KiZ-Steyr-Spezial-KW41-2018

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Spezial 06-2018 I 11. Oktober 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Österreichische Post AG / P.b.b. / KirchenZeitung / Verlagsort: 5020 Salzburg / RM 13A039658 K

FOTOLIA/KARL ALLEN LUGMAYER

Bischof Manfred Scheuer besucht das Dekanat Steyr

Kirche baut Brücken Steyr ist eine Stadt der Brücken. Flüsse und Bäche werden zwar heute nicht mehr als jene Barrieren empfunden, die sie noch vor wenigen Generationen waren – denn überall, wo notwendig, bestehen heute Brücken oder Stege. Wenn aber ein Übergang erneuert und gesperrt werden muss, merkt man sein Fehlen doch und ist froh, dass es im Normalfall Verbindungen auf die andere Seite gibt. Die Kirche versteht sich mit ihren Pfarren, mit der Caritas, der Krankenhausseelsorge und ihren Bildungshäusern auch als Brücke – zu den Menschen in ihren ganz unterschiedlichen Lebenssituationen: in der Freude der Eltern, die ein Kind zur Taufe bringen, in der Trau-

er, wenn ein Verstorbener zu Grabe getragen wird, in der Not der Krankheit oder in scheinbar aussichtslosen Situationen. Bei seinem Besuch im Dekanat Steyr von Sonntag, 14. bis Sonntag, 21. Oktober 2018 werden Bischof Manfred Scheuer, sein Stellvertreter Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Willi Vieböck gemeinsam mit den ehrenamtlichen und hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeitern Brücken des Gesprächs zu den Menschen des Dekanates Steyr bauen. Am 16. Oktober 2018 findet um 19 Uhr eine öffentliche Diskussion mit Bischof Manfred Scheuer im Museum Arbeitswelt in Steyr statt (Genaueres siehe Rückseite).

2 Dekanat Steyr. Mit Pfarrassistent Klaus-Peter Grassegger im Gespräch. 8 Pfarren. Die 19 Pfarren des Dekanates – eingeteilt in vier Seelsorgeräume. 12 Krankenhausseelsorge. Die Kirche am Krankenbett. 16 Visitation für alle. Die Termine


2 Dekanat Steyr

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KirchenZeitung Diözese Linz

„Das kirchliche Leben vervielfältigt sich“ Die Leitung des Dekanates Steyr setzt voll auf Teamwork. Was es damit auf sich hat, erklärt Dekanatsassistent Klaus-Peter Grassegger im Interview mit der KirchenZeitung. Interview: Paul Stütz

In Steyr ist das Dechant-Amt seit 2014 auf vier Personen aufgeteilt. Wie ist es dazu gekommen? Klaus-Peter Grassegger: Bei der letzten De-

chantenwahl vor vier Jahren kamen im ganzen Dekanat nur drei Priester in Frage, die im wählbaren Alter waren. Diese wollten aber nicht noch Aufgaben dazu übernehmen. Wir haben uns dann angeschaut, dass viele der Aufgaben eines Dechanten nicht an ein Weiheamt gebunden sein müssen. Der Vorschlag an die Pastoralkonferenz, das Amt auf Pater Adam Raczynski, die beiden Pfarrassistenten Angelika Paulitsch und Stefan Grandy und auf mich aufzuteilen, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Wir vertreten dadurch auch die vier Seelsorgeräume. Erweitert durch drei weitere Personen mit dem Focus Ehrenamtliche, Kategoriale Seelsorge und Dekanatssekretärin bilden

wir nun das Dek-Team – und das erhöht die Aufmerksamkeit für die vielfältigen Aufgaben im Dekanat im Besonderen. Die Ebene des Dekanates wurde dadurch gestärkt und Priester wurden entlastet. Vier Chefs für ein Dekanat, wie funktioniert das? Grassegger: Wir sehen uns nicht so sehr als

Chefs sondern als Team mit Entscheidungsbefugnis. Die Aufgaben lassen sich gut teilen. Wir treffen uns vierzehntäglich und besprechen Anliegendes. Die betreffende Person hat dann die volle Verantwortung bei diesem Fall, kann Entscheidungen treffen und muss eben keinen Vorgesetzten mehr fragen. Hat Steyr eine Sonderrolle auch über das geteilte Dechant-Amt hinaus? Haben manche kirchlichen

Entwicklungen hier früher begonnen als anderswo in Oberösterreich? Grassegger: Ja. Wir waren ein Dekanat, das

von den Priestern her gesehen sehr überaltert war. In den letzten Jahren sind innerhalb kurzer Zeit fünf Priester gestorben, weggegangen oder aus Krankheitsgründen ausgeschieden, wobei jeder von ihnen mehrere Aufgaben hatte. Die Not hat uns gezwungen, darüber nachzudenken, wie es weitergeht. Für manche Pfarrgemeinde war das ein Schock, wenn plötzlich der Priester fehlte. Viele haben aber bald gesehen, dass nicht alles aus ist und es natürlich Zukunftschancen gibt. Wir sind daraufgekommen, dass es eine deutliche Stärkung und Begleitung der ehrenamtlich Engagierten braucht, denn die Herausforderungen und Ansprüche in den jeweiligen Aufgabenbereichen und Leitungsverantwortungen sind vielfältig. Dazu wurde – im Zuge unseres Dekanatsprozesses 2013/2014 – die erste Anstellung im Rahmen eines eigenen Projekts in diesem Bereich ins Leben gerufen. Ebenso wurden im Bereich Verwaltung diözesanweit erste neue Schritte begangen. Was machen Laien bzw. Ehrenamtliche, was sie vor zehn Jahren nicht gemacht haben? Grassegger: Die Lebendigkeit einer Pfarrge-

meinde/Seelsorgestelle, die aus der Frohbotschaft Jesu erwächst, ist vorrangig. Da sind

Das Dekanatsteam von Steyr: Pater Adam Raczynski, Angelika Paulitsch, Stefan Grandy und Klaus-Peter Grassegger (von links). privat


Dekanat Steyr 3 Das Leben in den Gottesdiensten finden „Seit ich denken kann, bin ich im Pfarrleben aktiv“, sagt Maria Ragl, Pfarrgemeinderatsobfrau von Gleink. Ihr besonderer Einsatz gilt der Leitung von Wort-Gottes-Feiern.

Klaus-Peter Grassegger betreut als Pfarrassistent die Pfarre St. Ulrich bei Steyr..

die jeweiligen Fachkompetenzen der Einzelnen besonders wertvoll und deren kreative Ideen zur Verheutigung des Evangeliums. Von der Leitung der Gemeinde im Seelsorgeteam bis hin zum Leiten von Wort-GottesFeiern. Die Bandbreite ist groß. Vom Engagement rund um die Flüchtlingsbewegung bis hin zur Leitungsverantwortung in den Pfarrgemeinden. Wir haben zum Beispiel darauf geachtet, dass es in jeder Gemeinde Leitende für Wort-Gottes-Feiern, Männer wie Frauen, gibt, die auch tatkräftig im Einsatz sind. Begräbnisleitung ist ein Projekt für die Zukunft. Da vervielfältigt sich das kirchliche Leben. Die Gläubigen werden von Konsumenten zu Mitbeteiligten. In einzelnen Gemeinden wurde bereits die Osternacht bzw. das Weihnachtsfest auch ohne Priester gefeiert? Grassegger: Das war eine wichtige Frage im

Dekanat, wie wir damit umgehen wollen. Der Zusammenhalt der Gemeinden war uns wichtig. Natürlich wollen wir alle Eucharistie feiern, aber Kraft finden wir auch in der Begegnung mit unserem Heiland im Wort Gottes und der Gemeinschaft. Das wollen wir in unseren Pfarren lebendig feiern. Wie ist die Stimmung angesichts dieser Rahmenbedingungen in den Steyrer Pfarren? Grassegger: Wir haben keine Katastrophen-

stimmung. Wir erleben das als Quelle des neuen Beginnens und suchen gute Lösungen für die Herausforderungen. Etwa auch dafür, wie man Priester aus der Fülle der Aufgaben entlasten kann. Zum Beispiel in der Verwaltung. Hier haben wir, vorerst als Ver-

kiz/jw

suchsprojekt, für drei Pfarren einem Professionisten die Verwaltungskompetenzen übertragen und das erste Verwaltungszentrum eingerichtet. Die beteiligten Gemeinden machen in diesem Bereich Erfahrungen über den eigenen Tellerrand hinaus. Im Blick auf die Bedürfnisse der eigenen Pfarrgemeinde wird auch die Situation des je anderen wahrgenommen und dessen Herausforderungen gesehen. Hier nach guten, begehbaren Wegen zu suchen, ist ein hohes und gemeinsames Ziel.

