KiZ-ePaper (35/2019)

Page 1

Nr. 35 I 29. August 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

Oberösterreich als Land der Pferde

Frag die Tiere „Doch frag nur die Tiere, sie lehren dich“ heißt es in der Bibel im Buch Ijob: Wer den Tieren zuhört, dem erzählen sie, dass Gott die Erde wunderbar geschaffen und alles Leben in seinen Händen hält. – Die Gefährtenschaft mit einem Tier ist trotz aller Arbeit, die mit der Betreuung verbunden ist, schön und bereichernd. Da braucht man nur Reiterinnen und Reiter zu fragen. Pferde haben für gar nicht wenige Menschen auch eine wirtschaftliche Bedeutung. Das zeigt Oberösterreich. Es gilt als das Pferdeland Nummer eins. Seite 5 und 17

LUTZ

3 Im Gespräch. Der entscheidende Unterschied zwischen Kriminellen und psychisch kranken Rechtsbrechern.

4 Kirche aktuell. Der neue Abt des Stiftes Schlägl, Lukas Dikany, im Exklusivinterview.

10 Thema. Warum Steuern keine Wundermittel für Umweltschutz sind, erklärt Steuerrechtsprofessor Markus Achatz.

21 Kunst & Kultur. Sommerakademie zur Volkskultur: Volksmusik sorgt für ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.


2 Meinung KOMMENTAR

29. August 2019

Überzeugen geht nur positiv

Feuer am Dach

Ob sich nach dem Sommer auch ein Altweibersommer ausgeht, ist nicht sicher. Was wir zweifellos erleben werden – ob Sonne oder Regen –, ist der Wahlkampf. Teure Wahlwerbung wird landauf, landab die Plakatwände füllen. Jeder sich bietende Freiraum wird genutzt. Auf Äckern, Straßenrändern, Aufgängen, Abgängen und Kreuzungen reiht sich ein Plakatständer an den anderen. Sie verstellen die Sicht, sind verkehrsbehindernd und jedenfalls in ihrer Aufdringlichkeit entbehrlich. Auch in den Postkästen werden die Parteien mit ihrem Kampf um Wähler/innen-Stimmen vorstellig. Persönlich adressierte Post geht unter, das Postfach über. Und schließlich sind noch die Zeitungen voll mit Wahlwerbung. All das, um die vielen unentschlossenen Wähler/innen zu überzeugen. Das wirft die Frage auf, ob Gedrucktes wirklich überzeugen kann. Es sind ja nicht ein-

Es gehört zu den menschlichen Erfahrungen, dass Mahnrufe sich abnutzen. Das ist beim Klimawandel erlebbar: Wir scheinen uns an Weltuntergangsszenarien zu gewöhnen. Vor allem das eigene Verhalten bleibt oft unverändert. Dass es Pläne gibt, mit Steuern quasi „gegenzusteuern“, klingt zwar gut, funktioniert aber so einfach nicht (siehe Seite 8).

heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

Nun brennen Regenwälder im Amazonasgebiet, die Folgen sind noch unabschätzbar. Aber erneut wird deutlich, wie fragil und begrenzt die Lebensgrundlagen auf dieser Erde sind. Das gilt aber nicht nur für das Klima, sondern auch für Trinkwasser oder Nahrung. Die steigende Weltbevölkerung wird derzeit praktisch nicht diskutiert. Offenbar brauchen wir zu den globalen Problemen eine emotionale Bindung: Wenn es in Amazonien brennt, wissen wir zwar, dass es das „Dach“ der Menschheit ist, das da Feuer gefangen hat. Aber wir empfinden es nicht so. Nur: das „Floriani-Prinzip“, wonach es nicht unser Problem ist, solange es woanders brennt, funktioniert hier nicht. Diese logische Einsicht auch zu verinnerlichen, wäre eine Einladung für die „Schöpfungszeit“, die die Kirche von 1. September bis 4. Oktober begeht.

mal Worte und Versprechungen immer glaubhaft, schon gar nicht im Wahlkampf. Auch von beleidigten Mienen und Anschuldigungen will keine Überzeugungskraft ausgehen. Und grundsätzlich sind Spaltpilze das Letzte, was ein Land brauchen kann und Leute überzeugen sollte. Eigentlich kann es nur heißen: „Gemeinsam für alle!“ Positive Ideen für eine gerechte Gesellschaft, Visionen, bei denen niemand übrig bleibt. So wollen die Wähler/innen überzeugt werden.

Brigitta Hasch

brigitta.hasch@ kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: AZZA KARAM, GENERALSEKRETÄRIN VON „RFP“

Religionen für den Frieden Vertreter von mehr als einem Dutzend Religionen haben die gebürtige Ägypterin Azza Karam vergangene Woche in Lindau am Bodensee zur neuen Generalsekretärin von „Religions for Peace“ (RfP, Religionen für den Frieden) gewählt.

KNA

HEINZ NIEDERLEITNER

KirchenZeitung Diözese Linz

Die 50-jährige Muslimin ist die erste Frau an der Spitze von „Religions for Peace“. Die Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York hat die „Förderung gemeinsamer Aktionen der Glaubensgemeinschaf-

„Die Religionsgemeinschaften zwingen uns, unsere Art zu handeln in Frage zu stellen. Darin liegt das Potential, aber auch die Herausforderung.“ AZZA KARAM

ten weltweit zur Stärkung des Friedens“ zum Ziel. Sie ist nach eigenen Angaben die größte Allianz religiöser Gemeinschaften der Welt. Am Bodensee hielt sie ihre Weltversammlung ab und rief zu mehr Schutz für Arme, Flüchtlinge, Frauen, Jugend, Umwelt und religiöse Stätten auf. International vernetzt. Karam arbeitet beim UN-Bevölkerungsfonds und führt auch die UN-Arbeitsgruppe für Religion und Entwicklung. Daneben ist sie Professorin für Religion und Entwicklung an der Vrije Universiteit in Amsterdam. Als Forscherin hat sie sich mit Themen wie Entwicklungszusammenarbeit und Religion oder Demokratisierung in arabischen Staaten auseinandergesetzt. In ihrer Arbeit bei den Vereinten Nationen hat sich Karam für eine stärkere Einbindung und Beachtung von Religionen engagiert und betont, dass man Glaubensgemeinschaften nicht über einen Kamm scheren kann. In einem Interview sagte sie einmal: „Die Werte der Vereinten Nationen, allen voran die universelle Menschenrechtserklärung, gründen auf dem Besten, was Religionen zu sagen haben.“ HEINZ NIEDERLEITNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

29. August 2019

In einem Hof der Justizanstalt Asten. Österreichweit befinden sich an die 1000 Personen im Maßnahmenvollzug und etwa 8300 im Strafvollzug. kiz/jw (2)

Die Justizanstalt Asten ist eine Sonderanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher

Zwischen Sicherheit und Hilfe Verbrechen haben beide begangen. Die einen kommen in den Strafvollzug, für psychisch kranke Rechtsbrecher ist der Maßnahmenvollzug vorgesehen. Auf diesen ist die Justizanstalt Asten spezialisiert. Josef Wallner

An der Bezeichnung „Justizanstalt“ ist es nicht zu erkennen, aber Asten ist eine besondere Einrichtung. Sie beherbergt knapp über 200 geistig abnorme Rechtsbrecher, wie im Gesetz die Bezeichnung für jene Menschen lautet, die psychisch krank sind und im Zustand der Zurechnungs- oder Unzurechnungsfähigkeit eine Straftat begangen haben. Werden sie verurteilt, weist sie das Gericht in den Maßnahmenvollzug ein. In 40 Prozent sind das besondere Stationen in Krankenhäusern, der Rest sind Abteilungen in Justizanstalten oder die Sonderanstalten Asten und Göllersdorf. Betreuung. Die beiden Seiten, die psychisch abnorme Rechtsbrecher vereinen, sind für Außenstehende nicht leicht unter einen Hut zu bringen und wirken verunsichernd auf die Gesellschaft: einerseits Straftäter, andererseits krank. In einer Zeit, in der Sicherheit zu einem dominierenden Thema geworden ist, ist deren Stellung in der Öffentlichkeit nicht einfach. Zum Schutz der Bevölkerung sei die Anstalt nach außen geschlossen, nach innen hin sei sie offen, erklärt Martin Purner, der Pflegedienstkoor-

dinator der Anstalt. Die Straftat dürfe man bei der Betreuung nie außer Acht lassen, aber der Täter sei nicht zur Strafe, sondern zur Therapie und Behandlung eingewiesen. Vergleichbar ist die Arbeit mit den Klienten in Asten, wie Preuner die psychisch kranken Menschen nennt, mit der mit Langzeitpatienten in der Psychiatrie. Gegen 80 Prozent der psychisch kranken Rechtsbrecher leiden an einer schizophrenen Erkrankung wie Stimmenhören oder Wahnvorstellungen. Da Schizophrenie nicht heil-, aber behandelbar ist, heißt das lebenslange Medikamentenein-

Anstaltsleiter Martin Kitzberger kiz/jw

nahme. Die Einweisung in den Maßnahmenvollzug ist grundsätzlich zeitlich unbegrenzt, Ziel ist aber die Eingliederung in eine betreute Wohnform. In Österreich beträgt die Aufenthaltsdauer im Maßnahmenvollzug durchschnittlich vier Jahre, es gibt aber auch Personen mit zwei Jahrzehnten Aufenthalt. Das Gericht ist letztlich für die Balance zwischen Sicherheit und Therapie verantwortlich und kontrolliert regelmäßig, ob der

Maßnahmenvollzug noch gerechtfertigt ist. Wenn jemand entlassen werden kann, sei das immer das Ergebnis der Kooperation zwischen Gericht, Forensik, Gesundheitsdiensten und Polizei, erklärt Anstaltsleiter Martin Kitzberger. Er betont, dass der Maßnahmenvollzug ein hohes Gut für die Gesellschaft sei, weil er die Freiheit aller achte. Darum hält er es auch für notwendig, dass das geltende Gesetz des Maßnahmenvollzugs wieder auf den neuesten Stand der Wissenschaft in den Bereichen Psychiatrie, Psychologie und Pädagogik gebracht wird. Der dreimalige Regierungswechsel habe zur Verzögerung geführt. Von außen. „Wir haben gute Entlassungszahlen, eine ganz geringe Wiederkehrerquote von unter zehn Prozent und äußerst wenige kriminelle Rückfälle“, bilanziert Kitzberger. Um Befürchtungen vorzubeugen, sei die Aufklärung der Umgebung wichtig. Darum wurde auch ein Forensik-Beirat zum Austausch mit der Gemeinde Asten eingerichtet, denn die Justizanstalt soll in absehbarer Zeit wieder erweitert werden. Über die seelsorgliche Betreuung in der Anstalt ist Kitzberger sehr froh. Der katholische Gefangenenseelsorger Markus Vormayr kommt mit einem Team Ehrenamtlicher wöchentlich nach Asten zum Gottesdienst und um das Kirchenjahr und auch Feste zu feiern. Kitzberger: „Es schafft einfach eine besondere Atmosphäre, wenn jemand freiwillig von außen kommt und Zeit schenkt, der nicht von seiner Anstellung her dazu verpflichtet ist.“

«


4 Kirche aktuell

29. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Abt Lukas Dikany empfängt am 8. Septmber 2019 um 15 Uhr die Abtweihe

Mein Ordensname ist kein Zufall „Das Feuer des Glaubens in das Herz der Menschen zu legen, ist mein großes Anliegen“, sagt Lukas Dikany. Als Wahlspruch für sein Wirken als Abt hat er ein Wort aus dem Lukasevangelium gewählt: „Unser Herz brennt“.

Wie haben Sie die ersten beiden Monate als Abt erlebt? Abt Lukas Dikany: Als sehr intensive Zeit. Ich

habe mit jedem Mitbruder ein persönliches Gespräch geführt, weil ich meine Kernaufgabe als Abt im Konvent und in der Beziehung zu den Mitbrüdern sehe. Sehr deutlich empfinde ich, dass sich viele Menschen sich freuen, dass ich zum Abt gewählt wurde. Das trägt und stärkt. Was steht jetzt an Aufgaben an? Abt Lukas: Ich bin dankbar, dass ich auf der

Arbeit meines Vorgängers Abt Martin aufbauen kann. Ab 1. September werde ich von ihm die Leitung des Seminarzentrums übernehmen. Trotz aller Unsicherheit, die der Strukturprozess der Diözese derzeit mit sich bringt, sind wir als Chorherren an der Pfarrseelsorge orientiert. Dem bleiben wir selbstverständlich treu. Was bedeutet der geplante Strukturprozess der Diözese für das Stift Schlägl? Abt Lukas: Dass aufgrund des Priesterman-

gels in den Pfarren etwas neu werden muss, steht außer Frage. Die beiden Dekanate Sarleinsbach und Altenfelden, in denen wir hauptsächlich Pfarren betreuen, sind aber gut besetzt. Wir halten es nicht für klug, etwas zu ändern, was gut funktioniert. Wir sind für einen Prozess der unterschiedlichen Geschwindigkeiten – das heißt dort die neuen Strukturen einzuführen, wo es notwenig ist, und den anderen Zeit zu lassen. Wir

brauchen Zeit für Übergänge, sodass sich die Ehrenamtlichen nicht fürchten müssen, überfordert zu werden. Was halten Sie von der geplanten Größe der neuen Pfarren? Abt Lukas: Unser Anliegen ist, dass die Pfar-

ren überschaubar bleiben. Ich habe da einen recht praktischen Zugang. Die Vertreter der Pfarrgemeinden, die in Zukunft eine Pfarre bilden, sollen gut an einem Tisch Platz haben, denn jeder soll bei den Sitzungen ausreichend zu Wort kommen können. Dass die Pfarren neu in etwa so groß wie ein Dekanat sind, kann ich mir vorstellen. Was sind Ihre persönlichen spirituellen Quellen? Abt Lukas: Die Bibel, der gemeinsame Got-

tesdienst, das Chorgebet, das persönliche Gebet und die Gemeinschaft. Ich fange bei der Bibel an. Meinen Ordensnamen Lukas habe ich nicht zufällig erhalten. Beim Theologiestudium in Salzburg habe ich mich beim Lernen für die Prüfung in neutestamentlicher Exegese für den Evangelisten Lukas begeistert. Seitdem begleitet mich das Lukasevangelium. Lukas zeichnet ein so sympathisches Jesusbild: Jesus, der zu den Menschen und mit den Menschen auf den staubigen Straßen des Lebens geht. Auch mein Wahlspruch als Abt nimmt auf Lukas Bezug, auf die Emmauserzählung. Er heißt „Cor nostrum ardens“ – „Unser Herz brennt“. Das Feuer des Glaubens in das Herz der Menschen zu legen, ist mein großes Anliegen.

