KiZ-Landesgartenschau 2019 - KW19-2019

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KirchenZeitung

Zeit für Natur

Landesgartenschau Aigen-Schlägl GmbH

Diözese Linz I Spezial 9. Mai 2019 www.kirchenzeitung.at

Akzente. Ein Stift und sein Garten – offen für alle. Seite 2–3

Vor der Schau. Wie geworden ist, was man jetzt sieht. Seite 8–9

Lebensgärten. Vom Kindergarten bis zum Seniorengarten. Seite 12–16

OÖ Landesgartenschau 2019

Mittwoch ist „Kirchentag“.

Spirituelle Führungen. Seite 23


Das Jubiläum „800 Jahre Stift Schlägl“ und die Landesgartenschau 2019 auf dem Gelände des Stiftes bilden zwei markante Höhepunkte in Martin Felhofers Zeit als Abt des Prämonstratenser Chorherrenstiftes Schlägl. Seit Juni 1989 steht er der Gemeinschaft vor. Diesen Sommer, während der Gartenschau, wird ein Nachfolger gewählt. Interview: Matthäus Fellinger

Herr Martin Felhofer ist seit 30 Jahren Abt von Stift Schlägl. Johanna Leitner (2)

„Als Kloster mischen Was bedeutet Ihnen ganz persönlich die Natur?

Abt Martin Felhofer:

Natur kommt vom lateinischen Wort „nasci“ und bedeutet „geboren werden, wachsen, entstehen“. Natur ist deshalb für mich das Staunen, dass immer wieder Neues entsteht, geboren wird, wächst und blüht – ohne mein Zutun. Ich kann das nicht machen. Deshalb ist für mich „Natur“ ein Geschenk, ein kostbares Gut zum Leben. Persönlich ist für mich die Natur Einladung zum Staunen, zum Genießen, zum ehrfürchtigen Mitgestalten, zum Erholen – einfach Lebensraum für den Menschen und die ganze Schöpfung.

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Manche finden Gott lieber in der Natur als in der Kirche. Schmerzt das?

Gott finden in der Natur und der Kirche sind keine Gegensätze, sondern Ergänzungen und Bereicherungen. Ja, ich darf und kann Gott in der Natur entdecken. Der heilige Bonaventura sagt: „Wer vom Glanz der geschaffenen Dinge nicht erleuchtet wird, ist blind; wer durch dieses laute Rufen der Natur nicht geweckt wird, ist taub; wer, von diesen Wundern der Natur beeindruckt, Gott nicht lobt, ist stumm.“ Die Kirche verkündet nun nachhaltig diesen Glauben; sie lädt ein, diesen schöpferischen Gott zu loben und zu feiern, damit wir ihn nicht vergessen als den Geber und Schöpfer. Und durch das Feiern in Gemeinschaft werde ich auch daran erinnert: Ich glaube nicht allein, ich werde durch das Zeugnis der Gemeinschaft gestärkt, wenn der Glaube zum Beispiel durch schwere Zeiten bedroht ist. Ich finde Gott auch durch die Kirche, weil in ihr der Glaube von Generation zu Generation verkündet wird. Mein Schmerz bezieht sich als Seelsorger nur auf die Einseitigkeit und das Ausspielen des einen durch das andere.

Das Stift ist Partner der Gartenschau. Warum?

Zunächst sind wir Partner der Landesgartenschau, weil wir das Gelände rund um das Stift zur Verfügung stellen. Diese Partnerschaft allein ist schon Geschenk. Es war natürlich unsere Absicht, dass das Thema „Bio.Garten.Eden“ die Besucherinnen und Besucher auch neugierig macht auf das Stift mit seiner 800-jährigen Geschichte, seinen seelsorglichen, wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben, auch mit seinen Werten. Zugleich sollte ein „Garten der Schöpfung“ entstehen als Einladung zum Staunen, zur Besinnung auf unsere Verantwortung im Umgang mit der Schöpfung. Diese Absicht wird besonders gezeigt durch den „Pfad der Verantwortung“. Diesen Garten „begehen“ wir und machen damit auch persönliche Erfahrungen. Der „Garten der Schöpfung“ – das war auch die Absicht – sollte ein dauerhafter Garten im Bereich des Stiftes sein. So wird er „nachhaltig“ die Besucherinnen und Besucher – zum Beispiel auch Schulklassen – einladen zum dankbaren Staunen und Nachdenken.


„ Die menschliche Freiheit kann ihren klugen Beitrag zu einer positiven Entwicklung liefern, aber sie kann auch neue Übel, neue Ursachen von Leiden und wirkliche Rückschritte

wir gerne mit“

hinzufügen. Das veranlasst die spannende und dramatische menschliche Geschich-

Welche Akzente setzt das Stift bei der Gartenschau?

Wir möchten als Stift nicht nur durch unser Gebäude präsent sein, sondern auch durch unser klösterliches Leben und durch Begegnungen. Wir laden ein, neben den Gärten, der vorbildlichen Bio-Landwirtschaftsschule, den fachlichen Anregungen zum achtsamen Umgang mit Ressourcen und dem „Schöpfungsgarten“, auch das Stift zu besuchen: Die Gäste sollen ein lebendiges Kloster erleben mit seiner bewegten Geschichte von 800 Jahren, mit seinen Aufgaben in Seelsorge und Wirtschaft, mit seiner Gastlichkeit. Deshalb laden wir auch ein zum gemeinsamen Chorgebet und zum Sonntagsgottesdienst. Ein besonderer Akzent soll der „Kirchenmittwoch“ sein mit Führungen im „Schöpfungsgarten“, mit Orgelkonzert, Mittagsgebet und Vesper. ­Wichtig sind uns persönliche Begegnungen mit Mitbrüdern und die Einladung, im ­Gästehaus Tage der Entschleunigung zu verbringen und angebotene Veranstaltungen zu besuchen: z. B. die ­Aufführung der „Schöpfung“ von ­Joseph Haydn am Sonntag, 29. September, um 16 Uhr in der Stiftskirche. Wir sind dem Land OÖ. und den vielen Engagierten dankbar für den „Bio.Garten.Eden“. Wir mischen gerne mit.

Am Ende zwei dichterische Gedanken von Wilhelm Bruners – ich war mit ihm schon zweimal zu Exerzitien am See Gennesaret. Er hält vom 22. bis 27. Juli 2019 für Priester und Ordensleute Exerzitien im Stift.

te, die imstande ist, sich in eine Entfaltung von Freiheit, Wachstum, Erlösung und Liebe oder in einen

Hoffnung Sich erzählen lassen von dem was war und davon sprechen was uns womöglich noch blühen kann

Weg des Verfalls und der gegenseitigen Zerstörung zu verwandeln. Papst Franziskus in: Laudato si’

Rosengarten ihr duft weckt tief in mir den glauben gott sei ein rosengarten in den wir fallen wenn sich die müden lider über unsre augen senken

Papst Franziskus

Diözese Linz/Stefano Spaziani

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Elisabeth Höfler ist Bürgermeisterin der Marktgemeinde Aigen-Schlägl. Sie ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind. Auch spätere Generationen sollten eine schöne Welt vorfinden, meint sie im Gespräch.

Schätzen wir das Naheliegende Elisabeth Höfler: Die

Landesgartenschau bietet uns die Möglichkeit, die Gemeinde überregional bekannt zu machen. Diese erste Landesgartenschau mit Bio-Zertifikat im landwirtschaftlichen Bereich gibt Gelegenheit, den Leuten bewusst zu machen, was wir essen sollen oder wie verantwortungsvoll wir mit unseren Lebensmitteln bzw. mit Grund und Boden umgehen sollen. Nachhaltigkeit ist wichtig. Wir wollen bewusst machen, dass etwas auch Bestand haben kann in Zeiten der immer kürzer werdenden Informationswege und Reaktionszeiten. Die Landesgartenschau gibt den Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Gemeinde die Möglichkeit, dass sie nach der im Jahr 2015 abgeschlossenen Fusion der beiden Altgemeinden Aigen im Mühlkreis und Schlägl stolz sein können, dieses Großereignis vor Ort zu haben.

