inpuncto bewegen

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HANNO MACKOWITZ

juni 2016

juli 2012 juni 2013 Juli 2014 juli 2012 juni 2013 Juli 2014

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kultursommer kultursommer

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Kirche bunt

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ST. PÖLTNER KIRCHENZEITUNG

Kirchenzeitung Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck der Diözese Innsbruck

WOCHENZEITUNG DER ERZDIÖZESE SALZBURG

18.06.12 18.06.12 14:59 14.06.13 14.06.13 12:11 12:11 23.06.14 23.06.14 10:1114:59 10:11


EDITORIAL

Wie bewegen Sie sich durch die Lange Nacht der Kirchen?

Christian Waldner über dem Stephansdom. BRUNNER

Hoch über den Dächern von Wien ist Christoph Waldner auf dem Titelbild unterwegs. Bei der Langen Nacht der Kirchen am 10. Juni wird er sich in Innsbruck über seine Slackline bewegen (siehe Seite 10). Sportliche Bewegung ist mit der Fußball-Europameisterschaft, den Olympischen und Paralympischen Spielen heuer das Thema des Sommers – genauso wie hier im inpuncto. Der erste EM-Spieltag fällt mit der Langen Nacht der Kirchen zusammen und wird von Veranstaltungen aufgegriffen. Das passt gut, denn Sport und Glaube sind keine Gegensätze, wie im Interview mit Rapid-Spieler Florian Kainz klar wird (Seite 3). Es gibt aber auch Bewegung aus Zwang heraus: Flucht und Vertreibung prägen die Öffentlichkeit seit dem vergangenen Jahr auf besondere Weise – auch die Lange Nacht der Kirchen blendet das nicht aus: So spricht die einstige Schwimmerin des syrischen Nationalteams, Ghina Hazzaa, über die Flucht aus Syrien und ihre neue, auch sportliche Heimat in Österreich (Seite 6). Eine besondere Form von Bewegung fordert im Heiligen Jahr auch Papst Franziskus von der Kirche: Barmherzigkeit. Gemeint ist, das Herz von der Not der Armen anrühren, in Bewegung setzen zu lassen und zur tätigen ­Nächstenliebe überzugehen (Seite 8). Wir wünschen eine bewegte Lektüre! Ihr Heinz Niederleitner

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In Laufschuhen. Vor 15 Jahren entstand die Idee zum Drei-Kirchen-Lauf: inspiriert vom Zweiten Paulusbrief an Timotheus, vom Laufboom und vom Blick zum Tafelberg, von dem aus die Kirchen von St. Martin, Maria Bild und Jennersdorf (Burgenland) zu sehen sind. Die Strecke ist 13 km lang, es gibt zwei Labestationen und in jeder Kirche eine kurze Meditation, die auf persönliche Perspektiven unseres Christ-Seins hinweist. So symbolisiert dieser Lauf unseren Weg zu Gott, begleitet mit seinem Segen! l

Auf Schienen. Ich bin in der Langen Nacht der Kirchen am liebsten mit der Straßenbahn in Linz unterwegs. Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal mit einer Band bei der Jam Tram mitgemacht. Wir waren eine von mehreren Jugendbands, die in der Bim Musik gemacht haben. Das ist wirklich genial, die gute Laune schlägt auf alle über. Vielen Leute singen und tanzen in der Straßenbahn mit, der Kontakt zum Publikum ist sehr eng. Wahrscheinlich werde ich heuer auch wieder mitmachen, weil es so viel Spaß macht. l

JOE KESZEI AUS DER PFARRE JENNERSDORF, PENSIONIERTER LEHRER UND MESNER

MAGDALENA GRUBMÜLLER, STUDENTIN AUS LINZ

LANGER

Bewegte Füße, bewegtes Herz

Auf Rädern. Beruflich und privat komme ich mit meinem Rollstuhl in die verschiedensten Kirchen Wiens. Mal geht’s simpel, mal bedeutet es Aufwand, mal wird es zum Abenteuer. Die Barrierefreiheit ist ausbaufähig. Manchmal öffnen sich mir aber auch Wege über die sogenannte „Maschekseite“ (Rückseite) mit Einblicken in Orte, wo Menschen ohne Handicap nicht hinkommen. Die Lange Nacht der Kirchen bietet für ihre Besucher/innen Vergleichbares: Orte, an die man sonst nicht kommt, beziehungsweise Orte, die man vielleicht nie besuchen würde. l KARIN LANGEDER, MITARBEITERIN IM REFERAT FÜR KUNST UND DENKMALPFLEGE DER ERZDIÖZESE WIEN

BERNHOFER

MACKOWITZ

WILLI SIGHART

Die vielen Veranstaltungen bringen Menschen in Bewegung – auf unterschiedliche Weise.