Was verbinden Sie mit dem Chorgebet? Abt Lukas: Das Gebet trägt uns als Kloster-

gemeinschaft, es ist eine gemeinschaftliche Tiefenbohrung, die unseren Tag strukturiert und uns nicht nur auf die Arbeit starren lässt. Als Ordensmann leben Sie in Gemeinschaft … Abt Lukas: Die klösterliche Gemeinschaft der

Mitbrüder ist ein unglaublicher Schatz. Es ist schön, Mitbrüder zu haben. In ihrem Kreis habe ich mein Daheim. In den Kreis der Gemeinschaft laden wir auch junge Leute ein, die sich für unser Kloster interessieren. Sie sind auch ein begeisterter Musiker … Abt Lukas: Zum Geigespielen komme ich

momentan nicht. Aber dass ich jeden Tag beim Chorgebet singen darf, ist für mich ein Geschenk. Das bringt so viel zum Klingen. Einen Tag ohne Musik könnte ich mir nicht vorstellen. Vermutlich wird es mit Ihrem zweiten Lebenselixier, der Gartenarbeit, zurzeit ähnlich sein wie mit der Musik … Abt Lukas: Genau, für die Gartenarbeit habe

ich jetzt keine Zeit. Aber im Pfarrhofgarten von Arnreit, den ich in den Jahren als Pfarrer betreut habe, blühen gerade an die 150 Gladiolen. Zumindest den Blumenschmuck für die Kirche konnte ich bis in den Herbst hinein sichern. Gott sei Dank gibt es die Landesgartenschau, dank der wir gerade inmitten eines Paradiesgartens leben können.

«

INTERVIEW: JOSEF WALLNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

29. August 2019

28.000 Pferde, 13 verschiedene Rassen

Oberösterreich sitzt hoch zu Ross Kleine Mädchen träumen oft von einem Pferd. Auch Erwachsene gehen immer öfter dem Reitsport als Hobby nach, vor allem in Oberösterreich. Das Bundesland gilt seit Jahren als Pferdeland Nummer eins. Warum gerade Oberösterreich bei Pferdefreunden ganz oben steht, weiß Martin Steinbichler, Obmann des Zuchtverbandes StadlPaura: „Es ist ein Land mit starker Wirtschaft, liberal und breit aufgestellt in der Branche. Das Pferdezüchten hat bei uns Tradition. Wir betreuen 13 verschiedene Rassen, von Haflinger über Noriker bis hin zum stark nachgefragten Islandpferd.“ Der Zuwachs im Reitsport ergebe sich daraus, dass die Menschen immer öfter die Nähe zur Natur und zum Tier suchten, gepaart mit sportlicher Aktivität. „Das Pferd als Freizeitpartner des Menschen wird weiterhin an Bedeutung gewinnen“, ist Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ, überzeugt. 28.000 Pferde werden in 5.000 Betrieben gehalten

(Tendenz steigend). Den 50.000 oberösterreichischen Reiterinnen und Reitern stehen zehn Reitregionen und ein Reitwegenetz von 3.300 Kilometern zur Verfügung. Helfer mit Hufen. Pferde mausern sich nicht nur in der Freizeit und im Profisport zum besten Freund des Menschen, sondern sind auch als Therapietiere gefragt. „Die Bewegung mit dem Pferd fördert motorische Fähigkeiten, hilft bei der Konzentration und bei der Persönlichkeitsentwicklung. Kinder, Erwachsene, Manager, Menschen mit Beeinträchtigung und so weiter können davon profitieren“, sagt Peter Zechner, Geschäftsführer des Landesverbandes der Pferdezüchter Oberösterreich. Der Bereich sei zwar wichtig, mache aber einen eher kleinen Teil der Branche aus. „Das ist auch immer eine Finanzierungsfrage, außerdem sind Therapiepferde äußerst schwer auszubilden“, erklärt Zechner. Angeboten werden Pferdetherapien beispielsweise im Integrativen Reitzentrum Sankt Isidor in Leonding.

Die Oberösterreicher/innen verbringen ihre Freizeit gerne auf dem Pferd. Myrtill

Neuer Glanz für die Kirche

36. Trauner Fußwallfahrt führte nach Maria Schmolln Seit 36 Jahren sind Leute aus den Trauner Pfarren jeden Sommer zu Fuß auf Wallfahrt. Heuer war Maria Schmolln das Ziel, das von gut 50 Pilgerinnen und Pilgern von Donnerstag, 15. bis Sonntag, 18. August angestrebt und schließlich auch erreicht wurde. Das gemeinsame Gehen (etwas mehr als 100 Kilometer), Schwitzen, Beten und Feiern und die gemütlichen Abende im Internat der Berufsschule Ried haben alle Teilnehmer/innen gestärkt und bleiben in bester Erinnerung. Pfarre

In den vergangenen Wochen wurde der Turmhelm der Pfarrkirche in Neuhofen an der Krems erneuert. Der Zahn der Zeit und vor allem die Feuchtigkeit hatten dem Dachstuhl des Turmes schon so stark zugesetzt, dass die Pfarre dazu gezwungen war, schnell zu handeln. Am Donnerstag, 22. August kam es dann zum Wechsel im „obersten Stockwerk“ des Gotteshauses. Ein Kran hob am Vormittag den alten Turmhelm von seinem angestammten Platz. Bereits am Nachmittag leuchtete das neue Turmdach mit einem besonders strahlenden Glanz von der Pfarrkirche. Die Turmkreuz-Steckung findet im Rahmen des Pfarrfestes am Sonntag, 8. September um 13.30 Uhr statt. Pfarre


6 Lebendige Kirche

29. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarrer Franz Zeiger: „Der Bezug zu den Tieren im Pfarrhof war für die Flüchtlinge sehr wichtig.“ Pfarre

Was wurde aus den Flüchtlingen, um die sich Pfarrer Franz Zeiger bislang gekümmert hat?

„Alle haben Asyl bekommen“

2015 wurden die ersten Flüchtlinge aus dem Linzer Zeltlager in Linz.-St. Peter aufgenommen. Was gab den Ausschlag, den jungen Syrern in der Pfarre Unterkunft zu geben? Franz Zeiger: Ich habe die Bilder vom Linzer

fahren läuft, haben ausnahmslos alle einen positiven Bescheid bekommen. Bei allen Asylverfahren haben entweder die Pfarrsekretärin Maria oder ich die Flüchtlinge begleitet. Es hat sich gezeigt, dass es hilfreich ist, wenn wir als Vertrauenspersonen dabei sind. Außerdem sind bei einigen Syrern bereits die Familien aus Syrien nachgekommen. Einer meiner Schützlinge wird im September eine Österreicherin heiraten. Ich bin dabei der Trauungspriester.

Flüchtlingszeltlager im Fernsehen gesehen. Da habe ich mir gedacht: „Ich habe ein riesengroßes Pfarrhaus, es ist einfach ein Gebot der Stunde, die Türen aufzumachen.“

Wie schaut die Situation bei der Wohnungs- und Jobsuche aus? Zeiger: Fast alle haben schon eine Wohnung

Pfarrer Franz Zeiger hat seit 2015 über 50 Flüchtlinge in seiner Pfarre Linz-St. Peter am Spallerhof betreut. Die KirchenZeitung fragte nach, wie es den Menschen, die bei ihm Schutz und Unterkunft fanden, heute geht.

Am Anfang sollte es eine Übergangslösung sein. Zeiger: Ja. Am 1. Juni sind sie eingezogen.

Wir haben damit gerechnet, dass sie im September wieder ausziehen. Die Zahl war aber so groß, dass wir sie woanders gar nicht hätten unterbringen können. In dieser kurzen Zeit sind die Flüchtlinge unserer Gemeinde ziemlich ans Herz gewachsen. Wir haben also gesagt: „Okay, wir tun einmal weiter.“ So läuft das bis jetzt. 52 Flüchtlinge wurden in den letzten Jahren von Ihrer Pfarre betreut, 49 Syrer, zwei Iraker und ein Iraner. Einen Endpunkt gibt es noch nicht? Zeiger: Solange sie uns brauchen, so lan-

ge können sie dableiben. Eine große Zahl an Flüchtlingen kommt mittlerweile nicht mehr. Derzeit leben sechs Menschen hier. Zu den Spitzenzeiten waren es 14. Wie geht es den Flüchtlingen aktuell, konnten sie schon Fuß fassen in Österreich? Zeiger: Bis auf einen Syrer, bei dem das Ver-

und Arbeit gefunden, fünf der sechs Syrer, die bei uns momentan leben, haben bereits einen Job, der sechste macht gerade sein Studium fertig. Einige der Syrer arbeiten im Gastgewerbe, im Transportwesen, in Bürojobs. Einer hat eine Arbeit als AMS-Betreuer gefunden. Geholfen hat bei der Wohnungs- und Jobvermittlung, dass wir viele Mitarbeiterinnen – es sind hauptsächlich Frauen – in der Pfarre haben, die gut vernetzt sind. Die Lage in Syrien hat sich teilweise leicht gebessert. Denken manche über eine Rückkehr nach? Zeiger: Ein paar denken schon darüber nach.

Bei denen, die hier Kinder kriegen oder eine Österreicherin heiraten, ist das kaum der Fall. Aber bei anderen sind die Bindungen nach Syrien stärker, die wollen vielleicht irgendwann zurückkehren, wenn der Krieg aus ist. Die Integrationsarbeit der Pfarre ist sehr erfolgreich und wurde auch im Frühjahr mit dem Integrationspreis der Stadt Linz ausgezeichnet. Zeiger: Das ist eine sehr schöne Wertschät-

zung. Wenn du immer nur eine überschaubare Zahl an Flüchtlingen hast wie wir, dann kannst du zu jedem eine persönliche Beziehung aufbauen. Einige Menschen aus der Pfarre haben Patenschaften für die Flüchtlinge übernommen. Die Pfarrsekretärin Maria und ich haben eine Mutter-Papa-Rolle für die jungen Männer. Das waren ja alles fast noch Buben, als sie gekommen sind. Auch der Bezug zu den Tieren im Pfarrhof war für die Flüchtlinge wichtig. Einer der Flüchtlinge war in Syrien lange Zeit in einem Erdloch versteckt und schwer traumatisiert, als er zu uns kam. Er hat lange nichts geredet, wollte auch keine Psychotherapie machen. Aber unsere Pfarrhündin Laura hat er eines Tages auf sein Zimmer mitgenommen und ihr alles erzählt. Seitdem war alles anders, und er war danach viel offener. Für mich war immer klar, dass Tiere Therapeuten sind. Dass eine Pfarre hilft …

ist unsere christliche Kernaufgabe. Aber hängt Ihr großes Engagement auch damit zusammen, wie Sie aufgewachsen sind? Zeiger: Ich bin in einer Arbeiterfamilie groß

geworden. Wir waren nicht reich und man hat das Teilen gelernt. Meine Mama war Hausfrau und ist immer zu den Nachbarinnen, die krank oder pflegebedürftig waren, gegangen und hat sie bis zum Schluss begleitet. Sie hat nie viel Aufhebens davon gemacht, aber wir Kinder haben mitbekommen, dass sich das gehört. Wenn jemand Hilfe braucht, tut man das und redet nicht lange herum. Interview: Paul Stütz

«

u Interview-Langfassung: www.kirchenzeitung.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 7

29. August 2019

PFARRIMPULSE

OÖ Landesgartenschau 2019 rund um das Stift Schlägl

Kurzbesuch im Paradies Der wöchentliche „Kirchenmittwoch“ bei der OÖ Landesgartenschau in Schlägl stößt auf großes Echo.

 Alberndorf. Neun benachbarte und befreundete Chöre folgen der Einladung des Alberndorfer Kirchenchores zum „Kranzlsingen“ am 8. September 2019. Kranzlsingen heißt die Veranstaltung deshalb, weil jeder

am „Kirchenmittwoch“ ein weiterer Programmpunkt angeboten, der Filmvorführungen, Tänze oder Vorträge beinhaltet. J. WALLNER

Wer da ist, ist willkommen. Jeden Mittwoch um 14 Uhr kann man sich ohne Anmeldung und kostenlos der Führung durch den Schöpfungsgarten und den Pfad der Verantwortung anschließen. Das ist ein Angebot der Katholischen Kirche in Oberösterreich, das hervorragend angenommen wird. Mehr als 500 Personen sind seit Ende Mai der Einladung gefolgt, und noch einmal so viele haben bei zusätzlichen Führungen, die das Bibelwerk Linz organisiert, mitgemacht, freut sich Franz Kogler. Der Leiter des Linzer Bibelwerks hat den „Kirchenmittwoch“ erfunden. An jedem Mittwoch leitet ein/e kirchliche/r Mitarbeiter/in aus den unterschiedlichen Organisationen – darunter auch von der KirchenZeitung – einen besinnlichen Gang durch den Schöpfungsgarten. „Es ist schön, zu sehen, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereit sind, in eine andere Welt einzutauchen, sich von der Bibel stärken zu lassen und sich beim anschließenden Pfad der Verantwortung mit der Umweltenzyklika von Papst Franziskus auseinanderzusetzen“, so Kogler. Auch abends, um 18.30 Uhr, wird

 Das Programm des „Kirchenmittwochs“ bis 9. Oktober 2019 findet sich unter www.dioezese-linz.at/landesgartenschau

Der Alberndorfer Kirchenchor richtet zum zweiten Mal ein Kranzlsingen aus. MOSER-HOFSTADLER

Zwei Teilnehmende an der Führung durch den Schöpfungsgarten schauen sich die Pflanzen genauer an. KIZ/JW

Chor reihum zu insgesamt vier Stationen im Ort marschiert und dort Kostproben seines Repertoires zum Besten gibt. Die Darbietung wird jeweils mit einem Kranz belohnt. Die Chöre sorgen für musikalische Gustostückerl, die Gastgeber auch für kulinarische Leckerbissen. Beginn ist um 14 Uhr auf dem Ortsplatz, um 17.30 Uhr ist gemeinsamer Abschluss mit allen Chören.

Walter Nimmerfall lehrt LON – Liedbegleitung mit der Gitarre ohne Noten

Herzenswunsch Gitarre spielen Wer gerne Gitarre spielen so weit lernen möchte, dass er Lieder begleiten kann, ist bei Walter Nimmerfall in den richtigen Händen.

