KiZ-Bad_Ischl-Spezial-KW41-2019

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Spezial 04-2019 I 10. Oktober 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Österreichische Post AG / P. b. b. / Kirchenzeitung / Verlagsort: 5020 Salzburg / RM 13A039658 K

2 Dekanat Bad Ischl. Interview mit Dechant Christian Öhler über die Bischofsvisitation, Diakoninnen und die Schöpfungsverantwortung. 6 Reportage. Hallstatt: Wie die Pfarre mit dem Tourismustrubel umgeht.

8 Die Pfarren. Die Pfarren des Dekanates Bad Ischl im Porträt. 12 Ökumene. Er ist evangelisch, sie katholisch. Ein Ehepaar aus Bad Goisern erzählt über die Erfahrungen in der Ökumene. Bischof Manfred Scheuer ist begeisterter Bergsteiger. Hier ist er auf dem Feuerkogel unterwegs.

HÖRMANDINGER

Bischof Manfred Scheuer tritt mit Gläubigen in Dialog

Der Bischof besucht das Dekanat Bad Ischl

„Viele Wege führen zu Gott. Einer geht über die Berge“, meinte der frühere Bischof Tirols, Reinhold Stecher, einmal. Nicht ohne Grund haben Bergmessen große Anziehungskraft. Auf und zwischen den Bergen geschieht im Salzkammergut Erstaunliches. Katholiken und evangelische Christen sind sich hier alles andere als fremd. Das wird sich zeigen, wenn Bischof Manfred Scheuer und sein Team vom 13. bis 19. Oktober das Dekanat Bad Ischl besuchen wird – diesmal nicht der Berge, sondern vor allem der Menschen wegen.


2 Dekanat Bad Ischl

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KirchenZeitung Diözese Linz

„Die Bischöfe sollen sich zusammenreden“ Christian Öhler bekommt als Dechant von Bad Ischl im Oktober Besuch von der Linzer Kirchenzentrale. Im Vorfeld der Visitation spricht er über das Selbstbewusstsein des „zehnten Bundeslands“ Salzkammergut, den Zugang zum Weihesakrament und das Miteinander mit den Evangelischen.

Interview: Paul Stütz

Früher war eine bischöfliche Visitation vor allem eine pfarrliche Leistungsschau. Worauf steht der Fokus dieses Mal, wenn die Diözesanspitze das ganze Dekanat Bad Ischl mit seinen neun Pfarren Mitte Oktober besucht? Christian Öhler: Es kommen wichtige Ent-

scheidungsträger der Diözese und schauen sich die verschiedenen Realitäten in einem Dekanat an. Es soll eine ehrliche Form der Begegnung sein, es soll nichts schöner gemacht werden, aber natürlich haben wir auch etwas zum Herzeigen. Was ist charakteristisch für das Dekanat? Öhler: Die Salzkammergütler haben sich

praktisch immer als zehntes Bundesland verstanden und ein eigenes Selbstbewusstsein entwickelt. Man ist stolz auf die Landschaft, man hat eine Tradition der Widerständigkeit. Dadurch, dass das Salzkammergut durch die Berge eine etwas abgeschlossene Region ist, muss man sich alles reinholen: interessante Leute aus Kultur, Wissenschaft und Politik. Sogar der Dalai Lama hat Bad Ischl einen Besuch abgestattet. Das funktioniert also sehr gut und es tut sich viel im Dekanat Bad Ischl. Die Leute sagen über sich selbst, dass sie „knopfat“ seien, also nicht so schnell aufmachen würden. Aber ich muss sagen, dass ich sehr viel Offenheit begegne. Sie sind vor neun Jahren als Pfarrer von Linz nach Bad Ischl gewechselt. Welche Rolle spielt die katholische Kirche in Ischl im Vergleich zur Landeshauptstadt?

Öhler: Alles, was du sagst und äußerst, hat in einer kleinen Stadt mehr Wirkung und erzielt mehr Reaktionen als in Linz. Positiv ist, dass die katholische Kirche in Bad Ischl – gemeinsam mit den Evangelischen – wirklich in der Mitte der Gesellschaft steht. Das katholische Pfarrheim ist neben Trinkhalle und Kurhaus das größte Veranstaltungszentrum. Beim Flüchtlingsthema hat sich gezeigt, dass Politik und Kirche gut zusammenarbeiten können. Dadurch haben sich viele Menschen für die Asylsuchenden engagiert. Der Tourismus ist auch sehr prägend für das Salzkammergut. Positiv oder negativ? Öhler: Vor allem in Hallstatt mit den Besu-

chermassen hat das eine Dimension, die man lenken muss. Wo finden sich die Leute, die dort wohnen, wenn sie ständig besucht werden? Wenn man sich die gesamte Region anschaut, ist der Tourismus dennoch mehr Segen als Fluch. Wir leben in der Region vom Tourismus. Die kleinräumige Struktur der Pfarren fällt auf, wenn man die Landkarte betrachtet. Lauffen, Hallstatt, Obertraun, Gosau sind kleine Gemeinden mit jeweils nur ein paar hundert Katholiken. Öhler: Ja, das sind kleine Pfarren, die aber

zugleich über ein großes Selbstbewusstsein und eigene starke Traditionen verfügen, zum Beispiel Lauffen mit der Wallfahrt, Hallstatt mit der Seeprozession, Obertraun mit selbstbewussten Frauen und Gosau mit einem sehr beliebten Altpfarrer.

Werden diese kleinen Pfarren bei der Kirchenreform in der Diözese Linz, die Zusammenarbeit in einem größeren Verband vorsieht, ausreichend berücksichtigt? Öhler: Nachdem das Bekenntnis da ist, dass

die Pfarrgemeinden leben sollen, glaube ich das schon. Es braucht aber über die geplante Reform hinausgehend noch etwas anderes für die Pfarrgemeinden, denn die Frage des Zugangs zum Weihesakrament muss geklärt werden, um der Eucharistie willen. Es ist meine feste Überzeugung, dass Gemeinden nur in der Spur Jesu bleiben, wenn sie sich aus der Feier der Eucharistie nähren und aufbauen. Wir haben überall gut qualifizierte Leute, die mit der Gemeinde Eucharistie feiern könnten und denen man sofort die Hände auflegen könnte. Da sollte man mit verheirateten Männern anfangen und Frauen auf jeden Fall zu Diakoninnen weihen. Die Bischöfe sollen sich zusammenreden und sich in Solidarität mit denen, die sich das auch vorstellen können, für eine Reform der Ämterstruktur einsetzen. Berufungen gibt es in ausreichender Zahl. Und die Basis ist längst schon viel weiter als die Kirchenspitze. Schöpfungsverantwortung ist ein ausgewiesener Schwerpunkt im Dekanat. Welche Impulse werden hier gesetzt? Öhler: Es bemühen sich alle Pfarren im Deka-

nat Ischl darum. Uns ist wichtig, die ökofaire Beschaffung und Bewirtschaftung der Pfarren bei den Lebensmitteln oder auch beim


Dekanat Bad Ischl 3

Der diözesane Zukunftsweg Statt Dekanaten wird es große Pfarren geben

Christian Öhler ist Pfarrer und Dechant von Bad Ischl. kiz/ps

Blumenschmuck zu fördern. Ein Beispiel: Die Pfarre Ischl unterstützt die Jungschar finanziell, damit sie sich die teureren biofairen Produkte leisten kann. Auch bei der Sanierung der Kirchen und bei der Gebäudereinigung haben wir nachhaltige Ziele. So haben wir in der Ischler Pfarrkirche seit der Renovierung eine besonders sparsame Heizung und Beleuchtung. Die Katholische Frauenbewegung veranstaltet in Ischl zweimal im Jahr einen Kleidertauschbasar, und zweimal im Jahr gibt es einen Kindersachenbasar. Gebrauchte Kleidung wieder in Umlauf zu bringen, schont die Ressourcen und ist also auch ganz im Sinne der Schöpfungsverantwortung.

