KiZ-ePaper Nr. 35/2018

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Nr. 35 I 30. August 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

Irland-Besuch von Papst Franziskus

„Anklage gegen Missbrauch kam von Herzen“ Papst Franziskus fuhr nach Irland, um mit den Zehntausenden Frauen, Männern und Kindern zu feiern, die zum Weltfamilientreffen in Dublin gekommen waren. Im Zentrum seiner zweitägigen Reise stand aber die Begegnung mit Opfern von Missbrauch durch Priester und Ordensfrauen. Die irischen und britischen Medien anerkannten zum überwiegenden Teil das Bemühen des Papstes. Den Vorwurf seiner Kritiker, dass er das Ausmaß des Missbrauchsproblems in der Kirche verkenne, habe Franziskus ein für alle Mal aus dem Weg geräumt, schreibt die „Times“: „Seine Anklage gegen priesterlichen Missbrauch kam von Herzen.“ Siehe Seite 2 und 11

Papst Franziskus betet in der Prokathedrale St. Maria in Dublin.

©VATICANMEDIA-FOTO / PA / PICTUREDESK.COM

3 Im Gespräch. P. José Hehenbergers Vorschläge zur Lösung der Eucharistiekrise. 7 Oberösterreich. Bibel-Studientagung über die „Urgeschichte“. 14 Bewusst leben. Tipps für Schulanfänger/innen. 21 Kultur. Warum Menschen Brauchtum brauchen.


2 Meinung KOMMENTAR

30. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Konservativer Rundumschlag gegen den Papst

Politik mit der Brechstange

Der frühere Washingtoner Erzbischof Theodore McCarrick (88) wird beschuldigt, junge Männer und auch Minderjährige zu Sex genötigt zu haben. Die Fälle liegen größtenteils Jahrzehnte zurück. Nun steht in dieser Causa Papst Franziskus massiv in der Kritik. Der ehemalige Botschafter (Nuntius) des Vatikans in Washington, Erzbischof Carlo Maria Viganò, wirft Franziskus vor, davon gewusst, das aber ignoriert zu haben. Beweise für die Vorwürfe gibt es nicht. Nehmen wir an, dass Viganòs Version stimmt: dann hätte der Vatikan tatsächlich lange Zeit zumindest zu lasch reagiert. Dann wären die Fehler jedoch auch schon bei Franziskus‘ Vorgängern, Johannes Paul II. und Benedikt XVI., passiert. Viganò spart beide in seiner Kritik größtenteils aus. Wer vollständige Aufklärung will, agiert anders, als es der ehemalige Botschafter tut. Stattdessen konfrontiert er in seinem Rundumschlag Fran-

Dass junge Asylwerber in Österreich eine Lehre in einem Beruf mit zu wenig Lehrlingen beginnen und dann abgeschoben werden, ist ein unhaltbarer Zustand. Soweit sind sich alle einig. Wie es aussieht, will die Bundesregierung jenen Asylwerbern, die schon eine Lehre absolvieren, den Aufenthalt bis zum Lehrabschluss auch bei negativem Asylbescheid ermöglichen. Das ist die einzig anständige Lösung für diese Menschen.

ziskus mit Rücktrittsaufforderungen. Das mutet wie eine neuerliche Kampagne aus dem erzkonservativen Eck gegen den Papst an. Nicht zufällig ist wohl, dass mehrere konservative katholische Medien Viganòs Brief veröffentlichten, um gegen den Papst Stimmung zu machen. Die Vorwürfe gegen Franziskus sind dennoch ernst zu nehmen und sachlich zu prüfen. Papst Franziskus wäre gut beraten, wenn er sein Schweigen zu den Vorwürfen lieber heute als morgen bricht.

Paul Stütz

Redakteur paul.stuetz @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: DR. MARIA KATHARINA MOSER, DIAKONIE-DIREKTORIN heinz.niederleitner @koopredaktion.at

Problematisch ist der andere Teil der Ankündigung: Asylwerber sollen künftig keine Lehre mehr beginnen dürfen. Was stattdessen kommen soll – eine Aufenthaltserlaubnis zum Zwecke der Lehre – blieb zunächst nebulös. Die Interessen der Wirtschaft sollen gewahrt bleiben, hieß es. Einmal davon abgesehen, dass es auch humanitäre und gesellschaftliche Interessen gäbe: Diese Art, Probleme zu anzugehen, ist nicht vertrauenseinflößend. Statt durchdachte Antworten auf eine Herausforderung zu präsentieren, wird erst einmal der „gordische Knoten“ mit dem Schwert zerhauen – um zu zeigen, wer die Macht hat. Das erinnert an die Politik des 19. Jahrhunderts. Für das 21. Jahrhundert ist das ein Armutszeugnis.

Ein Schutz vor den „Räubern“ „Die Diakonie ist die Kanzel der evangelischen Kirche in der Öffentlichkeit“, sagt Maria Katharina Moser. Ab 1. September steht sie als Direktorin dort an der Spitze. SIMON RAINSBOROUGH/DIAKONIE

HEINZ NIEDERLEITNER

„Die Diakonie verkündigt das Evangelium, indem sie für Menschen im Alter oder mit Behinderung, für Arme oder für Kinder und Jugendliche da ist“, beschreibt die 44-jährige gebürtige Oberösterreicherin die Aufgabe der Hilfsorganisation der evangelischen Kirche. Sie bringt ein

„Besonders am Herzen liegen mir Menschen mit Behinderung. Denn die öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Lage ist sehr gering.“ MARIA KATHARINA MOSER

Bild aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter: „Wir sind für die Menschen da, die unter die Räuber gefallen sind.“ Einer dieser heutigen „Räuber“ sei zum Beispiel die Armutsgefährdung. Die Sozialethikerin warnt, dass diese bei der geplanten Abschaffung der Notstandshilfe steigen wird. „Wir müssen uns zu Wort melden, damit weniger Menschen unter die Räuber fallen“, sagt Moser, die sich privat als „begeisterte Tante“ beschreibt, die ihren großen Freundeskreis schätzt. Treue. Moser hatte zunächst katholische Theologie studiert. Während ihrer Arbeit als ORF-Religionsjournalistin konvertierte sie und studierte evangelische Theologie. Wissenschaftlich arbeitete sie am Institut für öffentliche Theologie und Ethik der Diakonie und hatte eine Vertretungsprofessur im Saarland inne. Mit dem Wechsel an die Spitze der Diakonie gibt sie ihr aktuelles Amt als Pfarrerin in Wien-Simmering ab. Aus Treue zur Pfarrgemeinde hatte sie sich gar nicht um den Job als Diakonie-Direktorin beworben, sondern wurde von anderen nominiert. Sie bleibt ihrer Pfarrgemeinde aber als „normales Mitglied“ verbunden. HEINZ NIEDERLEITNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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P. José Hehenberger fordert: Kirchenleitung muss in jeder Gemeinde Sonntagsmesse ermöglichen

Ohne Eucharistiefeier bleiben Gemeinden kraftlos Der Brasilienmissionar P. José Hehenberger wiederholt unermüdlich: Der Papst und die Bischöfe sollen endlich die derzeitigen starren Zulassungsbedingungen zum Priesteramt lösen und in jeder Gemeinde Christen mit der Leitung der Messfeiern beauftragen: „Weil man ohne wöchentliche Eucharistie nicht leben kann.“ Josef Wallner

Die Erfahrung des Zisterzienserpaters P. José Hehenberger ist schmerzhaft und lässt ihm keine Ruhe. Der 78-jährige Missionar aus Stroheim bei Eferding betreut die Pfarre Várzea do Poço. Rund 14 Gemeinden sind auf einer Fäche von 600 km² verstreut, sie ist damit doppelt so groß wie der Bezirk Eferding. Geleitet wird die für brasilianische Verhältnisse kleine Pfarre von Ordensfrauen. Einmal im Monat kommt P. José von Donnerstag bis Sonntag für die „priesterlichen Dienste“. Von Jänner bis Juni 2018, hat er durchschnittlich in jeder der Gemeinden nur zweimal die Eucharistie gefeiert. Das hält er für eine Katastrophe. Die Sprengkraft des Teilens. „In der Feier der Eucharistie, im Brechen des Brotes, gestaltet uns Jesus neu, macht er uns zu Menschen des Teilens“, betont er: „Diese soziale Praxis des Teilens geht von der Eucharistie aus und muss immer neu in uns eingepflanzt werden.“ Nur durch die regelmäßige Feier gehe den Christinnen und Christen in Fleisch und Blut über, was der Priester spricht: „Jesus nahm das Brot und brach es. Das Brotbrechen Jesu muss ins Leben übergehen.“ Darum hält er die sonntägliche Eucharistiefeier für unverzichtbar: „Sie ist die Quelle unserer Kraft für das Helfen und Teilen in Kirche und Welt.“ P. José ist fest überzeugt: „Wenn wir Christen das einmal erfasst haben, dann können die Kapitalisten tun, was sie wollen, wir werden die Welt verändern.“ Die Angst vor der Eucharistie. Aber von der wöchentlichen Eucharistiefeier sind die Gemeinden P. Josés und unzählige Gemeinden weltweit weit entfernt: „Ohne

P. José Hehenberger in seinem Ordenshabit verlässt den Petersplatz. Es tut ihm doch ein wenig leid, dass er bei der Generalaudienz nicht kurz mit Papst Franziskus sprechen konnte. jungmeier

Messfeier bleiben die Gemeinden kraftlos.“ P. José kann sich des Verdachts nicht erwehren, dass man in der Kirche Angst vor dem Brotbrechen hat: „Denn das Teilen sprengt die Grenzen der Kirche.“ Aber trotz allem ­dürfe darf man den Gläubigen die Eucha-

„In der Kirche hat man Angst vor dem Brotbrechen. Denn das Teilen sprengt die Grenzen der Kirche.“ p. José Hehenberger OCIST

ristie nicht vorenthalten. „Wenn es schon nicht genug Priester gibt, warum weiht der Bischof nicht Männer und Frauen zu Vorstehern von Eucharistiefeiern, die ihm von den Gemeinden vorgeschlagen werden?“, fragt er sich. Seiner Erfahrung nach hätten die Gläubigen kein Problem, Priesterinnen und Priester aus ihren Reihen anzunehmen. „Die Bischöfe müssten einmal eine Schneid

haben und ein paar Leute aus den Gemeinden weihen“, fordert er. P. José hat das seinem Bischof in Brasilien schon gesagt, weil er überzeugt ist, dass ein Bischof die Kompetenz dazu hat. So versteht er das Zweite Vatikanische Konzil. Hoffnung auf den Papst. P. José versuchte sein Anliegen vor wenigen Tagen auch dem Papst mitzuteilen. Er wollte im Rahmen der Generalaudienz kurz mit Papst Franziskus sprechen. Leider hat das nicht geklappt, er konnte aber dem Papst einen Brief übergeben. „Nein, enttäuscht bin ich nicht. Der Heilige Geist arbeitet.“ Es könnte durchaus bei der Amazonas-Synode im Herbst 2019 Bewegung in das Thema kommen, hofft er.

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P. José Hehenberger, geboren 1940, ist Zisterziensermönch und lebt seit 1966 in Brasilien. kiz/jw


4 Oberösterreich Momente

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Neuer Provinzoberer ins Amt eingeführt

Als Priester für fünf Pfarren zuständig Markus Klepsa, Pfarrer in Eggelsberg, Geretsberg und Moosdorf, ist ab 1. September zusätzlich Pfarrmoderator von Hochburg und Maria Ach.

Marianisten setzen auf Laien Greisinghof. Seit 13. August 2018 ist P. Helmut Brandstetter Regionaloberer der Marianisten in Österreich und Deutschland. Seine Aufgabe hat er am Gedenktag des seligen P. Jakob Gapp im Greisinghof bei Tragwein

Sie sind damit als Priester, der für fünf Pfarren zuständig ist, Spitzenreiter in Oberösterreich. Wie wird sich das ausgehen? Markus Klepsa: Das geht sich

nur aus, weil zum einen die Pfarrassistentin in den Pfarren, wo ich Moderator bin, die Hauptarbeit macht. Außerdem gibt es in allen fünf Pfarren viel Unterstützung, etwa durch den Altpfarrer, den Kaplan, durch die Pfarrsekretärinnen und die Ehrenamtlichen. Ohne das wäre es nicht zu schaffen. Ich bin bei drei Pfarrgemeinderäten bei allen Sitzungen dabei. Klar ist: Dort, wo ich Pfarrmoderator bin, kann ich nicht bei allen bei Sitzungen dabei sein. Wie viel sind Sie jetzt schon unterwegs? Klepsa: 70 Kilometer am Tag im

Auto zwischen den Gemeinden unterwegs zu sein, ist keine Seltenheit. Wie schaut ein „normaler“ Sonntag bei Ihnen aus? Klepsa: Normalerweise feie-

re ich an den Sonntagen zwei Messen, danach kommen im Schnitt drei bis vier Taufen. Das ist schon anstrengend, aber gemeinsame Gruppentaufen abzuhalten wäre für mich keine gute Lösung.

Pfarrer Markus Klepsa.

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privat

Der neue Provinzial P. Helmut Brandstetter SM (rechts) mit seinem Vorgänger P. Hans Eidenberger SM f. kaineder

übernommen. Mehr als 200 Personen waren zu einem Abend gekommen, bei dem man auf Anregung der Jägerstätter-Biografin Erna Putz der unzähligen Opfer des NS-Regimes aus den Bezirken Perg und Freistadt gedachte. Die Namen der Verfolgten und Getöteten wurden einzeln aufgerufen. Andreas Schnee, Musiker und Pädagoge an der ehemaligen Marianisten-Schule und dem jetzigen Stif-

ter-Gymnasium in Linz, komponierte für die Feier sechs Stücke, die am Greisinghof uraufgeführt wurden. Der festliche Akt fand beim Denkmal für den Marianisten P. Jakob Gapp sein Ende, der vor 75 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. Lehrer und Schulseelsorger. Der neue Regionalobere P. Helmut Brandstetter legte im Rahmen der anschließenden Eucharistiefeier sein Versprechen ab. In seinen Worten betonte er: „Wir sitzen alle in einem Boot. Wir sind als Marianisten eine starke Gruppe, auch wenn wir weniger geworden und älter sind. Als Familie sind wir unterwegs und wollen einander stärken und zusammenarbeiten.“ Brandstetter erwähnte mit Blick auf die letzten Jahre, „dass es gelungen ist, mit Weisheit und Klugheit Laien in die Verantwortungen mit hereinzunehmen. Diesen Kurs gilt es fortzusetzen. Auch wenn es manchmal stürmisch zugeht, sollten wir wissen: Jesus ist an Bord.“ P. Brand­stetter wurde 1960 in Reichenstein geboren und ist seit 1984 Marianist. Er wirkte als Lehrer und Direktor am Marianum Freistadt. Seit 2011 wohnt er in der Kommunität der Marianisten in Wien. Er empfing 2014 die Priesterweihe und ist derzeit Schulseelsorger und Lehrer an der Albertus-Magnus-Schule in Wien 18, die in der Trägerschaft der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs ist.

