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Zwei Familien testen den Aachener Fahr
Sommer daheim
Zwei Familien testen den Aachener Fahrradsommer: „Entdecke mich – Tour zu heiligen Stätten“
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Der Weg ist das Ziel – Bäche, Hügel, Eis und Tiere
Wir, Carolin und Andreas, sind am 1. Mai mit Greta im Lastenrad die diesjährige Fahrradsommer-Aachen-Tour gefahren. Normalerweise trommeln wir an dem Datum eine große, bunte Truppe zusammen und laden zu einer Maiwanderung mit Bollerwagen auf wechselnden selbst ausgearbeiteten Strecken ein. Wir sind also gut ausgerüstet, ortskundig und regelmäßig auf verschiedensten Touren dem Umland auf den Spuren. Ortskenntnis ist grundsätzlich sinnvoll, für diese sehr gut ausgeschilderte Route allerdings absolut nicht erforderlich!
Die abwechslungsreiche Strecke bietet neben den angepriesenen Sehenswürdigkeiten mit idyllisch plätschernden Bächen, Hügeln, Eis, Tieren aller Größen, Spielplätzen (und mit etwas Glück „Zu verschenken“-Kisten) alles, was zu einem gelungenen Familienausflug dazugehört. Wir haben uns entschieden, dass der Weg das Ziel ist, und den Sehenswürdigkeiten nur teilweise Aufmerksamkeit geschenkt, sodass wir für die 24 Kilometer ca. 3,5 Stunden gebraucht haben. Dabei haben wir zwei Pausen eingelegt: die erste an der Jakobskapelle und die zweite auf den Bänken am Ortseingang Krauthausen, wo wir unser leckeres Eis aus Kornelimünster genossen haben. Kurz hinter Krauthausen gibt es eine weitere Bank, sollten die anderen besetzt sein! Kornelimünster war aufgrund des Feiertages sehr stark frequentiert, sodass wir uns für eine Pause außerhalb entschieden haben. Da wir nach kurzer Zeit festgestellt haben, dass auf die Beschilderung Verlass ist, haben wir den Routenplan nicht weiter beachtet, sodass wir an Mariä Schutz einfach unbemerkt vorbeigefahren sind. Zwei Verbesserungsvorschläge hätten wir: Bei den Sehenswürdigkeiten sollten Beschilderungen angebracht werden, zudem würden wir am Kornelimünsterweg empfehlen, deutlicher auf den unmittelbar angrenzenden Fuß-/Radweg durch den Wald zu lenken, die Beschilderung schien unnötigerweise auf die Straße zu leiten. Und die Umlaufsperre am Bahnhof Rothe Erde oberhalb der Beverstraße ist für Lastenräder umständlich, je nach Modell vielleicht sogar unüberwindbar. Dadurch dass man die einschlägig bekannte Vennbahn größtenteils umfährt, war trotz sehr guten Fahrradwetters angenehm wenig los auf der Strecke. Insgesamt gibt es auf der Route keine allzu extremen Steigungen und zwischendurch kann man zum Ausgleich immer wieder rollen lassen, insbesondere gegen Ende der Tour auf dem Vennbahnradweg. Einen Höhenverlauf als Vorinformation hätten wir dennoch hilfreich gefunden. Insgesamt haben wir den Ausflug sehr genossen,
wir können uns nicht an eine vergleichbar gut ausgeschilderte Route erinnern. Neben der spannenden Landschaft und der abwechslungsreichen Strecke hat insbesondere dieses Fehlen von Navigationsstopps und Richtungsratereien zu einem gelungenen Ausflug beigetragen, der ein würdiger Ersatz für die aus gegebenem Anlass ausgefallene Maiwanderung war!
Gelungene Familientour mit einigen Steigungen
Hallo liebe KingKalli-Leser. Wir sind die Familie Moser, wohnen in Würselen und sind viel mit den Fahrrädern in der Umgebung unkehrssicher unterwegs sein auf dem Fahrrad. Auch wenn die Route durch die Stadt nicht auf große Straßen führt, so sind doch auch sonntags immer wieder Autos unterwegs.
Durch Burtscheid führt die Strecke über Kopfsteinpflaster vorbei an der Kirche St. Michael und dem Marienhospital. Ab jetzt ist Kondition gefragt. Durch Wohngebiete mit kaum Verkehr geht es immer leicht bergauf zur Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne und weiter zum Waldfriedhof. Unser Tipp ab dem Waldfriedhof: Nehmt den Waldweg parallel zur Straße. Auf der Straße selbst gibt es nämlich keinen Radstreifen. Der Weg führt stetig bergan und mit Kindern ist man hier nur langsam unterwegs. Das Fahren im Wald macht unserer Tochter gleich doppelt Spaß, auch wenn man hie und da den Pferdeäpfeln ausweichen muss.