„Man sollte Frauen auf jeden Fall zu Diakoninnen weihen lassen.“ Dechant christian öhler

Die Ökumene ist ein weiteres wichtiges Thema im Dekanat Bad Ischl. Wo stehen die katholische und evangelische Kirche hier momentan? Öhler: Aufgrund der Erfahrungen, die es mit

der Gegenreformation und der Vertreibung der Evangelischen aus dem Salzkammergut gegeben hat, war das kein einfacher Prozess. Viele alte Leute erzählen mir, dass es in ih-

rer Kindheit eine Sünde war, wenn sie als Katholiken auch nur in eine evangelische Kirche reingeschaut haben. 1987 haben der damalige katholische Pfarrer von Ischl Johann Hammerl, und sein evangelischer Kollege Hans Reinhard Dopplinger mit dem Kanzeltausch und der eucharistischen Gastfreundschaft begonnen. Bis heute ist es so: Wenn wir in der evangelischen Kirche sind, nehmen wir am Abendmahl teil. Umgekehrt sind evangelische Christen willkommen, wenn sie bei uns die Heilige Kommunion empfangen möchten. Vor allem dem langjährigen Engagement von Menschen, die in konfessionsverbindenden Ehen leben, ist es zu verdanken, dass es die großen Gräben zwischen den christlichen Kirchen längst nicht mehr gibt. Wird auch der Kontakt zu der muslimischen Glaubensgemeinschaft gepflegt? Öhler: Ja, der interreligiöse Dialog ist in den

letzten Jahren dazugekommen. Bei den Muslimen engagieren sich vor allem Frauen. Es ist wichtig, dass es menschlich gute Beziehungen gibt und miteinander geredet wird. Verbote, z.B. ein Kopftuchverbot, schüren nur Ressentiments und verhärten die Standpunkte. Das ist übrigens in unseren Kreisen nicht anders. Freie Gebete auf neutralem Boden, etwa in einem Park zu den Themen „gemeinsam Danke sagen“ und „Würde des Menschen“ gelingen.

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Frühestens nach 2020 soll es in der bisher in 487 Pfarren unterteilten Diözese nur noch rund 40 Pfarren geben. Aus den derzeitigen Pfarren werden dann Pfarr-Gemeinden, die in ihrer Eigenständigkeit erhalten bleiben, aber eng mit den anderen Pfarrgemeinden ihrer Pfarre zusammenarbeiten.. Eine künftige Pfarre wird aus durchschnittlich 14 Pfarr-Gemeinden bestehen. So wird es wahrscheinlich auch in Bad Ischl sein: Die neun Pfarren des Dekanates werden zu einer großen Pfarre mit neun Pfarrgemeinden. Die derzeit 39 Dekanate in Oberösterreich werden in der neuen Struktur abgeschafft. Die Leitung der „Pfarre neu“ soll künftig ein Dreiervorstand übernehmen: der Pfarrer, ein Pastoralrat für den Bereich „Seelsorge“ und ein pfarrlicher Wirtschaftsrat. Eine Pfarrgemeinde soll von einem Seelsorgeteam von mindestens drei Personen geleitet werden, das von der Pfarrgemeinde vorgeschlagen wird. Jeder Pfarre wird eine hauptamtliche Person zugeteilt sein. Ab einer Größe von 3.000 Katholikinnen und Katholiken können auch hauptamtliche Seelsorger/innen Leitungsfunktionen übernehmen. Ob und wie diese Reform umgesetzt wird, steht Anfang 2020 zur Entscheidung an. Ab September 2020 könnten erste Pfarren mit einer einjährigen Umstellungsphase beginnen. Bis dahin finden noch Beratungen in den kirchlichen Gremien statt. P. S.


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Die Chance der kleinen Pfarrgemeinden Kleine Gemeinschaften bieten die Möglichkeit, richtig in Kontakt miteinander zu treten. Hier kann Verantwortung in überschaubarem Ausmaß übernommen werden. Kommentar von Pfarrer Johann Hammerl. „Small is beautiful.“ Das ist ein freches Wort, wenn man die Landschaft der Pfarrgemeinden sieht. Und doch möchte ich da etwas weiterdenken. Die kleine, überschaubare Gemeinschaft hat eine besondere Chance. Bad Goisern ist eine Gemeinde, die von kleinstrukturierten Bereichen lebt. Angefangen damit, dass die Gemeinde aus 32 Ortschaften besteht, die eine gewisse Selbstständigkeit haben. Es

Weltethos Bad Ischl. Am Mo., 14. Oktober wird um 18 Uhr die Weltethosausstellung in der Aula des BG/BRG und der HAK Bad Ischl (Grazer Straße 27) eröffnet. Zur Eröffnung werden Generalvikar Severin Lederhilger und Bezirkshauptmann Alois Lanz sprechen. Auch ein Logo des „Interreligiösen Dialogs Bad Ischl“ (IRD Bad Ischl), das von Brigitte Hager gestaltet wurde, wird präsentiert. Die Ausstellung ist von Di., 15. bis Fr., 25. Oktober im Rahmen der SchulÖffnungszeiten öffentlich bei freiem Eintritt zugänglich.

Ausstellung zum Weltethos in Bad Ischl adobe/aga7ta

Johann Hammerl ist Pfarrer von Bad Goisern und als Seelsorger auch für Gosau und Obertraun zuständig. Pfarre

gibt hier mehr als 100 Vereine; für die verschiedenen Interessen ist es möglich, mit anderen zusammenzufinden.

In Bad Goisern ist das Verhältnis der katholischen Christen zu den evangelischen prozentmäßig 50 : 50. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Hauskirchen – Freikirchen, kleine überschaubare Gemeinschaften, die sich regelmäßig treffen. Was sind die Chancen einer überschaubaren Gemeinschaft, die ihr Leben auch im Kontext des Glaubens zu gestalten bemüht ist? Die Gruppengröße, bei der einer den anderen noch kennt, bei der man in Kontakt ist miteinander, sich reibt, feiert und trauert. Kleine Gemeinschaften sind Lebensgemeinschaften vor Ort, die ihr Leben aus dem Glauben heraus gestal-

ten, besonders dort, wo Getaufte ihre Verantwortung wahrnehmen, wo sie anfangen, ihren Glauben miteinander zu buchstabieren. Wegkommen von einer versorgten Kirche zu einer mitsorgenden Kirche. Hier ist es noch möglich, überschaubare Verantwortungen ehrenamtlich zu übernehmen. Es ist nicht alles in jeder Gemeinde nötig. Von der Basis ausgehen, von den Begabungen der Menschen, die hier vor Ort leben. Noch können wir nicht recht den Wert der kleinen Gemeinden sehen, aber hier ist viel möglich. Es braucht eine entsprechende Begleitung, um diesen Weg gehen zu können. Johann Hammerl