Ein Blick auf das Kreuz Jesu Kefermarkt. Die 65 Jahre alte Kreuzigungsdarstellung, die in der – früher – sogenannten „Friedhofskapelle“ ihren Platz hatte, konnte nicht mehr erneuert werden. Das Bild hatte Josef Zötl aus Gutau nach einem Motiv des deutschen Kirchenmalers Gerhard Fugel (1863–1939) gemalt. Prof. Herbert Wagner, als „Freistadtmaler“ bekannt, hat nun eine neue Fassung der ­zwölften Kreuzwegstation geschaffen. Mithilfe des Ehepaares Ernst und Erika Heumader (links), das sich bereits in der Vergangenheit um die Kapelle annahm, wurde kürzlich das neue Bild in der Nische befestigt, sodass die Kapelle beim Abgang zur „Weyermühle“ wieder einen einladenden Anblick und für kommende Maiandachten eine würdige Stätte bietet. Foto: Zentrum Weinberg


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Oberösterreich 5

30. August 2018

Stenogramm

n Glaubenskurs im Gehen. 15 Menschen absolvierten auf der 120-Kilometer-Strecke zwischen Passau und Linz einen einwöchigen Glaubenskurs. Der sogenannte Pilgercursillo führte sie vom 18. bis 25. August auf der „Via Sancti Martini“ heran an das Wesentliche des Christseins, mit abwechselnden Impulsen, Gesprächen und ruhigem Gehen in Stille. cursillo

Pfarraktion in Freistadt

Den Lebensmittelüberfluss teilen Freistadt. In vielen Gärten ist heuer trotz der Hitze die Ernte an Obst und Gemüse sehr gut. Das kann Gartenbesitzer/innen schon einmal vor die Herausforderung stellen, alles rechtzeitig zu verbrauchen und nichts schlecht werden zu lassen. Die Pfarre Freistadt startet nun eine Aktion, die eine Lösung für dieses Problem anbietet. Wer zu viel hat, kann seine Ernte teilen und in einen Korb in der Kirche legen (ausgenommen sind Salate). Wer zu wenig hat, kann sich aus dem Korb bedienen. Wer tau-

schen möchte, tauscht. Jeweils dienstags und freitags wird der Gabenbereitungskorb in den Sozialmarkt „Arcade“ gebracht, wo die Lebensmittel günstig weitergegeben werden. „Mit dieser Aktion wollen wir erreichen, dass das überzählige Obst und Gemüse verbraucht wird und jenen zugute kommt, die es gut brauchen können“, sagt Freistadts Pfarrassistentin Irmgard Sternbauer zur Tausch­ aktion. Noch bis zum Erntedankfest am 7. Oktober kann getauscht werden.

Gartenernte tauschen, damit nichts schlecht wird. privat

Professjubiläum

Sr. Karoline und Sr. Romana im Klostergarten (von links) elisabethinen

Elisabethinen. Zwei Ordensschwestern der Elisabethinen, Sr. M. Karoline Ranetbauer aus St. Martin im Mühlkreis und Sr. M. Romana Hackl aus Liebenau, feierten am 26. August 2018 beim Sonntagsgottesdienst in der Klosterkirche der Elisabethinen in Linz ihr 40-jähriges Professjubiläum. Der Orden der Elisabethinen dankt beiden für ihr jahrelanges Wirken im Erholungsheim am Freinberg und wünscht ihnen weiterhin Freude und Gottes Segen.

Ried im Innkreis. Das Kloster St. Anna in Ried im Innkreis ist dieser Tage offiziell von den Redemptoristinnen in den Besitz der Missionsschwestern „Königin der Apostel“ übergegangen. Die derzeit noch sechs Redemptoristinnen bleiben in St. Anna in ihrem Bereich als eigene Kommunität mit einem eingetragenen Bleiberecht. Die gesamten finanziellen Verpflichtungen, die Verpflegung für die Schwestern, die notwendige Pflege und anderes mehr wird nunmehr von den Missionsschwestern übernommen. Diese wollen in Ried die Kommunität mit mehreren Schwestern ausbauen und auch außerhalb des Klosters pastorale und soziale Aufgaben übernehmen. Micheldorf. Am 15. und 16. September wird die Wiedereröffnung der Burg Altpernstein gefeiert. Auf dem Programm stehen ein Open-Air-Konzert am Samstagabend sowie ein „Tag der offenen Burgtür“ für die ganze Familie am Sonntag mit Burgführungen inklusive Besichtigung des Burgverlieses, Bogenschießen in der neuen Bogensportarena und lustiger Spiele. Die Burg Altpernstein bei Micheldorf wurde viele Jahre von der Diözese Linz für die Katholische Jugend genutzt. Am 1. Juli dieses Jahres hat ISK – Institut für Soziale Kompetenz“ die Burg als Pächterin übernommen und vorerst das Burgstüberl am Wochenende wieder für Besucher/innen geöffnet. ISK ist Anbieter von Nachmittagsbetreuung an oberösterreichischen Schulen und betreibt auch Feriencamps in Hinterstoder und Linz. Ab Herbst hat ISK geführte Schulwandertage mit der Burg als Ausgangs- und Endpunkt im Programm. Im Winter werden die Räumlichkeiten einer Renovierung unterzogen, um ab Sommer 2019 auch Aufenthalte mit Übernachtung für Schulklassen und Jugendgruppen anbieten zu können.


6 Oberösterreich Kulturland n Wernstein am Inn. Am Freitag, 31. August wird im KubinHaus Zwickledt in Wernstein am Inn Vilma Eckls Ausstellung „Farbe und Bewegung“ eröffnet. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgt das Bläserensemble der Musikkapelle Wernstein. Die Ausstellung wird vom 31. August bis 23. September zu sehen sein.

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Taizé-Gebet trifft spirituelle Erwartungen Die ersten Taizé-Gebete in der Pfarre Schwertberg haben auf Anhieb „eingeschlagen“. Jetzt wird daraus ein fixes Angebot.

XX www.landesmuseum.at

n Brunnenthal bei Schärding. Im Rahmen des Brun­ nenthaler Konzertsommers präsentiert das Flanders Recorder Quartet am Sonntag, 2. September, um 17 Uhr Werke von Johann Sebastian Bach, Pieter Campo und Sören Sieg. n Ried im Innkreis. Das 20gerhaus in Ried im Innkreis startet mit der Ausstellung „between form and image – Zugänge zu Form und Fotografie“ von Andreas Sagmeister und Violetta Wakolbinger in die neue Ausstellungssaison. In der Ausstellung wird die ungewöhnliche Kombination aus Skulptur und Fotografie gezeigt. Die Vernissage findet am Donnerstag, 6. September, um 20 Uhr statt. XX Öffnungszeiten: Fr. 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 12 Uhr

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Das Dekorationsteam hat nach dem Vorbild der Kirche in Taizé im Pfarrsaal Schwertberg einen inspirierenden Rahmen für das Gebet geschaffen. Evi Kapplmüller

Im Frühling 2018 war Premiere: Ein Vorbereitungsteam um Diakon Martin Kapplmüller lud zu einem meditativen Gebet nach dem Vorbild der ökumenischen Brüdergemeinschaft von Taizé (Frankreich) ein. Der Gottesdienst im Pfarrsaal mit Liedern, Schrifttexten, Bitt- und Dankgebeten, viel

Benediktinerinnen. Am 22. August 2018 feierten die Benediktinerinnen in Steinerkirchen an der Traun ihr Titelfest „Unbeflecktes Herz Mariens“. Sr. Gisela Radinger (v. l.) und Sr. Eleonore Nowak erneuerten ihr Professversprechen, das sie vor 50 Jahren abgelegt hatten. Mit den Jubilarinnen feierten Priorin Sr. Hanna Jurmann und die ganze Gemeinschaft sowie Freundinnen und Freunde und Verwandte. Bei der Eucharistiefeier mit Abt em. Gottfried Hemmelmayr vom Stift Wilhering (Mitte) konzelebrierten P. Andreas Kolm und P. Alois Mühlbachler OSB (r.). fuchs

Stille und der Dekoration, die der Kirche in Taizé nachempfunden worden war, zog Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen an. Auch aus der Umgebung kamen Menschen, die in Taizé selbst diese meditative Form des Gebets kennengelernt haben und sich nun freuen, in ihrer Umgebung ein solches Angebot zu finden. Zu den Gottesdiensten, die bis Sommer 2018 probeweise gehalten wurden, nahmen nie weniger als 60 Mitfeiernde teil. Die rege Teilnahme von Anfang an ist für das Team der Pfarre Schwertberg ein Zeichen, dass das Angebot für die Menschen von heute passend ist. Das TaizéGebet wird nun zum monatlichen Fixpunkt. Für die musikalische Gestaltung haben sich junge Instrumentalistinnen und Instrumentalisten gefunden, die die ruhigen meditativen Taizé-Gesänge begleiten. „Die Mitfeiernden sind eingeladen, bei Kerzenlicht zur Ruhe zu kommen und das tragende Gefühl des gemeinsamen Singens und Betens zu genießen. Der Sonntagabend ist ein geeigneter Zeitpunkt, das Wochenende ausklingen zu lassen und gut in die neue Woche zu starten“, so das Vorbereitungsteam. Josef Wallner

XX Das nächste Taizé-Gebet findet am 16. September 2018 um 19 Uhr im Pfarrsaal Schwertberg statt. (Die weiteren Termine finden Sie jeweils im KiZ-Terminkalender.)

St. Agatha. Die Salvatorianerin Sr. Gudrun Osterkorn (sitzend) die aus der Pfarre St. Agatha stammt, feierte in Pitten ihr 50-jähriges Professjubiläum. salvatorianerinnen


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Oberösterreich 7

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Der Priester Hermann Stieglecker (1885 - 1975) hat in St. Florian gelehrt, geforscht und obwohl Diözesanpriester mit den Chorherren gelebt.

Studientagung über Pfarrer Hermann Stieglecker im Stift St. Florian

Oö. Priester lieferte Grundlagenwerk für Dialog mit dem Islam Stift St. Florian. Hermann Stieglecker (1885–1975) war als „Priester, der sechzig Sprachen beherrschte“, in Oberösterreich bekannt, wenige aber wissen, dass seine Veröffentlichungen über den Islam eine Pionierleistung bedeuteten, mit denen er seiner Zeit weit voraus war. Schon in den 1930er-Jahren stellte er den Islam nicht in abwertend-abwehrender Weise dar, sondern so wie gläubige Muslime ihn selbst verstehen. Das ist die Perspektive, mit der drei Jahrzehnte später das Zweite Vatikanische Konzil das Verhältnis der Kirche zum Islam beschreibt: respektvoll und die Gemeinsamkeiten betonend. Ob Pfarrer Stieglecker über Kardinal Franz König, der mit ihm in Kontakt war, unmittelbar das Konzilsdekret „Nostra Aetate“ be-

einflusst hat, lässt sich schwer sagen, auf jeden Fall aber hat Stieglecker das vatikanische Sekretariat für Nichtchristen inspiriert, das 1964 gegründet wurde. Kardinal König freute sich, dass Stiegleckers Monumentalwerk „Die Glaubenslehren des Islam“ den Grundstein für die Arbeit des Sekretariats gelegt hat. Das Buch ist bis heute richtungsweisend und soll neu aufgelegt werden. Das Forum für Weltreligionen veranstaltet mit dem Institut für Orientalistik der Uni Wien im Stift St. Florian vom 16. bis 18. September 2018 einen wissenschaftliches Symposium über Hermann Stieglecker. (Stieglecker hat im Stift St. Florian Altes Testament gelehrt und dort lange Zeit gelebt.) Der erste Halbtag der Tagung ist aber nicht nur für Ex-

Archiv Stift St. Florian

pertinnen und Experten, sondern für jeden am Verhältnis zwischen Christentum und Islam Interessierten einen Besuch wert. Am Sonntag, 16. September 2018 referieren im Altomontesaal des Stiftes ab 15 Uhr: Zekirija Sejdini über den Islam als Volksreligion, Philipp Bruckmayr über das Leben Stiegleckers und Klaus von Stosch über Stiegleckers wegweisende Annäherungen an den Islam. Abschließend spricht der langjährige bayerische Kultusminister Hans Maier über den „einen Gott und die Vielzahl der Klänge“. Er nimmt dabei auf die Musik Anton Bruckners Bezug. XX Kontakt: www.weltreligionen.at

Die fünfte Bibelpastorale Studientagung von 23. bis 25. August 2018 beschäftigte sich ich mit dem „Anfang“

Die Ouvertüre zur gesamten Bibel Die Bibelpastorale Studientagung im Bildungshaus Schloss Puchberg hatte die „Urgeschichte“, die ersten elf Kapitel des Buches Genesis, zum Thema. Die Erschaffung der Welt, der Brudermord an Abel oder die Sintflut – die Erzählungen der Urgeschichte sind nicht einfach zu verstehen, aber faszinierend, weil sie zu den Fundamenten des Glaubens gehören. 150 bibelinteressierte Teilnehmer/innen aus Österreich, Deutschland sowie aus Rumänien haben an der Bibelpastoralen Studientagung teilgenommen. Die Welt aus der Sicht Gottes. Hauptreferent war der Alttestamentler P. Georg Fischer SJ­von der Universität Innsbruck. Er wies darauf hin, dass man das, was einem sehr vertraut ist, oft nicht wirklich kennt. So sei es auch mit dem Buch Genesis. Die Genesis, speziell die Kapitel 1 bis 11, ist Ouvertüre, Vorzeichen für die gesamte Bibel. So müssen die ersten Kapitel als Eröffnung des Buches Schwieriges leisten: von ­einem absoluten Anfang erzählen, in Begriffe einführen, den Verständnisrahmen ab­stecken,

Die Teilnehmer/ innen der Bibeltagung beim Gebet Bibelwerk Wels

Grundlagen für alles Folgende legen. „Es geht nicht um Geschichtsschreibung, sondern dass wir die Welt verstehen aus der Sicht Gottes. Im Mittelpunkt steht nicht der Mensch. Im Mittelpunkt steht Gott. Gen 1–11 fordert konstant heraus, von Gott her, neu, doppelt, offen die Welt und unser Leben wahrzunehmen und ihm verbunden zu bleiben“, so Fischer.

