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Buchtipps
Lesen Buchtipps von Eva Unterburg
Jede Menge neue Beschäftigungsideen!
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Der Erfindungsreichtum von Eltern ist momentan mehr gefragt denn je. Den Kindern eine adäquate Beschäftigung zu geben als Kita-Ersatz, als Pause zwischen dem OnlineLernen oder als notwendiges Zeitfenster für das eigene Homeoffice, bringt so manches erwachsene Nervenkostüm an den Rand des Zusammenbruchs. Wenn man schon alle einschlägigen Foren und Tutorials kennt, alle Bastelideen nachgebastelt hat, mit sämtlichen Freundinnen und Freunden die Vorschläge kreuz und quer getauscht hat, dann kommen die folgenden Bücher genau richtig. Hier ist Tiefenentspannung garantiert, der Spaßfaktor riesig und die Kreativität gefordert. Die Buchhandlung eurer Wahl freut sich über den Einkauf!
Der Daily Lama Kinderbücher entstehen aus den unterschiedlichsten Gründen, Saskia Gaymann erzählt im Vorwort dieses großartigen Buchs den Weg von der mütterlichen Faszination für die Lehren des Dalai Lama zu den Geschichten vom sympathischen Entspannungsgurus Daily Lama für ihre eigenen Kinder. Eine Woche lang begleiten die Leser/-innen das strubbelige Lama mit dem bunten Poncho und den schiefen Zähnen, das Sams Mutter als Entspannungscoach gewonnen hat. Und weil sie beruflich gerade viel zu tun hat, reicht sie das Lama einfach an Sam weiter. Der ist anfangs ganz und gar nicht begeistert. Was werden wohl seine Freunde sagen? Doch siehe da, das Lama erweist sich jeden Tag mehr als echte Hilfe. Neben Meditationstechniken und ganz praktischen Achtsamkeitstipps lernt Sam so ganz nebenbei, wie man ein schon fast verlorenes Handballspiel rettet. Sam schafft es sogar dank des Lamas, richtig gut mit seiner Wut umzugehen, als er wieder mal in der Schule ganz gemein geärgert wird. Das auch für ältere Kinder sehr zu empfehlende Buch hält im Abschlussteil viele Übungen bereit, die dabei helfen, das eigene Alarmsystem abzuschalten, aufkommende oder angestaute Wut dank eines Kissens richtiggehend aus sich herauszuhauen oder mit Hilfe einer gedachten Erinnerungsschachtel besser mit Abschieden umzugehen. Es ist vieles gleichzeitig: eine spannende Geschichte, die
Leseförderung
Stadtbibliothek Aachen Die neue KiBi
KiBi – der Bereich für Kinder bis 12 Jahre: Spielen und verkleiden; Bücher, CDs, DVDs, Konsolenspiele und Zeitschriften ausleihen; mit der Nintendo Switch Spiele ausprobieren oder im Lerncenter arbeiten.
Di, Mi, Fr 10 – 18 Uhr Do 12 – 19 Uhr Sa 10 – 14 Uhr Couvenstraße 15 52062 Aachen Tel.: 0241 432-38000 bibliothek@mail.aachen.de
herrlich ins Bild gesetzt wird, ein wirklicher Rat-Geber und ein Geschenk, mit dem ganze Familien glücklich gemacht werden können. Saskia Gaymann (Illustr.), Sarah Rondot, Barbara Steinhilber: Der Daily Lama. Wie Sam Freundschaft mit einem Lama schloss. 76 Seiten, gebunden, 17 x 24 cm, medochzwei Verlag 2019, 24,99 Euro, ab 5 Jahren
ART PLAY Sieben Bausteine der Kunst laden in diesem Kreativbuch ein, Bleistift, Zeichenfeder, Pinsel oder Kreide zur Hand zu nehmen und aktiv zu werden. Wie vielfältig Zeichnungen sein können, zeigen schon die ersten Seiten. Alles aus einer Linie gezeichnet? Auch unsichtbare Hochseilartisten freuen sich auf ihre Ausarbeitung. Selbst das perspektivische Zeichnen kann in diesem Kapitel ausprobiert werden. Beim Baustein Farbe gefällt mir besonders gut die Doppelseite, die immer zwei gleiche Motive zeigt, die verschiedene Unterschriften tragen. Mit welchen Farben könnte man wohl den harmlosen vom giftigen Frosch unterscheiden oder die Motte vom Schmetterling? Dann geht es weiter mit den Bausteinen Formen, Malen, Papier, Drucken und Muster. Drucken mit Kohlepapier, Zeitungsköpfe, ein gekratztes Sgraffito oder vielleicht die Pustetechnik? Wer jetzt Lust bekommt, selbst kreativ zu werden, sollte sich dieses wunderbare Buch zulegen. Marion Deuchars: ART PLAY. Das Spiel mit Kunst. 224 Seiten, Paperback, 21,5 x 29 cm, Midas Verlag 2017, 24,90 Euro, ab 6 Jahren
Vögel basteln zum Spielen und Liebhaben Basteln macht immer Spaß, aber wenn man als Resultat einen kompletten Vogelpark eröffnen kann, ist das wirklich unschlagbar. Mit diesem tollen Bastelbogenbuch entstehen nicht nur im Handumdrehen wunderschöne Papiervögel, sondern es umfasst auch noch ihren jeweiligen Lebensraum. So sitzen Poppy und Percy, die farbenfrohen Papageien, inmitten exotischer Pflanzen, und Ava, der abenteuerliche Albatros, schwimmt zwischen blauen Wellen und einem Oktopus. Wer möchte nicht Fenella, die flippige Flamingodame, kennenlernen? Sie steht besonders gerne auf einem Bein, mag ihr Spiegelbild und rosa Garnelen und hasst Kälte. Ganz besonders, wenn sie das Gleichgewicht verliert. Außer den typischen Charaktereigenschaften eines jeden Vogels wird Schritt für Schritt erklärt, wie die vorgestanzten Teile zusammengesetzt und geklebt werden. Und sobald Knut, der klitzekleine Kolibri, mit seinem Schnabel in einer der bunten Blüten steckt, kann das Spiel mit