Brauchen wir Sündenböcke? Ebensee. „Gib dem Frieden dein Gesicht“ – dieses Motto begleitet schon über 30 Jahre die Partnerschaft zwischen Ebensee und dem italienischen Prato. Sie wurde von Überlebenden des KZ Ebensee gegründet und wird in besonderer Weise von der Pfarre Ebensee und der Pfarre Regina Pacis in Prato mitgetragen. Haltungen, die die NSVerbrechen in Österreich ermöglichten, sind nicht aus der Welt verschwunden. Daher ist es gerade auch heute besonders notwendig, darauf zu schauen, wo sich Intoleranz und Herabwürdigung anderer breitmachen, und den Mund dagegen aufzumachen und gegenzusteuern. Gegen Rassismus. Mit der öffentlichen ­Podiumsdiskussion zum Thema „Brauchen wir heute wieder Sündenböcke?“ möchte das Dekanat Bad Ischl einen Beitrag zur Schärfung des Blicks leisten: auf Tendenzen in

Die Podiumsdiskussion in Ebensee am Do., 17. Oktober im Rahmen der Dekanatsvisitation dreht sich um Sündenböcke. adobe/ pusteflower9024

der Gesellschaft, die Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz befeuern. Gleichzeitig geht es darum, was man dieser ungesunden Entwicklung entgegensetzen kann. Am Donnerstag, 17. Oktober, um 19.30 Uhr findet die Podiumsdiskussion im Trauungssaal der Marktgemeinde Ebensee

statt. Es diskutieren: Diözesanbischof Manfred Scheuer, Maria Hasibeder (Präsidentin der Katholischen Aktion in der Diözese Linz), Wolfgang Quatember (Leiter des Zeitgeschichtemuseums Ebensee) und Lucia Göbesberger (Abteilungsleiterin im Pastoralamt/Sozialreferat). Der Eintritt ist frei.


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Das Dekanat 5

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Der Organisator Andreas Kaltseis koordiniert im Auftrag von Bischof Manfred Scheuer die Dekanatsvisitationen. „Es macht mir Freude“, sagt er. Es ist nicht einfach für den Bischof und seine Mitarbeiter, sich viermal im Jahr eine ganze Woche Zeit für jeweils ein Dekanat zu nehmen. Für Andreas Kaltseis auch nicht. Im Sekretariat des Bischofs und vor allem in den Dekanaten selbst sorgt der Theologe für die Vorbereitung, den reibungslosen Ablauf und auch für die entsprechende Nacharbeit. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt: Der Aufwand lohnt sich. „Die Diözesanleitung kommt zu uns“ – das wird von den Menschen im Dekanat als sehr wertschätzend erlebt. Vor allem die Vernetzungstreffen, etwa für Pfarrsekretärinnen/sekretäre, Pfarrgemeinderätinnen/-räte, Wort-Gottes-

Bad Goisern besteht aus 32 Ortschaften.

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Andreas Kaltseis Diözese Linz/appenzeller

Feier-Leiter/innen und andere Gruppen, wurden als sehr positiv empfunden. Man lernte einander kennen. Durch die Visitationen haben viele von ihnen erfahren, was sich in den Nachbarspfarren tut.

„Themengondel“ für die katholische Kirche Bad Ischl. Anlässlich der Visitationswoche wird das Dekanat Bad Ischl eine Gondel der Katrinseilbahn werblich gestalten und am Freitag, 18. Oktober um 13 Uhr ihrer Bestimmung übergeben. Die Gondel wird speziell auf das Angebot „Zeit zum Zuhören“ hinweisen: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr nehmen sich Seelsorger in der Pfarrkirche Bad Ischl Zeit zum Zuhören, zum Segnen oder dafür, die Beichte abzunehmen. Geplant ist zudem, dass künftig zumindest an einem Freitag im Monat ein Seelsorger in der „Beichtgondel“ sitzt und für Gespräche zur Verfügung steht.

Kein Schönwetterprogramm. Die Dekanatsvisitationen sind kein „Schönwetterprogramm“. Hier soll wirklich ein ehrlicher und realistischer Blick möglich sein, wie es den Menschen sowie den Seelsorger/innen geht. Auch wenn seitens der Diözese nicht gegen die geltenden Regeln der Weltkirche gehandelt werden kann, so ist es doch wichtig, die Probleme zu kennen und sie in der Bischofskonferenz und auch mit Rom weiter zu kommunizieren. Wenn z. B. in einem Fall eine Erstkommunionfeier in einer Wort-Gottes-Feier gehalten wurde, zeigt dies nur die Dringlichkeit, Lösungen zu schaffen. Der erste Kontakt mit den Dekanaten findet bereits ein Jahr vor der Visitation statt. All die Wünsche und Fragen, auf die man eine Antwort erwartet, gilt es in ein Programm zu gießen, sodass sie auch wirklich zur Sprache kommen können. Jeder der drei Visitatoren fährt mit einer dicken Mappe in das Dekanat, mit all den Unterlagen, gestellten Fragen und mit dem genauen Ablauf. Wichtig ist auch die „Nacharbeit“. Die Erfahrungen und Ergebnisse sollen nicht im Sand verlaufen. Schon bald nach der Visitation gibt es daher die Nachbesprechung mit der Dekanatsleitung. Vier Visitationen im Jahr sind dabei für Kaltseis ein gewaltiges Pensum. „Es macht mir Freude“, sagt er, das Unterwegssein erlebt er als sehr spannend. Er trifft dabei auf viele Leute, die er vor 20 Jahren kennengelernt hat, als er bei der Katholischen Jugend tätig war. M. F.


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Jahr für Jahr pilgern zehntausende Touristinnen und Touristen nach Hallstatt und verändern das Ortsbild nachhaltig. Auch die Pfarre und ihre Mitglieder bleiben davon nicht verschont. Vom Leben und Leiden mit den Gästen erzählen Pfarrgemeinderatsobmann Reinhard Kerschbaumer und Diakon Fritz Pichler. lisa-maria langhofer

Eisig kalter Wind schneidet durch die T-Shirts und die kurzen Hosen der mehr als hundertköpfigen Reisegruppe und lässt sie frösteln. Es ist zwar Sommer, doch dieser Tag beginnt mit unheilschwanger wirkendem Himmel und Regentropfen. Die Reisegruppe, gerade frisch aus dem Zug gestiegen, lässt sich davon nicht beirren und marschiert vom Bahnsteig einen schmalen Pfad hinunter zur Bootsanlegestelle. Von hier aus wollen die mit Selfiesticks und Kameras ausgestatteten Touristinnen und Touristen hinüber auf die andere Seite des Hallstätter Sees, zu ihrem wahren Ziel: Hallstatt.

Viel Trubel, wenig Nach wenigen Minuten angespannten Wartens tuckert das Boot heran, aufgeregt schnatternd gehen die Passagierinnen und Passagiere an Bord und drücken schon jetzt wie wild auf die Auslöser ihrer Fotoapparate und Handys. Jeden Tag pilgern mehrere Tausend Gäste in die Gemeinde Hallstatt, die rund 750 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Im Sommer mehr, im Winter weniger. „Bevor Hallstatt 1997 das Weltkulturerberecht bekam, gab es hier zwar auch Tourismus, aber nicht in dem Ausmaß wie jetzt“, sagt Pfarrgemeinderatsobmann Reinhard Kerschbaumer über seine Theorie, warum Hallstatt eine solche Faszination ausübt. Auch der chinesische Nachbau habe einiges dazu beigetragen. „Viele, allen voran die Asiaten, Reinhard Kerschbaumachen häufig einen Welterbemer, Pfarrgemeindetrip.“ Ein Blick hinunter zur Seeratsobmann pichler straße, die sich am Ufer entlang durch den gesamten Ort zieht, genügt als Bestätigung seiner Worte: Es herrscht dichtes Gedränge von Chinesen und Koreanern, unter die sich gelegentlich eine indische Familie mischt.