Der Brudermord. Die zweite Referentin, Daniela Feichtinger von der Universität Graz) ging auf den Brudermord bei Kain und Abel (Gen 4) ein. Die Tagung wurde vom Bibelwerk Linz und dem Bildungshaus Schloss Puchberg in Kooperation mit dem Österreichischen Katholischen Bibelwerk organisiert. (Witze zur Bibeltagung siehe Seite 22.)


8 Thema

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Papstbrief „An das Volk Gottes“

Die klerikale Versuchung „Zum Missbrauch Nein zu sagen, heißt zu jeder Form von Klerikalismus mit Nachdruck Nein zu sagen“, schreibt Papst Franziskus als Antwort auf die Missbrauchskrise in den USA. Doch was ist Klerikalismus und was bedeuten die Aussagen des Papstes für die Laien? Dazu nimmt der Grazer Pastoraltheologe Rainer Bucher im Gespräch Stellung. Interview: Heinz Niederleitner

Der Papst ruft in seinem Brief das gesamte Volk Gottes zu Buße und Umkehr auf und betont sehr stark, dass jeder Getaufte in die kirchliche Um­ gestaltung eingebunden ist. Doch warum sollten die Laien für etwas büßen, was manche Kleriker getan haben? Rainer Bucher: Niemand soll für etwas büßen,

das er nicht getan hat. Der Papst ist aber offenkundig zur Ansicht gelangt, dass der Klerus allein die Umkehr weg von „Hochmut“, „Selbstherrlichkeit“ und „Selbstbezogenheit“ nicht schaffen wird. Deswegen schreibt er, es sei „unmöglich, sich eine Umkehr des kirchlichen Handelns vorzustellen ohne die aktive Teilnahme aller Glieder des Volkes Gottes“. Der Papst identifiziert den Klerikalismus als Wurzel des Missbrauchs in der Kirche und die machtgestützte Selbstbezüglichkeit als Kern des Klerikalismus. Das ist ebenso wahr, wie es gerne verschämt beschwiegen wird. Was genau ist Klerikalismus? Bucher: Der Klerikalismus startete historisch

als kirchlicher Herrschaftsanspruch über die Gesellschaft, wurde mit der „Verkirchlichung“ des Christentums in der Neuzeit zu Univ.-Prof. Dr. Rainer Bucher lehrt Pastoraltheologie an der Uni Graz. Zu seinen Büchern zählt „Wenn nichts bleibt, wie es war. Zur prekären Zukunft der katholischen Kirche“

einem Führungs­anspruch über das Leben der Laien, und wird heute zu einer mehr oder weniger fatalen Identitätstechnik von Priestern. „Etwas sehr Hässliches“ hat Papst Franziskus den Klerikalismus einmal genannt. Er hat Recht. Und gebracht hat der Klerikalismus nie etwas, auch den Priestern nicht. Franziskus schreibt, es sei versucht worden, das Volk Gottes auszustechen, zum Schweigen zu bringen, zu übergehen oder auf kleine Eliten zu reduzieren. Kirchenreformer würden das wohl so­ fort unterschreiben. Räumt der Papst nicht ein, dass Kirchenreformer zu recht die Mitsprache des Kirchenvolkes fordern? Bucher: Diese Mitsprache fordern nicht nur

Kirchenreformer, sondern das Zweite Vatikanische Konzil. Genau genommen geht es sogar um mehr als nur Mitsprache. Das Konzil hat überhaupt keine primär institutionalistische Sicht auf die Kirche, wo man auf Oberund Unterordnung setzt. Es denkt Kirche von ihrer Berufung und Aufgabe her, Zeichen und Werkzeug der Liebe Gottes zu sein. Und dafür braucht es eben buchstäblich alle. Das Kirchenrecht hat das nur nicht wirklich umgesetzt. Weist das nicht wieder zurück auf den Papst? Er könnte zum Beispiel den Modus der Bischofs­ ernennungen ändern, sodass Laien transparen­ ten Einfluss darauf haben. Sie könnten Bischöfe wählen, denen man eher einen richtigen Um­ gang mit Themen wie Missbrauch zutraut. Bucher: Der Modus der Bischofsernennungen

ist tatsächlich reformbedürftig, allein schon,

„Es wäre auch ein öffentliches Lob für jene, die den Missbrauch aufdeckten, hilfreich.“ Rainer Bucher

weil er noch nie so zentralistisch war wie heute, in demokratischen Zeiten. Ob das viel am Problem des Missbrauchs ändern würde, bezweifle ich allerdings. Verführer wissen zu gefallen. Notwendig sind Prävention, wirklich unabhängige Ansprechpartner/innen in der Institution bei allen Formen von Übergriffen, Transparenz auf allen Ebenen und konsequente Verfolgung von Missbrauchstaten. In diese Richtung wird ja in der deutschsprachigen Kirche auch seit einiger Zeit einiges getan. Übrigens wäre auch öffentliches Lob für jene, die den Missbrauch aufdeckten, hilfreich: Pater Mertes SJ etwa hätte schon lang einen kirchlichen Orden verdient. Vor allem aber braucht es tätige Solidarität mit den Opfern, konkrete Hilfe über schamvolle Worte hinaus. Denn Missbrauch in der Kirche ist eine Niederlage Gottes in seiner Kirche und in allem das glatte Gegenteil von dem, wofür es Kirche gibt. Ist der verpflichtende Zölibat Ihrer Meinung nach Teil des Klerikalismus-Problems? Bucher: Grundsätzlich sind alle Lebensfor-

men ambivalent: Sie bieten Chancen und bergen Gefahren, generell und jeweils indivi-


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Thema 9

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Reaktionen

„Es fehlt eine Kultur der Rechenschaft“ Der Brief von Papst Franziskus „An das Volk Gottes“ aus Anlass des US-Missbrauchsskandals hat zu positiven und kritischen Reaktionen geführt.

duell. Gefährlich wird es aber immer, wenn man bestimmte Lebensformen sakralisiert, also ihre Träger jeder konkreten Kritik entzieht. Das war ja früher auch mit dem patriarchalen Mann in der Ehe so. Pius XI. dekretierte noch 1930 als „von Gott festgelegtes und bekräftigtes Hauptgesetz“ den „Vorrang des Mannes gegenüber der Gattin“ und deren „freiwillige und nicht widerwillige Unterwerfung und Folgsamkeit“. Und im „Catechismus romanus“ steht, Priester würden ein Amt besitzen, „dass man sich kein höheres ausdenken kann, daher sie mit Recht nicht nur Engel, sondern auch Götter genannt werden, weil sie des unsterblichen Gottes Kraft und Hoheit bei uns vertreten.“ Solche Sätze sind für ihre Adressaten eine echte Verführung. Heutige Priesterausbildung muss aktiv gegen eventuelle Reste solcher Erhabenheitsund Sakralisierungstendenzen angehen. Der Papst deutet in seinem Brief an, dass von einem Teil der Laien der Klerikalismus durchaus gefördert wird. Was kann man sich darunter konkret vorstellen? Bucher: Denken Sie an die Eltern, die ih-

ren missbrauchten Kindern nicht glaubten, denn der Herr Pfarrer mache so was nicht, oder an die Diskriminierung, die Opfer teilweise, wenn sie sich öffentlich meldeten, erleben mussten. Herrschaft entsteht immer bei den Beherrschten, dort kann sie freilich auch enden. Das ist ja gegenwärtig in unseren Breiten bei der klerikalen Herrschaft ziemlich weitgehend der Fall. Insofern besteht Hoffnung.

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Ein Kleriker küsst im Jahr 2015 dem Kardinal Raymond Burke, einem Kritiker von Papst Franziskus, den Ring. kna

Als Kleriker bezeichnet man einen Amtsträger in der Kirche, der eine der drei Weihestufen (Diakon, Priester, Bischof) empfangen hat. Der Klerikerstand wird kirchenrechtlich von den Laien unterschieden: „Kraft göttlicher Weisung gibt es in der Kirche unter den Gläubigen geistliche Amtsträger, die im Recht auch Kleriker genannt werden, die übrigen dagegen heißen auch Laien“, formuliert es das Kirchenrecht.

Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich beeindruckt vom Schreiben des Papstes, der „Klartext gesprochen“ habe, wie mit Missbrauch in der Kirche umzugehen sei. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz erinnerte an den „entschiedenen Weg“, den man hierzulande spätestens seit 2010 zur Aufarbeitung und zur Prävention eingeschlagen habe. „Starke Worte“ sieht ebenso der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann. Der Bischof von Trier stellt die Frage, „warum der Papst dieses Schreiben an das ganze Volk Gottes richtet, wo doch die Schuld und Verantwortung in erster Linie bei den Priestern, den Bischöfen und Ordensoberen liegt?“ Ähnliche Fragen bewegen auch Martha Heizer, Vorsitzende der Kirchenreform-Plattform „Wir sind Kirche“ in Österreich: „Was wir entschieden zurückweisen bei diesem Brief, ist das plötzliche Einbeziehen des nicht-klerikalen Gottesvolkes!“ Zwanzig Jahre habe man darauf hingewiesen, dass jeder Einzelne Kirche ist, und sei von der Kirchenleitung überhört worden. „Jetzt auf einmal gehören wir zur ‚Gemeinschaft der Kirche‘! So einfach ist es wohl nicht.“ Das Gottesvolk und die anständigen Priester seien nicht für die Missbrauchsfälle verantwortlich zu machen, schreibt Heizer an die Redaktion. Transparenz. „Grundsätzlich positiv“ beurteilt Helmut Schüller, Obmann der reformorientierten PfarrerInitiative, das Papstschreiben, das Erwartungen wecke. Es gehe bei der Debatte nicht nur um Klerikalismus als klerikales Gehabe, sondern um die Kirchenstruktur: Die Geweihten würden eine „Kirche in der Kirche“, einen fest geschlossenen Kreis bilden. Es fehle an einer Kultur der Transparenz und Rechenschaft gegenüber den „Kirchenbürger/innen“. Einen positiven „Kulturwandel“ habe es schon gegeben: Es gebe keinen kirchlichen Schutz mehr vor der weltlichen Gerichtsbarkeit. Die Missbrauchsskandale seien auch eine zusätzliche Belastung für die Priester in der Seelsorge, sagt Schüller angesichts der weit überwiegenden Zahl von Priestern, die nichts mit Missbrauch zu tun haben und die vor immer größeren Aufgaben stehen. Auch im Interesse der in der Kirche wirkenden Menschen müsse jetzt etwas geschehen. nie/kathpress

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Nahmen zum Papstbrief Stellung: Ackermann, Heizer, Schüller und Schönborn. kna, rupprecht/kathbild.at (3)


10 Panorama STENOGRAMM  Geburtstag. Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, wurde am Montag 75 Jahre alt. Seit 2009 vertritt der Schweizer den Heiligen Stuhl in Österreich. Wie jeder Bischof musste auch er mit Erreichen der Altersgrenze dem Papst den Rücktritt anbieten. Bis zur Entscheidung bleibt er im Amt.

Peter Stephan Zurbriggen RUPPRECHT/KATHBILD.AT

 Hochmeister. Das vergangene Woche in Wien tagende Generalkapitel des Deutschen Ordens hat den 46-jährigen Pater Frank Bayard zum Hochmeister gewählt. Der bisherige Generalökonom des Ordens legte nach Annahme der Wahl bei der feierlichen Amtseinführung das Glaubensbekenntnis und den Treueeid ab und ist somit rechtmäßig 66. Hochmeister des Deutschen Ordens.

30. August 2018

Nach Ankündigung durch den Regierungssprecher am Sonntag

Keine Lehre für Asylwerber? Sehr viel Kritik an der Bundesregierung Die Caritas, die evangelische Kirche und andere Organisationen gehen mit dem Vorhaben der Bundesregierung, den Zugang zur Lehre für Asylwerber wieder zu versperren, hart ins Gericht. Caritas-Präsident Michael Landau sprach von einer „völligen Fehlentscheidung in menschlicher und in wirtschaftlicher Sicht“. Unternehmen und Wirtschaft hätten hier einen nüchternen und lösungsorientierten Zugang. Der täte auch der Politik jetzt ganz gut, befand der Caritas-Chef. Denn werde das Vorhaben in die Tat umgesetzt, zwinge das viele junge Asylwerber dazu, über Monate und Jahre nichts zu tun. Viel sinnvoller

In manchen Berufen fehlen Lehrlinge. Hier konnten bisher Asylwerber eine Lehre beginnen. ALEX HALADA/AFP/PICTUREDESK.COM

Pater Frank Bayard RUPPRECHT/KATHBILD.AT

 Liberale Moschee. Die deutsche muslimische Frauenrechtlerin und Juristin Seyran Ates plant die Gründung einer liberalen Moschee in Wien. Vorbild ist die von ihr 2017 im Berliner Stadtteil Moabit gegründete Ibn-Rusdh-Goethe-Moschee. Dort können Musliminnen und Muslime aller Glaubensrichtungen, Frauen und Männer gemeinsam beten. Frauen beten dort auch ohne Kopftuch.

