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juni 2012april 2010 mai 2013

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Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck

Kirche bunt

Der Sonntag Die Zeitung der Erzdiözese Wien

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Gegründet 1848

24.05.13

23.03.2010 09:01:49

LANGE NACHT DER KIRCHEN

WWW.LANGENACHTDERKIRCHEN.AT


Hans Baumgartner

Die Lange Nacht führt – auch – den Blick hinaus ins Weite

Wenn ich auf dem Turm stehe KIZ/Privat

Weitblick gewinnen. Martin Paral, Pfarre St. Andrä vor dem Hagental (niederösterreich) … fühle ich mich einerseits frei mit einem großen Weitblick, andererseits fokussiert mit Blick für das Wesentliche. Das spiegelt für mich die Situation, in der sich unsere Kirche ­derzeit befindet, recht gut wider. 50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil sind wir wieder aufgefordert, den Weitblick, den Johannes XXIII. schon gehabt hat, erneut aufleben zu lassen. Wir sollen Neues entdecken, Altes und Gutes bewahren, aber trotzdem nicht den Blick darauf verlieren, was uns prägt und zusammenhält. l

KIZ/Privat

Über den Kirchturm hinaus. Heidrun Bargehr, Pfarre Höchst (vorarlberg) … habe ich bereits ein Stück Weg hinter mir. Immerhin stehe ich auf dem höchsten ­Kirchturm Vorarlbergs (81 m). Dieser Turm steht mitten im Dorf – traditionell, v ­ erwurzelt, mit einer 100-jährigen Geschichte. Oben auf dem Turm entdecke ich Leichtigkeit und ­Weite. Der Turm zeigt mir, wo ich herkomme, und öffnet gleichzeitig den Blick in die ­Weite. W ­ urzel und Weite sind für mich Schlüsselwörter, die mich einladen, über den ­Kirchturm hinaus zu denken und zu handeln. l

KIZ/Privat

Ein nachdenklicher Blick. Bernhard Neurauter, Pfarre St. Othmar (Wien) … dann fühle ich mich irgendwie dem Himmel nahe. Ich schaue auf die wunderbare Stadt, in der ich leben darf. Bei diesem Blick fallen mir aber auch die vielen armen Menschen ein, denen es in dieser Stadt nicht so gut geht wie mir. Und mir kommt ein Text aus einem Hillsong (austral. Pfingstgemeinde) in den Sinn, in dem es heißt: Let the weak say I’m strong … (lass die Schwachheit und sag, ich bin stark, lass die Armut und sag, ich bin reich, lass die Blindheit und sag, ich kann sehen, was der Herr an mir getan …“ l

KIZ/Privat

Wenn die Glocke die Menschen ruft. Bernhard Franz, Dompfarre St. Jakob (Tirol) … bin ich meistens ein bisschen außer Atem, nach 177 bis 179 Stufen (ich habe mich ­bisher noch immer verzählt). Es tut mir gut, an diesem besonderen Ort hoch über ­Innsbruck zu sein, von wo aus die große Glocke die Menschen unten zum Gottesdienst in den Dom einlädt. Es ist etwas Besonderes, die Kraft zu spüren, wenn sie läutet, und ich fühle mich dann oft auch eingeladen, darüber nachzudenken, was mir wichtig ist. l

KIZ/Privat

Das Besteigen von Kirchtürmen zählt zu den besonderen Attraktionen bei der Langen Nacht der Kirchen. Aber was denken und fühlen Menschen da oben?

Weit, aber nicht das Ende. Johann Harmtodt, Pfarre Neumarkt im Tauchental (burgenland) Man sieht von ganz oben die gesamte Natur. Da sieht man erst, welche Macht und ­Herrlichkeit es gibt. Das sieht man ja von unten gar nicht. Bei mir gibt es auch keine ­Höhenangst. Ich war Zimmermann von Beruf und dadurch fühle ich mich in luftigen Höhen ganz sicher. Außerdem sind die Türme ja auf festem Grund gebaut. Da kann man schon stehen und Vertrauen haben. Man bekommt auch einen Weitblick, weil man zwar bis zum Horizont, aber nicht bis zum Ende sieht. l

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Timna Brauer: Die Musik bricht Barrieren auf und macht Begegnung möglich

... sind doch Geschwister Sie ist nicht nur in mehreren Ländern aufgewachsen, sondern auch musikalisch in unterschiedlichen Welten zuhause. Seit 20 Jahren spielt sie immer wieder jüdische Musik in Kirchen. Für Timna Brauer eine besonders bewegende Erfahrung. Interview: Hans baumgartner

Timna Brauer singt heuer in der „Langen Nacht“ in der evangelischen Stadtkirche Wien.