Vielleicht im Fiaker-Fuhrwerk. „Fremd und schön“ – dieses Motto der Langen Nacht zeigt sich besonders schön bei einer Fahrt mit den Fiaker-Fuhrwerken, die halbstündlich vom Domplatz in Salzburg starten: Man wird zum Fremden in der eigenen Stadt, begegnet Menschen, die man noch nicht kennt, knüpft im Gespräch mühelos an die Veranstaltungen an, die man gerade besucht hat. Mir hat das im vergangenen Jahr sehr gefallen. Ob ich für die Rundfahrt heuer Zeit habe, weiß ich noch nicht. l GOTTFRIED KUHN, BUCHHÄNDLER AUS SALZBURG


Profifußballer Florian Kainz:

„Der Glaube hilft mir, Ruhe zu finden“ Warum er schon immer eine gute Beziehung zur Kirche hatte, erzählt RapidFußballprofi Florian Kainz im ­Interview. Er verrät auch, was man im Fußballverein für das Leben lernen kann. HEINZ NIEDERLEITNER

Über Fußballspieler erfährt man viel im Internet. Über Sie heißt es zum Beispiel, Sie hätten ein Kreuz-Tattoo auf dem Rücken. Was drückt das für Sie aus? Florian Kainz: Es drückt aus, dass ich ein gläubiger Mensch bin. Es steht ja „I believe in God“ (Ich glaube an Gott) in dem Tattoo. Da mein Vater Pastoralassistent in der Diözese Graz ist, bin ich praktisch „in“ der Kirche aufgewachsen und war bei den Ministranten und Sternsingern dabei. Ich habe seit jeher einen positiven Bezug zur Kirche. Siege und Niederlagen: Fußball hat viel mit Emotionen zu tun. Hilft Ihnen da der Glaube? Manchmal schon. Ich versuche regelmäßig am Abend zu beten – auch vor den Spielen. In gewisser Weise hilft mir der Glaube, zur Ruhe zu kommen. Sie spielen seit Ihrer Kindheit in Vereinen, und Fußball ist ja eine Teamsportart. Lernt man da etwas für das Leben – auch wenn man nicht Profi wird wie Sie? Ja, vor allem das soziale Lernen steht da im Vordergrund. Das beginnt für Kinder bei so einfachen Regeln, wie „bitte“, „danke“ und „Grüß Gott“ zu sagen. Es ist ja wichtig, dass sie das nicht nur von den Eltern hören. Generell kommt man in einer Mannschaft mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und Nationen zusammen und lernt diese kennen. Das trifft auch auf die unterschiedlichen Charaktere zu: Ich habe schon mit über hundert verschiedenen Menschen in einer

Florian Kainz im Torjubel: Fußball ist ein Sport der Emotionen.

Mannschaft gespielt. Da begegnet man den unterschiedlichsten Persönlichkeiten und versucht, mit ihnen gut auszukommen. Wie wichtig ist die Verbindung zu den Fußball-Anhängern? Bei meinem früheren Verein Sturm Graz und jetzt bei Rapid gibt es die größten Anhängerschaften Österreichs. Es ist für mich schön, zu erleben, was der Fußball den Fans bedeutet. Bei Autogrammstunden und anderen Veranstaltungen merkt man, dass der Fußball ein wichtiger Teil ihres Lebens ist. Entsprechend groß ist die Verantwortung für uns Spieler. Wir wissen es zu schätzen, was die Fans an Kosten und Zeit investieren, um uns sozusagen auf die Beine schauen zu können. Manche Leute sagen, Fußball hat etwas von einer Religion … Natürlich kenne ich den Spruch „Rapid ist eine Religion“. Das versucht auszudrücken, dass die Mannschaft den Fans wichtig ist. Aber ich selbst würde den Fußball nicht mit einer Religion vergleichen. Sport im Allgemeinen und Fußball im Besonderen sind auch ein

© GEPA PICTURES/WIEN ENERGIE

wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wie betrifft Sie das? Als Spieler konzentriert man sich auf die Leistung am Platz, alles andere betrifft den Manager und den Verein. Damit haben wir nicht viel zu tun. Unsere Aufgabe ist es, fit zu bleiben und uns gut auf die Spiele ­vorzubereiten. ● Lange-Nacht-Tipp: „Fußball und Religion“ lautet das Thema im Diözesan­museum Graz (Bürgerg. 2): Bischof Wilhelm Krautwaschl und Superintendent Hermann Miklas eröffnen die Fußball-EM um 20.15 Uhr am Wuzzler. Im Museum selbst ist die Ausstellung „Knockin’ on heaven’s TOR“ über Religion und Fußball zu sehen.

ZUR PERSON Florian Kainz ist Mittelfeldspieler bei Rapid. Der 23-jährige Sportler begann als Siebenjähriger beim FC Stattegg und wechselte schon bald zu Sturm Graz. Ab 2010 spielte er dort in der Profimannschaft und erstmals auch im U19-Nationalteam. 2014 wechselte der gebürtige Grazer zum SK Rapid Wien. Im November 2015 hatte er seinen ersten Einsatz in der österreichischen Nationalmannschaft.

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lebensnah


Eine Welt in Bewegung Sie dreht sich um die Sonne und zieht im unendlichen Weltall einsam ihre Kreise. Ab und zu wird sie erschüttert und bebt. Seit sie bewohnt ist, bewegen sich auf ihr Menschen in alle Himmelsrichtungen. Meist sind sie auf der Suche nach einem besseren Leben; in jedem Jahrhundert ein neuer Exodus. Manchmal werden Fremde willkommen geheißen, wie die Fußballperle aus dem Süden, manchmal angeheuert durch Konzerne als billige Arbeitskräfte, manchmal mit Zäunen auf Abstand gehalten. Große Sportfeste gaukeln vor, dass die Menschheit eine Familie sei, oder sie schüren die Hoffnung auf eine solche. Angesichts der Ängste unserer bewegten Zeit berührt mich ein Lied: „Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit! Schon sinkt die Welt in Nacht und Dunkelheit. Geh nicht vorüber, kehre bei uns ein. Sei unser Gast und teile Brot und Wein.“ P. BERNHARD MAIER, SDB