„Für manche Gemeinden war es ein Schock, wenn plötzlich ein Priester fehlte.“

Im Zuge des Nachdenkprozesses, wie die Pfarren des Dekanates Steyr Seelsorge erhalten können und künftig gestalten sollen, ist Maria Ragl klar geworden: „Das Pfarrleben kann ohne Liturgie nicht lebendig bleiben, es braucht daher Menschen, die sich dafür engagieren.“ So hat sie sich entschlossen, an der Ausbildung für Leitende von WortGottes-Feiern teilzunehmen. Seit zwei Jahren steht die Mutter von zwei erwachsenen Kindern nun Gottesdiensten in der ­Pfarre Gleink vor: Wort-Gottes-Feiern am Samstag Abend und Sonntag, aber auch Maiandachten und Bittgängen. Die schönste Rückmeldung besteht für sie, wenn jemand sagt: „Danke, dass ich mich in deinen Feiern finden kann.“ Da spürt Ragl, dass sich die Stunden der Vorbereitung lohnen: „Ich glaube an einen liebenden Gott, der Angst nimmt und Erleichterung schafft. Diesen Gott möchte ich den Mitfeiernden verkünden.“ Ragl hofft und wünscht sich, dass trotz Priestermangels und aller Umbrüche in der Kirche die Laien es schaffen, die verschiedenen Formen von Gottesdiensten zu erhalten und für alle Generationen ansprechend zu gestalten. Gerne denkt sie auch an die Ausbildung zur Leiterin von Wort-GottesFeiern zurück. Se hat dort mehr als Handwerkszeug für die Liturgiegestaltung bekommen: „Was ich dort gelernt habe, kann ich auch in meinem beruflichen Umfeld und im Freundeskreis brauchen.“ j.w.

Klaus-Peter Grassegger

Die Kooperation wird vorangetrieben. Ist es denkbar, noch weiter zu gehen und sagen wir einmal 19 Pfarren zu 5 Gemeinden zusammenzulegen? Grassegger: Es geht uns nicht um Zusam-

menlegung, sondern um Kooperation, dort wo es sinnvoll erscheint. Den Grad und die Form der Zusammenarbeit bestimmen die Gemeinden. Durch die immer größer werdende Unterstützung auch in Leitungsfunktionen durch Ehrenamtliche können Gemeinden auch weiterhin erhalten bleiben. Mehr noch, es weht ein frischer Wind – und das lässt uns sehr positiv in die Zukunft blicken.

Maria Ragl, von Beruf Direktorin der Krankenpflegeschule Steyr und Kirchdorf, bekommt das Dekret für die Leitung von Wort-Gottes-Feiern überreicht. Dekanat Steyr


4 Dekanat Steyr

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KirchenZeitung Diözese Linz

Das Paraplü fördert den interkulturellen Dialog. caritas

Caritas-Integrationszentrum in Steyr

Alle unter einem Schirm Paraplü ist ein Ort der Begegnung für Steyrer/innen mit und ohne Migrationshintergrund. Paraplü entstand 1991 aus einer ehrenamtlichen Initiative für ein ausländerfreundliches Steyr, als viele Menschen aus Bosnien, der Türkei und später aus dem Krisengebiet von Ex-Jugoslawien nach Steyr kamen. Damals wurden von engagierten Steyrer/innen Sprachkurse und Begegnungsabende für die Zugezogenen organisiert. Durch die vielen Arbeitsplätze in der Industrie in Steyr blieben die meisten Zugezogenen und bauten sich hier eine Existenz auf. Der Anteil nichtösterreichischer Staatsbürger/innen in Steyr liegt seither mit 19 Prozent deutlich über dem Österreichschnitt. Mit der Unterstützung von Bund, Land und Stadt Steyr gelang es 1994 unter dem Namen „Paraplü“ (das französische Wort für „Regenschirm“) das Integrationsprojekt auf offizielle Beine zu stellen. Integrationsfest. Inzwischen sind Migranten aus anderen EU-Ländern, aus der Türkei und Flüchtlinge vor allem aus Syrien und Afghanistan dazugekommen. „In den letzten 25 Jahren haben wir über 25.000 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund erreicht“, erzählt MMag. Brigitte Egartner, Leiterin des Caritas-Integrationszentrums. Das ist auch dem Integrationsfest zu verdanken. Jedes Jahr kommen mehrere hundert „Gäste aus aller Welt“ im Museum Arbeits-

welt zusammen und feiern gemeinsam ein buntes Fest der Vielfalt. Das ganze Jahr über schaffen Lesungen, Diskussionsrunden oder Straßenaktionen weitere Begegnungsmöglichkeiten. Paraplü will das friedliche Zusammenleben der mehr als fünfzig in Steyr lebenden Nationalitäten fördern. „Wir sind überzeugt, dass Begegnung das beste Mittel für den interkulturellen Dialog ist, da man der emotionalen Ebene nicht mit sachlichen Argumenten begegnen kann“, so Brigitte Egartner. Wichtig ist Paraplü auch die Einbindung von Ehrenamtlichen in fast allen Aktivitäten, um den Zusammenhalt und die Zivilgesellschaft zu stärken. Den Zugezogenen steht Paraplü von Beginn weg zur Seite, versteht sich aber nur als Starthilfe zur späteren Selbstständigkeit. So gibt es etwa als Orientierungshilfe die „Steyrer Rallye“. Dabei besuchen die CaritasMitarbeiter/innen mit den Zugezogenen die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen in Steyr und erklären ihnen deren Funktionen. Zur besseren sprachlichen Verständigung in Steyr hat Paraplü auch einen Dolmetschpool aufgebaut. Dabei werden kostenlose Dolmetscher/innen an Behörden, Schulen, Kindergärten und Sozialeinrichtungen vermittelt. Orientierung in Österreich. Im vergangenen Jahr hat Paraplü auch den AudioWegweiser „Ankommen in Oberösterreich“ herausgebracht. Er erklärt Flüchtlingen in mehreren Sprachen wichtige Fragen zum

Leben in Oberösterreich. Der Audio-Wegweiser beinhaltet nicht nur Sachinformationen, sondern berücksichtigt und erklärt in Dialogform auch gesellschaftliche Unterschiede. Wöchentlich gibt es Deutschkurse im Paraplü sowie einen Deutsch- und einen Alphaclub, bei denen Ehrenamtliche die Zugezogenen beim Lernen betreuen. Ein internationaler Eltern-Kind-Treff bringt regelmäßig Familien aus verschiedenen Kulturen zusammen.

Caritas in der Region Steyr Für Menschen in Not: n Sozialberatungsstelle n Sachspendenabgabestelle

Für pflegende Angehörige n Servicestelle Pflegende Angehörige n Mobiles Hospizteam und mobiles Palliativ team

Für Familien n Mobile Familiendienste n Lerncafé Steyr

Für Migrant/innen n Integrations-Caritas-Express (ICE): Unter stützung von Menschen nach Erhalt eines positiven Asylbescheids n ReKi – Regionales Kompetenzzentrum für Integration und Diversität n Paraplü – Integrationszentrum


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Dekanat Steyr 5

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Treffpunkt mensch & arbeit trägt mit allen für die Arbeiterschaft Engagierten zu „Guter Arbeit und Gutem Leben für alle“ bei

Betriebsseelsorge ist Kirche in der Arbeitswelt Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen vom Treffpunkt mensch & arbeit bauen seit mehr als vier Jahrzehnten Brücken zwischen katholischer Kirche und Arbeitswelt. Was in Steyr nach den Februarkämpfen 1934 unvorstellbar erschien, entwickelte sich zu einer tragfähigen Beziehung. „Kirche in der Arbeitswelt bedeutet für uns Begegnung. Es setzt das Ernstnehmen des Anderen in seinem Menschsein voraus und will nicht in erster Linie Positionen erfragen oder bewerten“, erklärt Markus Pichler, Leiter des Treffpunkts mensch & arbeit Steyr. Diese Art des Zugehens ist in der Betriebsseelsorge und KAB (Katholische Arbeitnehmer/innen Bewegung) selbstverständlich. Es geht um das Verstehen der Lebensrealitäten der Menschen, damit die Mitarbeiter/innen von mensch & arbeit sie ein Stück ihres Weges begleiten können. „Dabei ist nicht vordergründig, ob die jeweiligen Menschen mit der Kirche verbunden sind. Wir vertrauen darauf, dass der Mensch, der uns bei unseren Betriebsbesuchen oder im Treffpunkt mensch & arbeit gerade gegenübersteht, genau der Richtige ist“, so Pichler. Betriebsbesuche. Durch Besuche in den Betrieben macht mensch & arbeit Kirche auch am Arbeitsplatz spürbar. In persönlichen Ge-

sprächen erfahren die Betriebsselsorger/innen, unter welchen Bedingungen Menschen ihr tägliches Brot verdienen, ob der Lohn ihrer Arbeit ihre Existenz sichert oder ob junge Menschen die Chance auf eine Ausbildung bekommen. Was sie in Betrieben auch erleben, ist die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren oder nicht mehr schnell, nicht mehr jung genug zu sein. Die neuen Schlagwörter sind Flexibilität und ständige Erreichbarkeit. „Leistungsschwächere“ mitzuschleppen, ist aufgrund der weltweiten Konkurrenz nicht mehr „leistbar“, hören die Betriebsseelsorger immer wieder in den Unternehmen. Mit Respekt. Natürlich fragen sich manche Menschen, wenn sie das erste Mal von der Betriebsseelsorge hören: „Was könnt ihr schon für mich tun?“ Eine junge Frau, die jemanden diese Frage stellen hörte, gab folgende Antwort: „Hier im Treffpunkt muss ich mich nicht verstellen. Hier nimmt man mich ernst. Das allein kann dir schon helfen, wieder auf die Füße zu kommen, wenn du in der Arbeit wieder mal wie Luft behandelt wirst.“ Seit Bestehen der Betriebsseelsorge in Steyr ist der Treffpunkt ein Ort der Gemeinschaft, der Auseinandersetzung mit sozialen und politischen Themen, des ZurRuhe-Kommens und Miteinander-Feierns. „Beim Feiern der Liturgie halten wir Aus-