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Welche persönliche Beziehung zum Thema der Schau haben Sie?

Ich bin sehr naturverbunden, bewege mich gern in der Natur beim Mountainbiken oder Wandern. Das Wichtigste ist mir meine Familie. Mein Leitspruch ist ein Zitat von Albert Einstein: „Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.“ Wir wollen eine intakte Umwelt an alle nächsten Generationen weitergeben. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, in der diese Dinge oft nicht mehr Platz finden. Ich hoffe, dass wir mit unserer Landesgartenschau die Bevölkerung sensibilisieren können für den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, den Ressourcen und auch für die Beziehung zu Menschen. Entschleunigung und Glaube sollen eine wichtigere Rolle im Leben spielen. Vielleicht schaffen wir dies mit dem Thema „Bio.Garten.Eden“.

Was tut die Gemeinde AigenSchlägl für die Schöpfungsverantwortung?

Eine Gemeinde kann die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren für die Dinge, die vor Ort sind: intakte Umwelt, Versorgung mit regionalen und biologischen Lebensmitteln, Verantwortung für Lebewesen, etwa den Bienenschutz. Wir können bewusst machen, dass wir sorgsam mit Grund und Boden umgehen müssen und dass wir die „kleinen“ Dinge – die Nahversorgung mit Ärzten und Betrieben, die Natur in unmittelbarer Nähe usw. – wieder schätzen lernen. Oft wird das Naheliegende als selbstverständlich angenommen, weil es eben da ist. Bewusstseinsbildung schafft Zufriedenheit mit der eigenen Situation – wenn das Angebot so gegeben ist wie in AigenSchlägl!

shuterstock/FFlower_GArden

Was bedeutet die Landesgartenschau für die Gemeinde Aigen-Schlägl?


Die Schau soll viele für die Natur ins Boot holen Als Landesrat ist Max Hiegelsberger für Landwirtschaft und gesunde Ernährung zuständig. Er ist selbst Landwirt in Meggenhofen. Das Thema der Landesgartenschau trifft den Kern schöpfungsgerechten Wirtschaftens mit der Natur. Interview: Matthäus Fellinger

Die Landesgartenschau 2019 ist die erste mit Bio-Zertifikat im landwirtschaftlichen Bereich. Welchen Akzent setzt das Land damit? Max Hiegelsberger: „Bio.Garten.Eden“ vom 17. Mai bis 13. Oktober 2019 stellt den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und Menschen ins Zentrum. Das 15 Hektar große Areal rund um das Prämonstratenser Chorherrenstift Schlägl bietet 150 Tage Genießen, Entdecken und Entschleunigen. Der Biokreislauf an der Bioschule Schlägl zeigt auf, welche Themen in der Biolandwirtschaft wichtig sind, und behandelt die Frage, wie „Bio“ auf den Teller kommt. Die Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln in Österreich steigt seit Jahren und bietet mittlerweile für rund 20 Prozent der heimischen Landwirtschaftsbetriebe die wirtschaftliche Grundlage. Bei der Landesgartenschau sollen die Besucherinnen und Besucher mit allen Sinnen in diesen Bereich der Landwirtschaft eintauchen können. Sie sind selbst Bauer. Wie leben Sie Schöpfungsverantwortung? Für alle Bäuerinnen und Bauern sind die Erde und die Geschöpfe, die darin und darauf leben, die Voraussetzung für die eigene Arbeit. Nur der verantwortungsbewusste Umgang mit dem eigenen Boden, den ge-

haltenen Tieren und den Pflanzen ist langfristig von Erfolg gekrönt. Für unseren Betrieb bedeutet das eine wohldurchdachte Fruchtfolge, eine ausreichende, aber nicht übertriebene Bodenbearbeitung und die sachgerechte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Auf den bewirtschafteten Flächen dürfen auch natürliche Elemente wie Streuobstbäume und Hecken nicht fehlen. Schließlich legen wir großen Wert auf das Tierwohl und einen guten zwischenmenschlichen Umgang. Auch das empfinde ich als Schöpfungsverantwortung.

Arbeit innehalten und sich zum Beispiel im Frühling an der wieder erwachenden Natur zu erfreuen. Das ist ein Privileg unserer Arbeit als Bauern. Wenn Zeit bleibt, bin ich aber auch gern wandernd oder auf dem Rad unterwegs in den abwechslungsreichen Landschaften Oberösterreichs.

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Die Landwirtschaft steht beim Naturschutz sehr im Fokus der Aufmerksamkeit, private Gartenbesitzer/innen kaum. Was kann hier getan werden?

Seitens des Landes Oberösterreich haben wir in den letzten Jahren eine Vielzahl an Aktionen und Initiativen ins Leben gerufen, um für Aufklärung und Bildung in diesem Bereich zu sorgen. Erwähnen möchte ich die vielen Bildungsangebote wie den Wildblumenlehrgang und konkrete Maßnahmen wie die Blühstreifenaktion. Viel bewirken können aber vor allem die ständigen Einrichtungen und Beratungsstellen wie das Bienenzentrum OÖ und die Aktion „Natur im Garten“. Das sind unverzichtbare Plattformen für naturnahes und ökologisches Gärtnern im privaten Bereich und in öffentlichen Grünbereichen. Wir müssen uns tagtäglich darum bemühen, möglichst viele Menschen zu erreichen und alle mit ins Boot zu holen. Jede und jeder Einzelne soll sich bewusst werden, dass die individuellen Entscheidungen große Auswirkungen auf das Ganze haben. Wie genießen Sie Natur? Indem ich möglichst viel draußen bin, auf dem Feld aber auch im Wald. In der Max Hiegelsberger ist Landesrat für Landwirtschaft, Ernährung und Gemeinden. Land OÖ/Wakolbinger

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Unterwegs im „Schöpfungsgarten“

Zeig mir ein vom Paradies „Dann sprach Gott: Die Erde lasse junges Grün sprießen, Gewächs, das Samen bildet, Fruchtbäu­ me, die nach ihrer Art Früchte tragen mit Sa­ men darin auf der Erde. Und so geschah es.“ Genesis 1,11

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in Stück vom Paradies im Böh­ merwald. Die OÖ Landesgar­ tenschau führt mitten hinein in diesen uralten Sehnsuchtsraum der Menschen. Ruhe, Entspannung und viel Raum für Besinnung findet man im „Schöpfungs­ garten“ im Rahmen der Landesgarten­ schau „Bio.Garten.Eden“. Entlang der Großen Mühl spazieren die Besucherinnen und Besucher durch den „Garten der Schöpfung“. Begleitet werden sie dabei von Impulstafeln zur biblischen Schöpfungserzählung. Papst Franziskus persönlich begleitet auf dem Weg vom „Schöpfungsgarten“ hin zum „Pfad der Verantwortung“. Bei vier Stationen laden Kerntexte aus sei­ ner Enzyklika „Laudato si‘“ zum Nach­ denken ein.