Von Lintert fahrt ihr dann an der Straße entlang nach Eich, ab dort gibt es für den Rest der Strecke kaum noch Autoverkehr. Im
terwegs. Vor kurzem sind wir auf der Suche nach neuen Ausflugsideen auf den Aufruf der KingKalli-Redaktion gestoßen, die neue Tour des Aachener Fahrradsommers zu testen. Wir haben uns dann auch gleich auf den Weg gemacht, um die Runde für die KingKalliLeser unter die Räder zu nehmen.
Zuerst ging es in die Stadt zum Dom. Denn dort, genauer vor der Domschatzkammer, beginnt die Tour unter dem Motto „Entdecke mich – Tour zu heiligen Stätten“. Auf Fahrradstraßen und Radwegen geht es aus dem Zentrum Richtung Burtscheid. Die Beschilderung der Route ist so, dass auch die Kinder immer selbst nach der Streckenführung schauen können. Die Kinder sollten aber schon ver-
Naturschutzgebiet Bierstrauch bietet sich die kleine Jakobskapelle an für eine kurze Rast. Mit etwas Glück sind auch ein paar Tiere auf den Weiden nebenan. So gestärkt könnt ihr dann die beiden „Berge“ der Tour in Angriff nehmen. Vielleicht gibt es in Kornelimünster ja auch noch ein Eis, zum Verweilen lädt die schöne Altstadt ja immer ein. Danach müsst ihr euch auf alle Fälle mächtig anstrengen. Von Kornelimünster geht es steil hinauf nach Krauthausen. Der Weg führt weiter über die Felder – ab hier teilweise auf Schotterwegen – und hinunter zur Komericher Mühle im Tal der Inde. Noch einmal geht es steil bergan. Doch mit ein bisschen Hilfe schaffen es auch die Kids hinauf nach Freund, wo ihr die Höhenmeter der Tour so gut wie geschafft habt.
An der weiteren Strecke am Brander Wald entlang und über die Felder gibt es viele schöne Plätze, die euch vielleicht noch einmal zu einer Pause oder einem Picknick mit Aussicht einladen, bevor ihr euch auf den Weg zurück in die Stadt macht. Am Rand von Eilendorf geht es auf den Vennbahnradweg. Hier rollt es sich fast von selbst bis zum Bahnhof Rothe Erde. Im Bürgerpark Moltkebahnhof wartet noch eine rasante Röhrenrutsche auf die Kinder. Die letzten Kilometer führen wieder auf der Anfangsstrecke der Route zurück zum Dom, wo ihr bei einem leckeren Eis eine gelungene Familientour ausklingen lassen könnt.
Uns hat die Runde viel Spaß gemacht. Für Kinder ist es eine anspruchsvolle Radtour, die einiges an Abwechslung neben dem reinen Radfahren bietet. Mit unserer neunjährigen Tochter auf dem Rad und dem Dreijährigen im Anhänger haben wir für die gut 25 Kilometer und 250 Höhenmeter rund drei Stunden gebraucht, mit ein paar kleinen Pausen aber aufgrund der Lockdown-Regeln auch ohne längere Einkehr. Ihr könnt die Runde also ganz nach Lust und Laune sportlich schnell absolvieren oder euch den ganzen Tag Zeit lassen. „FahrRad in Aachen“ macht mobil Aachener Fahrradsommer: Entdecke mich – Tour zu heiligen Stätten Eine genaue Streckenbeschreibung gibt es unter aachen.de/DE/stadt_buerger/verkehr_strasse/clevermobil/fahrrad_in_aachen/04_radfahren_freizeit/02_fahrradsommer/.
Die Streckenlänge beträgt circa 24 Kilometer und ist sowohl für Familien als auch Rennradfahrende geeignet.
Ausbüxen: „raus aus dem Alltag und rein in die Natur“
Text: Inga Drews Fotos: Jana und Patrick Heck
Gemeinsam mit seiner Frau Jana gibt Patrick Heck auf dem Blog „Ausgebüxt“ Familien Ideen und Empfehlungen für Abenteuer in der Natur. Wir haben mit ihm über Mikroabenteuer für Kinder, das besondere Etwas der kleinen Ausflüge und Tipps für Ausflüge in die Natur gesprochen.