(Fehlender) Respekt. Die kleine katholische Pfarrkirche hat sich einen erhöhten Platz direkt auf dem Berg ausgesucht. Nicht jeder erklimmt die Stufen bis hinauf zum Gotteshaus, die meisten Besucher/innen kommen wegen des berühmten Beinhauses. Der Großteil der Gäste benehme sich pietätvoll, aber es gebe auch einige, die sich der Würde des Ortes nicht bewusst seien. „Das Schlimmste waren einmal zwei Schüler, die im Beinhaus Fußball gespielt haben“, erzählt Kerschbaumer. Ein Problem, das jedoch stark nachgelassen habe, seien die ferngesteuerten Drohnen. Immer wieder ließen Gäste diese

Die Pfarrkirche Hallstatt, an den Berg geschmiegt

kiz/langhofer


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Das Dekanat 7

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zur sache Gemessen an der Einwohnerzahl ist Hallstatt laut Reinhard Kerschbaumer touristisch mehr belastet als Venedig. Hier ein paar Zahlen von 2018 zum Vergleich: HALLSTATT 754 Einwohner/innen 411 Katholikinnen und Katholiken Fläche: rund 60 Quadratkilometer, davon etwa 35 % bewaldet 6.000 bis 10.000 Tagesgäste 19.400 Busse 190.000 Pkws 140.000 Nächtigungen VENEDIG 260.000 Einwohner/innen (Festland) 85 % Katholikinnen und Katholiken Fläche: 157 Quadratkilometer (Stadt plus Vororte) Fläche Altstadt: 5,2 Quadratkilometer 18 Millionen Tagesgäste 10 Millionen Nächtigungen

Tausende Touristinnen und Tourisenen aus aller Welt kommen täglich nach Hallstatt.

Ruhe

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vor die Fenster der Hallstätter fliegen, bis schließlich Verbotsschilder aufgestellt wurden. Gelegentlich „verirrt“ sich auch einmal jemand in einen privaten Garten, aber „insgesamt achten wir darauf, mit den Gästen gut auszukommen“, sagt der PGR-Obmann. „Jeder und jede kann die Kirche besuchen. Nur manchmal müssen wir den Gästeschwung einbremsen, etwa bei heiligen Messen, bei denen wir eine Hinweistafel vor der Kirche aufstellen.“ Auch bei Trauungen oder Begräbnissen werden ähnliche Maßnahmen ergriffen, damit die Familien in Ruhe feiern und trauern können. Das werde manchmal re-

Das Beinhaus ist eine beliebte Sehenswürdigkeit.

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spektiert, manchmal nicht. Wer als Tourist absolute Ruhe möchte, müsse „zwischen null und zwei Uhr in der Früh“ kommen, wie Diakon Fritz Pichler mit einem Augenzwinkern erklärt. Eigene Touren veranstaltet die Pfarre keine, bietet aber interessierten Gruppen die Möglichkeit, in der Kirche Gottesdienst zu feiern. Besonders Südkoreaner/innen würden dies mehrmals im Jahr nutzen. „Sie müssten sehen, wie andächtig die in der Kirche sitzen und wie aktiv sie am Gottesdienst teilnehmen – da sind wir um einiges verhaltener.“ Zukunftswunsch. Grundsätzlich lassen sich die Hallstätter/innen durch die Touristen nicht vom Messbesuch abhalten, das Problem liege eher anderswo, sagt Pichler. „Viele sind weggezogen, aber weniger wegen der Touristen, sondern wegen der fehlenden Arbeitsmöglichkeiten. Du kannst ins Gastgewerbe gehen, aber dann ist der Ofen bald aus.“ Kerschbaumer hat einen klaren Wunsch für die Zukunft: „Es geht mir nicht um den Tourismus, sondern um meine Pfarre. Ich möchte, dass die Leute wieder lebendiger am Pfarrleben teilnehmen und öfter zu uns kommen. Aber wie wir das schaffen, ist für mich mit einem großen Fragezeichen verbunden.“

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Diakon Fritz Pichler hat einen Geheimtipp: Hallstatt besuchen nach Mitternacht. pichler


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Die neun Pfarren im Dekanat Bad Ischl Die Seelsorge im Dekanat Bad Ischl wird in drei Seelsorgeräumen gestaltet. Der Personalplan der Diözese Linz ist derzeit auf diese Räume ausgerichtet, innerhalb dieser arbeiten die Pfarren zusammen. Während der Dekanatsvisitation wird es auch zu Treffen in den Seelsorgeräumen kommen. So ist die Bevölkerung etwa zu einem Gottesdienst und der Pfarrgemeinderat zu einer Volllversammlung im jeweiligen Seelsorgeraum eingeladen. Seelsorgeraum Bad Ischl: Bad Ischl, Lauffen, Pfandl und St. Wolfgang

Seelsorgeraum Ebensee: Ebensee mit Expositur Roith

Seelsorgeraum Bad Goisern: Bad Goisern, Hallstatt, Obertraun und Gosau

Bad Ischl In Bad Ischl gibt es viele Kraftorte, von der Stadtpfarrkirche über das Bergkircherl in Perneck, die Sebastianskapelle am Friedhof bis zum Kalvarienberg. Die Kurstadt gehört mit ihren 6.500 Katholikinnen und Katholiken zu den größten Pfarren in Oberösterreich. Das Gefühl einer großen Gemeinschaft macht sich stark bemerkbar. Jugendliche und Minstranten leben ein engagiertes Miteinander. Kinderkirche an jedem Sonntag. Feste werden mit Leib und Seele gefeiert. Die Kirche ist das Herz der Stadt und wichtiger kultureller Faktor: Davon zeugt nicht zuletzt eine ausgezeichnete Pfarrbibliothek mit einem großen Angebot an Medien. Nicht zu vergessen sind die Lesungen und Konzerte, die veranstaltet werden. Das Ischler Krippenspiel wird alle vier Jahre aufgeführt, seit 2011/12 in der Stadtpfarrkirche. Das traditionsreichste Krippenspiel des Landes ist zwischen 1590 und 1630 entstanden, seine Wurzeln reichen aber bis ins 11. Jahrhundert zurück. 2019/20 finden wieder Aufführungen statt (www.krippenspiel.at). Die soziale Dimension kommt in der Pfarre ebenfalls nicht zu kurz: Nöte werden wahrgenommen und in Kooperation mit Stadtgemeinde und Beratungsstellen wird Hilfe angeboten. Die Pfarre ist offen und gastfreundlich, Stillstand ist ein Fremdwort. Die Gläubigen schätzen zudem die vielfältige und qualitätsvolle Liturgie.

Innenansicht der Pfarrkirche Bad Ischl. Pfarrer: Christian Öhler. RENATE SCHRATTENECKER-FISCHER

Pfandl Pfandl ist seit 1965 eigenständige Pfarre und damit die jüngste Gemeinde im Dekanat Bad Ischl. Kirche und Sport sind in dem Bad Ischler Stadtteil Pfandl ein selbstverständliches Paar. Die Diözesansportgemeinschaft Pfandl wurde aus der Pfarre heraus gegründet, was ein großes Verdienst von Altpfarrer Johann Schlosser ist. Der Langzeit-Pfarrer von Pfandl, der 2012 verstorben ist, war sehr sportbegeistert. Der Verein hat viele Mitglieder und ist sehr aktiv. Viele Pfarrveranstaltungen (Faschingsgaudi, Pfarrfest, Flohmarkt, Pfarrskitag, usw.) werden gemeinsam mit der DSG organisiert. Erlöse daraus dienen der finanziellen Absicherung der Pfarre. Pfandl war die erste Kraftfahrer-Wallfahrtskirche Österreichs („Maria an der Straße“). Jährlich am Christophorussonntag bzw. auf Wunsch finden Autosegnungen statt. Sehenswert sind in der Pfarrkirche die neun Buntglasfenster von Lydia Rappolt, die Bilder aus dem Leben Mariens zeigen. Der Waldfriedhof wird ob seiner idyllischen Lage und der umsichtigen Pflege durch Ehrenamtliche von der Pfarrbevölkerung sehr geschätzt.

