TherapieKompass - Spezial im November 2012

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Erholung


Willkommen Liebe Leserinnen und Leser, nach den sehr positiven Reaktionen auf die erste Auflage unseres Therapiekompasses vor zwei Jahren, haben wir uns entschlossen, das Thema "Therapien für Kinder" in regelmäßigen Abständen in unserem Familienmagazin aufzugreifen. Gesundheit - körperliche wie geistige - ist ein hohes Gut. Therapien dienen dazu, die Gesundheit wieder herstellen oder zumindest die Symptome einer Krankheit oder Störung zu lindern. Die Ursachen der Probleme liegen meist nicht allein im Patienten begründet, sondern sind zum Teil von Menschen gemacht: durch zu hohen Leistungsdruck in der Schule, Gifte in der Umwelt oder verquere Ideale in den Medien. Therapien, die hier ansetzen, werden gelegentlich als Optimierungsprogramme kritisiert, als Sprosse im Hamsterrad unserer Leistungsgesellschaft. Doch hinter jeder Patientenakte steckt ein Individuum, das einen Leidensdruck verspürt. Ein Individuum, das ein Stück Lebensqualität (zurück) gewinnen möchte. Allen, die diesen Weg gehen, wünschen wir gute Besserung. Allen anderen weiterhin viel Gesundheit!

Fotos (2): Frank Grätz, blend 3

Ihre

eltern,Kind+Kegel-Redaktion

Zeig mir, was du malst und ich ahne, was du fühlst Die stärkende und heilende Wirkung der Kunsttherapie

In schwierigen Situationen die richtigen Worte zu finden, fällt schon Erwachsenen schwer. Kinder und Jugendliche, die mit belastenden Gefühlen kämpfen oder schlimme Erfahrungen gemacht haben, verschließen sich oftmals aus Angst, Hilflosigkeit oder Resignation. „Bei Kindern, denen die Worte fehlen, sprechen Bilder für sie. Denn über das eigene Bild zu reden, ist viel leichter als über sich selbst. Sie erzählen dann über den Jungen, das Mädchen da auf dem Papier. In die Zeichnungen fließt Unbewusstes aus dem Seelenleben ein, und es wird erkennbar, wie sich das Kind in der Welt zurecht findet. Auf dieser Grundlage können wir ganz behutsam Brücken bauen“, erläutert Ulrike Köhler, die im Albert-

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Schweitzer-Kinderdorf als Kunsttherapeutin mit Kindern arbeitet. Sie ist jedes Mal angetan davon, den Kindern auch ohne Worte für eine gewisse Zeit ganz nah zu sein. Das geschieht, wenn ihre Schützlinge im Malprozess ganz versunken sind und ein Knistern in der Luft zu liegen scheint. In diesem Moment von Aufmerksamkeit und Stille hört das Denkkarussell im Kopf zu drehen auf, tiefes Wissen kann aufsteigen und sich im Gestaltungsprozess zeigen. In diesem Prozess wie auch im entstandenen Werk wird die Innenwelt des Kindes sichtbar und auch für Außenstehende verstehbar. Bewährt hat sich der kunsttherapeutische Ansatz bereits vielfach in der Entwicklungsförderung emotional beeinträchtigter oder behinderter Kinder, in der Krebstherapie, bei langwierigen

Mal- und Gestalttherapie Im Mittelpunkt der Kunsttherapie steht also die stärkende und heilende Wirkung des Gestaltungsprozesses, je nach Schwerpunkt der Arbeit werden auch die Begriffe Mal – oder Gestaltungstherapie verwendet. Nicht zu verwechseln ist die Gestaltungstherapie mit der Gestalttherapie, die ein besonderes psychotherapeutisches Verfahren ist, das den Zusammenhang von Körper, Geist und Seele als ganze Gestalt auffasst.

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Kunsttherapie W Therapiekompass |

chronischen Erkrankungen oder bei Kindern mit Nachholbedarf in Sachen Fein- oder Grobmotorik. Aber auch in der Arbeit mit besonders zappeligen, aggressiven oder unkonzentrierten Kindern oder mit Kindern, die Probleme beim Sprechen haben, kann die Kunsttherapie hilfreich sein. Wenn Menschen ihre Wünsche nicht mit Worten ausdrücken können, kann es passieren, dass ihre Psyche erkrankt und unerklärliche körperliche Symptome auftreten. Das können Kopfoder Bauchschmerzen oder Hautausschläge sein. Angstzustände oder Schulprobleme können als Begleiterscheinung auftreten. Auch misshandelte oder sexuell missbrauchte Kinder, die zunächst nicht über ihre Erlebnisse sprechen können, finden im bildnerischen Ausdruck ein angstfreies Medium. Jugendliche, die sich selbst schädigen, greifen den gestalterischen Ansatz ebenso dankbar auf.

Ergebnisse können die Erforschung der Persönlichkeit, zum Beispiel im Hinblick auf Fantasien und Vorstellungen von sich selbst erleichtern. Sie können der Ausdruck von Ärger, Furcht und Depression sein, besonders dann, wenn diese Gefühle woanders nicht gezeigt werden können oder dürfen. Beim Malen und Gestalten erleben sich die Kinder handelnd, erfahren Erleichterung in momentanen Konflikten und spüren, dass sie die Welt mitgestalten und verändern können. Das gibt ihnen Selbstvertrauen und Sicherheit. Der Kontakt zur Umwelt verbessert sich, und nicht selten wird die Grundlage dafür gelegt, ohne Druck über Belastendes zu sprechen. Die Gestaltungsebene bietet die Plattform für das Entwickeln neuer Handlungsspielräume sowie das Experimentieren mit neuen Lösungsstrategien. „Es geht darum, die Ressourcen zu entdecken, die in den Kindern und Jugendlichen schlummern und jeden noch so kleinen Erfolg zu honorieren. Dieses Potential gilt es zu entwickeln, den Blick in die Zukunft, auf Visionen und Wünsche zu richten und immer wieder Mut zu machen. An die Stelle des belastenden inneren Bildes kann ein neues Bild treten, und gemeinsam können wir eine neue,

nützlichere Wirklichkeit konstruieren“, erklärt Ulrike Köhler die Ziele der kunsttherapeutischen Arbeit. Der Akt, die innere Welt nach außen zu bringen, reinigt den Menschen von energetischen Spannungen und Staus, führt aus passiver Ohnmacht und dem Sich-Verschließen in sinnvolles Handeln. Das Kind erlebt immer wieder, dass es Neues erschaffen kann, wenn es schöpferisch ist, und sich nicht an das Vergangene hängen muss. Die Kunsttherapie ist zwar eine anerkannte Therapie und in den letzten Jahren auch zu einem Bestandteil des psychosozialen Angebotes im stationären und ambulanten Bereich geworden, muss jedoch in den meisten Fällen selbst bezahlt werden. Dennoch sollte versucht werden, derartige Hilfsangebote über Krankenkassen oder Zusatzversicherungen abzurechnen. (KI)

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Literatur

Kunst- und Gestaltungstherapie von Gertraut Schlottenloher, Kösel-Verlag Die Heilkraft des Malens – Einführung in die Kunsttherapie von Werner Kraus, Becksche Reihe Kunst als Ressource in der Therapie von Heike Schemmel, Dietmar Selig und Ruth Janschek-Schlesinger, dgvt Verlag

„Nicht alle Kinder möchten malen, manche bevorzugen das figürliche Arbeiten. Die Kinder können aus einer Vielzahl von Materialien wählen. Ganz wichtig ist mir, die Kinder kommen zu lassen. Sie sollen dort abgeholt werden, wo sie stehen und keinem Leistungsdenken ausgesetzt werden. Es geht überhaupt nicht darum, große Kunstwerke zu schaffen“, erläutert Ulrike Köhler ihr Vorgehen. Gern arbeitet sie mit Pappmaché, weil die Kinder erleben, wie ihr Geformtes nach und nach Gestalt annimmt. Die Kinder entdecken ihre Materialien für sich und lernen sich beim Arbeiten selber besser kennen, egal ob flüssige oder feste Farben, Sand, Plastilin, Ton, Holz oder Stein zum Einsatz kommen. In der ihnen gemäßen Geschwindigkeit erhalten sie einen geschützten Raum für sich. Die geschaffenen