Dieser „Garten der Schöpfung“ ani­ miert, sich über das Wunder der Schöp­ fung mit all den den Menschen zur Verfügung stehenden Gaben zu erfreu­ en. Zugleich will er die Verantwortung für die Erhaltung dieser Schöpfung spü­ ren lassen. Der Schöpfungserzählung folgend ist der Garten in sieben stufenförmig angelegte Abschnitte gegliedert – mit dem Höhe­ punkt des Ausruhens am oberen Ende. Von dort ausgehend machen einzelne Stationen deutlich, vor welchen Grund­ entscheidungen die Menschheit heu­ te steht: Die Verantwortung eines jeden Men­ schen ist gefordert. Auf dem „Pfad der Verantwortung“ kommt stark der Mensch ins Spiel. Er sieht sich vor der Entscheidung, weiterhin so zu tun, als könne er alles um ihn herum einfach


OÖ Landesgartenschau GmbH

geschaffen – vollendet

Stück unterwerfen – oder doch zu beginnen, die Schöpfung als unglaubliches Geschenk zu begreifen und achtsam mit der Erde umzugehen. Er sieht sich vor den Alternativen: unterwerfen oder achten; verhärten oder umkehren; zerstören oder verwandeln. In diesem Spannungsbogen zwischen Erdverbundenheit und Himmelsnähe erlebt sich der Mensch in seiner Würde. Der Weg endet nicht an einer Mauer, wie man es zuvor als Symbol von Irrwegen erleben konnte. Eindrucksvoll bringt die Situation des Menschen ein alttestamentliches Gebet – Psalm 8 – zum Ausdruck, das mit der staunenden Frage beginnt: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“

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Franz Kogler ist Leiter des Bibelwerks Linz, und er ist leidenschaftlicher Hobbygärtner zu Hause in Scharnstein. Zudem ist er Vertreter der Diözese Linz bei der Konzeption des Schöpfungsgartens und der Organisation der Kirchenmittwoche während der Gartenschau. Bibelwerk

die erde wie sie ist schon ein wunder und doch verschwindend klein angesichts der hundertmilliarden sonnen unserer milchstraße aber auch diese nur eine im gewirr von hundertmilliarden galaxien in dieser unvorstellbaren weite in diesen kaum fassbaren dimensionen jedoch aufmerksamkeit für das kleine interesse für das unscheinbare leidenschaft für das endliche ja zum leben selbst im tod Stefan Schlager Text einer Impulstafel im GArten der Schöpfung

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Bis zum Blühen war es ein langer Weg Von der Bewerbung bis zur Eröffnung der Gartenschau war es ein langer Weg. Keine weiß besser darum als Barbara Kneidinger. Bei ihr als Geschäftsführerin der Landesgartenschau GmbH laufen die Fäden zusammen. matthäus Fellinger

Aigen-Schlägl, Anfang Februar 2019. Es herrscht Winterruhe im „Bio.Garten. Eden“. Doch unter der dicken Schneedecke ist längst angelegt, worüber sich die Gäste bei der OÖ Landesgartenschau 2019 erfreuen sollen. Dann, Mitte März: Die Große Mühl ist über die Ufer getreten, ein Teil des Geländes ist zur zwischenzeitlichen Seenlandschaft geworden. Aber Gott sei Dank, vor dem „Schöpfungsgarten“ hat das Wasser haltgemacht. 150 Tage lang ist die Ausstellung ab 17. Mai geöffnet. Doch dann ist das „Bio.Garten.Eden“-Projekt noch lange nicht zu Ende. Der größte Teil des neu gestalteten Geländes wird als öffentlicher Garten um das Stift herum erhalten bleiben. Begonnen haben die Arbeiten schon viel früher. 2012 haben sich die Gemeinden Aigen und Schlägl, das Stift und die Bioschule Schlägl um die Gartenschau beworben. Im Herbst 2017 waren die ersten Baumaschinen bei den „Schlägler Terrassen“ im Einsatz. „Bio.Garten.Eden“ – dieses Motiv hat die Betriebswirtin Barbara Kneidinger sofort angesprochen. Also hat sie sich für die Stelle als Geschäftsführerin der Schau beworben – und sie bekommen. Fast täglich führt sie seither der Weg herauf nach Aigen-Schlägl. Nachhaltigkeit solle zu einem Grundprinzip der Wirtschaft werden, so Kneidingers Vision. Menschen, die hierherkommen,

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sollen Anregungen für die Gestaltung ihrer eigenen Lebensumgebung finden. Wie das geht? „Bio“ bedeutete eine große Herausforderung, denn nicht alle Pflanzen sind in BioQualität verfügbar. „Dort wo es ging, haben wir mit Bio-Qualität gearbeitet und in der Beschaffung viel Aufwand betrieben“, erzählt Kneidinger. Die Schaugärten wurden nach den Regeln des ökologischen Gärtnerns gestaltet.

Gesundheit auf dem Teller

„Mir liegt an einem achtsamen Umgang mit der Welt: Wie man mit den Ressourcen der Erde umgeht, was man isst, wie Menschen miteinander umgehen.“ Barbara Kneidinger

So ist die Landesgartenschau 2019 die erste bio-zertifiziert Schau im landwirtschaftlichen Bereich und auch in der Gastronomie im ganzen Gartenschaugelände. Wie gesunde Lebensmittel auf den Teller kommen, wird nicht nur vor Augen geführt, man kann sie an Ort und Stelle genießen. Die Gartenschau soll nicht nur für den Moment einen schönen Anblick bieten, sondern in den Gärten Oberösterreichs und den umliegenden Regionen Widerhall finden. Erstmals wurden bereits bei der Pflanzplanung ressourcenschonende Konzepte gefordert, die auch den natürlichen Gegebenheiten der Region und den jeweiligen Jahreszeiten entsprechen. Von den verwendeten natürlichen Düngern bis zu den Erdmischungen galt es, diesen Grundsätzen zu entsprechen.


Schon im Herbst 2018 ist das meiste, was den Sommer über zu sehen sein wird, in die Erde gekommen. Im Lauf der Schau wird der Garten sein Gesicht immer wieder verändern. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit einer Vielzahl an Veranstaltungen sorgt für Abwechslung. Kneidinger verspricht: Es lohnt sich, mehrmals zu kommen. Dafür gibt es günstige Dauerkarten. Viele Fachleute haben die Konzepte entwickelt – damit in jeder Phase des Gartenjahres Blüten und Far-

ben zu erleben sein werden. Seit 2017 sind Landschaftsplaner/innen und Bepflanzungsplaner/innen am Werk. In einem anonymen Ausschreibungsverfahren hat sich das Gesamtkonzept des Berliner Planungsbüros „ST raum a.“ durchgesetzt. Bei der Umsetzung kommen zahlreiche Firmen aus der Region und aus ganz Oberösterreich zum Zug. Ganz viele Menschen waren schon im Vorfeld der Gartenschau beschäftigt, um alles vorzubereiten.

Die Akeleiblättrige Wiesenraute blüht. Achtsamkeit öffenet die Augen für das Wunderbare in der Nähe. Wikimedia Commons/ Neitram

„Achtsamkeit“ ist der Begriff, den Barbara Kneidinger ganz hoch ansetzt. Der Garten soll Lust machen auf einen achtsamen Umgang mit der Welt insgesamt: Wie man mit den Ressourcen der Erde umgeht, was man isst, wie Menschen mit ihresgleichen und mit sich selbst umgehen, das soll daher bei der Gartenschau zu erleben sein.

Wintergarten mit dem Stift Schlägl, Anfang Februar 2019. Das Gelände der Gartenschau liegt noch unter einer dicken Schneedecke.

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KiZ/MF

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Perlen an der S

ie ist schon ein besonderes Wasser, die Große Mühl. Von Haslach herüber windet sie sich entlang einer wunderschönen schattigen Wanderstrecke und zieht am Stift Schlägl vorbei. Hier leben sogar noch Flussperlmuscheln. Doch ihr Bestand ist stark gefährdet. Die Muschellarven brauchen die Bachforelle als Wirtsfisch für ihre lange Entwicklung bis zur Muschel, doch die Bachforelle wird immer mehr von der Regenbogenforelle verdrängt. Die Naturschutz-Jugend in Haslach hat sich um den Erhalt der weltweit vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel angenommen. In Zusammenarbeit mit dem Forstamt des Stiftes Schlägl, der Naturschutzabteilung des Landes OÖ und dem Landespflegeverband Passau wird ein Nachzuchtprojekt betrieben. Nur mehr wenige Muscheln leben heute in den Bächen. Im Europaschutzgebiet Torf-Au hat der Verein Wiesen angekauft, um der Bachforelle und in weiterer Folge der Flussperlmuschel Lebensraum zu bieten. Eine Wässerwiese wird zweimal jährlich geflutet. In Rundstrombecken leben Bachforellen und Flussperlmuscheln einige Wochen zusammen. Dabei stoßen die Muscheln ihre Larven ins Wasser aus. Diese werden von

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den Bachforellen aufgenommen und bleiben in deren Kiemen hängen. Im nächsten Frühjahr fallen sie als winzig kleine Muscheln ab und graben sich ins Sediment des Flusses ein. 20 Jahre dauert die Entwicklung dieser Tiere bis zur Geschlechtsreife. Nur eines von 100 Millionen Tieren erreicht dieses Stadium, doch dann können die Muscheln 120 Jahre alt werden. Kontrollen zeigen bereits Erfolge. Auf der Mühl-Insel kann man sich über das Thema informieren.