KirchenZeitung Diözese Linz

Magdalena Bachleitner leitet die Delegation der Katholischen Jugend Österreichs. KATHOLISCHE JUGEND

wäre es laut Landau, Jugendlichen die Chance zu geben, etwas zu lernen und einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Aktuell befinden sich laut Caritas rund 900 junge Asylwerber in einer Lehre. Landau schwebt ein Modell wie jenes in Deutschland vor. Dort erhalten asylsuchende Lehrlinge eine Duldung für die Gesamtdauer der Lehre plus zwei Jahre. „Unklug und falsch“. Kritik kam auch vom evangelischen Superintendenten von Salzburg-Tirol, Olivier Dantine. Er sieht in dem Regierungsvorhaben „eine Ideologie, die Stimmung gegen Asylwerber macht“. Die „Katholische ArbeitnehmerInnen-Bewegung“ bekannte sich klar dazu, dass auch bei laufendem Asylverfahren nach einer Wartezeit ein Zugang zum Arbeitsmarkt und somit auch zur Lehre gewährleistet sein müsse. Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer hält es als „aus ökonomischer Sicht für unklug und falsch“, den Erlass von 2012 zurückzunehmen, der die Lehrlingsausbildung für Asylwerber bis 25 Jahre in Mangelberufen erlaubt. Auch SOS Mitmensch übte scharfe Kritik: „Eine solche Zugangsblockade würde Integration torpedieren und die Chancen junger Menschen vernichten.“

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Vernetzungstreffen vor Jugendsynode

Frauenbewegung will „mitmischen“

Katholische Jugendliche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol kommen von 7. bis 9. September in München erstmals zu einem Vernetzungstreffen zusammen. Während der Konferenz wollen die Verantwortlichen der katholischen Jugendarbeit in den deutschsprachigen Ländern eine gemeinsame Position für die Bischofssynode zur Jugend im Oktober in Rom entwickeln. Aus Österreich wird die Katholische Jugend (KJÖ) mit einer Delegation unter der ehrenamtlichen Vorsitzenden Magdalena Bachleitner vertreten sein.

Nur 7,6 Prozent der österreichischen Bürgermeisterposten sind weiblich besetzt. Mit dieser und weiteren Zahlen zeigte die Politikwissenschaftlerin Tamara Ehs (Uni Wien) bei der Sommerstudientagung der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (KFBÖ), dass keine Rede von der fairen Verteilung der Macht im Lande sein könne. Unter dem Motto „Einmischen. Mitmischen. Aufmischen“ trafen sich rund 100 Vertreterinnen der KFBÖ, um über politisches Engagement zu diskutieren – 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

30. August 2018

Zwischen Familienfest und Protesten wegen der Missbrauchsskandale: Für Papst Franziskus (in der Mitte beim Gebet für die Missbrauchsopfer) war das einst katholisch geprägte Irland diesmal ein schwieriges Reiseziel. Reuters (3)

Missbrauchsskandal überlagerte den Papstbesuch beim Weltfamilientreffen

Schatten über der Irlandreise Eigentlich hätte das Weltfamilientreffen im Mittelpunkt der Papstreise des vergangenen Wochenendes stehen sollen. Der aktuelle Skandal in den USA erzwang ein anderes Thema: der sexuelle Missbrauch durch Kleriker und Ordensleute. Irlands Kirche war selbst vor einigen Jahren durch einen enormen Missbrauchsskandal erschüttert worden. Insofern ist es verständlich, dass sowohl der irische Präsident Michael Higgins als auch Premierminister Leo Varadkar das Leid der Opfer ansprachen. Der Papst selbst betete für die Opfer sowohl in Dublin als auch im Marienwallfahrtsort Knock. Er verurteilte die Verbrechen, sprach das Versagen von Bischöfen und Ordensoberen an, bat um Verzeihung und traf sich mit Missbrauchsopfern. Familie. Der eigentliche Anlass der Reise, das Weltfamilientreffen, ging zumindest medial unter. Der Papst hatte bei einem großen Familienfest im Croke-Park-Stadion teilgenommen. Später, bei der verregneten Abschlussmesse, bei welcher die Teilnehmerzahlen hinter den erwarteten 500.000 Menschen zurückblieben, sprach der Papst über die Glaubensweitergabe in der Familie. Doch auch zur Familie musste sich der Papst andere Meinungen anhören: Premier Varadkar

stellte sich gegenüber dem Papst hinter Liberalisierungen der Familien- und Abtreibungsgesetzgebung in seinem Land: Irische Abgeordnete und Bürger hätten erkannt, „dass Ehen nicht immer gelingen, dass Frauen ihre eigenen Entscheidungen treffen sollten und dass Familien viele Formen haben können“, auch mit gleichgeschlechtlichen Partnern. Bericht: In die Reise platzte dann auch eine mediale „Bombe“: Auf einem Internetportal wurde ein Bericht des früheren Papstbotschafters in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò, veröffentlicht. Er bezichtigt Papst Franziskus der Vertuschung im Fall des zurückgetretenen US-Kardinals McCarrick. In den Ausführungen Viganòs bleiben aber etliche Fragen offen. Darauf angesprochen sagte der Papst beim Rückflug zu Journalisten, er werde dazu nichts sagen und vertraue auf

Synode zu Missbrauch Vor dem Hintergrund des weltweiten Missbrauchsskandals schlägt der katholische Bischof von Portsmouth (GB), Philip Egan, eine Bischofssynode der Weltkirche vor. Das Treffen solle sich mit dem Selbstverständnis von Priestern und Bischöfen befassen, schrieb Egan.

die journalistische Kompetenz, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen: „Lesen Sie es selber aufmerksam und bilden Sie sich ein eigenes Urteil.“ Aufregung. Damit war die Aufregung aber nicht vorbei. Auf die Frage, wie Eltern damit umgehen sollten, wenn ihr Kind homosexuell sei, antwortete Franziskus am Rückflug: Beten, nicht verurteilen, reden, verstehen, Platz machen für den Sohn oder die Tochter, denn „ignorieren ist ein Mangel“ an Vaterschaft und Mutterschaft. Allerdings sagte der Papst auch: „Wenn es sich im Kindesalter zeigt, gibt es viele Dinge, die man tun kann, mit der Psychiatrie oder ..., um zu sehen, wie die Dinge sind.“ Eine andere Sache sei es mit einem Zwanzigjährigen oder später. Medial wurde diese Aussage in dem Sinne zusammengefasst, dass der Papst psychiatrische Hilfe für homosexuelle Kinder empfehle. Der deutsche Lesben- und Schwulenverband nannte die Äußerung „zutiefst besorgniserregend und falsch“. Später hieß es seitens einer Vatikan-Sprecherin, Franziskus habe nicht sagen wollen, dass es sich bei Homosexualität um eine Krankheit handle, „sondern dass man vielleicht schauen muss, wie sich die Dinge auf psychologischer Ebene darstellen“. Der Vatikan zog den Satz offiziell zurück kathpress/nie/ds

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Sonntag

22. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 2. September 2018

Die Freiheit lernen Jesus hat die Gesetze seiner Zeit hinterfragt: Gotteswille oder Menschensatzung? Die Überraschung: Die Gesetze Gottes sind viel menschlicher als die der Menschen. Auch viele Christen verkriechen sich wie die Pharisäer lieber hinter Vorschriften, als nach dem Willen Gottes zu fragen. Die Schule Jesu lehrt die Freiheit zu unterscheiden …

1. Lesung

2. Lesung

Dtn 4,1–2.6–8

Jak 1,17–18.21b–22.27

Und nun, Israel, hör auf die Gesetze und Rechtsentscheide, die ich euch zu halten lehre! Hört und ihr werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen. Ihr sollt dem Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; ihr sollt die Gebote des Herrn, eures Gottes, bewahren, auf die ich euch verpflichte. [...] Ihr sollt sie bewahren und sollt sie halten. Denn darin besteht eure Weisheit und eure Bildung in den Augen der Völker. Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennenlernen, müssen sie sagen: In der Tat, diese große Nation ist ein weises und gebildetes Volk. Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie der Herr, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen? Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsentscheide, die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung, die ich euch heute vorlege?

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung oder Verfinsterung gibt. Aus freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir eine Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien. [...] Nehmt in Sanftmut das Wort an, das in euch eingepflanzt worden ist und die Macht hat, euch zu retten! Werdet aber Täter des Wortes und nicht nur Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst! [...] Ein reiner und makelloser Gottesdienst ist es vor Gott, dem Vater: für Waisen und Witwen in ihrer Not zu sorgen. und sich unbefleckt von der Welt zu bewahren.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Evangelium Mk 7,1–8.14–15.21–23

Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, versammelten sich bei Jesus. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben; so halten sie an der Überlieferung der Alten fest. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Vergeblich verehren sie mich; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. [...] Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage! Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. [...] Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.


Wort zum Sonntag

Gefährlich rein

Fotolia

Wer sich danach richtet …

Der Alltag kennt viele Redewendungen über Reinheit: eine weiße Weste haben, die Hände in Unschuld waschen, geschniegelt und gestriegelt sein. Im aktuellen Evangelium wird Jesus von den Pharisäern und Schriftgelehrten in einen Diskurs über äußere Reinheit verwickelt. Er reagiert aktiv und scheut die Konfrontation mit seinen Gegnern nicht. Mit deutlichen Worten versucht er sie wachzurütteln und zur Kenntnis des wahren Gebotes Gottes zu führen, zum Gebot seiner barmherzigen Liebe. Das Bemühen der Pharisäer und Schriftgelehrten, die Vorschriften zu halten und rein zu bleiben, ist an sich nicht schlecht. Korrekt und sauber sein ist gut, aber es ist nicht alles. Allzu großer Schutz vor dem Schmutzigwerden birgt die Gefahr, sich abzugrenzen und auszugrenzen, damals wie heute. Es ist gefährlich, sich nicht mehr von den Nöten der Menschen (etwa der Flüchtlinge) berühren zu lassen. Dagegen braucht es ein Programm, um in der Nachfolge Jesu von einfachen HörerInnen des Wortes zu aktiven TäterInnen zu werden (vgl. 2. Lesung). Papst Franziskus kann uns dabei eine Hilfe sein. Er ermuntert uns, an die Ränder zu gehen und keine Angst zu haben, uns die Hände schmutzig zu machen. Wenn er Gefangenen die Füße wäscht und ihnen dabei sagt: „Ich bin ein Sünder wie ihr!“, ist das eines der schönsten Beispiele für mich, dass Grenzen zwischen sündig und gerecht, zwischen rein und unrein, verschwimmen. Grenzen können sich auflösen, weil Jesus den Blick auf unser Herz lenkt, in dem Gott selber wohnt. Wir sind immer frei, uns für die guten Gedanken zu entscheiden, für Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl.

Der makellos lebt und das Rechte tut, der von Herzen die Wahrheit sagt, der mit seiner Zunge nicht verleumdet hat, der seinem Nächsten nichts Böses tat und keine Schmach auf seinen Nachbarn gehäuft hat. Der Verworfene ist in seinen Augen verachtet, aber die den Herrn fürchten, hält er in Ehren.

Impuls „Rein“ ist ein Mensch, der bereit ist, sich notfalls auch die Finger schmutzig zu machen. „Rein“ ist ein Mensch, der einen anderen trägt. Wie definiere ich selbst den Begriff Reinheit?

Er wird nicht ändern, was er zum eigenen Schaden geschworen hat. Sein Geld hat er nicht auf Wucher verliehen

Sr. ChristinA Blätterbinder

und gegen den Schuldlosen nahm er keine Bestechung an.

Die Steyler Missionsschwester

Wer das tut, der wird niemals wanken.

lebt und arbeitet in Innsbruck und ist verantwortlich für den Freiwilligendienst „MissionarIn auf Zeit“.

Antwortpsalm (aus Psalm 15)

u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

30. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Der erste Schultag rückt immer näher. Mit einer Mischung aus Neugierde, Freude, Unsicherheit und manchmal auch etwas Angst betreten Taferlklassler und Eltern die Schule und werden von der Lehrerin begrüßt. Ein gesunder Start in den Tag ist für Kinder besonders wichtig. löwenzahnverlag

Brigitta Hasch

Fruchtiger Hirseflockenbrei mit saisonalem Obst ZUTATEN (für 4 Personen) 120 g Hirseflocken 400 ml Wasser saisonales Obst nach Belieben (z. B. ein Apfel, eine Birne) ca. 2 EL Nüsse (gerieben oder ganz) 2–4 EL Ahornsirup

∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙

ZUBEREITUNG Die Hirseflocken in einem Topf oder in einer Pfanne leicht anrösten, mit dem Wasser aufgießen und quellen lassen. Auf niedrige Hitze zurückschalten und den Topf bzw. die Pfanne zugedeckt auf dem Herd stehen lassen, bis die Hirseflocken das Wasser gänzlich aufgenommen haben. Früchte klein würfeln, untermengen und etwas dünsten lassen. Wenn nötig noch etwas Wasser hinzufügen. Auf einen Teller geben, mit Nüssen garnieren und mit dem Ahornsirup abschmecken. Zum Schluss mit Früchten garnieren. TIPPS Der Hirseflockenbrei kann je nach Saison sehr vielfältig variiert werden. Äpfel und Birnen kann man das ganze Jahr über lagern und daher immer verwenden. Aber auch Beeren, Marillen, Pflaumen und viele andere Früchte passen gut in den Brei. Also, lasst euch vom saisonalen Obstangebot inspirieren! Der Ahornsirup kann auch gerne durch Honig ersetzt werden. Dann genießen wir nicht nur saisonal, sondern auch noch regional. XX Mein gesundes, warmes Wohlfühlfrühstück, 70 süße und pikante Rezeptideen. Julia Waldhart, Löwenzahnverlag.

