KirchenZeitung 02/2012

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Nr. 2 I 12. Jänner 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

Maximilian Aichern vor der Landkarte, die den Alpenbogen bis zum Mittelmeer zeigt – das Gebiet, dessen Geschichte ihn besonders fasziniert.

Maximilian Aichern feiert 30jähriges Bischofsjubiläum

Mit wachem Interesse für Menschen und Kirche Vor 30 Jahren – am 17. Jänner 1982 – wurde Maximilian Aichern im Linzer Mariendom zum Bischof geweiht. Im Rahmen der Sonntagsmesse am 22. Jänner gratuliert die Diözese Linz zusammen mit Nachfolger Bischof Ludwig Schwarz Maximilian Aichern zum Jubiläum. Bischof Maximilian wollte keine großen Feierlichkeiten anlässlich seines Bischofsjubiläums. Fast ein Vierteljahrhundert – von 1982 bis 2005 – leitete er die Diözese Linz in einer Phase der Umbrü-

che in Kirche und Gesellschaft. Im Interview mit der KirchenZeitung bringt er seine Verbundenheit mit der Kirche zum Ausdruck, zugleich zeigt er sich offen für Reformen. Im Interview verrät er auch sein „Hobby“ als Altbischof: die Befassung mit der Geschichte der Orden in Mitteleuropa und im Mittelmeerraum. „Älterwerden ist für mich ein Geschenk“, sagt Aichern, und er will ein Beispiel geben, dass man mit Zufriedenheit, Dankbarkeit und Optimismus diese Lebensepoche erleben darf. Interview Seite 4 und 5

KIZ/mf

3 Im Gespräch. Wirtschaft mit Ethik. 7 Kultur. Gesichter der Scham.  8 Thema. „Jugend geht ab“. 10 Thema. Kirchenaustritte 2011. 15 Glaube. Diese Botschaft hält. 17 For You. Die „Love Box“. Mit „inpuncto lebensnah“.


2 Meinung Kommentar

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Etwas beitragen – solange man kann

Kirchenbeitrag und Denkmalpflege Wieder ist eine ganze Stadt in der Größenordnung von Wels in einem Jahr aus der Kirche Österreichs ausgetreten. Auch wenn die Zahlen des Katastrophenjahres 2010 nicht erreicht wurden, ist das eine schmerzende Realität. Ohne Kirchenbeitrag würden es viel weniger sein, wie das Beispiel Italien zeigt. Daher hat der Vorschlag, ähnlich wie in Italien eine „Kulturabgabe“ für alle einzuführen, die jeder dann seiner Kirche, aber auch anderen Institutionen widmen kann, etwas „Verlockendes“ an sich. Andererseits hat das derzeitige Kirchenbeitragssystem auch etwas von einem Bekenntnischarakter und Zugehörigkeitsgefühl, die nicht unterschätzt werden sollten. Und bezüglich der Kosten für die Denkmalpflege: das ist auch eine Anfrage an die Politik, ob die „Umwegrentabilität“ nur bei Promi-Festspielen oder auch in schönen Kirchen und Klöstern gelten soll.

Wer wie viel zu bezahlen hat, und was man dafür bekommt. Diese Frage prägt sich zunehmend tiefer ins menschliche Empfinden ein. Es wäre eine Frage der Gerechtigkeit, meint man – als wäre das Leben ein einziges großes Geschäft. Bei der Pensionsversicherung denkt man so, bei der Krankenversicherung – und auch beim Kirchenbeitrag. Ich zahle, also bekomme ich. Doch gerade mit dieser Mentalität von Rechnung und Gegenrechnung gehen die wirklich tragfähigen Bausteine des Lebens verloren. Da wird nur beigetragen, weil man beitragen muss – und nicht, weil man kann. Das nämlich ist die andere Seite: dass Menschen dankbar dafür sind, was sie können, und nicht bloß missmutig tun, was sie tun müssen. Vieles gibt es, was man auch nicht

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Bildung verändert 2011 war ein erfolgreiches Jahr für Doris Huber. Gleich dreimal ist die Theologin für ihre Arbeit im Bereich Bildungsförderung für Frauen in Nicaragua und Guatemala ausgezeichnet worden.

Arabische Liga bewirkte bisher nichts

susanne huber

für sehr viel Geld erwerben kann: Gesundheit zum Beispiel. Was sie wert ist, spüren am ehesten jene, denen sie nicht mehr selbstverständlich ist – oder dass jemand nicht allein sein muss – oder der Friede im Land. „Was gäbe ich darum“, sagen sie dann. Wer könnte sagen, dass es einem einfach zusteht? Etwas beitragen – weil man kann – und solange man kann. Das eröffnet Leben. Und auch dafür gibt es ein „zu-spät“.

Kopf Der Woche: dr. doris huber, theologin

hans baumgartner

susanne huber

doris huber

In Syrien gehen die Sicherheitskräfte des Regimes seit März 2011 mit brutaler Gewalt gegen oppositionelle Regimekritiker vor. Laut UN-Angaben wurden seit dem Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad mehr als 5000 Menschen getötet. Zwei Wochen ist es nun her, dass die Arabische Liga ihre BeobachterMission in Syrien aufgenommen hat. Doch mit ihrer Aufgabe, die Gewalt zu stoppen, ist sie bisher kläglich gescheitert. Ob eine Aufstockung der Beobachtergruppe daran etwas ändert, ist unwahrscheinlich. Kritiker fordern, diese Mission den Experten der Vereinten Nationen zu übergeben. Auch da mit sehr fraglichem Ausgang.

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Es war 1987 in Nicaragua, als Doris Huber die Idee hatte nicaraguanische Frauen, die sich kein Studium oder eine Fachausbildung leisten können, mittels eines Stipendienprogramms zu fördern. Zu dieser Zeit war die Theologin und Pädagogin mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen als Entwicklungshelferin in Nicaragua tätig. Entschlossen, ihre Idee in die Tat umzusetzen, folgte 1989 ein Pilotprojekt, in dem sie sechs Stipendiatinnen unterstützte. Das Bildungsprojekt „Mi„Bildung trägt ganz wesentlich zur Befreiung von Frauen bei.“ dr. doris huber

riam“ war geboren. „Mit 200 Dollar aus eigener Tasche habe ich begonnen. Als Lehrerin war und bin ich davon überzeugt, dass Bildung verändert und ein Weg sein kann, um aus der Armut rauszukommen“, so die gebürtige Wienerin. Als Vorbild diente ihr das österreichische Modell, in dem man gegen Leistungsnachweis ein Stipendium erhält, wenn man aus ärmeren Verhältnissen stammt. Das wurde auf Nicaragua angepasst. Auszeichnungen. Durch zahlreiche Unterstützer/innen – darunter die Katholische Frauenbewegung – konnte „Miriam“ weiterentwickelt und 1996 auf Guatemala ausgeweitet werden. Insgesamt sind bisher rund 400 Stipendien an Frauen vergeben worden. 1993 ging es für die Familie Huber von Nicaragua wieder nach Österreich. Seither leitet Doris Huber „Miriam“ von Klosterneuburg aus. „Wir machen Workshops, Schulungen, Informationsarbeit und wollen die Lebenssituation der Frauen in Nicaragua auch den Leuten in Österreich näherbringen und so eine Brücke schaffen.“ Für ihre Arbeit wurde sie 2011 mit dem Herta-Pammer-Preis, mit dem Ehrenpreis der Republik Österreich und mit dem Menschenrechtspreis des Landes Steiermark ausgezeichnet. Zweimal im Jahr ist die 53-Jährige für mehrere Monate in Nicaragua vor Ort. Am 29. Jänner ist es wieder soweit.


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Im Gespräch 3

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Nicht abgestempelt werden als zu familienorientiert, zu alt, zu unbelastbar. Das ist eine ethische Führungsaufgabe. Foto Begsteiger / Theissen

Zufriedene Mitarbeiter/innen sind motivierte Mitarbeiter/innen; Betriebe profitieren, wenn sie Ethik miteinbeziehen

Das Gute tun, stärkt auch den Betrieb Unternehmen sollen gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen: Menschen mit Behinderungen einstellen, ältere Arbeitnehmer/innen nicht aus den Betrieb drängen und einer Väterkarenz nichts in den Weg legen. Das sind für Gerhard Greiner, Vorsitzender von „Christ und Wirtschaft“, einige wichtige Unternehmens-Werte. ernst Gansinger

„Die Wirtschaft soll mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen!“ – Mit dieser Aussage meldete sich Mag. Martina PelzBurger, Leiterin des Jona-Personalservice, vor Weihnachten zu Wort. – Das Jona-Personalservice ist ein Betrieb der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. Dem Stiftungs-Kuratorium gehört auch Gerhard Greiner an. So hat Greiner eine dreifache Zuständigkeit, den Ball von Pelz-Burger aufzufangen: Als langjähriger Manager und Unternehmer (seit 2010 in Pension), als in einer Brückenfunktion zur Wirtschaft kirchlich Engagierter und als Jona verbundener Mitdenker in der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. Das wertvollste Kapital. Pelz-Burger bedauert, dass „menschliche Werte oft auf der Strecke bleiben, Fairness und Wertschätzung etwa, Werte, denen sich Jona verpflichtet fühle. Jona betreut in der Personalbereitstellung (Leasing) Frauen und Männer, die aufgrund ihrer Ausbildung, ihres Alters, ihrer Herkunft sowie körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung schwer Arbeit finden. Ziel der Personalüberlassung ist eine langfristige Integration. Greiner meint, soziale Verantwortung wäre einfach zu leben: „Wenn man das Wort ‚Mitarbeiter/in‘ ernst nimmt. Das bedeutet, ein Chef zu sein, der nicht alles

wissen muss, der delegieren, Verantwortung übertragen und auch Fehler zulassen kann.“ Wenn ein Vorgesetzter bei der Weihnachts­ feier davon rede, dass die Mitarbeiter/innen das wertvollste Kapital sind, ihm aber, sobald es schwierig wird, gleich die Kündigung einfällt, lebt er nicht, was er sagt. Treue in der Krise. „Wie schnell trennt sich manches Unternehmen von Personal!“, sagt Greiner nachdenklich. Manche Firmen benutzen die Krise, um Personal abzubauen. Es gebe aber auch viele, die sich vorbildlich verhalten. Greiner erzäht zum Beispiel von einem kleinen Betrieb, in dem der Chef vor zwei Jahren zu den Mitarbeiter/innen gesagt hat, man müsse jetzt kürzertreten, aber er werde niemanden kündigen, denn sie alle haben mitgeholfen, den Betrieb aufzubauen. Und heute steht der Betrieb wieder gut da. Diese Verlässlichkeit, dieses Zur-BelegschaftStehen, den Wert der Erfahrung schätzen, lohne sich also auch für einen Betrieb. Angepasste Arbeitsbedingungen schaffen. Das gelte besonders auch im Umgang mit älteren Arbeitnehmer/innen: Sich von ihnen zu trennen, weil sie in die nächste Abfertigungsstufe kommen oder mit zunehmendem Alter teurer werden, sei sehr kurzsichtig. Es komme leider immer wieder vor. „Es ist verrückt, Knowhow wegzugeben, wenn jemand vielleicht zeitlich nicht mehr so belastbar ist“, sagt Gerhard Greiner. Der verantwortungsvolle Betrieb sollte Arbeitsbedingungen schaffen, die auf ältere Beschäftigte Rücksicht nehmen. Und er stellt auch Menschen jenseits der 50er-Jahre ein. Jungen Mitarbeiter/innen gegenüber gelte es ebenfalls, Verantwortung zu übernehmen. Etwa bei der Väterkarenz, die nun in Österreich Schritt

für Schritt mehr angenommen wird. Doch gebe es Betriebe, die damit schlecht umgehen. Greiner erzählt von einem renommierten Unternehmen, bei dem ein junger Mann, der den Gedanken an Väterkarenz ausspricht, „abgeschossen ist“. Hier gesellschaftliche Verantwortung nicht zu übernehmen, bedeute, Nutzen für den Betrieb nicht auszuschöpfen, sieht Greiner Rückwirkungen: Wenn es im privaten Bereich stimmt, profitiere auch das Unternehmen. Männer in Väterkarenz erwerben Verständnis für die Familienarbeit und schätzen sie, was auch der Partnerschaft gut tut. Sichere Partnerschaften aber strahlen positiv in die Arbeitswelt hinein. Gestärkte soziale Kompetenz. Ähnliches gelte auch für die Beschäftigung von Menschen mit Beeeinträchtigungen, wofür es ja positive Beispiele gibt. Manche davon wurden in der KirchenZeitung schon vorgestellt – Winkler Markt, bellaflora in Regau, Holzofen-Bäckerei Gragger, die Caritas-Spar-Märkte in St. Florian und Alberndorf ... Einen Menschen mit einer Beeinträchtigung im Betrieb aufzunehmen, bedeute schon auch mehr Aufwand, aber unterm Strich profitiere der Betrieb, weil die Beschäftigten miteinander ihre soziale Kompetenz stärken

Dir. Gerhard Grei­ner, „Christ und Wirtschaft“.

Mag. Martina PelzBurger, Jona. priv.at


Ruhig und froh – wie es Johannes XXIII. war Vor 30 Jahren, am 17. Jänner 1982, wurde Maximilian Aichern OSB im Linzer Mariendom zum Bischof geweiht. Am Sonntag, 22. Jänner 2012 feiert die Diözese Linz den Jubilar im Rahmen der Sonntags-Eucharistiefeier im Linzer Mariendom und lädt zur anschließenden Begegnung auf dem Domplatz ein. Die KirchenZeitung sprach mit dem Jubilar. Interview: Matthäus Fellinger

„Lasst euch die Freude am Menschsein und Christsein nie durch etwas nehmen.“ Mit diesen Worten haben Sie sich bei der Dankfeier der Diözese Linz für Ihr Wirken als amtierender Bischof verabschiedet. Wie geht es Ihnen seither – mit der Freude am Glauben und an der Kirche?

Maximilian Aichern: Dieses Wort stammt von Papst Johannes Paul II. Bei seinem Pastoralbesuch in Österreich hat er es in Salzburg gesprochen. Ich sage es sehr oft den Menschen, weil im menschlichen und kirchlichen Bereich manches ein bisschen kompliziert läuft und Vorkommnisse sind, die wirklich nicht angenehm sind, sodass sich Menschen distanzieren. Ich erlebe den Glauben als großes Geschenk, als Hilfe und Erfüllung. Ich sehe auch die Kirche – trotz mancher Wünsche und Sorgen – als etwas sehr Positives. Ich bin dankbar, dass ich der Kirche ein Leben lang dienen und zur Erfüllung ihrer Aufgabe beitragen durfte – und darf. Dazu gehört ganz sicher auch die Anteilnahme an den heute gewiss bestehenden Problemen und das Bemühen, manches, ja vieles zu erneuern. Nach sechs Jahren Abstand gefragt: Ist Ihnen der Abschied damals schwergefallen?

Aichern: In einem gewissen Sinn fällt einem jeder Abschied schwer, weil er ein Loslassen bedeutet. Aber es ist doch eindeutig so: Man ist nicht mehr so arbeitskräftig und braucht eine Entlastung. Dafür bin ich wirklich dankbar. Die Verwaltung der Diözese Linz in den geistlichen und strukturellen Bereichen liegt in der Hand meines Nachfolgers. Bischof Ludwig weiß um meine Hilfe. Aber Seelsorger aus dem Glauben für die Menschen von heute, das bin ich nach wie vor, deswegen bin ich ja auch Priester geworden.

Sie könnten sich heute zurückziehen. Sie sind aber nach wie vor in und außerhalb der Diözese aktiv und ein gern gesehener Gast. Was motiviert Sie zu diesem doch anstrengenden Einsatz?

Aichern: Es ist doch schön, wenn man in zunehmendem Alter auch noch leistbare Aufgaben hat. Ich freue mich, wenn ich helfen kann und zu manchen Dingen beitragen kann, wenn ich gefragt und eingeladen werde – zum Beispiel zur Feier von Gottesdiensten, zu Einkehrtagen, Segnungen und Weihen, zu Firmspendungen, oder wenn ich als Zeitzeuge oder auch zu heutigen Ereignissen in Diskussionsrunden befragt werde. Ich bin froh, dass da vieles möglich ist. Manchmal muss ich leider absagen, wenn Termine sich überschneiden. Und Nachtfahrten mit dem Auto sind für einen so alten Menschen überhaupt nicht mehr angenehm. Sie fahren nach wie vor zu diesen Terminen selber?

