KiZ-Perg-Spezial-KW18-2019

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Spezial 01-2019 I 2. Mai 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Österreichische Post AG / P.b.b. / Kirchenzeitung / Verlagsort: 5020 Salzburg / RM 13A039658 K

Münzbacher Seelsorgeteam: Dechant Konrad Hörmanseder, Klaus Ebner, Elisabeth Stritzinger, Maria Huber, Johannes Schützeneder, Margit Neuhauser (v. l.) PETRA KRAGL

Bischof Manfred Scheuer besucht vom 5. bis 11. Mai das Dekanat Perg

Seelsorge als Teamwork Das Dekanat Perg steht Anfang Mai eine Woche lang im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Drei Visitatoren – Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Willi Vieböck – werden mit den Mitarbeitenden und Gläubigen in den Pfarrgemeinden feiern und in Dialog treten. In jeder der zwölf Pfarren gibt es mehrere Veranstaltungen dazu. Der Zukunftspro-

zess der Diözese Linz „Kirche weit denken“ spielt natürlich auch eine große Rolle. Die KirchenZeitung geht in dieser Extraausgabe der Frage auf den Grund, welche Pionierarbeit im Dekanat Perg dafür geleistet wurde. Immerhin gab es mit Pergkirchen das erste offizielle Seelsorgeteam der Diözese Linz. Diese Form der ehrenamtlichen Beteiligung an der Pfarrleitung soll ab 2020 verstärkt in ganz Oberösterreich zum Einsatz kommen.

2 Dekanat Perg. Gespräch über kleine Pfarren, Priester-Zulassungsbedingungen und die Bedeutung von Seelsorgeteams. 8 Die Pfarren. Zwölf Pfarren in drei Seelsorgeräumen. 16 Visitation für alle. Die Termine.


2 Dekanat Perg

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

„Gott sei Dank haben wir das schon“ Seelsorgeteams mit Ehrenamtlichen sollen zukünftig das Rückgrat in allen Pfarren Oberösterrreichs bilden. Im Dekanat Perg hat man mit dieser Form der Pfarrleitung gute Erfahrungen gemacht. Ein Interview mit Dechant Konrad Hörmanseder und den Seelsorgeteammitarbeiterinnen Claudia Hani und Margit Neuhauser.

Interview: Paul Stütz

Pergkirchen war im Jahr 2000 die erste Pfarre in der Diözese, die offiziell ein Seelsorgeteam hatte. Was führte damals dazu? Konrad Hörmanseder: Bis 2000 hatte Pergkir-

chen einen eigenen Pfarrer, danach gab es nur noch einen Wochenendpfarrer, der aus Linz angereist kam. Dann hat man schauen müssen, wie man Seelsorge so gestalten kann, dass die Pfarre lebendig bleibt. Es haben sich glücklicherweise Leute gefunden, die sich ehrenamtlich an der Leitung der Seelsorge in Pergkirchen beteiligen wollten. Frau Neuhauser, Frau Hani, Sie sind als Frauen in der Leitung in ihrer jeweiligen Pfarre engagiert. Wird das in einer ansonsten von Männer dominierten Kirche mittlerweile als normal wahrgenommen? Margit Neuhauser: Ja, das ist normal. Sogar

bei der älteren Generation. Claudia Hani: Das hat sich in der katholi-

schen Kirche so entwickelt. Zuerst wurden quasi die Lektoren verweiblicht, dann die Ministranten und jetzt eben die Pfarrleitung. Was braucht man, damit man im Seelsorgeteam gut arbeiten kann? Neuhauser: Ausbildung, Teamfähigkeit, ei-

nen starken Glauben und Gottvertrauen, dass es hinhaut. Hani: Ich glaube, man braucht Freude, dass man für den Ort und die Pfarre in einer guten Weise da ist. Ich möchte, dass es mit der Pfarre gut weitergeht.

Hörmanseder: In Münzbach hat die Pfarre vor der Pensionierung ihres Pfarrers in die Wege geleitet, dass ein Seelsorgeteam aufgebaut wird. Wir sind alle kraft unserer Taufe und Firmung berufen, am Reich Gottes mitzuwirken. Wenn ich das Zeug und die Begabung habe, ist es schön, wenn das hier für die Seelsorge in der Pfarre eingesetzt wird. Neuhauser: Wichtig ist die Akzeptanz seitens der Leute. Dass den Seelsorgeteams in Zukunft in Oberösterreich mehr Bedeutung zukommen soll, ist positiv für uns in Münzbach. Viele Leute sagen: „Gott sei Dank haben wir das schon bei uns.“ Wie sehen Sie das selbst, dass die Diözese Linz flächendeckend Seelsorgeteams zum Einsatz bringen will? Freut Sie Ihre Vorreiterrolle? Neuhauser: Die Kirche weit zu denken hat

man bei uns im Dekanat Perg schon bald angefangen. Es ist total wichtig, dass vor Ort wer da ist, wenn es keinen Pfarrer mehr gibt. Es gibt auch Bedenken, dass den Ehrenamtlichen bei den Seelsorgeteams zu viel aufgebürdet wird. Hörmanseder: Aufpassen muss man schon,

dass die Ehrenamtlichen nicht zu viel Aufgaben bekommen. Wenn sie nur Handlanger des Pfarrers sind, wird es nicht funktionieren. Wenn sie aber ihre Spiritualität, ihre Freude und ihre Begabung einbringen können, dann ist es leichter. Das müssen die Ehrenamtlichen spüren. Zentral ist außerdem

die professionelle Begleitung der Seelsorgeteams durch Hauptamtliche. Man kann das was Hauptamtliche leisten nicht hoch genug schätzen. Hani: Man darf sich die Latte in den Seelsorgeteams nicht zu hoch legen. Man kann nicht alles abdecken. Hörmanseder: Es muss nicht alles in jeder Pfarre angeboten werden. Ein Beispiel: Es hat nicht überall eine Firmvorbereitung vor Ort zu geben, man kann auch miteinander etwas machen. Die Diözese plant, ausgehend von den bisherigen 39 Dekanaten, rund 35 Pfarren zu bilden, von denen jede durchschnittlich aus 14 Pfarr-Gemeinden besteht. Was heißt das für das Dekanat Perg? Was wird sich hier von der Struktur her wahrscheinlich verändern? Hörmanseder: Laut dem neuen Modell der

Diözese sollen Ried in der Riedmark und St. Georgen an der Gusen zur Pfarre Perg (Anmerkung: jetzt Dekanat Perg) dazukommen. Das macht insgesamt 34.000 Katholiken. Wie wir das gestalten, wie die Pfarre heißen und wer sie leiten wird, ist noch offen. Wo sehen Sie Herausforderungen beim Zukunftsprozess der Diözese? Hörmanseder: Beim Personal. Laut Reform-

plan der Diözese sollen künftig erst ab einer Größe von 1.600 Katholiken Hauptamtliche zur Leitung einer Pfarrgemeinde zur Verfügung stehen. Im Osten des Dekanates haben


Dekanat Perg 3 Der diözesane Zukunftsweg Statt Dekanaten wird es Großpfarren geben.

Geballte Seelsorgeteamkompetenz. Dechant Konrad Hörmanseder, Seelsorgeteammitglieder Margit Neuhauser und Claudia Hani. kiz

wir kleine Pfarrgemeinden wie Arbing und Baumgartenberg mit 1.200 bzw. 1.300 Katholiken, die davon betroffen wären. Man muss aufpassen, dass man die kleineren Pfarrgemeinden nicht aushungern lässt und alles nur auf Ehrenamtliche abgewälzt.