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Foto: magicpen, pixelio.de

Ich form mir eine neue Welt

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Zappelphilipp, Tagträumer, Tollpatsch? Keine Lust zum Lernen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen? Wenn da mal nicht die Augen schuld sind! Eine eingeschränkte visuelle Wahrnehmung kann die Lernfähigkeit erheblich beeinträchtigen und zu Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten führen. Wenn Schulkinder beispielsweise Texte lesen, aber anschließend nicht nacherzählen oder Fragen dazu beantworten können, kann es durchaus sein, dass das visuelle System nicht optimal funktioniert – der Akt des Lesens verschlingt dann so viel Energie und Aufmerksamkeit, dass das Verstehen des Textes einfach zu kurz kommt. Außerdem unterliegen unsere Augen durch das häufige Starren auf den Bildschirm von Computer oder Fernseher einem zunehmenden Sehstress, aus dem visuelle Probleme resultieren können. Nicht immer lassen sich diese Augenprobleme nur mit den üblichen Sehhilfen beheben.

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Visualtraining

Mehr Informationen zum Visualtraining in Dresden gibt es beispielsweise auf www.schaefer-optik.com/visualtraining.php. Auf der Seite steht außerdem ein Vorab-Fragebogen bereit, mit dem getestet werden kann, ob das Visualtraining für einen selbst in Frage kommt.

Für eine ausgiebige Diagnose bei Symptomen wie häufigen Kopfschmerzen, fehlender Sinnerkennung beim Lesen oder schlechter Entfernungseinschätzung empfiehlt sich die Funktionaloptometrie. Funktionaloptometristen sind manchmal selbständig tätig, viele sind bei einem Optiker angestellt. Schäfer Optik in Dresden ist einer der wenigen Optiker, die Funktionaloptometrie anbieten. Sie messen mit modernsten Methoden die Funktion und Leistungsfähigkeit der Augen: Wie beweglich sind die Augen? Können sie zügig von der Ferne auf die Nähe umstellen und umgekehrt? Wie funktioniert das Zusammenspiel beider Augen? Werden die visuellen Reize gut verarbeitet? Durch diverse Tests können Sehfunktionsdefizite aufgedeckt und entsprechende korrigierende Maßnahmen empfohlen werden. Voraussetzung für ein Visualtraining sind organisch gesunde Augen. Dies kontrolliert im Zweifelsfall der Augenarzt. Ein Visualtraining umfasst etwa 10 bis 14 einstündige Einheiten, die im zweiwöchigen Rhythmus stattfinden, so dass man mit dem Training ungefähr ein halbes Jahr beschäftigt ist. Auch zu Hause muss geübt werden. Dennoch handelt es sich hier nicht um schweißtreibendes Muskeltraining. Und auch eine Brille kann man dadurch nicht wegtrainieren. Kurz- und Weitsichtigkeit lassen sich lediglich verzögern oder eindämmen. Hauptzielgruppe des Visualtrainings sind Kinder, da ihr visuelles System noch sehr flexibel ist. Außerdem haben sie am meisten mit den Folgen von Sehfunktionsstörungen zu kämpfen, da Lese- und Konzentrationsprobleme schnell zu Lernproblemen in der Schule führen. Geübt wird sehr individuell und altersgerecht, beispielsweise mit Steckspielen, wo einfache Muster nachgesteckt, gespiegelt oder gedreht werden müssen. Obwohl schon viele Kinder vom Visualtraining profitiert haben und obwohl sich viele Optiker darum bemühen, werden die Kosten dafür bislang nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Preise variieren auch von Optiker zu Optiker, so dass man sich am besten vor Ort informiert. (vf )

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Logopädie W Therapiekompass |

Logopädische Therapie bei Kindern

Logopäden behandeln Patienten, die eine Sprech-, Sprach, Stimm- oder Schluckstörung haben und/ oder deren Gehör beeinträchtigt ist. Durch eine auf den individuellen Lebenswandel abgestimmte Therapie lernen die Patienten (wieder) mit ihren Mitmenschen sprachlich zu kommunizieren. Ein Großteil der Behandelten sind Kinder: 25% der Drei- bis Vierjährigen weisen eine Sprachentwicklungsverzögerung auf, bei fast einem Drittel der Vorschulkinder wird bei der Schuleingangsuntersuchung eine Auffälligkeit in der Sprachentwicklung diagnostiziert. Eltern sollten sich jedoch grundsätzlich nicht verrückt machen lassen, da die Sprachentwicklung individuell sehr unterschiedlich abläuft. Manchmal reicht eine Sprachförderung um wenig oder falsch sprechende Kinder zu besserem Sprach- und Ausdrucksvermögen zu verhelfen. Bei Kindern mit richtigen Sprachstörungen hingegen ist eine Therapie unbedingt erforderlich, da sich Kommunikationsbeeinträchtigungen negativ auf die gesamte Entwicklung auswirken können. Wer sich aus Scham oder Frustration aus sozialen Interaktionen zurückzieht, verpasst wertvolle Lerngelegenheiten. Eine typische Störung im Kindesalter betrifft die sprachliche Ebene der Lautbildung. Oft ersetzen Kinder den Laut ‚K‘ durch den Laut ‚T‘ oder das ‚G‘ wird durch ‚D‘ ersetzt. Häufig werden auch unbetonte Silben beim Sprechen einfach weggelassen. Die Ursachen für solche phonologischen Störungen können auch in der Mundmuskulatur oder in der Anatomie des Sprechapparates liegen (schiefe Zähne, große Zunge, …), die mitunter chirurgisch behandelt werden können. Auf der Ebene der Wörter gelingt es manchen Kindern nicht, für das, was sie ausdrücken möchten, das passende Vokabular zu finden. Stattdessen werden allgemeine Verben wie ‚machen‘ oder ‚gehen‘ verwendet. Sachwörter werden durch das ‚Dings‘ ersetzt. Fehlerquellen auf der grammatischen Ebene sind Wortendungen und die Wortstellung im

Foto: Dan Race, Fotolia.com

„nella!“

Satz. Ist nur die Sprachproduktion beeinträchtigt, können Kinder altersangemessene Sprache verstehen. Liegt jedoch eine Sprachverständnisstörung vor, kann das Kind die gesprochene Sprache nicht altersgemäß entschlüsseln. Solche Kinder langweilen sich beim Vorlesen, reagieren gar nicht oder vorschnell auf Anweisungen oder Fragen. Es ist natürlich völlig normal, dass Kinder beim Spracherwerb Fehler machen. Dadurch lernen sie die Regeln der (Aus-)Sprache. Wenn sich Fehler jedoch einschleichen und festsetzen, wenn Eltern deshalb unsicher sind oder sich große Sorgen machen, sollte das Gespräch mit dem Kinderarzt gesucht werden, der gegebenenfalls an den Logopäden weiterüberweist. Werden Sprachstörungen im frühen Kindesalter nicht ausreichend therapiert, können sich später beim Schriftspracherwerb Probleme ergeben (z. B. eine Lese-RechtschreibSchwäche). Mit neuester logopädischer Diagnostik kann schon bei etwa Zweijährigen ermittelt werden, ob eine Sprachentwicklungsstörung vorliegt oder ob das Kind einfach nur ein ‚Spätentwickler‘ ist.