Aichern: Ja freilich. Wenn es weiter weg geht, fahre ich mit dem Zug. Und fallweise, wenn es um Funktionen geht, wo man eine Hilfe braucht, fährt schon auch jemand mit. „Unsere Sendung hat ein Ziel: die Menschen. Deshalb wird die Kirche der Zukunft ganz wesentlich von Laien mitgeprägt sein“, haben Sie im Juni 2005 in einer Rede gemeint. Ist die Kirche heute nahe genug bei den Menschen?

Aichern: Seien wir uns doch bewusst, dass wir alle Kirche sind, dass alle Getauften eine aktive Aufgabe und Verantwortung haben. Es ist beruhigend und erfreulich, dass gerade in Oberösterreich viele Jugendliche, Frauen und Männer sich im sozial-caritativen Bereich, in der Gottesdienstgestaltung, in der

Glaubensweitergabe, in der Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur intensiv einsetzen. Ich meine, dass dadurch die Kirche den Menschen spürbar näher gekommen ist, sodass sie ihre „Freude und Hoffnung, Bedrängnis und Trauer“ teilen können, wie es die Pastoralkonstitution des II. Vatikanischen Konzils ausdrückt. Aber wir sind sicher noch auf dem Weg zur noch besseren Verwirklichung dieses Anliegens, das ja die Weltbischofssynode über die Laien 1987, bei der ich als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz mitarbeiten durfte, so sehr betont hat. In Österreich sind seit Längerem kirchliche Reformbewegungen aktiv: die Laieninitiative, die Pfarrerinitiative und – länger schon – „Wir sind Kirche“. Können Sie die Anliegen dieser Bewegungen verstehen oder teilen?

Aichern: Diese Anliegen werden immer wieder vorgetragen. Wir haben darüber immer wieder gesprochen, zuletzt vor gut zehn Jahren beim „Dialog für Österreich“ in Salzburg. Ich kann diese Bewegungen durchaus verstehen. Ihre Anliegen werden ja auch von einer Reihe von Bischöfen geteilt, wenn man auch bei der Vorgangsweise nicht in allem auf einer Linie liegt. Ich kann dem, was Altbischof Stecher von Innsbruck oder Alt-Weihbischof Krätzl von Wien darüber gesagt haben, durchaus zustimmen. Es müssten manche Anliegen auf weltkichlicher Ebene noch stärker vertreten werden, denn viele Christen teilen diese Anliegen. Dass wir Bischöfe mehrmals darüber gesprochen, auch manches in Rom diskutiert haben, ist wahrscheinlich kaum an die Öffentlichkeit gedrungen. Ich selbst habe einige dieser Fragen bei Gesprächen mit Papst Johannes Paul II. und mit


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Interview 5

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Maximilian Aichern Maximilian Aichern wurde am 26. Dezember 1932 in Wien geboren. Am 9. Juli 1959 wurde er in Subiaco, Rom, zum Priester geweiht. Ab 1964 war er Abtkoadjutor, ab 1977 Abt der Benediktiner von St. Lambrecht. Von 1978 bis 1981 war Aichern auch Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation. Am 15. Dezember 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Linz. Bischofsweihe war am 17. Jänner 1982. Am 18. September 2005 folgte ihm Bischof Dr. Ludwig Schwarz nach. Sein Wahlspruch als Bischof lautet „In caritate servire“ – In Liebe dienen. Bischof em. Maximilian Aichern an seinem Schreibtisch in seiner Wohnung im Domherrenhaus in Linz – mit einer neuen Buch über Papst Johannes XXIII. Kiz/MF

dem damaligen Kardinal Ratzinger angesprochen. Kirche muss um der Menschen willen immer weiter denken. Sie muss das Wort und die Gedankengänge, die Jesus ausspricht, für die Zeitverhältnisse den Menschen klarlegen und sagen, ob von Jesus her diese Möglichkeiten gegeben sind oder doch nicht. Halten Sie den jetzt diskutierten Vorschlag eines „Diözesankonzils“ für sinnvoll?

Aichern: Gemeinsame Gespräche zu führen, ist immer sehr wichtig. Die Kirche muss ja auf die Freuden und Sorgen der Menschen Antworten geben, die den Menschen wirklich helfen, die aber auch mit dem Verhalten Jesu in Einklang stehen. Wir hatten schon 1986/87 in der Diözese Linz eine Diözesanversammlung zur Frage der Weitergabe des Glaubens in der heutigen Gesellschaft. Wenn Sie an die 30 Jahre als Bischof denken: Wofür sind Sie besonders dankbar?

Aichern: Zuerst für die Hilfe Gottes, die ich immer gespürt habe. Ich bin auch dankbar für die viele Unterstützung der diözesanen und pfarrlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Haupt- und Ehrenamtlichen, der Priester, Diakone und Laien. Ich bin dankbar für die gute Atmosphäre in der Diözese Linz, für die vielen Begegnungen und Gespräche bei uns. Ich denke an die Pfarrbesuche, die gewichtigen Gespräche im Zuge des Sozialhirtenbiefes und des Ökumenischen Sozialwortes, auch an die Kontakte in der Weltkirche. Dabei denke ich besonders an unsere Nachbar- und Partnerdiözesen im Ausland und an die Begegnungen Rom, wo ich 27 Mal Österreichs Vertreter bei der Italienischen Bischofskonferenz sein durfte.

XX Jubiläumsgottesdienst im Linzer Mariendom am Sonntag, 22. Jänner 2012, 10 Uhr. Anschließend Begegnung bei warmen Getränken.

Gibt es umgekehrt Dinge, von denen Sie froh sind, dass Sie sich nicht mehr darum kümmern müssen?

eine Reihe von Altbischöfen aus Österreich und Bayern zusammenkommen.

Aichern: Natürlich sind mit dem Bischofsdienst auch schwierige Fragen verbunden, wo es einem in der Pension besser geht, weil Lasten abgenommen sind. Ich wusste mich aber immer gestützt und mitgetragen von der großen Mehrzahl der Priester, Ordensleute und Gläubigen. Besonders wichtig sind mir immer das Priesterseminar und die jüngeren Priester gewesen und die weiteren Stätten der Bildung, wo die Diözese sehr viel leistet. Belastet haben mich manche Auseinandersetzungen innerhalb der Kirche – dass mitunter Feindbilder aufgebaut wurden und dass gelegentlich vom Bischof gewaltsames Eingreifen gefordert wurde. Für mich war immer maßgeblich, was ich von Papst Johannes XXIII. schon in meiner Studienzeit gelernt habe, der immer wieder gesagt hat: „Non vi, sed amore.“ Nicht mit Gewalt soll man seine Aufgabe erfüllen und den Menschen gegenübertreten, sondern mit Geduld und Liebe.

Sie haben vor Kurzem das 80. Lebensjahr begonnen. Viele tun sich schwer mit dem Älterwerden. Wie geht es Ihnen damit?

Die Emeritierung als Bischof bedeutet auch persönlich so manche Umstellung. Sie leben in einer kleinen Wohnung in einer Hausgemeinschaft mit anderen. Wie geht es Ihnen damit?

Aichern: Mit geht es gut. Ich fühle mich im Domherrenhof und in der Hausgemeinschaft, in der einige Domkapitulare, Theologieprofesssoren und weitere Leute wohnen, sehr wohl. Auch sonst habe ich viele Kontakte, nicht nur aus dem kirchlichen Bereich. In der Linzer Pfarre Christkönig darf ich regelmäßig mitarbeiten. Viel bedeuten mir auch die regelmäßigen Begegnungen, zu denen

Aichern: Älterwerden und Ältersein halte ich für ein Geschenk, wenngleich man auch mit manchen gesundheitlichen Problemen belastet ist. Aber Papst Johannes XXIII. hat immer wieder gesagt: „Ruhig und froh lebe ich weiter.“ Ich denke, das ist wohl auch mein Motto. Ich sehe für mich in dieser Zeit auch eine Aufgabe, andere nennen es vielleicht ein Hobby. Ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert und habe vom Kloster aus und als Bischof viele Kontakte ins Ausland gehabt. Ich bin dabei, manches aus der Geschichte der Orden Mitteleuropas, Südosteuropas und des nördlichen Afrika und Asiens zu erforschen und die Gedanken mit Historikern immer wieder auszutauschen. Ich sehe, dass man auch in der Zeit des Altseins ein Beispiel geben kann, dass man mit Zufriedenheit, Dankbarkeit und Optimismus diese Lebensepoche erleben darf und dass man manche Aufgabe – auch in der Seelsorge – noch erfüllen kann. Dazu gehört auch das Gebet für die Menschen insgesamt und für die Kirche. Herr Bischof, danke für das Gespräch – und namens unserer Leserinnen und Leser: Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und Gottes Segen für Ihr Leben und Wirken!


6 Oberösterreich

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Politik und Soziales Kirchenbeitrag und Kultus-Steuer Als Bauernbundobmann hat Landesrat Max Hiegelsberger am 4. Jänner mit dem Vorschlag aufhorchen lassen: Aus Gerechtigkeitsgründen sollten auch aus der Kirche Ausgetretene einen Kulturbeitrag leisten. „Die Geschichte und Identität eines Landes finden sich auch in den geschichtsträchtigen Gebäuden. Die Stifte, Klöster und Kirchen sind Wahrzeichen des Landes Oberöstereich. Der Kirchenbeitrag wird auch zum Erhalt für diese Gebäude verwendet. Es kann nicht sein, dass von diesen Wahrzeichen jeder profitiert, aber nicht alle beim Erhalt mitzahlen!“, sagte Hiegelsberger. Skeptische Aufnahme. Zu Hiegelsberger Vorstoß kam kaum Beifall, aber viel Skepsis und Zurückhaltung. Der Linzer Generalvikar Severin Lederhilger sieht im Vorschlag eine Anregung zur Diskussion über die Verantwortung für den Schutz und Erhalt von Kulturgütern. Die Kirchen-Mitglieder trügen derzeit einen beachtlichen Teil zum Erhalt der Kulturgüter bei. Man müsse aber die Unterschiedlichkeit eines privaten Kirchenbeitrags und einer öffentlichen Steuervorschreibung berücksichtigen. Bischof Küng hält den Vorschlag für diskussionswürdig, Vizekanzler Spindelegger meint: Interessant, aber derzeit nicht im Vorhabens-Paket. SP-Kultursprecherin Sonja Ablinger hält die Idee für völlig absurd und diskrimierend gegenüber nicht katholischen Religionsgemeinschaften und Konfessionsfreien. Oberösterreichs neuer KA-Präsident Bert Brandstetter zeigte sich nicht abgeneigt und meinte: „Die Zahl der Kirchensteuerzahler aller Kirchen wird immer kleiner. Die Gelder, die der Staat für diese Dinge zur Verfügung hat, werden auch nicht mehr. Man kann uns den Erhalt dieser Kulturgüter nicht alleine zumuten.“

Krisen rund um Weihnachten Zur Weihnachtszeit sind die psychosozialen Dienste besonders gefragt, hieß es vor Weihnachten. – War es dann tatsächlich so, fragten wir bei EXIT sozial, pro mente und TelefonSeelsorge nach. Die drei Einrichtungen bestätigen, dass es auffallend viele Beratungs- und Betreuungskontakte gab. EXIT sozial etwa stellte zwischen 29. Dezember und 4. Jänner eine Zunahme der Kontakte gegenüber der Weihnachtswoche um fast zwei Drittel fest. Auch alle Krisenzimmer waren belegt, es mussten aus Platzmangel sogar Betroffene abgewiesen werden. Monika Czamler von pro mente OÖ berichtet von ziemlich anstrengenden Tagen vor und nach Weihnachten. So mussten erheblich mehr Menschen betreut werden, die nach Suizidfällen in ihrem Umkreis traumatisiert waren. Gründe für die Suizid-Häufung sind auch Arbeitsplatzverluste. Silvia Breitwieser von der TelefonSeelsorge berichtet von auffallend vielen Beratungsstunden im Dezember. Die Themen seien aber nicht anders, sie haben nur eine besondere Gewichtung: Kränkung, Enttäuschung, Beziehungskonflikte, Verluste; auch Dank für Hilfe sowie Lebens-Bilanzierung.

Der König auf dem Rad

Munderfing. Emanuel Weiß, der von Geburt an körperbehindert ist, war heuer einer von vielen Sternsinger/innen. Er war auf seinem Fahrrad mit der Gruppe unterwegs So trug er bei, den Armen zu helfen und als ausgesprochen guter Sänger den besuchten GemeindeBürger/innen Freude zu machen pfarre

Vor dem „Tag des Judentums“ und der „Ökumenischen Weltgebetswoche

Der Glaube verwandelt die Kirchen Seit dem Jahr 2000 feiern alle Kirchen in Österreich jeweils am 17. Jänner, dem Tag vor der weltweit begangenen „Gebetswoche für die Einheit der Christinnen und Christen“ den „Tag des Judentums“. Diese Initiative geht auf die Zweite Europäische Versammlung in Graz im Jahr 1997 zurück Das Datum ist bewusst gewählt, denn vor aller Verschiedenheit der Kirchen steht das allen gemeinsame Fundament: die Verwurzelung der Kirchen im Judentum, entsprechend dem Wort aus dem Römerbrief: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.“ Am Tag des Judentums wird an der Katholisch-Theologischen Pri­ vat­ universität in Linz Univ.Prof. Dr. Johann Maier einen Vortrag über „Die Bandbreite des Judentums heute“ halten. Er wird die Erscheinungsweisen von einem orthodox ausgeprägten Judentum bis zu einem säkularen Judentum charakterisieren. Das

Christlich-jüdische Komitee OÖ und das Referat für Ökumene sowie katholische und evangelische Einrichtungen laden dazu ein. Gebetswoche um Einheit. Am Donnerstag, 26. Jänner ist die Evangelisch-methodistische Kirche Gastgeberin beim diesjährignen gemeinsamen Gottesdienst der christlichen Kirchen für die Einheit der Christen. Die Gebetswoche wird auf der nördlichen Halbkugel jeweils von 18. bis 25. Jänner, auf der Südhalbkugel um Pfingsten begangen. Das Motto der diesjährigen Gebetswoche ist dem 1. Korintherbrief entnommen: „Wir werden alle verwandelt durch den Glauben an Jesus Christus.“ XX Tag des Judentums. Di., 17. Jänner, 19.30 Uhr, Kath.-Theol. Privatuniversität. XX Gottesdienst zur Weltgebetswoche um die Einheit der Christen,


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Kultur 7

12. Jänner 2012

KULTURLAND

40 Jahre Zeitschrift „kunst und kirche“

Die vielen Gesichter der Scham Die Scham ist Thema der aktuellen Ausgabe von „kunst und kirche“. Schon seit 1971 bietet die ökumenische Zeitschrift ihren Leser/ -innen Beiträge zu zeitgenössischer Kunst und Architektur im christlichen Umfeld. CHRISTINE GRÜLL

Der junge Mann auf dem Foto schaut direkt in die Kamera. Mit nacktem Oberkörper muss er sich ungeschützt anderen Blicken aussetzen. Empfindet er Scham oder sollten das vielmehr die Betrachtenden tun? Das ist eine der Fragen, mit denen sich Künstler/innen, Architekt/innen und Filmemacher/innen diesem Gefühl der Verlegenheit oder der Bloßstellung nähern. Vierzehn Projekte werden im Heft vorgestellt, darunter jenes der Künstlerin Fiona Tan. Ihre Fotografien von amerikanischen Häftlingen erinnern an die Arbeiten des deutschen Fotografen August Sander. Er hat die Würde des abgebildeten Mannes, eines politischen Häftlings, im Jahr 1943 mit der Kamera festgehalten. 40 Jahre Kunstvermittlung. „Die Kunst hat sich verändert und die Zeitschrift greift diese jungen Positionen auf. Das finde ich gut!“, meint Günter Rombold. Der Redakteur der „ersten Stunde“ führte anlässlich des Jubiläums ein kurzes Gespräch mit Herausgeberin Monika Leisch-Kiesl. Es ist ebenso nachzulesen wie die Biografien der vier neuen Redakteur/innen, die den Inhalt zukünftig verstärkt mitgestalten werden. Sie wollen „sich nicht mit dem ersten Blick, der ersten

Erkenntnis“ zufriedengeben, sondern Zusammenhänge herstellen und den Blickwinkel öffnen. Mit Beiträgen wie zum Kirchenbau in den 1970er Jahren, zu den Zeichen von Religion in der modernen Kunst, zum sich wandelnden Christus- und Frauenbild, zu Kunst und Islam oder zu Reisen in anderen Ländern vermittelt „kunst und kirche“ das schon seit 40 Jahren: Sehen lernen durch Kunst.