„Man darf die kleinen Pfarrgemeinden nicht aushungern lassen.“ Dechant konrad hörmanseder

Hani: Man darf nicht vergessen, dass gerade

durch die kleinen Pfarren die Nähe der Kirche zu den Menschen gegeben ist. Die Menschen sind nur schwer oder nicht zu motivieren in andere Gemeinden zu fahren. Wir würden viele verlieren, wenn wir die kleinen Pfarrgemeinden nicht erhielten. Abseits vom Personal, wo liegen die anderen Herausforderungen? Hörmanseder: Natürlich auch bei den finan-

ziellen Mitteln. Es stellen sich die Fragen: Wie kann ich renovieren, wie kann ich die Gebäude erhalten? Neuhauser: Im Grunde genommen sind wir unter anderem viel mit der Organisation beschäftigt, dass wir genug Geld für die Pfar-

re haben. Unser oberstes Anliegen als Pfarrleitung ist aber immer noch die Motivation der Menschen zur ehrenamtlichen Mitarbeit sowie die aktive Beteiligung am Pfarrleben. Hörmanseder: Eine größere Pfarre tut sich leichter, weil sie von der Diözese mehr vom Kirchenbeitrag zurückbekommt. Die kleinen Gemeinden müssen aber genauso heizen, das Licht aufdrehen usw. Der Priestermangel wird sich verschärfen. Genügt die geplante diözesane Reform oder muss man sich nicht doch auch noch etwas anderes einfallen lassen? Hörmanseder: Ich glaube, es ist ein erster

Schritt, wir müssen aber sicher noch weiterdenken und weiterschauen. Ich glaube übrigens nicht, dass es eine Lösung ist, vermehrt Priester aus anderen Ländern zu holen. Die leben ihre Berufung, bemühen sich, das ist keine Frage. Doch die Kirche wird immer von Traditionen vor Ort leben. Werden Sie die Zulassungsbedingungen für Priester bei der Visitation thematisieren, Herr Pfarrer? Hörmanseder: Ich könnte die Weihe für

Frauen zu Diakoninnen und Priesterinnen als Thema bei der Visitation einbringen, aber das halte ich nicht für zielführend. Man muss das Augenmerk auf anderes richten: Es geht darum, wie man Menschen unter den gegebenen Rahmenbedingungen in den Pfarren mit Seelsorge beauftragen kann.

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Ab 2020 soll es in der bisher in 487 Pfarren unterteilten Diözese nur noch 35 Pfarren geben. Aus den derzeitigen Pfarren werden Pfarr-Gemeinden, die in ihrer Eigenständigkeit erhalten bleiben. Eine künftige Pfarre wird aus durchschnittlich 14 Pfarr-Gemeinden bestehen. So wird es wahrscheinlich auch in Perg sein: Die zwölf Pfarren des Dekanates werden zu einer großen Pfarre, der außerdem noch St. Georgen an der Gusen und Ried in der Reiedmark zugeteilt werden. Die derzeit 39 Dekanate in Oberösterreich werden in der neuen Struktur abgeschafft. Die Leitung der „Pfarre neu“ soll künftig ein Dreiervorstand übernehmen: der Pfarrer, ein Pastoralrat für den Bereich „Seelsorge“ und ein pfarrlicher Wirtschaftsrat. Die Pfarrgemeinde soll von einem Seelsorgeteam geleitet werden, das von der Pfarrgemeinde vorgeschlagen wird. Ab einer Größe von 1.600 Katholikinnen und Katholiken können auch hauptamtliche Seelsorger/innen Leitungsfunktionen übernehmen. Für kleine Pfarren ist eine hauptamtliche Person im Ausmaß einer Viertelanstellung vorgesehen. P. S.

Zu den Personen Konrad Hörmanseder ist Dechant des Dekanates Perg, Pfarrer in Perg, Pfarrprovisor in Pergkirchen, Allerheiligen und Münzbach. In Pergkirchen ist er der Begleiter des Seelsorgeteams. Claudia Hani ist Mitglied des Seelsorgeteams in Pergkirchen, zuständig für Verkündigung. Margit Neuhauser ist Mitglied des Seelsorgeteams in Münzbach für die Säule „Liturgie“.


4 Dekanat Perg

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Gottfried Froschauer: „Kirchen müssen offen bleiben. In Kirchen muss gebetet werden.“

Warum ihm sein Einsatz für die Kirche Freude macht Wie in jedem Dekanat ist auch im Dekanat Perg das kirchliche Leben ohne den Einsatz ehrenamtlicher Christeninnen und Christen undenkbar. Gottfried Froschauer aus Naarn ist einer von ihnen. JOSEF WALLNER

KIZ/JW

Gottfried Froschauer Seit seiner Kindheit ist Gottfried Froschauer mit der Pfarre Naarn verbunden. Die Pfarre hat ihn geprägt und er die Pfarre. Aktuell ist der 59-jährige Bankangestellte im Team des Pfarrcaritas-Kindergartens tätig und Leiter von Wort-Gottes-Feiern. Aus dem Pfarrgemeinderat hat er sich zurückgezogen, da er seit dem Jahr 2000 die Pfarren des Seelsorgeraums Machland koordiniert. In seiner Freizeit hat sich Froschauer gemeinsam mit seiner Frau Helga dem Pilgern verschrieben. Sie sind bereits – in Etappen – den Jakobsweg gegangen, im kommenden Sommer werden sie zwei Wochen lang auf dem Antoniusweg unterwegs sein, der in Padua beginnt. „Pilgern macht den Kopf frei und stärkt unsere Beziehung als Paar und unseren gemeinsamen Glauben“, das ist Froschauers Erfahrung, die er nicht mehr missen möchte.

Der Vorschlag der Diözesanleitung, wie künftig die Strukturen der Seelsorge aussehen sollen, ist natürlich Thema Nummer eins, wenn man mit einem so intensiv ehrenamtlich engagierten Christen wie Gottfried Froschauer ins Gespräch kommt. „In die Begriffe PfarrGemeinden und Pfarre hat man sehr charmant ein Konzept verpackt, das das Reizwort ‚Großpfarre‘ vermeidet“, meint Froschauer schmunzelnd, um aber gleich zu betonen: „Ich finde den geplanten Weg der Diözese positiv und auch alternativlos.“ Das Konzept zeige für ihn klar, dass man die bisherigen Pfarren unter der neuen Bezeichnung „Pfarr-Gemeinden“ weiterleben lassen will. So kann das kirchliche und religiöse Leben vor Ort erhalten bleiben, weil jede Pfarre das tun kann, wozu sie in der Lage ist: „Die Diözese mutet uns mit diesem Weg wirklich etwas zu, aber ich schätze das Zutrauen. Ich erlebe das Konzept der Diözese nicht als Abwälzen der Schwierigkeiten auf die Laien.“ Erprobte Zusammenarbeit. Die Pfarren des Seelsorgeraums Machland – Mitterkirchen, Baumgartenberg, Arbing und Naarn –

werden aus Froschauers Sicht mit der neuen Struktur gut umgehen können, weil sie sie vielfach schon leben. Er ist mit der Koordination des Seelsorgeraums betraut. Dazu treffen sich die Seelsorger/innen, Seelsorgeteammitglieder und Pfarrgemeinderatsobleute mindestens dreimal jährlich zum Erfahrungsaustausch, um einander zu bestärken und gemeinsame Aktivitäten zu planen. „Die Seelsorgeteams und Pfarrgemeinderäte tragen jetzt schon viel Verantwortung, das wird in Zukunft noch mehr werden“, betont Froschauer, der die Bedeutung der Verantwortung unterstreicht. Pfarrer Johann Zauner aus Naarn ist für ihn ein Vorbild, wie man Mitarbeiter/innen Vertrauen schenkt und ihnen nicht nur Arbeit, sondern auch Entscheidungen überträgt. Offene Kirchen. Froschauer weist aber darauf hin, dass das neue Strukturkonzept der Diözese mit der Bereitschaft steht und fällt, dass sich genügend Pfarrmitglieder in Seelsorgeteams engagieren wollen: „Die gewohnte und durch Jahrhunderte gewachsene Versorgungskirche ist am Ende.“ Er ist überzeugt, dass man mit den neuen Strukturen die kommenden 15 bis 20 Jahre gut bewältigen kann. „Länger nicht, denn es fehlen die Jungen in den Pfarren.“ Was danach sein wird, weiß auch er nicht, aber das erstickt nicht die Freude an seinem Engagement. Er tut, was er kann, und das mit Optimismus. Zukünftig hält er zwei Bereiche für wichtig: die Unterstützung der Pfarren durch Hauptamtliche und offene Kirchen. „Die Diözese darf die kleinen Pfarren nicht ruinieren, indem sie ihnen zu wenig Unterstützung durch Hauptamtliche gibt. Da muss das Konzept deutlich nachjustiert werden.“ Und er ist dagegen, Gottesdienste wegen fehlender Priester ausfallen zu lassen. Darum ist er gerne Leiter von Wort-Gottes-Feiern. „Kirchen müssen offen bleiben, in Kirchen muss gebetet werden.“ Möglicherweise wächst dabei Neues, an das zur Zeit niemand denkt.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Dekanat Perg 5

2. Mai 2019

Geballte Frauenpower der kfb. Der „Spontanchor“ in der Pfarre Perg gestaltet lebendige Gottesdienste für Frauenanliegen. pfarre

