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KirchenZeitung enZeitung Diรถzese Linz I Spezial 25. Oktober 2018 zeitung.at www.kirchenzeitung.at

Verwoben mit Gott und der Welt

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Jahre


Wesentlich

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Lebens- und Herzensbildung, das ist das, was das Katholische Bildungswerk seit einem Dreivierteljahrhundert anbietet. In all den Jahrzehnten haben die verantwortlichen Menschen in der Qualität ihrer Bildungsarbeit nie den Blick auf das Wesentliche verloren, immer war die kirchliche und gesellschaftliche Relevanz im Fokus. Die Programmpalette ist umfangreich und bezieht alle Lebensbereiche mit ein. Glaubens- und Sinnfragen, Familie, Politik und Gesellschaft, Medien und Kultur werden durch die Mitarbeitenden, Referentinnen und Referenten in attraktive Bildungsangebote umgesetzt. Dafür ein großes Dankeschön und „Vergelts Gott“, verbunden mit der Bitte, diese engagierte und wertvolle Arbeit mutig weiterzuführen.

„Wenn es euch nicht gäbe ...“ Rund 5.400 Menschen in Oberösterreich engagieren sich ehrenamtlich im Katholischen Bildungwerk OÖ für Bildung, die den Menschen dient. Seit 2012 ist Dr. Christian Pichler Leiter des Erwachsenenbildungs-Flaggschiffes in der Diözese Linz. Über den Kurs des Schiffes und darüber, was er von seinem Enkelkind lernt, spricht er im Interview. Interview: Matthäus Fellinger

Mag. Thomas Stelzer, Landeshauptmann

Was ginge Oberösterreich ab, gäbe es das Katholische Bildungswerk nicht? Dr. Christian Pichler: Es würde den größ-

Land OÖ / Joachim Haslinger

Weit Wie können wir den Menschen zeitgemäße Anknüpfungspunkte für ihr Suchen und Fragen unterbreiten? Das ist eine der leitenden Fragen in unserem diözesanen Zukunftsprozess „Kirche weit denken“. Auch bei Bildung geht es recht verstanden um die Aneignung von Wissen, das es dem Menschen ermöglicht, das Leben sinnvoll zu gestalten. Bildung ist einer der Orte, wo Kirche nach außen hin am deutlichsten präsent ist und wahrgenommen wird. Das Katholische Bildungswerk zeichnet sich seit 75 Jahren durch eine tiefe Verwurzelung in den Pfarren und Regionen und durch Weite und Qualität im inhaltlichen Angebot aus. Es ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Kirche Zugänge zu den Menschen heutzutage gefunden hat und finden kann. Ich gratuliere herzlich zum Jubiläum!

„Religiöse Themen sind unsere Kernaufgabe. Wenn wir uns davon verabschieden, wer soll es dann leisten? “

ten Bildungs-Nahversorger in den Pfarren und Gemeinden nicht geben – mit 950 Aktivgruppen und Standorten. Über 5.400 Menschen setzen sich dort ehrenamtlich für Bildung, die dem Leben dient, ein. Es würde eine professionelle und glaubwürdige Adresse in der öffentlichen Erwac­ h­ senenbildung und eine von zwei Erwachenbildungseinrichtungen in konfessioneller Trägerschaft nicht geben. Eine Einrichtung, die sich für die Belebung des ländlichen Raums engagiert, gäbe es nicht. Ein verlässlicher Partner im Erwachsenenbildungsforum OÖ würde fehlen. Eine Bildungseinrichtung gäbe es nicht, die für den Lebensalltag befähigt, die das Gemeinwesen mitgestaltet und die sich für eine humane Gesellschaft, in der alle Menschen in Würde, Gerechtigkeit und Frieden miteinander leben können, einsetzt. Und was würde der Kirche fehlen? Ein glaubwürdiger und attraktiPichler:

Dr. Manfred Scheuer, Bischof von Linz Diözese Linz / WAkolbinger

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ver, ein weltoffener und den Menschen zugewandter Teil von Kirche würde fehlen – eine Einrichtung nämlich, die sich an Jesus von Nazareth und an Papst Franziskus orientiert. Eine Einrichtung würde fehlen, die


Dr. Christian Pichler sorgt als Leiter des Katholischen Bildungswerkes OÖ seit 2012 für Frischluft, Ausblick und Weitblick durch umfassende Bildung. Alois Litzlbauer

christliche Werte, christliche Sozialethik, ein christliches Welt- und Menschenbild vertritt und die deshalb für eine solidarische Kirche und Gesellschaft eintritt – eine Einrichtung am Puls der Zeit: lebensfroh, heilsam und sinnstiftend bei den Menschen. Sie betonen die Glaubwürdigkeit. Warum? Pichler: Tatsache ist: Wir erreichen noch

viele Menschen, die sonst der Kirche schon den Rücken kehren würden oder die interessierte Beobachter am Rande sind. Wir hören oft von jungen Eltern in SPIEGEL-Gruppen: „Wenn es euch nicht gäbe !“ In unsere Bibliotheken kommen wirklich viele, die sonst nicht in die Kirche gehen.

und über blinde Heilsversprecher! Glaube und Theologie lebensbezogen zu vermitteln, ist wirklich schwierig geworden. Was ist die eigentliche Kernaufgabe? Pichler: Unser Bildungsauftrag richtet sich

auf alle Bereiche des Lebens. Als Teil der allgemeinen Erwachsenenbildung sind wir mitverantwortlich für eine lebensbegleitende Bildung. Wir sind starke Orte der Bildung und Begegnung. Unser spezieller Auftrag ist es, auf Basis eines christlichen Wertefundaments den Menschen Sinnerhellung, Werteorientierung und „Lebenshilfe“ für gelingendes Leben anzubieten.

Was sind die schwierigen Dinge, denen sich das Bildungswerk stellen muss? Pichler: Schwierig sind politische Themen.

Kirche werde kleiner werden, meinte Bischof Manfred Scheuer. Spürt man das im Bildungswerk? Pichler: Natürlich. Am meisten spüren wir

Da kommen leider sehr wenige Leute. In Anlehnung an das Evangelium müssen wir aber bei bestimmten lebensfeindlichen Entwicklungen unsere Stimme erheben und Stellung beziehen. Weh tut mir auch, wenn Bildungswerkleute sagen: „Religiöse Themen bieten wir nicht mehr an, weil da kaum jemand kommt.“ Das ist aber unsere Kernaufgabe. Wenn wir uns davon verabschieden – wer soll es dann leisten? Und dann jammern wir über den Esoterikmarkt

den Bedeutungsverlust von Glauben und Kirche bei den „KBW-Treffpunkten Bildung“. Hatten wir 1991 noch 335 pfarrliche KBW, sind es heute nur mehr 254 Treffpunkte. Wir müssen uns überlegen, wie unsere Bildungsaufgabe in den Pfarren aussehen kann. Ein Hoffnungsfeld ist für mich das Netzwerk der Spirituellen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter. Dort können wir Menschen unterstützen und begleiten, die auf

der spirituellen Suche sind, die aber die traditionelle Kirche nicht mehr abholen kann. Wir haben zum Beispiel einen Ausbildungslehrgang für spirituelle Fastenbegleitung mit sehr guten Rückmeldungen oder unsere Pilgerbegleitung, die sehr gefragt ist. Viele holen sich ihre Bildungsinhalte aus dem Netz. Was bedeutet das für das KBW? Pichler: Unser Auftrag lautet: Digitalisie-

rung lernen. Wir müssen im Netz präsent sein, die positiven Seiten der Digitalisierung nutzen, daraus resultierende Herausforderungen meistern und uns gegen negative Auswüchse abgrenzen und schützen. Zukunft entsteht, wenn Beziehung gelingt. Das kann „digitalisierte“ Bildung allein nicht leisten. Unser Motto lautet: Bildung durch Begegnung. Was war Ihr letztes „Bildungserlebnis“? Pichler: Persönlich kann ich von meinem

elf Monate alten Enkerl täglich lernen: Aufmerksamkeit, Neugierde, Neues ausprobieren. Und die Ausdauer, mit der er es immer wieder versucht! „Da kann man nichts machen!“ ist nach Dorothee Sölle der gottloseste aller Sätze. Egal, wo wir leben, wer wir sind: Wir können immer etwas tun. Jeder noch so kleine Beitrag zählt.

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Vom Ehrenamt zum Beruf

„Mich hat die Arbeit gefunden“ Maria Holoubek kümmert sich beruflich um alte Menschen im betreubaren Wohnen und im Pflegeheim des Sonnenhofs Lenaupark. Das ist so weit nicht ungewöhnlich. Ihr Weg dorthin ist es aber umso mehr. Von brigitta hasch

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ie Ideen für ihre Arbeit gehen ihr nie aus. Dank ihrer vielfältigen Ausbildungen weiß Maria Holoubek genau, was man mit a­ lten Menschen unternehmen kann, welche ­Unterstützung sie brauchen und wie man sie in Aktivitäten einbinden kann. Die Leondingerin hat schon als junge Frau damit begonnen, sich mit anderen und für andere zu engagieren. Ihre ersten Erfahrungen machte sie in der ­Katholischen Jungschar. Ihre extrem gute Vernetzung stammt zum Teil noch aus der Zeit, als sie Dekanatsleiterin in Linz-Mitte war. Ihre empathische und

mitfühlende Art war es schließlich, die sie einen sozialen Beruf, nämlich den einer Familienhelferin, wählen ließ. Kinder und mehr

Nach der Hochzeit mit Konrad Holoubek kamen zwei Söhne zur Welt. Bald zog es die junge Mutter aber wieder zu neuen Herausforderungen. Sie absolvierte im zweiten Bildungsweg einen Lehrgang zur Altenfachbetreuerin und arbeitete bei der mobilen Pflege der Diakonie. „Das war damals wirklich anstrengend. Wir hatten keine Hilfen wie Krankenbetten oder Badelifte zur Verfügung. Obwohl ich jung war, hab ich am Abend das Kreuz oft gespürt“, sagt Holoubek über diese Zeit. Als die Buben schon aus der Volksschule waren, kam Tochter Johanna zur Welt. In der Folge zog die Familie nach Leonding. „Dort hab ich dann als Tagesmutter gearbeitet. Das war gut vereinbar mit unserer Jüngsten, und ich konnte gleichzeitig Kontakte in meinem neuen Wohnort knüpfen.“ „Dann hab ich in der KirchenZeitung ­etwas über ‚Sima‘ gelesen. So hat SelbA ­damals Maria Holoubek freut sich über ihren Weg von der ehrenamtlichen SelbA-Trainerin (siehe Seite 10/11) bis hin zur „Treffpunkt“-Leiterin im Sonnenhof Lenaupark. privat