Sie spielen seit vielen Jahren Konzerte in Kirchen. Auch bei der „Langen Nacht“ sind Sie heuer wieder dabei. Warum ist das so? Bei der „Langen Nacht“ mache ich deshalb gerne mit, weil das eine tolle Initiative ist. Sie verbindet auf eine sehr schöne Art Menschen, Religionen und, wenn ich auf die große Vielfalt der Kirchen in Wien schaue, auch Völker miteinander. Ein Anliegen, das mir auch als Musikerin immer wichtiger geworden ist. Außerdem haben Kirchen eine Stimmung, in der spirituelle Musik sich besonders entfalten kann. Jüdische Musik in christlichen ­Kirchen: ist das nicht auch eine Gratwanderung? Es mag schon sein, dass sakrale jüdische Musik in Kirchen von manchen – Juden wie Christen – als Provokation oder zumindest als Gratwanderung gesehen wird. Und ich finde, es ist ja auch nicht so selbstverständlich nach der langen Unheils- und Unrechtsgeschichte zwischen Kirche(n) und Judentum. Mein erstes Programm mit geistlichen jüdischen Liedern habe ich vor mehr als 20 Jahren in der Innsbrucker Jesuitenkirche gespielt. Von dort her war die Anfrage gekommen, ob ich nicht so etwas machen könnte. Als Jazzmusikerin war das für mich zunächst eine ungewöhnliche

Herausforderung, im Laufe der Zeit aber kam ich in dieser Musik meinen eigenen Wurzeln immer näher, sie wurde ein Ausdruck meiner Identität. Dazu gehört auch, dass diese Musik, gerade wenn ich sie in Kirchen spiele, so etwas wie ein jüdisch-christliches Statement ist: Wir sind doch Geschwister! Besonderes Aufsehen erregte Ihr Projekt „Voices for Peace“. Wie kam es dazu? Auch da kam der Anstoß zunächst von außen: Ich sollte für Licht ins Dunkel ein Lied mit israelischen und palästinensischen Chormitgliedern einspielen. Das Projekt war für uns alle ein so tolle Erfahrung, dass ich daraus unbedingt ein ganzes Abendprogramm machen wollte. Das Besondere dabei war, dass hier nicht nur zwei Chöre aus zwei im Konflikt lebenden Völkern miteinander sangen, sondern dass man zusätzlich das Repertoire tauschte: Der jüdische Chor sang christliche und muslimische Gesänge und die Muslime und Christen des Palästinenserchores trugen heiligste Gesänge der Juden vor. War das bloß ein interessantes künstlerisches Experiment …? Am Anfang stand die Musik. Aber im Laufe der Jahre ist daraus ein Netzwerk an Freundschaften entstanden, das über das rein

Raggam

Persönliche weit hinausgeht. Gerade durch den „Rollentausch“ im Singen hat sich viel in unseren Köpfen und Herzen getant – auch beim Publikum. Es ist zu einer echten Begegnung zwischen den Religionen und Kulturen gekommen. Sie singen geistliche Musik. Welche Rolle spielt für Sie der Glaube? Ich feiere mit meiner Familie die jüdischen Feiertage, aber eher aus Tradition und Ausdruck meiner Herkunft. Ich bin aber kein religiöser Mensch in dem Sinn, dass ich an einen persönlichen Gott glaube. Aber ich denke und hoffe, dass ich, gerade auch durch die Musik, mehr und mehr ein spiritueller Mensch geworden bin, dem innere Werte wichtig sind und der in Respekt vor der Mit- und Umwelt lebt. l

Zur Person Timna Brauer wuchs als Tochter einer israelischen Mutter und des Wiener Malers Arik Brauer in Österreich, Israel und Frankreich auf. Nach einem vielseitigen Musikstudium gründete sie 1985 mit ihrem Mann das Timna Brauer & Elias Meri Ensemble. Ihr Repertoire reicht von Jazz, Chansons und Musical bis zu einer breiten Palette jüdischer Lieder und „Weltmusik“ für Kinder.

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Weitblick Als alle anderen schon in ihren Zelten verschwunden waren, blieb eine junge Frau am Strand zurück. Ich setzte mich neben sie. Über uns funkelte ein zauberhafter Sternenhimmel. Doch meine Begleiterin fror, obwohl es eine laue Sommernacht war. „Geht es dir nicht gut?“, fragte ich. „Der Himmel macht mir Angst“, antwortete sie. „Gibt es da draußen anderes als Kälte, Leere und Einsamkeit?“ Wir haben in dieser Nacht lange miteinander geredet. Und gegen Ende unseres Gesprächs erinnerte ich mich an das Gebet eines alten Sternguckers. Das hatte mir einmal Halt gegeben, als ich in einer ähnlichen Stimmung war, unbehaust, klein und verloren. Irgendwie hatte sich dieses Gebet in mir festgesetzt: Lobe den Herrn meine Seele. Mein Gott, wie bist du so groß. Pracht und Hoheit sind dein Gewand. In Licht hüllst du dich wie in ein Kleid und den Himmel spannst du aus wie ein Zeltdach. Weit über dem Himmelsozean hast du dein Haus gebaut. Alles, was der Sterngucker am Himmel entdeckte, verbindet er mit Gott: Seine Weite, sein Licht und die immer wiederkehrende Verwandlung in Tag und Nacht. Für ihn ist der Himmel ein faszinierendes Schöpfungswerk, ein wunderbares Zeichen der Größe Gottes, das sich in jeder Nacht fortsetzt. So als ob Gott den Himmel immer wieder neu über uns ausspannt. Wie ein riesiges Zelt, unter dem wir uns betten können. Nicht verloren, sondern geborgen und sicher. Ich habe meiner jugendlichen Begleiterin dieses Gebet unter den funkelnden Sternen Italiens vorgebetet. Nach einiger Zeit des Schweigens legte sie den Kopf in den Nacken und sagte nachdenklich: So gesehen bin ich zwar ein winziger Teil – aber immerhin ein Teil eines wunderbaren großen Ganzen. Text: Elke Rudloff. Die evangelische Pastorin ist Sendungsbeauftragte ihrer Kirche für gottesdienstübertragungen beim ZDF. Bild: Hubble-Nasa; Krebsnebel M1 im Sternbild Stier