Walter Nimmerfall gestaltet mit seiner Gitarre Sonntagsmessen, Lobpreisabende, Einkehrtage sowie Lieder- und Singabende (in Krankenhäusern und Altenheimen). PRIVAT

Der selbstständige Musikpädagoge Nimmerfall ist seit zwei Jahrzehnten in kirchlichen Bildungshäusern, Pfarren und Vereinen in ganz Österreich unterwegs, um Interessierten nach der LON-Methode (LON = Liedbegleitung ohne Noten) das Gitarrespielen beizubringen. Der Anfängerkurs erstreckt sich über ein ganzes Wochenende, denn die Musik muss die Chance haben, zu wirken, so Nimmerfalls Erfahrung. Nach einem Wochenende kann man schon 15 Lieder begleiten. Dabei legt er auf ein breites Repertoire Wert. „Manchmal wollen Gruppen nur

Lobpreislieder lernen. Aber ich sage ihnen, dass sie in der Welt leben und dass wir beides üben: geistliche Lieder sowie Hits und Evergreens“, erzählt er. Schlussendlich seien alle froh um die inhaltliche Breite. Auch wenn oft der umgekehrte Wunsch an ihn herangetragen werde – „Alles außer religiösen Liedern“ –, motiviere er, beides zu lernen. Ein weiterer Schwerpunkt Nimmerfalls ist die Begleitung von Liedern aus dem Gotteslob mit der Gitarre. Er hat dafür Begleitungen ausgearbeitet: „Das klingt natürlich anfangs ungewohnt, ist aber sehr ansprechhend.“ JOSEF WALLNER  Die aktuellen Termine für Anfängerkurse bis Jänner 2020 und Kontaktdaten für Anfragen finden sich unter: www.walter-nimmerfall.weebly.com


8 Thema

29. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Zur aktuellen Diskussion

Steuern sind keine Wundermittel CO2-Steuer, Fleischsteuer, Kerosinsteuer – politische Diskussionen lassen Steuern als Heilmittel für Umwelt- und Tierschutz und gegen den Klimawandel erscheinen. Tatsächlich kennt die Steuerlehre nicht nur die Staatsfinanzierung als Funktion von Steuern, sondern auch einen „Lenkungseffekt“. Doch im Gespräch mit dem Steuerrechtsprofessor Markus Achatz wird klar: Es funktioniert nicht so einfach, wie erhofft. Heinz Niederleitner

„Steuern haben immer einen Einfluss auf das Verhalten von Menschen“, sagt Professor Achatz, der Mitglied des Verfassungsgerichtshofs und Partner einer international tätigen Steuerberatungsfirma ist. Freilich: „Die Wirkungen sind vielfältig und nicht immer so klar vorhersehbar.“ Als Beispiel führt Achatz eine Untersuchung zur Körperschaftssteuer an, welche das Einkommen von Unternehmen belastet: Man sehe, dass sich eine Erhöhung nicht nur auf die Unternehmen, sondern etwa durch Lohnabschlüsse auf die Beschäftigten und über den Preis auch auf die Konsumenten auswirke. Grenzen. Bei Sondersteuern, die jetzt in der Diskussion stehen, gebe es bezüglich des Lenkungseffektes auch ein Problem mit der Verfassung: „Eine Steuer muss eine Abgabe bleiben, es braucht also einen Einnahmenerzielungseffekt für den Staat.“ Auch hier nennt Achatz ein Beispiel: Als die Stadt Wien mit einer Abgabe auf unvermietete, leerstehende Wohnungen gegen den Mangel an zur Verfügung stehenden Wohnraum vorgehen wollte, schob der Verfassungsgerichtshof dem einen Riegel vor. Mit anderen Worten: Über die Steuer durfte kein Zwang zum gewünschten Verhalten ausgeübt werden. Maßnahmen. „Es ist eine merkwürdige Diskussion: Man möchte mit einer Steuer das Verhalten lenken, kann aber die Steuer nicht in der Höhe veranschlagen, die das effektiv sichtbar werden ließe. Eigentlich müsste der Gesetzgeber schärfere Maßnahmen treffen, wenn er will, dass zum Beispiel weniger

Fleisch konsumiert wird. Aber davor schreckt er wahrscheinlich zurück.“, sagt der Experte. Leistbarkeit. Damit wird klar: Bei der Steuererfindung kann die Lenkungsabsicht nur ein zusätzliches Motiv sein. „In der Diskussion um CO2-Steuern gibt es unterschiedliche Konzepte. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung hat aber noch nicht stattgefunden. Vor dem Einsatz zum Beispiel einer CO2-abhängigen Steuer auf Individualverkehr müsste man analysieren, welche Steuern das Halten eines Kfz heute schon belasten und wie sich eine zusätzliche Abgabe auswirkt, zum Beispiel auf die Pendler/innen. Daran schließt sich die Diskussion an, was das für die Pendlerpauschale bedeutet“, sagt Achatz und nennt auch ein soziales Problem: „Es entstehen zwei Gruppen von Verbrauchern: jene, die sich die Verteuerung durch eine CO2-Abgabe leisten können, und jene, die das nicht können. Deshalb bin ich eher der Meinung, man müsste zuerst die Alternativen forcieren: Man kann den Individualverkehr höher besteuern, wenn man ein gut ausgebautes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln hat. Man kann Kerosin in Europa besteuern, wenn Hochleistungs-Eisenbahnnetze zur Verfügung stehen. Aber einfach neue Steuern ohne Gesamtkonzept zu erfinden, sieht nach Einnahmenbeschaffung aus.“ Achatz würde eine allgemeine Umweltfinanzierung aus dem Steuertopf vorziehen, um damit klimaschonende Alternativen zum Beispiel im Verkehr zu forcieren. Eine CO2-Steuer wird natürlich auch vertreten, um damit die Folgekosten für die All-

gemeinheit aus klimaschädigendem Verhalten finanziert werden können. „Das ist legitim, aber auch hier gilt es die Folgen im Blick zu haben“, sagt Achatz: die Belastung eines Wirtschaftsstandorts im internationalen Wettbewerb. „Niemand wird wollen, dass solche Steuern zulasten der Beschäftigung gehen. Im Übrigen müssten wir einmal wissen, wie hoch die Folgekosten einer Tonne CO2 sind. Diese Diskussion ist für mich noch zu wenig aufbereitet.“ Steuersätze. Konkreter als CO2-Emissionen dürfte für viele Menschen das Schnitzel auf dem Teller sein. Dass die Fleischproduktion das Klima belastet, hat erst jüngst der Weltklimarat unterstrichen. Deshalb – und in Bezug auf bessere Tierhaltung – gibt es die Idee einer Fleischsteuer. Derzeit ist Fleisch wie viele andere Nahrungsmittel begünstigt: Es fällt der ermäßigte Steuersatz von 10 Prozent statt die allgemeinen 20 Prozent an. Das gilt auch für Milchprodukte, was den Verein „Soja aus Österreich“ ärgert. Bei vegetarischen Alternativen zu Milchgetränken wie etwa Soja- oder Haferdrinks kommt der Normalsteuersatz von 20 Prozent zur Anwendung. Man sieht eine Ungleichbehandlung. Aber was hat es generell mit diesen differenzierten Steuersätzen auf sich? „Das ist historisch gewachsen. Der Gesetzgeber kann Verbrauchsgüter des Grundbedarfs mit einem reduzierten Steuersatz belegen“, sagt Professor Achatz. Natürlich brauche es von der Verfassung her letztlich eine Sachlichkeitsüberlegung. Hintergrund ist der Gleichheitssatz in Artikel 7 des Bundes-Ver-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 9

29. August 2019

ent uer z o r e 10 Psatzst ch Um Fleis auf

nt teuer e z o ls 0 Pr eralö sin Min Kero auf

ent uer z o r e 20 Psatzst ilch Um Sojam auf

Bei der Festlegung von Steuersätzen haben die Gesetzgeber im Parlament viel Spielraum. Allgemeinen Sachlichkeitsüberlegungen sollten Unterschiede FOLTIN JINDRICH / WIRTSCHAFTSBLATT / PICTUREDESK.COM, ACHIM SASS / WESTEND61 / PICTUREDESK.COM, MICHAEL FRITSCHER / PICTUREDESK.COM aber schon entsprechen.

fassungsgesetzes, der den Gesetzgeber verpflichtet, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. „Letztlich ist im Abgabenrecht dem Gesetzgeber aber ein weiter Ermessensspielraum eingeräumt“, sagt der Rechtsexperte. Von ihrer Zweckrichtung als Einkommens-Verwendungssteuer sei die Umsatzsteuer nicht gut darauf ausgerichtet, ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Bestimmungen mit sozialem Charakter kenne das Umsatzsteuergesetz trotzdem, etwa unechte Steuerbefreiungen im Gesundheitswesen, bei Kindergartenleistungen oder eben bei der Differenzierung der Steuersätze. Trittbrettfahrer. Ganz unproblematisch ist das aber nicht: „Bei den ermäßigten Steuersätzen sind jene, die sich den höheren Satz leisten können, Trittbrettfahrer. Deshalb gibt es auch Überlegungen, auf die ermäßigten Steuersätze ganz zu verzichten und die Kosten für die Einkommensschwachen bei der Einkommenssteuer auszugleichen“, berichtet Achatz. Außerdem seien bei der Umsatzsteuer auch EU-Vorgaben zu beachten. Kerosinsteuer. Das führt das Thema weiter zur Kerosinsteuer – angesichts der Diskussion um klimaschädliche Flugreisen ein relevanter Ansatz. Eine EU-Richtlinie würde es ermöglichen, Flugzeugkraftstoff zu besteuern. Umgesetzt haben das bisher nur die Niederlande. Auch in Österreich tanken Fluggesellschaften mineralölsteuerfrei. Eine EU-Studie, die im Mai bekannt wurde, sagte bei einer europaweiten Einführung der Kerosinsteuer einen Rückgang des CO2-Aussto-

ßes um elf Prozent voraus – als Folge höherer Ticketpreise und folglich weniger Flugreisen. „Bei weltweiten Flügen sind internationale Abkommen zu beachten und natürlich die Folgen für die gewerbliche Luftfahrt. Aber bei Flügen innerhalb Europas wäre eine Kerosinsteuer eine Möglichkeit, über die man nachdenken kann“, sagt Achatz, der auch hier auf die Notwendigkeit verweist, vorrangig das Hochleistungs-Eisenbahnnetz in Europa auszubauen. Alternative. Insgesamt bietet sich also ein Bild, wonach neue Steuern für den Klimaschutz zumindest nicht alleinige Wundermittel sind. Allerdings sind Steuern nicht der einzige Weg, um zu klima-, umwelt- und tiergerechteren Preisen zu kommen. Für den Moraltheologen Michael Rosenberger hat zwar die in Deutschland diskutierte Mehrwertsteuer-Erhöhung auf Fleisch „Charme“, weil sie auch Importfleisch betreffe und den Preisdruck auf die Bauern reduziere. Ihre volle positive Wirkung entfalte die Erhöhung allerdings nur dann, wenn die so eingenommenen Geldmittel in Form von Subventionen etwa für verbesserte Tierhaltung in die Landwirtschaft zurückfließen würden. Als gutes Alternativbeispiel nennt er die Schweiz: Dort hätten sich die Bürger im Jahr 2000 für verbesserte Tierhaltungsbedingungen und somit indirekt auch für höhere Preise ausgesprochen; mit der Folge, dass der Fleischkonsum um zehn Kilogramm pro Person und Jahr gesunken sei. Mit anderen Worten: Statt Steuern kann auch Einsicht das Verhalten von Menschen verändern.

«

Die großen Steuern Einkommenssteuer. Die Einkommenssteuer belastet Einkommen von Menschen, das über das absolute Existenzminimum (festgelegt bei 11.000 Euro im Jahr) hinausgeht. Die Lohnsteuer oder die Kapitalertragssteuer sind Einhebungsformen der Einkommenssteuer. Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer (in Österreich als Mehrwertsteuer definiert) ist eine allgemeine Verbrauchssteuer. Unternehmenszwecken dienende Ausgaben werden durch den Vorsteuerabzug entlastet, die Umsatzsteuer trägt grundsätzlich der Endkonsument. Körperschaftssteuer. Sie ist grob gesprochen die „Einkommenssteuer“ für juristische Personen wie zum Beispiel für Kapitalgesellschaften. Univ.-Prof. Markus Achatz lehrt Steuerrecht an der JohannesKepler-Universität Linz, ist Verfassungsrichter und Partner einer großen Steuerberatungsfirma. EOS


10 Thema

29. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 80 Jahren

Christen im Zweiten Weltkrieg Als am 1. September 1939 Hitler den Zweiten Weltkrieg vom Zaun brach, konnten die Kirchen schon auf Verfolgung und Zurückdrängung durch den Nationalsozialismus zurückblicken. Dennoch nahmen sie besonders im Krieg gegen die Sowjetunion eine unterstützende Haltung ein. Heinz Niederleitner

Natürlich gab es unter der NS-Herrschaft jene Christ/innen, die – oft zum Preis des eigenen Lebens – Widerstand leisteten. Franz Jägerstätter, der den Krieg als verbrecherisch erkannte, seine Teilnahme verweigerte und hingerichtet wurde, ist ein Beispiel für diese Gruppe. Für die Kirchen insgesamt stehen diese Menschen sie nicht. Der Ausbruch des Weltkriegs schien den Kirchen im „Kirchenkampf“ mit dem Regimes zunächst sogar Erleichterung zu bringen. Hitler verbot für die Dauer des Kriegs jede Aktion gegen die Kirchen. Anfangs setzten die Machthaber für die Erhaltung der „Kampfmoral“ auch auf die Tätigkeit der Kriegspfarrer: Bis 1941 waren pro Konfession 455 solcher Seelsorger im Einsatz. Aber weder der vermeintliche „Burgfriede“ mit dem Regime, noch der Einsatz der Wehrmachtspfarrer waren den Machthabern auf Dauer wichtig. 1941 kam es zu einem „Klos-

