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juli 2012 2012 dezember

KNA–Bild Schallaburg/MaTejSchek

kultursommer advent

sonntag Tiroler

Kirchenzeitung der DiĂśzese Innsbruck


KNA-Bild

Die Krippe: Wo sich Himmel und Erde berühren

Im Stall von Bethlehem

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Was ist Ihre Lieblingsfigur? Danach fragten wir im Verband der Krippenfreunde Österreichs die Obleute aus mehreren Bundesländern.

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Das Jesuskind. Karl Hennerbichler, Steyr, Oberösterreich Als Krippenbauer fällt es mir schwer, eine „Lieblingsfigur“ zu nennen. Aber zweifellos ist im Zentrum jeder Krippe das Jesuskind. Ihm gilt meine ganz persönliche Ansprache, wenn ich vor der Krippe stehe. Deshalb gibt man eine fertige Krippe in der Regel zwar oft mit Figuren, aber ohne Jesuskind weiter. Das sollte sich jede und jeder selber aussuchen – ob geschnitzt oder aus Wachs, ob auf Stroh oder auf Samt, ob nackt oder bekleidet, es sollte „mein“ oder „unser“ Jesuskind sein. l Gottesmutter Maria. Anni Jaglitsch, Silz, Tirol In unserer Krippe ist für mich die Mutter Gottes, die heilige Maria, die wichtigste und liebste Figur. Sie steht mit ihrem Kind im Mittelpunkt des Geheimnisses der Weihnacht. Ihr „Ja“ zur Mutterschaft, ihr „Ja“ zur Botschaft des Engels trotz aller offenen Fragen ist der Beginn der Menschwerdung Gottes, der Beginn des Christentums. Mit all ihrer Kraft, ihrer Freude und ihrem Schmerz hat sie ihr Schicksal getragen. Sie ist mir darin ein großes Vorbild. l Das kleine Schaf. Manfred-Peter Meder, Judendorf, Steiermark Natürlich stehen im Zentrum jeder Krippe Maria, Josef und das Jesuskind. Aber, wenn ich meine Frau frage, dann gehört für sie auch das kleine Schaf dazu, das bei uns direkt vor der Krippe liegt. Es ist ganz in der Nähe des Jesuskindes, bei all dem Kommen und Gehen bleibt es ganz in seiner Wärme. Das kleine Schaf ist auch ein Symbol, dass Jesus gerade die Kleinen, die Unscheinbaren, die Leisen liebt. Ich finde es schön, dass in der Krippe auch die Tiere vertreten sind, denn Jesus hat ja die „seufzende Schöpfung“ insgesamt erlöst. l Der treue Josef. Renate Grubits, Kaisersdorf, Burgenland Zu meinen Lieblingsfiguren zählt der heilige Josef. Es war für den Zimmermann aus Nazareth sicherlich nicht so leicht, all das anzunehmen, trotzdem sorgt er treu für die Familie, gibt ihr Schutz und Sicherheit. In der Krippe wird das mit dem Mantel oder Umhang, den Josef mit ausgestreckter Hand um seine Schutzbefohlenen ausbreitet, dargestellt. Oft trägt er auch eine Laterne, welche zeigt, dass er der Hüter des ewigen Lichtes, der Hüter Jesu, ist. Weil er all das als einfacher Handwerker darstellt, ist er mir besonders nahe. l Himmel und Erde. Josef Hagen, Altenstadt, Vorarlberg Das Wesentliche jeder Krippe ist die Heilige Familie – und ich würde dazu auch noch den Verkündigungsengel zählen. Denn das ist die Botschaft der Weihnacht, in der sich Himmel und Erde berühren: das einfache Geschehen im Stall und seine Deutung durch den Gottesboten „Heut ist euch der Erlöser geboren, der Retter“. Gerade heute, wo kleine Laternen- oder Schwammkrippen immer beliebter werden, ist es wichtig, auf dieses Zentrum zu achten. Alle anderen Figuren haben ihren Sinn nur von dieser Mitte her. l

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Die „Weihnachtskrippe“ der Frau Ute Bock

Offen. Das ganze Jahr Schon als Heimleiterin war sie oft die „letzte Adresse“ für Jugendliche, die niemand wollte. Seit ihrer Pension im Jahr 2000 wurde sie, zunächst mit eigenem Geld, zur Herbergsmutter für Flüchtlinge – Ute Bock. Hans baumgartner

Ute Bock (70) – Ihre Krippe bietet Flüchtlingen das ganze Jahr über Herberge und Rat.

Manche Familien stellen bereits im Advent ihre Krippe auf. Sie ist noch leer. Wann ist es bei Ihnen so weit? Meine Krippe steht das ganze Jahr über. Ich meine damit unsere Flüchtlingsunterkünfte, die 160 Wohnungen und das Haus in der Zohmanngasse. Und meine Krippe ist nicht leer, auch nicht beschaulich. Zur Zeit sind wir bis über das Dach voll. Wir haben überall, im Saal, im Deutschkursraum und sonst in jedem freien Winkel, Matratzenlager eingerichtet. Jeden Tag kommen neue Flüchtlinge an, oft Familien mit kleinen Kindern, und ich weiß nicht, wo ich sie unterbringen kann. Ich telefoniere oft Stunden, um noch irgendwo einen Platz aufzutreiben. Ich kann sie doch nicht einfach auf die Straße stellen. Und wo steht Ihre persönliche Weihnachtskrippe? Ich habe keine. Ich lebe und arbeite hier in unserem Haus in der Zohmanngasse in einem kleinen Zimmer, weil ich Tag und Nacht für unsere Herbergsgäste erreichbar sein will, weil ich dasein will, wenn etwas vorfällt. Ich möchte, dass dieses Haus gut funktioniert, sodass man es nicht einfach zusperren kann. Ich möchte, dass meine „Krippe“ für Herbergsuchende auch dann noch offen steht, wenn die „alte Schachtel“ einmal nicht mehr ist und sich nicht mehr aufregen kann, wie man bei uns mit Men-