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Stell dir vor, du bist Afrika oder Asien

Ein Tiroler Dorf spielt Welt Ein Ortsteil hat kein Wasser, ein anderer wird mit Müll zugeschüttet. In der Langen Nacht der Kirchen wird aus der Tiroler Pfarre Münster ein paar Stunden lang das Weltdorf „Globo“. Romana Pockstaller

lehrt. Mit der Idee, die Unmenge globaler Daten auf ein kleines Dorf herunterzubrechen, gelingt es dem Autorenteam Josef Nussbaumer und Andreas Exenberger, Zusammenhänge verständlich zu machen. „Denn die Fähigkeit zur Veränderung, die über unsere Zukunft entscheidet, setzt voraus, dass wir um die tatsächlichen Zustände nicht nur wissen, sondern sie auch wirklich begreifen und zum Teil unseres Lebens machen“, steht auf der Rückseite des Buches. Die Landkarten des Grafikers Stefan Neuner, in denen beispielsweise gleich links

von Nordamerika eine riesige Müllinsel im Ozean schwimmt, sorgen für manchen Aha-Effekt.

Lange-Nacht-Team Münster: Pfarrer Marek

Aus Münster wird „Globo“. Für die Lange Nacht wird Nussbaumer die Zahlen und Fakten aus „Unser kleines Dorf“ auf Münster

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assend zur Langen Nacht der Kirchen sei ihr die Idee tatsächlich in der Nacht „als rettender Geistesblitz“ gekommen, erzählt Pastoralassistentin Roswitha Wimmer. Nachdem bereits viele Ideen zur Gestaltung debattiert und wieder verworfen worden waren, einigten sich die Verantwortlichen dann schnell auf Wimmers Vorschlag, die Besucher der Langen Nacht in Münster ins Weltdorf „Globo“ einzuladen.

Die Idee eines Weltdorfes. Das Weltdorf „Globo“ ist eine Erfindung von Josef Nussbaumer, der an der Universität Innsbruck Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Ciesielski, Roswitha Wimmer, Waltraud Schatz, Michael Prettenhofer und Bernhard Teißl-Mederer.

„Unser kleines Dorf“ im Buch. Im Jahr 2000 leben im Weltdorf „Globo“ 100 Menschen, wobei jeweils ein Bewohner für 60 Millionen Erdenbürger steht. 50 Frauen und 50 Männer bevölkern die Weiler Asien, Afrika, Europa, Latein- und Nordamerika. Die meisten davon, nämlich 61, leben in Asien, am wenigsten (fünf) in Nordamerika. Während dort die Reichsten mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 21.200 Euro zuhause sind, verdient der durchschnittliche Afrikaner gerade mal 1.175 Euro. 61 Prozent des gesamten Konsums entfällt auf nur zwölf Menschen, 39 Prozent auf die restlichen 88. 20 Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 15 leben in Slums. Vier von 20 Kindern müssen arbeiten, um zu überleben. Jedes Jahr stirbt eine Person und zwei werden geboren. Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit werden im Buch ebenso aufgegriffen wie Wege, kommende Krisen halbwegs zu bewältigen.

Bilder: Leif Jansson, Rupprecht, KIZ/Privat, remler

Fern der Heimat und doch zuhause

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Ella-Maria Boba, Finnische Gemeinde Wien

Youannes Abousif, Koptische Gemeinde Linz

Die Mehrheit der Finnen ist evangelischlutherisch (76 Prozent). Es ist wichtig, dass es für die ca. 800 Finnen und Finninnen, die in Wien leben, die Möglichkeit gibt, ihren Glauben in ihrer Muttersprache zu pflegen und religiöse Feste und Riten nach der eigenen Tradition zu feiern. Muttersprache ist ja die Glaubenssprache! Gestärkt von der vertrauten Glaubensgemeinschaft, wird man immer wieder neu ermutigt, auch in der jetzigen Umgebung – also in Wien – christlich zu handeln. l

Dass die koptisch-orthodoxe Gemeinde in Linz eine Kirche hat, wo sie zusammenkommen und feiern kann (PriesterseminarKirche), hat viele Vorteile: Der Ort liegt zentral und die Kirche ist verkehrsmäßig gut erreichbar. Das ermöglicht es den koptischen Christen, die sich seit Ende der 70erJahre in Linz und Umgebung angesiedelt haben, fern der Heimt ein Stück Zuhause zu erleben. Außerdem bietet Linz unseren Jugendlichen viele Möglichkeiten für Studium, Arbeit und Freizeit. l

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umrechnen. „Mir taugt so was“, meint Michael Prettenhofer, hauptberuflich Produktionsplaner in der pharmazeutischen Industrie und einer der Initiatoren des LNK-Projekts in der Unterländer Pfarre: „Wir möchten zum Nachdenken über globale Zusammenhänge anregen – und das gelingt viel leichter, wenn man es sich ganz konkret vorstellt: Der eine Ortsteil von Münster hat kein Wasser und den anderen schütten wir mit Müll zu!“ Waltraud Schatz, unter anderem für den EZALaden in der Pfarre zuständig, ist der Blick über die europäischen Grenzen hinaus wichtig: „Mir geht es um Bewusstseinsbildung, zum Beispiel, dass ein Leiberl um zwei Euro nicht fair erzeugt worden sein kann!“ Dass das Projekt den Menschen einmal einen ganz anderen Blick auf „Kirche“ eröffnet, erhofft sich Roswitha Wimmer. „Und ich denke, es öffnet auch jenen Menschen die Tür, die der Kirche eher fernstehen.“ Das andere Gesicht von Kirche. „Zuerst dachte ich mir, nur nicht bei der Planung stören“, gesteht Pfarrer Marek Ciesielski schmunzelnd. Mittlerweile ist der Seelsorger vom Projekt überzeugt, hat es doch auch ihn selber sensibler für die Thematik gemacht. Dass Kirche nicht nur zur Liturgie, sondern in einer globalisierten Welt auch zu Solidarität und Hilfsbereitschaft einlädt, ist für Dekanatsassistent Bernhard Teißl-Mederer eine wichtige Botschaft: „Ich hoffe, dass die Kirche dadurch wieder glaubwürdiger wird.“ l www.unserkleinesdorf.com