DR. BERNHARD MAIER IST SALESIANER DON BOSCOS UND LEITER DER DON BOSCO MISSION AUSTRIA. ER IST EMERITIERTER OLYMPIA- UND PARALYMPICSEELSORGER, DOZENT FÜR SPORTETHIK AN DER UNIVERSITÄT WIEN UND MITGLIED DER ETHIKKOMMISSION DER ANTIDOPING-AGENTUR NADA AUSTRIA. DAS FOTO ZEIGT FLÜCHTLINGE BEIM FUSSBALLSPIELEN IN LYBIEN. FOTO: REUTERS DER ZITIERTE LIEDTEXT STAMMT AUS DEM GOTTESLOB NR. 325, TEXT: PETER GERLOFF

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Integration durch Sport

„Im Becken teilen alle die gleichen Sport bedeutet Bewegung – nicht nur körperliche, sondern auch geistige. Er hilft, interkulturelle Berührungsängste abzubauen, und schafft soziale Sicherheit. Davon erzählt die syrische Schwimmerin Ghina Hazzaa.

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as junge Mädchen mit den Locken faltet die Hände, taucht in ihre Erinnerungen ein und beginnt lächelnd zu erzählen: „Vor einem Wettbewerb bete ich, um meine Kräfte zu sammeln und mich zu konzentrieren.“ So machte es Ghina Hazzaa auch 2008. Die damals erst 11-jährige syrische Nationalschwimmerin feierte in ihrem Heimatland ihren ersten Sieg über 50 Meter Rückenschwimmen – und lernte eine wesentliche Lektion fürs Leben: an sich zu glauben, nie aufzugeben, immer in Bewegung zu bleiben. „Vor dem Wettbewerb fühlte ich mich unsicher. Meine Gegnerin war mir körperlich weit überlegen und galt als Favoritin“, erinnert sie sich. Der Moment, in dem sie ins Wasser eintauchte, hat alles verändert. „Ich habe die Welt um mich herum vergessen.“ Und lebenserfahren erklärt sie: „Chancen sind da, um sie zu ergreifen, denn sie kommen nicht zurück. Von einem Moment auf den anderen kann

sich alles verändern.“ Wie etwa im Krieg, der sie vor zwei Jahren zur Flucht aus Syrien gezwungen hat, wo ihre Familie noch heute lebt. Ihr Wille, nie aufzugeben, treibt sie voran. Doch manchmal, so Ghina Hazzaa, falle der Alltag schwer – auch wenn in Österreich alle so gut zu ihr seien. Dann holt sie die Erinnerung an das Erlebte ein, zehrt an ihren Energiereserven und am Mut. „Ich werde dann unglaublich müde, und mir fehlt sogar die Kraft, mit Freunden zu lachen“, erzählt sie. Graz 2016. Wenn sie ihre Längen im Sportbecken des Auster-Bades in Graz-Eggenberg schwimmt, ist ihr Blick konzentriert. Für kurze Zeit lässt sie ihre Fluchterinnerungen hinter sich, im Wasser empfindet sie ein Gefühl der Stärke und Gemeinschaft. „Im Becken teilen alle die gleichen Sorgen, Ängste und Hoffnungen. Das verbindet und gibt mir Sicherheit“, sagt die 19-Jährige. Heute lebt sie als anerkannter Flüchtling in

Graz und kann seit November 2015 wieder ihrer Passion nachgehen: dem Schwimmen. Unbürokratisch ermöglicht ihr der ATUS Graz (Arbeiter Turn- und Sportverein) die Teilnahme am Training des Schwimmkaders (Leistungsgruppe A und B). Die Freude, die sie dabei empfindet, möchte sie weitergeben: Im Sommer wird sie unentgeltlich Schwimmkurse für Kinder geben. Teamgeist. Ghina Hazzaa hat die Erfahrung gemacht, dass Sport Berührungsängste abbaut: „Die meisten werden hellhörig, wenn ich erzähle, dass ich Schwimmerin bin, und interessieren sich dann für Details meines Lebens.“ Sie ist bemüht, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. „Manchmal trifft man auf Menschen, die kein Englisch sprechen wollen oder können. Mit Hilfe der deutschen Sprache kann ich mit jedermann kommunizieren“, erklärt sie ihre Motivation. Dass Bewegung dabei hilft, leichter Zugang zu einer Gruppe oder fremden Kultur zu finden, meint auch ihre ATUS-Schwimmtrainerin Ana Vasari: „Sport kommt ohne viele Worte aus. Vor allem beim Schwimmen passiert viel über Zeichen und Körpersprache.“ Türöffner. Dass Sport bei der Integration hilft, weiß auch Elisabeth Narnhofer, langjährige Mitarbeiterin des sozialpädago-

Im Wasser ist Ghina Hazzaa in ihrem Element und lässt ihre Fluchterfahrungen hinter sich. Ihre Trainerin Ana Vasari (rechts) unterstützt sie dabei.