schen umgeht, die alles verlassen haben, nur um in Sicherheit zu sein oder mit ihrer Familie überleben zu können, nicht verhungern zu müssen. In den kommenden Wochen wird ­vielerorts die Herbergsuche gespielt. Was geht Ihnen da durch den Kopf? Ich hab ja nichts gegen diesen Brauch. Aber was ändert sich denn dadurch? Da sitzen die Leute mit feuchten Augen, und wenn sie herauskommen, gehen sie auf die andere Straßenseite, wenn sie irgendwo in einem Eck jemanden kauern sehen, der keine Herberge hat. Der Staat schaut weg – in erster Linie, aber auch die Leute. Sie machen seit zwölf Jahren Flüchtlingsarbeit. Was hat sich verändert? Ich habe gehofft, dass wir es schaffen, ein etwas anderes Klima herzustellen, wenn die Leute nur aufgeklärter sind. Inzwischen wissen sie mehr – aber die Kluft zwischen denen, die dafür sind, dass man auch mit Flüchtlingen anständig umgeht, und den anderen, die gegen Flüchtlinge sind, obwohl sie oft gar keinen Kontakt mit ihnen haben, ist nur größer geworden. Warum ist das so schwer, in einem zivilisierten, wohlhabenden Land, jene Leute, die ja nicht aus Jux und Tollerei zuhause alle Zelte abgebrochen haben, wie Menschen zu behandeln – ganz

lea Friessner

gleich, ob sie dann in Österreich bleiben können oder nicht. Warum musste heuer im Frühjahr in der Ambulanz des AKH ein Kleinkind in den Armen der Mutter sterben? Weil man die Mutter zunächst dort, wo man das Kind ein halbes Jahr zuvor am Herzen operiert hatte, weggeschickt hat – wegen der Kosten. Warum kommt eine völlig verzweifelte Frau, die wegen ihrer Diabetes dringend eine Augenoperation gebraucht hätte, zu mir – weil niemand die Kosten übernehmen wollte. Warum wird die einheimische Frau eines Afrikaners, der bei uns seit 15 Jahren lebt und arbeitet, auf der Straße immer wieder als „Negerhure“ beschimpft … Haben Sie nie gedacht, aufzugeben und den Hut draufzuhauen? Nein. Vielleicht ist es ja Altersblödsinn. Aber ich habe in meiner Zeit als Heimerzieherin (seit 1962) erlebt, wie wir mit einer gewissen Zähigkeit die Situation dieser jungen Leute schrittweise verbessern konnten. Da waren viele darunter, da sind die Flüchtlinge, die ich heute betreue, „Waserl“ dagegen. Und trotzdem gab es in der Gesellschaft so viel Zusammenhalt und Solidarität, auch diesen Jugendlichen eine Chance zu geben. Auch wenn es schwerfällt, diese Hoffnung möchte ich leben. Infos unter: www.fraubock.at

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Kind, du zartes, du wunderbares dein Lächeln verzaubert die Welt eriKA WAlcH SOMMer

Mensch geworden A

ls vor zwanzig Jahren ein Politiker die Forderung stellte, den Satz in die Verfassung aufzunehmen „Österreich ist kein Einwanderungsland“, erschrak ich und hörte die Worte der Wirte von Bethlehem: „Kein Platz in der Herberge.“ Der Satz wurde – Gott sei Dank – nicht in die Verfassung aufgenommen, und das Volksbegehren „Österreich zuerst“ blieb deutlich unter der Zehnprozentmarke. Franziskus hat in Greggio nahe Assisi die Leute der Umgebung eingeladen zu einer besonderen Krippenfeier mit lebendigen Darstellern, Tieren und Menschen. Er wollte, dass ihnen das Geheimnis der Menschwerdung Gottes unter die Haut geht. Anton Bruckner kniete nach der Mitternachtsmette vor der Krippe der Kirche in St. Florian, und als seine Orchesterleute vor dem Hochamt am Weihnachtstag ihn dort fanden, begrüßten sie ihn: „Herr Bruckner, sie san jo immer noch da.“ Darauf er: „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ER Mensch geworden ist.“ Wer sich wirklich darauf einlässt und sich dem Gedanken stellt, dass Gott Mensch geworden ist, kommt am befreienden Anspruch nicht vorbei: „Mach’s wie Gott, werde Mensch.“ Im Leben Jesu sehen wir, wie viel Liebe unter Menschen möglich ist und wie viel durch Liebe möglich werden kann. Dass Menschen sich lieben, ist ein Wunder,

