicht haben!), welche mit „Ja“ für einen neuen Vorstand abgestimmt haben, besteht scheinbar eine „dringende Notwendigkeit, prioritär und mit radikaleren Mitteln gegen das Swiss Management zu agieren“. Aber im Namen der stillen Mehrheit frage ich mich: • WELCHE Mittel sollen das sein und WO sind sie? • WO sind diese engagierten Personen mit ihren Ideen? • WO ist ihre Unterstützung des Vorstands, so dass die Swiss wahrnehmen kann, dass wir gemeinsam für unsere Berufsgruppe und deren Zukunft kämpfen? Die uns entgegengebrachte Kritik ist nicht angenehm! Sie ist aber notwendig, um die Aufmerksamkeit aller zu wecken und auf die bestehende Unzufriedenheit zu lenken. Damit Kritik zu positiven Veränderungen führen kann, muss sie auf Fakten basieren und realistische, also umsetzbare, Verbesserungsvorschläge beinhalten. In unserem beruflichen

kabine 3/2012

Alltag leben wir eine Feedbackkultur. Wir alle kennen die Regeln. Wieso werden diese Feedbackregeln gegenüber der kapers nicht angewendet? Trotz der oben genannten Umstände ist bis zum heutigen Tag nichts von den Protagonisten in Angriff genommen worden, um die kapers und ihren Vorstand zu stärken: • Keine konkreten Vorschläge wurden uns unterbreitet. • Keine Alternative auf der Finanzierungsebene hat uns erreicht. • Keine durchdachte neue Strategie wurde uns vorgelegt. • Keine neue Vision. • Nichts, nada! Sowohl für das Vorstandsmandat des Kommunikationsbereichs, welches im Februar/März ausgeschrieben war, als auch für das Mandat als Mitglied der juristischen Kommission, welches seit Mai ausgeschrieben ist, ging bis heute keine einzige Bewerbung ein. Dennoch steht die kapers seit Anfang dieses Jahres im Kreuzfeuer der Kritik. Wie kann das sein? Ja, ich bin einverstanden, es braucht eine ordentliche Portion Kühnheit, um eine Kandidatur anzumelden. Denn eine Garantie, dass sich die Dinge schnell ändern lassen, um mit diesen Errungenschaften vor allen brillieren zu können, gibt es nicht. Und die im Gegensatz hierzu eher langfristig angelegte, fundierte Arbeit, bei der die Dinge nur langsam und oftmals unmerklich bewegt werden, ist nicht annähernd so aufwertend für die eigene Popularität. Während der ao GV wurde durch die Initiatoren lautstark verkündet, dass gewisse Personen bereit seien, sich zu engagieren und sich in unseren Reihen zu integrieren. Im Klartext hiesse das, sich persönlich dem aktuellen Vorstand zu präsentieren, sich mit ihm auszutauschen, um zahlreiche wichtige Informationen zu erhalten, bevor die Kandidatur vom

Valérie Hauswirth Präsidentin kapers

Die von der Kontrollstelle während der ao GV veröffentlichten Ergebnisse sind schockierend: Mehr als 70 % von allen Mitgliedern haben gar nicht erst abgestimmt!

7


Vorstand auf die Wahlliste gesetzt wird. Aber auch das erfolgte bisher nicht! Es kann gut sein, dass mir eine gewisse Vorstellungskraft fehlt, weil ich davon überzeugt bin, dass es für ein erfolgreiches Team keine andere Möglichkeit gibt, als eine Verpflichtung zu langfristigem, nachhaltigem, persönlichem Engagement. In einer Gewerkschaft wie unserer, die auf einem Miliz-System basiert, sind enge Kooperation und exzellent funktionierende Zusammenarbeit entscheidend. Keine Errungenschaft ist möglich, ohne das Wissen um die unterschiedlichen technischen Besonderheiten unserer Verträge und Bestimmungen. Auch gibt es kein Gelingen ohne diesbezügliche Erfahrung und ohne solide Aussenbeziehungen und Vernetzungen. Ohne all das ist es unmöglich, unsere Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen zu schützen und zu wahren. Hiervon bin ich überzeugt!

Dieser Bandenkrieg in unseren Reihen verwässert unsere Energien und lässt uns vergessen, wie es ist, mit vereinten Kräften erfolgreich zu sein. Wenn Meinungsverschiedenheiten auf diese Art und Weise ausgetragen werden, untergraben wir damit die Stärke unserer Gewerkschaft und schaden unserem Image. Nichts desto trotz habe ich den Glauben an unsere Mitglieder nicht verloren und wünsche mir sehnlichst, dass sich die Mehrheit von 70 % der Auswirkung ihres Schweigens bewusst wird und sich nun endlich aktiv an der Vereinigung und Stärkung unserer Gewerkschaft beteiligt. Ich wünsche euch allen ein schönes Sommerende. Herzlichst Valérie Hauswirth Präsidentin der kapers

Dorfstrasse 11, Postfach H432 8302 Kloten Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45

8

kabine 3/2012


Do you want new elections of the kapers Board by November 2012? We published the result of this ballot after the extraordinary general assembly (eo GA) had taken place on July 25, 2012

>„Odyssey“ Dear members, dear colleagues, The procedure of this ballot had been explained to you in detail. We pointed out the consequences for the current Board widely should the members say yes. The result revealed by the auditing body during the eo GA is mere shocking: More than 70 % of all members didn’t even vote! To be precise, 70.1 % of all members don’t seem to feel concerned. In a democracy such a low voting participation leads to a decision by a minority. But, the instant impact and their long-term effect for the next two years concern the silent majority, too. Words fail me! According to the 486 members (equals less than 18 % of all members (2706) and is less than the number of signatures collected and handed in to us!), who are in favour for new elections of the Board, there is „an urgent need to act against the Swiss Management with priority, using radical measures“. But, on behalf of the silent majority I wonder: • What kind of measures should that be and where are they? • Where are the committed people with their ideas? • Where is their support of the kapers Board for Swiss to acknowledge that we fight united for our profession and its future? The criticism on us is unpleasant! But it is necessary in order to stir everyone and to point out to the obvious dissatisfaction. For criticism to lead to positive change, it needs to be based on facts and has to be realistic; so to say realisable suggestions are necessary to improve anything at all. We do live a feedback culture in our vocational daily business. We all know the rules. But why are they not applied towards kapers? Despite the circumstances mentioned above, until the very day, the protagonists have not started to support kapers and its Board: • • • • •

No concrete suggestions have been submitted to us. No alternative financing ideas have reached us. No thought after new strategy was introduced to us. No new vision. Nothing, nada!

kabine 3/2012

Neither for the vacant position in Communication, which was advertised in February/March, nor for the opening for a committee member in section Contracts and Regulations, which has been available since May, have we received one single application until today. And still, kapers has been criticised tremendously since the beginning of this year. How can it be? Yes, I do agree, the person who applies for it does need to be quite daring. There is no such

Valérie Hauswirth kapers President

Pearls AMYLIN’S PEARLS AND JEWELRY www.amylinspearls.com cell phone: 0086 139 163 134 66 1. More than 16 years of expertise in pearl jewelry sales. 2. We are selected for their pearl shopping in China by: Lonely Planet /Fodor’s / Frommer’s / Traveler / Time Out 3. The most reliable source in town for pearls of all colours and sizes. 4. 30dayss free exchange and free full refund (only with original receipt) 5. Fair and special price to all flicht attendants of swiss. 6. You pay what you get and your satisfaction is guaranteed. Shanghai: #30, 3rd floor HanCity Fashion@Accessories Plaza #580 Nanjing West Road, Tel:0086-21-5228-2372 Beijing: #4311, 4th floor Hong Qiao Pearl Market Tel/Fax: 0086-10 6711-7528 Email: amylinpearls@gmail.com

9


thing as a guarantee that things change quickly in order to make him or her shine with the achievement. It’s the opposite: our work is planned longterm, based on facts that allow things to move only slowly, most of the time unnoticed. This is far from rewarding and doesn’t help one’s own popularity. During the eo GA the initiators declared unmistakably that some people were ready to commit themselves and to integrate themselves into our ranks. In clear language this comes with a personal introduction to the Board, to discuss matters in order to receive important information before the application can be authorised by the Board. But none of this has happened so far, either!

The result revealed by the auditing body during the eo GA is mere shocking: More than 70 % of all members didn’t even vote!

10

This gang warfare within our ranks uses up our energy and makes us forget how successful united forces can be. The way this controversy is dealt with undermines the strength of our union and damages our image. Nevertheless I have not lost confidence in our members and I am desperately longing for the majority of 70 % to come to terms with their silence and to finally start supporting our union actively and by being a part of it. Wishing you all a delightful summer’s end! With kind regards Valérie Hauswirth President of kapers

You can blame me for lacking a certain imagination because I am convinced that there is no other way but an obligation to long-term, lasting, personal commitment. As our union is based on a militia system, tight cooperation and excellently functioning collaboration are decisive. No achievement is possible without the knowledge of the technical specialties of our contracts and regulations. There is no success without any experience and without solid external relationships and networks. Without all this it is impossible to protect and preserve our working positions and conditions. That is my firm conviction!

kabine 3/2012


Eine innovative und kreative Idee in der Kinderbetreuung vermag schliesslich zu überzeugen und wird realisiert. Die kapers in der Rolle der Regisseurin!

> Es war einmal… Mehr Märchenhaftes enthält der nachfolgende Bericht über die Entstehung der ersten Kindertagesstätte für Kinder von Fliegenden allerdings nicht. Am 1. Oktober öffnen die Türen der „Alten Mühle“ in Kloten und der Stand der Umsetzung weist weder auf einen Thriller noch ein Drama hin sondern auf eine schöne Familiengeschichte mit Happy End. Die kapers, als Vertreterin des schweizerischen Kabinenpersonals, erkannte bereits vor Jahren die Schwierigkeiten, mit denen sich Eltern konfrontiert sehen, wenn sie ihren Nachwuchs während den unregelmässigen, teils andauernden und oft kurzfristig ändernden Einsätze vernünftig betreuen lassen wollen. Kinderkrippen sind ausgerichtet auf Regelmässigkeit, haben feste Abgabe- und Abholzeiten,

kabine 3/2012

sind über Wochenenden und oft sogar während den Schulferien geschlossen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wieviel Flexibilität von Grosseltern, Tagesmüttern sowie deren Familien notwendig ist, um die Einsatzzeiten von fliegendem Personal abzudecken. Ich führte jahrelang eine eigene, anspruchsvolle Dispo und das funktionierte nur dank gleichen Vorstellungen in der Partnerschaft, selbstlosem und flexiblem Entgegenkommen aller Beteiligten. Viel Glück war nötig, dass sich die richtigen Leute in meinem Umfeld finden liessen. Nicht zuletzt entscheidet die Persönlichkeit des Kindes, ob das Vorhaben eine Erfolgsgeschichte wird oder scheitert. Bleibt der Erfolg aus, ist es in aller Regel die Mutter, die ihr Leben so umstellen muss, dass das Familienleben funktioniert.

Evelyne Basler kapers Vorstandsmitglied

11


Im Protokoll der kapers beginnt die Geschichte Ende Januar 2010. Aber wieso kam der kapers-Vorstand überhaupt dazu, darüber zu beraten?

Der SGB-Frauenkongress findet alle 4 Jahre statt. Teilgenommen haben 2009 an die 230 Delegierte und Gäste. SGB-Frauenkommission und Frauenkongress beraten die SGB-Gremien in der Gleichstellungspolitik.