Die Welt spielend „begreifen“. Josef Nussbaumer und Adreas Exenberger laden dazu mit ihrem Buch „Unser kleines Dorf“ und ihrer Kartenbox ein. Die Tiroler Pfarre Münster macht daraus ein s­ pannendes Lange-Nacht-Projekt, das auch einen neuen Blick auf die Kirche öffnet. Unserkleinesdorf, r.p. (4)

Patrik Curran, Anglikanische Gemeinde Wien

P. Franjo Jurinec, kroatische Gemeinde Graz

Wenn in der anglikanischen Christ ­Church im 3. Wiener Gemeindebezirk Sonntag für Sonntag Menschen aus zahlreichen Nationen zusammenkommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern, ist das wie ein immer neues kleines Pfingsten. In Gott werden wir eins, ohne unsere Herrkunft, Kultur und Individualität leugnen zu müssen. Vielen ist es wichtig, in ihrer Muttersprache zu beten. Ich sehe unsere Gemeinde aber auch als Bereicherung für das christliche Leben in diesem Land. l

Da viele Kroaten, die in Graz und in der Steiermark leben, aus ihrer Heimat flüchten mussten, ist es die Aufgabe der Kirche, sich um diese Menschen zu kümmern, aber auch darum, dass der Glaube nicht aufgegeben, die Tradition gepflegt und die Kultur erhalten wird. Ich will, dass unsere Leute gute Menschen und gute Katholiken sind und dass sie offen anderen Kulturen begegnen. Deshalb feiern wir auch immer wieder Gottesdienste mit der ansässigen Gemeinde und pflegen Kontakte mit ihr. l

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Bibeltexte statt Fensterläden

Anstoß zur „Unterbrechung“ Die nackte Fassade des Pfarrhofs von Alberschwende störte Pfarrer Mathei schon lange. Fensterläden sollten Abhilfe schaffen. Doch da hatte ein Maler eine ganz andere, zündende Idee. Dietmar Steinmair

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m Umkreis des Kirchturms von Alberschwende stehen viele Häuser im Bregenzerwälder Stil: holzverschindelt, groß, breit, mehrstöckig, mit vielen Fenstern und ebenso vielen Fensterläden. Auf- und zugehend, klappernd im Wind, einladend. Nur der Pfarrhof, ein Bau aus den 1960er-Jahren, ist auffallend anders. Große Fenster in einer ansonsten schmucklosen Fassade. Der Pfarrer von Alberschwende, Peter Mathei, dachte schon lange darüber nach, was man aus dieser nackten Erscheinung in einem Wälderdorf machen könne. Pfarrkirchenrat und diözesanes Bauamt konnten jedoch seinem Ansinnen, Fensterläden zu montieren, wenig abgewinnen. Geschriebene „Läden“. Im Zuge der Außenrenovierung des Pfarrhofs im letzten Sommer hatte der beauftragte Maler dann die zündende Idee: Man könne doch „Fensterläden schreiben“, die großen, freien Flächen zwischen den Fenstern mit Texten versehen. Nicht mit schöngeistigen Gedichten, sondern mit Texten aus dem Buch der Bücher: der Bibel. Pfarrer Mathei suchte seine Lieblingsstellen aus dem Alten und dem Neuen Testament zusammen, vor allem aus den Paulusbriefen. Nach dem Placet der Gremien, aber ohne weitere große Vorankündigungen, wurden hinter

dem Malergerüst unzählige Bibeltexte mit Schablonen aufgetragen. In leicht lesbarer Schrift, mit gutem Auge für Proportionen. Und so flankieren nun die „Pfarrhof-Texte“ alle Fenster des Pfarrhauses von Alberschwende. Die Texte wirken. Über die Neuheit ist Pfarrer Mathei mittlerweile schon mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Mit den Pfarrhof-Texten ging es ihm aber weniger um vordergründige „Missionierung“. Er wollte – hierin eins mit dem Pfarrkirchenrat – den Pfarrhof einfach ästhetisch aufwerten, ihm Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum geben. Die Inhalte der Bibelstellen tragen das Ihre dazu bei. Tritt man etwa auf den Eingangsbereich des Pfarrhofs zu, entdeckt man ein Zitat aus der Bergpredigt: „Bittet, dann wird euch ge-

Die „geschriebenen Fensterläden“ in Alberschwende laden zur Unterbrechung ein.

impressum: inpuncto weitblick ist das gemeinsame Magazin zur Langen Nacht der Kirchen von Der Sonntag. Die Zeitung der Erzdiözese Wien, Stephansplatz 4/VI/DG, 1010 Wien; Kirche bunt. St. Pöltner Kirchenzeitung, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten; KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; martinus. Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt; Sonntagsblatt für Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz; TIROLER sonntag. Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck; Vorarlberger KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch. Redaktionsleitung: Hans Baumgartner, 0662/88 44 521, hans.baumgartner@kirchenzeitung.at. Anzeigenleitung: Mag. Walter Achleitner, Marketing-Kooperation der Kirchenzeitungen, 0662/88 44 523, mako@kirchenzeitung.at. Grafik: Egger & Lerch. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Druck und Verlags-GmbH. 3100 St. Pölten. inpuncto-Gesamtauflage: 170.000 Exemplare. Am 27. Juni 2013 erscheint das Magazin inpuncto kultursommer.