Erste Orientierungshilfen zur Sprachentwicklung bei Kindern sind zudem im Downloadbereich der Homepage des Deutschen Bundesverbands (www. dbl-ev.de) für Logopädie einsehbar. Immer wieder kursiert das Gerücht, dass die steigende Anzahl therapiebedürftiger Kinder auf mangelnde Kommunikation im Elternhaus zurückzuführen ist. Dem ist jedoch nicht so. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die genetische Veranlagung entscheidend am Auftreten von Sprachentwicklungsstörungen beteiligt ist. Trotzdem können Eltern natürlich durch intensive Kommunikation, durch gemeinsames Singen und Reimen, durch Vorlesen und geduldiges Zuhören die Sprachentwicklung ihrer Kinder unterstützen. Sprachspiele kommen auch in der Logotherapie zum Einsatz. Da werden Buchstaben absichtlich vertauscht, es wird gereimt. Bewegung spielt oft eine Rolle, außerdem werden Aufmerksamkeit und Konzentration trainiert. Die Bandbreite der Konzepte und Methoden ist riesig. Welche Methode die geeignetste ist, wird in einem ausführlichen Vorgespräche geklärt. (vf )

Praxis für Logopädie Wibke Schlegel

Beratung, Diagnostik und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm-, und Schluckstörungen

Keplerstraße 32, 01237 Dresden - Reick Tel.: 0351 / 256 51 53 www.logo-schlegel.de

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| Therapiekompass W Ergotherapie

„Selber machen!“ Bis ein Kind lernt, diesen Satz zu sagen, hat es schon viele hundert andere Dinge selbst getan: die Eltern angelächelt, seinen Unwillen durch Geschrei ausgedrückt, diverse Gegenstände in den Mund gesteckt, um sie zu erkunden, mit dem Löffel das Essen im Raum verteilt und viele weitere Dinge, die man als Eltern mal stolz belächelt, mal stöhnend hingenommen hat. Fällt es einem Kind jedoch schwer, Dinge eigeninitiiert zu tun, kann das Sorgen, Frustration oder Ärger hervorrufen. Konzentrationsschwierigkeiten, ständige Müdigkeit oder Ungeschicklichkeit im Umgang mit Alltagsgegenständen können ganz vielfältige Ursachen haben. Die Lösung liegt selten da, wo man sie zuerst sucht. In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Kinderarzt können Ergotherapeuten hier oft ‚Licht ins Dunkel‘ bringen. Es gibt nicht DIE Ergotherapie, sondern viele verschiedene Konzepte und Ansätze. Alle haben gemeinsam, dass sie die Patienten auf der kogni-

Ergotherapie für Kinder

tiven, emotional-sozialen, körperlich-motorischen und sensorischen Ebene ansprechen, um ganzheitliche und vor allem freudvolle Lernprozesse anzuregen und das Kind zur Selbständigkeit führen. Dabei werden allerdings unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt: Beim Bobath-Konzept und der Therapie nach Vojta beispielsweise steht die Verbesserung der Motorik im Vordergrund, bei der Sensorischen Integration liegt der Fokus auf der Wahrnehmungsförderung. Gut ausgebildete Ergotherapeuten können ihre Behandlung somit dem Entwicklungsfortschritt und den Bedürfnissen ihrer Patienten anpassen. Katja Pavlik, seit fast 20 Jahren als Ergotherapeutin tätig, hat langjährige Erfahrung in der Behandlung von Kindern nach dem Bobath-Konzept. „Die Bobath- Behandlung ist häufig in der Physiotherapie angesiedelt, aber es gibt auch Ergotherapeuten, die dieses Konzept anwenden“, erzählt sie. „Leider ist dies nur wenigen Kinderärzten bekannt, so dass sie den kleinen Patienten, die Bobath erhalten sollen,

meist ein Rezept für die Physiotherapie und nicht für die Ergotherapie ausstellen. Dabei könnten sich Physio- und Ergotherapie prima ergänzen.“ Zu Pavliks Patienten zählen vor allem Kleinstkinder mit Zerebralparese – Kinder, bei denen vor, während oder kurz nach der Geburt das zentrale Nervensystem geschädigt wurde. Aber auch Kinder mit anderen Startschwierigkeiten oder größere Kinder mit Entwicklungsverzögerungen können von einer Ergotherapie profitieren. „Ziel einer Ergotherapie ist immer, die Patienten zu der Selbständigkeit hinzuführen, die in ihnen angelegt ist, die sie aber momentan – aus unterschiedlichen Gründen – noch nicht realisieren können“, so Pavlik. Behutsam wird das Kind dort abgeholt, wo es ist, Neugier und Interesse werden geweckt, denn das Lernen soll Spaß machen. So geht es bei den ganz Kleinen erst einmal darum, sie mit der Therapiesituation vertraut zu machen, so dass sie überhaupt zulassen können, dass da eine fremde Person mit ihnen interagiert oder sie sogar berührt. Natürlich bekommen auch die Eltern viele Tipps mit auf den Weg, um ihre Kinder zu Hause weiter spielerisch zu fördern. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Art und Schwere der Entwicklungsverzögerung oder -störung. Bei Hirnschädigungen ist eine Therapie zumeist in längeren Intervallen notwendig und sinnvoll. Und wenn es Fortschritte gibt, freuen sich ALLE, die das Kind auf seinem Weg begleiten. (vf)

Foto: Pavlik

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PRAXIS

FÜR

Um eine Ergotherapeutische Verordnung zu bekommen muss man sich an einen Arzt wenden (Heilmittelverordnung). Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Die Praxis wählt man selbst.

ERGOTHERAPIE

BEHANDLUNGEN FÜR KINDER UND ERWACHSENE Diagnostik + Therapie nach Bobath, F.O.T.T., Affolter, Castillo Morales, AD(H)S Therapie, Wahrnehmungs– und Entwicklungsförderung, Sensorische Integrationstherapie TEL.: 0351—6532921

F RANK GLÄSER Gesundheitszentrum des Seidnitz - Center Dresden Enderstraße 59 01277 Dresden

www.ergotherapie-glaeser.de

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Beispiele für Behandlungsbereiche in der ergotherapeutischen Methodik Sensorische Integrationstherapie Kinder mit Schwierigkeiten in der Wahrnehmungsverarbeitung von Umweltreizen fallen im Alltag oft durch eine unkoordinierte Motorik (wirken ungeschickt), etwas umständliche Handlungsausführungen oder unangepasstes Sozialverhalten auf. Teilweise zeigen sie auch Abwehrverhalten gegenüber bestimmten Materialien. Über das gezielte Anbieten von Reizen der unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche wird die angepasste Integration dieser Sinnesreize angeregt. Dadurch erfolgt eine angemessene Reaktion auf diese Umwelteinflüsse, was sich in verbesserten motorischen Leistungen, integriertem Sozialverhalten und höherer Konzentrationsleistung zeigt.

Aufmerksamkeitstraining In der Regel wird zunächst mit einem Basistraining begonnen, auf das ein Strategietraining aufgebaut werden kann. Nach dem Einüben der Grundfertigkeiten, zu dem die Reaktionsverzögerung mit Hilfe einer Signalkarte gehört, werden die Prüfprozesse auf schulische Inhalte übertragen. Beim Strategietraining geht es um die Organisation, die beispielsweise hilft, Leichtsinnsfehler zu vermeiden. Mit der Hilfe der Signalkarten werden Strategien zur Problemlösung erarbeitet. Bevor die Lösung einer Aufgabe geplant wird, soll sie überdacht und mit Bekanntem verglichen werden. Nach der Aufgabenerfüllung wird kurz innegehalten, um die Schritte nochmals zu überprüfen. Anschließende Selbstbelohnung fördert das Selbstbewusstsein.

Konzentrationstraining

Intra Act Plus · Kinder- Bobath · SI · ADHS -Therapie Ärztehaus Niedersedlitz Sachsenwerkstraße 71 · 01257 Dresden Telefon 0351 20446-59 · Telefax 0351 20446-89 Dürerstraße 49 · 01307 Dresden Telefon 0351 31211-59 · Telefax 0351 563756 -11

www.dresden - ergotherapie.de

Beim Marburger Konzentrationstraining werden die Stunden immer ähnlich aufgebaut. Nach Bewegungsübungen folgt Entspannung und danach werden Übungen zur „verbalen Selbstinstruktion“ bearbeitet. Das bedeutet, dass das Kind oder der Jugendliche in mehreren Schritten dahin geführt wird, sich die Aufgabe zu denken und auszuführen. Begonnen wird zunächst mit Anschauungsmaterial, das nach und nach reduziert wird. Spiele zur Förderung der Wahrnehmung sowie Denk- und Merkspiele runden das Training ab. Oft wird das soziale Verhalten in Gruppen trainiert.