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noch geheißen. Das hat mich sofort interessiert, und ich wollte ja wieder etwas Sinnvolles tun, also habe ich die Ausbildung zur SelbA-Trainerin gemacht.“ Kaum fertig damit, hielt Maria Holoubek immer mehrere Kurse parallel in Linzer Pfarren. Daneben absolvierte sie weitere Ausbildungen im Palliativbereich und als Demenztrainerin, als Spielpädagogin und im Lern- und Freizeitbereich. Schicksalhafte Begegnung

„In meine SelbA-Kurse kam oft ein älteres Ehepaar. Es ist mir sogar in mehrere Pfarren gefolgt, weil ihm meine Stunden so gut gefallen hat. Das waren ganz liebe Leute“, erinnert sich Holoubek. Wie sich später herausstellte, war auch deren Sohn an der engagierten und kreativen Art von Maria Holoubek interessiert, und er wandte sich mit einem Jobangebot an sie. „Der Sohn war Klaus Hackl. Er hat damals den Sonnenhof Lenaupark geleitet und für das betreubare Wohnen jemanden gesucht.“ Der Schritt vom Ehrenamt zum bezahlten Job war damit getan. Anfangs sollten es 30 Stunden im Monat sein. Seither sind über zehn Jahre vergangen, Maria Holoubek arbeitet schon lange nicht nur für die 15 betreuten Wohneinheiten, sondern auch im Pflegeheim.


SPIEGEL war der Türöffner Die SPIEGEL-Grundausbildung löste bei Margarete Durstberger eine große Lust am Lernen aus, die sie bis heute nicht verloren hat. Margarete Durstbergers Söhne sind mittlerweile 26 und 22 Jahre alt. Sie waren damals der Grund dafür, dass die junge Mutter Kontakt zur SPIEGEL-Gruppe in Lichtenberg knüpfte. „Wir sind in unser Haus umgezogen, und ich habe anfangs in diesem Ort kaum jemanden gekannt. Bis ich mit meinem Sohn die Spielgruppe besucht habe“. Damit hat alles angefangen. Leitung übernommen

Ihre Herzlichkeit ist einer von Maria Holoubeks Schlüsseln zu einem guten Miteinander mit den alten Menschen. PRIVAT

Treffpunkt

Wer Maria Holoubek im Kreise der alten Menschen einmal erlebt hat, weiß, wie einfühlsam, persönlich und wertschätzend sie mit jeder einzelnen Person umzugehen versteht. Im „Treffpunkt“ des Pflegeheims wird gemeinsam gebastelt, gebacken, gestrickt, im Garten gearbeitet und geerntet, aber auch getanzt und gefeiert. Bei den Vorbereitungen passiert natürlich auch vieles in der Freizeit, „beim Spazierengehen sehe ich halt oft Dinge, die ich in meinen Stunden brauchen kann“. Für die Ausflüge mit den alten Menschen heißt es darüber hinaus auch, genug Ehrenamtliche für die Betreuung zu organisieren. Auch das ist Teil der Arbeit von Maria Holoubek. Und sie ist nach wie vor in den betreubaren Wohneinheiten unterwegs, leitet dort offene Spielrunden und SelbA-Stunden, organisiert regelmäßig Ausflüge und Museumsbesuche und hört den Bewohner/innen in Gesprächen einfach nur zu. Ihre soziale Ader war und ist immer ein großer Motivator, bei allem, was Maria Holoubek macht. Was sich daraus alles für sie ergeben hat, folgte keinem Karriereplan, es war glückliche Fügung dabei. Sie meint dazu nur: „Mich hat die Arbeit gefunden“ – und halt nicht umgekehrt.

Als es darum ging, die Leitung der Spielgruppe neu zu besetzen, wurde Margarete Durstberger gefragt, ob sie die SPIEGEL-Grundausbildung machen wolle. Ihre Zusage kam prompt. „An die Seminare erinnere ich mich heute noch gerne. Der Stoff war so gut aufgebaut, dass vom Akademiker bis zur Hausfrau alle profitiert haben; denn so eine Mischung waren wir damals in dieser Gruppe. Ich habe alles aufgesaugt wie ein Schwamm“, erzählt sie. „Wie man ist, so gehört man zum Team, mit allem, was man mitbringt“, diese Einstellung zieht sich wie ein roter Faden durch den weiteren beruflichen Lebenslauf von Margarete Durstberger. Sie hat aber auch zunehmend Freude daran entwickelt, selber, als Leiterin, Verantwortung zu übernehmen. „Das hätte ich mir vorher so gar nicht zugetraut, aber ich bin hineingewachsen“, sagt sie heute. „Die Freude am Selbergestalten und Entscheiden ist in jener Zeit erstmals in mir gereift.“

schluss und der Konzessionsprüfung wurde sie Gastronomiefachfrau. Als neue Herausforderung übernahm sie die Leitung eines Restaurantbetriebes von pro mente OÖ in Linz. Damit verbunden waren Ausbildungen zur sozialpsychiatrischen Fachbetreuerin, zur Lebens- und Sozialberaterin sowie Trainer- und Coachingausbildungen. Neun Jahre später übertrug man Durstberger die Entwicklung und Leitung des neu geschaffenen Seminarhotels in Wesenufer. „Mit dem Angebot von 55 Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für psychisch kranke Menschen ist es einzigartig, für die Aufbauarbeit hatte ich also keine Vorbilder“, erinnert sich die Hotelchefin. In zehn Jahren hat sie mit ihren 38 Mitarbeiterin-

Von der SPIEGEL-Gruppenleiterin zur Hotelchefin: Margarete Durstberger. PRIVAT

nen und Mitarbeitern ein Seminarhotel mit 86 Betten aufgebaut. Aus ihrer Zeit als SPIEGEL-Gruppenleiterin haben sich viele FreundLust am Weiterlernen schaften entwickelt, die auch nach Mit ihren Kindern hat Margarete zwanzig Jahren noch Bestand haben Durstberger die SPIEGEL-Gruppe und für Margarete Durstberger sehr zwar wieder verlassen, mitgenommen hat sie allerdings die große Lust wertvoll sind. Darum möchte sie am Lernen: „Spiegel war der Türöff- möglichst viele Mütter und Väter ner zu meiner persönlichen Weiter- ermuntern, ebenso einen Schritt hinaus in die Gemeinschaft zu gehen. entwicklung.“ Nach dem Lehrab-

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Bildung, die zu Herzen geht Wolfgang Gratzl berät und unterstützt als Regionsbegleiter die Teams der KBW-Treffpunkte Bildung in der Region Freistadt. Er erzählt, wie es ihm damit geht und was ihm dabei wichtig ist. VON WOLFGANG GRATZL

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ildung bedeutet, sich ein Bild machen. Wer sich bildet, dem ist es möglich, über den bloßen Moment hinauszublicken und das Leben planvoll und umsichtig zu gestalten. So weit die Theorie! Die größte Herausforderung im Bereich der Bildungsarbeit besteht darin, diesen Gedanken praktisch werden zu lassen. Dazu braucht es Kreativität, Engagement, Ausdauer und eine scharfe Wahrnehmung für den Puls der Zeit: Was bewegt Menschen heute?

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m eigenen Ort wissen das die Frauen und Männer erfahrungsgemäß am besten. Als Mitarbeiter/innen von „KBWTreffpunkten Bildung“ sind wir quasi „Bildungs-Nahversorger“. Ob lokale Kleinkunst, wissenschaftlicher Vortrag oder Meditationsabend – es geht darum, den Bedürfnissen vor Ort Rechnung zu tragen. Denn mit einem abwechslungsreichen und aktuellen Programm werden auch Menschen erreicht, die sich selbst eher als kirchenfern oder religiös unmusikalisch begreifen. Die großen Fragen des Lebens und des Menschseins sind Christ/innen und Nichtchrist/innen gleichermaßen ein Anliegen. Auch wenn die weltanschaulichen Hintergründe verschiedene sein mö-

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gen, sind die Zielvorstellungen oft dieselben. Themen wie Umwelt, politische und religiöse Radikalisierungen oder Fragen nach Gerechtigkeit finden eine über ideologische Grenzen hinausgreifende Interessensbasis.

gehen. Womöglich weil die Besucher/innen ausbleiben, die dargebotenen Inhalte am Thema vorbeigehen oder unvorhergesehen der Referent oder die Referentin erkrankt ist. Bildungsangebote sind ganz naturgemäß mit einem Risiko des Scheiterns verbunden.

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eistet die Arbeit von „KBW-Treffpunkt Bildung“ einen Dienst für die Grundfragen einzelner Menschen, so ist das zugleich ein katholischer Dienst im ursprünglichsten Sinn. Dieser Dienst gewährleistet einen gemeinsamen Gesprächstisch für umfassende Kommun(ikat)ion. Dazu ist es notwendig, auch einmal die sicheren Räumlichkeiten des Pfarrhofs zu verlassen und die Zusammenarbeit mit anderen Veranstaltern zu suchen. Natürlich braucht es bei diesem „Hinausgehen“ Mut und eine pragmatische Haltung. Es geht darum, den Dialog des Lebens vor den Dialog der Wahrheit zu stellen und Kirche weit zu denken: als Gemeinschaft aller Menschen guten Willens!

och manchmal muss man trotz allem auch mit Enttäuschungen leben können. Auch eine sorgfältig und von langer Hand vorbereitete Veranstaltung kann sprichwörtlich in die Hose

unser gelebter Idealismus ist das eine. Aber trägt unser Engagement überhaupt Früchte? Diese Frage stellen sich die Teams vor Ort immer wieder. Allgemeiner ließe sich fragen: Was bedeutet Erfolg im Hinblick auf Bildungsarbeit? Sind es die Besucher/innen-Zahlen? Ist es die Fülle von Veranstaltungen? Sind es die Eintrittsgelder? Dem gegenwärtigen Trend folgend wäre Bildungsarbeit dann erfolgreich, wenn die Zahlen stimmen. Dass auch das dazugehört, will ich gar nicht in Abrede stellen. Als ausgleichendes Gegengewicht zu diesem sehr rationellen Denken halte ich mir gerne einen Satz der jüdischen Weisheitslehre vor Augen. Im Talmud heißt es: „Wer einen einzigen Menschen rettet, der rettet die ganze Welt.“

icht also bei den guten Zahlen allein stellt sich Erfolg ein, sondern mehr noch dort, wo ein konkreter Mensch berührt wird. Das wäre zum Bei-


„Bildung gemeinsam (er)leben“. Darum kümmern sich in den 254 KBW-Treffpunkten in Oberösterreich 1.390 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen.