Feldgottesdienst eines Bataillons der 6. deutschen Armee im Sommer 1941. Ein Jahr später begann sie die Schlacht um Stalingrad, wo die ganze Armee zerschlagen wurde. akgimages / picturedesk.com

tersturm“, dem 120 Einrichtungen zum Opfer fielen. Und die durch Tod oder Gefangennahme ausgefallenen Kriegspfarrer wurden zunehmend nicht mehr nachbesetzt. Da half es auch nichts, dass beispielsweise der Augsburger Bischof Joseph Kumpfmüller 1941 den „Kampf gegen den Bolschewismus“ mit der Türkenbelagerung vor Wien verglich: „Wir alle wünschen uns nichts sehnlicher als den baldigen und endgültigen Sieg (unserer Soldaten im Osten, Anm.) über die Feinde unseres Glaubens. Ahmt daher das Beispiel unserer christlichen Vorfahren nach, die mit dem Rosenkranz in der Hand die Türkengefahr siegreich abwehrten! Unterstützt die Waffen unserer Soldaten mit Euren gemeinsamen Gebeten!“ Propaganda. An solchen Aussagen empört heute nicht nur die Argumentation. Sie gaben auch die NS-Propaganda wieder, wonach Deutschland nur einem Angriff des bisherigen Bündnispartners Sowjetunion (Hitler-Stalin-Pakt) zuvorgekommen sei. Es gab aber Unterschiede: Für die Nationalsozialisten war es ein Expansionskrieg um angeblichen „Lebensraum im Osten“. Für die Kirchen war es ein Krieg gegen den atheistischen, kirchenverfolgenden Kommunismus. Die Propaganda setzte sich jedenfalls fest, wie Feldpostbriefe von Soldaten und Feld-

geistlichen zeigen, die der Historiker David Schmiedel für sein Buch „‚Du sollst nicht morden‘. Selbstzeugnisse christlicher Wehrmachtssoldaten aus dem Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion“ (2017) analysiert hat. So schrieb ein Soldat 1943 an einen Feldgeistlichen: „Wenn durch diesen schweren Krieg erreicht wird, dass der Bolschewismus nicht über unser Vaterland hereinbricht, dann mag so manches Opfer nicht vergebens sein, und wir wollen uns in Demut beugen vor dem Allmächtigen.“ Sühne. Freilich finden sich auch Zeugnisse von Soldaten, die sahen, was vor sich ging. Zur Verfolgung der Juden schrieb ein Leutnant 1942 von der Ostfront: „Das ist Unmenschlichkeit, wie man sie im 20. Jahrhundert, dem ‚aufgeklärten mordernen Zeitalter‘ nicht mehr für möglich halten sollte. Wie wird das einmal gesühnt werden!“ Die Quellen zeigen, dass Feldgottesdienste für Soldaten eine Trostquelle waren, aber auch die Kriegsmoral stützten. Manchmal waren sie mit Vorahnungen verbunden, wie ein katholischer Soldat schrieb: „Wenn der Feldgeistliche kam, um Gottesdienst zu halten, wussten wir, was es geschlagen hatte: Dann stand ein großer Einsatz bevor.“ Rund 95 Prozent der deutschen (und österreichischen) Soldaten waren zumindest nominell Christen. Wie rechtfertigten sie vor sich selbst ihren Kriegseinsatz – jenseits der Tatsache, dass Kriegsdienstverweigerer hart bestraft wurden? Historiker Schmiedel schreibt: „Die Ansätze zur Rechtfertigung des eigenen Handelns im Angesicht des allmächtigen Gottes, unter dessen Obhut sich die Soldaten wähnten, waren so vielfältig, wie es die Soldaten selbst waren.“ Zwei Grundlinien macht er aber dennoch aus: Die eine Strategie habe in der „Abgrenzung des eigenen Glaubens von den weltlichen Belangen und der nationalsozialistischen Ideologie“ bestanden. Die andere sei gewesen, „die Lehren des eigenen Glaubens den Bewandtnissen der nationalsozialistischen Weltanschauung“ anzupassen. Aussagen von Kirchenmännern wie jene von Bischof Kumpfmüller erleichterten solch einen „Brückenschlag“ zweifellos. Nach dem Krieg dachten die Kirchen um und bekannten – freilich zunächst zögerlich und schwammig – ihre Mitverantwortung.

«


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

29. August 2019

Kurz berichtet Trauer. Vertreter der Caritas haben Trauer über den Tod des früheren Sozialministers Rudolf Hundstorfer geäußert. Mit dem während seines Urlaubs in Kroatien verstorbenen Hundstorfer verliere Österreich „einen engagierten Sozialpolitiker und einen beeindruckenden Menschen mit großem Herz“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau. Der Ex-ÖGB-Präsident sei ein „wichtiger Verfechter unseres Sozialstaates“ gewesen „und hatte immer ein offenes Ohr für Menschen in Not“.

Angesichts der Brände in Amazonien und ihrer Zerstörungskraft rief auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. erneut die Menschheit zu einem Umdenken auf. Reuters

Brände in Amazonien

Schöpfungszeit im Zeichen der Katastrophe Die diesjährige Schöpfungszeit der Kirche von 1. September bis 4. Oktober wird von der Umweltkatastrophe in Amazonien überschattet. Im Oktober startet die Amazonien­synode in Rom. Papst Franziskus rief zu schneller Eindämmung der Brände im Regenwald auf. „Lasst uns dafür beten, dass sie mit vereinten Kräften schnellstmöglich gebändigt werden“, sagte das Kirchenoberhaupt. Auch der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM hat Brasilien und Bolivien sowie die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufgerufen. Die Amazonas-Waldbrände sind die schwersten seit Jahren. Brasilien registriert in diesem Jahr Zehntausende Waldbrände im Regenwald, so viele wie nie zuvor. Derzeit kämen täglich an die 1000 neue Brandherde dazu, hieß es aus Brasilia. Auch Bolivien ist stark betroffen. Obwohl die Brände sich seit mehreren Wochen ausbreiten, hatte Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro nach weltweiten Protesten erst vergangene Woche angekün-

digt, er werde Soldaten zum Löschen in den Regenwald schicken. Im Oktober steht Amazonien im Zentrum einer Synode im Vatikan. Schöpfungsbewahrung und der Schutz der indigenen Bevölkerung stehen dabei im Zentrum. Aus diesem Anlass riefen der brasilianische Kardinal Claudio Hummes und Bischof Erwin Kräutler zuletzt nochmals verstärkt zum Schutz der Gebiete auf, „um zu retten, was zu retten ist“. „Zaghaftigkeit“. Die neue Umweltkatastrophe in Amazonien verschärft sich just zu dem Zeitpunkt, da die Kirche mit der Schöpfungszeit die Bewahrung der Erde ins Zentrum stellt. Neben konkreten Aktionen auch in den österreichischen Kirchen und auch anderen Glaubensgemeinschaften werden die politischen Akteure zu Taten aufgefordert: Die Zaghaftigkeit der politischen Elite sei „nicht nur ermüdend, sondern auch erschreckend“, sagte die Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs, Hemma Opis-Pieber.

«

Ehrung. Mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ist die stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Eva Oberhauser, für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement für Frauen ausgezeichnet worden. Oberhauser erhielt die hohe Auszeichnung vor allem für ihren Einsatz in der Katholischen Frauenbewegung, der sie seit 25 Jahren angehört. Urteil. Der australische Kardinal George Pell bleibt wegen sexuellen Missbrauchs in Haft. Das Oberste Gericht des australischen Bundesstaats Victoria wies die Berufung des früheren vatikanischen Finanzchefs zurück und bestätigte die sechsjährige Haftstrafe. In dem Berufungsverfahren sahen es die Richter mit zwei zu einer Stimme als weiter erwiesen an, dass Pell 1996 einen 13 Jahre alten Buben missbraucht und einen anderen belästigt habe. Gegen die Bestätigung des Urteils ist eine weitere, letzte Berufung vor dem Obersten Gericht Australiens (High Court) möglich. Pell beteuerte stets seine Unschuld.

Kardinal George Pell. Reuters


Sonntag 22. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 1. September 2019

An solchen Plätzen beginnt das Leben Wer mit den Augen Gottes durch die Welt geht, dem eröffnen sich neue Perspektiven. Gottes Ehrenplätze haben wenig mit Finanzkraft oder Macht zu tun.

Evangelium Lukas 14,1.7–14

Jesus kam an einem Sabbat in das Haus ­eines führenden Pharisäers zum Essen. Da beobachtete man ihn genau. [...] Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, erzählte er ihnen ein Gleichnis. Er sagte zu ihnen: Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit eingeladen bist, nimm nicht den Ehrenplatz ein! Denn es k­ önnte ein anderer von ihm eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn ­eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach d ­ iesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. Vielmehr, wenn du eingeladen bist, geh hin und nimm den untersten Platz ein, d ­ amit dein Gastgeber zu dir kommt und sagt: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, lade nicht deine Freunde oder deine ­Brüder, ­deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich wieder ein und dir ist es vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, ­Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

1. Lesung

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Jesus Sirach 3,17–18.20.28–29

Mein Sohn, bei all deinem Tun ­bleibe ­bescheiden und du wirst geliebt werden von anerkannten Menschen! Je größer du bist, umso mehr demütige dich und du wirst vor dem Herrn Gnade finden! Denn groß ist die Macht des Herrn, von den ­Demütigen wird er gerühmt. [...] Es gibt ­keine Heilung für das Unglück des Hochmütigen, denn eine Pflanze der Bosheit hat in ihm Wurzel geschlagen. Das Herz eines Verständigen wird einen Sinnspruch überdenken und das Ohr des Zuhörers ist die Sehnsucht des Weisen.

2. Lesung Hebräer 12,18–19.22–24a

Ihr seid nicht zu einem sichtbaren, ­lodernden Feuer hinzugetreten, zu dunklen W ­ olken, zu Finsternis und ­Sturmwind, zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte, bei denen die Hörer flehten, ­diese Stimme solle nicht weiter zu ­ihnen ­reden. [...] Ihr seid vielmehr zum Berg Zion ­hinzugetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen ­Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den G ­ eistern der schon vollendeten Gerechten, zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus.

Gemeinsamer Tisch. Am Mittwoch vergangener Woche trafen sich in Lindau am Bodensee die Delegierten der Vollversammlung der „Religions for Peace“ gemeinsam mit Stadtbewohner/ innen an einer langen „Tafel zwischen den Kirchen“, um gemeinsam zu essen und miteinander zu reden. Schrimpff


Wort zum Sonntag

Keine leichte Übung Das heutige Evangelium hält das Vergrößerungsglas über die eigenen ­Verhaltensmuster und wirft die Frage auf, wie es so ausschaut mit der eigenen Bescheidenheit. Wie steht es um meine Selbstgefälligkeit? Womit gebe ich gerne an? Wie möchte ich von anderen ­gesehen werden?

D

Als junger Journalist war ich einmal zu Interviews bei einer prominent besetzten Arbeiterkammerversammlung geladen. Ich war blutjung in diesem Beruf und kannte keinen der anwesenden Gäste. Wenngleich ich nicht schüchtern bin, tat ich mir recht schwer, mit den vielen wildfremden Menschen ins Gespräch zu kommen. Nur einzelne Personen nahmen mich überhaupt wahr. Für die meisten war ich Luft. Das änderte sich ­schlagartig, als ich das ORF-Mikrofon aus meiner T ­ asche zog und damit durch die Reihen lief. Ich staunte nicht schlecht, wie sich die Kontaktbereitschaft und das Interesse an meiner ­Person von der einen auf die andere ­Minute veränderten. Plötzlich wurde ich in die ­erste Reihe gebeten. Man hatte mich bemerkt und empfangen - einen gern gesehenen Gast. Aber war ich das wirklich? In der Rolle des ­Journalisten wurde ich begrüßt, so wie man Journalisten eben willkommen heißt. Mit mir als ­Person hatte das noch nichts zu tun. Das gab und gibt mir bis heute zu denken. In der ersten Lesung werden wir ­heute ­ermahnt, denn einem gottesfürchtigen ­Menschen soll es nicht passieren, dass ihm ­seine Rolle zu Kopf steigt: „Mein Sohn, bei all deinem Tun ­bleibe ­bescheiden und du wirst geliebt werden von anerkannten Menschen!“

ie Gerechten aber freuen sich, sie jubeln vor Gott und jauchzen in Freude.

Singt für Gott, spielt seinem Namen! Erhebt ihn, der durch die Steppen einherfährt! Ein Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott bringt Verlassene heim, führt Gefangene hinaus in das Glück;

Zum Weiterdenken Gehe mit einem wachsamen Blick durch den Tag. Wer wartet darauf, von dir wahrgenommen, angesprochen und begrüßt zu werden? Prüfe dich in deiner Dienstbereitschaft und Gastfreundschaft.

doch Aufsässige müssen wohnen im dürren Land. Gott, du ließest Regen strömen in Fülle über dein verschmachtendes Erbland, das du selbst gegründet. Dein Geschöpf fand dort Wohnung; Gott, in deiner Güte versorgst du den Armen.

Martin Fenkart Pastoralamtsleiter der Diözese Feldkirch Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm (aus Psalm 68)

u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

29. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Freude am Tanzen ist keine Frage des Alters. Zwetschkenröster, hausgemacht stockadobe/A_Lein

Zwetschken- und sonstige Obströster ZUTATEN 1,5 kg vollreife Zwetschken ca. 125 ml Wasser 1/2 Vanilleschote 1 Zimtstange 4–5 Gewürznelken 200 g Zucker 20 ml Rum oder Zwetschkenbrand

∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙

zubereitung Die Früchte werden halbiert und mit Wasser in einem Topf zum Kochen gebracht. Die Gewürze kommen dazu, und nun wird so lange gekocht, bis die Häute der Zwetschken runzelig werden. Zeit, den Zucker beizumischen und unter oftmaligem Rühren weiterzukochen, bis der Saft klar ist. Schließlich kann mit Rum und/oder Zimt und Lebkuchengewürz abgeschmeckt werden. Sterlisiert wird 20 Minuten bei 75 ºC im Rohr. Obströster Röster aus Zwetschken, Marillen oder Holunder sind beliebte fruchtige Begleiter in der österreichischen Mehlspeisküche. Ihre Haltbarkeit erfahren sie weniger durch die Zugabe von Zucker, vielmehr geschieht dies mittels Sterilisieren. Am einfachsten funktioniert die Methode im Backrohr. Die (etwa gleich großen) Gläser kommen verschlossen auf ein Backblech mit hohem Rand, ohne dass sie sich berühren. Das Blech wird zur Hälfte mit Wasser aufgefüllt und ins kalte Rohr geschoben. Zeit und Temperatur sind Teil des jeweiligen Rezeptes. XX Marianne Obermair, Romana Schneider-Lenz: Obst haltbar machen. Praxisbuch im Stocker Verlag, Graz 2019, € 19,90. ISBN: 978-3-7020-1807-8 XX Die Autorin beschreibt ausführlich die verschiedenen Arten der Haltbarmachung und reicht dazu viele köstliche Rezepte.