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NEUHOLD


Sorgen“ gischen Caritas-Projektes „Sport Integration Qualifikation“ (SIQ). Ziel dabei ist es, vor allem Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund mittels Bewegung zu gesellschaftlicher Teilhabe zu animieren. „Wir setzen auf Beziehungsarbeit, Vertrauen und Informationsaustausch zum Abbau von Ängsten und Vorurteilen“, so die Sportwissenschaftlerin. Gleichzeitig stellt sie aber klar: „Auch wenn Sport hervorragend als Türöffner funktioniert, bedeutet ein gemeinsamer Kick noch keine heile Welt.“ Denn er könne etwa auch Rassismus schüren, wenn nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Gruppenmitglieder eingegangen wird. „Es gibt nur selten religiöse Barrieren, trennend wirken vor allem kulturelle Unterschiede“, hält sie fest. Der Allgemeine Sportverband Österreichs (ASVÖ) fördert in Zukunft verstärkt Vereine, die den Zugang für Migrant/innen erleichtern. Zusätzlich setzt man auf niederschwellige Bewegungsfeste wie den ASVÖ-Familientag, an dem über 300 Kinder und Familien aus verschiedenen Kulturkreisen teilnehmen. „Kinder werten nicht und Integration passiert, ohne dass man es merkt“, erklärt ASVÖ-Bewegungsexperte Georg Rothenburger. „Am Spielfeld sind dann alle gleich. Ein gemeinsames Ziel verbindet.“ l NATALIE RESCH

Lange-Nacht-Tipps: Ghina Hazzaa diskutiert zum Thema „Sport, Integration & Heimat“ zusammen mit Moderatorenlegende Sigi Bergmann, Gilbert Prilasnig (Trainer Homeless World Cup), Alexandra Prosser (Goldmedaille Special Olympics) und dem Grazer Stadtpfarrprobst Christian Leibnitz. Beginn ist um 19.45 Uhr in der Grazer Stadtpfarr­ kiche zum Heiligen Blut (Herreng. 23). Flucht-Experte Kilian Kleinschmidt spricht ab 21 Uhr in der Wiener Deutschordenskirche (Singerstraße 7) über seine Erfahrungen als Leiter des weltweit zweitgrößten Flüchtlingscamps im Norden Jordaniens.

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Schriftsteller Dimitré Dinev über das Thema des Heiligen Jahres

Barmherzigkeit braucht Hinter der Barmherzigkeit stehen immer konkrete, Menschen, sagt der Autor Dimitré Dinev aus eigener Erfahrung. Er hat über die Barmherzigkeit ein Buch geschrieben. CHRISTINE GRÜLL

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ls Dimitré Dinev nach seiner Flucht aus Bulgarien nach Österreich im Flüchtlingslager Traiskirchen ankam, lernte er eine junge Familie kennen. Es hieß, sie hätte noch nie jemanden abgewiesen, der an ihre Tür geklopft hat. So war auch der junge, heimatlose Mann willkommen. Er besuchte die Familie fast jeden Abend, bis er das Lager verlassen musste. „Barmherzigkeit ist niemals anonym. Man kennt den Menschen, der uns Gutes getan hat“, schrieb Dimitré Dinev Jahre später in seinem Buch „Barmherzigkeit“. Darin erzählt er diese Geschichte. Was bedeutet Barmherzigkeit für ihn ganz persönlich? „Die Barmherzigkeit ist das, was die Menschlichkeit in uns ausmacht. Sie duldet

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keinen Aufschub, lässt sich nicht versprechen. Ihre Zeit ist die Gegenwart, ihr Ort das Gewissen. In Zeiten, in denen sie verschwindet, verschwindet auch die Menschlichkeit“, sagt Dimitré Dinev. Nicht willkommen. In den 1990erJahren – als er darauf gewartet hat, offiziell in Österreich bleiben zu dürfen – hat er erfahren, was es heißt, nicht willkommen zu sein. Damals wie heute finden sich die Menschen, die vor Gewalt und Armut flüchten, als Feindbilder in den Medien und in der Politik wieder. Dimitré Dinev wäre fast verzweifelt. Wer so weit unten sei in der gesellschaftlichen Hierarchie, könne mit nichts mehr rechnen, sagte er einmal. Er hat Menschen getroffen, die nach dem Gesetz der Barmherzigkeit handeln. Ein Gesetz, das eine alte Macht des Menschlichen oder des Göttlichen ist, je nachdem, wie man das sehen will, so der Autor. Lässt sich der etwas altmodisch anmutende Begriff der Barmherzigkeit ins Heute übersetzen? „Sie braucht keine Übersetzung ins Heute. Denn, wie ich schon sagte, ihre Zeit ist immer die Gegenwart“, antwortet Dimitré Dinev. Deshalb habe Barmherzigkeit immer auch eine politische Dimension. Sobald sie in Erscheinung tritt, stelle sie die Frage, wie gerecht das herrschende System ist. „Die Barmherzigkeit ist ein Korrektiv, das vom eigenen Land, von der eigenen Regierung

Gerechtigkeit fordert“, schreibt Dinev in seinem Buch „Barmherzigkeit“. Heimat finden. In Dinevs magischen, tieftraurigen und gleichzeitig vom großen Glück erzählenden Geschichten bewegen sich die Figuren von einem Ort zum nächsten, von einer Erfahrung zur anderen. Was bedeutet das Wort „bewegen“ für ihn?