Im Treffpunkt Bildung geschieht Bildung durch Begegnung.

KBW/ALOIS LITZLBAUER

spiel, wenn ein Mensch nach einem Meditationabend neu Mut fassen konnte. Es kann auch die Einsicht nach einem Vortrag sein, dass gewisse gesellschaftspolitische Fragestellungen komplexer sind als bisher angenommen. Es kann das befreite Herz nach einem Kabarettabend sein, dessen Freude über den bloßen Moment weiterschwingt.

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Wolfgang Gratzl arbeitet in der Pfarre Freistadt als Pastoralassistent. Eine seiner Aufgaben ist die Mitarbeit im „KBW-Treffpunkt Bildung“. Seit etwa zwei Jahren ist er ebenso Regionsbegleiter. PRIVAT

anz sicher ist diese Art des Erfolges nicht immer messbar oder mit trennscharfen Kriterien zu fassen. So verstandene Bildungsarbeit verlangt deshalb auch eine ganz tiefe Form des Glaubens: nämlich daran, dass alles seinen Weg finden wird. Es wäre verkehrt, sich in seinem Engagement zu verkrampfen und zu meinen, alles hinge am eigenen Tun. Manches darf auch einmal beruhigt aus der Hand gegeben werden. Eine hoffnungsvolle Gelassenheit befreit von dem aufgeladenen Erfolgsdruck und erspart so manche bittere Erfahrung. Und manchmal erlaubt sie regelrechte Sternstunden. Stunden voll Sinn und Trost und Menschlichkeit. Stunden, in denen alle Mühen hundertfach aufgewogen werden. Stunden, die mein Leben lebenswert machen!

„KBW-Treffpunkt Bildung“ ist der „klassische“ Bildungs-Nahversorger für attraktive und qualitätsvolle Erwachsenenbildung. Die Angebote tragen zur persönlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung bei, sie fördern ein lebendiges Gemeindeleben. Die „Treffpunkte“ sind einladende und ausstrahlende Orte der Bildung und Begegnung. Das zeigen die 2.200 Bildungsveranstaltungen mit 90.000 Teilnehmenden pro Jahr. Schwerpunkte: Lebensnahe Themen, die bewegen: • Energie für Geist und Seele tanken: Glaube, Theologie, Bibel, Spiritualität • Persönlichkeit entfalten: Lebenshilfe, Gesundheit, Psychologie, Pädagogik • Die Welt mitgestalten: Gesellschaft, Politik, Ökologie, Soziales • Beziehung bewusst leben: Ehe, Partnerschaft, Familie, Lebensformen • Kreativität entfalten – Kultur genießen: Kunst, Kultur, Literatur, Musisches, Theater • „SinnQuell“ und „Erzählcafé“: Gesprächsrunden, wo Leben fließt Laufend werden neue Angebote entwickelt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter/ innen erhalten professionelle Unterstützung. Regionsbegleiter/innen und Regionstreffen sorgen für Vernetzung und Austausch.  Tel. 0732 76 10-32 11 E-Mail: kbw@dioezese-linz.at web: www.kbw-ooe.at

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„Man ist mit seinen Sorgen nicht allein“ Andreas Lindorfer, Bürgermeister von Rohrbach-Berg, schätzt den SPIEGELTreffpunkt in seiner Gemeinde als Ort der Begegnung. In der Mühlviertler Gemeinde RohrbachBerg treffen sich Eltern und Kinder seit 20 Jahren in privaten Spielgruppen. Nun haben sie als SPIEGEL-Eltern-Kind-Gruppe im „Haus der Familie“ – dem ehemaligen Gemeindeamt von Berg – eine neue Heimat gefunden. Bürgermeister Andreas Lindorfer sieht den SPIEGEL-Treffpunkt als eine gute Möglichkeit für Eltern, sich auszutauschen: „Vor allem Zugezogene können hier Kontakte innerhalb der Gemeinde knüpfen. Der erste Kontakt läuft ja oft über die Kinder.“ Kinder können nicht bald genug anfangen, mit anderen

Andreas Lindorfer, Bürgermeister von Rohrbach-Berg Foto Kirschner

Kindern zusammenzukommen, so der Bürgermeister. Was früher in Großfamilien nebenbei stattgefunden hat, erfahren Kinder heute in der Spielgruppe: Sie stärken ihre sozialen Kompetenzen und lernen, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Dem Vorurteil, in einer Spielgruppe würden „Mütter nur Kaffee trinken“, kann er wenig abgewinnen. Als junger Vater hat er selbst die Erfahrung gemacht, was es bedeutet, den Tag zwischen Babyschreien und Füttern zu verbringen. Eine Spielgruppe bietet Müttern und Vätern die Möglichkeit, sich abzulenken und auszutauschen. „Dann erfährt man schnell, dass auch andere Kinder nicht einschlafen wollen. Man ist mit seinen Sorgen nicht allein“, sagt Andreas Lindorfer. Dem Team des neu gestarteten SPIEGELTreffpunkts wünscht er alles Gute.

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Eltern-Kind-Gruppe

Wo ein Kind noch Kind sein darf Im SPIEGEL-Treffpunkt Eggelsberg entdecken Kleinkinder sich selbst und die Welt. Leiterin Gerlinde Kirnstätter schafft den fröhlichen Rahmen dafür. Von Christine Grüll

Seit über 20 Jahren kommen Mütter – seit Kurzem auch Väter und Großeltern – mit ihren Kindern zum SPIEGEL-Treffpunkt im Pfarrhof von Eggelsberg. Die Spielgruppe

wird für Kinder von etwa sechs Monaten bis zum Kindergartenalter angeboten. Die Kleinen verbringen zwei Stunden im fröhlich dekorierten Gruppenraum beim Spielen, Entdecken und Ausprobieren. Sie lernen, miteinander auszukommen, sich durchzusetzen und nachzugeben. „Die Entwicklung innerhalb einiger Monate ist gewaltig“, sagt Gerlinde Kirnstätter, Leiterin des Treffpunkts. Sie sitzt an einem niedrigen Tisch und schaut den Kindern zu. Als langjährige Gruppenleiterin weiß sie, womit sich Kinder gerne beschäftigen. Für jede Gruppenstunde bereitet sie etwas Passendes vor: der Länge nach aufgeschnittene Kartonrollen für eine lange Kugelbahn, Schachteln zum Rein-

Selbst gebaute Kugelbahn

Gerlinde Kirnstätter begeistert Kinder.

Selina verschwindet fast zwischen den Stofftieren im Gitterbett. Emilia klettert zu ihr hinein, dann kommt auch Nina. Eins nach dem anderen werfen die Kinder die Stoff­ tiere aus dem Bett. Lena hält sich einen großen, dünnen Plastikreifen über den Kopf. „Mama!“, ruft sie. Ihre Mutter nimmt den Reifen und lässt ihn um Bauch und Hüften kreisen. „Hula-Hoop“, sagt sie zu ihrer Tochter. Lena lacht. 22 Jahre Treffpunkt Eggelsberg


Über 200 SPIEGEL-Treffpunkte bieten Orte der Begegnung und des Kennenlernens in ganz Oberösterreich. Mütter und Väter mit ihren Kindern sind bei der SPIEGEL-Elternbildung herzlich willkommen! Die Spiegel-Elternbildung bietet: Osterschmuck im Belastungstest: SPIEGEL-Kindergruppe im Pfarrsaal von Eggelsberg. Die Spielangebote sind bewusst einfach gehalten. SPIEGEL EGGELSBERG (3)

setzen oder Füllmaterial, in dem es sich herrlich wühlen lässt. Nach jedem Gruppenjahr, das von September bis Juni dauert, gestaltet sie ein Fotobuch. Ein hoher Stapel erzählt von Nikolaus- und Osterfeiern, von Ausflügen und von Geburtstagskindern mit goldenen Kronen auf dem Kopf. „Gerlinde begeistert jedes Kind“, sagen die Mütter von Selina und Emilia, Nina und Lena. Sie sitzen um den niedrigen Tisch im Gruppenraum und erzählen von Liedern, die sich die kleinen Mädchen erstaunlich lange merken. Die Spiel-, Sing- und Tanzangebote sollte die Kinder aber nicht überfordern, sagt Gerlinde Kirnstätter: „SPIEGEL lässt ein Kind noch ein Kind sein.“ Und die Mütter auch. Die Frauen lachen herzlich, als sie an die Schneeballschlacht aus zusammengeknülltem Papier denken. Aus- und Weiterbildung

Gerlinde Kirnstätter hat als ausgebildete, langjährige Gruppenleiterin die Leitung des Treffpunkts übernommen. Zur Fortbildung nimmt sie an Workshops und Seminaren teil, die von SPIEGEL angeboten werden. Expertinnen und Experten geben hier einen Einblick in Themen wie „Gruppenleitung“ und „Gesprächsführung“, „Frühkindliche Entwicklung“ und „Eltern-Kind-

Beziehung“. Aber es geht auch darum, wie die Leiterinnen die Mütter stärken können, damit sie nicht hinter ihrer Mutterrolle verschwinden. „Im Treffpunkt können die Frauen runterschalten“, sagt Gerlinde Kirnstätter. Sie will Raum dafür geben, dass Zugezogene Kontakte knüpfen, Freundschaften entstehen und Neuigkeiten ausgetauscht werden können. Beim gemeinsamen Abwasch in der Pfarrküche wurde ihr schon so manche Sorge anvertraut. Die Ausbildung stärkt aber auch das Selbstbewusstsein. Es gehörte Mut dazu, in eine Gruppe hineinzugehen, weiß Gerlinde Kirnstätter aus eigener Erfahrung. Sie will Mütter, Väter und Großeltern dazu ermutigen, sich ausbilden zu lassen. „Alle, die das nicht machen, wissen nicht, was sie versäumen!“, sagt sie mit Begeisterung. Sie selbst würde mittlerweile gerne etwas von ihren Aufgaben abgeben. „Vielleicht brauche ich eine eigene Los-lass-Gruppe, um das zu schaffen“, lacht sie.