Die Bioschule Schlägl Doch nicht nur in der Mühl, auch an der Mühl gibt es „Perlen“. Den Hang hinauf, hinter dem Stift, liegt die Bioschule Schlägl. Der Lehrkörper um Direktor Johann Gaisberger trägt viel zur Verbreitung ökologischen Wirtschaftens vor allem in der Landwirtschaft bei. Rund 120 Burschen und Mädchen werden in drei Jahrgängen zu landwirtschaftlichen Facharbeiterinnen und Facharbeitern ausgebildet. Für Erwachsene gibt es die Möglichkeit der Ausbildung an der Abendschule. Das Interesse an dieser einzigen Biofachschule ist groß. Neben jungen Menschen, die sich auf ihren Beruf vorbereiten, gibt es auch Städter/innen, die

„zurück zur Natur“ und zu natürlichen Produktionsweisen wollen. Christian Lorenz ist Religionslehrer an dieser ersten Bioschule Österreichs und ebenso am Gymnasium in Rohrbach. Bei der Konzeption des „Schöpfungsgartens“ in der Gartenschau hat er mitgewirkt. Der Titel „Bio.Garten. Eden“ war seine Idee. Mit Leidenschaft steht er hinter den Zielen der Bioschule und hinter den Grundgedanken der Landesgartenschau. Wann, wenn nicht jetzt sollte es gelingen, eine echte Trendumkehr zu verantwortungsbewusstem Umgang mit der Schöpfung zu finden? So hofft er, dass die Botschaft der Schau von vielen verstanden werden wird, sodass Menschen mit dem Gefühl heimfahren: „Wir sind Beschenkte. Die Schöpfung als Gabe Gottes wird zur Aufgabe.“

Tiere erleben Erstmals werden bei einer Gartenschau Tiere zu erleben sein. Biokreisläufe wären ohne Tiere ja nicht denkbar. Dieses Thema steuert unter anderem die Bioschule zur Landesausstellung bei. So kann man Bienen bei der „Arbeit“ zuschauen, Schafe und Kühe bieten eine zusätzliche Attraktion.

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Matthäus FEllinger


Mühl

n Jedes Jahr werden auf unserem Planeten rund 30.000 Tierarten ausgerottet.

n Jährlich fallen allein in der Europäischen Union mehr als 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an; fast ein Drittel davon landet auf Deponien.

Stiftsgärtner Severin Auer beim Bepflanzen von Strohballen. Der Biokreislauf an der Bioschule wird nach der Schau erhalten bleiben.

Christian Lorenz ist Religionslehrer an der Bioschule Schlägl. Er hofft, dass Nachhaltigkeit bei vielen Menschen Wurzeln schlägt. KIZ/MF (2)

Sophie Stelzer, Karl Zimmerhackl und Marco Deni gehören dem FlussperlmuschelnNachzuchtprojekt-Team in Haslach an. In Becken leben Bachforellen und Muscheln einige Wochen zusammen. Die Flussperlmuschel braucht die Bachforelle in ihrer ersten Lebensphase. FLUP

n 78 Prozent der Urwälder wurden in den letzten 8.000 Jahren zerstört. Jedes Jahr gehen weitere 4,2 Millionen Hektar Urwald verloren.

n Die letzten vier Jahre waren die wärmsten der bisherigen Messgeschichte.

„Gerade wegen seiner einzigartigen Würde und weil er mit Vernunft begabt ist, ist der Mensch aufgerufen, die Schöpfung mit ihren inneren Gesetzen zu respektieren.“ Papst Franziskus

Landesgartenschau Aigen-Schlägl GmbH

in: Laudato si‘

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Ein Spaziergang durch die „Lebensgärten“ der OÖ Landesgartenschau führt eine Vielzahl an Gartentypen vor Augen, wie die folgenden Seiten zeigen. Hier kann man sich Anregungen für bedarfsgerechte Gartengestaltung holen. brigitta hasch

Wie der Gärtner Kein Garten gleicht dem anderen, und das ist gut so. Denn was zählt, sind die aktuellen Ansprüche jener Menschen, die ihn nutzen. Und so spiegeln sich wechselnde Lebensphasen und verschiedene Lebensmodelle mit ihren jeweiligen Anforderungen in der Gestaltung des Gartens wider. In den „Lebensgärten“ der Landesgartenschau wurden aus diesen Überlegungen heraus neun Themenbereiche mit unterschiedlichen gestalterischen Elementen konzipiert und angelegt. Sie bieten den Besucherinnen und Besuchern vielfältige Ideen und Anregungen zur Gestaltung des eigenen Gartens.

Kinder wollen erleben, gestalten, staunen und entdecken. Oft braucht es dazu nicht viel, kleine Gehölze regen die Fantasie an, eine Höhle zum Verstecken weckt die Abenteuerlust. Der Klassiker, der bei allen Kindern Freude auslöst, ist eine Rutsche.

Der Garten, ein Platz für alle Natürlich ist da etwas für Kinder dabei, aber auch für Seniorinnen und Senioren, Familien, Singles, Paare und Patchworkfamilien.

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Der Kindergarten bietet Platz zum freien Spielen, Staunen und Entdecken.


„Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies.“ aba assa, essayistin (*1974)

Erdbeerstrudel

johanna leitner (5)

r, so der Garten Auch der „Patchworkgarten“ lässt viel Platz für Kreativität. Wie ein „Fleckerlteppich“, angeordnet in Waben aus Holz, hier darf jeder seine Vorstellungen vom Garten verwirklichen. Für die Landesgartenschau wurden 41 Holzwaben angelegt, die mit heimi-

Im Patchworkgarten darf jedes Familien­ mitglied seine Wünsche verwirklichen.

schen Wildpflanzen, aber ohne künstlichen Dünger möglichst viele Bienen und Insekten anlocken sollen.

Gartenarbeit Wichtig ist es auch, festzulegen, wie viel Zeit und Arbeit man für den Garten aufwenden will und kann. Relativ wenig Aufwand, aber stetige Ernte bieten Kräuter. Sie können sogar in Töpfen auf dem Balkon gezogen werden, sind also ideal für Menschen ohne eigenen Garten. Beispiele für einen reduzierten, einfachen Garten finden sich auf dem Rundgang im Bereich „Single-Garten“, pflegeleichte Hochbeete sind zum Beispiel im „Seniorengarten“ zu sehen. Gänzlich andere Ansprüche stellt der „traditionelle Bauerngarten“ beim BioKreislauf. Selbst wenn er wild oder gar verwunschen aussieht, will er doch gut geplant und ständig gepflegt werden. Fortsetzung auf seite 14

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ZUTATEN · 500 g Blätterteig, · 300 g Topfen, · 100 g Staubzucker, · etwas Zimt und Nelken (gemahlen), · 2 Dotter, · 1 Ei, · 1/2 Pkg. Vanillepuddingpulver, ·1 /2 Zitrone (geriebene Schale und Saft), · 2 cl Rum, · 1 Prise Salz, · 300 g Erdbeeren, · Ei zum Bestreichen, ·F ett oder Backpapier für das Blech

ZUBEREITUNG Blätterteig ausrollen. Die Zutaten für die Fülle glatt verrühren und auf den Teig streichen, mit halbierten Erdbeeren belegen. Teig zu einem Strudel einschlagen, mit versprudeltem Ei bestreichen. Im vorgeheizten Rohr bei 200 °C etwa 40 Minuten backen.