Graphomotorische Förderung Bei Problemen in der Stifthaltung, der Kraftdosierung, der Strichführung und dem Schreibfluss malen Kinder im Vorschulalter nicht gern und haben in der Schule oft Schwierigkeiten beim Erlernen des Schreibens. Durch eine sehr differenzierte Diagnostik werden die Ursachen der graphomotorischen Auffälligkeiten ermittelt und zielgerichtet behandelt. Bei noch nicht eindeutig ausgeprägter Handdominanz helfen standardisierte Händigkeitstests weiter, dann werden mit dem Kind Möglichkeiten der Stifthaltung, der optimalen Blattpositionierung und des Schreibflusses erarbeitet.

Castillo Morales Diese Therapie beinhaltet die sensomotorische Förderung von Kindern mit Störungen in der allgemeinen körperlichen Entwicklung, insbesondere hinsichtlich der Nahrungsaufnahme. Bei Kindern, die über eine Sonde ernährt werden oder nicht effektiv kauen, saugen oder schlucken können, werden über Vibration, Druck und Zug bestimmte Muskelgruppen angeregt, um entsprechende Funktionen effektiv ausführen zu können.

Das Affolter-Konzept Bei der Affolter-Methode werden alltägliche und bekannte Situation neu eingeübt und bewältigt. Die Therapie findet in Räumen statt, die an Räume des kindlichen Alltags erinnern. So wird das Kind beispielsweise in einer Küche oder einem Spielraum zum gezielten Handeln geführt. Was erlebt und begriffen wurde wird gemalt, erzählt oder aufgeschrieben. (pp/ Ergotherapeut F. Gläser, Gesundheitszentrum Dresden-Seidnitz)

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Ergotherapiepraxis Anna Theisinger

◉ Sensorische Integrationstherapie ◉ Warnke-Verfahren® ◉ Neurofeedback ◉ Hirnleistungstraining

◉ Gleichgewichts- und Balancetraining ◉ funktionelle Übungsbehandlungen ◉ Demenzbehandlung ◉ Psychomotorik

Öffnungszeiten: Mo–Fr 8–18:30 Uhr Alle Kassen und Privat • Termine nach Vereinbarung Deubener Straße 9 • 01159 Dresden •  0351. 417 888 0

www.ergotherapie-theisinger.de E n t d e c ke n • E r h a l t e n • F ö r d e r n

ERGOTHERAPIE

Doreen Czursidel

Konzentrationstraining (bei ADHS/ADS) Vorschultraining Motorik- und Wahrnehmungstraining Lerntherapie bei LRS, Legasthenie und Rechenschwäche Bewegungstherapie Beratung von Eltern und Angehörigen Bergstraße 2 • 01069 Dresden •  0351/ 479 460 76 oder 0173/ 947 52 76

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| Therapiekompass W Psychotherapie

Muss ich denn immer alles dreimal sagen, bis es klappt! Kinder- und Jugendpsychotherapie (KJP) „Der Kaspar, der war kerngesund, Ein dicker Bub und kugelrund. Er hatte Backen rot und frisch; Die Suppe aß er hübsch bei Tisch. Doch einmal fing er an zu schrein: „Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess ich nicht!“

Foto: Iserhagen

Dass Kinder beim Essen Theater machen, ist nichts Neues und meistens geht es vorbei. Doch was, wenn dies der Normalzustand wird? Immer mehr Kinder und Jugendliche weisen Essstörungen auf. Eine genaue Ursache lässt sich nicht unbedingt sofort feststellen und oftmals ist eine Therapie notwendig. Aber es gibt nicht nur eine Reihe von Suppenkaspern. Jeder kennt mindestens einen Zappelphilipp, ein Pfannkuchengesicht, einen Trauerkloß und jede Menge mehr, die von einer Psychotherapie profitieren würden.

Psychotherapie klingt erst einmal schlimmer, als es eigentlich ist. Vereinfacht könnte man sagen, dass die Psychotherapie eine Sonderform der Pädagogik ist, mit dem Ziel, psychische Auffälligkeiten alleine oder mithilfe weiterer Therapien wie zum Beispiel Logopädie, Ergo-, Bewegungs- und Maltherapie zu reduzieren und eine normale Entwicklung beim Kind wieder zu ermöglichen. Das Spektrum an Störungen, die behandelt werden können, ist dabei so vielfältig, wie die Behandlungsformen selbst. Im Groben gibt es drei verschiedene Wege, das Ziel zu erreichen oder sich ihm zumindest anzunähern: Zum einen wird die Theorie verfolgt, dass jedes Verhalten erlernt ist und man es im Umkehrschluss auch wieder umlernen könnte. Eine weitere Variante ist die tiefenpsychologische Therapie, die von fortdauernden, auch unbewussten Einflüssen aus Kindheit und Jugend und damit zusammenhängenden „inneren Konflikten“ ausgeht, die es zu lösen gilt. Und die dritte ist die systemische Therapie, bei der die Familie als Teil und gleichzeitig als Lösung des Problems angesehen wird. Dazu gibt

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es diverse Angebote und Schwerpunktsetzungen, die von kleinen „Familienhausaufgaben“, über Elterntraining, bis hin zur Betreuung der Familie in einer Tagesklinik reichen. Umwelt prägt den Menschen und das schon beizeiten. So ist es also nicht verwunderlich, dass viele Verhaltensstörungen anerzogen oder durch einen bestimmten Erziehungs- und Kommunikationsstil begünstigt sind. Verhaltensstörung bedeutet hierbei nicht zwangsläufig, dass das Kind ausfallend werden muss. Nicht auf Anweisungen der Eltern zu reagieren, den Partner beim Gespräch nicht anzuschauen oder mangelndes Distanzverhalten gegenüber fremden Personen können schon Hinweise sein. Längst nicht alle Veränderungen sind so offensichtlich. Eine lang anhaltende Traurigkeit sollte genauso ernst genommen werden wie Angst. In der Regel ist es für Eltern dann schwer, dieses Fehlverhalten der Kinder selbst zu korrigieren. Hilfe bekommt man unter anderem bei einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Dresden. Scheuen Sie sich nicht, mit ihrem Kind gegebenenfalls dort vorstellig zu werden, denn es gilt: lieber einmal zu viel oder zu früh, als zu spät. Mithilfe eines umfangreichen Diagnostikverfahrens kann dort entsprechend Entwarnung gegeben oder eine passende Therapie begonnen werden. Die Dauer einer Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Motivation des Patienten und der Art der Störung. Im Schnitt liegt der Behandlungszeitraum bei einigen Terminen über ein halbes Jahr verteilt, jedoch kann er sich in Ausnahmefällen auch über mehrere Jahre erstrecken. Im Idealfall kann ohne medikamentöse Unterstützung gearbeitet werden. Gelegentlich kann sie aber unbedingt notwendig sein. Eltern können allerdings eine ganze Menge von allein tun, um einer Verhaltensstörung vorzubeugen. Ein wichtiger Punkt ist Konsequenz im Erziehungsverhalten. Man sollte darauf achten, nur Dinge anzudrohen, die man auch durchsetzen kann. Durch zu häufiges Ermahnen wird man unglaubhaft und das Kind wird regelrecht dazu eingeladen, den Eltern auf der Nase herumzutanzen. Auch spielen Medienkonsum, körperliche Aktivität und Leistungsansprüche an das Kind eine bedeutende Rolle und sollten von den Eltern gelenkt werden. (me)