• Eltern-Kind-Gruppen: Unterstützung und Austausch für das Zusammenleben im Familienalltag • Elternbildung: Seminare und Workshops für Eltern • Zertifizierte Ausbildungen für Eltern-Kind-Gruppen-Leiterinnen, Helferinnen in oberösterreichischen Kinderbetreuungseinrichtungen und für Tageseltern • Ausbildungen zu Lernlotsinnen und -lotsen sowie Vorlesepatinnen und -paten Kontakt:

SPIEGEL – mit Kindern wachsen Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz Tel. 0732 76 10-32 18 E-Mail: spiegel@dioezese-linz.at

Danke!

Die Gruppenstunde ist zu Ende. Selina weint. Sie ist müde und kuschelt sich an ihre Mutter. Nina sitzt am Tisch und fischt ein Stück Knabbergebäck vom Teller. „Danke“, sagt sie beim Verabschieden.

SPIEGEL – mit Kindern wachsen KATHLEEN REKOWSKI – FOTOLIA.COM

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Waltraud Zitta weckt die Lebensfreude

Trainerin für aktive Jahre Alle Menschen sollten so lange wie möglich selbstverantwortlich leben können, sagt Waltraud Zitta. Seit 15 Jahren ist sie SelbA-Trainerin in St. Johann am Wimberg. Von Christine Grüll

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ch hab so viel Freude dabei, sagt Waltraud Zitta mit Nachdruck. Die Freude hat mit der Gruppe zu tun, die sich einmal in der Woche im Pfarrheim von Sankt Johann am Wimberg trifft. Seit 15 Jahren leitet die pensionierte Bäuerin die SelbA-Gruppe im Ort. „SelbA“ steht für „Selbstständig im Alter“, und es sind hauptsächlich Frauen zwischen 70 und 95 Jahren, die sich diese Selbstständigkeit aktiv erhalten wollen. Manche von ihnen kommen schon seit Jahren, um in einer vertrauten

Demenz vorbeugen „Die SelbA-Gruppen sind eine eindeutige Demenzprävention“, bestätigt Primar Dr. Elmar Kainz. Er empfiehlt ein Siebenschritteprogramm zur Vorbeugung: 1. Soziale Aktivität: Einsamkeit ist das höchste Risiko für eine Demenzerkrankung, soziale Kontakte schützen davor. 2. Körperliche Aktivität: Am besten in Verbindung mit sozialen Kontakten, in einer Umgebung, die alle Sinne anregt.

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Gemeinschaft die körperliche und geistige Fitness zu steigern. Sie rechnen, zeichnen und schreiben miteinander, lesen Wörter in Spiegelschrift und lösen verzwickte Denkaufgaben. Waltraud Zitta freut sich über kleine und größere Erfolge. „Es ist hervorragend, was man damit erreichen kann“, sagt sie und erzählt von einer Teilnehmerin, die nach einem Schlaganfall ihre Finger nicht mehr bewegen konnte. Mit zusätzlichen Übungen mit dem Bewegungsalphabet, bei dem jeder Buchstabe mit einer Bewegung 3. Geistiges Aktivieren: Nur wenn das Gehirn regelmäßig genützt wird, bleibt es leistungsfähig. 4. Entspannung und Meditation: Dauerstress bedingt eine dauernde CortisolAusschüttung, Cortisol verändert das Gehirn. Entspannung ist möglich in Form von Yoga, Meditation oder Musikhören. 5. Tagesstruktur und ausreichend Schlaf: Das Wachsen der Gehirnzellen passiert in der Nacht, Schlaf unter sechs Stunden über einen längeren Zeitraum erhöht das Demenzrisiko. 6. Mediterrane Kost mit Obst, Gemüse und Fisch, ein wenig Rotwein und wenig Fleisch in Verbindung mit körperlicher Aktivität reduziert das Risiko.

verbunden ist, hat sie diese Einschränkung überwunden. Der geistige und körperliche Abbau lasse sich mit dem SelbA-Training auf jeden Fall hinauszögern, ist die SelbATrainerin sicher. Erfahrungsschatz Waltraud Zitta hat sich im Bildungshaus Schloss Puchberg zur SelbA-Trainerin ausbilden lassen. Seitdem hat sie an rund 60 Weiterbildungen teilgenommen, mehr als 20 Regionstreffen und zwölf Jahresta7. Risikokrankheiten wie Depressionen, Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes sollten behandelt werden und das Rauchen vermieden werden.

Prim. Dr. Elmar Kainz, MBA, ist Vorstand der Klinik für Neurologisch-Psychiatrische Gerontologie am Kepler Universitätsklinikum Linz. KEPLER UNIVERSITÄTSKLINIKUM


Mit SelbA gemeinsam aktiv Die Stärken von SelbA Aus fundierter wissenschaftlicher Forschung wird praktisches Leben. Gedächtnistrainings und andere Trainingsprogramme gibt es mittlerweile viele am Bildungsmarkt – das Dreisäulenkonzept von SelbA (Selbständig und Aktiv) aber ist nach wie vor einzigartig, es ist: • Bewegungstraining • Gehirntraining • Alltagskompetenztraining Frisch ausgebildet: Diese SelbA-Trainerinnen haben im Juli 2018 ihre Ausbildung abgeschlossen.

gungen besucht. „Weiterbildung finde ich enorm wichtig“, sagt die 70-Jährige. Dafür hat sie mit ihrem Auto schon weite Strecken zurückgelegt, mit klassischer Musik im Ohr. Weiterbildung, sagt sie, sei für sie wie Urlaub, den Erfahrungsaustausch empfinde sie als großen Schatz. Wie gerne Waltraud Zitta diesen Schatz aus Wissen und Erfahrung teilen möchte, wird im Gespräch spürbar. „Es liegt mir am Herzen, dass ältere Menschen so lange wie möglich geistig fit und selbstverantwortlich bleiben.“ Die Leute mischen sich nach ihrem Geschmack zu viel in das Leben alter Menschen ein. Auf der anderen Seite müsse sich jeder Mensch auch bewusst sein, dass er Verantwortung für sein Leben übernehmen muss, damit nicht andere darüber bestimmen. Mit dem SelbA-Programm ist es möglich, Fähigkeiten zu trainieren, sagt Waltraud Zitta. Lebensfreude und Selbstbewusstsein würden in der Gemeinschaft gestärkt.

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„Beim Fest haben wir gesehen, was das Training bringt“, sagt Waltraud Zitta. Im Juni 2018 haben die Frauen das 15-Jahr-Jubiläum ihrer SelbA-Gruppe gefeiert. Dafür haben sie monatelang Gedichte, Geschichten und vier Tänze einstudiert. Die Zeit war geprägt vom Zweifel, ob sie es schaffen würden, und fröhlicher Zuversicht. Die Tänze gelangen, weil eine sich auf die andere verlassen konnte. „Die Gruppe gibt Halt“, sagt die Trainerin, immer noch voll Freude, wenn sie an das gelungene Fest denkt. Spaß und Chancen Die SelbA-Gruppe hat einen guten Rückhalt in der Gemeinde und in der Pfarre. Dafür ist Waltraud Zitta dankbar. Einen Wunsch aber hat sie: Dass sich mehr Menschen im Ort bewusst werden, welche Chancen solches geistiges und körperliches Training mit sich bringt. „Und außerdem macht es Spaß!“ Waltraud Zitta, seit 15 Jahren SelbATrainerin (re.). Ihre SelbAGruppe feierte das 15-JahrJubiläum (li.).

Teilnehmer/innen profitieren: • Körperliche und geistige Fitness werden gesteigert • Lebensfreude und Gemeinschaft werden erlebt • Selbstbewusstsein wird gestärkt SelbA-Gruppe auch in Ihrem Ort Seit 2000 werden in über 160 Orten in Oberösterreich Gruppen angeboten. In diesen 18 Jahren konnten in mehr als 5.500 SelbA-Gruppen 60.000 Teilnehmer/innen erreicht werden. Wenn Sie an einer SelbAGruppe teilnehmen möchten, stellen wir gerne den Kontakt zur Trainerin bzw. zum Trainer her. Ebenso beraten wir Sie beim Aufbau einer SelbA-Trainingsgruppe in Ihrer Pfarre oder Gemeinde. SelbA-Trainer/in werden SelbA-Trainer/innen absolvieren eine fundierte Ausbildung in Theorie und Praxis. Das Angebot der Ausbildung richtet sich an alle interessierten Frauen und Männer die gerne mit Menschen und in Gruppen arbeiten. Kontakt:

SelbA – Selbstständig und Aktiv Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz Tel. 0732 76 10-32 13 E-Mail: selba@dioezese-linz.at www.selba-ooe.at

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Die Spiritualität des Katholischen Bildungswerkes

„Es gibt einen Größeren, der auf uns schaut“ VON KLAUS DOPLER

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der Begegnung mit den Emmausjüngern erweist Jesus sich als hervorragender Pädagoge und Erwachsenenbildner. Unaufdringlich gesellt er sich dazu, geht mit, hört zu, ist interessiert und aufmerksam für das, was die beiden beschäftigt – und fragt nach. Die Jünger bleiben stehen, halten inne, und stellen dann ihrerseits Fragen. Jetzt gibt Jesus Antwort. Er erzählt ihnen nichts Neues, aber er gibt ihnen eine neue Sichtweise darauf, was geschehen ist, ein umfassenderes, differenzierteres Bild.

Ein schönes Beispiel für Bildungsarbeit ist das: bei den Menschen sein, mitgehen, Fragen aufgreifen, neue Blickwinkel eröffnen – in einer Zeit, in der wir sonst so oft mit schnellen und einfachen Schwarz-Weiß-Antworten abgespeist werden. Der Dominikaner Meister Eckhart bezeichnet Bildung als „Weg des Menschen zu seiner Wesensbestimmung durch die lebendige Beziehung zu Gott“. Bildung ist ein Weg, kann nie etwas Abgeschlossenes, Fertiges sein – im Gegensatz zur früher verbreiteten These „Was Hänschen nicht lernt ...!“.