Ganz im Gegenteil. Sich gemeinsam zur Musik zu bewegen macht besonders älteren Menschen viel Spaß, wie Tanzleiterin Isabella Roth bestätigt. brigitta hasch

Tanzen weckt Leb Von Walzer bis Salsa, von Volksmusik bis zu internationalen Rhythmen, von klassischer Tanzmusik bis zu bekannten Schlagermelodien – es gibt kaum eine Musikrichtung, die in den Tanzstunden bei Isabella Roth fehlt. Sie leitet im Raum Linz einige Tanzgruppen für Menschen „ab der Lebensmitte“. Mehr als Bewegung. Tanzen fordert viele Muskel und Gelenke. Allein die Beweglichkeit und der Gleichgewichtssinn werden durch ein regelmäßiges Tanztraining sehr positiv beeinflusst. Tanzen ist aber auch eine komplexe Leistung des Gehirns. „Wir sagen die Schritte zunächst ohne Musik an. Das Gehörte muss mit Händen und Füßen umgesetzt werden und später selbstständig zur Musik getanzt werden. Das fördert speziell das Kurzzeitgedächtnis“, weiß die Medizinerin Isabella Roth. Und schließlich sind es die sozialen Kontakte, die gerade für ältere Personen so wichtig sind und die man beim Tanzen ganz einfach finden kann. Alles zusammen ergibt ein Paket, das Tanzen zu einem Paradebeispiel für die Vorbeugung gegen Demenz macht. „Tanzen eignet sich hervorragend. Man ist von Menschen umgeben, bewegt sich, muss sich die Tanzschritte merken und ist im besten Fall dabei entspannt und schläft danach gut“, bestätigt

der Demenz-Experte Elmar Kainz vom Neuromed Campus Linz. Schnelle Erfolgserlebnisse. „Unsere Methodik ist darauf ausgerichtet, dass man die Schrittfolgen und Tänze rasch und einfach erlernen kann“, erklärt Isabella Roth. Mit etwas Taktgefühl geht es leichter, „aber im Prinzip werden alle in der Gruppe mitgenommen. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig. Das fördert auch die gegenseitige Toleranz und Wertschätzung.“ Vielfalt an Tänzen. „Die klassische Tanzhaltung findet man bei uns nicht, wir nehmen uns bei den Paartänzen, die wir Mixer nennen, einfach an der Hand“, erzählt die Tanzleiterin. Dazu kommen Mehrpaartänze, Kreistänze und Kontratänze. Letztere erkennt man daran, dass „Gassen“ gebildet werden, „von Balleröffnungen ist das vielleicht vielen bekannt“. Sehr beliebt sind auch Squaredance, Linedance und verschiedene Volkstänze. „Um Schwindel zu vermeiDr. Isabella Roth, Ärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie i. P., Tanzleiterin STÖ für „Tanzen ab der Lebensmitte“ privat


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

29. August 2019

Familie & Unterhaltung

Weit und breit kein Meer Was haben Liechtenstein und Usbekistan gemeinsam? Des Rätsels Lösung: Beide Länder sind sogenannte Doppelbinnenstaaten, sie sind nur von anderen Binnenstaaten umgeben.

ensfreude den, bauen wir wenige Drehungen ein. Aber insgesamt verändert man natürlich seine Po­ sition oder wechselt auch während es Tan­ zens mehrmals den Partner. Das kann den Orientierungssinn ordentlich fordern.“ Danke an viele Pfarren. Etwa die Hälf­ te unserer Kurse in ganz Österreich finden in Räumlichkeiten von Pfarren statt. „Dafür möchten wir einmal ein ganz großes Danke­ schön aussprechen“, das ist Isabella Roth ein besonderes Anliegen. „Eine zuständige Pfarr­ assistentin hat mir dazu einmal gesagt, dass unsere Tanzstunden für sie ein Beitrag zur Seniorenpastoral sind.“

Tanzen macht Spaß. In die Tanzstunden „ab der Lebensmitte“ kann man mit Partner/in oder alleine kommen, was besonders viele Frauen anspricht. Das Altersspektrum beginnt bei 50 ist nach oben (fast) offen. Karl Hömstreit/stÖ

Das etwa 25 Kilometer lange Fürstentum Liechtenstein liegt zwischen Österreich und der Schweiz und feierte heuer sein 200-jähriges Bestehen. In der Zeit zwischen 1918 und 1938 war es schon einmal Doppelbinnen­ staat und ist es seit 1945 wieder. Usbekistan erlangte nach der Auflösung der UdSSR 1991 sei­ ne Unabhängigkeit und wurde damit der zweite doppelte Bin­ nenstaat. Seine Nachbarn sind: Turkmenistan im Südwesten, Afghanistan im Süden, Tadschi­ Fragt der Frisör: Wie hät­ ten Sie gern das Haar geschnit­ ten.“ Kunde: „Schweigend!“ „Warum sammeln Sie Rei­ seprospekte? Sie verbringen doch jeden Urlaub zu Hause!“ – „Stimmt. Aber ich möchte doch wissen, wie viel Geld ich mir er­ spare!“

kistan im Südosten, Kirgisistan im Nordosten und Kasachstan im Norden und Westen. Dieser Status hängt jedoch vom Streit um den Status des Kaspischen Meeres ab. Würde man dieses als echtes Meer ansehen, wäre Usbekistan nur einfaches Bin­ nenland, da die Nachbarn Ka­ sachstan und Turmenistan dann Zugang zu einem Meer hätten. B. Hasch

Wer hätte gedacht, dass Usbekistan und Liechtenstein eine Gemeinsamkeit haben? adobe stock/Zerophoto

Welche Musik lieben die Schotten? – Den Rock! „Haben Sie gestern Abend nicht gehört, wie ich mit dem Besen gegen die Decke geklopft habe?“ – „Doch. Aber Sie brau­ chen sich nicht zu entschuldi­ gen. Bei uns ging es auch recht lebhaft zu!“

© Dir. Hausner

Seniorentanz plus. Man könnte es auch Bewegung im Sitzen nennen. Kommunika­ tion und Gedächtnisleistungen werden hier genauso abgerufen und gestärkt, auch wenn man für die Übungen nicht aufstehen muss. Diese Gruppenstunden finden vor allem in Alten- und Pflegeheimen statt.

«

XX Bundesverband Seniorentanz Österreich (STÖ): Österreichweit verschreibt man sich dem „Tanzen ab der Lebensmitte“, veranstaltet vielerorts Kurse und bietet eine qualitativ hochwertige Ausbildung für Leiter/innen (Trainer/innen) an. XX Infos zu den Kursen, den Kursorten und zur Ausbildung auf www.tanzenabderlebensmitte.at, E-Mail info@tanzenabderlebensmitte.at, oder unter Tel. 0699 10 06 81 10

SuchMal (Obst und Gemüse): Apfel, Birne, Erdapfel, Erdbeere, Gurke, Karfiol, Kirsche, Kraut, Kriecherl, Kürbis, Marille, Melone, Möhre, Paradeiser, Pfirsich, Pflaume, Preiselbeere, Radieschen, Ribisel, Salat und Weintraube. Sie finden die Wörter, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.


teletipps Sonntag

1. bis 7. September 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

1. September

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Friedenskirche in Frankfurt an der Oder. „Brücke des Friedens.“ ZDF 12.30  Orientierung (Religion). Kirchen und der Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. – NS-Zwangsarbeiter in Stift Heiligenkreuz. – „Religions-forPeace“-Weltkonferenz in Lindau. ORF 2 17.35  Konzert am Mailänder Domplatz. Beim diesjährigen „Concerto per Milano“ spielte das Orchester Antonin Dvoraks neunte und letzte Symphonie „Aus der Neuen Welt“. arte 17.55  Operette sich wer kann. Anlässlich des 80. Geburtstages von Dagmar Koller: Johann Strauß – Der König ohne Krone. ORF III 20.15  Menschen & Mächte Spezial. 80 Jahre Beginn Zweiter Weltkrieg – Sondersendung mit Fokus auf die Reaktionen der Welt. ORF 2 Montag

2. september

10.05  Land der Berge (Dokumentation). Hochkönigs Wanderreich – durch wilde Wasser und bunte Erze. Mit dem Gebirgsmassiv des Hochkönigs in den Berchtesgadener Alpen ist der UNESCO-Geopark „Erz der Berge“ verbunden. ORF III 20.15  Münchens neue wilde Isar (Dokumentation). Der Gebirgsfluss fließt mitten durch die bayerische Landeshauptstadt. Doch lange Zeit war ihm sein wilder Charakter genommen. 3sat 20.15  Aguirre, der Zorn Gotes (Abenteuer, BRD, 1972). Auf der Suche nach der legendären Goldstadt Eldorado begibt sich eine Gruppe spanischer Eroberer in den Dschungel des Amazonas. Ein vielschichtiger Abenteuerfilm über eine monströse Führerfigur, über Imperialismus, Größenwahn und Irrsinn, in einer beispielhaften Inszenierung, die um authentische Erzählweise bemüht ist. arte Dienstag

3. september

12.10  Expeditionen (Dokumentation). Blühende Almwiesen, Obstplantagen, romantische Dörfer – so kennen Touristen Südtirol. Doch der landschaftliche Traum ist hart erarbeitet. Landwirtschaft ist hier eine ständige Bewährungsprobe: der Großteil der Region besteht aus hohem, steinigem Gebirge. ORF III

Morgengedanken von Bischof Michael Chalupka, evang. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

Di 20.15  Die Brücke (Kriegsfilm, BRD, 1959). Eine Schar deutscher Jungen verteidigt 1945, völlig sinnlos, eine unwichtige Brücke bei einer Kleinstadt im Bayerischen Wald vor den anrückenden Amerikanern. Der Film enthüllt im Missbrauch jugendlicher Unbefangenheit und Ideale zugleich den schlimmen Aberwitz des Krieges. 3sat

Do 20.15  Dok 1 (Dokumentation). Angstfach Mathe. Lernen wir das Richtige? Werden Kinder ausreichend auf das Leben vorbereitet? Wie gut sind unserer Lehrer? Haben Kinder Spaß beim Lernen oder überwiegt der Druck? Was sind die aktuellen Probleme im Bildungssystem und wie könnten die Lösungen aussehen? Lisa Gadenstätter findet Antworten. ORFeins

Foto: ZDF/MDR/Degeto

23.15  kreuz und quer (Dokumentation). Das Ende der Seele. Forscher arbeiten akribisch daran, Maschinen nicht nur intelligenter, sondern auch humaner zu machen. Wenn der Unterschied zwischen Mensch und Maschine verschwimmt, Roboter emotional reagieren und geradezu beseelt wirken: Ist dies das Ende der menschlichen Seele, wie wir sie bisher kannten? ORF 2 Mittwoch

4. september

19.00  Stationen (Magazin). Freiwillig einsam – Leben als Eremit. 86 Mal ist Jürgen Otto Stahl schon umgezogen. Der Film begleitet den Weg des angehenden Eremiten. BR 20.15  Vater, Mutter, Hitler – Vier Tagebücher und eine Spurensuche (Dokumentarfilm). Bis heute, über 70 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus, gehen Kinder und Enkel auf Spurensuche und fragen sich, wie ihre Eltern und Großeltern zu Hitler und zur NS-Ideologie standen. 3sat 21.45  Island (Dokumentation). Geysir, Gletscher, Götterfall. Die Isländer haben gelernt, die Naturkräfte für sich zu nutzen: Geothermische Energie und Wasserkraft sind für Island typische saubere Energiearten, wie das Kraftwerk von Krafla zeigt. 3sat Donnerstag 5. september 15.05  Heimatleuchten (Volkskultur). Hin über d’Alm – Zwischen Gosau und Hallstatt. Von den Tiefen der Hallstätter Salzberge über geschichtenreiche Schleifsteinbrüche hinauf zu traumhaften Moorseen und zur Plankensteinalm in Gosau. Conny Bürgler trifft Menschen und Musik im Weltkulturerbe. ServusTV

Freitag

Foto: pixabay

6. september

15.05  So feiern wir (Dokumentation). Beim Altausseer Kirtag, Rupertikirtag und Schusterkirtag. Der Rupertikirtag in Salzburg ist berühmt für sein historisches Handwerk und den „Hanswurstn“, einen leutseligen Spaßgesellen im Mittelaltergewand. ServusTV 21.00  Mailand und Bergamo (Dokumentation). Von italienischer Eleganz. Mailand ist eine Stadt, die sofort fasziniert, in die man sich aber nicht sofort verlieben möchte. Einer der schönsten Orte Mailands ist das Dach des Doms. HR Samstag

7. september

11.00  Gottesdienst zur Bischofseinführung. Aus dem Dom zu Magdeburg. Am 10. Mai wählte die Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Friedrich Kramer zum neuen Landesbischof. Am 7. September wird er im Magdeburger Dom St. Mauritius und Katharina feierlich in sein neues Amt eingeführt. MDR 20.15  Wunderschön! (Dokumentation). Genusswandern Schweiz. Von Hütte zu Hütte im Appenzellerland. HR 23.35  Das Wort zum Sonntag spricht Pfarrer Wolfgang Beck, Hildesheim. Das Erste

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: EPD/Uschmann

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. Zweiter Weltkrieg. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Spillern, Erzdiözese Wien. Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: privat Menschenbilder. „Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen.“ Die Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler. So 14.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Helfen in Krieg und Frieden.“ Anlässlich des Ö1-Schwerpunktes „80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs“ nimmt der Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes Gerald Schöpfer jene Menschen in den Blick, die bisweilen sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um Kranken und Verwundeten zu helfen. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Wenn Paare auseinandergehen. Keine Trennung ohne Schmerzen. Mo–Do 9.05 (Wh. 22.08), Ö1. Radiokolleg. Der Volksempfänger. Mit Wunschkonzert und Propaganda in den Zweiten Weltkrieg. Mo–Do 9.30, Ö1. Radiokolleg. Yiddish Glory. Jüdische Lieder aus dem Zweiten Weltkrieg. Mo–Do 9.45, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Religionsfreiheit als Menschenrecht. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. City Science Talk. „Mythendealer der Gegenwart.“ Mi 21.00, Ö1. Das Ö1 Konzert. Gioacchino Rossini: „Petite messe solennelle“ für Soli, Chor, Klavier und Harmonium Do 19.30, Ö1. Logos. Welche Alternativen gibt es zum Krieg? Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie. Am Amazonas.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