Willkommen in So wird auch Regina Brock-Reinstadler heuer wieder eine Schar Schulanfänger/innen in Empfang nehmen. Damit sich die Kinder von Beginn an wohlfühlen, wird sie das Klassenzimmer extra schmücken und die Kinder mit einem Plakat „herzlich willkommen“ heißen. Wie die Frau Lehrerin ausschaut, das wissen die Schüler/innen bereits, denn sie haben vor ein paar Wochen einen Brief von ihr bekommen. Mit einem Foto. Bei einem Elternabend vor den Ferien haben die Eltern schon Bekanntschaft mit der Lehrerin gemacht. „Mir ist es ganz wichtig, dass der Schulstart für alle gut gelingt. Weder Kinder noch Eltern müssen da aufgeregt sein. Gemeinsam und mit einer positiven Einstellung wird das auch heuer klappen“, ist Regina Brock-Reinstadler überzeugt. Viele Veränderungen. Obwohl sich mit der Schule so einiges im Alltag der Kinder verändern wird, mag die erfahrene Pädagogin den Ausdruck „Ernst des Lebens“ nicht sehr. „Natürlich werden Kinder im Schulbetrieb mehr fremdgesteuert sein als bisher. Sie müssen pünktlich aufstehen, können in der Schule – anders als noch im Kindergarten – nicht un-

begrenzt spielen und haben auch Hausübungen zu erledigen. Aber neben dem Schreiben und Rechnen können sich die Mädchen und Buben ja im Turnunterricht austoben und beim Werken und Malen ihre Kreativität ausleben“, erklärt Brock-Rein­stadler. Und weil all das durchaus anstrengend für ein sechsjähriges Kind ist, brauchen so manche nach dem Essen ein Mittagsschläfchen. Möglichst selbstständig. Grundsätzlich tun sich Kinder, die schon einiges ohne Zutun von Erwachsenen erledigen können, leichter in der Schule. „Wenn das An- und Ausziehen von Jacke und Schuhen, oder auch das Öffnen des Reißverschlusses der Federschachtel selbstständig geht, macht es zum einen mehr Spaß und das Kind steht auch nicht so unter Druck“, weiß die Pädagogin. Das Üben solcher Dinge ist zwar

Regina Brock-Reinstadler unterrichtet seit 15 Jahren Volksschulkinder. Sie selbst hat zwei Kinder im Alter von 13 und 7 Jahren. privat


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

30. August 2018

Bald gehts los! Am ersten Schultag gibt es für die meisten Schulanfänger/ innen auch eine Schultüte. HÖRMANDINGER

der Schule! oft eine Frage von Zeit und Geduld, aber es lohnt sich. Besonders wichtig ist es, das richtige Verhalten am Schulweg zu trainieren, den das Kind nach einiger Zeit auch alleine zurücklegen sollte. Aber auch bei den Aufgaben findet es Regina Brock-Reinstadler besser, wenn sich das Kind zuerst allein mit der Aufgabe auseinandersetzt und erst bei Schwierigkeiten um Hilfe fragt. Selbst dann, wenn das wahrscheinlich länger dauert. Vorlesen und lesen. Natürlich ist es Aufgabe der Schule, den Kindern das Abc, das Schreiben und das Lesen beizubringen. Aber die Freude an Geschichten und Büchern erfahren sie am besten, wenn auch zu Hause viel gelesen wird. „Gemeinsam lesen, etwa als Ritual am Abend, das würde vielen Kindern sehr helfen“, wünscht sich die Lehrerin. Denn gut lesen und einen Text sinngemäß zu erfassen, das spielt in allen Gegenständen eine große Rolle, bis hin zu den Textaufgaben in Mathematik. „Sollte es Probleme geben, können wir die am besten gemeinsam lösen – Eltern, Lehrer und Kinder.“ Für ein Gespräch ist Regina Brock-Reinstadler jederzeit offen.

TIERE IN DER BIBEL, TEIL 8

Der große Fisch und der gefräßige Wurm Tiere der Bibel können zu Boten Gottes werden, wie etwa der „große Fisch“, der im Auftrag Gottes Jona nach Ninive bringt. Ninive ist Symbol für Brutalität, Unmenschlichkeit und Gewalt. So wie wir heute mit der Brutalität des IS konfrontiert werden. Verständlich, dass Jona da nicht hinwill. Nachdem Jona dann doch per „großem Fisch“ zu seinem Bestimmungsort gelangt ist und Ninive den Untergang gepredigt hat, sitzt er vor der Stadt und erwartet ungeduldig Gottes Strafgericht. Aber Ninive geht nicht unter. Zornig klagt Jona Gott an. Und wieder braucht es einen besonderen Boten. Ein Wurm frisst im Auftrag Gottes die Wurzeln des Rizinusbaumes ab, unter dem Jona vor der Stadt sitzt, sodass er verwelkt und Jona der glühenden Sonne ausgesetzt ist. Das lässt Jona vollends außer sich geraten, um dann von Gott die Lehre zu hören: Ninive habe sein Unrecht erkannt. Um den Rizinusbaum sei es Jona leid, warum nicht um die 120.000 Einwohner und so viel Vieh? Das sind die letzten Worte des Buches Jona. Direkt neben den Menschen stehe das Vieh, meint die Bibel. „Herr, du hilfst Menschen und Tieren.“ So besingt der Psalm 36,7 diese Fürsorge Gottes für beide: Mensch und Tier. Ob der nächste gefräßige Wurm auch uns etwas sagen will? Bibelwelt und Zoo Salzburg wünschen es Ihnen.

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DR. EDUARD BAUMANN, DIREKTOR DER BIBELWELT SALZBURG

 „Vom Steinbock bis zum großen Fisch – Tiere in der Bibel“, die Sonderausstellung der Bibelwelt mit dem Zoo Salzburg, wurde bis 3. November 2018 verlängert.

Eine Kinderzeichnung BIBELWELT


teletipps Sonntag

2. bis 8. September 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

2. september

9.00  Der See Genezareth (Dokumentation). Das ARD-Team besucht unter anderem das Benediktinerkloster in Tabgha und wandert durch Tiberias. Phoenix 9.30  Katholischer Gottesdienst aus dem Neukloster in Wiener Neustadt, mit P. Walter Ludwig, OCist. „Bei Jesus in die Schule gehen.“ ORF 2 12.30  Orientierung (Beiträge zum Wiedersehen). Martyrium für den Glauben: Im Gedenken an Restituta Kafka. – NS-Opfer Franz Jägerstätter: Erinnerungen an einen „Seligen“. – Mahatma Gandhi: Ein Asket mit großer Seele. – „I have a dream“: Der Baptistenpastor Martin Luther King. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne mit Barbara Rett (Operette). Emmerich Kálmáns „Gräfin Mariza“ bei den Seefestspielen Mörbisch. ORF III Montag

3. september

19.40  Re: Bildung mit Leidenschaft (Reportage). Jeder Schüler sollte dieselbe Chance auf beste Bildung haben, ungeachtet seiner sozialen Herkunft. In Estland hat dieser Anspruch einen so hohen Stellenwert wie sonst nirgendwo in Europa. arte 20.15  Viel zu heiß für diese Welt (Dokumentation). In Österreich werden Jahr für Jahr hunderte Hektar Ackerland zusätzlich bewässert. „Ohne künstliche Bewässerung ist es nicht mehr möglich, Gemüse im Marchfeld zu ziehen“, sagt Biobauer Günter Breuer. ORF III 22.25  Einsteins Nichten (Dokumentarfilm). Albert Einsteins Großnichten mussten im Zweiten Weltkrieg mit ansehen, wie die Familie von Robert Einstein, dem Cousin Albert Einsteins, getötet wurde. Der Film erzählt ihre Geschichte. 3sat Dienstag

4. september

20.15  Die Brücke (Kriegsfilm, BRD, 1959). Eine Schar deutscher Jungen verteidigt 1945, völlig sinnlos, eine unwichtige Brücke bei einer Kleinstadt im Bayerischen Wald vor den anrückenden Amerikanern. Der mit Preisen überhäufte Antikriegsfilm enthüllt im Missbrauch jugendlicher Unbefangenheit und Ideale zugleich den schlimmen Aberwitz des Krieges. 3sat 23.25  kreuz und quer (Dokumentation). Amerika unter Waffen. Trauma einer Nation. ORF 2

Morgengedanken von Dr. Silvia Habringer-Hagleitner, Linz. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 22.35  kreuz und quer. Weltuntergang – Wie Kiribati im Meer versinkt. Wenn der weltweite Anstieg des Meeresspiegels aufgrund der Klimaerwärmung weiterhin andauert, wird der Inselstaat Kiribati im Zentralpazifik zwischen 2060 und 2070 im Meer versinken. Anote Tong, von 2003 bis 2016 Präsident von Kiribati, kämpft für die Zukunft des Inselvolkes. ORF 2

Mittwoch

Foto: Archiv

5. september

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Susannes Traum – Fallschirm statt Rollstuhl. BR 20.15  Alles Isy (Drama, D, 2018). Auf einer wilden Hausparty verliert Isy nach einem Cocktail aus jeder Menge Alkohol und bunter Pillen das Bewusstsein und wird von drei Burschen aus ihrer Schule vergewaltigt. Da sich Isy an nichts erinnern kann, bleibt die Tat scheinbar folgenlos. Ein außergewöhnlicher Film – bewegend, bestürzend und sensibel gezeichnet – über ein Thema, das aktueller ist denn je. Sexuelle Gewalt wird nur selten zur Anzeige gebracht, und die meisten Täter stammen aus dem privaten Umfeld der Opfer. Das Erste 22.15  Zwei Brüder (Abenteuerfilm, F/GB, 2004). Die gefahrvollen Abenteuer zweier Tiger-Brüder im Dschungel Indochinas um das Jahr 1920. Ein spannender, fotografisch atemberaubender Tierfilm. Der Film fesselt als gehaltvoller Jugendfilm, der faires Miteinander von Mensch und Tier, Familienleben und Mitgefühl propagiert. ServusTV Donnerstag 6. september 21.00  Todeszug in die Freiheit (Dokumentation). Der Film erzählt die einzigartige Geschichte eines KZ-Transports in den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945 vom KZ-Außenlager Leitmeritz in Richtung des KZ Mauthausen. Die tschechische Bevölkerung unternahm alles, um so viele Menschen wie möglich aus dem Todestransport zu befreien. Einzigartig ist das Filmmaterial, mit dem die Tschechen damals das Geschehen dokumentiert haben. Phoenix

Fr 14.05  Welcome – Grenze der Hoffnung. Ein Schwimmlehrer freundet sich in Calais mit einem Immigranten an, der vor dem Krieg im Irak geflohen ist und nun Schwimmen trainiert, um den Ärmelkanal durchqueren zu können. Migrationsdrama über eine Freundschaft, die sich in einem gesellschaftlichen Klima der Ausgrenzung und Angst behaupten muss. arte Foto: ARD/Degeto/MarsDistribution 21.45  Anselm Grün auf Gedankengängen mit Michael Harles. Auf ihrem „Gedankengang“ – einem Spaziergang rund um das fränkische Kloster Münsterschwarzach – widmen sich Pater Anselm Grün und Moderator Michael Harles einer menschlichen Eigenschaft, die zu den sieben Todsünden zählt: der Gier. (Wh. Fr 13.45) ARD-alpha Freitag

7. september

20.15  Zwei Bauern und kein Land (Tragikomödie, D, 2017). Gelungene Vater-Sohn-Geschichte mit einem kauzigen Typenarsenal, in der sich die ernsthafte Grundlage mit erfrischendem Humor verbindet. Das Erste Samstag

8. september

11.00  Eine Rentnerin rettet die Welt (Dokumentation). Die 64-jährige Brigitte Fischer-Brühl geht für ein Jahr nach Guatemala. Dort will sie Menschen in Not helfen und etwas zurückgeben. ARD-alpha 19.20  Meere, Mauern, Mauscheleien – Europas Kulturhauptstädte 2018 (Dokumentation). Europa zwischen Friesland und Malta. Eine Reise in die beiden Kulturhauptstädte 2018. 3sat 20.15  Mozart: Die Entführung aus dem Serail (Musiktheater). Singspiel in drei Akten in deutscher Sprache. Opéra de Lyon. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit, von Dr. Gisela Malekpour, St. Pölten. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Heidenreichstein, Niederösterreich. Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Pfeifferfranz Menschenbilder. Wie Trümmer nach einem Schiffbruch. Die Reste einer versunkenen Welt. Der Schriftsteller und Literaturwissenschafter Luis Sérgio Krausz. So 14.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „1968 – Ein Jahr des Erwachens.“ Heiner Boberski macht sich Gedanken über Menschen und Ereignisse, die ihm aus diesem Jahr der Proteste gegen das sogenannte Establishment in Erinnerung geblieben sind. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Das geht ins Auge. Dem Seh-Sinn auf der Spur. Mo– Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Verstopfte Lebensader. Wasserkraftwerke am Mekong. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Störenfriede, Wutbürger und Quälgeister. Unbequeme Zeitgenossen verschaffen sich Gehör. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wir im Web. Von Daten, Cookies und Hackern. Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Rosa Lyon im Gespräch mit Remo Largo, Kinderarzt. Do 21.00, Ö1. Logos. Warum Wunder den Menschen faszinieren. Religionswissenschaftler, Theologinnen, Religionssoziologen und Psychologinnen tauchen in die Welt der Wunder ein. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

30. August 2018

Gedanken zu Laudato si‘ für die Schöpfungszeit, Teil 1 von 3

Das gemeinsame Haus hüten Heinz Niederleitner

O

b Schadstoff-Grenzwerten oder Umweltverträglichkeitsprüfungen: Bei manchen Themen scheinen sich Wirtschaft und Umweltschutz mit unterschiedlichen Interessen gegenüberzustehen. Dass diese Gegenüberstellung – hier Wirtschaftsinteressen, dort Umweltschutz – nicht ursprünglich ist, lässt sich aus dem Untertitel der Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus erkennen. Er lautet: „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“. Haushalten. Welches „Haus“ ist gemeint? Die Antwort liegt in zwei Fachwörtern: in der „Ökologie“, in der es um die Beziehungen von Mensch, Tier und unbelebter Natur geht, und in der „Ökonomie“, also grob gesagt der Wirtschaft. In beiden Worten steckt der „Oikos“. Das griechische Wort bedeutet Haus, Hausgemeinschaft und zum Haus gehörendes Vermögen – also Menschen, ihr Haus und die gemeinsame Lebensgrundlage. Sowohl in der Ökologie als auch in der Ökonomie geht es letztlich um den Erhalt dieser Grundlage. Im Deutschen sprechen wir von „haushalten“, wenn es um den effizienten und effektiven Einsatz von Ressourcen geht, der ein langes Fortbestehen ermöglicht. Dass es in der globalen Wirtschaft eklatante Abweichungen von diesem Ideal gibt, ist unbestritten. Unternehmen sind zumeist auf Gewinnerzielung aus, sagt die Betriebswirtschaftslehre. Das ist nicht verwerflich, birgt aber die Gefahr, Wichtiges zu übersehen: Möglichst großer Gewinn in wenig Zeit – hier kann der Schutz von Mensch und Umwelt unter die Räder kommen. Entscheidend