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geben, sucht, dann werdet ihr finden, klopft an, dann wird euch geöffnet.“ (Mt 7,7) In Handreichweite dieses Verses, gleich ums Eck, findet sich tatsächlich die Türklingel zum Pfarrhof. Die gegenüberliegende Südseite des Gebäudes ist der BregenzerwälderStraße zugewandt. Unmittelbar unter den Pfarrhof-Fenstern liegt die Bushaltestelle. Pfarrer Mathei beobachtet, dass Menschen beim Warten auf den Bus die Texte lesen. Sie warten und lesen. Erinnert an die legendäre Kurzformel von Johann Baptist Metz: „Religion heißt: Unterbrechung.“ Die Pfarrhof-Texte finden ihren Weg nun auch in die Kirche von Alberschwende. Alle Bibelstellen werden während der langen Nacht der Kirchen von zwei Lektoren vorgetragen. Musik begleitet die Rezitationen. An diesem „Abend wird Licht sein“ (Sach 14,7) in Alberschwende. l

Steinmair

-gedruckt nach der Richtlinie „Druck des Österreichischen Umweltzeiche

gedruckt nach der Richtlinie „Druck­ erzeugnisse“ des Öster­reichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808


Allein über den Dächern von Linz Sie gehörten zu den ersten, die im kleinen Turmzimmer des Linzer Mariendoms als Eremiten lebten. Eine unvergessliche Woche, sagen Judith und Erich Wimmer. text und BIld: chrIstIne grüll

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tufe für Stufe steigen sie nach oben, vorbei an den Glocken des Mariendoms bis hinauf zur Eremitenstube. Judith und Erich kommen gerne hier herauf. Beinahe wehmütig schauen sie über die Balustrade hinunter auf die Stadt. Im Jahr 2009 haben sie je eine Woche im Turm verbracht. Erich im eisigen Jänner, Judith im März. Sie war als Kunsthistorikerin in der Diözese Linz von Anfang an nahe am Projekt „Turmeremit“ dran: Der Leiter des Kunstreferats hatte es für das Kulturstadtjahr Linz09 entwickelt. Auf sich zurückgeworfen. „Eine Woche hier oben zu verbringen ist wie eine Rückkehr in die Kindheit“, sagen die beiden mit Begeisterung. „Du hast Zeit für dich selbst – ohne die Geschäftigkeit des Alltags.“ Turmeremit/in sein heißt, in einem 8 m2 kleinen Raum ohne Fernseher, Radio und Mobiltelefon auszukommen. Eine leichte Übung für Erich Wimmer, der nur ein Radio besitzt. „Ein gutes Selbstverhältnis ist wichtig, weil man hier oben auf sich selbst zurückgeworfen ist“, sagt der Autor und Geigenlehrer, der mit seiner Frau im oberen Mühlviertel lebt. Jenen, die einmal Turm-

eremit sein wollen, empfiehlt er, einen Tag lang auf elektronische Geräte zu verzichten. Als „Trockenübung“ sozusagen. Auf den Kontakt mit anderen Menschen muss jedoch niemand verzichten. Jeden Tag an der Mittagsandacht im Dom teilzunehmen gehört zu den wenigen Pflichten. Gespräche mit geistlichen Begleiter/innen sind möglich. „Ich wäre gerne noch viel länger geblieben“, sagt Judith. Sie hat es genossen, aus der Geborgenheit des Turmzimmers hinunter in die Stadt zu steigen und ohne Geld und ohne die Möglichkeit des Konsums spazieren zu gehen: „Ich habe nur die Menschen angeschaut.“ Mitleid als Tugend. „Vom Turm aus erkennt man, wie gestresst die Menschen, auch ich selbst, im Alltag sind. Das ist mitleiderregend“, sagt Erich Wimmer. Mitleid mit anderen zu haben sieht er als Tugend, die verschüttet wird. Seine Gedanken in der Türmerstube hat er im Buch „kuttenlos“ (Verlag Franz Steinmaßl) niedergeschrieben. Es ist ein nachdenkliches, persönliches und leidenschaftliches Buch geworden. Er erzählt

von manchen Einsichten, von Menschen, die ihm wichtig sind, von seiner Liebe zu Judith und von Dank. Auch an die Menschen im Hotel Kolping. Sie füllen jeden Tag den Rucksack der/des Eremit/in mit Essen. Neu geschenkt. Über ihre „Turmerfahrungen“ erzählen Judith und Erich Wimmer regelmäßig bei der Langen Nacht der Kirchen. Auch heuer können sich Interessierte im Mariendom an sie wenden. Was haben sie von ihrer Zeit im Turm mitgenommen? „Ich habe den Dom neu geschenkt bekommen“, sagt die Kunsthistorikerin. Seitdem sie vor Jahren das Inventar des Doms katalogisiert hatte, bestand er in ihrer Vorstellung nur mehr aus Inventarnummern. Jetzt ist er wieder zu einer Einheit geworden. „Wenn ich an ihm vorbeigehe, habe ich wieder Sehnsucht nach der Einfachheit.“ „Im Turm habe ich Distanz im besten Sinn des Wortes gelernt, also loszulassen, frei zu werden und der Liebe mehr Raum zu geben“, sagt Erich. Judith und Erich Wimmer lehnen an der Balustrade der Turmgalerie, die Sonne im Gesicht. Sein Arm liegt um ihre Schulter. l