Dimitré Dinev, geboren 1968, lebt als freier Schriftsteller in Wien. „Barmherzigkeit“ (Residenz Verlag) ist sein zuletzt erschienenes Buch. WERNER


Pforten der Barmherzigkeit hat Papst Franziskus zum Heiligen Jahr auch außerhalb von Rom möglich gemacht. Die Pforten der österreichischen Domkirchen v.l.n.r.: Eisenstadt, Feldkirch, Graz, Klagenfurt, Linz, Salzburg, St. Pölten (Installation in der Kirche) und Wien (in Innsbruck gibt es keine Heilige Pforte). DIÖZESEN FELDKIRCH UND ST. PÖLTEN, GRÜLL, GOSSMANN, NIEDERLEITNER, RUPPRECHT/KATHBILD.AT, PRESSESTELLE/EGGENBERGER, VEITSCHEGGER/PASTORALAMT

keine Übersetzung mich, sich an eine Ethik, an das Gute zu binden. Wir sollen ein für alle Mal begreifen, dass ein Mensch immer heiliger sein wird als ein Ort, auch dann wenn es sich um einen heiligen Ort handelt. Wenn wir das schaffen, werden alle, die mit uns zu tun haben, eine Heimat finden, auch wir selbst.“ l

„himmlisch urlauben“-Pfarrhof im Kräuterdorf Söchau

FOTO: WIDUM TOURISMUSSERVICE GMBH/HARRY SCHIFFER

Nach der behutsamen Sanierung lässt sich jetzt zwischen Stuckdecken, antiken Türen, altem Kachelofen und modernen Vollholzmöbeln ein besonderer Urlaub verbringen. Wie es der ­Philosophie von himmlisch urlauben entspricht: schlicht, aber hochwertig, das Alte mit

dem Neuen verbindend. Gerade die alte Bausubstanz trägt viel zur Wohlfühlatmosphäre bei. „Das ist das Typische unserer Pfarrhöfe“, erklärt Martina Hofmeijer von himmlisch urlauben, „den Atem historischer Bauten für die Entspannung von heute zu nutzen.“ Die Urlauber erwartet ein „Ruhepol im ­Mittendrin“: gepflegte Appartements, eingebettet je nach Ort in ein spirituelles Angebot, Wanderungen und natürlich mit kulinarischen Partnern. „Salbei“, „Vitus“ und „Ysop“ heißen die Appartements, angelehnt an die Lage im Kräuterdorf Söchau und an den Pfarrpatron. himmlisch urlauben im Pfarrhof Söchau ist ­neben Tieschen und Pichl bei ­Schladming der bisher dritte himmlisch urlauben-­Pfarrhof österreichweit. Infos: www.himmlisch-urlauben.com

Lange-Nacht-Tipps:

Lesung mit Dimitré Dinev ab 21 Uhr in der Kirche der Barmherzigen Brüder (Herrenstr. 33) in Linz. Zum Jahr der Barmherzigkeit gibt es viele Terin, zum Beispiel ab 18 Uhr eine ­Pilgerwanderung in St. Paul im Lavanttal (Kärnten) oder Impulse zum Jahr der Barmherzigkeit ab 19.30 Uhr in der ­Kajetanerkirche in der Stadt Salzburg.

GEWINN

SPIEL

Beantwo rten Sie und gew die Frag e inn himmlisc en Sie 3 Nächte im h urlaub en-­Pfarr Söchau fü hof r 2 Perso nen:

In welch en 3 Ort können Sie in Pfa en rrhö himmlisc h urlaub fen en?

INFORMATIONEN ZUM GEWINNSPIEL Senden Sie Ihre Antwort bis 20. Juni 2016 an zeit@ himmlisch-urlauben.com mit dem Hinweis „Gewinnspiel inpuncto“ oder schriftlich an Widum Tourismusservice GmbH, „Gewinnspiel inpuncto“, Bischofplatz 2, 8010 Graz. Teilnahmebedingungen: Teilnahme ab 18 Jahren. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse möglich. Der Gewinn ist nicht übertragbar.

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

„Bewegen ist der Gegensatz von Wurzeln schlagen“, sagt er: „Ich habe immer Probleme mit der Wurzelmetapher. Dieses Eingepflanzt-Sein in einer Landschaft – umschreibt nicht eben dies die Spaltung der Menschen in eigene und fremde? Das ist auch der Grund, warum Gott von den Menschen verlangt, ihre Wurzeln in den Himmel zu schlagen. Wurzeln haben bedeutet für


Christian Waldner über die Balance des Lebens

Auf schmalem Band 25 Millimeter genügen ihm, um das Gleichgewicht zu halten. So breit ist das Band, auf dem sich Christian Waldner bewegt wie andere auf der Straße. Vor zehn Jahren hat der Tiroler seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und verdient seinen Lebensunterhalt damit, in luftiger Höhe auf einer Slackline zu balancieren. WALTER HÖLBLING

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iel Aufmerksamkeit bekam Christian Waldner, als er während der Langen Nacht der Kirchen 2013 zwischen dem Südturm und dem südlichen Heidenturm des Stephansdoms in Wien balancierte. Heuer ist er in Innsbruck zwischen den Türmen der Jesuitenkirche unterwegs. Um den Kick geht es ihm dabei nicht. Für

Waldner ist das Slacklinen, also das Gehen auf dem Band, nicht einfach eine spektakuläre Sportart. „Im Lauf der Jahre ist für mich die geistige und emotionale Komponente immer bedeutsamer geworden“, erzählt er. Der Sinn des Slacklinens liegt für ihn darin, sich selbst immer besser kennen und spüren zu lernen. Es ist also ein Sport, der viel für das Leben hergibt. „Das Wichtigste ist, das