 Fachmesse in Salzburg. Von Do., 12. bis Sa., 14. Jänner findet im Messezentrum die „Monumento Salzburg 2012“ für Denkmalpflege statt. 130 Aussteller aus sieben Nationen geben Einblick in Restauration, Materialforschung und Bau.  Info: Tel. 0662/24 04-0, www.monumento-salzburg.at

 Konzert im Stift Lambach. Am Sa., 14. Jänner, um 20 Uhr spielt Peter Lang im Sommerrefektorium die Klaviersonate „Pathéthique“ von Ludwig van Beethoven.  Karten unter Tel. 07245/312 2312, E-Mail: office@prodiagonal.at

 Führung im Lentos. Der Diözesankunstverein lädt in der Reihe „Kunst in der Region“ am Mi., 18. Jänner, um 14.30 Uhr ins Lentos Kunstmuseum Linz. Direktorin Stella Rollig führt durch die Ausstellung von Markus Schinwald, der 2002 den Förderpreis des DKV erhielt.  Anmeldung bis 17. Jänner bei Mag. Judith Wimmer, Tel. 0676/87 76-44 40 oder E-Mail: dkv@dioezeselinz.at

Anschauen und angeschaut werden: Dieser politische Häftling, fotografiert 1943, gibt den Blick zurück. KUNST UND KIRCHE

 Ausstellung in Schloss Puchberg. Am Mi., 18. Jänner, wird um 19 Uhr die Ausstellung „Kunst und Kirche auf Augenhöhe“ eröffnet. Gezeigt werden bis 4. März rund 100 künstlerische

Leitfaden durchs Kulturjahr 2012 Kirchen und Klöster stehen mit Ausstellungen im Rampenlicht. Das neue Musiktheater in Linz soll Ende 2012 fertiggestellt werden, das „oö. kulturquartier“

Stift Lambach

K-BÜRO

in Linz wird eröffnet und in Kopfing findet das Fest der Oö. Volkskultur statt. Das Angebot in diesem Jahr ist vielfältig, und die Kirche spielt dabei eine wesentliche Rolle:  Sie ist ein wichtiger Partner der Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung von April bis November. Einen Teil der Schau mit dem Titel „Verbündet – verfeindet – verschwägert“ wird das ehemalige Augustiner Chorherrenstift in Ranshofen beherbergen.  Die Ausstellung „Leben im Vierkanthof“ wird von April bis

November im Stift Seitenstetten, NÖ, und im Sumerauerhof gezeigt. Das Freilichtmuseum wird durch eine Dokumentation der Baugeschichte der Vierkanter erweitert.  Gemeinsam mit oö. Stiften und Klöstern geben die Landesmuseen von Juni bis November mit „Treffpunkt Klosterleben“ Einblick in die Kulturgeschichte und Kunst.  Arbeiten von Alfred Haberpoitner sind von März bis Mai in der Landesgalerie zu sehen. Er gestaltete u.a. den Altarraum in der Pfarrkirche Hargelsberg.

Siegfried Anzingers „Frauenfenster“ in Weyer. KUNSTREFERAT

Projekte, die in der Diözese zwischen 2000 und 2010 umgesetzt wurden. Begrüßen wird Bischofsvikar Dr. Wilhelm Vieböck, Dr. Martina Gelsinger und MMMag. Hubert Nitsch vom Kunstreferat werden Gespräche mit Künstler/ innen und Pfarrvertreter/innen führen.


Jugend geht ab Erst vor kurzem sorgte eine Studie unter Wiener Jugendlichen für mediale Aufregung. Von einer „Generation der Egoisten“ war da die Rede; von Leuten, für die nur Leistung und Erfolg zählen und die für Schwächere kein Herz und kein Mitgefühl haben. Ist die Jugend wirklich so? Dem geht die Österreichische Pastoraltagung ebenso nach wie dem Thema Jugend und Kirche. „Jugend geht ab“ lautet der zweideutige Titel. Wir sprachen mit der Jugendleiterin Stefanie Poxrucker. Interview: Hans Baumgartner

Österreichs Jugend, eine Generation, die vor allem auf sich selbst schaut, auf den eigenen Vorteil, das eigene Fortkommen. Wie geht es Ihnen mit diesem Befund?

Poxrucker: Ich bin erstaunt, was da alles über die jüngste Studie des Instituts für Jugendforschung berichtet wurde. Ich finde mich mit meinen 24 Jahren darin absolut nicht wieder. Und ich erlebe auch die Jugendlichen, mit denen ich arbeite (zwischen 13 und 22), anders. Es ist schon richtig, dass es für Jugendliche – heute vielleicht mehr als noch vor einigen Jahren – wichtig ist, etwas zu schaffen, in der Schule gut zu sein oder eine attraktive Lehrstelle zu finden. Aber das macht die jungen Leute noch lange nicht zu rücksichtslosen Konkurrenten; im Gegenteil, ich erlebe, wie wichtig ihnen Freundschaft ist, wie wichtig ihnen gute Beziehungen und Klassengemeinschaft sind, wie wichtig auch ein gutes Auskommen mit den Eltern bzw. der Familie. Allerdings mag es hier schon (noch) einen Unterschied geben zwischen Jugendlichen im ländlichen Raum und Jugendlichen in Großstädten (Studie: Wiener Jugendliche). Stimmt der Eindruck, dass Jugendliche in vielen Bereichen wie Erfolg, Karriere oder auch Einstellung zu Ausländern ganz ähnlich ticken wie ihre Eltern?

Stefanie Poxrucker (24) ist gelernte Sozialpädagogin. Seit Herbst 2010 arbeitet sie als Jugendleiterin im Oberen Mühlviertel. Zuvor war sie ehrenamtlich in der Kath. Jugend engagiert, davon vier Jahre als Vorsitzende der KJ Oberösterreich. Sie gehört zu den Initiator/innen der Aktion „Hallo Rom“ nach dem Missbrauchsskandal. KIZ/Poxrucker

Die heutigen Jugendlichen sind keine „Rebellen“. Sogar in der Pubertät sind die Abgrenzungskonflikte mit den Eltern weniger heftig als früher. In der Regel haben Eltern zu ihren Kindern und umgekehrt recht gute, manchmal sogar freundschaftliche Beziehungen. Es ist längst nicht mehr uncool, wenn die Tochter mit der Mama einkaufen geht. Ich glaube, das hat auch etwas damit zu tun, dass wir in einer unsicheren Zeit leben – politisch, wirtschaftlich, beruflich. Da sehen sich die Jugendlichen in ihren Familien ganz gut aufgehoben. Das färbt auch auf die Werthaltungen und Lebenseinstellungen ab. Wenn manche erschrecken, wie Jugendliche über sich, das Leben und die Mitwelt denken, dann vielleicht auch deshalb, weil sie hier einen Spie-

gel vorgehalten bekommen, der recht ungeschminkt ihr eigenes (Erwachsenen-)Denken und Tun zeigt – wobei ich meine, dass Jugendliche da und dort die Dinge doch noch kritischer sehen. Wo die Jugendlichen den Erwachsenen weit „voraus“ sind, das ist die Welt der neuen Medien. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Die neuen Medien gehören heute einfach zur Jugendkultur. So wie wir, wenn wir gerade vom gemeinsamen Fortgehen heimgekommen sind, mit der Freundin ewig telefoniert haben, trifft sich meine Schwester mit ihnen auf Facebook. Wenn gesagt wird, dass die Jugendlichen nur mehr „virtuelle“ Freund/innen haben und dabei vor dem Computer vereinsamen, dann betrifft das nicht die jungen Leute, die ich kenne. Sie wissen recht genau den Unterschied, was „Freunde“ auf Facebook sind, und was im realen Leben. Und wirklich pflegen und ernst nehmen tun sie – auch im Internet – jene Freundschaften, die ihnen auch im realen Leben wichtig sind, die Freunde und Freundinnen aus der Schule, dem Verein oder aus ihrem Dorf. Ich würde mir allerdings wünschen, dass die Schulen, die selber zunehmend mit den neuen Medien arbeiten, mehr täten, um den Jugendlichen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, vor allem, wo es um den Schutz der eigenen Person geht. Jugend und Sexualität: Da scheint sich unter dem Einfluss neuer Medien eine Menge zu verändern. Was geht da wirklich ab?

Ich erlebe manchmal eine Sprechweise, die wirklich schockierend, entwürdigend und sexistisch ist – eher unter jüngeren Jugendlichen. Und ich höre, dass man sich diese „Sprache“ vielfach aus Quellen im Internet aneignet. Es sind aber die Erwachsenen, die mit primitiven Raps oder Pornos Geld machen. Wenn man bei den Jugendlichen an dieser Oberfläche allerdings etwas kratzt, dann kommen viel Unsicherheit, Fragen und auch ein Stück weit Scham zum Vorschein. So hart sie


KirchenZeitung Diözese Linz

12. Jänner 2012

Thema 9 „Jugend geht ab“. Unter diesem doppeldeutigen Motto steht heuer die Österreichische Pastoraltagung, die vom 12. bis 14. Jänner in Salzburg/ St. Virgil stattfindet. Wenn „etwas abgeht“, so kann das heißen, es fehlt (die Jugend in der Kirche); es kann aber auch bedeuten, etwas „geht ab“ wie eine Rakete (siehe Jugendtreffen in Mariazell). KIZ/KJ.

manchmal auch reden, es gilt unter Jugendlichen gar nicht so cool, wenn es heißt, der oder die hat viele Bettgeschichten. Im Gegenteil: Ich erlebe, dass die große Mehrheit der Jugendlichen im Umgang mit Freundschaft, Beziehung und Partnerschaft sehr verantwortungsvoll handelt – freilich ziemlich weit weg von kirchlichen Vorgaben, aber dennoch auf der ehrlichen Suche nach einem guten Weg. Das zeigt auch die Tatsache, dass bei den von der Katholischen Jugend angebotenen Orientierungstagen das Thema Sexualität und Beziehung das meistgewählte ist. Auch als Jugendleiterin werde ich immer wieder darauf angesprochen. Für mich ist das auch ein besonderer Vertrauenserweis. Vor kurzem las man, die Jugend stehe wieder auf „alte“ Werte. Ist das so?

Wenn „alte“ Werte jene sind, die von manchen Zeitgeistmedien schon zu Grabe getragen wurden, dann kann schon sein, dass es da bei der Jugend eine Auferstehung gibt. Ich erlebe gerade unter den jüngeren Jugendlichen, dass Werte wie Familie, stabile Beziehungen, Treue, Verlässlichkeit oder Freundschaft von hoher Bedeutung sind. Da gibt es – auch unter dem Eindruck unsicherer Beziehungen und Lebensverhältnisse – eine wachsende Sehnsucht; aber wichtig waren diese Werte Jugendlichen eigentlich auch früher. Heute hört man immer öfter die beängstigte Klage von einer jugendlosen Kirche. Ist sie berechtigt?

Wenn manche darüber klagen, dass man in der Kirche kaum mehr Jugendliche sieht, dann frage ich gerne nach: Sieht man denn

deren Eltern? Tatsache ist doch, dass viele Das klingt schön, aber wie schaut das in der keinen Bezug mehr zum kirchlichen Leben Praxis aus? haben, weil sie durch ihre Eltern da gar nicht Es gibt verschiedene „Einstiegshilfen“, die mehr hineingewachsen sind. Gleichzeitig es leichter machen, Jugendliche für eine KJaber erlebe ich bei vielen Jugendlichen eine Gruppe zu gewinnen oder für ein bestimmtes Sehnsucht nach Spiritualität; sie glauben an Jugendprojekt: Wenn Jugendliche über die Gott, von dem sie oft ein eher unklares Bild Jungschar, über eine Ministrant/innengruphaben, und sie suchen nach Halt und Sinn im pe oder über die Kinderliturgie schon positiLeben. Ich erlebe aber auch, dass Kirche ist bei Jugendlichen auf Anhieb sicherlich nicht gerade cool. sich viele Jugend- Sie erleben zu oft Vorschriften und Forderungen statt Verständnis. liche nicht unbedingt Antworten von der Kirche erwarten. ve Kirchenerfahrungen haben, ist schon ein Kirche ist nicht cool – vor allem wenn jun- Funke entzündet. Da gibt es schon eine Brüge Leute sie nur „von außen“ (Medien etc.) cke. Gute Kontakte und Beziehungen lassen und nicht aus eigenem Erleben vor Ort wahr- sich auch über Jugendtreffs, die oft gemeinnehmen. Aber auch dort, wo sie mich als sam von der KJ/Pfarre und der politischen Jugendleiterin durchaus positiv sehen, höre Gemeinde betreiben werden, sowie über die ich immer wieder Vorwürfe wie: die Kirche Firmvorbereitung aufbauen. Man lernt die interessiere sich kaum für die Lebenswelten Leute kennen und kann sie dann auch geJugendlicher, sie habe kein Verständnis für zielt ansprechen – etwa dass sie Jugendgotsie; sie habe einerseits keine Ahnung, was da tesdienste musikalisch gestalten, oder dass „abgeht“, komme andererseits aber immer sie bei einem Projekt von „72 Stunden ohne mit Geboten und Ansprüchen daher. Kompromiss“ mitmachen. Die große Zahl von Jugendchören und Bands, aber auch der Zuspruch, den Jugendtreffs, gut gestaltete Wenn man Ihnen zuhört, ist der Graben zwiJugendliturgien, pfarrliche Jugendteams oder schen Jugend und Kirche doch ziemlich tief? Ich will da nichts schönreden: Es gibt diesen KJ-Gruppen – zumindest in unserer Diözese Graben, der durch manche Frusterfahrungen – immer wieder finden, zeigen: Dort, wo Kirder vergangenen Jahre noch tiefer wurde. che unter Jugendlichen präsent ist, wo sie Anderseits gibt es auch viele Möglichkeiten jemanden haben, der/die sie versteht und ihund Formen, wie man als Kirche bzw. als Pfar- nen Rede und Antwort steht über die eigene re auf Jugendliche zugehen kann – und wo Hoffnung und den eigenen Glauben, dort wo das auch gelingt. Das Entscheidende für mich ihnen Möglichkeiten geöffnet werden, mitist, dass man einladend ist und dabei immer zutun, da lassen sich Jugendliche auch anwieder versucht, die unterschiedlichen Be- sprechen. Das pfarrliche Leben bietet viele dürfnisse und Talente der Leute anzuspre- Möglichkeiten, Jugendliche einzuladen, sie einzubinden und ihnen Platz zu geben. chen.


10 Panorama stenogramm n Sozial verträglich. Der evangelische Bischof Michael Bünker hat sich für die Einführung einer Sozialverträglichkeitsprüfung ausgesprochen. Bereits die Maßnahmen zum derzeit geplanten Sparpaket könnten

12. Jänner 2012

Kirchenaustritte sind 2011 um ein Drittel zurückgegangen, aber immer noch hoch

Erwartungen an die Kirche Im vergangenen Jahr sind um knapp ein Drittel weniger Menschen aus der römischkatholischen Kirche ausgetreten als ein Jahr zuvor. Der Rückgang bei den Austritten war allerdings geringer als erhofft. Im Jahr 2011 sind 58.603 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Gegenüber dem vom Missbrauchsskandal überschatteten Jahr 2010 ist das ein Rückgang um knapp ein Drittel (85.960). Die Austritte liegen allerdings immer noch über dem Wert von 2009 (53.269). Das Pendel, das bei Kirchenturbulenzen schon in der Vergangenheit (Affäre Groer etc.) stark ausgeschlagen hatte, ist damit weniger stark zurückgegangen, als viele

Bischof Michael Bünker fordert Sozialverträglichkeitsprüfung. EPD.