Sie hat auch nichts mit Wiederkäuen von angelerntem Wissen und kritiklosem Übernehmen fertiger, einfacher Antworten zu tun. Bildung heißt: sich gedanklich auf den Weg machen, geistig in Bewegung bleiben, dadurch neue Perspektiven entdecken, Zusammenhänge erkennen – und sich so ein umfassendes Bild von der Wirklichkeit machen. Bildung bedeutet sich auf den Weg machen, um das Unauswechselbare zu entdecken, das in jedem Menschen ruht und zum Leben erweckt werden will, den Menschen als EbenBILD Got-

Auch was wir zum Leben brauchen, ist eine Last, an der man zuweilen schwer zu tragen hat. Doch das, woran wir bisweilen schwer zu tragen haben, kann zum Proviant werden, der nährt und stärkt. Bildung ist auch: tragfähig werden.

M. F. STOCKFOTO

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Rund 300 ausgebildete Spirituelle WegbegleiterInnen stehen auf Anfrage für alltägliche und außergewöhnliche Sinnund Lebensfragen zur Verfügung.

Wegstärkung. MMag. Klaus Dopler – hier bei einer Messfeier bei einer KBW-Jahrestagung – ist Pfarrer in Gallneukirchen, Mitglied des Domkapitels in Linz und Geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerkes OÖ. KBW/LITZLBAUER

Beauftragt von der Kirche, sind die Spirituellen WegbegleiterInnen eine wichtige Ergänzung in der Seelsorgestruktur der Diözese Linz. Sie wirken als • Trauer-, Fasten- und Pilger-BegleiterIinnen, • geistliche BegleiterInnen,

tes zu erkennen und das Leben in all seinen Zusammenhängen aus dieser Perspektive zu deuten – auch in seiner sozialen und Schöpfungsverantwortung.

• LeiterInnen von Exerzitien- und Kontemplationsgruppen im Alltag, • MeditationsleiterInnen. Spirituelle WegbegleiterInnen begleiten in unterschiedlichen

Lebenssituationen durch Gespräche, regelmäßige Angebote zu Stille und Gebet. Wer fasten oder pilgern will, findet kompetente BegleiterInnen. In Trauerphasen kann man Trost und Beistand erfahren.

Kontakt:

Spirituelle WegbegleiterInnen Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz Tel. 0732 76 10-31 61 E-Mail: spirituelle-wegbegleiter@ dioezese-linz.at www.spirituelle-wegbegleiter.at

Darin unterscheidet sich das Katholische Bildungswerk eindeutig von anderen Erwachsenenbildungseinrichtungen. Dieser Weg brauche aber noch eine weitere Dimension. Für Meister Eckhart führt dieser Weg des Menschen „zu seiner Wesensbestimmung durch die lebendige Beziehung zu Gott.“ Unterwegssein wie die Emmausjünger, erkennen, dass ER mitgeht, sich berühren und anrühren lassen und sich eingestehen: „Nicht ich gebe das Bild vor, nicht ich bin das Maß aller Dinge, da gibt es einen Größeren, der auf uns schaut.“ Der Blick auf ihn wiederum schafft ein soziales Miteinander. Spirituelle WegbegleiterInnen handeln im offiziellen Auftrag der katholischen Kirche. Im Bild: Die Leiterin des Pastoralamtes Gabriele Eder-Cakl segnet und sendet neue BegleiterInnen für deren Dienst. KIZ/MF

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Kreative Nahversorger Ruth Dunzendorfer ist Pfarrbibliothekarin in Reichenau. Warum sie diese Arbeit gerne macht, erzählt sie im Interview. Seit wann sind Sie Pfarrbibliothekarin? Ruth Dunzendorfer: Ich bin schon als

Kind mit meiner Mama in die Bücherei gegangen und habe ihr geholfen. Seit 2002 bin ich offizielle Mitarbeiterin und im Herbst 2016 habe ich im Team mit Katharina Grünsteidl und Bianca Ratzenböck die Leitung übernommen. Was gefällt Ihnen besonders an dieser Arbeit? Dunzendorfer: Dass man immer Zugang

zu Büchern hat und über aktuelle Erscheinungen Bescheid weiß. Am schönsten ist es, zu sehen, dass viele Kinder gerne lesen bzw. vorgelesen bekommen.

Bibliotheken bieten allen etwas

Wenn man Menschen und Bücher mag Die Tür ist offen, die Bücherwelt gut sortiert. Martina Hofinger leitet die Öffentliche Bücherei der Pfarre Alkoven. Sie mag Menschen – und Bücher. VON ELISABETH LEITNER

Ü Ruth Dunzendorfer leitet seit 2016 die Pfarrbibliothek in Reichenau. Beruflich arbeitet sie im Bereich Kommunikation und PR in der Brau Union. PRIVAT

ber die Zukunft der Bücher macht sich Martina Hofinger keine Sorgen. Bücher würden bleiben, ist sich die Bibliothekarin aus Alkoven sicher. Die Entlehnzahlen geben ihr Recht: Alleine in den Ferien haben an die 70 Kinder über 780 Bücher ausgeliehen. Als Geschenk gab es für die eifrigen jungen Leser/innen eine gemeinsame Wanderung mit „Märchenmargit“. Martina Hofinger beglei-

Welche Rückmeldungen bekommen Sie? Dunzendorfer: Durchwegs positive, spezi-

ell Bücher, Hörbücher, Spiele und DVDs für Kinder werden gut angenommen. Welche Rolle haben Pfarrbibliotheken in Zeiten aussterbender Ortszentren? Dunzendorfer: Büchereien sind kreative

Nahversorger und Treffpunkte in den Orten für alle – von Jung bis Alt. Welches Buch lesen Sie gerade oder welches möchten Sie empfehlen? Dunzendorfer: Ich lese gerade „Wenn

Martha tanzt“ von Tom Saller. INTERVIEW: ELISABETH LEITNER

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Martina Hofinger leitet die Öffentliche Bücherei der Pfarre Alkoven. KIZ/ELLE

tete die Kinder bei dieser Märchenwanderung, so wie sie das ganze Jahr über die jungen Leser/innen in der Bibliothek vor Ort betreut. Kinder seien die große Stärke der Pfarrbibliothek Alkoven, erzählt die 54-jährige Leiterin. Jeden Mittwoch öffnen sich die Türen für den Kindergarten, für die Kleinen gibt es ein Bilderbuch-Kino und viele Bilderbücher zum Anschauen. Die Menschen mögen Viermal wöchentlich hat die Pfarrbibliothek offen. Mit einem Team von zehn Mitarbeiterinnen kümmert sich Martina Hofinger darum, dass die Bibliothek gut läuft und gut bestückt ist. Alle arbeiten hier ehrenamtlich mit. „Man muss die Leute mögen, das ist das Wichtigste“, findet Hofinger. Die größte Motivation sei, direkten Kontakt zur Bevölkerung zu haben und diese Arbeit als sinnvoll zu erleben. Bis zu sieben Stunden wöchentlich investiert die Leiterin in „ihre“ Bibliothek. Neben der Anwesenheit zu den Verleihzeiten heißt es, Bücher zu bestellen, Statistiken zu führen, Lesungen im Pfarrsaal zu organisieren oder zur Märchenwanderung einzuladen. Alles wird hier selbst gemacht: von der Eintrittskarte bis zum Plakat. Und bei manchen Lesungen wird auch noch die Ausschank betreut.


Eintauchen in die Welt der Bücher. Die Bibliothek der Pfarre Alkoven öffnet jeden Mittwochvormittag die Türen für den Kindergarten. Wie spannend Bücher sein können, erfahren Kinder hier hautnah – die neugierige „Leselotte“ (vorne im Bild) ist immer dabei. FRANZISKA HASLMAYR

Begeisterung Für ihre Tätigkeit bekommt Martina Hofinger viele positive Rückmeldungen: „Ihr habt so viel!“ oder „Ihr seid so aktuell“, das hört sie des Öfteren. Die Freude sieht man ihr auch an: Sie strahlt über das ganze Gesicht. „Bibliotheken sind die größte Bildungseinrichtung neben der Schule“, findet Hofinger und wünscht sich ein Bibliotheksgesetz zur Qualitätssicherung. Seit der Neugestaltung im Jahr 2007, die eine Erweiterung der Räumlichkeiten brachte, sind auch die Besucher/innen-Zahlen gestiegen. An die 20.000 Entlehnungen jährlich zeigt die Statistik jetzt auf. Die Bibliothek in Alkoven ist offen für alle. Dass man Besucher/innen in die Nähe der

Kirche bringen kann, darüber freut sich Hofinger. Die Bibliothekarin ist vielseitig. Wenn sie nicht in der Bücherei anzutreffen ist, arbeitet sie vormittags im Kindergarten, oder sie organisiert über „Szenario“ Theaterfahrten nach Linz. Sie bezeichnet sich selbst als „Reisebüro für ihre Freundinnen“, singt im Chor und geht gerne walken und Rad fahren. Diese Lebendigkeit und Vielseitigkeit ist in der hellen und freundlichen Bibliothek zu spüren. Zudem bringen auch ihre Kolleginnen vielfältige Interessen und Vorlieben ein: Vom Kinderbuch bis zum Krimi, von Belletristik bis zum Hörbuch gibt es daher für jede und jeden etwas in der Pfarrbibliothek Alkoven.

• Service und Beratung bei Planung, Ausstattung, Finanzierung, Förderung, Bestandsaufbau und Rechtsfragen für alle Bibliotheken in Oberösterreich. • Aus- und Weiterbildung, Bibliothekstagung und Workshops für rund 3.000 Bibliothekarinnen und Bibliothekare, die zu 94 Prozent ehrenamtlich tätig sind • Vernetzung und persönliche Betreuung durch Regionsbegleiter/innen und Regionstreffen in 21 Bibliotheksregionen • Wissen und Information durch die Fachzeitschrift für öffentliche Bibliotheken „OPAC“ • Qualität und Entwicklung der Bibliotheken mit dem Qualitätssiegel „Q-Bib“ • Zugang und Download von über 30.000 E-Books in der „Digitalen Bibliothek OÖ – media2go“ • Sichtbarkeit und Marketing mit dem gemeinsamen Logo „BIBLIOöTHEKEN“

BIBLIOTHEKEN IN OBERÖSTERREICH 292 öffentliche Bibliotheken, davon • 113 Pfarrbibliotheken • 88 Bibliotheken Pfarre mit Gemeinde • 91 Bibliotheken Gemeinde/Stadt Öffentliche Bibliotheken • sind Nahversorger für Literatur und Medien, • sind Orte der Begegnung, • wecken Lesefreude in Kindern • eröffnen Menschen neue Welten, • ermöglichen Bildung, Demokratie und Integreation.