Aufmerksame Kirche „Die Erfahrungen im Außen bestimmen die Inhalte im Treffpunkt mensch & arbeit gleich neben der Michaelerkirche in Steyr. So entstand beispielsweise vor etwa fünf Jahren das FrauenFrühstück, bei dem sich Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr treffen. Wir sind als Kirche in der Arbeitswelt aufmerksam für die Arbeitsrealität der Menschen und sehen Gewerkschaften als wichtige Kooperationspartner.“ Ulrike Hammerl, Pastoralarbeiterin

schau nach Gottes Spuren in unserem Leben, teilen unsere Erfahrungen und lassen uns für den Alltag von der Gemeinschaft bestärken“, beschreibt Pichler die Aufgaben des Treffpunkts. Als Jugendleiter der Betriebsseelsorge begleitet er Lehrlinge und auch Jugendliche auf dem Sprung in die Erwerbsarbeit. Die 14 jungen Menschen seiner Gruppe sprechen insgesamt 17 Sprachen. Pichler: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass die katholische Kirche hier Raum für Begegnung und Austausch schafft – für ein respektvolles Miteinander und Voneinander-Lernen, egal ob schwarz oder weiß.“

Der Treffpunkt mensch & arbeit (linkes Bild) lädt regelmäßig zu Betriebsbesuchen ein. Rechtes Bild: Aktion zum Tag der Arbeitslosen.

Mensch & Arbeit


6 Das Dekanat

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Spaß beim Videomachen. Der gemeinsam gedrehte Clip zeigt den Spirit des Gewölbe.

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gewölbe

Das Gewölbe ist wie eine große WG Das kirchliche Jugendzentrum Gewölbe befindet sich in der Steyrer Innenstadt. Es ist eine kleine Oase abseits des Konsumzwanges, wo ein vielfältiges Angebot auf Jugendliche wartet. „Grüß dich, wie geht’s dir?“ und „Magst was trinken?“ sind wohlbekannte Sätze, die die Besucher/innen des Jugendzentrums hören, wenn sie in den hellen großen Raum mit gemütlichen roten Sofas und einer liebevoll gestalteten Bar eintreten. „Das Gewölbe ist wie eine große WG, in der alle Jugendlichen willkommen sind, die gerne ihre Freizeit dort verbringen möchten, egal welcher Herkunft, Religion oder in welcher Ausbildung“, sagt Melanie Berger, Leiterin des Jugendzentrums Gewölbe. Seit 1999 befindet sich am Pfarrberg in Steyr diese kleine Oase abseits des Konsumzwanges, die während der Schulzeit (Di. bis Fr. von 12.30 bis 18 Uhr) dazu beiträgt, Jugendliche auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten und Kirche erlebbar zu machen. Das Angebot ist vielfältig: verschiedene Spiele, Tischtennis, Wuzzeln, eine Wii-Konsole mit Beamer, Tanzspiegel, Musikinstrumente, Acrylmalerei … oder einfach nur gemütlich auf den Sofas entspannen. Snacks selbst bereiten. Hinter der selbst gebauten Bar lädt eine voll ausgestattete Küche ein, sich kleine Snacks zuzubereiten. Oft wird aber auch für zehn oder mehr Leu-

te gemeinsam aufgekocht. Schnitzel, Lasagne oder russische Teigtaschen standen schon des Öfteren auf der Speisekarte. Wer einmal etwas Ruhe braucht, um Vokabel zu üben oder ein Referat vorzubereiten, kann sich in das Lernzimmer zurückziehen. Das Team hilft gerne beim Lernen, wenn jemand Unterstützung braucht. Spirituelles Angebot. Auch ein spirituelles Angebot gibt es einmal in der Woche. Jeden Donnerstag um 17.30 Uhr findet im Raum der Stille eine „Auszeit“ statt. Inspirationskarten, eine Traumreise oder ein offenes Gebet mit Musik bieten die Möglichkeit, aus der Hektik des Alltags auszusteigen und sich zu besinnen. Am Ende herrscht meist eine ganz besondere Stille, die alle genießen und so manche Anfangsskepsis verfliegen lässt. Wikingerschach & Hüttenübernachtung. Die Aktivitäten des „Gewölbes“ reichen weit über die Pfarrgasse 6 hinaus. Immer wieder gibt es kleinere Ausflüge wie eine Partie Wikingerschach im Schlosspark, einen gemeinsamen Nachmittag in der Schwimmschule, einen Besuch im Museum Arbeitswelt oder eine Wanderung mit Hüttenübernachtung. Ein wichtiger Teil des Konzeptes sind internationale Projekte. Denn „über den Tellerrand“ hinausschauen und andere Kulturen kennenlernen, bereichert und ist wichtig für die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft. Fixpunkt sind

die „Kulinarischen Begegnungen“, bei denen Jugendliche von ihren Erfahrungen in anderen Ländern erzählen. Im Sommer findet immer eine internationale Jugendbegegnung statt. Dank EU-Förderung konnten Jugendliche mit dem Gewölbe schon nach Island, Nordirland und Rumänien fahren. Auch in Österreich organisierte das Team schon kreative Projekte mit jungen Leuten aus Malta, Estland, Ungarn u.v.m. Youtube-Video über Gewölbe. Jedes Schuljahr erhält das zweiköpfige Hauptamtlichen-Team Verstärkung vom Europäischen Freiwilligendienst durch das EU-Programm ERASMUS+. Bislang bereicherten junge Erwachsene aus der Republik Moldau, Deutschland, Irland und Russland mit ihrem Einsatz und ihren Ideen das Jugendzentrum. In dieser Saison wird Diogo aus Portugal seine Kultur den Jugendlichen näherbringen. Wenn sie der Zielgruppe (13 bis 19 Jahre) langsam entwachsen, engagieren sich einige Jugendliche ehrenamtlich im Betrieb. So bleiben sie weiterhin ein wertvoller Teil der „Gewölbe-Familie“ und sind eine große Unterstützung im Team und ein tolles Vorbild für die jüngeren. Besonders stolz sind die „Gewölbler“ auf zwei Videos, die vor dem Sommer entstanden sind und die die Vielfalt und den Spirit des Jugendzentrums zeigen. Zu sehen auf dem YouTube-Kanal: Jugendzentrum Gewölbe.