Pfarrkirche Pfandl. Pfarrprovisor: Zbigniew Tomasz Klimek. PFARRE

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Die Pfarren 9

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Lauffen Gerade einmal 141 Katholikinnen und Katholiken leben in Lauffen, der kleinsten Pfarre im Dekanat. Die Gemeinde am Ufer der Traun verfügt über starke Traditionen. Eine Besonderheit in der Pfarrkirche Lauffen ist die große Marienstatue. Die Wallfahrtskirche „Maria im Schatten“ spielt nicht nur in der Region, sondern auch im gesamten Bundesland eine wichtige Rolle. Die Wallfahrt nach Lauffen begann im Jahre 1634, nachdem Lauffen von der Pest verschont worden war. Jeden Sonntag und jeden Feiertag gibt es eine Wallfahrt nach Lauffen: Es kommen Wallfahrer/innen aus St.Wolfgang, Strobl, Ebensee, Bad Ischl, Bad Goisern und Bad Aussee. Hauptzeit der Wallfahrt ist von 1. Mai bis 31.Oktober. Fatimawallfahrten und Messen finden von Mai bis Oktober jeweils am 13. des Monats statt. Die Pfarre lebt von der Wallfahrt. Die Anwesenheit des Pfarrers im Ort sichert die Zukunft der Pfarre und der Pilgerschaft.

Pfarrkirche Lauffen. Pfarradministrator: Richard Czurylo. PFARRE

St. Wolfgang Die Pfarre St. Wolfgang mit ihrer Kirche liegt direkt am Ufer des schönen Wolfgangsees. St. Wolfgang war im späten Mittelalter nach Rom und Aachen der drittgrößte Wallfahrtsort der Christenheit. Bis heute ist die Pilgertradition ungebrochen. Während die traditionellen Pilgergruppen – es sind ungefähr 80 im Jahr – häufig mit dem Bus anreisen, kommen auch immer mehr Wallfahrer/ innen zu Fuß, manche über weite Strecken, für die sie mehrere Tage benötigen. Hochfeste wie der Palmsonntag, Fronleichnam usw. werden traditionsreich gefeiert. Ein besonderer Anlass ist das jährliche Patroziniumsfest des heiligen Wolfgang. Auch die Kinder werden mit eigenen Gottesdiensten der Pfarrcaritaskindergärten früh ins Pfarrleben integriert. Bemerkenswert sind in der Pfarre darüber hinaus die Bibliothek, die vielen Kindern im Ort die Lesefreude näherbringt, und die internationalen Kirchenkonzerte, die immer wieder die besten Musikerinnen und Musiker der klassischen Musikszene nach St. Wolfgang bringen.

Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Wolfgang. Pfarrer: Zbigniew Tomasz Klimek. PFARRE/KLIMEK

Ebensee-Roith Das Pfarrleben in Ebensee-Roith ist vielfältig, angefangen bei den Kleinsten, die in den Pfarrcaritaskindergärten St. Josefshaus und Roith gut aufgehoben sind und bei den Kinder-Wort-Gottes-Feiern den Glauben kennenlernen. Durch das Engagement vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen (über 200 Personen) wirkt die Lebendigkeit der Pfarre über den Kernbereich der Gemeinde hinaus. Eine Besonderheit ist die Mitwirkung an der Partnerschaft des Friedens mit der italienischen Stadt Prato. Überlebende des KZ Ebensee aus Prato haben diese Partnerschaft vor 32 Jahren gegründet. Seitdem gibt es eine Verbindung zur Partnerpfarre Santa Lucia

in Prato. Erwähnenswert ist auch das breite Spektrum an Kirchenmusik (Organisten, Kirchenchor, Kirchenorchester, Roitherchor, Familienchor, Chor Spontan) in Ebensee, besonders in der Advent- und Weihnachtszeit. Die Pfarre ist in vielen Bereichen sozial engagiert. Familien, Alte, Kranke oder Behinderte werden unterstützt. Es gibt einen Besuchsdienst im Bezirksseniorenheim Ebensee, aber auch für alte bzw. kranke Menschen, die zu Hause wohnen. Auch das Feiern kommt in der Pfarre Ebensee-Roith nicht zu kurz. Pfarrfest, Flohmarkt und Pfarrball sind nur ein paar Highlights im Veranstaltungskalender der Pfarre.

Pfarrkirche Ebensee. Pfarrer: Alois Rockenschaub.

PFARRE


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Gosau

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Bad Goisern

„Klein, aber oho“, das ist eine treffende Charakterisierung der Pfarre Gosau (365 Katholikinnen und Katholiken). Die Katholiken sind eine Minderheit. Der überwiegende Anteil der Bevölkerung ist evangelisch. Es gibt aber ein sehr gutes, respektvolles und vor allem freundschaftliches Kalvarienbergkirche in Gosau. Miteinander. Seit einigen Pfarrprovisor: Johann Hammerl. Pfarre Jahren gibt es nach dem Gottesdienst oft ein Pfarrcafé, wo die Gemeinschaft sehr gut zum Ausdruck kommt. Besonders sehenswert ist in Gosau der Kalvarienberg mit seiner Kirche. Oben bietet sich ein wunderbarer Ausblick über das gesamte Gosautal und zum Gosaukamm. Dies ist ein Ort, an dem man Ruhe genießen, Einkehr halten und Kraft tanken kann. Die Zukunft der Pfarre ist eine große Herausforderung. „Altpfarrer Jakob ist über 80 Jahre alt. Er ist immer noch für uns da, es hat aber alles ein ,Ablaufdatum‘. Pfarrer Hans Hammerl aus Bad Goisern ist sicherlich für uns da, er ist aber auch für viele andere Pfarren zuständig“, erklärt Pfarrgemeinderatsobmann Klaus Kritzinger. Die zentrale Frage ist also: Wie geht es mit der Seelsorge und den Gottesdiensten weiter?

In Bad Goisern sind Katholikinnen und Katholiken und evangelische Christinnen und Christen etwa 50 : 50 aufgeteilt. Das ökumenische Zusammenleben funktioniert sehr gut. Es gibt ein gemeinsames Bildungswerk zusammen mit der evangelischen Gemeinde. Die Pfarrcaritas Bad Goisern un- Pfarrkirche Bad Goisern. terstützt Menschen in Notsituati- Pfarrer: Johann Hammerl. Pfarre onen im Raum Bad Goisern (mit Holz, Lebensmitteln, Hygiene- oder Babyartikeln). Sie leistet Besuchsdienst im Alten- und Pflegeheim und bietet Mitfahrgelegenheit und Begleitung für Gottesdienstbesucher/innen an. Eine ambitionierte Chorgemeinschaft ist gewachsen und gestaltet die Hochfeste der Pfarre mit. Im Sinne Jesu sollen die Kinder in der Pfarre einen guten Platz einnehmen. Die regelmäßigen Gottesdienste für Kinder sind dabei ein wichtiger Teil. Bei gemeinsamen Pfarrreisen wächst die Pfarrgemeinschaft näher zusammen. Das Pfarrheim dient nun nach der Sanierung vor vier Jahren als „Kommunikationsdrehscheibe“; seit vergangenem Sommer ist auch ein „Caféladen“ in Betrieb. Eine liturgische Besonderheit ist, dass, die Kommunion beim Gottesdienst immer unter beiderlei Gestalt (Hostie und Wein) gespendet wird.