Wie lange unternimmt deine Familie schon gemeinsam Mikroabenteuer? Patrick Heck: Meine Frau Jana und ich waren auch als Paar schon Frischluftjunkies und haben viel unternommen. Das Wort „Mikroabenteuer“ kannten wir damals noch nicht. „Wir büxen aus“, haben wir immer gesagt. Als Jana dann schwanger wurde, war für uns klar: In Zukunft wird zu dritt ausgebüxt. Natürlich war das aber mit Baby erst mal etwas anderes. Wir haben unsere Erlebnisse ganz bewusst den Bedürfnissen unseres Sohnes angepasst und darauf geachtet, nie etwas zu erzwingen. Als er vier Monate alt war, haben wir uns dann getraut, das erste Mal gemeinsam im Wald zu schlafen. Es war für uns alle drei ein wunderschönes und ursprüngliches Erlebnis.
Warst du als Kind bereits ein kleiner Mikroabenteurer oder kam das erst im Laufe der Zeit? Ich bin überzeugt: Absolut jedes Kind ist ein Abenteurer. Es braucht nur den richtigen Rahmen, um seine Entdeckerlust auszuleben. Ich selbst hatte das Glück, dass meine Eltern darauf großen Wert gelegt haben und ich eine Kindheit voller großer und kleiner Abenteuer haben durfte.
Was ist für dich und deine Familie das besondere Etwas an Mikroabenteuern? Wir brauchen keinen Extrakick wie manche Single-Abenteurer. Wir wollen – wie andere Familien wahrscheinlich auch – einfach eine schöne Zeit zusammen erleben, entspannen und uns verbunden fühlen. Das Schöne an Mikroabenteuern ist, dass es kleine, aber unglaublich wertvolle Erlebnisse sind, die wir immer wieder in unseren Alltag einbauen können. Und zwar nicht „irgendwo und irgendwann“, sondern „hier und jetzt“.
Welche drei Dinge sollten Familien bei einem Mikroabenteuer immer dabeihaben? 1. Klamotten, in denen sich die Kinder nach Lust und Laune schmutzig machen können. 2. Was Leckeres zu essen. Abenteuerlust geht immer durch den Magen! 3. Die Bereitschaft, sich von den Kindern führen zu lassen.
Wie viel Planung ist für ein Mikroabenteuer nötig? Es braucht eigentlich nur eine grobe Idee, wo es hingehen soll. Sobald dann die drei Dinge von oben dabei sind, kann es schon losgehen. Gibt es bei Mikroabenteuern eine Altersbeschränkung oder ein Mindestalter? Der Begriff „Mikroabenteuer“ beschreibt einfach kleine Naturerlebnisse, die ohne viel Aufwand unseren Familienalltag bereichern. Aber was genau wir erleben, das gestalten wir selbst. Deshalb gibt es keine Alterseinschränkungen. Wenn Eltern den Rahmen liebevoll und entsprechend den Bedürfnissen ihrer Kinder aufspannen, sind das die besten Voraussetzungen für wunderschöne gemeinsame Erlebnisse.
Was für ein Mikroabenteuer eignet sich besonders gut für Familien mit Babys und Kleinkindern? Babys brauchen vor allem Schlaf, Wärme und Körperkontakt – sie können bei den Abenteuern einfach dabei sein und profitieren von der frischen Luft und den schönen Eindrücken. Solange Eltern auf die Bedürfnisse des Babys achten, können sie sich von ihren eigenen Wünschen leiten lassen. „Nichts erzwingen wollen“ ist wie immer die Zauberformel. Bei Kleinkindern ab etwa einem Jahr sieht es da schon ganz anders aus. Sie wollen jetzt laufen, springen und aktiv entdecken. Warum nicht einfach mal die Schuhe ausziehen und barfuß über den Waldboden laufen? Oder die ganze Familie startet ein spontanes Waldkonzert mit Klanghölzern und improvisierten Instrumenten. Ganz begeistert sind Kinder in diesem Alter auch von der Suche nach Waldschätzen wie Blättern, Eicheln und Zapfen. Die bekommen später dann einen Ehrenplatz im Kinderzimmer. Wichtig ist: Wir Eltern machen ein Angebot, es ist aber den Kindern überlassen, was sie daraus machen.
Hast du ein paar Tipps, wie der Ausflug in die Natur auch für ältere Kinder oder Teenager spannend wird? Für Teenager ist die Abgrenzung von den Eltern ganz normal. Dazu kann auch gehören, dass sie weniger Lust auf gemeinsame Draußenzeit haben. Das sollten Mütter und Väter liebevoll respektieren. Die gemeinsamen Abenteuer werden bestimmt weniger, dafür gibt es aber ganz neue Möglichkeiten, die ver-