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Eine junge Künstlerin auf der Suche nach ihren Wurzeln

Eva-Maria wird katholisch Derzeit diskutiert die burgenländische Künstlerin Eva-Maria Biribauer sehr viel. Der Titel ihrer Ausstellung „Eva-Maria wird katholisch“ irritiert. Im Mai zeigt sie ihre Arbeiten im Eisenstädter Dom. Gerald Gossmann

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abei ist Eva-Maria Biribauers Auseinandersetzung mit dem Glauben gar nicht so weit hergeholt. Aufgewachsen im burgenländischen Marz, der Vater in der Kirche aktiv, das Umfeld katholisch. EvaMaria Biribauer wächst auf, wie zahlreiche andere burgenländische Kinder. Katholisch geprägt. Aber was heißt das schon? Mein kleiner Schuh. Die Jungen müssen die Schuhe der Eltern ausziehen und selber gehen.

Im Angesicht des Todes. Als Erwachsene beginnt sie eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Ursprüngen im Glau-

ben und verarbeitet ihre Gedanken in einer künstlerischen Arbeit. Auf der einen Seite steht das Hinterfragen der eigenen Prägung durch das Elternhaus sowie durch die Gesellschaft und deren Werten. „Mir ist dabei bewusst geworden, dass nicht nur der Glaube an Erlösung, sondern auch die Angst vor dem Fegefeuer und der ewigen Verdammnis mein Leben, unbewusst, bestimmen.“ Vor allem der Tod ihrer beiden Großmütter ließ sie im Glaubensprozess reifen. „Für mich ist der Augenblick des Petra

Jordanien – echte Einblicke gewinnen Lassen Sie sich begeistern und eine unvergessliche Perspektive auf ein facettenreiches Land eröffnen. Wir erleben den Berg Nebo, von wo aus Mose das „Verheißene Land“ erblickte, lassen uns von der Nabatäer-Hauptstadt Petra – einer der großartigsten Ruinenstätten der Antike – faszinieren, besuchen die Taufstätte Jesu und vieles mehr.

Gerne stellen wir für Ihre Gemeinde, Gruppe oder Bildungseinrichtung eine „Reise nach Ihren Wünschen“ zusammen! Bei unseren Einführungsreisen erhalten Sie die Gelegenheit vorab das Land kennenzulernen, in das Sie erstmals mit einer Gruppe reisen wollen!

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Weitere Reisen finden Sie in unserem Jahreskatalog „Kultur- und Studienreisen 2013“. Diesen können Sie kostenlos anfordern unter: ( 0800 /230250

Jordanien spezial ab € 1.795,– p.P. 10-tägige Biblische Studienreise Reiseleitung: Prof. Dr. Siegfried Kreuzer Wien 27.09.-06.10.2013

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Biblische Reisen GmbH Stiftsplatz 8, 3400 Klosterneuburg Tel. 0 22 43 / 3 53 77-0, Fax -15 E-Mail: info@biblische-reisen.at www.biblische-reisen.at Ihr Spezialist für Studienreisen – weltweit.


Todes der Ursprung des Glaubens. Ich habe gemerkt, dass ohne den Glauben an Gott mein Leben nicht so reich und erfüllt wäre“, sagt die Künstlerin heute. Eva-Maria begann im Alten Testament zu lesen. „Beschäftigung mit Religion ist etwas sehr Erfüllendes. Es tut der Seele gut“, sagt sie. Mein „Superheld“. Neben der Religion hat die Künstlerin auch das Bild eines zukünftigen Ehemanns beschäftigt. Dabei berichtet sie von den Schwierigkeiten des täglichen Miteinanders, vor allem des Mit- bzw. Gegeneinanders von Mann und Frau. „Zuhören, akzeptieren, annehmen – das hat mich während der Entstehung dieser Bilder immer wieder bewegt.“ Über die Jahre hat sich Biribauer ein Bild ihres Zukünftigen gemacht, das sie auch auf Leinwand malte. „Entstanden ist dabei ein Superheld, ein großartiges Wesen, das alles kann. Die Frage bleibt nur, ob es den wirklich gibt“, meint sie lachend – und auch ein wenig fragend. Eindeutige Antwort. Die Künstlerin hat sich auch mit anderen Religionen beschäf-

Eva-Maria Biribauer (32) hat als Kostümbildnerin im Theater und beim Film gearbeitet. Nach zusätzlicher Ausbildung ist sie vor allem als Malerin tätig. marIa hollunder (2)

tigt. „Ich wollte schauen, inwiefern der katholische Glaube wirklich zugehörig zu mir ist.“ Mit dem Ausstellungstitel „EvaMaria wird katholisch“ gibt sie eine eindeutige Antwort auf ihre Reise nach der eigenen Glaubensidentität. Jetzt verarbeitet sie ihren Findungsprozess in ihren Arbeiten. Wenn sie heute ihrem Vater beim Kochen zusieht,

während im Hintergrund der Gottesdienst im Radio läuft, empfindet sie ein Stück Heimatgefühl. Daher will sich Eva-Maria weiter mit ihrem Glauben beschäftigen, um anderen auch erklären zu können, warum ihre Wurzeln tiefgreifender sind, als sie anfangs dachte. l www.inventivespirits.com