und Liebe ist immer ein Geschenk, wo sie auch blüht. „Wohl mir, du willst für deine Liebe ja nichts als wieder Lieb’ allein“ singen wir im Gabenlied der Schubertmesse. Krippe und Weihnachtsbotschaft haben weder damals noch heute viel mit Romantik zu tun, sondern eher mit Armut und Flüchtlingsnot und mit der Antwort, die wir darauf geben. Der Gründer der Emmaus-Gemeinschaft St. Pölten, Karl Rottenschlager, sagte in der Morgenbetrachtung: „Wir stehen heute an einer Wegkreuzung. Der eine Weg führt in die solidarische Kultur mit Gerechtigkeit und sozialem Frieden, der andere Weg führt in die Entsorgungs-Unkultur, wo sogenannte ‚Unproduktive‘ als überflüssig entsorgt werden. Darum unser Einsatz für eine Gesellschaft, in der kranke, behinderte, alte und aus der Bahn geworfene Menschen angstfrei und in Würde leben können.“ In unserem Shalomkloster in Pupping bei Eferding folgen wir dem Beispiel des Franziskus nicht nur mit einer „lebendige Krippe“ in unserer Kirche, wir bemühen uns auch, offene Türen zu haben für Menschen auf der Suche nach Lebenssinn, nach Halt und Glaubenshoffnung. Gottes Segen für ermutigende Weihnachtstage. text uNd Bild: P. WerNer gregOrScHitz, SHAlOMKlOSter PuPPiNg

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Der Glori-Engel rühmt Gott.

hans jocher (2)

Hirtenschlaf. Ein Engel weckt den ersten Hirten. Beide Figuren gehören zur „Loidl-Krippe“

Die Ebenseer Krippenroas

Lass’ mi a mitgehn In manchen Ebenseer Familien hat die Weihnachts­ krippe einen eigenen Raum im Haus oder in der Wohnung. Dort füllt sie eine Ecke oder auch das halbe Zimmer aus und wartet – nicht vergeblich – auf viel Besuch. h Bruder, lieber Bruder mein, was i da Neu’s muaß sag’n und was sich heut’ um Mitternacht hat Neues zugetrag’n.“ – In vielen Ebenseer Familien werden die überlieferten Krippenlieder auch heute noch gesungen. Das Bücherl dazu enthält 45 vielstrophige Gesänge.

Lichtmess) für alle zugänglich. Der Brauch der Kripperlroas oder des Kripperlschauns ist nicht nur in vielen Tiroler Gemeinden verbreitet, er lockt auch in Ebensee tausende Gäste an, besonders am 5. Jänner, wenn zum abendlichen Glöcklerlauf viele schon früher anreisen, um die prächtig gestalteten Krippen zu bewundern. Das Salzkammergut galt seit jeher als Krippenlandschaft. So entwickelte sich im 19. Jahrhundert insbesondere in Ebensee ein neuer Krippentypus, die „Ebenseer Landschaftskrippe“. Zu dieser Zeit verstanden es einfache, talentierte Ortsbewohner – meist Holzknechte oder Pfannhauser (Salinenarbeiter) –, Krippenfiguren zu schnitzen. Diese Naturtalente nannten sich „Schnegerer“. Die figurenreichen, oft zimmerfüllenden Krippen, in denen die Ebenseer Krippenbauer ihre Heimat darstellen und die sie mit zahlreichen, ihnen lieb gewordenen Gestalten aus den Hirtenliedern bevölkern – sind typisch für Ebensee.

Kripperl schauen. Die Krippe hat bei den Ebenseern am Traunsee einen besonderen Stellenwert. Einige Familien machen ihre mehrere Quadratmeter großen Krippen zwischen 25. Dezember und 2. Februar (Maria

Liebevoll betreut. Auch bei Alfred und Maria Reisenbichler kann man die Krippe besuchen. Die „Loidl-Krippe“ – wie wegen ihrer Herkunft die Krippe der Reisenbichlers heißt – hat allerdings schon knapp 200 Jahre

Ernst Gansinger

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überdauert. – Kein Wunder, sie wird liebevoll betreut. Anfang Advent holt sie Franz Reisenbichler wieder vom Dachboden, wo die Figuren und Bauten nach Lichtmess sorgfältig in Schachteln verstaut worden sind. Schwanthaler-Schüler. Die Loidl-Krippe, ein Erbstück von Maria Reisenbichler, hat Johann Georg Wirth, ein Schüler des Barockbildhauers Franz Jakob Schwanthaler, geschnitzt. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt Alfred Reisenbichler – eine Krippe aus der Hand eines Meisters. Die meisten Krippen sind ja im Laufe der Zeit immer wieder ergänzt worden. Nicht bei den Reisenbichlers, denn sie sind keine Schnitzerfamilie, sie sind Kripperl-Freunde – und teilen ihre Freude gerne mit anderen. Hin und wieder müssen Kulissenrequisiten ausgebessert werden, und natürlich wird alljährlich im September neues Moos (das „Gras“ der Krippe) gesammelt. Dieses legt Herr Reisenbichler zum Trocknen auf und putzt es akribisch. 140 Figuren. Am Heiligen Abend gehört die Krippe ganz der Familie Reisenbichler. Sie betet dort den Rosenkranz und singt Krippenlieder, „sicher fünfzehn“. Ab 25. Dezember


wand zum Beispiel, Linnen also, Weintrauben oder für den heiligen Josef Fäustlinge. In mehreren der Krippenlieder werden die Gaben besungen: „A Semmel und a Schmalz / An Rahm und a Ra Salz, / Das füll i in mein Ranzel ein; / A Flaschl gut’n Kräutelwein, / Das nimm i a mit mir, / An Most und a guats Bier; / Zwieb’n und Feig’n und Mandelkern, / Des isst vielleicht das Kindal gern ...“ Auf dem Hintergrundgemälde, der Hald, sitzen Vögel. „Bei uns sind das seit eh und je die Seelen der Verstorbenen“, erzählt Alfred Reisenbichler. Die Verstorbenen sind zu Weihnachten dabei.