Lebensgärten

Vor dem Start. Alle Fotos wurden knapp vor dem Erblühen Ende April gemacht.

XX Monatserdbeeren kann man den ganzen Sommer über naschen und verarbeiten.

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„Paradiesgärtner pflanzen Heiterkeitsbäume, Freudensträucher Lachobst und Tanzgemüse.“

Konzept und Realisierung „Für einen Landschaftsarchitekten gibt es viele Betätigungsfelder. Aber eine Gartenschau zu gestalten, das ist für mich die Kür.“ Dem Berliner Tobias Micke sieht man die Freude an, mit der er in Aigen-Schlägl die letzten Arbeiten vor der Eröffnung der Schau begleitet. Das Motto „Bio.Garten.Eden“ stellte die Planer vor die reizvolle Aufgabe, bestehenden Freifläche rund um das Stift und die Strukturen des Geländes behutsam in das Konzept einzubinden. „Woanders muss ich Bäume und Sträucher erst pflanzen, hier sind sie schon da, in ihrer ganzen Pracht. Es ist großartig, mit diesen wertvollen Beständen zu arbeiten.“ So ließ man an vielen Stellen die Reste von Baumstämmen samt Moos oder morsche Äste liegen. „Wir haben sie nicht entfernt, weil sie zum Kreislauf des Lebens dazugehören.“ Außergewöhnlich und positiv findet Micke, dass sich viele Menschen aus der gesamten Region aktiv einbringen.

Tobias Micke hat seinen persönlichen Lieblingsplatz am Ufer der Großen Mühl gefunden. Der Berliner Landschaftsarchitekt und sein Team von „ST raum a.“ sind für das Konzept der Landesgartenschau verantwortlich.

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Alfred Selacher Schweizer Lebenskünstler (*1945)

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Je nach Jahreszeit blüht der Bauerngarten in bunten Farben. Und es gibt jede Menge Obst und Gemüse zu ernten und zu verarbeiten.

Garten entschleunigt Wer oft im Garten arbeitet, genießt die Natur auf ganz besondere Weise. Davon erzählt auch Landschaftsarchitekt Tobias Micke. „Da ist kein Alltagsstress.“ Man setzt, man gießt, hört die Vögel zwitschern und ist eins mit der Natur. „Am besten ist es, wenn man kein Handy dabeihat. Dann kann man wirklich entspannen“, rät Micke. Man kann im Garten jedoch auch

Ein Bauerngarten bedeutet viel Arbeit, aber auch viel Freude.

ohne Arbeit, dafür in gemütlichen Sitzmöbeln herrlich entspannen. Dafür gibt es in den Lebensgärten unterschiedliche Beispiele, von Hängematten über Holzsessel bis hin zu sogenannten Loungemöbeln. Unterschiedliche Formen von Wasserstellen, wie sie hier ebenfalls gezeigt werden, etwa Planschbecken, Wasserfälle oder Schwimmteiche, sind ebenso ideale Orte zum Entspannen.

Experimentieren und scheitern Das individuelle Gestalten eines Gartens sei eine Form, sich selbst zu ver-

Ein Schwimmteich darf in den Lebensgärten nicht fehlen.


tur genießen, diesen Nutzen als Ort der Geselligkeit erfüllen viele Gärten und sind auch dementsprechend ausgestattet. Der Garten kann aber genauso gut als Ruhepol dienen. Allein, mit einem Buch oder mit Musik, sprichwörtlich die Seele baumeln lassen – auch dazu ist der Garten perfekt geeignet.

Treffpunkt und Rückzugsort

Ein Rundgang durch die neun Themengärten der Landesgartenschau eröffnet jedenfalls viele Blickwinkel. Im Idealfall können sich Besucherinnen und Besucher dort oder da ein paar gute Ideen für den eigenen Garten mitnehmen.

Egal, wie der Garten gestaltet ist, er ist immer wieder Treffpunkt für Famlie und Freunde. Gemeinsam essen, miteinander plaudern und dabei die Na-

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Mein Rundgang XX Öffnungszeiten: 17. Mai bis 13. Oktober 2019, Kassen: 9 bis 18 Uhr, Gelände: 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit XX Eintrittspreise: Erwachsene € 14,50; Senioren € 13,50; ermäßigte Karten € 9,50. Mit der OÖ Familienkarte sind eigene Kinder bis 15 Jahre frei. XX Gastronomie: Im Areal der Gartenschau befinden sich drei Gastronomie-Standorte – der Bio. Wirt auf der Festwiese, der Stiftskeller am Stift Schlägl und das In`s Hopferl an der Stiftsbrauerei. XX Planen Sie für die Wege über das 15 Hektar große Gelände etwa 3 bis 4 Stunden ein. XX Das Gartenschaugelände ist barrierefrei. XX Für Kinder gibt es vier Spielplätze zum Entdecken.

Lebensgärten

wirklichen, meint Tobias Micke. Versuche können gelingen, man kann aber auch scheitern. Auch hier also Parallelen zum Alltag, aus denen man Gelassenheit lernen kann. Im Künstlergarten werden zusätzlich zum individuell gestalteten Garten auch von Künstlern geschaffene Objekte ausgestellt.

XX Nach Torschluss kann das Gelände durch Drehkreuze verlassen werden. XX Rollstühle sind am Eingang gegen Pfand erhältlich. Um Vorreservierung wird gebeten. Einblicke und Ausblicke bietet das geschichtete Holz im Seniorengarten. johanna leitner (5)

XX www.biogarteneden.at

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Ein Hauch Luxus im Künstlergarten. Rebellengarten. Best-Ager-Garten. Die Landesgartenschau präsentiert Lebensgärten für ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Abgesehen davon, dass man es allein schon als Luxus betrachten kann, wenn man einen Garten sein Eigen nennt, kann man dieses Fleckchen Grün auch mit aus-

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gesuchten Möbeln, wertvollen Materialien und diversen Kunstgegenständen verschönern. Beispiele dafür finden sich in den Lebensgärten vor allem im Bereich „Künstlergarten“ und dort, wo gezeigt wird, wie sich „DINKs“ (= Paare mit doppeltem Einkommen ohne Kinder) einen angenehmen Ort zum Rückzug oder für den Empfang von Gästen einrichten. Das erweiterte Wohnzimmer versprüht den Hang zum Edlen, doch auch Leute mit kleinerer Geldbörse, Kindern und handwerklichem Geschick können sich in diesen Mustergärten

Anregungen für die Gestaltung ihres Gartens holen. Der „Luxus“ im „Rebellengarten“ sieht wiederum ganz anders aus. Durchaus auch etwas wilder und chaotischer soll hier die persönliche Entfaltung stattfinden, sportliche Betätigung und Entspannung haben absoluten Vorrang. Nicht zuletzt im „Best-Ager-Garten“ will man das Leben genießen. Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, gönnt man sich Möbel aus schönen Materialien und Gartenkunst. Brigitta Hasch


Was wächst hier in den Bäumen? Pools und Schwimmteiche werden individuell und mit künstlerischen Elementen geplant und errichtet.

Garten

Maden, Engerlinge oder Gebilde aus einem anderen Universum? Die „rubber grubs“ von Katharina Mayrhofer lassen viele Gedankenspiele zu. Seit Ende April ist die künstlerische Installation von Katharina Mayrhofer auf dem Gelände der Landesgartenschau zu sehen. Musik und Kunst spielen im Stift Schlägl eine bedeutende Rolle. Im Herbst 2018 hat das Stift sein 800-Jahr-Jubiläum gefeiert und den neuen Eingangsbereich sowie den künstlerisch gestalteten Andachtsraum von Brigitte Kowanz im Seminarzentrum der Öffentlichkeit präsentiert. Neu dazu gekommen ist nun Kunst für den Außenraum –

borsituationen schafft. In ihrem Materialarchiv hat sie nun auf Bälle zurückgegriffen. Die 50 Objekte aus Gymnastikbällen hat sie mit Lastengurten geformt und prall mit Luft gefüllt. Dadurch sind Segmentierungen an der Oberfläche entstanden, wie sie von Larven, Maden und Raupen bekannt sind. Diesen Eindruck hat Mayrhofer durch die weiß glänzende Oberfläche verstärkt. Das schwarz bemalte Teil wirkt, als gäbe es eine Art Auge in diesem Gebilde, das sich möglicherweise noch verändert – sind die „rubber grubs“ gar noch hungrig? Katharina Mayrhofer war mit dieser Arbeit als Siegerin eines Wettbewerbs hervorgegangen, sie hatte mit ihrer Installation die

„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er erfordert das, was in unserer Zeit am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum!“

Von Linz nach Schlägl. Katharina Mayrhofer hat ihre „rubber grubs“ im Atelier des „Kulturvereins Schlot“ in Linz geschaffen.