Im November 2009 nahmen Valérie Hauswirth und Wera Wollenmann, die damalige Vorsteherin der juristischen Kommission, am Frauenkongress des SGB (Schweizerischer Gewerkschaftsbund) gegen das Zeitdilemma teil. Schwerpunktthemen waren dabei die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit sowie die Auswirkungen der Krise auf die Frauen. Einstimmig verabschiedeten die Delegierten ein Manifest, welches unter anderem verlangt, dass die professionelle Kinderbetreuung zu verbessern sei. Wera kannte bereits flüchtig eine Fachfrau aus der Innerschweiz. Morena Inäbnit betreibt seit 2008 in Kriens die innovative Kindertagesstätte (Kita) Strampolino und Wera wusste von ihren Ideen, in der Kinderbetreuung neue Wege zu gehen. Das

Betreuungskonzept ist an sich aussergewöhnlich. Es orientiert sich am Drang nach Bewegung, den Kinder in jungen Jahren verspüren und aus den verschiedensten Gründen immer weniger ausleben können. Der Name „Strampolino – für bewegte Familien“ ist dafür bezeichnend. Bereits damals stand die Geschäftsführerin von Strampolino in Kontakt mit umliegenden Spitälern, um für die Angestellten die Nachtbetreuung der Kinder zu realisieren, was jedoch nicht so recht in Gang kommen wollte. Nach besagtem Kongress kontaktierte Wera Frau Inäbnit und die beiden steckten die Köpfe zusammen. Auch für fliegendes Personal ist es praktisch unmöglich, aufgrund der regelmässigen Betreuungszeiten eine übliche Kita zu beanspruchen. Wera berichtete von ihren Kolleginnen und Kollegen mit Familien und deren Schwierigkeiten mit der Kinderbetreuung aus den erwähnten Gründen. Die Initiantin begann in der Folge, ein Konzept für eine Kita mit flexiblen Betreuungszeiten zu erstellen. Bereits während der Vorbereitungszeit traf sie auf Fliegende, welche ihren Beruf zugunsten der Kinder aufgegeben hatten, da Beruf und Familie für sie nicht zu vereinbaren waren. Diese Erlebnisse spornten Morena Inäbnit umso mehr an, ihr Projekt umzusetzen. Der Kontakt zu kapers war also geknüpft. Der kapers-Vorstand einigte sich darauf, dass die Gewerkschaft als Türöffnerin für Strampolino Kontakte zu Arbeitgeber-Firmen herstellen wollte. Den HRTable von Juni 2010 hatte man im Visier. Das ist ein Treffen, welches regelmässig zwischen den Personalchefs der am Flughafen tätigen Unternehmen stattfindet. Vorstellig wurde man indes „nur“ bei Swiss und Unique (ehemals Flughafen Zürich AG), da kapers keine Einladung erhielt für den HRTable. An der Juni-Vorstandssitzung musste leider die Absage der Flughafen AG zu Kenntnis genommen werden. Das Unternehmen war nicht daran interessiert, sich an der geplanten Krippe zu beteiligen. Die Swiss wollte die Angelegenheit wenigstens intern abklären lassen. Nun bereitete sich Morena Inäbnit darauf vor, ihre Kita an einem gemeinsamen Treffen vorzustellen. Geduld war gefragt, dauerte es doch bis im Januar 2011, bevor das Treffen zustande kam. Anstatt mit offenen Armen empfangen zu werden, führte die Arbeitgeberin von hauptsächlich weiblichen Kabinenbesatzungsmitgliedern lauter Vorbehalte ins Feld und stellte den Bedarf grundsätzlich in Frage. Allerdings erklärte sie sich bereit, Kontakt zu weiteren Arbeitgebern zu suchen.

Vertragsunterzeichnung Morena Inäbit und kapers Geschäftsführer Georg Zimmermann

12

Unterdessen schlug die kapers vor, bei den Mitgliedern eine Umfrage durchzuführen, um das Bedürfnis zu erfahren. Im April 2011 beantworteten in der

kabine 3/2012


Folge knapp 130 Personen die online geschalteten Fragen. Wir berichteten damals in den Cabin Pressure Ausgaben 4/11 und 6/11. Daraus ging hervor, dass eine Kita, welche auf die Bedürfnisse fliegender Eltern ausgerichtet sei, sehr wohl einem grossen Bedürfnis entsprach. Auch der Wunsch wurde geäussert, dass sich die Arbeitgeberin daran beteiligen sollte. Ende Juni 2011 freute sich Morena Inäbnit ausserdem über die Einladung der Firma Hewlett Packard, die ihr Konzept kennen lernen wollte. In der Vorstandssitzung vom Juli 2011, gute anderthalb Jahre nach den ersten Gesprächen, wurde festgehalten, dass Swiss eine Projektgruppe beauftragt hatte, verschiedene Varianten einer Kinderbetreuungsstätte zu prüfen und der Geschäftsleitung eine Lösung vorzuschlagen. Die Swiss zeigte somit erstmals konkretes Interesse am Thema, und die Projektleiterin traf sich im August mit Morena Inäbnit und Georg Zimmermann. Bereits bei diesem Treffen standen die Zeichen für Strampolino recht gut, abhängig war der Erfolg jedoch auch noch von der Entscheidung von HP, welche für Ende September in Aussicht gestellt wurde. Leider zog sich HP zurück. Die Initiantin war nicht tatenlos geblieben und konnte in der Zwischenzeit auch eine private Bürgschaft organisieren. Im Frühling 2012 kam es dann zum Handschlag: kapers, Aeropers und Swiss wollen das Projekt Strampolino Kloten gemeinsam zum Fliegen bringen. Die Anschubfinanzierung der Partner erfolgt einerseits durch zinslose Darlehen der beiden Personalverbände. Anderseits erhalten bei Swiss angestellte Eltern, welche ihre Kinder von Strampolino betreuen lassen, vergünstigte Tarife. Die Differenz gleicht die Arbeitgeberin aus. Zudem kontaktierte die Fluggesellschaft die Stadt Kloten, um zu klären, ob eine Finanzierung von jener Seite her möglich wäre. Ende Juni unterschrieb die kapers den Darlehensvertrag mit dem Verein Strampolino. Wenige Tage später wurden die kapers-Mitglieder, die Swiss-Mitarbeitenden sowie die Öffentlichkeit über die neue Kita Strampolino, welche am 1. Oktober 2012 eröffnen wird, orientiert. Erfreulicherweise durfte Morena Inäbnit innert weniger Tage nach der Publikation zahlreiche Anfragen entgegennehmen. Bereits liegt eine beachtliche Anzahl Anmeldungen vor. Die Geschäftsführerin berichtet gerührt über viele dankbare Rückmeldungen und Telefongespräche von betroffenen Eltern: „Ohne diese rettende Info hätte ich meinen Job kündigen müssen.“ Oder: „Heute Abend trinke ich mit

kabine 3/2012

meinem Mann ein Glas Champagner. Wir haben so lange nach einem geeigneten Betreuungsplatz gesucht!“ Solche Reaktionen sind motivierend und spornen an, die verbleibende Zeit bis zur Eröffnung zu bewältigen. Es gibt noch viel zu tun bis das eingespielte Team am 1. Oktober die ersten quirligen Kinder freudig in Empfang nehmen darf. Die Betreuerinnen bringen Strampolino-Erfahrung aus Kriens mit nach Kloten und freuen sich auf die neuen Gesichter. Der grossen Nachfrage wegen müssen das Team wie auch die Räume demnächst bereits erweitert werden. Viel Geduld sowie beharrliche Überzeugungsarbeit waren nötig, Frust musste abgebaut und Enttäuschungen weggesteckt werden. Nun, für die kapersCrew nichts Neues! Mit der bewährten Philosophie der kleinen Schritte darf erneut auf ein erfolgreich abgeschlossenes Kapitel zurück geblickt werden. Gratulation an alle Beteiligten! Wir hoffen auf die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte: Was lange währt, wird endlich gut! In diesem Sinne wünscht die kapers der Strampolino-Schar viele unbeschwerte Stunden, den Eltern stressfreies Arbeiten, den Kindern viele neue Freundschaften und den GeburtshelferInnen der Kita Freude am Beobachten.

Strampolino ist eine Kindertagesstätte, die Kinder ab vier Monaten bis zur Einschulung betreut und gezielt in ihrer motorischen Entwicklung fördert. In Kriens LU besteht seit 1.12.2008 die erste Niederlassung von Strampolino. Am zweiten Standort in Kloten wird ein flexibles Nacht- und Wochenendangebot eingerichtet. Die Initiantin Morena Inäbnit war während 7 Jahren als Schulpsychologin tätig und arbeitete regelmässig mit übergewichtigen, motorisch ungeschickten oder ängstlichen Kindern mit Lernschwierigkeiten. Sie kann die vielen wissenschaftlichen Studien darüber, dass diese Probleme mit mangelnder Bewegungsförderung in früher Kindheit zusammenhängen, aus der Praxis bestätigen. Mit Strampolino baute sie eine Kindertagesstätte auf, die auf das gesellschaftliche Problem der bewegungsmüden Kinder reagiert. Am 30. Januar 2008 gründete sie den gemeinnützigen Verein Strampolino im Sinne von Art 60-79 ZGB mit Sitz in Kriens. Der Verein ist politisch neutral und konfessionell unabhängig. Verein Strampolino Morena Inäbit Sternmatt 1 6010 Kriens Phone: +41 41 310 57 58 morena.inäbit@strampolino.ch www.strampolino.ch

13


An innovative and creative idea in child care succeeds and becomes reality. kapers in the role of the director!

>Once Upon a Time… kapers, the representative of the cabin crews in Switzerland, understood the difficulty for parents needing decent child care facilities during their often irregular and changing work hours long ago. Child care centers usually cater for regular office hours, are closed at weekends, some even during school holidays.

Evelyne Basler Boardmember of kapers

My own experience taught me how flexible grandparents, child minders and their families needed to be in order to cope with my irregular flight schedule. For years I maintained a demanding “Dispo” of my own and it only worked because we agreed as parents, we found generous and flexible people near-by who enjoyed helping out. An environment with the right people cannot be taken for granted, and least it is your child who decides how much of a successful story the entire adventure is going to be. If some bits fail, it is usually the mother who has to change her life in order for the family to function. At the kapers MOM the subject came up for the first time in January 2010. What made the kapers Board discuss child care at all?

The Women’s Congress of the SFTU takes place every four years. In 2009 about 230 delegates and guests participated. The SFTUWomen’s Committee and Women’s Congress advise the SFTU bodies on questions about politics regarding gender equality.