Hallstatt

Obertraun

Die Hallstätter Pfarrkirche „Maria am Berg“ befindet sich im steilen Felsen über dem Ortszentrum. Die Wallfahrtskirche ist Mariä Himmelfahrt geweiht. Der Doppelflügelaltar im Inneren zählt zu den bedeutendsten Schnitzaltären Oberösterreichs. Vier wertvolle Altarfelbilder wurden 1987 gestohlen. Sie tauchten vor zwei Jahren in Italien wieder auf und kehrten nach Hallstatt zurück. Im Hallstätter Beinhaus befinden sich rund 1.200 Schädel von Verstorbenen vom Friedhof in Hallstatt. Die meisten davon sind beschriftet und mit kunstvollen Ornamenten verziert. Hallstatt ist mit derzeit 410 Pfarrmitgliedern eine kleine Pfarre, die aber über 20 Gebäude zu erhalten und zu betreuen hat. Darunter die Dachsteinkapelle, die höchstgelegene Kirche Oberösterreichs auf 2.206 Meter Seehöhe. Die Erhaltung bzw. Renovierung dieser Gebäude gelingt sehr gut. Hallstatt hat einen großen Strom internationaler Gäste zu bewältigen (siehe auch Reportage Seite 6 und 7). Manchen Einwohnern wird der Trubel in dem berühmten Ort jedoch zu viel. So ist die Abwanderung relativ hoch, es gibt kaum noch junge Leute. Aus diesem Grund hat die Pfarre Sorge, ob sich Traditionen wie die Seeprozession auch mit weniger EhrenPfarrkirche von Hallstatt. amtlichen erhalten lassen. Pfarrer: Richard Czurylo. Pfarre

Die Kirche der Pfarre Obertraun wurde im Jahr 1770 von Kaiserin Maria Theresia gestiftet und 1771 erbaut. Das Gotteshaus ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Obertraun ist halb katholisch (die Pfarre zählt 270 Katholik/innen) und halb evangelisch. Die Ökumene spielt eine sehr große Rolle. „Einmal im Monat ist kein Gottesdienst in der katholischen Kirche. Wir lassen uns ins evangelische Bethaus zum Gottesdienst einladen“, erklärt Wortgottesdienstleiterin Gabriele Steiner: „Die evangelischen Mitchristen sind immer bei uns eingeladen. Dort wird nur jeden zweiten Sonntag ein Gottesdienst angeboten.“ Ganz selbstverständlich ist, dass größere Feste wie zum Beispiel Erntedank ökumenisch gefeiert werden. Das Angebot an Gottesdiensten ist vielfältig: Pfarrer Alt-Pfarrer, und Wortgottesdienstleiter wechseln sich immer wieder ab. Eine Obertrauner Spezialität ist außerdem, dass der Pfarrgemeinderat rein weiblich besetzt ist. Die sehr geringe Anzahl an katholischen Christinnen und Christen - wirkt sich in der ­geringen Betreuungszeit durch den Seelsorger und auch finanziell aus. Eine ständiSegnung des ökumenischen Denkmals ge Herausforderung in Obertraun durch Altpfarrer August ist somit die AufStögner und den evangelischen Pfarrer rechterhaltung der Dankfried Kirsch im Jahr 2017. Gottesdienste. Pfarrexpositus: Johann Hammerl. Pfarre


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Dekanat Bad Ischl 11

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Die Caritas im Dekanat Bad Ischl Ob es nun um mobile Familienhilfe, die mobilen Pflegedienste, Sozialberatung, den heilpädagogischen Hort und Kindergarten oder die RegionalCaritas – als Ansprechpartner für die unzähligen Freiwilligen und Engagierten in den Pfarren – geht: Die RegionalCaritas nimmt den Auftrag „Geht hinaus zu den Menschen und ermutigt sie“ von Papst Franziskus als Grundlage. Außerdem betont sie immer wieder die Verantwortung im Hinblick auf die Sorge und Hilfe für benachteiligte Menschen. Hilfe für Familien. Die Mobilen Familiendienste kommen in allen Gemeinden im Dekanat ins Haus und unterstützen bei der Kinderbetreuung und im Haushalt, wenn Hilfe gebraucht wird, zum Beispiel, wenn die Mutter erkrankt oder überlastet ist, bei Mehr-

RegionalCaritas, Barbara Moser, Druckereistr. 4, Gmunden, Kontakt: Tel. 0676 87 76-20 14. PRIVAT

lingsgeburten oder auch beim Tod eines Elternteils. Die Familienhelfer/innen verfügen über eine qualifizierte Ausbildung. Kontakt: Tel. 07612 908 20. Die mobilen Pflegedienste, zuständig für Teile von Bad Ischl, St. Wolfgang und Teile von Ebensee, kommen mit professionell ausgebildeten Mitarbeitenden ins Haus, zur Unterstützung bei der Alltagsbewältigung. Kontakt: Tel. 0676 87 76-25 81.

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Im „Josee“, einer traditionellen und modernen Schule für Betreuungsberufe in Ebensee, findet die neue Einrichtung „invita“ Platz: Menschen mit psychischen Erkrankungen erhalten ein begleitetes Zuhause. Die Caritas-Sozialberatung in Gmunden ist Anlaufstelle für Menschen in Notlagen. Sie bietet Beratung, um mit den Menschen einen langfristigen Weg aus der Krisensituation zu finde, und leistet Hilfe zur Überbrückung der akuten Notlage. Kontakt: Tel. 0676 87 76-27 84. Wichtige Stützen in den Pfarren sind die vielen Menschen, die sich freiwillig engagieren, sei es in Angeboten für Familien, im Besuchsdienst für einsame und kranke Menschen oder in der Unterstützung von in Not geratenen Menschen.

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12 Dekanat Bad Ischl

10. Oktober 2019

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Die Konfessions-Grenzen verschwimmen immer mehr Im inneren Salzkammergut leben viele katholisch-evangelische Paare. So wie Irene und Stefan Putz aus Bad Goisern, die seit 36 Jahren verheiratet sind. Ein Gespräch über gemeinsame Messbesuche, die Kommunion und das offene ökumenische Klima in der Region. PAUL STÜTZ

Irene Putz: Meine Mama ist katholisch, mein

Sie sind jetzt seit 36 Jahren verheiratet. Wie haben Sie sich eigentlich kennengelernt? Irene Putz: Bei einer Faschingsparty in Goi-

sern, da waren wir beide knapp 18 Jahre alt. Stefan Putz: Und das Erste, was ich sie gefragt habe, war, ob sie eh so wie ich evangelisch sei. (lacht) Nein, da sind im ersten Moment andere Sachen wichtiger. Aber Irene wollte relativ bald von mir wissen, ob ich einen Glauben habe. Irene Putz: Ich habe mich schon damals in der katholischen Kirche sehr engagiert. Mich störte nicht, dass er evangelisch ist. Wichtiger war mir, dass er gläubig ist und akzeptiert, dass ich in der Kirche ehrenamtlich mitarbeite. Stefan Putz: Für mich war klar, dass wir katholisch heiraten, weil Inge in der katholischen Pfarre aktiver ist als ich in der evangelischen. Irene Putz: Wir haben 1984 kirchlich – also katholisch – geheiratet. Das war kein Problem. Für die katholische Kirche war es aber schon ein Thema, welche Religion die Kinder haben würden. Wie haben Sie Ihre Kinder dann getauft? Irene Putz: Bei uns sind alle vier Töchter ka-

tholisch. Am wenigsten hätten wir uns übrigens vorstellen können, bei den Kindern die Konfession zu mischen, also zum Beispiel zwei Töchter katholisch und die anderen beiden Töchter evangelisch zu taufen. Das hätte alles zu kompliziert gemacht. Ich habe mich aber schon bemüht, dass die Kinder etwas vom evangelischen Glauben mitbekommen.