29. August 2019

Schöpfungszeit

Tiere erzählen von Gott Vom 1. September bis zum Gedenktag des hl. Franz von Assisi (4. Oktober) begeht die Kirche die Schöpfungszeit. In dieser Serie erörtern wir dabei mit dem Brixener Professor für Moraltheologie, Martin M. Lintner, die Beziehungen von Mensch und Tier. Tiere gehören zu unserem Lebensumfeld. Schönheit und Anmut vieler Tiere faszinieren uns. Als Nutz- oder Haustiere bestimmen viele Tiere das Leben von Menschen. Viele fühlen sich von ihren Tieren vorbehaltlos angenommen, ohne bekrittelt zu werden. Die Nähe von Tieren und der Umgang mit ihnen werden als beruhigend und wohltuend erfahren. Sie vermitteln Zuwendung und Vertrauen. Zugleich gibt es aber auch Tiere, deren Gefährlichkeit uns Furcht einflößt oder die wir als Schädlinge betrachten. Kurzum: Tiere werden als fascinosum et tremendum wahrgenommen, als faszinierend und abschreckend zugleich. Geheimnis. In der theologischen Tradition werden diese beiden Begriffe in der Regel auf das Geheimnis Gottes bezogen. Es gibt neuerdings Ansätze einer Theologie der Tiere, die die Ähnlichkeit von Gotteserfahrungen mit der Erfahrung im Umgang mit Tieren hervorheben: Wie Gott uns ganz nahe, zugleich aber auch entzogen bleibt, so auch die Tiere, zu denen viele Menschen ein enges und unmittelbares Verhältnis haben, auch wenn der Unterschied bzw. der Graben zwischen Mensch und Tier nicht einfach überwunden werden kann. Dieser Gedanke, Gottes- und Tiererfahrungen miteinander zu vergleichen, mag auf den ersten Moment befremdlich wirken – und es stimmt: Es muss darauf geachtet werden, dass die Ähnlichkeit zwischen beiden Erfahrungsformen nicht überstrapaziert wird bzw. ihre

Mensch und Tier Vom richtigen Umgang mit Tieren

PROF. MARTIN M. LINTNER OSM

PIRV.

Teil 1 von 4

Faszinierend und fremd zugleich tritt der Tiger dem Menschen gegenüber. Er ist wunderschön, aber auch undurchschaubar. NIE

Unterschiedlichkeit nicht aus dem Blick verloren wird. Dennoch ruft uns dieser theologische Ansatz eine in der christlichen Tradition oft in Vergessenheit geratene biblische Botschaft neu ins Gedächtnis: Die Tiere haben uns etwas über Gott zu sagen! In der Bibel begegnet uns fast auf jeder Seite eine Fülle von unterschiedlichsten Tieren. Das Loblied auf den Schöpfer in Psalm 104 ist ein besonders schönes Beispiel dafür. Oft werden Tiere auch als Metaphern für Gott und sein Wirken verwendet. Die Taube etwa gilt aufgrund ihrer angeblichen Friedfertigkeit als Symbol für den Heiligen Geist. Das Lamm, das gutgläubig seinem Schlächter folgt und geduldig sein Schicksal erträgt, wird zum Symbol für den leidenden Gottesknecht und schließlich für Christus. Der Esel, der im Unterschied zum Pferd nicht geeignet war für den Einsatz bei Schlachten oder Beutezügen, wird zum Sinnbild des messianischen Friedensfürsten. Der Löwe

mit seiner Entschlossenheit und reißenden Kraft wird zum Bild für Gott, der sich mit Mut und Löwenkraft für sein Volk einsetzt. Der Adler, der seine Jungen beschützt und sie das Fliegen lehrt, versinnbildlicht die elterliche Fürsorge Gottes. Die Henne, die ihre Küken um sich schart, wird von Jesus selbst als Vergleich für seine Sendung verwendet, die Kinder Jerusalems zu sammeln. Boten Gottes. Diese und viele weitere Beispiele zeigen uns, dass Tiere in der Bibel als Boten Gottes angesehen werden. Sie sind seine geliebten Geschöpfe, deren Wohlergehen ihn kümmert, und sie haben uns etwas über Gott zu sagen: „Frag nur die Tiere, sie lehren es dich; die Vögel des Himmels, sie künden es dir; die Fische des Meeres erzählen es dir. Wer von ihnen allen wüsste nicht, dass die Hand des HERRN dies gemacht hat? In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens.“ (Hiob 12,7–9)

«


18 Termine namenstag

Sabine Falkner lebt mit ihrer Familie in Kollerschlag und ist Lektorin in der Pfarrkirche. Privat

Sabine (29. August) Die Herkunft meines Vornamens ist lateinisch, dieser war ein altrömischer Beiname für Mitglieder aus dem Stamm der Sabiner. Sabina war eine Heilige und Märtyrin der frühen Kirche in Rom. Sie ist die Schutzpatronin von Rom, der Hausfrauen und Kinder. Ich habe nachgelesen, dass der Name Sabine von der Mitte der 1950er- bis zur Mitte der 1960erJahre fast ununterbrochen auf Platz eins der beliebtesten Vornamen in Deutschland war. Ab den frühen 1970er-Jahren sank seine Popularität, und jetzt werden kaum noch Mädchen Sabine genannt. Mein Vorname wurde nicht nur von meinen Eltern ausgesucht, sondern auch meine ­Groß­mutter und die Großtante haben mitentschieden. Ich war als Kind mit meinem Namen zufrieden und bin es auch heute noch. Sabine Falkner

29. August 2019

Freitag, 30. August XX Bad Mühllacken. Meditation am Freitagabend, geh in deinen innersten Raum, werde still im Angesicht Gottes und finde Beheimatung, Heilung, inneren Frieden und Neuausrichtung, Kurhaus, 1. Stock, Meditationsraum, 19.45 Uhr. XX Grieskirchen. x-fest, Party, Prayer & Mission, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, Loretto Worship Band, Talk: Gottfried Schwarzenberger. XX Lichtenberg. Film. Film. Film. Kinoerlebnis auf Großbildleinwand für die ganze Familie, Kinderfilm: Feuerwehrmann Sam, Open Air bei Schönwetter oder im Gemeindeamt, Monsieur Claude 2, AbendFilmvorführung, 20.30 Uhr. XX Schwertberg. Agro-Fit Nigeria, Start-Up-Fest des Vereins HELPTRANS-FAIR, bei diesem Fest wird das Projekt Agro-Fit Nigeria genauer vorgestellt und über die bisherige Arbeit und den Projektfortschritt informiert, Bischof Ernest aus Enugu (Nigeria) wird persönlich anwesend sein und für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen, Musik, Speisen, Getränke und mehr, Pfarrplatz, 18 Uhr. Samstag, 31. August XX Hörsching. Geistliches Konzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, Tea Clancel, Mezzospopran, Jean Matau, Orgel/ Klavier, Nicolas Clancel, Text. Sonntag, 1. September XX Allerheiligen im Mühlkreis. Wandertag, Wanderermesse, 8.30 Uhr, Start beim Pfarrhof, 9.30 Uhr, große Route: 10 km, beim Naarnleitner gesellige Pause mit Stärkung, kleine Route: 3 km, Ziel: Pfarrhofgarten. XX Brunnenthal. Brunnenthaler Konzertsommer, Werke von Georg Friedrich Händel, Georg Muffat, Georg Philipp Telemann, Philippe Courbois, Michel Blavet, François Collin de Blamont, Pfarrkirche, 17 Uhr, MariaSophie Pollak, Sopran, Julia Stocker, Traversflöte, Johannes Ötzbrugger, Theorbe, und Tizian Naef, Cembalo. XX Kremsmünster. Missa „Ego delectabor in Domino“ von Johann Valentin Rathgeber, Stiftskirche, 10.15 Uhr.

XX Linz, Mariendom. Musik am Mittag, Changes, Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, Zsolt Gárdonyi und Wolfgang Sauseng genießen, 10.45 bis 11.15 Uhr, mit Ines Schüttengruber, Orgel. XX Nebelberg. Nebelberger Wandertag, Wanderstrecken mit 7, 11, 22 und 42 km, Familienstrecke mit Kinderprogramm, Start 8 bis 11 Uhr, Rätselrallye, Geschicklichkeitsspiele, Abstecher zur Radlranch, Hüpfburg, „Goodie-Bag“ (für die fleißigen kleinen Wanderer), Start: beim GH Jagawirt, bei jeder Witterung, Frühschoppen ab 10 Uhr. XX Pucking. Musik unterm Sternenhimmel, Lieder zum Nachdenken, Kulturraum St. Leonhard, 18 Uhr, Heinz Purrer mit Band. XX Reichersberg. Kapellenwander­ ung, Treffpunkt: Wirts­kapelle, 13.30 bis 17 Uhr. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­ sprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, Augustinus-Messe, Franz Xaver Müller, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering, Hauptzelebrant und Prediger: Abtpräses Maximilian Heim, Liveübertragung durch Radio Maria; Schutzengelandacht und Prozession, 14 Uhr. Montag, 2. September XX Linz, Karmelitenkirche. Jugend­gebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische ­Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. Dienstag, 3. September XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgel­vesper, 17.15 Uhr, Manuel Schuen, Orgel. XX Wels. Austausch- und Beratungsmöglichkeit für pflegende Angehörige, Haus für Senioren, 17 bis 19 Uhr. Mittwoch, 4. September XX Ried im Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum, 18 bis 20 Uhr. XX Senftenbach. Hl. Messe, Pfarrkirche, 8 Uhr, mit Pfarrer Mag.

KirchenZeitung Diözese Linz

Roman Gawlik, Liveübertragung durch Radio Maria. Donnerstag, 5. September XX Altheim. Bleib-AKTIV-Frühstück, Rotes Kreuz Altheim, 8 bis 10 Uhr. XX Linz, Mariendom. Orgel.Sommer, Abendkonzert, Raumklang: Sax in the City, 20 Uhr, Dolby Surround im Dom mit dem Saxophon­ ensemble der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und den beiden Organisten Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab. Freitag, 6. September XX Bad Mühllacken. Meditation am Freitagabend, geh in deinen innersten Raum, werde still im Angesicht Gottes und finde Beheimatung, Heilung, inneren Frieden und Neuausrichtung, Kurhaus, 1. Stock, Meditationsraum, 19.45 Uhr. XX Feldkirchen an der Donau. Kabarett, Schul- und Kulturzentrum, 19.30 Uhr, mit Manuel Thalhammer und Benedikt Mitmannsgruber. XX Linz. CD-Präsentation, Bedin­ ungslos geliebt u. a. Lieder der Bakhita-Messe, Kirche der Marienschwestern, Heinz Purrer mit seiner Gruppe Sing & Pray, Vortrag im Rahmen der CD-Präsentation, mit P. Karl Wallner, im Anschluss Agape mit Weinverkostung. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr, Herz-Jesu-Messe, 18 Uhr. XX Ried im Innkreis. Orgelkonzert Very British, Werke von E. Elgar, Sir A. H. Brewer u. a., Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, Renate Pumberger, Orgel. Samstag, 7. September XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Hätte ich tausend Leben, ich gäbe sie Gott, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-Jesu-Kirche in Linz weg, mit den Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus.

Ausstellung – Besondere Termine – Flohmarkt – Theater XX Aschach an der Donau. Großer Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, Fr., 6. 9., 16 bis 19 Uhr und Sa., 7. 9., 8 bis 12 Uhr. XX Gallneukirchen. Pfarrflohmarkt, Sa., 14. 9., Pfarrzentrum, Abgabetermine: Fr., 6. 9., 16 bis 19 Uhr, Sa., 7. 9., 8 bis 12 Uhr, Mo., 9. und Di., 10. 9., jeweils von 16 bis 19 Uhr im Pfarrzentrum, Verkauf: Sa., 14. 9., 7 bis 17 Uhr und So., 15. 9., 8 bis 12 Uhr. XX Linz. Grundkurs für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung, 5 Module, Do., 17. 10. 2019 bis Fr., 7. 2. 2020, Caritas Mobiles Hospiz Palli-

ative Care, Leondinger Str. 16, 4020 Linz, Anmeldung bis 4 Wochen vor Grundkursstart: Tel. 0732 76 10-79 14 oder E-Mail: bildungsreferat. hospiz@caritas-linz.at. XX Pregarten. Der süße Brei, Figurentheater, Kulturhaus Bruckmühle, Sa., 31. 8., 9.30 Uhr. XX Schärding. 10-Euro-Markt, Platz vor der Raiffeisenbank, Do., 5. 9., 8 bis 12 Uhr. XX Steyr-Ennsleite. Flohmarkt, Kleidung, Schuhe, Elektrogeräte, Bücher etc., Sa., 7. 9., 8 bis 14 Uhr, rund um die Gebäude der Pfarre St. Josef.

XX St. Martin im Mühlkreis. Pfarrflohmarkt mit Frühschoppen, So., 8. 9., 8 bis 16 Uhr. XX Steyr. Bücherfundgrube, evangelische Kirche, So., 8. 9., 11 bis 12.30 Uhr. Spirituelle Bergtage in den Schladminger Tauern, DSG Diözese Graz-Seckau, Kurs 35, Mi., 4. 9.: Zusammenkunft, Ankommen und Aufstieg, Do., 5. und Fr., 6. 9.: Tageswanderung, Sa., 7. 9.: Wanderung und Abstieg, Anmeldung: Tel. 0316 80 41-238.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

29. August 2019

Sonntag, 8. September XX Aigen-Schlägl. ­Abtbenediktion, Mag. Lukas Dikany OPraem wird zum Abt des Stiftes Schlägl geweiht, Pfarrkirche, 15 Uhr, mit Bischof Dr. Manfred Scheuer. XX Attnang-Puchheim. Bergmesse am Erlakogel, Treffen auf dem Kirchenparkplatz Puchheim für Fahrgemeinschaften, 7 Uhr, Treffen in Ebensee, Parkplatz Rindbach, 7.30 Uhr, Messfeier beim Gipfelkreuz mit Pfarrer Kazimierz Starzyk, 11 Uhr, bei Schlechtwetter entfällt die Bergmesse. XX Linz, Mariendom. Musik am Mittag, Vive la France!, Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, François Couperin und Georg Muffat, 10.45 bis 11.15 Uhr, mit Manuel Schuen, Orgel. XX Mettmach. Pfarrfest, F­ estmesse, Missa 4 You(th) – vierstimmige Messe von Tjark Baumann, Pfarrkirche, 9 Uhr, Pfarrfest, beim Pfarrheim, ab 10 Uhr, findet bei jeder Witterung statt. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. XX Steyr. Lichterprozession zur Ehre Mariens, Treffpunkt: Stadtpfarrkirche neben dem Schwechaterhof, 18.30 Uhr, Begl.: P. Ransom Pereira SFX und Dr. P. Bernhard Vosicky OCist, hl. Messe, Michaelerkirche, 19.30 Uhr, musikalische Gestaltung: Lobpreisteam „Praise and Adoration“, Ltg.: Mag. P. Aloisius Pernegger OCist, im Anschluss Agape.