In November 2009 Valérie Hauswirth and Wera Wollenmann, the former Board member and lawyer, attended the Women’s Congress of the Swiss Federation of Transport Unions (SFTU) against the time dilemma. The discussion was about compatibility of family and occupation as well as how the crisis affected women in general. The delegates agreed unanimously on a programme that requests improvement of professional child care. At the time Wera had a nodding acquaintance with an expert. Morena Inäbnit has been running the innovative child care nursery Strampolino in Kriens, near Lucerne, since 2008. Strampolino works with an extraordinary concept, taking the need of young children to be physically active into account and that this need is often refused these days. The Manager of the Strampolino nursery had already then established contact to local hospitals in order to realise night care for kids of their employees. Somehow it did not want to spark. After the mentioned congress Wera got in touch with Mrs Inäbnit and the two put their heads together. Also for flying staff it is practically impossi-

14

ble to make use of ordinary child care facilities due to their regular opening hours. Wera explained the difficulties her colleagues with families encountered for obvious reasons. As a consequence the initiator started to work on a concept that offered child care to parents with irregular working schedules. While she was collecting data she met cabin crew members who had to give up their job since it didn’t work out combined with their role as mothers. Those experiences motivated Morena Inäbnit even more to give her project a go. So, the contact to kapers was established. The kapers Board agreed that they wanted to act as door opener for Strampolino and to contact other employers. Staff managers of enterprises at the airport meet regularly at the HR-Table. kapers was applying to introduce the idea in June 2010. However, no invitation was received and therefore “only” Swiss and Unique (former Flughafen AG) were contacted. Unfortunately the Flughafen AG was not interested to invest in the new child care centre. Swiss, at least, intended to internally discuss the idea. Morena Inäbnit prepared a presentation for their coming-up meeting. Patience was needed as it turned January 2011 until the meeting was finally scheduled. The idea was not welcomed with open arms. Instead the employer of mainly female CCM expressed plenty of reservation and questioned the need in general. But, Swiss agreed to search for other interested employers. Meanwhile kapers suggested to make a survey among the cabin crews to find out more details about their particular need. In April 2011 about 130 people answered the questions. We informed you in the Cabin Pressure 4/11 and 6/11. It became obvious that a flexible child care was very much needed and the participating parents expressed their wish that the employer would support it. At the end of June 2011 Morena Inäbnit got invited to present her concept to Hewlett Packard. From the MOM of the Board meeting of July 2011, 18 months after the first talks, we learn that Swiss had installed a project group that was asked to look into several varieties of child care institutions and to submit a proposal to the Management. For the first time Swiss showed some interest at all and the

kabine 3/2012


project leader met with Morena Inäbnit and Georg Zimmermann in August 2011. The meeting proceeded promising but depended on the decision of HP that was expected for the end of September. Unfortunately HP rejected. The initiator had not been idle and found a private investor in the meantime. In spring 2012 kapers, Aeropers, and Swiss shook hands to make the Strampolino project in Kloten fly. While the two unions offer interest-free loans, Swiss sponsors parents who use the Strampolino child care and pays them part of the fee. Moreover Swiss contacted the city of Kloten hoping to find more investment. The contract between kapers and Strampolino was signed at the end of June 2012. A few days later the kapers members, the Swiss employees, as well as the public read in a joint news bulletin that Strampolino Kloten is opening on October 1, 2012. Morena Inäbnit was thrilled when she received several inquiries shortly after the news was spread. She is happy to be able to accommodate the first few clients soon. The manager proudly tells about very emotional phone calls: “Without this news I would have had to quit my job.” Or: “My husband and I are going to toast on that tonight. It took us so long to find a suitable child care facility!”

Strampolino is a nursery that caters for children from the age of four months until they go to school and fosters their motor development. The first location of Strampolino was opened in Kriens, LU, on December 01, 2008. The second location in Kloten will offer a flexible night- and weekend care programme. The initiator Morena Inäbnit was a school psychologist for 7 years and used to work with obese, clumsy, or anxious children with learning difficulties. From practical experience she is able to confirm the many scientific studies that such problems originate from a lack of activity support in early childhood. Initiating Strampolino she built a day-care facility that reacts to the problems in society of sedentary children. On January 30, 2008 she founded the non-profit association Strampolino under Art 60-79, Civil Code, located in Kriens. The association is politically neutral and independent from religious believes. Verein Strampolino Morena Inäbit Sternmatt 1 6010 Kriens Phone: +41 41 310 57 58 morena.inäbit@strampolino.ch www.strampolino.ch

Such feedback is very motivating and helps coping with the busy time to come before the experienced team can welcome the first lively toddlers on October 1, 2012. The team has worked together in Kriens and is looking forward to new faces in Kloten. Due to the great demand the team as well as the rooms have to be expanded soon. A lot of patience and insistent convincing were necessary, frustration needed to be swallowed and disappointment endured. That is nothing new for the kapers crew! By the proven philosophy of using patience another successfully completed project may be enjoyed. Congratulations to all concerned! We do hope this successful stories continues: Good things come to those who wait! With this, kapers wishes countless happy-go-lucky hours to the Strampolino gang, stress-free work to the parents, many new friendships to the children, and to the obstetricians of the child care institution we wish joy in watching it prosper!

kabine 3/2012

In a few Weeks everything will have ist place

15


Nach einer Drogistenlehre packte mich die Lust, die weite Welt zu entdecken und ich bewarb mich im Herbst 1994 bei der Crossair als Flight Attendant. Zugegeben, aus heutiger Sicht war die Welt dort nicht ganz so gross, doch die Arbeit auf den kleinen Flugzeugen (30 oder 50 Passagiersitze) hatte ihren besonderen Charme und ist mir guter Erinnerung geblieben.

>Was tun die eigentlich? Carla Stucki kapers Vorstandsmitglied

Obwohl oder vielleicht gerade weil mir die Fliegerei gut gefiel, verspürte ich keinerlei Motivation in meinen erlernten Beruf zurück zu kehren. Schliesslich entschied ich, mein Bedürfnis nach Abwechslung mit dem Nachholen der Matur und später mit einem Studium zu befriedigen. Auf die Fachrichtung Rechtswissenschaft kam ich erst über den Umweg eines Semesters Geschichte. Zu Beginn reizte mich vor allem das kriminalistische Element und die Hoffnung, zu erfahren was Recht und richtig ist und wie man zu seinem Recht kommt. Inwieweit mir Letzteres gelungen ist, könnte Gegenstand eines interessanten Gespräches sein. Das Jus-Studium fand ich spannend und äusserst vielseitig. Erfreut stelle ich fest, dass auch der Berufsalltag viel Abwechslung bietet. Gewerkschaftliche Tätigkeit Die Crossair CCM waren lange nicht gewerkschaftlich organisiert, im Jahr 1995 beschlossen jedoch einige engagierte CCM dies zu ändern und setzten sich mit viel Durchhaltewillen gegen den Widerstand des Arbeitgebers durch. Vom Sinn der Mitgliedschaft war ich rasch überzeugt: einer der ersten Gewerkschaftserfolge war, dass wir unsere Blusen nicht mehr selber Waschen und Bügeln mussten! Vor vier Jahren habe ich mich bei kapers noch während des Studiums auf ein Stelleninserat als Juristin beworben. Es war mein Ziel, mein Fachwissen für meine Kollegen und Kolleginnen einzusetzen und die Arbeitsbedingungen des Berufes, den ich mit viel Freude ausübte, mit zu gestalten. Als Kommissionsmitglied beantwortete ich vor allem die Fragen unserer Mitglieder. Seit fast einem Jahr bin ich nun Vorstandsmitglied der kapers und wirke mit bei der Erarbeitung von politischen Zielen. Diese Aufgabe ist sehr spannend, doch auch mit vielen Frustrationen verbunden: manch gute Idee ist nicht umsetzbar, sei es weil die Swiss aus Kostengründen nicht darauf eingeht, sei es weil manch gute Idee „Nebenwirkungen“ hat, die erst auf den zweiten Blick erkennbar werden. Nicht selten wird nämlich mit einer Problemlösung gleichzeitig ein Neues geschaffen. Auch musste ich erfahren, dass in einem grossen Betrieb nicht alles so schnell geht, wie ich erwartet hätte. Ich vermute, es liegt daran, dass ein

16

Problem in der Regel verschiedene Abteilungen gleichzeitig betrifft. Problemfälle und die Einführung neuer Prozedere werden in regelmässig stattfindenden Meetings behandelt. Das bedeutet aber auch, dass alles was nicht wirklich dringend ist bis zur nächsten Sitzung warten muss, bevor es mit den beteiligten Personen besprochen werden kann. Nach einem ersten Meeting werden weitere nötige Abklärungen getätigt und am Folgenden vorgestellt. Wenn es gut läuft, können dann bereits Entscheidungen getroffen werden, sind jedoch weitere Abklärungen nötig sind, so kann sich die Klärung einer Angelegenheit über zwei drei Monate hinziehen. In der ersten Zeit bei kapers hat mich diese Trägheit sehr gestört. Nach einigen Schnellschüssen bin ich aber überzeugt, dass Lösungen die nicht übereilt zustande kommen meistens nachhaltiger sind, weil mehr Faktoren und mehr involvierte Stellen berücksichtigt werden können. Die Hauptaufgaben der Juristischen Kommission Die juristische Kommission behandelt alle Themen, welche die rechtlichen Aspekte rund um unsere Vertragswerke betreffen. Obschon die Verträge eigentlich stehen, erfordern veränderte Umstände oder Erfahrungen immer wieder Anpassungen. Die Anregungen zu Veränderungen können von SWISS oder kapers kommen, Auslöser sind in beiden Fällen häufig die Rückmeldungen der CCM. Dabei ist immer ein zentraler Entscheidungspunkt, ob wir bei einer Sache überhaupt ein Mitwirkungsrecht haben oder nicht (mehr zu den unterschiedlichen Stufen der Mitwirkung im Beitrag „GAV“). Paradebeispiel dafür sind die Rotationsverhandlungen, welche immer wieder Anlass zu Diskussionen geben oder die FDR, über welche punktuell auch immer wieder verhandelt wurde. Bestehen auf dem in Frage stehenden Gebiet geltende Verträge oder fehlt ein Mitspracherecht der kapers bzw. ein Handlungsspielraum der Arbeitgeberin, so kommen Veränderungen nur bei Einwilligung des Sozialpartners zu Stande. Ausserhalb von Verhandlungen werden beide Seiten Veränderungen nur dann zustimmen, wenn sie der einwilligenden Partei ebenfalls dienlich sind.

kabine 3/2012


Juristische Unterstützung der Mitglieder Die Unterstützung von Mitgliedern in juristischen Fragen ist die andere Hauptaufgabe der juristischen Kommission. Uns erreichen immer wieder aktuelle Fragen aus dem Arbeitsalltag, Verständnisfragen zu einzelnen GAV-Bestimmungen oder wir werden um Rat gefragt, wenn ein Führungs- oder Gesundheitsgespräch ansteht. Gewisse Fragen lassen sich rasch und eindeutig beantworten, seltene und komplexe Anliegen bedürfen oft einer eingehenden Abklärung, die sich in die Länge ziehen kann. Dies kann beispielsweise bei Bestimmungen vorkommen, die bis zum Eintritt eines bestimmten Ereignisses kaum angewendet werden und sich die Sozialpartner dann bei Bedarf nicht einig sind, wie sie zu verstehen sind. Manchmal gelingt es, mittels Protokollen die Entstehungsgeschichte, Hintergrund und Sinn und Zweck der Bestimmung nach zu verfolgen. Ein grosse Herausforderung sind auch die deutschen und englischen FDR, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind. Die EU-OPS verwendet englische Begriffe die bereits in den deutschen FDR vorkommen – allerdings unterscheiden sich teilweise die Definitionen der Begriffe, was zu Verwirrung führt. Es gibt aber durchaus Fälle, bei denen das geschriebene Wort eindeutig ist, wie beispielsweise bei der Rundungsregel die besagt, dass Freitage ab x.7 aufgerundet werden müssen. Wenn dann die eine oder andere Partei „etwas Anderes gemeint“ oder einen Aspekt vergessen hat, kann dies im Nachhinein zu Problemen führen. Bei jedem neuen Vertragspunkt müssen wir sorgfältig alle Situationen und Kombinationen in Betracht ziehen, in denen eine neue Regel anwendbar ist oder ausgelegt werden könnte (beispielsweise: gilt eine Regel nur aus der Planung oder auch aus der Dispo, aus der Reserve oder bei kurzfristigen Planungsumstellungen etc.). Ein Detail zu vergessen oder zu übersehen kann äusserst unangenehme Folgen haben, wenn die Vertragsänderung einmal besteht.

kabine 3/2012

Die häufigsten juristischen Anfragen und Problemkreise Die meisten Anfragen erreichen uns betreffend folgender Themen: • Ferienkürzung bei längeren Abwesenheiten (Krankheit,Unfall etc.) • Lohnfortzahlungen bei längerer Krankheit • Ferienzuteilung (kann der Arbeitgeber meinen Ferientermin bestimmen, wie kurzfristig dürfen mir Ferien zugeteilt werden) • Ablauf- und Fristen bei Kündigung, Inhalt von Arbeitszeugnissen • Datenschutzthemen (Inhalt und Zugang zu Personal Dossiers, Facebook Posts, die gegen Datenund Persönlichkeitschutz verstossen, Fotos von CM auf dem neuen M/C FlyPad) • Gesundheitsgespräche FDR-konforme Planung von Führungsgesprächen • Fragen zu Lohnabrechnungen, Pensionskassenbeiträgen • Anfragen und Beschwerden über die Verhaltensweise von Vorgesetzten • Fragen zu Disziplinarverfahren (Ablauf, Voraussetzungen, Beweislage) Unsere Beratung und Hilfestellung Wir beantworten Fragen und erklären die Rechtslage, bzw. zeigen auf welche Vertrags- oder Gesetzesbestimmungen dem Thema zugrunde liegen. Wenn wir den Eindruck erhalten, dass ein CCM nicht korrekt behandelt wurde, werden wir bei der Arbeitgeberin vorstellig und versuchen herauszufinden was vorgefallen ist und wie das Problem gelöst werden kann und für die Zukunft vermieden werden kann.