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Das Dekanat 7

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Das Dominikanerhaus in Steyr bringt gesellschaftliche Entwicklungen kritisch ins Gespräch

Ort der Bildung und Begegnung Der Platz am Grünmarkt, der direkt in den Stadtplatz von Steyr übergeht, bedeutet für die Kirche eine Gunstlage. Da ist es verständlich, dass neben dem Bildungs- und Begegnungszentrum „Treffpunkt Dominikanerhaus“, das die Verwaltung des gesamten Gebäudes innehat, sich im Haus auch Caritaseinrichtungen, die Kirchenbeitragsstelle, die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle, die „Bibliothek im Dominikanerhaus“ und die Kommunität der Jesuiten befinden. Die Jesuitenpatres betreuen als Priester und Seelsorger die mit dem Dominikanerhaus auch baulich verbundene Marienkirche. Am Puls der Zeit. Bildung und Begegnung sind die tragenden Elemente des Hauses. Diese werden vor allem vom „Treffpunkt Dominikanerhaus“ gelebt. Neben dem breiten Angebot, das von Frauenbildung, Spiritualität, Gesellschaft, Lebensbegleitung bis zu Gesundheit, Bewegung, Kunst, Kultur und Kreatives reicht, greift die Leitung des Dominikanerhauses auch immer wieder die aktuellen Bedürfnisse und Wünsche der Menschen auf. „Wir möchten aufzeigen, welche Entwicklungen in der Gesellschaft gerade ablaufen, diese kritisch betrachten, uns mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltungen darüber austauschen und vor allem vor Augen führen, wie wir zu diesen Veränderungen aus einem christlichen Werteverständnis heraus stehen“, erklärt Sa-

bine Gamsjäger, Leiterin und Bildungsreferentin des Hauses. Vor die Haustür gehen. In den letzten Jahren geht das Dominikanerhaus mit seinen Bildungsangeboten verstärkt in den öffentlichen Raum, um auch Personen zu erreichen, die nicht ins Haus kommen. Der Platz vor der Marienkirche ist für die Straßenaktionen zu den verschiedensten Themen ideal. Diese Aktionen finden jeweils an einem Donnerstag Vormittag statt, da der Markttag die Chance auf viele Begegnungen eröffnet.

wichtiger Beitrag, um in der Gesellschaft ein Umdenken zu bewirken und dem Kippen des sozialen Friedens entgegenzuwirken. Die Serie „Science talk“, greift wiederum interessante wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Entwicklungen auf. Sabine Gamsjäger bringt die Philosophie des Domikanerhauses auf den Punkt: „Es geht uns darum, in Begegnungen zu bilden und in Bildung zu begegnen, das eine kann nicht ohne das andere sein.“ Bezahlte Einschaltung

Das Dominikanerhaus ist ein Knotenpunkt der katholischen Kirche mitten im Zentrum von Steyr.

Kooperation als Schlüssel. Auch die Kooperation mit anderen inner- und außerkirchlichen Organisationen ist dem Dominikanerhaus immer wichtiger geworden. „Wir wollen aufzeigen, wie wichtig es ist, gemeinsam an wichtigen Themen dran zu sein“, so Gamsjäger. Neben der Schöpfungsverantwortung haben sich in letzter Zeit die ethischen Herausforderungen als Schwerpunkt herauskristallisiert. Im Zuge der Langen Nacht der Kirchen wurde dazu eine Ausstellung mit dem Titel „Der Fluss des Lebens und seine ethischen Herausforderungen“ entwickelt, die bis auf Weiteres frei zugänglich besichtigt werden kann. Aktuelles Kursprogramm. Im aktuellen Kursprogramm widmet sich das Dominikanerhaus dem Thema „Gewaltlosigkeit – gewaltfreier Widerstand“. Dies ist in Zeiten, in denen Polarisierung, das Schüren von Ängsten und die Bereitschaft, Konflikte immer mehr gewaltsam zu lösen, zunehmen, ein

Das Dominikanerhaus mit einer Veranstaltung zum Thema „Interkulturalität“. Dominikanerhaus


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Die 19 Pfarren im Dekanat Steyr Die Seelsorge im Dekanat Steyr wird in vier Seelsorgeräumen gestaltet. Innerhalb dieser arbeiten die 19 Pfarren des Dekanats zusammen. Während der Dekanatsvisitation wird es auch zu Treffen in den Seelsorgeräumen kommen. So ist die Bevölkerung zu Sprechstunden und zum Abschlussgottesdienst im jeweiligen Seelsorgeraum eingeladen. Seelsorgeraum Steyr West:

Seelsorgeraum Steyr Ost:

Schiedlberg, Sierning, Sierninghofen/Neuzeug und Aschach an der Steyr.

Kleinraming, St. Ulrich bei Steyr, Steyr-Ennsleite, Steyr-Münichholz.

Seelsorgeraum Steyr Nord

Seelsorgeraum Steyr Süd

Dietach, Maria Laah, SteyrGleink, Steyr-Hl. Familie, Steyr-Resthof, Wolfern.

Garsten, Steyr-Christkindl, Steyr-St. Anna, Steyr-St. Michael, Steyr-Stadtpfarre

Schiedlberg Die Pfarre Schiedlberg verdankt ihre Errichtung dem Reform-Kaiser Joseph II. (1789–1790). Schiedlberg zählt rund 700 Katholiken und ist vom ländlichen Umfeld geprägt. Der Ort ist eine beliebte Wohngegend für junge Familien. Die Pfarre lebt vom Engagement der Ehrenamtlichen, die sehr selbstständig arbeiten. Auf eine qualitätsvolle Liturgie wurde stets großer Wert gelegt. Nach der Pensionierung des Pfarrers hat das künftige Seelsorgeteam gerade mit der Ausbildung begonnen. Über den Tellerrand blickt die Pfarre seit über 30 Jahren zudem mit der Osthilfe u. a. in die Slowakei und nach Rumänien. In Summe wurden bereits mehr als 450 Fernzüge beladen und versendet.

Sierninghofen/Neuzeug

Die Pfarre zählt etwa 4000 Mitglieder. Rund 300 Personen bringen sich in den verschiedenen Gruppen und Diensten ehrenamtlich ins pfarrliche Leben ein. Die Helferinnen und Helfer bei speziellen Projekten nicht mitgerechnet. Wenn es ans gemeinsame Arbeiten geht, dann sind die Sierninger zur Stelle und helfen mit. Ein besonderes Fest ist der traditionelle Rudenkirtag, der zum UNESCO Weltkulturerbe zählt und bei dem die Pfarre eine bedeutende Rolle spielt. Der Tag beginnt mit einem Zug der Rudentanz-Gruppen in die Kirche und mit einem von ihnen gestalteten Gottesdienst. Ausdruck des Bemühens, die Pfarre für alle Sierninger zu öffnen und Raum für gemeinsames Leben zu geben, ist das 2017 eröffnete Pfarrheim „Fokus“ am Kirchenplatz. Es lädt pfarrliche und außenstehende Gruppen zu Veranstaltungen aller Art ein. Durch seine zentrale Lage im Zentrum der Gemeinde ist es wirklich zum Brennunkt im besten Sinne des Wortes geworden.

1958 wurde mit dem Bau eines Pfarrhofes und Pfarrheimes begonnen. 1969 erfolgte dann der Spatenstich für die Kirche, die 1971 durch Bischof Franz Zauner dem hl. Berthold geweiht wurde. Österreichweit einzigartig ist die Kirchenausstattung durch Lydia Roppolt; was bei der Pfarrgründung umstritten war, ist heute geschätzt. Die Pfarre St. Berthold ist noch ziemlich jung und wird von überwiegend jüngeren PGR’s verantwortet und geführt. Die Verantwortlichen der Pfarre schaffen es immer wieder, in einem guten Teamgeist Herausforderungen zu meistern und Stadt- und Landusancen zu integrieren. Zu den Sorgen zählen der mangelnde Priesternachwuchs, die Zukunft der Kirche bzw. der Pfarre. In der Pfarrgemeinde freut man sich besonders über einen neuen Kirchenchor, neue Jungschar- und Ministrantengruppen und das konstruktive Klima innerhalb des Pfarrgemeinderats.

PFARRE

Sierning

PFARRE

WIKIMEDIA/BY ISIWAL


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Die Pfarren 9

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Aschach/Steyr Die sehr alte Pfarre Aschach an der Steyr (erste urkundlich Erwähnung 1108) liegt in der Nähe der Stadt Steyr und ist eine beliebte Wohngegend. Die Bevölkerung hat sich in den letzten 40 Jahren vor allem durch den Zuzug beinahe verdoppelt. Die Pfarrgemeinde ist eine sehr lebendige. Das soziale und kulturelle Leben der GeWIKIMEDIA/MICHAEL KRANEWITTER meinde Aschach wird wesentlich durch die Pfarre mitgeprägt. Die Gestaltung der kirchlichen Feste und die Beteiligung am öffentlichen Leben wird großgeschrieben. Seit 20 Jahren wird in der Pfarre Aschach das Pfarrleitungsmodell Pfarrassistent – Pfarrmoderator gelebt. Die Beteiligung von Laien an der Leitung der Pfarrgemeinde ist eine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam wollen die Aschacherinnen und Aschacher in die Zukunft gehen und dabei eine Ahnung vom Reich Gottes erfahren und vermitteln.

Kleinraming Kleinraming ist eine Grenzpfarre, zwei Bundesländer und drei PfarrGemeinden treffen in unmittelbarer Nähe der Kirche zusammen. Die Pfarre entstand durch ein frühes Kirchenvolksbegehren. Die BePFARRE wohner wollten nicht mehr so weit in die zuständige Pfarrkirche nach St. Ulrich gehen, um Gottesdienst feiern zu können. Sie bauten sich kurzerhand gegen den Willen des Pfarrers eine eigene Kirche, die 1905 geweiht wurde. Einzigartiger Treffpunkt für Veranstaltungen und Zeltfeste ist die große Kirchenwiese mitten im Ort, wo das gute Miteinander und die Raminger Gemütlichkeit spürbar werden. 50 Ministranten lassen die Gottesdienste sehr jung ausschauen. Die Bibliothek der Pfarre ist die mit den höchsten Ausleihzahlen im ganzen Land.