Schöpfungszeit Die christlichen Kirchen in Österreich machen ab 1. September wieder auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Bis zum 4. Oktober, dem Fest des heiligen Franziskus, finden österreichweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt. Der 1. September ist der „Tag der Schöpfung“, den Papst Franziskus 2015 nach Veröffentlichung seiner Enzyklika „Laudato si’“ eingeführt hat. XX Infos: www.dioezese-linz.at/oekologie

Das Bild des Hauses steht für die Erde, die der gemeinsame Wohnsitz aller Menschen ist.

ist die Art des Wirtschaftens, schreibt Papst Franziskus: „Die Ressourcen der Erde werden auch geplündert durch ein Verständnis der Wirtschaft und der kommerziellen und produktiven Tätigkeit, das ausschließlich das unmittelbare Ergebnis im Auge hat.“ (Laudato si’, Nr. 32) Das Gegenteil davon wäre Nachhaltigkeit. Bezeichnenderweise stammt dieser Begriff aus der Wirtschaft selbst, nämlich aus der Forstwirtschaft. Wachstum? Das Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie ist jedenfalls komplexer, als es erscheint. Eine wichtige Diskussion dreht sich um den Begriff des Wirtschaftswachstums. Bis heute wird es als Allheilmittel für den Wohlstandserhalt gesehen. Allerdings benannte der „Club of Rome“ schon in den 1970er Jahren die „Grenzen des Wachstums“ aufgrund beschränkter Güter der Erde. Diskutiert wird daher: Lässt sich

nie

Wirtschaftswachstum vom Güterverbrauch entkoppeln? Es gibt auch Forscher, die sich mit der Alternative beschäftigen: Wie könnte eine Wirtschaft funktionieren, die andere Ziele als Wachstum hat und sich bewusst Grenzen setzt? Wie müsste eine Gesellschaft aussehen, die das mitmacht? Es müsste in den reichen Staaten eine bescheidenere Gesellschaft sein, die ihr Glück nicht im Konsum sucht und mehr zusammenhält. Die Menschheit solle sich die Erde „unterwerfen“, heißt es in der Bibel (Gen 1,28). Gemeint ist aber die Einladung, in das von Gott geschaffene Haus einzuziehen und es verantwortungsvoll zu bewohnen. Papst Franziskus (Laudato si’, Nr. 67) verweist auf eine andere Bibelstelle (Gen 2,15), wonach der Mensch seinen Wohnsitz „bearbeiten und hüten“ möge. Hier ist er wieder, der Zusammenhang von Wirtschaft („bearbeiten“) und Ökologie („hüten“).

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18 Termine

Privat

namenstag

Mag. Beate Dandler, Kunsthistorikerin, organisiert die Reihe Musik in der Kurhauskirche Schärding mit.

Beate (6. September) Der Name Beate ist die adverbielle Form des lateinischen Wortes beatus und bedeutet „die Glückliche, Glückselige, Selige, Zufriedene“. Er kann also Impuls zu einer Lebenseinstellung sein. Ich bin sehr zufrieden, einen Namen zu tragen, der relativ selten vorkommt, und eine so positive Aussagekraft hat. Die rare Namensgebung spiegelt sich in einer Geschichte kurz nach meiner Geburt, als meine Oma mit nicht unwesentlicher Vehemenz Beate gegenüber der von anderer Seite kolportierten Berta verteidigen musste. Der 6.9. ist der Gedenktag der Märtyrerin Beata von Sens (†273), deren Biographie sehr legendenhaft ist, während am 8.4. der Äbtissin Beata von Ribnitz (†1399) gedacht wird. Beate ist in dem Sinn kein klassischer Heiligenname, aber in seiner Bedeutung „Selige“ Beiname Heiliger, besonders jener der Gottesmutter Maria, deren Titel Beata Maria Virgo im Magnificat des Lukasevangeliums fußt. Somit kommt Beate gar nicht so selten vor. Beate Dandler

30. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Freitag, 31. August XX Linz, Mariendom. Kaleidoskop, Orgel.Brass.Stimme, Benefizkonzert der Initiative „Pro Mariendom“, 20 Uhr, mit der Vienna Brass Connection, Wolfgang Kreuzhuber, Theresa Grabner und Christa Ratzenböck. XX Mondsee. In Paradisum, Eröffnungskonzert der 30. Musiktage, Wredeplatz, 19.30 Uhr, Ltg.: Prof. Gottfried Holzer-Graf. Samstag, 1. September

XX Scharnstein. Almtaler Gstanzlsingen, Turnsaal der NMS, 20 Uhr, mit den „Zwanglosen“, den Krammerer Sängern, den Aberseea Musikanten u. v. m. XX St. Martin im Mühlkreis. Klangwolke, Open-Air-Konzert, Marktplatz, 19.30 Uhr, Medley, Georg Höfler & Sigi Mittermayr, Burgi Chor & Voixmusikanten. XX Wolfsegg am Hausruck. Gedenkveranstaltung der NS-Verfolgten aus Oberösterreich, Friedensweg von der Wolfshütte nach Wolfsegg, Treffpunkt am Marktplatz, 9 Uhr. Friedens­kreuz Wolfshütte, 9.30 Uhr. Sonntag, 2. September XX Enns, St. Laurenz. Orgel.Punkt. Zehn, Orgelmeditation, 10 Uhr, Harald Gründling, Orgel. XX Brunnenthal. Flanders Recorder Quartet, Konzert, Barockkirche, 19.30 Uhr, Bart Spanhove, Tom Beets, Joris Van Goethem, Paul Van Loey, Blockflöte. XX Linz. Fürchten wir das Beste, eine Hommage an Georg Kreisler, Kolpinghaus, 18 Uhr, mit Regina Leitner, Schauspiel, Gesang, Halena Simon, Piano. XX Sattledt. Ton-Farblichtbild-Vortrag über den hl. Pater Pio, Pfarrsaal, 17 Uhr, Pater Pio wies die fünf Wundmale Jesu 50 Jahre bis zu seinem Tod auf. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Weisskirchen. Klangwald, an 9 Standorten entlang eines Rundweges erwarten Sie 13 Musikgruppen und ein Schauspieler, 14 bis 18 Uhr, bei Schlechtwetter wird die Veranstaltung ersatzlos abgesagt. XX Wilhering. Pontifikalamt, Stifts-

kirche, 10 Uhr, Carl Ditters von Dittersdorf, Missa gratiosa in C, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering. Montag, 3. September XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Krypta, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Schärding. Gesundheit wächst am Wegesrand, Wildkräuterführ­ ung, diesmal dreht sich alles um die Rosskastanie, 15 Uhr, Treffpunkt ist an der Schiffsanlegestelle Schärding, mit Renate Wimmer, Kräuterexpertin. Dienstag, 4. September XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgel­vesper, 17.15 Uhr, Lukas Frank, Orgel. XX Steyregg. Fürchten wir das Beste! – eine Hommage an Georg Kreisler, Musikkabarett, Musikschule, 19.30 Uhr, mit Regina Leitner, Schauspiel, Gesang und Halena Simon, Piano und Gesang. Mittwoch, 5. September XX Ried im Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, ein Lichtblick in der Trauer, Pfarrzentrum, 18 bis 20 Uhr. XX Ried in der Riedmark. Festliches Konzert, Klassische Werke und Volksweisen von P. Tschaikowskij, N. Rimskij-Korsakow, M. Loworsky, D. Bortnijanskij u. a., Pfarrkirche, 19 Uhr, Don Kosaken Chor, Serge Jaroff, Ltg.: Wanja Hlibka.

Donnerstag, 6. September XX Linz, Mariendom. Raumklang für ­Klarinettenensemble & zwei ­Orgeln, d-Moll-Toccata, Bach oder ein eigens für Klarinette und ­Orgel komponiertes Werk von ­Roderik de Mans sind zu hören und auch Werke von Johann Sebastian Bach, Jehan Alain u. a., 20 Uhr, Ensembler CLARISSMA, Ltg.: Gerald Kraxberger, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, ­Orgel. Freitag, 7. September XX Freistadt. Kuchen und Saft, Märchen, Geschichten aus Jennifer Pichelkastner´s Mitmach-Buch für Kinder, Lesung, für Kinder ab ­ 3 Jahren, MÜK, 16 Uhr, mit Jennifer ­Pichelkastner. XX Linz. Konzert, Werke von J. J. Fuc, F. M. Veracini, F. X. Geminiani, A. Vivaldi, G. Ph. Thelemann, W. A. Mozart, J. P. Guignon, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Solisten des Bach Consort Wien. XX Ried im Innkreis. Orgelkonzert in Dur und Moll, anlässlich 40 Jahre Schwanthalerorgel, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, Renate Pumberger, Orgel. XX Schwanenstadt. Heilungsgebet, Ansprache & Zeugnis, Meine Heilung durch Gott, im Anschluss: Gebet um Heilung, Rosenkranz, 18 Uhr, Herz-Jesu-Messe, 18.30 Uhr, Vortrag & Gebet, 19.30 Uhr, mit Alan Ames. XX Wels, St. Franziskus. Pilgern mit St. Franziskus, zu Fuß von Wels über Scharten und Wilhering zur Wallfahrtsbasilika Pöstlingberg, Infos im Pfarrbüro, bis So., 9. 9.

Ausstellung – Flohmarkt XX Aigen-Schlägl. Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel, Ausstellung, Meierhof, Besichtigung nach Voranmeldung, Tel. 07281 88 01-0. XX Aschach. Großer Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, Fr., 7. 9., 16 bis 19 Uhr und Sa., 8. 9., 8 bis 12 Uhr. XX Braunau. Flohmarkt, Kolpingsaal, Sa., 1. 9., XX 9 bis 16 Uhr und So., 2. 9., 9 bis 13 Uhr. XX Gaspoltshofen. Figure it out, Ausstellung, Evelyn Kolouch, Druckwerkstatt und Galerie Scheinhaus, Vernissage, Do., 6. 9., 19 Uhr, Ausstellung geöffnet von 9. bis 30. 9., jeweils sonn-

tags 14 bis 17 Uhr. XX Gmunden. Objects of Desire, Dorothee Golz, Xenia Hausner, bis 15. 9., Öffnungszeiten: Mi., Do., Fr. 14 bis 18 Uhr und Sa. 10 bis 16 Uhr und nach tel. Vereinbarung, Tel. 07612 626 68. XX St. Ägidi. Sauwald-Erdäpfel-Kirtag, Sa., 1. 9., und So., 2. 9., am Sa., 1. 9., findet die Donausteig-Sagenwanderung statt, Treffpunkt ist um 10 Uhr beim Genusslandzelt. XX Linz, Christkönig. Flohmarkt, Fr., 31. 8., 8 bis 17 Uhr, Sa., 1. 9., 8 bis 13 Uhr. XX Pfarrkirchen bei Bad Hall. Pfarrflohmarkt,

Ortszentrum, Sa., 1. 9., So., 2. 9., jeweils 7 bis 16 Uhr. XX Steyr. Bücher-Fundgrube, Evangelische Pfarrgemeinde Steyr, alter Gemeindesaal, So., 9. 9., 11 bis 12.30 Uhr. XX St. Florian. Religiöse Sammlung von Hans Fronius in Verbindung mit aktuellen Arbeiten von Ferdinand Reisinger, Primizstock des Stiftes, noch bis Sa., 15. 9. XX Sierning. Flohmarkt der Hilfsgemeinschaft SSTA Osthilfe, Sa., 1. 9., 8 bis 12 Uhr, Fahrräder, Bücher, Elektroartikel u. v. m.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

30. August 2018

Samstag, 8. September XX Attnang-Puchheim. Monats­ wallfahrt nach Maria Puchheim, Selig ist die, die geglaubt hat, Rosenkranz, 14 Uhr, E ­ ucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung Information, 15.30 Uhr, ­Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobuch von der Herz-­Jesu-Kirche weg, 12.30 Uhr, Gestaltung: Neokatechumenalen Weg, Zelebrant und Prediger: Pfarrer Mag. Dietmar Neubauer. XX Linz, Karmelitenkirche. Straßenevangelisation, 14 bis 16 Uhr. XX Spital am Pyhrn. Festliches Konzert, atemberaubendes Klangerlebnis, Werke von P. Tschaikowskij, N. Rimskij - Korsakow u. a., Stiftskirche, 19.30 Uhr, Don Kosaken Chor Serge Jaroff, Ltg.: Wanja Hlibka. XX Steyr. Lichterprozession, Lichtbringer zu sein, zu entflammen und neu zu beleben, Bruderhauskirche, 18.30 Uhr, Hl. Messe, Michaelerkirche mit Marienweihe, 20 Uhr. Sonntag, 9. September XX Bruckmühl. Festmesse, Kleine Messe mit Instrumentalbegleitung von A. Thoma, Trachtensonntag und Jubelpaare, Pfarrkirche, 9.15 Uhr, Kirchenchor Bruckmühl.

XX Enns, St. Laurenz. ORGEL. PUNKT.ZEHN, Orgelmeditation, Basilika, 10 Uhr, Ulrike Prinz, Orgel. XX Krenglbach. Bergmesse auf dem Gahberg – Miglberg – Schöberingerhof bei Weyregg am Attersee, 12 Uhr. XX Maria Puchheim. Bergmesse am Erlakogel, Treffen am Kirchenparkplatz, 6 Uhr, Treffen in Ebensee, Parkplatz Rindbach, 6.30 Uhr, Messfeier beim Gipfelkreuz, 11 Uhr, mit Pfarrer Josef Kampleitner, bei Schlechtwetter entfällt die Bergmesse. XX Peuerbach. Familienwallfahrt des Dekanates Peuerbach nach St. Ägidi, Treffpunkt: in Fraunhof, 13.30 Uhr, die Wallfahrt führt von dort zur Kapelle in Dorf wo der Wallfahrtsgottesdienst bei der Kapelle gefeiert wird, bei Schlechtwetter findet die Wallfahrt in der Pfarrkirche St. Ägidi statt. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Vöcklamarkt. Fest der Ehejubilare, 25, 40, 50, 60 und 65 Jahre, Moderne und traditionelle Chorwerke zum Jubiläumsfest, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, Solisten und Chor der Pfarrkirche, Ltg.: Christian Köpfle.