Organisationen wie der Caritas, der Armutskonferenz oder der Diakonie vorab zur Begutachtung vorgelegt werden. Bei der Überprüfung der sozialen Auswirkungen von Gesetzen sollte es eine ähnlich klare Verfahrensordnung geben wie bei Umweltverträglichkeitsprüfungen. Bereits im Sozialwort der Kirchen (2003) wird eine Sozialverträglichkeitsprüfung gefordert. Tag des Judentums. Seit dem Jahr 2000 laden die christlichen Kirchen Österreichs am 17. Jänner zum „Tag des Judentums“ ein. Er soll die enge Verbundenheit des Christentums mit der Religion, aus der Jesus kommt, deutlich machen, aber auch an das von Christen an Juden begangene Unrecht erinnern. Das Datum wurde bewusst vor dem Beginn der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen gewählt. Damit soll bei allen Trennungen an die gemeinsame Verwurzelung aller christlichen Kirchen im Judentum erinnert werden. Pfarrgemeinderat. Mit einem Hirtenwort zum 8. Jänner haben die Bischöfe Österreichs zur Teilnahme an den Pfarrgemeinderatswahlen am 18. März eingeladen. Sie ermuntern die Pfarrbevölkerung, sich an der Suche geeigneter Kandidat/innen zu beteiligen bzw. selbst zu einer Kandidatur bereit zu sein. Der PGR habe eine entscheidende Rolle für eine lebendige Pfarre.

KirchenZeitung Diözese Linz

Wilhelm Vieböck, Pastoralamtsleiter der Diözese Linz, setzt auf eine menschennahe und gesellschaftlich präsente Kirche.

erhofft haben. Inwieweit dabei die Diskussionen um die von vielen als notwendig erachteten Reformen in der Kirche eine Rolle gespielt haben, kann nur vermutet werden. Der Linzer Pastoralamtsleiter Wilhelm Vieböck spricht diese Frage an, indem er meint: „Das Leben in der Kirche ist heute spannend: Den einen ist Lebensnähe und Reform ein großes Anliegen; andere sorgen sich um die Substanz des Glaubens und die zukünftige Gestalt der Kirche.“ Er verweist aber auch auf die Erfahrung, dass die Bereitschaft, sich in der Kirche zu engagieren, dort zunehme, wo man die Menschen eigenverantwortlich arbeiten lässt, wo man sie ausbildet und begleitet. Hilfe und Nähe. Die Diözese Linz wies im Zusammenhang mit den Kirchenaustrittszahlen auch auf eine Untersuchung hin, die im Mai 2011 in Oberösterreich durchgeführt wurde. Zu ihren Erwartungen an die Kirche sagten 70 Prozent der Befragten, „dass sie Menschen, die in Not geraten, hilft“. 58 Prozent (von den Jungen 63%) erwarten sich von der Kirche, dass sie sich zu sozialen Themen zu Wort meldet. Von den Pfarren erwarten sich die Befragten an erster Stelle, dass die Sakramente (Taufe, Hochzeit) in der eigenen Gemeinde gefeiert werden, dass „man bei Schicksalsschlägen Unterstützung und Beistand bekommt“ und „dass man Gemeinschaft spürt“. Drei Viertel der Befragten sind mit ihrer Kirche am Ort (Pfarre) zufrieden.

Diözesen

2010

2011

Veränderung in %

Eisenstadt

1.971

1.483

-24,8

Feldkirch

4.709

3.069

-34,8

1,21

Graz

15.103

10.516

-30,4

1,2

Klagenfurt

5.639

3.700

-34,4

0,93

Innsbruck

5.832

3.818

-34,5

0,96

Linz

13.942

9.249

-33,7

Salzburg

5.631

4.858

-13,7

St. Pölten

7.813

4.969

-36,4

Wien

25.314

16.941

-33,3

Österreich

85.954

58.603

-31,8

Austritte in % der Katholikenzahl

0,73

0,91 0,99 0,93 1,32 1,08

Die Kirchenaustritte sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, aber weniger als erhofft. Die Katholikenzahl sank von 5,45 Millionen im Jahr 2010 auf 5,41 Millionen. Laut einer deutschen Studie vom Dezember sind 2,4 Prozent der Katholiken und Protestanten entschlossen, aus ihren Kirchen auszutreten. 12,1 Prozent der Evangelischen und 9,9 Prozent der Katholiken haben schon einmal über einen Austritt nachgedacht.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

12. Jänner 2012

Das Tragen der Burka in der Öffentlichkeit ist in Frankreich seit April 2011 verboten.

reuters

Burkaverbot: Bisher sechs Verurteilte Sechs Verurteilungen und 237 Verwarnungen hat es in Frankreich seit Inkrafttreten des Burkaverbots im April 2011 gegeben. Das erklärte der französische Innenminister Claude Gueant in einem Interview mit der Zeitung „Le Monde“. In rund einem Viertel der Fälle seien die Burkaträgerinnen Frauen, die zum Islam übergetreten sind, so Gueant. Grundsätzlich zog er eine positive Bilanz: Das Tragen der Burka in der Öffentlichkeit sei deut-

lich zurückgegangen. Besorgt äußerte sich der Innenminister über eine zunehmende Zahl radikaler islamistischer Predigten in den vergangenen Monaten. Diese hätten antisemitische, antiwestliche oder diskriminierende Inhalte gehabt, so Gueant. Darauf müsse der Staat reagieren. Das Gesetz zum Burkaverbot war im Herbst 2010 beschlossen worden. In den ersten sechs Monaten wurde es noch nicht angewendet, um Bur-

Wieder Christen in Nigeria getötet

Papst Benedikt ernennt 22 neue Kardinäle

Mindestens 13 Menschen sind laut Medien in der Nacht zum Samstag bei Anschlägen auf Kirchen und Läden von Christen in ­Nigeria getötet worden. Die Polizei machte die islamistische Sekte Boko Haram für die Taten verantwortlich. Diese fordert eine Einführung des i­slamischen Rechtssystems ­ Scharia und greift seit Monaten immer wieder gezielt Christ/innen an. Mit den jüngsten Anschlägen stieg die Opferzahl in nur drei Tagen auf über 40. Nigeria droht wegen islamistischer Anschläge gegen Christ/innen laut Menschenrechtlern eine Spirale religiöser Gewalt. Die deutsche „Gesellschaft für bedrohte Völker“ sieht das Land vor einer Zerreißprobe.

Papst Benedikt XVI. wird bei ­einem für den 18. Februar angekündigten Konsistorium 22 neue Kardinäle kreieren, darunter den Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki (55), den deutschen Jesuitenpater Karl-Josef Becker (83) sowie den Prager Erzbischof Dominik Duka (68). Das kündigte Benedikt XVI. am 6. Jänner nach einer Festmesse zum Dreikönigstag im Vatikan an. Die Zahl der Purpurträger, die das wichtigste Beratergremium des Papstes bilden, erhöht sich damit auf 214, von denen zum Zeitpunkt des Konsistoriums 125 unter 80 Jahre alt und damit zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt sein werden.

katrägerinnen zu einem freiwilligen Verzicht zu bewegen. Die Zahl der Burkaträgerinnen im Land wird auf 2000 geschätzt. Das Gesetz sieht Strafen von bis zu 150 Euro und einen verpflichtenden Kurs in Staatsbürgerkunde für das Verhüllen des Gesichts in der Öffentlichkeit vor. Wer ­andere durch Gewalt oder Machtmissbrauch zum Tragen der Burka nötigt, kann mit einem Jahr Haft und bis zu 30.000 Euro Strafe belegt werden.

weltkirche Burkina Faso. Die katholische Kirche in Burkina Faso will nichts von einer Verfassungsänderung wissen, die den seit 1987 amtierenden Präsidenten Blaise Philippe Compaore eine weitere Amtszeit ermöglichen würde. Christenverfolgung. Aktuell leiden laut der Schweizer NGO „Open Doors“ rund 100 Millionen Christen weltweit unter Verfolgung und Unterdrückung. Besonders schlimm ist die Situation für Christen in Nordkorea, aber auch in Afghanistan, Saudi-Arabien und dem Iran. n Umberto Eco, italienischer Semiotikprofessor, Philosoph, Mittelaltervermittler und Erfolgsautor („Der Name der Rose“), wurde am 5. Jänner 80 Jahre alt. Aufsehen erregte 1995 Ecos Briefwechsel mit Kardinal Martini über die Frage „Woran glaubt, wer nicht glaubt?“. reuters


Sonntag

2. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 15. Jänner 2012

Er ist da zum Leben und zur Freude Früher hat man im kirchlichen Bereich hinter jeder Hautfalte die Sünde gewittert. Heute wird in der Gesellschaft geradezu ein Kult getrieben um Fitness, Sex und fragwürdige Schönheitsideale. Beides dient nicht zum Heil. Paulus empfiehlt einen achtsamen Umgang mit dem Körper, weil er „ein Tempel der heiligen Geistkraft“ ist, die den Menschen von Gott gegeben ist. Dieser von Geistkraft bewohnte Körper kann tatsächlich der Schlüssel zum Heil im sorgsamen Umgang mit sich selber und mit anderen werden.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

1 Samuel 3, 3b–10. 19

1 Korinther 6, 13c–15a. 17–20

Johannes 1, 35–42

Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand. Da rief der Herr den Samuel, und Samuel antwortete: Hier bin ich. Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen. Der Herr rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen! Samuel kannte den Herrn noch nicht, und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden. Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen hatte. Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich (wieder) ruft, dann antworte: Rede, Herr, dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder. Da kam der Herr, trat (zu ihm) heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört! [. . .] Samuel wuchs heran, und der Herr war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten unerfüllt.

Der Leib ist aber nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns auferwecken. Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? [. . .] Wer sich dagegen an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm. Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb seines Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!

Am Tag darauf stand Johannes wieder dort, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte (Christus). Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels (Petrus).


Wort zum Sonntag

Bewohnte Körper Paulus lenkt unsere Aufmerksamkeit auf den Leib. Über ihn treten wir in Beziehung zur Mitwelt, er ermöglicht uns sinnliche Erfahrungen wie Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken. Auch Schmerzen gehören dazu. Krankheit schlägt sich auf die Stimmung, schlechte Stimmung auf den Magen. Der ganze Mensch ist gesund oder krank, nicht bloß Leib oder Seele. Ich nehme Gesangsunterricht. Mein Instrument ist die Stimme. Schon bei den ersten Übungen wird deutlich, wie es um mich steht. Der Körper lässt sich nichts vormachen. Erst wenn ich gut geerdet bin und innerlich weit, wenn ich durchlässig bin und der Atem frei strömen kann, ist mein Instrument bereit. Der Leib macht seelische Vorgänge sichtbar und ist zugleich ein Instrument, mit dem wir unsere seelische Befindlichkeit beeinflussen können. „Caro cardo salutis“ formuliert der altkirchliche Autor Tertullian. Das Fleisch, der Leib (caro) ist die Türangel (cardo) unseres Heiles.

elisabeth wimmer

Vieles dreht sich um den Körper. Heute wird geradezu ein Kult getrieben um Fitness, Sex und fragwürdige Schönheitsideale. Früher hat man im kirchlichen Bereich hinter jeder Hautfalte die Sünde gewittert. Beides dient uns nicht zum Heil. Paulus empfiehlt einen achtsamen Umgang mit dem Körper, weil er „ein Tempel der heiligen Geistkraft“ ist, die wir von Gott erhalten haben. Wenn Gott meinen Körper bewohnt, dann gilt: „Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen“ (1 Kor 6, 12). Gewarnt wird vor „Unzucht“ (griechisch: porneia). Die Bibel in gerechter Sprache übersetzt zutreffend mit beziehungslosem oder verantwortungslosem Sex. „Wer aber Sexualität in Ungerechtigkeit praktiziert, sündigt gegen den eigenen Körper“ (6, 18). Im Gegensatz dazu ist der von heiliger Geistkraft bewohnte Körper tatsächlich der Schlüssel zum Heil im sorgsamen Umgang mit sich selber und mit anderen.

komm und sieh

Zum Weiterdenken

ein blick und du gehörst nicht mehr dir selber von nun an empfängst du dich aus angeschaut werden augenblick um augenblick das herz an ihn geschmiegt lockt der staub der straße mehr als das dach überm kopf denn in seinen spuren reichen deine schritte über jeden gesichtskreis hinaus und brennender als feuer wirst du in seiner nähe Andreas knapp

Bin ich in meinem Körper zuhause? Wo erlebe ich mich als fremdbestimmt und möchte davon frei werden? Paulus fordert uns dazu auf, Gott mit unserem Körper zu loben? Was könnte das für mich bedeuten?

christian öhler ist Pfarrer in Bad Ischl – St. Nikolaus und Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion OÖ. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@kirchenzeitung.at


14 Bewusst leben

12. Jänner 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

gesundheit Prävention gegen Frühpensionen Jede(r) Fünfte im arbeitsfähigen Alter leidet an psychischen Prob­lemen. Diese erschreckend hohe Zahl ergab eine Untersuchung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit) in zehn Ländern. Ein weiteres Ansteigen von Krankenständen und Frühpensionierungen ist zu befürchten. Lage in Österreich besonders schlecht. Über 44 Prozent aller Personen, die arbeitsunfähig werden, leiden an psychischen Störungen. Univ.-Prof. Dr. Werner Schöny, Präsident von pro mente Austria, rät daher, „psychische Probleme ernst zu nehmen. Wenn man diese nicht rechtzeitig behandelt, kann es sein, dass Menschen jahrelang Krankenstände beanspruchen oder in Frühpension gehen.“ Weiters spricht er sich für Rehabilitations-Angebote nach psychischen Erkrankungen aus. Das käme dem Staat im Vergleich zu Langzeitkrankenständen und Frühpensionierungen deutlich billiger, so der Psychiater.

In Österreich leiden besonders viele Menschen an psychischen Erkrankungen. waldhäusl

Reha-Angebote sind überlastet. Oberösterreich, Tirol, das Burgenland und Salzburg bieten psychiatrische Reha-Angebote auf hohem Niveau an. Jedoch sind diese Standorte stark überlastet, es kommt zu Wartezeiten bis zu sieben Monaten. Gerade in diesem Bereich ist jedoch eine schnelle Behandlung notwendig. Pro mente fordert daher einen raschen Ausbau der Angebote.