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Ziel nicht aus den Augen zu verlieren“, sagt der 37-Jährige aus Mils bei Hall in Tirol. Bei einer bis zu 100 Meter langen Slackline ist das gar nicht so einfach. Je länger das Band ist, umso stärker wirken sich kleinste Fehler aus. Schwingungen setzen sich bis zum Ende des Bandes fort und kehren von dort wieder zurück. Auf das Leben umgelegt: „Ich muss mich mit jedem Schritt auf eine neue Situation einstellen“, sagt Waldner. Slacklinen birgt für den naturbegeisterten Tiroler viele meditative Elemente. Auf dem schmalen Band, hoch über dem Boden, findet er zu sich selbst: „Mit dem Slacklinen habe ich meine Balance im Leben gefunden.“ Dass ihn etwas aus dem Konzept bringt, kommt auch heute noch vor. Aber er kann gelassener darauf reagieren und findet einen guten Ausgleich.

IMPRESSUM: inpuncto bewegen ist das gemeinsame Magazin von Der Sonntag. Die Zeitung der Erzdiözese Wien, Stephansplatz 4/VI/DG, 1010 Wien; Kirche bunt. St. Pöltner Kirchenzeitung, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten; KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; martinus. Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt; Rupertusblatt. Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg, Kaigasse 8, 5020 Salzburg; Sonntag. Kirchenzeitung Katholische Kirche Kärnten, Tarviser Straße 30, 9020 Klagenfurt, Sonntagsblatt für Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz; TIROLER sonntag. Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck; Vorarlberger KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch. Medieninhaber: Kooperation Kirchenzeitungen – Verein zur Förderung der Kirchenpresse, Bergstraße 12/1, 5020 Salzburg. Herausgeber: Obmann Prälat Wilhem Vieböck, office@kizmedia.at Redaktion: Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen, Bergstraße 12, 5020 Salzburg. Leitung: Dr. Heinz Niederleitner, 0676/87 76 39 51, heinz.niederleitner@koopredaktion.at. Anzeigenleitung: Mag. Walter Achleitner, 0676/87 76 39 41, walter.achleitner@kizmedia.at. Grafik: Egger & Lerch, 1030 Wien. Herstellung: Niederösterreichisches Pressehaus Druck und Verlags-GmbH., 3100 St. Pölten. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Die Offenlegung gemäß MedienG §25 Abs. 2 ist unter www.meinekirchenzeitung.at/impressum/inpuncto abrufbar. inpuncto bewegen erscheint in einer Auflage von 183.500 Exemplaren.

Erfolgt der Abo-Bezug der gedruckt nach der Richtlinie Kirchenzeitung über die Österreichische -gedruckt nach derdes Richtlinie „Druckerzeugnisse“ „Druckerzeugnisse“ Österreichischen Post AG, so wird das Magazin inpuncto des Österreichischen Umweltzeichens, Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808 NP DRUCK, UW-Nr. 808 CO2 neutral zugestellt.

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Auffangen. Fallen kann man immer. Das weiß auch Christian Waldner. Darum ist er auf der Highline, also wenn die Slackline hoch über der Erde ist, doppelt gesichert. Es gibt immer eine Sicherung, die einspringt, sollte die Slackline reißen. Waldner ist an diesen beiden Systemen gesichert. Das Seil, das ihn im Leben auffängt, ist seine Familie, seine Freundin, das gemeinsame Kind. Und das Leben insgesamt, wie er sagt. Ein Leben, in dem er selbst Kind geblieben ist, weil er sich eines bewahrt hat: die Fähigkeit zur Begeisterung. „Viele, auch junge Menschen, haben leider die Fähigkeit verloren, sich für etwas zu begeistern. Sie haben nichts mehr, woran sie sich festhalten und orientieren können“, sagt Waldner. Wieder ist die Slackline ein Symbol dafür: das schmale Band, auf dem man das Ziel nicht aus den Augen verlieren darf. Unterscheidung. Bei der Langen Nacht der Kirchen wird er mit vier Jugendlichen des Jugendzentrums MK der Jesuiten die Strecke zwischen den beiden Türmen der Innsbrucker Jesuitenkirche bewältigen. Auch in der Kirche wird eine Slackline gespannt sein. In einer Performance versuchen die Jugendlichen, den schwierigen Balanceakt der Unterscheidung der Geister im Sinne des heiligen Ignatius von Loyola darzustellen: aus den vielen Stimmen, die im Alltag auf uns eindringen, jene Stimme herauszuhören, der man folgen will. l

Christian Waldner ist stets in luftiger Höhe unterwegs: ob über den Dächern von Wien (links) oder vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck. MACKOWITZ (2)

Lange-Nacht-Tipps: Die Veranstaltung mit Christian Waldner in der Innsbrucker Jesuitenkirche (KarlRahner-Platz) startet unter dem Titel „Tanz der Unterscheidung – Drahtseilakt in der Kirche wie im Leben“ um 20 Uhr. Sportlich sein mit geistlichen Impulsen kann man beim Drei-Kirchen-Lauf ab 19.30 Uhr in St. Martin an der Raab (Burgenland).