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Lernen W Therapiekompass |

Ja, ich will! Lernen kann auch Spaß machen „Jeder Mensch will lernen, jeder Mensch kann lernen. Aber jeder Mensch lernt anders!“ So lautet das Credo der Lerntherapeuten. Das bedeutet auch, dass jeder Mensch Lernstrategien anwenden sollte, die für ihn selbst am besten passen um erfolgreich und mit Freude zu lernen. Doch nicht jeder weiß, über welche „Kanäle“ das eigene Lernen funktioniert: ob man durch visuelle oder auditive, durch haptische oder Bewegungsreize am besten den Zugang zur Welt findet. Während Kinder bis zum Vorschulalter noch vielfältige Lernumgebungen kennenlernen und aufsuchen können, werden Lerninhalte in der Schule vor allem mit den Augen und den Ohren aufgenommen. Dabei gibt es viele Kinder, die sich Dinge nicht durch bloßes Anschauen, sondern besser durch tatsächliches Begreifen erschließen. Mit herkömmlichen Unterrichtsmethoden wird man diesen Lerntypen nicht gerecht. Betroffene Kinder können sich nicht lange konzentrieren und lassen sich leicht ablenken, sie verlieren oder verlegen oft ihre Sachen. Häufig haben sie Lernschwierigkeiten, bei manchen kommt die Frustration durch Verhaltensauffälligkeiten zum Ausdruck. Diese schulgemachten Probleme können mitunter durch eine Lerntherapie gemildert oder sogar gelöst werden. Bei der Integrativen Lerntherapie beispielsweise, wie sie von Saskia Leinau vom Lernzentrum Leinau angeboten wird, geht es darum, den Lerntyp der Kinder herauszufinden und gemeinsam Strategien und Tricks auszuprobieren, mit denen sich auch der Schulstoff aufarbeiten und erschließen lässt. Dabei steht nicht bloßes Nacharbeiten oder das Auffüllen von Wissenslücken im Zentrum, denn das ist Aufgabe der Nachhilfe. Vielmehr sollen die Kinder für ihr eigenes Wohlbefinden sensibilisiert werden. „Was tut mir gut? Bei welcher Lernmethode fühle ich mich wohl?“, sind Fragen, die die Kinder sich selbst stellen und beantworten sollen. Nur freudvolles Lernen führt zu effektivem und langfristig abrufbarem Wissen.

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Für viele ist die Bewegung das Tor zum Lernen. Das können kleine Bewegungen mit den Händen sein, aber auch Übungen für den ganzen Körper. Zum Beispiel beim Lernen von Buchstaben und Wörtern: Einzelne Buchstaben können mit den Händen blind ertastet werden, mit Knete gestaltet oder in den Sand geschrieben werden. Silben werden geklatscht, geschwungen oder getanzt. „So werden Inhalte ganz anders erfahrbar gemacht und können ins Muskelgedächtnis, also quasi in Fleisch und Blut übergehen“, erklärt Saskia Leinau. Ergänzend zur Lerntherapie bietet Leinau Entspannungsverfahren und Kinesiologie an. „Wenn Kinder in der Schule Schwierigkeiten haben, führt dies oft zu erhöhtem Stress in der gesamten Familie. Ärger und Sorgen überlagern die positiven Gefühle, die für das Kind enorm wichtig sind: Unbeschwertheit, Fröhlichkeit und vor allem die elterliche Liebe“, erzählt sie. Durch Kinesiologie, die auf dem Energiemodell der Traditionellen Chinesischen Medizin basiert, lassen sich Stress abbauen und stressbedingte Blockaden lösen. Die von Leinau angebotene Lerntherapie dauert etwa ein halbes bis ganzes Jahr. Zunächst erfolgt ein intensives Vorgespräch mit Eltern und Kind. Spätestens nach der siebenten gemeinsamen Sitzung sollten sich Veränderungen in die positive Richtung bemerkbar machen. Die Kosten werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Es gibt aber die Möglichkeit der Finanzierung über das Jugendamt, die allerdings etwas kompliziert ist. Und dann gibt es ja auch noch den Weihnachtsmann, der vielleicht einen Gutschein für eine Klangschalenmassage aus dem großen Sack zaubert. (vf )

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November 2012 | eltern,Kind+Kegel

26.06.2012 19:58:46

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Heilen und vorbeugen von außen Als Physiotherapie bezeichnet man Anwendungen von äußeren Heilmitteln am Patienten. Dabei gibt es unterschiedliche Anwendungsformen wie die Krankengymnastik (zum Beispiel mit speziellen Richtungen wie Bobath und Voijta), Massage, manuelle Therapie, Elektrotherapie, Wärme- oder Kältebehandlungen und Wassertherapie. Atemtherapie, Lymphdrainage und Ultraschall gehören genauso zum Behandlungs­angebot einer physiotherapeutischen Praxis wie die Krankengymnastik am Gerät (ab dem jugendlichen Alter). Die Anwendungsgebiete sind sehr vielseitig. Im orthopädischen Bereich werden Fehlhaltungen wie Scheuermann, Skoliose oder Rundrücken, Fußdeformitäten wie Klump- oder Sichelfuß und Fußfehlstellungen, wie Knickfuß behandelt. Ebenfalls gehören Hüftdysplasie, akute Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Migräne zu den physiotherapeutischen Behandlungsbereichen. Im chirurgischen Bereich gehören die Wiederherstellung von gestörten Funktionen nach Unfällen, die Nachbehandlung von Knochenbrüchen, die Behandlung von Verstauchungen, Bänderrissen, Gelenksverletzungen und die Narbenbehandlung dazu. Speziell in der Pädiatrie werden die Feinund Grobmotorik geschult. Haltungsschulungen – früher orthopädisches Turnen - und Fußgymnastik sind oft verordnete Behandlungen, denn nur passive Einlagen sind für die Muskelentwicklung des Kinderfußes nicht günstig und nicht ausreichend. Der Physiotherapie kommt schon im ersten Lebensjahr eine große Bedeutung zu, wenn motorische Entwicklungsverzögerungen auftreten, das Baby mit Fußfehlstellungen geboren wird, Schieflage, Säuglingsskoliose, Kiss-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) oder es eine Lieblingslage hat. „Zuerst wird immer aufgrund einer ärztlichen Verordnung ein Befund am Patienten erhoben. Danach richtet sich dann die Behandlung. Ziel ist es, Dysfunktionen im Körper abzubauen, Beschwerden zu lindern oder zu heilen“, erklärt Physiotherapeutin Judith Stransky. Bei Erkrankungen wie Scheuermann oder Skoliose

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Foto: Fotowerk, Fotolia.com

Die vielfältigen Möglichkeiten der Physiotherapie

kann es sein, dass die unbedingt erforderliche physiotherapeutische Behandlung nicht ausreicht, denn es gibt verschiedene Verlaufsformen. In schwierigen Fällen kann ein Korsett vonnöten sein oder im Einzelfall auch eine Operation. Aber selbst da ist Physiotherapie wichtig, um ein Muskelgleichgewicht zu erhalten. Nach Unfällen und Knochenbrüchen helfen physiotherapeutische Maßnahmen, um die Muskulatur schnell wieder richtig zu beanspruchen und Fehlhaltungsmuster wieder abzubauen. Die Verordnungen erhält man vom Kinderarzt oder vom Facharzt, diese sind bis zum 18. Lebensjahr kostenfrei. „Immer mehr Bedeutung kommt der Prävention zu, das heißt, tätig werden, bevor Krankheiten oder Beschwerden eintreten“, so Judtih Stransky. Dafür benötigt man keine Verordnung. „Für Kinder bieten sich Kinderrückenschule und Kinderpilates an, um besonders mit Eintritt in die Schule die Haltung positiv zu beeinflussen und Haltungs-

schäden vorzubeugen. Auch Babysport ist eine gute Prophylaxe, um ein gesundes Handling mit seinem Baby zu erlernen und es motorisch zu fördern - ohne irgendeine Erkrankung. Dabei gibt es Spielanregungen für zu Hause, um die motorische Entwicklung des Kindes bestmöglich zu unterstützen. Kinder von anderthalb bis drei Jahren können sich mit Mutti und Vati beim Kindersport austoben, wo die Bewegungsfreude und die motorische Entwicklung weiter gefördert werden. Die Eltern werden dabei aktiv einbezogen, um auch zu Hause mit ihrem Kind den Spaß an der Bewegung gemeinsam auszuleben. Die Kurse werden von ausgebildeten Fachkräften, die sich mit dem ganzen Körper und seiner Entwicklung auskennen, geleitet.“ Oft werden die Kosten für diese Kurse nach vorheriger Absprache von den Krankenkassen zurückerstattet. (elm)

eltern,Kind+Kegel | November 2012


Richtig sitzen und Bewegen W Therapiekompass |

Bloß nicht stillsitzen!