17


In einzelnen Fällen werden wir auch gebeten Mitglieder an Führungsgespräche zu begleiten als Unterstützung in Disziplinarverfahren. Bei korrektem Vorgehen der Firma können wir ein Disziplinarverfahren zwar nicht abwenden, wir können jedoch sicherstellen, dass alles korrekt abläuft. In komplexen Fällen oder wenn das Vertrauen erschüttert ist, kann die Begleitung durch ein kapers Mitglied sinnvoll sein. In dieser Funktion treten wir als Vertreter der kapers auf, beobachten dass der Ablauf des DreiStufen-Verfahrens eingehalten wird, unterstützen das CCM in Fachfragen. Eine Begleitung dient auch dem Machtausgleich, denn seitens Swiss sind bei Führungsgesprächen ebenfalls zwei drei Personen anwesend. Meist nehmen der Teamleader

ruNway 34 21. September 2012 boarding StartS at 19.00

und ein Vertreter von HR an den Führungsgesprächen teil. Gesprächsbegleitungen werden entweder von einem meiner Kommissionsmitglieder oder von mir selbst durchgeführt. Es gibt nur selten Fälle, die derart eskalieren, dass wir dem CCM empfehlen ein Schlichtungverfahren einzuleiten oder vor ein staatliches Gericht zu gehen. Hin und wieder kommt es vor, dass jemand mit einem privaten Problem zu uns kommt, so hatten wir schon Anfragen zum Erbrecht, Scheidungsrecht oder Mietrecht etc. Auch in diesen Fällen helfen wir gerne, müssen aber komplexere Fälle nach einer ersten Standortbestimmung an eine zuständige Fachstelle oder einen spezialisierten Anwalt verweisen. Arbeitsalltag im Bereich 6 Nebst juristischen Beratungen und Abklärungen nehme ich als kapers Vorstandsmitglied an den Vorstandsitzungen mit dem Gesamtvorstand teil, in welchen wir aktuelle Themen und Strategien diskutieren und erarbeiten, welche nicht nur das juristische Umfeld betreffen, sondern die gewerkschaftliche Arbeit im Allgemeinen. Dabei kann ich mein Fachwissen natürlich vielseitig einsetzen. Jeden Monat finden ein Meeting zwischen SWISS OK und kapers statt, an denen gegenseitig Informationen zu aktuellen Themen ausgetauscht werden und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Ein weiterer Teil meiner Arbeit ist es, Beiträge für das kapers Magazin Kabine zu rechtlichen Themen zu verfassen und kapers Publikationen und Korrespondenz auf ihre juristische Korrektheit zu überprüfen.

PARTY FROM AIRLINERS FOR AIRLINERS WWW.NIGHTSTOP.CH

18

kabine 3/2012


> What are they

actually doing? My professional career After an apprenticeship as a chemist in a drugstore, I was seized by the desire to discover the big, wide world and applied for a job as a flight attendant with Crossair in autumn 1994. From today’s perspective, I have to admit that the world there wasn’t quite as big, but the work on the small aircraft (30 or 50 passenger seats) had its very own charm and I still have a fond memory of those times. Since I was happy working in the aviation business, I had no motivation whatsoever to return to my original profession. Finally however, I decided to satisfy my hunger for a change by catching up on the Matura diploma and to pick up university studies. I signed up for the field of jurisdiction only after a one-term detour of history studies. At the beginning, I was mainly attracted to any context around criminality and to the hope to learn what is right and what is lawful and how to make sure that you are granted your rights. If I have succeeded in the latter could be the subject of an interesting discussion. To me, the law studies were very interesting and extremely varied. Today, I am delighted to say that this type of work routine offers a lot of diversity as well. Union activities Crossair CCM were not unionised for a long time. In the year 1995 though, a few committed CCM decided to bring about a change and with a lot of stamina asserted themselves against the resistance of their employer. I was quickly convinced that a membership made sense: the first success of the union was that we didn’t have to wash and iron our uniform blouses ourselves any more! Four years ago, I applied for a job opportunity as a jurist with kapers, while I was still at university. It was my goal to apply my professional knowledge for my colleagues and to exert my influence on the working conditions of this profession, which I carry out with a lot of enthusiasm myself.

kabine 3/2012

As a committee member, I mainly answered questions of our members. Since almost a year, I have been a member of the board of kapers and I help to devise political goals. This task is very exciting, but at the same time often rather frustrating: many good ideas cannot be put into practice, either because Swiss does not consider it for cost reasons, or because many good ideas will have “side effects”, which are not discernible at first sight. In many cases solving one problem means creating a new one. I also had to make the experience that in a big company things do not proceed as quickly as I would have expected. My explanation for this is that issues usually concern several departments at the same time. Problems and the introduction of new procedures are usually discussed at regular meetings. This also means that any issue which is not really urgent has to wait for the next meeting to be discussed with all persons involved. After a first meeting, all parties need to make certain clarifications which will be presented at the subsequent meeting. If things go smoothly, decisions can then be made. If further clarifications are necessary, an issue may drag on for two or three months. During my first months at kapers, this idleness annoyed me very much. However, after a few hasty reactions, I am convinced that solutions which develop slowly are often longer lasting, because more facets were considered and more of the affected departments can be involved.

Carla Stucki Bordmember of kapers

The main tasks of the division “Contracts & Regulations” The division “Contracts & Regulations” involves all issues concerning legal aspects in connection with our contracts. Even though all our contracts are actually concluded, experiences or circumstances which may have changed require adjustments at regular intervals. Proposals for an adjustment may either be made by Swiss or by kapers. In both cases they are mostly triggered by feedback from the CCM. A crucial factor in this context is always if we have a right of co-determination in a certain matter or not (for more information about the different levels of co-determination, see my article about

19


“CWA”). A prime example is our rotation negotiations, which always give cause for major discussions, or our FDR, parts of which had to be re-negotiated several times. Issues which fall under the employer’s authority to give directives may be changed unilaterally by Swiss, unless kapers has a contractually accorded right to a say. If an issue is subject to valid contracts and kapers has a right to a say, any adaptations may only be made with the consent of the social partner. Outside the official negotiations, both sides will certainly only agree to changes of the contract, if these are also in favour of the agreeing party. Legal support for kapers members The support of members in legal questions is another main task of our division “Contracts & Regulations”. Regularly, we receive question from your day-to-day work life, questions for better understanding of certain CWA regulations or we are asked for advice if a disciplinary or health discussion with a superior is planned. Some questions may be answered quickly and clearly. More uncommon and complex issues often require a more thorough legal clarification, which can last for a longer period of time. This can happen, for example when regulations are concerned which could hardly be applied before the occurrence of a specific event and the social partners cannot agree on how to interpret these regulations. Sometimes minutes of meetings help to understand the history, background and the spirit and purpose of a specific regulation. Another big challenge is the fact that we have German, as well as English FDR, which were set up at different times. The EU-OPS are using English terms, which already existed in the German FDR. The definitions of some of these terms however diverge, which regularly leads to confusion. Example: The German FDR describes „Pause“ in article 2.2 as follows: „A break is the time, during which a flight Attendant has the possibility to relax and to consume snacks. A break can take place in-flight or on ground.” On the other hand the Definition of a break in the OMA 7.1.5.6. is: A period free of all duties, which counts as duty, being less than a rest period. The term break is only used in connection

20

with split duty rules. Swiss and kapers have planned a workshop in September to solve such differences. Of course there are also subjects, where the written word is very clear, as for example in the case of the rounding rule stating that free days as from x.7 must be rounded up. If one of the negotiating parties “had meant something different” or has forgotten to consider a certain aspect, problems may arise later on. With each new paragraph in a contract, we have to consider all situations and combinations carefully, where a new rule may be applicable and how it could be interpreted (e.g. is a rule only valid for the crew assignment or also for Dispo, can it be applied for reserve duty or in case of short-term schedule changes etc.) Forgetting a detail may have very unpleasant consequences, once the change of a regulation is valid. The most frequent legal questions and issues The questions we are most frequently faced with concern the following issues: • Reduction of vacation days in case of long-term absences (illness, accident etc.). • Continuation of salary payment in case of longterm sickness • Vacation assignment (is the employer allowed to determine my vacation dates? How much time in advance do I have to be informed about the dates of my vacation?) • Notice terms and condition, contents of certificates of employment • Data protection issues (contents of and admission to personal files, Facebook posts breaching data protection and legal protection of personality, pictures of CM on the new M/C FlyPad) • Health discussions and the planning of disciplinary discussions according to FDR • Questions concerning salary statements and pension fund fees • Questions and complaints in connection with the attitude of superiors • Questions in connection with disciplinary proceedings (procedure, conditions, evidence)

kabine 3/2012


Our consultancy and support We answer questions and explain the legal situation, i.e we explicate what legal contracts and regulations a subject is based on. If we have the impression that a CCM has not been treated correctly, we will face the employer with the issue to and try to find out what has actually happened, how the problem may be solved and how it can be avoided in the future. In some cases members ask us to accompany them to a disciplinary discussion, as a support in disciplinary proceedings. We may not avert the disciplinary proceedings, but we can make sure that the employer handles the case according to the rules. In complex cases or if confidence is shaken, it can make sense that a kapers Board or committee member accompanies the CCM concerned. In this function we act as representatives of kapers, observe that the process of the three-level proceedings is adhered to and support the CCM in specialist questions. The kapers attendance also serves for a certain power balance, since at a disciplinary discussion there are usually two to three persons present from the Swiss side, which will mostly be the Team Leader and an HR representative. The kapers attendances are either done by one of my committee members or by me. There are hardly ever cases which escalate to an extent that we recommend the CCM to start arbitrary proceedings or to take public court action. Every now and then, a CCM may contact us with a private problem. We have been addressed with issues in connection with inheritance law, divorce law, tenancy law etc. We are always glad to help out in these cases as well. However, after an initial analysis of the situation, we will have to refer the CCM to the corresponding specialist department or a specialist lawyer, if the case is complex.

kabine 3/2012

Day-to-day working life in the division 6 Besides legal consulting and assessments, being a member of the Board of kapers means that I participate in Board meetings. In these meetings we discuss current issues and develop strategies, which do not only concern the legal context, but the whole union work in general. Here I can apply my professional knowledge in many ways. Each month kapers and Swiss OK hold a meeting where we exchange information about current topics and work on common solutions. Another part of my work is to write articles about legal subjects for the kapers magazine kabine and to check kapers publications and correspondence for legal correctness. I feel very lucky to have the opportunity to combine my two professions. However, I also consider it as a big advantage that this post at kapers can be filled with a person who knows the job of a CCM at the front from their own experience and at the same time has a legal education.