Korrektur zur „Rückkehr der Mumie“ St. Thomas am Blasenstein. Ab sofort ist die Mumie des sogenannten „luftg‘selchten Pfarrers“ wieder in der Gruft der Pfarrkirche St. Thomas zu sehen. Der Raum ist über einen Münzautomaten jederzeit zugänglich und nicht nur zu den bestimmtern Zeiten, die in der letzten Ausgabe der KiZ 34 auf Seite 6 angegeben waren. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.

Liturgie

bildung Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 XX Trauerbegleitung, Mi., 12. 9., 16.30 bis 19 Uhr. XX Seniorinnen und Senioren musizieren, Do., 13. 9., 14 bis 16 Uhr, Ltg.: Mag. Johannes Sonnberger. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 XX Wilde Kräuter begleiten uns durchs ganze Jahr, Kräuterstammtisch, Mi., 12. 9., 19 Uhr, Ltg.: Berthilde Blaschke. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 XX Meditationsabend, In der Stille eins werden, Do., 13. 9., 19 bis 20 Uhr. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 XX Humanität – Interkulturalität, Straßenaktion, vor der Marienkirche, Do., 13. 9., 9 bis 11 Uhr. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 XX Tanzend und singend zur Quelle des Friedens in uns, So., 9. 9., 10 bis 13 Uhr und So., 4. 11., 10 bis 13 Uhr, Ltg.: Mag. Sarah Gertraud Emmer. XX Die Umgebung des Greisinghofs erwandern, Wandertage für Seniorinnen und Senioren, Mo., 10. 9., 14 Uhr bis Do., 13. 9., 13 Uhr, Ltg. Siegfried Klein, Richard Heinzl.

KiZ-Angebot

Schallaburg: Byzanz erleben Klaus Pichler

Bewundert, mächtig und einflussreich, doch nahezu vergessen: Das Weltreich Byzanz. Mit der Ausstellung „Byzanz & der Westen. 1000 vergessene ­Jahre“ ruft die Schallaburg eine faszinierende Geschichte ins ­Gedächtnis. Eine Reise ins Mittelalter Schauplatz ist das Mittelmeer – ein Ort, der seit jeher Kulturen verknüpfte und bereicherte: Wir stechen mit Pilgern und

Kreuzfahrern in See, treffen Karl den Großen bei seiner Kaiserkrönung in Rom und begleiten ­Prinzessin Theodora auf ihrem Weg von Konstantinopel nach Österreich. Strahlendes Byzanz Exponate aus namhaften Sammlungen wie dem Pariser Musée du Louvre, der Schatzkammer von San Marco in Venedig oder dem Israel Museum in Jerusalem machen „Byzanz & der Westen“ zur wertvollsten Ausstellung in

der Geschichte der Schallaburg. Öffnungszeiten: bis 11. 11. 2018, Mo. bis Fr., 9 bis 17 Uhr, Sa., So. und Feiertag 9 bis 18 Uhr Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Eintrittskarten plus das Magazin „Mittelmeer, wohin? für die aktuelle Ausstellung. Schreiben Sie bis Fr., 7. 9. (KW: „Byzanz & der Westen“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Lesejahr B Lesereihe II Sonntag, 2. September 22. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dtn 4,1–2.6–8 L2: Jak 1,17–18.21b–22.27 Ev: Mk 7,1–8.14–15.21–23 Montag, 3. September Hl. Gregor der Große, Papst, Kirchenlehrer. L: 1 Kor 2,1–5 Ev: Lk 4,16–30 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Lk 22,24–30 Dienstag, 4. September L: 1 Kor 2,10b–16 Ev: Lk 4,31–37 Mittwoch, 5. September L: 1 Kor 3,1–9 Ev: Lk 4,38–44 Donnerstag, 6. September L: 1 Kor 3,18–23 Ev: Lk 5,1–11 Freitag, 7. September L: 1 Kor 4,1–5 Ev: Lk 5,33–39 Samstag, 8. September Mariä Geburt. L: Mi 5,1–4a oder Röm 8,28–30 Ev: Mt 1,1–16.18–23 (oder 1,18–23) Sonntag, 9. September 23. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 35,4–7a L2: Jak 2,1–5 Ev: Mk 7,31–37 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage 3. 9.: Wurzel 4. 9.: Wurzel bis 13, ab 14 Blüte 5. 9.: Blüte Pflanzzeit Beginn 10 6. 9.: Blüte bis 11, Blatt von 12 bis 21 7. 9.: --- Frucht 5 bis 14 -- 8. 9.: --- ab 16 bis 22 Frucht 9. 9.: Frucht ab 4 Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.


20 Anzeigen & Hinweise

30. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN BETREUUNG Erfahrene mobile Altenfachbetreuerin in Pension übernimmt gerne die stundenweise Betreuung Ihrer Lieben. Zuschriften bitte mit Tel.-Nr. an: KirchenZeitung, Chiffre 12, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. GITARRE-WOCHENENDKURSE GITARRE-WOCHENENDKURS auch in Ihrer Pfarre möglich. Info: 0650 512 74 79 www.walter-nimmerfall.weebly.com KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46. VERSCHIEDENES Der Tiergarten Walding sucht für zwei Wochenenden im Monat eine liebe, ehrliche, zuverlässige Frau, gerne auch Pensionistin, mit Erfahrung in Küche und Haus für eine abwechslungsreiche Aufgabe. Tel. Frau Mair: 07234 827 59. Suche Modeschmuck und Uhren (günstig), auch defekt. Tel. 0664 559 60 30.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Tanja Holzer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der KirchenZeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

PFARRE

DENNIS HERRMANN

Orgelmeditationen in Enns

Domfrauen erzählen

Pfarre Enns-St. Laurenz. In der Basilika St. Laurenz in Enns erklingen an den kommenden beiden Sonntagen zum letzten Mal im Anschluss an den 9-Uhr-Gottesdienst um 10 Uhr Orgelmeditationen. Diese Kurzkonzerte dauern etwa 20 Minuten. Am 2. September wird Harald Gründling und am 9. September Ulrike Prinz spielen. Im Anschluss besteht um 10.30 Uhr die Möglichkeit zu einer Landesausstellungsführung in der Basilika.

Linz. Im Rahmen des Kunstprojekts „Domfrauen“ lädt die Katholische Frauenbewegung in den Mariendom Linz: Anlässlich des Ars Electronica Festival erzählen 30 Frauen zwischen 25 und 75 Jahren von ihrer besonderen Beziehung zum Dom und ihren Glaubenserfahrungen. Die Besucher/innen können dabei den Mariendom in Linz neu entdecken und Impulse für das eigene Leben und den eigenen Glauben gewinnen.

 Freier Konzerteintritt, Informationen zur Ausstellung unter www.landesausstellung.at

 Samstag, 8. September, 16 bis 17.30 Uhr, Treffpunkt ist am Domplatz

Marktplatz der Ideen Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich organisiert heuer mit ihrem neuen Bildungsund Beratungsprogramm „LK-Unternehmerservice“ bei der Welser Messe vom 6. bis 9. September einen Stand. Unter dem Motto „Marktplatz der Ideen“ stellen 20 bäuerliche Betriebe ihre Neuheiten an Produkten, Produktions- und Verfahrensabläufen, Initiativen zur Direktversorgung und sonstige Dienstleistungsangebote vor. Zu den 20 präsentierten Betrieben zählt die Gernekoch GmbH, die ihre Gerichte in Gläsern anbietet und trotz Haltbarkeit ohne Kühlung keine Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker verwendet.

Lichterprozession Die Legio Mariens, Curia Steyr, organisiert am Samstag, 8. September, zu Mariä Geburt, eine Lichterprozession in Steyr. Dr. P. Bernhard Vosicky OCist vom Stift Heiligenkreuz begleitet die Prozession zu Ehren Mariens. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr neben dem Feuerwehrdepot Steyrdorf. Die Marienstatue aus Fatima wird zum Museum Arbeitswelt getragen, wo ein Impuls stattfindet. Danach folgt die Prozession zur Michaelerkirche. Dort wird um 20 Uhr die heilige Messe gefeiert.  Beim Treffpunkt sind Kerzen erhältlich

Don Kosaken Chor Am Mittwoch, 5. September findet um 19 Uhr in der Pfarrkirche Ried in der Riedmark ein festliches Konzert mit dem „Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ unter der Leitung von Wanja Hlibka statt. Der stimmgewaltige Chor prä-

sentiert ein neues Konzertprogramm, das von festlichen Gesängen der russisch-orthodoxen Kirche über Volksweisen bis zu großen klassischen Komponisten reicht.  Eintrittskarten unter: Tel. 07238 23 57 (Pfarramt Ried in der Riedmark), Tel. 07238 20 55 (Gemeindeamt Ried/R.), Direktverkauf KBW Ried/R., Tel. 0664 521 35 11 (Herr Leo Pichler)

Sozialbetreuer-Ausbildung Im Caritas-Schulzentrum Josee in Ebensee starten am Montag, 10. September die vierbzw. sechssemestrigen Ausbildungen zu Fach- bzw. Diplom-Sozialbetreuer/in in der Familien-, Alten- und Behindertenarbeit. Der Aufnahmetag ist am Dienstag, 4. September.  Informationen und Anmeldung zum Aufnahmetag: Caritas-Schulzentrum Josee, Langbathstraße 44, 4802 Ebensee, Tel.: 06133 52 04-10, www.josee.at

Auftakt zum Brucknerfest Das Brucknerfest beginnt am Dienstag, 4. September, um 19.30 Uhr mit einem Geburtstagskonzert für Anton Bruckner in der Pfarrkirche Ansfelden. Zu hören ist das L’Orfeo Barockorchester. Dieses Konzert ist Teil des heuer erstmals aufgelegten Vier-Kirchen-Abonnements. Die drei weiteren Kirchen-Abo-Konzerte werden im Alten Dom, im Mariendom und in der Basilika St. Florian stattfinden. Insgesamt stehen beim Brucknerfest 30 Konzerte auf dem Programm. Die feierliche Eröffnung findet am Sonntag, 9. September im Brucknerhaus statt. Bischof Dr. Manfred Scheuer wird die neue Brucknerhausorgel segnen. Info zum 4-Kirchen-Abo: Tel. 0732 77 52 30


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

30. August 2018

Menschen brauchen Brauchtum Egal, ob Seeprozession, Erntedankfest, Adventkranzbinden oder Krippenspiel: Volkskultur und Brauchtum sind stark mit dem kirchlichen Leben verbunden und stärken die Gemeinschaft. Jede Generation müsse ihre eigenen Traditionen begründen, sagt Elisabeth Mayr-Kern, Generalsekretärin des OÖ.Forum Volkskultur im Interview. DAS GESPRÄCH FÜHRTEN ELISABETH LEITNER UND TANJA HOLZER

Volkskultur und Volksfrömmigkeit hängen eng zusammen. Wie sehen Sie das? Elisabeth Mayr-Kern: Anneliese Ratzenböck,

Goldhauben, Blasmusik, Amateurtheater: über 110.000 Mitglieder sind im Bereich der Volkskultur aktiv. Sie stärken die Gemeinschaft, engagieren sich ehrenamtlich und sind ein unverzichtbarer Teil des (Pfarr-)Gemeindelebens. LAND OÖ

die ehemalige Obfrau der Oö. Goldhaubenfrauen, hat einmal gesagt, Menschen brauchen Brauchtum und Bräuche, weil diese dem Leben Struktur geben. Auch der kirchliche Jahreskreislauf gibt dem Leben Struktur und Sinn, insofern ist es keine Überraschung, dass Brauchtum und kirchliches Leben stark miteinander verbunden sind. Wie nehmen Sie diese Entwicklung heute wahr? Ist hier eine Veränderung zu bemerken? Mayr-Kern: Gerade in der heutigen Zeit ha-

ben viele Menschen Sehnsucht nach beständigen Strukturen. Volkskultur ist immer auch Gemeinschaftskultur, das heißt, Volkskultur braucht Gemeinschaft. Es gibt keine Volkskultur, kein Brauchtum, das ohne dieses gemeinsame Tun auskommt – das empfinde ich als große Bereicherung, und ich glaube, dass es das ist, was die Menschen schätzen. Man muss dabei trennen zwischen einem Bild von Volkskultur und Brauchtum, das viel mit Kitsch, Fremdenverkehrswerbung und inszenierter künstlich-irrealer Idylle zu tun hat, und dem, was in den Gemeinden, Pfarren, Vereinen und Verbänden tatsächlich gelebt und gepflegt wird. Warum ist die Volkskultur so ansprechend? Mayr-Kern: Weil sie real ist. Volkskultur fin-

det statt, und zwar im Hier und Jetzt. Ich persönlich spüre zum Beispiel beim „Fest der Volkskultur“ (siehe Tipp) eine große Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement und bin immer ganz begeistert, was in den jeweiligen Austragungsorten alles auf die Beine gestellt wird. Wenn ein ganzer Ort zusammenarbeitet, dann ist das natürlich sehr, sehr viel Arbeit, und es geht auch nicht ohne Diskussionen. Aber all das prägt, und all das führt dazu, dass ein Ort durch so eine große Veranstaltung neu zusammenwächst und die Ortsgemeinschaft gestärkt wird. Und das zeigt für mich am besten, was Volkskultur heute ist und warum sie auch in der heutigen Zeit noch notwendig ist.

Zwischen gelebter Tradition und musealer Brauchtumspflege: Wie hält man die Traditionen lebendig? Mayr-Kern: Jede Generation, jede Zeit muss

ihren eigenen Weg finden, muss ihre eigenen Traditionen begründen. Das ist immer so gewesen. Es gibt keinen „Kanon“, kein „Gesetzbuch“ der Volkskultur, das fixe Regeln definiert. Wozu auch? Wenn man die Zeit überblickt, hat sich alles immer weiterentwickelt, so wie es auch die Gesellschaft tut. Volkskultur ist kein abgeschlossenes System mit festen Regeln, sondern offen und fließend. Über die Jahrzehnte hat sie es immer wieder geschafft, Neues zu schaffen, zu integrieren, und das unaufgeregt und selbstverständlich. Wenn ich nur an die Trachtenbewegung denke, die sich im letzten Jahrzehnt – vielfach vorangetrieben von den Goldhaubenfrauen – über ganz Oberösterreich ausgebreitet hat und viel zum Selbstbewusstsein der Regionen und Gemeinden beigetragen hat. Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Mayr-Kern: Was die Jugend betrifft: Die

Volkskultur hat einen großen jugendlichen Teil, wenn ich nur an die Landjugend denke, die Blasmusik oder den Amateurtheaterbereich. – Mir ist es ein Anliegen, dass man mit den ganzen Mythen und Platitüden im Umgang mit der Volkskultur aufräumt und zu einer sachlichen, fundierten und konstruk-

tiven Diskussion findet. Das erfordert einen ehrlichen, unvoreingenommenen Blick auf die Szene, in der so viel integratives, kulturelles, gemeinschaftliches Tun stattfindet.