St. Ulrich bei Steyr Die Pfarrkirche von St. Ulrich steht markant auf einer Anhöhe über dem Ennstal. Das gesamte Pfarrgebiet war einst Besitz des ehemaligen Benediktinerklosters Garsten. Seit 2015 wird die Pfarre durch einen Pfarrassistenten PFARRE und sehr engagierte Ehrenamtliche geleitet. Mit dem Pfarrleiter gibt es insgesamt sechs Leitende von Wort-Gottes-Feiern, welche regelmäßig die liturgischen Feiern gestalten. Frauenbewegung, Männerbewegung, Senioren und viele private Initiativen beleben unser Pfarrleben. Auch gibt es immer noch, dank einer regen Ministrantenarbeit ca. 35 ständige Minis. Das Pfarrleben ist äußerst bunt und lebendig, insbesondere auch durch die sehr gute Zusammenarbeit mit Gemeinde, Schule, Kindergarten und nicht zuletzt mit den Vereinen.

Steyr-Ennsleite Auf der Ennsleite wird immer wieder spürbar: Die Mischung aus einer bedeutsamen Vergangenheit (Bürgerkriegskämpfe Februar 1934 in Steyr) und dem „Der-Zeit-immer-einen-SchrittPFARRE voraus-Sein“. Letzteres wird an der ganz neuartigen Architektur der Kirche aus den 1960er-Jahren deutlich. Neues soll künftig aber auch bei einem radikalen Umbau entstehen. Einen Schritt voraus ist man auch in der Pfarrleitung: Seit 2010 wird die Pfarre von einer Frau/Pfarrassistentin geleitet. Besonders gelungen ist die Zusammenarbeit mit dem 2010 im Stadtteil entstandenen Alten- und Pflegeheim sowie die aktive Teilnahme an der Gedenkkultur (1934). Herausfordernd ist die Spannung zwischen den eigenen Bedürfnissen nach Auftanken in der Pfarre (Heimat, Gemeinschaft, Spiritualität, „schöne“ Feiern) und der Notwendigkeit, die kirchlichen Räume zu verlassen und nach draußen zu gehen (Stadtteil – Bevölkerungsstruktur).


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Steyr-Münichholz

Dietach

Münichholz ist eine Stadtrandsiedlung mit ca. 6000 Einwohnern. Es ist hier eine gute Wohnqualität durch den Wald mitten im Viertel. Im Pfarrgebiet sind die BMW-Werke, die Kugellagerfabrik und das ehemalige Gußwerk. Ein großer Teil der Bevölkerung gehört der pfarre Arbeiterschaft an, des Weiteren leben sehr viele alte Menschen in der Pfarre. Die großen Feste in der Pfarre erfreuen sich sehr guter Stimmung, viele sind bereit, aktiv mitzuhelfen, und der Besuch, auch viele Nichtkirchgänger kommen, ist ausgezeichnet. Es bedarf in Münichholz großer seelsorglicher Anstrengungen, Fantasie und Engagement. Vor allem heißt es, auf die Menschen zuzugehen.

Aus einer typisch ländlichen Gemeinde wurde Dietach durch die Nachbarschaft zur Stadt Steyr eine „Zuzugsgemeinde“. Es gibt eine aktive Jungschar und große Mini-Schar. Der Pfarrgemeinderat pfarre ist jung, nur zwei Personen sind über 60 Jahre alt. Dietach bekam 2016 als erste Pfarre im Dekanat Steyr ein Seelsorgeteam. Die Gemeinde verfügt über eine „zeitgemäße“ Pfarrkirche: Die Gemeinde feiert im Halbkreis um den Altar versammelt. Sorgen bereitet, wie lange die vielen ehrenamtlichen Dienste (noch) nachbesetzt werden können. Gerade auch jene mit größerem Verantwortungsbereich (Seelsorgeteam, Leitende von Wort-Gottes-Feier. Herausfordernd ist der sehr hohe Zuzug (viele aus der Stadt Steyr) – wie können die Neuzugezogenen erreicht werden?

Maria Laah

Steyr-Gleink

Steyr-Hl. Familie

Steyr-Resthof

In der Pfarre Gleink gibt es einen besonderen Zusammenhalt aller Ehrenamtlichen. Der Martinimarkt, der von der Pfarre organisiert wird, ist sehenswert. Bei dieser Großveranstaltung wird mit allen Vereinen und Behörden sehr gut zusammengearbeitet. Die Pfarre hofft, das Kirchenjahr auch in Zukunft schön feiern zu können (u. a. mit Hilfe von Leitenden für Wort-GottesFeiern). Sorgen bereiten die Mieten für die pfarrlichen Gebäude, die es früher in dieser Form nicht gab. Die Pfarre ist dennoch zuversichtlich, es immer wieder zu schaffen durch den Zusammenhalt und das Nutzen der verschiedenen Talente, auftretende Herausforderungen zu bewältigen.

Die Pfarre Hl. Familie ist sehr um eine lebensnahe Liturgie bemüht. Die Kinder sollen erleben, dass sie hier einen guten Platz haben und Jesus in der Mitte ist. Veranstaltungen ergänzen diesen Schwerpunkt, wie zum Beispiel ein Familienpicknick oder eine Stadtführung durch Steyr mit den Nachtwächtern. Die Gemeinde ist bemüht, mit anderen Kulturen in Kontakt zu treten, Indienabende mit indischer Musik und Tänzen sind dafür ein Beispiel. Besonders stolz ist die Pfarre auf das langjährige Kinderdorfprojekt in Indien, wo Waisenkinder unterstützt werden. Alle zwei Jahre wird eine Pfarrreise zu den Kindern in den Kinderdörfern in Indien organsiert. pfarre

In den Hochhäusern am Resthof wohnen ca. 5000 Menschen, davon allerdings nur 1700 Katholiken. Viele sind von der Kirche ausgetreten, einen hohen Prozentsatz bildet der Anteil von Menschen anderer Nationalität. „Wir versuchen eine offene Pfarre zu sein, offen für alle Menschen in ihren verschiedenen Lebenssituationen“, sagt Pfarrer Pater Josef Essl. Wichtig sind der Pfarre auch der Kontakt und die Betreuung von Christen aus anderen Ländern. Ein Glanzpunkt ist die neue Kirche, die 2001 eingeweiht wurde. Erfreulicherweise kommen an den Sonntagen immer wieder auch Gottesdienstbesucher, die früher einmal am Resthof gewohnt haben und den kirchlichen Kontakt weiterhin pflegen wollen.

wikimedia/Waghubinger

pfarre

Kath. Frauen- und Männerbewegung. Viele wichtige Projekte wurden in den letzten Jahren verwirklicht: Friedhofserweiterung, neues Pfarrheim, Kirchenrenovierung, neuer Turmhelm, Orgelrestaurierung. Bereits seit 1978 ist Pfarrer Mag. Rudolf Jachs Pfarrprovisor in Maria Laah.

wikimedia/scml

Seit 1785 (Gründung durch Kaiser Joseph II.) besteht diese Pfarre. Die Kirche ist aber schon seit 1212 als Wallfahrtskirche bekannt. Die Pfarre ist zwar klein (ca. 700 Katholiken), aber sehr aktiv und zur Mitarbeit in allen Dingen bereit, die das Pfarrleben betreffen: Feier der Liturgie, Jugendarbeit,


KirchenZeitung Diözese Linz

Die Pfarren 11

11. Oktober 2018

Wolfern

Garsten

„Die „Wolfarer Pharr“ wurde erstmals urkundlich 1318 erwähnt. Sie ist dem hl. Martin geweiht.Was macht die Pfarre Wolfern, die heuer ihr 700-jähriges Bestehen feiert, aus? Es sind die Menschen. Sie vereinen die christliche Tradition mit den Bedürfnissen der Pfarrbevölkerung pfarre und leben dies in einer aktiven Kinder-Kirche, in Jungschar und Jugendgruppen oder bei Messen in der Altenheim-Kapelle. Rege Beteiligung finden der Emmausgang, die Fußwallfahrt nach Maria Laah oder die Adventkranzsegnung. Bei der Sternsinger-Aktion sind bis zu 17 Gruppen für Eine-Welt-Projekte unterwegs. Jedes Jahr kommen bis zu 15 Mädchen und Buben als neue Ministranten dazu.

