Senner Ortszeit
7|2021 Vor 50 Jahren erschien ein Sonderdruck zur Eingemeindung
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Senne. Im Juli 1971 landeten die „Senner Nachrichten“ mit einem Sonderdruck in vielen Briefkästen der Senner Bürger. Das einzige Thema: die Diskussionen um die kommunale Neuordnung im damaligen Kreis Bielefeld. Eine kleine Zeitreise. Im Jahr 1968 hatte der nordrhein-westfälische Landtag die kommunale Neugliederung im gesamten Bundesland beschlossen. Auf diesem Wege sollte die Verwaltungseffizienz erhöht und die Daseinsfürsorge verbessert werden. Auch Bielefeld sollte nach dem Willen aller drei in den politischen Gremien vertretenen Parteien wachsen, Stadt und Kreis verschmelzen. Doch insbesondere die noch jungen Städte Brackwede und Sennestadt, die erst 1956 bzw. 1965 die Stadtrechte erhalten hatten, zeigten sich wenig angetan. Die Debatten liefen 1971 auf Hochtouren. Dabei gingen die Meinungen auch innerhalb der Parteien munter durcheinander. Der Sonderdruck der Senner Nachrichten „Senne I – wohin gehst du?“ wollte Bürgern mit lokalem Diskussionsstoff versorgen. Die Begrüßung der Leser auf der ersten Seite haben Sennes damaliger Bürgermeister Norbert Schwabedissen und Gemeindedirektor Rudolf Lange unterschrieben. Der Rat der Gemeinde hatte sich einstimmig für den
Erhalt der Selbstständigkeit von Senne I ausgesprochen – schließlich war diese noch ganz frisch. Bis Ende 1969 unterstand die Gemeinde der Amtsverwaltung Brackwede. Erst seit 1970 war Senne I voll selbstständig. Und diese Selbstständigkeit galt es aus Sicht der Gemeinde zu bewahren. Die Autoren des Sonderdrucks liefern etliche Argumente gegen die Gebietsreform. So sei der wirtschaftliche Wohlstand in Senne I gefährdet, u.a. erkennbar an einer überdurchschnittlich geringen Pro-Kopf-Verschuldung und an der guten Infrastruktur mit zehn Schulen, vier Turnhallen, vier Sportanlagen, Freibad und Hallenbad. Ein wichtiger Aspekt sei in ihren Augen die dynamische Weiterentwicklung der Gemeinde, die sie durch die Eingemeindungspläne gefährdet sehen. Für die Zukunft Sennes sei die Errichtung eines städtebaulichen Kernbereichs mit zentralen Versorgungseinrichtungen wichtig, „ein Kristallisationspunkt, auf den sich die übrige Bebauung und das gesamte Gemeindeleben ausrichten“. Dass ein solches Zentrum noch fehle, dürfe nicht als Argument für die Eingemeindung Sennes gesehen werden, behaupten die Verfasser. In diesem Zusammenhang verweisen sie auf das Fehlen echter Mittelpunkte in Sennestadt, Brack-
Herausgegen wurde die im Busch Verlag publizierte Zeitung Senner Nachrichten – der Vorläufer der Senner Ortszeit – von der Gemeinde Senne I. wede oder Bielefeld: „Brackwedes Hauptstraße erstickt im Durchgangsverkehr, und in Bielefeld sind Jahn- und Schillerplatz ebenfalls vom Autoverkehr beschlagnahmt, die Fußgänger unter das Pflaster verbannt“. Die Pläne für die kommunale Neuordnung kritisieren sie mit starken Worten: „Die Stadt mit den Ausmaßen des jetzigen Kreises: Welch ein Monstrum! Welch ein Wasserkopf von Verwaltung! Wieviel zusätzlicher Verkehr in den ohnehin verstopften Straßen der Innenstadt! Selbst wenn man der Stadt Bielefeld Raum zur baulichen Erweiterung zugesteht, ist nicht zu ersehen, wie diese in den südlichen Teil des Kreises hinein vor sich gehen soll, wenn man nicht den Teutoburger Wald abtragen wollte.“ Zahlreiche Gründe für die Selbstständigkeit werden