Dieter Kienast, Landschaftsarchitekt (1945–1998)

kiz/elle

Kunst in den Lebensgärten. Auch das Vogelhäuschen und die Feuerstelle zum Grillen dürfen etwas ausgefallen gestaltet werden. Wer sich nicht zwischen Radfahren und Garteln entscheiden kann, erfreut sich im Garten vielleicht an dieser Holzskulptur. johanna Leitner (4)

die „rubber grubs“: Sie werden für die Zeit der Landesgartenschau in den Bäumen hängen. Die kugelförmigen Gebilde lassen viele Assoziationen zu: Handelt es sich um Engerlinge und Maden, die sogar noch wachsen? Mit ihrer Arbeit will die junge Künstlerin auch Fragen nach dem menschlichen Eingriff in die Natur thematisieren, etwa welchen Einfluss der Einsatz von Pestiziden auf Insekten hat. „Was erwartet uns da?“, fragt die Künstlerin, die bei ihren kreativen Arbeiten immer vom Material ausgeht und La-

Jury überzeugen können. Neugierig ist die Oberösterreicherin nun auf die Interaktion mit den Besucherinnen und Besuchern der Landesgartenschau: auf Instagram können diese Fotos posten, auf ihrer Website wird die Künstlerin darauf reagieren. Die Natur lebt und verändert sich – und mit ihr die Kunst. Elisabeth Leitner

#rubbergrubslgs19: Fotos aufnehmen und posten, dann auf www.katharina-mayrhofer.net nachschauen.

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Schwerpunktwochen Die OÖ Landesgartenschau besteht vorwiegend aus Natur. Sie bietet daher ein sich stets veränderndes Bild. Deshalb lohnt sich die Dauerkarte, mit der man 150 Tage lang die Schau besuchen kann. Rund 700 Veranstaltungen bieten ein reiches Begleitprogramm. Zu sieben Schwerpunktthemen gibt es auch Fachveranstaltungen.

Bienen und Blumen

Granit und Getreide

17. Mai bis 9. Juni

22. Juli bis 11. August

Mit herrlicher Blütenpracht eröffnet die Landesgartenschau am 17. Mai. Für die Bienen ist es die ergiebigste und wichtigste Zeit im Jahr. Gleich am 17. Mai, 11 Uhr, entführen Schülerinnen und Schüler der Fachschule Bergheim im Glashaus in die Welt der Imker/ innen. Am 9. Juni erwartet die Besucher/innen ein Vatertagskonzert der A-capella-Boygroup der Jugendkantorei Schlägl.

In den niedriggelegenen Landesteilen Oberösterreichs sind die Felder schon abgeerntet. Im Oberen Mühlviertel ist jetzt Erntezeit. Dem Granit und dem Getreide gilt nun der Themenschwerpunkt. Das Leinöl ist nicht nur ein kostbares Produkt aus der Region, auch eine Familienband spielt unter diesem Namen – am 27. August.

Acker und Weide

Kräuter und Wald

10. bis 30. Juni

12. August bis 1. September

Ein gesunder Boden ist grundlegend für den Biokreislauf. Am 30. Juni endet der Schwerpunkt „Acker und Weide“ mit einem Fest. Während dieses Schwerpunktes liegt der Akzent auf ökologischer Bodenbewirtschaftung und auf Nutztierhaltung.

Die volle Kraft des Sommers sammelt sich in den Düften und Essenzen der Kräuter und des Waldes. Zu Mariä Himmelfahrt finden ja in vielen Pfarren Kräutersegnungen statt. Am 15. August ist heuer Vollmond. Anlass für ein Fest in einer lauen Sommernacht mit Waldgeistern und Kräuterhexen.

Wasser und Fisch 1. bis 21. Juli

Von der Flussperlmuschel bis zur Teichbewirtschaftung reicht die Themenpalette bei den Schwerpunktwochen „Wasser und Fisch“. Die Big Band „Brassaxess Junior“ der Landesmusikschule Aigen-Schlägl freut sich am 7. Juli auf zahlreichen Besuch beim MusikBrunch. Ein schöner Start in die Ferienzeit.

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Hopfen und Bier 2. bis 22. September

Gegen Sommerende wird der Hopfen geerntet. Und den Weg vom Hopfen bis zum Bier kann man anschaulich nachverfolgen. Lustig geht es im September zu: beim Kabarett „Miststücke“ mit Biobäuerinnen, die humorvoll aus ihrem Alltag erzählen.

Ernte und Mensch 23. September bis 13. Oktober

Der Herbst zieht ins Land. Obst und Gemüse haben jetzt Saison – auch im Bio.Garten.Eden! Die OÖ Landesgartenschau nähert sich ihrem Abschluss. Das LEADER-Projekt „Voi Lebm“ lädt am 6. Oktober zum Genussmarkt rund um die Bioschule ein. Eine Art Erntedank zur OÖ Landesgartenschau 2019 in Aigen-Schlägl.


bei der Gartenschau

Höhepunkte 18. Mai Benefizkonzert der Polizeimusik OÖ 25. Mai Galakonzert des Musikvereins Aigen-Schlägl 29. Mai Konzert der „Poxrucker Sisters“ mit Band* 9. Juni Konzert „Barbershop“ zum Vatertag,* Boygroup der Jugend­ kantorei Schlägl 10. Juni Die Baumgärtner. Pflanzliche Kleinkunst, Musik-Kabarett 21. Juni Tag des ökologischen Gärtnerns mit Karl Ploberger 30. Juni OÖ Bodenfest „BODEN erLEBEN“

KBW/Alois Litzlbauer

20. Juli und 24. August Junges Gemüse rockt den Garten; hosted by Anorak 15. August Vollmondabend für Familien 17. August Konzert von AVEC* 31. August Böhmerwaldtag – ein Wald, drei Länder 13. September Konzert der „Wiener Solisten“*

Shutterstock/Daniel Prudek

Schauküche. Jeden Samstag werden in der Schauküche kulinarische Köstlichkeiten zubereitet. Ideen und Rezepte kann man mitnehmen. Expertengespräche. Mehrmals in der Woche stehen Expert/innen um 14 Uhr für Gespräche zu Garten- und Landwirtschaftsthemen bereit.

Märchensonntage. Mit Geschichten rund um die zauberhafte Welt der Gärten.

Nicht erlaubt. Hunde und Fahrräder sind am Gelände der Gartenschau leider nicht erlaubt.

Familienprogramm. Für Familien warten Spiel­ abenteuer auf mehr als 1.000 Quadratmetern. Jeden Dienstag in den Sommerferien können Kinder basteln und spielerisch die Natur erkunden.

Informationen. Auf der GartenschauHomepage kann man einen Newsletter abonnieren. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen: www.biogarteneden. at/veranstaltungen/

14. September Mundartlesung mit Klaus Huber: „So redn mia. So klingt’s im Mühviaddl“ 21. September Tag der Mobilität – mit Klimabündnis, ÖBB, Klimaregion Donau-Böhmerwald und Verein Lebensraum Donau-Ameisberg 28. September Tag der biologischen Landwirtschaft mit BIO AUSTRIA 6. Oktober Herbstzeit ist Obstzeit; mit Obstbestimmung und Hüpfburgenpark für Kinder * Sondereintritt bei Abendveranstaltung, jedoch kostenlos für Dauerkarten­ besitzer/innen.