Ein großer Schwerpunkt der Pfarre ist die Jugend- und Kinderarbeit (vier Jugendgruppen, etwa 80 Jungscharkinder). Seit über 40 Jahren gibt es Jugendmessen zu den Hochfesten mit eigener Jugendband. Hervorzuheben ist der eigene neungruppige Kindergarten, der voll ins pfarre Pfarrleben eingebunden ist. Ein monatliches „Flüchtlingscafe“ bildet einen Begegnungsort der ca. 40 Flüchtlinge in Garsten mit Pfarrmitgliedern. Zwei Kapellenvereine in den Ortsteilen Dambach und Mühlbach besitzen je eine Kirche für etwa 80 Personen, die sie fast in einer Art „Basisgemeinde“ erhalten und mit Leben erfüllen. Jeweils 14-täglich wird abwechselnd Gottesdienst gefeiert.

Steyr-Stadtpfarre Die Stadtpfarre Steyr ist die älteste der Steyrer Pfarren. Die Stadtpfarrkirche ist das „Wahrzeichen“ von Steyr, weil sie das gesamte Stadtbild überragt. Besonders sehenswert ist die Kirche nach der gelungenen Innenrenovierung, eines der aufwendigen Bauprojekte in der Diözese Linz in den letz-

ten Jahren. Hervorzuheben sind der mächtige Turm, die Krypta, das Fenster mit der Strahlenkranzmadonna, der Steyrer Christus, die Epitaphien in und außerhalb der Kirche. Herausforderungen sind für die Stadtpfarre Geldmangel sowie die dringend notwendige Kirchenheizung. fotolia/ © Karl Allen Lugmayer

Wir sind eine kleine (1200 Katholiken), aber eine sehr spendenfreudige Pfarre, die viele ehrenamtliche Mitarbeiter hat. Die Kirche St. Anna wurde 1758 unter Johann Gotthard Hayberger als Kapelle zu Ehren der hl. Mutter Anna erbaut. Erst nach der Renovierung 1887 wurde die Kapelle für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, bis dahin wurde sie nur als Krankenhauskapelle und Schulkapelle genutzt. St. Anna wurde 1941 zur Expositur der Pfarre St. Michael. Ein besonderes Ereignis im Jahr ist die auswärtige Maiandacht bei einer Kapelle in der Pfarre, die immer gut besucht ist. Seit 2015 freut sich St. Anna über die neuen Kirchenfenster.

Die Pfarrkirche St. Michael ist das Wahrzeichen am Zusammenfluss von Enns und Steyr. Einmal im Monat findet ein Hochamt mit dem Chor St. Cäcilia statt, das Besucher auch aus Nachbarpfarren bis weit ins Ennstal und Steyrtal hinein anzieht. Ein Höhepunkt des Kirchenjahres ist, wenn am 24. Dezember bis zu 400 Menschen die Kindermette feiern. Sorgen bereiten die Überalterung in der Pfarrbevölkerung und die Probleme, Jugendliche zu motivieren. Froh ist man in der Pfarre, dass mit diesen schwierigen Rahmenbedingungen zuletzt die Zahl der Gottesdiensteilnehmer dennoch leicht gesteigert werden konnte.

Das namensgebende Christkindl macht die Kirche zu einem besonderen Ort. Vor über 300 Jahren wurde hier ein schwerkranker Kapellmeister geheilt, der zu einem kleinen Jesuskind aus Wachs beten ging. Die Pfarre ist eine sehr lebendige Gemeinschaft, es gibt zum Beispiel immer noch viele Ministrant/innen. Kinder sind in der Kirche sehr willkommen (regelmäßige Familiengottesdienste). Seit 2010 gibt es sonntags abwechselnd Eucharistiefeier und Wort-Gottes-Feier. Damit hat sich die Pfarre schon bald auf den Priestermangel eingestellt. So können die Gläubigen miteinander lebendig und ansprechend Gottesdienst feiern.

pfarre

Steyr-Christkindl

christine steiner

Steyr-St. Michael

pfarre

Steyr-St. Anna


12 Dekanat Steyr

11. Oktober 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Krankenhauskapelle in Steyr. Privat

Krankenhausselsorge im Dekant Steyr

Weil es der Seele guttut Die Krankenhausseelsorger hören aufmerksam zu und ermutigen das Gegenüber, sich von der Seele zu reden, was bewegt, irrritiert oder ängstigt. Schwerpunkte der Seelsorgearbeit im Krankenhaus sind Gespräche mit und Begleitungen von Patient/innen und deren Angehörigen. „Bei den regelmäßigen Besuchen in den Krankenzimmern kann über Ängste und Sorgen, Hoffnungen und Erwartungen, über Glaubensfragen genauso wie über Alltägliches gesprochen werden“, erklärt Mag. Stephan Kopf, Leiter der Seelsorge im Krankenhaus Steyr. Dabei bestimmt das jeweilige Gegenüber – Patient/in, Angehörige, Krankenhauspersonal – das Thema des Gespräches. Es werden Rituale angeboten, um in Krisen- und Notsituationen Stärkung und Beistand zu bekommen. Dies sind Krankensegnungen, Krankensalbungen oder Verabschiedungsfeiern nach dem Tod eines Patienten bzw. einer Patientin genauso wie Aussprache, Beichte, Sterbebeistand, Kommunion oder Abendmahl. Auf der Geburtenstation in Steyr werden den Eltern der Neugeborenen Namenskärtchen und ein Willkommensgruß ausgeteilt. Die Seelsorger/innen stehen auch dem Personal und für dessen Anliegen zur Verfügung. Seelsorge in Steyr und Sierning. Im Landeskrankenhaus Steyr mit seinen rund 670

Betten arbeiten derzeit fünf hauptamtliche Seelsorger/innen und drei ehrenamtliche Seelsorger/innen aus der katholischen Kirche sowie zwei ehrenamtliche evangelische Seelsorger/innen. Ebenso gibt es im Krankenhaus der Kreuzschwestern in Sierning eine Krankenhausseelsorgerin, die von einem Priester und den Kreuzschwestern unterstützt wird. Offenheit wird geschätzt. Die Offenheit für alle Menschen, egal welcher Religion sie angehören oder ob sie von der Kirche ausgetreten sind, ist in der Krankenhausseelsorge oberstes Prinzip. Die jeweilige Person mit ihren aktuellen Anliegen und Nöten steht im Mittelpunkt der Begegnung. Die Aufgabe der Seelsorger/innen besteht darin, aufmerksam zuzuhören und das Gegenüber zu ermutigen, sich von der Seele zu reden, was bewegt, irritiert oder ängstigt. Dabei werden die Bedürfnisse, Weltanschauungen und religiösen Vorstellungen gewürdigt und ernst genommen. Diese Offenheit wird von den Patienten sehr geschätzt. Rund um die Uhr. Am Landeskrankenhaus Steyr steht das Angebot der Krankenhausseelsorge den Menschen sieben Tage in der Woche 24 Stunden zur Verfügung. Nachts und an Wochenenden gibt es einen Rufbereitschaftsdienst, der von Seelsorgenden aus den Pfarren der Umgebung wesentlich mitgetragen wird.

In der Steyrer Krankenhauskapelle gibt es jeden Dienstagabend eine Zeit der Besinnung. Es wird regelmäßig zum Rosenkranz eingeladen und einmal im Monat Eucharistie gefeiert. Im Anschluss an diesen Gottesdienst wird die Krankensalbung gespendet. Alle zwei Monate werden Angehörige zu einem Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen der beiden letzten Monate eingeladen. An Sonntagen und auf Wunsch auch unter der Woche wird die Kommunion ans Krankenbett gebracht. Grabstätte für Kinder. Seit zwölf Jahren gibt es am Steyrer Friedhof eine Grabstätte für Kinder, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt verstorben sind (Sternenkinder). Zwei Mal im Jahr (Ende April und Anfang Oktober) findet dort eine ökumenische Verabschiedungsfeier und eine Sammelbestattung von Sternenkindern statt.

Mitarbeit in der Seelsorge Interessent/innen an einer Mitarbeit in der Krankenhausseelsorge sind herzlich willkommen: n LKH Steyr, Krankenhausseelsorge, E-Mail: s eelsorge.sr@gespag.at, Tel. 050 554 66 - 269 05 n K rankenhaus Sierning, Kreuzschwestern, Tel. 07259 21 42-0


KirchenZeitung Diözese Linz

Dekanat Steyr 13

11. Oktober 2018

Andreas Kaltseis, der Organisator der Visitationen, über seine Erfahrungen

Wo die Fäden zusammenlaufen Matthäus Fellinger

Die eine Visitation beginnt gerade. Die nächste ist schon fast fertig geplant. Im Sekretariat des Bischofs, vor allem in den Dekanaten selbst, sorgt der Theologe für die Vorbereitung, den reibungslosen Ablauf und auch für entsprechende Nacharbeit. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt: Der Aufwand lohnt sich. Die Diözesanleitung kommt zu uns – das wird von den Menschen im Dekanat sehr wertschätzend erlebt. Vor allem die Vernetzungstreffen, etwa von Pfarrsekretär/innen, Pfarrgemeinderät/innen, Wort-Gottes-Feier-Leiter/innen und anderen Gruppen wurden sehr positiv empfunden. Man lernte einander kennen.