Über die Arbeitsweise der Katholischen Frauenbewegung in Perg

„Das holt Maria vom Podest“ Frauen in vielfältigen Lebenssituationen engagieren sich ehrenamtlich bei der Katholischen Frauenbewegung (kfb) in Perg. Das soll sich nicht zuletzt bei einer Frauenmaiandacht zeigen. Maria sitzt mitten unter den Aposteln und betet gemeinsam mit den Jüngern. Die Stelle aus der Apostelgeschichte zeige eine menschliche Dimension von Maria, findet Elisabeth Nefischer vom Dekanatsteam der Katholischen Frauenbewegung Perg. „Das holt Maria vom hohen Podest runter.“ Deshalb wird dieses Bibelzitat auch ein zentrales Motiv für die Frauenmaiandacht sein, die im Rahmen der Dekanatsvisitation stattfindet (am 6. Mai, um 19 Uhr in der Wallfahrtskirche Allerheiligen). Es geht also um Begegnung auf Augenhöhe mit der Gottesmutter, was vor allem den Blickwinkel darauf richten soll, wie Frauen heute aktuell leben. Frauen aus dem Dekanat, von der jungen Mutter bis zur erfolgreichen Oma, werden bei der Feier über ihre Lebenserfahrungen und ihren Glauben sprechen. „Wir wollen die vielfältigen Formen von Frauenleben bei der Maiandacht sichtbar machen“, erklärt Claudia Scherrer, Pastoralassistentin in Perg. Vielfältiges Engagement. Mit dem Zugang, möglichst viele Frauen mit ins Boot zu holen, ist die Frauenmaiandacht durchaus typisch für die Arbeit der kfb im Dekanat Perg. Dass die katholischen Frauen in den Pfarren in und rund um Perg sehr lebendig

und engagiert sind, zeigt sich an den Zahlen: Beeindruckende 1.663 zahlende kfb-Mitglieder gibt es im Dekanat. Das Frauenpilgern und das Fastensuppenessen zählen zu den bewährten Veranstaltungen mit viel Beteiligung. Seit 20 Jahren gibt es außerdem eine Frauenradwallfahrt nach Maria Taferl. Junge kfb-Frauen. Eine relativ neue Schiene ist das „Frauenmosaik“, eine Gruppe junger kfb-Frauen in Perg. Sie haben die Frauennacht ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Frau sein mit allen Sinnen“ lädt man etwa zu Kabarett-Workshops oder Lesungen. Damit spreche man eine neue Zielgruppe an. „Nicht nur die typischen Kirchgängerinnen“, wie Bernadette Hiesl-Danninger vom Frauenmosaik sagt. Das Frauenmosaik öffnet sich dabei für im katholischen Milieu eher ungewohnte Themen. So holte die Gruppierung schon einmal einen kabarettistischen musikalischen Aufklärungsabend für Erwachsene nach Perg, der das Thema niveau-

voll behandelte. Dass das bei der kfb Platz hat, ist für Hiesl-Danninger klar: „Sexualität ist einfach ein wichtiger Teil des Lebens.“ Paul Stütz

Zitiert Die KirchenZeitung bringt Statements aus der Maiandacht zur Sprache, vorab in Auszügen: „Frauen san stoak, bringan vü unta an Huat, waun mas gemeinsam mocht, tuat des guat.“ Renate Schlager, kfb Perg

„Ich habe großes Gottvertrauen und Freude an der Spiritualität. Mein Lehrmeister ist das Leben. Das ist die Grundlage für meine Tätigkeiten als WortGottes-Feier-Leiterin und Pilgerbegleiterin.“ Theresia Schön, Mitterkirchen

„Als pflegende Angehörige muss ich permanent verfügbar sein. (…) Ich komme kaum noch aus dem Haus, bin weg von der Gesellschaft. (…) Ja, es ist so, als wäre ich unsichtbar.“ N.N. „Das Gute an meinem reifen Alter sind die Lebenserfahrung, die Gelassenheit und die Ruhe, die man zulassen kann und sollte.“ Das Frauenpilgern erfährt jedes Jahr regen Zulauf. nefischer

Michaela Voller, Sie leitet die Seniorentreffen der Pfarre Allerheiligen


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2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Wo Jugendliche den Raum bekommen, mitzugestalten Johannes Ebner ist Beauftragter für die Jugendpastoral im Dekanat Perg. Was die Katholische Jugend auszeichnet, verrät er der KirchenZeitung. Was zeichnet die Katholische Jugend im Dekanat aus? Was ist das Profil? Johannes Ebner: Ich bin jetzt seit 2014 als Ju-

gendleiter tätig, davon von September 2015 bis Dezember 2018 gemeinsam mit meiner Kollegin Sabine Stecher (derzeit in Karenz), und bin nun Beauftragter für Jugendpastoral im Dekanat Perg. Die Jugendarbeit im Dekanat ist sehr vielfältig, es gibt von regelmäßig geöffneten Jugendtreffs in zwei Pfarren bis hin zu Jugendgruppen und einem Jugendgebetskreis ein buntes Angebot für das Engagement der Jugend. Darüber hinaus bringen sich die Jugendlichen in den Pfarren auf vielfältige Art und Weise ein, sei es als Mitglied im Pfarrgemeinderat oder in den Fachausschüssen, in Form von Jugendchören oder als engagierte Mitgestalter/innen in der Firmvorbereitung. Wo und wie kommt man als KJ zusammen? Welche Aktivitäten setzt die Katholische Jugend in den einzelnen Pfarren? Ebner: Wie man sich als Katholische Jugend

in den Pfarren trifft, ist sehr unterschiedlich, das reicht wie schon erwähnt von offenen

Treffs bis zu regelmäßigen monatlichen oder zweiwöchentlichen Jugendstunden. Die Aktivitäten sind von Pfarre zu Pfarre unterschiedlichen, so hat z. B. das Jugendteam aus Pergkirchen vergangenes Jahr eine sehr hörenswerte Musik-CD produziert, mit Liedern, die für die Jugendgottesdienste in den letzten Jahren einstudiert wurden. In Perg gibt es seit Herbst eine neue Jugendgruppe, die sich aus den Firmlingen des Vorjahres zusammensetzt und von vier jugendlichen Burschen aus der Pfarre begleitet wird. Die Jugendgruppe der Pfarre Perg hat im Vorjahr darüber hinaus die Firmvesper in der Stadtpfarrkirche Perg musikalisch mitgestaltet und im Herbst fand ein Jugendausflug in den Kletterwald Hirschalm und in das Karlingerhaus in Königswiesen statt. Die Jugendgruppe aus Schwertberg organisiert wiederum schon seit Jahren zweimal jährlich eine Altpapiersammelaktion im Pfarrgebiet – Um einige Beispiele des unterschiedlichen Engagements der Jugend zu nennen. Wo wird das Engagement der Jugendlichen besonders sichtbar? Ebner: Deren Einsatz zeigt sich in den viel-

fältigen Aktivitäten der Jugend in den einzelnen Pfarren. Besonders erwähnenswert ist hier aktuell das Engagement des Jugendchors „Cantare“ aus Münzbach, der uns bei

der Firmvesper mit Bischof Manfred im Rahmen der Dekanatsvisitation gesanglich unterstützen wird. Was macht die Katholische Jugend attraktiv? Ebner: Die Katholische Jugend bietet Ju-

gendlichen den Raum, mitzugestalten, sei es aktiv das Leben der Pfarre oder auch darüber hinaus. Sie bietet den Jugendlichen einen Raum für Treffen und Austausch. Mir ist es wichtig, Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen und ein offenes Ohr für ihre Anliegen und Sorgen zu haben. Die Gesprächsthemen gehen dabei von Alltäglichem wie Hobby, Freunden und Familie bis hin zu Themen rund um Schule und Beruf. Was ich besonders toll finde, ist, dass einige der Jugendlichen sich jetzt auch bei „Fridays for Future“ engagieren. Im Rahmen der Dekanatsvisitation gibt es für die Jugend die Chance, aktiv die Stimme zu erheben. Hier möchte ich herzlich zum „Talk und Grill“ mit Generalvikar Severin Lederhilger am 9. Mai, ab 20.15 Uhr im Pfarrheim Perg, einladen. Weiters gibt es während der Visitation eine Pilgerwanderung mit Firmvesper für die Firmlinge des Dekanates und eine Jung­ scharbegegnung, jeweils mit Bischof Manfred Scheuer.