21


> Layoverinfo DAR-“Microfinance“-Tour Dieser Ausflug ist sehr zu empfehlen, da es um einen wirklich guten Zweck geht! Bis 4 Personen kostet die Tour USD 200 (das entspricht USD 50/Person. Diese Zahl ist wichtig, da dies der aufgewendete Mikro-Kredit sein wird), jede weitere Person die an der Tour teilnimmt kostet zusätzlich USD 50). Die Tour-Mitarbeiter holen euch im Hotel ab und fahren zuerst zum „Investour“ Büro. Dort wird eine interessante, 30-minütige Präsentation über „Microfinance“ gezeigt. Danach werden zwei Unternehmer besucht, die euch ihr Geschäft und den Business Plan vorstellen. Das können zum Beispiel ein Coiffeur und ein Kohleverkäufer sein. Danach wird ein lokales Mittagessen serviert. Und nun wird es interessant, denn die Tour-Teilnehmer müssten sich entscheiden, an welches der gezeigten Unternehmen das Geld (USD 50/Person) gegeben wird. Die ganze Geldsumme (also die USD 200 oder mehr, bei mehr als 4 Teilnehmern) fliessen

DAR „Microfinance“ Tour This excursion can be highly recommended, since it serves a very good purpose. If 4 persons take the tour, the overall costs are 200 USD (corresponding to 50 USD per person. This amount is important, because it will form the invested micro-credit.) Each additional person participating on the tour will have to pay another 50 USD. The tour organiser will pick you up at the hotel and will drive you to the “Investour” office. There you will be shown an interesting 30-minute presentation about “Microfinance”. Afterwards, you will visit two business units, where the owners will present their enterprise and business plan. This can include, for example, a hair dresser and a coal seller. Afterwards you will be served a local lunch. Then it is really getting interesting: the participants of the tour have to decide which of the presented business units they want to give their money to (the 50 USD

22

dann als zinsloses Darlehen in die Kassen des Unternehmens, das man gewählt hat. Nach drei Monaten muss der Unternehmer das Geld an „Investour“ zurückgeben. Erst dann wird „Investour“ (ein 100% Non-Profit Unternehmen) das Geld für die bei ihnen angefallen Kosten verwenden. Anschliessend besucht man einen „Woodcraft“Markt, auch ein ehemaliges „Microfinance“-Unternehmen. Es besteht überhaupt KEIN Kaufzwang! Falls man dennoch etwas erstehen möchte, helfen die „Investour“-Mitarbeiter die Preise runter zu handeln. Im Preis inbegriffen sind alle beschriebenen Aktivitäten, selbstverständlich auch das Mittagessen und der Transport. Es fallen keinen weiteren Kosten oder Trinkgelder an. Es ist eine wirklich spezielle Tour die begeistert! Email: tanzania@investours.org, Telefon: +255 684 504 212, http://www.investours.org

p.p.). Consequently, the whole sum (i.e. the 200 USD or more, if there are more than 4 participants) will be handed over to the chosen business unit as an interest-free loan. After three months the entrepreneur has to return the money to “Investour”. Only then will “Investour”, which is a 100% non-profit organisation, use the money for their own expenses. You will then visit a woodcraft market, which is also a former “Microfinance” enterprise. There is absolutely no obligation to buy anything. If you would still like to get a souvenir, the “Investour” employees will help you bargain the price. Included in the price for the tour are all mentioned activities and of course lunch and transportation as well. There are absolutely no further costs or tips. This is really a very special and fascinating tour! E-mail: tanzania@investours.org, phone no. +255 684 504 212, http://www.investours.org

kabine 3/2012


6 Reasons to Feel Concerned

1 2 3 4 5 6

YOU are responsible for the safety of your passengers. How can you fulfill this role if safety rules are insufficient and you are required to operate to the limits?!

Wake Up!

Your Roster is at stake

YOU will have to fly 11 hours at night, despite scientists arguing that 10 hours should be the limit. Is this safe? YOU will do 7 days of consecutive early starts, late finishes or night duties. Will you be fully alert? YOU will have been awake for 20 - 21 hours or more, will you be alert enough to face an emergency situation during landing? YOU will take in-flight rest in economy seats and then extend your flight time. This is what the airlines push for. Will you be rested? YOU fly multiple sectors per day, for longer than scientists recommend. Who is responsible if something goes wrong?

AoP_Pilot_Flyer_12_0702_ETF.indd 2-3

7/18/2012 2:53:34 PM

Did you know? > > >

that your daily flight, duty and rest times, will soon be ‘remotely controlled’ from Brussels? … with EU flight time rules being drafted by nonexperts in Brussels? YOU will be required to FLY LONGER hours than what scientific evidence says is safe? … because EU rules are designed to avoid extra costs to the airlines? that these rules will replace your national rules? … even those that are stricter, i.e. safety may fall!

Unless we STOP them!

You can help! > Join us at www.dead-tired.eu. Get informed & > subscribe to our Dead-tired News;

Cabin Crew and Pilots from across Europe – through their European Federation, the European Transport Workers’ Federation (ETF) – are working hard to ‘wake up’ EU decision-makers.

>

This is what YOUR EMPLOYERS are pushing for.

We want them to change their current proposals, in line with scientific evidence.

Sign there the online petition for safe sciencebased EU rules; Be on standby to get mobilised for a Europe-wide Action Day – ETF will call on your support in due course!

www.etf.europa.eu AoP_Pilot_Flyer_12_0702_ETF.indd 4-5

kabine 3/2012

7/18/2012 2:53:36 PM

23


Erstmals in der über 40-jährigen Geschichte der kapers sieht sich der Verband mit einer gefährlichen internen Zerreissprobe konfrontiert. Ein Teil der Mitglieder äusserte laut und deutlich Missfallen an den erzielten Resultaten ihrer Gewerkschaft.

> War’s das schon? Die Folge sind Neuwahlen, welche die laufende Amtsdauer bereits nach 11 Monaten beenden werden, meine eigene womöglich bereits nach weniger als einem halben Jahr. An dieser Stelle danke ich allen für ihre Stimme und das Vertrauen, das ich dadurch erhalten habe. Evelyne Basler kapers Vorstandsmitglied

Lasst uns davon ausgehen, dass jede und jeder von uns nach bestem Wissen und Gewissen arbeitet.

24

Kritik ist unangenehm und kann Gefühle verletzen. Kritik ist notwendig, denn sie hält wachsam. Beide Parteien müssen Verständnis aufbringen für verletzte Gefühle, insbesondere, wenn nicht nur mit Samthandschuhen gekämpft wird. Ein gewisses Mass an Diplomatie hilft uns bestimmt im Alltag, wird aber auch strapaziert, wenn man sich weitgehend unverstanden fühlt. Meiner Ansicht nach, liegt hier das Hauptproblem. An der ao GV wurde uns von Mitgliedern wiederholt die Frage gestellt „Versteht ihr uns denn nicht?“ Der Ton kam bei mir verzweifelt und vorwurfsvoll an. Nachdem ich mich seit Jahren im weitestens Sinne mit der Kommunikation der kapers befasse, habe ich das Bedürfnis zurück zu fragen: Versteht ihr uns? Offensichtlich besteht hier sehr viel Handlungsbedarf! Ich wurde im Frühling vom Vorstand angefragt, die freie Position zu besetzen. Zu diesem Zeitpunkt war der Unmut bereits im Gange. Insofern fühle ich mich nicht persönlich angegriffen und glaube, die Situation mit einer gewissen Neutralität betrachten zu können. Dieser Umstand und die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Kabine im Dezember bereits unter neuer Flagge erscheinen wird, möchte ich nutzen.

Lasst uns davon ausgehen, dass jede und jeder von uns nach bestem Wissen und Gewissen arbeitet. Neue Ideen können auf Wiederstand stossen, da möglicherweise bereits schlechte Erfahrungen gemacht wurden. Lautes Brüllen mag wohl er- oder aufschrecken, jedoch wird es eher lähmen als anspornen. Konkrete Ideen wären hilfreicher. Hand bieten, auf einander zugehen sind allemal erfolgsversprechendere Strategien. Dass ich mich nach fast 10 Jahren in kapers-Diensten dazu entschlossen habe, die Herausforderung als Vorstandsmitglied anzunehmen, hat wesentlich damit zu tun, dass ich grosses Vertrauen habe in den bisherigen Vorstand. Mein Leben wäre um einiges bequemer aber auch unspektakulärer, hätte ich mich im Frühjahr anders entschieden. Ich vergleiche die Vorstandsarbeit mit einem Pokerspiel. Kein Spieler würde seine Karten zeigen, bevor er sich nicht seines Sieges sicher ist. Es darf nicht sein, dass legitime Meinungsverschiedenheiten uns dermassen entzweien, dass zum Schluss die Swiss von unserem Zerwürfnis profitiert. An unsere Mitglieder habe ich folgende ganz konkrete Bitte: Versucht, das Spiel zu verstehen und vertraut darauf, dass eure Equipe nur Eines will: Gewinnen. Um gewinnen zu können, braucht es Kenntnisse, Verbindlichkeit, Geduld, Nerven. Ein Team kann nur gewinnen, wenn es zusammen hält. Eigentore sind fatal. Und ihr wisst ganz genau, wie stark das Publikum Flügel verleihen oder Auspfeifen schaden kann. Wenn euch nicht nach Luftsprüngen zumute ist, dann vertraut wenigstens auf den Erfolg eures Teams und nehmt teil am Geschehen!

kabine 3/2012


For the first time in the over 40 year old history of kapers the union is put to a dangerous test. A part of the members loudly expressed their dissatisfaction with the results their union has achieved.

> Was That It? The consequences are new elections of the Board that terminate the current office period after 11 months already, mine after probably less than six months. I take this opportunity to thank you for the confidence you set in me by casting your vote. Criticism is not pleasant and can easily hurt feelings. Criticism is necessary to keep awake. Both parties must not ignore the hurt feelings, in particularly when treating each other not only lightly. Some diplomacy might be the key but is tested, too, if one feels misunderstood to a large extent. In my opinion this is where the main trouble lies. At the eo GA we heard the question more than once from our members: “Don’t you understand us?” The sound that I heard was desperate and reproachful. After all the years I have been dealing with communication at kapers I feel like asking back: Do you understand us? There, we seem to have plenty of need for action. Last spring the Board suggested I should apply for the open position. By then the resentment was already under way. Therefore I do not take a personal blame and I think I am able to estimate the situation with a certain extent of “neutrality”. I would like to use this circumstance and the fact that the next issue of the kabine in December might already be published “under new management”.

kabine 3/2012

Let’s assume that each and every one of us works the very best he or she possibly can. New ideas may be questioned because of previous bad experience. Loud roaring may alarm or scare but it usually rather makes someone lame than spur on. Actual ideas would be more supportive just like I consider shaking hands or approaching one another more promising strategies. The main reason for my accepting the challenge and run for the Board after having worked for almost ten years as a kapers assistant, was my deep and true trust in the people on the Board of kapers. My life would be much easier but a lot less spectacular had I taken a different decision in spring. I compare the work of the Board with a game of poker. No player would reveal his cards before he is sure to win! We must not allow a legitimate disagreement to help Swiss be the sole beneficiary from our conflict. From our members I do ask: Try to understand the game and trust that your crew has only one goal: victory. In order to win you need to have knowledge, commitment, patience, and nerves made of steel. A team can only win when it sticks together. Own goals are fatal and missed chances don’t come back. And you do know exactly how a supportive crowd can give wings while booing can easily crush. If you don’t feel like jumping for joy, I suggest you have confidence in your team and take part in the action!

Evelyne Basler Boardmember of kapers

We must not allow a legitimate disagreement to help Swiss be the sole beneficiary from our conflict.

25


Am 26. Juli 2012 fand im Zentrum Schluefweg in Kloten die ausserordentliche Generalversammlung statt, welche aufgrund der Unterschriftensammlung durch die Gruppe QVK durchgeführt wurde

> Ausserordentliche

GV vom 26. Juli 2012 Der Zweck dieser Generalversammlung war herauszufinden, ob eine Mehrheit der kapers Mitglieder eine vorzeitige Beendigung der aktuellen Amtsperiode des kapers Vorstandes befürwortet, was zur Folge haben würde, dass noch dieses Jahr vorgezogene Vorstandswahlen durchgeführt werden müssten.