Märchenstunde. Da knistert die Spannung und es wird aufmerksam zugehört. ANNA HASLMAYR

Kontakt:

Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel: 0732 76 10-32 83, E-Mail: biblio@dioezese-linz.at www.dioezese-linz.at/bibliotheken

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Erfolgreiche Zusammenarbeit Das Landestheater Linz ist die größte Kultureinrichtung Oberösterreichs. Über 800 Menschen arbeiten hier. Pro Spielzeit entstehen rund 40 Neuinszenierungen in den Sparten Schauspiel, Oper, Tanz, Junges Theater und Musical, die in rund 900 Vorstellungen auf den fünf Bühnen im Schauspielhaus und im Musiktheater gezeigt werden. Unser vielfältiges Programm in allen

Hermann Schneider ist Intendant des Linzer Landestheaters. Petra Moser

Sparten reicht vom antiken Drama bis zur Barockoper, vom klassischen Weihnachtsstück und vom Volkstheater bis hin zur Uraufführung in der Oper, vom Rockmusical bis zur Nestroy-Komödie, es gibt Tanztheater und, und, und. Klassik und Moderne, Unterhaltung und Bildungsauftrag – und doch hat diese unglaubliche programmatische und ästhetische Vielfalt einen gemeinsamen Nenner, nämlich Qualität, und ein gemeinsames Ziel: unser Publikum. Gut 16.000 Abonnentinnen und Abonnenten dürfen wir regelmäßig in unseren Aufführungen begrüßen. Das ist eine Zahl, die uns stolz macht, aber auch verpflichtet. Voraussetzung für einen erfolgreichen Dialog, in dem Theater und Publikum einander begegnen, ist aber auch, dass es mit „Szenario“ eine Besucherorganisation gibt, die die Interessen des Publikums einerseits vertritt, andererseits aber auch so in die planerischen und inhaltlichen Überlegungen des Theaters eingebunden ist, dass unser Spielplan nicht nur besucht, sondern auch vermittelt wird. Diese überaus erfolgreiche Zusammenarbeit ist gelebtes Netzwerk, Bildungsauftrag und gesellschaftlicher Impuls, den wir gerne und überzeugt aus seiner langen Geschichte in die Zukunft tragen wollen. Hermann Schneider

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„Szenario“: das Theater-Abo

Gemeinsam ins Theater Egal ob Musical, Oper und Operette oder Theater: „Szenario“ bietet eine große Auswahl an Aufführungen an. Das Theater-Abo der Diözese Linz lockt Jung und Alt ins Linzer Landestheater. Stützpunktleiter/innen kümmern sich vor Ort um die Abonnent/innen aus ganz Oberösterreich. Theater wird zum gemeinsamen Erlebnis. Von Elisabeth Leitner

J

ohanna Kranewitter liebt den Kontrabass und liest gerne. Mit ihrer Tante Michaela Wagner geht sie regelmäßig ins Theater. Sie hat ein „Kids-Abo“ von „Szenario“ und war kürzlich bei „Noah und der große Regen“ im Linzer Landestheater: „Ich mag halt sehr gerne ­Geschichten, und wenn man dann Geschichten hört und die Bilder sieht, ist das noch cooler!“, findet die a­chtjährige Schülerin aus Ottensheim. Außerdem tanzt sie Ballet, geht tur-

nen und singt im Chor. Chorsingen zählt auch zu den Freizeitaktivitäten von Alois Schausberger. Der heute 83-jährige Pensionist ist „Szenario“-Stützpunktleiter in Ohlsdorf. Eine Tätigkeit, die ihm große Freude macht. Fünfmal jährlich organisiert er Theaterfahrten in die Landeshauptstadt. „Szenario“, das Theater-Abo der Diözese Linz, bietet sechs verschiedene Abo-Varianten an. Die Stützpunktleiter/innen werden von „Szenario“ beraten und erhalten Informa-

Johanna Kranewitter spielt Kontrabass und geht gerne mit ihrer Tante ins Theater. wagner

Alois Schausberger ist seit 45 Jahren „Szenario“Stützpunktleiter in Ohlsdorf. kiz/elle


o das Theater-Ab

„Szenario“ ist das Theater-Abo der Diözese Linz

„Im weißen Rössl“ war ein Publikumserfolg. Die Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zellter steht in der kommenden Saison auf dem Spielplan. PATRICK PFEIFFER

tionen über Termine und Progammauswahl. Insgesamt 64 Stützpunktleiter/innen in den jeweiligen Orten sorgen dafür, dass jährlich an die 3.500 Abonnentinnen und Abonnenten ihre Karten bekommen und gemeinsam nach Linz fahren können. Das Theatererlebnis in der Gruppe schafft Zeit für Begegnungen, ermöglicht kulturelle Höhepunkte und ist umweltschonend. Szenario macht Spaß

Als Schausberger noch in Linz wohnte, habe er es nie geschafft, ins Theater zu gehen, berichtet er. 1958 in Ohlsdorf als Volksschullehrer sesshaft geworden, bestellte er damals sofort die Theaterzeitung – schnell stand der erste Bus vor der Tür. „Ich hab gleich 40 Abonnentinnen und Abonnenten gehabt. Bis heute fährt, mit ein paar Änderungen, dieselbe Runde mit mir ins Theater“, erzählt Schausberger. Für jede Vorstellung bereitet er sich seit 45 Jahren vor und macht im Bus eine Einführung zum Werk. „Mir macht es wirklich Spaß und die Leute schätzen das sehr“, sagt Schausberger: „So wird das auf der Bühne Erlebte noch mehr zum Erlebnis!“ Die Abonnent/innen kommen aus Ohlsdorf, Gmunden, Pinsdorf und Altmünster. Nach dem Theatererlebnis

wird im Bus noch diskutiert: „Ich enthalte mich der Kritik, das überlasse ich den Leuten selber“, sagt er lachend. Theater: Teil seines Lebens

Für den pensionierten Volksschuldirektor sind die Theaterfahrten ein fixer Bestandteil seines Lebens. Die Vorbereitung erledigt er ehrenamtlich: die verschiedenen Abos werden präsentiert, Karten bestellt und der Bus wird organisiert. Heuer freut er sich auf das Musical „Ein Amerikaner in Paris“ und die Operette „Der Vogelhändler“. Die Operetten-Aufführungen in Linz finde er jetzt sehr gelungen, erzählt er. Doppelte Freude

Schausberger ist seit 60 Jahren Kirchenchorleiter und hat selbst Bühnenerfahrung: In Bad Ischl hat er vor langer Zeit bei den Operetten-Festspielen im Chor mitgesungen. Heute verstärkt er im Brucknerchor als Tenor das Ensemble. Theater, Oper und Operette sind für ihn ein Gesamtkunstwerk, das ihn fasziniert. Wenn die von ihm begleiteten Kulturinteressierten im Linzer Musiktheater einen schönen Abend haben, freut er sich mit ihnen. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Das gilt auch für die Welt des Theaters.

Zur Geschichte. Schon seit 1953 gibt es eine enge Zusammenarbeit der Diözese Linz mit dem Landestheater: Damals wurde der christliche Theaterring gegründet. Bereits seit der Gründung gibt es auch die Stützpunktleiter/innen, die die Abonnentinnen und Abonnenten vor Ort betreuen und gemeinsame Fahrten organisieren. Stützpunktleiter/innen. 64 engagierte „Szenario“-Stützpunktleiter/ innen ermöglichen unseren Abonnentinnen und Abonnenten aus ganz Oberösterreich qualitätsvolle gemeinsame Theaterbesuche im Landestheater Linz. Abo-Varianten. Sechs attraktive AboFormate von klassisch bis modern stehen heute zur Auswahl: Classico, Trio, Vario, Cooles Kids Abo, Familien Abo und das Abo Novum. Ihre Vorteile. Mit „Szenario“ genießen Sie viele Vorteile:

• attraktive Abo-Preise, • schriftliche Einführung jeweils vor der Vorstellung, • persönliche Beratung und • Zugriff auf ermäßigte Preise außerhalb der gebuchten Abo-Reihe.

Kontakt:

Szenario, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz Tel. 0732 76 10-32 84 E-Mail: szenario@dioezese-linz.at www.szenario-ooe.at

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Motiv Als Regionsbegleiterin. Als Vortragende. Als Unterstützer. Drei Stimmen, die erzählen, warum sie sich gerne für das Katholische Bildungswerk OÖ engagieren.

ich bei der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck als Leiterin der Bürgerservicestelle mit oft mehr als 40 Wochenstunden beschäftigt. Eine Tätigkeit, die wegen der vielen Kundenkontakte immer sehr abwechslungsreich war, viel Organisationsarbeit erforderte, die ich aber sehr gerne gemacht habe.

Für Jutta Bammer endeten im Frühjahr die Jahrzehnte der Berufstätigkeit. Jetzt widmet sie ihre Zeit dem, was sie auch sonst gerne getan hat: Sie wurde SelbA-Regionsbegleiterin im Salzkammergut.

Absolut sinnvoll Sie sind SelbA-Trainerin. Wie kam es dazu? Jutta Bammer: Die Ausbildung zur SelbA-Trai-

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

nerin habe ich 2003 absolviert – und noch im gleichen Jahr mit meiner ersten SelbA-Gruppe in Laakirchen begonnen. Diese Tätigkeit hat mir von Anfang an mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen so viel Freude gemacht. Der Erfolg zeigt sich darin, dass sehr viele aus der Anfangszeit von 2003 heute noch mit großer Begeisterung zum Kurs kommen. Natürlich gibt es nach 15 Jahren die

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Jutta Bammer SELBA

eine oder andere körperliche Einschränkung, so wurden aus Kreistänzen jetzt Sitztänze, aber geistig sind alle noch fit, sie haben sogar viel dazugelernt. Was hat Sie motiviert, nebenberuflich so viel Zeit für SelbA zu investieren? Bammer: Diese Begeisterung auf allen Seiten hat

mein Tun stets bestätigt, wobei es in den letzten Jahren oft sehr schwierig war, die Zeit für die Stundenvorbereitung aufzubringen. Bis April 2018 war

Mit dem Ende der Berufslaufbahn starten Sie noch einmal durch – als Regionsbegleiterin für die Region Bad Ischl, Gmunden und Pettenbach. Warum? Bammer: Zeitgleich mit der Beendigung mei-

nes Berufslebens habe ich die Tätigkeit der Regionsbegleiterin übernommen, da ich jetzt erstmals über Zeitreserven verfüge und diese Zeit für etwas Sinnvolles einsetzen möchte. SelbA ist für mich aufgrund der von mir wahrgenommenen Erfolge absolut sinnvoll! Und was ist dabei Ihre Aufgabe? Bammer: Als Regionsbegleiterin möchte ich, so

wie in meiner früheren beruflichen Tätigkeit als Leiterin, eine Gruppe führen. Zweimal jährlich organisiere ich die Treffen der SelbA-Trainerinnen der Region. Sie sind für mich sehr wichtig, zum einen für den Austausch untereinander, eventuell auftretende Probleme können wir mit anderen besprechen. Zum anderen wird über Erfolge und neue Ideen berichtet. Diese Treffen werden auch zur Fortbildung genutzt, indem zum Beispiel Vortragende eingeladen werden, die über interessante Themen referieren. Diese Organisation obliegt der Regionsbegleiterin. Ich hoffe, dass es mir gelingt, nicht nur interessante Treffen zu organisieren, Vortragende einzuladen, sondern auch für die SelbA-Trainer/innen der Region da zu sein, sie zu vernetzen und Begeisterung für SelbA zu verbreiten.