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interview: paul Stütz

„Der Glaube hat in der Pfarre einen hohen Stellenwert“ Der Gebetskreis in Rechberg erreicht viele junge Menschen. Das strahlt auch auf die Sonntagsgottesdienste der Pfarrgemeinde aus. Angefangen hat alles in Medjugorje vor 13 Jahren. Inspiriert durch den bosnischen Wallfahrtsort und die Gemeinschaft der Seligpreisungen kam in einer jungen Rechbergerin der Wunsch auf, auch in ihrer Heimatpfarre einen Gebetskreis zu starten. Gemein-

sam mit Gleichgesinnten und mit der Begleitung durch Pfarrer Josef Michal wurde das Vorhaben in die Tat umgesetzt. „Erst später schlossen wir Bekanntschaft mit der Loretto-Gemeinschaft und sind jetzt ein Loretto-Gebetskreis“, erläutert Stefan Raab, der die Gemeinschaft heute leitet. Bis zu 100 Personen im Alter von 15 bis 25 Jahren werden dabei erreicht. Allerheiligstes anbeten. Einmal in der Woche treffen sich

die Jugendlichen zur gemeinsamen Gebetszeit mit gesungenem Lobpreis, Glaubensimpuls und Anbetung. „Für die Katechese dient uns die Bibel, der Youcat oder auch ein passendes YouTube-Video“, sagt Raab. Außerdem wird das Allerheiligste im Gebetsraum des Pfarrhofs kurz für eine eucharistischen Anbetung ausgesetzt. Einmal im Monat gibt es außerdem eine 24 Stunden lange permanente Anbetung des Allerheiligsten. Es sei nie schwer dafür

genügend Leute zu finden, freut sich Stefan Raab. Der Gebetskreis wirke sich darüber hinaus auch positiv auf das Pfarrleben aus. „Eine Frucht des Kreises ist, dass einige christliche Familien daraus entstanden sind“, meint Raab. Deshalb gebe es auch viele Jugendliche und junge Erwachsene, die im Sonntagsgottesdienst stark präsent seien. „Der Glaube hat bei uns einfach einen hohen Stellenwert“, so Raab. Paul Stütz


KirchenZeitung Diözese Linz

Das Dekanat 7

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Der Organisator Andreas Kaltseis koordiniert im Auftrag von Bischof Manfred Scheuer die Dekanatsvisitationen. „Es macht mir Freude“, sagt er. Die nächste ist schon fast fertig geplant. Es ist nicht einfach für den Bischof und seine Mitarbeiter, sich viermal im Jahr eine ganze Woche Zeit für jeweils ein Dekanat zu nehmen. Für Andreas Kaltseis auch nicht. Im Sekretariat des Bischofs und vor allem in den Dekanaten selbst sorgt der Theologe für die Vorbereitung, den reibungslosen Ablauf und auch für entsprechende Nacharbeit. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt: Der Aufwand lohnt sich. „Die Diözesanleitung kommt zu uns“ – das wird von den Menschen im Dekanat als sehr wertschätzend erlebt. Vor allem die Vernetzungstreffen, etwa für

Andreas Kaltseis Diözese Linz/appenzeller

Pfarrsekretär/innen, Pfarrgemeinderät/innen, WortGottes-Feier-Leiter/innen und andere Gruppen, wurden als sehr positiv empfunden. Man lernte einander kennen. Durch die Visitationen haben viele von ihnen erfahren, was sich in den Nachbarspfarren tut.

Vielfältige Jugendarbeit: Die Jugendgruppe Perg beim gemeinsamen Ausflug zum Eislaufen (oben). Besondere Atmosphäre bei der Firmlingsvesper (unten). KiZ/PS (2)

Anbetung in Rechberg. Viele Jugendliche nutzen dieses Angebot.

pfarre

Kein Schönwetterprogramm. Die Dekanatsvisitationen sind kein „Schönwetterprogramm“. Hier soll wirklich ein ehrlicher und realistischer Blick möglich sein, wie es den Menschen sowie den Seelsorger/innen geht. Auch wenn seitens der Diözese nicht gegen die geltenden Regeln der Weltkirche gehandelt werden kann, so ist es doch wichtig, die Probleme zu kennen und sie in der Bischofskonferenz und auch mit Rom weiter zu kommunizieren. Wenn z. B. in einem Fall eine Erstkommunionfeier in einer Wort-Gottes-Feier gehalten wurde, zeigt dies nur die Dringlichkeit, Lösungen zu schaffen. Der erste Kontakt mit den Dekanaten findet bereits ein Jahr vor der Visitation statt. All die Wünsche und Fragen, auf die man eine Antwort erwartet, gilt es in ein Programm zu gießen, sodass sie auch wirklich zur Sprache kommen können. Jeder der drei Visitatoren fährt mit einer dicken Mappe in das Dekanat, mit all den Unterlagen, gestellten Fragen und mit dem genauen Ablauf. Wichtig ist auch die „Nacharbeit“. Die Erfahrungen und Ergebnisse sollen nicht im Sand verlaufen. Schon bald nach der Visitation gibt es daher die Nachbesprechung mit der Dekanatsleitung. Vier Visitationen im Jahr sind dabei für Kaltseis ein gewaltiges Pensum. „Es macht mir Freude“, sagt er, das Unterwegssein erlebt er als sehr spannend. Er trifft dabei auf viele Leute, die er vor 20 Jahren kennengelernt hat, als er bei der Katholischen Jugend tätig war. M. F.


8 Dekanat Perg

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KirchenZeitung Diözese Linz

Die zwölf Pfarren im Dekanat Perg Die Seelsorge im Dekanat Perg wird in drei Seelsorgeräumen gestaltet. Der Personalplan der Diözese Linz ist derzeit auf diese Räume ausgerichtet, innerhalb dieser arbeiten die Pfarren zusammen. Während der Dekanatsvisitation wird es auch zu Treffen in den Seelsorgeräumen kommen. So ist die Bevölkerung zu einem Abschlussgottesdienst im jeweiligen Seelsorgeraum eingeladen. Seelsorgeraum Perg: Allerheiligen, Münzbach, Perg, Pergkirchen, Rechberg und Windhaag

Seelsorgeraum Mauthausen: Mauthausen und Schwertberg

Seelsorgeraum Machland: Arbing, Baumgartenberg, Mitterkirchen und Naarn

Perg In der Stadt Perg (Pfarre Perg und Pfarre Pergkirchen) hat sich seit 1969 die Einwohnerzahl verdoppelt: eine Herausforderung für die Pfarre, die sich bemüht, in Kontakt mit den Neuzugezogenen zu treten. 2016 feierte die Pfarre 600 Jahre Jakobuskirche Perg. Zu diesem Anlass wurde der ehemalige Jakobsweg Mühlviertel Ost – von Kautzen nach Perg – wieder ins Leben gerufen. Erwähnenswert ist die Fülle von liturgischen Feiern in Perg. Auch außerhalb der Kirchentüren treffen sich Gruppen (Nachbarschaften in der Stadt und am Land) zu Maiandachten, Kreuzwegen, Haltestellen, Adventfenster, Wallfahrten und zum Pilgern. Im Pfarrgemeinderat sind viele Fachausschüsse verankert, auch die Katholische Aktion ist immer wieder präsent. In den 1970er-Jahren ist Perg eine Schulstadt geworden. Die Zusammenarbeit zwischen Pfarre und Schule findet ihren Niederschlag in gemeinsamen Feiern (Schulgottesdiensten, Erstkommunion, Firmung usw.). Die Pfarrkirche ist ein beliebtes Fotomotiv für die Radtouristen, die auf dem Donauradweg unterwegs sind und gerne einen Abstecher nach Perg machen. Im Jahr 2014 hat die Pfarrkirche ein neues Kleid erhalten. Die Außenrenovierung ist sehr gut gelungen.

CHRISTA SCHABETSBERGER

Pergkirchen ist eine Pfarre, die von einer sehr intensiven Dorfgemeinschaft geprägt ist. Man kennt sich, und wenn man jemanden für eine Aufgabe oder Tätigkeit braucht, sind die Wege kurz und unkompliziert. Dass es hier seit mehr als 15 Jahren keinen eigenen Priester mehr gibt, hat früh zur Selbstständigkeit gedrängt. Pergkirchen war die erste Pfarre in der Diözese Linz, die ein Seelsorgeteam installiert hat. Viele Aufgaben werden von der Pfarrgemeinde ehrenamtlich übernommen. Wort-Ggottes-Feiern gehören hier ebenso dazu – auch an Sonntagen, zu Allerheiligen, Silvester, am Ostermontag oder Karfreitag. Der Kirchenchor ist durch seine Konzerttätigkeit weit über Pergkirchen hinaus erfolgreich. Die Kirche ist eine Martins-Kirche. Daraus leitet sich auch das Pfarrmotto ab: „Leben teilen – Glauben teilen“. Die Pfarre ist der Mittelpunkt von Pergkirchen – politisch zählt Pergkirchen ja zur Gemeinde Perg. Aber mit Kindergarten, Volksschule, Feuerwehr und Musikverein ist das Gesellschaftsleben recht eigenständig. Und da spielt die Pfarre eine wichtige Rolle – eigentlich die Hauptrolle. Pfarrtypisch ist auch, dass die Gläubigen gerne unterwegs sind, etwa bei der jährlichen Fußwallfahrt nach Mariazell.