Mario Kesselring kapers Vorstandsmitglied

89 Personen inklusive Vorstand und Vertreter der QVK fanden sich in dem für 250 Personen ausgelegten Konferenzsaal ein. Nach einer kurzen Begrüssung und der Vorstellung des Ablaufs der GV durch die kapers Präsidentin Valérie Hauswirth, erläuterte unser Geschäftsführer Georg Zimmermann die Grundlagen (Vereinsstatuten) und die Organisation dieses Anlasses.

Nach einem kurzen Rückblick zu den Geschehnissen seit der letzten ordentlichen Vorstandswahl, wurde sowohl den Initianten, wie auch dem Vorstand die Möglichkeit gegeben, zum Antrag der QVK Stellung zu nehmen. Dann folgte die von vielen erwartete Diskussionsrunde. Etliche der Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, um ihre Hoffnungen und Erwartungen an kapers Vorstand auszudrücken. Es gab viel Platz, um Dampf abzulassen und um seinen Ärger und seine Enttäuschung über die verschiedenen Aspekte unseres Vertragswerkes loszuwerden. Die Stimmung im Saal kann als ziemlich aufgeladen bezeichnet werden. Vor allem der bestehende Vorstand war aufgefordert, zum Erreichten beziehungsweise nicht Erreichten Red und Antwort zu stehen. Von den anwesenden Mitgliedern waren 25 berechtigt, an der aoGV ihre Stimme abzugeben, da sie nicht im Voraus schriftlich abgestimmt hatten. Niemand wusste vor der Saalabstimmung Bescheid über das Resultat der schriftlichen Abstimmung, mit Ausnahme der zwei Mitglieder der Kontrollstelle, welche die schriftlichen Stimmen am Morgen der aoGV gezählt hatten. Dies wurde ganz bewusst so gehandhabt, um die Diskussion und die anschliessende Abstimmung im Saal nicht zu beeinflussen. Das Resultat der Saalabstimmung war dann eindeutig: 22 sprachen sich für Neuwahlen aus und nur 3 dagegen. Nicht ganz so eindeutig, aber trotzdem klar war das Gesamtresultat: mit dem eindeutigen Verdikt von 486 ja zu 320 nein Stimmen wurde der kapers Vorstand beauftragt, auf den nächstmöglichen Termin Vorstandswahlen durchzuführen.

26

kabine 3/2012


On 26 July, 2012, the eoGA took place at the Zentrum Schluefweg in Kloten, which was carried out based on the petition submitted by the QVK group.

> Extraordinary GA

of 26 July, 2012 The purpose of this GA was to find out, if a majority of the kapers members was in favour of a premature termination of the period of office of the Board of kapers. Consequently, new elections of the Board would have to be carried out still this year. 89 persons, including the Board of kapers and the QVK representatives gathered in the conference hall, which could have accommodated 250 people. After the President, ValĂŠrie Hauswirth, had given a short welcome speech and presented the programme of the GA, our Managing Director, Georg Zimmermann explained the basic principles (statutes) and the organisation of this event. After a short review of the course of events since the last regular elections of the Board, the QVK Admins, as well as the Board of kapers had the opportunity, to comment on the QVK petition. Then it was time for the long-awaited discussion round. Many of the participants took the opportunity to express their hopes and expectations of the Board of kapers. There was also much room for everybody to vent their anger and to dump their

kabine 3/2012

frustration and disappointment about the various aspects of our contracts and regulation. The general mood in the hall could be described as rather emotional. In particular the present Board was faced with critical questions about the results which they achieved - or rather did not achieve. 25 of the present members were still authorised to vote during the eoGA, as they had not done so earlier by written ballot. Nobody in the hall had any knowledge of the result of the written ballot, apart from the two members of the auditing body of kapers, who had counted the ballots on the morning of the eoGA. This had been an intentional procedure, in order not to influence the discussion and the subsequent vote in the hall. The result of the vote in the hall was crystal clear: 22 votes were in favour of new elections and only 3 were against it. Not quite so obvious, but still clear was the overall result: with the unequivocal verdict of 486 yes versus 320 no votes, the Board of kapers was ordered to carry out new elections of the Board by the next possible date.

Mario Kesselring Boardmember of kapers

27


> DIE QUAL DER WAHL ODER DAS JOGHURT-DILEMMA

Sunil Mann CCM und Schriftsteller

Wer kennt diese Situation nicht: Ratlos steht man im Supermarkt vor dem neongrell erleuchteten und leise brummenden Ungetüm, das gleich hinter den Gemüseständen auf einen lauert. Prall gefüllt bis zum obersten Regal verliert es sich in der Ferne und verdeutlicht wenig subtil, dass auf den ersten Blick kein Mangel herrscht in diesem Land. Doch gerade dieser mangelnde Mangel stellt wahrscheinlich nicht nur mich vor ein schier unlösbares Problem: Man muss eine Wahl treffen. Natürlich könnte ich es mir jeweils einfach machen und blindlings meine Lieblingssorte - oft getestet und für gut befunden – ergreifen, um unverzüglich mit meinen Einkäufen fortzufahren. Doch manchmal lässt es die Zeit zu, mir die Joghurts genauer anzusehen, die sich auf den unteren Ebenen des gigantischen Kühlschranks reihen. Soll es etwas Leichtes, Kalorienreduziertes sein? Ein Sommerspecial vielleicht? Oder gar eine exotische Variante mit Früchten, die meine persönliche CO2-Bilanz zweifelsohne empfindlich belasten würden? Die cremige Griechenversion? Ich laufe das Regal in seiner voller Länge ab und dann in Gegenrichtung noch einmal, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben - stattdessen macht sich zunehmend ein Gefühl der Verwirrung in mir breit. Als Flugbegleiter weiß man nur zu gut, dass sich ein Großteil der Menschheit schwer tut mit Entscheidungen. Schon die simple Frage beim Sandwichservice, ob den Passagier nach Truthahn oder Käse gelüste, hat nicht selten langwieriges Abwägen zur Folge, in dessen Verlauf verzweifelt zum Nachbarn geschielt wird, als ob dessen Schmatzen oder die kauenden Kiefer auf irgendeine Weise den Entschluss erleichtern könnten. Noch schlimmer ist es in der Business Class, wo manche angestrengt an den Kugelschreiberköpfen nagen, bis schließlich zögernd auf einen der vier Menüvorschläge getippt wird. Der vage Gesichtsausdruck verrät dabei deutlich genug, dass es sich keineswegs um eine endgültige Entscheidung handelt. Und wer schon mal ein Free Seating mit einer chinesischen Reisegruppe erlebt hat, wird bezeugen, dass sich spätestens bei der Erwähnung des Wortes „free“ leichte Panik in die

28

Gesichter schleicht (trotz der Steilvorlage verzichte ich hier auf eine Bemerkung zu den gesellschaftlichen Bedingungen dieses Landes). Nach ausgiebigem Probesitzen finden dann die Asiaten jeweils schnell einmal Gefallen an den ungeahnten Möglichkeiten und beim nachfolgenden Gerangel um die vermeintlich besten Plätze steht man dann zur eigenen Sicherheit besser etwas zurück. Wie es scheint, sind wir oft überfordert, wenn es darum geht, eine Entscheidung zu treffen. Das Angebot ist groß, die Möglichkeiten, die den meisten offen stehen, sind zu vielfältig. Auf der andern Seite gibt es Länder, in denen Menschen im Kampf für ebendieses Privileg ihr Leben riskieren. Nicht zuletzt deswegen ist es unerlässlich, dass man die Möglichkeit wahrnimmt, seine Meinung kundzutun. Das ist einer der prägnantesten Vorteile der Demokratie. Man hat ein Mitspracherecht - selbst wenn ich persönlich gar nicht so unglücklich darüber wäre, würden gewisse Politiker es nicht so exzessiv nutzen. Aber es gehört nun mal dazu, auch in unserem Beruf. Doch wie die letzte Abstimmung deutlich gemacht hat, will bei uns nur gerade mal jeder Fünfte von diesem Recht Gebrauch machen. Woher kommt diese Gleichgültigkeit? Ist das Corps zermürbt? Oder nur wahlmüde? Faul gar? Haben achtzig Prozent das Vertrauen verloren? Und falls ja, in wen? In die Firma, die Gewerkschaft? In ihre eigene Urteilsfähigkeit? Fragen, die hoffentlich nicht nur mir zu denken geben. Andererseits weiß ich natürlich auch um die Jahrzehnte alte Tradition des Meckerns, die sorgsam gehegt und gepflegt von Flight-Attendant-Generation zu Flight-Attendant-Generation weitergegeben wird wie das streng gehütete Apfelkuchenrezept, das die Großmutter der Mutter mit dem letzten Seufzer auf dem Sterbebett anvertraut und diese Jahre später wiederum ihrer Tochter.

kabine 3/2012


Das mehr oder weniger leise Schimpfen, das nächtens aus den Galleys dringt, das ungehaltene Murren, wenn der Plan ganz anders aussieht als man sich ausgemalt hat, das alles ist seit Jahren fix mit unserem Beruf verbunden wie der obligate Apéro um halb sieben oder die floskelhaft gewünschten „schönen Freitage“ bei der Verabschiedung. Das Jammern und Wehklagen ist so tief verwurzelt, dass ich mich manchmal frage, ob bei den Schulungen nicht heimlich Workshops dazu abgehalten werden. Und wie es scheint, pflegen viele lieber diese Tradition weiter und hüten sie wie einen liebgewordenen Brauch, als sich für eine mögliche Veränderung einzusetzen. Es gibt durchaus Dinge in unserem Berufsalltag, die aus meiner Sicht – diplomatisch ausgedrückt – nicht optimal und durchaus verbesserungswürdig sind. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass es jemanden wirklich tiefenentspannt, wenn das Briefing für einen anstrengenden Nachtflug zehn Minuten später stattfindet. Und selbst wenn ich überzeugt davon bin, dass unsere Teamleader die eine oder andere außergewöhnliche Begabung für ihren Job mitbringen, wage ich es zu bezweifeln, dass das Gesundtelefonieren von Kranken dazugehört – andernfalls hätte Mike Shiva sie längst für sein Team abgeworben.

Und genau darum wäre es auch eine Pflicht abzustimmen. Denn nur ein Corps, das sich engagiert und dabei Stärke und Einigkeit demonstriert, wird von den Verhandlungspartnern mit seinen Anliegen ernst genommen. Und nur so besteht die Chance, das verlorene Vertrauen wieder herzustellen. In die Gewerkschaft, in die Firma und nicht zuletzt in die eigene Meinung. Natürlich gibt es nicht ansatzweise eine Garantie, dass sich irgendwas zum Besseren ändert. Garantiert ist einzig, dass sich nichts ändert, wenn man es nicht zumindest versucht. Deswegen fände ich es schön, wenn sich bei den nächsten Wahlen oder Abstimmungen ein paar Leute mehr die Mühe machen würden, den Wahlzettel von der Postbox bis zur Urne zu tragen (wenn ich mir so vorstelle, was sonst wohl so in den zum Teil tonnenschweren Koffern herumgeschleppt wird, ist das ein vergleichweise kleiner Aufwand). Vielleicht ist es schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Aber es ist nicht unmöglich. Denn hier geht es nicht um Joghurts. Sondern um uns.