Ehevorbereitung

bildung Kematen, Haus der Besinnung  07247 81 42 XX Tage der Stille und Achtsamkeit, Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, Körperspannung, Achtsamkeitsübungen, Meditation, Impulse zu Lebensthemen, Bereitschaft zu schweigen, meditativer Tanz, Fr., 27. 9., 16 Uhr bis Sa., 28. 9., 13 Uhr, Begl. und Ref.: Gertrude Pallanch, Anmeldung: haus-derbesinnung@gabing.kreuzschwestern. at, gertrude.pallanch@liwest.at, Tel. 0664 516 00 87, bis 20. 9. Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 XX Frauenliturgie, Frauen ­treffen einander zum Austausch und zum Feiern einer gemeinsamen L­ iturgie in einer Form, die unsere alltäglichen Erfahrungen zur Sprache bringt und alle unsere Sinne miteinbezieht, Fr., 20. 9., 18 bis 20 Uhr, Ref.: Dr. Maria Prieler-Woldan, Mag. Martha Leeb. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 XX Tanz und Bewegung, Tanzen ab der Lebensmitte, Mo., 16. 9., 15 bis 16.30 Uhr, 11 Nachmittage, Ltg.: Margarete Diess und Gertrude Hofinger.

Liturgie Ried, St. Franziskus  07752 827 42 XX Seelenreise-Konzert: Hören – Fühlen – Erfahren, im Ein-Klang der Herzen zu sich selbst finden, Sa., 14. 9., 19.30 bis 21 Uhr, Ltg.: Johannes E. Brandl, Anmeldung erbeten. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 XX Aufgedeckt, Straßenaktion – verschiedene Kulturen aufgedeckt, vor der Marienkirche, Do., 12. 9., 9 bis 11 Uhr. XX Begegnungscafé, So., 15. 9., 15 bis 17 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 XX stahlGestalten, Wie aus altem Eisen noch etwas werden kann, Sa., 14. 9., 14 Uhr bis So., 15. 9., 13 Uhr, Ref.: Reinhard Jordan.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum – oder jederzeit online unter www.kirchenzeitung.at/ termine den Termin eintragen!

Partnerkurs für Brautpaare

Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

KiZ-Angebot

Das moderne, innovative Museum bietet 50 von Künstlern und Technikern gestaltete Exponate und Stationen. Diese stellen unsere Wahrnehmung auf die Probe, denn was wir wahrnehmen, muss nicht immer wahr sein. Kinder lernen spielend ein Museum kennen, Jugendliche finden es einfach cool, Erwachsene staunen über die Vielfalt der Wahrnehmungsphänomene

und optischen Täuschungen. Hier darf man alles ausprobieren. Durch Eigeninitiative erschließt sich das Erleben von Realität und Illusion am besten. Drückt man etwa die Hände des „Mr. Ohrlovsky“, tönt der eigene Herzschlag aus seinen vielen Ohren. Im „Ames-Raum“ wird der Besucher scheinbar vom Riesen zum Zwerg. Im „Begehbaren Kaleidoskop“ ist man umgeben von endlosen Spiegelungen. Schallwellen

Sonntag, 1. September 22. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sir 3,17–18.20.28–29 L2: Hebr 12,18–19.22–24a Ev: Lk 14,1.7–14 Montag, 2. September L: 1 Thess 4,13–18 Ev: Lk 4,16–30 Dienstag, 3. September Hl. Gregor der Große, Papst, Kirchenlehrer. L: 1 Thess 5,1–6.9–11 Ev: Lk 4,31–37 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Lk 22,24–30 Mittwoch, 4. September L: Kol 1,1–8 Ev: Lk 4,38–44 Donnerstag, 5. September L: Kol 1,9–14 Ev: Lk 5,1–11 Freitag, 6. September L: Kol 1,15–20 Ev: Lk 5,33–39 Samstag, 7. September Marien-Samstag. L: Kol 1,21–23 Ev: Lk 6,1–5 Sonntag, 8. September 23. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 9,13–19 L2: Phlm 9b–10.12–17 Ev: Lk 14,25–33

XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 5. 10., 9 bis 18 Uhr.

VILLA sinnenreich

Lesejahr A Lesereihe I

Villa Sinnenreich

werden als „Klangfiguren“ dargestellt. Ein eigener Experimentierbereich, ein Spieltisch und vieles mehr machen den Besuch zum eindrucksvollen Erlebnis. Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Familienkarten. Schreiben Sie bis Fr., 6. 9. (Kw.: „VILLA sinnenreich“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

aussaattage 2. 9.: Wurzel ab 1 3. 9.: Wurzel bis 17, ab 18 Blüte 4. 9.: Blüte bis 24 5. 9.: Blatt ab 1 bis 8, ab 9 bis 18 Frucht, ab 19 Blatt 6. 9.: Blatt bis 14, ab 14 Frucht 7. 9.: Frucht 8. 9.: Frucht bis 13 und ab 23, Pflanzzeit Ende 11 Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN

Ökumenische Reise nach Tschechien

HAUSHALTSHILFE GESUCHT Suche stundenweise Haushaltshilfe in Enns, 0664 73 86 03 73.

Organisiert von PRO ORIENTE und begleitet von Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer und Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer führt die Reise nach Vyšší Brod/Hohenfurth (siehe Bild), Krumlov/Krumau, Budeˇjovice/Budweis und Praha/ Prag. Geplant sind Treffen mit

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46. VERKAUF Fertigteile für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at

IHRE ANZEIGE AUF KIZ-WEB Sie können Ihre Kleinanzeige für nur 50 % Aufschlag auf den Print-Anzeigenpreis auch auf www.kirchenzeitung.at schalten. Infos: www.kirchenzeitung.at/ anzeigen

29. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Lisa-Maria Langhofer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth König, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Erzbischof Dominik Jaroslav Kardinal Duka, Bischof Vlastimil Krocil ˇ und mit Vertretern der Politik und der Diplomatie (u. a. mit Botschafter Dr. Alexander Grubmayr). Im Prager Veitsdom wird Bischof Manfred Scheuer einen Gottesdienst zelebrieren.  Mo., 30. September bis Mi., 2. Oktober, Kosten: € 250,–, Transfer per Bus, Verpflegung inkl. Frühstück,  Rasche Anmeldung, E-Mail: linz@pro-oriente.at

HINWEISE Schloss Hartheim. Der Lern- und Gedenkort bietet monatlich geführte Rundgänge durch die Ausstellung „Wert des Lebens“ und die Gedenkstätte an.  Nächster Termin: So., 1. September, 14.30 bis 16 Uhr, keine Anmeldung erforderlich

Wo die Welt sich trifft. Arcobaleno, der Begegnungsort für Einheimische und Menschen aus aller Welt, feiert sein 30-jähriges Bestehen mit einem bunten Fest mit Musik, Tanz, Kinderprogamm und internationalen Köstlichkeiten.  Fr., 6. September, ab 16 Uhr, Arcobaleno, Friedhofstraße 6, Linz, www.arcobaleno.info

IMPRESSUM

KirchenZeitung Diözese Linz

Ganz einfach. „The Work of Byron Katie“ ist eine Methode, belastende Gedanken zu hinterfragen und Stress zu reduzieren. Zweitägiger Workshop im Landhotel Schicklberg zum Kennenlernen und Ausprobieren.  Sa., 7. September, ab 10 Uhr: Einführung mit Irmgard Edelbauer, So., 8. September:

Praxistag mit Ingeborg Starlinger, Marion Weiser und Irmgard Edelbauer. Kosten: frei, exkl. Verpflegung und Unterkunft. Anmeldung erforderlich: www.i-edelbauer.com

Zehn Jahre Synapse Gallspach. Die Einrichtung für Menschen mit erworbener Hirnschädigung, eine Behindertenwohngruppe und ein Langzeitrehazentrum von Assista Soziale Dienste, lädt zur Jubiläumsfeier ein.  Festgottesdienst am So., 8. September, 9.30 Uhr, Pfarrkirche Gallspach, zelebriert von Dechant Pfarrer Johann Gmeiner; 10 bis 14 Uhr Tag der offenen Tür

Schwertberg. Schwertbergs Pfarrer Leonard Ozougwu hat mit Unterstützern den Verein Help-Trans-Fair gegründet, der das Projekt „Agro-Fit-Nigeria“ mitfinanzieren wird. Beim Start-Up Fest ist Bischof Ernest aus Enugu (Nigeria) zu Gast und wird das Projekt erläutern.  Fr., 30. Aug., ab 18 Uhr, Pfarrplatz Schwertberg

KULTURLAND  Kubin-Ausstellung. Der To-

destag des oberösterreichischen Künstlers Alfred Kubin jährt sich zum 60. Mal. Die Landesgalerie Linz ehrt ihn vom 31. August bis 22. September mit einer Ausstellung im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers. Titel: „Meine Arche – Alfred Kubins Lebenswelt“. Gleichzeitig wird der Ergänzungsband zum 1995 erschienenen Werkverzeichnis präsentiert. Eröffnung und Buchpräsentation finden am Fr., 30. August um 19 Uhr im Kubin-Haus in Zwickledt statt.  Info: www.landesmuseum.at

 Doppelausstellung. Die Galerie Forum Wels eröffnet am Mi., 4. September um 19 Uhr gleich zwei Ausstellungen: „Mix“ mit Werken von Helmut Gams und „Zaun. Haus. Baum. Leiter usw.“ mit Bildern von Helga Hofer.  www.galerie-forum.at

 Orgelsommer-Finale. Alle Register ziehen Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab beim Finale des Orgelsommers am Do., 5. September um 20 Uhr im Mariendom. Die beiden Organis-

ten an der Rudigierorgel und der Chororgel werden vom Saxophonensemble der Anton Bruckner Privatuniversität Linz begleitet. Auf dem Programm stehen unter anderem barocke Klänge von Domenico Scarlatti, ein „brasilianisierter“ Johann Sebastian Bach und die erste Orgelsonate von Felix Mendelssohn Bartholdy in einer noch nie gehörten Fassung für zwei Orgeln und Saxophonensemble.  Tickets: www.rudigierorgel.at/tickets


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

29. August 2019

FÜR SIE GEHÖRT

Sommerakademie: Volkskultur und wie sie die Menschen eint und trennt

Die Klänge von Heimat Volksmusik und Heimat gehören zusammen. Die Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerks untersuchte in Gmunden, wie Volkskultur wirkt. „Volkskultur begleitet den Menschen durch das ganze Leben“, sagt der Präsident des Österreichischen Volksliedwerks, Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer. Es geht um das „Wirgefühl“, das sich in traditioneller Kleidung, Bräuchen und der Sprache ausdrückt. Besonders die Volksmusik sorgt für ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit. „Nicht nur beim Singen mit älteren Menschen können wir diese Momente erleben“, sagt Pühringer. Musik als Zweck. Eine große Rolle spielt bei der Volksmusik, in welchem Umfeld und zu welchem Zweck sie aufgeführt wird. Konrad Köstlin, Vizepräsident und Leiter der Wissenschaftlichen Kommission des Österreichischen Volksliedwerks, erklärt: „Je nach Verwendung dient Volksmusik als Selbstdarstellung, sie schafft Identität, wird im Tourismus als Werbung gebraucht oder für politische Anliegen instrumentalisiert.“ Beispiele dazu gibt es viele: Arbeits- und Protestlieder, Militärmärsche, Wiegenlieder, Nationalhymnen und so weiter. Das Thema des unterschiedlichen Gebrauchs wurde in der Sommerakademie etwa in Vorträgen zum jiddischen Volkslied als Form des Widerstands oder auch unter dem Titel „Volksmusik zwischen den Fronten: Zithervereinsspiel im Roten Wien und während des Zweiten Weltkriegs“ behandelt.

Volkskultur ist längst auch ein Geschäft. An Touristinnen und Touristen aus aller Welt werden traditionelle Dirndln und Lederhosen verkauft, es werden ihnen Wiener Schnitzel und Linzer Torte angeboten, oder im Fall von Hallstatt wird gleich ein ganzer Ort zum Museum transformiert.

Bunt, krass, melodiös

Kein Widerspruch. Volksmusik und Popmusik können harmonisch nebeneinander existieren, sagt Köstlin: „Man kann Volksmusik in Jeans genauso spielen wie Blues in der Lederhose.“ Ein Beispiel für das Aufbrechen solcher Grenzen ist die Gruppe „Von Seiten der Gemeinde“, die sich musikalisch mit ihrer Tiroler Heimat auseinandersetzt. Das Trio vereint Sprachsamples mit schnellem Sprechgesang im Tiroler Dialekt mit modernen HipHop-Beats. Hier zeigt sich sofort, wie sich Heimat über die Art zu sprechen definieren kann und dabei einen volkskulturellen Raum schafft, in den nicht jede/r eintreten kann. Der Wert des Volksliedes müsse besonders bei den Jungen gestärkt werden, sind Pühringer und Köstlin sich einig: „Wir haben hier ein großes immaterielles Kulturerbe, das gelebt und praktiziert werden muss.“ Unter anderem wurde deshalb gemeinsam mit Hubert von Goisern das Schulprojekt „Komm, wir singen!“ ins Leben gerufen. Schüler/innen interpretieren dabei ausgewählte Volkslieder in Musik- und Tanzprojekten. Diese sollen den Horizont der Kinder und Jugendlichen erweitern. Pühringer fasst das mit den Worten des 1985 verstorbenen Volkskundlers und Politikers Hanns Koren zusammen: „Heimat ist nicht Enge, sondern Tiefe.“

«

Gemeinsames Singen stärkt den Körper, den Geist und das Miteinander.