ist die Krippe öffentlich zugängig und das Ehepaar Reisenbichler wird Geschichten zu vielen der 140 Figuren erzählen. Über den Glori-Engel und die Figurengruppe „Hirtenschlaf“ – ein Hirte ist schon geweckt, ein anderer wird gerade geweckt und dem dritten steht der Weckruf noch bevor. Da schöne Bua. „Vater lass’ mi a mitgehn“ werden zwei Figuren genannt – der Vater weist einen kleinen Buben zur Krippe. – Eine gleiche Szene mit der Mutter gehört ebenfalls zur Loidl-Krippe. Fast jede geschnitzte Figur in einer Ebenseer-Krippe hat einen Namen oder gehört zu einer Gruppe. „Da gibt es die Apfelmagd, den blinden Veit, die zwei Nachbarn, den kropfat Thomal, den Urbal mit der Leinwand und den Jirgal mit der Weintraube, die zwei Wundalinge, die ganz verwundert zum Engel hochschauen – einen haben sie überall, wir haben halt zwei – sowie den schönen Bua.“ Alfred Reisenbichler wirbelt einen Namen nach dem anderen auf. „Der schöne Bua“, so folgt gleich seine Erklärung, „ist der Einzige, der nichts zur Krippe mitbringt. Der hat nur sein Gebet.“ Alle anderen bringen Geschenke. Eine Lein-

Alfred und Maria Reisenbichler werfen einen Blick auf die Figuren ihrer Loidl-Krippe, die nun bald wieder vom Dachboden ins Krippenzimmer übersiedelt. erNSt gANSiNger

Der Kaiser und das Brauchtum. Das intensive Krippen-Brauchtum in Ebensee und manchen Tiroler Gemeinden könnte damit zusammenhängen, dass Kaiser Joseph II. im Zuge seiner „aufklärerischen“ Maßnahmen zwischen 1780 und 1790 die öffentlichen Krippen verboten hatte. „Wahrscheinlich“, so Alfred Reisenbichler, „sind damals die Krippen in die Häuser gekommen.“ – So hat Joseph bis heute eine gute Wirkung! l www.ebensee.at/tourist/sehenswertes.htm

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Vom Kindl in der Wieg bis zur Krippe in der Stube

Gehen wir Krippele

Derzeit sind sie wieder unterwegs, die Krippenbesitzer, auf der Suche nach dichtem Moos, gestaltschönen Wurzeln, Flechten und Zweigen von Nadelbäumen, nach Erika und Hirschheiderich. Denn die Krippe soll jedes Jahr aufs Neue die Botschaft der Weihnacht frisch verkünden. Text und fotos: Eva-Maria Kircher-Pree

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nno 1852 berichtet die Tiroler Zeitung: „Der fromme Sinn des Tirolers begnügt sich nicht damit, dass er die hochheiligen Geheimnisse unseres Glaubens an den alljährlich wiederkehrenden Festzeiten durch den andächtigen Besuch des Gottesdienstes in der Kirche feiert, sondern er will auch zu Hause noch durch die lebhafte Erinnerung an die grenzenlose Gottesliebe getröstet, gestärkt und erfreut werden. Darum schafft er sich bildliche Vorstellungen von der Krippe seines Erlösers und schmücket damit um Weihnacht irgendeine Kammer oder die Wohnstube seines Hauses.“ Orientalisch oder alpenländisch? Ob geschnitzt, bekleidet, gefasst (bemalt), Papier-, Bretter-, Loammandl (Lehmfiguren) oder Biblische-Erzählfiguren-Krippen – im Zentrum ist immer die Geburt Jesu nach dem Evangelisten Lukas. Szenen wie die Huldigung der Magier, die Flucht nach Ägypten und der Kindermord berichtet der Evangelist Matthäus. Und Ochs und Esel werden bei Jesaja im Alten Testament erwähnt. Je nach dem Umfeld, in das die Figuren gestellt werden,

spricht man entweder von orientalischen Krippen, die besonders früher in fantasievoller Weise Tiere, Figuren und die Landschaft des Heiligen Landes nachempfanden, oder von Heimat- bzw. alpenländischen Krippen. Sie stellen das biblische Geschehen in die Umwelt des Herstellers oder Betrachters – mit ihren Landschaften, ihrem Alltagsleben und den „Typen“ in ortsüblicher Tracht. Zu den bekanntesten Krippenregionen Österreichs gehören die Bergwerksgegenden von Tirol, Salzburg, das oberösterreichische Salzkammergut und der steirische Erzberg. Vom Kripl zur Krippe. Es war ein langer Weg vom „Kripl“, dem in der Wiege liegenden Kind, bis zur szenenreichen Weihnachtskrippe. Liturgische Mysterienspiele, das im Mittelalter verbreitete „Christkindlwiegen“ und zahlreiche Geburts- und Anbetungsdarstellungen auf gotischen Altären sind als Vorläufer zu nennen. Franz von Assisis Christmette mit lebendigem Ochs, Esel und Futterkrippe – jedoch ohne Heilige Familie – im Wald bei Rieti 1223 wird oft erwähnt. Der erste schriftliche Beleg, der vom Schaffen einer Heiligen Familie, Ochs, Esel,


schaun

Krippen aus dem Tiroler Volkskunstmuseum im Zeitspiegel: prächtig barock, orientalisch, heimatlich und aus Papier (die letzten drei 19. Jhdt.)