Andreas Kaltseis ist im Sekretariat von Bischof Manfred Scheuer für den reibungslosen Ablauf der Dekanatsvisitationen zuständig. Archiv

Durch die Visitationen haben viele von ihnen erfahren, was sich in den Nachbarspfarren tut. Die Dekanatsvisitationen sind kein „Schönwetterprogramm“. Hier soll wirklich ein ehrlicher und realistischer Blick möglich sein, wie es den Menschen und den Seelsorger/innen geht. Auch wenn seitens der Diözese nicht gegen die geltenden Regeln der Weltkirche gehandelt werden kann, so ist es

doch wichtig, die Probleme zu kennen und sie in der Bischofskonferenz und auch mit Rom weiter zu kommunizieren. All die Wünsche und Fragen, auf die man eine Antwort erwartet, gilt es in ein Programm zu gießen, sodass sie auch wirklich zur Sprache kommen können. Jeder der drei Visitatoren fährt mit einer dicken Mappe in das Dekanat, mit all den Unterlagen, gestellten Fragen und mit dem genauen Ablauf. Wichtig ist auch die „Nacharbeit“. Die Erfahrungen und Ergebnisse sollen nicht im Sand verlaufen. Schon bald nach der Visitation gibt es daher die Nachbesprechung mit der Dekanatsleitung. Vier Visitationen im Jahr sind dabei für Kaltseis ein gewaltiges Pensum. „Es macht mir Freude“, sagt er, das Unterwegssein erlebt er sehr spannend. Er trifft dabei auf viele Leute, die er vor 20 Jahren kennengelernt hat, zum Beispiel als er bei der Katholischen Jugend tätig war.

„Die Dekanatsvisitationen sind kein Schönwetterprogramm. Hier soll ein ehrlicher Blick möglich sein.“ Andreas Kaltseis

Die Dekanate Schärding und Weyer waren die ersten, die im Herbst 2017 die neue Form der Visitation – die Visitation des gesamten Dekanates – erlebt haben.

Visitationen 2018 n Dekanat Gmunden 22. bis 29. April n Dekanat Freistadt 3. bis 10. Juni n Dekanat St. Johann am Wimberg 23. bis 30. September n Dekanat Steyr 14. bis 21. Oktober Im kommenden Jahr 2019 stehen die Visitationen des Dekanates Perg (5. bis 12. Mai 2019), des Dekanates Eferding (23. bis 30. Juni 2019), des Dekanates Bad Ischl (13. bis 20. Oktober 2019) und des Dekanates Mattighofen (18. bis 24. November 2019) am Programm.

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Andreas Kaltseis koordiniert im Auftrag von Bischof Manfred Scheuer die Dekanatsvisitationen.

Visitationen 2018/19

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part of


14 Kirche in Oberösterreich

11. Oktober 2018

Kirche weit denken

ÖSTERREICH

Kirchlich Fernstehende ernst nehmen. Es geht um einen ehrlichen und wertschätzenden Dialog, ein Ernstnehmen von gesellschaftlichen und kirchlichen Realitäten, ein gemeinsames Ringen um Antworten und ein mutiges Hinterfragen bisheriger Wege. Ziel ist, in einem transparenten Diskussionsprozess verbindliche Grundlagen für eine diözesane Neuausrichtung zu finden. Anliegen des Prozesses ist, einerseits die Engagierten zu

ÄGYPTEN

Biblische Schätze in Wien

Ägypten – Land der Pharaonen

5-tägige Museumsreise ab/bis Wien 27.01.-31.01.2019 | Preis pro Person ab € 790,– Reiseleitung: Mag. Anton Kalkbrenner, Klosterneuburg Kunsthistorische Führungen: Kunsthistorikerin Mag. Silvia Rainer

Studienreise mit Nilkreuzfahrt und Übernachtung in Abu Simbel am Assuan-Stausee 22.03.-31.03.2019 | Preis pro Person ab € 1.690,– Reiseleitung: Mag. Anton Kalkbrenner, Klosterneuburg

Violetta Wakolbinger

stärken und für sie neue Perspektiven aufzuzeigen. Die Diözesanleitung hat aber auch die spirituell Suchenden und kirchlich Fernstehenden in Oberösterreich im Blick. Diese gilt es zu schätzen und ernst zu nehmen. Diözesanforum. Die Ergebnisse der bisherigen Überlegungen werden im November 2018 in einem Diözesanforum präsentiert. Dazu werden 220 Delegierte kommen, es sind aber noch zusätzlich 20 Jugendliche und jungen Erwachsene eingeladen.

POLEN

„Entdeckungen für Leib und Seele in Masuren und Danzig“

Nordpolen und Kurz-Kreuzfahrt mit der „Classic Lady“ auf den masurischen Seen | 22.04.-29.04.2019 Hauptdeck Zweibettkabine/-zimmer ab € 1.595,– Reiseleitung: Diakon Adrian Koczy, Bad Salzuflen

Ihr direkter Draht: 02243/35377-0 • Der neue Katalog erscheint Anfang November 2018. Biblische Reisen GmbH · Stiftsplatz 8 · 3400 Klosterneuburg · info@biblische-reisen.at · www.biblische-reisen.at

Wien © LaMiaFotografia, shutterstock.com | Polen © majonit, Fotolia.com

Entgeltliche Einschaltung

„Es ist wieder an der Zeit, zusammenzukommen, zu ringen, zu streiten und Entscheidungen zu treffen!“ Die Leiterin des Pastoralamtes in der Diözese Linz wurde von Bischof Manfred Scheuer beauftragt, den Prozess „Zukunftswege“ der Diözese Linz zu koordinieren. Sie erinnert an die Anfänge der Kirche, als sich die Apostel mit der Zukunftsfrage beschäftigen mussten. Neue Si-

tuationen brauchten neue Antworten. Wie mit den „Heiden“ umzugehen wäre, war eine solche Frage. Dabei gerieten sie manchmal ins Streiten, ging es doch um Wesentliches.

Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl koordiniert den Zukunftsprozess der Diözese Linz.

KEINE SORGEN,

OBERÖSTERREICH.

Entgeltliche Einschaltung

Seit November 2017 läuft der Prozess „Zukunftswege“ in der Diözese Linz. Es geht um die Frage, wie kann das kirchliche Leben so gestaltet werden kann, dass Menschen es als hilfreich erfahren und sich angesprochen fühlen

KirchenZeitung Diözese Linz


KirchenZeitung Diözese Linz

Dekanat Steyr 15

11. Oktober 2018

Generaldechant Slawomir Dadas im Interview

Dekanatsstruktur schützt vor Abschottung Seit 2015 ist der Pfarrer Slawomir Dadas Generaldechant der Diözese Linz. Er leitet das Gremium der Dechanten aus den 39 Dekanaten in Oberösterreich. Was ist Sinn der Dekanate? Slawomir Dadas: Sie sollte eine Hilfe sein,

um in einer Region die Zusammenarbeit der Pfarren und der Stellen der kategoriellen Seelsorge zu unterstützen und zu koordinieren. Das gemeinsame Schauen auf eine größere Einheit, die gemeinsame Übernah-

Slawomir Dadas ist Pfarrer von Wels-Hl. Familie. DIÖZESE LINZ, KRAML

me der Verantwortung in einem überschaubaren Raum sensibilisiert für die Lebenswelt der Menschen, die nach Gott fragen, Gott suchen, in verschiedenen Lebenssituationen intensive Begegnungen mit ihm erfahren wollen. Die Dekanatsstruktur erweitert den Horizont und schützt vor der Abschottung und Abkapselung in einer einzelnen Gemeinde. Dekanate sollten auch die Zusammenarbeit unter den Pfarren fördern. Gelingt das? Slawomir Dadas: Es gelingt nur dort, wo je-

mand bereit und imstande ist, sich als Teil der großen Kirche zu verstehen. Leider erfahren wir immer wieder eine sehr enge Sicht des religiösen Lebens und eine Enge in der Sorge um das Heil aller Menschen. Auch einige Pfarrgewohnheiten – nicht über den eigenen „Tellerrand“ hinaus zu schauen– verhindern Gemeinschaft. Bei Menschen, denen es vor allem um den Glauben, nicht ausschließlich um alte Traditionen geht, gelingt die Zusam-

Das Dechanten-Amt war früher sehr angesehen. Und heute? Slawomir Dadas: Wenn das Ansehen im Sin-

ne der Macht und der „klerikalen Ehrwürdigkeit“ in der Kirche verstanden wurde, dann bin ich sehr froh, dass es das Ansehen in dieser Form nicht mehr gibt. Dechant zu sein bedeutet, einen zusätzlichen Dienst für die Gemeinschaft zu übernehmen, die Kirche und den Bischof in einer Region zu vertreten. Dazu würde man schon die Begabung brauchen, in größeren Räumen denken zu können und die Vielfalt zu fördern. Ich meine nicht, dass jeder Priester automatisch ein Dechant in diesem Sinne sein kann, aber ich bin überzeugt, dass jeder Priester es lernen müsste, etwas von dem „katholischen“ – also allumfassenden – Blick in der Seelsorge zu haben, dass er nicht nur Seinesgleichen anspricht und die anderen vertreibt.