INTERVIEW: MATTHÄUS FELLINGER


e

Martin Felhofer OPraem ist Abt des Stiftes Schlägl. Er ist seit langem Gönner und Förderer des Katholischen Bildungswerkes OÖ und als Vortragender selbst aktiv.

Irdische Lüste und himmlische Freuden Hannelore Kleiß, Autorin des Buches

„Räuchern zu heiligen Zeiten“, FreyaVerlag. PRIVAT

„Schon seit mehr als zwei Jahrzehnten bin ich für das Katholische Bildungswerk tätig. Zu den Themen meiner Vorträge gehören religiöse Fragen und alles, was mit Kirche zu tun hat. In diesem weiten Feld des Religiösen merke ich, dass die Menschen sehr an einer Frage interessiert sind: Wie lassen sich Glaube und Leben verbinden? Mit dem Vortrag ‚Irdische Lüste und himmlische Freuden‘ bin ich mit vielen Leuten über diesen Zusammenhang ins Gespräch gekommen. Vor allem will ich deutlich machen, dass ein frohes Leben nicht im Gegensatz zum Glau-

Abt Martin Felhofer LUMEN

ben steht. Im Gegenteil. Der Glaube schenkt Leben, ist eine Quelle für ein erfülltes Leben. Das ist auch mein Wahlspruch als Abt. Auf meinem Brustkreuz findet sich die Aufschrift ‚Qui credit, vivit‘ – ‚Wer glaubt, lebt‘. Mit dem Bildungswerk verbindet mich auch die Jahrestagung. Zu der bringe ich seit 25 Jahren immer ein Fass mit – Schlägler Bier natürlich. Auch das gehört dazu.“

Hannelore Kleiß ist Referentin des Katholischen Bildungswerkes. Als Kräuterpädagogin und Autorin bietet sie Vorträge und Workshops zum Thema „Räuchern zu heiligen Zeiten“ an.

www.stift-schlaegl.at

Alles hat seine Zeit 2018

Was hat Sie die Welt der Kräuter entdecken lassen? Hannelore Kleiß: Ich bin auf einem kleinen Bauernhof im

Mühlviertel aufgewachsen. Das Leben mit Pflanzen ist mir von klein auf vertraut. Durch die Ausbildung zur Kräuterpädagogin hat sich meine Liebe zu den Pflanzen noch vertieft. Seitdem komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was können wir von der Natur, der Schöpfung lernen? Kleiß: Sie sind voller Wunder und wir sind Teil davon.

Wenn wir unsere Sinne öffnen und schauen, hören, fühlen, riechen, schmecken, dann können wir diese Wunder wahrnehmen. Wir erfahren, dass Werden, Wachsen und Vergehen zusammengehören und alles seine Zeit hat.

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Was möchten Sie den Teilnehmer/innen Ihrer Kurse mitgeben? Kleiß: Ich wünsche mir, dass der göttliche Funke der Begeis-

ren Luft und auf gute Fernsicht. Diese schaffen auch innerlich Klarheit und Weitblick. Und auf nasskalte Tage mit einer duftenden Tasse Kräutertee, einer Kuscheldecke auf der Couch und guten Büchern. INTERVIEW: ELISABETH LEITNER

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

terung überspringt. Ich möchte sowohl Wissen als auch das Gefühl des Verbunden- und Getragenseins vermitteln. Worauf freuen Sie sich im Herbst besonders? Kleiß: Ich freu mich auf Wanderungen in der kühlen, kla-

800 JAHRE PRÄMONSTRATENSER Chorherrenstift Schlägl

Unser Jubiläumsjahr beginnt am 30. September 2018 und reicht über die Landesgartenschau 2019 „Bio.Garten.Eden“ bis in den Herbst 2019. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei einer der zahlreichen Veranstaltungen, bei unseren Konzerten und Gottesdiensten.

RZ_Stift Schlaegl_Inserat_800-Jahre-Sujet_96x126mm.indd 1

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16.08.18 10:5


75 Jahre

Wie es damals begann „Aus dem Nichts heraus hat eine Hoffnung gestrahlt.“ – Die Gründung des Katholischen Bildungswerkes fällt in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. VON MATTHÄUS FELLINGER

dungswerk besser auszustatten, räumlich wie personell. Und das geschah auch. Wie die Gliederungen der Katholischen Aktion konnte sich auch das Katholische Bildungswerk in Oberösterreich besser als in anderen Diözesen entwickeln. Bischof Franz Zauner sorgte dafür. Jede Pfarre sollte nicht nur einen Pfarrhof, sondern auch ein Pfarrheim haben. Beste Rahmenbedingungen also für Bildung und Begegnung. Neue Hoffnung

Ein mehrseitiges Dokument, abgelegt in den Akten des Bischöflichen Ordinariates, ist das älteste greifbare Zeugnis über die Anfänge des Katholischen Bildungswerkes in der Diözese Linz. Der später sehr bekannte Theologe Ferdinand Klostermann berichtet dem damaligen Bischof Josephus Calasanz Fließer, wie sich die „Aussprachekreise für Gebildete“ in den ersten Nachkriegsmonaten entwickelt haben. Er erzählt ihm vom großen Interesse bei aus dem Krieg zurückgekehrten Jungakademikern. Der Rahmen des zwei Jahre zuvor gegründeten Vortragswerkes reiche nicht mehr aus, schreibt Klostermann, die vorhandenen Räume seien zu klein für den Andrang. Das ist bemerkenswert, besagt doch der Brief: Die Gründung des Bildungswerkes fällt noch in die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft. Sie geht auf die vorausschauende und engagierte Perspektive mutiger Leute zurück, die das freie Wort in jener schweren Zeit zurückeroberten. Zwölf große Vorträge gab es nach dem Krieg in den Monaten zwischen Juli und Dezember 1945, drei Abende mit Musik und Dichtung und fünf Kurse vor allem für biblische Themen. Klostermann regte an, das Bil-

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„Aus dem Nichts heraus hat eine Hoffnung gestrahlt, die mir heute noch Kraft gibt“, meinte Dr. Franz Stauber einmal im Blick auf die Zeit nach dem Krieg. Der heute 90-Jährige war von 1961 bis 1982 Leiter des Katholischen Bildungswerkes, in den Jahren danach Direktor der Caritas. Dem Werk eine Richtung zu geben, habe er als seine Hauptaufgabe gesehen, erzählt er heute. Die insgesamt 53 Rom-Fahrten mit dem Bildungswerk zählen zu seinen schönsten Erinnerungen. Als Leiter erlebte er die Aufbruchsjahre – doch gegen Ende seiner Bildungswerkzeit zeigten sich auch die ersten Krisenerscheinungen in der Kirche. Es ging nicht mehr alles nur bergauf. Wandel in die Moderne Dr. Günther Leitner war von 1990 bis 2011 Leiter des Katholischen Bildungswerkes OÖ. In seiner Zeit wurde es zu einer modernen Organisation weiterentwickelt. Zum klassischen Bildungswerk alten Stils mit reger Vortragstätigkeit kamen neue Geschäftsfelder, wie SPIEGEL und SelbA. „Besonders gerne erinnere ich mich an die stimmungsvollen, inzwischen legendären Jahrestagungen im Schloss Puchberg“, erzählt Leitner.

„Sie waren Bestätigung unserer Arbeit, des wechselseitigen Zusammenspiel von pfarrlichen Teams, Regionsbegleiter/innen und der Diözesanstelle. Es waren richtige Freudenfeste, sie waren für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine emotionale und spirituelle Tankstelle.“ Die jährliche Jahrestagung ist auch heute ein wertschätzendes Dankeschön an alle ehrenamtlichen Teams in den Pfarren. Verbunden hat das gemeinsame Ziel, einen spürbaren Beitrag zur Lebendigkeit und Attraktivität der Pfarren zu leisten. In Leitners Zeit wuchs die Zahl der freiwilligen Mitarbeitenden der örtlichen Einrichtungen auf rund 2.500 an.

Dr. Günther Leitner leitete von 1990 bis 2011 das Katholische Bildungswerk OÖ. PRIVAT

In jene Jahre fiel auch ein erstes großes Sparpaket der Diözese. Ein Drittel des Budgets musste laut Diözesanbeschluss 1999 eingespart, ein Dienstposten gestrichen werden. Doch mitten in diese schwierige Zeit fiel die Geburtsstunde von SelbA. Mit Unterstützung des Landes Oberösterreich (Sozialreferat und Bildungsressort) konnten rund 200 Trainer/innen ausgebildet werden, der „Fonds Gesundes Österreich“ ermöglichte den Aufbau eines flächendeckenden Netzwerkes. Dass es mit dem Katholischen Bildungswerk gut weitergehen wird, ist Leitner überzeugt.