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Zwei Experten über das Verhältnis von Sport und Glaube

Das runde Leder und die Religion Das Massenphänomen Fußball versetzt rund um die Welt Menschen in ekstatische Begeisterung. Gemeinsam jubeln sie den „Göttern am Rasen“ zu. Aber kann Fußball tatsächlich etwas wie Religion sein? BRIGITTE-ALICE RADL

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ährend der Fußball-EM vom 10. Juni bis 10. Juli werden sich viele Menschen in Europa im Ausnahmezustand befinden: Die Menschen werden mit ihrer Mannschaft mitfiebern, Tränen der Freude oder Trauer vergießen und

in die Stadien strömen oder sich sich auf öffentlichen Plätzen treffen, um die Fußballspiele beim Public Viewing gemeinsam auf großen Leinwänden zu verfolgen. Dort werden Fahnen geschwenkt, Fan-Gesänge angestimmt und große Emotionen gelebt werden. Einen Monat lang hören und lesen wir von „Fußballgöttern“, „erlösenden Toren“ und „Fußball-Tempeln“ und manche Fans bezeichnen den Sport sogar als ihre Religion. Doch ist das überhaupt möglich? Kann das runde Leder so etwas wie eine Religion sein? Wir-Gefühl. „Es gibt durchaus Parallelen zwischen Fußball und Religion“, sagt Hans Gerald Hödl, Vizedekan der KatholischTheologischen Fakultät der Universität Wien. „Die Menschen kommen beim Public Viewing genauso wie beim Gottesdienst an einem nicht alltäglichen Ort zusammen. In beiden Fällen entsteht ein Wir-Gefühl, das die Menschen verbindet und Emotionen weckt.“ Auch Constantin Klein, evangeli-

scher Theologe an der Universität Bielefeld, sieht diese Gemeinsamkeiten, unterscheidet aber auch: „Schon Martin Luther hat uns gelehrt: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott. Viele Dinge in unserem Leben sind religionsfähig, wie etwa der Fußball. Das heißt aber noch nicht, dass sie auch als Religion funktionieren.“ Sinn des Lebens. Kann Fußball also eine „zivile Ersatzreligion“ sein, die das Bekenntnis zu einer Glaubensgemeinschaft ersetzt? „Wenn ich mich alleine und von aller Welt verlassen fühle, wird mir der Fußball nur begrenzt weiterhelfen können“, sagt Klein. „Auf die Fangemeinschaft kann ich mich nicht so verlassen wie auf Gott – er ist immer da und gibt mir Halt.“ Manche Menschen betrachten Fußball zwar als den Sinn ihres Lebens. Auf die klassischen Fragen der Religion – Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Gibt es ein Leben nach dem Tod? – erhalten sie jedoch keine Antworten. „Religionen sind dazu da,

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Flug von Wien nach Tel Aviv und Fahrt nach Galiläa Hl. Stätten am See Genezareth: Berg der Seligpreisungen, Tabgha, Kapernaum, Bootsfahrt Kanaa – Nazareth Berg Tabor – Jordantal – Jerusalem Jerusalem Jerusalem – Bethlehem Totes Meer Abu Gosh - Rückflug nach Wien

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„Kommt und seht!“ antwortet Jesus den beiden Jüngern. Johannes hatte sie auf Jesus hingewiesen, ihnen gesagt, dass dieser Jesus mehr weiß, anders ist als die Propheten vor ihm. Die beiden Jünger sind neugierig geworden: Sie wollen Jesus nachfolgen und sehen, wo er wohnt, wie er lebt, was er ihnen zu sagen und zeigen hat. Seit den Tagen Jesu folgen Menschen aus aller Welt diesem Ruf: „Kommt und seht!“ Macht euch selbst ein Bild von den Heiligen Orten. Hier könnt ihr mit eigenen Händen ertasten, mit euren Füssen beschreiten, wo Jesus wirkte, heilte, litt und auferstand. Das ist gerade das Grandiose an unserem Glauben: Unser Gott hat Namen und Gesicht, ist Person und ganz konkret an einem bestimmten Ort zu bestimmter Zeit erscheinen. So hart und real der Felsen im Garten Gethsemani sich anfühlt: Hier litt Jesus bereits für mich, was hart und real in meinem Leben ist. Unser Gott wollte nicht fern in einem Himmel thronen, nicht aus Fernen Befehle grollen. In Jesus von Nazareth ist er uns ganz nahe gekommen, ist Mensch geworden, hat unseren Tod auf sich genommen, damit wir Menschen durch ihn leben können. Wenn wir ihm ganz nahe kommen an seinen heiligen Orten, spüren wir seine Kraft ganz neu. Ob man in Zeiten wie diesen Wallfahrten machen kann ins Heilige Land? In Zeiten wie diesen, die auch in Europa schwierig sind und uns vor gewaltige Herausforderungen stellen, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Gebete! Für den Frieden, den großen in der Welt und den kleinen in unseren Herzen. „Kommt und seht!“ – so spricht Jesus. Hon.-Prof. MMag. Markus St. Bugnyar -Rektor des österr. Hospiz in Jerusalem


Emotionen einen die Fans beim Public Viewing. Trotzdem kann der Fußball die Religion nicht ersetzen. REUTERS

Menschen mit der Welt zu versöhnen, auch wenn sie von unerklärlichen negativen Ereignissen wie Krankheit, Tod oder Katastrophen betroffen sind. Ich sehe nicht, wie der Fußball dies erfüllen könnte“, ergänzt Hödl. Großevents. Die beiden Experten sind sich einig: Public-Viewing-Veranstaltungen und der sonntägliche Gottesdienst haben zwar Gemeinsamkeiten wie Symbole und Rituale, Verehrung und gemeinsames Feiern. Dennoch kann der Fußball die Religion nicht ersetzen. Was bedeutet es dann, dass Hunderttausende sich EM-Spiele ansehen, während die Kirchenbänke leer bleiben? „Diesen Vergleich muss man fair zu Ende denken“, sagt Klein. „Jede Woche gehen am Sonntag mehr Menschen in die Kirche als ins Stadion. Die Fußball-EM müsste man mit einem Highlight im Kirchenjahr wie Weihnachten vergleichen – und ich traue mich zu sagen, dass nicht einmal das Finalspiel mit der Geburt Jesu mithalten kann.“ l