Papa evangelisch. Sie haben nicht kirchlich geheiratet, weil jeder bei seinem Glauben bleiben wollte. Wäre für Sie beide ein Übertritt zum evangelischen bzw. katholischen Glauben denkbar gewesen, wie es Ihre Eltern getan haben, Herr Putz? Stefan Putz: Nein, aber ich sehe das sowieso

Irene und Stefan Putz als junges Hochzeitspaar. Sie ist katholisch, er evangelisch.

PRIVAT

Bei Ihnen war es schon relativ unkompliziert, eine Ehe als Katholik und als Angehörige des evangelischen Glaubens zu schließen. Ein paar Jahre zuvor war das aber oft ein Problem. Irene Putz: Dass früher andere Zeiten herrsch-

ten, sieht man jeweils bei unseren Eltern. Stefan Putz: Meine Mutter war katholisch

und hat den evangelischen Glauben von meinem Vater angenommen. Das war damals üblich: Wenn man kirchlich geheiratet hat, haben die Frauen normalerweise das Bekenntnis des Mannes angenommen. Damit war klar, dass wir Kinder auch evangelisch sein würden. Meine Mutter hat es nie bereut, dass sie zum evangelischen Glauben übergetreten ist. Der Grund war, dass damals in ihrer katholischen Heimatpfarre die Gottesdienste noch in Latein gefeiert wurden. Sie war froh, dass sie bei den Evangelischen alles verstanden hat.

anders. Sobald ich mich auf eine Glaubensrichtung verkrampfen würde, wäre ich auf der falschen Spur. Wenn jeder behauptet, seines sei genau das Richtige, ist das komplett falsch. Das Gemeinsame zählt. Irene Putz: Zu konvertieren hätte ich mir bei aller großen Wertschätzung für die evangelische Kirche nicht vorstellen können. Die katholische Kirche: Das sind meine Wurzeln, das ist wie eine Familie. Wobei ich auch betonen möchte: Je älter wir werden, umso mehr verschwimmen die Grenzen für mich. Stefan Putz: ... und ich habe nie welche gehabt. Wie machen Sie es am Sonntag? Gehen Sie da getrennte Wege, also jeder jeweils in seine Pfarre? Irene Putz: Nein. Manchmal gehen wir ge-

meinsam in die evangelische Kirche. Meistens sind wir aber in der katholischen Kirche. Man ist einfach in einer Kirche beheimatet, das lässt sich nicht so gut aufteilen. Klar ist für mich aber: Wenn ich in den evangelischen Gottesdienst gehe, ist das genauso viel wert wie der katholische Gottesdienst.


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Interview 13

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Stefan und Irene Putz: Meistens gehen sie an den Sonntagen gemeinsam in die katholische Messe. KIZ/PS

Wo steht die Ökumene in Bad Goisern? Irene Putz: Das ist normal in Goisern, es ist

eine große Offenheit da. Es gibt ein gemeinsames Bildungswerk der Katholiken und der Evangelischen, das vier bis fünf Veranstaltungen im Jahr organisiert. Seit einem Jahr gibt es ein ökumenisches Taizégebet. Außerdem werden ökumenische Schulgottesdienste gefeiert. Ganz normal ist schon längst, dass evangelische Kinder in den katholischen Kindergarten gehen und umgekehrt katholische Kinder in den evangelischen Kindergarten. An der Basis ist das Zusammenrücken der Konfessionen schon weiter vorangeschritten als an der Spitze der Kirche. Inwieweit verfolgen Sie die weltkirchlichen Entwicklungen, was das betrifft? Stefan Putz: Das interessiert uns schon. Irene Putz: Bei den Evangelischen werden

alle eingeladen zur Kommunion. Ich würde es schön finden, wenn das in der katholischen Weltkirche offener gehandhabt würde, denn von katholischer Seite wird nicht zur Eucharistie eingeladen. Stefan Putz: Offiziell halt, wenn es der richtige Pfarrer ist, dann passiert es schon. In der Region ist es üblich, dass die evangelischen Christen an der Eucharistiefeier der Katholiken teilhaben können. Irene Putz: Ja, und es hat kein Evangelischer

ein Mascherl. Wie soll denn ein Kommunionhelfer bei jedem wissen, ob man katholisch oder evangelisch ist? Für uns bleibt es dennoch ein Wunsch, dass die gemeinsa-

men Abendmahlfeiern auch offiziell erlaubt werden. Der Zugang zum Priesteramt ist ein großer Unterschied bei den Konfessionen. Wie stehen Sie dazu? Stefan Putz: Dass Pfarrer verheiratet sein

können oder Frauen Priesterinnen sein können, gefällt uns beiden bei der evangelischen Kirche. Das sollte auch bei der katholischen Kirche erlaubt werden.

„Für uns bleibt es ein Wunsch, dass die gemeinsame Abendmahlfeier auch offiziell erlaubt wird.“ irene putz

Gibt es umgekehrt etwas, das Sie an der katholischen Kirche besonders schätzen? Stefan Putz: Die katholische Kirche steht we-

gen negativer Dinge bei den Medien sehr im Blickpunkt. Ich sehe aber mehr die gewaltigen Leistungen im sozialen Dienst in der ganzen Welt und wie die katholische Kirche hier wirkt. Das wird in der Öffentlichkeit leider nicht immer wahrgenommen.

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Toleranz im Salzkammergut Ausgedehnte Handelsbeziehungen und hohe Mobilität brachten im 16. Jahrhundert das Salzkammergut bald mit den Lehren Martin Luthers in Kontakt. Als die Habsburger den evangelischen Glauben untersagten, entwickelte sich der Protestantismus als „Untergrundkirche“ weiter. Das Toleranzpatent Josephs II. im Jahr 1781 förderte später ein gutes Zusammenleben der Konfessionen im Salzkammergut. Bis weit ins 20. Jahrhundert waren katholische und evangelische Liebesbeziehungen jedoch mit Konflikten behaftet. Einzelne Priester versagten etwa dem katholischen Partner nach der Hochzeit mit einer Angehörigen des evangelischen Glaubens die Kommunion. In den letzten Jahrzehnten sollte sich das jedoch ändern, und so gilt das Salzkammergut als vorbildliche Region der Ökumene. Die Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Pfarren ist deswegen hier auch besonders intensiv. Ökumeneabend. Passend dazu gibt es während der Visitation am Montag, 14. Oktober, um 19.30 Uhr in der kath. Pfarre in Bad Goisern ein Taizegebet mit anschließendem Ökumeneabend zur ökumenischen Praxis im Salzkammergut. Dabei sein wird u.a. Bischof Manfred Scheuer, der auf Österreichebene für die Ökumene zuständig ist.