Kinder sitzen heute wesentlich länger, öfter und wahrscheinlich auch „stiller“ auf den Stühlen als früher, und das nicht nur wegen schulischer Angelegenheiten, sondern auch in ihrer Freizeit, denn Fernseher, PC, Handy und Spielkonsole lösen das Spielen draußen oft schon frühzeitig ab. Vor diesem Hintergrund ist die Wahl des richtigen Stuhles eine ganz andere als noch vor einigen Jahren. „Ein Sitzmöbel für Kinder sollte daher die richtige Größe haben, dem Kind angepasst sein und im günstigsten Falle mitwachsen. Es soll die Möglichkeit bieten, sich darauf zu bewegen, unterschiedliche Sitzpositionen einzunehmen und die Durchblutung des Körpers und der Extremitäten in keinem Fall zu behindern“, so Peter Schmidt vom Studio für Körpergerechtes Sitzen. Wichtig sei dabei auch die Beckenabstützung durch kurze weiche Sitzflächen die möglichst variabel aufgehängt sein sollten.

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November 2012 | eltern,Kind+Kegel

Der Experte beschreibt die optimale Sitzhaltung folgendermaßen: Die Füße stehen locker auf dem Boden, die Beine sind leicht geöffnet, so dass das Becken aufrecht ist, die Wirbelsäule beschreibt ihr normales Doppel-S, der Oberkörper wird nicht mit den Armen gestützt, diese können bequem auf der Arbeitsfläche abgelegt werden. Die Arbeitsfläche sollte leicht gekippt werden können, um Nacken und Schultern zu entlasten. Doch auch diese ‚ideale‘ Sitzhaltung ist nicht zum stundenlangen Sitzen gedacht. Ein Wechsel der Sitzpositionen, beispielsweise mal rittlings auf dem Stuhl sitzen oder einen Teil der Hausaufgaben einer ganz andern anderen Position zu machen ist ratsam.

Foto:Frank Grätz, blend3

Dass Bewegungslosigkeit beim Menschen noch nicht einmal während der Schlafenszeit vorgesehen ist, ist mittlerweile bekannt. Dennoch gibt es den Wunsch nach stillsitzenden Kindern. Und sie sitzen -aber nicht nur in Klassenzimmern und während der Hausaufgaben…

Der richtige Stuhl und die korrekte Sitzhaltung

Stillsitzen ist bei Kindern demnach nicht nur -von ihnen selbst- ungewünscht, sondern auf Dauer auch ungesund. Die optimale Durchblutung beim dynamischen Sitzen beugt späteren Schäden an Stütz- und Bewegungsapparat vor und unterstützt die Konzentrations- und Lernfähigkeit. (pp)

15.04.2012 12:21:32 Uhr

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| Therapiekompass W Alternative therapien

Essenzen, Mineralien, Düfte und Blüten Wenn Tropfnasen die Gesichter zieren, die Ohren versteckt und die Kräutlein verdeckt sind, dann ist dies kein Grund zum Verzweifeln für den, der gern sanft therapiert. Egal ob vorbeugend, akut oder komplementär zur Schulmedizin – sogenannte alternative Medizin ist vielseitig und

bietet für unterschiedliche Bedürfnisse Mittel und Behandlungsformen. Wir stellen hier einige ergänzende Therapien vor, die in Form von Mineralientabletten, als Essenzen oder Düfte wirken. Bewusst haben wir die Homöopathie ausgeklammert, da wir dazu in den vergangenen Ausgaben viel geschrieben haben. (elm)

Klingt wie Hexenmedizin

Foto: Wala

Wir duften uns gesund Aromatherapie für Kinder Sicher kennen auch sie die Momente, in denen ihr Baby trotz frischer Windel und vollem Magen aus Leibesk räf ten Foto: Primavera schreit und sich nicht beruhigen lässt, egal, was sie auch probieren. Oft ist die Hektik um es herum Schuld daran und ein guter Duft kann dann Wunder wirken. In der Aromatherapie sind es die Düfte mit Herznote, die Ruhe und Geborgenheit vermitteln und ein gutes Herzklima verbreiten. Der Duft von Rosen beispielsweise erleichtert Willkommen und Abschied. Deshalb ist es in einigen Kulturkreisen üblich, Neugeborene auf Rosenblütenblätter zu betten. Neben der Rose wirken auch Vanille, Lavendel, Honig, Kakao und Zimt einhüllend. Die Aromatherapie arbeitet mit ätherischen und fetten Ölen und den bei der Destillation entstehenden Hydrolaten. Man setzt sie unter anderem zur Raumbeduftung, als Heil- und Massageöl, zur Inhalation und als Badezusatz ein. Die jeweiligen Ansprüche an die ätherischen Öle reichen von einem wohlriechenden, entspannenden Raumduft über die Verbesserung der seelischen Verfassung bis hin zur Linderung körperlicher Beschwerden.

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Beim Kauf von Duftölen sollte man darauf achten, dass die Produkte ökologisch sind und wirklich aus Pflanzenessenzen gewonnen wurden, denn mit unreinen Ölen tut man sich nichts Gutes. Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich vorher in der Fachliteratur beliest oder einen Experten aufsucht. Bei der Anwendung auf der Haut sollte man zuvor prüfen, ob das gewünschte Öl dafür geeignet ist und ob man es verträgt. Dazu gibt man einige Tropfen des gewünschten Duft- oder Heilöls in ein geeignetes Basisöl (beispielsweise Mandelöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl) und trägt es in die Ellenbeuge auf. Nach etwa 24 Stunden ist man sicher, ob man das Öl bedenkenlos weiterverwenden kann. Wichtig: Nur Lavendelöl kann pur auf die Haut aufgetragen werden. Ideal sind die Öle zum Baden. Hierfür werden ein paar Topfen des Aromas mit Sahne oder Milch gemischt und dann in die gefüllte Badewanne gegossen. So verteilt sich das Öl im gesamten Wasser. Wer die Raumbeduftung bevorzugt, kann wenige Tropfen der ätherischen Öle in Wasser verdünnt auf eine Duftlampe geben. (me)

Foto: Wala

Spagyrik Ende des 19. Jahrhunderts fand der Mediziner Dr. Carl Friedrich Zimpel eine Methode zur Herstellung von wirksamen Pflanzenheilmitteln, ähnlich wie es schon hunderte Jahre vorher von alten Medizinern und Heilkundigen gemacht wurde. Durch das Studium der Aufzeichnungen von Paracelsus und Glauber bekam er erste genaue Anhaltspunkte für seine Forschung. Spagyrik ist von den griechischen Wörtern span (trennen/schneiden) und ageirein (zusammenfügen) abgeleitet. Die spagyrischen Mittel, die Urtinkturen werden in drei Schritten hergestellt: Gärung, Destillation und Veraschung. Die Anwendungsgebiete von spagyrischen Mitteln sind vielseitig. Sie können zur Entgiftung, zur Therapie ähnlich wie die Homöopathie bei verschiedenen Krankheitsbildern und als Emotionsmittel eingesetzt werden. Es gibt in einigen Apotheken sowohl Einzelmittel als auch Komplexmittel. Meist werden sie durch einen Heilpraktiker verordnet, der das Rezept mit einer abgestimmten Mischung aus spagyrischen Essenzen für das individuelle Krankheitsbild des Patienten ausstellt. (elm)

eltern,Kind+Kegel | November 2012


Alternative therapien W Therapiekompass |

Bach-Blüten fürs Wohlbefinden Therapie mit Essenzen Der Engländer Edward Bach (18861936), der Entdecker der nach ihm benannten Blüten, war Arzt, Immunologe, Bakteriologe und Philosoph. Die nach ihm benannte Therapie dient der Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichtes. Die Anwendungsgebiete reichen von der seelischen Gesundheitsvorsorge (Charakterstärkung sowie Harmonisierung von Verhaltens- und Gefühlsreaktionen) über Begleittherapien bei psychischem Stress und in Lebenskrisen bis zur Unterstützung bei akuten und chronischen Erkrankungen. Die Therapie lässt sich einsetzen bei Schlafstörungen genauso wie bei der Geburtsvorsorge oder der Nachsorge von Operationen. Die Einsatzgebiete sind sehr vielfältig.