Bildung schafft Begegnung Das Katholische Bildungswerk OÖ hat 2017 den Preis der Katholischen Erwachsenenbildung Österreichs für das Bildungsprojekt „Aufeinander zugehen – Miteinander weitergehen“ erhalten. Caritas OÖ

Die Jury hat mit der Auswahl dieses Kurzlehrganges für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsbegleitung ein wichtiges menschliches und gesellschaftspolitisches Zeichen für die Schwächsten in unserer Gesellschaft gesetzt. Die Fluchtbewegungen der letzten Jahre haben dem Land und den Menschen große Herausforderungen gebracht. Umso wichtiger und Not-wendender war es, den vielen ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleiter/innen rasch Basisinformationen und Hintergrund-

wissen über andere Kulturen und Religionen sowie über Menschen mit Fluchterfahrungen anzubieten. Ebenso wichtig war der Erfahrungsaustausch in der Arbeit mit geflüchteten Menschen und Asylwerbenden. Was das Projekt ausgezeichnet hat, war die große Breitenwirkung: In 16 Monaten konnten 18 Kurzlehrgänge mit 380 Teilnehmenden in allen Regionen Oberösterreichs durchgeführt werden. Mit der weiterführenden Workshopreihe „Miteinander weitergehen“ hat das Ka-

tholische Bildungswerk OÖ rechtzeitig auf die veränderten Herausforderungen für die ehrenamtlich Engagierten in der Flüchtlingsarbeit reagiert. Mit diesem Projekt hat es den Bildungsauftrag aus dem KonzilsSchreiben „Gaudium et spes“, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Lichte des Evangeliums zu deuten, angenommen. Die Bibelstelle „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35) hatte für dieses Projekt eine wichtige inhaltliche Orientierungsfunktion.

Länger in den eigenen vier Wänden leben Immer mehr Hausbesitzer stehen mit zunehmendem Alter vor der Herausforderung des Alltags zuhause. Doch Barrierefreiheit lässt sich einfach nachrüsten: mit Liftlösungen von Ascendor.

im Haus lebenden Personen – das Schleppen schwerer Kisten in den ersten Stock gehört damit der Vergangenheit an.“ Die Installation ist sowohl innen als auch außen machbar.

Seit über 10 Jahren entwickelt und produziert Ascendor in Drautendorf bei Niederwaldkirchen nachträglich installierbare Liftanlagen. „Eine große Herausforderung liegt dabei in den verschiedenen baulichen Gegebenheiten“, erklärt Ascendor Geschäftsführer Dipl.-Ing. Maximilian Priglinger. „Unsere Stärke ist deshalb Flexibilität.“

Besonderen Wert legt man bei Ascendor auf das Design. „Unsere Liftlösungen passen ins Leben unserer Kunden – nicht nur technisch und von der Bedienung her, sondern auch optisch“, erklären beide Geschäftsführer unisono. Das demonstriert man auch mit dem ersten schachtlosen Homelift QuattroPorte, der an jeder Außenwand installiert werden kann und den Platz unter der Kabine nutzbar belässt.

Entgeltliche Einschaltung

Für alle Ansprüche passend „Je nach Situation und individuellen Ansprüchen findet sich im Ascendor-Produktportfolio die optimale Lösung“, erklärt Dipl.-Ing. Klaus Gahleitner, ebenfalls Geschäftsführer bei Ascendor. Diese technische Variabilität ermöglicht unter allen Umständen eine sinnvolle Lösung: vom klassischen Sitz- oder Plattformtreppenlift bis hin zum eleganten Kabinenaufzug. „Ein Aufzug ist eine lohnende Investition in die Lebensqualität aller

Optischer Blickfang

Schnell und kostengünstig installiert „Besonders staunen unsere Kunden über die schnelle Installation. Ein 3D-Planungstool erlaubt die realistische Darstellung der Liftanlage.“, so Gahleitner weiter. Auch die Kosten halten sich in Grenzen und fließen direkt in den Immobilienwert.

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Bildung und Werbung – ein ungleiches Paar Teams und Führungskräfte dabei zu unterstützen, Ziele zu entwickeln und auch zu erreichen: Das ist die Profession von Georg Braun. Dem Werbefachmann liegt das Katholische Bildungswerk am Herzen. Gastbeitrag von Georg Braun Privat

Bildung und Werbung sind in der Tat ein ungleiches Paar – das sich 2018 mehr braucht denn je. Beide arbeiten mit den gleichen Zutaten. Sie nutzen verwandte Methoden und verfolgen ähnliche Ziele. So wenig beide Seiten voneinander wissen wollen, so sehr könnten Sie voneinander profitieren. Als Werber und Marketer, der dem Produkt „Bildung“ verfallen ist, kann ich ein Lied davon singen.

Der Weg wird zum Ziel

Hier kommt moderne Werbekommunikation ins Spiel. Auch wenn es ein Modewort der digitalen Welt ist: In der Idee der „Customer-Journey“ steckt für die Bildungswelt eine große Chance. Auf spannende Weise baut auch sie auf das Prinzip von Lern- und Informationsprozessen. Kommunikation wird dabei als Weg gesehen, den wir Schritt für Schritt gestalten können. So gilt es zuerst, neue Bilder von Bildung in den Köpfen der Menschen zu zeichnen. Werden die alten nicht umgedeutet, blendet unsere Wahrnehmung jede Botschaft mit „Bildung“ einfach weg. Gelingt es aber, dieses Bild neu zu definieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, gehört zu werden.

Danach steht der nächste Schritt an: Interesse erzeugen. Ist erst einmal das Bedürfnis geweckt und die Entscheidung gestärkt, füllen sich auch Veranstaltungssäle. Wie bei Lernprozessen baut auch hier eines auf das andere auf. Lässt man etwas aus, gehen die Menschen auf diesem Weg verloren. Die Angebote des Katholischen Bildungswerkes OÖ bereichern das tägliche Leben vieler Menschen. Es sind Angebote, die Antworten auf persönlichste Fragen, aber auch auf große gesellschaftliche Herausforderungen geben. Wenn Bildungsexpert/innen und Kommunikationsfachleute ihre Erfahrungen vernetzen, können die Bildungsziele mit den richtigen Maßnahmen ihre Wirkung entfalten. Den Verantwortlichen des Katholischen Bildungswerkes OÖ bin ich dankbar für diesen gemeinsamen Weg, den wir seit über fünf Jahren gehen.

Entgeltliche Einschaltung

Warum ist es so schwer, Menschen für Bildungsangebote zu begeistern? Ein Teil der Antwort liegt in der Vergangenheit. Leider ist die Positionierung des Begriffs „Bildung“ in unseren Köpfen nicht die Beste. Erfahrungen aus der Kindheit und der Schulzeit lassen bei den meisten kaum Begeisterung aufkommen, wenn ein Aufruf zum Besuch eines Vortrags oder eines Seminars sie er-

reicht. Lieber geht man ins Kino oder surft mit dem Smartphone.

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Spaß beim Gehirntraining SELBA

Für bessere Konzentration

Für das Langzeitgedächtnis

Gegen Vergesslichkeit

Finde die versteckten Hauptstädte:

Übersetzen Sie in römische bzw. arabische Zahlen. Zur Erinnerung: 1 = I, 5 = V, 10 = X, 50 = L, 100 = C, 500 = D, 1000 = M. Steht die kleinere Zahl links, bedeutet es minus, steht die kleinere Zahl rechts, bedeutet es plus (z. B.: IV = 4, VI = 6, XIX = 19, XXI = 21, CM = 900).

Diese SPIEGEL-Aktivierungsübungen bringen den Kreislauf in Schwung!

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______________________

Kopfklopfen

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______________________

Von hinten nach vorne übers Scheitelbein klopfen.

2016

______________________

XIV

______________________

Beispiel: Salon-Donner

London

Dromedar

_________________

Pragmatismus

_________________

Thermos-Kauftasche _________________ Spar-Isolation

_________________

Zauberlinde

_________________

Inka-Bulle

_________________

Moos-Lorbeer

_________________

* Lösung siehe auf dieser Seite rechts.

CDXXIV______________________ CMI

______________________

MDCLV ______________________ Bilde die Summe in arabischen Zahlen:

Übung für die Denkflexibilität

VI + IV + XIX =

Merken Sie sich die Farbe und die dazugehörige Zahl und lösen Sie die Rechnungen:

MDI – XI + DXL = ___________________

n = 1, n = 2, n = 3, n = 4, n = 5, n = 6

Für den Denk-Spaziergang

n + n x n =

______________________

n x n + n =

______________________

n + n x n =

______________________

n – n + n x n =

__________________

n x n x n x n =

__________________

n–n+nxn=

__________________

nxn+nxn=

__________________

nxn+nxn–nxn+nxn–n= ______________________________________

____________________

Denkmütze Ohren von oben nach unten an der Ohrmuschel ausstreichen.

Liegende Acht Beginne mit der linken Hand und zeichne vom Mittelpunkt aus eine liegende Acht; der Daumen soll nach oben zeigen; wiederhole die Acht dreimal und wechsle auf die rechte Hand; führe dann die liegende Acht dreimal beidarmig mit gefalteten Händen durch. Verfolge die Bewegung der Arme mit den Augen.

XXV + XXIV – III = __________________ * Lösung von „Versteckte Hauptstädte“: Rom, Prag, Moskau, Paris, Berlin, Kabul, Oslo

So trainieren Sie beide Gehirnhälften und Ihr Gleichgewicht:

So üben Sie Ihre Konzentration und ihr Kurzzeitgedächtnis:

So stärken Sie Ihre Konzentration und Ihr räumliches Denken:

Stellen Sie sich eine Ziffernkombination auf der Handytastatur vor und zeichnen Sie sie am Boden mit dem Fuß nach. Mit dem zweiten Fuß eine andere Ziffernkombination auf den Boden tippen. Mehrmals mit neuen Kombinationen wiederholen.

Die Finger beider Hände bekommen einen Buchstaben zugeordnet. Beispiel: Daumen rechts A, Zeigefinger B usw.

Stellen Sie sich eine Uhr vor, es ist 8.15 Uhr. Zeigen Sie mit der linken Hand auf die Stunde, mit der rechten auf die Minuten.

Übung: A trifft G: entsprechende Finger aneinandertippen und dabei vorwärtsoder rückwärtsgehen.

Nun ziehen Sie z. B. 20 Minuten ab und zeigen dies mit den Händen.

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Ein Team für Bildung Impressum

Das Team der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Diözesanstelle des Katholischen Bildungswerks OÖ besteht derzeit aus 26 Personen (im Bild fehlen zwei). Als Geistliche Assistenten wirken außerdem Klaus Dopler für das gesamte Katholische Bildungswerk sowie P. Friedrich Höller für die Bibliotheksfachstelle mit. kbw

KirchenZeitung Diözese Linz. Sonderbeilage in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk OÖ

Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Hersteller: Druckerei Berger, Wienerstraße 80, A-3580 Horn. Verlagsort: Linz.

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