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Nächtliche Entdeckungsreisen in Graz

Grünkraft. Verborgene Gärten und Hildegard pur Im Rahmen der Langen Nacht werden in Graz Geheimnisse ­mittelalterlicher Heilkunst gelüftet und ­verborgene Pflanzenwelten gezeigt. Gisela Remler

Durch diese Nacht führen viele Wege, und einer davon folgt den Spuren von Heilpflanzen und Wildkräutern in der Stadt. „Wir wollen ganz bewusst Gärten und Räume öffnen, in die man normalerweise nicht hinkommt“, erklärt Gertraud Schaller Pressler, Koordinatorin der Langen Nacht in der Steiermark. So lädt die Theologin und Kräuterpädagogin Anna Ebenbauer in Graz in versteckte Gärten, wie dem des Bischofhofs und des Priesterseminars, ein. Dort hält sie mit Interessierten Ausschau nach Heilpflanzen und Wildkräutern, und erklärt diese vor dem Hintergrund biblischer Schöpfungs­ gedanken. Garten um und in der Kirche. Der nächtliche Spaziergang führt weiter zum Gemeinschaftsgarten „Allmende“ bei der Leechkirche, in dem seit 2012 Studenten einen Platz nutzen, der zuvor nicht besonders viel hergegeben hat. Über die Katholische Hochschulgemeinde ist ein Verein entstanden, der die Pflanzungen in die Hand nimmt. Im Innenraum der Leechkirche erklärt die Kunsthistorikerin Elisabeth Brenner die mittelalterlichen Pflanzendarstellungen, die vermutlich zu den frühesten Abbildungen botanisch bestimmbarer Heilpflanzen in der österreichischen Bauplastik zählen. Roma bauten Hochbeete. Einen Garten als Initiative für den gemeinsamen Lebensraum im Andräviertel hat Pfarrer Hermann Glettler schon 2001 durch seinen „Gottesacker“ neben die Kirchenwand gesetzt, wo es zuvor Parkplätze gab. Anfangs sprossen nur ein paar Blümchen mit viel Unkraut, aber mittlerweile hat das Pflanzen für viele im Viertel schon gute Tradition, und ein Ge-

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Wo früher Autos parkten, wachsen jetzt Blumen und Gemüse – und der Zusammenhalt von Menschen verschiedener Herkunft. Die Grazer Pfarrer St. Andrä öffnet Lebensräume.

meinschaftsgarten entstand, der den ganzen Andräplatz belebt. Die Initiative wächst und gedeiht. Für heuer ist schon alles angesetzt, und in den von Roma neu gebauten Hochbeeten hat für die Gartenfreunde neben der Kirche die neue Saison begonnen. Gunda Bachan und Engagierte vom naheliegenden Büro der Nachbarschaften betreuen das Projekt, das Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenführt.

Hildegard von Bingen entdecken.

ADEVA

markus Schimautz

Hildegards „Küche“. Was wird heute nicht alles unter der Marke Hildegard von Bingen (1098–1197) angeboten? Ausgehend von ihren ursprünglichen Texten und Vorstellungen bietet die Lange Nacht die Möglichkeit, die Heilige näher kennenzulernen. Die Germanistin Karin Kranich geht gemeinsam mit dem Verein Kulima, der sich mit der Kulinarik des Mittelalters beschäftigt, in der Stadtpfarrkirche auf Hildegards originale „Rezepturen“ ein. „Was Hildegard schrieb, hat mit Küche oder irgendwelchen Rezepten nichts zu tun.“ Sie bereitete vielmehr aus verschiedenen Gewürzen und Kräutern medizinische Gaben, sogenannte Pastilli, zu und beschrieb, wie man sie einsetzen sollte. Ihr Denken war von der Säftelehre der Spät­ antike bestimmt. Selbst hatte sie ihr Leben lang unter gesundheitlichen Problemen zu leiden, daher vielleicht auch ihr starkes Interesse an der Thematik. Hildegard von Bingen als Kirchenlehrerin und Visionärin präsentiert Christoph Schaffer von der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt, die an der Neuherausgabe ihrer Werke arbeitet. Hildegards Lieder bringt die Gruppe FairTrad zum klingen. Dazu gibt es im Brunnenhof heilsame Lebzelten und Stärkungswein nach Originalrezepten. Karin Kranich wird sie mit Student/innen herstellen. l


Wann brauche ich ein Hörgerät? In meinem Alter sind Hörminder ungen noch kein Thema. Hörminderungen sind keine Frage des Alters, auch immer mehr Jugendliche leiden darunter. Zu laute Musik oder starke Lärmbelästigung können Ihr Gehör beeinträchtigen. Sobald Sie die ersten Anzeichen für schlechtes Hören bemerken, sollten Sie abklären, ob eine Hörminderung vorliegt.

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sooo süß!

08.04.13 12:0

Beantworten Sie folgende Frage richtig und gewinnen* Sie eine von 200 Don Bosco Schokoladen. Den wievielten Geburtstag feiert der Jugendheilige Don Bosco im Jahr 2015?