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Wir zeigen die Pflanzbeete der Zukunft Stefanie Penkner ist die gärtnerische Leiterin der Landesgartenschau. Im Interview erzählt sie, warum es sich lohnt, die Schau zu besuchen.

Welche Besonderheiten werden im „Bio.Garten.Eden“ zu sehen sein? Stefanie Penkner: Auf der Landesgartenschau werden zukunftsfähige Bepflanzungen gezeigt. Durch eine standortgerechte Pflanzenauswahl sind die Staudenbeete dauerhaft und pflegeleicht, weil die Pflanzen genau dort wachsen, wo sie auch auf natürliche Art und Weise vorkommen. Wie die heimische Akeleiblättrige Wiesenraute, die an nährstoffreichen, frischen und sonnigen Standorten steht und bei uns auf den Schlägler Terrassen genau diese Voraussetzungen findet. Man kann sich auch Ideen holen für schwierige Standorte wie trockene, schattige Plätze unter Bäumen. Das heimische Schattenblümchen wächst auf sauren, nährstoffreichen Böden und kommt, wenn es einmal eingewachsen ist, auch gut mit Trockenheit zurecht.

Wie viel „Bio“ steckt in der Schau? Unsere landwirtschaftlichen Nutzflächen sind biozertifiziert, und auch die Tiere, die darauf weiden, sowie das Getreide, das Gemüse und das Obst, die darauf wachsen. Ebenfalls biozertifiziert ist die Verköstigung durch die Gastronomie auf dem Gelände. Bei den Blühflächen sind ausschließlich Biosubstrate und -komposte zum Einsatz gekommen, die mit Biodünger aufgedüngt wurden. Viele heimische Wildstauden und Pflanzensamen sowie 30.000 Blumenzwiebeln wurden in Bioqualität eingekauft. Alle Stauden und Sommer-

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blumen werden von oberösterreichischen Gärtnereien bezogen. Alle Töpfe, Kisten und Verpackungen werden von den Lieferanten zurückgenommen, und somit wird eine Menge Müll eingespart. Wird auf der Gartenschau mit Pestiziden oder mit Mineraldünger gearbeitet? Wir haben auf organischen Dünger gesetzt, der für die biologische Landwirtschaft zugelassen ist, unter anderem auf Schafwolldünger, der viel Stickstoff in den Boden bringt. Beim Pflanzenschutz haben wir uns zum Ziel gesetzt, mit den Mitteln, die in der biologischen Landwirtschaft erlaubt sind, auszukommen. Zu Hilfe kommt uns dabei, dass Pflanzen, die an einem geeigneten Standort wachsen, weniger krankheitsanfällig sind. Wieso zahlt sich ein Besuch bei der Gartenschau aus? Diese Gartenschau hebt sich von anderen ab. Wir zeigen auf, wie man Blumenbeete so anlegt, dass sie dauerhaft bestehen und wenig Ressourcen, wie Wasser und Dünger, benötigen. Es sind sozusagen die Pflanzbeete der Zukunft. Neben dem Biokreislauf, der erklärt, wie „Bio“ auf den Teller kommt, dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir unseren Garten, die Landwirtschaft und somit die Welt in Zukunft gestalten?

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Stefanie Penkner im Einsatz. LGS

Wikimedia Commons


Der Schlägler Bioroggen

Stift schlägl

Wirtschaften mit der Natur „Bio“ ist im Oberen Mühl­ viertel längst nicht nur ein Randphänomen. Engagierte Landwirtinnen und Landwirte haben schon vor Jahrzehnten begonnen, der„industriellen“ Lebensmittelproduktion et­ was entgegenzusetzen. Auch das Stift Schlägl setzt auf Wirt­ schaften mit der Natur. Es sind der besondere Boden und die Hö­ henlage, die Geschmack in die Produkte der Region bringen. Der Schlägler Roggen ist die älteste im österreichischen Zucht­ buch eingetragene Roggensorte. Bereits vor über 100 Jahren wurde er gezüchtet und wird noch immer nachgefragt! Von wirtschaftlich großer Bedeutung ist für das Obere Mühlviertel das Prämon­ stratenserstift Schlägl. Schon vor mehr als zehn Jahren hat sich die Ordensgemein­ schaft mit ihren Betrieben in einem Nach­ haltigkeitsbericht zum nachhaltigen Wirt­ schaften verpflichtet. Dabei geht es um eine generationsübergreifende, ökologisch, sozial und wirtschaftlich ausgewogene Ent­ wicklung. „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Möglich­ keiten der zukünftigen Generation ein­ zuschränken“, heißt es in den Vorgaben der Weltkommission für Umwelt und Ent­

Braumeister Hr. Reinhard Bayer und Hr. Markus Rubasch, Leiter der Schlägler Wirtschaftsbetriebe, beim Prüfen der Bierqualität Stift Schlägl wicklung. Die Forstwirtschaft des Stiftes zeigt es schon lange durch die naturnahe Waldwirtschaft vor. „Im Vordergrund steht nicht der schnelle und kurzfristige Gewinn, sondern der langfristige Erfolg“, betont Abt Martin Felhofer. Klöster und Unterneh­ men, die in Jahrhunderten denken, wür­ den auch in Zukunft konkurrenzfähig sein.

Eine echte Stiftsbrauerei Auch die Stiftsbrauerei Schlägl weiß sich solchen Kriterien verpflichtet. Aus den Produkten der Region braut sie schon seit der Zeit um 1580 Bier. Nachdem im Zuge des Bauernkrieges von 1626 Stift und Brau­ erei niedergebrannt worden waren, wurde

die Brauerei im neu errichteten Westtrakt des Stiftes eingerichtet. 1954 verlegte man sie in den ehemaligen Getreidekasten. Vor der diesjährigen Landesgartenschau wur­ den die Anlagen erneuert und ergänzt. Ein Besucherbereich steht jetzt zur Verfügung. Die Brauerei Stift Schlägl ist heute die ein­ zige „echte“ Stiftsbrauerei in Österreich. Alle anderen Klosterbiere werden von an­ deren Eigentümern, meist Konzernen, in Lizenz erzeugt. Bei den Prämonstratensern hat die Braukunst eine lange Tradition. Weltbekannte belgische Biermarken ha­ ben ihren Ursprung in den Klöstern. Vom „Urquell“ bis zum „BIO Zwickl“ reicht die Palette der Schlägler Biere. Eine Spezialität ist das Roggenbier, natürlich aus Bioroggen aus der Region gebraut. Industrielle Aufbereitungssysteme mit Halbfertigprodukten ersetzen heute viel­ fach alte Handwerkskunst. Doch „Bio“ funktioniert nur mit kurzen Wegen. Um dennoch konkurrenzfähig zu sein, haben sich Mühlviertler Brauereibetriebe für eine Zusammenarbeit entschieden. „Biervier­ tel“ nennt sich der Verein, bestehend aus der Stiftsbrauerei Schlägl, der Braucommu­ ne in Freistadt, der Privatbrauerei Land­ brauhaus Hofstetten und Schiffner Bier­ spezialitäten in Aigen-Schlägl. Sogar ein Bio Cuvee wurde von den vier Brauereien gebraut.

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Matthäus Fellinger

u  Während der Gartenschau findet jeden Mittwoch, 11 Uhr, eine Brauereiführung statt. Es gibt auch Führungen mit Verkostungen. www.stiftsbrauerei-schlaegl.at/erlebniswelt

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Sonderschau Stift Schlägl. Anlässlich des Jubiläums „800 J­ ahre Gründung des Stiftes Schlägl“ gibt es bis 30. September 2019 Veranstaltungen und Konzerte, sowie eine Sonderausstellung im Stift. Öffnungszeiten: Ausstellung: 10–12; 13–17 Uhr; Führungen: Mo.– Sa., 10.30 Uhr und 14 Uhr, So., 11 und 14 Uhr. Gruppen nach Anmeldung. Zugang auch ohne Führung möglich. Stiftsmusik. Das Stift Schlägl lädt ein, sich bei Gottesdiensten und Konzerten in das Kraftfeld geistlicher Musik zu begeben. Das Kloster wird während der Gartenschau auch eine Oase der Stille sein.