Die Muskatnuss ist der Kern der Muskatfrucht und zugleich Same der Muskatbäume. Den roten Samenmantel nennt man Macis. christian Brandstätter verlag (2)

Über traditionelle Gewürze, ihre Geschichte und ihre Verwendung

Eine Weltreise mit Gewürzen Was wäre das Gulasch ohne Paprika, das Steak ohne Pfeffer, die Spagetti ohne Oregano und süße Bäckereien ohne Vanille und Zimt? Eine Vielzahl von Gewürzen und Gewürzmischungen bestimmt den Geschmack unserer Speisen. brigitta hasch

Längst stehen Salz und Pfeffer nicht mehr alleine im Gewürzregal, heimische Kräuter haben ebenso wie exotische Gewürze ihren Platz in der Küche erobert. Araber hatten Gewürzmonopol. Die Geschichte vieler Gewürze ist eng mit dem Orient verbunden. Über mehr als 5000 Jahre kontrollierten die Araber den Gewürzhandel vom Vorderen Orient bis zum Mittelmeerraum. Aus China, Indien, Indonesien und Sri Lanka kamen Kamel- und Eselkarawanen mit den begehrten Gütern wie Kardamon, Zimt, Kurkuma, Weihrauch und Pfeffer. Arabische Händler übernahmen die Ware und verkauften sie mit hohem Aufschlag nach Europa. Erst mit den Reisen von Marco Polo war es mit der arabischen Vorherrschaft über den Gewürzhandel vorbei. Venezianer, Genuesen und später große Handelshäuser in den Hansestädten belieferten ab nun Europa mit den begehrten Gewürzen und verdienten daran eine Menge Geld. Wie viel Leid die Habgier der Kolonialmächte nach noch höherem Profit anrichtete, ist bekannt. Umso mehr sollten wir heute beim Kauf auf fair produzierte und gehandelte Ware achten. Alle Gewürze verfügbar. Heute erscheint es ganz selbstverständlich, dass Gewürze aus aller Herren Länder zu kaufen sind. Dennoch haben sie besonders die regionalen Küchen ihrer Herkunftsländer entscheidend geprägt. Beginnend mit dem typisch ungarischen

Paprika reist der Autor des Buches „In 80 Gewürzen um die Welt“ über Russland nach Japan, weiter nach China, Indien, auf den australischen Kontinent, nach Südamerika, in die USA und zurück nach Europa – immer auf den Spuren von Gewürzen. Zu jeder der 80 Stationen erzählt Gerd Wolfgang Sievers die Kulturgeschichte, gibt hilfreiche Tipps und verrät köstliche Rezepte. Der Paprika ist kein Ungar. Wirklich geklärt ist die Herkunft des Paprika nicht. Fest steht lediglich, dass die ersten Pflanzen im 16. Jahrhundert nach Ungarn kamen, wahrscheinlich mit den Türken, die damals das Land besetzten. Seine weite Verbreitung verdankt der Paprika allerdings Napoleon, der während der napoleonischen Kriege eine Kontinentalsperre verhängte. So wurde er in den Küchen der Ersatz für Pfeffer. Griechenland ist Heimat der Petersilie. Schon Homer kannte die Pflanze „sé­ lion“, die Wildform der Petersilie. Die kultivierte Pflanze, kraus oder glatt, ist sprichwörtlich das Universalgewürz auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde. Ob als Garnitur zum Wiener Schnitzel, im Bund Suppengrün oder im Semmelknödel – die Petersilie ist nicht mehr wegzudenken. Man schätzt die Jahresproduktion auf viele zehntausend Tonnen! In 80 Gewürzen um die Welt. Das Handbuch der Gewürze mit Rezepten und Kulturgeschichten von Gerd Wolfgang Sievers, Erwin Kotányi (Hg.), Christian Brandstätter Verlag, Wien 2011, 29,90 Euro, ISBN 978-3-85033-573-7.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

12. Jänner 2012

Diese Botschaft hält – und schenkt Motivation zur Arbeit Leben. Glauben. Arbeiten. Für Christian Leonfellner gehört das alles zusammen. In der Pfarre Gallneukirchen engagiert er sich dafür – auch als Pfarrgemeinderat. Matthäus Fellinger

Ein paar Rodeln stehen an der Haustür aufgereiht – und an den Wänden neben dem Esstisch hängen Zeichnungen. Hier leben Kinder. Vier sind es: Valentin, der Ältere, ist 14, dann Vinzent, Xaver und Rahel. Die hat heute Geburtstag. Fünf ist sie geworden. Der Beruf, vier Kinder. Da würde man verstehen, wenn sich die Eltern Christian und Christa Leonfellner aus dem öffentlichen Leben ansonsten ein wenig zurücknähmen. Aber weit gefehlt. Obwohl in einer Familie aufgewachsen, in der Kirche kaum einen Stellenwert hatte, hat Christian in seiner Jugend Feuer gefangen – und bei Christa gehörte Religion immer schon zum Leben. Heimat gefunden. „Heimat – ja, Heimat“, sagt Christian, ist ihm die Katholische Jugend in Gallneukirchen seit damals geworden, als er an einem Jugend-Wochenende der Pfarre Gallneukirchen auf der Burg Altpernstein teilgenommen hatte. Lehrlinge und Schüler/in­ nen, sie alle waren damals dabei. Später hat Christian selbst Leitungsaufgaben übernommen. Und als er dann, so mit 25, aus der Jugend „herausgewachsen“ war, fehlte ihm etwas. Einem Freund ging es genauso. Da lernten sie Reinhard kennen, der ihnen von der Katholischen Arbeitnehmer/innenbewegung (KAB) erzählte, die es ja auch in Gallneukirchen gäbe. So gründeten sie vor 15 Jahren eine eigene KAB-Runde in Gallneukirchen. Diese besteht bis heute, neben einer Gruppe von „Alt-KABlern“, die es schon lange hier gibt, und zwei weiteren Gruppen. Erst letzten Sommer ist eine eigene Frauen-KABRunde dazugekommen. Pfarre und Arbeitswelt. Christian ist auch Pfarrgemeinderat – seit zwei Perioden schon. Besonders engagiert er sich im Fachausschuss „Glaube und Arbeitswelt“. Wie es den Einzelnen in der Arbeit geht, das ist in jeder der monatlichen KAB-Runden Thema. Die persönlichen Erfahrungen sollen aber auch im Zusammenhang mit den gesell-

Christian Leonfellner ist die Verbindung von Glaube und Arbeitswelt ein Anliegen.

schaftlichen und politischen Entwicklungen gesehen werden. Da wird diskutiert über Grundeinkommen und Schöpfungsgerechtigkeit. Das alles soll nicht in der Gruppe bleiben. So organisiert die Gruppe jedes Jahr auch eine öffentliche Veranstaltung. Caritas-Präsident Franz Küberl war beispielsweise schon da. Wirkung auf das Leben. Dass in der Familie Leonfellner Produkte und Lebensmittel aus regionaler Produktion und fairem Handel selbstverständlich sind, ist eine Auswirkung auf der persönlichen Ebene. Dass Christian die 20 Kilometer zur Arbeit fast immer öffentlich oder mit dem Fahrrad zurücklegt, ebenso. Aber auch in der Pfarre spürt man es. Eine der Bitt-Prozessionen vor Christi-Himmelfahrt führt nicht, wie traditionell üblich, durch die Felder, sondern in einen der Betriebe in Gallneukirchen. Der Ausschuss Glaube und Arbeitswelt bereitet diese Feier vor, immer auf den jeweiligen Betrieb abgestimmt.

Glaube. Mitten drin Serie: Teil 2 von 4

KIZ/mf

Jedes Jahr gestaltet die KAB-Runde auch die Gottesdienste an einem Sonntag für die Pfarre. Dass Pfarrer Klaus Dopler und mit ihm der ganzen Pfarre an einer breiten Vielfalt gelegen ist, das schätzt Christian. Die Kirche, sagt er, ist stark, wenn es um Barmherzigkeit geht. Noch mehr wünscht er sich, dass man den Wurzeln für Unrecht auch auf den Grund geht. Da müsste man in der Kirche noch konsequenter sein, meint Christian. Die Botschaft hält. Natürlich wurde in der Runde auch über die Kirchenkrisen diskutiert. Christian ist aber überzeugt, dass in der christlichen Botschaft und in der Kirche das Heilbringende liegt. „Es ist eine Botschaft, die mich hält und die mich meine Arbeit machen lässt“, sagt er. Er meint damit nicht nur die Arbeit in der Pfarre und in der KAB, sondern alles: auch den Beruf als Grafik-Designer im Bundesrechenzentrum. Der Glaube ist für Christian Basis für das Gelingen des Lebens. Er regt an, gemeinsam an einer gerechteren Welt zu arbeiten. Ob die Kinder das auch so sehen werden? Für den 14-jährigen Valentin ist schon klar, dass er nach der bevorstehenden Firmung bei der Katholischen Jugend sein möchte – wie sein Vater damals – und wie es bei rund 120 Jugendlichen auch sonst der Fall ist in Gallneukirchen. Da ist es gut, dass es die Pfarre gibt.


Da meld ich mich Dahoam in Oberösterreich. Zeig, was Zuhause für dich bedeutet ... Bei diesem Wettbewerb des Österreichischen Integrationsfonds können Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren mit Fotos, Videos, Zeichnung oder Texten teilnehmen.

KK Eisige Experimente Hast du Lust, ein paar tolle Tricks auszuprobieren? Dieses Mal geht es um Wasser, Eis, Luft, Kälte und Wärme. Die Experimente sind einfach. Aber denk daran, nachher auch wieder alles aufzuräumen!

XX Einsendeschluss: 27. Jän­ner, www.integrationsfonds.at/dahoam

Da geh ich hin

Schrumpelflasche. Dazu brauchst du zer­kleinerte Eiswürfel und eine leere Plastikflasche mit Verschluss. Fülle die Eisstücke in die Flasche und schraube sie fest zu. Dann musst du die Flasche ordentlich schütteln, sodass die Wände abkühlen. Dann leg die Flasche mit der Bauchseite auf den Tisch. Die Flasche wird sich nun zusammenziehen und dabei verformen.

Das Drachenzauberwort. Eine winterliche Kasperlgeschichte für Kinder ab drei Jahren. XX Ab 6. 1., jeweils um 15 Uhr, Kuddelmuddel, Langgasse 13, Linz, Termine und Karten: Tel. 0732/600 444 und auf www.kuddelmuddel.at

XX Warum? Die Luft in der Flasche kühlt sich ab und zieht sich zusammen (sie verliert an Volumen). Außerdem drückt die Luft von außen an die Wände.

Sternstunde in Betlehem. Musical-Aufführungen der KISIGod‘s singing kids. XX Termine: Fr., 13. 1., Lembach, Sa., 14. 1., Gmunden, So., 15. 1., Windischgarsten. Infos und Reservierungen: www.kisi.at.

Etwas Salz auf dem Eiswürfel lässt die Oberfläche kurz schmelzen. Beim Frieren „klebt“ der Faden an.

n Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KIKI? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­straße 84, 4020 Linz.

Eiswürfeltrick. Bereite dir dazu ein Glas kaltes Wasser, ein Stück Bindfaden, etwas Salz und einen Eiswürfel vor. Lass den Eiswürfel ins Wasserglas fallen, er wird darin schwimmen. Leg nun das Ende des Bind- oder Wollfadens auf den Eiswürfel und streue auf diese Stelle Salz. Warte kurz! Jetzt hast du den Eiswürfel praktisch an den Faden „geklebt“ und kannst ihn damit herausziehen. XX Warum? Das Salz setzt den Gefrierpunkt des Eises herab. Also schmilzt der Eiswürfel an der Oberfläche leicht an. Wenn er wieder gefriert, ist der Faden mit dem Eis verbunden!

Salzsole. Leg eine Plastikfolie auf den Tisch und schütte 1 bis 2 Esslöffel Wasser darauf. (Achtung, dass kein Wasser auf den Tisch oder den Boden läuft!) Nun nimmst du ein leeres Marmeladeglas, füllst Eiswürfel hinein und gibst eine Hand voll Salz dazu. Rühre alles gut um und stelle das Glas auf die nasse Stelle der Plastikfolie. Jetzt heißt es: „Etwas Geduld!“, und das Eis im Glas wird schmelzen, das Wasser auf der Folie wird gefrieren. XX Warum? Salzwasser gefriert erst bei viel tieferen Temperaturen als reines Wasser. Deshalb schmilzt das Eis im Glas. Dabei wird aber Wärme verbraucht und die Flüssigkeit im Glas ist viel kälter als das ursprüngliche Eis! Diese sehr kalte Salzsole lässt nun durch das Glas hindurch das Wasser auf der Folie gefrieren.

lach mit piepmatz Die Wahrsagerin zu ihrem Besucher: „Ich gratuliere Ihnen, die Sterne stehen für Sie ausgesprochen günstig! In den nächsten Monaten werden Sie mit keiner einzigen Krankheit zu tun haben.“ Stöhnt der Kunde: „Um Gottes willen, ich bin Arzt!“

Die Kirchenzeitung für Kinder 12. Jänner 2012

privat

XX 365 Experimente für jeden Tag, ab acht Jahren, Moses Verlag Kempen, ISBN 978-3-89777113-0.


12. Jänner 2012

VLADIMIR – FOTOLIA.COM

Liebe und Sex: Katholische Jugend will den Druck nehmen Heikel ist die Beschäftigung mit Sexualität in der Kirche. Weil es aber brennende Jugendthemen sind, ist die Katholische Jugend in der Sexualpädagogik aktiv. Mit der „Love Box“ will man hinterfragen, was in Sachen Sex und Liebe „normal“ ist. Die Katholische Jugend hat ein neues Lese-Rollenspiel für Jugendliche zu Beziehung und Sexualität herausgebracht. Die Handlung der „Love Box“ dreht sich um Michis (je nachdem Bub oder Mädchen) Liebes-Erfahrungen. Die Jugendlichen können sich in die Hauptperson Michi hineinversetzen und den Verlauf der Geschichte beeinflussen: Für Michi ist vom One-Night-Stand bis zu „kein Sex vor der Ehe“ einiges möglich. Durch das Spielen solle klar werden: „Es gibt nicht die eine richtige Entscheidung“, sagt die Sexualpädagogin Mag.a Kornelia Macho vom Fo-

cd-tipp

rum Schule der Katholischen Jugend. Das Ziel des Rollenspiels ist, dass sich die Jugendlichen selbst mit ihren Werten auseinandersetzen. Als Katholische Jugend wolle man nichts aufs Auge drücken. Klar sei aber, dass wir „den Schwangerschaftsabbruch nicht propagieren“, wie Kornelia Macho betont. „Es gibt so viele Quellen , die den Jugendlichen zeigen, was angeblich ,normal‘ ist. Diesen Druck, dass die Jugendlichen etwa bis zu einem bestimmten Alter ihr erstes Mal gehabt haben müssen, wollen wir ihnen nehmen.“ Wichtig sei vor allem, einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Partner/der Partnerin und der Sexualität zu vermitteln. Offen und ohne Tabus. Mit der Love Box betritt die Katholische Jugend ein kirchliches Minenfeld. Als Jugendorganisation komme man an der Beschäfti-

aufgeschnappt

Love-Tour-Bus vor Einstellung Die Streichung der Fördermittel für den LoveTour-Bus soll im Februar im Landtags-Lenkungsausschuss zur Verwaltungsreform entschieden werden. Der Love-Tour-Bus ist ein Projekt des Vereins für prophylaktische Gesundheitsarbeit (PGA) in Oberösterreich, der sich gegen das Aus zur Wehr setzt. Die wesentlichsten Ziele von Lovetour seien eine ehrliche und zeitgemäße Aufklärung und Beratung zum Thema „Sexualität“ für Jugendliche und die Unterstützung der Erziehungsberechtigten und PädagogInnen bei

gung mit dem Thema „Sexualität“ nicht vorbei, meint Kornelia Macho: „Bei den von uns angebotenen Orientierungstagen ist es immer ein beliebtes Thema, das den Schülern unter den Nägeln brennt.“ Offen und ohne Tabus will Kornelia Macho mit den Jugendlichen über Liebe, Beziehung und Sexualität reden. „Es herrscht eine Bilderflut, die mit einer gleichzeitigen Sprachlosigkeit einhergeht.“ Methoden wie die Love Box sollen die Sprachfähigkeit fördern, findet Kornelia Macho. „Das ist auch als Präventionsmaßnahme im Bereich der sexualisierten Gewalt zu sehen.“ PAUL STÜTZ

MEIN TIPP Taste the waste. Am Do., 12. 1. wird der Film „Taste the Waste“ im Pfarrkino Leone in Bad Leonfelden gezeigt. Die Dokumentation geht der Frage nach, wer aus Essen Müll macht und welche Alternativen es zur Lebensmittelverschwendung gibt. Beginn ist um 20 Uhr. www.kinotreff.at

KONTAKT Schreib an die FORYOU-Redaktion: paul.stuetz@ kirchenzeitung.at, Tel. 0732/76 10-39 59

 Die Love Box ist ein Spiel, das für all jene gedacht ist, die mit Jugendlichen zum Thema Liebe, Beziehung und Sexualität arbeiten möchten. Erhältlich ab Februar bei der KJ OÖ: ooe.kjweb.at

szene

xxx moment mal

ihren Aufgaben zur sexuellen Aufklärung, heißt es von Seiten des PGA. Man habe mehr als 44.000 oberösterreichische Jugendliche im Zuge von Lovetour in den letzten neun Jahren betreut.