Die Essenzen eignen sich besonders für die Behandlung von Kindern, denn sie haben keinerlei Nebenwirkungen. ADS/ ADHS lassen sich beispielsweise damit begleitend therapieren. Bach erforschte die unterschiedlichen Seelenzustände des Menschen und fand unter anderem Zusammenhänge zwischen Angst und Verdauungsbeschwerden heraus. 37 Pflanzen und das Wasser einer Heilquelle entdeckte der Arzt für seine Therapie. Diese Pflanzen wirken als Bach-Blütenkonzentrate auf der menschlichen Bewusstseinsebene. Gewöhnlich werden bis zu sechs verschiedene Bachblüten kombiniert, die zwischen einem Monat und

bis zu über einem Jahr eingenommen werden. Erhältlich sind die Mittel in Apotheken oder werden von Heilpraktikern, Naturheilärzten und ganzheitlichen Therapeuten entsprechend dem Beschwerdebild verordnet. Die Therapie ersetzt nicht den Arztbesuch. (elm)

Fotos (2): Wala

Das richtige Salz zur richtigen Zeit am richtigen Ort Bei der Therapie mit Schüßler-Salzen wird „Fehlendes mit Fehlendem aufgefüllt“ Die in der Biochemie nach Schüßler verwendeten Arzneimittel der Apotheke helfen sanft zu heilen. Sie werden aus Mineralsalzen hergestellt und in einem festgelegten Verfahren verdünnt (potenziert). So stehen sie als Pastillen (Milchzuckerverreibung), als Pulver, Dilution (Flüssigkeit) oder Creme beziehungsweise Salbe zur Verfügung. Die Wirkstoffe werden gut von den Zellen aufgenommen und

entfalten ihre Wirkung ohne gesunde Zellen zu beeinträchtigen. Nebenwirkungen sind nahezu unbekannt. Da die Salze direkt über die Mundschleimhaut in den Körper und damit ins Blut aufgenommen werden können, ist auch bei einer gestörten Darmflora die Aufnahme sichergestellt. Die Biochemische Therapie lässt sich in den meisten

Nr

Lateinische Bezeichnung (deutsche Bezeichnung)

Potenz

Anwendungsgebiete

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Calcium fluoratum (Flussspat)

D12

Bindegewebsschwäche, Krampfadern, Hämorrhoiden, Knochenund Zahnerkrankungen

2

Calcium phosphoricum (Kalziumphosphat)

D6

Aufbau- und Kräftigungsmittel, Knochenbrüche, Rachitis, Rekonvaleszenz

3

Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat)

D12

1. Entzündungsstadium, Blutarmut, Durch-blutungsstörungen, Konzentrationsmangel

4

Kalium chloratum (Kaliumchlorid)

D6

2. Entzündungsstadium, Entzündungen allgemein

5

Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat)

D6

Erschöpfungszustände, Herzbeschwerden, Übererregbarkeit

6

Kalium sulfuricum (Kaliumsulfat)

D6

3. Entzündungsstadium, Förderung von Ausscheidung und Entgiftung

7

Magnesium phosphoricum (Magne- D6 siumphosphat)

Krämpfe, Neuralgie, Herzenge, Migräne

8

Natrium chloratum (Kochsalz)

D6

Regulierung des Wasser- u. Säure-Basen-Haushaltes, Blutarmut, Rheuma

9

Natrium phosphoricum (Natriumphosphat)

D6

Stoffwechselstörungen, Rheuma, Ischialgie, Gallen- und Nierensteine

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Natrium sulfuricum (Glaubersalz)

D6

Förderung und Abbau- und Ausscheidungsvorgängen, Fettsucht, Leber-Galle-Erkrankungen

11

Silicea (Kieselsäure)

D12

Regeneration, eitrige Entzündungen, Erkrankungen von Haut, Haaren und Nägeln

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Calcium sulfuricum (Gips)

D6

Chronische Erkrankungen, Rheuma

November 2012 | eltern,Kind+Kegel

Fällen mit jeder anderen Therapie kombinieren oder kann unterstützend durchgeführt werden. Bei der Verwendung von Cremes und Salben gelangen die Wirkstoffe durch die Haut in den Körper und helfen bei Fehlfunktionen der Haut oder bei Gelenkerkrankungen.

Schüßler-Salze für Kinder Da die Tabletten durch den Milchzuckeranteil süßlich schmecken, werden sie von Kindern gerne pur eingenommen. Ist das nicht möglich, können sie in etwas Flüssigkeit aufgelöst werden. Bei Kindern von null bis vier Jahren empfiehlt Apothekerin Simone Kramer (Apotheke Altstrehlen) zwei bis drei Tabletten täglich. Zwischen dem fünften und 12. Lebensjahr sind zwei bis drei mal zwei Tabletten die übliche Dosierung. Bei Zahnungsbeschwerden und Wachstumsschmerzen hilft vielen Kindern Calcium phosphoricum (Nr. 2), aber auch bei Schulkopfschmerz und Erschöpfung wird es gerne eingesetzt. Zur Verbesserung der Konzentration, insbesondere wenn ein Eisenmangel zu vermuten ist, empfiehlt sie Ferrum phosphoricum (Nr. 3). Sind Kinder sehr angespannt, leiden unter Spannungskopfschmerz oder können nicht einschlafen, rät Frau Kramer zu Magnesium phosphoricum (Nr. 7). Reicht ein Funktionsmittel nicht aus, ist auch bei Kindern die Kombination mit einem oder zwei weiteren Funktionsmitteln gut möglich. (pp)

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| Therapiekompass W Kuren

Frische Luft fürs Immunsystem Eine gesunde Auszeit durch Vorsorge- und Rehabilitationskuren für Kinder

Während der Kur •

Foto: Igor Yaruta, Fotolia.com

Wenn der „innere Arzt“ kraftlos scheint, alle Therapieversuche nicht langfristig gefruchtet haben oder der kindliche Organismus mit chronischen Beschwerden kämpft, kann eine Kur den nötigen Schubs geben, damit Körper, Geist und Seele wieder in Einklang kommen. Kuren sind für die Heilung,

% • • • •

Information www.deutscher-heilbaederverband.de www.baederkalender.de www.kurklinikcheck.de Deutsche Rentenversicherung: kostenlose Service-Hotline 0800 / 1000 48 00 www.deutsche-rentenversicherung.de auf den Seiten der jeweiligen Krankenkasse

Mutter/Vater-Kind-Kuren • www.mutter-kind-kuren.de • www.muettergenesungswerk.de • www.kur.org • Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. kostenloses Info-Telefon 0800 / 22 55 100 www.mutter-kind-hilfswerk.de • Deutscher Arbeitskreis für Familienhilfe e.V. kostenfreie Info-Hotline 08 00 / 932 11 11 www.ak-familienhilfe.de