Lämmer und eines Hirten berichtet, stammt von 1384 ebenfalls aus Italien. Durch die Reformation wurde 1520 allen Krippenvorläufern Einhalt geboten. Im Zuge der (katholischen) Gegenreformation belebten die Orden der Franziskaner, Kapuziner, Serviten und Jesuiten diese erneut und unterstützten so das Bestreben der Kirche, die Gläubigkeit des Volkes durch bildliche Anschaulichkeit und reiches Brauchtum zu fördern. Kirchenkrippen. Die erste Kirchenkrippe nördlich der Alpen ist 1562 in Prag belegt. Auf Wunsch Tiroler Bürger errichteten die Jesuiten und Franziskaner in Innsbruck nach Münchner Vorbild zu Weihnachten 1608 bis zu einen Meter hohe, reich bekleidete Gliederpuppen mit Wachs- oder Holzköpfen. Die Ende des 18. Jahrhunderts in Westösterreich beliebt gewordenen, auf großen Holztafeln gemalten Bretterkrippen schufen – dem Barocktheater entsprechend – kulissenartige dreidimensionale Effekte, ohne viel Platz zu beanspruchen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, intensiven Seuchenwellen und Krippenverboten in der Zeit der Aufklärung, die sich nur auf die Kir-

chenkrippen bezogen, fanden die Krippen den Weg als Werke der Volkskunst in die Privathäuser. Blütezeit. Die einfachste, billigste und verbreitetste Form der Krippe, die Papierkrippe, konnte auf Märkten gekauft werden. Die gedruckten Figuren wurden aus den „Mandlbögen“ ausgeschnitten, mit Wasserfarben angemalt und mit Pappe verstärkt auf einen Krippenberg gestellt. Die geschnitzten, kleinen Figuren waren haltbarer und ausdrucksstärker. Berühmte Tiroler Schnitzerfamilien, wie Giner, Fasching oder Probst, dienten Generationen von volkstümlichen Schnitzern als Vorbild. Grundsätzlich waren diese Hauskrippen stufenförmig aufgebaut, in gebirgigem Gelände, mit vielen Nebenszenen wie Wilderern oder Kaminkehrern, und wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts von der orientalischen Krippe, dem bis heute vorherrschenden Typus, zurückgedrängt. Die heutige Krippenkultur ist stark von den österreichweit verbreiteten Krippenbauvereinen geprägt, deren erster 1909 in Tirol gegründet worden war. l

Meine Kripperlroas Anfang der 70er-Jahre. Die figürliche Darstellung der Geburt Christi in Bethlehem zieht mich bereits als Kleinkind in ihren Bann. Das rote Licht in der Grotte taucht die Heilige Familie sowie Ochs und Esel in ein mystisches Licht. Hirten, deren lustige Namen, wie „Wiagntrager“, „Vater lass mi a mitgehn“„Urberl mit der Leinwand“ oder „Naz mit der Butterhenn“ ich heute noch im Ohr habe, bereichern das biblische Geschehen. Und über all dem schwebt „jubelnd der Engelein Chor“. Gemeinsam singen wir Hirtenlieder, wie „O Bruder, liaber Bruder mei …“ oder „Grünet Felder, grünet Wiesen …“. So viel zu meiner ersten Erinnerung an die Weihnachtskrippe meiner Großeltern in Linz. Nun wohne ich in Götzens bei Innsbruck, einem der bekanntesten Krippendörfer Tirols. Neben der reich bekleideten barocken Kirchenkrippe präsentieren einige ausgewiesene Häuser in der Zeit zwischen Weihnachten und Maria Lichtmess ihren alttradierten Familienschatz und laden herzlich zum „Krippele schaugn“ ein. EVA-MARIA Kircher-Pree

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Ganz in Eis Seit 16 Jahren ist sie ein Höhepunkt im Grazer Advent – die Eiskrippe von Gert Hödl im Hof des Landhauses. GISELA REMLER

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ewicht ist Lebensdauer, aber gegen die Natur kommt man nicht an.“ Für das Eisschnitzen gelten wohl andere Regeln als für Stein- oder Bronzefiguren. „Denn bestimmt wird das Kunstwerk durch seine grundlegende Vergänglichkeit“, sagt Gert Hödl, der seit 16 Jahren die Grazer Eiskrippe schnitzt. Abgeschaut hat er sich sein Handwerk in Japan, wo er als Koch tätig war. Er war fasziniert von dieser Technik, „Kunstwerke aus reinem Wasser zu schaf-

Eiskrippe im Grazer Landhaus

fen“. Gearbeitet wird dort mit kleineren Blöcken, hauptsächlich für Figuren. „Mir ist gleich klar gewesen, dass es schon zu viele gibt, die das können. Deshalb habe ich gedacht, ich muss aus dem Eis etwas bauen.“ Etwas, das eben anders ist. So begann er eine ganz eigene Technik zu entwickeln.