Lernen ohne Angst – Lernen mit Erfolg Das Seminar „Lernen ohne Angst – Lernen mit Erfolg“ findet am Samstag, 28. Jänner, von 9 bis 18 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg statt. Misserfolge in der Schule sind häufig eine Folge

von ineffizienten Lernstrategien oder ungünstiger Zeiteinteilung. Bei diesem Lernseminar geht es darum, welcher Lerntyp man selbst ist, wie das Lernen abwechslungsreich gestalten werden kann, was man gegen Prüfungsangst und Lernfrust tun kann. Anregungen und praktische Übungen zu effizienten Lernmethoden und sinnvoller Gestaltung von Arbeitsumgebung und Zeitplanung geben dir Motivation für den Schulalltag. Für Schüler/innen ab 14 Jahren. Anmeldeschluss: 18. Jänner 2012.  Infos/Anmeldung: kj oö Forum Schule, E-Mail: kj.schule@dioezese-linz.at


18 Termine namenstag

Anton Spindlbalker ist PGRObmann in Öpping. Privat

Anton d. Große (17. 1.) Der Glaube, dass der hl. Antonius hilft, Verlorenes zu finden, geht zwar nicht auf meinen Namenspatron, den hl. Antonius den Großen, der um das Jahr 300 in Ägypten lebte, zurück, sondern auf Antonius von Padua. Dieser lebte 900 Jahre später. Als Jugendlicher hatte ich im Wald meine Uhr verloren. Es wurde mir geraten, Antonius um Hilfe zu bitten – und ich habe meine Uhr tatsächlich in einem Reisighaufen wiedergefunden. Mein Namenspatron hilft auch beim Suchen, nämlich wenn es gilt, den rechten Weg für das Leben zu finden. Er lebte in höchster Bescheidenheit – und wurde so zum Vater für das Mönchtum. Heute erscheint mir eine sparsame, auf die Schöpfung bedachte Lebensweise ganz wichtig zu sein. Wir versuchen das in unserer Familie zu leben, auch unseren beiden Töchtern ist das ein Anliegen. Antonius war trotz seiner Zurückgezogenheit ganz für die Menschen da. Das versuche ich auch zu tun, zum Beispiel in der Pfarre, selbst wenn das richtige Maß bei dem, was man sich auflasten kann, nicht immer leicht zu finden ist. Anton Spindlbalker

12. Jänner 2012

freitag, 13. 1. 2012 XX Altenberg b. L. Lourdes, Film­ abend, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Altenhof. „Soon“, Live-Konzert, „assista“ Das Dorf, 19 Uhr, mit Petra Linecker, Martin Gasselsberger. XX Nettingsdorf. Mit Leib und Seele singen, Singwerkstatt, Treff­ punkt mensch & arbeit, 19 Uhr. XX Ottensheim. Europa – hart an der Grenze, Marktgemeindesaal, 19 Uhr, Ref.: Elias Bierdel. XX Traunkirchen. Berg Athos – 50 Jahre Pilgern und Wandern, digi­ tale Bildpräsentation, Klostersaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Wolfgang Ne­ tolitzky. XX Wien. Gedenkveranstaltung Mauthausen Komitee Österreich in Erinnerung an Hans Marsalek, Bun­ deskanzleramt, Ballhausplatz 2, 17 Uhr, unter den Redner/innen: Alt­ bischof Maximilian Aichern. samstag, 14. 1. 2012 XX Kirchdorf a. d. K. Winter – Weihnacht – Wendezeit, Chorkon­ zert, Stadtpfarrkirche, 20 Uhr, mit dem Forum Vocale und Ensemble Bernstain. XX Linz. Frühstück für Frauen, Sadi­ ka Internationaler Frauenclub, Ver­ ein arcobaleno, Friedhofstraße 6, 10 Uhr, mit Rosemarie Mörth. XX Molln. Alte Handwerkskunst Filmabend des Vereins ETMO, Gast­ haus Wirt im Dorf, 20 Uhr, mit Rudi Buschberger. XX Perg. Immer dieser Michel, The­ ater, Pfarrsaal, 14 und 16 Uhr, mit der Kinderbühne Naarn. XX Ternberg. Bringt Schwung ins neue Jahr – eine musikalische Soi­ ree, Pfarrheim, 20 Uhr, mit dem Kammerorchester Haidershofen. sonntag, 15. 1. 2012 XX Linz, Mariendom. Missa Puer­ orum von J. G. Rheinberger, 10 Uhr, mit Sonja Trauner, Sopran. XX Steyr, St. Franziskus. Winter – Weihnacht – Wendezeit, Chorkon­ zert, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit dem Forum Vocale und dem Ensemble Bernstain. XX Timelkam. Gebietsjugendmes­ se, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Treffling. Jazz Flügel, Songs und Standards, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Su Rehrl, Ingmar und Erland Freudenthaler, Matthias Schinagl.

XX Unterweißenbach. The Magic Priest, Pfarrsaal, 16 Uhr und 19 Uhr, mit Pfarrer Gert Smetanig. XX Wels. Das Regenmädchen, Li­ teraturfrühstück, Bildungshaus Schloss Puchberg, 10 Uhr, mit Gabi Kres­lehner. Montag, 16. 1. 2012 XX Linz. Eine Reise ins Universum BALDUIN SULZER, Kolping-Forum, Kolpinghaus Linz, 19 Uhr. XX Nettingsdorf. Umdenken – an­ ders leben, Einkaufsgenossenschaft und Zeitkonto, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr. XX Perg. Treffpunkt für Trauernde, Rotes Kreuz, 19 Uhr. XX Schlüßlberg. Was uns die Zu­ kunft bringt!, Energiestammtisch, Gasthof Tankstelle Friedl am Schall­ erbacherberg, 19.30 Uhr, mit Univ. Prof. Dr. Friedrich Schneider. XX Steyr, St. Michael. Missa Pas­ toralis in B von J. A. Dürnberger, Pfarrkirche, 10 Uhr, mit der Kirchen­ musikvereinigung Sancta Caecilia. dienstag, 17. 1. 2012 XX Linz. Tatausgleich – mögliche Weiterentwicklungen, Interdiszip­ linärer kriminalpolitischer Arbeits­ kreis des Forums St. Severin, Diözes­ anhaus, 4. Stock, 19 Uhr. XX Molln. Humor ist das Salz des Lebens ..., Gasthof, 19.30 Uhr, mit Mag. Max Födinger. XX Nettingsdorf. Liturgie im All­ tag, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr. XX Neukirchen a. W. Leben im Energiekreislauf der Natur, Pfarr­ heim, 20 Uhr, mit Josef Malzer. XX Pasching. Gottesbilder der Bibel – helle und dunkle, Bibelgespräch, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Begl.: Wal­ ter Reiter. XX St. Florian b. L. Heute CHRISTIN sein, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Anna Rosenberger. XX Schwertberg. Das Leben ist schön!?, Über Depression und de­ ren Behandlung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Dr. Gertrud Trauner. XX Steinerkirchen a. d. T. Reli­ gionsfreiheit und Menschenrech­ te im Islam, Klostersaal, 19 Uhr, mit Mag. Dr. Mohmamed Abdel-Aaty. XX Steyregg. Sinn – Grundlage für ein gelingendes Leben, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Mag. Andreas Krenn.

ausstellungen – Ball – theater XX Kremsmünster. Der böse Geist Lumpazivaga­ bundus, Fr., 20. 1., Sa., 21. 1., 20 Uhr, So., 22. 1., 18 Uhr, Theater am Tötenhengst, mit dem Dilettan­ ten-Theaterverein 1812. XX Linz. Shortstories, Georg Schobert, Katholische Hochschulgemeinde Linz, Mengerstraße 23, Eröff­ nung, Mi., 11. 1., 20 Uhr, Ausstellung bis Sa., 11. 2., jeweils Mo. bis Do., 9 bis 12 Uhr, Fr., 9 bis 14 Uhr. XX Linz. Helmut Gsöllpointner, Skizzen – Grafiken – Objekte, Galleriehalle Scheutz, Ottensheimer Straße 70, Ausstellung bis 20. 1., Mi., Do., 15 bis 18 Uhr, Fr., 13 bis 18 Uhr.

XX Linz. Markus Schinwald, Lentos Kunstmu­ seum, Führung mit Direktorin Stella Rollig, Mi., 18. 1., 14.30 Uhr, Treffpunkt: Foyer, Anmeldung bis Di., 17. 1. im Diözesankunstverein, Tel. 0676/ 87 76-44 40. XX Losenstein. Ein himmlisches Vergnügen, Pfarrball zugunsten der Pfarrheim-Sanierung, Pfarrsaal, Sa., 14. 1., 20 Uhr, mit dem „Dirn-Trio“. XX Wels. Kunst und Kirche auf Augenhöhe – Künstlerische Gestaltung der Diözese Linz, Bildungshaus Schloss Puchberg, Foyer, Vernissa­ ge, Mi., 18. 1., 19 Uhr, Ausstellung bis So., 4. 3.

Kunst und Kirche auf Augenhöhe – Ausstel­ lung im Bildungs­ haus Schloss Puchberg, Wels. diözesan­kunstverein

KirchenZeitung Diözese Linz

aussaattage 16. 1.: Wurzel 17. 1.: Wurzel bis 8, 9 bis 11 Blüte 18. 1.: Blüte von 11 bis 15, ab 16 Blatt 19. 1.: Blatt bis 16 und ab 23 20. 1.: Blatt bis 20, ab 21 Frucht 21. 1.: Frucht 22. 1.: Frucht bis 24 Aus: Aussaattage 2012, M. Thun. XX Vorchdorf. Leben mit Demenz­ kranken, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Mag. Claudia Wimmer. mittwoch, 18. 1. 2012 XX Linz, St. Franziskus. Vorurtei­ le – Steine auf dem Weg zueinan­ der, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Nor­ bert Wöhler. XX Mauthausen. Auf den Spu­ ren der Seidenstraße, Dia-Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Karl Rou­ bal. XX Niederthalheim. Wetterphäno­ mene, Vortrag, Volksschule, 19.45 Uhr, mit Mag. Thomas Kumpfmül­ ler. XX St. Georgen i. A. Von der Erzie­ hung zur Beziehung, Klostersaal, gegenüber Kirche, 20 Uhr, mit Ar­ thur und Elisabeth Domig. XX St. Peter a. W. „A guate Eicht“, Lesung mit musikalischer Umrah­ mung, Pfarrheim, 14 Uhr, mit Her­ mann Hinterhölzl, Resi Leitner. XX St. Willibald. Die Kraft der Ge­ danken, Mehrzweckraum der Ge­ meinde, 19.30 Uhr, mit Andrea Star­ zenberger. XX Steyregg. Pflücke Früchte mei­ ner Gedankenreisen, Lesung von Kurzgeschichten, Seniorennachmit­ tag, Pfarrsaal, 14.30 Uhr, mit Elfrie­ de Aufreiter. XX Wels, Herz Jesu. Vom Kopf auf die Zeile – mit Texten im Gespräch, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Ines Op­ pitz. XX Zell am Moos/Oberhofen. Stammtisch für pflegende Angehö­ rige, Gasthaus Seewirt, 19.30 Uhr. donnerstag, 19. 1. 2012 XX Desselbrunn. Auf dem Weg


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

12. Jänner 2012

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Begegnungen. initiieren, begleiten, entwickeln, Fr., 27. 1., 14 Uhr bis Sa., 28. 1., 18 Uhr, Ref.: Bettina Gruber, MAS, Willi Seufer-Wasserthal. Grünau, Marienheim  07616/82 58 XX Unsere Verschiedenheit ist ein Geschenk, Tage für Ehepaare, Fr., 27. 1., 18 Uhr bis So., 29. 1., 15 Uhr, Begl.: P. Antonio Sagardoy OCD. Kremsmünster, Subiaco  07583/52 88 XX Zeit für mich, Meditationstage, Fr., 27. 1., 15 Uhr bis So., 29. 1., 13 Uhr, Ltg.: Brigitte Hollinetz. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Das Christentum und die Vielfalt der Religionen, Studientag, Fr., 27. 1., 15.30 bis 18.30 Uhr, Ref.: Mag. Dr. Peter Zeillinger. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Allein zu Haus, Vortrag und Leins PA(A)Radies, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Mag. Franz Harant. XX Hofkirchen i. M. Die Wohltat der Reife. Eine wert­volle Zeit von 50+, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Linz, Hl. Geist. Wie zeitgemäß ist heute noch Pfarrer Kneipp und seine fünf Säulen?, Vortragsraum, 19.30 Uhr, Ref.: Elisabeth Rabeder. XX Perg. ZeitBank 55+, Infoveranstaltung, Gasthaus Schachner, 18 Uhr.

sung, Do., 2. 2., 20 Uhr, Ltg.: Susanne Scholl. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Abraham – Miriam – Petrus, Ein Tag mit der Bibel für Seniorinnen und Senioren, Do., 26. 1., 9 bis 16.30 Uhr, Ref.: Elfriede Monihart. Steyr, Dominikanerhaus  07477/428 85 XX Weniger ist (oft) mehr, die Suche nach dem „rechten“ Maß, Akademie am Vormittag, Mi., 1. 2., 9 bis 11 Uhr, Ltg.: KonsR Ernst Bräuer. Wels, Altenheim Bruderliebe  07242/462 54-11 XX „Mein Leben beginnt jeden Tag neu“, Einkehrtag, Sa., 28. 1., 10 bis 16 Uhr, Begl.: Kaplan Mag. Norbert Purrer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 35

Liturgie der Christen. L: 1 Sam 17,32–33.37.40–51 Ev: Mk 3,1–6

Lesejahr B Lesereihe II

donnerstag, 19. Jänner 2012 sonntag, 15. Jänner 2012 2. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Sam 3,3b–10.19 L2: 1 Kor 6,13c–15a.17–20 Ev: Joh 1,35–42

Hl. Fabian, 20. Jän­ner. pattloch

Montag, 16. Jänner 2012 L: 1 Sam 15,16–23 Ev: Mk 2,18–22 Dienstag, 17. Jänner 2012 Hl. Antonius, Mönchsvater. Tag des Judentums. L: 1 Sam 16,1–13 Ev: Mk 2,23–28

XX Liebe ist alles, Liebe ist mehr!, Paarseminar zur Beziehungsspiritualität, Fr., 27. 1., 17. 2., 30. 3., 27. 4., jeweils 18 bis 22 Uhr, Begl.: Mag. Franz Harant.

mittwoch, 18. Jänner 2012 Beginn Gebetswoche für die Einheit

XX Schönau i. M. Gesundheit kann man essen, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Dipl.-Diätass. Ingrid Zauner. XX Schwanenstadt. Trotz Demenz in Würde leben, Vortrag, Pfarrheim Bach, 19.30 Uhr, mit Ilse SeuferWasserthal.

XX Schärding. Konzert Viola da Gamba & Barockcello, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr, mit Szilárd Chereji, Gyöngy Erödi. XX Vöcklamarkt. Burn-out-Prophylaxe, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Gisela Steinkogler.

freitag, 20. 1. 2012 XX Puchenau. 500 Jahre Petersdom – das Wunder von Rom, Filmdokumentation, Pfarrzentrum, 15 Uhr.

samstag, 21. 1. 2012 XX Dörnbach. Neue Mundart mit Musik, Saal, 18.30 Uhr, mit Leopold Schöllhuber.