KLAUS RÖTHLIN

Pergkirchen


KirchenZeitung Diözese Linz

Die Pfarren 9

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Windhaag Die Windhaager Kirche wurde zwischen 1685 und 1693 als Klosterkirche des Dominikanerinnenklosters Windhaag erbaut und 1693 geweiht. Erst 1784 wurde Windhaag zur Pfarre und das Gotteshaus des aufgelösten Klosters zur Pfarrkirche mit der heiligen Maria Magdalena als Patronin. Diese taucht in mehreren Darstellungen in der Pfarrkirche auf. Sehenswert ist auch die Filialkirche Altenburg mit Fresken aus dem Jahr 1512. Hervorstechend ist neben der eigenen Gebetsgruppe der Pfarre die in den 1980er-Jahren gegründete Kirchenchorgemeinschaft „Windhaag Cantat“, die sich durch überregionale Auftritte bei Festivals einen Namen gemacht hat. Der Chor hat sogar die Diözese beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in Mariazell vertreten. Die Pfarre freut sich außerdem besonders, dass mit Hannes Hofer aus den eigenen Reihen heuer ein Priester geweiht wird.

PFARRE

Münzbach ALBERT HEILINGBRUNNER

1111 wird Münzbach erstmals urkundlich erwähnt. Das dortige ehemalige Dominikanerkloster bestand von 1661 bis 1784. In der Pfarre gibt es rund 1600 Katholik/innen. Münzbach ist eine ländliche Gegend, Tradition und Gemütlichkeit ist den Münzbacher/innen wichtig. Die Gemeinde wächst, es gibt immer mehr junge Familien. Seit 2012 leitet ein Seelsorgeteam die Pfarre eigenverantwortlich. Diese soll weiterhin lebendig bleiben, auch wenn keine hauptamtliche Person vor Ort ist. Die Pfarrleitung nimmt das Gemeindeleben wahr, fördert, gestaltet, verwaltet, leitet es und entwickelt es weiter. Münzbach will eine einladende Pfarrgemeinde sein – „Komm und sieh“ (Joh 1,46) ist deren Leitwort. Eine Besonderheit: In der Pfarre gibt es viele Gruppierungen und Angebote für alle Altersgruppen. Wie lebendig und bund das Pfarrleben ist, zeigt sich in der Einbindung der Vereine bei kirchlichen Festen und in der besonders gut funktionierenden Zusammenarbeit bei Veranstaltungen. Eine Herausforderung wird sein, auch weiterhin Menschen zu finden, die Verantwortung für das Leben in der Pfarrgemeinde übernehmen wollen.

Allerheiligen hat seit fünf Jahren ein Seelsorgeteam, das zusammen mit dem Pfarrprovisor Dechant Konrad Hörmanseder und der Pastoralassistentin Claudia Scherrer die Pfarre leitet. Das Seelsorgeteam macht eine hervorragende Arbeit. Hier gibt es eine lebendige Pfarrgemeinschaft, in der trotz der geringen Katholikenanzahl (625 Katholiken) viele Aktionen gesetzt und Veranstaltungen organisiert werden. Die Pfarrkirche ist mit einer Renaissanceorgel ausgestattet, die mitteltönig gestimmt ist. Die Maria, der Königin aller Heiligen, geweihte Wallfahrtskirche bietet ein herrliches Rundumpanorama mit einer wunderbaren Sicht auf das Alpenvorland. In der Kirche befindet sich ein fünfeckiger Turm, der sogenannte Schneckenturm, dessen Aufgang, eine spindellose Wendeltreppe mit 62 Stufen, zu drei Bogenfenstern führt, die einen wunderschönen Fernblick ins Mühlviertel gewähren. Herausfordernd sind für die Pfarre die Einbindung der jungen Menschen in die Gemeinschaft und das Bemühen, den Spagat zwischen Altbewährtem und neuen Impulsen zu machen. Schwierig ist außerdem, genügend motivierte Menschen zu finden, die Aufgaben in der Pfarre übernehmen.

PFARRE ALLERHEILIGEN

Allerheiligen


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Pfarre

Die Pfarre Schwertberg zählt 3.800 Katholikinnen und Katholiken sowie mehr als 200 aktive Mitarbeiter/innen. Es gibt ein großen Spektrum an liturgischen Feierformen: von Taizé-Abenden über die Rosenkranzwanderung und das 24-Stunden-Gebet bis hin zu Kindermessen, die von verschiedenen örtlichen Gruppierungen gestaltet werden. Stolz ist man in Schwertberg nicht zuletzt darauf, dass sehr viele Kinder bei der Jungschar mitmachen. Viel Wert wird auch auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Mehrere Webmaster aktualisieren die Pfarr-Website laufend, außerdem besticht das Pfarrblatt durch eine hohe Qualität. Dass die Zusammenarbeit zwischen Pfarre und Gemeinde gut funktioniert, zeigt sich etwa beim „Multikulti-Brunch“. Dabei handelt es sich um eine interkulturelle Veranstaltung mit allen in Schwertberg lebenden Nationen. Die Pfarre bemüht sich um eine intensive seelsorgliche Begleitung für alle der Kirche Nahe- und Fernstehenden, um Menschen bei freudigen und traurigen Anlässen beizustehen.

Baumgartenberg

Mauthausen ist eine Pfarre, die dem Stift St. Florian inkorporiert ist. Seit zehn Jahren findet hier das Leitungsmodell „Pfarrassistentin mit Pfarrmoderator“ seine Anwendung. Die Pfarrbevölkerung ist vielfältig, was sich in einem bunten Programm widerspiegelt: von der Seelsorge im Seniorenheim über Übernachten in der Kirche für Firmlinge und dem Moscheebesuch bis hin zum Fußballturnier. Gerade für die junge Generation gibt es ein vielfältiges Programm mit Kinderkirche, SPIEGEL-Spielgruppen und einer aktiven Jungschar. Darüber hinaus engagiert sich die Pfarre in der Begleitung der Asylwerber/innen und der Unterstützung von Hilfesuchenden. Der Pfarrgemeinde ist es wichtig, die Kirche als einen Ort des Gebetes und das Pfarrheim als Ort der Gemeinschaft zu positionieren. Im Pfarrgebiet gibt es schöne Kapellen (Grünbaumkapelle, Kalvarienbergkapelle, Maria-HilfKreuz, Kapellen in den Dörfern) als Orte der persönlichen Einkehr und für gemeinsame Andachten. Besonders gelungen ist in letzter Zeit das Glockenprojekt: Zwei Glocken, die im Ersten Weltkrieg abgegeben werden mussten, wurden nach 100 Jahren wieder ergänzt. Diese Friedensglocken sieht die Pfarrgemeinde als besonderen Auftrag für Mauthausen. pfarre

Die Pfarre Baumgartenberg ist ein gastfreundlicher Ort mit einem großen Pfarrgarten und einer barocken Stiftskirche. Besonders zu den Hochfesten wird Wert auf eine qualitätsvolle Liturgie und eine ansprechende musikalische Gestaltung gelegt. Baumgartenberg ist im Seelsorgeraum Machland mit den Pfarren Naarn, Arbing und Mitterkirchen gut verankert. Neun Wort-Gottes-Feier-Leiter/innen bringen sich mit ihrem Glauben in die liturgischen Feiern ein. Die Pfarre setzt auf spirituelle Abende beim Labyrinth im Klostergarten und hat ein reichhaltiges Programm im Kirchenjahr. Dazu zählen mehrere Pilgerangebote im Jahr, Konzerte und spezielle Kirchenführungen. Die Firmvorbereitung verläuft in Baumgartenberg projektorientiert, mit sozialem Schwerpunkt im SENIORium und im Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigung im Kloster. Sehenswert sind die barocke Stiftskirche, das Labyrinth im Klostergarten, der besondere Adventmarkt im Pfarrgarten mit Einbindung der Stiftskirche und das Kirchweihfest am 15. August als Pfarrfest. Herausfordernd ist es, junge Menschen für den Glauben zu begeistern und immer wieder Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich engagieren – der Druck durch Arbeit und Familie ist enorm. Sorgen bereitet die personelle Situation im Seelsorgeraum ab Herbst 2019 – wird es einen Nachfolger für Pfarrer Zauner und Pfarrer Nnebedum geben?