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Linderung und Vorbeugung von Krankheiten konzipiert. Dafür warten sie mit einem weitverzweigten System von Behandlungen auf, die auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten werden. Da sich der Wechsel von Ort, Klima sowie sozialem Umfeld als psychisch und physisch vorteilhaft erwiesen hat, werden Kuren für Kinder und Jugendliche in speziellen Vorsorge- und Reha-Einrichtungen in ausgesuchten klimatischen Lagen wie an der See oder im Gebirge durchgeführt. Aber wer entscheidet, wann ein Kind reif für eine Kur ist?„Der erste Ansprechpartner sollte immer der behandelnde Kinderarzt sein. Er prüft, ob alle fachärztlichen Kompetenzen bereits in Anspruch genommen wurden. Je nach Krankheitsbild empfiehlt er eine Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme, die ambulant oder auch stationär durchgeführt werden kann“, erläutert Falk Thieme, Sachgebietsleiter Stationäre Versorgung und Rehabilitation der BARMER GEK Dresden. Die Wahl der Kur-Form unterscheidet er folgendermaßen: „Medizinische Vorsorgeleistungen sollen die Gesundheit stärken, Krankheiten verhindern oder deren Verschlimmerung vermeiden. Rehabilitationsleistungen hingegen sollen eine bestehende Krankheit oder eine drohende Behinderung beseitigen oder lindern.“ Eine Kur kann auch angezeigt sein, wenn die zeitweise Herausnahme aus der gewohnten Umge-

Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten treten Infektionskrankheiten gehäuft auf, wovon kleine Kinder besonders häufig betroffen sind. Persönliche Ernährungsgewohnheiten (vor allem bei Kleinkindern) sind mit der Einrichtung im Vorfeld zu klären. Erleichtern Sie den Stress der Vor- und Nachbereitung der Reise durch Familienunterstützung und rechtzeitige Planung (Haustiere, anfallende Arbeiten, Termine in der Zwischenzeit, Sorge für eventuell nicht mitreisendes Kind). Als Ergänzung zu den örtlichen Spielangeboten empfiehlt sich die Mitnahme von Alternativen.

bung das Kind beziehungsweise den Jugendlichen stärken könnte oder Verhaltensabweichungen seine gesundheitliche oder persönliche Entwicklung gefährden. Wird eine Kur vom Arzt befürwortet, sollte die Krankenkasse aufgesucht werden. Sie hält alle notwendigen Antragsformulare bereit und prüft, ob sie oder bei Rehabilitationsleistungen die Rentenversicherung für die Kostenübernahme zuständig ist. Hier erhalten die Eltern auch hilfreiche Informationen über die finanzielle Übernahme des Transports und der Verpflegung der Begleitperson, die Erstattung einer Haushaltshilfe, den Versicherungsschutz sowie einen geeigneten Kurort, bei dessen Wahl sie ein Mitspracherecht haben. Bei Kindern unter sechs Jahren wird im Normalfall ein Elternteil als Begleitperson bewilligt. Doch auch für ältere Kinder kann eine Begleitperson unter bestimmten Bedingungen angeraten sein. Kinder, die allein eine Kur antreten, reisen meist zeitgleich mit den anderen jungen Patienten an. Sie sind während der Behandlung in eine stabile Gruppe von Gleichaltrigen eingebunden. Neben dem medizinischen Personal sorgen in den meisten Einrichtungen auch pädagogisch ausgebildete Fachkräfte dafür, dass die emotionale und psychosoziale Bezugswelt im Vordergrund steht. Weil Kinder mehr Zeit brauchen, sich auf die neue Umgebung oder klimatische Veränderungen einzustellen, werden für sie in der Regel vier Wochen für eine stationäre Heilmaßnahme bewilligt. (KI)

eltern,Kind+Kegel | November 2012


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Rehabilitation direkt vor der Haustür Die Kinderklinik BAVARIA in Zscheckwitz Die Station als zeitweiliges zu Hause für die Kinder …

Direkt vor Dresdens Toren befindet sich umringt von Wald und Feld die Klinik BAVARIA Zscheckwitz, eines der wenigen Rehabilitationszentren in Deutschland mit einem umfangreichen Angebot von Leistungen für Kinder und Jugendliche. Und so umfassend wie die therapeutischen Rehabilitationsmaßnahmen sind, so liebevoll kümmern sich die Mitarbeiter um die Betreuung der großen und kleinen Patienten.

… bietet geräumige und freundlich eingerichtete Zweibettzimmer, in denen entweder die Mutti oder der Vati mit dem Kind für die Dauer der Rehabilitationsmaßnahme wohnt, beziehungsweise Kinder ähnlichen Alters untergebracht sind. Dabei versuchen die Pflegenden auch die Interessen der Mädchen und Jungen zu berücksichtigen und flexibel auf die aktuellen Bedürfnisse einzugehen. Entwickeln sich während des Aufenthaltes in der Kinderklinik Freundschaften, steht einem Umzug der neuen Freunde in ein gemeinsames Zimmer nichts im Wege.

Der Wechsel der Therapien mit Spielangeboten …

Großzügige Spielzimmer auf allen Stationen bieten Raum für freies Spiel

… ermöglicht den Kindern, zwischen den therapeutischen Maßnahmen mal durchzuatmen. In dieser Zeit beschäftigen sich Sozialpädagogen und Erzieher mit den kleinen Patienten. In der Regel begleiten die Eltern

Kompetenz in Sachen Rehabilitation Die KLINIK BAVARIA in Zscheckwitz ist eine Rehabilitationsklinik für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Mit ihrem umfassenden Leistungsangebot kann sie die Kinder und Jugendlichen nach akuten Erkrankungen oder im Rahmen von allgemeinen Heilverfahren betreuen. Dazu stehen folgende Fachbereiche zur Verfügung: Neurologie und Neuropädiatrie Orthopädie/Rheumatologie Stoffwechsel (Diabetes, Adipositas) Kardiologie Onkologie und Hämatologie

November 2012 | eltern,Kind+Kegel

ihre Kinder zu den Behandlungen und erfahren von den Therapeuten, wie sie die begonnenen Therapien zu Hause weiterführen. Für die freie Zeit der Eltern mit ihren Kindern gibt es vielfältige Angebote wie Sport und kreative Arbeitsgemeinschaften. Außerdem bieten die Spielzimmer auf allen Stationen Raum für Austausch und freies Spiel. Spielplätze und ein kleines Streichelgehege ganz in der Nähe ermöglichen Abwechslung an der frischen Luft und lustige Veranstaltungen mit Clowns bringen nicht nur Kinderherzen zum Lachen.

Die Eltern als Begleitpersonen … … stehen zwar nicht im Mittelpunkt der Rehabilitationsmaßnahme, benötigen oft aber auch einen verständnisvollen Zuhörer und Möglichkeiten der Erholung. Deshalb bietet die Klinik BAVARIA Gesprächsrunden und regelmäßige Elterntreffs an, wo sich Mütter und Väter austauschen können. Außerdem gibt es Möglichkeiten der sportlichen Betätigung, Bastelangebote in gemütlicher Atmosphäre und verschiedene andere Freizeitangebote, während die Kinder liebevoll betreut werden.

Besuchen Sie uns auch im Internet: www.klinik-bavaria.de

Klinik Bavaria Zscheckwitz Die hauseigene Krankenhausschule ergänzt die Rehabilitation, indem sie jedes einzelne Kind oder Jugendlichen individuell auf die schulische Wiedereingliederung vorbereitet. Die Eltern werden in den Rehabilitationsprozess mit einbezogen und unterstützt. Ressourcen freisetzen, Förderung optimieren, Hinweise und Hilfen für den Alltag geben und den familiären Zusammenhalt verbessern, sind Leitmotive unseres Handelns. Klinik Bavaria Zscheckwitz OT Zscheckwitz 1 – 3 • 01731 Kreischa Telefon 035206 5-5304 • Fax 035206 5-5302

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