Denn Kosmetik ist eben nichts anderes als Kosmetik, schon nach kurzer Zeit beginnt sie zu bröckeln und offenbart die Schönheitsfehler, die sie so krampfhaft zu verbergen versucht. Deswegen sollte jede und jeder, der nicht zufrieden ist mit gewissen Bedingungen, der an Nachhaltigkeit und nicht kurzfristiger Korrektur interessiert ist, das Jammern kurz sein lassen, die „Grazia“ für ein paar Minuten zur Seite legen und einen Rapport schreiben. Ein einziger wird kaum etwas nützen, aber wenn jeder, der sich an einem Zustand stört, dies auch unmissverständlich kommuniziert, dann erhöhen sich die Chancen, dass sich etwas tut. Nur so setzt man Zeichen, nur so bewegt man etwas.

kabine 3/2012

29


Das Recht sich als Arbeitnehmerschaft zu organisieren ist für uns eine Selbstverständlichkeit und ist die Grundlage für die Entstehung eines GAV. Zu Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert waren Arbeitervereinigungen fast überall in Europa verboten - Versammlungen von Arbeitern wurden mit Polizeigewalt aufgelöst. Als 1911 im schweizerischen Obligationenrecht (OR) die gesetzlichen Grundlagen für den GAV geschaffen wurden, galt dies als sehr modern.

> Warum haben wir einen GAV? Heute gehört die Koalitionsfreiheit (auch Vereinigungsfreiheit) zu den staatlich garantierten Grundrechten und ist in Artikel 28 I der schweizerischen Bundesverfassung garantiert. Ein Grundrecht schützt den Bürger vor unerlaubtem Eingreifen in seine private Angelegenheit,. Das Koalitionsrecht stellt eine Besonderheit dar, weil es auch gegenüber Privaten, nämlich der Arbeitgeberseite wirkt. Als Folge davon muss auch die private Arbeitgeberin Zusammenschlüsse der Arbeitnehmerschaft dulden und darf Arbeitnehmende, die sich gewerkschaftlich organisieren oder in einer Gewerkschaft tätig sind deswegen nicht benachteiligen. Carla Stucki kapers Vorstandsmitglied

Die Koalitionsfreiheit spielt gerade beim Gesamtarbeitsvertrag eine zentrale Rolle: sie gestattet die Organisation der Arbeitnehmenden, die durch ihr geschlossenes Auftreten dem Machtgefälle zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite entgegenwirken können. Die Koalitionsfreiheit umfasst sowohl den freiwilligen Beitritt zu einer Gewerkschaft wie auch das Recht, ihr fern zu bleiben. Eine Sonderregelung dazu ist der Anschlusszwang: sind alle Arbeitnehmenden einer Berufsgruppe den Bestimmungen eines Gesamtarbeitsvertrages unterstellt und profitieren von den Verhandlungsergebnissen der Gewerkschaft, sieht das Gesetz einen Solidaritätsbeitrag vor, der höchstens zwei Drittel des regulären Mitgliederbeitrages betragen darf. Alle Cabin Crew Members der Swiss die unter einem GAV angestellt und Nichtmitglied sind, bezahlen deshalb einen solidarischen Beitrag von CHF 90, anstatt des vollen Mitgliederbeitrages von CHF 150. Voraussetzungen für einen GAV Um einen GAV abschliessen zu können, müssen die Parteien GAV-fähig (auch tariffähig) sein: die Parteien müssen als juristische Person (z. B. Verein) konstituiert sein, das Ziel verfolgen, die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmende zu verbessern, unabhängig sein und auf Dauer angelegt sein, um Beständigkeit zu gewährleisten. Auf Grund seiner

30

Wichtigkeit muss ein GAV immer schriftlich abgeschlossen werden, dies gilt ebenso für alle Änderungen oder eine Kündigung. Es gibt einerseits die Branchen-GAV, die für eine ganze Berufsgruppe gelten, z. B. für die Bauarbeiter, und die Angestellten des Gastgewerbes. Weiter gibt es die Firmen-GAV, die ausschliesslich zwischen einer Arbeitgeberin und seinen Angestellten geschlossen werden, wie eben unsere GAV CCM. GAV vs. Einzelarbeitsvertrag Im Unterschied zum GAV werden beim Einzelarbeitsvertrag die Arbeitsbedingungen mit jedem Angestellten individuell ausgehandelt. Die Vertragsbedingungen wie beispielsweise Salär, Länge der Probezeit, Ferienanspruch, Kündigungsfristen sind folglich Verhandlungsgegenstand jeder Neuanstellung. Oftmals ergibt sich jedoch aus der schwächeren Position der Arbeitnehmenden, dass sie keine echte Wahl haben, ausser einen Vertrag anzunehmen, der den gesetzlichen Minimalvorgaben entspricht. Durch einen GAV wird nicht nur die Gleichbehandlung und die Transparenz unter den Arbeitnehmende der gleichen Gruppe sichergestellt. Ein GAV ermöglicht auch eine professionelle Einflussnahme durch die Gewerkschaft auf die Gestaltung des Inhalts, welcher beim individuellen Arbeitsvertrag von der Arbeitgeberin einseitig bestimmt wird. Änderungen des Einzelarbeitsvertrages sind meist nur durch persönliches Engagement zu erreichen und auch hier sind die Bemühungen um Verbesserungen nicht immer von Erfolg gekrönt. Wirkung und Inhalt eines GAV Ein GAV wirkt stets einerseits zwischen den Parteien, die den Vertrag abschliessen, beispielsweise Swiss - kapers und zum andern zwischen denen, für die der Vertrag geschlossen wird, CCM - Swiss. Der Abschluss eines GAV hat zur Folge, dass die Vertragsparteien sich für die Einhaltung des Vertrages einsetzen: kapers mahnt die Swiss, wenn GAV-Bestimmungen verletzt werden oder kann im äussersten Fall ein Schiedsgericht angehen. Gleichzeitig muss kapers sich um Einhaltung des GAV bemühen und ihre Mitglieder nötigenfalls entspre-

kabine 3/2012


chend informieren. Typisches Beispiel hierfür ist die im GAV vereinbarte Friedenspflicht (Streikverbot) während der Geltungsdauer des GAV. In erster Linie werden die Arbeitsbedingungen der CCM durch den Inhalt des GAV und dessen integrierten Bestandteilen, z. B. den FDR, bestimmt. Die Vorgaben zwingender Gesetzesbestimmungen, dürften in einem GAV zu Ungunsten der Arbeitnehmende nur dann verändert werden, wenn dies vom Gesetz ausdrücklich vorgesehen ist. Verbesserungen gegenüber den gesetzlichen Vorgaben sind hingegen immer zulässig, z.B. mehr Ferien. Da die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen des fliegenden Personals sich stark von „normalen“ Arbeitsverhältnissen unterscheiden, erklärte der Gesetzgeber das Schweizerische Arbeitsgesetz für die Berufsgruppe Flugbesatzungen als nicht anwendbar. Seit gut drei Jahren gilt das Arbeitsgesetz immerhin im Bereich Gesundheitsschutz auch für Besatzungsmitglieder. Eine grosse Veränderung ergab sich im Jahr 2008 mit in Kraft treten der EU-OPS, die die nationalen Vorschriften über Arbeits- und Ruhezeiten von Flugzeugbesatzungen ersetzten. Die EU-OPS regelt die Arbeitszeiten nur rudimentär, so beispielsweise ein Minimum von 7 Freitagen an der Homebase pro Monat oder ein Maximum von 2000 Arbeitsstunden, inklusive Bodentätigkeiten pro Jahr. Wo die EU-OPS keine Regelungen vorsieht, meist Arbeitsbedingungen die nicht direkt mit der Fliegerei zu tun haben, kommen die Vorschriften des OR zur Anwendung. Viele unserer GAV Bestimmungen orientieren sich an den Vorgaben von OR und den EU-OPS. In vielen Fällen sicheren uns aber unsere GAV und die FDR bessere Bedingungen, z. B. Minimum Ferien 4 Wochen, Lohnfortzahlung bei Abwesenheit während 720 Tagen, während die gesetzliche Vorgabe im OR nur 3 Wochen im ersten, 8 Wochen im zweiten, 9 Wochen im dritten Dienstjahr vorsieht.

kabine 3/2012

Mitwirkungsrechte Die Gesamtarbeitsverträge der CCM gewähren kapers verschiedene Stufen der Mitwirkung bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen, siehe Artikel 9 GAV. Informationsrecht Die schwächste Form ist das Informationsrecht, welches Swiss verpflichtet kapers über alle Themen zu informieren, die zur Ausübung der gewerkschaftlichen Tätigkeit nötig sind. Mitspracherecht In Themen mit Mitspracherecht wird kapers zur Beratung und in die Entscheidungsfindung miteinbezogen. Entscheidet sich Swiss entgegen den Anträgen der kapers, so kann kapers eine schriftliche Begründung verlangen, jedoch dem Entscheid der Swiss nichts weiter entgegensetzen als gute Argumente Beispiel: Artikel 35 GAVCCM, Mitsprache bei Arbeitsplatz, Arbeitsmittel und Ruhemöglichkeiten. Mitbestimmungsrecht Auf einigen Themen hat kapers ein Mitbestimmungsrecht. Dieses wird unterteilt in ein„Veto“Recht, welches im GAV meist unter dem Begriff Zustimmung auftaucht, so z. B. in Art. 4 GAVCCM Anzahl Foreign CCM pro Flugteilstück. Ist im GAV vom Begriff Einvernehmen die Rede, sind die Sozialpartner gehalten, eine Lösung zu finden die für beide Seiten stimmt. Kann in einer Sache kein Einvernehmen erzielt werden, so hat jede Partei die Möglichkeit die Angelegenheit einem Schiedsgericht zur Beurteilung vorzulegen. Beispiel: Nicht- Einvernehmen in den Rotationsverhandlungen (beachte: trotz Nicht-Einvernehmen bei den Rotationsverhandlungen ist es der Swiss gestattet, die Flüge während der Flugplanperiode abzufliegen, solange die FDR Limiten eingehalten werden. FDR Artikel 36 Absatz 3).

31


Während der Geltungsdauer eines GAV können Vertragsänderungen nur mit Einverständnis beider Parteien vorgenommen werden. Die Änderungen, die für die CCM eine Verbesserung darstellen, kann der kapers Vorstand selbständig beschliessen, alle anderen Veränderungen müssen den betroffenen CCM zur Abstimmung vorgelegt und von diesen gutgeheissen werden, bevor der GAV angepasst werden darf. Braucht es einen GAV? Grundsätzlich sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite frei zu entscheiden, ob sie mit der Gegenseite einen GAV abschliessen möchte. Es gibt aber auch die Möglichkeit der Allgemeingültigkeiterklärung

eines GAV: wenn die zuständige Behörde es zum Schutz der Arbeitnehmenden als nötig befindet, kann sie die Geltung eines Firmen- oder VerbandsGAV allgemeinverbindlich erklären. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings recht hoch – leider. Die kapers würde es deshalb sehr begrüssen, wenn auch die Kabinenbesatzungen anderer Airlines wie Private Air oder Edelweiss in den Genuss und Schutz eines GAV kommen, so wie wir ihn kennen. Die Reaktionen auf unsere Vorstösse zu einem GAV-Abschluss bzw. Anschluss ihrer Kabinenbesatzungen an unseren GAV stiess bei den Verantwortlichen bisher leider auf wenig Gegenliebe – vielleicht aus Respekt vor der organisierten Kabinenbesatzung?

Nightstop – party from airliNers for airliNers boarding info and guidelines

for airliners only, 1 travelpartner per guest allowed, for guaranteed entry before 22.00 web check-in now available on www.nightstop.ch

visit us on facebook www.facebook.com/ nightstop

PARTY FROM AIRLINERS FOR AIRLINERS WWW.NIGHTSTOP.CH

destination

boarding

time

info

runway 34

next to airport Zrh

19.00–05.00

www.nightstop.ch

date

21 sept 2012 tax/fee/charge

chf 20

inflight entertainment system

afterwork cocktails, food, clubbing, indoor and outdoor bars, limoservice show acts

lucas fingerlos & band, g-sax feat. dany schnyder (percussion), dj d-luxe, dj urs diethelm, and others ...