Gerhard Schwandl

Mauthausen

Pfarre

Schwertberg

Rechberg Bis zur gründlichen Innenrenovierung im Jahre 1956 nahmen die Rechberger/innen an, dass ihre Kirche im 15. Jahrhundert erbaut worden sei. Dann legten die Arbeiter romanische Fresken aus dem 13. Jahrhundert frei. Daher weiß man seither: Die Pfarrkirche von Rechberg war ursprünglich eine spätromanische rechteckige Saalkirche mit einer flachen Holzdecke. Im Jahr 2000 wurde der Altarraum neu gestaltet: Ein Volksaltar und ein Ambo im Stil der barocken Innenraumgestaltung wurden ergänzt. Sehenswert ist in Rechberg der Schwammerlstein, eine beeindruckende Granitstein-Formation. Eine Besonderheit in der Pfarre ist, dass es einen Gebetsraum im Pfarrhof gibt (siehe Bild). Wöchentlich trifft sich dort eine Gruppe Jugendlicher (LorettoKreis, siehe auch Seite 6). Im vergangenen Jahr wurden vom Bischof eine Pastoralassistentin und drei Religionslehrer/innen aus Rechberg gesendet. Außerdem absolviert eine Rechberger Maturantin eine zehnmonatige Jüngerschaftsschule in Salzburg.

KirchenZeitung Diözese Linz


KirchenZeitung Diözese Linz

Die Pfarren 11

2. Mai 2019

Naarn Flächenmäßig ist Naarn eine große Pfarre in der Ebene des Machlandes, hochwassergefährdet durch die Donau, aber auch durch die Flüsse Aist und Naarn, geprägt von der Landwirtschaft (vor allem Ackerbau und Schweinezucht), obwohl die landwirtschaftlichen Betriebe immer weniger werden. Es gibt jedoch auch einige größere Industriebetriebe. Naarn ist ein lebenswerter Ort mit viel Zuzug. Der Pfarrcaritas-Kindergarten (sechs Kindergruppen, zwei Krabbelgruppen) wurde dreimal erweitert. Die Pfarre Naarn ist eine der ältesten Pfarren des Mühlviertels, sie wurde im Jahr 823 erstmals urkundlich erwähnt. Pfarrer Johann Zauner ist bereits seit 1969 Pfarrer in Naarn. Er geht jedoch Ende August dieses Jahres in Pension. Das Pfarrleben ist lebendig, viele Mensch arbeiten aktiv und selbstständig in allen Bereichen der Pfarre mit. Die Filialkirche Maria Laab wird gerne von Gläubigen aus der ganzen Umgebung besucht und ist eine beliebte Kirche für Trauungen und Taufen. Seit 1980 gibt es eine Fußwallfahrt von Mitterkirchen auf den Sonntagberg (mit 80 bis 140 Teilnehmenden) und Anfang September eine dreitägige Fußwallfahrt nach Mariazell, begonnen

Mitterkirchen Die Pfarre Mitterkirchen in der Machlandebene zählt derzeit 1.553 Katholikinnen und Katholiken. Sehenswert ist die spätgotische Pfarrkirche mit Netzgewölbe. Sie erhielt 2003/2004 eine völlig neue Innenraumgestaltung unter dem Motto „Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch“ (Lk 17,21). In der Pfarre engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich, und seit knapp zehn Jahren wirkt Dr. Chigozie Nnebedum als Pfarradministrator. Heuer kommt sein Bischof aus seiner Heimat Nigeria nach Mitterkirchen und spendet am 30. Juni die Pfarrfirmung. Die Donau hat in weiten Teilen auch den Ortskern und die Pfarrkirche wiederholt durch große Überschwemmungen heimgesucht, zuletzt im August 2002. Seit 2012 zieht sich der Machlanddamm durch die Landschaft und schützt weite Bereiche inklusive Orts- und Pfarrzentrum. Einige Ortschaften, die größte darunter Hütting mit ca. 60 Häusern, wurden ausgesiedelt. Aufgrund der exponierten Lage macht der Klimawandel hier besonders Sorgen, weshalb Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung einen hohen Stellenwert im Pfarrleben haben. Die größte Herausforderung besteht darin, ehrenamtliche Mitarbeiter/innen für die unterschiedlichsten Bereiche zu gewinnen und sie zu motivieren. Gefordert ist die Pfarre auch dabei, in der Glaubensverkündigung den richtigen Draht zu den jungen Menschen in der Pfarrgemeinde zu finden. Die Pastoral im Bereich „Kinder“ läuft in den letzten Jahren wirklich gut: Der Zulauf zur Jungschar ist sehr groß. Der Sozialkreis mit seinen Besuchsdiensten und dem Tag der Älteren in der Fastenzeit, aber auch die Zusammenarbeit zwischen Pfarre und Gemeinde bei der Betreuung der Asylwerber/innen zeugen vom großen sozialen Engagement und Zusammenhalt in der Pfarrgemeinde. froschauer

wikimedia/ Pfeifferfranz

und jahrelang geleitet von Pfarrer Zauner (ca. 60 Teilnehmende). Seit 50 Jahren wird im Sommer für die Jungscharkinder sowie die Ministrant/innen ein einwöchiges Zeltlager in freier Natur organisiert, im Jahr 2018 nahmen 82 Kinder und 30 Erwachsene daran teil: Es war erlebnisreich und abenteuerlich.

Arbing Arbing ist eine kleine Gemeinde mit ca. 1.500 Einwohnerinnen und Einwohnern – davon 1.281 Katholiken. Sie ist ländlich strukturiert und besitzt eine gute Infrastruktur (Nahversorger, Arzt, Schule, Kindergarten, Sportplatz usw.). Die Pfarre Arbing wird von einem Pfarrprovisor und einem Seelsorgeteam geleitet. In der Pfarre hat das Ehrenamt einen besonders hohen Stellenwert. Darauf sind die Arbinger/innen stolz, sehen aber auch die Gefahr einer Überforderung der Ehrenamtlichen, die oft viele unterschiedliche Aufgaben in der Pfarre neben Familie und Beruf übernehmen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Pfarre offen für zeitgemäße und notwendige Veränderungen ist. Neues wurde immer wieder mutig und engagiert ausprobiert (z. B. Taufvorbereitung und Begräbnisgestaltung durch ehrenamtliche Mitarbeiter/innen). Besonders und einzigartig in Arbing sind mit Sicherheit die Kirche und ihr sehr markanter Kirchturm. Auch die Kindergedenkstätte auf dem Friedhof von Arbing ist ein besonderer Platz und eine Herzensangelegenheit der Pfarre und bietet Familien Raum für das Andenken an ihre zu früh verstorbenen Kinder. Der Umweltschutz und Nachhaltigkeit nehmen in der Pfarre Arbing einen hohen Stellenwert ein. So ist die Pfarre Arbing z. B. Mitglied des Vereins EMobil, es gibt eine Biomasseheizung für Kirche und Pfarrheim und eine Fotovoltaikanlage auf dem Pfarrheimdach.

Sylvia Schwab


12 Dekanat Perg

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Seelsorge mit Menschen in der Arbeitswelt

„Gott ist mit uns am Werk“ Josef Froschauer leitet das Projekt „Seelsorge mit Menschen in der Arbeitswelt“ in den Dekanaten Grein und Perg. Bei der Dekanatsvisitation trägt dieser Schwerpunkt dazu bei, ein Schlaglicht auf die heutige Arbeitswelt zu werfen. Josef Froschauer

Seit September 2017 läuft in den Dekanaten Perg und Grein das Projekt „Seelsorge mit Menschen in der Arbeitswelt“. Aufgrund einer Anfrage von Betriebsrätinnen und Betriebsräten aus der Region, im Bezirk Perg eine Betriebsseelsorge zu etablieren, haben die beiden Dekanate und die Abteilung Pastorale Berufe der Diözese Linz in Zusammenarbeit mit der Betriebsseelsorge Oberösterreich dieses neue, innovative Projekt vorerst auf drei Jahre konzipiert. Für die Umsetzung stehen derzeit 30 Wochenstunden als Projektanstellung zur Verfügung. Auch Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB), Arbeiterkammer und politische Gemeinden unterstützen das Projekt. Zwei Bereiche der Seelsorge, nämlich die kategoriale und die territoriale Seelsorge, kommen im Projekt zusammen: Das Projekt bietet Betriebsseelsorge für die Arbeitnehmer/ innen in der Region Perg und setzt mit dem Thema Arbeit einen pastoralen Schwerpunkt in den teilnehmenden Pfarren und in den beiden Dekanaten. Da wie dort gilt es, dem Titel des Projekts entsprechend, mit Menschen Seelsorge zu betreiben, das heißt: den Mitmenschen aufrichtig und ehrlich zu begegnen, der Menschen Würde zu würdigen und den Wert ihrer Arbeit anzuerkennen, ihr Streben nach einem guten und gelingenden Leben wertzuschätzen und zu unterstützen – im Guten wie im Schweren. Das bedeutet zunächst einmal in Kontakt treten, hingehen zu den Menschen, hören, sehen, wahrnehmen – die unterschiedlichsten Arbeitswelten der Menschen in unserer Region ebenso wie die vielfältigen pfarrlichen Gegebenheiten zwischen Mauthausen und Waldhausen. Nicht nur Erwerbsarbeit. Im Aufbau einer Betriebsseelsorge in der Region Perg arbeiten wir, Projektleitung und Projektgruppe (jene fünf Betriebsrätinnen und -räte, die vor zwei Jahren angefragt haben), mit der Betriebs-