L: Ev:

1 Sam 18,6–9; 19,1–7 Mk 3,7–12

freitag, 20. Jänner 2012 Hl. Fabian, Papst, Märtyrer. Hl. Sebastian, Märtyrer. L: 1 Petr 5,1–4 Ev: Joh 21,1.15–17 L: Ev:

1 Sam 24,3–21 Mk 3,13–19

samstag, 21. Jänner 2012 Hl. Meinrad, Mönch, Reichenau, Einsiedler, Märtyrer. Hl. Agnes, Jungfrau, Märyrin in Rom. Marien-Samstag. L: 1 Petr 4,12–19 Ev: Mt 16,24–27 L: 1 Kor 1,26–31 Ev: Mt 13,44–46 L: 2 Sam 1,1–4.11–12.17.19.23–27 Ev: Mk 3,20–21 sonntag, 22. Jänner 2012 3. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jona 3,1–5.10 L2: 1 Kor 7,29–31 Ev: Mk 1,14–20 XX Eberstalzell. 41 Tonnen – 15 Ladungen, Rumänien-Kenia-Ghana, Osthilfe-Rückblick 2011, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. sonntag, 22. 1. 2012 XX Linz, Mariendom. Zauberflötenmesse, Anonymus, 10 Uhr, mit dem Domchor, Solisten und Orchester der Dommusik, Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, Domkapellmeister Josef Habringer.


teletipps Sonntag, 15. jänner 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Ägypten: Wer sind die Salafisten?; Dürre in Äthiopien: „Licht für die „Welt“ unterstützt Menschen in Not; Franz Grandits, Helfer aus Stinatz u.a. (Wh So 18.45, ORF III). ORF 2 17.30 Uhr: Was von mir bleibt – Ein Mann zieht die Bilanz seines Lebens (Religion). ARD 20.15 Uhr: Der Pate II (Spielfilm, USA 1974) Mit Al Pacino, Robert De Niro u.a. – Regie: Francis Ford Coppola – Brillant inszenierter und exzellent gespielter Streifen, der aber leider kaum kritische Distanz zu den geschilderten Blutverbrechen bezieht. arte 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) ZDF Rosamunde Pilcher: Ungezügelt ins Glück (Spielfilmreihe) Montag, 16. jänner 20.15 Uhr: Nachtschicht – Reise in den Tod (Fernsehfilm, D 2011) Mit Armin Rohde, Barbara Auer u.a. – Regie: Lars Becker – Dicht inszenierter und gespielter Kriminalfilm der ein aktuelles, europaweites Problem thematisiert: Menschenhandel. ZDF 20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Der McDonald‘s-Check (Film) 21.45 Uhr: Frau ohne Gewissen (Spielfilm, USA 1944) Mit Barbara Stanwyck, Fred MacMurray u.a. – Regie: Billy Wilder – Psychologisches Kriminaldrama mit exakter Menschenzeichnung und intensiver Spannung. arte

15. 1. bis 21. 1. 2012 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz 21.00 Uhr: scobel – Rituale (Gespräch) Gert Scobel diskutiert mit der Ethnologin Helene Basu und dem Religionswissenschaftler Michael von Brück über Bedeutung und Nachhaltigkeit alter und neuer Rituale. 3sat

dienstag, 17. jänner 20.15 Uhr: Wer liebt, hat Recht (Fernsehfilm, D 2002) Mit Iris Berben, Robert Atzorn u.a. – Regie: Matti Geschonneck – Dramatische Ehegeschichte, die sich glaubwürdig und durchaus differenziert um die unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven der Protagonisten bemüht. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins Schnell ermittelt (Krimireihe) ORF 2 Universum: Unbekanntes China (2) – Land der Legenden (Doku-Reihe) ZDF Auf der Jagd nach verlorenen Schätzen (Doku) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Wunder“: Die Dokumentation beschäftigt sich mit naturwissenschaftlich nicht erklärbaren religiösen Phänomenen. // (23.20 Uhr) „Wiedergeboren – Vom Glauben an die Reinkarnation“: Die Dokumentation zeigt Möglichkeiten und Grenzen der Reinkarnationsforschung und welches Geschäft mit dem Reinkarnationsglauben gemacht wird (Wh Mi 20.15 + Do 12.15, ORF III). ORF 2 Mittwoch, 18. jänner 19.00 Uhr: stationen.Magazin (Religion). BR 20.15 Uhr: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (Spielfilm, D/E/F 2006) Mit Ben Whishaw, Alan Rickman, Dustin Hoffman u.a. – Regie: Tom Tykwer – Bildgewaltiges Unterhaltungskino, das zwar Charaktere und Zeithintergrund nicht vertieft, dessen perfekte Gestaltung aber keine Längen aufkommen lässt. arte

freitag, 20. jänner

SWR/Trigon Production

Mi., 18.1., 22.45 Uhr: Sir Nicky – Held wider Willen: Wie ein Brite Kinder vor den Nazis rettete (Dokumentarfilm) Das sorgfältig zusammengestellte, bewegende Dokudrama erzählt die Geschichte des Londoner Börsenhändlers Nicolas Winton, dem es 1939 in Prag gelingt, 669 jüdische Kinder vor dem Tod im KZ zu retten. ARD 20.15 Uhr: ORFeins Ocean‘s 13 (Spielfilm) ORF 2 Das Wunder von Kärnten (TV-Film) ARD Der letzte schöne Tag (TV-Film) ZDF Die Quizshow mit Jörg Pilawa donnerstag, 19. jänner 20.15 Uhr: Der Teufel trägt Prada (Spielfilm, USA 2006) Mit Meryl Streep, Anne Hathaway u.a. – Regie: David Frankel – Flott gestaltete, in der Hauptrolle faszinierend gespielte Filmkomödie, die sich über die Modewelt und ihre Eitelkeiten lustig macht, aber doch sehr an der Oberfläche bleibt. VOX 20.15 Uhr: ORF 2 Der Bergdoktor (Serie) ARD 2 für alle Fälle – Manche mögen Mord (Spielfilm)

20.15 Uhr: Die zweite Frau (Fernsehfilm, D 2008) Mit Matthias Brandt, Monica Bleibtreu u.a. – Regie: Hans Steinbichler – Ein hervorragend gespieltes, einfühlsam inszeniertes Kammerspiel, in dessen Verlauf der Protagonist seine tief empfundene Einsamkeit überwindet und sich in einen liebesfähigen Menschen verwandelt. arte 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Der Staatsanwalt (Krimireihe) samstag, 21. jänner 20.15 Uhr: Little Miss Sunshine (Spielfilm, USA 2006) Mit Abigail Breslin, Greg Kinnear u.a. – Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris – Für das sympathische Lob auf die Familie, das von hervorragenden Darstellern angestimmt wird, gab es zwei Oscars. ORFeins 20.15 Uhr: Marrakesch (Spielfilm, GB 1966) Mit Tony Randall, Senta Berger, Klaus Kinski u.a. – Regie: Don Sharp – Gangsterkomödie mit viel Situationskomik vor malerischer Kulisse. BR 20.15 Uhr: ORF 2 Wenn die Musi spielt ARD Klein gegen Groß – das unglaubliche Duell (Spiel & Spaß) ZDF Ein starkes Team (Krimireihe)

radiophon Zwischenruf ... Prof. Dr. Ulrich Körtner (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. „Die ersten Jünger“ (Joh 1,35–42). Kommentar: P. Karl Schauer. So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. „Wird der arabische Frühling auch zum islamischen Frühling?“. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Privat

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken von Mag.a Ingrid Tschank, Pfarrerin in Gols, Burgenland. ÖR

Gedanken für den Tag. „Der Beat des Herrn“ – Zum 40. Todestag der Gospel-Sängerin Mahalia Jackson. Von Michael Krassnitzer. Mo–Sa 6.57, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1

Radio Vatikan Achtung: Radio Vatikan sendet nicht mehr auf Mittelwelle. Täglich: 7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Welt-kirche (KW: 5885, 7250, 7320/DRM, 9645 kHz) 20.20 Abendmagazin (Wh. am folgenden Tag 6.20/KW 4005, 5885, 7250, 9645 kHz): (So) Reden über Gott und Welt; (Mo) WeltkirchenMagazin; (Di) Die Radioakademie (3); (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag – 20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lateinische Messe)

Thomas Krojer

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst aus Klingenbach/Bgld. – Die heutige achteckige, dem hl. Jakobus d.Ä. geweihte Kirche wurde bis auf den Turm aus dem 18. Jh. nach zweijähriger Bauzeit 1976 konsekriert. In ihr feiert Kanonikus Thomas Krojer den Gottesdienst – zweisprachig, wie in der Gemeinde üblich. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Personen & Dank 21

12. Jänner 2012

Dank

Ehrung

n Bergheim. Die Schulgemeinschaft Bergheim (Schülerinnen, Eltern, Lehrer/innen und Angestellte) sammelte und verpackte Berge von Kleidung, Süßigkeiten, Toiletteartikel, Spielwaren und Schulsachen. 196 schön dekorierte Schuhschachteln wurden zusammengestellt, um damit Kindern in Rumänien zu Weihnachten Freude zu bereiten.

n Pädagogische Hochschule. Rektor Dr. Hans Schachl konnte dem langjährigen Administrator Prof. OstR Josef Lukarsch das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich überreichen. Neben seiner vorbildlichen Arbeit als Lehrender und als langjähriger Administrator waren vor allem die großen Leistungen bei der Entwicklung der Pädagogischen Akademie zur Pädagogischen Hochschule für die Auszeichnung ausschlaggebend.

n Attnang. Ein Hilferuf des österreichischen Entwicklungshelfers Walter Wehinger aus Argentinien hat die Ministranten der Pfarre Attnang erneut zu einer Weihnachts-Aktion veranlasst. „Rund 25 Kilogramm an dringend benötigten Schulsachen und Toilette-Artikeln haben unsere Minis nach Erhalt eines EMails unserer Partner-Schule in den Anden eigenmächtig gesammelt und zusammengetragen“, freut sich Robert Lugmayr vom Ministrantenteam über die gelebte Solidarität seiner Schütz­ linge. Das Redlhamer Logistik-Unternehmen „NOWA“ hat das schwere Hilfs-Paket auf eigene Kosten nach Argentinien geschickt.

n Timelkam. Die Goldhaubengruppe und der Eine-WeltKreis Timelkam unterstützen mit 1.500 Euro die 14jährige Sandra, die seit einem Jahr an Knochenkrebs leidet. Die Spende ist ein Beitrag für Fahrten zu Therapien, Hausunterricht und teure Sanitätsbehelfe. n Thalheim. Laufbegeisterte Thalheimer/innen beteiligten sich bereits zum achten Mal am Friedenslicht-Marathon und konnten beitragen, dass 7.500 Euro für die Aktion „Licht ins Dunkel“ gesammelt wurden.

n Vöcklabruck – Bruckmühl. Schülerinnen der Handelsschule Vöcklabruck stellten in verschiedenen Pfarren (Bruckmühl, Vöcklabruck) im Rahmen eines Gottesdienstes ihre Präsenta­ tion über Nigeria vor und erbaten Spenden für den aus Nigeria stammenden Kaplan der Pfarre Bruckmühl, Dr. Moses Valentine Chukujekwu. Über 2.000 Euro konnten Kaplan Chukujekwu für Projekte in seiner Heimat übergeben werden. Koordiniert hatten diese Aktion Prof. Jens Andersen und Religionslehrer Josef Scheumayr, der in der Pfarre Bruckmühl wohnt. n Caritas – Zielpunkt. DDI Jan Satek, Vorstandsvorsitzender von Zielpunkt, übergab 80.000 Euro an Mathias Mühlberger, Direktor der Caritas in OÖ, und an die Geschäftsführerinnen der „Caritas für Menschen mit Behinderungen“ Gertraud Assmann und Maria Sumereder. Die Spenden kommen der Caritas-Einrichtung „St. Isidor“ in Leonding und der Caritas-Einrichtung „Am Himmel“ in Wien zugute.

n Bad Hall. Die Goldhaubengruppen Waldneukirchen und Bad Hall unterstützten die Werkstätte des Diakoniewerkes für Menschen mit Behinderung in Bad Hall mit 2.500 Euro. Die Goldhaubenfrauen hatten Räuchergefäße angekauft, die die Werkstätte in einem gemeinsamen Projekt mit der HTL Steyr hergestellt hatte, und den Rechnungsbetrag mit einer großzügigen Summe ergänzt.

n Kirchdorf am Inn. Seit 50 Jahren – ohne Unterbrechung – organisiert Theresia Gessl das Herbergsuchen in der Ortschaft Graben und nimmt daran teil. Pfarrer Klemens Pillhofer und Bürgermeister Josef Schöppl überraschten sie zum Dank für ihren Einsatz mit einem Blumenstrauß. n St. Roman. Unter dem Motto „Määärry Christmas“ haben sich die Kinder der Volksschule St. Roman an der heurigen Weihnachtsaktion von ORA-International in Andorf beteiligt. Das etwas andere Weihnachtsgeschenk war heuer der Ankauf von Ziegen für Familien in Uganda, Haiti oder Ghana, also ein Geschenk mit „Määährwert“! Mithilfe des Lehrkörpers und der Eltern konnte ein Betrag von 390 Euro aufgebracht werden und 13 Ziegen bereitgestellt werden. n Freistadt. Die Schülerinnen der 3. FW Freistadt zeigten sozia­ les Gewissen: Unter der Federführung ihrer Klassenvorständin Sandra Schartner boten sie in der Vorweihnachtszeit FairTrade-Kaffeespezialitäten an und brachten eine dreistellige Summe zusammen. Diese übergeben sie an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Nach einem Lehrausgang zur Ausstellung „Leben auf der Flucht“ und dem Besuch der „Wear Fair“-Messe in Linz waren die Schülerinnen so bewegt vom unvorstellbaren Leid zahlreicher Menschen, dass sie sich entschieden, aktiv zu werden und auch eine kleine Ausstellung gestalteten (im Bild).

Rektor Dr. Hans Schachl (von links), Silvia Lukarsch, Josef Lukarsch, Vizerektorin Mag. Berta Leeb, Vizerektor Mag. Franz Keplinger

n MIVA. Im Rahmen einer Feier wurde in Stadl-Paura den langjährigen Angestellten sowie den ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern der MIVA gedankt. Auch der Chef höchstpersönlich, Franz X. Kumpfmüller, war unter den Jubilaren: Seit 40 Jahren lebt er für die MIVA, die vor 62 Jahren gegründet wurde, und den Beschaffungsbetrieb BBM. Bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern konnte sogar ein 50-Jahr-Jubiläum gefeiert werden: Karl Höllerl hat alle Großereignisse der MIVA-Geschichte filmisch dokumentiert und ist zudem Film- und Fotoarchivar. Hermann Rachbauer arbeitet seit 30 Jahren ehrenamtlich und hilft, wo „Not am Mann“ ist. Das Ehepaar Waltraud und Alois Edthaler gehört seit 25 Jahren zur „MIVA-Familie“, wobei Herr Edthaler gemeinsam mit zwei weiteren freiwilligen Mitarbeitern, Walter Wagner und Franz Himmelreich, eine große Nähmaschinenaktion für Afrika realisiert hat.


22 Anzeigen KLEINANZEIGEN STELLENAUSSCHREIBUNG Das Kommunikationsbüro der Diözese Linz sucht eine(n) MITARBEITER/IN FÜR ONLINE-STRATEGIE, -MARKETING, -CONTENT Teilanstellung mit 21 Wochenstunden (56 %) Arbeitsbeginn: ab 1. Februar 2012 Anforderungen: • Begeisterung für neue Medien und Kommunikation (Schwerpunkt Internet) • Fundierte Erfahrung in der Entwicklung und Betreuung von Webprojekten unter Verwendung aktueller CMS-Systeme und WebTechnologien sowie in der Betreuung von Online-Communities • Organisationstalent, Flexibilität, Kommunikationsfreude • Journalistische Grundkenntnisse, Marketingkenntnisse • Kenntnisse der kirchlichen Organisationsstruktur von Vorteil Das Kommunikationsbüro arbeitet als Stabsstelle der Diözesanleitung auf der Grundlage des diözesanen Kommunikationskonzeptes und koordiniert die Kommunikation innerhalb der Organisation und außerhalb zur Öffentlichkeit und den Medien hin. Bewerbung an Mag. Gabriele EderCakl, 4020 Linz, Herrenstraße 19; kommunikationsbuero@dioezeselinz.at; 0732/76 10-11 70.