Es ist wieder so weit: Konfettiregen und Jahrmarktstimmung! Die Flaming Lips sind mit einem neuen Album am Start. Auf „King’s Mouth“ ist alles wieder bunt und wunderbar. Rund um die Jahrtausendwende gab es mit „The Soft Bulletin“ und „Yoshimi Battles the Pink Robots“ zwei Überalben. Dann schoss sich die Spaßtruppe rund um Wayne Coyne beinahe selbst aus ihrem eigenen musikalischen Kosmos, so abgefahren waren ihre Werke danach. Für die Hörerin und den Hörer war es teilweise die schiere Überforderung. Nun bekommen die Flaming Lips wieder Bodenhaftung. „King’s Mouth“ kann zwar mit keinen „Waitin’ for a Superman“ oder „Do You Realize??“ aufwarten, aber die bekömmliche Popnote ist wieder spür- und vor allem hörbar. Inhaltlich beschäftigt sich das Konzeptalbum mit einem Riesenbaby („Giant Baby“), das sein Volk vor einer drohenden Gefahr rettet; zwischen den Songs spinnt Clash-Gitarrist Mick Jones die Geschichte mit SpokenWord-Passagen immer weiter. Schräg, voll krass – klar, es sind ja auch die Flaming Lips. Und es wären nicht die Flaming Lips, wäre das Album nicht gespickt voll mit Synthesizer-Bombast und Noise. Doch es schälen sich ständig wunderbare (Gitarren-)Melodien daraus hervor, die das Album zum Besten machen, was Coyne und Co. seit Langem veröffentlicht haben. KLAUS RAUSCHER

Bewertung:

VOLKSLIEDWERK

 Flaming Lips: „King’s Mouth“ (erschienen bei Bella Union)


22 Personen & Dank

29. August 2019

geburtstag

Dank n Timelkam – Oberthalheim. Das Annafest in Oberthalheim stand kürzlich im Zeichen des Abschiedes von Pfarrer Josef Kramar, der als Pfarrer von Timelkam mit Samstag, 31. August in Pension geht und in das Stift St. Florian zurückkehrt. Pfarre, Gemeinde und Vereine sagten Dank. grünbacher Gaspoltshofen: 500 Kräutersträuße wurden verteilt.

n Ebensee. Beim Gottesdienst am Sonntag, 11. August ehrte die Pfarre Ebensee ihre langjährigen Caritas-Haussammler/innen. Seit 20 Jahren sind Johanna Pfatschbacher

und Franz Kasberger im Dienst der Caritas unterwegs, seit 30 Jahren Elisabeth Kienesberger, Gertrude Scheck, Annemarie Spitzer, Christl Fink, Mathilde Leitner, Maria Spitzer und Karl Schwaiger. Seit 40 Jahren bitten Hilde Autengruber und Veronika Steinkogler um eine Spende. Maria Neubacher und Franz Stöttinger (beide im Bild) gehen seit 50 Jahren für die Caritas von Haus zu Haus.

KirchenZeitung Diözese Linz

Hintringer

n Mariä Himmelfahrt. In gut der Hälfte der Pfarren der Diözese werden am MariäHimmelfahrts-Tag Kräuerbüscherl verteilt. Der Grund für die Wiederkehr dieses alten Brauchs ist nicht klar, Faktum aber ist, dass er von Jahr zu Jahr an immer mehr Orten gepflegt wird. Die KirchenZeitung bringt Bilder vom Fest, die die Redaktion erreicht haben.

Eggelsberg feierte am Donnerstag, 15. August auch das Patrozinium und die Ehejubilare. pfarre

n Am Dienstag, 3. September 2019 feiert Bischofsvikar Mag. Maximilian Mittendorfer seinen 75. Geburtstag. Er ist in St. Oswald bei Freistadt geboren und mit zwölf Jahren nach Linz übersiedelt. Nach beruflicher Tätigkeit besuchte er das Aufbaugymnasium in Horn, studierte in Linz und Rom Theologie und wurde 1975 zum Priester geweiht. Er war dann Kaplan in Wels-St. Stephan und Spiritual sowie Religionsprofessor am Petrinum in Linz. Von 1988 bis 1995 war Maximilian Mittendorfer Pfarrer in Garsten, anschließend bis 2003 Regens des Linzer Priesterseminars. 1998 wurde er ins Linzer Domkapitel berufen. Von 2003 bis 2005 war er Generalvikar der Diözese und anschließend bis 2009 wieder Regens. Seit September 2008 ist Prälat Mittendorfer Pfarrmoderator von Langholzfeld. 2009 wurde er zum Bischofsvikar für den Bereich Caritas und soziale Aufgaben ernannt. Von 2014 bis 2016 war er auch Rektor der Caritas Oberösterreich.

Im gedenken

Hörmandinger

n Natternbach. „Uns freut es immer, wenn Professor Marböck in seine Heimatgemeinde kommt und mit uns Gottesdienst feiert“, sagt Alois Probst, Mitarbeiter der Pfarre, im Namen der ganzen Pfarre. So war es für alle eine besonderes Fest, als der langjährige Professor für Altes Testament in Graz, Johannes Marböck (r.), das 60-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe „zu Hause“ feierte. Probst

In Schärding trugen Mädchen gestickte Haarbänder.

Angerer

In Kirchdorf am Inn feierten mit Propst Markus Grasl Chorherren aus Reichersberg das Patrozinium. Schachinger

Am Montag, 19. August 2019 ist Sr. Ernestine Maria Kirchgrabner vom Orden der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul 82-jährig verstorben. Sie stammte aus Att­nang und war Jahrzehnte hindurch in den Spitälern Steyr und Linz tätig, von 1988 bis 1995 als Pflegedienstleiterin bei den „Schwestern“ in Linz. Sie war auch Generalvikarin des Ordens in Wien und war seit 2002 wieder in Elmberg und Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

29. August 2019

Diskussion um den Zölibat

Wie viele Jägerstätter?

Angeregt durch das sehr empfehlenswerte Büchlein von Hubert Wolf, „Zölibat. 16 Thesen“ (Verlag C.H.Beck 2019), sende ich folgende Überlegungen. Dieses Buch verdient es, auch in der KirchenZeitung rezensiert zu werden: Das fast schon ideologische Festhalten am Pflichtzölibat in Verbindung mit dem Amt in der katholischen Kirche steht im krassen Widerspruch zu den Anfängen der Kirche, zur Verkündigungspraxis Jesu und zum theologischen Befund der Bibel Jesu – dem Alten Testament. (...) Jesus beruft Simon Petrus, heilt dessen Schwiegermutter und spricht von der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen als Möglichkeit, niemals aber als gesetzmäßige Verpflichtung. In den Schöpfungserzählungen erschafft Gott den Menschen gleichwertig als Mann und Frau; im Hohelied der Liebe wird die stürmische Liebe zwischen zwei jungen Menschen überschwänglich beschrieben. Im 4. Jahrhundert bekommen Denkmuster der Stoa und des Neuplatonismus immer stärkeres Gewicht in der christlichen Theologie. (...) Hauptärgernis für diese Denkweise ist es, dass die geschlechtliche Vereinigung den Priester unrein mache für den Altardienst, verheiratete Priester werden diffamiert. (...) Mittlerweile ist überhaupt jedes Verständnis für solch lebensverachtende Denkmuster geschwunden. (...) Ehe und Amt dürfen kein Widerspruch sein; auch sind viele Frauen und Männer zum Dienst in der Kirche berufen; alte Zöpfe wie Pflichtzölibat oder Ausschluss der Frau vom Amt gehören sofort abgeschnitten. Zölibatäres Leben in aller Freiheit bleibt weiterhin eine Option.

Zur Wehrdienstverweigerung, Nr. 33, Seite 3.

KARL MAIR-KASTNER, EFERDING

(...) Leider gibt es nicht allzu viele Christen, die wie zum Beispiel ein Martin Luther King oder ein Franz Jägerstätter, die Friedensideen Jesu in der Praxis umsetzen. (...) In meinem Gymnasium, vor etwa 50 Jahren, habe ich von Franz Jägerstätter, der nur etwa zehn Kilometer von Burghausen weg (...) ein heldenhaftes Leben ohne Waffen führte, weder im Religions- oder Geschichtsunterricht etwas gehört. Dafür mussten wir mit viel Mühe griechische oder lateinische Kriegsliteratur übersetzen, um gebildet zu werden. Kein Wunder, wenn sündteure Militärdienste noch immer mehr gefördert werden als waffenlose, friedenaufbauende Aktivitäten. (...) Warum nicht statt mehr Soldaten und Kampfflugzeugen lieber nach dem biblischen Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ mehr Entwicklungshilfe, die Fluchtursachen reduziert, oder belastbare Transportwege auf Schienen in Richtung Osten, die völkerverbindend und klimaschonend wirken? (...) SIMON KIRSCHNER, GAIMERSHEIM (BAYERN)

Wie die Vergangenheit wirkt Zum Strukturprozess in der Diözese Linz.

Nach dem ursprünglichen diözesanen Vorschlag sollten die Pfarrgemeinden Riedau und Dorf an der Pram, entsprechend ihrer Zugehörigkeit zum politischen Bezirk Schärding, zur neuen, größeren Pfarre „Andorf“ kommen. Jetzt steht das wieder zur Diskussion und die beiden Pfarren sollen Teil der neuen Pfarre „Grieskirchen“ werden. Ich trete aber für den ursprünglichen Plan ein,

für den gewichtige innere Gründe sprechen, die viel tiefer gehen als die Zugehörigkeit zu einem politischen Bezirk. Nachdem ich mich im Jahr 1980 mit meiner Familie in Riedau angesiedelt hatte, habe ich nicht nur den Kontakt zur örtlichen Pfarre gesucht, sondern auch zu der sehr nahe liegenden Pfarrkirche Zell an der Pram. Trotz der Nähe scheinen die beiden Orte in verschiedenen religiösen Welten zu liegen. Warum ist das so? Zell an der Pram gehört zum Dekanat Andorf, Riedau zum Dekanat Kallham. Die kirchliche Einteilung folgt damit nach wie vor der alten, bis 1779 durch Jahrhunderte existierenden Grenze zwischen Österreich und Bayern. Das Kerngebiet von Riedau gehörte zum Land ob der Enns, Zell an der Pram war altbayerisches Gebiet. Obwohl die beiden Gemeinden seit nunmehr 240 Jahren zur gleichen politischen Einheit gehören, sind sie einander unbewusst gegenseitig „Ausland“ geblieben. Und das ist leider kein „Schnee von gestern“, sondern die tiefer liegende Realität, die man allerdings nur erfassen kann, wenn man die Geschichte kennt und nicht einer technokratischen Betrachtungsweise huldigt. Das gilt auch für die Pfarrgemeinde Dorf an der Pram, deren Gebiet ebenfalls schon vor 1779 zum Land ob der Enns gehörte. Daher hoffe ich, dass Riedau und Dorf wieder zur größeren Pfarre Andorf genommen werden, damit ein gemeinsamer Weg in die Zukunft gefunden wird. DIAKON REINHART DAGHOFER, RIEDAU

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung

n: e KirchenZeitung lese di ub rla U im d un e Zuhaus h gedruckt + elektronisc Die KirchenZeitung nun zusätzlich als ePaper lesen. Jetzt kostenlos umsteigen auf Abo-Plus und danach nur 5,20 Euro Aufpreis auf das bestehende Jahresabonnement. www.kirchenzeitung.at/upgrade abo@kirchenzeitung.at


unter uns Hausgemacht

Denkmal

Musik trifft künstliche Intelligenz

Orgelmusik, gespielt von einer Maschine, die das Rauschen des Himmels in Noten verwandelt.

Im Rahmen des Ars Electronica Festivals findet heuer zum ersten Mal das „AI x Music Festival“ statt, bei dem künstliche Intelligenz und Musik aufeinandertreffen.

lisa-maria langhofer

Domspatz Der Amazonas-Regenwald brennt. Und wer feuert jetzt Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro?

mels in Noten um und schafft so Melodien für die Orgel. Insgesamt gibt es fünf Schauplätze, darunter die Anton Bruckner Privatuniversität, das Stift St. Florian und die Postcity. XX Machen Sie mit: Einer der Schauplätze ist besonders mit Anton Bruckner verbunden. Welcher? Schicken Sie Ihre Antwort bis Sonntag, 8. September 2019 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Die Angehörigen sind der größte Pflegedienst unseres Landes und das Rückgrat unseres Pflegesystems“, schreibt caritas-präsident michael landau in einem gastkommentar in der tiroler tageszeitung am 25. 8. 2019

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Zwar steht die Anwendung künstlicher Intelligenz noch am Anfang, aber schon jetzt ist klar, dass sie die Menschen immer mehr beeinflussen wird. Musikalisch widmet sich das erste „AI x Music Festival“ diesem Thema. Vom 6. bis 8. September treffen sich in Linz Expertinnen und Experten aus aller Welt und untersuchen gemeinsam, in welcher Weise Mensch und Maschine zusammenwirken können. In einem Projekt etwa wandelt eine künstliche Intelligenz das Rauschen des Him-

Sky Bürhaus

Beim Begriff „hausgemacht“ denke ich an bäuerliche Direktvermarkter/innen, vor allem an meinen Lieblings-Mostheurigen. Da steht „hausgemacht“ für Qualität. Ich denke an den Birnensenf, eine Spezialiät des Heurigen, oder an den Senfkaviar, beides Entwicklungen des Chefs. Damit die Bäuerin nicht beleidigt ist, soll natürlich auch ihr hervorragendes Birnenchutney erwähnt werden. Nicht nur bei meinem Mostheurigen, sondern quer durch das ganze Land steht „hausgemacht“ für mit viel Ideenreichtum Hergestelltes, für Besonderes mit Qualität. Warum nur ist das in der Kirche nicht so? Da hat „hausgemacht“ leider einen anderen Beigeschmack. Von Groër bis zum „St. Pöltner Seminar“ – um in der Vergangenheit zu bleiben – waren ganz viele Probleme der Kirche hausgemacht. In der Gegenwart ist es nicht viel anders. Sollte die Kirche nicht von den Landwirten lernen, damit das Wort „hausgemacht“ auch in ihr einen guten Klang bekommt? Das kirchliche Grundprodukt, das Evangelium, ist spitze, die Verarbeitung lässt oft zu wünschen übrig. Wie man das ändern könnte? Ich weiß es nicht. Doch vielleicht sollten alle, denen die Kirche am Herzen liegt öfter zum Mostheurigen gehen. Womöglich stößt man dort auf Inspiration.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.