„Seit dieser Zeit habe ich mich dem Eis verschrieben“, meint Hödl, dessen Technik viele Nachahmer fand. Für die Grazer Eiskrippe werden 30 bis 35 Tonnen Eis verarbeitet. Eine Herausforderung stellt dabei natürlich immer das Wetter dar: Wind, Sonne, zu hohe Temperaturen setzen

Aus der Haftanstalt Der Adventmarkt auf der Schallaburg bietet als Besonderheit nicht nur eine „lebendige Krippe“, dort kann man auch Krippen kaufen, die „zum Leben“ helfen. Sie kommen aus der Haftanstalt St. Pölten und werden von Männern und Burschen mit handwerklicher Begabung und Fantasie hergestellt. In der Haftanstalt in St. Pölten sitzen, abgesehen von manchen medienträchtigen Untersuchungshäftlingen wie Josef Fritzl, keine „schweren Fälle“. Und dennoch braucht mancher der Männer und Burschen nach der Haft jemanden, der ihn noch ein Stück weit begleitet oder finanziell unterstützt. Dazu dient auch der Erlös, der von der „Bastelstube“ (Verein) der Haftanstalt durch den Verkauf von Krippen, von Osterdekorationen oder Geschenksartikeln erzielt wird. „Es gibt eine Reihe von Einrichtungen, die bei Weihnachtsmärkten oder Osterbasaren Waren aus unserer Bastelstube verkaufen und damit die Unterstützung Haftentlassener fördert“, sagt Oberst Günther Möhrwald.

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Das Wichtigste ist das Eis. Um ein möglichst perfektes Grundmaterial für seine monumentalen Werke zu haben, hat der Eiskünstler einen eigenen „Block Alaska“ entwickelt. Der ist so groß, dass die großen Figuren nicht gestückelt werden müssen. „Das schaut einfach sehr viel besser aus, weil man die Verbindungsrillen zwischen den Blöcken natürlich immer sieht.“ Zur Arbeit werden japanische Eisschnitzwerkzeuge, spezielle Fräsen und Kettensägen verwendet, die Hödl auf seine Art zu arbeiten abgestimmt hat. „Mit den einfachen Werkzeugen am Beginn hat alles sehr viel länger gedauert. Anstatt wie früher dreimal

drüberzukratzen, macht man jetzt einmal eine Rundung mit der Fräse, um den gleichen Effekt zu erzielen.“ Einzigartig. Als Erfolgsprojekt für den Grazer Advent kann die Eiskrippe auf jeden Fall gelten. Auch wenn manchmal Stimmen laut werden, die meinen, die ungefähr 50.000 Euro pro Jahr wären reine Verschwendung, so zeigt der Andrang der Besucher, dass das Kunstwerk aus Wasser durchaus seine Faszination auf die Menschen ausübt. Vielleicht, weil es gerade so einzigartig ist und natürlich auch besonders gut zur kalten Jahreszeit passt. Obwohl Gert Hödl durchaus auf lukrative Angebote aus anderen Städten zurückgreifen könnte, wird die Eiskrippe in Graz bleiben, zu lange ist er schon damit ein Fixpunkt der Vorweihnachtszeit. „Ich hab das immer hier gemacht. Es ist schön, dass ich den Menschen damit eine Freude machen kann.“ Wie kommt ein Eisschnitzer mit der Kälte zurecht? Gert Hödl hat kein Problem mit der Temperatur seines Werkstoffs. Schließlich habe man heute im Gegensatz zu früher ohnedies ordentliche Thermounterwäsche. Und außerdem, so lacht er, „ist man beim Aufbauen und Schnitzen ja immer in Bewegung“. l

Gert Hödl arbeitet mit einem internationalen Eisschnitzerteam. Fotos: Harry Schiffer (2)

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dem Aufbau zu: „Einmal haben wir bei 15 °C plus aufgebaut und die Konstruktion ist uns eingebrochen.“ Es geht darum, tempomäßig ordentlich etwas vorzulegen: „Am Tag der Eröffnung kommt in der Früh das Eis, dann wird gearbeitet, der Aufbau ist am Nachmittag fertig.“ Das war nicht immer so. Bei der ersten Krippe waren immerhin fünf Leute vier Tage lang beschäftigt. Die Figuren, die natürlich um vieles empfindlicher sind als die gewaltige Eiskonstruktion der Krippe, halten nicht die ganze Adventzeit durch, sondern werden jeweils am Freitag ausgetauscht.

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Krippen weit gereist Oft haben Geschichten, die über mehrere Ecken gehen, nicht mehr viel mit der Wirklichkeit zu tun. Bei Miguel Cumai ist das anders.

Auf dem Markt von Maputo verkauft Miguel Cumai seine farbenprächtigen Batiktücher.