14 Kirche in Oberösterreich

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KirchenZeitung Diözese Linz

Diözese Linz auf dem Zukunftsweg

Kirche aus der Wurzelkraft Unter dem Leitwort „Kirche weit denken“ befindet sich die Katholische Kirche in Oberösterreich zurzeit in einem Erneuerungsprozess. Bis November 2019 sollen die Grundzüge der Reform entwickelt werden. Diese orientiert sich an Leitlinien, die vom Pastoralrat der Diözese Linz im März gutgeheißen wurden. Hier markante Auszüge:

Mit allen Menschen sind wir als Christinnen und Christen der Diözese Linz auf dem Weg. Mit ihnen gemeinsam suchen und erhoffen wir eine gute Zukunft. Dass Gott uns vollendete Zukunft – die Verwandlung unseres Lebens, die Verwandlung der ganzen Schöpfung in ihre erlöste Gestalt – schon durch Jesus Christus verheißen hat, ist unser Glaube und unsere Hoffnung. Deshalb ist diese Zukunft auch Hoffnung und Auftrag für die Welt im Hier und Jetzt. Schon jetzt soll sie in jene humane Form hineinwachsen, die uns Jesus verkündet und vorgelebt hat. Sein Leben, seine Hingabe und Auferstehung sind das Urbild, auf dem unser Christ- und Christinsein steht. Wandel (bedeutet) nicht nur Verlust und Abschied, sondern auch Chance und Auftrag. Neue Weisen des Christseins und neue Formen kirchlicher Präsenz in der Gesellschaft sind zu entwickeln. Denn Kirche ist das „pilgernde Volk Gottes“, wie sie im II. Vatikanischen Konzil (...) beschrieben wurde. Gott ist jederzeit dem Menschen nahe, auch in unserer Zeit. Als der „Freund des Lebens“ begleitet er die Menschen auf ihren Lebenswegen, wo immer diese sich befinden. (...) Auf (dem) langen Weg des Wandels sind wir getragen von der Hoffnung, dass die Kirche der Zukunft hierzulande eine Kirche sein wird, die durch die Phase des Abschieds von ihrer ehemaligen Größe und Stärke hindurchgegangen ist hin zu einer Kirche, die den Kern der Frohbotschaft neu entdeckt hat. Darin liegt ihre Tiefe und schöpferische Wurzelkraft. Darin bezeugt sie ihr österliches Fundament, dass Gott dem Menschen immer wieder neu Zukunft ermöglicht. Unser Glaube an das Evangelium ist überzeugend, wenn die Frohe Botschaft je neu aus einer Haltung des Gesinnungswandels aufgenommen wird. Das bedeutet, dass wir als Kirche den Menschen wertschätzend, wohlwollend und bejahend begegnen. Denn aus ihrem Leben spricht uns auch Christus an. Darum sind die Fragen der Menschen wichtig und bedeutsam. So wie Jesus den Menschen fragte: „Was willst du, dass ich dir tue?“, muss unsere Haltung bestimmt sein: hinzuhören und wahrzunehmen; zu verstehen, worin die Menschen ihre Heilserwartungen suchen und worin die großen Zukunftsfragen der Menschheit liegen. Unumgänglich ist die Überprüfung der Haltung heute auch deshalb, weil es auch in der Kirche Sünde und Schuld, Versagen und Enttäuschung gibt, sowohl von Seiten Einzelner als auch der Kirche als ganzer. Wir bedürfen des Mutes und der Gnade, diese Fehler zu sehen, zu bereuen und uns zu ändern. Wenn wir dies tun, folgen wir dem Umkehrruf Jesu. Unsere Erneuerung wird glaubwürdig, weil wir uns auf Gottes Einladung in sein Reich einlassen und lernbereit die Herausforderungen der Zeit annehmen.

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Wilhelm Vieböck ist als Bischofsvikar für pastorale Aufgaben einer der Visitatoren im Dekanat Perg. In einer anderen Funktion ist er Herausgeber der KirchenZeitung in der Diözese Linz.

Impressum KirchenZeitung Diözese Linz. Sonderausgabe in Zusammenar-

beit mit der Leitung des Dekanates Bad Ischl. Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion der Sonderausgabe: Paul Stütz. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@ kirchenzeitung.at. DVR: 0029874/10770 Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz.


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Dekanat Bad Ischl 15

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Termine Bischof Manfred Scheuer und Generalvikar Severin Lederhilger sowie die Bischofsvikare Maximilian Mittendorfer, Johann Hintermaier und Willi Vieböck besuchen das Dekanat Bad Ischl. Hier die Termine für Gottesdienste und Begegnungen, zu denen alle Interessierten eingeladen sind.

Bischof Manfred Scheuer ist zu Gast im Dekanat Bad Ischl.

Sonntag, 13. Oktober 2019 8.15 Uhr, Ebensee, Gottesdienst in der Bruder-Klaus-Kirche in Roith mit Bischofsvikar (BV) Maximilian Mittendorfer 9.30 Uhr, Pfandl, Gottesdienst der Ehejubilare in der Pfarrkirche mit Bischofsvikar (BV) Johann Hintermaier 9.30 Uhr, Bad Goisern, Gottesdienst in der kath. Pfarrkirche und Begegnung mit Generalvikar (GV) Severin Lederhilger 9.45 Uhr, Ebensee, Gottesdienst in der Pfarrkirche Ebensee und Begegnung mit BV Maximilian Mittendorfer 18 Uhr, Bad Ischl, „Call for Change“ – eine junge Stimme für die Schöpfung und Jugendgottesdienst im Pfarrheim mit Bischof Manfred Scheuer 18.45 Uhr Bad Ischl, Gottesdienst im Klinikum Bad Ischl mit Krankensalbung mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Gosau, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck Montag, 14. Oktober 2019 18 Uhr, Bad Ischl, Eröffnung der Weltethos-Ausstellung im Gymnasium Bad Ischl mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Bad Goisern, Taizégebet in der kath. Pfarrkirche und Ökumeneabend im Pfarrsaal Bad Goisern mit Bischof Manfred Scheuer Dienstag, 15. Oktober 2019 8 Uhr, Bad Ischl, Gottesdienst mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Rußbach, Gottesdienst

Foto: Franz Litzlbauer

und Begegnung mit GV Severin Lederhilger 20 Uhr, Bad Ischl, Frauenliturgie mit BV Willi Vieböck Mittwoch, 16. Oktober 2019 8.30 Uhr, Hallstatt, Messe im Benefizium Hallstatt mit GV Severin Lederhilger, anschließend Frühstück 19 Uhr, Obertraun, Abendmesse mit Bischof Manfred Scheuer 19 Uhr, Bad Ischl, Gottesdienst in der Kalvarienbergkirche mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Ebensee, Andacht mit BV Willi Vieböck Donnerstag, 17. Oktober 2019 8 Uhr, Bad Ischl, Gottesdienst in der Pfarrkirche, mit GV Severin Lederhilger 8 Uhr, Bad Goisern, Gottesdienst in der kath. Pfarrkirche mit BV Willi Vieböck 19.30 Uhr, Ebensee, Podiumsdiskussion im Trauungssaal der Marktgemeinde Ebensee zum Thema „Brauchen wir wieder Sündenböcke?“. Mit Bischof Manfred Scheuer, Maria Hasibeder, Wolfgang Quatember, Lucia Göbesberger Freitag, 18. Oktober 2019 8 Uhr, Bad Ischl, Gottesdienst in der Pfarrkirche mit Bischof Manfred Scheuer 8 Uhr, Ebensee, Gottesdienst in der Pfarrkirche, mit BV Willi Vieböck 16 Uhr, Bad Ischl, Kindersegnung in der Pfarrkirche mit BV Willi Vieböck 19 Uhr, Bad Goisern, Gottesdienst in der kath. Pfarrkirche mit GV Severin Lederhilger Samstag, 19. Oktober 2019 8 Uhr, Lauffen, Pfarrkirche Lauffen, Wallfahrtsgottesdienst und Begegnung mit Bischof Manfred Scheuer 19 Uhr, Bad Ischl, Abschlussgottesdienst in der Pfarrkirche mit anschließender Agape

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