12. Jänner 2012

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Brigitta Fuchshuber, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Lotterien laden zu „Die Dreigroschenoper“ Lotterien-Tag am 29. Jänner im Wiener Volkstheater – Spielteilnehmer, die „Die Dreigroschenoper“ gratis besuchen wollen, können jetzt auf www.lotterien.at Tickets gewinnen. Die Österreichischen Lotterien wollen Kunst und Kultur für möglichst viele Menschen frei zugänglich und erlebbar machen. Daher laden sie 30 Spielteilnehmer mit Begleitung am 29. Jänner 2012 um 15.00 Uhr ins Wiener Volkstheater zur Aufführung der von Michael Schottenberg neu inszenierten DREIGROSCHENOPER ein. Diese Produktion spielt seit ihrer Premiere vor ausverkauftem Haus. Zu gewinnen gibt es die Eintrittskarten im Internet über die LotterienHomepage www.lotterien.at. Dort füllt man bis spätestens Mittwoch, 18. Jänner 2012 ein Formular aus, schickt es ab und nimmt automatisch an der Verlosung von 30-mal 2 Karten teil. Die Gewinnverständigung und weitere Details zum Ablauf der Veranstaltung erfolgt per E-Mail am 20. Jänner 2012. Eine Teilnahme an der Verlosung ist erst mit der Vollendung des 18. Lebensjahres möglich. „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht zählt seit ihrer Berliner Uraufführung 1928 zu den weltweit bekanntesten und meistgespielten Theaterstücken. Großen Anteil an diesem Erfolg haben die von Kurt Weill komponierten Songs, die am Volkstheater von Stars wie Katharina Straßer, Marcello de Nardo u.a. hinreißend interpretiert werden. 

Neubesetzungen in Pfarren und Dekanaten

a

VERSCHIEDENES Sehr schön gearbeitete Glasvitrine, Barockstil (1,8 x 1,1 x 0,4 m) € 1.400,–. Evtl. auch komplettes Barock-Esszimmer (Anrichte, Tisch + 6 Stühle), Preis VB. Weitere Auskunft 0680/11 18 999. Fotos per Mail möglich. Suche nette, tüchtige Frau, die mich im Haushalt unterstützt, ca. 10 Stunden pro Woche. Raum Pregarten. Tel. 07236/25 06. Anrufe bitte ab 18 Uhr. Theologiestudentin sucht Wohnmöglichkeit, Linz-Zentrum, Mithilfe bei Hausarbeit/Einkauf möglich. Zuschriften unter Nr. „02/2012“ an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

LOTTO

6 AUS 45

Mi., 4. 1. 12: 11 13 17 21 22 33 Zz: 36 J O K E R: 9 6 5 3 0 5 So., 8. 1. 12: 19 21 27 37 39 42 Zz: 36 J O K E R: 9 6 6 4 9 4

TOTO

Ergebnisse 1. Runde 2012

212 112 1X1 211 1: 2:3

2: 2:1

3: 0:2

ANGABEN OHNE GEWÄHR

4: 4:1

Zu Jahresbeginn gab die Diözese Linz eine Reihe von Personalveränderungen bekannt, die teilweise vor Weihnachten, großteils mit 1. Jänner 2012 wirksam wurden. Veränderungen in Pfarren Mag. Paul Traunwieser wurde

zum Pfarrprovisor in St. Oswald bei Freistadt bestellt und zugleich als Kooperator für das Dekanat Kallham entpflichtet. Er folgt KonsR Josef Friesenecker CanReg, der emeritiert wurde und ins Stift St. Florian zurückgekehrt ist. Mag. Dr. Peter Prochac, Priester der Diözese Banska Bystrica, Slowakei, wurde Kooperator im Dekanat Weyer. Er wurde als Kooperator von Großraming entpflichtet. KonsR Karl Burgstaller wurde zum Kooperator für das Dekanat Andorf bestellt und zugleich als Pfarrprovisor von Braunau-St. Stephan entpflichtet. Er wohnt im Stift Engelszell. Msgr. Stefan Hofer, Pfarrprovisor von Braunau-Maria Königin und Dechant des Dekanates Braunau,

wird bis zur definitiven Neubesetzung zum Pfarrprovisor von Braunau-St. Stephan bestellt. Pfarrer em. KonsR August Stögner wird als Expositus von Obertraun entpflichtet, ist aber weiterhin als Kurat zu Aushilfen bereit. KonsR Mag. Johann Hammerl, Pfarrer in Bad Goisern, wird zusätzlich zum Expositus von Obertraun bestellt. MMag. Andreas Skoblicki wurde als Pfarradministrator von Kopfing entpflichtet und beendet im Jänner 2012 seinen Dienst in der Diözese Linz.

und englischsprachigen Katholiken entpflichtet und kehrt in seine Heimat Nigeria zurück. Dr. Chigozie Nnebedum, Pfarrprovisor in Mitterkirchen, wird zusätzlich als Seelsorger für die afrikanischen und englischsprachigen Katholiken bestellt, sein Stellvertreter wird Emmanuel Uba. P. Jose Valiyamattam CMI wurde Kooperator für das Dekanat Ried mit Schwerpunkt Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern und Kloster am Kapuzinerberg. Neue Dechanten

KonsR Mag. Johann Gmeiner

wurde bis zur definitiven Neubesetzung zum Pfarrprovisor von Kopfing bestellt. Propst Msgr. Mag. Walter Plettenbauer, Pfarrer und Dechant

in Mattighofen, wurde als Pfarrprovisor von Lochen entpflichtet. KapKan. Mag. Marek Michalowski, Pfarrer in Friedburg und Pfar-

radministrator in Lengau und Schneegattern, wurde zusätzlich Pfarrprovisor von Lochen. Dr. Ignatius Emefoh wurde als Seelsorger für die afrikanischen

Mag. Zarko Prskalo, Pfarrer in

Linz-Christkönig, wurde Dechant des Dekanates Linz-Nord in Nachfolge von Mag. Helmut Part.

KonsR Mag. Johann Padinger, Pfarrer in Peuerbach, wur-

de zum Dechant des Dekanates Peuerbach bestellt in Nachfolge von KonsR Karl Burgstaller.

Kan. KonsR Dr. Walter Wimmer, Pfarrer in Linz-St. Konrad und Dechant des Dekanates Linz-Mitte, wurde zum Regionaldechant für die Region Linz bestellt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 23

12. Jänner 2012

Brauchen wir ein „Diözesankonzil“? Im Sinne der Einheit unserer Kirche und einem Zitat von Johannes XXIII. empfehle ich Herrn Dr. Brandstetter und vielen anderen, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. (...)

Der Vorstoß der Katholischen Aktion OÖ nach einer Art „Diözesankonzil“ hat breites Interesse, Erwartungen und zum Teil auch Skepsis geweckt. Die KirchenZeitung berichtete darüber in der letzten Ausgabe, Seite 3. Hier ein Teil der Zuschriften. Ein Diözesan-„Konzil“ durchzuführen ist sicherlich ein guter Versuch, die anstehenden Kirchenreformen (wieder einmal) aufzuzeigen. Dieses ortskirchliche Bemühen wird aber an der Schwerhörigkeit der alten Männer in Rom scheitern. Solange der Vatikan dem Hl. Geist Fußfesseln anlegt, wird es keine kirchlichen Höhenflüge geben. Diese Entscheidungsträger werden nicht akzeptieren, dass sich manche Orts- und Pfarrgemeinden eigene Süppchen kochen. Doch wenn die Alten gestorben sind, na dann … Rudi Holzapfel, Wels

Jedes Gespräch kann Früchte bringen und dazu beitragen, einander besser zu verstehen. Angesichts der Entwicklung in unseren Pfarren ist es zudem höchst an der Zeit, sich den schon seit Jahren schwelenden Fragen zu stellen, unabhängig davon, dass bei manchen Problemen eigentlich „Rom“ zuständig wäre. Ich begrüße daher ein „Diözesankonzil“ und hoffe, dass es auch zustande kommt und vor allem jene Fragen anspricht, die uns Christen – draußen an der Basis – berühren. Robert Wandl, Steyr

Mag. Stefan Mayrhofer, Linz

Eine frohe Botschaft und endlich eine klare Sprache! Es gibt diese tiefe Sehnsucht und den drängenden Wunsch im Kirchenvolk, dass endlich etwas geschieht: kein Gejammer, keine Ausreden auf Rom und die erstarrten Bischöfe, sondern selbst einen mutigen Schritt in die richtige Richtung setzen, um „die Kirche im Sinne des Konzils weiterzuentwickeln und sich ohne Furcht und Vorurteile den Fragen der Zeit zu stellen“. Wann, wenn nicht jetzt? Richard Haslinger, GroSSraming Mit Tastenputzen ist es nicht getan, wenn das Klavier Kirche verstimmt ist, meint man bei der Katholischen Aktion. Die KirchenZeitung lud zur Diskussion darüber ein. Waldhäusl

aber die KirchenZeitung – zumindest die offenen und kritischen Passagen – gerne und spüre dort auch guten Willen, den Menschen näher zu kommen. Ein Diözesankonzil könnte, wenn es breite Beteiligung, vor allem eine echte Gleichstellung von uns scheinbar immer noch zweitrangigen Frauen zuließe und nicht nur die „gelernten Katholiken“ hören würde, etwas in eine bessere Richtung bewegen. Da dürfte aber (...) der Vatikan nicht mitmischen dürfen. Ist so etwas möglich? (...)

Wie fröhlich und hoffnungsvoll ist mein Herz, seit ich durch die KirchenZeitung von einem Diözesankonzil erfuhr. Ich bin überzeugt, dass eine Änderung der jetzigen Kirchensituation nur in der Lebendigkeit einer Ortskirche, im Dekanat oder in meiner Diözese Linz (wo ich als Jungscharführerin und Religionslehrerin die christliche Frohbotschaft erfahren und weitergeben durfte) möglich ist. Wir beten ja ständig um den Heiligen Geist, damit wir die Zeichen der Zeit erkennen. Es ist höchste Zeit dafür! Ich wünsche Euch den Segen Gottes und große Durchhaltekraft. Maria Niedermayr, Waxenberg

Kirche für Menschenrechte

Mathilde Halla, Linz

Der Bericht in der KIZ auf Seite 3 lässt mich aufatmen und Mut schöpfen. Endlich einer, der sagt, die Kirche muss wieder stammtischtauglich werden und sie soll nicht urlangweilig sein. Es wäre gut, wenn es in unserer Diözese so etwas wie ein Konzil geben würde und alles, was die Menschen bezüglich Kirche bewegt, zur Sprache kommen könnte. Mir war und mir ist die Kirche ein Anliegen und ich lebe und leide mit der Kirche, wenn sie mit negativen Schlagzeilen in den Medien ist, wenn in den kommenden Jahren viele Pfarren verwaist sein werden und wenn viele Menschen keine Heimat mehr finden in der Kirche. KA-Präsident B. Brandstetter und seinem Team ein Danke für die mutigen Vorschläge. Es wäre gut und wünschenswert, diese umzusetzen. Maria Auzinger, st. Georgen i. A.

Durch die völlige Entfremdung der obersten Kirchenleitung zu dem Rest der Menschheit und einer immer mehr in das rechte Eck abdriftenden ultraorthodoxen Führung habe ich mich wie viele meiner Freunde vom aktiven Kirchenleben zurückgezogen. Ich lese

Zur Idee eines „Diözesankonzils“ stellt sich zu Beginn der Einwand, dass ein Konzil im römisch-katholischen Kontext eine Versammlung von Bischöfen (Apostelnachfolgern) ist. Am II Vatikanum haben ja auch nur Bischöfe und Kardinäle teilgenommen. Das heißt, dass ein Konzil auf Diözesanebene eine Versammlung wäre, an der in OÖ lediglich Bischof Ludwig Schwarz teilnehmen und mit sich selbst konzilieren könnte. Allgemein sehe ich in der Diözese Linz seit einiger Zeit Tendenzen, wo eine negative Einstellung gegenüber dem Heiligen Vater und der zweitausendjährigen Tradition unserer katholischen apostolischen Kirche als „Mainstream“ durchgeht. Priester und Laien, die sich hingegen dem katholischen Lehramt und damit Gott verpflichtet sehen, haben es in OÖ oftmals schwerer als jene, die offen im Ungehorsam leben und damit das eigene Weiheversprechen brechen. Angesichts der Christenverfolgung in vielen Ländern dieser Erde hat die Weltkirche sicherlich andere Prioritäten als strukturelle Fragen einer kleinen Diözese entlang der Donau.

Mein Wunsch: Die röm.-kath. Kirche soll endlich die UNO-Erklärung der Menschenrechte vom Jahr 1948 unterzeichnen und danach handeln! („Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“) Meine Erwartung: Sie wird es nicht tun. Meine Sorge: dass die Tatsache, „Reiche werden reicher, Arme werden immer mehr und ärmer“, letztendlich vielen Menschen zusätzlich das Leben kosten wird. Meine Hoffnung: dass viele „Wutbürger“ nicht nur der Aufforderung von Stéphane Hessel „Empört euch“ nachkommen, sondern auch seine 2. Aufforderung „Engagiert euch!“ befolgen. So wie die Reformbewegungen der Kirche, allen voran die Pfarrer- und Laieninitiative das „Reform-Kirchenschiff – Wir sind Kirche“ immer mehr in Fahrt bringen. Gott sei Dank! Gottfried Illming, Linz Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Zuschriften an: Kir­chen­Zeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at XX Bei E-Mails vollständige Adresse angeben.


unter uns Kinder, wie die Zeit vergeht!

Denkmal

Verneunen Sie das Elfen nicht! Schnee Nicht geschneiter Keiner schaufelt schwitzend Niemand stapft und spurt Jännerlich! ernst Gansinger

„Elfchen“ heißt eine knappes Gedicht, bei dem es nicht aufs Reimen ankommt, sondern auf eine ganz bestimmte Form: Erste Zeile – ein Wort, zweite Zeile – zwei Worte, dritte Zei­ le – drei Worte, vierte Zeile – vier Worte und fünfte Zeile wieder nur ein Wort. Elfchen be­ steht also aus elf Wörtern. Und elfen kann jede und jeder. Probieren Sie es doch, sagen Sie nicht neun, sagen Sie elf! Es macht Spaß!

in der dritten und vierten Zeile noch wei­ ter erklärt zu werden, eventuell mit persönli­ chen Anmerkungen. Dann mündet es in eine Schlussbemerkung, einen Schlussgedanken, eine Behauptung, eine Frage, eine Ironie ... Machen Sie mit: Schicken Sie uns bis 20. Jänner 2012 von Ihnen gedichtete Elfchen. Wir verlosen unter allen Einsendungen zwei Bücher. XX Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Für Denkmal-Pflege und -Schutz soll ein Kultusbeitrag eingehoben werden. – Als Denkmal-Nachbar kann ich den Vorschlag nur unterstützen!

Die Armutskonferenz fordert, den Überfluss zu be­ steuern und eine Milliarde Euro von den Wohlhabends­ ten zum unteren Einkommensdrittel umzuverteilen

„Eine gerechte Verteilung nützt allen.“

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 022031277 W

Beginnen Sie mit einem Stichwort. Das kann eine Farbe sein, ein Tier, eine Idee, ein ... Ir­ gendwas. In der zweiten Zeile sollte dieses Wort näher beschrieben werden, um dann

Eine Elf ist nicht nur eine verschworene Gruppe am Fußballfeld – auch auf dem Papier können Elfchen ein gutes Spiel machen. Foto Begsteiger / Kolvenbach

Beim Betrachten von Bildern und Videos mache ich gerne Zeitreisen. Am liebsten lande ich bei Familienurlauben und bei al­ ten Aufnahmen, die sich um meine Kinder drehen. Kaum zu glauben, wie lange das alles her ist: das Laternenfest im Kinder­ garten, die ersten Versuche auf den Schiern, die Erstkommu­ nion, die Debütantenbälle ... Und ich ertappe mich immer öfter dabei, diese schönen Momente noch einmal erleben zu wollen – das muss wohl eine Alterser­ scheinung sein. Oder liegt es da­ ran, dass meine Kinder langsam, aber sicher das Nest verlassen? Im letzten Jahr habe ich mich gerade daran gewöhnt, die in Wien studierende Tochter nur noch an Wochenenden zu se­ hen. Nun hebt sie ab nach London, um dort ganze sechs Monate ein Praktikum zu ab­ solvieren! „London, ich komme auch!“ ruft mein Herz. Nur zwi­ schendurch, ein paar Tage, ich kann nicht anders. Für meinen persönlichen Aus­ gleich stelle ich dem Sohn nun noch mehr mütterliche Auf­ merksamkeit in Aussicht. Eine Ankündigung, die der 18-Jähri­ ge mit einer Mischung aus Skep­ sis und Ironie aufnimmt. Die Si­ gnale sind eindeutig: Ich muss jetzt loslassen. Aus einem „Ver­ antwortlich-Sein“ wird ein „Be­ gleiten“. Daran muss ich mich noch gewöhnen.


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