Beim und nach dem Sonntagsgottesdienst in Schwertberg wurde die Bedeutung des arbeitsfreien Sonntags thematisiert. Privat

seelsorge/mensch & arbeit Katholische Arbeitnehmer/innen-Bewegung (KAB) OÖ und dem ÖGB-Regionalbüro in Perg von Anfang an aktiv zusammen. Diese gute Kooperation zeigt sich auch bei der bevorstehenden Visitation des Dekanates Perg: Bei der Veranstaltung „Kirche und Arbeitswelt im Dialog“ am 6. Mai tauschen wir uns zu sechs wesentlichen Themenfeldern (Pendlersituation, Flexibilisierung, Leiharbeit, Arbeitsmigration, Digitalisierung und Prekarisierung) aus, definieren darin gemeinsame Ansätze und Ziele und suchen Wege, diese zusammen voranzutreiben und umzusetzen. Tags darauf sehen wir uns die vielfältige und herausfordernde Arbeitswelt bei einem Betriebsbesuch konkret an. Durch das Kirchenjahr. Der pastorale Schwerpunkt Arbeit greift die drei im Leben der Menschen grundlegenden Bereiche Erwerbsarbeit, häuslich-familiäre Arbeit und ehrenamtliche Arbeit auf und thematisiert sie bei Anlässen, die etwa das Kirchenjahr bietet: Schöpfungszeit und Erntedank, in der Weihnachtszeit beim Fest der Heiligen Familie, am Tag der Arbeitslosen (30. April) und am Tag der Arbeit (1. Mai) beziehungsweise bei Bittprozessionen zu Betrieben vor Christi Himmelfahrt. Die Bedeutung des arbeits-

freien Sonntags wurde zudem am 3. Februar beim Sonntagsgottesdienst und beim Pfarrcafé in Schwertberg zur Sprache gebracht. Arbeiten und Lieben. Arbeiten und Lieben sind sicher die wesentlichen Elemente für ein gelingendes Leben und unerlässlich für ein gelingendes Leben aus unserem christlichen Glauben. Sie sind laut Dorothee Sölle jene menschlichen Fähigkeiten, mit denen wir an der Schöpfung teilhaben, ja zum Schöpfungswerk Gottes beitragen. Wir setzen uns ein, dieses Bewusstsein zu stärken und aus dieser Haltung unser eigenes Tun und Arbeiten in Beruf, Familie und Ehrenamt zu gestalten – und gerade so auch im Leben und Wirken unserer Pfarrgemeinden spürbar und erlebbar zu machen, dass Gott mit uns am Werk ist.

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Kontakt n Dipl.-PAss Josef Froschauer 4331 Naarn, Marktplatz 6 Tel. 0676 87 76-58 65 E-Mail: josef.froschauer@dioezese-linz.at www.SeelsorgeArbeitsweltPergGrein.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Dekanat Perg 13

2. Mai 2019

Religionsunterricht und Ehrenamt in der Pfarre

„Jeder ist ein Werbeschild für unseren Glauben“ Die christlichen Werte sind die Wurzeln Europas. Das will Christa Schabetsberger im Religionsunterricht vermitteln. Sie hofft, durch ihren gelebten Glauben auch andere dafür zu begeistern. CHRISTINE GRÜLL

Im Religionsunterricht von Christa Schabetsberger geht es manchmal ums „Eingemachte“. Dann redet sie mit ihren Schülerinnen und Schülern über das, was diese bewegt. Über Freuden und Sorgen und über den Sinn des Lebens. Christa Schabetsberger arbeitet daran, dass junge Menschen die Grundlagen des christlichen Glaubens erfassen und darüber diskutieren können. Wenn es um die Frage nach einem Ethik- oder einem konfessionellen Unterricht geht, steht sie klar auf der Seite der Religion. Sie fühlt sich dafür verantwortlich, dass Kindern christliche Werte vermittelt werden. „Es geht darum, die Wurzeln des christlichen Abendlandes zu kennen.“

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Empfänglich für die Bibel. Seit über zwanzig Jahren lehrt Christa Schabetsberger am Bundes-Oberstufenrealgymnasium (BORG) in Perg Latein und Religion. Junge Menschen seien empfänglich für biblische Texte, weiß die Religionslehrerin. Sie lassen sich auf die Bedeutung der Karwoche ein, gestalten den Schulgottesdienst oder beteiligen sich mit Eifer an der Firmvorbereitung. In der Kirche seien sie trotzdem nicht präsent,

Mag. Christa Schabetsberger unterrichtet Latein und Religion im BORG Perg und ist Pfarrgemeinderatsobfrau in Perg. PRIVAT

sagt Christa Schabetsberger mit Bedauern. Sie erzählt von einer Fahrt im vergangenen Sommer. Ihre Klassen fuhren zusammen mit den Schülerinnen und Schülern des Ethikunterrichts und des muslimischen Religionsunterrichts nach Wien. Auf dem Programm standen das Mahnmal für die jüdischen Opfer des Holocausts und ein Moscheebesuch. Im Gebetsraum sagte einer der Schüler eine Sure aus dem Koran auswendig auf. Der selbstverständliche Umgang mit einem Glaubenstext hat beeindruckt. „Da könnten wir Christen noch etwas lernen.“

Überzeugt gelebter Glaube. Fünf Mal wurde Christa Schabetsberger schon zur Obfrau des Pfarrgemeinderats in Perg gewählt. Es ist eine engagierte Pfarre, mit einem Liturgiekreis für Kinder, einer aktiven Ministrantenarbeit und sogar einem Fachausschuss für Neuzugezogene. Die Mitglieder informieren über das pfarrliche Angebot und organisieren gemeinsam mit der Gemeinde einen Aktionstag. Dann fährt ein knallroter Stockbus zu ausgewählten Orten in Perg. Es werde schwieriger, Menschen dauerhaft für die Mitarbeit zu begeistern. Mehr Hauptamtliche in den Pfarren könnten die Ehrenamtlichen entlasten, meint Christa Schabetsberger. Sie engagiert sich gerne und erfährt auch Anerkennung dafür. Ein überzeugt gelebter Glaube vermittelt Kraft. Das würde andere anziehen, stellt Christa Schabetsberger fest. „Jeder ist ein Werbeschild für unseren Glauben.“

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Schulheft mit Zeichnungen zu den Fastensonntagen, gestaltet im Religionsunterricht im BORG Perg SCHABETSBERGER

Keine Sorgen Schutzengel. Mein verlässlicher Begleiter


14 Kirche in Oberösterreich

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Diözese Linz auf dem Zukunftsweg

Kirche aus der Wurzelkraft Unter dem Leitwort „Kirche weit denken“ befindet sich die Katholische Kirche in Oberösterreich zurzeit in einem Erneuerungsprozess. Bis November 2019 sollen die Grundzüge der Reform entwickelt werden. Diese orientiert sich an Leitlinien, die vom Pastoralrat der Diözese Linz im März gutgeheißen wurden. Hier markante Auszüge:

Mit allen Menschen sind wir als Christinnen und Christen der Diözese Linz auf dem Weg. Mit ihnen gemeinsam suchen und erhoffen wir eine gute Zukunft. Dass Gott uns vollendete Zukunft – die Verwandlung unseres Lebens, die Verwandlung der ganzen Schöpfung in ihre erlöste Gestalt – schon durch Jesus Christus verheißen hat, ist unser Glaube und unsere Hoffnung. Deshalb ist diese Zukunft auch Hoffnung und Auftrag für die Welt im Hier und Jetzt. Schon jetzt soll sie in jene humane Form hineinwachsen, die uns Jesus verkündet und vorgelebt hat. Sein Leben, seine Hingabe und Auferstehung sind das Urbild, auf dem unser Christ- und Christinsein steht. Wandel (bedeutet) nicht nur Verlust und Abschied, sondern auch Chance und Auftrag. Neue Weisen des Christseins und neue Formen kirchlicher Präsenz in der Gesellschaft sind zu entwickeln. Denn Kirche ist das „pilgernde Volk Gottes“, wie sie im II. Vatikanischen Konzil (...) beschrieben wurde. Gott ist jederzeit dem Menschen nahe, auch in unserer Zeit. Als der „Freund des Lebens“ begleitet er die Menschen auf ihren Lebenswegen, wo immer diese sich befinden. (...) Auf (dem) langen Weg des Wandels sind wir getragen von der Hoffnung, dass die Kirche der Zukunft hierzulande eine Kirche sein wird, die durch die Phase des Abschieds von ihrer ehemaligen Größe und Stärke hindurchgegangen ist hin zu einer Kirche, die den Kern der Frohbotschaft neu entdeckt hat. Darin liegt ihre Tiefe und schöpferische Wurzelkraft. Darin bezeugt sie ihr österliches Fundament, dass Gott dem Menschen immer wieder neu Zukunft ermöglicht. Unser Glaube an das Evangelium ist überzeugend, wenn die Frohe Botschaft je neu aus einer Haltung des Gesinnungswandels aufgenommen wird. Das bedeutet, dass wir als Kirche den Menschen wertschätzend, wohlwollend und bejahend begegnen. Denn aus ihrem Leben spricht uns auch Christus an. Darum sind die Fragen der Menschen wichtig und bedeutsam. So wie Jesus den Menschen fragte: „Was willst du, dass ich dir tue?“, muss unsere Haltung bestimmt sein: hinzuhören und wahrzunehmen; zu verstehen, worin die Menschen ihre Heilserwartungen suchen und worin die großen Zukunftsfragen der Menschheit liegen. Unumgänglich ist die Überprüfung der Haltung heute auch deshalb, weil es auch in der Kirche Sünde und Schuld, Versagen und Enttäuschung gibt, sowohl von Seiten Einzelner als auch der Kirche als ganzer. Wir bedürfen des Mutes und der Gnade, diese Fehler zu sehen, zu bereuen und uns zu ändern. Wenn wir dies tun, folgen wir dem Umkehrruf Jesu. Unsere Erneuerung wird glaubwürdig, weil wir uns auf Gottes Einladung in sein Reich einlassen und lernbereit die Herausforderungen der Zeit annehmen.

KiZ

Wilhelm Vieböck ist als Bischofsvikar für pastorale Aufgaben einer der Visitatoren im Dekanat Perg. In einer anderen Funktion ist er Herausgeber der KirchenZeitung in der Diözese Linz.

Impressum KirchenZeitung Diözese Linz. Sonderausgabe in Zusammenar-

beit mit der Leitung des Dekanates Perg. Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion der Sonderausgabe: Paul Stütz. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@ kirchenzeitung.at. DVR: 0029874/10770 Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Dekanat Perg 15

2. Mai 2019

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Pfarrheim Schwertberg


Termine Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Willi Vieböck besuchen das Dekanat Perg. Hier die Termine für Gottesdienste und Begegnungen, zu denen alle Interessierten eingeladen sind.

Montag, 6. Mai 2019 7 Uhr, Münzbach, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck 7.30 Uhr, Perg, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer 7.30 Uhr, Arbing, Gottesdienst mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Allerheiligen, Frauenmaiandacht in der Wallfahrtskirche mit Bischof Manfred Scheuer 19 Uhr, Pergkirchen, Maiandacht mit Wanderung zur Kapelle von Pergkirchen nach Tobra mit BV Willi Vieböck. Dienstag, 7. Mai 2019 8 Uhr, Pergkirchen, Gottesdienst mit GV Lederhilger. 8 Uhr, Mitterkirchen, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck 19 Uhr, Baumgartenberg, Feier „Zehn Jahre Labyrinth im Klostergarten“ mit Bischof Scheuer 19 Uhr, Schwertberg, Taizé-Gebet im Pfarrheim mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Münzbach, Maiandacht mit Dorfabend, Treffpunkt Kirchenparkplatz, Wanderung zur Plank-Kapelle mit BV Willi Vieböck Mittwoch, 8. Mai 2019 8 Uhr, Naarn, Frauengottesdienst mit BV Willi Vieböck 9 Uhr, Rechberg, Wanderungen mit Seniorinnen und Senio-

Tickestpsiel!

Gewinn

ren mit Bischof Manfred Scheuer zur Pammerhöhe, wo um 11 Uhr Messe gefeiert wird. Anschließend Mittagessen im Gasthaus Raab (Anmeldung erbeten unter Tel. 07264 46 94) 16 Uhr, Schwertberg, Treffen der Gebetskreise in der Pfarrkirche mit Bischof Manfred Scheuer Donnerstag, 9. Mai 2019 8 Uhr, Windhaag, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer 8 Uhr, Schwertberg, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck 16 Uhr, Windhaag, Kindersegnung mit BV Willi Vieböck 19 Uhr, Baumgartenberg, Gottesdienst mit GV Severin Lederhilger 20.30 Uhr, Perg, Jugendbegegnung im Pfarrheim mit GV Severin Lederhilger Freitag, 10. Mai 2019 8 Uhr, Münzbach, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer 8 Uhr, Perg, Frauenmesse mit BV Willi Vieböck 17 Uhr, Schwertberg, Treffen mit Firmlingen bei der Aiserbühne Schwertberg mit Bischof Manfred Scheuer 18.30 Uhr, Mauthausen, Gottesdienst mit GV Severin Lederhilger 20 Uhr, Mauthausen, Podiumsdiskussion mit allen drei Visitatoren, Moderation: KirchenZeitungs-Chefredakteur Matthäus Fellinger

DOM“

© Franz Litzlbauer

Sonntag, 5. Mai 2019 9.30 Uhr, Perg, Gottesdienst und Begegnung mit Generalvikar (GV) Severin Lederhilger 9.30 Uhr, Schwertberg, Gottesdienst und Begegnung mit Bischofsvikar (BV) Willi Vieböck 9.30 Uhr, Mitterkirchen, Gottesdienst und Begegnung mit BV Max Mittendorfer 9.45 Uhr, Mauthausen, ökumenische Wort-Gottes-Feier und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit Bischof Manfred Scheuer 17 Uhr, Baumgartenberg, Gottesdienst in der Pfarrkirche mit Feuerwehren, Blaulichtorganisationen und den Visitatoren

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Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Tickets für „Klassik am Dom“-Konzerte. online mitspielen auf www.kirchenzeitung.at/gewinnspiel - oder Abtrennen und einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz

JA,x ich nehme am Gewinnspiel teil. Ich bin Abonnent/in der KirchenZeitung.

Ich bestelle ein Schnupper-Abo der KirchenZeitung um € 10,–. Das Abo beginnt mit nächstfolgender Ausgabe und endet nach 8 Wochen.

Mein Wunschkonzert wäre: Katie MELUA am 12. 7. 2019 Rolando VILLAZÓN am 13. 7. 2019 Konstantin WECKER am 19. 7. 2019

Die Gewinner-/innen werden schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barablöse ist nicht möglich. Teilnahmefrist: 15. 6. 2019.

Beziehernummer, falls vorhanden Name

Samstag, 11. Mai 2019 8 Uhr, Rechberg, Familienmesse mit GV Severin Lederhilger 8 Uhr, Allerheiligen, Gottesdienst mit Bischofsvikar Willi Vieböck 14.30 Uhr, Perg, Spielefest mit Bischof Manfred Scheuer für Ministrantinnen und Ministranten, Jungschar und alle intereressierten Kids auf dem Platz der DSG Union Perg 17.30 Uhr, Perg, Abschlussgottesdienst und Fest auf dem Platz der DSG Union Perg

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Mit meiner Unterschrift willige ich ausdrücklich ein, dass meine bekannt gegebenen personenbezogenen Daten (Name, Adresse, E-Mail) für eventuelle weitere Kontaktaufnahmen elektronisch gespeichert und verarbeitet werden dürfen. Mein Einverständnis hierzu kann ich jederzeit mittels Brief an die KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, oder per Mail an office@kirchenzeitung.at widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Mit meiner Unterschrift akzeptiere ich die AGB: www.kirchenzeitung.at/agb

Bestellen unter: abo@kirchenzeitung.at oder 0732 76 10-39 69


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