Schiedlberg – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Dietach – Pfarrkirche / Fassadensanierung … Garsten – Pfarrhof / Renovierung … Steyr-Münichholz – Pfarrhof / Wohnungssanierung … Aschach a.d. Steyr – Pfarrkirche / Kirchenheizung … St.Ulrich bei Steyr – Pfarrheim / Flachdachsanierung … Steyr-Stadtpfarre – Pfarrhof / Sanierung … Kleinraming – Pfarrkirche und Pfarrheim / Renovierung … Maria Laah – Pfarrkirche / Restaurierung Orgel … Steyr-St.Michael – Wirtschaftsgebäude / Sanierung … Steyr-Christkindl – Pfarrhaus und Friedhof / Außensanierung … Steyr-St.Anna – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Steyr-Heilige Familie (Tabor) – Pfarrkirche / Flachdach und Photovoltaik … Sierning – Friedhof, Gruft / Sanierung … SteyrGleink – Pfarrhof und Pfarrkirche / Sanierung … Sierninghofen-Neuzeug – Urnenfriedhof … Steyr-Münichholz – Kirchenvorplatz / Sanierung … Steyr-St.Michael – Pfarrcaritaskindergarten / Generalsanierung … Steyr-Stadtpfarre – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Schiedlberg – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Dietach – Pfarrkirche / Fassadensanierung … Garsten – Pfarrhof / Renovierung … Steyr-Münichholz – Pfarrhof / Wohnungssanierung … Aschach a.d. Steyr – Pfarrkirche / Kirchenheizung … St.Ulrich bei Steyr – Pfarrheim / Flachdachsanierung … Steyr-Stadtpfarre – Pfarrhof / Sanierung … Kleinraming – Pfarrkirche und Pfarrheim / Renovierung … Maria Laah – Pfarrkirche / Restaurierung Orgel … Steyr-St.Michael – Wirtschaftsgebäude / Sanierung … Steyr-Christkindl – Pfarrhaus und Friedhof / Außensanierung … Steyr-St. Anna – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Steyr-Heilige Familie (Tabor) – Pfarrkirche / Flachdach und Photovoltaik … Sierning – Friedhof, Gruft / Sanierung … Steyr-Gleink – Pfarrhof und Pfarrkirche / Sanierung … Sierninghofen-Neuzeug – Urnenfriedhof … Steyr-Münichholz – Kirchenvorplatz / Sanierung … Steyr-St.Michael – Pfarrcaritaskindergarten / Generalsanierung … Steyr-Stadtpfarre – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Schiedlberg – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Dietach – Pfarrkirche / Fassadensanierung … Garsten – Pfarrhof / Renovierung … Steyr-Münichholz – Pfarrhof / Wohnungssanierung … Aschach a.d. Steyr – Pfarrkirche / Kirchenheizung … St.Ulrich bei Steyr – Pfarrheim / Flachdachsanierung … Steyr-Stadtpfarre – Pfarrhof / Sanierung … Kleinraming – Pfarrkirche und Pfarrheim / Renovierung … Maria Laah – Pfarrkirche / Restaurierung Orgel … Steyr-St.Michael – Wirtschaftsgebäude / Sanierung … Steyr-Christkindl – Pfarrhaus und Friedhof / Außensanierung … Steyr-St.Anna – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Steyr-Heilige Familie (Tabor) – Pfarrkirche / Flachdach und Photovoltaik … Sierning – Friedhof, Gruft / Sanierung … Steyr-Gleink – Pfarrhof und Pfarrkirche / Sanierung … Sierninghofen-Neuzeug – Urnenfriedhof … Steyr-Münichholz – Kirchenvorplatz / Sanierung … Steyr-St.Michael – Pfarrcaritaskindergarten / Generalsanierung … Steyr-Stadtpfarre – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Schiedlberg – Pfarrkirche / Innenrenovierung … Dietach – Pfarrkirche / Fassadensanierung … Garsten – Pfarrhof / Renovierung … Steyr-Münichholz ... Pfarr

1100 1500 3000

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

menarbeit und die gegenseitige Bereicherung sehr gut.

Oberösterreich hat

Kirchen pfarrliche Bauten Kapellen

Wir sorgen für den Erhalt dieser Glaubensorte und Kulturdenkmäler.

Danke für Ihren Kirchenbeitrag!


Visitation im Dekanat Steyr Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Willi Vieböck besuchen das Dekanat Steyr. Hier die Termine für Begegnungen, zu denen alle eingeladen sind. Sonntag, 14. Oktober 2018 8.15 Uhr, Maria Laah, Eröffnungsgottesdienst mit Generalvikar (GV) Severin Lederhilger 9.30 Uhr, Stadtpfarre Steyr, Eröffnungsgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, Wolfern, Eröffnungsgottesdienst mit GV Severin Lederhilger, Steyr-Resthof Eröffnungsgottesdienst, mit Bischofsvikar (BV) Willi Vieböck 19 Uhr, Steyr-Ennsleite, Meditativer Gottesdienst und Begegnung mit Bischof Manfred Scheuer, Steyr-Tabor, Jugendmesse mit anschließendem Dekanatsjugendtreffen mit Generalvikar Severin Lederhilger Montag, 15. Oktober 2018 19.30 Uhr, Dominikanerhaus, Vortrag zum Thema: „Kommt der neue Kalte Krieg?“, Begegnung mit GV Severin Lederhilger

Dienstag, 16. Oktober 2018 19 Uhr, Museum Arbeitswelt, „Kirche weit denken“, Podiumsdiskussion mit Bischof Manfred Scheuer. Mittwoch, 17. Oktober 2018 8.15 Uhr, Landespflegeanstalt Christkindl, Hl. Messe mit BV Willi Vieböck; 10 Uhr, Sierning, Pflegeheim St. Josef, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer. 16 Uhr, City Kino Steyr, „Ich, Daniel Blake“, mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Schiedlberg, Gottesdienst mit Begegnungsmöglichkei mit BV Willi Vieböck 19.30 Uhr, Dominikanerhaus, Tag der Armut, mit BV Willi Vieböck Donnerstag, 18. Oktober 2018 8 Uhr, Marienkirche, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck

8.30 Uhr, Kleinraming, Gottesdienst mit GV Lederhilger 9 Uhr, Stadtplatz, Straßenaktion Kirche in der City, mit BV Willi Vieböck 16 Uhr, Landeskrankenhaus Steyr- Kapelle, Messe mit Krankensalbung, Bischof Manfred Scheuer 16 Uhr, Jugendzentrum Gewölbe, Auszeit im Jugendzentrum mit GV Severin Lederhilger 18 Uhr, Michaelerkirche, Gottesdienst mit Severin Lederhilger 18.30 Uhr, St. Ulrich, Treffen Ministranten, Gebet und Singen. Freitag, 19. Oktober 2018 14 Uhr, Steyr-Münichholz, Altenheim, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer 18 Uhr, Dietach, Anbetung und um 19 Uhr Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer Samstag, 20. Oktober 2018 8 Uhr, Stadtpfarre Steyr, Messe mit anschließendem Mesner/innen-Treffen

14.30 bis 17 Uhr, Steyr-Resthof, Möglichkeit für Einzelgespräche mit Bischof Manfred Scheuer, Sierning, mit GV Severin Lederhilger, Steyr-Ennsleite, mit BV Willi Vieböck, Anmeldung in jeweiliger Pfarre erforderlich 19 Uhr, Sierning, Gottesdienst mit Begegnungsmöglichkeit mit GV Severin Lederhilger, Kleinraming, Gottesdienst mit Begegnungsmöglichkeit mit BV Willi Vieböck Sonntag, 21. Oktober 2018 9 Uhr, Steyr-Gleink, Abschlussgottesdienst mit anschließender Begegnungsmöglichkeit mit Bischof Manfred Scheuer, Sierninghofen, Abschlussgottesdienst und anschließende Begegnungsmöglichkeit mit GV Severin Lederhilger 9.15 Uhr, Steyr-Münichholz, Abschlussgottesdienst mit BV Willi Vieböck 10 Uhr, Garsten, Abschlussgottesdienst mit BV Maximilian Mittendorfer.

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Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at. DVR: 0029874/10770 Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz.


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