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werdung Christi und die daraus wchsende Zuversicht auf Friede und Gerechtigkeit gilt allen, weltweit, grenzenlos – ob aus Haiti, Peru, Philippinen oder Mosambik.

b aus Metall, aus Keramik, aus Stoff oder geschnitzt – seit 15 Jahren importiert Jugend Eine Welt Krippen aus armen Ländern, um sie in Österreich zur Vorweihnachtszeit zu vertreiben. Eingekauft werden sie direkt bei einheimischen Kunsthandwerkern, die durch die fairen Preise eine zusätzliche Aufbesserung ihres Einkommens haben. Es geht aber nicht nur um die Unterstützung durch „fairen Handel“, sondern auch um die Botschaft: die Mensch-

Entdeckung. „Auf der Suche nach guten Krippenkünstlern stießen wir dann über mehrere Ecken auch auf Miguel Cumai“, erzählt Kathrin Ivancsits von Jugend Eine Welt. „Entdeckt“ hat ihn Claudia-Maria Kukla. Sie lebt seit acht Jahren in Mosambik

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und leitet dort an der Katholischen Universität die größe Fernstudienfakultät. Bei einem ihrer Besuche auf dem Kunsthandwerksmarkt von Maputo entdeckte sie die tollen Batik-Arbeiten von Miguel. Daraufhin nahm sie beim nächsten „Tripp“ ihren Bekannten, den österreichischen Entwicklungshelfer Wolfgang Zajicek, mit. Und von ihm bekam Jugend Ein Welt den „heißen Tipp“ und tolle Batik-Krippen. l www.jugendeinewelt.at

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Stern der Hoffnung Einen Professor der Theologie würde man eher hinter Büchern vermuten als zwischen Schachteln, Packpapier, Klebebändern und Rechnungsblöcken. Doch Hans Hollerweger ist ein begeisterter Händler: wenn es um Olivenholzarbeiten aus Bethlehem geht.

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m Jahr 2000 hatte der pensionierte Liturgiewissenschaftler aus Linz die Idee, dass an jedem Christbaum in Österreich ein Olivenholzstern aus Bethlehem hängen sollte. Das wäre gerade im heiligen Jahr 2000, in dem das Gedenken an die Geburt Christi im Mittelpunkt stand, eine sprechendes Zeichen der Solidarität mit den heutigen Bewohner/ innen Bethlehems. Die Nachfrage übertraf alle Erwartungen: 70.000 Olivenholzanhänger wurden im Advent 2000 verschickt. Seither läuft die Aktion. Nötiger denn je. Jeweils von Mitte Oktober bis zum Heiligen Abend ist Hans Hollerweger – unterstützt von freiwilligen Helferinnen – von früh bis spät beschäftigt. Was den 82-jährigen Priester für diesen kräftezehrenden Einsatz die Energie gibt? – „Es erfüllt mich mit Freude, konkrete Hilfe leisten zu

Univ.-Prof. Dr. Hans Hollerweger – seit Mitte Oktober steht er in seinem Lager und verschickt Schnitzarbeiten aus Bethlehem in ganz Österreich. Damit sichert er vielen ­palästinensischen Familien ihr E ­ inkommen. Wallner

können.“ Hilfe für Bethlehem ist nötiger denn je: Nach den Jahren der „Intifada“ (des Aufstands) kam der Bau der Mauer, die Bethlehem von den Arbeitsplätzen in Jerusalem abschneidet. Die wirtschaftliche Situation ist für unzählige Bewohner Bethlehems äußerst prekär. „Ich denke an einen 50-jährigen chronisch kranken Mann. Der macht wunderschöne Arbeiten. Seit Jahren lebt er von unseren Aufträgen, mit denen er auch seine notwendigen Krankenhausaufenthalte bezahlen kann“, erzählt Hollerweger. Geschichten wie diese kennt er viele. Sein Einsatz ist wirklich „Licht für Bethlehem“. So hat Hans Hollerweger die Aktion genannt. Mindestens einmal im Jahr ist er vor Ort, um nach neuen Motiven zu suchen und den Gewinn zu überbringen. Das Wort Gewinn verwendet er aber nicht gerne. Denn die Aktion „Licht für Bethlehem“ wird von der „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) getragen, die er als gemeinnützigen Verein gegründet hat. „Mit der Unterstützung für Bethlehem erfüllen wir einfach unseren Vereinszweck“, sagt er bescheiden. Dabei stiftet die Aktion einen doppelten Nutzen. „Die beste Hilfe ist, dass wir Olivenholzschnitzern Arbeit geben können“, erklärt Hollerweger. Den Überschuss aus der Aktion übergibt er der Caritas, die Kindern aus armen Familien und alte, alleinstehenden Menschen kleine Geschenke machen kann. l Josef Wallner

ISBN 978-3-7025-0641-4 EUR 29,–

ISBN 978-3-7025-0684-1 EUR 22,–

Infos und Bestellungen: www.christlicher-orient.at; ICO, Friedensplatz 2, 4020 Linz.

ISBN 978-3-7025-0685-8 EUR 21,– www.pustet.at Bestellhotline: 0662-873507-56

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Mit Kindern auf dem Weg nach Bethlehem

Füllen. Mit Geschichten „Wann holen wir endlich die Krippe?“ Diese Frage stellt Sophia noch vor dem Advent immer wieder. Wenn in den Geschäften die Weihnachtskugeln bereits Ende Oktober zu finden sind, wird es für Kinder schwierig, warum sie auf den Advent und das Christkind noch warten müssen. Maria radziwon

Mit dem Engel und Maria beginnt der Weg durch den Advent. Geschichten aus der Bibel werden erzählt, gespielt, gemalt und besungen. Aufregend. Fotos: Radziwon (3)