den zauberhaften Papiervögeln losgehen. Ruby Taylor, Kate Smith: Vögel basteln zum Spielen und Liebhaben. 68 Seiten, broschiert, 21 x 30 cm, Moses 2017, 12,95 Euro, ab 6 Jahren
Versteckt im Labyrinth Das gab es noch nie: ein Wimmelbuch, das gleichzeitig Zähl- und Ratespaß bietet! Das farblich höchst ansprechende Cover ist hier Programm für das ganze Buch. Es gilt, die Tiere auf der Doppelseite zu zählen, und los geht es mit Fischen. Große und kleine, Oktopusse und Muscheln, Quallen und Kugelfische tummeln sich da zuhauf. An der unteren Bildleiste des großformatigen Buchs kann man ihre Anzahl notieren und sogar die Gesamtzahl errechnen. Ganz schön verzwickt, denn zusätzlich soll ein Weg durch das Labyrinth der Meerestiere gefunden werden. Die nächsten Seiten entführen in Wald und Flur, in die Welt der Reptilien oder zu den nachtaktiven Tieren. Dort verstecken sich achtbeinige Spinnen, hängende Fledermäuse und angriffslustige schwarze Katzen. Am Ende des farbenfrohen Zähl- und Rategenusses gibt es natürlich auch die jeweilige Auflösung der Aufgaben. Ein Konzentrationsspaß für die ganze Familie. Agnese Baruzzi: Versteckt im Labyrinth. Tierischer Zählspaß für kleine Entdecker. 48 Seiten, gebunden, 27 x 38 cm, J.P. Bachem Verlag 2018, 14,95 Euro, ab 6 Jahren
Ich mach Musik! Dieses kleine Büchlein wartete eine ganze Weile auf seinen Buchbesprechungsauftritt, aber nun passt es perfekt in die Zeit. Denn viele Materialien, die man zum Herstellen selbstgebauter Musikinstrumente braucht, hat man sowieso im Haus und die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass sie viele Stunden Beschäftigung auf hohem Niveau garantieren. Eine Oboe aus einem Strohhalm? Kontrabassklänge aus einer Teekiste? Die hundertfach erprobte Blumentopftrommel oder das Gartenschlauchhorn? Am besten gefällt mir die Karottenflöte. Sie hat als Symbol eine einzige Bastelschere, das heißt, sie ist einfach herzustellen. Zwei Notensymbole bedeuten, man muss etwas herumprobieren, bis sie klingt. Und die Bohrmaschine zeigt, dass etwas elterliche Hilfe nötig ist bei der Schnitzerei. Vorab wird genau erklärt, was eine herkömmliche Blockflöte aus Holz zum Klingen bringt. Und schon kann’s losgehen mit der Karottenflöte. Nach ausgiebigem Spiel kann man das welkende Instrument einfach aufessen
und das nächste Musikprojekt beginnen. Wie wäre es mit einer selbstgebauten Ukulele? Sie hat allerdings drei Scheren, ist also sehr viel komplizierter zu bauen. Dafür kann man direkt losspielen, das verrät das eine Notensymbol. Und wenn man genügend Bauanleitungen im Haus oder der Nachbarschaft verteilt, klingt vielleicht bald ein kleines Kinderorchester von den Balkonen eines Hinterhofs oder einer ganzen Straße und via YouTube erfreuen sich dann Tausende daran. Marcus Seibert: Ich mach Musik! Instrumente zum Selberbauen. 128 Seiten, broschiert, 11 x 15 cm, Perlen- Reihe 2015, 12,95 Euro, ab 6 Jahren
stempeln, drucken, schablonieren Hier stecken jede Menge tolle Projektideen für kreative Stunden drin. Ganze 21 verschiedene Drucktechniken stellen die beiden Autorinnen anhand einfacher Erklärungen und reichlicher Bebilderung vor. Jede Technik wurde von Kindern getestet und für gut befunden. Und das Beste ist, das man zum Drucken fast alles verwenden kann. Bei der Frottage zum Beispiel kann man aus einfachen Kartonagen oder einer Kuchenunterlage durch Reiben mit Wachsmalstiften die tollsten Muster erzeugen oder sie gar zu Fellen und Flügeln von Tieren werden lassen. Aus Blüten und Blättern entsteht ein kunterbuntes gedrucktes Herbarium. Hartschaumplatten, Münzen, Schlüssel, Garnscheiben, Paketband oder einfache Haushaltsschwämmchen bringen ungeahnte Ergebnisse hervor. Damit können beispielsweise Schatzkisten oder Aufbewahrungsboxen zu etwas ganz Besonderem werden. Oder wie wäre es mit selbst gestaltetem Geschenkpapier oder tollen Geburtstagstüten? Mithilfe von doppelseitigem Klebeband, einem ausrangierten Nudelholz und Moosgummi kann jedes Kind zum Papierdesigner werden. Auch großartige Masken finden sich hier und ganze Brettspiele lassen sich so gestalten. Bis dieser riesige Beschäftigungsfundus durchgearbeitet ist, hat sich sicherlich auch die Coronazeit verabschiedet. Eva Hauck, Dorina Tessmann: stempeln, drucken, schablonieren. Das Werkstattbuch für Kinder. 144 Seiten, broschiert, 23,5 x 26 cm, Haupt 2017, 24,90 Euro, von 3-15 Jahren