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 Veranstaltungstipp: Das große „Fest der Volkskultur“ mit Ausstellungen zum immateriellen Kulturerbe und zur Volkskultur sowie einem Kunsthandwerksmarkt findet heuer vom 14. bis 16. September in Windhaag bei Freistadt statt.

OÖ. Forum Volkskultur Im OÖ. Forum Volkskultur sind zurzeit 25 Landesverbände zusammengeschlossen, die 3.500 Vereine mit 110.000 Mitgliedern vertreten. Zwei dieser oberösterreichischen Organisationen sind die Oö. Goldhaubenfrauen und das Amateurtheater OÖ. 18.000 Frauen bilden die Gemeinschaft der Goldhauben-, Kopftuchund Hutgruppen. Das Amateurtheater zählt 7.000 Darsteller/innen in 250 Theatergruppen, die auch in vielen Pfarren aktiv sind. Mag. Dr. Elisabeth Mayr-Kern ist Generalsekretärin des OÖ. Forums Volkskultur. LAND OÖ


22 Personen & Dank

30. August 2018

Weihejubiläum

Dank

n Am 2. September 2018 feiert KonsR Mag. P. Friedrich Höller OCist, Zisterzienser des Stiftes Schlierbach, Pfarrer in Spital am Pyhrn, Dechant des Dekanates Windischgarsten, das 40-jährige Jubiläum seiner Priesterweihe.

n St. Marienkirchen an der Polsenz. In der Pfarre werden traditionell zum Fest Mariä Himmelfahrt, dem Pfarrpatrozinium, Pfarrangehörige bedankt, die sich in besonderer Weise engagieren. Heuer wurden 31 langjährige Caritas-Haussammler/innen (im Bild) geehrt, die bereits zwischen 10 und 25 Jahre als Botschafter/innen der Nächstenliebe von Haus zu Haus gehen. Ein besonderer Dank galt Hermine Hermüller, Hedwig Schauer, Bettina Perfahl und Dr. Regina Erdpresser, die von 1972 bis jetzt die Sammlung organisiert und besonders für genügend Sammler/innen gesorgt haben. Wahlmüller

jubiläum n St. Georgen im Attergau. Zusätzlich zum gemeinsamen Fest der Professjubiläen der Franziskanerinnen im Mutterhaus Vöcklabruck (die KiZ berichtete) feierte Sr. Emilie ­Pölzleitner auch mit ihrer ­Heimatpfarre St. Georgen ihr diamantenes 60-­jährige Professjubiläum. ­Sr. Emilie traf beim Gottesdienst, den v ­ iele Pfarrangehörige mitfeierten, auch ihre ehemaligen Schulkolleg­innen.

Pfarrer Johann Greinegger mit der Jubilarin Sr. Emilie Pölzleitner Pfarre

n Gutau. Die beiden Kirchenpfleger von Gutau, Ing. Gerald Mühlbachler und DI Gottfried Haydtner, hatten darauf hingewiesen, dass die 1964 neu gestalteten Kirchentüren und die Sakristeitüre dringend renoviert werden sollten. Gemeinsam mit dem Finanzausschuss der Pfarre veranlassten sie, dass unter der Aufsicht der Tischlerei Klaner die notwendigen Schleif- und Lackierarbeiten an den Türen durchgeführten wurden. Eine Reihe Freiwilliger (im Bild) half bei dieser Arbeit mit. Im Namen der Pfarre danken die Kirchenpfleger allen, die

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mit ihrem Einsatz zu einer kostengünstigen Renovierung beigetragen haben. haydtner n Kirchdorf am Inn. Die fünf Ministrantinnen und Ministranten der Pfarre, die, begleitet von zwei Erwachsenen, an der internationalen Ministrantenwallfahrt teilgenommen haben (die KiZ berichtete), danken allen, die die Fahrt nach Rom unterstützt haben: der Goldhaubengruppe, Bürgermeister Josef Schöppl und den privaten Sponsoren. Zur Abfahrt stellte sich eine Abordnung des Seniorenbundes Kirchdorf mit Obmann Georg Schießl ein und überraschte die Minis mit 200 Euro Taschengeld. Die Gruppe traf in Rom auch mit Hermine Aigner, einer ehemaligen Kirchdorferin, zusammen, die seit sechs Jahren im diplomatischen Dienst Österreichs in der Ewigen Stadt arbeitet. pfarre

kiz mit Witz Damit die Witze-Fans unter unseren Leser/innen nicht allzulange ohne Humor auskommen müssen, wieder einiges zum Schmunzeln – diesmal mit Blick auf die Bibelpastorale Studientagung in Puchberg. Der Anfang des Buches Genesis, die sogenannte „Urgeschichte“ stand dabei im Mittelpunkt (siehe auch Seite 7). Ein Chirurg, ein Baumeister und ein Netzwerkadministrator streiten sich da-

rum, welcher Beruf denn nun der älteste der Welt sei. Der Chirurg meint: „Gott schuf Eva aus einer Rippe von Adam, das war eindeutig ein chirurgischer Eingriff!“ Daraufhin meint der Baumeister: „Ja, aber vorher steht, dass er die Welt aus dem Chaos aufgebaut hat! Die erste Tat war das Werk eines genialen Baumeisters!“ Der Netzwerkadministrator lächelt und sagt: „Nun war aber vorher das Chaos – und was meint ihr, von wem das Chaos stammt?“

Im Religionsunterricht lernt Seppi, wie Gott alles erschaffen hat, auch die Menschen. Ganz genau hört er hin, als der Lehrer erzählt, wie Eva aus der Rippe Adams geschaffen wurde. Ein paar Tage später merkt seine Mutter, dass es Seppi nicht besonders gut geht, und fragt: „Seppi, du wirst ja jetzt wohl nicht krank?“ Seppi antwortet: „Ich habe ganz schlimmes Seitenstechen. Ich glaub, ich bekomm‘ eine Frau.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

30. August 2018

Todesstrafe Zu Nr. 34, S. 10: Nein zur Todesstrafe ist logische Fortentwicklung. Mir scheint, dass in primitiven und weniger entwickelten Gesellschaften, wie etwa bei Stämmen im Amazonas oder in manchen Regionen Afrikas, die von der Zivilisation noch kaum oder noch gar nicht erreicht sind, eine Inhaftierung schwerer Verbrecher über Jahre und Jahrzehnte hin nicht möglich ist. Das setzt wirtschaftlich entwickelte Gesellschaften voraus. Die Formulierung des Katechismus von 1997, dass eine Todesstrafe nicht auszuschließen sei, „wenn dies der einzig gangbare Weg wäre, um das Leben von Menschen wirksam gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen“, scheint eigentlich gut gewählt. Warum sollen neue Absolute aufgestellt werden, wo zugleich alte abgebaut werden. DR. P. KARL-HEINZ PESCHKE, MARIA ENZERSDORF

Pensionserhöhung „Mit dieser Erhöhung (2,6 %) setzen wir ein klares Zeichen an alle Bezieher von kleinen Pensionen (bis 1.115 Euro). Sie sind die Hauptbetroffenen der steigenden Preise.“ (Sebastian Kurz) Für Pensionen zwischen 1.500 und 3.402 Euro gibt es eine Erhöhung um (nur) 2 % und für Pensionen über 3.402 Euro gibt es „gar nur mehr“ einen Fixbetrag von 68 Euro als Erhöhung. Dazu ein Rechenbeispiel: Kleine Pension (z. B. 1.000 Euro): Eine Erhöhung um „großartige“ 2,6 % ergibt 26 (!) Euro mehr. Mittlere Pension (z. B. 2.500 Euro): Eine Erhöhung um „lediglich“ 2 % ergibt 50 Euro mehr. Hohe Pension (über 3.402 Euro): Erhöhung um „nur“ fixe 68 Euro. Das „klare Zeichen“ von Sebastian Kurz an die Bezieher von kleinen Pensionen heißt also: Ihr bekommt wieder einmal am wenigsten, obwohl ihr die Hauptbetroffenen der steigenden Preise seid. Oder auf den Punkt gebracht: Wer jetzt schon

weniger hat, bekommt auch im nächsten Jahr weniger. Wer jetzt schon mehr hat, bekommt auch im nächsten Jahr mehr. Die Schere zwischen Arm und Reich geht damit weiter auseinander. Sozialer Ausgleich schaut wohl anders aus. Wie wäre es, wenn endlich einmal die Pensionserhöhungen nicht prozentuell erfolgen würden, sondern mittels Fixbeträgen, die bei den kleinen Pensionen tatsächlich höher ausfallen als bei den großen? MAG. MANFRED KASTNER

7 Wochen um 7 Euro!

Was mich bewegt

Volle Zustimmung Zu Nr. 34, Leserbriefe. Herr Diakon Helmut Auinger beklagt den stetigen Sozialabbau in der türkisen Volkspartei. Auch ich bin besorgt über diese Entwicklung und hätte mir von Kanzler Kurz Positiveres erwartet. Es wird sich rächen, wenn die Arbeitnehmerrechte immer mehr beschnitten werden und die Arbeitszeit verlängert wird. Es wird nicht ausbleiben, dass sich die Zahl der Krankenstände erhöhen wird. Herr Pfarrer i. R. Karl Six verdient meine Hochachtung, weil er trotz seines hohen Alters und vieler Berufsjahre sich Sorgen um die Zukunft der Kirche und der Seelsorge macht. Wie lange wird es noch dauern, bis die Kirche den Mut findet, längst überfällige Reformschritte anzugehen? Papst Franziskus hat sogar die Bischöfen ermuntert, neue Wege zu gehen, aber keiner will den ersten Schritt tun. Die Entwicklung ist eher nach rückwärts gerichtet, wie bei den deutschen Bischöfe in Sachen Ökumene. Wer die Kirche liebt, wie Herr Pfarrer Six, hat wahrlich allen Grund, sich Sorgen zu machen! Was uns Hoffnung schenkt, sind allein die gute Arbeit und das Engagement in den Pfarren. ROSWITHA GSCHWANDTNER, BAD ZELL

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: siehe Impressum S. 20.

Wofür brennen junge Menschen? Und wofür brenne ich? Menschsein mit Leidenschaft. Darum geht es im Themenschwerpunkt der KirchenZeitung anlässlich der Jugendsynode in Rom. Mit Erfolgsautor Stephan Sigg Ab 19. September in der KirchenZeitung Abtrennen und einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz

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ich möchte die KirchenZeitung mit dem Themenschwerpunkt „Jugendsynode“ 7 Wochen um 7 Euro lesen. Die Zustellung endet automatisch. Aktion gültig bis 15. September 2018.

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unter uns Erlebnisgarten ruft nach Biererlebnis

Denkmal

Wieder vereint Es war keine Urlaubsreise und ziemlich anstrengend. Dennoch habe ich meine Reise in den Kongo in guter Erinnerung: eintauchen in eine fremde Welt und Projekte der Caritas besuchen – und das alles in sechs Tagen. Geben und Empfangen. Mitbringsel aus dem Kongo. f. Litzlbauer Elisabeth Leitner

Ich war damals überrascht von den Hunderten Menschen, die am Straßenrand zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Fuß unterwegs waren. Ich war überwältigt von der Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen, die wir im Rahmen der Projektreise der Caritas im Jahr 2008 kennengelernt haben. Stolz und mit strahlenden Augen wurde das „Café Mozart“ in Kinshasa präsentiert. Mit Tränen in den Augen hörte ich die Geschichten der Straßenkinder, die in Lubumbashi von einem Pater betreut wurden. Genossen haben wir die Gastfreundschaft und das gute Essen. Und auch ein Besuch des Marktes war

möglich. Dort wurden Souvenirs aus Holz und Plastik verkauft. Der damalige CaritasDirektor Mathias Mühlberger und ich kauften je eine Statuette eines Paares, das eigentlich zusammengehörte. Man wollte ja nicht mit zu vielen Mitbringseln nach Hause kommen. Wieder in Linz, dauerte es nicht lange und Mathias Mühlberger schenkte mir seine Statuette: „Sie gehören zusammen!“ Stimmt! Danke nochmals! Machen Sie mit. Wie heißt die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo? Schicken Sie die richtige Antwort an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Vor Kurzem haben wir die Kittenberger Erlebnisgärten besucht, ein Gelände, auf dem man sich bereits seit mehr als dreißig Jahren auf einer Fläche von mehreren Hektar Anregungen für die eigene Gartengestaltung holen kann. Auf dem Weg vom etwas entfernten Parkplatz zum Eingang kam uns eine Reihe von Menschen entgegen, die ihren Rundgang schon abgeschlossen hatte. Man darf nicht verallgemeinern, aber auffallend war es doch, dass vor allem Frauen die Blumen- und Rosenstöcke trugen, die sie im Shop beim Ausgang des Gartengeländes gekauft hatten. Männer hingegen hielten Schachteln aus Karton in den Händen. Was bietet der Gartenshop da an, das offensichtlich Männer so anspricht? Hundert Meter weiter, und das Geheimnis war gelüftet. Seit einem Jahr steht in unmittelbarer Nähe zum Eingang der Erlebnisgärten eine Brauerei, die spezielle Biere erzeugt. Nach der „kräfteraubenden“ Besichtigung der Gärten – man geht doch zwei, drei Kilometer – holten sich gar nicht wenige Männer einen Karton mit Bieren, um sich zu Hause stärken zu können. Leider hatte die Brauerei schon geschlossen, als wir mit unserer Gartenrunde zu Ende waren.

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Dank des schönen Sommers dauert‘s bis zum ersten Süßmost nicht mehr lange.

„Im Kern ist für einen Christen klar, wo die Grenze ist, wo er aufstehen muss, wo er sagen muss: ,Nein, hier gehe ich nicht weiter‘“, bekräftigte Kardinal Reinhard Marx bei einer Predigt in der Münchner Theatinerkirche.


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