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urz vor dem ersten Adventsonntag ist es auch bei uns so weit: wir gehen gemeinsam auf den Dachboden und holen dort aus einer großen Schachtel die Weihnachtskrippe. Ein einfacher Stall mit ein paar bunten Figuren, die auch neugierige Kinderhände immer wieder aufs Neue anfassen können. Außerdem suchen wir nach der kleinen Holzfutterkrippe, die für uns im Advent eine besondere Rolle spielt. Mit ihren fünf Jahren kann sich Sophia genau erinnern, dass wir auch im letzten Jahr diese Krippe gefüllt hatten: mit „Stroh“, aber auch mit Geschichten. Auf den Weg machen. Woche für Woche steht eine Erzählung der Bibel im Mittelpunkt. Wir setzen uns um den Küchentisch, zünden die Kerzen am Adventkranz an, singen ein Lied und stellen das kleine Stallgebäude unserer Weihnachtskrippe auf den Tisch. Am Dach des Häuschens strahlt ein großer gelber Stern – in einem kleinen Körbchen befinden sich die Krippenfiguren. In der ersten Woche erzählen wir den Kindern vom Engel Gabriel, der Maria besuchte. Wir suchen einen Engel und Maria aus dem kleinen Korb, stellen sie miteinander in einiger Entfernung vom Stall auf und spielen die gehörte Erzählung nach. Manchmal fragen die Kinder etwas (z. B. ob auch mir ein Engel die Ankunft des kleinen neugeborenen Bruders verheißen hatte  …) oder wir suchen am Globus, wo sich Betlehem ungefähr befindet – sehr gerne zeichnen sie dann das Gehörte und Nachgespielte. Wegbegleiter. Später stellen wir das kleine Stallgebäude mit dem Stern und die beiden Figuren auf unsere Kommode, wo sie eine

IMPRESSUM: inpuncto advent ist das gemeinsame Magazin von KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; martinus, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt; Sonntagsblatt für Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz; TIROLER SONNTAG, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck; Vorarlberger KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch. Redaktionsleitung: Hans Baumgartner, 0662/88 44 521, hans.baumgartner@ kirchenzeitung.at. Anzeigenleitung: Mag. Walter Achleitner, MarketingKooperation der Kirchenzeitungen, 0662/88 44 523, mako@kirchenzeitung. at. Grafik: Egger & Lerch. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Druck und Verlags-GmbH. 3100 St. Pölten. Gesamtauflage des Magazins inpuncto advent: 120.000 Exemplare.

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ganze Woche über bleiben werden. Dazu stellen wir den Adventskranz und hängen die gemalten Bilder an die Wand dahinter. Eine ganze Woche lang begleitet uns diese eine Geschichte. Natürlich weiß Sophia schon, wie es weitergeht, und erzählt es ihren Schwestern auch gerne schon im Vorhinein und spielt es mit den Figuren, die in dem Körbchen daneben stehen, vor. Ihre kleinen Schwestern schauen und hören begeistert – aber am Ende stellt die große Schwester wieder die Szene von Maria und dem Engel vor und erklärt: „Wir müssen noch warten, bis das Baby Jesus geboren wird.“ Ein Bett für Jesus. In den folgenden Wochen erzählen wir noch von Maria, wie sie Elisabeth besucht und ihr, die auch ein Kind erwartet, hilft. Wir sprechen darüber, wie wichtig Freundschaften sind und wie gut es tut, wenn man anderen helfen kann. Dann begleiten wir Josef und Maria auf dem Weg zur Volkszählung: das Reiten auf einem Esel und die Beschwerlichkeit der Reise stellen die Kinder besonders gerne dar. Am vierten


und Spielen Bei den Kindern besonders beliebt: Die Geschichten werden mit Krippenfiguren nachgespielt.

Adventsonntag erzählen wir von der Herbergssuche und dass Maria spürt, dass das Baby bald zur Welt kommen möchte. „Wo würden die denn schlafen, wenn sie bei uns anklopfen?“ – diese Frage bewegt. Ja, was würden wir machen, wenn heute jemand an unsere Haustüre klopfen und um Herberge für die Nacht bitten würde? Während wir überlegen, schneiden die Kinder Fadenstücke von einem Knäuel dicker, gelber Filzwolle ab und legen sie in eine leere Krippe. Es ist eine einfache Futterkrippe aus Holz, die wir den ganzen Advent über mit „Stroh“ füllen, um dem Jesuskind ein weiches Bettchen zu bereiten für den Heiligen Abend. Wann immer die Kinder möchten, schneiden sie einen Faden ab und legen ihn zu den anderen in der Krippe, meist vor dem Schlafengehen. Ankunft. Am Heiligen Abend füllen wir unsere Krippe dann mit einer ganz besonderen Geschichte, jener von der Geburt Jesu. Es ist für die Kinder, aber auch für uns, etwas ganz Besonderes, das Jesuskind in die Krippe im Stall legen zu können, während wir erzäh-

ISBN 978-3-7025-0683-4 EUR 25,–

ISBN 978-3-7025-0678-0 EUR 36,–

Ein Bett für J­ esus: Immer, wenn ihnen danach ist, können die Kinder „Stroh“ in die Krippe legen.

len. Der ganze Weg, den wir mit dem Jesuskind im Advent gegangen sind, ist vollendet. Und später dann, wenn wir uns um den Christbaum versammeln, werden die Kinder eine in Mullwindeln gehüllte Puppe in der von ihnen mit „Stroh“ gefüllten Krippe finden: das Christkind ist da! l Buchtipp: Maria Radziwon: „Das neue Hausbuch für die ganze Familie. Rituale, Geschichten, Tipps. St. Benno-Verlag 2012, 14,95 Euro.

ISBN 978-3-7025-0687-2 EUR 22,– www.pustet.at Bestellhotline: 0662-873507-56

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