Das PowerfrauenTeam

Ein Frauenteam zieht im Hintergrund die Fäden, damit die Besucherinnen und Besucher die Landesgartenschau 2019 in Aigen-Schlägl bestmöglich erleben können. Die Vorbereitung und die Durchführung liegen in ihren Händen. Während der Schau selbst kümmern sich weitere rund 20 Personen um den reibungslosen Ablauf. Das Stammteam (v. l. n. r.): Stefanie Penkner (gärtnerische Leitung), Michaela Götzendorfer (Marketing), Jasmin Pilsl (Gruppenkoordination), Lisa Oberpeilsteiner (Infrastruktur), Barbara Kneidinger (Geschäftsführung), Nicola Pröll (Projektkoordination), Doris Winkler (Ausstellungskoordination) und Stefanie Felhofer (Eventmanagement). lgs

Alpenblick und Moldaublick. Die Region um Aigen-Schlägl bietet lohnenswerte Z ­ iele. Die Aussichtsplattform am Alpenblick ermöglicht die Sicht bis zum Dachstein. Vom Moldaublick aus kann man das Panorama Richtung Moldaustausee genießen. Heilkräuter. In Klaffer liegt Österreichs größter Bio-Heilkräutergarten mit 1.000 verschiedenen Kräutern. Museen. Vom Webereimuseum in Haslach bis zur Villa Sinnenreich in Rohrbach gibt es lohnenswerte Ziele in der Nähe. Auch die Kerzenwelt Donabauer in Aigen-Schlägl, der Unterkagererhof in Auberg (bäuerliche Kultur) und die „Erlebniswelt Granit“ in St. Martin i. M. freuen sich auf Besuch.

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„Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.“ aus der Bibel

Das Buch zum „Schöpfungsgarten“

Wussten Sie, dass die Bibel das meistgelesene Buch der Welt ist? Sie wurde in 2.400 Sprachen übersetzt. Jedes Jahr kommen rund 30 weitere Übersetzungen hinzu. Am Anfang des Buches steht die Schöpfungserzählung. Sie ist eine Grunddeutung des menschlichen Lebens. Das Bibelwerk der Diözese Linz hat eine Familienbibel mit dem gesamten Bibeltext der neuen Einheitsübersetzung erstellt. Sie bietet auch Einstiegshilfen zum Lesen der Bibel in der ­Familie. Preis: € 30,80. Bestellung an Bibelwerk Linz: bibelshop@dioezese-linz.at; Tel. 0732 76 10-32 31.

Impressum

KirchenZeitung Diözese Linz. Sonderausgabe in Zusammenarbeit mit der

OÖLandesgartenschau GmbH, dem Stift Schlägl und der Diözese Linz. Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at. DVR: 0029874/10770 Hersteller: Druckerei Berger, Wienerstraße 80, A-3580 Horn, Verlagsort Linz.


Spirituell unterwegs im „Schöpfungsgarten“

Mittwoch ist Kirchentag An jedem Mittwochnachmittag wird während n Beginn der Führung 14 Uhr, direkt beim der OÖ Landesgartenschau 2019 eine kostenlo„Schöpfungsgarten“ an der Großen Mühl. se Führung durch den „Schöpfungsgarten“ ann Um 18.30 Uhr gibt es jeweils eine geboten. Mit dem auf dieser Seite unten rechts Veranstaltung in Stiftshof. abgedruckten Bon erhalten Teilnehmer/innen an einem „Kirchenmittwoch“ 20 Prozent Preis- n 11.45 Uhr: Orgel; 12.15 Uhr: Mittagsgebet; 18 Uhr: Vesper in der Stiftskirche. nachlass beim Eintritt in die Gartenschau.

22. Mai, 14 Uhr, Matthäus Fellinger (KirchenZeitung); 18.30 Uhr, Über Gott und die Welt (Lesung)

24. Juli, 14 Uhr, Franz Schlagitweit (Rannariedl); 18.30 Uhr, Das Paradies ist nicht käuflich (Gesprächsrunde)

25. September, 14 Uhr, Susanne Lammer (Kath. Frauenbewegung); 18.30 Uhr, Maria Magdalena (Film)

29. Mai, 14 Uhr, Franz Kogler (Bibelwerk); 18.30 Uhr, Bittprozession; 19.30 Uhr, Konzert der „Poxrucker Sisters“

31. Juli, 14 Uhr, Renate Bauinger (Evang. Bildungswerk); 18.30 Uhr, Alternative Energieerzeugung (Vortrag von Gerhard Steindl)

2. Oktober, 14 Uhr, Kathrin Muttenthaler (Erzdiözese Salzburg); 18.30 Uhr, „Das Stift Schlägl. Seine Verantwortung im Oberen Mühlviertel“, mit Abt Martin Felhofer

5. Juni, 14 Uhr, Josef Wallner (KirchenZeitung); 18.30 Uhr, Abschalten und auftanken (Erzählcafé mit Birgit Aigner)

7. August, 14 Uhr, Maria Lindorfer (SelbA); 18.30 Uhr, Tanzend in den Sommerabend

12. Juni, 14 Uhr, Josef Bröderbauer (Medienverleih); 18.30 Uhr, Papst Franziskus (Film) 19. Juni, 14 Uhr, Josef Wallner (KirchenZeitung); 18.30 Uhr, PrayTime mit Stefanie Stockinger 26. Juni, 14 Uhr, Franz Kogler (Bibelwerk); 18.30 Uhr, Vom Mythos der erlösenden Gewalt (Film) 3. Juli, 14 Uhr, Susanne Lammer (Kath. Frauenbewegung); 18.30 Uhr, Kabarett mit den „Weltweibern“.

14. August, 14 Uhr, Christian Lorenz (Bioschule Schlägl); 18.30 Uhr, Glaube, der die Erde liebt (Gesprächsabend)

9. Oktober, 14 Uhr, Martin Zellinger (Lest); 18.30 Uhr, Unser Lebensstil (Gesprächsrunde mit Regina Höller) XX Nähere Infos: www.dioezese-linz.at/ landesgartenschau

21. August, 14 Uhr, Christine Dittlbacher (Pilgerbegleitung); 18.30 Uhr, Am Weg der Entschleunigung 28. August, 14 Uhr, Stefanie Stockinger (Kath. Jugend); 18.30 Uhr, Ein Hoch auf die Schöpfung 4. September, 14 Uhr, Julia Pichler

(Welthaus); 18.30 Uhr, Unser Saatgut (Film)

10. Juli, 14 Uhr, Elisabeth Zarzer (Treffpunkt mensch & arbeit); 18.30 Uhr, Lieder zum Mitsingen

11. September, 14 Uhr, Christian Lorenz (Bioschule Schlägl); 18.30 Uhr, Pilgerreise nach Lourdes (mit Otto Eder)

17. Juli, 14 Uhr, Franz Kogler (Bibelwerk); 18.30 Uhr, Tänze und Texte mit Brigitta Leibetseder

18. September, 14 Uhr, Matthäus Fellinger (KirchenZeitung); 18.30 Uhr, Papst Franziskus (Film)

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Geöffnet: Kassen: 9 bis 18 Uhr Gelände: 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit

17. Mai bis 13. Oktober 2019

OÖ Landesgartenschau 2019 Aigen-Schlägl www.biogarteneden.at

Eine Blume macht noch keine Wiese Gemeinsam leben. Die KirchenZeitung verbindet. Jetzt vier Wochen

gratis lesen. www.kirchenzeitung.at/gratisabo oder Tel. 0732 76 10-39 69

Shutterstock/KornCreate


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