Senden Sie Ihre Antwort an: info@donbosco.at oder Don Bosco Öffentlichkeitsarbeit St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien Bitte unbedingt angeben: Name und genaue Adresse (Straße, Hausnummer, Stiege, Türnummer, PLZ und Ort)

Matej Kuhar, Hörgeräte-Experte Im-Ohr-Hörgerät: Widex

Einsendschluss: 31. Mai 2013 *Unter allen Einsendungen werden 200 Schokoladen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

3/2010

Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

Südafrika vor der WM Mokoena träumt von einer besseren Zukunft

Familie So gelingt der Gottesdienst-Besuch mit Kindern

24 Stunden Mit Don Bosco auf der Kinderstation

Der

Glaube, der mich trägt

Als Dankeschön fürs Mitmachen senden wir Ihnen kostenlos unser DON BOSCO magazin.

DON BOSCO | ... damit das Leben junger Menschen gelingt!

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Mit Vespa zur Vesper. Sie starten beim heiligen Christophorus, besuchen eine „Maria auf dem Zebrastreifen“, machen Station bei den Schutzengeln und landen schließlich in der KreuzKirche, wo eine ökumenische Vesper gefeiert wird. Michael Schaller (links) und Johannes Rachl, beide begeisterte Vespa-Fahrer, hatten die Idee für diese ungewöhnliche Lange-Nacht-Tour, bei der Kirchen das Ziel sind, die mit „Mobilität“ zu tun haben. Lange Nacht Graz

Gelebte Freiheit. Was heißt da schon „behindert“? Wenn Liz Müller mit ihren Füßen das Keyboard spielt, wird aus dem überraschten Hinschauen bald ein konzentriertes Zuhören, und man spürt: Das ist gelebte Freiheit, die sich nicht unterkriegen und in Rollen pressen lässt. Eine Botschaft, die Liz Müller und die Aktion Leben mit den Lange-Nacht-Besuchern in der Kirche der Barmherzigen Schwestern Linz teilten. Aktion Leben OÖ

Ein Weg des Lichtes

Geführt und geleitet. In Wien

führt durch die Franziskanerkirche in St. Pölten, manchmal hell, dann auch durch ein Kreuz oder entlang einer schmalen Spur.

beteiligen sich auch die „offiziellen“ Stadtführer/innen an der Langen Nacht und bieten Rundgänge mit besonderen Highlights an. Lange Nacht Wien

Ferdinand Bertl

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Glaube ins Bild gerückt. Sie gehen

Die längste Stola der Welt hat eine

uns geläufig über die Lippen, die Worte des Credo. Und doch verbirgt sich in ihnen die größte Liebesgeschichte, Gottes Schöpfungs- und Erlösungsweg mit uns und dieser Welt. Das St. Pöltner Dommuseum versucht der „bildnerischen Spur“ des Credo durch die Jahrhunderte zu folgen. Im Dom zeigt es zeitgenössische Glaubens-Bilder des tschechischen Künstlers Karel Rechlík. Karel Rechlík, Hl. Geist (Pfingsten)

„ökumenische Strickrunde“ in der Bibliothek des Grazer Sonntagsblattes während der Langen Nacht gestrickt. Sie zeigte damit: bei aller Buntheit, wir, die christlichen Kirchen, gehören zusammen. Gerd Neuhold

Neu gesehen. Besondere Hits bei der Langen Nacht sind Lichtinstallationen (im Bild die Wiener Karlskirche). Sie lassen Kirchen mit neuem Blick entdecken. Lange Nacht

Blicke.

Über den Kirchenzaun hinaus Eine Kirche, die nur den ihr vertrauten Schäfchen „die Löckchen dreht“, ist nicht die Kirche Jesu, sagte der Papst. Und weiters meinte Franziskus: Wir tun uns schwer mit dem Heiligen Geist, denn er ist Bewegung – und wir lieben das Sitzenbleiben. Mit der Langen Nacht versuchen die christlichen Kirchen nun zum neunten Mal, sich selbst in Bewegung zu setzen, damit andere in Bewegung kommen. Was dann als „Ernte“ eingefahren werden kann, das ist Sache des Geistes. Was an Aufbruch, an Öffnung, an Einladung und Bewegung passiert, das ist der Part der Kirchen: Statt Löckchen zu drehen auf die Straße zu gehen mit der Einladung Christi: Kommt und seht!

Ihr Herz für die Jungen zeigt die Don-Bosco-Familie auch in diesem Jahr ­ ieder, indem sie ihre „Kirche“ auf den Sportplatz des Don-Bosco-Hauses w ­verlegt und dort ein buntes Spielefest veranstaltet. Kathbild.at

Und wenn dieser Ruf anlässlich der Langen Nacht heuer aus fast 750 Kirchen- und Klostertüren tönt, ist das auch ein Anlass zur Freude und ein Anstoß, sich auf den Weg zu machen und sich auf ungewöhnliche Blicke über den Kirchenzaun, in die Weite, einzulassen. l

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Nicht ohne.

Kulturgüter beflügeln unsere Fantasie. Aber nicht ohne Unterstützung. Kunst, Kultur, Bildung und soziales Engagement machen unsere Welt um vieles reicher. Die Zuwendung durch Unterstützer ermöglicht die Verwirklichung und Fortführung zahlreicher gesellschaftlicher Anliegen und trägt zur Vielfalt des Lebens bei. Die Erhaltung gesellschaftlicher Werte hat bei uns eine lange Tradition – eine Tradition, die sich auch in der Förderung der Langen Nacht der Kirchen widerspiegelt. www.wienerstaedtische.at

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