Lange-Nacht-Tipps: Unter dem Titel „Kirche goes EM 2016“ wird auf dem Bischofsplatz in Graz ab 20.30 Uhr ein Public Viewing des ersten EM-Spiels (Frankreich gegen Rumänien) inklusive kabarettistischer Halbzeitanalyse präsentiert. Ebenfalls ein Public Viewing bietet die Innsbrucker Pfarre Petrus Canisius (Santifallerstr.5) ab 20.55 Uhr im Pfarrgarten (bei Schlechtwetter im Pfarrsaal) Über mögliche Ähnlichkeiten zwischen Fußball und Kirche diskutieren unter anderem LASKLegende Helmut Köglberger und Bischofsvikar Willi Vieböck ab 20.30 Uhr in der Jugendkirche Linz (Stadtpfarrkirche Urfahr). Ab 21 Uhr wird das EM-Eröffnungsspiel auf einer Großleinwand übertragen. Ein Sportlergottesdienst mit Segnung von Fußbällen für Alt und Jung wird in der Pfarrkirche Neumarkt/Ybbs (NÖ) um 18.30 Uhr gefeiert.

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Rückblick auf die Lange Nacht 2015

Die Nacht ist bunt A

usgerechnet eine vermeintlich dunkle Nacht zeigt jedes Jahr, wie bunt das Leben in den K ­ irchen Österreichs ist: Ob laute Rhythmen oder Gebet auf Latein, H ­ iphop oder meditativer Tanz, kleine Kerzen oder große Farbenspiele bei der Kirchenbeleuchtung: All das ist möglich und alle sind willkommen. Die Auswahl an Veranstaltungen ist so groß, dass jede und jeder etwas findet – ob er nun gezielt das Programm studiert oder sich von zufälligen Entdeckungen überraschen lässt.

DJs heizten in der Kirche St. Josef ob der Laimgrube in Wien den Besuchern ein. POLZER

Gemeinsamer Grund. Die Lange Nacht der Kirchen ist so vielfältig, weil die Kirche so vielfältig ist. Damit das ­Zusammenleben bei so viel Buntheit funktioniert, braucht es einen gemeinsam Grund. In der Kirche ist es der Glaube, den die Christ/innen teilen. Deshalb ist eine versöhnte Buntheit in der ­Kirche auch ein Zeichen dieses Glaubens. l

Erkennen, was dahinter steckt.

Alle Details des heurigen Programms finden Sie unter www.langenachtderkirchen.at

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Was glauben Sie eigentlich? mehr wissen – tiefer fragen – klarer urteilen … mit dem Theologischen Kurs. www.theologischekurse.at office@theologischekurse.at, Tel. 01 51552-3703

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Mit einprägsamer Beleuchtung der Kirche und vielen Kindern verbrachte die niederösterreichische Pfarre Ertl (Bezirk Amstetten) die Lange Nacht der Kirchen. ZARL


Kl채nge und Eindr체cke aus Nigeria mitten im Burgenland waren in der Stadtpfarrkirche Pinkafeld zu erleben. REITLINGER

Als spiritueller Abschluss stand in der Salzburger Kollegienkirche eine Hip-Hop-Meditation mit Johannes Wiedecke und Christian Wallisch-Breitsching auf dem Programm. LOCHSCHMIDT

Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das Lichterlabyrinth bei der Pfarrkirche zum Heiligen Georg in Sulz (Vorarlberg) entz체ndet. KATHOLISCHE KIRCHE VORARLBERG

Am sp채teren Abend versammelten sich die Besucher/innen im Klagenfurter Dom zum Nachtgebet. Es findet um 22 Uhr auch heuer wieder in lateinischer Sprache mit der Choralschola der Domkirche statt.

BINDER

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18. Juni – 21. August 2016 Römersteinbruch

Passionsspiele St. Margarethen 2016 – Gelebter Glaube, Hoffnung, Gemeinschaft und Tradition Unter diesem Motto finden vom 18. Juni bis 21. August 2016 die Passionsspiele St. Margarethen in der beeindruckenden Naturkulisse des Römersteinbruchs statt. Rund 600 ehrenamtliche Laiendarsteller sind alle fünf Jahre mit großem Einsatz und voller Leidenschaft bei den Auff ührungen dabei. Mit ihrer Darstellung des Lebens, Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi bewegen sie tausende Besucher. Der Reinerlös der Passionsspiele St. Margarethen kommt karitativen und sozialen Zwecken zugute.

Tickets und Informationen Passionsspiele St. Margarethen Telefon +43 2680 2100 oder tickets@passio.at www.passio.at

Termine 18. Juni – 21. August (jeweils SA und SO) 18. Juni – 10. Juli: Beginn 17.00 Uhr, 16. Juli – 21. August: Beginn 16.00 Uhr Dauer: 3 Stunden inkl. Pause, Einlass: 2 Stunden vor Spielbeginn


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