21 sept 2012 time

19.00–05.00 tax/fee/charge

chf 20

flyer ist keiN partyticket!

co-spoNsors

check-iN oN www.Nightstop.ch prior to departure is appreciated

date

32

kabine 3/2012


The right of employees to organize themselves is self-evident for us and the foundation on which a CWA is built. When industrialization started in the 19th century, workers’ associations were forbidden in most European countries and any gatherings were scattered by police force. When in the year 1911 the legal foundation for a CWA was set up in the Swiss Code of Obligations (OR), it was regarded as a very future-oriented step.

> Why do we need a CWA? Today, the right of coalition (also called freedom of association) is one of the basic rights granted by the general government and stipulated in Art. 28 I of the Swiss constitution. A basic right protects citizens against illegitimate intervention by the government in their private affairs. The right of coalition is a peculiarity, as it is also applicable for private parties, such as an employer. Consequently, employers in the private industry have to accept employees associations and are not allowed to discriminate them for being a member of or being active in a union.

imbalance in power between employer and ployees, through their joint actions.

The right of coalition plays an important part in the context of a CWA: it allows the unionisation of the employees and thus enables them to counteract the

Therefore, all CCM working under a Swiss CWA and are not a member of kapers, have to pay a solidarity fee of CHF 90.-, instead of the full membership fee CHF 150.-

kabine 3/2012

em-

The right of coalition includes a voluntary membership in a union, as well as the right to stay out. A special regulation of this right is the compulsory participation: if all employees of a certain professional group are working under a CWA and thus profit from the negotiated results of a union, the law provides for a solidarity contribution, which may not exceed two thirds of the regular membership fee.

Carla Stucki Bordmember of kapers

33


© julien tromeur - Fotolia.com

Requirements for a CWA In order to be authorised to conclude a CWA, both parties must have a so-called collective bargaining capacity, which includes the following conditions: the parties must be constituted as a corporate body governed by private law (such as kapers), they must pursue the objective to improve the working conditions of the employees, must be independent and its organisation must be of a permanent character in order to grant consistency. Due to its importance, a CWA must always be concluded in written form. The same is valid for any changes and notice of termination. There are two different types of CWA: one of them is an industry CWA, which is valid for a whole group of professionals working in a specific industry. In Switzerland, such CWA exist for example for construction workers or the employees of the hotel and restaurant industry. The other type is the company CWA, which is concluded exclusively between employer and employees of one company. This is the model we know from our Swiss CWA CCM. CWA vs individual working contracts In individual working contracts - as opposed to the CWA - the working conditions are negotiated with each employee individually. The terms of contract, such as salary, duration of probation period, number of vacation days, the notice period etc. are therefore subject to negotiation for each new employee. However, employees often find themselves in an inferior position and have little choice but to accept a contract containing just the minimum working conditions required by law. A CWA does not only assure equal treatment and transparency among the employees of the same professional group. A CWA also grants the professional influence of the union on the contents of the contract, which in the case of the individual working contract is determined by the employer unilaterally. Changes to an individual contract can usually only be achieved with a lot of personal commitment and such lonely fights for an improvement are often not very fruitful. Effect and contents of a CWA The CWA is effective on the one hand between the parties who sign it, (e.g. SWISS – kapers) and on the other side between the parties for whom the contract has been concluded (Swiss – CCM). Through the conclusion of a CWA, the parties involved are obliged to ensure the adherence of the contract. For instance kapers admonishes Swiss whenever they are not sticking to any regulations in the agreement and if necessary can bring issues to an arbitration tribunal. At the same time, it is also

34

the duty of a union to make sure that the rules of the CWA are observed and to inform their members accordingly, if necessary. A typical example for this is the obligation to keep the peace (e.g. strike ban) while having a valid CWA. The working conditions for CCM are defined primarily by the CWA and its integrated regulations, such as the Flight Duty Regulation (FDR). The requirements of public law, may only be adapted to the disadvantage of employees in a CWA, if such exceptions are designated by the law. Of course improvements which are to the employees advantage, (e.g. more vacation days) are always permissible Because the working times and conditions of flight crews are so different from the “common” working contracts, the legislative authority declared the Swiss labour bill (Arbeitsgesetz) as not applicable for flight crews. For three years now, at least the part about health protection has been applied for flying personnel as well. In the year 2008, a big change took place with the introduction of the EU-OPS , which replaced all former federal law limitations concerning working and rest times for flight crews. The EU-OPS are not very detailed and only grant a minimum protection, such as a minimum of 7 days off at the home base per month or a maximum of 2000 duty hours per year (including all ground duties). Where the EU-OPS do not provide any regulations, mostly in connection with working conditions not specifically related to flight duty, the Swiss Civil Code of Obligations (OR) is applicable. Many of our CWA paragraphs are based on the OR and the EU OPS. In most cases the CWA and FDR grant us better working conditions, such as a minimum of four weeks vacation and the continuation of salary payments in case of sickness of 720 days, while the legal minima according to the OR only provide for 3 weeks in the first, 8 weeks in the second and 9 weeks in the third year of employment. Rights of participation The different CWA of the CCM grant kapers three different levels of participation rights when working conditions are negotiated, see CWA, art. 9. Information right The weakest level is the information right, which obliges Swiss to provide kapers with all information needed for their performance as a union.

kabine 3/2012


Right to have a say Swiss must involve kapers in any debates and decision finding processes on subjects where kapers has the right to have a say. If Swiss decides against the proposals made by kapers, kapers can ask for a written explanatory statement, but cannot prevent Swiss from sticking to their decision, except by trying to convince them with good reasoning. Example: Article 35 GAVCCM, Right to have a say regarding working place, working tools and rest facilities. Right of co determination For certain topics kapers has the right of co-determination. This right is split into two different levels: one is a “veto”, which appears in the GWA as acceptance, e.g.: CWA article 4 CWACCM, number of foreign CCM per leg. If the CWA uses the term agreement, the social partners have to find a solution which is acceptable for both sides. If no agreement can be reached, each party has the option to take the issue to an arbitral tribunal for judgement Example: Non-agreement on rotation-negotiations (note: even if there is no agreement, Swiss may operate its flights during a certain timetable period, as

long as the FDR limits are adhered to, article 36 III FDR). During the validity period of a CWA, changes are only possible with the consent of both parties. The Board of kapers is authorised to accept changes autonomously, provided they are a clear improvement for the CCM. All other changes must be submitted to the members for approval through a vote, before the CWA may be adjusted. Is a CWA necessary? Basically, both social partners are free to decide if they want to conclude a CWA or not. Another option is the general validation of a CWA. If the responsible authorities deem it necessary for the protection of employees, they may declare the CWA of a specific company or union as generally valid. However, the requirements for this to happen are unfortunately very high. Therefore, kapers would highly welcome it, if cabin crews of other airlines, such as Private Air or Edelweiss Air could also profit from the protection of a CWA, as we know it. Our approaches and suggestions to negotiate a CWA or to include their cabin crews in our CWA have so far found little sympathy amongst the respective managements – maybe out of respect of unionised cabin crews?

Bewahren Sie diese Zeitung sorgfältig auf. Sie ist die einzige Schlafunterlage. Für Sie und Ihre kleine Schwester. Traurige Realität für Millionen Opfer von Kinderhandel und Ausbeutung. Sie können helfen: www.tdh.ch · PCK 10-11504-8

kabine 3/2012

Kinder brauchen uns.

tdh.ch

35


Der bisherige Vorstand stellt sich ausnahmslos zur Wiederwahl. Ergänzt wird der Wahlvorschlag des kapers Vorstands durch den Chef der Einsatzkommission der kapers.

Diese KandidatInnen standen in der Vergangenheit und stehen heute und in Zukunft für die folgenden Werte und Haltungen ein:

Davon sind wir überzeugt:     

Gesamtarbeitsverträge schützen Eigenständigkeit schafft Handlungsfreiheit und Unabhängigkeit Sozialpartnerschaft gelingt durch Kooperation Solidarität macht stark und schlagkräftig Weitsicht fördert realistische Einschätzungen

fotolia; © trouper

Dafür stehen wir ein:    

Unsere Arbeitsplätze müssen sicher sein Unsere Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden Unsere Gesundheit muss geschützt werden Unser Berufsbild muss anerkannt bleiben

fotolia; © creative soul

Diese Werte leben wir:  

fotolia; © Barmaliejus

  

Respekt führt zu Anerkennung, Aggression provoziert Ablehnung Kooperation heisst, trotz unterschiedlicher Positionen gemeinsam die beste Lösung zu finden Wissen ist die wirkungsvollste Art, mit Argumenten zu überzeugen Netzwerke stellen sicher, dass wir nicht alleine kämpfen Entschlossenheit lässt uns beharrlich bleiben und trotz Hindernissen nicht vom Weg abbringen

Unsere Wähler handeln    

verantwortungsvoll solidarisch weitsichtig sozial

Unsere Wähler sind stolze Berufsleute, die verantwortungsvoll und solidarisch handeln. Sie kennen ihre Rechte und Pflichten und sie orientieren sich, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Sie setzen ihre Kräfte vereint zum Schutz ihres Berufsstandes ein.

fotolia; © fotomek

Valérie Hauswirth Joel Strebel Ulrich Schärer Mario Kesselring 36

Carla Stucki Harry Kreienbühl Evelyne Basler Michael Singscheidt kabine 3/2012


The current Board is available for re-election with no exception. In addition the election proposal of the kapers Board also contains the Chief of the kapers Operation Committee. The current Board is available for re-election with no exception. In addition the election proposal of the kapers Board also contains the Chief of the kapers Operation Committee.

These candidates stood in the past and stand today and will stand in the future candidates for the following values and and attitudes: These stood in the past stand today and will stand in the future for the following values and attitudes: We are convinced: We are convinced: Collective Working Agreements protect 

        

Autonomy provides freedom of action and independence Collective Working Agreements protect Social Partnership succeeds in cooperation Autonomy provides freedom of action and independence Solidarity makes us strong and powerful Social Partnership succeeds in cooperation Foresight encourages realistic appreciation Solidarity makes us strong and powerful Foresight encourages realistic appreciation

We Stand up for: We Stand up for: Our Workplaces have to be secure        

Our Working Conditions have to improve Our Workplaces have to be secure Our Health has to be protected Our Working Conditions have to improve Our Profession has to remain recognised Our Health has to be protected Our Profession has to remain recognised

We Live These Values:

Respect fosters acceptance, aggression provokes rejection  We Cooperation Live These Values: meaning: despite different positions finding the best solution  fosters acceptance, aggression provokes rejection  Respect together Cooperation meaning: despite different positionsbyfinding the best solution  Knowledge is the most effective way to convince reasoning  together make sure that we don’t fight alone  Networks is the most effective way to convince by reasoning  Knowledge makes us stay persistent and won’t make us lose our way  Determination make  Networks despite of resistancesure that we don’t fight alone  Determination makes us stay persistent and won’t make us lose our way despite of resistance

Our voters act  Ourresponsibly voters act with solidarity

 responsibly  fore-sightedly  with solidarity  socially  fore-sightedly  Our voters are proud professionals who act in a responsible way showing solidarity. They are aware of their rights and duties and they maintain knowledge in order to  socially understand complex use in their forces united order to protect Our voters are proud correlations. professionalsThey who act a responsible wayinshowing solidarity. their profession. They are aware of their rights and duties and they maintain knowledge in order to understand complex correlations. They use their forces united in order to protect their profession.

Valérie Hauswirth Joel Strebel Ulrich Schärer Mario Kesselring kabine 3/2012

Carla Stucki Harry Kreienbühl Evelyne Basler Michael Singscheidt 37


kabine 3/2012


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.